Anschreiben zum Update 1/2009 als PDF-Datei. - RACK ...
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Wahlthema:<br />
Menschliche Schwächen im Unternehmen durch<br />
Betriebsorganisation vermeiden -<br />
Nützliche Erkenntnisse der neueren Verhaltensforschung für<br />
Risikomanagement und Gefährdungsbeurteilung<br />
Das Wahlthema beschäftigt sich mit menschlichen Schwächen im Unternehmen, die durch Betriebsorganisation<br />
zu vermeiden sind. Ergebnisse der Verhaltensforschung werden für das Risikomanagement<br />
und die Gefährdungsbeurteilung nutzbar gemacht. Fehler wiederholen sich und<br />
niemand lernt daraus. Diese Lehre lässt sich aus der Analyse von Krisen und Gesetzesverstößen<br />
in großen Unternehmen ziehen. Ganze Serien gleich gelagerter Gesetzesverstöße werden in den<br />
jeweiligen Analysen zitiert. Diese Beobachtung lässt auf Mängel im Risikomanagement schließen.<br />
Die Presse meldet fast im Wochenrhythmus Gesetzesverstöße aus dem Topmanagement. Es<br />
stellt sich umso dringender die Frage, wie Gesetzesverstöße in Unternehmen zu verhindern sind.<br />
Die Verhaltensforschung zeigt typisches menschliches Fehlverhalten auf, das vorhersehbar ist<br />
und systematisch vorkommt. Wenn mit menschlichem Fehlverhalten gerechnet werden muss,<br />
lässt sich typisches menschliches Fehlverhalten durch Betriebsorganisation vermeiden. Der<br />
menschliche Faktor muss Gegenstand des Risikomanagements werden. Risiken werden regelmäßig<br />
verkannt, vergessen oder verdrängt. Dagegen helfen organisatorische Maßnahmen.<br />
Gegen das Vergessen hilft eine Datenbank mit digitalem Gedächtnis ohne Schwund und<br />
Schwächen, die nichts vergisst oder verdrängt. Gegen das Verkennen bekannter Risiken hilft eine<br />
organisierte Gefährdungsbeurteilung die sämtliche Risiken systematisch im Einflussbereich<br />
des Unternehmens ermittelt. Gegen das Verdrängen von Risiken helfen Kontrollen, Audits, Wiedervorlagen<br />
sowie die Trennung zwischen Linie und Stab, zwischen Kontrolleuren und Kontrollierten,<br />
zwischen Beratern und Entscheidungsträgern innerhalb des Unternehmens. Gegen die<br />
menschliche Schwäche der Verantwortungsscheu hilft die Delegation. Weil es keine Freiwilligen<br />
im Unternehmen gibt, müssen Pflichten personengenau delegiert werden.<br />
Gegen die menschliche Schwäche, nichts aus Fehlern zu lernen, hilft die umfassende Dokumentation<br />
des Dialogsystems. Sämtliche Risiken und Betriebssachverhalte werden in dem System<br />
gespeichert, können nach Risiken durchsucht werden. Aus den eigenen Fehlern, aus den<br />
Fehlern anderer Unternehmen kann über das Dialogsystem und seine Dokumentation gelernt<br />
werden. Fehler müssen sich nicht mehr wiederholen. Wiederholtes Fehlverhalten muss niemand<br />
mehr mitmachen. Aus kleinen Fallen können keine großen Fälle werden.<br />
Das Wahlthema umfasst eine Aufzählung typischen Fehlverhaltens und Empfehlungen zu organisatorischen<br />
Gegenmaßnahmen. Es enthält insbesondere Hinweise <strong>zum</strong> Schutz vor den typischen<br />
Rückschaufehlern bei Behörden und Gerichten. Hinterher sind alle schlauer. Auch gegen<br />
diese menschliche Neigung kann sich eine Organisation schützen. Der Rückschaufehler in der<br />
Rechtsprechung zu § 130 OWiG wird analysiert.<br />
Interessenkonflikte <strong>als</strong> Fehlverhalten müssen vermieden werden. Die schleichende Normalität<br />
verdeckt Risiken. Schließlich wird auf die vorbildliche Risikovorsorge und Risikoanalyse im Störfallrecht<br />
durch die Kommission für Anlagensicherheit hingewiesen. Das Risikomanagement<br />
nach dem Störfallrecht kann <strong>als</strong> Vorbild für die Erfüllung der Pflicht <strong>zum</strong> Risikomanagement<br />
von Vorständen in Aktiengesellschaften herangezogen werden. Die Kommission für Anlagensicherheit<br />
hat sogar einen Arbeitskreis „Menschlicher Faktor“ eingerichtet. Schließlich geht der<br />
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