02.02.2015 Aufrufe

Polyarthrose der Fingergelenke

Polyarthrose der Fingergelenke

Polyarthrose der Fingergelenke

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

diplomfortbildung<br />

Foto: Wikipedia commons<br />

Abb. 1: Aktivierte Heberden-Arthrose des Zeigefingers rechts.<br />

Foto: Privat<br />

krankung mehr leiden, als in <strong>der</strong> warmen<br />

Jahreszeit.<br />

Typisch für die Fingerpolyarthrose ist<br />

das Befallmuster an den Gelenken, das<br />

meist auch eine Symmetrie <strong>der</strong> Hände<br />

zeigt. Zu den betroffenen Gelenken zählen<br />

die proximalen (PIP) und distalen (DIP)<br />

Interphalangealgelenke, sowie des Carpometacarpophalangealgelenks<br />

des Daumens<br />

(CMCI, Rhizarthrose). Wesentlich<br />

„Auf die Abgrenzung zu<br />

entzündlich rheumatischen<br />

Erkrankungen ist zu achten.“<br />

Dr. Thomas Karonitsch<br />

Klinische Abteilung für Rheumatologie, Klinik für<br />

Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien<br />

seltener sind auch die Metacarpophalangealgelenke<br />

(MCP) von Zeige- und Mittelfinger<br />

betroffen, wobei die dominante<br />

Hand meist stärker betroffen ist (siehe<br />

Tab. 1, Seite 6).<br />

Bei <strong>der</strong> klinischen Untersuchung/Betastung<br />

<strong>der</strong> erkrankten Gelenke findet<br />

man typischerweise „knöcherne“ Schwellungen.<br />

Diese sind das sichtbare/tastbare<br />

Korrelat des sogenannten osteophytären<br />

Anbaus im Rahmen des pathophysiologischen<br />

Umbaus des Knochens bei <strong>der</strong> Fingerpolyarthrose.<br />

Je nach Lokalisation dieses<br />

Tastbefundes wird im Bereich <strong>der</strong> DIP<br />

von Heberden- und im Bereich <strong>der</strong> PIP<br />

von Bouchardknoten gesprochen (siehe<br />

Abb. 1). Bei <strong>der</strong> etwas aggressiver verlaufenden<br />

erosiven FPA ist zusätzlich zu den<br />

„knöchernen“ Schwellungen auch oft eine<br />

weichere „synovitische“ Komponente im<br />

Bereich <strong>der</strong> betroffenen Gelenke tastbar.<br />

Diagnosekriterien<br />

Eine Hilfestellung bei <strong>der</strong> Diagnose <strong>der</strong><br />

FPA sind die Klassifikationskriterien <strong>der</strong><br />

Amerikanischen Gesellschaft für Rheumatologie<br />

(American College of Rheumatology,<br />

ACR). Folgende Kriterien müssen<br />

demnach für die Diagnose einer Fingerpolyarthrose<br />

erfüllt sein:<br />

Schmerzen in <strong>der</strong> Hand und drei bis<br />

vier <strong>der</strong> folgenden Kriterien:<br />

■ ■<br />

■ ■<br />

■ ■<br />

■ ■<br />

Harte Schwellung von zwei o<strong>der</strong> mehr<br />

<strong>der</strong> folgenden zehn Gelenke: zweites<br />

und drittes distales Interphalangealgelenk<br />

(DIP), das zweite und dritte proximale<br />

interphalangeale, und das erste<br />

carpo metacarpale Gelenk bei<strong>der</strong> Hände.<br />

Harte Schwellung von zwei o<strong>der</strong> mehr<br />

DIP-Gelenken.<br />

Weniger als drei „weich“ geschwollene<br />

MCP-Gelenke.<br />

Deformation von mehr als einem aus<br />

den zehn <strong>der</strong> folgenden Gelenken: das<br />

zweite und dritte distale interphalangeale<br />

Gelenk (DIP), das zweite und<br />

dritte proximale interphalangeale und<br />

das erste carpometacarpale Gelenk<br />

bei<strong>der</strong> Hände.<br />

Die Sensitivität dieser Klassifikationskriterien<br />

liegt bei 94 Prozent, die Spezifität<br />

bei 87 Prozent.<br />

Skelettröntgen weiterhin<br />

Goldstandard<br />

Trotz neuerer bildgeben<strong>der</strong> Verfahren<br />

stellt das Skelettröntgen <strong>der</strong> Hände immer<br />

noch den Goldstandard hinsichtlich <strong>der</strong><br />

weiteren Diagnose und Differenzialdiagnose<br />

<strong>der</strong> FPA dar (siehe Abb. 2, Seite 8).<br />

Typische radiologische Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> FPA sind: knöcherne Proliferationen<br />

(Osteophyten) am Gelenkrand, asymmet-<br />

rheuma plus © Springer-Verlag<br />

4/2009 7

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!