23.02.2015 Aufrufe

Energie

St. Gallen Business Review Sommer 2012

St. Gallen Business Review
Sommer 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ESPRIT St.Gallen Business Review<br />

logien sowie «Alternativen» das CO 2<br />

bis 2030 pro BIP-<br />

Einheit um 42 % fällt, so geht BP davon aus, dass im<br />

Jahr 2030 die globalen CO 2<br />

-Emissionen um 28 % über<br />

dem heutigen Niveau liegen.<br />

Unsere Studien zeigen ein düsteres Bild: Selbst<br />

wenn die Welt durch verschärfte Massnahmen und<br />

globale Abkommen den CO 2<br />

-Ausstoss weiter begrenzen<br />

würde, ist eine Erreichung des stabilisierenden<br />

Schwellenwerts des CO 2<br />

-Anteils in der Luft von 450<br />

ppm (parts per million/Teile von einer Million) leider<br />

nicht realistisch.<br />

Die Zukunft im Transportbereich<br />

Der Transportbereich ist äusserst energieintensiv,<br />

und deshalb braucht es in diesem Bereich <strong>Energie</strong>träger<br />

mit hohem <strong>Energie</strong>gehalt. Die Anzahl Fahrzeuge wird<br />

zudem, vor allem in den Nicht-OECD-Ländern, stark<br />

wachsen: um ganze 60 % von heute circa 1 Milliarde<br />

auf 1,6 Milliarden im Jahr 2030. Mit besserer Effizienz<br />

pro Fahrzeug brauchen wir jedoch nur circa 26 % mehr<br />

<strong>Energie</strong>, um diese Steigerung zu ermöglichen. Aufgrund<br />

des hohen <strong>Energie</strong>gehalts wird auch in Zukunft<br />

87 % durch Öl abgedeckt. Erfreulich aber ist, dass allmählich<br />

eine Diversifizierung einsetzt, die von energiepolitischen<br />

Weichenstellungen angestossen und durch<br />

technologische Entwicklungen ermöglicht wird.<br />

Zu diesen zählen der Verbrennungsmotor und<br />

die dazu gehörigen konventionellen Treibstoffe. Dieses<br />

System ist längst nicht ausgereizt. BP schätzt die<br />

Effizienzreserve des Benzin- und des Dieselmotors auf<br />

mindestens 20 bis 30 %. Moderne Hybridtechnologie<br />

und neue, hochwertige Biotreibstoffe noch nicht mitgerechnet.<br />

Schon heute holen deutsche Hersteller aus<br />

jedem Liter Treibstoff 59 % mehr Leistung und 49 %<br />

mehr transportiertes Fahrzeuggewicht heraus als noch<br />

1990.<br />

Zu den Früchten zählen auch innovative Biotreibstoffe,<br />

Hybridantriebe sowie die alternativen Treibstoffe<br />

Erdgas und Autogas, auch wenn diese Nischenprodukte<br />

bleiben. Die Technologien für einen<br />

klimafreundlicheren Verkehr sind schon heute verfügbar.<br />

Die Zukunft im Transportbereich ist eine evolutionäre<br />

Entwicklung rund um den Verbrennungsmotor.<br />

Dies ist übrigens auch der mit Abstand wirtschaftlichste<br />

Weg in eine emissionsärmere Zukunft. Dadurch wird<br />

in Europa der Treibstoffverbrauch bis 2030 um bis zu<br />

einem Drittel fallen.<br />

Ganz allein schaffen es Autobauer und Treibstoffhersteller<br />

aber nicht. In die Betrachtung einfliessen<br />

muss das gesamte Verkehrssystem. Das heisst mit Blick<br />

auf den Strassenverkehr beispielsweise Verkehrsleitsysteme,<br />

die verstärkte Nutzung der Informationstechnologie<br />

sowie der effiziente Ausbau von Verkehrswegen.<br />

Zusammenfassung der<br />

wichtigsten Punkte<br />

Der <strong>Energie</strong>verbrauch steigt, getrieben durch Bevölkerungswachstum<br />

und Wohlstand. Öl wird wichtig<br />

sein für dessen Abdeckung und es gibt ausreichende<br />

Ölressourcen. Bei diesen Ressourcen geht es vielmehr<br />

um die Frage des Zugriffs – somit um politische Beschränkungen<br />

– als um deren Vorhandensein. Die Alternativenergien<br />

haben das grösste Wachstum. Weitere<br />

Investitionen und Innovationen sind jedoch nötig,<br />

damit die «Alternativen» eine wichtigere Rolle spielen<br />

können. Mit dem Einsatz von fossilen <strong>Energie</strong>trägern<br />

steigt das CO 2<br />

weiter. Im Transportbereich sind grosse<br />

Effizienzgewinne möglich, dabei ist der richtige Einsatz<br />

von Biotreibstoffen wichtig und sinnvoll. Die Herausforderungen<br />

sind also gross; mit vereinten Kräften sollten<br />

wir sie jetzt angehen.<br />

Lebenslauf<br />

Der Schweizer Ramon<br />

Werner (Jahrgang 1969)<br />

ist verheiratet und Vater<br />

dreier Kinder. Er ist Betriebsökonom<br />

HWV und<br />

seit Januar 2007 als CEO<br />

bei der BP (Switzerland) in<br />

Zug tätig. Seine früheren<br />

Stationen:<br />

• BP London, September 2005 bis Dezember<br />

2006: Director Communication & Engagement<br />

für das Segment Refining & Marketing. Mai<br />

2004 bis August 2005: Group Vice President<br />

Advisor; verantwortlich für die Einführung der<br />

neuen Refining & Marketing-Organisation und<br />

des Delegationssystems.<br />

• BP Deutschland, Hamburg, Juni 2001 bis September<br />

2003: Channel Manager Lubricants;<br />

Führung des Schmierstoffgeschäfts für europäische<br />

Tankstellen.<br />

26<br />

Sommer 2012

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!