Rezepte der Agatha Christie«, Bönnigheim - Landesstelle für ...
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07<br />
Bernd Schneidmüller/Stefan Weinfurter/<br />
Alfried Wieczorek (Hrsg.)<br />
Verwandlungen des Stauferreichs.<br />
Drei Innovationsregionen<br />
im mittelalterlichen Europa<br />
Stuttgart: Theiss Verlag, 2010, 496 Seiten<br />
mit ca. 200 Abbildungen, geb., 29,90 Euro,<br />
ISBN 978-3-8062-2365-1<br />
Der Sammelband veröffentlicht die Bei trä -<br />
ge von rund 30 Wissenschaftlern, die sich<br />
Ende 2008 im Rahmen eines Kol lo qui ums<br />
Gedanken zur Vorbereitung <strong>der</strong> im Som -<br />
mer 2010 in Mannheim stattfindenden Aus -<br />
stel lung »Die Staufer und Italien« gemacht<br />
hat ten. Konkret vorgegebenes Thema bilde<br />
ten drei ›Innovationsregionen im mit tel alterlichen<br />
Europa‹: die Rhein-Main-Ne ckar-<br />
Region (d.h. <strong>der</strong> Ober- und Mittel rhein um<br />
Mainz, Worms und Speyer), Ober italien<br />
und Sizilien. Die Verbindung dieser Re -<br />
gio nen mit einer <strong>der</strong> bekanntesten Herr -<br />
scherdynastien des Mittelalters, den Staufern,<br />
steht freilich unter Vor be halt: Wenn<br />
die Stauferzeit als eine <strong>der</strong> innovativsten<br />
Epochen <strong>der</strong> europäischen Ge schichte gesehen<br />
wird, bleibt zunächst offen, welchen<br />
Anteil das namensgebende Herr scher ge -<br />
schlecht tatsächlich an den prägenden gesellschaftlichen<br />
und strukturellen Ent wick -<br />
lungen im einzelnen hatte. Die in dem<br />
Band abgehandelten The menbe rei che umfassen<br />
neben dem Blick auf die Dynastie<br />
selbst, die Formen <strong>der</strong> Herr schafts organi -<br />
sa tion, die Grund linien <strong>der</strong> Konflikt füh rung<br />
und ihre Lö sungs stra te gien, Netzwerke im<br />
Waren-, Wissens- und Kulturtransfer und<br />
an<strong>der</strong>es mehr. Die Ver än<strong>der</strong>ungen selbst<br />
sind in vielen Be rei chen wie Architektur,<br />
Technik, Frömmig keits formen o<strong>der</strong> Ökonomie<br />
und Verkehr auszumachen. Die konkreten<br />
Pro zesse und Triebkräfte, die zu<br />
den jeweils spezifischen regionalen Aus -<br />
for mun gen und zu nachhal tigen Struktur -<br />
verän <strong>der</strong>ungen geführt hatten, sind indes -<br />
sen mitten in <strong>der</strong> wissenschaftlichen Dis -<br />
kus sion, ebenso die nach weisbaren gegenseitigen<br />
Beeinflus sun gen <strong>der</strong> verhan -<br />
delten ›Innovationsregionen‹. Ei nes zeichnet<br />
sich jedoch deutlich ab: die im 19.<br />
Jahr hun<strong>der</strong>t fixierten linearen Ge schichts -<br />
bil <strong>der</strong>, die von <strong>der</strong> Gestal tungs kraft einzelner<br />
Herrscher geprägt waren, werfen<br />
lange Schatten und wirken literarisch bis<br />
heute kräftig nach. Die Heraus geber des<br />
Tagungsbandes sehen in »Ver wand lun -<br />
gen des Stauferreichs« bereits ein Stan -<br />
dard werk <strong>der</strong> stauferzeitlichen Ge schich -<br />
te, das dem Ausstellungsbesucher eine<br />
wissenschaftliche Vertiefung des in <strong>der</strong><br />
Aus stellung Präsentierten und <strong>der</strong> Fach -<br />
welt eine Grundlage zur weiteren Aus ein -<br />
an <strong>der</strong> setzung mit dem Thema bietet.<br />
Ursula Augsten<br />
Steuerrecht in<br />
Nonprofit-Organisationen<br />
Wiesbaden: Gabler Verlag 2008, 237 Seiten,<br />
brosch., 49,90 Euro, ISBN 978-3-8349-0193-4<br />
Gemeinnützige Einrichtungen können von<br />
zahlreichen Steuerbegünstigungen profitie<br />
ren und sind damit in <strong>der</strong> Lage, ihre<br />
Steuerlast in gewissen Grenzen zu gestalten,<br />
d. h. zu min<strong>der</strong>n. Allerdings wird es<br />
immer schwieriger, die einschlägigen Ge -<br />
setze und Bestimmungen zu überblicken.<br />
Das vorliegende Handbuch informiert über<br />
die gemeinnützigkeitsrechtlichen Rah menbedingungen,<br />
über die steuerliche Defini -<br />
tion gemeinnütziger bzw. mildtätiger Zwe -<br />
cke, über die Abzugsfähigkeit von Spen -<br />
den, die sog. Sphärentheorie zur steuerlichen<br />
Differenzierung <strong>der</strong> Aktivitäten einer<br />
steuerbegünstigten Körperschaft und das<br />
Besteuerungsverfahren (Kapital ertrag steuer,<br />
Umsatzsteuer, Lohnsteuer). Schließ lich<br />
werden die gängigen Rechtsformen (Stif -<br />
tung, gemeinnützige GmbH, Verein) verglichen<br />
und die rechtliche Ausglie<strong>der</strong>ung<br />
von Teilbereichen, zum Beispiel steuerpflichtigen<br />
wirtschaftlichen Geschäfts be -<br />
trie ben, behandelt. Das Handbuch ist sowohl<br />
<strong>für</strong> Steuerberater als auch <strong>für</strong> NPO-<br />
Organisationen selbst als Leitfaden bei<br />
<strong>der</strong> täglichen Arbeit nützlich. Es ist als<br />
Nachschlagewerk konzipiert, das über ein<br />
differenziertes Inhaltsverzeichnis systematischen<br />
Zugang erlaubt, aber auch durch<br />
ein Register alphabetisch erschlossen wer -<br />
den kann und dadurch dem Nutzer eine<br />
schnelle Orientierung ermöglicht. Die Au -<br />
museums.buch<br />
to rin ist Partnerin und Leiterin Public<br />
Services in <strong>der</strong> Steuerabteilung von Ernst<br />
& Young in Stuttgart.<br />
Joachim Baur (Hrsg.)<br />
Museumsanalyse. Methoden und<br />
Konturen eines neuen Forschungs feldes<br />
Bielefeld: Transcript Verlag 2010, 292 Seiten,<br />
brosch., 26,80 Euro, ISBN 978-3-89942-814-8<br />
Die Gründungswelle neuer Institutionen in<br />
den 1980er Jahren hat über die Jahre<br />
zahl lose Studien über die Eigenart des<br />
Museums hervorgebracht. Ein breiter Fä -<br />
cher von Disziplinen hat dabei unter unterschiedlichsten<br />
Blickwinkeln vor allem<br />
die Vielgestaltigkeit des gemeinsamen<br />
Un tersuchungsgegenstandes festgestellt.<br />
Der Facettenreichtum <strong>der</strong> Institution Mu -<br />
se um ist jedoch zugleich da<strong>für</strong> verantwortlich,<br />
dass es schwer fällt, die Erträge dieser<br />
geballten Forschungsanstrengung zu<br />
bilanzieren. Der vorliegende Band nun<br />
stellt in Aussicht, dieses unübersichtliche<br />
Terrain zu sondieren und einen analytischen<br />
›Werkzeugkasten‹ zu entwickeln,<br />
<strong>der</strong> zur Markierung auch verschlungener<br />
Erkenntniswege taugt. Beim Blick in das<br />
Inhaltsverzeichnis stellt sich indessen zunächst<br />
die Frage, ob ein Sammelrea<strong>der</strong><br />
das geeignete Format sein kann, um ein<br />
solches Vorhaben anzugehen. Schließlich<br />
ist diese in den Sphären des Inter dis zi -<br />
plinä ren beliebte Publikationsform selbst<br />
<strong>für</strong> notorische Gegenstandsunschärfe berüchtigt.<br />
Um Methoden und Konturen eines<br />
neu en Forschungsfeldes zu umreißen,<br />
wür de man sich eher eine klassische<br />
Mo nografie wünschen. Tatsächlich<br />
be stätigt die Lektüre dieses Vorurteil über<br />
weite Strecken. Zumindest die in <strong>der</strong> Ein -<br />
füh rung angekündigte Orientierung an<br />
kon kreten Fallanalysen sucht man in den<br />
Einzelbeiträgen vergeblich. Dort werden<br />
ganz überwiegend disziplinäre Per spek ti -<br />
ven auf das Museum vorgestellt. Ent schä -<br />
digt wird <strong>der</strong> Leser allerdings durch überwiegend<br />
gut lesbare Aufsätze, die den jeweiligen<br />
Forschungsstand referieren. Ein<br />
Situationsbericht also, <strong>der</strong>, <strong>für</strong> sich genom<br />
men, durchaus empfehlenswert er-<br />
19<br />
museums.brief / 01. 2010