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eine Klassifizierung nach den Reifeneigenschaften und soll dadurch einheitliche und leicht verständliche Informationen für Verbraucher, Unternehmen und den Einzelhandel bieten. Wahlthema: Menschliche Schwächen im Unternehmen durch Betriebsorganisation vermeiden - Nützliche Erkenntnisse der neueren Verhaltensforschung für Risikomanagement und Gefährdungsbeurteilung Das Wahlthema beschäftigt sich mit menschlichen Schwächen im Unternehmen, die durch Betriebsorganisation zu vermeiden sind. Ergebnisse der Verhaltensforschung werden für das Risikomanagement und die Gefährdungsbeurteilung nutzbar gemacht. Fehler wiederholen sich und niemand lernt daraus. Diese Lehre lässt sich aus der Analyse von Krisen und Gesetzesverstößen in großen Unternehmen ziehen. Ganze Serien gleich gelagerter Gesetzesverstöße werden in den jeweiligen Analysen zitiert. Diese Beobachtung lässt auf Mängel im Risikomanagement schließen. Die Presse meldet fast im Wochenrhythmus Gesetzesverstöße aus dem Topmanagement. Es stellt sich umso dringender die Frage, wie Gesetzesverstöße in Unternehmen zu verhindern sind. Die Verhaltensforschung zeigt typisches menschliches Fehlverhalten auf, das vorhersehbar ist und systematisch vorkommt. Wenn mit menschlichem Fehlverhalten gerechnet werden muss, lässt sich typisches menschliches Fehlverhalten durch Betriebsorganisation vermeiden. Der menschliche Faktor muss Gegenstand des Risikomanagements werden. Risiken werden regelmäßig verkannt, vergessen oder verdrängt. Dagegen helfen organisatorische Maßnahmen. Gegen das Vergessen hilft eine Datenbank mit digitalem Gedächtnis ohne Schwund und Schwächen, die nichts vergisst oder verdrängt. Gegen das Verkennen bekannter Risiken hilft eine organisierte Gefährdungsbeurteilung die sämtliche Risiken systematisch im Einflussbereich des Unternehmens ermittelt. Gegen das Verdrängen von Risiken helfen Kontrollen, Audits, Wiedervorlagen sowie die Trennung zwischen Linie und Stab, zwischen Kontrolleuren und Kontrollierten, zwischen Beratern und Entscheidungsträgern innerhalb des Unternehmens. Gegen die menschliche Schwäche der Verantwortungsscheu hilft die Delegation. Weil es keine Freiwilligen im Unternehmen gibt, müssen Pflichten personengenau delegiert werden. Gegen die menschliche Schwäche, nichts aus Fehlern zu lernen, hilft die umfassende Dokumentation des Dialogsystems. Sämtliche Risiken und Betriebssachverhalte werden in dem System gespeichert, können nach Risiken durchsucht werden. Aus den eigenen Fehlern, aus den Fehlern anderer Unternehmen kann über das Dialogsystem und seine Dokumentation gelernt werden. Fehler müssen sich nicht mehr wiederholen. Wiederholtes Fehlverhalten muss niemand mehr mitmachen. Aus kleinen Fallen können keine großen Fälle werden. Das Wahlthema umfasst eine Aufzählung typischen Fehlverhaltens und Empfehlungen zu organisatorischen Gegenmaßnahmen. Es enthält insbesondere Hinweise zum Schutz vor den typischen Rückschaufehlern bei Behörden und Gerichten. Hinterher sind alle schlauer. Auch gegen diese menschliche Neigung kann sich eine Organisation schützen. Der Rückschaufehler in der Rechtsprechung zu § 130 OWiG wird analysiert. Interessenkonflikte als Fehlverhalten müssen vermieden werden. Die schleichende Normalität verdeckt Risiken. Schließlich wird auf die vorbildliche Risikovorsorge und Risikoanalyse im Störfallrecht durch die Kommission für Anlagensicherheit hingewiesen. Das Risikomanagement nach dem Störfallrecht kann als Vorbild für die Erfüllung der Pflicht zum Risikomanagement von Vorständen in Aktiengesellschaften herangezogen werden. Die Kommission für Anlagensicherheit hat sogar einen Arbeitskreis „Menschlicher Faktor“ eingerichtet. Schließlich geht der 4
Beitrag auf die Grenzen des Risikomanagements ein, die in der Kalkar-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts erstmals beschrieben werden. Danach können Risiken nicht vermieden werden die nicht vorher zu erkennen sind. Statistik 2008 Wir fügen eine Statistik der im Jahr 2008 im Dialogsystem „Recht im Betrieb“ enthaltenen Rechtsänderungen bei. Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der in der Datenbank enthaltenen Volltexte um 640 auf jetzt 8.202 Vorschriften erhöht. Im Durchschnitt haben wir monatlich 73 neue und 71 geänderte Vorschriften im Volltext ausgeliefert. Aus diesen Vorschriften ergaben sich 2.055 neue und 2.163 geänderte Pflichten. Außerdem hat sich die Zahl der im Dialogsystem enthaltenen vorformulierten Betriebspflichten um 3.800 auf 10.450 erhöht. Die statistische Auswertung zeigt die Fülle der Rechtsänderungen, die von den Beauftragten bewältigt werden müssen. Im Dialogsystem werden alle diese Rechtsänderungen erfasst und aufbereitet. Durch die Filterfunktion des Systems müssen dann von den Beauftragten nur noch diejenigen Rechtsänderungen geprüft werden, die Ihren Unternehmensstandort betreffen. Mit freundlichen Grüßen Dr. Manfred Rack Rechtsanwalt und Notar 5
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