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Bushidos (musikalische) Anfänge<br />
Bushido gehört zu den Pionieren des Deutschen<br />
»Gangster-Raps« wie die meisten Künstler, die<br />
in der Anfangszeit unter dem Label von »Aggro-<br />
Berlin« gearbeitet haben, darunter auch Größen<br />
wie »Sido«, »B-Tight« oder »Fler«, den Bushido<br />
bei seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer<br />
kennenlernte.<br />
Zu dieser Zeit stand Bushido noch deutlich im<br />
Schatten der beiden Aushängeschilder »Sido«<br />
und »B-Tight«, die zusammen das Duo »Die Sekte«<br />
bildeten und mit Ihrem Album »A.I.D.S« (Alles<br />
ist die Sekte) weit über die Grenzen West-Berlins<br />
hinaus für Furore sorgten. Bushido reichte mit<br />
seinen ersten beiden Alben, die er als Kassetten<br />
veröffentlichte, längst nicht an die lyrische<br />
Klasse eines »Sidos« heran, aber er fiel durch<br />
etwas anderes auf – etwas vollkommen Neuem.<br />
Auf »King of Kingz« und »Carlo,Koks,Nutten«<br />
verwendete er eine derart harte Sprache, dass<br />
sie selbst im direkten Vergleich zu seine Kollegen<br />
hervor stach. Nicht Wenige behaupten heute,<br />
dass Bushido die Härte der amerikanischen<br />
Gangster-Rapper nach Deutschland importierte,<br />
auch wenn sich die amerikanischen Themen<br />
nur schwer auf Deutsche Verhältnisse übertragen<br />
lassen – selbst im Ghetto. In den ersten<br />
Jahren seiner Karriere tingelte er zusammen<br />
mit Sido und Konsorten durch die Republik und<br />
machte 2001 diverse Male Halt am Niederrhein.<br />
Er trat in Jugendclubs in Moers auf und bildete<br />
damals die »Vorgruppe« von lokalen Rap-Größen<br />
wie »Fresh-Wask«, der im Frühjahr 2009 leider<br />
verstarb. Aus heutiger Sicht ist es schwer zu sagen,<br />
warum Bushidos Texte bei der Gruppe der<br />
Heranwachsenden offensichtlich genau ins Herz<br />
stießen.<br />
Rückblickend wünscht sich Bishido sicherlich,<br />
er wäre nicht kurz vor seinem großen<br />
Durchbruch in der Nachmittags-Talkshow von<br />
Tobi Schlegl aufgetreten, wo er sich in einem<br />
sehr ungünstigen Zusammenhang über Nutten,<br />
Puffbesuche und seine Mutter äußerte.<br />
(Link: http://www.youtube.com/watch?v=-<br />
pErSonAl-AKTE 41<br />
Wir wollen euch den wahren Bushido vorstellen: Das Finanzgenie, den Poser, das Muttersöhnchen<br />
und alle anderen Facetten, die einen komplexen Charakter ausmachen.<br />
zoIskUVL0c&feature=player_embedded)<br />
Zudem geistern seit Jahren Fotos von Bushido<br />
durchs Internet, in denen er in verfänglichen Posen<br />
und mit zweifelhafter Bekleidung zu sehen<br />
ist.<br />
Image ist alles! Oder: Was ist erfunden,<br />
was ist echt?<br />
Insbesondere in den Anfängen seiner Karriere<br />
hat Bushido alles daran gesetzt, den Härtesten<br />
unter den Harten zu verkörpern. Sämtliche Randgruppen<br />
wurden »gedisst« und ständig ist in seinen<br />
Texten die Rede von Gewalt und Pornographie.<br />
Nicht wenige behaupten, es sei gerade die<br />
»street-credebility, die für Bushidos Erfolg verantwortlich<br />
sei. Aber wie viel Wahrheit steckt<br />
hinter der harten Fassade und dem Gangster-<br />
Image?<br />
Zunächst gilt es mit der Mär aufzuräumen, Bushido<br />
sei im Ghetto groß geworden. Fragt man