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Versuchsskript - Technische Universität Darmstadt

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AVIMEC<br />

AUDIOVISUELLES MODUL: ENZYME IN DER BIOORGANISCHEN CHEMIE<br />

<strong>Versuchsskript</strong> zum<br />

Thema Enzyme<br />

Zusammengestellt und bearbeitet von Cinzia Onnis und Peter Nürnberger


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort..................................................................................................................III<br />

Vorbereitung..........................................................................................................IV<br />

Ansetzen von Pufferlösungen .....................................................................................................IV<br />

Ansetzen von Nachweisreagenzien............................................................................................. IV<br />

Ansetzen von Indikatoren .............................................................................................................V<br />

1 Gewinnung von Enzymen ...............................................................................1<br />

Alkoholdehydrogenase (ADH) aus Bäckerhefe *......................................................................... 1<br />

Ureasegewinnung aus Sojabohnenmehl *.................................................................................... 1<br />

Katalase aus Kartoffeln*.............................................................................................................. 1<br />

Katalase aus Leber oder Hefe*.................................................................................................... 2<br />

2 Eigenschaften von Katalysatoren ....................................................................3<br />

Katalysatorwirkung mit Hilfe von Pflanzenasche* ...................................................................... 3<br />

Knallgasreaktion und Aktivierungsenergie * ............................................................................... 3<br />

Herabsetzung der Aktivierungsenergie der Knallgasreaktion durch einen Katalysator*........... 4<br />

Katalytische und biokatalytische Zersetzung von H2O2* ............................................................. 5<br />

Erniedrigung der Aktivierungsenergie durch Urease* ................................................................ 5<br />

Carboanhydrase: Vergleich einer unkatalysierten und einer katalysierten Reaktion.................. 6<br />

3 Chemische Zusammensetzung der Enzyme ....................................................8<br />

Nachweis von Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff in einem Enzym*..................................... 8<br />

Nachweis der Eiweißnatur der Enzyme durch die Biuretreaktion* ............................................. 8<br />

Die Xanthoproteinprobe bei Enzymen* ....................................................................................... 9<br />

Probe nach Millon bei den Enzymen*.......................................................................................... 9<br />

Nachweis der makromolekularen Struktur eines Enzyms*......................................................... 10<br />

4 Wirkung von Enzymen..................................................................................12<br />

Wirkung von Urease*................................................................................................................. 12<br />

Wirkung von Katalase................................................................................................................ 12<br />

Der GOD-Test*.......................................................................................................................... 13<br />

Experiment zur Katalase............................................................................................................ 14<br />

Experiment zur Thrombin .......................................................................................................... 14<br />

Experiment zum Enzym Lipase................................................................................................... 16<br />

Experiment zur Urease............................................................................................................... 17<br />

Experiment zur Urease............................................................................................................... 19<br />

Experiment zur Phosphatase......................................................................................................19<br />

Experiment mit Proteinasen....................................................................................................... 21<br />

Enzymatischer Abbau von Stärke............................................................................................... 22<br />

Nachweis von Peroxidase im Meerrettich.................................................................................. 22<br />

Nachweis von Peroxidase in der Kartoffel................................................................................. 23<br />

Nachweis von Dehydrase in der Milch*..................................................................................... 23<br />

Die Abhängigkeit der Enzymwirkung von der Zeit*................................................................... 24<br />

Enzymkinetische Untersuchungen mit Katalase......................................................................... 24<br />

Nachweis der Katalaseaktivität in Kartoffelgewebe (in vivo-Test) ............................................ 25<br />

Nachweis pflanzlicher Phenoloxidasen (Mikronachweis).......................................................... 26<br />

Bestimmung der Wechselzahl am Beispiel der Katalase............................................................ 27<br />

Bestimmung der Wechselzahl der Katalase ............................................................................... 28<br />

Substratspezifität der Urease* ................................................................................................... 29<br />

Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Substratkonzentration .............................................. 30<br />

I


Stärkeabbau durch Ptyalin......................................................................................................... 30<br />

Nachweis von Malatdehydrogenase........................................................................................... 31<br />

5 Abhängigkeit der Enzymwirkung..................................................................33<br />

Die pH-Wert-Abhängigkeit ; Enzymgifte ................................................................................... 33<br />

Die Temperaturabhängigkeit ..................................................................................................... 33<br />

Einfluss hoher Temperaturen auf die Aktivität von Enzymen..................................................... 34<br />

Temperaturabhängigkeit der Katalaseaktivität.......................................................................... 34<br />

Hitzeempfindlichkeit der Enzyme ............................................................................................... 35<br />

Bestimmung der Temperaturabhängigkeit von Urease durch Leitfähigkeitsmessung ............... 35<br />

Eiweißabbau durch Pepsin und Trypsin bei verschiedenen pH-Wert........................................ 37<br />

Substrathemmung der Urease .................................................................................................... 37<br />

Allosterische Hemmung ............................................................................................................. 38<br />

Abhängigkeit der Amylase vom pH-Wert ................................................................................... 40<br />

Spaltung von Milchfett durch Pankreas-Lipase (Temperaturabhän-gigkeit)............................. 40<br />

Harnstoffabbau durch Urease (Enzymhemmung und Enzymspezifität) ..................................... 41<br />

Kompetetive Hemmung der Succinat-Dehydrogenase ............................................................... 42<br />

6 Wirkung von prosthetischen Gruppen und Co-Enzymen..............................45<br />

Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch eine prosthetische Gruppe* ....................... 45<br />

Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch ein Coenzym *............................................ 46<br />

7 Enzyme im Alltag..........................................................................................47<br />

Nachweis der Proteasewirkung mit Gelatine *.......................................................................... 47<br />

Nachweis der Proteasewirkung mit einem Diafilmstreifen ........................................................ 47<br />

Nachweis der Proteasewirkung von gefärbten Hühnereiweiß ................................................... 48<br />

Nachweis von Proteasen durch die schmutzablösende Wirkung................................................ 49<br />

Zersetzung von gekochten Fleisch durch Proteasen .................................................................. 50<br />

Nachweis von Amylasen in Wasch- und Reinigungsmittel ......................................................... 50<br />

Amylasen * ................................................................................................................................. 51<br />

Proteasen * ................................................................................................................................ 52<br />

Proteasen vs. Gummibärchen * ................................................................................................. 52<br />

Cellulasen *................................................................................................................................ 53<br />

Lipasen*..................................................................................................................................... 54<br />

8 Enzyme im Körper.........................................................................................55<br />

Abbau von Fett durch Pankreatin .............................................................................................. 55<br />

Modellversuch zur Verdauung und Resorption im Darm........................................................... 55<br />

Stärkeverdauung im Dünndarm ................................................................................................. 56<br />

Pepsin und Salzsäure ................................................................................................................. 57<br />

Temperatureinfluss auf Enzyme ................................................................................................. 57<br />

Verdaulichkeit verschiedener Nahrungsmittel ........................................................................... 58<br />

Fettverdauung im Dünndarm..................................................................................................... 58<br />

Enzymatischer Abbau von Stärke............................................................................................... 59<br />

9. Richtlinien und Sicherheitssätze....................................................................60<br />

Hinweise auf besondere Gefahren : R-Sätze ......................................................................... 60<br />

Kombination der R-Sätze....................................................................................................... 61<br />

Sicherheitsratschläge: S-Sätze .............................................................................................. 63<br />

Kombination der S-Sätze ....................................................................................................... 65<br />

10 Literaturverzeichnis .......................................................................................67<br />

11 Index .............................................................................................................68<br />

II


Vorwort<br />

Das vorliegende <strong>Versuchsskript</strong> ist während der Zeit unserer wissenschaftlichen<br />

Hausarbeit entstanden. Dabei wurden alle vorliegenden Versuche in eine<br />

einheitliche Form gebracht, so dass diese immer den gleichen Aufbau aufweisen.<br />

Anschließend wurden sie zu Überschriften zugeordnet, wo sie unserer Meinung<br />

am Besten zugehören. Alle die mit Sternchen versehenen Versuche sind<br />

unsererseits getestet und optimiert worden. Alle anderen Versuche wurden<br />

aufgrund Zeitmangels nicht ausgetestet. Sie liegen jedoch in recherchierter Form<br />

in diesem <strong>Versuchsskript</strong> zusammen, so dass der Gang in die Bücherei oder das<br />

mühselige Suchen über das Internet erspart bleibt. Zu vielen optimierten<br />

Versuchen befinden sich Videos auf der Webseite AVIMEC.<br />

III


Vorbereitung<br />

Ansetzen von Pufferlösungen<br />

Acetatpuffer 5,0:<br />

75mL 1 M Natronlauge werden mit 75mL 1 M Essigsäure vermischt und<br />

in einem Messkolben mit destilliertem Wasser auf 500mL aufgefüllt.<br />

Barbituratpuffer:<br />

18,42 mg Diethylbarbitursäure werden in 100mL H2O gelöst und<br />

anschließend werden 5mg Bromthymolblau hinzugeben.<br />

Phosphatpuffer pH= 6,0:<br />

Lösung A: 100mL KH2PO4 (0,15 M)<br />

Lösung B: 100mL Na2HPO4 x 2 H2O (0,15M);<br />

Es werden 8,8 Volumenanteile der Lösung A und 1,2 Volumenanteile der<br />

Lösung B gemischt. Der pH-Wert sollte im Anschluss dabei mit einem<br />

PH-Meter überprüft werden.<br />

Phosphatpuffer pH=7,5:<br />

Es werden 9,7g K2HPO4 x 3H2O und 0,99g KH2PO4 mit destilliertem<br />

Wasser auf 1L aufgefüllt.<br />

Phosphatpuffer 8,2:<br />

Pyrophosphatpuffer 8,7:<br />

Es werden 16,725g Na4P2O7 x 10 H2O und 816,0mg Glycin mit<br />

destillierten Wasser auf 500mL aufgefüllt. Anschließend wird der pH-<br />

Wert genau eingestellt.<br />

Ansetzen von Nachweisreagenzien<br />

Lugol’sche Lösung:<br />

Ein 1g Iod und 2g Kaliumiodid werden in etwa 4mL Wasser gelöst. Nach<br />

erfolgter Lösung wird mit destilliertem Wasser auf 300mL aufgefüllt.<br />

Fehlingsche Lösung I und II:<br />

I: 7g Kupfersulfat werden in 100mL Wasser gelöst.<br />

II: 35g Kaliumnatriumtartrat und 10g Natriumhydroxid werden in 100mL<br />

Wasser gelöst.<br />

Tris/HCl-Puffer 0,3 M:<br />

Es werden 3,7 g Tris in 100 mL H2O gelöst. Die Lösung titriert man dann<br />

solange bis der pH-Wert auf 7,5 eingestellt ist.<br />

Millon’sche Reagenz:<br />

IV


Es werden 15 g Quecksilber in 43 mL konzentrierter HNO3 gelöst,<br />

anschließend fügt man 80 mL H2O. Man erhält eine farblose Flüssigkeit.<br />

Sollte sich ein Niederschlag bilden, so muss die Lösung abfiltriert werden.<br />

Pyrogallol-Lösung:<br />

Eine Spatelspitze Pyrogallol wird in einem Reagenzglas mit Paraffinöl<br />

überschichtet. Im Anschluss werden 2 mL abgekochte 2 N NaOH<br />

zugeben.<br />

Folin-Ciocalteus-Reagenz:<br />

Dieses Reagenz lässt sich käuflich erwerben.<br />

Ansetzen von Indikatoren<br />

Phenolphthalein (ethanolisch):<br />

Man löst 1g Phenolphthalein in 100mL 96%igen Ethanol.<br />

Methylenblau:<br />

Es wird 0,1g Methylenblau in 100mL Wasser gelöst.<br />

Bromthymolblau:<br />

20mg Bromthymolblau werden in 50mL Wasser gelöst.<br />

Malachitgrünlösung:<br />

Es werden 0,1g Malachitgrün [R21/22; S 24/25] in 250mL Phosphatpuffer<br />

pH 7,5 gelöst.<br />

Dichlorphenolindophenol (DCPIP):<br />

Dieser Farbstoff kann käuflich erwerbt werden.<br />

Cassulfon-Rot:<br />

Auch dieser Farbstoff ist käuflich zu erwerben.<br />

Phenolrot:<br />

0,04g Phenolrot werden in 11mL 0,1M Natronlauge gelöst und mit Wasser<br />

auf 100mL aufgefüllt.<br />

V


1 Gewinnung von Enzymen<br />

Alkoholdehydrogenase (ADH) aus Bäckerhefe *<br />

Lernziel: Gewinnung der Alkoholdehydrogenase aus Bäckerhefe.<br />

Chemikalien: 500mL Pyrophosphatpuffer pH=8.7, 100g getrocknete<br />

Hefe<br />

Materialien: Becherglas (1L), Rührer (oder Glasstab), Zentrifuge,<br />

Messzylinder<br />

Durchführung: Etwa 100g getrocknete Hefe werden in einem 1-L-<br />

Becherglas durch 30 minütiges mechanische Rühren in<br />

300mL Pyrophosphatpuffer suspendiert. Der Ansatz wird<br />

bei 37°C 2 Stunden unter gelegentlichem Umrühren<br />

inkubiert, dann noch 2 Stunden bei Zimmertemperatur<br />

stehen gelassen. Anschließend wird bei 3000 Upm 30<br />

Minuten zentrifugiert. Der Überstand wird dekantiert und in<br />

einem eisgekühlten Messzylinder gesammelt.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Keine.<br />

Ureasegewinnung aus Sojabohnenmehl *<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch lässt sich haltbare Urease mit<br />

Lebensmittelprodukten herstellen.<br />

Chemikalien: Sojabohnenmehl, destilliertes Wasser, Aceton [R11-36-66-<br />

67; S 9-16-26]<br />

Materialien: Becherglas, Magnetrührer, Zentrifuge, Pipetten, Rotationsverdampfer,<br />

Rundkolben (100mL)<br />

Durchführung: Man extrahiert Sojabohnenmehl ca. 1 Stunde bei<br />

Raumtemperatur mit ca. 6 Teilen Wasser, zentrifugiert<br />

anschließend und setzt den Überstand mit 4 Volumen<br />

Aceton unter starken Rühren zu. Der Niederschlag wird mit<br />

Hilfe eines Rotationsverdampfers ins Trockene gebracht.<br />

Die entstandenen Kristalle können als solche oder in<br />

pulverisierter Form im Kühlschrank aufgehoben werden.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Keine<br />

Katalase aus Kartoffeln*<br />

Lernziel: Gewinnung einer Katalaselösung aus Nahrungsmitteln.<br />

Chemikalien: Kartoffel, destilliertes Wasser<br />

Materialien: Reibe, Teesieb, Bechergläser<br />

Durchführung: Eine rohe Kartoffel wird mit einer Reibe zerkleinert. Das<br />

Reibegut versetzt man mit der gleichen Menge destillierten<br />

Wasser. Anschließend filtriert man die Aufschlämmung mit<br />

Hilfe eines Teesiebes. Das Filtrat enthält die enzymaktive<br />

Katalaselösung.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Keine.<br />

1


Katalase aus Leber oder Hefe*<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch lässt sich mit Hilfe von Leber oder<br />

Hefe haltbare Katalase in kristalliner Form herstellen.<br />

Chemikalien: 200g Leber (200g Hefe), Aceton [R11-36-66-67; S 9-16-<br />

26], destilliertes Wasser<br />

Materialien: Dialyseschlauch, Schere, Reibe, Glasstab (Rührer), Zentrifuge<br />

Durchführung: Es werden ca. 200g Leber (200g Hefe) in 200mL<br />

destilliertem Wasser homogenisiert. Diese Homogenisierung<br />

erfolgt mit einer Schere und einer kleinen Reibe.<br />

Verwendet man statt Leber Hefe so reicht eine Hefeaufschlämmung.<br />

Die dazu notwendigen Manipulationen können bei Raumtemperatur<br />

erfolgen. Dem Homogenat werden unter Rühren<br />

in kleinen Portionen ca. 140mL Aceton zugesetzt. Das<br />

Gemisch wird zentrifugiert; im Überstand ist anschließend<br />

das zu untersuchende Enzym vorzufinden. Man trennt den<br />

Überstand ab, kühlt die Lösung auf 4°C und gibt weitere 60<br />

mL Aceton in das Gemisch. Anschließend wird erneut<br />

zentrifugiert. Der Proteinrückstand wird mit 15mL H2O<br />

extrahiert. Der Überstand wird in einen Dialyseschlauch<br />

gefüllt und gegen 5L H2O (4°C) unter Rühren dialysiert.<br />

Es entstehen nach ca. 2 Tagen gelbe Kristalle (über Nacht<br />

kann man die Apparatur im Kühlschrank aufbewahren). Die<br />

Kristalle kann man abzentrifugieren und stark konzentriert<br />

im Kühlschrank aufbewahren.<br />

Beobachtung: Nach einen Tag lassen sich gelbe Kristalle im Dialyseschlauch<br />

erkennen. Wenn die Dialyse länger als eine Nacht<br />

durchgeführt werden sollte, empfiehlt es sich dass<br />

destillierte Wasser durch Neues zu ersetzen.<br />

Erklärung: Keine.<br />

2


2 Eigenschaften von Katalysatoren<br />

Katalysatorwirkung mit Hilfe von Pflanzenasche*<br />

Lernziel: Mit Hilfe dieses Versuches soll der Begriff des Katalysators<br />

erklärt werden.<br />

Chemikalien: Würfelzucker, Pflanzenasche<br />

Materialien: Streichhölzer, feuerfeste Unterlage (ersatzweise eine<br />

Porzellanschale mit Löschsand)<br />

Durchführung: Es werden zwei Würfelzucker auf die feuerfeste Unterlage<br />

gelegt. Eines der Würfelzucker wird leicht mit<br />

Pflanzenasche bedeckt, das andere hingegen bleibt ohne<br />

weiteren Zusatz. Als erstes versucht man mit Hilfe eines<br />

Streichholzes den Würfelzucker ohne Asche anzuzünden,<br />

dann das mit Asche.<br />

Beobachtung: Der Würfelzucker ohne Asche brennt nicht, während der<br />

Würfelzucker mit Asche sich entzündet und karamellisiert.<br />

Erklärung: Um den Würfelzucker zum Brennen zu bringen bedarf es<br />

einer bestimmten Aktivierungsenergie. Diese kann erst mit<br />

Hilfe der katalytischen Wirkung der Pflanzenasche so<br />

erniedrigt werden, dass es zur Reaktion kommt.<br />

Knallgasreaktion und Aktivierungsenergie *<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass<br />

Aktivierungsenergie bei chemischen Reaktionen benötigt<br />

wird. Viele Reaktionen laufen bei Raumtemperatur nicht<br />

ab, weil die Aktivierungsenergie nicht erreicht wird.<br />

Chemikalien: H2 (Stahlbombe) [R12; S 2-9-16-33]<br />

Materialien: Gummischlauch, Glaskapillare<br />

Durchführung: An eine Wasserstoffflasche wird ein Schlauch und ein zur<br />

Spitze ausgezogenes Glasrohr (oder eine Pasteurpipette)<br />

befestigt. Um ein Zurückschlagen zu vermeiden, wird der<br />

Gasstrom durch zwei Sicherheitswaschflaschen geleitet.<br />

Anschließend wird das Ventil der Stahlbombe vorsichtig<br />

geöffnet, so dass ein schwacher Gasstrom entsteht. Es wird<br />

so lange gewartet, bis das Gas die Luft aus dem Schlauch<br />

verdrängt hat und dann der Wasserstoffstrom mit einem<br />

Streichholz entzündet.<br />

Beobachtung: Der Wasserstoff entzündet sich bei ruhiger Flamme.<br />

Erklärung: Durch das Anzünden des Wasserstoffes, wird diesem<br />

genügend Energie zugefügt, um eine Reaktion mit dem<br />

Luftsauerstoff einzugehen. Bei dieser stark exothermen<br />

Reaktion entsteht Wasser.<br />

2 H 2 O 2 2 H 2O<br />

(g) (g) (g)<br />

3


Zum Nachweis vom Wasser, hält man kurz einen kalten<br />

Spiegel oder eine Porzellanscherbe in die Flamme. An der<br />

kühlen Oberfläche schlägt sich Wasser nieder.<br />

Anmerkung: Ein modifizierter Aufbau ist dem Video auf der Webseite<br />

AVIMEC zu entnehmen.<br />

Herabsetzung der Aktivierungsenergie der Knallgasreaktion durch<br />

einen Katalysator*<br />

Lernziel: Es soll erkannt werden, dass Katalysatoren die<br />

Aktivierungsenergie herabsetzen und so Reaktionen<br />

teilweise schon bei Raumtemperatur ablaufen können.<br />

Chemikalien: Wasserstoff (Stahlbombe) [R12; S 2-9-16-33]<br />

Materialien: Gummischlauch mit Glaskapillare, Platindrahtnetz,<br />

Eisendrahtnetz, Kupferdrahtnetz, Tiegelzange<br />

Durchführung: An eine Wasserstoffflasche wird ein Schlauch und ein zur<br />

Spitze ausgezogenes Glasrohr (oder eine Pasteurpipette)<br />

befestigt. Um ein Zurückschlagen zu vermeiden, wird der<br />

Gasstrom durch zwei Sicherheitswaschflaschen geleitet.<br />

Anschließend wird das Ventil der Stahlbombe vorsichtig<br />

geöffnet, so dass ein schwacher Gasstrom entsteht. Es wird<br />

so lange gewartet, bis das Gas die Luft aus dem Schlauch<br />

verdrängt hat. Anschließend hält man mit einer Tiegelzange<br />

nacheinander das Eisendrahtnetz, das Kupferdrahtnetz und<br />

das Platindrahtnetz in den Gasstrom.<br />

Beobachtung: Hält man das Platindrahtnetz in den Wasserstoffgasstrom<br />

so entzündet sich das Gas. Beim Eisen- und<br />

Kupferdrahtnetz bleibt eine Reaktion hingegen aus.<br />

Erklärung: Platin bietet an der Oberfläche günstige Anordnungs- und<br />

Bindemöglichkeiten für Sauerstoff. Trifft ein<br />

Sauerstoffmolekül auf das Platin, dann wird es adsorbiert<br />

und zerfällt in zwei Atome:<br />

O2(g) Platin<br />

2 O(*)<br />

(adsorbiert an Platin)<br />

Von etwa 1000 Zusammenstößen der Sauerstoffmoleküle<br />

mit dem Platin führt nur einer zur Adsorption. In einem<br />

zweiten Schritt verbindet sich ein Wasserstoffmolekül mit<br />

den reaktionsfreudigen Sauerstoffatomen:<br />

H 2 (g) O(*) H 2O(g) (*)<br />

Die Platinoberfläche ist wieder frei und kann als<br />

Katalysator erneut Sauerstoff binden. Durch die<br />

Reaktionswärme erhitzt sich der Platindraht bis zum<br />

Glühen und der Wasserstoff entzündet sich.<br />

Anmerkung: Ein modifizierter Aufbau ist dem Video auf der Webseite<br />

AVIMEC zu entnehmen.<br />

4


Katalytische und biokatalytische Zersetzung von H2O2*<br />

Lernziel: Es soll erkannt werden, dass Katalase (als bioorganischer<br />

Katalysator) genau so wirkt, wie Braunstein (als<br />

anorganischer Katalysator). Beide zersetzen Wasserstoffperoxid<br />

unter Freisetzung von Sauerstoff, welcher mit der<br />

Glimmspanprobe nachgewiesen werden kann.<br />

Chemikalien: H2O2 (3 %) bzw. H2O2 (10 %) [R 34; S 3-26-36/37/39-45],<br />

Braunstein (MnO2) [R 20/22; S 25], Katalase<br />

Materialien: Holzspan, Reagenzglas, Spatel<br />

Durchführung: In zwei Reagenzgläser mit je 2-3mL 3%igem (10%igem)<br />

Wasserstoffperoxid wird entweder eine Spatelspitze<br />

Braunstein bzw. eine winzige Prise Katalase (alternativ<br />

kann man auch etwas geschabte Leber, Kartoffel oder<br />

Rüben verwenden) gegeben.<br />

Beobachtung: In den Reagenzgläsern bilden sich zunächst Bläschen und<br />

die Lösung beginnt zu schäumen.<br />

Erklärung: Das Wasserstoffperoxid wird gespalten in Sauerstoff und<br />

Wasser. Verwendet man die 10%ige Wasserstoffperoxidlösung<br />

so lässt sich der Sauerstoff durch die<br />

Glimmspanprobe nachweisen.<br />

Braunstein<br />

H2O2 (l) H2O (l) 0,5 O2(g) Katalase<br />

H2O H 2(l)<br />

2O(l) 0,5 O (g) 2<br />

Die Reaktion verläuft unter Raumtemperatur nur sehr<br />

langsam ab. Anorganische Katalysatoren und eine<br />

Gruppe von Enzymen, die Peroxidasen, beschleunigen den<br />

Zerfall von Wasserstoffperoxid. Katalase ist eine im Tier-<br />

und Pflanzenreich weit verbreitete Peroxidase.<br />

Erniedrigung der Aktivierungsenergie durch Urease*<br />

Lernziel: Es soll erkannt werden, dass Urease als Katalysator bei der<br />

Zersetzung von Harnstoff wirkt.<br />

Chemikalien: Harnstoff, Harnstofflösung (1%), Urease, Ureaselösung<br />

(0,1%), Bromthymolblau-Lösung, , verdünnte Essigsäure<br />

[R 10-35; S 23.2-26-36/37/39-45]<br />

Materialien: Reagenzglas, Pipette, rotes Lackmuspapier<br />

Durchführung: In einem Reagenzglas kocht man ca. 5mL einer 1%igen<br />

Harnstofflösung auf. Man lässt erkalten und prüft mit 5-10<br />

Tropfen Bromthymolblau.<br />

5


In einem zweiten Reagenzglas wird eine Spatelspitze<br />

Harnstoff trocken erhitzt. Auf den Rand des Reagenzglases<br />

wird ein angefeuchtetes rotes Lackmuspapier gelegt.<br />

In einem dritten Reagenzglas gibt man schließlich zu etwa<br />

5mL 1%igen Harnstofflösung 0,5–1mL 0,1%ige<br />

Ureaselösung.<br />

Beobachtung: Im ersten Reagenzglas bleibt die Lösung gelb. Beim<br />

Erhitzen des zweiten Reagenzglases kann man einen<br />

deutlichen Ammoniakgeruch wahrnehmen, außerdem färbt<br />

sich das Lackmuspapier blau. Wenn man Reagenzglas drei<br />

mit Lackmus, bzw. Bromthymolblau überprüft, kann man<br />

dort auch eine positive Reaktion nachweisen.<br />

Erklärung: Das erste Reagenzglas gilt als Blindprobe. Im zweiten<br />

Reagenzglas wird die thermische Zersetzung von Harnstoff<br />

gezeigt, bei der Ammoniak entsteht.<br />

Gibt man jetzt im dritten Reagenzglas Ureaselösung auf<br />

Harnstoff, so kann man beweisen, dass der Harnstoff<br />

ebenfalls zersetzt und Ammoniak frei wird. Diesmal jedoch<br />

ohne Zufuhr von Hitze.<br />

O<br />

O<br />

O<br />

NH 2<br />

NH2 NH2 NH 2<br />

Carboanhydrase: Vergleich einer unkatalysierten und einer<br />

katalysierten Reaktion<br />

Lernziel: Bei diesem Versuch soll die Wirkungsweise von der Carboanhydrase<br />

dargestellt werden.<br />

Chemikalien: CO2-haltiges Mineralwasser, Barbituratpuffer/Indikator,<br />

Enzymextrakt aus 1g Hefe<br />

Materialien: 10 saubere Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipetten<br />

(5mL, 10mL) oder Automatikpipette (1mL)<br />

Durchführung: In zehn Reagenzgläser werden je 5mL des<br />

Barbituratpuffers vorgelegt. In fünf der zehn Reagenzgläser<br />

wird zusätzlich 1mL des Enzymextraktes hinzugefügt.<br />

Jetzt wird in den Reagenzgläsern 0,1mL, 0,2mL, 0,3mL,<br />

0,4mL und 0,5mL Mineralwasser nacheinander zugegeben<br />

(jeweils einmal in ein Glas mit und in eins ohne<br />

Enzymextrakt). Man nimmt jeweils die (Reaktions-)zeit bis<br />

zum Farbumschlag (von blau nach gelb) auf.<br />

Beobachtung: In den Reagenzgläsern mit Enzymextrakt läuft die Reaktion<br />

jeweils schneller ab.<br />

Hitze<br />

O<br />

O<br />

NH 2<br />

NH<br />

NH 2<br />

+ NH 3<br />

NH2 + H2O CO2 + 2NH3 NH 2<br />

Urease<br />

6


Erklärung: Die Carboanhydrase katalysiert die Gleichgewichtseinstellung<br />

zwischen CO2 in H2O und H2CO3. Bei<br />

erhöhtem CO2-Angebot wird die Bildung von Kohlensäure,<br />

bei vermehrter Säureanlieferung die Freisetzung von CO2<br />

begünstigt. Besondere Bedeutung kommt der weit verbreiteten<br />

Carboanhydrase bei der CO2-Regulation des<br />

Blutes (Blutgaskontrolle, CO2-Abgabe über die Lunge) und<br />

auch bei der Photosynthese zu. Fast alle atmenden<br />

Organismen enthalten dieses sehr wichtige Enzym. Es hat<br />

die höchste bisher aufgefundene Wechsel- oder<br />

Umsatzzahl: Sie liegt in der Größenordnung von 36x10 6<br />

CO2-Molekülen in der Minute. CO2-Quelle in diesem<br />

Versuch ist gewöhnliches Mineralwasser. Die sehr rasche<br />

Enzymwirkung wird durch Pufferzugabe und niedriger<br />

Temperatur soweit abgebremst, dass sie gut ablesbar sind.<br />

Anmerkung: Man sollte einen Ersatzpuffer wählen. Da der<br />

Barbituratpuffer strengen Auflagen unterliegt.<br />

7


3 Chemische Zusammensetzung der Enzyme<br />

Nachweis von Kohlenstoff, Wasserstoff und Stickstoff in einem<br />

Enzym*<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch werden die verschiedenen Bestandteile<br />

der Enzyme nachgewiesen. Da Enzyme aus Proteinen und<br />

diese wiederum aus Aminosäuren bestehen, sollten sich<br />

Stickstoff in Form von Ammoniak, Kohlenstoff in Form<br />

von Asche und Wasserstoff in Form von Wasser<br />

nachweisen lassen.<br />

Chemikalien: Casein (wahlweise auch ein anderes Enzym), wasserfreies<br />

CuSO4[R 22-36/38-50/53; S 20-60-61]<br />

Materialien: Universalindikatorpapier, Reagenzglas, Spatel<br />

Durchführung: In einem Reagenzglas wird eine Spatelspitze Casein<br />

trocken erhitzt. Vor die Mündung des Reagenzglases hält<br />

man ein angefeuchtetes Indikatorpapier. Nach dem Erkalten<br />

bringt man auf die Flüssigkeitströpfchen, die sich im<br />

oberen Teil des Reagenzglases gebildet haben, eine dünne<br />

Lage von kristallwasserfreiem Kupfersulfat auf.<br />

Beobachtung: Das Lackmuspapier verfärbt sich blau, ebenso wie das<br />

wasserfreie Kupfersulfat. Der Inhalt des Reagenzglases<br />

verfärbt sich hingegen schwarz.<br />

Erklärung: Enzyme sind organische Verbindungen und bei<br />

Verbrennung bleibt der Kohlenstoff in Form von Asche<br />

zurück. Durch den Versuch wurde außerdem ein weiterer<br />

Bestandteil der Enzyme, der Stickstoff (in Form von<br />

Ammoniak), durch die Blaufärbung des Indikatorpapiers<br />

nachgewiesen. Durch die Färbung des wasserfreien<br />

Kupfersulfates von weiß nach blau wurde Bildung von<br />

Wasser nachgewiesen, welches bei der Umsetzung des<br />

Wasserstoffs des Enzymmoleküls mit dem Luftsauerstoff<br />

entsteht.<br />

Nachweis der Eiweißnatur der Enzyme durch die Biuretreaktion*<br />

Lernziel: Die Peptidbindungen, wie sie in Eiweißverbindungen<br />

vorkommen, sollen mit Hilfe der Biuretreaktion<br />

nachgewiesen werden.<br />

Chemikalien: Casein (oder ein anderes Enzym), NaOH (c = 1 mol/L) [R<br />

35; S 26-37/39-45], CuSO4[R 22-36/38-50/53; S 20-60-61]<br />

Materialien: Reagenzglas, Spatel<br />

Durchführung: Eine Spatelspitze Urease oder Lipase wird in einem<br />

Reagenzglas mit 2mL Wasser aufgeschwemmt.<br />

Anschließend wird das Reagenzglas geschüttelt. Die<br />

Aufschwemmung wird mit 2mL Natronlauge und mit<br />

einigen Tropfen einer etwa 1%igen Kupfersulfatlösung<br />

versetzt.<br />

Beobachtung: Nach Zugabe der Kupfersulfatlösung lässt sich eine<br />

Violettfärbung beobachten.<br />

8


Erklärung: Die Biuretreaktion ist ein spezifischer Nachweis für<br />

Peptidbindungen, wie sie in jeder Eiweißverbindung<br />

vorkommen. Hierbei komplexieren zwei Moleküle Biuret<br />

mit einem Kupferkation.<br />

HN NH<br />

HN<br />

Cu<br />

NH<br />

+2Na +<br />

O O<br />

2 +2NaOH +CuSO4 +2H2O H2N N<br />

H<br />

NH2 +H2SO4 Die Xanthoproteinprobe bei Enzymen*<br />

Lernziel: Mit der Xanthoproteinprobe lassen sich Proteine<br />

nachweisen. Da fast alle Enzyme aus Proteinen bestehen,<br />

fällt der Nachweis positiv aus.<br />

Chemikalien: Urease oder Lipase, konz. Salpetersäure [R 8-35; S 23.2-<br />

26-36-45], konz. Ammoniaklösung [R 34-50; S 26-<br />

36/37/39-45-61]<br />

Materialien: Reagenzglas, Spatel<br />

Durchführung: In einem Reagenzglas wird eine Spatelspitze Urease oder<br />

Lipase mit 1mL konzentrierter Salpetersäure übergossen.<br />

Anschließend wird die Probe mit 1mL konzentrierter<br />

Ammoniaklösung neutralisiert.<br />

Beobachtung: Nach Zugabe von Salpetersäure tritt eine Gelbfärbung ein.<br />

Durch die Neutralisation mit Ammoniak erhält man eine<br />

intensive Orangefärbung.<br />

Erklärung: Die Xanthoproteinprobe ist eine spezifische<br />

Nachweisreaktion für Eiweiße (genauer genommen für<br />

aromatische Aminosäuren).<br />

HO<br />

NH 2<br />

Probe nach Millon bei den Enzymen*<br />

HO<br />

O<br />

+HNO 3<br />

Lernziel: Mit der Probe von Millon können Hydroxyphenylgruppen<br />

spezifisch nachgewiesen werden. Die einzige Aminosäure<br />

die dafür in Frage kommt ist das Tyrosin.<br />

Chemikalien: Urease oder Lipase, Millon’sche Reagenz [R 23-33-50/53;<br />

S 7-45-60-61]<br />

Materialien: Reagenzglas, Spatel, Brenner<br />

Durchführung: Mit einer Aufschwemmung von Urease oder Lipase wird<br />

die Millon’sche Probe durchgeführt. Dabei gibt man einige<br />

Tropfen des Millon’schen Reagenz hinzu und erhitzt die<br />

Reagenzlösung vorsichtig.<br />

-H 2 O<br />

O<br />

O<br />

N<br />

O<br />

O<br />

HO<br />

H<br />

N<br />

N<br />

H<br />

O<br />

O<br />

HO<br />

2-<br />

9<br />

NH 2<br />

O


Beobachtung: Man beobachtet einen rotbraunen Niederschlag, der bei der<br />

Erhitzung des Reagenzglases entsteht.<br />

Erklärung: Die positive Reaktion ist ein spezifischer Nachweis für die<br />

Eiweißnatur der Enzyme. Hierbei entsteht ein ziegelroter<br />

Quecksilber-Protein-Komplex.<br />

Anmerkung: Die Anwendung dieses Versuches im Unterricht sollte<br />

unterlassen werden, da Quecksilber eingesetzt wird, und<br />

dieser cancerogen ist. Als Alternative bietet sich das Video<br />

auf der Webseite AVIMEC an.<br />

Nachweis der makromolekularen Struktur eines Enzyms*<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass Enzyme<br />

Makromolekülen sind.<br />

Chemikalien: 20g Hefe, Malachitgrünlösung, Wasserstoffperoxyd (ca.<br />

3%ig) [R 34; S 3-26-36/37/39-45]<br />

Materialien: Dialyseschlauch, Schere, Bindfaden, Quarzsand (fein),<br />

Reibschale mit Pistill, Filter, Rührer (wenn vorhanden)<br />

Durchführung: In einer Reibschale wird die Hefe mit etwa 50mL<br />

Phosphatpufferlösung zu einem glatten Brei vermengt, der<br />

anschließend abfiltriert wird. Eine kleine Probe des Filtrats<br />

gibt man in ein Reagenzglas und prüft mit wenig 3%igem<br />

H2O2 auf Katalasewirkung. Schäumt das Filtrat auf, ist der<br />

Vorversuch positiv. Ein 10–15cm langes Stück eines<br />

Dialyseschlauchs wird angefeuchtet und an einem Ende fest<br />

mit Bindfaden abgebunden (oder einfach verknotet). Das<br />

Filtrat wird mit der gleichen Menge an Malachitgrünlösung<br />

gemischt und in den Dialyseschlauch gefüllt, der<br />

luftblasenfrei mit Bindfaden abgebunden wird. Der<br />

Schlauch wird sorgfältig mit destilliertem Wasser abgespült<br />

um Filtratreste abzuwaschen, die möglicherweise außen<br />

anhaften.<br />

An das Ende des Bindfadens knüpft man einen Schlaufe, so<br />

dass der Dialyseschlauch über einen quergelegten Glasstab<br />

wie eine Wurst in ein hohes, schmales Becherglas (oder<br />

einen Standzylinder) gehängt werden kann, das dann mit<br />

Phosphatpuffer pH=7,5 aufgefüllt wird. Der Dialyseschlauch<br />

sollte völlig vom Puffer umspült sein. Die<br />

Pufferlösung wird entweder mit dem Rührer oder durch<br />

Schwenken des Glases verrührt. Nach etwa 30 Minuten<br />

öffnet man den Schlauch über einem sauberen Becherglas<br />

und prüft sowohl die Probe des Schlauchinhaltes als auch<br />

des Außenmediums in je einem Reagenzglas mit 2-3mL<br />

Wasserstoffperoxyd auf Katalaseaktivität.<br />

Beobachtung: Nach kurzer Zeit färbt sich das Außenmedium grün. Der<br />

Katalase-Nachweis ist für das Innenmedium nach wie vor<br />

positiv, für das Außenmedium jedoch negativ.<br />

Erklärung: Durch die Poren des Dialyseschlauchs können Moleküle bis<br />

zu einer Molmasse von 10000u durchtreten. Größere<br />

Moleküle werden zurückgehalten. Malachitgrün hat eine<br />

Molmasse von 330u und diffundiert entsprechend dem<br />

10


Konzentrationsgefälle durch die Membran des<br />

Dialyseschlauchs hindurch. Katalase, mit einer Molmasse<br />

von ca. 240000u, wird zurückgehalten. Die Molmassen<br />

der Enzyme liegen zwischen 10000 und 2 Millionen u<br />

(Ribonuclease 12700u, Urease 480000u).<br />

11


4 Wirkung von Enzymen<br />

Wirkung von Urease*<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch wird die katalysierte chemische<br />

Reaktion von Urease über Harnstoff zu Kohlendioxid und<br />

Ammoniak gezeigt.<br />

Chemikalien: Urease, Harnstoff, Phenolphthalein<br />

Materialien: Reagenzglas, Spatel<br />

Durchführung: Zu 2mL Harnstofflösung (10%) gibt man eine Spatelspitze<br />

Urease und 2 Tropfen Phenolphthalein. Das Reagenzglas<br />

wird geschüttelt.<br />

Beobachtung: Nach kurzer Zeit tritt eine Rotfärbung ein.<br />

Erklärung: Der Harnstoff wird durch die Urease in Ammoniak und<br />

Kohlendioxid gespalten.<br />

Wirkung von Katalase<br />

NH2 O H2O Urease<br />

CO2 2 NH3 NH 2<br />

Der Harnstoff ist ein tierisches Ausscheidungsprodukt. Im<br />

Boden und in der Jauche erfolgt die dargestellte chemische<br />

Reaktion mit Hilfe der Urease. Die Bildung des Ammoniaks<br />

erklärt den penetranten Stallgeruch.<br />

Lernziel: Dies ist ein eindrucksvoller Versuch, der die katalysierte<br />

Reaktion der Katalase über die Zersetzung von<br />

Wasserstoffperoxid darstellt.<br />

Chemikalien: Hefe, H2O2 (3-10%) [R 34; S 3-26-36/37/39-45], Kartoffel<br />

Materialien: Reagenzglas, Stopfen (durchbohrt), Glasrohr, Petrischale,<br />

glimmender Span<br />

Durchführung: Es werden einige Milliliter Hefeaufschwemmung in ein<br />

Reagenzglas gegeben und mit einer 3%igen (etwas<br />

höherprozentigere Lösungen eignen sich noch besser)<br />

Wasserstoffperoxidlösung aufgefüllt. Auf das Reagenzglas<br />

setzt man sofort einen durchbohrten Stopfen, durch das ein<br />

kurzes Glasrohr führt. Man dreht das Reagenzglas rasch um<br />

und fängt die heraustropfende Flüssigkeit über eine Schale<br />

auf. Mit einem glimmenden Span versucht man das<br />

entstehende Gas zum Aufflammen zu bringen.<br />

Beobachtung: Es gelingt mit Hilfe des Glimmspanes das entstehende Gas<br />

zu entzünden.<br />

Erklärung: Die Hefe und die Zellen der Kartoffel enthalten das Enzym<br />

Katalase, das die Funktion hat, Wasserstoffperoxyd zu<br />

Wasser und Sauerstoff zu spalten.<br />

H 2O 2<br />

Katalase<br />

H 2O 0,5 O 2<br />

12


Der GOD-Test*<br />

Das Wasserstoffperoxid, das ganz allgemein bei<br />

Stoffwechselprozessen entstehen kann, ist ein schweres<br />

Zellgift und muss sofort unschädlich gemacht werden.<br />

Deswegen ist die Katalase in lebenden Geweben weit<br />

verbreitet.<br />

Lernziel: Das Lernziel dieses Versuches besteht im Nachweis der<br />

Substratspezifität der Enzyme. Obwohl alle hier<br />

aufgeführten Zucker die gleiche Molekülmasse besitzen<br />

greift die Glucoseoxidase im Glucosetestpapier nur die<br />

Glucose an.<br />

Chemikalien: Glucose, Fructose, Mannose, Galactose<br />

Materialien: Glucosetestpapier<br />

Durchführung: Man führt den Glucoseoxidasetest mit etwa 2%igen<br />

Lösungen von Fructose, Glucose, Mannose und Galactose<br />

durch.<br />

Beobachtung: Nur mit Glucose erhält man eine positive Reaktion.<br />

Erklärung: Die vier Hexosen, die dieselbe Molekülgröße und dieselbe<br />

Molekülzusammensetzung haben, unterscheiden sich nur<br />

durch ihre Struktur. Das Glucosetestpapier reagiert<br />

spezifisch auf die Struktur der Glucose und folglich tritt<br />

auch nur bei Glucose eine positive Reaktion ein. Geringe<br />

Teilspezifitäten mit anderen Sacchariden sind zwar<br />

vorhanden, aber ohne biochemische Bedeutung.<br />

H<br />

HO<br />

H<br />

H<br />

CHO<br />

CH 2OH<br />

OH<br />

H<br />

OH<br />

OH<br />

HO<br />

HO<br />

H<br />

H<br />

CHO<br />

CH 2OH<br />

H<br />

H<br />

OH<br />

OH<br />

CH 2OH<br />

D-Glucose D-Mannose D-Galactose D-Fructose<br />

H<br />

HO<br />

HO<br />

H<br />

CHO<br />

CH 2OH<br />

OH<br />

H<br />

HO<br />

H<br />

H<br />

CH 2OH<br />

Anmerkung: Der Glucoseoxidasetest verläuft teilweise auch bei<br />

Disacchariden wie der Saccharose (Glu-Glu) positiv.<br />

H<br />

OH<br />

O<br />

H<br />

OH<br />

OH<br />

13


Experiment zur Katalase<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll die Katalaseaktivität bestimmt<br />

werden.<br />

Chemikalien: gereinigte Katalase, eigene Präparation von Katalase (vgl.<br />

Kapitel 1),<br />

Materialien: Erlenmeyerkolben (200mL, Weithals), Büretten,<br />

Vollpipetten, H2O2 [R 34; S 3-26-36/37/39-45], H2SO4 [R<br />

35; S 26-30-36/37/39-45], KMnO4 [R 8-22-50; S 60-61]<br />

Durchführung: Eine definierte Menge H2O2 wird in einem<br />

Erlenmeyerkolben vorgelegt und durch das Enzym über<br />

einen festgelegten Zeitraum gespalten. Anschließend wird<br />

die Reaktion durch Zugabe von H2SO4 gestoppt und die<br />

verbliebene Menge H2O2 durch Titration mit KMnO4<br />

quantitativ bestimmt.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Die Katalase spaltet Wasserstoffperoxid in Wasser und<br />

Sauerstoff. Als Wirkgruppe findet man eine dem<br />

Hämoglobin verwandte Substanz, die Fe 3+ als Zentralatom<br />

enthält.<br />

Experiment zur Thrombin<br />

2H 2 O 2 (aq) O 2 (g) + 2 H 2 O(l)<br />

Lernziel: Mit diesem Experiment lässt sich sowohl die Enzym- als<br />

auch Substratabhängigkeit von Thrombin bestimmen.<br />

Außerdem wird in den Teilversuchen B und C das pH-<br />

Optimum sowie das Temperaturoptimum bestimmt. Im<br />

Teilabschnitt D hingegen wird der Einfluss der<br />

Chemikalien auf die Enzymaktivität des Enzyms überprüft.<br />

Chemikalien: 500mL NaCl (0,85%), 100mL Rinderfibrinogen 0,3%ig (in<br />

0,85%iger NaCl angesetzt), 10mL Rinderthrombin, Puffer<br />

Materialien: Wasserbad, Thermometer, Pipetten, Fettstift (Edding)<br />

Durchführung: Es sind Charakteristika dieses Enzyms zu unterscheiden.<br />

Prinzipiell inkubiert man das Enzym und das Fibrinogen,<br />

jeweils bei der gewählten Temperatur, getrennt<br />

(Inkubationstemperatur: 30°). Anschließend versetzt man<br />

das Fibrinogen mit Enzym und misst die Zeit, bis sich im<br />

Reagenzglas ein fester Klumpen gebildet hat. Die Zeit soll<br />

180s nicht überschreiten, da für längere Messzeiten die<br />

Methode nicht genau genug ist.<br />

A)<br />

Zuerst wird die Enzymkonzentrations- und<br />

Substratkonzentrationsabhängigkeit der Reaktion<br />

nachgewiesen.<br />

14


Enzymabhängigkeit:<br />

Es werden 6 Proben angesetzt. Die Enzymkonzentration ist<br />

variabel, während die Temperatur und die<br />

Substratkonzentration konstant bleiben.<br />

Substratabhängigkeit:<br />

In diesem Versuch wählt man 6 verschiedene<br />

Substratkonzentrationen, während die Enzymkonzentration<br />

und die Temperatur konstant bleiben.<br />

Für die weiteren Versuche wählt man die<br />

Substratkonzentration derart, dass man in der Sättigung<br />

arbeitet.<br />

B)<br />

Ermittlung der Temperaturabhängigkeit der<br />

Thrombinreaktion:<br />

Der Test wird wie zuvor beschrieben durchgeführt. Für jede<br />

Temperatur ist bei der optimalen Testzusammensetzung,<br />

die Agglutinationszeit in Sekunden zu bestimmen und die<br />

Konstitution der Agglutinate zu beschreiben.<br />

Zu wählende Temperaturbereiche: 2°, 6°, 18°, 24°, 37°, 45°<br />

und 60° C. Die Ergebnisse sind graphisch darzustellen. Es<br />

ist das Temperaturoptimum zu bestimmen.<br />

C)<br />

Ermittlung der pH-Abhängigkeit der Thrombinreaktion:<br />

Der Test wird wie zuvor beschrieben durchgeführt. Es wird<br />

im Temperaturoptimum gemessen. Man wähle aus einer<br />

Puffertabelle mehrere geeignete Puffer aus, und zwar<br />

derart, dass sich über den ganzen Bereich bei Pufferwechsel<br />

jeweils zwei Werte überschneiden.<br />

Beispiel:<br />

pH -Wert : 2 4 6 7 8 10 12<br />

Puffer A: 2 4 6<br />

Puffer B: 6 7 8<br />

Puffer C: 8 10 12<br />

Es ist vorher zu untersuchen, ob der gewählte Puffer die<br />

Reaktion hemmt. Die Pufferkonzentration soll 0,2 M<br />

betragen.<br />

Durch die Zugabe der Puffer wird die Enzym- bzw.<br />

Substratkonzentration verringert. Aus diesem Grunde ist es<br />

notwendig, diese Konzentrationen hier entsprechend zu<br />

erhöhen.<br />

Die Ergebnisse sind graphisch darzustellen und das pH-<br />

Optimum zu bestimmen.<br />

15


D)<br />

Ermittlung der Wirkung von Chemikalien auf die<br />

Thrombinaktivität :<br />

Die Messungen werden bei optimaler Temperatur und<br />

optimalen pH-Wert durchgeführt.<br />

CHEMIKALIEN:<br />

NaCl (0,85%ig), CaCl2 (0,25 u. 0,025 M), Natriumcitrat<br />

(5%ig), HgCl2<br />

(1%ig), Puffer.<br />

Zu jedem Testansatz fügt man lediglich 0,1mL der<br />

entsprechenden Salze hinzu. Die Wirkungen sind in einer<br />

Tabelle zusammenzufassen und zu diskutieren.<br />

Beobachtung: Zu jeder der oben untersuchten Bedingungen lässt sich<br />

jeweils ein Optimum bestimmen.<br />

Erklärung: Das Enzym Thrombin ist ein hochspezifisches<br />

proteolytisches Enzym, welches das Substrat Fibrinogen in<br />

einen unlöslichen Fibrinklumpen umwandelt. Die<br />

Eigenschaft des Blutes, beim Austritt aus den Gefäßen zu<br />

gerinnen, ist ein lebenswichtiger Vorgang, dessen<br />

Bedeutung im Schutz des Körpers vor Verlust seiner<br />

Blutflüssigkeit liegt. Der hier ablaufende Prozess ist sehr<br />

komplex. Vereinfacht kann man sagen, dass es sich um die<br />

Umwandlung eines löslichen Proteins in eine polymere<br />

unlösliche Faserform, die das Blutgerinnsel bildet, handelt.<br />

Experiment zum Enzym Lipase<br />

a) Bestimmung der Enzymabhängigkeit<br />

Lernziel: Mit diesem Teilexperiment wird die Enzymabhängigkeit der<br />

Lipase bestimmt.<br />

Chemikalien: Milch, 8%iges Natriumcarbonat, Phenolphthalein, Lipase<br />

(1-7%ig)<br />

Materialien: Pipetten, Reagenzglashalter, Reagenzglasständer,<br />

Reagenzgläser, Becherglas, Stoppuhr, Thermometer<br />

Durchführung: Je 3mL der vorgegebenen Lipaselösung werden mit 1mL<br />

8%iger Na2CO3-Lösung versetzt und mit zwei Tropfen<br />

Phenolphthalein gefärbt. Nach Zugabe von 2mL Milch wird<br />

die Entfärbezeit gemessen.<br />

Beobachtung: Ergebnis: Entfärbezeit:<br />

1) 1% Lipaselösung a) b)<br />

2) 2% Lipaselösung a) b)<br />

3) 3% Lipaselösung a) b)<br />

4) 4% Lipaselösung a) b)<br />

5) 5% Lipaselösung a) b)<br />

6) 6% Lipaselösung a) b)<br />

7) 7% Lipaselösung a) b)<br />

16


Erklärung: Lipase zersetzt Fette zu Glycerin und freien Fettsäuren. Die<br />

Säuren senken in der wässrigen Lösung den pH-Wert, was<br />

mit dem Indikator gut zu verfolgen ist.<br />

b) Bestimmung der Temperaturabhängigkeit<br />

Lernziel: Im zweiten Teilexperiment hingegen geht um die<br />

Temperaturabhängigkeit des Enzyms Lipase.<br />

Chemikalien: Milch, 8%iges Natriumcarbonat, Phenolphthalein, Lipase<br />

(5%ig)<br />

Materialien: Pipetten, Reagenzglashalter, Reagenzglasständer,<br />

Reagenzgläser, Becherglas, Stoppuhr, Thermometer<br />

Durchführung: Je 3mL der 5%igen Lipaselösung werden mit 1mL 8%iger<br />

Na2CO3-Lösung versetzt und mit zwei Tropfen<br />

Phenolphthalein gefärbt. Nach Zugabe von 2mL Milch wird<br />

die Entfärbezeit bei der entsprechenden Temperatur<br />

gemessen.<br />

Beobachtung: Temperatur Entfärbezeit<br />

0°C a) b)<br />

10°C a) b)<br />

20°C a) b)<br />

30°C a) b)<br />

40°C a) b)<br />

50°C a) b)<br />

60°C a) b)<br />

70°C a) b)<br />

80°C a) b)<br />

90°C a) b)<br />

100°C a) b)<br />

Erklärung: Wie bei allen Enzymen existiert auch bei Lipase ein<br />

optimaler Wirkbereich der Temperatur. Über die<br />

graphische Auftragung der erhaltenen Werte lässt sich dies<br />

leicht ermitteln.<br />

O<br />

O<br />

O<br />

O<br />

Experiment zur Urease<br />

O<br />

O<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

H 2<br />

C<br />

H 2<br />

n<br />

n<br />

n<br />

Lipase<br />

OH<br />

OH<br />

OH<br />

O<br />

+3<br />

HO<br />

Lernziel: Es ist die Substrat- und die Temperaturabhängigkeit zu<br />

prüfen. Ferner lässt sich auch eine Hemmung mit<br />

Schwermetallionen feststellen.<br />

Chemikalien: Urease (hier ist auch Ureaselösung aus Sojabohnen<br />

geeignet), Essigsäure [R34; S23.2-26-36/37/39-45],<br />

Schwermetallsalze, Harnstofflösung (1%ig)<br />

C<br />

H 2<br />

n<br />

17


Materialien: Magnetrührer, Leitfähigkeitsmessgerät, Becherglas,<br />

Platinelektroden, Batterie<br />

Durchführung: A)<br />

Es ist die Ureasereaktion in Abhängigkeit der Substrat- und<br />

Enzymkonzentration zu bestimmen.<br />

Substratabhängigkeit:<br />

In jeweils 120mL Puffer pH7 löst man folgende Mengen<br />

Harnstoff: 5, 10, 15, 20, 25 und 30g. Die Reaktion wird<br />

mit 1mL Urease (30%ig) gestartet. Es wird bei jeder<br />

Harnstoffkonzentration die Leitfähigkeit nach einer<br />

Reaktionszeit von drei Minuten gemessen. Das Ergebnis ist<br />

graphisch aufzutragen.<br />

(Ohm’sches Gesetz: U=R*I ; Reaktionstemperatur =<br />

Raumtemperatur). Es wird die Zeit gegen die Stromstärke<br />

aufgetragen. (Ordinate : mA; Abszisse: Minuten)<br />

Enzymkonzentration:<br />

Bei diesem Versuch bleibt die Harnstoffkonzentration<br />

konstant. Die Enzymkonzentration wird bei jeder Messung<br />

variiert (Temperatur = Raumtemperatur; Substratkonzentration:<br />

Man wählt eine Konzentration, die im vorigen<br />

Versuch im Sättigungsbereich lag). Das Ergebnis ist<br />

graphisch darzustellen, wobei die Reaktionsgeschwindigkeit<br />

gegen die Enzymkonzentration aufgetragen wird.<br />

B)<br />

Es ist das Temperaturoptimum der Urease zu ermitteln.<br />

Folgende Reaktionstemperaturen sind zu wählen: 0°, 10°,<br />

20°, 30°, 35°, 45° und 60°C.<br />

Das Ergebnis ist graphisch darzustellen.<br />

C)<br />

Es ist die Wirkung von Schwermetallionen auf die<br />

Ureaseaktivität zu untersuchen. Man wählt mit Hilfe der<br />

Ergebnisse der vorhergegangenen Experimente optimale<br />

Reaktionsbedingungen und fügt dem Reaktionsgefäß in<br />

geringen Mengen (z.B. in einer Konzentration von 10 -3 -<br />

10 -5 mol/L) Schwermetallionen zu, z.B. Cd, Zn, Hg etc. Der<br />

Einfluss dieser Ionen auf die Enzymaktivität ist in einer<br />

Tabelle festzuhalten.<br />

Beobachtung: Es lassen sich verschiedene Optima anhand der graphischen<br />

Darstellung ermitteln.<br />

Erklärung: Das Enzym Urease katalysiert die Spaltung von Harnstoff<br />

und weist wie alle anderen Enzyme Optima in bei den<br />

Reaktionsbedingungen auf. Mit Hilfe der grafischen<br />

Auftragung lassen sich diese Optima bestimmen. Der letzte<br />

Versuch zeigt die Enzymhemmung durch Schwermetalle,<br />

die hier exemplarisch an Urease durchgeführt wird, aber<br />

ebenfalls bei allen anderen Enzymen zu zeigen ist.<br />

18


O<br />

H 2N NH 2<br />

Experiment zur Urease<br />

+H 2 O<br />

Urease<br />

2NH 3 +CO 2<br />

Lernziel: Dieser Versuch dient als Alternativexperiment zum obigen,<br />

falls kein Leitfähigkeitsmessgerät zur Verfügung steht.<br />

Chemikalien: Essigsäurelösung [R34; S23.2-26-36/37/39-45],<br />

Ureaselösung, Harnstofflösung<br />

Materialien: Reagenzgläser, Pipetten, Filzstift, Universalindikator, Stoppuhr<br />

Durchführung: Die Reaktionsgeschwindigkeit wird in diesem Versuch über<br />

den erreichten pH-Wert ermittelt. Man misst also die Zeit,<br />

die das Enzym braucht um einen vorgegebenen pH-Wert zu<br />

erreichen – man ermittelt diesen pH-Wert in einen Vorversuch.<br />

Es werden 5 Reagenzgläser vorbereitet. In jedes Glas<br />

gibt man 5mL der Harnstofflösung (1%ig) und 2mL der<br />

Essigsäurelösung. Zu jedem Glas gibt man eine<br />

entsprechende Menge Urease bzw. Wasser (so dass die<br />

Volumina jeweils ein vordefiniertes Gesamtvolumen<br />

erreichen – z.B. 1mL Urease+ 4mL Wasser; 2mL Urease,<br />

3mL Wasser; etc). In Abständen von jeweils 45 Sekunden<br />

wird der pH-Wert der einzelnen Lösungen gemessen. Die<br />

Ergebnisse sind graphisch aufzutragen.<br />

Beobachtung: Durch grafische Auftragung lässt sich hier ein Optimum der<br />

Enzym-, bzw. Substratkonzentration bestimmen.<br />

Erklärung: Das Enzym Urease katalysiert die Spaltung von Harnstoff.<br />

Hierbei entsteht Ammoniak. Der frei werdende Ammoniak<br />

löst sich teilweise in der wässrigen Lösung und hebt den<br />

pH-Wert an, welcher durch Messung zu bestimmen ist.<br />

H 2N NH 2<br />

Experiment zur Phosphatase<br />

O<br />

+H 2 O<br />

Urease<br />

2NH 3 +CO 2<br />

Lernziel: Es soll das pH-Optimum sowie die Abhängigkeit von der<br />

Substratkonzentration ermittelt werden.<br />

Chemikalien: je 50mL Natriumcitrat-Puffer (0,1M) mit folgenden pH-<br />

Werten: 3,0; 3,5; 4,0; 4,5; 4,8; 5,0; 5,2; 6,0; 6,5; 7,0<br />

3mL p-Nitrophenylphosphat (45mg/3mL),<br />

Kartoffelphosphatase (5mg/5mL), 0,05M NaOH [R 35; S<br />

26- 37/39-45]<br />

Materialien: Photometer, Reagenzgläser<br />

Durchführung: 1. Bestimmung des pH-Optimums:<br />

19


Es werden jeweils zwei Lösungen in Reagenzgläsern<br />

angesetzt. Einmal eine Probelösung und einmal eine<br />

Kontrolllösung. In die Probelösung kommt 0,6mL des<br />

jeweiligen Puffers mit 0,2mL des Substrats (p-<br />

Nitrophenylphosphat), 0,3mL der Kartoffelphosphatase und<br />

0,1mL Wasser. Die Kontrolllösung wird analog angesetzt<br />

mit dem Unterschied, dass das Enzym weggelassen wird<br />

und stattdessen die Menge an Wasser von 0,1 auf 0,4mL<br />

erhöht wird. Diese Proben werden 25 Minuten bei 37°C<br />

inkubiert und die Reaktion mit 4mL 0,05M NaOH<br />

gestoppt. Man misst die Extinktion bei 400nm. Die<br />

Extinktion des Kontrollwertes wird von der Probelösung<br />

subtrahiert. Der Kontrollwert ist die Extinktion, die nicht<br />

auf die enzymatische Reaktion zurückzuführen ist.<br />

Das Ergebnis ist graphisch aufzutragen.<br />

2. Substratkonzentrationsabhängigkeit:<br />

Es wird der Puffer mit optimalen pH-Wert eingesetzt. Auch<br />

hier werden jeweils zwei Reagenzgläser pro<br />

Substratkonzentration von einem Gesamtvolumen von<br />

1,2mL angesetzt.<br />

Es wird jeweils 0,5mL des Puffers und 0,3mL des Enzyms<br />

in das Reagenzglas pipettiert.<br />

Die Konzentration des Substrates und des Wassers<br />

ermitteln sich wie folgt:<br />

Substrat Wasser<br />

a) 0,05 mL 0,35 mL<br />

b) 0,10 mL 0,30 mL<br />

c) 0,15 mL 0,25 mL<br />

d) 0,25 mL 0,15 mL<br />

e) 0,35 mL 0,05 mL<br />

Es wird wie bei der Bestimmung des pH-Optimums<br />

verfahren. Die Inkubationszeit beträgt auch hier 25<br />

Minuten und die Reaktion wird ebenfalls mit 4mL 0,05M<br />

NaOH gestoppt.<br />

Die Extinktion wird gegen die Substratkonzentration<br />

graphisch aufgetragen.<br />

Beobachtung: Durch graphische Auftragung lassen sich die Optima<br />

bestimmen.<br />

Erklärung: Phosphatasen lassen sich in zwei Gruppen einteilen:<br />

Phosphomonoesterasen und Phosphodiesterasen. Das hier<br />

benutzte Enzym spaltet Monoester.<br />

Zur Bestimmung dieses Enzyms macht man sich die<br />

Tatsache zu Nutze, dass bei der Spaltung des Substrats p-<br />

Nitrophenylphosphat zu p-Nitrophenol entsteht, das bei<br />

alkalischem pH gelb ist. Der Test kann auch mit<br />

Phenolphthalein durchgeführt werden. Der Test mit<br />

Phenolphthaleinphosphat beruht darauf, dass diese<br />

Substanz im alkalischen pH-Bereich farblos bleibt,<br />

20


während freies Phenolphthalein durch Alkali eine<br />

charakteristische Rotfärbung zeigt.<br />

Experiment mit Proteinasen<br />

Lernziel: Über die Gerinnungszeit der Milch wird die Abhängigkeit<br />

von der Temperatur, des pH-Wertes sowie der<br />

Enzymkonzentration ermittelt und graphisch aufgetragen.<br />

Chemikalien: Enzymlösung (z.B. Pepsin, Fa. Boehringer), Puffer: pH=5<br />

(zu diesem Zweck werden 75mL 1M NaOH [R35; S26-<br />

37/39-45] mit 1M Essigsäure [R10-35; S23.2-26-<br />

45]vermischt. Anschließend wird die Lösung in einem<br />

Messkolben mit dest. H2O auf 500mL aufgefüllt), 50g<br />

Milchtrockenpulver und 1,5g CaCl2 x 6H2O [R36; S22-24]<br />

in 150mL H2O<br />

Materialien: Reagenzgläser, Uhr, Wasserbad<br />

Durchführung: Es werden 2mL Puffer, und 2mL Lösung in einem<br />

Reagenzglas gut vermischt. Die Reaktion wird<br />

anschließend durch Zugabe von einem Milliliter<br />

Enzymlösung gestartet.<br />

Die Gerinnungszeit ist wird ermittelt.<br />

a) in Abhängigkeit von der Temperatur<br />

b) in Abhängigkeit des pH-Wertes<br />

c) in Abhängigkeit von der Enzymkonzentration.<br />

Man wähle die Versuchsstrategie in Anlehnung an die<br />

zuvor geschilderten Versuche. Die Ergebnisse sind<br />

graphisch darzustellen.<br />

Beobachtung: Durch graphische Darstellung lassen sich die verschiedenen<br />

Optima bestimmen.<br />

Erklärung: Proteolytische Enzyme teilt man ein in Exopeptidasen, die<br />

jeweils nur die endständige Aminosäure abspalten und<br />

Endopeptidasen, die die Proteine unspezifisch in der Mitte<br />

des Moleküls spalten. Enzyme, die Proteine spalten, sind<br />

bisher am besten aus tierischen Organen (und höheren<br />

Pflanzen) isoliert worden (z.B. Pepsin, Trypsin,<br />

Chymotrypsin, Papain und Bromalin).<br />

Interessant ist eine Proteinase aus Bazillus subtilis, die<br />

extrem temperaturstabil ist und selbst bei einer Temperatur<br />

von 90°C nicht zu inaktivieren ist. Der hier vorgestellte<br />

Versuch, die Gerinnung der Milch durch eine Proteinase,<br />

beruht auf der Umwandlung des Caseins in unlösliches<br />

Paracasein. Es handelt sich hierbei um eine Hydrolyse von<br />

Peptidbindungen.<br />

21


Enzymatischer Abbau von Stärke<br />

Lernziel: Über die Lugol’sche Lösung lässt sich die Stärke spezifisch<br />

nachweisen. Da die Amylase Stärke abbaut, entfärbt sich<br />

die Lugol’sche Lösung nach einer Weile, bis die komplette<br />

Stärke umgesetzt worden ist.<br />

Chemikalien: Lugol’sche Lösung [R52/53; S61], 1%ige Stärkelösung,<br />

Mundspeichel<br />

Materialien: 5 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipette<br />

Durchführung: Mundspeichel (benötigt werden etwa 5 mL; entspricht einer<br />

100%igen Ausgangslösung) wird mit Wasser im Verhältnis<br />

1:2 (gegebenenfalls auch 1:3, 1:4 oder 1:5) verdünnt.<br />

Anschließend werden 5 saubere Reagenzgläser mit 1mL<br />

der verdünnten Speichellösung beschickt. Der Start der<br />

Enzymreaktion erfolgt zeitgleich durch Zugabe des<br />

Substrats, der Stärkelösung. Nach jeweils 1, 2, 3, 4 und 5<br />

Minuten wird mit Lugol’scher Lösung auf vorhandene<br />

Stärke geprüft. Da diese Lösung alkoholisch ist, bricht sie<br />

die Enzymreaktion gleichzeitig ab.<br />

Beobachtung: Zu notieren ist die Färbung bei verschiedenen Testansätzen<br />

nach unterschiedlichen Versuchszeiten. Ist bereits nach 1<br />

oder 2 Minuten Reaktionszeit der gesamte vorgegebene<br />

Stärkevorrat im Ansatz abgebaut worden, wiederholt man<br />

den Versuch mit einer entsprechend stärker verdünnten<br />

Enzym-Lösung.<br />

Erklärung: Pflanzliche Stärke (Amylose/Amylopectin) kann durch<br />

Amylasen hydrolytisch abgebaut werden. Eine recht aktive<br />

Amylase (alter Name: Ptyalin), die Stärkemoleküle über so<br />

genannte Dextrine (=kurzkettige Amylose-Fragmente) bis<br />

zum Disaccharid Maltose abbaut, ist unter anderem im<br />

Mundspeichel enthalten.<br />

Als Maß für die Aktivität dieses Mundspeichelenzyms (zum<br />

Proteinnachweis Biuret-Test) wird in diesem Versuch die<br />

Nachweisbarkeit des Enzymsubstrats Stärke verwendet.<br />

Stärkelösung ergibt mit einer alkoholischen<br />

Iodiodkaliumlösung (=Lugol’sche Lösung) eine charakteristische<br />

schwarzviolette/blauviolette Färbung. Je weiter die<br />

Molekülketten der Stärke durch die Wirkung der Amylasen<br />

abgebaut wurden, umso schwächer fällt die typische<br />

Stärkereaktion gegen Lugol’sche Lösung aus, bis sie nach<br />

vollständigem Abbau des Substrats völlig ausbleibt. Dextrine<br />

geben je nach Kettenlänge mit Lugol’scher Lösung braunrote<br />

oder gelbbraune Farbtöne.<br />

Nachweis von Peroxidase im Meerrettich<br />

Lernziel: Im Meerrettich ist die Peroxidase enthalten, die zur Gruppe<br />

der Katalase angehört. Mit Pyrogallol lässt sich diese<br />

einfärben.<br />

Chemikalien: Pyrogallol [R20/21/22-52/53-68; S36/37-61], Wasserstoffperoxidlösung<br />

(3%)[R34; S3-26-36/37/39-45], Meerrettich<br />

Materialien: Becherglas 400mL<br />

22


Durchführung: 2,5mL Wasserstoffperoxydlösung werden mit 250mL<br />

Wasser verdünnt. Zu dieser Lösung werden 25mg<br />

Pyrogallol gegeben. Anschließend werden 10mL wässriger<br />

Meerrettich-Extrakt zugerührt.<br />

Beobachtung: Nach 30 bis 60 Sekunden färbt sich die Flüssigkeit rot.<br />

Erklärung: Peroxydasen spalten Wasserstoffperoxid und übertragen<br />

den Sauerstoff auf eine andere Verbindung. In diesem<br />

Experiment entsteht das rote Purpurogallin.<br />

Nachweis von Peroxidase in der Kartoffel<br />

Lernziel: Auch in der Kartoffel ist die Peroxidase anzutreffen. Neben<br />

Pyrogallol kann man auch Benzidin zum Einfärben<br />

verwenden.<br />

Chemikalien: Presssaft von frischen Kartoffeln, [R34; S3-26-36/37/39-<br />

45], Eisessig (Essigsäure 100%) [R34; S 23.2-26-36/37/39-<br />

45], Wasserstoffperoxid (3%) [R34; S3-26-36/37/39-45],<br />

Benzidin [R22-45-50/53; S45-53-60-61]<br />

Materialien: 3 Reagenzgläser<br />

Durchführung: 2mL Kartoffelpressaft werden unter Schütteln mit 3<br />

Tropfen Benzidinlösung (0,5g Benzidin in 3mL Eisessig)<br />

und 5 Tropfen Wasserstoffperoxydlösung versetzt. Man<br />

kocht ein wenig Kartoffelpresssaft auf und verfährt mit<br />

2mL dieser Lösung ebenso. Die Ergebnisse werden<br />

verglichen.<br />

Beobachtung: Beim rohen Kartoffelpresssaft tritt eine Blaufärbung auf,<br />

beim gekochten nicht.<br />

Erklärung: Bei zu hoher Hitzezufuhr (kochen) wird das Enzym<br />

Peroxydase denaturiert. Es ist zerstört und inaktiv.<br />

Nachweis von Dehydrase in der Milch*<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch kann man die Dehydrase in Milch<br />

nachweisen.<br />

Chemikalien: Methanallösung (35%) [oder Benzaldehydlösung],<br />

Rohmilch (direkt unbehandelt von der Kuh), Methylenblaulösung<br />

[R22]<br />

Materialien: 2 Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, Laborthermometer,<br />

Becherglas 400mL<br />

Durchführung: In zwei Reagenzgläser werden je 10mL Rohmilch mit so<br />

viel Methylenblaulösung versetzt, dass eine deutliche<br />

Blaufärbung zu erkennen ist. Zu einem Stoffgemisch<br />

werden noch 2mL Methanallösung (Benzaldehydlösung)<br />

gegeben und beide Reagenzgläser im Wasserbad auf 70°C<br />

erhitzt (Temperatur halten).<br />

Beobachtung: Das Gemisch, in dem Methanal enthalten ist, entfärbt sich<br />

nach ein bis zwei Minuten, das andere nicht (Man kann das<br />

Reagenzglas schütteln, um die Färbung wieder her zu<br />

stellen und den Versuch zu wiederholen).<br />

23


Erklärung: Methanal liegt in wässriger Lösung durch Keto-Enol-<br />

Tautomerie auch als Ethandiol vor. Mit Hilfe des Enzyms<br />

Dehydrase der Milch wird aus dem Diol Wasserstoff<br />

abgespalten. Methylenblau wirkt als Wasserstoffakzeptor<br />

und geht in eine farblose Leukoverbindung über.<br />

H<br />

H<br />

O<br />

H<br />

+ H 2 O<br />

Bemerkung: Dieser Versuch wurde auch mit Apfelstücken (mit Schale)<br />

statt Benzaldehyd durchgeführt. Bei der Fruchtreifung<br />

entsteht Ethanal als Reifegas und kann deswegen für diesen<br />

Versuch eingesetzt werden. Da das Gas aber nur in sehr<br />

geringer Konzentration vorliegt läuft die Reaktion<br />

entsprechend langsamer ab.<br />

Die Abhängigkeit der Enzymwirkung von der Zeit*<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass Enzyme zwar<br />

katalytisch wirken, aber dennoch Zeit benötigen um die<br />

chemische Reaktion einzuleiten.<br />

Chemikalien: Stärkelösung, konz. Schwefelsäure, Kupfersulfat [R22-<br />

36/38-50/53; S22-60-61], Iodiodkaliumlösung [R52/53;<br />

S61]<br />

Materialien: Reagenzglas<br />

Durchführung: In einem Reagenzglas wird nach Zugabe von Mundspeichel<br />

und nach dem Durchmischen der Stärkelösung sofort mit<br />

einem Tropfen Iodiodkaliumlösung geprüft.<br />

Ein zweites Reagenzglas mit Stärke und Mundspeichel lässt<br />

man fünf Minuten in einem Wasserbad von 37°C stehen.<br />

Danach gibt man einen Tropfen Iodiodkaliumlösung hinzu.<br />

Beobachtung: Während im ersten Reagenzglas eine Blaufärbung eintritt,<br />

bleibt diese im zweiten Reagenzglas aus.<br />

Erklärung: Die Iodiodkaliumlösung ist ein spezifischer Nachweis für<br />

Stärke. Im Mundspeichel ist Amylase enthalten, die die<br />

Stärke in einzelne Zuckereinheiten spaltet. Da in das erste<br />

Reagenzglas gleich die Nachweislösung zugegeben wurde,<br />

hatte die Amylase noch nicht genügend Zeit die Stärke<br />

komplett umzusetzen. Wartet man hingegen fünf Minuten<br />

ist die Stärke komplett gespalten und der Nachweis fällt<br />

daher negativ aus.<br />

Enzymkinetische Untersuchungen mit Katalase<br />

Lernziel: Auch hier lässt sich beobachten, dass je mehr Zeit das<br />

Enzym hat, die Reaktion in Gang zu setzen, umso mehr<br />

H<br />

OH<br />

Methanal Methandiol<br />

OH<br />

H<br />

OH<br />

H<br />

O<br />

OH<br />

+<br />

H<br />

2[H]<br />

OH<br />

24


sich Schaum bildet. Dabei ist die Katalyse eine endliche<br />

Reaktion. Wenn kein Substrat mehr vorhanden ist, stagniert<br />

die Reaktion.<br />

Chemikalien: Katalaselösung (s. Kapitel 1), Wasserstoffperoxyd (8%ig)<br />

[R34; S3-26-36/37/39-45]<br />

Materialien: Bechergläser (500 mL), Reibe, große Petrischale, Teesieb,<br />

Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Thermometer,<br />

Brenner, Messzylinder (250mL)<br />

Durchführung: Eine rohe Kartoffel wird mit einer Reibe zerkleinert. Das<br />

Reibegut wird mit gleicher Menge destilliertem Wasser<br />

versetzt und durch ein Teesieb filtriert. Je 5mL des Filtrats<br />

werden in sieben Reagenzgläser pipettiert und noch einmal<br />

die gleiche Menge Wasser zugesetzt. Diese Lösungen lässt<br />

man auf je 50mL 0,0625%ige, 0,125%igem 0,25%ige,<br />

0,5%ige, 1%ige, 2%ige, 4%ige und 8%ige Wasserstoffperoxidlösung<br />

einwirken. Die nach 1, 2, 3, 4 und 6 Minuten<br />

entstandene Schaummenge wird gemessen. Das Ergebnis<br />

wird grafisch dargestellt.<br />

Beobachtung: Es entstehen unterschiedliche Volumina an Schaum.<br />

Erklärung: Katalase zersetzt Wasserstoffperoxyd zu Wasser und<br />

Sauerstoff. Das entstehende Gas schäumt die Flüssigkeit<br />

auf und es entsteht der Schaum. Je nach<br />

Wasserstoffperoxid-Konzentration entsteht mehr oder<br />

weniger Schaum.<br />

Nachweis der Katalaseaktivität in Kartoffelgewebe (in vivo-Test)<br />

Lernziel: Dieser Versuch eignet sich durchaus auch als<br />

Schülerexperiment. Es soll gezeigt werden, dass in vielen<br />

Lebensmitteln die Katalase enthalten ist.<br />

Chemikalien: Wasserstoffperoxyd (3%) [R34; S3-26-36/37/39-45],<br />

Kartoffel, Zwiebel, Apfel<br />

Materialien: Reagenzglas, Petrischale, Rührstab aus Glas, Reibe<br />

Durchführung: Etwas zerriebener, frischer Kartoffelbrei wird in ein<br />

Reagenzglas gefüllt und anschließend mit etwa 0,1mL<br />

H2O2 – Lösung auch auf eine frische Kartoffel-, Zwiebel-<br />

oder Apfelscheibe pipettieren.<br />

Beobachtung: Die heftig einsetzende Schaumbildung in oder auf den<br />

Versuchsansätzen ist ein Anzeichen für rasche O2-<br />

Entwicklung durch zell- bzw. gewebeeigene<br />

Katalaseaktivität.<br />

Erklärung: Das Enzym Katalase ist in der Lage, in einer einfachen<br />

Reaktion Wasserstoffperoxyd zu zerlegen. Wasserstoffperoxid<br />

entsteht bei verschiedenen Stoffwechselreaktionen<br />

und ist als starkes Oxidationsmittel gleichzeitig ein<br />

beachtliches Zellgift. Aus diesem Grunde muss es in der<br />

Zelle sofort unschädlich gemacht werden. Katalase ist in<br />

lebenden Geweben daher weit verbreitet. Das Enzym ist<br />

unter anderem auch im Blutserum enthalten.<br />

Die Katalase zerlegt ihr Substrat in einer<br />

Zweistufenreaktion. In der ersten Teilreaktion oxidiert das<br />

Wasserstoffperoxid zunächst die eisenhaltige prosthetische<br />

25


Gruppe der Katalase (A-Fe 3+ -OH) und wird dabei selbst<br />

zum Wasser reduziert. Die oxidierte prosthetische Gruppe<br />

(A-Fe 3+ -OOH) reduziert darauf ein zweites Molekül<br />

Wasserstoffperoxid und geht ihrerseits unter<br />

Sauerstofffreisetzung in den Grundzustand zurück. Bei der<br />

ersten Teilreaktion ist H2O2 der Elektronen-Akzeptor, bei<br />

der zweiten dagegen Elektronen-Donator. Die<br />

Gesamtreaktion ist eine typische Disproportionierung, da<br />

jeweils ein weniger (H2O) und ein stärker (O2) oxidiertes<br />

Produkt entsteht. Bei der Reaktion findet im Unterschied<br />

zum Elektronentransport bei der Photosynthese oder<br />

Atmungskette kein Valenzwechsel der beteiligten Fe-Ionen<br />

statt.<br />

Nachweis pflanzlicher Phenoloxidasen (Mikronachweis)<br />

Lernziel: Wie der Titel schon sagt, ist der hier vorgestellte Versuch<br />

ein Mikronachweis von pflanzlichen Phenoloxidasen.<br />

Chemikalien: 10%ige Brenzkatechin-Lösung [R21/22-36/38; S22-26-37],<br />

2%ige Prolinlösung, Kartoffel, Apfel, Birne, Banane,<br />

Tomate<br />

Materialien: Petrischalen, Filterpapier (Rundfilter; 8cm Durchmesser),<br />

Glaskapillare, Pasteur-Pipette oder Automatikpipette<br />

Durchführung: Mit einer Kapillare oder einer Pipettenspitze entnimmt man<br />

frischen Presssaft aus Kartoffel, Apfel, Birne, Tomate,<br />

Bananenschale oder anderem Pflanzenmaterial und gibt<br />

davon wenige Tropfen auf das Filtrierpapier in der<br />

Petrischale. Anschließend werden je ein Tropfen<br />

Brenzkatechin-Lösung (Enzymsubstrat) und Prolinlösung<br />

zugegeben.<br />

Beobachtung: Sofern im Gewebeextrakt (Presssaft) aktive Phenoloxidasen<br />

(Phenolasen) vorhanden sind, färbt sich die Auftropfzone<br />

auf dem Filterpapier nach einiger Zeit intensiv braunrot an.<br />

Das entstehende Pigment geht nach einiger Zeit in violette<br />

bzw. bräunliche Färbungen über.<br />

Erklärung: Bestimmte gut fassbare Enzymreaktionen lassen sich nicht<br />

nur im isolierten System (in vitro) messen oder darstellen,<br />

sondern auch im Halbmikro- oder im Mikromaßstab<br />

(Tüpfelprobe). Ein Beispiel dafür ist die Mikrotechnik des<br />

vorliegenden Versuches, die mit minimalen Mengen<br />

auskommt.<br />

Pflanzliche Phenoloxidasen setzen Mono- oder Diphenole<br />

unter Verbrauch von molekularem O2 zu Chinonen um, die<br />

über eine Reihe weiterer Zwischenschritte (vor allem<br />

Polymerisationen) braune oder schwärzliche Melanine<br />

bilden. Die Braun- oder Schwarzfärbung von Pilzen,<br />

Bananen, Kartoffeln, Äpfeln oder anderer Gewebe beruht<br />

auf diesen Reaktionen. Ascorbinsäure verhindert als<br />

Elektronen-Donator eines beteiligten Enzyms<br />

(Chinonreduktase) die Polymerisation zu Melaninen und<br />

damit die Dunkelfärbung.<br />

26


Die physiologische Funktion der beteiligten Enzyme ist<br />

noch nicht abschließend geklärt, doch scheinen sie an<br />

verschiedenen Stellen des Sekundärstoffwechsels beteiligt<br />

zu sein.<br />

Bestimmung der Wechselzahl am Beispiel der Katalase<br />

Lernziel: Die Wechselzahl von Katalasen, die käuflich zu erwerben<br />

sind, variieren. Wie eine Wechselzahl bestimmt wird, soll<br />

hier gezeigt werden.<br />

Chemikalien: 1%ige H2O2-Lösung [R34; S3-26-36/37/39-45], Pyrogallol-Lösung<br />

[R20/21/22-52/53-68; S36/37-61], Pilz-<br />

Katalase (0,1%ig)<br />

Materialien: Saugflasche, Kolbenprober, Stativmaterial, Injektionsspritze<br />

(5 oder 10mL), Gummistopfen für Saugflasche,<br />

Stoppuhr<br />

Durchführung: Mit der Injektionsspritze wird die Enzymlösung bekannter<br />

Menge und Konzentration in die Substratvorlage<br />

(Saugflasche) gegeben. Den Ansatz kurz umschütteln. O2-<br />

Entwicklung nach drei Minuten mit dem Kolbenprober<br />

ablesen oder Zeit nehmen, wenn 50mL O2 aus der Katalase-<br />

Reaktion im Kolbenprober enthalten ist. Die Messergebnisse<br />

in mL O2/min sollen festgehalten werden.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Zur Berechnung der Wechselzahl muss die molare Masse<br />

des eingesetzten Enzyms und die Substratmenge [S] zur<br />

Versuchszeit t bekannt sein. Da [S] in diesem Fall im<br />

laufenden Versuch jedoch nicht zu bestimmen ist, rechnen<br />

wir mit der Menge des gebildeten Produktes [P] (=<br />

Sauerstoff), zumal [S] und [P] nach folgender<br />

Reaktionsgleichung in einem ganzzahligen Verhältnis zueinander<br />

stehen.<br />

Mess- und Rechengrößen sind:<br />

M(Katalase): ca. 250 000 g/mol<br />

Eingesetzte Enzym-Menge: 1 mL 0,01%ige Enzym-Lösung<br />

(= 0,01g Enzym in 100 mL; 1 mL davon enthält 0,0001g<br />

Enzym) sowie die gemessenen Volumina an freigesetztem<br />

Sauerstoff. Wenn 0,0001 g Enzym in der Zeiteinheit x mL<br />

O2/min freisetzen, bilden 250 000 g Enzym (1 mol) y mol<br />

O2/min. Unter Berücksichtigung der Avogadro-Zahl (6,02 x<br />

10 23 ) ist dann der Schluss erlaubt, das ein Molekül Katalase<br />

z Moleküle O2/min freisetzt. Bei der Rechnung ist zu<br />

berücksichtigen, dass in der vorliegenden Reaktion jeweils<br />

2 mol Substrat (H2O2) umsetzen sind, um 1 mol Produkt<br />

(O2) zu erhalten. Der Sauerstoffnachweis erfolgt indem das<br />

bei der Reaktion entwickelte Gas, welches sich im<br />

Kolbenprober befindet, mit einer angeschlossenen Pasteur-<br />

27


Pipette in das Reagenzglas mit Pyrogallol-Lösung drückt.<br />

Es entsteht eine auffällige Verfärbung nach dunkelbraun,<br />

die zeigt dass eine O2-abhängige Oxidation des Pyrogallols<br />

abläuft.<br />

Bestimmung der Wechselzahl der Katalase<br />

Lernziel: Hier wird eine andere Möglichkeit zur Bestimmung der<br />

Wechselzahl der Katalase vorgestellt.<br />

Chemikalien: Katalase reinst (Lösung = 10mg in 10mL aqua dest.),<br />

Wasserstoffperoxid (3%ig) [R34; S3-26-36/37/39-45]<br />

Materialien: Gasometer, Schnappdeckelgläschen, Stoppuhr, Pinzette,<br />

Saugflasche mit Stopfen<br />

Durchführung: Eine Saugflasche wird mit dem Gasometer über einen<br />

Schlauch verbunden. Man schließt den Verbindungshahn<br />

zur Saugflasche und öffnet den zweiten Hahn am<br />

Gasometer. Der Messzylinder wird bis zu einer bestimmten<br />

Marke (z.B. 100mL) hochgehoben und dann der Hahn<br />

geschlossen. Der Nullwert wird notiert.<br />

Auf den Boden der Saugflasche gibt man 50mL 3%ige<br />

Wasserstoffperoxidlösung. In das Schnappdeckelgläschen<br />

füllt man 1mL 0.1%ige Katalaselösung und stellt es ohne<br />

zu kippen mit einer Pinzette auf den Boden der<br />

Saugflasche. Die Saugflasche wird mit einem Stopfen dicht<br />

verschlossen.<br />

Der Verbindungshahn zur Saugflasche wird geöffnet und<br />

die Versuchsanordnung auf Dichtigkeit geprüft. Der<br />

Nullwert darf sich nicht verändern. Durch Kippen und<br />

Schwenken der Saugflasche bringt man das<br />

Schnappdeckelgläschen zum Umfallen und vermischt die<br />

Katalase mit dem Wasserstoffperoxid. Gleichzeitig drückt<br />

man die Stoppuhr. Die gebildete Sauerstoffmenge wird je<br />

nach Stärke des Reaktionsverlaufs in Abständen von 10<br />

oder 20 Sekunden abgelesen. Der Versuch wird<br />

abgebrochen, sobald sich 200-400mL Sauerstoff gebildet<br />

haben. Der Auslasshahn am Gasometer wird geöffnet. Am<br />

einfachsten ist es, den Versuch bei Zimmertemperatur<br />

durchzuführen, da dann ohne Wasserbad bei konstanter<br />

Temperatur gearbeitet werden kann. Die Temperatur des<br />

Reaktionsgemisches wird gemessen und notiert.<br />

Auswertung: Die Wechselzahl (oder molekulare Aktivität) der Katalase<br />

bei vorgegebener Temperatur kann as folgenden Größen<br />

errechnet werden:<br />

Molekularmasse (Katalase) = 250000u<br />

Beteiligte Enzymmenge = 1mg<br />

Freigesetztes Volumen O2 = X mL<br />

Benötigte Zeit = Y Minuten<br />

Rechenbeispiel: Berechnung der Sauerstoffmenge, die 1Mol Katalase bei<br />

gegebenen Bedingungen liefern würde (T=18°C, 230mL<br />

O2, t=1min)<br />

28


0,01 g Katalase liefern 0,230 L O2/min<br />

250000 g Katalase liefern 5,75x10 7 L O2/min<br />

Umrechnung der Sauerstoffmenge auf 1 Mol<br />

22,4 L O2 = 1 Mol<br />

5,75x10 7 L O2 = 2,6x10 6 Mol<br />

1 Mol Katalase setzt pro Minute folglich 2,6x10 6 Mol<br />

Sauerstoff frei.<br />

Berechnung der Wechselzahl<br />

(Es müssen 2 Mole Substrat umgesetzt werden um 1 Mol<br />

Sauerstoff zu bilden)<br />

2x 2,6x10 6 Mol = 5,2x10 6 Mol<br />

Substratspezifität der Urease*<br />

Lernziel: Es soll demonstriert werden, dass Enzyme substratspezifisch<br />

sind und schon ein winziger Unterschied unter<br />

Umständen reicht, dass das Enzym das Substrat nicht<br />

zersetzt.<br />

Chemikalien: Urease (aus eigener Präparation siehe Kapitel 1), Harnstoff,<br />

Thioharnstoff [R22-40-51/53-63; S36/37-61], Bromthymolblau,<br />

Essigsäure (verdünnt) [R10-35; S23.2-26-45]<br />

Materialien: Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Becherglas (200mL),<br />

Tropfpipette, Wasserbad<br />

Durchführung: Jeweils ein Reagenzglas wird mit 1 Spatelspitze Harnstoff-,<br />

bzw. Thioharnstoff befüllt, das Pulver mit ca. 5mL<br />

destilliertem Wasser gelöst und mit 3-5 Tropfen<br />

Bromthymolblau versetzt. Wenn nötig wird mit Essigsäure<br />

so weit sauer gestellt, dass eine deutliche Gelbfärbung zu<br />

erkennen ist. Anschließend gibt man in beide<br />

Reagenzgläser 1-2mL Ureaselösung und stellt sie in ein<br />

Wasserbad von 30-40°C.<br />

Beobachtung: Bei der Harnstofflösung tritt nach kurzer Zeit ein<br />

Farbumschlag von blau nach gelb ein. Bei der<br />

Thioharnstofflösung bleibt dieser Farbumschlag aus.<br />

Erklärung: Harnstoff und Thioharnstoff unterscheiden sich nur<br />

geringfügig. Der einzige Unterschied ist, dass das<br />

Sauerstoffatom des Harnstoffs durch ein Schwefelatom<br />

ersetzt wurde. Trotzdem ist deutlich zu erkennen, dass der<br />

Thioharnstoff durch die Urease nicht zersetzt wird. Das<br />

Schwefelatom hat einen größeren Radius als das<br />

Sauerstoffatom. Das Molekül ist folglich zu groß und<br />

„passt“ nicht in das aktive Zentrum des Enzyms.<br />

29


Abhängigkeit der Enzymaktivität von der Substratkonzentration<br />

Lernziel: Es soll erkannt werden, dass das Substrat bei zu hoher<br />

Konzentration das Enzym in seiner Aktivität hemmen kann.<br />

Chemikalien: Ureaselösung (1%ig in destilliertem Wasser), Harnstofflösung<br />

(10%ig in destilliertem Wasser)<br />

Materialien: Leitfähigkeitsapparatur, Messzylinder (100mL), Pipette<br />

(5mL), Stoppuhr<br />

Durchführung: Die Apparatur wird aufgebaut wie im Versuch der<br />

Temperaturabhängigkeit. Aus der 10%igen Harnstofflösung<br />

stellt man eine Verdünnungsreihe aus folgenden<br />

Konzentrationen her: 1%, 0.1%, 0.05% und 0.025%. Da<br />

alle Messungen der Verdünnungsreihe bei gleicher<br />

Temperatur stattfinden müssen, empfiehlt sich die<br />

Anwendung eines Wasserbades.<br />

Zu 50mL Harnstofflösung gibt man jeweils 2mL 0.1%ige<br />

Ureaselösung (Messung erfolgt wie in anderem Versuch).<br />

Die Leitfähigkeit wird 5 Minuten lang alle 30 Sekunden<br />

abgelesen.<br />

Die Enzymaktivitäten werden in ein Diagramm<br />

eingezeichnet (Ordinate I in mA, Abszisse t in Minuten).<br />

Beobachtung: Von 0.025% bis 1% ist die Substratkonzentration der<br />

Enzymaktivität proportional. Bei 10%iger Lösung ist die<br />

Aktivität verringert.<br />

Erklärung: Durch die hohe Konzentration des Substrats tritt eine<br />

Hemmung der Enzymaktivität ein.<br />

Stärkeabbau durch Ptyalin<br />

Lernziel: Es wird die Einwirkung von Speichel auf Stärke untersucht.<br />

Chemikalien: dest. Wasser, Iodiodkaliumlösung [R52/53; S61], Fehlingsche<br />

Lösung I+II, Weißbrot<br />

Materialien: Reagenzgläser, Wasserbad oder Brenner, Mörser und Pistill<br />

Durchführung: Zwei Stücke Brot werden jeweils mit 10mL Wasser in<br />

einem Reagenzglas aufgeschlämmt und mit Iodiodkaliumlösung<br />

auf Stärke, bzw. mit Fehlingscher Lösung auf<br />

Zucker getestet. Ein Teil des restlichen Brotes wird etwa 5<br />

Minuten im Mund zerkaut, anschließend in einen Mörser<br />

gegeben und mit 20mL Wasser verdünnt und verrieben. Die<br />

Lösung wird anschließend gleichmäßig auf zwei<br />

Reagenzgläser verteilt. Der Inhalt des ersten wird mit<br />

Iodiodkaliumlösung auf Stärke getestet, das andere wird mit<br />

Fehlingscher Lösung auf Zucker getestet.<br />

Beobachtung: Die unzerkauten, aufgeschlämmten Brotstücke weisen eine<br />

Blaufärbung beim Stärkenachweis auf, die Fehlingprobe<br />

fällt negativ aus. Bei den behandelten Brotproben kann man<br />

bei der Stärkeprobe keine Blaufärbung mehr erkennen,<br />

wohingegen die Fehlingprobe nun positiv ausfällt.<br />

Erklärung: Stärke ist eine lange Verkettung von Zuckermolekülen. Das<br />

Ptyalin im Speichel zerstört spezifisch die Bindung<br />

30


zwischen den einzelnen Zuckermolekülen. Da dadurch die<br />

Helixstruktur zerstört wird, kann sich das Iodiodkalium<br />

nicht mehr in die Helix einlagern und der Stärkenachweis<br />

fällt dementsprechend negativ aus. Allerdings sind nun die<br />

einzelnen Zuckermoleküle zugängig und die Fehlingprobe<br />

kann dies beweisen.<br />

Nachweis von Malatdehydrogenase<br />

Lernziel: Es soll die Malatdehydrogenase in Kartoffeln nachgewiesen<br />

werden.<br />

Chemikalien: Extraktions- und Messpuffer: 100mL 0,3M Tris/HCl-<br />

Puffer, 6,0mg Oxalessigsäure in 10mL H2O lösen, 102mg<br />

MgCl2 x 6 H2O in 10mL H2O lösen, 7,8mg NADH in 5mL<br />

H2O lösen (berechnet für das Dinatriumsalz),<br />

Kartoffelstücke<br />

Materialien: Verbandmull, Laborzentrifuge, Spektralphotometer,<br />

Meßküvetten (Schichtdicke 1cm), Stoppuhr, Pipetten (1, 2<br />

und 5mL)<br />

Durchführung: Kartoffelstücke werden im Mörser zerkleinert, mit H2O<br />

oder Puffer versetzt und durch einige Lagen Mull<br />

abgepresst. Den erhaltenen Extrakt klärt man durch<br />

Zentrifugation. Alternativ kann man auch frisch gepressten<br />

Orangensaft verwenden (partikelfrei durch Zentrifugation).<br />

Der Reaktionsstart erfolgt durch Zugabe des Enzymsubstrat<br />

Oxalessigsäure (OAA). Am Photometer werden die<br />

jeweiligen Extinktionen bei 340nm bzw. 366nm nach 1, 3<br />

und 5 Minuten abgelesen und in eine Ergebnistabelle<br />

eingetragen.<br />

Die Auswertung erfolgt nach Untersuchung der folgenden<br />

Kriterien:<br />

1) Sind die Messergebnisse linear? Liegt eine unveränderte<br />

Zeitabhängigkeit oder Beschleunigung/Verlangsamung<br />

der Reaktion vor?<br />

2) Sind die Messergebnisse proportional? Ist die<br />

Reaktionsgeschwindigkeit linear steigerungsfähig,<br />

wenn man das Substratangebot entsprechend erhöht?<br />

In der analytischen Biochemie werden Enzymaktivitäten<br />

möglichst nicht aus dem Rohextrakt, sondern nach<br />

vielschichtiger, technisch und zeitmäßig jedoch sehr<br />

aufwendiger Reinigung gemessen. Enzymatische<br />

Bestimmungen aus einem Rohextrakt können naturgemäß<br />

nur vorläufige Daten liefern.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Die Umsetzung von Oxalessigsäure zu Äpfelsäure durch<br />

das NADH- abhängige Enzym Malatdehydrogenase<br />

(MDH) ist die Rückreaktion eines sehr wichtigen<br />

Stoffwechselschritts aus dem oxidativen Stoffabbau. Im<br />

31


vorliegenden Versuch stehen die Gewinnung eines aktiven<br />

Enzyms, die Testtechnik sowie Aussagen zur<br />

Enzymaktivität im Vordergrund.<br />

Das wasserstoffliefernde Nicotinamid-adenin-dinucleotid (=<br />

Cosubstrat der MDH) absorbiert in seiner reduzierten Form<br />

(=NADH) bei 340 bzw. 366nm besonders stark, im<br />

oxidierten Zustand (=NAD) dagegen fast gar nicht mehr.<br />

Dieser beträchtliche Unterschied eröffnet eine sehr bequeme<br />

und gleichzeitig zuverlässige Möglichkeit, enzymbedingten<br />

NADH-Verbrauch im Spektralphotometer zu verfolgen und<br />

als Maß der Enzymaktivität zu verwenden.<br />

32


5 Abhängigkeit der Enzymwirkung<br />

Die pH-Wert-Abhängigkeit ; Enzymgifte<br />

Lernziel: Die Hemmung über die pH-Wertverschiebung außerhalb<br />

des Optimums und das Katalysatorgift Kupfersulfat soll<br />

hier gezeigt werden.<br />

Chemikalien: Stärkelösung, konz. Salzsäure [R 34-37; S 26-36/37/39-45],<br />

Kupfersulfat [R22- 36/38; S 22-60-61], Iodiodkaliumlösung<br />

[R 52/53; S 61]<br />

Materialien: Reagenzgläser<br />

Durchführung: In drei Reagenzgläserwerden jeweils Stärkelösung und<br />

Mundspeichel eingefüllt. In eines der Reagenzgläser gibt<br />

man zusätzlich einen Tropfen konz. Salzsäure, in ein<br />

zweites 2 Tropfen einer 1%igen Kupfersulfatlösung.<br />

Umschütteln! Die drei Reagenzgläser stellt man fünf Minuten<br />

in ein Wasserbad von etwa 40°C.<br />

Beobachtung: Beim Prüfen mit je einem Tropfen Iodiodkaliumlösung<br />

erfolgt Blaufärbung in den beiden Reagenzgläsern, die<br />

einen Zusatz erhalten haben.<br />

Erklärung: Im Speichel ist das Enzym Ptyalin (=Amylase) enthalten.<br />

Die Stärke wird durch dieses Enzym abgebaut zu Maltose,<br />

die mit Iodlösung keine Reaktion mehr zeigt.<br />

Die Gelbfärbung der Flüssigkeit rührt vom Iod her. Die<br />

Enzymwirkung ist vom pH-Wert abhängig. Jedes Enzym<br />

hat sein eigenes pH-Optimum (die Amylase liegt bei<br />

pH=6,6). Durch die Salzsäure wird die Amylase inaktiviert,<br />

so dass man Stärke nachweisen kann. Schwermetallsalze<br />

(Hg 2+ , Cu 2+ , Ag + usw.) stellen mehr oder weniger starke<br />

Katalysatorgifte dar. Sie hemmen die Enzymwirkung. In<br />

unserem Fall blockieren Cu 2+ - Ionen die Amylasewirkung,<br />

der Stärkenachweis ist positiv.<br />

Die Temperaturabhängigkeit<br />

Lernziel: Das Temperaturoptimum der Amylase lässt sich mit diesem<br />

Versuch sehr schön zeigen. Er eignet sich besonders als<br />

Schülerexperiment.<br />

Chemikalien: Stärke, Iodiodkaliumlösung, Speichel<br />

Materialien: Wasserbad, Reagenzgläser, Eis, Heizplatte<br />

Durchführung: Die Stärke wird mit dem Speichel zu einer Lösung<br />

vermischt. Das Stärkespeichelgemisch wird in ein<br />

Wasserbad von rund 90°C für 5 Minuten gestellt.<br />

Anschließend nimmt man es heraus und lässt es abkühlen<br />

und gibt Iodiodkaliumlösung hinzu. Ein weiteres<br />

Stärkespeichelgemisch stellt man in ein mit Eis gefülltes<br />

Becherglas für 5 Minuten und gibt wieder Iodiodkaliumlösung<br />

hinzu.<br />

Als Blindprobe wird dem noch körperwarmen Stärkespeichelgemisch<br />

nach etwa 5 Minuten Iodiodkaliumlösung<br />

zugesetzt.<br />

33


Beobachtung: Das Stärkespeichelgemisch im Wasserbad und das im<br />

Eisbehälter geben einen positiven Stärkenachweis. In den<br />

Lösungen tritt eine intensive Blaufärbung ein. Während in<br />

der Blindprobe der Nachweis negativ ausfällt.<br />

Erklärung: Das Temperaturoptimum der Speichel – Amylase ist die<br />

Körpertemperatur. Nur dort kann sie die Stärke optimal<br />

abbauen. Bei 90°C hingegen denaturiert die Proteinstruktur<br />

von der Amylase und wird so irreversibel geschädigt.<br />

Deswegen fällt der Stärkenachweis bei 90°C positiv aus.<br />

Die Probe, die ins Eis gestellt worden ist, ist zwar noch<br />

katalytisch aktiv. Die chemische Umsetzung erfolgt jedoch<br />

so langsam, dass der Stärkenachweis auch hier positiv<br />

ausfällt.<br />

Einfluss hoher Temperaturen auf die Aktivität von Enzymen<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, dass es nicht<br />

dringend notwendig ist, das enzymhaltige Material zu<br />

erhitzen, um es zu deaktivieren. Es reicht schon der<br />

Einfluss einer heißen Münze, um das Enzym Katalase zu<br />

hemmen.<br />

Chemikalien: Kartoffel, Wasserstoffperoxid (3%ig)<br />

Materialien: Messer, kleine Petrischale, Pipette, 5-Centstück,<br />

Tiegelzange, Brenner<br />

Durchführung: In eine Petrischale wird eine Kartoffelscheibe gelegt (etwa<br />

0,5cm dick) anschließend wird die Münze mit der<br />

Brennerflamme zum Glühen gebracht. Die glühende Münze<br />

wird auf die Kartoffelscheibe gelegt und nach etwa einer<br />

Minute wieder entfernt. Die ganze Schnittfläche der<br />

Kartoffel wird daraufhin mit Wasserstoffperoxyd beträufelt.<br />

Beobachtung: An den rohen Stellen schäumt das Wasserstoffperoxyd auf,<br />

die Fläche, die von der Münze abgedeckt wurde, weist<br />

keine Schaumbildung auf.<br />

Erklärung: Das Enzym (Katalase) wird durch die Hitze der glühenden<br />

Münze denaturiert und inaktiv.<br />

Temperaturabhängigkeit der Katalaseaktivität<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch lässt sich das Temperaturoptimum<br />

genau bestimmen.<br />

Chemikalien: Katalaselösung (s. Kapitel 1) , H2O2 (5%) [R34; S3-26-<br />

36/37/39-45],<br />

Materialien: Becherglas (500mL), Reagenzgläser, Reagenzglasständer,<br />

Thermometer, Bunsenbrenner, Glaspipetten, Messzylinder<br />

(250mL)<br />

Durchführung: Je 5mL der Katalaselösung wird in sieben Reagenzgläser<br />

pipettiert und diese in ein mit wassergefüllten Becherglas<br />

gestellt. Anschließend erhitzt man das Wasser und damit<br />

den Inhalt der Reagenzgläser, über einen Dreifuss mit dem<br />

Bunsenbrenner. Im Becherglas wird die Temperatur mit<br />

Hilfe des Thermometers überprüft und bei 20, 30, 40, 50,<br />

34


60, 70, 80°C entnimmt man jeweils ein Reagenzglas. Man<br />

lässt alle Reagenzgläser auf 20°C abkühlen.<br />

In sieben Messzylinder füllt man je 50mL Wasserstoffperoxid.<br />

Nun schüttet man den Inhalt der Reagenzgläser in<br />

die Messzylinder. Nach jeweils 2, 4, 6, 8 und 10 Minuten<br />

wird die Schaummenge abgelesen in allen Messzylinder ab<br />

und notiert diese.<br />

Beobachtung: Die Schaummenge wird graphisch gegen die Zeit<br />

aufgetragen.<br />

Erklärung: Keine.<br />

Hitzeempfindlichkeit der Enzyme<br />

Lernziel: Ein weiterer Versuch, der zeigt, dass Enzyme über hohe<br />

Temperaturen irreversibel geschädigt werden.<br />

Chemikalien: Urease bzw. Katalase, Harnstoff, Wasserstoffperoxid 3%,<br />

[R34; S3-26-36/37/39-45], Bromthymolblau<br />

Materialien: Tropfpipette, Reagenzgläser, Bunsenbrenner<br />

Durchführung: In 10mL Wasser wird eine Spatelspitze Urease gelöst. Der<br />

Ansatz wird anschließend auf jeweils zwei Reagenzgläser<br />

gleichmäßig aufgeteilt. Die Urease im ersten Reagenzglas<br />

wird jeweils 2 bis 3 Minuten gekocht. Anschließend setzt<br />

man beiden Reagenzgläsern jeweils etwa 5mL 1%ige<br />

Harnstofflösung zu und prüft mit 5-10 Tropfen<br />

Bromthymolblau auf Ammoniak. Der Ansatz mit der<br />

Katalase verläuft gleichermaßen, nur wird an Stelle von<br />

Harnstoff 3%ige Wasserstoffperoxydlösung zu (und<br />

Indikator ist keiner nötig).<br />

Beobachtung: Bei den gekochten Enzymen tritt keine Reaktion auf. Man<br />

kann weder Ammoniak nachweisen, noch treten bei der<br />

Katalase Bläschen auf.<br />

Erklärung: Hitze zerstört hier wie bei allen Proteinen und Enzymen die<br />

Struktur (Denaturierung). Die Enzyme sind somit tot und<br />

inaktiv.<br />

Bestimmung der Temperaturabhängigkeit von Urease durch<br />

Leitfähigkeitsmessung<br />

Lernziel: Es soll erkannt werden, dass Enzyme ein Temperaturoptimum<br />

besitzen.<br />

Chemikalien: Ureaselösung (1%ig in aqua dest.), Harnstofflösung (1%ig<br />

in aqua dest.), Eiswürfel<br />

Materialien: Leitfähigkeitselektrode, Trafo, Amperemeter,<br />

Magnetrührer, Stativ, Pipette (10, 20 oder 40mL), Pipette<br />

1mL, Stoppuhr, Thermometer, 5 Bechergläser (groß), 5<br />

Bechergläser (100mL)<br />

Durchführung: Die Versuchsapparatur wird entsprechend der Zeichnung<br />

aufgebaut, dabei ist zu beachten, dass das Amperemeter im<br />

Hauptschluss zwischen Messstab und Trafo eingebaut wird.<br />

Es empfiehlt sich, eine Spannung von ca. 10V<br />

35


Wechselstrom zu wählen. Bei höheren Spannungen können<br />

elektrolytische Erscheinungen stören. Bei Gleichstrom tritt<br />

eine Polarisation der Elektroden auf, die das Messergebnis<br />

verändern. Die Messung selbst wird im 3-10 mA-Bereich<br />

durchgeführt. Da bei allen Messungen eine konstante<br />

Temperatur die Vorraussetzung ist, müssen die<br />

Enzymlösung und die Substratlösung zuvor im Wasserbad<br />

auf die gewünschte Temperatur gebracht werden.<br />

In ein kleines Becherglas werden 40mL 1%ige<br />

Harnstofflösung gegeben. In das Reagenzglas gibt man<br />

10mL Enzymlösung. Es werden 5 Ansätze zu folgenden 5<br />

Temperaturen vorbereitet. 5°, 15°, 35°, 50° und 70°C.<br />

Der Messstab wird so tief wie möglich in die<br />

Harnstofflösung eingetaucht, wobei darauf zu achten ist,<br />

dass sie nicht durch die Rührfische beschädigt wird. Es<br />

wird bei geringer Geschwindigkeit gerührt. Vor jeder<br />

Messung muss der Nullwert bestimmt werden. Hierbei wird<br />

die Leitfähigkeit der Harnstofflösung über 1 bis zwei<br />

Minuten gemessen, bis sich ein konstanter Wert eingestellt<br />

hat. Dieser Wert wird als Wert t0 (Nullwert) in die Tabelle<br />

eingetragen. Unmittelbar vor Versuchsbeginn wird die<br />

genaue Temperatur abgelesen, dann die Harnstofflösung<br />

mit Urease versetzt und gleichzeitig die Stoppuhr gedrückt.<br />

Im Abstand von 20 Sekunden wird der Wert des<br />

Amperemeters abgelesen und notiert. Man führt die<br />

Messung über einen Zeitraum von 5 Minuten durch. Nach<br />

Versuchsende wird die Messzelle und der Rührfisch mit<br />

destilliertem Wasser abgespült und die nächste Messung<br />

durchgeführt.<br />

Auswertung: Zeichne die Graphen für die relative Enzymaktivität in mA<br />

bei den fünf verschiedenen Temperaturen. Trage auf der<br />

Ordinate die Stromstärke I in mA und auf der Abszisse die<br />

Zeit t in Minuten auf. Berechne die relative<br />

Reaktionsgeschwindigkeit v, indem du den Anstieg des<br />

Graphen für die Enzymaktivität zwischen der zweiten und<br />

dritten Minute berechnest.<br />

It (2) − It (1)<br />

v =<br />

(2) t −(1)<br />

t<br />

Hierbei: v = relative Reaktionsgeschwindigkeit<br />

I = Stromstärke in mA<br />

t = Zeit in Minuten<br />

Trage die Reaktionsgeschwindigkeit in Abhängigkeit zur<br />

Temperatur als Graph auf. (Ordinate =<br />

Reaktionsgeschwindigkeit (v), Abszisse = Temperatur (T)<br />

in °C)<br />

Beobachtung: Im Gegensatz zur RGT-Regel (van’t Hoffsche Regel)<br />

verdoppelt sich die Reaktionsgeschwindigkeit nicht mehr<br />

36


ei einer Temperaturerhöhung um 10 Kelvin, wenn die<br />

Temperatur eine bestimmte Temperatur überschreitet.<br />

Erklärung: Enzyme sind organischen Ursprungs. Sie haben ein<br />

Temperaturoptimum, in dem sie besser arbeiten, darüber<br />

und darunter arbeiten sie schlechter. Hinzu kommt, dass<br />

Enzyme bei zu hoher Temperatur denaturieren und<br />

komplett inaktiv werden.<br />

Eiweißabbau durch Pepsin und Trypsin bei verschiedenen pH-Wert<br />

Lernziel: Es soll erkannt werden, dass Enzyme ein pH-Optimum<br />

besitzen.<br />

Chemikalien: Pepsin, Trypsin, Salzsäure (1N), Natronlauge (0,1N), Universalindikatorpapier<br />

Materialien: Wasserbad (oder Wärmeschrank), 7 Reagenzgläser,<br />

Reagenzglasständer, Becherglas (100-200mL), Glasstab,<br />

Messpipetten (10mL), Eiklar<br />

Durchführung: In einem Becherglas wird in 25-30mL Wasser 1-2mL<br />

Eiklar eingerührt und so weit erhitzt, bis das Eiweiß unter<br />

ständigem Rühren fein ausflockt.<br />

In je 5mL Wasser wird eine Spatelspitze(10mg) Pepsin,<br />

bzw. Trypsin aufgeschlämmt und gut geschüttelt.<br />

In fünf beschriftete Reagenzgläser gibt man je 5mL<br />

Eiweißsuspension und ergänzt nach folgendem Muster:<br />

Glas 1: Kontrolle ohne Enzym<br />

Glas 2: 2mL Pepsin<br />

Glas 3: 2mL Pepsin und einige Tropfen Salzsäure (pH auf 2<br />

stellen)<br />

Glas 4: 2mL Trypsin<br />

Glas 5: 2mL Trypsin und einige Tropfen Natronlauge (pH<br />

auf 8-9 stellen)<br />

Die Reagenzgläser werden in ein Wasserbad von 40°C<br />

gegeben und die Entwicklung nach einer Stunde (besseres<br />

Ergebnis nach 1 Tag) kontrolliert.<br />

Beobachtung: In Reagenzglas 1 geschieht nichts. Auch in Glas 2 und 4 ist<br />

kaum ein Unterschied zu erkennen. In Reagenzglas 3 und 5<br />

jedoch kann man eine deutliche Zersetzung beobachten.<br />

Erklärung: Pepsin und Trypsin sind in ihrer Wirkung sehr stark vom<br />

pH-Wert abhängig (pH-Optimum). Nur bei entsprechendem<br />

pH-Wert erreichen sie ihr Wirkungsoptimum.<br />

Substrathemmung der Urease<br />

Lernziel: Dieser Versuch dient zur Veranschaulichung, dass auch<br />

eine zu hohe Substratkonzentration die Effektivität eines<br />

Enzyms einschränken kann.<br />

Chemikalien: Urease, Harnstoff, aqua dest.<br />

37


Materialien: Leitwertprüfgerät, Stromversorgungsgerät, Voltmeter,<br />

Ampèremeter, Messzylinder 100mL, Stoppuhr, 8 Glasstäbe,<br />

8 Bechergläser 150mL, 8 Bechergläser 50mL<br />

Durchführung: In sieben Bechergläser (150mL) wiegt man folgende<br />

Harnstoffmengen ein und löst diese jeweils in 100mL aqua<br />

dest.<br />

Becherglas 8 wird nur mit destilliertem Wasser gefüllt und<br />

dient als Leerwert.<br />

Man misst die Stromstärke I in den Bechergläsern bei 5V<br />

Wechselstrom.<br />

In 8 Bechergläser (50mL) wiegt man je 0,2g Urease ab.<br />

Man stellt die Bechergläser mit Urease je eins neben eines<br />

der anderen Bechergläser mit der Lösung und legt je einen<br />

Glasstab bereit, da nach Zugabe kräftig gerührt werden<br />

muss.<br />

Zugabe und Messung erfolgt nach folgendem Schema:<br />

Nach 4 Minuten (siehe Schema) taucht man den<br />

Leitwertprüfer in Becherglas 1, schaltet die<br />

Stromversorgung ein und misst die Stromstärke I. Die<br />

Elektrode wird anschließend mit aqua dest. abgespült und<br />

dann nach Schema in das nächste Becherglas getaucht und<br />

der Wert gemessen.<br />

Auswertung: Man trägt die gemessenen Werte in ein Diagramm ein,<br />

wobei die Stromstärke die Ordinate ist und die<br />

Harnstoffkonzentration die Abszisse ist.<br />

Erklärung: Keine.<br />

Allosterische Hemmung<br />

Becherglas 1 2 3 4 5 6 7<br />

Harnstoff [g] 0,1 0,5 1 1,5 2 4 6<br />

Becherglas 1 2 3 4 5 6 7 8<br />

Zeitpunkt<br />

Urease [s]<br />

der 0 30 60 90 120 150 180 210<br />

Zeitpunkt<br />

Messung [s]<br />

der 240 270 300 330 360 390 420 450<br />

Lernziel: Neben den vorgestellten Hemmungen, kann man an mit<br />

diesem Versuch die allosterische Hemmung von Enzymen<br />

zeigen.<br />

Chemikalien: Bäckerhefe, Glucose, Natriumcitrat, Nährbouillon<br />

Materialien: 8 Büretten 50mL, 8 Reagenzgläser mit seitlichem Ansatz, 8<br />

dazu passende Stopfen, 8 kurze Gasableitungsröhrchen, 8<br />

Gummischlauchverbindungen, 9 Bechergläser 500mL<br />

(weite Form), Messzylinder 50mL, 2 Bechergläser 100mL,<br />

Becherglas 50mL, 10 Glasstäbe, Messpipette 1mL und<br />

Messpipette 10mL, 8 Thermometer, Stoppuhr, Wasserbad<br />

Durchführung: Vorbereiten der Lösungen:<br />

38


1 Stunde vor Versuchsbeginn suspendiert man 10g frische<br />

Hefe in 50mL Nährbouillon. Man stellt die Suspension in<br />

ein auf 37°C aufgeheiztes Wasserbad und rührt ab und zu<br />

um.<br />

In einem Becherglas 100mL löst man 10g Glucose in 50mL<br />

Wasser und wärmt die Lösung ebenfalls im Wasserbad auf<br />

37°C vor.<br />

In einem Becherglas löst man 1g Natriumcitrat in 10mL<br />

aqua dest. Und wärmt die Lösung im Wasserbad auf 37°C<br />

vor.<br />

Vorbereitung der Gasmessröhren:<br />

8 Büretten werden mit geschlossenem Hahn mit<br />

Leitungswasser gefüllt. Man verschließt die<br />

Bürettenöffnung mit dem Daumen und bringt die Bürette<br />

mit der Öffnung nach unten in ein mit 37°C warmen<br />

Wasser gefülltes Becherglas (500mL). Dann befestigt man<br />

die Bürette am Stativ und sorgt durch kurzes Öffnen des<br />

Auslaufhahns dafür, dass der Wasserspiegel auf die<br />

Nullmarke absinkt.<br />

In 8 gekennzeichnete Reagenzgläser mit seitlichem Ansatz<br />

pipettiert man 5mL angewärmte Hefesuspension. Durch<br />

kurze Gummischläuche verbindet man die Reagenzgläser-<br />

Ansätze mit den Gasableitungsröhrchen.<br />

In die vorbereiteten Reagenzgläser pipettiert man Lösungen<br />

nach folgendem Schema:<br />

Reagenzglas Glucoselösung<br />

[mL]<br />

Citratlösung<br />

[mL]<br />

1 0,25 - 1,00<br />

2 0,50 - 1,00<br />

3 1,00 - 1,00<br />

4 2,00 - 1,00<br />

5 0,25 1,00 -<br />

6 0,50 1,00 -<br />

7 1,00 1,00 -<br />

8 2,00 1,00 -<br />

Aqua dest.<br />

[mL]<br />

Man rührt kurz mit einem Glasstab um, verschließt nach ca.<br />

5 Minuten mit dem Gummistopfen und setzt die Stoppuhr<br />

in Gang. Während des Versuches schwenkt man die<br />

Reagenzgläser ab und zu etwas um die Hefe aufzuwirbeln.<br />

Nach 30 Minuten liest man die Kohlenstoffdioxid-<br />

Volumina an den Büretten ab.<br />

Auswertung: Die Messwerte werden in ein Koordinatensystem<br />

eingetragen, wobei das Kohlenstoffdioxid-Volumen die<br />

Ordinate ist und die Glucosekonzentration in mg als<br />

Abszisse aufgetragen wird.<br />

39


Abhängigkeit der Amylase vom pH-Wert<br />

Lernziel: Die Arbeit der Enzyme vollzieht sich durchaus nicht<br />

unabhängig von den äußeren Versuchsbedingungen<br />

(Parametern). Eine der wirksamsten Einflussnahmen auf die<br />

Enzymaktivität sind Veränderungen des pH-Wertes. Dies<br />

soll in diesem Versuch nachgewiesen werden.<br />

Chemikalien: Lugol’sche Lösung, 1%ige Stärke-Lösung, Mundspeichel,<br />

Pufferlösungen von pH 2 -10<br />

Materialien: 6 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipetten (5, 10mL)<br />

oder Automatikpipette (1mL)<br />

Durchführung: Mundspeichel (benötigt werden etwa 5mL; entspricht einer<br />

100%igen Ausgangslösung) wird mit Wasser im Verhältnis<br />

1:2 (gegebenenfalls auch 1:3, 1:4 oder 1:5) verdünnt.<br />

Anschließend werden 5 saubere Reagenzgläser mit 1mL<br />

der verdünnten Speichellösung beschickt. Zusätzlich wird<br />

jeweils ein Milliliter der entsprechenden Pufferlösung in<br />

das Reagenzglas gegeben. Der Start der Enzymreaktion<br />

erfolgt zeitgleich durch Zugabe des Substrats, der<br />

Stärkelösung. Nach Ablauf von 4 Minuten wird mit<br />

Lugol’scher Lösung die Reaktion gestoppt.<br />

Beobachtung: Die unterschiedlichen Farbreaktionen werden in einem<br />

Versuchsprotokoll notiert.<br />

Erklärung: Enzymreaktionen werden in lebenden Systemen ebenso wie<br />

auch unter in vitro - Bedingungen von verschiedenen<br />

Parametern beeinflusst. Zu den wichtigen Stellgrößen<br />

gehört neben der Temperatur der pH-Wert im<br />

Reaktionsansatz bzw. im Zellmillieu. Über diese Größe<br />

kann in gewissem Umfang sogar eine Regulation der<br />

Enzymaktivität erfolgen.<br />

Anmerkung: Zu dem Versuch gibt es drei Fragestellungen, die gelöst<br />

werden sollen:<br />

1) Wo liegt das pH-Optimum der Amylase-Reaktion?<br />

2) Wie könnte man das Ergebnis graphisch darstellen?<br />

3) Kennen Sie Enzyme mit deutlich abweichendem pH-<br />

Optimum?<br />

Spaltung von Milchfett durch Pankreas-Lipase (Temperaturabhängigkeit)<br />

Lernziel: Auch hier wieder ein weiterer Versuch zum Themenbereich<br />

der Temperaturabhängigkeit von Enzymen.<br />

Chemikalien: 1-, 3-, und 5%ige Lipaselösung, 8%ige Sodalösung,<br />

Phenolphthalein, Kondensmilch (10% Fettgehalt)<br />

Materialien: 6 Reagenzgläser , Reagenzglasständer, Pipetten (2, 5, 20<br />

mL), Wasserbad (40°C), Eisbad (5-10°C), Stoppuhr<br />

40


Durchführung: Je drei Reagenzgläser mit 3mL einer 1-, 3-, und 5%igen<br />

Lipase- Lösung werden mit 1mL der Sodalösung versetzt.<br />

Anschließend werden 2 Tropfen Phenolphthalein zugetropft<br />

und die Reaktion mit 2mL des Substrats (Kondensmilch)<br />

gestartet. Das ganze wird rasch und gründlich vermischt<br />

und auf die verschiedenen Inkubatoren (Eisbad, Wasserbad<br />

vs. Raumtemperatur) verteilt. Durch die Sodalösung, die<br />

alkalisch ist verfärbt sich die Probelösung rot. Gemessen<br />

wird die Zeit, welche jede Probe bis zur Entfärbung (der<br />

Farbwert entspricht in etwa dem Cremeweiß der<br />

Kondensmilch) benötigt.<br />

Beobachtung: Nach Zugabe von 2mL Kondensmilch tritt allmählich eine<br />

Entfärbung der Ansätze ein.<br />

Erklärung: Fette sind Ester des dreiwertigen Alkohols Glycerin<br />

(Propantriol) mit langkettigen Monocarbonsäuren (=<br />

Fettsäuren). Die Spaltung der Esterbindung in Fetten wird<br />

Verseifung genannt. Sie kann durch Erhitzen in stark<br />

alkalischen Lösungen oder durch die Einwirkung eines<br />

geeigneten Enzyms, zum Beispiel einer Pankreas-Lipase,<br />

eingeleitet werden.<br />

Als Maß für die Aktivität des Enzyms Lipase wird in<br />

diesem Fall die Tatsache genutzt, dass die durch<br />

Enzymkatalyse aus den Fettmolekülen abgespaltenen<br />

Fettsäuren nach Dissoziation von H + - Ionen aus den Carboxylgruppen<br />

den pH-Wert des Reaktionsansatzes<br />

erniedrigen (Ansäuerung durch Produkt). Diese pH-<br />

Veränderung kann mit dem Indikator Phenolphthalein<br />

(alkalisch: karminrot, neutral und sauer: farblos) erfasst<br />

werden.<br />

Harnstoffabbau durch Urease (Enzymhemmung und Enzymspezifität)<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll die Enzymspezifität sowie die<br />

Enzymhemmung der Urease gezeigt werden.<br />

Chemikalien: 2%ige Kupfersulfat-Lösung, 1%ige Cysteinlösung, 2%ige<br />

Silbernitratlösung, 30%ige Formalinlösung (Methanal),<br />

20%ige Harnstofflösung, 10%ige Thioharnstofflösung,<br />

10%ige Guanidinlösung, Phenolphthalein, 0,5%ige Ureaselösung<br />

Materialien: 7 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Pipetten (1, 2 und<br />

5mL)<br />

Durchführung: Es werden 5 saubere Reagenzgläser mit 2mL<br />

Harnstofflösung beschickt. Anschließend werden 2 Tropfen<br />

Phenolphthalein zugegeben und um die Reaktion starten zu<br />

lassen gibt man je 1mL der Ureaselösung hinzu.<br />

In das sechste Reagenzglas wird statt der Harnstofflösung<br />

Thioharnstofflösung und in das siebte Guanidinlösung<br />

gegeben.<br />

Außerdem werden wie nachfolgend beschrieben in die<br />

verschiedenen Reagenzgläser zusätzlich zugegeben:<br />

41


Reagenzglas:<br />

1) 1 Tropfen 2%ige Kupfersulfat-Lösung<br />

2) 1 Tropfen 2%ige Kupfersulfat-Lösung und 0,5mL 1%ige<br />

Cysteinlösung<br />

3) 1 mL 2%ige Silbernitratlösung<br />

4) 1 mL 30%iges Formalin<br />

5) 1 mL Wasser<br />

6) 1 mL Wasser<br />

7) 1 mL Wasser<br />

Die Ergebnisse werden tabellarisch festgehalten.<br />

Beobachtung: Keine.<br />

Erklärung: Das Enzym Urease (=Harnstoff-Amidohydrolase) katalysiert<br />

den hydrolytischen Abbau von Harnstoff durch<br />

Spaltung in Kohlendioxid und Ammoniak. Harnstoff ergibt<br />

in wässriger Lösung einen Ansatz mit einem pH-Wert im<br />

Neutralbereich. Durch die Anhäufung des Spaltprodukts<br />

Ammoniak wird der pH-Wert jedoch allmählich in den<br />

basischen Bereich verschoben – die gleichzeitig entstehende<br />

Kohlensäure durch Lösung von Kohlendioxid in Wasser<br />

kann man wegen ihrer geringfügigen Wirkung<br />

vernachlässigen. Die Verschiebung lässt sich mit dem<br />

Indikator Phenolphthalein verfolgen (unterhalb pH=8:<br />

farblos; oberhalb pH=8: karminrot). Dieses einfache<br />

Testsystem wurde dazu verwendet, den Einfluss bestimmter<br />

Schwermetall-Ionen auf die Enzymreaktion sowie den<br />

Effekt zum Substrat chemisch nahe verwandter<br />

Verbindungen, Thioharnstoff und Guanidin, zu prüfen.<br />

Kompetetive Hemmung der Succinat-Dehydrogenase<br />

Lernziel: Neben der allosterischen Hemmung gibt es auch die<br />

kompetetive Hemmung. Diese soll hier am Beispiel der<br />

Succinat-Dehydrogenase gezeigt werden.<br />

Chemikalien: Dichlorphenolindophenol (DCPIP)-Lösung (0,05%ig; 10<br />

mL), Phosphatpuffer pH=6, Natriumsuccinat (0,1M; 10<br />

mL) in Phosphatpuffer lösen, Malonsäure (0,3M; 10mL) in<br />

Phosphatpuffer lösen, K2HPO4-Lösung (1%ig; 100mL),<br />

Paraffinöl, Sellerieknolle<br />

Materialien: Homogenisator (z.B. ein Küchenmixer) oder Reibschale<br />

mit Pistill, 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer,<br />

Bechergläser (250mL), Erlenmeyerkolben (100 oder 250<br />

mL), Pipetten (2mL), Verbandmull oder großer Faltenfilter,<br />

Glastrichter, Eis und Eisbehälter (Eisbad), Wasserbad<br />

(40°C)<br />

Durchführung: Etwa 50g Gewebe einer Sellerieknolle werden mit der<br />

Reibschale oder dem Küchenmixer homogenisiert. Den<br />

erhaltenen Gewebebrei gibt man zusammen mit 100mL<br />

kalter K2HPO4-Lösung in ein Becherglas, verrührt und<br />

filtriert über den Faltenfilter (oder mehrere Lagen<br />

42


Verbandmull) in einen Erlenmeyerkolben ab. Das Filtrat<br />

wird sofort auf Eis gestellt. Anschließend sind Ansätze der<br />

nachfolgenden Tabelle herzustellen:<br />

Komponenten RG 1 RG2 RG3 RG4<br />

Sellerieextrakt 1,5 mL 1,5 mL 1,5 mL 1,5 mL<br />

(erhitzt)<br />

DCPIP 0,3 mL 0,3 mL 0,3 mL 0,3 mL<br />

Natriumsuccinat 0,5 mL 1,0 mL -------- 0,5 mL<br />

Malonat 0,5 mL -------- --------- ----------<br />

H2O --------- -------- 1,0 mL ----------<br />

Phosphatpuffer 0,5 mL 0,5 mL 0,5 mL 1,0 mL<br />

Beobachtung: Zu notieren ist für jeden Ansatz die Zeit bis zur Entfärbung<br />

bzw. zum Farbumschlag. Das Ergebnis soll diskutiert<br />

werden anhand der jeweiligen Probenzusammensetzung.<br />

Erklärung: Die Succinat-Dehydrogenase ist Bestandteil des Citrat-<br />

Zyklus und setzt streng substratspezifisch Succinat in<br />

Fumarat um. Dieses Enzym ist ein Flavoproteid, das FAD<br />

als prosthetische Gruppe mit wasserstoffaufnehmender<br />

Funktion besitzt. Es ist ferner in die Atmungskette<br />

integriert, wo es mit weiteren Redoxproteinen funktionell<br />

eng verbunden ist. Der physiologische Akzeptor für den<br />

FAD-Wasserstoff ist ein Chinon, das hydriert wird und<br />

seinerseits ein Cytochrom aus dem nachgeschalteten<br />

Cytochrom-Komplex reduzieren kann. Anstelle der<br />

physiologischen Akzeptoren können auch künstliche<br />

verwendet werden, z.B. Methylenblau oder DCPIP (2,6 –<br />

Dichlorphenolindophenol). In beiden Fällen kann die<br />

Wasserstoffaufnahme über die dabei stattfindende<br />

Entfärbung verfolgt werden. Man kann nun diese<br />

Wasserstoffübertragung durch Zugabe von Malonat in vitro<br />

hemmen. Dieses Substrat kann sich zwar an das Enzym<br />

anlagern, aber nicht umgesetzt werden, weil es als<br />

kompetitiver Inhibitor die aktive Enzymseite gleichsam<br />

„verstopft“, dabei unterliegt die Bernsteinsäure im Wettbewerb<br />

um das aktive Zentrum.<br />

Michalis-Menten-Kinetik der Alkoholdehydrogenase (ADH)<br />

Lernziel: An diesem Beispiel soll im Versuch die Substratsättigung<br />

des Enzyms ermittelt werden.<br />

Chemikalien: Alkoholdehydrogenase (ADH) 0,2mg Enzym/mL, NAD-<br />

Lösung<br />

7,8mg/ 5mL (berechnet für das Dinatriumsalz), Ethanol 0,5<br />

M in destillierten Wasser (= 1,85mL in 100mL H2O,<br />

verdünnen 1:10 auf 0,05 M sowie 1:100 auf 0,005 M),<br />

Phosphatpuffer 0,1 M pH= 8,2<br />

Materialien: Photometer (Wellenlänge 340 oder 366nm),<br />

Photometerküvetten (Schichtdicke 1cm), Reagenzgläser,<br />

43


kleine Rührstäbchen (Plümper), Messpipetten (0.5, 1 und<br />

2mL), Stoppuhr<br />

Durchführung: Zur Bestimmung des Einflusses verschiedener<br />

Substratkonzentrationen auf die Enzymkatalyse werden die<br />

folgenden Ansätze zusammengestellt.<br />

Komponente (mL) Küvette 1 Küvette 2 Küvette 3 Küvette 4<br />

NAD-Lösung 0,5 0,5 0,5 0,5<br />

Phosphatpuffer 1,0 1,0 1,0 1,0<br />

Ethanol (0,0005 M) 0,3<br />

Ethanol (0,0005 M) 0,5<br />

Ethanol (0,05 M) 0,2<br />

Ethanol (0,5 M) 0,1<br />

H2O (dest.) 1,7 1,5 1,8 1,9<br />

Reaktionsstart jeweils<br />

mit Enzymlösung 0,1 0,1 0,1 0,1<br />

Die Extinktionswerte sollen abgelesen werden sobald die<br />

Reaktion zum Stillstand gekommen ist (Endpunktbestimmung).<br />

Da die Umsetzung (Bildung von<br />

NADH/Verbrauch Ethanol) im Verhältnis 1:1 steht, kann<br />

man die Extinktionsänderung direkt als Maß der<br />

Reaktionsgeschwindigkeit verwenden. Die erhaltenen<br />

Messwerte sollen als Michaelis-Menten-Diagramm<br />

dargestellt und daraus der KM-Wert des Enzympräparates<br />

ermittelt werden. Alternativ bietet sich auch eine<br />

Darstellung nach Lineweaver-Burk an. Dazu werden die<br />

reziproken Werte der Reaktionsgeschwindigkeit V und der<br />

Substratkonzentration [S] in ein Koordinatensystem<br />

eingetragen.<br />

Erklärung: Die ADH katalysiert mit Hilfe des Coenzyms (Cosubstrats)<br />

NAD Ethanol zu Acetaldehyd – diese Umsetzung entspricht<br />

der Rückreaktion der ethanolischen Gärung. Wegen der<br />

charakteristischen Absorptionsunterschiede von oxidiertem<br />

NAD und der reduzierten Form NADH lässt sich die<br />

Reaktion ebenso im Fall der Malatdehydrogenase sehr<br />

einfach am Photometer verfolgen.<br />

44


6 Wirkung von prosthetischen Gruppen und<br />

Co-Enzymen<br />

Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch eine prosthetische<br />

Gruppe*<br />

Lernziel: Manche Enzyme brauchen um katalytisch zu wirken so<br />

genannte Cofaktoren. Diese Cofaktoren können fest an das<br />

Enzym gebunden sein, dann nennt man sie prosthetische<br />

Gruppen, sind sie hingegen lose gebunden werden sie<br />

Coenzyme genannt.<br />

Chemikalien: Methylenblaulösung (0,01%), Ethanal, rohe Milch<br />

Materialien: Reagenzglas, Pasteur - Pipette<br />

Durchführung: Zu 5mL roher Milch (ungekocht, nicht pasteurisiert)<br />

werden im Reagenzglas einige Tropfen 0,01%ige<br />

Methylenblaulösung gegeben. Das Reagenzglas wird in<br />

einem Wasserbad von 40°C gestellt.<br />

Beobachtung: Nach rund 10 Minuten tritt Entfärbung ein. Schüttelt man<br />

einige Male kräftig durch, so erfolgt wieder Blaufärbung.<br />

Mit gekochter Milch erhält man keine Reaktion.<br />

Erklärung: Das Enzym Xanthinoxidase, das in der Milch vorkommt, ist<br />

ein Flavoprotein und hat als Wirkgruppe Flavin-adenindinucleotid<br />

(FAD).<br />

Das Hydrat des Ethanals wird dehydriert und dabei zu<br />

Essigsäure oxidiert. Der Wasserstoff wird von der<br />

Wirkgruppe der Xanthinoxidase übernommen und auf das<br />

Methylenblau übertragen. Durch Zusatz von Methylenblau,<br />

das als Wasserstoffakzeptor wirkt, kann man die Reaktion<br />

sichtbar machen. Die Blaufärbung, die durch das Schütteln<br />

zustande kommt, wird durch den Luftsauerstoff bewirkt.<br />

Leukofarbstoff + O2 � Methylenblau + H2O2<br />

H2O2 � H2O + ½ O2<br />

Die Xanthinoxidase gehört zu den „gelben Fermenten“.<br />

Dazu gehören auch die Flavinenzyme der Atmungskette.<br />

Man rechnet sie zu den wasserstoffübertragenden<br />

Enzymen. Ihre Substratspezifität hat – ein Ausnahmefall –<br />

einen sehr weiten Bereich. So oxidiert die Xanthinoxidase<br />

ganz allgemein Alkanale zu den entsprechenden Säuren<br />

und vor allem das Xanthin, das Abbauprodukt der Purine,<br />

zur Harnsäure. Sie kommt in der Leber und in den Nieren,<br />

aber auch in der Milch vor. Beim Kochen der Milch wird<br />

das Enzym zerstört. Der vorliegende Versuch kann auch<br />

dazu dienen, um festzustellen, ob Milch frisch ist. Probe auf<br />

ungekochte Milch nach Schardinger!<br />

45


Modellversuch zur Wasserstoffübertragung durch ein Coenzym *<br />

Lernziel: Wie oben schon beschrieben ist, werden lose gebundene<br />

Cofaktoren, Coenzyme genannt. Mit diesem Versuch soll<br />

die Wirkgruppe NAD gezeigt werden.<br />

Chemikalien: Hefeaufschwemmung (2%); Ethanol (96%); Methylenblaulösung<br />

(0,01%)<br />

Materialien: Wasserbad, Reagenzglas, Thermometer, Pipetten<br />

Durchführung: Zu 5mL Hefeaufschwemmung gibt man 0,5mL<br />

Methylenblaulösung und einige Tropfen Ethanol. Man stellt<br />

das Reagenzglas in ein Wasserbad von 40°C.<br />

Beobachtung: Nach 10 bis 15 Minuten zeigt sich eine Reaktion durch<br />

Entfärbung an.<br />

Erklärung: Als Wirkgruppe liegt hier das NAD, das Nicotinamidadenin-dinucleotid<br />

vor. Das Coenzym reagiert wie ein<br />

zweites Substrat (Cosubstrat). Es fungiert als Wirkgruppe<br />

von 2 Enzymen, die sich in der Hefe befinden, sowohl von<br />

der Alkoholdehydrogenase und einer zweiten<br />

Dehydrogenase, die unspezifisch ist. Methylenblau ist auch<br />

in diesem Fall Wasserstoffakzeptor.<br />

Bei beiden Modellversuchen werden die Wirkgruppen und<br />

damit auch die Katalysatoren chemisch verändert. In einer<br />

zweiten Reaktion wird der ursprüngliche Zustand dann<br />

wieder hergestellt. Die geläufige Definition eines<br />

Katalysators muss demnach modifiziert werden.<br />

46


7 Enzyme im Alltag<br />

Nachweis der Proteasewirkung mit Gelatine *<br />

Lernziel: Wird Gelatine erwärmt, so bildet sich eine feste<br />

dickflüssige, feste Masse. Proteasen zersetzen jedoch die<br />

Proteinstruktur und die Gelatine bleibt dünnflüssig.<br />

Chemikalien: Gelatine, Protease (falls vorhanden), Waschmittel<br />

(enzymfrei), Waschmittel (enzymhaltig)<br />

Materialien: Becherglas (250mL), Bechergläser (50mL) oder<br />

Schnappdeckelgläser<br />

Durchführung: Durch lösen von 2g Gelatine in 100mL heißem Wasser (ca.<br />

70-75°C / wenn das Wasser zu heiß ist, denaturiert die<br />

Gelatine und der Versuch misslingt) wird eine etwa 2%ige<br />

Gelatinelösung hergestellt. Jeweils ca. 0,25g<br />

Waschmittelprobe und 100mg Protease (falls vorhanden)<br />

werden in je einem Becherglas (50mL) oder<br />

Schnappdeckelglas gegeben und mit 10mL der heißen<br />

Gelatinelösung vermischt und gut durchgeschüttelt, so dass<br />

sich das Pulver möglichst komplett löst. Zum Vergleich<br />

wird in eines der Bechergläser oder Schnappdeckelgläser<br />

nur mit Wasser und ein anderes nur mit Gelatinelösung<br />

gefüllt. Anschließend stellt man die Gefäße möglichst kühl<br />

(Kühlschrank), damit die Gelatine erstarren kann.<br />

Beobachtung: Siehe Erklärung.<br />

Erklärung: Nur in enzymfreien Lösungen kann die Gelatine fest<br />

werden. Sind Proteasen anwesend, wird die Gelatine<br />

teilweise hydrolysiert und bleibt dünnflüssig. Das<br />

Experiment ist einfach durchführbar. Es eignet sich gut als<br />

Schülerversuch und kann als Hausaufgabenexperiment<br />

ohne Risiko in der heimischen Küche durchgeführt werden.<br />

Nachweis der Proteasewirkung mit einem Diafilmstreifen<br />

Lernziel: In diesem Versuch geht es auch um den Einsatz von<br />

Proteasen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in<br />

diesem Fall ein gelatinehaltiger Diafilm Verwendung<br />

findet.<br />

Chemikalien: Gelatinehaltiger belichteter Diafilm (am besten vorher<br />

ausprobieren), Protease (falls vorhanden), Waschmittel<br />

(proteasehaltig), Waschmittel (proteasefrei), Maschinengeschirrspülmittel<br />

(proteasehaltig), Handgeschirrspülmittel<br />

(proteasefrei).<br />

Materialien: Reagenzgläser, Reagenzglasständer<br />

Durchführung: Man gibt eine Spatelspitze (ca. 200mg) Waschmittel- und<br />

Geschirrspülmittelprobe und (falls vorhanden) eine halbe<br />

Spatelspitze (100mg) Protease in ein Reagenzglas, fügt etwa<br />

4mL destilliertes Wasser (2 Finger breit) hinzu, mischt und<br />

fügt zu jedem Reagenzglas ein klein geschnittenes<br />

47


Stückchen Diafilm (5 x 10mm) hinzu. Das Diafilmstück<br />

muss sich vollständig in der Lösung befinden.<br />

Der Versuch kann bei Zimmertemperatur oder im Wasserbad<br />

bei erhöhter Temperatur, z.B. bei 40°C und 60°C,<br />

durchgeführt werden.<br />

Beobachtung: Bei Zimmertemperatur ist nach 30 Minuten eine deutliche<br />

Farbreaktion<br />

zu beobachten, bei erhöhter Temperatur entsprechend<br />

früher. Nach einem Tag ist die Färbung noch intensiver.<br />

Erklärung: In enzymhaltigen Lösungen wird die Gelatineschicht des<br />

Diafilmes gelöst, der Farbstoff wird frei und geht in die<br />

wässrige Lösung über. Die enzymhaltigen Lösungen<br />

verfärben sich dunkel (je nach Belichtung des Filmes<br />

violett bis bräunlich). In enzymfreien Lösungen ist auch<br />

nach mehreren Tagen noch keinerlei Verfärbung zu<br />

beobachten. Das Experiment eignet sich wegen der<br />

einfachen Durchführung gut für Reihenuntersuchungen und<br />

als Hausaufgabenexperiment.<br />

Anmerkung: Es ist nicht ganz einfach, gelatinehaltige Filme zu finden.<br />

Bewährt haben sich ältere Filme, z.B. aus alten Diasammlungen<br />

zu nehmen. Durch einen Vortest mit einem<br />

proteasehaltigen Waschmittel kann die Eignung des Filmes<br />

überprüft werden.<br />

Nachweis der Proteasewirkung von gefärbten Hühnereiweiß<br />

Lernziel: Bei diesem Versuch verfärbt sich die enzymhaltige Lösung<br />

rot, da dass Eiweiß hydrolysiert und den Farbstoff<br />

ausscheidet.<br />

Chemikalien: Cassulfon-Rot, Ethanol, Protease (falls vorhanden),<br />

Waschmittel (proteasehaltig), Waschmittel (proteasefrei),<br />

Handgeschirrspüler (proteasefrei), Maschinengeschirrspülmittel<br />

(proteasehaltig), zwei Hühnereier<br />

Materialien: Bechergläser, Mörser mit Pistill, Glasstab, Filtriereinrichtung,<br />

Faltenfilter, Reagenzgläser, Reagenzglasständer<br />

Durchführung: Zwei Hühnereier werden hart gekocht. Das Eigelb wird<br />

abgetrennt und das Eiweiß möglichst gut mit Hilfe von<br />

Mörser und Pistill oder besser mit einem Pürierstab fein<br />

zerkleinert. Anschließend wird das Eiweiß in ein<br />

Becherglas überführt, mit 10 mL der vorbereiteten<br />

0,5%igen Farbstofflösung übergossen und gut verrieben.<br />

Dann wird im Wasserbad langsam auf 80°C erwärmt und<br />

fünf Minuten bei dieser Temperatur gehalten. Es wird über<br />

einen Faltenfilter filtriert und der Rückstand für vier bis<br />

sechs Stunden bei 80° C getrocknet. Die vollständig<br />

getrocknete Masse ist gut verschlossen jahrelang haltbar.<br />

48


Enzymtest:<br />

Die Anzahl der Reagenzgläser richtet sich nach der Zahl<br />

der vorhandenen Proben. In jedes Reagenzglas werden zwei<br />

Spatelspitzen gefärbtes Hühnereiweiß und 2mL Wasser<br />

gegeben. Anschließend gibt man in jeweils ein Reagenzglas<br />

eine Spatelspitze bzw. drei Tropfen Wasch- und<br />

Geschirrspülmittel. Zum Vergleich wird ein Reagenzglas<br />

nicht mit einer Probe versetzt. Nach 30 Minuten wird<br />

ausgewertet, bei erhöhter Temperatur entsprechend vorher.<br />

Beobachtung: Die enzymhaltigen Lösungen verfärben sich rot.<br />

Erklärung: In den enzymhaltigen Lösungen wird Eiweiß hydrolysiert,<br />

der Farbstoff wird frei und geht in die wässrige Lösung<br />

über.<br />

Anmerkung: Dieser Versuch wurde früher mit Kongorot beschrieben.<br />

Das Experimentieren mit Kongorot ist heute aus<br />

Sicherheitsgründen in der Schule nicht mehr zulässig, weil<br />

dieser Azofarbstoff die krebserregende Benzidinkomponente<br />

enthält. Cassulfon Rot hingegen ist genauso<br />

gut geeignet und weit sicherer in der Handhabung.<br />

Nachweis von Proteasen durch die schmutzablösende Wirkung<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll gezeigt werden, wie die<br />

Waschmittel, mit Hilfe der Enzyme, proteinhaltige Flecke<br />

entfernen.<br />

Chemikalien: Kakaogetränk aus Milch, Waschmittel (proteasehaltig),<br />

Waschmittel (enzymfrei), Maschinengeschirrspülmittel<br />

(proteasehaltig), Handgeschirrspülmittel (enzymfrei)<br />

Materialien: Bechergläser, weiße Baumwollstücke (Größe ca. 6 x 6cm<br />

bis 5 x 10cm), gut geeignet sind z.B. Mullkompressen aus<br />

der Apotheke oder Einkaufstaschen aus ungefärbter<br />

Baumwolle<br />

Durchführung: Einige Tropfen Kakaogetränk werden auf die Baumwollstücke<br />

getropft. Die Textilstücke werden an der Luft<br />

getrocknet und anschließend mit einem Bügeleisen heiß<br />

überbügelt. Die verschmutzten Gewebestücke werden in<br />

vorbereitete Bechergläser bei etwa 40°C mit jeweils 200mL<br />

2 bis 5%iger Wasch – oder Geschirrspülmittellauge<br />

gegeben und mit Hilfe eines Glasstabes unter jeweils<br />

gleichen Bedingungen in der Lösung bewegt. Man kann<br />

auch bei Zimmertemperatur über Nacht stehen lassen. Die<br />

Gewebestücke werden anschließend kurz unter fließendem<br />

Wasser gespült und betrachtet.<br />

Beobachtung: Siehe Erklärung.<br />

Erklärung: In enzymhaltigen Lösungen verläuft die Schmutzablösung<br />

von eiweißhaltigem Schmutz deutlich besser als in<br />

enzymfreien Lösungen. Der Versuch eignet sich als<br />

Hausaufgabenexperiment. Der eiweißhaltige Schmutz muss<br />

genügend fest haften, z.B. durch Altern oder Erhitzen, sonst<br />

löst er sich auch ohne Anwesenheit von Enzymen ab.<br />

49


Zersetzung von gekochten Fleisch durch Proteasen<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch lässt sich der Verdauungsvorgang von<br />

Fleisch in vitro zeigen.<br />

Chemikalien: Protease (falls vorhanden), Waschmittel (proteasehaltig),<br />

Waschmittel (enzymfrei), gekochtes Hühnerfleisch oder<br />

Fisch<br />

Materialien: Wasserbad, Thermometer, Reagenzgläser<br />

Durchführung: In jeweils ein Reagenzglas gibt man ca. 500mg eine der<br />

verschiedenen Waschmittelproben (1/2cm hoch) bzw. (falls<br />

vorhanden) eine Protease, füllt 4mL Wasser hinzu (zwei<br />

Finger breit) und mischt. Als Vergleichsprobe dient ein<br />

Reagenzglas nur mit Wasser. Alle Reagenzgläser werden<br />

anschließend auf eine Temperatur von ca. 40°C gebracht.<br />

Man gibt in jedes Glas die gleiche Menge fein<br />

zerkleinertes Hühnerfleisch oder Fisch (ca. 1 Spatel-spitze),<br />

hält die Temperatur konstant und beobachtet über einen<br />

Zeitraum von 15 bis 30 Minuten.<br />

Beobachtung: In den Reagenzgläsern mit proteasehaltigen Waschmitteln<br />

lässt sich eine Zerfaserung des Fleisches erkennen, der in<br />

der Blindprobe schwächer ausfällt.<br />

Erklärung: In enzymhaltigen Lösungen wird das Fleisch sehr stark<br />

angegriffen. Außer dem Fleisch kann man auch gekochtes<br />

Hühnereiweiß verwenden, allerdings sind die Effekte dann<br />

nicht ganz so deutlich.<br />

Nachweis von Amylasen in Wasch- und Reinigungsmittel<br />

Lernziel: Der Nachweis von Amylasen in Waschmitteln ist<br />

manchmal schwierig darzustellen aufgrund der stark<br />

alkalischen Lösung und der Anwesenheit von Bleichmitteln<br />

nicht immer positiv. Mit Phadebas-Tabletten hingegen wird<br />

dieser eindeutig.<br />

Chemikalien: Phadebas-Tabletten, Amylase (falls vorhanden),<br />

Vollwaschmittel (amylasehaltig), Waschmittel (enzymfrei),<br />

Maschinengeschirrspülmittel(amylasehaltig), Handgeschirrspülmittel<br />

(enzymfrei)<br />

Materialien: Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Filter und Filterpapier<br />

Durchführung: Eine Phadebas-Tablette wird vorsichtig im Mörser<br />

zerrieben. Mit einer Tablette können 6 – 8 Enzymtests<br />

durchgeführt werden. Man gibt jeweils eine Spatelspitze<br />

(ca. 200mg), bei flüssigen Proben 2 Tropfen Wasch- bzw.<br />

Geschirrspülmittelprobe in ein Reagenzglas, fügt etwa 4mL<br />

destilliertes Wasser hinzu, mischt und fügt zu jedem<br />

Reagenzglas eine Spatelspitze der pulverisierten Phadebas-<br />

Tablette hinzu. Man lässt mindestens 30 Minuten bei<br />

Zimmertemperatur oder 15 Minuten im Wasserbad von<br />

40°C stehen und filtriert.<br />

Als Vergleichsprobe kann, falls vorhanden, der Versuch<br />

mit reiner Amylase durchgeführt werden.<br />

50


Beobachtung: Siehe Erklärung.<br />

Erklärung: Amylasen sind heute neben den Proteasen die wichtigsten<br />

Enzyme in Wasch- und Reinigungsmitteln und in den<br />

meisten Voll- und Colorwaschmitteln sowie in<br />

maschinellen Geschirrspülmitteln enthalten. Die klassische<br />

Nachweisreaktion für Amylasen, die Entfärbung des blauen<br />

Iod - Stärke – Komplexes, verläuft in Gegenwart von<br />

Wasch- und Reinigungsmitteln durch die stark alkalische<br />

Lösung und die mögliche Anwesenheit von Bleichmitteln<br />

nicht eindeutig oder versagt ganz. Ein sicherer Test ist in<br />

diesen Fällen mittels Phadebas-Tabletten möglich. Diese<br />

Tabletten sind für medizinische Zwecke entwickelt worden<br />

und bestehen aus wasserunlöslicher Stärke, die kovalent mit<br />

einem blauen Farbstoff gekoppelt wurde. Durch<br />

enzymatischen Abbau der Stärke wird der blaue Farbstoff<br />

freigesetzt und löst sich im Wasser. Bei Anwesenheit von<br />

Amylasen färbt sich die wässrige Lösung somit blau. In<br />

amylasefreien Lösungen sind die Phadebas-Tabletten völlig<br />

unlöslich. Die Geschwindigkeit der Stärkehydrolyse ist<br />

proportional zur Enzymaktivität, so dass über<br />

photometrische Analyse auch quantitative Bestimmungen<br />

der Amylaseaktivität möglich sind. Mit Hilfe der Phadebas-<br />

Tabletten lässt sich auch die Amylaseaktivität z.B. von<br />

Speichel oder Getreide-Keimlingen untersuchen. Dadurch<br />

können Bezüge zur Biologie hergestellt werden. Das<br />

Experiment eignet sich wegen der einfachen Durchführung<br />

gut als Schülerversuch und für Reihenuntersuchungen.<br />

Amylasen *<br />

Lernziel: Ein weiterer Versuch Amylasen mit Substraten aus dem<br />

Alltag nachzuweisen.<br />

Chemikalien: Sil Fleckensalz, modifizierte Stärke, verdünnte Iodlösung,<br />

Essigessenz<br />

Materialien: Plastikpipette, Spatel, Schnappdeckelgläser<br />

Durchführung: Ein kleiner Spatellöffel voll modifizierter Stärke wird in ca.<br />

20-30mL Wasser gelöst, die Lösung auf zwei<br />

Schnappdeckelgläser verteilt. Dem einen Glas fügt man<br />

einen Spatellöffel voll Fleckensalz mit Amylase hinzu,<br />

schüttelt vorsichtig (wegen der Schaumbildung) um und<br />

lässt die Gläser etwa 1 bis 2 Stunden stehen. Dann fügt<br />

man 1-2mL Essigessenz hinzu (um die Anteile an<br />

Natriumcarbonat zu neutralisieren) oder so viel<br />

Essigessenz, dass keine Gasentwicklung mehr auftritt.<br />

Schließlich werden beide Gläser einige Tropfen Iodlösung<br />

hinzu pipettiert.<br />

Beobachtung: Die unbehandelte Stärkelösung färbt sich intensiv blau, die<br />

Lösung mit dem Fleckenmittel dagegen ist deutlich violett<br />

gefärbt.<br />

Erklärung: Die Veränderung der Farbe der Iod-Stärke-<br />

Einschlussverbindung von Blau nach Rotviolett zeigt den<br />

51


Proteasen *<br />

Abbau der Stärkemoleküle an. Amylasen sind Enzyme, die<br />

als Hydrolasen Stärke entweder direkt oder über Dextrine<br />

abbauen können. Die Rotviolettfärbung zeigt die<br />

Entstehung von Dextrinen an. Endprodukte des Abbaus<br />

sind Maltose und Glucose. Die Lösung muss angesäuert<br />

bzw. neutralisiert werden, damit das Iod nicht zu Iodid und<br />

Hypoiodit disproportioniert.<br />

Lernziel: Ein Nachweis von Proteasen in Waschmitteln.<br />

Chemikalien: Kupfersulfat, Sil Fleckensalz, Vollwaschmittel (ohne Protease),<br />

Gelatine gemahlen, Soda (Natriumcarbonat)<br />

Materialien: Plastikpipette, Spatel, Schnappdeckelgläser<br />

Durchführung: In zwei Schnappdeckelgläser wird je ein Spatellöffel voll<br />

gemahlener Gelatine mit ca. 10mL Wasser geschüttelt. In<br />

einem dritten Schnappdeckelglas fügt man einen kleinen<br />

Spatellöffel voll Soda hinein. In die ersten beiden Gläser<br />

mit den gelatinehaltigen Proben werden einige Tropfen der<br />

entstandenen tiefblauen Suspension zugegeben. Es entsteht<br />

nach einigen Minuten ein violetter Farbton. Jetzt fügt man<br />

in das erste Schnappdeckelgläser einen Spatellöffel voll Sil<br />

Fleckensalz, in das zweite hingegen einen mit<br />

Vollwaschmittel, das keine Proteasen enthält, und schüttelt<br />

das Ganze bis sich das Waschmittel löst.<br />

Beobachtung: Nach kurzer Zeit entsteht in den Gelatine Proben mit<br />

sodaalkalischer Lösung eine blauviolette Trübung. Im Glas<br />

mit dem Vollwaschmittel tritt nach kurzer Zeit eine<br />

graugrüne Trübung auf, nur im Bodensatz ist eine solche<br />

blau-violette Färbung zu beobachten. Die Probe mit dem<br />

Fleckensalz bleibt nahezu unverändert blauviolett. Die<br />

Farbe ändert sich erst nach längerem stehen lassen.<br />

Erklärung: Proteasen gehören wie auch die anderen Enzyme in Wasch-<br />

und Reinigungsmitteln zur Klasse der Hydrolasen. Sie<br />

spalten Peptidbindungen. Man unterscheidet zwischen<br />

Peptidasen und Proteinasen; sie werden auch proteolytische<br />

Enzyme genannt. Peptidasen spalten am Amino-Carboxy-<br />

Ende von Proteinen einzelne Aminosäuren ab, Proteinasen<br />

spalten im Inneren eines Polypeptids. Dem Versuch liegt<br />

die Biuretreaktion zugrunde.<br />

Proteasen vs. Gummibärchen *<br />

Lernziel: Dieser Versuch lässt sich gut als Schülerexperiment<br />

anwenden. Das Lernziel dabei ist, dass die Gelatine, aus<br />

denen die Gummibärchen bestehen, von den proteasehaltigen<br />

Waschmitteln abgebaut wird, während die<br />

Blindprobe mit Wasser aufquillt.<br />

Chemikalien: rote Gummibärchen, AS Fleckensalz<br />

52


Materialien: Schnappdeckelgläser, Spatel<br />

Durchführung: In zwei Schnappdeckelgläser wird je ein rotes Gummibärchen<br />

mit Wasser bedeckt. Einem Glas fügt man einen<br />

Spatellöffel voll Fleckensalz hinzu. Die Gläser lässt man<br />

über Nacht stehen.<br />

Beobachtung: Am nächsten Tag ist das Gummibärchen in reinem Wasser<br />

auf mehr als das doppelte Volumen aufgequollen. Ein Teil<br />

des roten Farbstoffes hat sich gelöst. Im Glas mit den<br />

Proteasen ist eine milchige farblose Suspension entstanden.<br />

Das Gummibärchen ist farblos und kleiner geworden.<br />

Erklärung: Die Gelatine quillt durch die Aufnahme von Wasser auf.<br />

Im Glas mit dem Fleckensalz haben die Proteasen einen<br />

Teil der Proteine aus der Gelatinematrix soweit abgebaut,<br />

dass sie als milchige Suspension erscheinen.<br />

Anmerkung: Dieser Versuch lässt sich auch mit Spülmaschinen-Tabs<br />

durchführen. Das Video auf der Website AVIMEC zeigt<br />

die Ergebnisse dazu an.<br />

Cellulasen *<br />

Lernziel: Mit Waschmitteln lassen sich nicht nur Proteasen und<br />

Amylasen nachweisen, sondern auch Cellulasen. Dieser<br />

Versuch zeigt die katalytische Wirkung der Cellulase am<br />

Beispiel einer Zwiebelschale.<br />

Chemikalien: Basiswaschmittel (ohne Cellulasen) , Vollwaschmittel (mit<br />

Cellulasen) oder Backofen Aktiv-Gel, Zwiebel (braune<br />

Schale)<br />

Materialien: Schnappdeckelgläser, Spatel<br />

Durchführung: In drei Schnappdeckelgläser werden Stückchen von<br />

gelbbraun gefärbter Zwiebelschale zu zwei Dritteln des<br />

Glasvolumens mit Wasser bedeckt. Zu zwei der drei Gläser<br />

fügt man jeweils einen Spatellöffel Basiswaschmittel bzw.<br />

Vollwaschmittel hinzu. Die Gläser lässt man verschlossen<br />

über Nacht stehen.<br />

Beobachtung: Im Glas ohne Zusatz hat sich das Wasser schwach<br />

gelbbraun gefärbt. Die Zwiebelschalen haben sich kaum<br />

verändert. Im Glas mit dem Basiswaschmittel hat sich das<br />

Wasser braun, die Zwiebelschale ebenfalls braun verfärbt.<br />

Im Glas mit den Cellulasen aus dem Vollwaschmittel ist<br />

das Wasser nur schwach gelb verfärbt, die Zwiebelschalen<br />

dagegen sind farblos geworden.<br />

Erklärung: Cellulasen katalysieren als Enzyme den Abbau von<br />

Cellulose. Sie gehören zur Gruppe der Hydrolasen und<br />

greifen glucosidische Bindungen am Ende der Cellulose an,<br />

wobei die Cellulose zur Cellobiose hydrolysiert wird. Im<br />

Experiment ist der Abbau bereits nicht mehr unter Cellulose<br />

(braun) zu beobachten. Die Hydrolyse der<br />

mikrokristallinen Cellulose ist ein ziemlich komplizierter<br />

Vorgang, an dem mehrere Enzyme synergistisch beteiligt<br />

sind.<br />

53


Lipasen*<br />

Das Bleichmittel auf Sauerstoffbasis im Vollwaschmittel<br />

hat auch die braune Farbe mit abgebaut.<br />

Lernziel: Anhand der Entfärbung von Sudanrot III, lässt sich der<br />

Abbau des Öls über die Lipasen mitverfolgen.<br />

Chemikalien: Sudanrot III, Persil Kraft Gel (mit Protease), Persil Mega<br />

Perls (mit Lipase), Sonnenblumenöl<br />

Materialien: Schnappdeckelgläser, Pipetten, Spatel<br />

Durchführung: Drei kleine Schnappdeckelgläser werden jeweils zur Hälfte<br />

mit Wasser gefüllt. Dann fügt man Sonnenblumenöl,<br />

gefärbt mit etwas Sudanrot III hinzu, sodass sich ein dünner<br />

Ölfilm auf der Oberfläche des Wassers bildet. Dann fügt<br />

man einem Glas einen Spatellöffel Feinwaschmittel (mit<br />

Lipase) und einem zweiten einige Tropfen „Kraftgel“<br />

hinzu, schüttelt mehrmals um und lässt alle drei Gläser bis<br />

zum nächsten Tag stehen. Alternativ kann man diese<br />

Schnappdeckelgläser auch auf eine vorgewärmte Heizplatte<br />

bei 40°C stellen. Dadurch verläuft die Reaktion schneller<br />

ab.<br />

Beobachtung: Im Glas mit Wasser und gefärbten Öl sowie dem Glas mit<br />

Waschmittel ohne Lipase zeigt sich keine Veränderung –<br />

die wässrige Phase ist ungefärbt und klar geblieben. Im<br />

Glas mit lipasehaltigen Waschmittel ist eine rosa bis rötlich<br />

gefärbten Trübung entstanden.<br />

Erklärung: Lipasen gehören zu den Hydrolasen. Sie setzen aus Fetten<br />

die Säuren frei und wirken an der Grenzschicht Öl/Wasser.<br />

Im Experiment herrschen nicht die optimalen Bedingungen<br />

– weder wurde das Temperaturoptimum (30 - 40°C) noch<br />

die für die Hydrolyse erforderliche Emulsion erreicht.<br />

Trotzdem lässt sich wie beschrieben die Wirkung der<br />

Lipasen im Vergleich zu den unbehandelten Proben gut<br />

beobachten.<br />

54


8 Enzyme im Körper<br />

Abbau von Fett durch Pankreatin<br />

Lernziel: Durch das Freiwerden von Fettsäuren bei der Spaltung von<br />

Fett, kann dieser Vorgang mit einem Säure-Base-Indikator<br />

mitverfolgt werden.<br />

Chemikalien: Olivenöl, Phenolrot (oder Phenolphthalein), Sodalösung<br />

(0.2% in aqua dest.), Pankreatin<br />

Materialien: Mixer, Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Becherglas<br />

(300-400mL), Tropfpipette<br />

Durchführung: Ein Esslöffel Olivenöl wird mit 200mL Wasser im Mixer<br />

milchig gerührt. Von der Emulsion gibt man 5-10mL in ein<br />

Reagenzglas und versetzt sie mit 5-10 Tropfen<br />

Indikatorlösung. Es wird so lange Sodalösung zugegeben,<br />

bis sich die Farbe eindeutig in den alkalischen Bereich<br />

verschoben hat (Phenolorange = rosa, Phenolphthalein =<br />

rosa). Die Emulsion wird auf zwei Reagenzgläser aufgeteilt<br />

(zweites Reagenzglas dient zur Kontrolle). In das eine<br />

Reagenzglas gibt man 1-2mL Pankreatinlösung. Beide<br />

Reagenzgläser stellt man nun in ein Wasserbad von 30-<br />

40°C und beobachtet.<br />

Beobachtung: Nach kurzer Zeit färbt sich die Lösung mit Pankretin und<br />

Öl gelb (wird farblos).<br />

Erklärung: Das Pankreatin spaltet das Öl und setzt die Fettsäuren frei.<br />

Diese bewirken eine pH -Wert-Verschiebung in den sauren<br />

Bereich.<br />

Modellversuch zur Verdauung und Resorption im Darm<br />

Lernziel: Wie der Titel schon besagt, lässt sich über diesen Versuch<br />

die<br />

Verdauung sowie die Resorption im Darm in vitro<br />

darstellen.<br />

Chemikalien: Eiklar oder Albumin, Stärke (wasserlöslich), Pankreatin,<br />

Folin-Ciocalteus-Reagenz, Natronlauge (0,5N), Fehlingsche<br />

Lösung I+II, Glucoseteststreifen<br />

Materialien: Dialyseschlauch, Bindfaden, Schere, Glasstab, 2 Bechergläser<br />

(100mL), 4 Bechergläser (200mL), 1 Reagenzglas, 1<br />

Standzylinder (oder hohes Becherglas), Wasserbad (40°C)<br />

Durchführung: Stärkelösung: In ein Becherglas wird in 100mL Wasser 1g<br />

Stärke eingerührt und aufgekocht<br />

Eiweißlösung: In ca. 50mL Wasser gibt man 1-2mL Eiklar<br />

oder eine Spatelspitze Albumin und rührt, bis es sich gelöst<br />

hat<br />

Enzymlösung: In 5mL Wasser wird eine gehäufte<br />

Spatelspitze Pankreatin aufgeschlämmt<br />

55


Die Eiweiß- und Stärkelösungen werden in einem<br />

Becherglas gut miteinander vermischt und auf zwei Gläser<br />

gleichmäßig verteilt. Das eine Becherglas dient als<br />

Blindprobe, zu dem anderen gibt man die Enzymlösung<br />

hinzu.<br />

Zwei Dialyseschläuche von 15cm Länge werden an ihren<br />

Enden fest verknotet. In den einen gibt man die Blindprobe,<br />

in den anderen die Lösung. Beide werden oben mit<br />

Bindfaden sorgfältig zugeknotet und mit destilliertem<br />

Wasser abgespült. Anschließend werden sie in ein<br />

Becherglas mit warmen (30-40°C) Wasser gehängt und die<br />

Temperatur mit Hilfe eines Wasserbades konstant gehalten.<br />

Nach 30 Minuten nimmt man eine Probe aus dem<br />

Becherglas und prüft auf Zucker mit der Fehlingprobe,<br />

bzw. auf Aminosäuren mit dem Folin-Ciocalteus-Reagenz.<br />

Für den Aminosäuretest gibt man zu ca. 2mL Probelösung<br />

1mL Reagenz und 2mL 0,5N Natronlauge zu. Aromatische<br />

Aminosäuren bilden einen blau-lilanen Farbstoff.<br />

Beobachtung: Bei der Blindprobe kann nichts nachgewiesen werden, bei<br />

dem zu beobachtenden Ansatz kann man sowohl Zucker,<br />

als auch Aminosäuren nachweisen.<br />

Erklärung: Eiweiß bzw. Albumin und Stärke sind zu groß, um durch<br />

die Poren des Dialyseschlauches zu dringen. Die Enzyme<br />

zerlegen die Makromoleküle in ihre Bauteile (Zucker und<br />

Aminosäuren), die wesentlich kleiner sind und durch die<br />

Poren des Dialyseschlauches diffundieren können.<br />

Stärkeverdauung im Dünndarm<br />

Lernziel: Bei diesem Versuch soll der Verdauungsvorgang der Stärke<br />

im Darm simuliert werden.<br />

Chemikalien: Iodiodkaliumlösung, Fehlingsche Lösung I+II,<br />

Pankreatinlösung 100mL (1%ig), Stärkelösung<br />

Materialien: 4 Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, Becherglas (600mL),<br />

Thermometer, Pipette, Brenner, Dreifuß, Asbestnetz, Spatel<br />

Durchführung: In einem Reagenzglas 5mL Stärkelösung mit einigen<br />

Tropfen Iodiodkaliumlösung blau färben, anschließend<br />

etwa 1mL Pankreatinlösung zusetzen. Das Reagenzglas im<br />

Wasserbad auf einer Temperatur von ca. 37°C halten. Der<br />

Farbton des Gemisches wird beobachtet. In Abständen von<br />

ein paar Minuten mehrere Proben mit der Pipette<br />

entnehmen und in einem neuen Reagenzglas mit der<br />

Fehlingprobe auf Zucker untersuchen.<br />

Beobachtung: Das ursprünglich blaue Gemisch färbt sich erst langsam<br />

lila, und entfärbt sich schließlich ganz. Die ersten<br />

entnommenen Proben reagieren auf die fehlingsche Probe<br />

negativ, die späteren positiv.<br />

Erklärung: Durch die von der Bauchspeicheldrüse abgegebene<br />

Diastase wird die vom Mundspeichel noch nicht gespaltene<br />

Stärke im Dünndarm über Dextrin zu Malzzucker<br />

gespalten.<br />

56


Pepsin und Salzsäure<br />

Lernziel: Die pH-Abhängigkeit der Enzymwirkung soll vermittelt<br />

werden.<br />

Chemikalien: Salzsäure 300mL (0,2%), Pepsinlösung 50mL (1%), Fibrin<br />

oder Fischfleisch 50g<br />

Materialien: 3 Reagenzgläser, Becherglas (600mL), Brenner, Dreifuß,<br />

Asbestnetz, Thermometer, Fettstift<br />

Durchführung: Die drei Reagenzgläser werden mit I, II und III beschriftet<br />

und anschließend wird in alle Reagenzgläser die gleiche<br />

Menge Fibrin oder Fischfleisch gegeben. In Glas I 1mL<br />

Pepsinlösung und 10mL Wasser, in Glas II 10mL 0,2%ige<br />

Salzsäure und in Glas III 10mL 0,2%ige Salzsäure und<br />

1mL 1%ige Pepsinlösung zusetzen und alle Gläser<br />

anschließend gut schütteln.<br />

Beobachtung: In Glas I tritt keine Änderung ein, in Glas II quillt das<br />

Gewebe auf und in Glas III wird das Gewebe kleiner und<br />

löst sich schließlich ganz auf.<br />

Erklärung: Pepsin ist in Wasser alleine unwirksam, da kein pH-Wert<br />

vorliegt, bei dem das Enzym arbeiten würde. In verdünnter<br />

Salzsäure (Glas II) quellen Eiweiße lediglich auf und<br />

werden nicht zersetzt. Erst bei den Bedingungen in Glas III,<br />

wo zu dem vorhandenen Enzym der richtige pH-Wert dazu<br />

kommt, beginnt das Enzym zu arbeiten und zersetzt das<br />

Gewebe.<br />

Temperatureinfluss auf Enzyme<br />

Lernziel: Es soll vermittelt werden, dass Enzyme ein<br />

Temperaturoptimum besitzen.<br />

Chemikalien: Salzsäure 300mL (0,2%), Pepsinlösung 50mL (1%), Eis,<br />

Fibrin oder Fischfleisch<br />

Materialien: 4 Reagenzgläser, Reagenzglasgestell, 3 Bechergläser<br />

(600mL), 2 Thermometer, Brenner, Dreifuß, Asbestnetz,<br />

Fettstift<br />

Durchführung: In 4 Reagenzgläser werden jeweils 1omL 0,2%ige<br />

Salzsäure und 1mL 1%ige Pepsinlösung abgemessen. Die<br />

Gläser werden mit I, II, III und IV beschriftet. Glas I wird<br />

auf Eis gestellt, Glas II bei Zimmertemperatur stehen<br />

gelassen, Glas III im Wasserbad auf 37°C erwärmt (und<br />

Temperatur gehalten) und Glas IV wird im Wasserbad auf<br />

etwa 65°C erwärmt (ebenfalls Temperatur halten). Nach<br />

erreichen der Zieltemperaturen wird in alle Reagenzgläser<br />

eine gleich große Menge von Fibrin oder Fischfleisch<br />

gegeben und das ganze beobachtet.<br />

Beobachtung: Das Fibrin (das Fischfleisch) löst sich in den<br />

Reagenzgläsern unterschiedlich schnell auf. Am schnellsten<br />

geht das ganze bei Körpertemperatur.<br />

Erklärung: Enzyme haben ein Temperaturoptimum, bei dem sie die<br />

zugehörigen Substrate besonders schnell umsetzten.<br />

Sowohl bei höherer, als auch bei niedrigerer Temperatur<br />

57


findet die Umsetzung langsamer statt. Kommt man mit der<br />

Temperatur zu hoch oder zu niedrig, denaturieren die<br />

Enzyme und werden inaktiv.<br />

Verdaulichkeit verschiedener Nahrungsmittel<br />

Lernziel: Bei diesem Versuch soll vermittelt werden, dass nicht alle<br />

Nahrungsmittel gleich leicht verdaulich sind.<br />

Chemikalien: Salzsäure 30mL (0,2%), Fischfleisch 50g, Rindfleisch 50g,<br />

Käse 50g, Eiweiß hart gekocht (von einem Hühnerei),<br />

Pepsinlösung 30mL (1%)<br />

Materialien: 4 Reagenzgläser, Reagenzglasständer, Spritzflasche,<br />

Thermometer, Brenner, Asbestnetz, Dreifuß<br />

Durchführung: In 4 Reagenzgläser je 10mL 0,2%ige Salzsäure und 1mL<br />

1%ige Pepsinlösung geben. Daraufhin in das erste<br />

Reagenzglas Fischfleisch, in das zweite Rindfleisch, in das<br />

dritte Käse und in das letzte das hart gekochte Eiweiß<br />

geben. Alle Reagenzgläser im Wasserbad auf 37°C erhitzen<br />

und die Temperatur halten.<br />

Beobachtung: Die einzelnen Nahrungsmittel lösen sich mit<br />

unterschiedlicher Geschwindigkeit auf.<br />

Erklärung: Die Verdaulichkeit der eiweißhaltigen Nahrungsmittel ist<br />

unterschiedlich. Sie erfolgt bei den angegebenen<br />

Nahrungsmitteln in der Reihenfolge Fisch, Käse, Rind,<br />

Eiweiß.<br />

Fettverdauung im Dünndarm<br />

Lernziel: Mit diesem Versuch soll die Fettverdauung im Dünndarm<br />

simuliert werden<br />

Chemikalien: Phenolphthalein, Natriumcarbonatlösung 100mL (1%),<br />

Pankreatinlösung 60mL (1%), Gallenflüssigkeit 60mL,<br />

Vollmilch 100mL<br />

Materialien: 3 Bechergläser, Becherglas 600mL, Thermometer, Brenner,<br />

Dreifuß, Asbestnetz, Pipette, Fettstift<br />

Durchführung: In drei Reagenzgläsern werden je 3mL Vollmilch mit 3mL<br />

Wasser gemischt und anschließend im Wasserbad auf 37°C<br />

erwärmt (Temperatur halten). Die Gläser werden mit I, II<br />

und III beschriftet. In Glas I und III werden je 2mL<br />

Gallenflüssigkeit und in Glas I und II je 1mL<br />

Pankreatinlösung gegeben. Daraufhin wird jedem<br />

Reagenzglas 1 Tropfen Phenolphthaleinlösung zugesetzt.<br />

Unter gründlichem Schütteln wird jedem Reagenzglas so<br />

lange 1%ige Sodalösung zugegeben, bis alle Lösungen eine<br />

gleichmäßige Färbung aufweisen.<br />

Beobachtung: Nach einigen Minuten verschwindet die Rotfärbung in Glas<br />

I, nach längerer Zeit verschwindet auch die Farbe in Glas<br />

II, in Glas III jedoch bleibt die Färbung unverändert<br />

vorhanden.<br />

58


Erklärung: Das Enzym Lipase aus der Bauchspeicheldrüse spaltet Fette<br />

in Fettsäuren und Glycerin. Die Fettsäuren können über die<br />

Entfärbung der Phenolphthaleinindikation nachgewiesen<br />

werden. Durch die Reaktion von freien Fettsäuren mit<br />

Gallsäuren wird die Fettspaltung wesentlich beschleunigt<br />

(Verschiebung des Gleichgewichts durch entfernen eines<br />

Produkts).<br />

Enzymatischer Abbau von Stärke<br />

Lernziel: Hiermit soll gezeigt werden, dass Mundspeichel fähig ist<br />

Stärke zu Zucker abzubauen.<br />

Chemikalien: Speichellösung (ca. 10mL Mundspeichel über ein feuchtes<br />

Filterpapier filtrieren und 20mL Wasser zusetzen),<br />

Stärkelösung (1g Stärke in 100mL lösen, aufkochen und<br />

abkühlen lassen), Iodiodkaliumlösung, Fehlingsche Lösung<br />

I+II<br />

Materialien: 3 Bechergläser 50mL, Reagenzgläser, Brenner, Asbestnetz,<br />

Dreifuß, 2 Bechergläser 150mL (hohe Form), Tüpfelplatte,<br />

Messpipette 10mL, 2 Tropfpipetten, Glasstab, Stoppuhr<br />

Durchführung: Es werden 1,5mL Stärkelösung in ein Reagenzglas<br />

pipettiert und je 2,5mL Fehlingsche Lösung I und II<br />

zugegeben. Anschließend stellt man das Reagenzglas in ein<br />

kochendes Wasserbad.<br />

In ein weiteres Reagenzglas pipettiert man 10mL<br />

Stärkelösung und setzt 5mL Speichellösung zu. Zum<br />

Zeitpunkt der Zugabe setzt man die Stoppuhr in Gang.<br />

Unmittelbar danach entnimmt man einen Tropfen des<br />

Reaktionsgemisches und verrührt diesen auf einer<br />

Tüpfelplatte mit einem Tropfen Iodiodkaliumlösung.<br />

Im Abstand von jeweils 1 Minute entnimmt man jeweils<br />

einen Tropfen der Lösung und versetzt ihn auf der<br />

Tüpfelplatte mit Iodiodkaliumlösung.<br />

Nachdem die blaue Farbe nicht mehr auftaucht bei der<br />

Lugol’schen Probe (Test mit Iodiodkaliumlösung), testet<br />

man mit einem Tropfen der Lösung die Fehlingprobe durch<br />

(Zugabe von jeweils einem Tropfen Fehlinglösung I und II)<br />

Auswertung: Man protokolliert den Farbwechsel in Abhängigkeit von<br />

der Zeit.<br />

Erklärung: Beim Reagenzglas im kochenden Wasserbad wird beim<br />

Stärkenachweis immer eine Blaufärbung eintreten, da das<br />

Enzym denaturiert ist. Beim zweiten Reagenzglas tritt nach<br />

einiger Zeit keine Blaufärbung mehr auf, weil die Stärke<br />

vom Enzym abgebaut wurde. Dafür kann man das<br />

Abbauprodukt (Zucker) mit der Fehlingprobe nachweisen.<br />

59


9. Richtlinien und Sicherheitssätze<br />

Hinweise auf besondere Gefahren : R-Sätze<br />

R 1 In trockenem Zustand explosionsgefährlich<br />

R 2 Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen explosionsgefährlich<br />

R 3 Durch Schlag, Reibung, Feuer oder andere Zündquellen besonders<br />

explosionsgefährlich<br />

R 4 Bildet hochempfindliche explosionsgefährliche Metallverbindungen<br />

R 5 Beim Erwärmen explosionsgefährlich<br />

R 6 Mit und ohne Luft explosionsfähig<br />

R 7 Kann Brand verursachen<br />

R 8 Feuergefahr bei Berührung mit brennbaren Stoffen<br />

R 9 Explosionsgefahr bei Mischung mit brennbaren Stoffen<br />

R 10 Entzündlich<br />

R 11 Leichtentzündlich<br />

R 12 Hochentzündlich<br />

R 13 Hochentzündliches Flüssiggas<br />

R 14 Reagiert heftig mit Wasser<br />

R 15 Reagiert mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase<br />

R 16 Explosionsgefährlich in Mischung mit brandfördernden Stoffen<br />

R 17 Selbstentzündlich an der Luft<br />

R 18 Bei Gebrauch Bildung explosionsfähiger/leichtentzündlicher Dampf-<br />

Luftgemische möglich<br />

R 19 Kann explosionsfähige Peroxide bilden<br />

R 20 Gesundheitsschädlich beim Einatmen<br />

R 21 Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut<br />

R 22 Gesundheitsschädlich beim Verschlucken<br />

R 23 Giftig beim Einatmen<br />

R 24 Giftig bei Berührung mit der Haut<br />

R 25 Giftig beim Verschlucken<br />

R 26 Sehr giftig beim Einatmen<br />

R 27 Sehr giftig bei Berührung mit der Haut<br />

R 28 Sehr giftig beim Verschlucken<br />

R 29 Entwickelt bei Berührung mit Wasser giftige Gase<br />

R 30 Kann bei Gebrauch leicht entzündlich werden<br />

R 31 Entwickelt bei Berührung mit Säure giftige Gase<br />

R 32 Entwickelt bei Berührung mit Säure sehr giftige Gase<br />

R 33 Gefahr kumulativer Wirkungen<br />

R 34 Verursacht schwere Verätzungen<br />

R 35 Verursacht schwere Verätzungen<br />

R 36 Reizt die Augen<br />

60


R 37 Reizt die Atmungsorgane<br />

R 38 Reizt die Haut<br />

R 39 Ernste Gefahr irreversiblen Schadens<br />

R 40 Verdacht auf krebserzeugende Wirkung<br />

R 41 Gefahr ernster Augenschäden<br />

R 42 Sensibilisierung durch Einatmen möglich<br />

R 43 Sensibilisierung durch Hautkontakt möglich<br />

R 44 Explosionsgefahr bei Erhitzen unter Einschluss<br />

R 45 Kann Krebs erzeugen<br />

R 46 Kann vererbbare Schäden verursachen<br />

R 47 Kann Missbildungen verursachen<br />

R 48 Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

R 49 Kann Krebs erzeugen beim Einatmen<br />

R 50 Sehr giftig für Wasserorganismen<br />

R 51 Giftig für Wasserorganismen<br />

R 52 Schädlich für Wasserorganismen<br />

R 53 Kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben<br />

R 54 Giftig für Pflanzen<br />

R 55 Giftig für Tiere<br />

R 56 Giftig für Bodenorganismen<br />

R 57 Giftig für Bienen<br />

R 58 Kann längerfristig schädliche Wirkungen auf die Umwelt haben<br />

R 59 Gefährlich für die Ozonschicht<br />

R 60 Kann die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen<br />

R 61 Kann das Kind im Mutterleib schädigen<br />

R 62 Kann möglicherweise die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen<br />

R 63 Kann das Kind im Mutterleib möglicherweise schädigen<br />

R 64 Kann Säuglinge über die Muttermilch schädigen<br />

R 65 Gesundheitsschädlich: Kann beim Verschlucken Lungenschäden<br />

verursachen<br />

R 66 Wiederholter Kontakt kann zu spröder oder rissiger Haut führen<br />

R 67 Dämpfe können Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen<br />

R 68 Irreversibler Schaden möglich<br />

Kombination der R-Sätze<br />

R 14/15 Reagiert heftig mit Wasser unter Bildung hochentzündlicher Gase<br />

R 15/29 Reagiert mit Wasser unter Bildung giftiger und hochentzündlicher Gase<br />

R 20/21 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />

R 21/22 Gesundheitsschädlich bei Berührung mit der Haut und beim<br />

Verschlucken<br />

R 20/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen und Verschlucken<br />

R 20/21/22 Gesundheitsschädlich beim Einatmen, Verschlucken und Berührung<br />

mit der Haut<br />

61


R 23/24 Giftig beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />

R 23/25 Giftig beim Einatmen und Verschlucken<br />

R 23/24/25 Giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut<br />

R 24/25 Giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken<br />

R 26/27 Sehr giftig beim Einatmen und bei Berührung mit der Haut<br />

R 26/28 Sehr giftig beim Einatmen und Verschlucken<br />

R 26/27/28 Sehr giftig beim Einatmen, Verschlucken und Berührung mit der Haut<br />

R 27/28 Sehr giftig bei Berührung mit der Haut und beim Verschlucken<br />

R 36/37 Reizt die Augen und die Atmungsorgane<br />

R 36/38 Reizt die Augen und die Haut<br />

R 36/37/38 Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut<br />

R 37/38 Reizt die Atmungsorgane und die Haut<br />

R 39/23 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen<br />

R 39/24 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der<br />

Haut<br />

R 39/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken<br />

R 39/23/24 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und bei<br />

Berührung mit der Haut<br />

R 39/23/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und durch<br />

Verschlucken<br />

R 39/24/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der<br />

Haut und durch Verschlucken<br />

R 39/23/24/25 Giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen,<br />

Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />

R 39/26 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen<br />

R 39/27 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der<br />

Haut<br />

R 39/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Verschlucken<br />

R 39/26/27 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und<br />

bei Berührung mit der Haut<br />

R 39/26/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen und<br />

durch Verschlucken<br />

R 39/27/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens bei Berührung mit der<br />

Haut und durch Verschlucken<br />

R 39/26/27/28 Sehr giftig: ernste Gefahr irreversiblen Schadens durch Einatmen, bei<br />

Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />

R 42/43 Sensibilisierung durch Einatmen und Hautkontakt möglich<br />

R 48/20 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

Exposition durch Einatmen<br />

R 48/21 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

Exposition mit der Haut<br />

R 48/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

Exposition durch Verschlucken<br />

R 48/20/21 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

Exposition durch Einatmen und durch Berührung mit der Haut<br />

R 48/20/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

62


Exposition durch Einatmen und durch Verschlucken<br />

R 48/21/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

Exposition durch Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />

R 48/20/21/22 Gesundheitsschädlich: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer<br />

Exposition durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch<br />

Verschlucken<br />

R 48/23 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Einatmen<br />

R 48/24 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Berührung mit der Haut<br />

R 48/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Verschlucken<br />

R 48/23/24 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Einatmen und durch Berührung mit der Haut<br />

R 48/23/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Einatmen und durch Verschlucken<br />

R 48/24/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Berührung mit der Haut und Verschlucken<br />

R 48/23/24/25 Giftig: Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition<br />

durch Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />

R 50/53 Sehr giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig<br />

schädliche Wirkungen haben<br />

R 51/53 Giftig für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig<br />

schädliche Wirkungen haben<br />

R 52/53 Schädlich für Wasserorganismen, kann in Gewässern längerfristig<br />

schädliche Wirkungen haben<br />

R 68/20 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />

Einatmen.<br />

R 68/21 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens bei<br />

Berührung mit der Haut.<br />

R 68/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />

Verschlucken.<br />

R 68/20/21 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />

Einatmen und bei Berührung mit der Haut.<br />

R 68/20/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />

Einatmen und durch Verschlucken.<br />

R 68/21/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens bei<br />

Berührung mit der Haut und durch Verschlucken.<br />

R 68/20/21/22 Gesundheitsschädlich: Möglichkeit irreversiblen Schadens durch<br />

Einatmen, Berührung mit der Haut und durch Verschlucken<br />

Sicherheitsratschläge: S-Sätze<br />

S 1 Unter Verschluss aufbewahren<br />

S 2 Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen<br />

S 3 Kühl aufbewahren<br />

S 4 Von Wohnplätzen fern halten<br />

63


S 5 Unter ... aufbewahren ( geeignete Flüssigkeit vom Hersteller anzugeben)<br />

S 6 Unter ... aufbewahren ( inertes Gas vom Hersteller anzugeben)<br />

S 7 Behälter dicht geschlossen halten<br />

S 8 Behälter trocken halten<br />

S 9 Behälter an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />

S 10 Inhalt feucht halten<br />

S 11 Zutritt von Luft verhindern<br />

S 12 Behälter nicht gasdicht verschließen<br />

S 13 Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten<br />

S 14 Von ... fernhalten ( inkompatible Substanzen sind vom Hersteller<br />

anzugeben)<br />

S 15 Vor Hitze schützen<br />

S 16 Vor Zündquellen fernhalten - Nicht rauchen<br />

S 17 Von brennbaren Stoffen fernhalten<br />

S 18 Behälter mit Vorsicht öffnen und handhaben<br />

S 19 Staub nicht einatmen<br />

S 20 Bei der Arbeit nicht essen und trinken<br />

S 21 Bei der Arbeit nicht rauchen<br />

S 22 Staub nicht einatmen<br />

S 23 Gas/Rauch/Dampf/Aerosol nicht einatmen (geeignete Bezeichnung(en) vom<br />

Hersteller anzugeben)<br />

S 24 Berührung mit der Haut vermeiden<br />

S 25 Berührung mit den Augen vermeiden<br />

S 26 Bei Berührung mit den Augen sofort gründlich mit Wasser ausspülen und<br />

Arzt konsultieren<br />

S 27 Beschmutzte, getränkte Kleidung sofort ausziehen<br />

S 28 Bei Berührung mit der Haut sofort abwaschen mit viel ... ( vom Hersteller<br />

anzugeben)<br />

S 29 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen<br />

S 30 Niemals Wasser hinzu gießen<br />

S 31 Von explosionsfähigen Stoffen fernhalten<br />

S 32 Geeignete Schutzhandschuhe tragen<br />

S 33 Maßnahmen gegen elektrostatische Aufladungen treffen<br />

S 34 Schlag und Reibung vermeiden<br />

S 35 Abfälle und Behälter müssen in gesicherte Weise beseitigt werden<br />

S 36 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung tragen<br />

S 37 Geeignete Schutzhandschuhe tragen<br />

S 38 Bei unzureichender Belüftung Atemschutzgeräte anlegen<br />

S 39 Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />

S 40 Fußboden und verunreinigte Gegenstände mit ... reinigen (Material vom<br />

Hersteller anzugeben)<br />

S 41 Explosions- und Brandgase nicht einatmen<br />

S 42 Bei Räuchern/Versprühen geeignetes Atemschutzgerät anlegen (geeignete<br />

Bezeichnung(en) vom Hersteller anzugeben)<br />

64


S 43 Zum Löschen ... (vom Hersteller anzugeben) verwenden<br />

S 44 Bei Unwohlsein ärztlichen Rat einholen (wenn möglich, dieses Etikett<br />

vorzeigen)<br />

S 45 Bei Unfall oder Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen (wenn möglich, dieses<br />

Etikett vorzeigen)<br />

S 46 Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Ei<br />

S 47 Nicht bei Temperaturen über ... °C aufbewahren ( vom Hersteller<br />

anzugeben)<br />

S 48 Feucht halten mit ... (geeignetes Mittel vom Hersteller anzugeben)<br />

S 49 Nur im Originalbehälter aufbewahren<br />

S 50 Nicht mischen mit ... ( vom Hersteller anzugeben)<br />

S 51 Nur in gut gelüfteten Bereichen verwenden<br />

S 52 Nicht großflächig für Wohn- und Aufenthaltsräume zu verwenden<br />

S 53 Exposition vermeiden - vor Gebrauch besondere Anweisungen einholen<br />

S 54 Vor Ableitung in Kläranlagen Einwilligung der zuständigen Behörden<br />

einholen<br />

S 55 Vor Ableitung in die Kanalisation oder in Gewässer nach dem Stand der<br />

Technik behandeln<br />

S 56 Diesen Stoff und seinen Behälter der Problemabfallentsorgung zuführen<br />

S 57 Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behälter<br />

verwenden<br />

S 58 Als gefährlichen Abfall entsorgen<br />

S 59 Information zur Wiederverwendung/Wiederverwertung beim Hersteller/<br />

Lieferanten erfragen<br />

S 60 Dieser Stoff und sein Behälter sind als gefährlicher Abfall zu entsorgen<br />

S 61 Freisetzung in die Umwelt vermeiden. Besondere Anweisungen einholen /<br />

Sicherheitsdatenblatt beachten<br />

S 62 Beim Verschlucken kein Erbrechen herbeiführen. Sofort ärztlichen Rat<br />

einholen und Verpackung oder dieses Etikett vorzeigen<br />

S 63 Bei Unfall durch Einatmen: Verunfallten an die frische Luft bringen und<br />

ruhig stellen<br />

S 64 Bei Verschlucken Mund mit Wasser ausspülen (nur wenn Verunfallter bei<br />

Bewusstsein ist)<br />

Kombination der S-Sätze<br />

S 1/2 Unter Verschluss und für Kinder unzugänglich aufbewahren<br />

S 3/7 Behälter dicht geschlossen halten und an einem kühlen Ort<br />

aufbewahren<br />

S 3/7/9 Behälter dicht geschlossen halten und an einem kühlen, gut<br />

gelüfteten Ort aufbewahren<br />

S 3/9 Behälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />

S 3/9/14 An einem kühlen, gut gelüfteten Ort, entfernt von ... aufbewahren<br />

65


(die Stoffe, mit denen der Kontakt vermieden werden muss, sind vom<br />

Hersteller anzugeben<br />

S 3/9/14/49 Nur im Originalbehälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort, entfernt<br />

von ... aufbewahren (die Stoffe, mit denen Kontakt vermieden<br />

werden muss, sind vom Hersteller anzugeben)<br />

S 3/9/49 Nur im Originalbehälter an einem kühlen, gut gelüfteten Ort<br />

aufbewahren<br />

S 3/14 An einem kühlen, von ... entfernten Ort aufbewahren (die Stoffe, mit<br />

den Kontakt vermieden werden muss, sind vom Hersteller<br />

anzugeben)<br />

S 7/8 Behälter trocken und dicht geschlossen halten<br />

S 7/9 Behälter dicht geschlossen an einem gut gelüfteten Ort aufbewahren<br />

S 7/47 Behälter dicht geschlossen und nicht bei Temperaturen über ...°C<br />

aufbewahren (vom Hersteller anzugeben<br />

S 20/21 Bei der Arbeit nicht essen, trinken, rauchen<br />

S 24/25 Berührung mit den Augen vermeiden<br />

S 27/28 Bei Berührung mit der Haut beschmutzte Kleidung sofort ausziehen<br />

und sofort abwaschen mit viel ... (vom Hersteller anzugeben)<br />

S 29/35 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen. Abfälle und Behälter<br />

müssen in gesicherter Weise beseitigt werden<br />

S 29/56 Nicht in die Kanalisation gelangen lassen<br />

S 36/37 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und Schutzkleidung<br />

tragen<br />

S 36/37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung, Schutzhandschuhe und<br />

Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />

S 36/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzkleidung und<br />

Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />

S 37/39 Bei der Arbeit geeignete Schutzhandschuhe und<br />

Schutzbrille/Gesichtsschutz tragen<br />

S 47/49 Nur in Originalbehälter bei einer Temperatur von nicht über ...°C<br />

(vom Hersteller anzugeben) aufbewahren<br />

66


10 Literaturverzeichnis<br />

• H.W. Baer:<br />

Biologische Versuche im Unterricht, Aulis Verlag Deubner & Co KG,<br />

Köln, 1985.<br />

• H.Bannwarth, B.P. Kremer, D.Massing:<br />

Stoffe und Stoffwechsel-Grundlagen, Abläufe, Experimente, Biologische<br />

Arbeitsbücher- Quelle und Meyer, Wiesbaden, 1995.<br />

• F. Füller:<br />

Biologisches Praktikum, C. C. Buchner Verlag, Bamberg, 1984.<br />

• M. Just, A. Hradetzky:<br />

Chemische Schulexperimente – Organische Chemie, Verlag Harri<br />

Deutsch, Thun, Frankfurt am Main, 1997.<br />

• K. Klein:<br />

Praktische Biochemie, Biologische Arbeitsbücher - Quelle und Meyer,<br />

Heidelberg, 1979.<br />

• J. Knoll, G. Demmer, M. Thies:<br />

Stoffwechsel, Westermann Schulbuchverlag, Braunschweig,1994.<br />

• K. Kuhn, W. Probst:<br />

Biologisches Grundpraktikum Band I, 4. Auflage, Gustav Fischer<br />

Verlag, Stuttgart, 1983.<br />

• W. Pilhofer:<br />

Biochemische Grundversuche, Praxis Schriftenreihe Chemie, Band 25,<br />

Aulis Verlag Deubner & CO KG, Köln, 1982.<br />

• G. Schwedt:<br />

Noch mehr Experimente mit Supermarktprodukten - Das<br />

Periodensystem als Wegweiser, Wiley-VCH-Verlag, Weinheim, 2003.<br />

• G.Wagner, T.Angermeier:<br />

Unterricht Chemie, Rund um die Waschmittel, Nr.63, Erhard Friedrich<br />

Verlag, Berlin, 2001.<br />

67


11 Index<br />

A<br />

Aktivierungsenergie 3, 4, 5<br />

Aktivität 34, 40<br />

Alkoholdehydrogenase 1<br />

Amylase 25, 40, 50, 51<br />

Carboanhydrase 6, 7<br />

Coenzym 46<br />

Dehydrase 23<br />

Gelatine 47<br />

GOD-Test 13<br />

Gummibärchen 53<br />

Harnstoff 5, 6, 12<br />

Hemmung 39, 43<br />

C<br />

D<br />

G<br />

H<br />

K<br />

Katalase 1, 2, 5, 10, 11, 12, 13, 14, 25, 28<br />

Katalysator 4<br />

Lipase 8, 9, 10, 16, 54<br />

Millon 9, 10<br />

Pankreatin 55<br />

Pepsin 37<br />

Peroxidase 5, 23<br />

Phosphatase 20<br />

Protease 47, 54<br />

L<br />

M<br />

P<br />

S<br />

Schwefelsäure 24<br />

Stärke 22, 24, 25, 33, 51, 56, 57, 58<br />

Thrombin 14<br />

Trypsin 37<br />

T<br />

U<br />

Urease 5, 8, 9, 10, 11, 12, 18, 19, 29, 38, 42<br />

Wasserstoff 3, 4, 8<br />

W<br />

68

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