Nr. 145 zum Download. - Kreuzkirche Bonn
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© Ulrike Brzóska<br />
Seelsorgerin habe ich mich da nicht gefühlt. Wenn ich solchen Beratungsbedarf<br />
spüre, leite ich das generell an Pfarrer Schäfer weiter.<br />
Brzóska: Herr Raddatz, Sie werden ja im Moment jährlich zu Ihrem<br />
Geburtstag besucht. Es gibt aber doch auch noch eine wöchentliche<br />
Betreuung, die der Besuchsdienst leistet?<br />
Zielinski: Ja, das reicht vom Vorlesen der Zeitung bis zur Begleitung<br />
<strong>zum</strong> Arzt oder gemeinsam Spazierengehen. Es ist aber kein Putzdienst,<br />
um das deutlich abzugrenzen.<br />
Raddatz: Menschen, die solche Bedürfnisse haben, müssten sich<br />
dann ja eigentlich selber melden ... oder werden entdeckt bei Geburtstagbesuchen.<br />
Zielinski: Der Weg, sich selber zu melden, steht allen offen. Wenn<br />
uns bei den Besuchen etwas auffällt, dann fragen wir, ob eine Hilfeleistung,<br />
die wir organisieren könnten, gewünscht ist.<br />
Brzóska: Dann geben wir unseren Leserinnen und Lesern mit, rufen<br />
Sie an, wenn Sie gern besucht werden möchten oder Hilfe brauchen!<br />
Gibt es denn noch etwas, das Sie ihnen gern mitgeben wollen?<br />
Raddatz: Das Wichtigste ist, dass sich immer genügend finden, die<br />
diese Arbeit machen – nicht nur, damit sich die Kirche produziert,<br />
sondern auch im Interesse derer, die besucht werden. Das sehe ich<br />
so aus meiner Situation heraus. Ich finde es sehr angenehm, wenn<br />
ich sagen kann, zu meinem Geburtstag, da kommt auf jeden Fall<br />
Besuch aus der Gemeinde.<br />
Zielinski: Mir ist es wichtig, der Kirche ein Gesicht<br />
zu geben. Ich komme als Anke Zielinski,<br />
im Auftrag der <strong>Kreuzkirche</strong>. Neulich schrieb<br />
ich <strong>zum</strong> 73. Geburtstag einen Brief und dann<br />
meine private Telefonnummer dazu. Die<br />
Dame rief tatsächlich zurück und sagte: „Das<br />
finde ich so nett. Ich habe mir Ihre Telefonnummer<br />
jetzt mal in mein Adressbuch gesteckt<br />
für den Fall, dass mal etwas ist“. Oder<br />
ich freue mich, wenn jemand in der Stadt<br />
sagt: „Hallo Frau Zielinski, wissen Sie noch,<br />
sondern geschieht <strong>zum</strong><br />
Wohle der Besuchten.<br />
Sie haben mich <strong>zum</strong> Geburtstag besucht?“<br />
Das ist eine tolle Form von Gemeinschaft.<br />
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