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Önologe Giulio Armani (La Stoppa)<br />
macht mit Guido Zampaglione<br />
die Weine der Tenuta Grillo.<br />
Neapolitaner, benannte 2003 gleich den<br />
ersten Wein nach ihr. Guidos Partner im<br />
Keller ist Giulio Armani, im Hauptberuf<br />
Weinmacher auf dem Gut La Stoppa bei<br />
Piacenza. Gemeinsam haben Guido und<br />
Giulio die eigenständige Philosophie<br />
der Tenuta Grillo entwickelt. Ziel ist es,<br />
natürliche, unverfälschte Weine zu produzieren<br />
und die Traubenqualität ohne<br />
Abstriche in die Flasche zu bringen.<br />
«Es ist eine sehr traditionelle Art, Wein<br />
zu machen», erklärt der bärtige Önologe<br />
Giulio Armani, «die lange Maischestandzeit<br />
holt das Beste aus dem<br />
Wein heraus. Natürlich muss dazu das<br />
Grundmaterial hervorragend sein, reif<br />
und gesund.» Die Trauben stammen von<br />
drei Hektar zehnjährigen Barbera-Stöcken,<br />
die Zampaglione beim Kauf der<br />
Kellerei vorfand. Mittlerweile wurde ein<br />
Hektar zusätzlich bepflanzt. Aber nicht<br />
nur die lange Mazeration sei wichtig für<br />
den typischen Charakter, sondern auch<br />
die Säure. In den auf 150 Meter Höhe<br />
gelegenen Rebbergen von Gamalero<br />
bilden die Trauben weniger Säure<br />
<strong>als</strong> in Rocchetta Tanaro im Kerngebiet<br />
des Barbera-Anbaus, weiss Giulio. Daher<br />
muss man anders arbeiten, um die<br />
Typizität der Traube in die Flasche zu<br />
bringen.<br />
Durch die lange Maischestandzeit besitzen<br />
die Weine der Tenuta Grillo neben<br />
aller Fruchtigkeit und Frische auch eine<br />
ungewöhnliche Rundheit und Ausgewogenheit.<br />
«Es sind sehr langlebige Weine»,<br />
verspricht Giulio Armani, «Weine, die<br />
erst in zehn, manchmal fünfzehn Jahren<br />
ihren Höhepunkt erreichen.»<br />
Verborgenes Potenzial<br />
Auch Ermanno Accornero liebt langlebige<br />
Weine. Etwa die Jahrgänge 1998 und<br />
1999 des Bricco Battista, seines Barbera<br />
del Monferrato Superiore, der ebenfalls<br />
ab 2008 ein DOCG-Wein sein wird. Das<br />
Weingut Tenuta Cà Cima bei Vignale<br />
Monferrato bildet fast eine Ausnahme:<br />
Anders <strong>als</strong> im restlichen Piemont, etwa<br />
im von Reben dominierten Asti-Gebiet,<br />
in den Langhe oder auch im Basso<br />
Monferrato, prägen hier goldgelbe Getreidefelder,<br />
grüne Wiesen und Wälder<br />
die Landschaft. Und doch liegt auch hier<br />
(östlich von Turin) eine der Kernzonen<br />
der Barbera-Traube, die hier traditionell<br />
gerne «frizzante» gekeltert wurde.<br />
Ermanno und sein vor wenigen Jahren<br />
verstorbener Bruder Massimo gehörten<br />
Anfang der 90er Jahre zu den Ersten, die<br />
auf ihrem 20 Hektar grossen Gut einen<br />
Wein kelterten, der sich an den Grössen<br />
von Asti messen sollte. «Der Bricco<br />
dell’Uccellone von Giacomo Bologna<br />
hat uns natürlich alle beeindruckt»,<br />
schwärmt Ermanno noch heute, «das<br />
war das Musterbeispiel eines neuen Barbera-Typus.<br />
Wir haben aber auch begriffen,<br />
dass nicht alle einen Uccellone<br />
produzieren können – das ist auch gar<br />
nicht das Ziel. Die Barbera-Traube kann<br />
gute Weine mittlerer Klasse und ausgezeichnete<br />
frisch-fruchtige Tropfen für<br />
jeden Tag hervorbringen.» Die Brüder<br />
konnten aber mit ihren Topweinen Bricco<br />
Battista und Cà Cima von Anfang an<br />
in der Spitzenklasse mitspielen. «Wir<br />
haben wunderbare Lagen und zum Teil<br />
Ermanno Accornero,<br />
Tenuta Cà Cima: Sorgfalt<br />
auch für Basisweine.<br />
VINUM JuLi / AUgust 2008 59