Rezepte der Agatha Christie«, Bönnigheim - Landesstelle für ...
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4<br />
museums.brief / 01. 2010<br />
02<br />
a. a. b.<br />
Dornier Museum plant<br />
eigenes iPhone-App<br />
Das im vergangenen Jahr in Friedrichs -<br />
hafen eröffnete Dornier Museum beschäftigt<br />
sich mit <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Luft- und<br />
Raumfahrt. Das Museum will in diesem<br />
Jahr eine iPhone-Applikation entwickeln,<br />
die den Besuchern den geschichtlichen<br />
Kontext <strong>der</strong> Exponate multimedial näher<br />
bringt. Der mobile Museumsführer soll ein<br />
so genanntes Augmented-Reality-System<br />
(ARS) zum Einsatz bringen, also audiovisuelle<br />
Zusatzinformationen zur individuellen<br />
Verfügung bereithalten. Will <strong>der</strong> Be su -<br />
cher mehr über ein bestimmtes Aus stel -<br />
lungs stück erfahren, richtet er die Kame -<br />
ra linse des iPhones auf einen so ge nann -<br />
ten Marker am Exponat. Das Gerät erkennt<br />
das Objekt und bietet auf seinem berührungsempfindlichen<br />
Display verschie dene<br />
Hintergrundinformationen zur Auswahl an<br />
– als Text, als Audio- o<strong>der</strong> Videoclip. Ebenfalls<br />
denkbar sind Animationen, die dem<br />
Besucher einen Blick in das Innenleben<br />
des Exponats bieten o<strong>der</strong> dessen Funk tionen<br />
veranschaulichen. Dank integrierter<br />
Komponenten wie Video, GPS und Kom -<br />
pass würde sich das aktuelle iPhone auch<br />
als Navigationshilfe durch das Mu seum<br />
eignen.<br />
a.<br />
Jerg-Ratgeb-Preis 2010<br />
<strong>für</strong> Josua Reichert<br />
Der Jerg-Ratgeb-Preis, <strong>der</strong> von <strong>der</strong> HAP<br />
Grieshaber Stiftung Reutlingen alle vier<br />
Jahre vergeben wird, geht 2010 an den<br />
im oberbayerischen Haidholzen lebenden<br />
Drucker und Typografen Josua Reichert<br />
(*1937). Der Jerg-Ratgeb-Preis gehört mitt -<br />
lerweile zu den renommiertesten Aus zeichnungen<br />
<strong>für</strong> Bildende Kunst im deutsch -<br />
sprachigen Raum. Die bisherigen Preis -<br />
trä ger waren Emil Schuhmacher (1987),<br />
Wilhelm Loth (1990), Carlfriedrich Claus<br />
(1993), Armando (1996), Walter Stöhrer<br />
(1999), Lucian Freud (2002) und Hartwig<br />
Ebersbach (2006). In <strong>der</strong> Begründung <strong>der</strong><br />
Juryentscheidung heißt es: »Josua Rei -<br />
chert ist ein Grenzgänger zwischen den<br />
Kunstgattungen. Er nutzt die Möglich kei -<br />
ten <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ne im Geist <strong>der</strong> <strong>für</strong> ihn immer<br />
noch gültigen Tradition des Druckens.<br />
Auf innovative Weise spiegeln seine Ar -<br />
bei ten die Geschichte von Schrift, Lite ra tur<br />
und Kunst. Seine von Beherrschung des<br />
Handwerks getragene Poesie und sein<br />
Verständnis <strong>der</strong> eigenen wie <strong>der</strong> fremden<br />
Kultur versteht er als Wi<strong>der</strong>stand gegen<br />
eine Verwahrlosung, die die eigenen Wur -<br />
zeln nicht mehr kennt.« Die Verleihung<br />
des mit 20.000 Euro dotierten Preises erfolgt<br />
traditionell an Grieshabers Todestag<br />
am 12. Mai. Mit <strong>der</strong> Preisverleihung ist<br />
eine Ausstellung des Preisträgers im Städtischen<br />
Kunstmuseum Spendhaus Reut lin -<br />
gen verbunden, die unter dem Titel »Prin -<br />
ting is a Way of Life« noch bis zum 11. Juli<br />
zu sehen ist.<br />
b.<br />
Vitrinen kostenlos abzugeben<br />
Das Landesmuseum Württemberg in Stutt -<br />
gart gibt kostenlos Vitrinen aus den bis herigen<br />
Schausammlungen ab. Die Dauer -<br />
ausstellungen im Alten Schloss werden<br />
<strong>der</strong>zeit neu konzipiert, so dass in größerem<br />
Umfang Vitrinen unterschiedlicher Formate<br />
zur Auswahl stehen. Der Erhal tungs -<br />
zustand ist überwiegend gut. Die Vitrinen<br />
müssen bis zum 30. Juli 2010 auf eigene<br />
Kosten in Stuttgart abgeholt werden. Inte -<br />
ressenten können sich per Email an<br />
jan.warnecke@landesmuseum-stuttgart.de<br />
wenden.<br />
Haus <strong>der</strong> Geschichte<br />
Baden-Württemberg ermöglicht<br />
Hartz IV-Empfängern freien Eintritt<br />
Das Haus <strong>der</strong> Geschichte Baden-Würt temberg<br />
erlässt Hartz IV-Empfängern die Ein -<br />
trittskosten. Der freie Eintritt gilt <strong>für</strong> die Erwachsenen<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Familie, Kin<strong>der</strong><br />
zahlen im Haus <strong>der</strong> Geschichte grundsätzlich<br />
nichts. Museumschef Dr. Thomas<br />
Schnabel begründete den Vorstoß so:<br />
»Wir sind ein Haus <strong>für</strong> je<strong>der</strong>mann. Durch<br />
unseren Schritt ermöglichen wir mit unseren<br />
Mitteln den Beziehern von Hartz IV kul -<br />
turelle Teilhabe.« Die Idee entstand nach<br />
Angaben Schnabels vor dem Hintergrund<br />
<strong>der</strong> aktuellen Diskussion um die Höhe<br />
<strong>der</strong> Zuwendungen <strong>für</strong> Hartz IV-Bezieher:<br />
»Nach dem Urteil des Bundes verfas sungsgerichtes<br />
geht es nun erneut darum, wie<br />
hoch die Sätze sein müssen und was den<br />
Familien, die auf Hartz IV angewiesen sind,<br />
insgesamt zusteht, damit sie gesellschaftlich<br />
nicht außen vor bleiben. Wir glauben,<br />
dass historische Bildung dazugehört, um<br />
am öffentlichen Leben teilzunehmen, am<br />
besten zum Nulltarif.« Die Kontrolle, ob<br />
jemand zum kostenlosen Eintritt berechtigt<br />
ist, soll unbürokratisch erfolgen.<br />
Gert Nagel<br />
gibt sein Museum auf<br />
Der ehemalige Auktionator, Kunst sach ver -<br />
ständige und passionierte Sammler Gert<br />
Nagel präsentiert seit 2003 im Ober ge -<br />
schoss des Kleihues-Galeriegebäudes in<br />
Kornwestheim sein Privatmuseum <strong>für</strong> bürgerliche<br />
Kunst und Kultur. Doch nun gibt<br />
Nagel sein Museum zum Jahresende auf.<br />
Seine Ausstellung hat nicht die erhofften<br />
Besucher gefunden. Der 74-Jährige zieht<br />
daraus Konsequenzen. Seine breit gefächerte<br />
Privatsammlung präsentiert Nagel<br />
bislang auf 300 Quadratmetern Flä che.<br />
Rund 2000 Stücke umfassen Museum<br />
und Depot. Beliebt beim Publikum waren<br />
vor allem die anekdotenreichen Themen -<br />
führungen des Kunstkenners, <strong>der</strong> einem<br />
breiteren Publikum aus »Kunst und Krem -<br />
pel«, <strong>der</strong> Fernsehreihe des Bayerischen<br />
Rundfunks, bekannt ist. Nagel bedauert,<br />
dass sich sein Angebot in <strong>der</strong> regionalen<br />
Museumslandschaft nicht in dem Maße<br />
etablieren konnte, wie <strong>der</strong> Stuttgarter Ke -<br />
ra mikexperte es sich ursprünglich erhofft<br />
hatte. Vor allem am Wochenende blieben<br />
die Besucher aus. Nachdem sein Freund<br />
und Unterstützer, <strong>der</strong> Verleger Horst Rei -<br />
chert, im vergangenen Jahr gestorben ist<br />
– über ihn war <strong>der</strong> Kontakt nach Korn -<br />
westheim entstanden –, fehlt Nagel die