Dollen- Bruch 39 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV
Dollen- Bruch 39 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV
Dollen- Bruch 39 - Crefelder Ruder-Club 1883 eV
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<strong>Dollen</strong>-<br />
<strong>Bruch</strong> <strong>39</strong><br />
www.crc<strong>1883</strong>.de<br />
<strong>Crefelder</strong> <strong>Ruder</strong>-<strong>Club</strong> <strong>1883</strong><br />
Vereinsmagazin August 2005<br />
__________________________________________________________________________________<br />
4. im Finale<br />
Christoph Schregel<br />
Lgw. Doppelzweier<br />
Inhalt<br />
2. Krefelder <strong>Ruder</strong>tag 3<br />
U23-/Junioren-Meisterschaften in Duisburg 5<br />
Deutsche Kleinbootmeisterschaft 7<br />
Jochen Urban im Deutschland-Achter 9<br />
CRC-<strong>Ruder</strong>er erfolgreich unterwegs 13<br />
Team NRW gewinnt Bundesentscheid 15<br />
Drei Vierer als Landessieger nach Berlin 16<br />
Krefeld jetzt Landesleistungsstützpunkt 17<br />
Werner Busch bei German Masters 18<br />
Echte Kerle bei der Herrentour 19<br />
Damen machen auf Kultur 23<br />
Breitensportler rudern in Rheine 24<br />
Mit „Noelli“ in den hohen Norden 25<br />
Impressum<br />
6. im Finale<br />
Marco Senn<br />
Lgw. Doppelvierer<br />
Redaktion: Peter Bauland Tel. 59 55 98<br />
Anzeigen: Iris Shore Tel. 50 30 67<br />
Carlu Noell Tel. 59 63 23<br />
Preise: ½ Seite 160 EUR<br />
1/1 Seite 280 EUR<br />
U23-Weltmeisterschaften<br />
in Amsterdam<br />
Besuchen Sie uns<br />
im Internet<br />
Alle Erwartungen übertroffen haben unsere<br />
beiden <strong>Ruder</strong>er Christoph Schregel und Marco<br />
„Schweizer“ Senn bei den Weltmeisterschaften<br />
der U23-Senioren in Amsterdam. Schon das<br />
Erreichen der Finalläufe am 24. Juli auf dem<br />
Bosbaan-Regattakurs war ein Erfolg. Im<br />
leichten Doppelzweier fuhr Christoph ganz<br />
knapp um 55/100 Sekunden an Bronze vorbei.<br />
Das kanadische Boot hatte das bessere Ende<br />
für sich. Auch Marco hielt sich im leichten<br />
Doppelvierer für sein Geburtsland Schweiz sehr<br />
gut, konnte zwar im Kampf um die Medaillen<br />
nicht eingreifen, lag als sechstplatziertes Boot<br />
aber nur zweieinhalb Sekunden hinter Rang 4.<br />
Im teilnehmerstärksten Feld der leichten<br />
Männer-Doppelzweier hatten sich Christoph<br />
(19) und sein Partner Kai Anspach (Koblenz)<br />
als schnellstes Boot der drei Vorläufe für die<br />
Halbfinals qualifiziert. Dort fuhren sie dann ein<br />
sehr kontrolliertes Rennen und gerieten nie in<br />
Gefahr. Dabei hatte sich das Duo erst bei der<br />
Regatta auf dem Essener Baldeneysee<br />
gefunden. Für Christophs Erfolg haben seine<br />
Schulkameraden eine plausible Erklärung.<br />
„Wird leicht unterschätzt. Aber Vorsicht, er ist so<br />
hart wie Krefelder Wasser“, schrieben sie ihm<br />
ins Abi-Magazin.<br />
Die Finalteilnahme von Marco kommt vielleicht<br />
noch überraschender, wenn man die Vorgeschichte<br />
bedenkt. Nach seiner WM-Nominierung<br />
für den leichten Männer-Doppelvierer fuhr<br />
das Schweizer Boot im Vorlauf allerdings nur<br />
hinterher. Im Hoffnungslauf jedoch ruderten die<br />
Jungs um Marco wie um ihr Leben und qualifizierten<br />
sich hauchdünn um 8/100 Sekunden für<br />
den Endlauf der besten Doppelvierer. pb
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
2<br />
CRC-Sommerfest<br />
Samstag, 3. September 2005<br />
<strong>Club</strong>haus Bataverstraße 10-12<br />
15 Uhr <strong>Ruder</strong>n zum Sim<br />
19 Uhr Ehrung der Aktiven<br />
anschl. Spätsommerabend<br />
Boule-Turnier<br />
Heißes vom Grill - Kaltes vom Fass<br />
Gäste sind herzlich willkommen!<br />
Anmeldungen bei Angelika Diamant, Tel. KR / 57 34 51
2. Krefelder <strong>Ruder</strong>tag:<br />
280 <strong>Ruder</strong>neulinge,<br />
70 Boote,<br />
27 Rennen<br />
Alle strahlten,<br />
alle waren Sieger<br />
Von Peter Bauland<br />
Am Ende eines langen Tages sah man am<br />
Elfrather See nur strahlende Gesichter. Die<br />
Regattaleitung des 2. Krefelder <strong>Ruder</strong>tages,<br />
namentlich Uli Troitzsch und Philipp te Neues<br />
strahlten, weil alle 27 Rennen zum Jedermann-<br />
Cup ohne Zwischenfälle und fast auf die Minute<br />
exakt nach Zeitplan abgelaufen waren.<br />
Die 280 <strong>Ruder</strong>neulinge in 70 Booten strahlten,<br />
weil sie sich über die 200 m lange Sprintdistanz<br />
vor über 1.000 Zuschauern mehr als achtbar<br />
geschlagen hatten. Ihre Ehepartner, Kinder,<br />
Freunde, Bekannten und Kollegen strahlten, weil<br />
sie rund um unser Bootshaus am See einen<br />
fröhlichen Nachmittag verlebt hatten, der nahtlos<br />
in einen beschwingten Abend überging, belebt<br />
durch eine farbige Combo mit Latino-Musik.<br />
Und unser Präses strahlte, weil alle strahlten und<br />
ihm bescheinigten, was für eine tolle Sache<br />
dieser <strong>Ruder</strong>tag gewesen sei, allen voran der<br />
NRW-Landesvorsitzende Eberhard Mogk, der<br />
sich mit seiner Frau sichtlich wohl fühlte und es<br />
viel länger aushielt als geplant.<br />
Das war er also - der 2. Krefelder <strong>Ruder</strong>tag am 2.<br />
Juli: ein Riesenerfolg für unseren CRC und für<br />
den Krefelder <strong>Ruder</strong>sport ganz allgemein. Noch<br />
im Laufe des Nachmittags gab es die ersten<br />
Beitrittserklärungen. Wichtige Multiplikatoren wie<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
3<br />
stadtbekannte Juristen, Architekten und Ärzte<br />
zeigten sich begeistert vom Treiben am und auf<br />
dem See. Bürgermeisterin Karin Meincke<br />
stimmte bei der Siegerehrung in das Loblied ein.<br />
Altmeister Karl-Heinz Stöbe lenkte das riesige,<br />
fast an eine Galeere erinnernde Kirchboot zum<br />
Gaudi vieler Kinder und Eltern immer wieder<br />
sicher über den See. Als sich nach getaner<br />
Arbeit die jungen und älteren „Coaches“ und<br />
Steuerleute selbst ruderisch als Galeerensklaven<br />
betätigten, wurde das Kirchboot zum<br />
Schnellboot.<br />
Das Wetter war bis auf einige Regenschauer gut<br />
zu den <strong>Ruder</strong>ern, hätte aus Sicht der Zuschauer<br />
ruhig ein wenig sommerlicher sein können. Am<br />
Getränkestand jedoch füllten Helmut Rode und<br />
seine Zapfer so viele Biergläser, dass selbst eine<br />
gut besuchte Kneipe neidisch geworden wäre.<br />
Überwältigt vom Ansturm auf Kaffee, Kuchen und<br />
Grillgut waren auch Bea Hülsmann und ihre<br />
unermüdliche Damenriege, die mehr Bestellungen<br />
als bei den Herbstregatten verzeichneten.<br />
Als um 19 Uhr das Finale zum Jedermann-Cup<br />
gestartet wurde, hatten sich acht gesteuerte Gig-<br />
Vierer in 20 Vorläufen, vier Viertelfinals und zwei<br />
Halbfinals durchgesetzt. Es waren die Teams<br />
„Rechtskraft“, „Silkteam I“, „Moerser Ü31“,
„Gartenzwerge“, „A-Team“, „<strong>Ruder</strong>team Voith 2“,<br />
„Volldampf“ und „Die Nachmelder“.<br />
Nach einem spannenden Rennen über rund 50<br />
Sekunden siegte Cerestars „A-Team“ mit<br />
Sebastian Sonne, Kevin Grote, Karsten Fischer,<br />
Daniel Niemann und Steuermann Felix Schregel,<br />
der das Boot mit dem schönen Namen „Krieewelsche<br />
Drecksäck“ wie ein Alter ganz knapp<br />
zum Sieg steuerte vor den „Nachmeldern“<br />
(Kaufmannsschule) mit Marcus Herrmann,<br />
Maximilian Hartmann, Alexander Frey, Klaudius<br />
Myszka und „Stüres“ Dirk Gobbers.<br />
Als Dritter platzierte sich mit starkem weiblichen<br />
Element das „Silkteam I“ mit Susanne Heuvels,<br />
Sabrina Bruns, Angelika Klöpper, Manuel<br />
Kluyken und Steuermann Volker Lechtenberg.<br />
Eberhard Mogk, Bürgermeisterin<br />
Karin Meincke und der Präses.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
4<br />
Nach vier Vor- und Zwischenläufen hatten sich<br />
sicherlich die stärksten Einheiten fürs Finale<br />
qualifiziert, auch wenn einige Teams wie die<br />
„Strahlemänner“ oder das „Plettenballett“ im<br />
entscheidenden Moment Pech hatten, durch<br />
einen Krebs nicht richtig vom Start wegkamen<br />
oder vom Rollsitz rutschten. Alles in allem zeigte<br />
sich, dass sich <strong>Ruder</strong>n leicht erlernen lässt und<br />
bereits vier Trainingseinheiten bei etwas<br />
körperlicher Fitness die Teilnahme am <strong>Ruder</strong>cup<br />
erlauben.<br />
Auf ihre Kosten kamen auch Kinder und<br />
„Trockenruderer“ beim Pullen auf dem<br />
<strong>Ruder</strong>ergometer. Den Ergocup gewannen Dieter<br />
Nass und Bettina Zippel. Nach der Ehrung der<br />
Sieger wurde noch lange bei Tanz und Musik<br />
über die sportlichen Heldentaten erzählt. Als<br />
Sieger durften sich alle fühlen.<br />
Das<br />
siegreiche<br />
„A-Team“<br />
von<br />
Cerestar.
Deutsche Junioren- und U23-<br />
Meisterschaften in Duisburg<br />
Drei Titel für<br />
Johanna Davids und<br />
Christoph Schregel<br />
Von Peter Bauland<br />
Sensationelles Abschneiden der <strong>Ruder</strong>er des<br />
<strong>Crefelder</strong> <strong>Ruder</strong>clubs bei den Deutschen<br />
Meisterschaften der Junioren und U23-Senioren<br />
am letzten Juni-Wochenende: Drei Meistertitel,<br />
drei „Vize“ und eine Bronzemedaille brachten die<br />
Schützlinge von Cheftrainer Christoph Lüke aus<br />
Duisburg nach Hause.<br />
Doppelmeister Christoph Schregel<br />
Bei den U23-Finalläufen am Samstag sicherte<br />
sich Leichtgewichtsruderer Christoph Schregel<br />
(19) mit seinen Partnern - nach dem bisherigen<br />
Saisonverlauf etwas unerwartet – gleich zwei<br />
Titel im leichten Männer-Doppelzweier und im<br />
leichten Männer-Doppelvierer.<br />
Schon nach der ersten Zeitnahme lagen<br />
Christoph Schregel/Kai Anspach (<strong>Crefelder</strong> RC /<br />
Koblenz) im Doppelzweier leicht in Front und<br />
verteidigten die Führung, obwohl die Favoriten<br />
Seifert/Lange nicht locker ließen und ab der<br />
1500m Marke immer wieder attackierten. Doch<br />
das Krefelder Leichtgewicht und sein Koblenzer<br />
Partner hielten dagegen und holten sich mit<br />
einem famosen Endspurt mit knapp einer halben<br />
Länge die WM-Tickets.<br />
Fünf Stunden später dann das Finale im leichten<br />
Doppelvierer. Obwohl nicht Favorit war das Boot<br />
mit Christoph Schregel (CRC) zu beachten.<br />
Zunächst kam es aber zum erwarteten<br />
Vorsprung der favorisierten Kombination aus<br />
Hamburg und Berlin. An der 1000m-Marke gab<br />
das Schregel-Boot Gas und übernahm die<br />
Führung. Bei 1500m waren es schon vier<br />
Sekunden, was bis ins Ziel auf sieben Sekunden<br />
ausgebaut wurde.<br />
Am Abend hatte der neue Krefelder<br />
Leichtgewichts-Star der Meisterschaften von<br />
Duisburg einen weiteren Grund zum Strahlen:<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
5<br />
Beim Abi-Ball des Moltke-Gymnasiums im<br />
Krefelder Stadtwaldhaus am selben Abend<br />
überreichte ihm Schuldirektor Rolf Neumann<br />
eines der besten Abi-Zeugnisse seiner Stufe mit<br />
einem Schnitt von 1,4. Was für ein Tag.<br />
Schlagfrau Johanna Davids<br />
Johanna Davids (17) ruderte am Sonntagmorgen<br />
als Schlagfrau den ungesteuerten A-Juniorinnen-<br />
Vierer mit ihren Partnerinnen aus Essen zu<br />
einem völlig ungefährdeten Sieg und wird bei den<br />
Junioren-Weltmeisterschaften im August in<br />
Brandenburg um die Medaillen kämpfen. Von<br />
Beginn an ließ sie nichts anbrennen und<br />
bestimmte Tempo und Rennverlauf. Kontinuierlich<br />
mit den besten Zwischenzeiten hatte das<br />
Boot im Ziel seinen Vorsprung auf fast sechs<br />
Sekunden ausgebaut.<br />
Der Vierer stellte<br />
auch den Kern<br />
des Juniorinnen-<br />
Achters, der im<br />
vorletzten<br />
Rennen der<br />
Meisterschaften<br />
an den Start ging.<br />
Gegen das Boot<br />
aus Potsdam war<br />
der NRW-Achter<br />
mit Johanna<br />
Davids jedoch<br />
chancenlos.<br />
Nach Rennschluss<br />
wurde<br />
dem Boot wegen<br />
eines Formfehlers<br />
beim<br />
Ummelden die<br />
Silbermedaille<br />
aberkannt.
Unglücklicher Moritz Koch<br />
Moritz Koch (20) dagegen erwischte mit seinem<br />
Partner im leichten Männer-Zweier einen rabenschwarzen<br />
Tag. Nachdem der U23-Seriensieger<br />
der bisherigen Saison bis 200 Meter vor Schluss<br />
seine Gegner in Grund und Boden zu rudern<br />
schien und zur Hälfte der 2000-Meter-Distanz mit<br />
dreieinhalb Sekunden fast uneinholbar vorn lag,<br />
brach der CRC-<strong>Ruder</strong>er zum Schluss förmlich<br />
ein. Trainer Lüke vermutete angesichts des<br />
Rennverlaufs einen versteckten Infekt als<br />
Ursache für den körperlichen Zusammenbruch.<br />
Seine zweite Silbermedaille holte Moritz Koch im<br />
leichten Männer-Achter in einer Renngemeinschaft<br />
aus Krefeld, Düsseldorf, Duisburg, RRG<br />
Mülheim, Potsdam und Bonn, der von Stefan Lier<br />
gesteuert wurde.<br />
Bronze für Tim Hindes<br />
Nur hauchdünn um 23/100 Sekunden an Silber<br />
vorbei ruderte Tim Hindes im gesteuerten A-<br />
Junioren-Zweier, der im Jargon auch als<br />
„Wassertaxi“ bezeichnet wird. Das Krefelder Boot<br />
hatte sein Heil in der Flucht nach vorn gesucht<br />
und zur Streckenhälfte das Feld angeführt. Dann<br />
aber zogen die Boote auf den Bahnen 5 und 4<br />
vorbei. Der Endspurt kam etwas zu spät.<br />
Der B-Junioren-Achter des CRC mit Paul<br />
Vermeulen, Robert Schneider, Jens Orda,<br />
Clemens Spanier, Tobias Nohr, Andreas<br />
Baloghy, Jan Niklas Glameyer, Ulf Heyne und<br />
Steuerfrau Miriam Woiwod hatte mit dem<br />
Finaleinzug sein erstes Ziel schon erreicht. Die<br />
Medaillenträume erfüllten sich jedoch nicht. In<br />
einem spannenden Rennen hielt der CRC-Achter<br />
bis zur 1500-Meter-Marke gut mit und hatte<br />
weniger als anderthalb Sekunden Rückstand auf<br />
eine Medaille. Im Endspurt jedoch kochte an der<br />
Spitze das Wasser und die jungen Krefelder<br />
mussten dem zusätzlichen Qualifikationsrennen<br />
über den Hoffnungslauf Tribut zollen. Platz 6 ist<br />
jedoch keine Enttäuschung.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
6<br />
Ein großes Dankeschön<br />
Nach dem phantastischen Erfolg unseres 2.<br />
<strong>Ruder</strong>tages traf sich der Vorstand mit dem<br />
Regattastab zur Manöverkritik. Vor allem war<br />
es unserem Vorsitzenden Walter Jansen das<br />
Bedürfnis, allen Helfern ein großes Dankeschön<br />
zu sagen, wohl wissend, dass der<br />
Einsatz und die Belastung Einzelner mit Blick<br />
auf die noch ausstehenden Veranstaltungen<br />
Grenzen erreicht.<br />
Deswegen hat der Vorstand für künftige<br />
Regatten Verantwortlichkeiten festgelegt und<br />
Bereichsverantwortliche bestimmt, die als<br />
Ansprechpartner Aufgaben koordinieren und<br />
delegieren sollen. So lassen sich unsere<br />
knappen Ressourcen noch besser nutzen.<br />
Folgende Mitglieder haben sich als Verantwortliche<br />
gemeldet. Um Unterstützung dieses<br />
Teams wird gebeten.<br />
Planungsteam, Koordination und<br />
Regattaleitung: Philipp te Neues, Ulrich<br />
Troitzsch, Christoph Lüke, Manfred Schehl,<br />
Anke Busch und Walter Jansen.<br />
Getränkeplanung und -ausschank: Helmut<br />
Rode (Tel. 59 63 17).<br />
Veranstaltungszelt: Philipp te Neues.<br />
Verpflegung: Bea Hülsmann (Tel. 95 <strong>39</strong> 00),<br />
Monika Rode-Heine (Tel. 59 63 17) und<br />
Regine Theissen (Tel. 408980).<br />
Grill- und Reibekuchenstand: Helmut Lanfer<br />
(Tel. 59 55 12).<br />
Spülmobil: Thorben Henning, 0173-7094742.<br />
Kaffeemaschine: Wulf Arens (Tel. 95 33 95).<br />
Tische- und Bänkewart: Christian Noell (Tel.<br />
59 11 66) und Stephan Deutschland (Tel.<br />
5245 65).<br />
Infostand beim <strong>Ruder</strong>tag: Dirk und Bärbel<br />
Peterke.<br />
Stegplanung/Beachmaster: Lutz<br />
Hausmanns (Tel. 59 40 31).<br />
Parkplatzeinteilung: Christian Kraus (Tel.<br />
5980 92).<br />
Start /Ziel/Regattabüro: Manfred Schehl und<br />
Philipp te Neues. Siegerehrungsdekoration:<br />
Iris Kleinheisterkamp-Shore.<br />
Dies ist keine abschließende Auflistung.<br />
Jeder, der gerne Verantwortung übernehmen<br />
will, sollte den Vorsitzenden direkt ansprechen.<br />
Wer einfach nur mithelfen möchte, kann<br />
sich bei den genannten Verantwortlichen<br />
melden. Durch eine umsichtige Planung<br />
versuchen wir, den Einsatz aller Kräfte zu<br />
optimieren. „Bitte unterstützt uns alle dabei“,<br />
bittet der Vorsitzende.
Deutsche Meisterschaft<br />
der Kleinboote in Köln<br />
Jochen Urban holte<br />
Vizemeisterschaft<br />
Zum Start in die nacholympische <strong>Ruder</strong>saison<br />
setzte Jochen Urban seine Erfolgsserie fort. Mit<br />
seinem Partner Andy Penkner gewann er Ende<br />
April auf der Regattastrecke in Köln-Fühlingen im<br />
Zweier ohne die Silbermedaille bei der erstmals<br />
ausgetragenen Deutschen Meisterschaft für<br />
sogenannte Kleinboote. Am mit Spannung<br />
erwarteten Rennen des Elite-Zweiers nahmen<br />
die besten deutschen Riemenruderer teil, um<br />
sich für den weiteren Saisonverlauf die<br />
begehrten Plätze im Deutschland-Achter und<br />
Deutschland-Vierer zu sichern. Nach der Hälfte<br />
des Finales an der 1.000-Meter-Marke schienen<br />
Urban und Penkner bereits hoffnungslos<br />
abgeschlagen auf Platz 5, arbeiteten sich aber in<br />
einem furiosen Endspurt an die Spitze heran und<br />
verfehlten den Titel letztlich nur um eine halbe<br />
Sekunde.<br />
Auch die anderen Krefelder <strong>Ruder</strong>er überzeugten<br />
bei den Meisterschaften und empfahlen sich für<br />
höhere Aufgaben. Moritz Koch qualifizierte sich<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
7<br />
mit seinem Partner als Jungsenior (U23) für das<br />
Finale im Leichtgewichts-Zweier und sorgte hier<br />
zunächst für Furore, als das Boot bis 300 m vor<br />
dem Ziel das Feld vor der älteren Leichtgewichts-<br />
Prominenz anführte. Erst im Schlussspurt<br />
mussten sie der größeren Erfahrung der Gegner<br />
Tribut zollen und fielen auf den undankbaren<br />
vierten Platz zurück.<br />
Auf sich aufmerksam machte auch Christoph<br />
Schregel im leichten Einer. Gegen 45<br />
Mitbewerber ruderte er sich unter die 18 Besten<br />
vor. Als Sieger im C-Finale belegte er insgesamt<br />
Platz 13 unter Deutschlands Skullern und war<br />
siebtbester Jungsenior.<br />
Melanie Staelberg, Junioren-Weltmeisterin 2004,<br />
die neuerdings für den CRC rudert, musste beim<br />
ersten Start bei den Jungsenioren noch Lehrgeld<br />
zahlen und belegte mit ihrer Partnerin im B-<br />
Finale des Frauen-Zweiers U23 den sechsten<br />
Platz.
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
8
Deutschland-Achter<br />
mit Jochen Urban:<br />
Erfolge beim Weltcup<br />
In Luzern wurden<br />
die Jungs<br />
zu Männern<br />
16. Mai: Siege in Essen<br />
Am Pfingstwochenende wurde in Essen die<br />
Premiere des neugebildeten Deutschland-<br />
Achters mit Spannung erwartet. Auch am zweiten<br />
Wettkampftag knüpfte die Crew um Schlagmann<br />
Andreas Penkner an den Vortag an und gewann<br />
souverän, diesmal mit 11 Sekunden Vorsprung<br />
auf Frankreich (6:11,69), den Olympia-Sechsten,<br />
und den polnischen Achter (6:12,81).<br />
"Durch den Gegenwind sind wir nicht so toll<br />
weggekommen wie noch am Samstag. Aber<br />
insgesamt haben wir uns technisch verbessert.<br />
Wir sind auf einem guten Weg", sagte Thorsten<br />
Engelmann, der sich selbst mit seinem neuen<br />
Platz im Großboot anfreunden kann: auf dem<br />
sogenannten Co-Schlag-Rollsitz, im Rücken von<br />
Andreas Penkner. "Hier fühle ich mich sehr wohl,<br />
wenn die Unterstützung von hinten kommt."<br />
Das war an diesem Wochenende der Fall, fand<br />
auch Bundestrainer Dieter Grahn: "Die<br />
Mannschaft hat gezeigt, dass mit ihr zu rechnen<br />
ist. Sie ist schnell davon gezogen und hat den<br />
Vorsprung bis ins Ziel noch ausgebaut. Elf<br />
Sekunden - das war schon deklassierend."<br />
29. Mai: Weltcup-Auftakt in Eton<br />
Wind kam auf am Finaltag beim Weltcup-Auftakt<br />
in Eton. Der Deutschland-Achter zeigte sich<br />
stabil und ließ sich nicht vom Erfolgsweg<br />
abbringen. Das deutsche <strong>Ruder</strong>-Flaggschiff kam<br />
bei seinem souveränen Start-Ziel-Sieg mit zwei<br />
Sekunden Vorsprung in 5:43,30 Minuten vor den<br />
Großbooten aus Italien und Großbritannien ins<br />
Ziel.<br />
Besonders Schlagmann Andreas Penkner spürte<br />
den Druck, der vor dem ersten Weltcup-Finale im<br />
Achter auf ihm wie auch auf den beiden anderen<br />
Neulingen an Bord, Jan Tebrügge und Jochen<br />
Urban, lastete. „Wir sind aber so schnell am Start<br />
weggekommen, das war sehr befreiend“, sagte<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
9<br />
Penkner sichtlich erleichtert. Den Vorsprung, den<br />
sich seine Crew zu Beginn herausgearbeitet hat,<br />
konnte sie trotz mehrerer Angriffe der Italiener<br />
stets aufrecht erhalten. Im Ziel war es schließlich<br />
eine Dreiviertel-Länge bzw. zwei Sekunden.<br />
Nach diesem Befreiungsschlag reckten die<br />
Athleten ihre Arme in die Höhe, Penkner stieg<br />
sogar aus seinem Rollsitz und umarmte den<br />
hinter ihm sitzenden Thorsten Engelmann. Eine<br />
besondere Überraschung hatte die Crew<br />
schließlich nach der Siegerehrung für ihren<br />
Steuermann parat. Peter Thiede durfte nach<br />
diesem besonderen Rennen Bekanntschaft mit<br />
dem kalten See machen. „Das war eine nette<br />
Erfrischung“, schmunzelte Thiede und fügte<br />
hinzu: „So ein Sieg macht glücklich.“<br />
Die europäischen Nationen hat das deutsche<br />
Flaggschiff in Eton bezwungen. Fraglich ist, ob<br />
man auf die starken Überseenationen aus den<br />
USA, Kanada und Australien überhaupt vor den<br />
Weltmeisterschaften in Gifu trifft. „Ich glaube<br />
nicht, dass sich die USA vor Japan blicken lässt“,<br />
sagte Ulf Siemes, der andererseits aber sicher<br />
ist: „Jetzt wissen sie, wie stark wir sind. Sie<br />
müssen sich an uns orientieren.“
5. Juni: Einladungsrennen in Paris<br />
Dritte Regatta, dritter Sieg: Der Deutschland-<br />
Achter gewann auch bei der Einladungsregatta<br />
im Schlosspark von Versailles. "Konzentriert und<br />
entschlossen" sah Bundestrainer Dieter Grahn<br />
das deutsche <strong>Ruder</strong>-Flaggschiff auch bei der<br />
Einladungsregatta in Paris. Der Deutschland-<br />
Achter siegte auf der 1.500-Meter-Strecke im<br />
Schlosspark von Versailles mit über drei<br />
Sekunden Vorsprung auf Gastgeber Frankreich<br />
und Großbritannien. "Wichtig war die<br />
Erkenntnisse, dass wir rudertechnisch<br />
Fortschritte gegenüber dem Weltcup in Eton<br />
gemacht haben", sagte Dieter Grahn.<br />
19. Juni: Rückschlag in München<br />
Rückschlag für den Deutschland-Achter: Beim<br />
<strong>Ruder</strong>-Weltcup in München handelte sich das<br />
Flaggschiff des Deutschen <strong>Ruder</strong>verbandes<br />
(DRV) überraschend die erste Saison-Niederlage<br />
ein und musste sich bei der Heimregatta mit dem<br />
dritten Platz hinter Italien und Russland zufrieden<br />
geben. Knapp zwei Sekunden betrug der<br />
Rückstand auf die Italiener, lediglich 13<br />
Hundertstel Sekunden auf das russische<br />
Großboot.<br />
umma<br />
Raumausstattung GmbH<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
10<br />
Die veränderte Taktik, am Start aufgrund des<br />
Gegenwindes nicht so aggressiv wie zuletzt<br />
immer anzugehen, schlug fehl. Der deutsche<br />
Achter kam trotz mehrere Zwischensprints nicht<br />
mehr an das italienische Großboot heran, das<br />
auch die Weltcup-Führung übernahm. „Sie waren<br />
nicht besser, sondern wir waren schlechter“,<br />
sagte Ulf Siemes.<br />
Auch Bundestrainer Dieter Grahn hatte diesen<br />
Rückschlag nicht kommen sehen. „Wir sind nicht<br />
so harmonisch gerudert, wie wir es uns<br />
vorstellen. Die Italiener haben uns mit unseren<br />
eigenen Waffen geschlagen“, sagte Grahn. Denn<br />
im Gegensatz zum Weltcup in Eton war es<br />
dieses Mal das italienische Großboot, das nach<br />
dem schnellen Start jede Attacke des deutschen<br />
Achters konterte. Grahn: „Noch ist aber nichts<br />
verloren. Wir befinden uns im Neuaufbau, da<br />
muss man eine Niederlage auch wegstecken<br />
können. Sie schmerzt, aber man kann daraus<br />
auch lernen – und das werden wir tun“, fügte<br />
Grahn hinzu. Im Hinblick auf die<br />
Weltmeisterschaften in Gifu (28. August bis 4.<br />
September) kündigte er an: „Jetzt sind wir<br />
aufgefordert, an unseren Schwächen zu<br />
arbeiten.“<br />
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3. Juli: Triumph in Henley<br />
Dieter Grahn eilte auf den Steg, gratulierte jeden<br />
<strong>Ruder</strong>er einzeln, reichte die Flasche<br />
Champagner weiter an seine Athleten, die kurz<br />
zuvor bei der Zieldurchfahrt die Arme in die Höhe<br />
gerissen hatten. Der Deutschland-Achter aus<br />
Dortmund siegte bei der Royal-Henley-Regatta<br />
und eroberte durch den Sieg beim Grand<br />
Challenge Cup auch viele Herzen des englischen<br />
Publikums.<br />
Natürlich hatten die Zuschauer auf der Insel beim<br />
Rennen ihren Achter lautstark angefeuert, der<br />
nach besten Kräften versuchte, dem deutschen<br />
Großboot zu folgen, sich im Ziel aber mit einer<br />
Zwei-Drittel-Länge dem deutschen Achter<br />
geschlagen geben musste. Und so zollten einige<br />
der 100.000 Zuschauer der deutschen Crew<br />
auch respektvoll Beifall.<br />
Nach der Zieldurchfahrt rissen die Athleten die<br />
Arme hoch, Jochen Urban fiel erschöpft nach<br />
hinten. Dieter Grahn, 1969 schon mit dem Klub<br />
Einheit Dresden Grand-Sieger in Henley, hatte in<br />
diesem Jahr eine Ausnahme gemacht und<br />
Henley kurzfristig in seine Saison-Planungen<br />
integriert. Er fühlte sich bestätigt. „Es ist etwas<br />
Besonderes, die Grand-Challenge zu gewinnen.<br />
Das Rennen war auch als Motivationsschub<br />
gedacht, den haben wir uns geholt.“<br />
Wie schon beim Halbfinal-Sieg über den Oxford-<br />
Achter ging die Crew um Schlagmann Andreas<br />
Penkner gleich am Start in Führung, richtig<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
11<br />
davon kam sie aber nicht. Eine Drei-Viertel-<br />
Länge, mehr Vorsprung ließ ihnen der englische<br />
Achter nicht. Grahn: „Wir sind nicht locker ins<br />
Rennen gekommen, denken vielleicht noch zu<br />
viel bei jedem Schlag über die Technik nach.<br />
Andererseits herrschen hier aber auch keine<br />
Laborbedingungen.“ Der Wind war still, aber<br />
gegen die Strömung der Thames mussten die<br />
<strong>Ruder</strong>er trotzdem ankämpfen. Die im Gegensatz<br />
zu einem Weltcup etwas längere Strecke (2.100<br />
Meter) sorgte zusätzlich dafür, dass die Athleten<br />
etwa 30 Schläge mehr rudern müssen als bei<br />
einer normalen Regatta über die olympische<br />
Distanz von 2.000 Metern.<br />
„Das Rennen war ganz schön anstrengend, wir<br />
konnten uns nicht lösen“, sagte Jochen Urban,<br />
der sich zusätzlich quälen musste, weil er sich<br />
beim Warmrudern einen Halswirbel ausgerenkt<br />
hatte. Er biss sich aber durch, schließlich weiß<br />
auch er nur zu gut, dass man in Henley nicht so<br />
oft startet und auch gewinnt.
10. Juli: Triumph in Luzern<br />
Der Deutschland-Achter hat die deutsche Fahne<br />
hoch gehalten: Beim <strong>Ruder</strong>-Weltcup auf dem<br />
Luzerner Rotsee hat das Flaggschiff den<br />
einzigen Sieg für den Deutschen <strong>Ruder</strong>verband<br />
errungen. Steuermann Peter Thiede sprang auf,<br />
die Athleten um Schlagmann Andreas Penkner<br />
rissen die Arme in die Höhe. Der Deutschland-<br />
Achter triumphierte in der Schweizer Bergwelt<br />
seit dem letzten Erfolg im Jahr 1998 endlich mal<br />
wieder.<br />
"Wir sind glücklich. Wir hatten das härteste<br />
Wettkampfprogramm aller deutschen <strong>Ruder</strong>er",<br />
sagte Bundestrainer Dieter Grahn. Nach Essen,<br />
Eton und Henley vor einer Woche feierte der<br />
deutsche Achter den vierten Saisonsieg beim<br />
fünften Regattastart. Mit gut einer halben<br />
Sekunde Vorsprung gewann er das Duell gegen<br />
das italienische Großboot und damit auch die<br />
Weltcup-Wertung im Achter.<br />
Das junge Team vom Dortmunder Stützpunkt<br />
setzte sich im Finallauf gleich am Start in<br />
Führung und behauptete diese über die<br />
gesamten 2.000 Meter. "Wir konnten unsere<br />
Sprints gut setzen und die Angriffe der Italiener<br />
abwehren", sagte Thiede.<br />
Auch Schlagmann Andreas Penkner strahlte<br />
nach seiner Rotsee-Premiere über beide Ohren:<br />
"Das war ein perfektes Rennen. "Zwar fehlten in<br />
Luzern noch die stark eingeschätzten<br />
Überseenationen wie USA und Kanada, doch als<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
12<br />
Europas Nummer eins in die Vorbereitung für die<br />
Weltmeisterschaften in Gifu/Japan zu gehen, gibt<br />
großes Selbstvertrauen. "Das war eine starke<br />
Duftmarke, unser Meisterstück kommt aber<br />
noch", sagte Jochen Urban, mit 21 Jahren der<br />
jüngste im Achter und wie Penkner und Jan<br />
Tebrügge neu im Achter. Jedem einzelnen<br />
klopfte Dieter Grahn voller Anerkennung auf die<br />
Schultern: "Jetzt bist du ein Mann geworden."<br />
Zusammenfassung der Berichte von:<br />
Carsten Oberhagemann
CRC-<strong>Ruder</strong>er unterwegs<br />
Siege<br />
von Essen<br />
bis Luzern<br />
Pfingstwochenende in Essen<br />
Hier kam es zum ersten Aufeinandertreffen der<br />
deutschen <strong>Ruder</strong>er mit internationaler<br />
Konkurrenz. Im Herausfordererrennen des Ruhr-<br />
Achters gegen das Boot aus Cambridge gewann<br />
die Crew mit Studenten der Ruhr-Unis aus<br />
Bochum und Dortmund mit dem Krefelder Stefan<br />
Lier an den Steuerseilen unter tosendem Beifall<br />
der zahlreich erschienen Studenten, Rektoren<br />
und Professoren.<br />
Etwas weniger beachtet als der Deutschland-<br />
Achter, sportlich aber nicht minder sehenswert<br />
schlugen sich die anderen CRC-Aktiven: Moritz<br />
Koch und Matthias Simons, nach dem Frühtest<br />
schnellster U23-Zweier, konnten dies in Essen<br />
bestätigen und wurden lediglich von dem WM-<br />
Bronze-Medaillen-Gewinner des letzten Jahres<br />
aus Großbritannien geschlagen. Im Vierer ohne<br />
mit Partnern aus Radolfzell gelang der Sturm auf<br />
die nationale Spitze nur bedingt: Das Boot mit<br />
den Krefeldern wurde vom amtierenden<br />
Weltmeister klar geschlagen.<br />
Christoph Schregel wurde am Samstag im Einer<br />
als drittes deutsches Boot Fünfter und konnte<br />
sich gegenüber seinem Frühtest-Ergebnis noch<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
13<br />
Der MoMa-Zweier: Moritz<br />
Koch & Matthias Simons<br />
einmal verbessern. Am Sonntag ging Christoph<br />
mit einem Partner aus Koblenz im Doppelzweier<br />
an den Start und belegte nach nur drei<br />
Trainingsfahrten den zweiten Rang. Damit wurde<br />
er zur Nationalmannschaftsbildung eingeladen.<br />
Melanie Staelberg konnte das Zweier-Ergebnis<br />
aus Köln ebenfalls noch einmal verbessern und<br />
ruderte im Vierer ohne über weite Strecken<br />
schon zufriedenstellend. Marc Benger war<br />
zweimal im Vierer ohne am Start und konnte am<br />
Sonntag über weite Strecken überzeugen.<br />
5. Juni in Ratzeburg<br />
Drei Wochen vor den Deutschen Meisterschaften<br />
in Duisburg als Saisonhöhepunkt nahmen die<br />
Senioren des <strong>Crefelder</strong> <strong>Ruder</strong>-<strong>Club</strong>s erfolgreich<br />
an der Internationalen Ratzeburger Regatta teil.<br />
Moritz Koch (CRC) belegte mit Matthias Simons<br />
im leichten Zweier-ohne U23 zum dritten Mal<br />
hintereinander den 1. Platz. Außerdem gewann<br />
das Duo in einem bundesweit gemischten Achter<br />
überlegen. Christoph Schregel (CRC) war mit<br />
seinem Partner Kai Anspach zwei Mal im<br />
Doppelzweier der Leichtgewichte U23 mit einem<br />
Start-Ziel-Sieg erfolgreich. Hier waren allerdings<br />
die bisherigen Favoriten krankheitsbedingt nicht<br />
am Start. Marc Benger und Martin Jacobs<br />
ruderten ebenfalls im leichten Zweier-ohne. Sie<br />
konnten sich im Vorlauf stark verbessern,<br />
verpassten aber knapp den Endlauf. Melanie<br />
Staelberg ging mit Svenja Sanders aufgrund<br />
einer Erkrankung nicht an den Start.<br />
12. Juni in Hamburg<br />
Die leichten B-Junioren Markus Woiwod, Simon<br />
Draber, Christoph Risges, Mike Fennekels und<br />
Steuerfrau Kristin Heume starteten auf der Dove-<br />
Elbe im Doppelvierer mit Steuerfrau. In sehr<br />
spannenden Rennen lösten sie das Ticket für die<br />
Meisterschaften. Dies gelang auch Marina
Moddemann und Tjarde Melka im Doppelzweier<br />
der B-Juniorinnen. Am Samstag verhinderte ein<br />
„Krebs“ kurz vor dem Ziel einen möglichen Sieg.<br />
Am Sonntag zeigten sich die Mädchen jedoch<br />
verbessert und belegten in ihrem Lauf einen<br />
guten zweiten Platz. Im ersten Junioren-Jahr ist<br />
das Erreichen des Meisterschafts-Halbfinales<br />
das erklärte Ziel.<br />
Mit großen Erwartungen ging der Junioren-B-<br />
Achter mit Paul Vermeulen, Robert Schneider,<br />
Jens Orda, Clemens Spanier (RaB Essen),<br />
Tobias Nohr, Andreas Baloghy, Jan Niklas<br />
Glameyer, Ulf Heyne und Steuerfrau Miriam<br />
Woiwod am Samstag ins Rennen. Leider<br />
konnten diese Erwartungen nicht erfüllt werden.<br />
Mit der insgesamt siebten Zeit wurde der Achter<br />
in den zweiten Lauf gesetzt, den er mit über einer<br />
Länge Vorsprung gewann.<br />
Bei den Rennen der A-Junioren im Zweier wurde<br />
die Rangliste ausgefahren. Die CRC-<strong>Ruder</strong>er<br />
Johanna Davids und Tim Hindes mit ihren<br />
Partnern bewiesen in jeweils drei Rennen ihr<br />
Können. Johanna Davids belegte schließlich im<br />
zweiten Lauf einen hervorragenden dritten Platz<br />
und wurde insgesamt Neunte. Tim Hindes schied<br />
nach einer Verletzung noch vor seinem Finallauf<br />
aus. Johanna Davids erreichte mit dem ersten<br />
NRW-Vierer den fünften Rang im Juniorinnen-<br />
Vierer ohne Steuerfrau. Die Nachwuchsmannschaft<br />
des NWRV mit Vera Dresely, Mona<br />
Benger, Anna Schettler und Larissa Hainke<br />
(EWRC) belegte in einer anderen Abteilung nach<br />
spannendem Rennen den zweiten Platz knapp<br />
hinter einer polnischen Mannschaft. In der<br />
gleichen Bootsklasse belegte Tim Hindes mit<br />
seinen Partnern den 5. Platz.<br />
Nach einem verletzungsreichen Jahr soll Jan-<br />
Nikolai Trzeszkowski mit seinem Partner aus<br />
Düsseldorf Erfahrungen im Riemenbereich<br />
sammeln. In Hamburg reichte es leider nur zu<br />
einem letzen Platz. Larus Melka fuhr im Einer auf<br />
einen guten dritten Platz, im Doppelzweier mit<br />
seinem Partner aus Düsseldorf reichte es noch<br />
nicht für einen der vorderen Plätze.<br />
Zum Abschluss der Regatta überzeugte Johanna<br />
Davids im ersten NRW-Achter nach einem<br />
packenden Rennen mit dem ersten Platz vor<br />
dem hoch eingeschätzten Ost-Achter. Der NRW-<br />
Nachwuchs-Achter mit Mona, Vera und Anna an<br />
Bord zeigte sich stark verbessert und wird im<br />
nächsten Jahr sicher ein Wörtchen bei der<br />
Medaillen-Vergabe mitreden können. Bei den<br />
Junioren belegte das Team des Ostens den<br />
ersten Platz. Der NRW-Achter mit Tim kam zu<br />
keinem Zeitpunkt ins Rennen und enttäuschte<br />
mit einem fünften Rang.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
14<br />
10. Juli in Luzern<br />
Moritz Koch und Matthias Simons, schnellster<br />
U23-Zweier der Saison 2005, der auf der<br />
Meisterschaft unglücklich von einem Außenseiter<br />
geschlagen wurde, durften als Trostpflaster beim<br />
World-Cup-Finale in Luzern an den Start gehen.<br />
Unbeeindruckt von den "großen" der<br />
<strong>Ruder</strong>nationen, gingen die beiden den Vorlauf<br />
frech an und konnten sich direkt für das<br />
Halbfinale qualifizieren. Hier sah es an der<br />
1000m-Marke fast noch so aus, als könnten sie<br />
sogar den Sprung ins A-Finale schaffen -<br />
allerdings gaben die führenden Boote dann noch<br />
einmal mehr Gas und für den jungen Zweier blieb<br />
nur der 6. Platz. Im B-Finale zeigten die<br />
wahrscheinlich jüngsten Teilnehmer der Regatta<br />
dann noch einmal, dass auch in Zukunft mit<br />
Ihnen zu rechnen ist: Sie drückten dem Rennen<br />
ihren Stempel auf und gewannen das kleine<br />
Finale unangefochten im Schlussspurt.<br />
Marco "Schweizer"<br />
Senn war eigentlich<br />
schon im<br />
Doppelzweier als<br />
Gegner von<br />
Christoph Schregel<br />
für die WM U23<br />
nominiert, als der<br />
Schweizer<br />
Verband auf die<br />
Idee kam, auch<br />
noch einen<br />
leichten Doppelvierer<br />
an den Start<br />
zu schicken.<br />
Die junge Mannschaft mit Mario Gyr (Partner von<br />
Marco), Oliver Angehrn, Ivo von Büren und<br />
Marco "Schweizer" Senn konnte direkt im<br />
Hoffnungslauf die beiden U23 Boote aus<br />
Australien und Dänemark schlagen und sich<br />
somit sogar fürs A-Finale qualifizieren. Dort<br />
belegten sie mit Bravour den fünften Platz, was<br />
übrigens das zweitbeste Schweizer Ergebnis<br />
bedeutet.
15 CRC-Kinder beim<br />
37. Bundeswettbewerb in Berlin<br />
Team NRW gewinnt<br />
Länderwertung<br />
Von Marc Messina<br />
Ein rundum gelungenes Wochenende erlebten<br />
die jüngsten CRC-<strong>Ruder</strong>er und ihr Trainer Marc<br />
Messina Anfang Juli beim 37. Bundeswettbewerb<br />
in Berlin. Auf der Olympiastrecke von 1936<br />
maßen sich 15 Bundesländer mit insgesamt über<br />
1000 Teilnehmern in drei Wettbewerben. Bei<br />
Langstrecke, Zusatzwettbewerb und der<br />
abschließenden Bundesregatta sammelten die<br />
<strong>Ruder</strong>er der Jahrgänge 1991 bis 1993 Punkte für<br />
ihr Bundesland. Der CRC war im Team NRW mit<br />
drei Vierern zahlenmäßig am stärksten vertreten<br />
und hatte maßgeblichen Anteil am guten<br />
Abschneiden.<br />
Der Mädchenvierer mit Franziska Birmes, Lisa<br />
Schmidla, Johanna te Neues, Sara Davids und<br />
Steuermann Bastian Arens und der Jungenvierer<br />
mit Gunnar Theißen, Fritz Ebner, Tobias Dresely,<br />
Leon Zerni und Steuermann Jan Vermeulen<br />
konnten ihre Langstreckenabteilungen mit<br />
deutlichem Vorsprung gewinnen. Im Vergleich<br />
erreichten beide Boote den 3. Platz und somit<br />
das A-Finale der Bundesregatta. Der jüngere<br />
Mixed-Vierer mit Jan Watzlawik, Miriam Davids,<br />
Nicola Heume, Philip Hindes und Stm. Tobias<br />
Fecker wurde in der stärksten Abteilung seiner<br />
Disziplin 4. und qualifizierte sich so als 10. für<br />
das B-Finale.<br />
Da aber nicht nur die<br />
Krefelder Boote so gut<br />
abschnitten, gewann das<br />
Team NRW seit 17 Jahren<br />
wieder den<br />
Langstreckenpokal in der<br />
Länderwertung. Beim<br />
Zusatzwettbewerb mussten<br />
die Kinder zehn Stationen<br />
wie Sackhüpfen, einen<br />
Fragebogen und einem<br />
Hindernislauf bewältigen. Das gelang der<br />
<strong>Ruder</strong>jugend aus Sachsen-Anhalt am besten;<br />
NRW wurde mit 24 Punkten Rückstand Zweiter.<br />
Bei der Bundesregatta belegten der Jungenvierer<br />
Platz vier und der Mädchenvierer Platz sechs.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
15<br />
Der Mixed-Vierer bestätigte seine Platzierung<br />
und beendete das Wochenende als 10. seiner<br />
Klasse. Zwar waren alle CRC-<strong>Ruder</strong>er zunächst<br />
etwas enttäuscht wegen der verpassten<br />
Medaillen. Doch als sich NRW bei der<br />
Siegerehrung den Pokal für den erfolgreichsten<br />
Landesverband bei der Bundesregatta und die<br />
„Schale“ für den Gesamtsieg abholen durfte,<br />
waren die Tränen schnell getrocknet.<br />
Namen, Nachrichten & Termine<br />
Als neue Mitglieder...<br />
...heißen wir herzlich willkommen: Melanie<br />
Staelberg, Franziska Birmes, Michael Naß,<br />
Philipp und Tim Hindes, Marina Moddemann,<br />
Lina Boonen, Fritz Ebner, Vera und Tobias<br />
Dresely, Ulf Heyne, Sabrina Hamann, Vera<br />
Plathen, Simon und Henrik Drabe sowie<br />
Franziska Klapperich als Jugendmitglieder.<br />
Auf dem <strong>Ruder</strong>tag zeichneten die Beitrittserklärung:<br />
Wulf Arens, Hartmut Fennekels,<br />
Susanne Toramann, Gabriele und Peter<br />
Köcher als ordentliche Mitglieder bzw.<br />
Familienmitgliedschaften.<br />
Der Kabarettist...<br />
...für den Kabarettabend im CRC ist<br />
verpflichtet: Am Sonntag, 20. November, um<br />
18 Uhr wird Wendelin Haverkamp, bekannt<br />
durch seine Kunst- und Kultfigur Anton<br />
Hinlegen, im <strong>Club</strong>haus gastieren. Die Karten<br />
werden rechtzeitig beim Sommerfest und bei<br />
den Regatten verkauft.
37. Landeswettbewerb<br />
in Bochum-Witten<br />
Drei CRC-Vierer fahren als<br />
Landessieger nach Berlin<br />
Drei Landesmeistertitel im Mixed-, Jungen- und<br />
Mädchenvierer brachten dem CRC-Nachwuchs<br />
die Fahrkarten für den Bundeswettbewerb. Damit<br />
stellte der CRC das größte Kontingent im Team<br />
NRW und erwies sich erneut als <strong>Ruder</strong>club mit<br />
der erfolgreichsten Jugendarbeit in NRW. In<br />
Bochum-Witten kämpften die 13-/14-jährigen in<br />
vier Wettbewerben, bestehend aus 3000m-<br />
Langstrecke, Geschicklichkeitswettbewerb,<br />
Slalom und 1000m-Rennstrecke, um die<br />
Landesmeistertitel.<br />
Die Überraschung des Wochenendes war der<br />
Landestitel für unseren Mixed-Vierer mit Jan<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
16<br />
Watzlawik, Miriam Davids, Nicola Heume, Philip<br />
Hindes und Stm. Tobias Fecker, die sich gegen<br />
die physisch stärkeren Kontrahenten aus<br />
Dortmund und Hamm in drei Wettbewerben<br />
durchsetzten. Nur beim Slalom war das Boot aus<br />
Dormund schneller.<br />
Der Jungen-Doppelvierer mit Gunnar Theißen,<br />
Fritz Ebner, Tobias Dresely, Leonhard Zerni und<br />
Stm. Jan Vermeulen erfüllte als Favorit die hohen<br />
Erwartungen. Das in dieser Saison noch<br />
ungeschlagene Boot siegte auf der Renn- und<br />
Langstrecke und kam auf zweite Plätze bei<br />
Slalom und Geschicklichkeitswettbewerb. Das<br />
bedeutete die Landesmeisterschaft.<br />
Ebenfalls einen „Pflichttitel“ errang der ungeschlagene<br />
Mädchen-Doppelvierer mit Sara<br />
Davids, Johanna te Neues, Lisa Schmidla,<br />
Franziska Birmes und Stm. Bastian Arens, der<br />
alle Wettbewerbe deutlich gewann mit Ausnahme<br />
des Geschicklichkeitswettbewerbs.<br />
Bei diesem Ergebnis gingen<br />
die ansprechenden Leistungen<br />
der anderen CRC-Boote etwas<br />
unter. Finn van Erp, der im<br />
leichten Einer (Jahrgang 91)<br />
startete, war stolz auf seine A-<br />
Finalteilnahme und den<br />
abschließenden vierten Platz.<br />
Der für Platz 2 favorisierte<br />
Leichtgewichts-Doppelzweier<br />
der Jahrgänge 91/92 mit Felix<br />
Schregel und Manuel Hartwich<br />
musste leider am zweiten Tag<br />
aus Krankheitsgründen<br />
abgemeldet werden.<br />
Besser lief es für den jüngsten<br />
der Schregel-Jungen. Johannes<br />
Schregel freute sich mit<br />
Partner Pierre Hein über die<br />
unerwartete A-Finalteilnahme<br />
und einen gelungenen vierten<br />
Platz in der Gesamtwertung<br />
des leichten Doppelzweiers<br />
der Jahrgänge 92/93.<br />
CRC-Kindertrainer Marc<br />
Messina wurde für das NRW-<br />
Trainerteam nominiert und<br />
begleitete die Mannschaften<br />
nach Berlin. Aber auch Björn<br />
Bunse und Julian Hausmanns<br />
reisten mit, um das Team zu<br />
unterstützen.
Landesleistungsstützpunkt Krefeld:<br />
Kleine Feier mit Bootstaufen<br />
„CRC leistet erfolgreichste<br />
Nachwuchsarbeit des Landes“<br />
Die engagierte Jugend- und Trainingsarbeit des<br />
<strong>Crefelder</strong> <strong>Ruder</strong>-<strong>Club</strong>s auf dem Elfrather See<br />
erfuhr am Sonntag eine weitere Anerkennung.<br />
Der NRW-<strong>Ruder</strong>verband hat den CRC<br />
gemeinsam mit Düsseldorf und Neuss zum<br />
Landesleistungsstützpunkt ernannt. Im Rahmen<br />
einer kleinen Feier übergab der NRW-<br />
Landesvorsitzende Eberhard Mogk die Urkunde.<br />
Die anwesenden Repräsentanten des<br />
<strong>Ruder</strong>verbandes, des Landessportbundes, der<br />
Sportstiftung NRW und der Stadt waren einer<br />
Meinung: „Der CRC leistet die erfolgreichste<br />
Nachwuchsarbeit des Landes.“ Als Stützpunkt<br />
kann der Verein, so Wolfgang Zapfe<br />
(Landessportbund), „künftig gute <strong>Ruder</strong>er noch<br />
besser fördern“.<br />
Mit berechtigtem Stolz verwies unser Präses<br />
Walter Jansen auf die sportlichen Erfolge der<br />
letzten zehn Jahre, die mit der Olympiateilnahme<br />
von Jochen Urban in Athen eine vorläufige<br />
Krönung fanden. Er erinnerte aber auch an die<br />
Anfänge des leistungssportlichen <strong>Ruder</strong>ns in den<br />
60er Jahren, als die <strong>Ruder</strong>er noch im Rheinhafen<br />
trainieren mussten.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
Stiftungs-Geschäftsführer Jürgen<br />
Brüggemann tauft den neuen Zweier.<br />
17<br />
Die Umstände waren abenteuerlich, wie der<br />
Vorsitzende aus eigener Anschauung berichtete.<br />
In den schmalen Rennbooten musste man<br />
zunächst vom Bootshaus auf dem Rhein stromab<br />
an der Kaimauer entlang und um den Molenkopf<br />
herum in den Hafen rudern. Nach harten<br />
Trainingseinheiten, erschwert durch die<br />
Geruchsemissionen von Maizena oder Dreiring-<br />
Seife, lag noch der Heimweg stromauf vor den<br />
<strong>Ruder</strong>ern. Bei starkem Schiffsverkehr, Wellen<br />
und unberechenbarer Strömung kenterte das ein<br />
oder andere Boot schon mal.<br />
Mit dem Umzug der Trainingsruderer zum<br />
Elfrather See kam der Aufschwung, an dem viele<br />
ehrenamtlich tätige Vereinsmitglieder ihren Anteil<br />
haben. Wenn der CRC im Olympiajahr 2008 sein<br />
125jähriges Bestehen feiert, so Jansen vor der<br />
zahlreich vertretenen Vereinsfamilie, könnte das<br />
Jubiläum in Peking vielleicht mit einer<br />
Olympiamedaille durch Jochen Urban im<br />
Deutschland-Achter gekrönt werden.<br />
Klaus „Pingo“ Finken, CRC-Trainer aus der<br />
legendären Hafen-Zeit, wurde die Ehre zuteil,<br />
einen neuen Katamaran als Trainings- und<br />
Regatta-Begleitboot auf den Namen „Pingo“ zu<br />
taufen. Außerdem wurde ein neuer Rennzweier<br />
mit Sekt seiner Bestimmung übergeben und hört<br />
auf den Namen des Geldgebers: „Sportstiftung<br />
NRW“. pb<br />
„Pingo“ mit Genuss.
Werner Busch<br />
bei den 7. German Masters<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
Einmal mehr ging Werner<br />
Busch bei einem großen<br />
Championat der Masters-<br />
<strong>Ruder</strong>er über 1000 m an<br />
den Start. In seinem Boot<br />
"Stichling" wollte er in<br />
Salzgitter beim 7. German<br />
Masters den Titel im Einer<br />
verteidigen.<br />
Ein gewaltiges Gewitter am Freitag brachte<br />
dieses Vorhaben jedoch beinahe in Gefahr. Nach<br />
zwei Blitzen und einer Stunde Rennaufschub<br />
konnte Werner als einer der ersten dieser<br />
Großveranstaltung (1000 Aktive) am Siegersteg<br />
anlegen.<br />
Am zweiten Tag trat er gleich zwei Mal im<br />
Doppelzweier an: zunächst am Morgen mit<br />
<strong>Ruder</strong>kamerad Ernst Rühl aus Wetzlar und dann<br />
am Nachmittag als "Werner-Zweier" mit Werner<br />
Rösch aus Lauffen. Im Einer auf den Geschmack<br />
gekommen, waren Siege in dieser Bootsgattung<br />
Ehrensache: Mit vier bis fünf Sekunden<br />
Vorsprung, was mehr als einer Bootslänge<br />
entspricht, waren die Verhältnisse in dieser<br />
18<br />
Altersklasse am Ende klar. So kann man schon<br />
erahnen, dass die drei, ergänzt um Wilhelm<br />
Dieter aus Tübingen, am Sonntag im<br />
ungesteuerten Doppelvierer auch nichts<br />
anbrennen ließen. Vier Starts, vier Siege - ein<br />
guter Abschluss der Frühsaison.<br />
OHNE MÜHE ZU SCHÖNEM RASEN<br />
- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -<br />
Nachsaat<br />
Jedes Samenkorn in einen<br />
Mantel mit Nährstoffen gehüllt.<br />
Vertikutieren.<br />
Einstreuen.<br />
Bewässern. Fertig.<br />
Kein Abdecken. Keine Erstdüngung.<br />
Feldsaaten Freudenberger GmbH & Co. KG<br />
www.greenfield.de / verkauf@freudenberger.net<br />
Viele Fragen – eine Glosse<br />
Der Vorstand des CRC hatte zu einer<br />
Meinungsumfrage unter den Mitgliedern<br />
folgende Frage: Sagen Sie bitte Ihre Meinung<br />
zur Rennbootsituation am E-See bzw. in<br />
Uerdingen.<br />
Es entstanden folgende Gegenfragen:<br />
Die Rennruderer wussten nicht, was<br />
„Situation“ bedeutet.<br />
Die Wanderruderer wussten nicht, dass Boote<br />
rennen können.<br />
Der NRW-<strong>Ruder</strong>verband wusste nicht, wo<br />
Uerdingen liegt.<br />
Und die Uerdinger wussten nicht, wo der<br />
Elfrather See ist.<br />
So musste der Vorstand die Umfrage<br />
zurückziehen.<br />
Werner Busch
Abbruch der Herrentour<br />
nach Kampfabstimmung<br />
Echte Kerle:<br />
trinkfest<br />
und risikofreudig<br />
Von Peter Christian Müller<br />
Es war eine Herrentour mit Tiefgang. Daran war<br />
weniger der Main schuld, auf dem wir ruderten,<br />
sondern der Ukas des Fahrtenleiters Detlef Noell:<br />
Der Journalist Peter Christian Müller möge doch<br />
den Fahrtenbericht schreiben. Seit dieser<br />
Befehlsausgabe philosophierten die 33<br />
teilnehmenden Herren in schöner<br />
Regelmäßigkeit über die Wahrheit und zweifelten<br />
die Wahrhaftigkeit des Autors an.<br />
Was subjektive Wahrheit ist, bewiesen die<br />
Teilnehmer auf Schritt und Tritt. So berichtete<br />
Dirk Peterke nach dem Konsum etlicher Biere am<br />
anderen Morgen, er habe ständig aufs Klo<br />
gemusst, weil er drei Spargel verzehrt habe.<br />
Derselbe gestandene Sozialdemokrat<br />
behauptete allen Ernstes: „Ich komme immer<br />
pünktlich, ich bin Beamter.“ Unser Doktor Wolf<br />
Urban stand ihm nicht nach und tönte: „Ich bin<br />
Arzt, ich bin ein ganz normaler Mensch.“<br />
Das Wort „Zufall“ spielte in den Aussagen der<br />
<strong>Ruder</strong>er öfters eine Rolle. So ergab sich die<br />
Mannschaftseinteilung für die Boote laut<br />
Fahrtenleiter Detlef Noell „rein zufällig“. Und der<br />
bekennende Schnaps-Liebhaber Nicki Müller-<br />
Holtz geriet natürlich „rein zufällig“ in eine<br />
ausdauernde Slivovitz-Runde.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
19<br />
Der Vatertag wäre für mich nicht so schrecklich<br />
geworden, wenn ich meinen alten Freund<br />
Hanspeter Janssen besser interpretiert hätte. Als<br />
der nämlich die Namen erfuhr, die mir im Boot<br />
zugeteilt worden waren, entfuhr ihm allerdings<br />
mit einem maliziösem Lächeln nur ein kurzes<br />
„Oh“. So blieb ich freudig erregt, mit Wolf Urban<br />
und Pe Vogt im Zweier mit rudern zu dürfen.<br />
Der Vormittag verlief ja noch in verhältnismäßig<br />
ruhigen Bahnen zwischen Lohr und<br />
Markheidenfeld. Da gab es nur guten Roten im<br />
Boot zu herrlichen Sonnenschein. Von Wolf<br />
Urban durfte ich lernen, dass man seine Ekzeme<br />
auch gut mit Eigenurin behandeln könne. Auch<br />
das Gurgeln mit diesem Stoff sei äußerst effektiv.<br />
Aber schon nach dem Anlanden zur<br />
Mittagspause hätte ich wissen müssen, was mir<br />
bevorstand. Steuermann Wolf zwang mich, mit<br />
meinen dünnen <strong>Ruder</strong>gummischuhen dreißig<br />
Meter über spitze Steine zu balancieren. „Wie<br />
Nurejew“ höhnte einer der Kameraden, ich weiß<br />
nicht mehr wer.<br />
Nach dem Mittagessen bei einem Jugoslawen<br />
begann das Malheur. Die meisten<br />
<strong>Ruder</strong>kameraden strebten zu den Booten und<br />
legten sich zum gesunden Mittagsschlaf in die<br />
Sonne. Fest trank - sehr vornehmer Ausdruck für<br />
diesen Vorgang - sich eine Siebenerbande um<br />
Uli Adolfs, Axel Heimendahl, Nicki Müller-Holtz,<br />
Hajo Stapf, Horst Spitzer und leider auch Pe<br />
Vogt und Wolf Urban. Sie gossen auf die<br />
Melange von Rotwein und Bier zahllose Slivovitz,<br />
„hervorragender Slivovitz“ wie alle betonten.<br />
Horst Spitzer berichtete: „Es ging alles sehr<br />
schnell.“<br />
Unterbrochen wurde das Saufgelage durch<br />
politisches Geplänkel zwischen dem schwarzschwarzen<br />
Hajo Stapf und dem grünen Axel<br />
Heimendahl, was Hajo Stapf dazu trieb, die
grünen <strong>Ruder</strong>schuhe des Pe Vogt ständig über<br />
die Terrassen-Balustrade des Wirtshauses auf<br />
die Straße zu werfen. Die enthemmten Herren<br />
mussten mehrmals durch Abordnungen<br />
aufgefordert werden, ihr vatertägliches Gelage zu<br />
beenden.<br />
Als meine Herren endlich wieder im Boot saßen,<br />
ging es los. Pe empfand es als unverantwortlich,<br />
dass auf unserem Boot bereits „Flasche leer“ war<br />
und versuchte unter dem Gebrüll „Habt ihr Wein“<br />
andere Boote zu entern. Bei einem solchen<br />
Manöver fuhr uns Steuermann Wolf fast an eine<br />
Boje und eine Plette landete an seinem Knie.<br />
Dann wollten Wolf und Pe unbedingt demonstrieren,<br />
wie man anschleppt. Das Manöver mit<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
20<br />
einem älterem gemäßigten Ehepaar in einen<br />
größerem Motorboot gelang ja noch<br />
einigermaßen. Dann aber verdingten sich die<br />
beiden bei einem flachen Rennbootflitzer, dessen<br />
Besatzung ähnlich schick war wie die meine.<br />
Mein Pe, in seinem sportlichen Ehrgeiz, die<br />
<strong>Ruder</strong>kameraden in den anderen Booten<br />
überholen zu wollen, feuerte an: „Schneller,<br />
schneller.“ Nach gelungenem Überholmanöver,<br />
ließ er die Leine plötzlich los. Eine hohe<br />
Heckwelle schlug ins Boot; wir wären fast<br />
abgesoffen. Mit Unschuldsmiene fragten mich<br />
meinen beiden Mitruderer, warum ich so ein<br />
angstverzerrtes Gesicht aufsetze. Und Pe<br />
verkündete stolz: „Nun hast Du im hohen Alter<br />
noch mal einen richtigen Kick bekommen.“
Nach dem Vatertag ging es ständig bergauf mit<br />
Disziplin und Beschaulichkeit. Klaus Bommers<br />
allerdings zeigte Nachwehen. Er führte uns kreuz<br />
und quer durch die Wertheimer Innenstadt, um<br />
ein Lokal zu finden, dass er am Vatertagsabend<br />
besucht hatte.<br />
Ansonsten konnten wir bewundern, wie gut<br />
Detlef Noell die Tour organisiert hatte, wie<br />
unaufällig zuverlässig die Minnafahrer Tonne von<br />
Elten, Michael Claesges und Ingo Klute<br />
arbeiteten, wie geschickt die Osnabrücker ihre<br />
schweren Boote auseinandernahmen und wieder<br />
zusammensetzten. Wir fanden sogar einen<br />
deutschen Wirt, der um Mitternacht noch für uns<br />
Rühreier machte.<br />
Genießen durften wir die Schilderung zahlreicher<br />
Witze, wobei Klaus Desmerowitz in unnachahmlichem<br />
Ostpreußisch die Bedeutung des<br />
Wortes „jäijen“ nahe brachte. Ion Shore<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
21<br />
überzeugte einmal mehr mit Timbuktu. Was nun<br />
wirklich „Hughdie-dowdie“ bedeutet, konnte uns<br />
Dirk Peterke auch nicht erklären. Jeder kann sich<br />
darauf einen Reim machen. Schließlich durften<br />
wir den 66.Geburtstag von Meini von Rath feiern.<br />
Die Bezeichnung „Weichei“ verdiente ich mir<br />
damit, dass ich vehement die Vernunft der<br />
Damen anpries, die aus der Bodensee-Tour<br />
wegen des schlechten Wetters weitgehend eine<br />
Kulturtour machten.<br />
Eine Kampfabstimmung führte dann auch bei uns<br />
eingedenk der Damen und wegen des<br />
Sauwetters zur Vernunft und zum Abbruch der<br />
Maintour. Und die Vernunft hielt an.<br />
Pe Vogt bestellte sich am Abend zunächst nur<br />
Wasser. Und am Sonntagmorgen verschwanden<br />
die meisten <strong>Ruder</strong>er zum Kulturbummel in die<br />
Wertheimer Innenstadt.
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
22
30. <strong>Ruder</strong>tour der Damen<br />
am Bodensee<br />
Aus der Wetter-Not<br />
eine Kultur-Tugend<br />
gemacht<br />
Acht Damen aus Krefeld und zwei aus<br />
Osnabrück starteten am 4. Mai zur 30. Damenrudertour<br />
am Bodensee. Auf der Zugfahrt der<br />
Krefelder überraschte Bea die Mannschaft mit<br />
superleckeren Edelbutterbroten, die uns ein guter<br />
Freund gestiftet hatte. Dazu gab es Sekt, Kuchen<br />
und andere Naschereien. Die Stimmung war<br />
bestens und alle freuten sich auf eine<br />
Wanderfahrt im Sonnenschein auf dem<br />
Bodensee.<br />
Das „Hallo“ mit Bärbel und Dorothee war groß.<br />
Auch sie brachten Proviant bis zum Abwinken<br />
mit: herrliche Dips, selbstgebackenes Knäckebrot,<br />
Kuchen, Möhren usw. In Radolfzell, wo wir<br />
die Boote ausleihen konnten, wurden wir<br />
freundlich empfangen. Bea hatte für Donnerstagmorgen<br />
eine Stadtführung bestellt, damit wir<br />
wüssten, in welch schönem Städtchen wir die<br />
nächsten Tage nächtigten und wie<br />
geschichtsträchtig die ganze Gegend ist.<br />
Danach konnten wir dann froh gestimmt mit ein<br />
paar Sonnenstrahlen in die Boote steigen, um<br />
zur Reichenau zu rudern. Nur Helke war ein<br />
wenig angeschlagen, da Ute sie mit ihrer<br />
Schnarcherei gerädert hatte. Bevor wir auf der<br />
Reichenau anlegen konnten, überraschte uns ein<br />
heftiger Regen. Also Trockenlegen in den<br />
Büschen. Und dann wurden alle Delikatessen<br />
ausgepackt, die wir dabei hatten. Die Stimmung<br />
stieg, und wir besichtigten mit frohem Mut die<br />
Kirche St. Peter und Paul mit Kräutergarten in<br />
Niederzell. Auf der Rückfahrt öffnete der Himmel<br />
leider noch einmal seine Schleusen. Das reichte<br />
uns dann. Ein gutes Essen und leckerer Wein<br />
versöhnten uns wieder, aber es war ganz schön<br />
kalt.<br />
Die Nacht verbrachte Helke wieder sehr unruhig,<br />
obwohl Lilo ihr Ohropax verpasst hatte, denn sie<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
23<br />
Sportlich & modisch: Bärbel Peterke,<br />
Helke Bommers und Hildegard Noell.<br />
vermisste ihr Ohropax auf einmal mitten in der<br />
Nacht. Trotz Untersuchung des Ohres mit<br />
Taschenlampe und Nagelpfeile, das Ding war<br />
weg. Einen Arztbesuch konnten wir verhindern,<br />
da sich der Stopfen wiederfand.<br />
Ab Freitag war der Traum von Sonne und<br />
Picknick in den Booten liegend ausgeträumt. Wir<br />
hatten Sturmwarnung, und es war ziemlich<br />
ungemütlich. Die Damen wurden sich schnell<br />
einig. Es gibt hier ja so viel Kultur. Wir fuhren mit<br />
dem Zug nach Konstanz. Dort bekamen wir auf<br />
die Schnelle eine Führung durch das „Münster<br />
unserer lieben Frau“. Im ehemaligen Dominikanerkloster,<br />
das heute ein Hotel beherbergt,<br />
genossen wir einen Kaffee, um uns dann eine<br />
Attraktion des 20. Jahrhunderts anzuschauen,<br />
nämlich das Sea-Life-Museum, von Greenpeace<br />
gebaut. Dort wird der Rhein von der Quelle bis<br />
zur Mündung gezeigt mit sämtlichen Fischarten.<br />
Dafür mussten wir zwei Stunden in Wind und<br />
Wetter anstehen.<br />
Mittlerweile war Claudia Vogt mit ihren Kindern<br />
zu uns gestoßen. Lara wunderte sich, wie lustig<br />
Omas Freundinnen sein können. Gegen den<br />
Ausspruch „Zehn Omas auf einmal“ wehrten sich<br />
allerdings einige von uns zu Recht.<br />
Auch am Samstag mussten wir uns ein<br />
Alternativprogramm ausdenken. Wieder wegen<br />
Sturmwarnung. Diesmal ging es mit dem Bus<br />
nach Gaienhofen ins Hermann-Hesse-Museum.<br />
Ein nettes altes Bauernhaus, in dem wir zufällig<br />
noch eine internationale Quilt-Ausstellung<br />
ansehen konnten. Beim Abschied bedauerten<br />
alle, dass wir nur 20 km rudern konnten.<br />
Vielleicht ist das Wetter im nächsten Jahr auf der<br />
Haase besser. Die Stimmung kann jedenfalls<br />
kaum besser werden. Bea danken wir für all ihre<br />
Mühe. Ute Vogt
Gute Stimmung<br />
bei Regatta in Rheine<br />
Wenn der Steuermann<br />
nicht in die Büsche...<br />
Die Abfahrt zur Regatta am 9. April nach Rheine<br />
gestaltete sich ausgesprochen schwierig, da der<br />
Fahrer des Zugwagens (frankophil) seinen<br />
Autoschlüssel im Auto hatte liegen lassen und<br />
dieses sich nach kurzer Zeit selbst verriegelte.<br />
Dies wiederum hatte zur Folge hatte, dass erst<br />
einmal der Reserveschlüssel durch die Ehefrau<br />
(die noch schlief) zum Elfrather See gebracht<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
24<br />
Das sind die Helden (v.l.n.r oben):Lutz, Klaus,<br />
Frank, Christian, Markus, Peter B., Egon,<br />
Philip, Hildegard, Lutker, Bettina, Stefan,<br />
Peter. Unten: Ulrich, Sigrid, Ute und 2 Hunde.<br />
werden musste. An dieser Stelle: ein Lob auf die<br />
Frauen. Wir fuhren dann endlich los bei extrem<br />
gemischtem Wetter: kalt und stürmisch. Als wir<br />
jedoch Rheine in Sicht hatten, schien sogar die<br />
Sonne. Nachdem wir unser Boot aufgeriggert<br />
hatten, wurde erst einmal der Biergartentisch<br />
gedeckt mit den leckersten Speisen, die man in<br />
Tuppertöpfen bewegen kann.<br />
Bei den dann folgenden Rennen<br />
waren wir ausgesprochen<br />
erfolgreich. Wir wurden kein<br />
einziges Mal Letzter, obwohl Frank<br />
H., unser Steuermann, den<br />
aussichtsreichen Vierer bei der<br />
Wende in die Büsche steuerte,<br />
was uns sehr viel Zeit gekostet<br />
hat. Angespornt durch die Freude<br />
der gemeldeten Besatzungen<br />
meldete unser Übungsleiter Uli<br />
Troitzsch spontan noch ein Boot<br />
nach. Da diese <strong>Ruder</strong>er völlig<br />
unvorbereitet und untrainiert an<br />
den Start gingen, konnten sie die<br />
guten Ergebnisse der Anderen<br />
nicht bestätigen, was aber der<br />
guten Laune keinen Abbruch tat.<br />
Nachdem alles aufgegessen und<br />
aufgetrunken war, wurde das Boot<br />
verladen, und wir traten die<br />
Heimfahrt an, was dieses Mal<br />
problemlos geschah, da alle<br />
Schlüssel am Mann waren. Zur<br />
Überraschung aller wurden wir von<br />
unserem Mitruderer Philipp te<br />
Neues anlässlich seines<br />
Geburtstages noch zu einem<br />
Resteessen der besonderen Art<br />
nach Verberg eingeladen. Dafür<br />
möchten wir uns herzlich<br />
bedanken und können nur sagen:<br />
Weiter so.<br />
Egon van Erp + Ute Kuck
Mit „Papa Noel(l)” in den hohen<br />
Norden nach Emden<br />
Warum Mädels<br />
keine Orientierung haben,<br />
aber rudern können...<br />
Von Dirk Jansen<br />
Als uns der Ruf ereilte, dass „Papa Noel(l)”<br />
dieses Jahr wieder eine seiner berühmten<br />
<strong>Ruder</strong>touren angesetzt hatte, fanden sich schnell<br />
16 erwartungsfreudige Teilnehmer. Und so ging<br />
es am 25. Mai los in Richtung Norddeutschland.<br />
Einige von uns starteten schon etwas eher, um<br />
sich noch die Meyer-Werft in Papenburg<br />
anzuschauen. Dank modernster mobiler<br />
Navigationstechnik fanden wir den Weg auch<br />
problemlos. Nur den „Friesenspieß”, wie die A31<br />
heißt, kannte die aufgeweckte junge Dame im<br />
Handy noch nicht. So schwieg sie also, nachdem<br />
wir ihre Anweisungen, die Autobahn zu<br />
verlassen, ignoriert hatten, und zeigte uns<br />
fürderhin nur noch trotzig an, dass wir mit<br />
160km/h über die angrenzenden Aecker<br />
brausten.<br />
Die Besichtigung der Werft ist wirklich sehr<br />
empfehlenswert. Erstaunlich, wie schnell so ein<br />
riesiges Kreuzfahrtschiff gebaut werden kann,<br />
wenn man über die entsprechenden Experten<br />
und Logistik verfügt. Gebührend beeindruckt,<br />
ließen wir dann das sieben Meter hohe “M” der<br />
Werft hinter uns.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
25<br />
Jetzt konnte sich das Navigationssystem wieder<br />
beweisen und leitete uns zum nächsten<br />
McDonald’s. Wie weise dieser kleine Snack war,<br />
sollte sich wenig später noch herausstellen.<br />
Erstmal ging es unserem finalen Ziel Emden<br />
entgegen, wo wir nach einem kurzen Umweg<br />
über die für PKWs eigentlich gesperrte<br />
Promenade vorbei an verdutzten Joggern<br />
schließlich am “Emder <strong>Ruder</strong>verein” ankamen.<br />
Nach kurzer Begehung der berühmten<br />
Kesselschleuse trudelte dann schließlich auch<br />
der Rest der Meute ein. Also hieß es erstmal<br />
Boote abladen (“Bug offen” – mal was Neues),<br />
Kram in die zur Verfügung gestellte Turnhalle<br />
tragen, aufriggern, einkaufen und so weiter.<br />
Exkurs zu einem kleinen Anfängerfehler: Nie<br />
teures, etabliertes Bier kaufen. Wir Wanderruderer<br />
verstehen uns auch als Botschafter des<br />
Bieres und wollen unseren geschmacklichen<br />
Horizont gerne erweitern. Daher wird stets die<br />
preisgünstigste Alternative Gaumen erfreuenden<br />
lokalen Gerstensaftes erstanden. Ach ja, und wer<br />
schon einmal von einer Skull/Breitseite Spritzwasser<br />
getroffen wurde, kommt auch nicht auf<br />
die Idee, Wasserpistölchen zu kaufen. Wobei die<br />
zumindest zur gelegentlichen Abkühlung an den<br />
durchweg sonnenverwöhnten Tagen nützlich<br />
waren.<br />
Zum Auspacken: Gasflasche, Topf, Essen - da<br />
fehlt doch was? Ach ja, der Gaskocher. Der war<br />
nämlich logistischerweise im letzten nachkommenden<br />
Auto unterwegs nach Emden. Was nicht<br />
so wahnsinnig schlimm gewesen wäre, wenn die<br />
vier Damen sich an die Wegbeschreibung “A31<br />
fahren” gehalten hätten. Stattdessen hatten sie<br />
wohl verstanden “Auf die A28 abbiegen” - und<br />
waren bei unserem Kontrollanruf weit nach 22<br />
Uhr abends gerade unterwegs nach Oldenburg.<br />
Also Wende über Ausfahrt und mit mehr Druck<br />
am Pedal zurück.
Die Stimmung in Emden sank zunächst, und die<br />
allgemeine Tauglichkeit des schönen<br />
Geschlechtes zum Führen eines<br />
Personenkraftwagens soll angezweifelt worden<br />
sein. Aber wir nahmen es schließlich mit Humor<br />
und einem weiteren Bier setzten uns an den Steg<br />
und warteten geduldig auf die Ankunft des<br />
Gaskochers. Und der Damen natuerlich.<br />
Schließlich war es vollbracht, und der Klassiker<br />
unter den <strong>Ruder</strong>tour-Gerichten, Spaghi Bolo,<br />
konnte bereitet werden. So ließen wir den ersten<br />
Abend bierseelig ausklingen,und Andre übrlegte<br />
schon, sich seine Isomatte nur aufzumalen statt<br />
aufzupusten. Das sei alles abhängig vom<br />
Alkoholkonsum, so seine Theorie.<br />
Am Donnerstag sollte also unser erster<br />
<strong>Ruder</strong>tag sein, und das Wetter zeigte sich von<br />
seiner allerbesten Seite. Den noch etwas<br />
Unerfahrenen wurden Begriffe wie “Halbe Kraft”<br />
erklärt (Eva auf Anfrage von Annika: “So wie wir<br />
eben”). Aussagen wie “Wieso, wir sind doch so<br />
zu 80% synchron?” gingen noch durch und auch<br />
sonst war dieser erste Tag ein entspannter Start<br />
in die Skullzieherei. Schließlich trauten sich doch<br />
ein paar Mutige ins Wasser. Man könnte es wohl<br />
auch “Torf-Tauchen” oder “Schlamm-Waten”<br />
nennen, aber es erfüllte zumindest den<br />
Temperatur senkenden Effekt. Und Noelli sah,<br />
dass es gut war.<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
26<br />
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Nur die Schleusung wurde uns des Abends<br />
verwehrt, weil der Schleusenwärter irgendeinen<br />
dringenden Termin hatte und leider weg musste.<br />
Also banden wir die Boote oberhalb vom<br />
<strong>Ruder</strong>club fest und trotteten die paar Meter bis<br />
zum Bootshaus über die Schleuse. Das Highlight<br />
des Abends war dann neben dem großen Grillen<br />
Noellis Seepferdchen-Test. Obwohl er ja schon<br />
schwimmen kann wie ein ausgewachsenes<br />
Seepferd, schmückte dieses Abzeichen bislang<br />
nicht seine Badehose. Nach souveränem<br />
Absolvieren der geforderten sportlichen<br />
Leistungen wurde ihm dann feierlich das<br />
Abzeichen überreicht – nutzungsgerecht auf<br />
einem Polo statt auf einer Badehose.
Durch das neue System des Auslosens der<br />
Bootsbesatzungen gab es am Freitag ein reines<br />
Damenboot, das zu allem Überfluss auch noch in<br />
der “Tante Emmy” rudern durfte. Aber:<br />
Chapeaux. Nicht nur die Etappe wurde klaglos<br />
absolviert, auch auf Bemerkungen des Dreiers<br />
wie “Guck mal ne achtbeinige Krake” wurde<br />
schlagfertig gekontert: “Guck mal – ne<br />
sechsbeinige Schnecke.” Überhaupt war das ein<br />
guter Tag für die Spruchschatulle.<br />
Tja, und abends waren natürlich speziell die<br />
Emmy-Insassen am Ende ihrer Physis. Zwei<br />
schafften es gar nur ein paar Meter auf den Steg<br />
und ruhten dann dort erst einmal ein wenig aus,<br />
um neue Energie zu schöpfen bzw. den<br />
Sonnenbrand etwas abkühlen zu lassen. Nach<br />
so einem Kraftakt muss natürlich was<br />
Ordentliches auf den Tisch – es gab Reis, Baby.<br />
Was war noch? Ach ja, Noelli war irgendwie<br />
wegen irgendwas sauer und machte einen auf<br />
Jugendtour-Kommandanten. Warum wusste<br />
keiner so genau. Schließlich sind wir alle<br />
erwachsen. Aber halt. Nein, das war nicht unser<br />
Noelli, so wie wir ihn lieben, das war – die<br />
Fahrtenleitung. Und die hatte Ähnlichkeit mit<br />
Frankenstein.<br />
Abends standen dann die großen<br />
Matjesfeierlichkeiten auf dem Plan. Sozusagen<br />
die Harungtage von Emden, zu denen alles<br />
kreucht und fleucht, was laufen kann.<br />
Fischbuden ohne Ende, eine starke Live-Band<br />
(“..und wir leben – hinterm – Deich”), ein Tattoo-<br />
Studio und eine Runde Pils von der<br />
Vereinsleitung des CRC per Handy angewiesen,<br />
trugen zum schillernden Erlebnis in dieser lauen<br />
Sommernacht bei.<br />
Der Samstag war dann fast schon zu heiß. Kein<br />
Wölkchen am Himmel, kein Windchen wehte –<br />
das kann in Kombination mit warmem Wein<br />
schon mal zu Ungenauigkeiten bei der<br />
Navigation per Fusssteuer führen. So fanden<br />
sich die Insassen des Dreiers öfter in den<br />
Büschen, wurden von Ästen aus dem Boot<br />
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
27<br />
Die Fahrtenleitung, Frankenstein –<br />
oder unser lieber Christian?<br />
gehebelt oder von selbigen tätlich hinterrücks<br />
angegriffen. Annika wusste auf Steuer eine<br />
unbekannte Situation gekonnt zu meistern:<br />
“Dreht Euch mal um und reagiert mal richtig.”<br />
Trotz dieser widrigen Umstände kam irgendwem<br />
die Idee, das nächste Mal Liedtexte auf T-Shirts<br />
zu drucken und diese unter die Teilnehmer zu<br />
verteilen. Das würde nicht nur optisch den<br />
Teamgeist wiedergeben, sondern auch das<br />
Problem der verflixten ersten Strophe bei<br />
manchem Lied lösen. Abends zählten wir dann<br />
alle kollektiv-romantisch am Steg die über uns<br />
strahlenden Himmelskörper. Zuweilen brachten<br />
wir es gar auf elf Monde – Phantasie, und sei sie<br />
auch Alkohol-induziert, ist etwas Wundervolles.<br />
Der Sonntag war zwar nur als halber Tag<br />
angesetzt, aber dennoch in mancher Hinsicht<br />
das Highlight unserer Tour. Wir ruderten durch<br />
den Emder Hafen, vorbei an riesigen Tankern,<br />
fachmännisch erklärt von unserem<br />
Kapitänsanwärter, an Fregatten und U-Booten.<br />
Zum Ende belohnten wir uns mit einigen<br />
Fischbrötchen, nachdem wir uns mit den Booten<br />
durch das Hafenbecken vorbei an “Hopp-Hopp”rufenden<br />
Passanten bis an das Matjesfest<br />
geschlängelt hatten. Natürlich alles wieder bei<br />
strahlender Sonne. Zurück am <strong>Club</strong> tanzten wir<br />
kurz das Brot, starteten eine mittelschwere<br />
Wasserschlacht, und dann ging es an die<br />
Reinigung der Boote, die diesmal wirklich<br />
notwendig war. Erschreckend, wieviel Melm da<br />
hängengeblieben war.<br />
PS: Wer übrigens an der “Mega-Tour” 1999<br />
teilgenommen hat oder an der damaligen<br />
Homepage interessiert ist, findet diese neu unter<br />
www.dirk-jansen.com/siehschah99. Kleinere<br />
Fehler in der Navigation bitte entschuldigen. Wir<br />
sind ja froh, dass das Ding wieder online ist.
<strong>Dollen</strong>bruch <strong>39</strong><br />
28