Ausgabe August 2013 - DIE LINKE. Kreisverband Apolda-Weimar
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Aus <strong>Weimar</strong>, <strong>Apolda</strong> und dem <strong>Weimar</strong>er Land 7<br />
Aus dem <strong>Apolda</strong>er Stadtrat II:<br />
Stadtrat <strong>Apolda</strong><br />
setzt falsche<br />
Prioritäten<br />
Kinder, deren Eltern sowie die<br />
Beschäftigten in den Kindereinrichtungen,<br />
insbesondere in den<br />
Küchen, der Essenausgabe und<br />
Reinigung haben in der Kreisstadt<br />
keine Lobby – zumindest nicht<br />
bei cdu, fdp und Freien Wählern.<br />
Unter deutlichem Protest von Linksfraktion<br />
und spd stimmten alle drei<br />
Fraktionen für eine Verschlechterung<br />
der Essenversorgung in den Kindereinrichtungen,<br />
für eine Erhöhung der<br />
Essengeldbeiträge und eine tarifliche<br />
Absenkung der derzeit 47 Beschäftigten<br />
in diesem Bereich um mindestens<br />
20 Prozent. Daran änderte auch eine<br />
vom Stadtelternbeirat kurzfristig angemeldete<br />
und von der Linken sowie<br />
der spd unterstützte Demo vor dem<br />
Tagungsgebäude nichts. Bürgermeister<br />
Eisenbrand, der stellvertretend für<br />
alle drei zustimmenden Fraktionen die<br />
kurzfristig etwas abgemilderte Verwaltungsvorlage<br />
verteidigte, sprach<br />
wie üblich von der Alternativlosigkeit<br />
und vergoss Krokodilstränen, die aber<br />
den Betroffenen wenig helfen werden.<br />
Dagegen setzte Herr Dr. Macher (spd)<br />
einen engagierten Redebeitrag, der<br />
sehr konkret die Auswirkungen des<br />
Beschlusses deutlich machte. Linksfraktionschef<br />
Michael Schade betonte:<br />
„Wir benötigen moderne und leistungsfähige<br />
Kindereinrichtungen und<br />
Schulen. In diesem Bereich anzufangen<br />
und unsere städtischen Finanzen<br />
auf dem Rücken der Kinder, der Eltern<br />
und der nicht gerade üppig bezahlten<br />
Mitarbeitenden in diesem Bereich zu<br />
sanieren, hat schon ein wenig mehr<br />
als nur ein Geschmäckle“. Er machte<br />
deutlich, dass die betroffenen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter Einbußen<br />
von ca. 250 Euro brutto zu verkraften<br />
haben werden. Netto landen diese<br />
dann oftmals in dem Bereich der Aufstockung.<br />
Die zu erwartenden Altersrenten<br />
dieser Mitarbeiter lägen schon<br />
jetzt bei unter 500 Euro, so Michael<br />
Schade weiter. Altersarmut ist dann<br />
vorprogrammiert. ■ M. Schade<br />
Übergabe eines Spendenchecks des Vereins Alternative 54:<br />
Salut, Stéphane<br />
„… wenn man die Menschlichkeit einmal verliert, kann man sie lange nicht<br />
mehr zurückgewinnen. Jetzt brauchen wir sie mehr denn je.“, so Stéphane<br />
Hessel – Überlebender des Konzentrationslagers Buchenwald, ehemaliger<br />
uno-Botschafter Frankreichs, 1946 Mitwirkender bei der Erklärung der<br />
Menschenrechte in New York – am 27. Januar 2011 in Erfurt. <strong>2013</strong> verstarb er.<br />
<strong>Weimar</strong> // Nachdem die Landtagsabgeordnete<br />
und Bundestagskandidatin<br />
Karola Stange beim Stadtteilrundgang<br />
am 11. Juni die Ausstellung zu Stéphane<br />
Hessel im Humboldt-Gymnasium besucht<br />
hatte und Einzelheiten zur Entstehung<br />
dieser Ausstellung (initiiert<br />
von der Anna-Pawlowna-Stiftung und<br />
erstellt von Schülern des Humboldt-<br />
Gymnasiums) erfahren hatte, nahm sie<br />
zusammen mit zahlreichen Bürgern<br />
der Stadt <strong>Weimar</strong> und der Gemeinde<br />
Kromsdorf an der Enthüllung der Gedenktafel<br />
für Stéphane Hessel am Platz<br />
der Demokratie – nun auch Stéphane-<br />
Hessel-Platz – in Kromsdorf teil.<br />
Wolfgang Knappe<br />
(links) nimmt die<br />
Spende entgegen.<br />
Er lud Stéphane<br />
Hessel 1996 nach<br />
Kromsdorf ein.<br />
Zwölfmal besuchte<br />
jener seither<br />
diesen Ort im<br />
<strong>Weimar</strong>er Land.<br />
Sie übergab bei dieser Gelegenheit<br />
den Schöpfern dieser Ausstellung einen<br />
Spendencheck von 500 Euro des Vereins<br />
Initiative 54, an den vor allem die<br />
Landtags abgeordneten der Linken seit<br />
Jahren ihre Diätenerhöhungen spenden.<br />
Die Ausstellungsschöpfer werden<br />
diese Mittel nutzen, um die Auflage<br />
des zur Ausstellung dazugehörenden<br />
Kataloges um 250 Stück zu erhöhen.<br />
Das <strong>Weimar</strong>er Humboldt-Gymnasium<br />
war der zweite Ort, an dem die Ausstellung<br />
zu sehen ist. Sie wird anschließend<br />
nach Meiningen gehen. Eine gut<br />
angelegte Spende der Initiative 54! ■<br />
Jürgen Fuchs<br />
foto: © jürgen fuchs<br />
Das rote Ginkgoblatt // Zeitung für Mitglieder und SympathisantInnen des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Apolda</strong>-<strong>Weimar</strong>