the Key Region - Wirtschaftsförderung Velbert - Stadt Velbert
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VERLAGSSONDERBEILAGE<br />
Branche
2 INDEX<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
UNTERNEHMEN UND PERSONEN IN DIESER AUSGABE<br />
Bade, Markus, BKS GmbH 10-11, 24-25<br />
BKS GmbH, <strong>Velbert</strong> 24-25<br />
Bultmann, Uwe, Woelm GmbH 38-39<br />
Burmester, Ralf, Helbako 7<br />
C.Ed. Schulte GmbH, <strong>Velbert</strong> 12-13, 30-31<br />
Carl Fuhr GmbH & Co. KG, H’haus 34-35<br />
Carpaz, Cafer, GTV GmbH 36-37<br />
Eduard Ubrig + Söhne GmbH, H’haus 18-19<br />
Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG 16-17<br />
Enge, Dr. Thorsten, Wifö <strong>Velbert</strong> 8-9, 12-13<br />
Freitag, Stefan, BM <strong>Stadt</strong> <strong>Velbert</strong> 4-5<br />
Gatterer, Harry, Zukunftsinstitut GmbH 15<br />
Gemeinschaftslehrwerkstatt GLW 10-11<br />
Gölz, Rainer, Witte-<strong>Velbert</strong> 32-33<br />
Grunert, Martin, Emka GmbH & Co. KG 16-17<br />
GTV Schließ-Systeme GmbH, <strong>Velbert</strong> 36-37<br />
Heinisch, Dr. Jan, BM Heiligenhaus 4-5<br />
Heinrich Strenger GmbH, Heiligenhaus 21<br />
Hesse, Dr. Florian, Carl Fuhr 8-9, 10-11, 34-35<br />
Huf Hülsbeck & Fürst, <strong>Velbert</strong> 26-27<br />
Jul. Niederdrenk GmbH, <strong>Velbert</strong> 28-29, 26-27<br />
Kara, Cihan, GTV GmbH 36-37<br />
Keller, Erwin, Wifö <strong>Velbert</strong> 10-11<br />
Kollenberg, Harald, Wilhelm May 22-23<br />
Kollenberg, Manuel, Wilhelm May 22-23<br />
Krachten, Monika, Emka Beschlagteile 17<br />
Laue, Matthias, BKS GmbH 24-25<br />
Leptien, Eckhart, CES GmbH 8-9, 30-31<br />
Niederdrenk, Berd-Julius, JuNie 28-29<br />
Niederdrenk, Julia, JuNie 28-29<br />
P. Bisschop GmbH, <strong>Velbert</strong> 20<br />
Parnow, Peter, Wifö Heiligenhaus 8-9, 12-13<br />
Plum, Anna, Berufskolleg Niederberg 8-9<br />
Reich, Martin, scemtec automation 40-41<br />
Runge, Mark, Emka Beschlagteile 16-17<br />
scemtec automation gmbh, <strong>Velbert</strong> 40-41<br />
Schmidt, Stephan, Fachverband<br />
Schloss- u. Beschlagindustrie 42-43<br />
Schultz, Florian, Witte Automotive 11<br />
Sprungmann, Peter, Frie. Fingscheidt 6<br />
Strenger, Kristina, Heinrich Strenger GmbH 21<br />
Tiefenbacher, Max Nicolaus,<br />
Eduard Ubrig + Söhne GmbH 18-19<br />
Thiemann, Jürgen, Huf 26-27<br />
Uhlenberg, Eckhard, Kiekert & Nieland 6<br />
Verhoeven, Frank,<br />
Eduard Ubrig + Söhne GmbH 13, 18-19<br />
von Oldenburg, Dr. Kersten 10-11, 20<br />
Wilhelm May GmbH, <strong>Velbert</strong> 22-23<br />
Wilh. Schlechtendahl & Söhne, H’haus 41<br />
Witte-<strong>Velbert</strong> GmbH & Co. KG 32-33<br />
Woelm GmbH, Heiligenhaus 38-39<br />
Woelm, Karl-Kristian, Woelm GmbH 38-39<br />
Woelm, Torsten, Woelm GmbH 38-39<br />
Wollert, Professor Jörg, FH Bochum 13<br />
Zimmermann, Ulf, Helbako 7<br />
Das Wirtschaftsblatt Branche erscheint als unregelmäßige<br />
Verlagssonderbeilage im Wirtschaftsblatt.<br />
Gegründet von: Michael Oelmann<br />
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Fotos: Achim Blazy, Simone Bahrmann, Judith Michaelis,<br />
Robert Poorten, Christian Reichel, Olaf Staschik<br />
Druck: VVA, Düsseldorf<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 1.2.2006.<br />
Gedruckt auf chlorfreiem Papier. 14. Jahrgang<br />
Das Wirtschaftsblatt ist die überparteiliche und von<br />
Großverlagen unabhängige Firmenzeitung des Standorts<br />
mit Ausgaben für den Kreis Mettmann, Düsseldorf, das<br />
Bergische Städtedreieck und Nordrhein-Westfalen. Persönlich<br />
gekennzeichnete Beiträge und Firmenbeiträge stellen<br />
nicht unbedingt die Meinung des Verlages dar. Alle<br />
Rechte liegen bei der Wirtschaftsblatt Verlagsgesellschaft<br />
mbH, Düsseldorf.<br />
WIRTSCHAFTSBLATT<br />
Verlagsgesellschaft mbH<br />
Geschäftsführer: Jochen Oelmann<br />
HRB-Nr. 49351, Amtsgericht Düsseldorf<br />
„Die Stärkung des Standorts ist unser Ziel.“<br />
Gezielt Märkte und Macher erreichen –<br />
von Ihrer <strong>Stadt</strong> bis ins ganze Land NRW
Die Schlüsselregion, S. 8-9 Chancen für den Nachwuchs, S. 10-11 Im Wechselstrom des Wissens, S. 12-13<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
2 Index<br />
2 Impressum<br />
4-5 Interview: Aber sicher!<br />
6-7 Welcome to <strong>the</strong> <strong>Key</strong> <strong>Region</strong><br />
Die „Schlüsselregion<br />
<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus“<br />
8-9 Die Schlüsselregion<br />
Kompetenzfeldentwicklung<br />
Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
10-11 Chancen für den Nachwuchs<br />
Schlüsselqualifikationen –<br />
gesucht und gefunden<br />
12-13 Im Wechselstrom<br />
des Wissens<br />
Forschungsstandort<br />
<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />
14 Science oder Fiction?<br />
Der abgeschlossene Roman<br />
15 Der Zukunft auf der Spur<br />
Zukunftsinstitut<br />
42-43 Innovationsmotor Sicherheit<br />
Branchenporträt<br />
44 Adressverzeichnis<br />
AUS DER PRAXIS<br />
16-17 Excellence at Work<br />
Emka Beschlagteile<br />
18-19 Mehrwert im Griff<br />
Eduard Ubrig + Söhne<br />
20 Understatement aus <strong>Velbert</strong><br />
P. Bisschop<br />
21 Ganz schön beschlagen<br />
Heinrich Strenger<br />
22-23 Immer schön<br />
erfolgreich bleiben<br />
Wilhelm May<br />
24-25 Im Zeichen der Sicherheit<br />
BKS<br />
26-27 Der Kreis schließt sich<br />
Huf Hülsbeck & Fürst<br />
28-29 Im Herzen der Sicherheit<br />
Julius Niederdrenk<br />
30-31 High Speed<br />
CES<br />
32-33 Innovationen mit PEP<br />
WITTE Automotive<br />
INHALT 3<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
34-35 Alles außer gewöhnlich<br />
Carl Fuhr<br />
36-37 Unschlagbare Schlösser<br />
GTV Schließ-Systeme<br />
38-39 Edel & Stark<br />
Woelm<br />
40-41 Zukunft ist jetzt!<br />
scemtec automation<br />
Das Wirtschaftsblatt ist das Magazin von<br />
der Wirtschaft für die Wirtschaft. Kostenlos<br />
für die ansässigen Unternehmen, geht<br />
es mit der Geschäftspost an die<br />
Entscheider der Wirtschaft.<br />
In Kooperation mit den kommunalen<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong>en, den Wirtschaftsverbänden<br />
und Unternehmervereinigungen,<br />
Kammern und Marketingclubs<br />
bietet das Wirtschaftsblatt<br />
die Business-Informationen aus der<br />
<strong>Region</strong>. Und ist damit das Forum der<br />
Akteure und Unternehmen vor Ort.
4 INTERVIEW<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Interview<br />
Aber sicher!<br />
Die Städte <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus bündeln ihre Kräfte. Das gemeinsame Ziel ist die europaweite Anerkennung<br />
als Kompetenzfeld „Schließen und Sichern“. Gemeinsam mit den ansässigen Unternehmen wollen die Wirtschaftsförderer<br />
beider Städte den Top-Standort für Schließ- und Sicherheitstechnik weiter entwickeln und<br />
international profilieren. Dafür werden die beiden Bürgermeister der Schlüsselregion, Stefan Freitag, <strong>Velbert</strong>,<br />
und Dr. Jan Heinisch, Heiligenhaus, ihre Stärken gemeinsam stärken und auch neue Wege beschreiten.<br />
Stefan Freitag<br />
Was macht Sie so sicher, den<br />
Standort <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />
zu einem internationalen<br />
Gütesiegel für Schlösser<br />
und Beschläge machen zu können?<br />
Stefan Freitag: Die hier geballte<br />
Kompetenz in der Schließ- und<br />
Sicherheitstechnik ist europaweit<br />
einmalig. Die bewiesen hohe<br />
Innovationskraft unseres Industriestandorts<br />
basiert auf einer<br />
langen Tradition. Die Menschen<br />
in diesen Städten kennen<br />
sich aus mit mechanischen<br />
wie mecha-<br />
tronischen Systemen, mit Metallverarbeitung wie<br />
Kunststofftechnik und auch mit den neuen elektronischen<br />
Schließ- und Sicherheitslösungen. Wir müssen<br />
kein Kompetenzfeld aufbauen. Wir müssen unseres<br />
lediglich pflegen, weiterentwickeln und kommunizieren.<br />
Dr. Jan Heinisch: Wer glaubt, dass hier alle im Blaumann<br />
rumlaufen, der irrt sich gewaltig und verkennt<br />
die Innovationskraft dieser <strong>Region</strong>. Die vielen mittelständischen<br />
Unternehmen aus <strong>Velbert</strong> und<br />
Heiligenhaus geben anderen Industrien<br />
mit ihren Entwicklungen vielfach ein entscheidendes<br />
Quäntchen an Qualität, Neuigkeit<br />
oder Schnelligkeit mit. Wir sind<br />
damit nicht nur Schrittmacher der Branche<br />
Schließen und Sichern, sondern auch<br />
Impulsgeber für weltweite Innovationen in<br />
anderen Bereichen.<br />
Woher kommt diese Innovationskraft?<br />
Dr. Heinisch: Anno 1547 entstand hier das<br />
erste mechanische Metallschloss. Heute öffnen<br />
Schließsysteme aus dieser <strong>Stadt</strong> Türen durch die<br />
Kennung von biometrischen Daten.<br />
Auf diesem Weg des permanenten Fortschritts ist<br />
unvorstellbar viel Know-how gesammelt worden für<br />
jedes einzelne Detail, das in Türen, Toren, Fenstern,<br />
Möbeln und Autos steckt. Das ist einzigartig und<br />
schafft Vorsprung.<br />
Freitag: Und vergessen Sie nicht, dass dieses Wissen<br />
oft schon seit Generationen weitergegeben und perfektioniert<br />
wird.<br />
Viele Betriebe in Heiligenhaus und <strong>Velbert</strong> sind seit<br />
Jahren in der Hand derselben Familie. Hier sind mittelständische<br />
Strukturen, in die nachkommende Generationen,<br />
aber auch externe Fachkräfte hervorragend<br />
hineinwachsen können.
Macht diese Wirtschaftsstruktur Ihre Arbeit<br />
leichter?<br />
Freitag: Ganz ernorm sogar. Wenn wir mit Unternehmern<br />
über standortrelevante Themen reden wollen,<br />
kommen nicht zehn oder zwanzig, sondern gleich 80<br />
wie bei unserem vergangenen Netzwerktreffen. Hier<br />
marschieren Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />
gemeinsam kraftvoll in Richtung Zukunft. So viel<br />
Bewegung ist ansteckend und motivierend gleichermaßen.<br />
Dr. Heinisch: Sehr vorteilhaft wirkt sich insbesondere<br />
die starke Einbindung der ansässigen Unternehmen<br />
aus, durch deren Rückkopplung wir wertvolle Hinweise<br />
für eine passgenaue und zielgerichtete Ausrichtung<br />
unserer Aktivitäten bekommen.<br />
Werden sich die beiden Städte durch Ihre Netzwerkarbeit<br />
verändern?<br />
Dr. Heinisch: Wir sind heute schon einer der weltweit<br />
wenigen Hochkonzentrationsstandorte. Der Begriff<br />
Schließ- und Sicherheitstechnik ist sehr eng mit wichtigen<br />
Querschnittstechnologien verknüpft. Denken Sie<br />
nur an die Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />
Hier kommt uns unsere Nähe zu Düsseldorf<br />
zugute, wo wiederum viele namhafte Unternehmen<br />
aus dieser Branche sitzen. Aber wir wollen auch Firmen<br />
aus der Mikrosystemtechnik oder der Laser- und Plasmatechnologie<br />
auf unseren Standort aufmerksam<br />
machen.<br />
Freitag: Wir richten unsere Aktivitäten sowohl an die<br />
Kernbranche, die Schloss- und Beschlagindustrie, wie<br />
auch an alle Beteiligten der Wertschöpfungskette der<br />
Schließ- und Sicherheitstechnik. Das hat gemäß unserem<br />
Auftrag der Bürger viel mit Bestandspflege zu tun.<br />
Aber wir wollen auch deutlich machen, dass<br />
wir die optimale <strong>Region</strong> für Existenzgründungen<br />
und Neuansiedlungen rund um das<br />
Thema „Schließen und Sichern“ sind. Hier<br />
agiert jeder in einem äußerst lebendigen Netzwerk.<br />
Soll der Verein des Kompetenzfeldes „Schließen &<br />
Sichern“ als ein Investment in die Zukunft verstanden<br />
werden?<br />
Freitag: Ja. Dieses Public Private Partnership-Modell<br />
ist einfach nur die logische Fortführung all unserer bisherigen<br />
Aktivitäten. Wir wollen gemeinsam mit den<br />
Unternehmen die regionalen Stärken fördern und das<br />
wirtschaftliche Profil der Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
in dieser <strong>Region</strong> nach außen tragen.<br />
Dr. Heinisch: Mit dem Verein können wir außerdem<br />
weiter gehen. Durch dessen mögliche Aktivitäten<br />
im Bereich der unternehmensübergreifenden<br />
Vermarktung und vielleicht eines Tages auch Forschung<br />
und Bildung wollen wir neue Branchen<br />
und neue Arbeitgeber für diesen Standort gewinnen.<br />
Auch die Imagewerbung für unsere Städte bei künftigen<br />
Fachkräften an Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
wird durch den Verein intensiviert werden<br />
können. Schon heute sind die Verbindungen eng, aber<br />
wir müssen unsere <strong>Region</strong> vielleicht noch ein wenig<br />
interessanter kommunizieren. Für die Industrie sind wir<br />
durchaus ein interessanter Standort, aber bei den Menschen<br />
in Nordrhein-Westfalen noch verhältnismäßig<br />
unbekannt.<br />
In vielen anderen <strong>Region</strong>en herrscht Kirchturmdenken<br />
und Zuständigkeitsgerangel, während Sie beide<br />
den Schulterschluss nicht nur propagieren, sondern<br />
auch Taten folgen lassen. Warum?<br />
Freitag: Uns war von Anfang an klar, dass wir bei der<br />
Netzwerkarbeit in der Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
mit Heiligenhaus Hand in Hand arbeiten wollen. Dabei<br />
geht es uns natürlich auch um eine kommunale<br />
Kooperation.<br />
Aber unsere Stärken gemeinsam zu<br />
stärken bedeutet für uns vielmehr, dass<br />
wir unter Einbindung der Unternehmen<br />
eine regionale Strategie international<br />
erfolgreich umsetzen.<br />
Dr. Heinisch: In Heiligenhaus sieht<br />
man das ganz genauso. Die geballte<br />
Kompetenz in der Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
ist ein Markenzeichen beider<br />
Städte. ▲<br />
INTERVIEW 5<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Dr. Jan Heinisch
6<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Die Schlüsselregion <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />
Welcome<br />
to <strong>the</strong> <strong>Key</strong> <strong>Region</strong><br />
20 Kilometer nordöstlich von Düsseldorf, 18 Kilometer südlich von Essen<br />
und zwölf nordwestlich von Wuppertal liegt Europas Schlüsselregion für<br />
Schließ- und Sicherheitstechnik. Hier produzieren erfolgreiche<br />
mittelständische Unternehmer – Weltmarktführer inklusive.<br />
Die Grenzen zwischen <strong>Velbert</strong> und<br />
Heiligenhaus sind kartografisch<br />
wie wirtschaftlich fließend. Rund<br />
10.000 Menschen arbeiten in der größtenteils<br />
mittelständisch strukturierten Kernbranche<br />
Schlösser und Beschläge. Das sind<br />
rund 25 Prozent aller Sozialversicherungspflichtigen<br />
in den beiden Städten. Nirgends<br />
sonst ist die Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
so prominent vertreten wie hier. Die Bedeutung<br />
der Branche für die wirtschaftliche Entwicklung<br />
ist in <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />
rund 25-mal größer als in NRW.<br />
Wandel der Schlüsseltechnologie<br />
Diese ausgeprägte Kompetenz führte<br />
in der Vergangenheit zu deutlich geringeren<br />
Arbeitsplatzverlusten als im Vergleich zu<br />
Land und Bund. Trotz des fast vollständigen<br />
Schwundes der Eisen- und Tempergießereien<br />
und zunehmender Automatisierung<br />
war die Arbeitslosenquote in den vergangenen<br />
zwanzig Jahren unterdurchschnittlich.<br />
Fast drei Milliarden Euro haben die Unter-<br />
<strong>Velbert</strong><br />
nehmen der beiden Städte im vergangenen<br />
Jahr erwirtschaftet. „Wir haben uns neben<br />
der Produktion mehr und mehr zum Anbieter<br />
und Spezialisten für die Weiterentwicklung<br />
komplexer Systeme fortentwickelt“, erläutert<br />
Peter Sprungmann, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Friedrich Fingscheidt<br />
GmbH, das beständige Wachstum vieler<br />
Betriebe der früheren „Old Economy“. Noch<br />
bis vor einigen Jahren war Fingscheidt in<br />
erster Linie für die Produktion des Mercedes-<br />
Sterns bekannt.<br />
Ausgezeichnete Arbeit<br />
Heute steht die Firma wie ihre Kollegen von<br />
Huf, Witte und Kiekert weltweit für automobile<br />
Sicherheit. Die Evolution dieser<br />
Unternehmen ist beispielhaft und signalisiert<br />
weit über die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus den<br />
Standortvorteil.<br />
Das hohe Innovationspotenzial in der<br />
<strong>Region</strong> und die Kooperationsangebote der<br />
Betriebe locken immer mehr Unternehmen<br />
aus wichtigen Querschnittstechnologien an.<br />
Erst vor kurzem hat NRW-Umweltminister<br />
Eckhard Uhlenberg dem Press-, Stanz- und<br />
Ziehwerk Kiekert & Nieland aus Heiligenhaus<br />
den Effizienz-Preis NRW für ein inno-<br />
Mobil in der Schlüsselregion<br />
Die beide Städte setzen auf den Lückenschluss<br />
der Autobahn A 44. Exakt 9,2<br />
Kilometer fehlen noch, um <strong>Velbert</strong> und<br />
Heiligenhaus über das Kreuz Ratingen<br />
Ost direkt an die Autobahn A 3 anzubinden.<br />
Das Planfeststellungsverfahren<br />
läuft. Optimal angebunden ist die <strong>Region</strong><br />
bereits heute ans Bergische Land<br />
und das Ruhrgebiet. Jeweils vierspurig<br />
führen die B 224n nach Wuppertal und<br />
die B 227n nach Essen. Mit der Fertigstellung<br />
des Ruhralleetunnels sollen<br />
beide Bundesstraßen zur A 535 aufgewertet<br />
werden. Schließlich verbindet die<br />
fertiggestellte S-Bahn-Strecke der Linie 9<br />
die <strong>Region</strong> mit den umliegenden Großstädten<br />
und dem Schienenfernverkehr.
vatives Produktionsverfahren verliehen.<br />
2005 kürte das Wirtschaftsblatt die geschäftsführenden<br />
Gesellschafter von Helbako,<br />
Ralf Burmester und Ulf Zimmermann,<br />
zu Unternehmern des Jahres im Kreis Mettmann.<br />
Im gleichen Jahr konnten die Chefs<br />
des Automobilzulieferers noch drei weitere<br />
Auszeichnungen feiern, darunter einen<br />
„Großen Preis des Mittelstandes“ von der<br />
Oskar-Petzelt-Stiftung.<br />
<strong>Velbert</strong> trägt seit 2001 das Prädikat<br />
„Gründerfreundliche Kommune“. Auch bei<br />
der Existenzgründungsberatung arbeiten<br />
<strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus zusammen.<br />
Leben im Grünen<br />
Die Schlüsselregion bietet nicht nur qualifizierte<br />
Arbeitsplätze – hier kann man auch<br />
hervorragend wohnen. Interessante Großstädte<br />
liegen vor der Haustür, und die eigenen<br />
Innenstädte verfügen über einen attraktiven<br />
Mix aus Handel, Gastronomie, Wohnen<br />
und Büros. Drum herum ist noch reichlich<br />
Grün zum Durchatmen, denn Felder, Grünzüge<br />
und Waldgebiete machen knapp 70<br />
Prozent der Gesamtgemeindeflächen aus. In<br />
Heiligenhaus und <strong>Velbert</strong> warten Hunderte<br />
von Kilometern Wanderwege auf schönes<br />
Wetter. Das Windra<strong>the</strong>r Tal in <strong>Velbert</strong>-Neviges<br />
ist das Zentrum des ökologischen Landbaus<br />
in der gesamten <strong>Region</strong>. Hier erzeugen<br />
Biohöfe gesunde, schmackhafte Lebensmittel<br />
bei umweltfreundlichem Anbau und artgerechter<br />
Tierhaltung.<br />
Kultur bieten zum Beispiel der Nevigeser<br />
Mariendom, die Altstadt Langenbergs<br />
oder das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum,<br />
das im WM-Jahr zum Repräsentanten<br />
des Landes der Ideen gekürt wurde.<br />
Wer nach sportlicher Betätigung sucht, findet<br />
ein vielfältiges Freizeitangebot vor –<br />
Golfplätze inklusive.<br />
Heiligenhaus<br />
Familien sind in der<br />
Schlüsselregion besonders<br />
gut aufgehoben. Viele Kindergärten<br />
bieten Betreuung<br />
für Kinder aller Altersstufen an.<br />
Für den jugendlichen Nachwuchs<br />
ist ein komplettes Angebot aller Schulformen<br />
vorhanden. Das Kooperationsnetz<br />
Schule – Wirtschaft sorgt in beiden Städten<br />
für die Verknüpfung von Bildung und<br />
Arbeitswelt. Als erste Kommune in NRW<br />
wurde <strong>Velbert</strong> vom Land mit dem Zertifikat<br />
„Audit Beruf & Familie“ ausgezeichnet. Die<br />
Guter Grund für Wachstum<br />
Verfügbare Industrie- u. Gewerbeflächen<br />
Größte zusammenhängende Fläche<br />
Preis Industrie- u. Gewerbefläche<br />
Preis Wohnungsbau<br />
Preis Einfamilienhaus-Baufläche<br />
SCHLIESSEN & SICHERN 7<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
<strong>Stadt</strong> hat ein „Lokales Bündnis für Familie“<br />
und orientiert sich am Leitbild einer familienfreundlichen<br />
<strong>Stadt</strong>. ▲<br />
www.schluesselregion.de<br />
<strong>Velbert</strong> Heiligenhaus<br />
590.000 m 2<br />
47.000 m 2<br />
ca. 75,– €/m 2<br />
ca. 200,– €/m 2<br />
190,– - 285 €/m 2<br />
Die Schlüsselregion in bester<br />
Lage – an der Nahtstelle zu den<br />
großen Wirtschaftsregionen an<br />
Rhein, Ruhr und Wupper<br />
250.000 m2 60.000 m2 ca. 75,– €/m2 ca. 210,– €/m 2<br />
180,– - 305,– €/m 2
8<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Kompetenzfeldentwicklung Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
Die Schlüsselregion<br />
Horrorszenario Nr. 1: Der Wäscheschrank durchwühlt von fremden Fingern. Bücher aus den Regalen gerissen.<br />
Werte für immer verloren. Horrorszenario Nr. 2: Das Auto weg. Gestohlen? Nicht enden wollende Diskussionen<br />
mit der Versicherung. Horrorszenario Nr. 3: Wohl gehütete Firmengeheimnisse vernichtet. Zig Megabytes an<br />
Daten einfach gelöscht. Über 20.000 Männer und Frauen arbeiten täglich daran, dass diese Schreckensvisionen<br />
nicht zur Realität werden – in der Schließ- und Sicherheitstechnik in <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus.<br />
Silicon Valley und Hollywood.“ Diese<br />
Beispiele zitiert Dr. Thorsten Enge, bei<br />
der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Velbert</strong><br />
zuständig für das Kompetenzfeld Schließund<br />
Sicherheitstechnik, wenn er Cluster und<br />
Kompetenzfelder beschreiben soll: räumlich<br />
konzentrierte Wertschöpfungsketten eines<br />
Branchenbereichs, die eine <strong>Region</strong> prägen –<br />
und von ihr geprägt werden. „Wir sind als<br />
Hochkonzentrationsstandort durchaus mit<br />
diesen <strong>Region</strong>en zu vergleichen – nur bei der<br />
Bekann<strong>the</strong>it ist Hollywood uns noch ein<br />
wenig voraus“, berichtet Enge augenzwinkernd.<br />
Dort ist es die Filmindustrie, in der<br />
Schlüsselregion <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />
die Schließ- und Sicherheitstechnik, die als<br />
regionales Kompetenzfeld das Aushängeschild<br />
der beiden Städte bildet.<br />
Im Mai dieses Jahres wurde daher eine<br />
Partnerschaft der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>en<br />
<strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus auf den Weg<br />
gebracht: Gemeinsam mit den Unternehmen<br />
wollen die beiden Städte die Kernkompetenzen<br />
der <strong>Region</strong> weiter ausbauen und<br />
weltweit etablieren. „Wir werden unsere<br />
Städte zu einem Synonym für Sicherheitstechnologien<br />
machen“, formuliert Peter Parnow<br />
von der Heiligenhauser <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
das gemeinsame Ziel. Die regionale<br />
Konzentration von Unternehmen aus dem<br />
Branchenbereich Schließen und Sichern sei<br />
ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für<br />
die Betriebe und den Standort selbst.<br />
Seite an Seite mit der Wirtschaft<br />
Viele Marktführer der Branche sind in den<br />
beiden Städten ansässig und unterstützen<br />
die Clusterbildung. „Die Anforderungen an<br />
moderne Schließsysteme wachsen. Um langfristig<br />
die besten Produkte liefern zu können,<br />
brauchen wir Kooperationen mit allen Betei-<br />
Peter Parnow (l.) und Dr. Thorsten Enge präsentieren<br />
das neue Logo des Kompetenzfelds<br />
ligten der Wertschöpfungskette“, bestätigt<br />
der CES-Geschäftsführer, Eckhart Leptien,<br />
die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Und<br />
bekräftigt damit die Ergebnisse der jüngsten<br />
Befragung des BDI-Mittelstandspanels:<br />
„Kooperationen lohnen sich für die Beteiligten.<br />
Umsatz und Ertrag konnten in den meisten<br />
Fällen gesteigert werden.“ Weitere Studien<br />
belegen, dass die Produktivität von<br />
Unternehmen aus Kompetenzfeldern deutlich<br />
höher ist als die isoliert arbeitender<br />
Betriebe.<br />
Die Bandbreite der Zulieferer in <strong>Velbert</strong><br />
und Heiligenhaus umfasst sowohl Produktion<br />
als auch Dienstleistung. Hier findet man<br />
Ingenieurbüros und Softwareentwickler<br />
ebenso wie große und kleine Betriebe der<br />
Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie<br />
der Oberflächenbehandlung. Zulieferer aus<br />
wichtigen Querschnittstechnologien sind<br />
hier inzwischen ebenso ansässig wie Kommunikationsexperten.<br />
Doch wer erwartet in<br />
<strong>Velbert</strong> schon einen Bekannten von Bill<br />
Gates? Der Schlüssel für das mit Microsoft-<br />
Programmen ausgestattete Haus der<br />
Zukunft in München, entwickelt von der <strong>Velbert</strong>er<br />
scemtec automation gmbh, hat in<br />
ganz Deutschland von sich Reden gemacht.<br />
„Solche Erfindungen sind genau das Richtige<br />
für unser Image“, freut sich Dr. Florian<br />
Hesse von der Heiligenhauser Firma Carl<br />
Fuhr. „Deutschland muss wieder Innovationsführer<br />
werden.“ Unternehmen aus Heiligenhaus<br />
und <strong>Velbert</strong> haben dieses Ziel klar<br />
im Visier.<br />
Fachkräfte aus Tradition<br />
„Die hohe Konzentration an Wissen ermöglicht<br />
ein fachübergreifendes Lernmilieu, was<br />
die Wettbewerbsdynamik erhöht und die<br />
Innovationskraft verstärkt“, beschreibt die<br />
Direktorin des Berufskollegs Niederberg,
Mit dem Schrecken davongekommen?<br />
Während die Zahl der Wohnungseinbrüche<br />
in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich<br />
125.000 pro Jahr stagniert,<br />
nehmen die Einbruchsdelikte bei gewerblich<br />
genutzten Räumen beständig zu.<br />
Zuletzt meldete das Bundeskriminalamt<br />
128.000. Ein Einbruch in die eigenen vier<br />
Wände bedeutet für viele Menschen einen<br />
Schock. Dabei machen den Betroffenen die<br />
Verletzung der Privatsphäre, das verloren<br />
gegangene Sicherheitsgefühl oder auch<br />
Anna Plum, ihre Erfahrungen. Sie leitet mitten<br />
in <strong>Velbert</strong> eine branchenweit angesehene<br />
Schule für Technik und Wirtschaft, deren<br />
Unterricht exakt auf die Anforderungen der<br />
regionalen Wirtschaft ausgerichtet ist.<br />
Nicht ganz so nah – aber ebenso verbunden<br />
– sind die Bergische Universität<br />
Wuppertal oder die Fachhochschulen in<br />
Bochum und Aachen, zu denen die Unternehmen<br />
aus <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus seit<br />
Jahren enge Beziehungen pflegen. Auch der<br />
bundesweite Fachverband der Schloss-<br />
und Beschlagindustrie und das Prüfinstitut<br />
Schlösser und Beschläge <strong>Velbert</strong>, kurz PIV<br />
genannt, haben ihren Sitz in der <strong>Region</strong>.<br />
Viele Betriebe der regionalen Schloss-<br />
und Beschlagindustrie prüfen hier ihre Produkte<br />
auf die Einhaltung der unter der Beteiligung<br />
des Fachverbandes festgelegten EU-<br />
Normen.<br />
Angebote für Unternehmen<br />
„Räumliche Nähe ist ein wichtiger Standortfaktor“,<br />
begründet Wirtschaftsförderer<br />
Enge den einzigartigen Wettbewerbsvorteil<br />
des Kompetenzfeldes in <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus.<br />
„Kurze Wege, spezialisierte Zulieferer,<br />
Gemeinschaftseinrichtungen, eine<br />
psychische Folgen häufig mehr zu schaffen<br />
als der rein materielle Schaden. Viele<br />
Betroffene werden nach der Tat von Ängsten<br />
geplagt, leiden unter Schlafschwierigkeiten<br />
und krank machender Nervosität.<br />
Vermieden werden können solche<br />
Schreckenserlebnisse mit Hilfe gezielter<br />
Prävention. Nach Erfahrung der Polizei<br />
scheitern über ein Drittel aller Einbrüche<br />
bereits beim Versuch – vor allem dank qualitativ<br />
anspruchsvoller Sicherungstechnik.<br />
hohe Informationsdichte und qualifizierte<br />
Fachkräfte – das sind Vorteile, die Firmen<br />
nur in einer Kompetenzregion finden.“<br />
Gemeinsam mit den Unternehmen<br />
haben sich die beiden Städte daran<br />
gemacht, diese Vorteile auszubauen. So ist<br />
mit der Reihe „Wissenschaft vor Ort“ eine<br />
Brücke zu den umliegenden Hochschulen in<br />
Wuppertal, Düsseldorf, Aachen und dem<br />
Ruhrgebiet entstanden, die Kooperationen<br />
erleichtert und über neue Forschungsergebnisse<br />
informiert. Unternehmenskooperationen<br />
fördert die Kapazitätenbörse. Die Idee<br />
hinter der elektronischen Plattform ist ebenso<br />
simpel wie erfolgreich: Unternehmen, die<br />
auf der Suche nach bestimmten Produkten<br />
oder Dienstleistungen sind, können ihre<br />
Bedarfe im Internet kommunizieren und so<br />
schnell und unkompliziert „vor der eigenen<br />
Haustür“ fündig werden.<br />
Kompetenzfeld im Gespräch<br />
Eine wichtige Basis für den breiten Erfahrungsaustausch<br />
bieten die regelmäßigen<br />
Netzwerktreffen „Schließen & Sichern“. Hier<br />
finden die Unternehmer des Kompetenzfeldes<br />
nicht nur die Gelegenheit zu<br />
Gesprächen mit Kollegen aus der Branche,<br />
sondern profitieren auch von<br />
den Vorträgen angesehener<br />
Referenten aus Wissenschaft<br />
und Praxis. Drahtlose<br />
Schließsysteme wurden hier<br />
bereits ebenso <strong>the</strong>matisiert<br />
wie Rapid Prototyping oder<br />
Lasertechnologien in der Fertigung.<br />
Alles keine Themen<br />
für Hollywood, aber Kassenschlager<br />
bei den Experten<br />
der Schlüsselregion. ▲<br />
www.schluesselregion.de<br />
SCHLIESSEN & SICHERN 9<br />
v. l.: <strong>Velbert</strong>s <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s-Chef<br />
Wilfried Löbbert, Jörg Wollert und<br />
Heinrich Feilhauer, Geschäftsführer WFB<br />
Eckhart Leptien<br />
(Geschäftsführer CES)<br />
unterstützt die Initiative<br />
Gut besucht: Die Netzwerktreffen<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Zu Gast bei der Carl Fuhr GmbH:<br />
Ulf Zimmermann, Helbako, Dr. Jan Heinisch,<br />
Erwin Keller und Dr. Florian Hesse<br />
Im Gespräch: <strong>Velbert</strong>s Bürgermeister Stefan<br />
Freitag, Jens Hüper (IHK) und der Heiligenhauser<br />
Bürgermeister Dr. Jan Heinisch
10<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Schlüsselqualifikationen – gesucht und gefunden<br />
Chancen für den Nachwuchs<br />
Nicht selten bis zur letzten Sekunde warten Jugendliche heute, bevor sie die Weichen für ihre Zukunft<br />
stellen. Die Verunsicherung ist groß, da zögert man die Festlegung auf einen möglichen Ausbildungsberuf<br />
eher heraus. Die Städte Heiligenhaus und <strong>Velbert</strong> setzen darum gemeinsam mit den Unternehmen der<br />
Branche alles daran, um Jugendliche möglichst frühzeitig auf ihre Chancen im Kompetenzfeld Schließund<br />
Sicherheitstechnik hinzuweisen.<br />
Die Zahlen sprechen für sich: 55 Prozent<br />
der Beschäftigten der beiden<br />
Städte arbeiten im verarbeitenden<br />
Gewerbe, 45 Prozent davon in der Schlossund<br />
Beschlagindustrie. Die Hälfte aller Sozialversicherungspflichtigen<br />
in <strong>Velbert</strong> und<br />
Heiligenhaus verdient ihr Einkommen in<br />
oder mit dieser Branche.<br />
„Unsere Schlüsselregion ist eine Insel der<br />
Glückseligkeit mit einer niedrigen Arbeitslosenquote<br />
bei Fachkräften“, sagt Dr. Florian<br />
Dr. Florian Hesse<br />
Hesse von der Carl Fuhr GmbH & Co. KG mit<br />
Blick auf vergleichbare <strong>Region</strong>en in Deutschland<br />
und Europa. Die Zahl der Ausbildungsplätze<br />
in der <strong>Region</strong> nimmt beständig<br />
zu, wobei die engagierten Unternehmen auf<br />
die Unterstützung der IHK Düsseldorf zählen<br />
können. In den Prüfungsausschüssen von<br />
IHK und Handwerkskammer trifft man viele<br />
Bekannte aus der örtlichen Industrie. Die<br />
meisten Betriebe der <strong>Region</strong> bilden nicht nur<br />
aus, sondern übernehmen viele junge Menschen<br />
nach der Lehrzeit.<br />
Die Industrie der <strong>Region</strong> hat sich einiges<br />
einfallen lassen, um Ausbildung wieder lohnend<br />
zu machen. In Absprache mit den<br />
Unternehmen hat das Berufskolleg Niederberg<br />
zum Beispiel das Fach Fertigungstech-<br />
nik in den Bildungsgang zum Industriekaufmann<br />
integriert. Jetzt lernen dort auch<br />
angehende Kaufleute die Grundlagen<br />
industrieller Fertigungsverfahren und analysieren<br />
aus technischer Sicht die Vorbereitung<br />
und Durchführung von Produktionsprozessen.<br />
Chancen aufzeigen,<br />
Vertrauen gewinnen<br />
Viele Unternehmen aus der <strong>Region</strong> kooperieren<br />
sehr praxisnah mit der Schulleitung.<br />
So haben angehende Techniker in der Praxisphase<br />
für die Firma BKS die Sicherheit<br />
eines Panikschlosses entscheidend verbessert.<br />
Andere entwickelten ein Werkzeug, das<br />
die Herstellung eines Schließsystems vereinfacht.<br />
„Wir waren durchaus beeindruckt<br />
vom Elan und Erfindergeist, mit dem unsere<br />
Aufgaben gelöst wurden“, beschreibt der<br />
Leiter des Produktmanagements von BKS,<br />
Markus Bade, seine positiven Erfahrungen.<br />
Markus Bade<br />
Viele der dort fortgebildeten Maschinenbautechniker<br />
sind inzwischen in der Entwicklungsabteilung<br />
von BKS beschäftigt.<br />
Neben den Schwerpunkten am Berufskolleg<br />
Niederberg ist die GLW, die Gemeinschaftslehrwerkstatt<br />
der Industrie, im niederbergischen<br />
Raum ein wichtiger Baustein<br />
der regionalen Zukunftssicherung. Das<br />
1937 gegründete Schulungszentrum an der<br />
Einblicke in die Praxis: Die Lernpartnerschaft<br />
zwischen der <strong>Velbert</strong>er Heinrich-Kölver-Realschule<br />
und der Schulte-Schlagbaum AG ist eine<br />
von 20 in der Schlüsselregion<br />
Foto: KSW-Mettmann
<strong>Velbert</strong>er Poststraße nimmt den Unternehmen<br />
vor allem das ausbildungsintensive und<br />
unproduktive erste Lehrjahr ab. Erfahrene<br />
Meister machen die Azubis in dieser Zeit fit<br />
für die Praxis. Zusätzlich ist die GLW seit Langem<br />
im Bereich Weiterbildung tätig. Und<br />
auch hier werden Kontakte geknüpft und<br />
der Netzwerkgedanke gefördert.<br />
Gemeinsam Wissen vermitteln<br />
In den beiden Städten werden auch schon<br />
die Schüler aller Schulformen intensiv ans<br />
Arbeitsleben und an die Unternehmen herangeführt.<br />
Das „Kooperationsnetz Schule –<br />
Wirtschaft“, das die beiden <strong>Wirtschaftsförderung</strong>en<br />
mit dem beim Kreis angesiedelten<br />
<strong>Region</strong>albüro des Instituts Unternehmen &<br />
Schule seit Jahren erfolgreich spannen, vermittelt<br />
Lernpartnerschaften zwischen Unternehmen<br />
und Schulen. Die Theorie wird so<br />
schon früh mit praktischem Wissen unterfüttert.<br />
Auf den Unterrichtsplänen stehen<br />
dann auch einmal Geschäftsbriefe, die wiederum<br />
von den Lernpartnern der Industrie<br />
bewertet werden. Hauptschüler interviewen<br />
im Fach Wirtschaft Auszubildende der Partnerbetriebe.<br />
Geschäftsführer führen zur<br />
Abwechslung mal keine Geschäfte, sondern<br />
Schulklassen durch ihre Betriebe.<br />
Motivation ist wichtig<br />
Dr. Kersten von Oldenburg<br />
Engagement für die Jugendlichen der <strong>Region</strong><br />
zeigt auch Dr. Kersten von Oldenburg von<br />
der P. Bisschop GmbH. Er ist verantwortlich<br />
für den Jugenddienst des Rotary Clubs <strong>Velbert</strong>,<br />
der jedes Jahr bis zu drei Jugendliche<br />
mit einem Förderpreis von insgesamt 3.000<br />
Euro auszeichnet. Belohnt werden damit<br />
junge Menschen, die in ihrem Ausbildungsbetrieb<br />
und in der Berufsschule außerge-<br />
Aus berufenem Munde<br />
Elektronische Komponenten spielen eine<br />
immer größere Rolle in der Schloss- und<br />
Beschlagindustrie. Der Mechatroniker<br />
kombiniert die Kernkompetenzen aus<br />
Mechanik und elektronischen Lösungen,<br />
die für diese Entwicklung nötig sind. Dazu<br />
Florian Schultz, Auszubildender zum<br />
Mechatroniker, bei Witte Automotive:<br />
„Elektronik ist mein Hobby, das ich mit meinem<br />
künftigen Beruf verbinden wollte. Die<br />
Ausbildung zum Mechatroniker bei Witte<br />
war sehr abwechslungs- und lehrreich.<br />
Angefangen bei der handfesten Metallbearbeitung,<br />
wie zum Beispiel manuelles und<br />
maschinelles Spanen, Trennen und Umfor-<br />
wöhnliche fachliche Qualifikationen gezeigt<br />
haben. Durch den Preis soll insbesondere die<br />
Leistungsorientierung der Jugendlichen gefördert<br />
werden.<br />
Können zählt<br />
Die Ansprüche der Unternehmen an den<br />
Nachwuchs sind spürbar gestiegen; Leistung<br />
zählt in der Schlüsselregion: Eine zweite<br />
Sprache ist bei einer kaufmännischen Ausbildung<br />
unabdingbar. Gute Deutsch- und<br />
Ma<strong>the</strong>matikkenntnisse sind ebenso selbstverständlich<br />
wie eine hohe Sozialkompetenz.<br />
„Die Zukunft ist gesichert. Dieser Industriezweig<br />
wird seine Chance nutzen“, ist sich<br />
Erwin Keller, Leiter der Unternehmens- und<br />
Beschäftigungsförderung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
<strong>Velbert</strong>, sicher.<br />
Dazu brauchten die Unternehmen Top-<br />
Mitarbeiter. „Die Bereitschaft zu lebenslanger<br />
SCHLIESSEN & SICHERN 11<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
men, habe ich viel über Elektrotechnik wie<br />
zum Beispiel das Installieren elektrischer<br />
Baugruppen und Komponenten, Messen<br />
und Prüfen elektrischer Größen bis hin zum<br />
Programmieren, Inbetriebnehmen und Instandhalten<br />
mechatronischer Systeme<br />
gelernt. Dieses Jahr habe ich nach dreieinhalb<br />
Jahren meine Ausbildung abgeschlossen<br />
und bin in die Elektronik-Entwicklung<br />
übernommen worden. Meine<br />
Arbeit ist sehr vielseitig und macht mir<br />
Spaß. Hier arbeite ich im Labor und kann<br />
das Erlernte gut anwenden. Darüber hinaus<br />
kann ich neue Ideen und Entwicklungen<br />
mit einbringen.“<br />
Erwin Keller<br />
Fortbildung muss wachsen. Qualifikation<br />
und Flexibilität wird auch von einem Dreher<br />
erwartet. Jeder Einzelne muss seinen Marktwert<br />
für seine Firma steigern.“ Oder um es mit<br />
den Worten des Schauspielers Peter Ustinov<br />
auf den Punkt zu bringen: „Wer auf der Stelle<br />
tritt, kann nur Sauerkraut fabrizieren.“ ▲
12<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Forschungsstandort <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />
Im Wechselstrom des Wissens<br />
Deutschland ist auf der ganzen Welt für beste Technik und<br />
gut ausgebildete Mitarbeiter bekannt. Die Schlüsselregion<br />
<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus vereint beide Qualitätsmerkmale, um innovative<br />
Fertigungsmethoden zu entwickeln und Produktion zu perfektionieren.<br />
L<br />
aut einer Studie des Hochschul-Informations-Systems<br />
und des Zentrums<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
gefährdet der Mangel an jungen Ingenieuren<br />
inzwischen den Technologiestandort<br />
Deutschland. Nur noch 18 Prozent der Hochschulabsolventen<br />
verfügen über einen ingenieurwissenschaftlichen<br />
Abschluss. In <strong>Velbert</strong><br />
und Heiligenhaus haben Wirtschaft<br />
und <strong>Wirtschaftsförderung</strong> die Situation<br />
erkannt. „Wir müssen hier gegensteuern“,<br />
sagt Dr. Thorsten Enge von der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />
<strong>Velbert</strong>. Beide Städte wollen<br />
darum den Nachwuchs verstärkt auf die<br />
Chancen einer ingenieurwissenschaftlichen<br />
Ausbildung hinweisen. „Viele Schüler der<br />
Oberstufen wissen bis zuletzt nicht, was sie<br />
studieren sollen“, sagt Peter Parnow von der<br />
<strong>Wirtschaftsförderung</strong> Heiligenhaus. Diese<br />
Jugendlichen wolle man über die hervorragenden<br />
beruflichen Zukunftsaussichten im<br />
industriellen Engineering informieren.<br />
Außerdem wird man auch an den umliegenden<br />
Universitäten und Fachhochschulen<br />
aktiv. „Wir müssen die angehenden Ingenieure<br />
auf uns aufmerksam machen“, sagt<br />
Enge, der die <strong>Region</strong> als forschungsintensiven<br />
Produktionsstandort mit quasi unbegrenzten<br />
Möglichkeiten in den Köpfen der<br />
Hochschulabsolventen verankern möchte.<br />
Kooperationspotenziale nutzen<br />
<strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus liegen inmitten<br />
einer <strong>Region</strong> mit einer Hochschullandschaft,<br />
die in ganz Europa ihresgleichen sucht. So<br />
sind die Universitäten und Fachhochschulen<br />
in Wuppertal, Düsseldorf, Duisburg, Essen,<br />
Austausch unter Profis: Professor Dr. Rolf Biesenbach, Leiter des Mechatronik-Zentrums NRW an der<br />
Fachhochschule Bochum (r.), im Gespräch mit den niederbergischen Besuchern. (Foto: FH Bochum)<br />
Bochum, Dortmund und Witten direkt vor<br />
der Haustür beheimatet. An der Bergischen<br />
Universität Wuppertal ist Sicherheitstechnik<br />
sogar ein eigener Studiengang. Gut erreichbar<br />
sind auch die RWTH Aachen, die FH<br />
Aachen und die Universität zu Köln. Über<br />
ihre Transferstellen sichern sie alle den<br />
intensiven Austausch zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft. Jedes große Unternehmen,<br />
aber auch viele der typischen Mittelständler<br />
aus der Schlüsselregion <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus,<br />
arbeiten eng mit den<br />
Hochschulen und den angegliederten Instituten<br />
zusammen. Nachwuchs-Förderprogramme,<br />
Stipendien, die Unterstützung von<br />
Diplomarbeiten und gemeinsame Forschungsprojekte<br />
belegen das große Engagement<br />
der niederbergischen Industrie.<br />
Die VDI-Gesellschaft Produktionstechnik,<br />
eine der größten Fachgesellschaften im Verband<br />
deutscher Ingenieure, verleiht seit 1991<br />
alljährlich für ausgezeichnete und wegweisende<br />
Diplom- und Abschlussarbeiten auf<br />
dem Gebiet der Produktionstechnik den CES-<br />
Förderpreis. Gestiftet wurde die Auszeichnung<br />
von der Carl-Eduard-Schulte-Stiftung,<br />
die zum 150-jährigen Jubiläum der <strong>Velbert</strong>er<br />
C. Ed. Schulte GmbH eingerichtet wurde. Sei<strong>the</strong>r<br />
wurden bereits 110.000 Euro Stiftungsgelder<br />
an 57 Preisträger ausgeschüttet.<br />
Qualifizierung als Schlüssel<br />
zum Erfolg<br />
Die Unternehmen des Kompetenzfeldes stellen<br />
hohe Anforderungen an ihre Mitarbeiter.<br />
Man investiert beträchtliche Mittel in Ausund<br />
Fortbildung und fördert die Bereitschaft<br />
der eigenen Fachkräfte zur Weiterqualifizierung.<br />
Frank Verhoeven, Geschäftsführer der<br />
Ubrig-Gruppe: „Die Nähe zu den umliegenden<br />
Universitäten ist für uns ein echter Standortvorteil.<br />
Wir können dort hochqualifizierte<br />
Nachwuchskräfte rekrutieren und nutzen<br />
den intensiven Austausch mit kompetenten<br />
Wissenschaftlern.“ Beste Erfahrungen haben<br />
viele Firmen aus der Schlüsselregion auch mit<br />
der so genannten Kooperativen Ingenieurausbildung,<br />
kurz KIA, gemacht. Durch die an<br />
verschiedenen Fachhochschulen angebotene<br />
Kombination von betrieblicher Ausbil-
dung und Ingenieurstudium entstehen zusätzliche<br />
Berufschancen. Die FH Bochum<br />
etwa bietet das berufsbegleitende Studium<br />
in den Fachbereichen Maschinenbau, Elektrotechnik<br />
und Mechatronik an. Dabei absolvieren<br />
die Studenten parallel eine verkürzte<br />
Berufsausbildung in einem Partnerbetrieb<br />
und ein Grundstudium an der FH.<br />
Abgeschlossen wird die Ausbildung mit<br />
einer Prüfung vor der IHK oder der Hand-<br />
Interview<br />
W<br />
ollert trat bereits als Referent<br />
bei verschiedenen Netzwerktreffen<br />
ans Pult und empfing<br />
eine hochkarätige Unternehmerdelegation<br />
in der Fachhochschule Bochum zum<br />
Meinungsaustausch.<br />
Herr Professor Wollert, welche Bedeutung<br />
hat aus Ihrer Sicht angewandte Forschung<br />
für die Schließ- und Sicherheitstechnik?<br />
Jörg Wollert: Ohne Forschung ist eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung in keinem<br />
Technologiefeld möglich. Sie ist darum<br />
extrem wichtig. Auch die Unternehmen aus<br />
dem Kompetenzfeld brauchen daher Forscher<br />
und Entwickler. Wir können ihnen<br />
diesen Nachwuchs anbieten: Alleine im<br />
werkskammer, danach beginnt das Vertiefungsstudium.<br />
Aus der Verbindung zwischen<br />
einem Unternehmen und einem Studierenden<br />
entstehen oft langfristige Arbeitsverhältnisse.<br />
Forschung bringt Vorsprung<br />
Viele schlüssige Leistungen des automotiven<br />
Ingenieurwesens haben in <strong>Velbert</strong> und<br />
Kompetenzzentrum Engineering unserer<br />
Fachhochschule beginnen in den Fachbereichen<br />
Maschinenbau sowie Elektrotechnik<br />
und Informatik fast 300 Hochschüler ihr<br />
Diplom- oder Bachelorstudium in Ingenieurwissenschaften.<br />
Die hoch qualifizierten<br />
Absolventen können hier auch ihren Master<br />
Mechatronics und ab dem kommenden Wintersemester<br />
auch den Master im Bereich IT-<br />
Automotive erwerben.<br />
Außerdem haben wir 1999 das Mechatronik-Zentrum<br />
NRW als An-Institut gegründet.<br />
Es organisiert als Lehrzentrum vier verschiedene<br />
Mechatronik-Studiengänge und<br />
koordiniert die angewandte Forschung. Denn<br />
die Wissenschaft ist es ja, die Entwicklungen<br />
anstößt, die einer Branche neue Perspektiven<br />
und vielleicht auch neue Märkte öffnen.<br />
Der Begriff der Mechatronik kursiert seit<br />
etwa 15 Jahren und drückt aus, dass mechanische<br />
Komponenten immer stärker mit Elektronik<br />
und nicht zuletzt auch mit Mikroprozessoren<br />
und Software ausgerüstet werden.<br />
Das ermöglicht noch nie dagewesene Funktionalitäten.<br />
In <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />
haben die meisten Unternehmen diese<br />
Zusammenhänge schon verinnerlicht und<br />
sind im Thema überraschend weit.<br />
Können Sie das konkretisieren?<br />
Wollert: Lassen Sie mich den Trend am Beispiel<br />
der Automobilproduktion erläutern.<br />
Gut 90 Prozent aller innovativen Verbesserungen<br />
basieren inzwischen auf Elektronik<br />
SCHLIESSEN & SICHERN 13<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
„Der kontinuierliche Austausch von Wissen kann die Wirtschaftskraft<br />
einer ganzen <strong>Region</strong> stärken“<br />
Professor Jörg Wollert vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der<br />
Fachhochschule Bochum gehört zu den absoluten Befürwortern der<br />
Kompetenzfeldentwicklung in der Schlüsselregion <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus.<br />
Foto: FH Bochum<br />
Heiligenhaus ihren Ursprung und befruchten<br />
die gesamte Branche.<br />
Die Transponder-Technologie beispielsweise,<br />
die heute unter der Bezeichnung<br />
Radio Frequency Identification oder kurz<br />
RFID in aller Munde ist, wurde erstmals von<br />
einem Unternehmen der <strong>Velbert</strong>er Huf-Gruppe<br />
in einen Fahrzeugschlüssel eingebaut.<br />
Heute ist diese Technik auch bei immobilen<br />
Schließanlagen „State of <strong>the</strong> Art“. ▲<br />
und Software. Betrachtet man in diesem<br />
Zusammenhang die Branche der Schließund<br />
Sicherheitstechnik, kann man eine<br />
ähnliche Entwicklung ausmachen.<br />
Durch das gestiegene Sicherheitsbedürfnis<br />
der Bevölkerung geht der Trend<br />
hin zu intelligenten Zugangssystemen mit<br />
unterschiedlichen Kontrollfunktionen und<br />
automatischen Türen mit Einklemmschutz.<br />
Hierzu sind vernetzte IT-Strukturen notwendig.<br />
Diese zusätzliche Kompetenz lässt<br />
sich nur durch konsequente Forschung in<br />
Gebieten jenseits der Mechanik erreichen.<br />
Und das haben die hier ansässigen Unternehmen<br />
bereits sehr deutlich realisiert.<br />
Darum haben heute auch qualifizierte<br />
Softwareentwickler in den beiden Städten<br />
beste Berufsaussichten.<br />
Wie bewerten Sie die Beziehungen zwischen<br />
der Fachhochschule Bochum und<br />
den Unternehmen der Schlüsselregion<br />
<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus?<br />
Wollert: Man kann durchweg von einer<br />
etablierten und auch angenehmen Verbindung<br />
sprechen, die beiden Seiten Vorsprung<br />
verschafft. Die Zusammenarbeit ist<br />
fruchtbar und zielorientiert.<br />
Die Kooperationsbereitschaft zeigt sich<br />
in kleineren und größeren Forschungsprojekten,<br />
sie reicht über Diplomarbeiten,<br />
die von der Industrie beauftragt und betreut<br />
werden, und mündet in Kooperativen<br />
Studiengängen. Es ist unser Interesse, als<br />
Partnerhochschule des Kompetenzfeldes<br />
aufzutreten und damit den Studierenden<br />
ein interessantes Anwendungsumfeld für<br />
Diplom-, Studienarbeiten sowie Praxisstudiensemester<br />
und der Kooperativen Ingenieurausbildung<br />
zu bieten. ▲
14<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Der abgeschlossene Roman<br />
Science oder Fiction?<br />
Wie lässt sich das Geräusch beschreiben, mit dem sich die Türen des Raumschiffs Enterprise öffnen?<br />
Warum gibt es sie eigentlich noch nicht? Gibt es sie schon? Möglich ist in der Schließ- und<br />
Sicherheitstechnik alles. Die Grenzen zwischen Realität und Utopie verschwimmen.<br />
Der Besuch in der Auto-Werkstatt war<br />
eine Klasse Idee. Einfach den<br />
Schlüssel in den Analysecomputer<br />
gesteckt, und schon war klar, welche Sicherung<br />
ich austauschen musste. Früher hätte<br />
ich dafür den Wagen abgegeben und wenigstens<br />
eine halbe Stunde Warte- und Servicezeit<br />
bezahlt. Warum sind die eigentlich<br />
nicht früher darauf gekommen?<br />
1 - Der Huf <strong>Key</strong>Reader<br />
Mit dem <strong>Key</strong>Reader von Huf Tools kann der<br />
BMW-Kundendienst aus der Elektronik im<br />
Autoschlüssel Basis-Daten wie Fahrgestell-<br />
Nummer oder Kilometerstand lesen. Im neuen<br />
7er BMW werden darüber hinaus Fehlermeldungen<br />
der Bordelektronik in den Schlüssel<br />
geschrieben. Während früher die Fahrzeugübergabe<br />
in der Werkstatt Zeit in Anspruch nahm,<br />
ist es heute möglich, dem Kunden in Sekundenschnelle<br />
Auskunft über Umfang und Kosten<br />
einer Inspektion zu geben. Bei jedem<br />
Werkstattbesuch kann damit der Wartungsplan<br />
sofort aufgerufen werden.<br />
Die ganze Technik in meinem Autoschlüssel:<br />
(1) Wenn ich an den fetten Schlüsselbund<br />
meines Großvaters denke. Der Ärmste. Oder<br />
eigentlich eher meine arme Großmutter, die<br />
die ausgebeulten Hosentaschen sicher nicht<br />
leiden konnte. Gerade mal einen Schlüssel<br />
haben wir heute noch. Die Kinder natürlich<br />
nicht. Die haben ihre Chipkarte im Handy,<br />
mit dem sie die Haustür öffnen und automatisch<br />
Nachrichten über Standort und Zeitpunkt<br />
an ihre Mama simsen (2).<br />
Ist schon klasse, wie sich unsere einbruchssichere<br />
Pforte mit ihrem mehrfachen<br />
Klicken laut und deutlich entriegelt, wie von<br />
einem Butler bewegt geräuschlos öffnet und<br />
sich ebenso hinter uns wieder verschließt.<br />
Und endlich können wir auch dann noch<br />
ruhig schlafen, wenn unser Jüngster mal<br />
wieder sein Handy liegen gelassen hat. Ein<br />
paar Tipper am PC, und alle haben neue<br />
Berechtigungen. Von so viel Sicherheit hätte<br />
meine Frau vor ein paar Monaten noch nicht<br />
einmal zu träumen gewagt. Jetzt ist auch sie<br />
viel gelassener geworden. Oder liegt das an<br />
ihrem Haushalt? Nun gut, die neue Haustechnik<br />
nimmt ihr viel Arbeit ab. Ich liebe<br />
den Kühlschrank, der automatisch registriert,<br />
welche Lebensmittel aus sind. Sie<br />
bevorzugt natürlich den selbstständigen<br />
Staubsauger, der uns den ganzen Tag<br />
geräuschlos begleitet. Aber ich zucke immer<br />
noch, wenn das Licht im Haus meinen Bewegungen<br />
folgt. Es hat auch seine Tücken. Als<br />
ich neulich spät nachts das Wohnzimmer<br />
betrat und automatisch das Licht anging,<br />
2 - Die scemtec-Lösung<br />
Noch dieses Jahr könnten die ersten Schulen<br />
mit einem solchen System ausgestattet sein.<br />
Sobald ein Schüler mit dem Loc-Chip der scemtec<br />
automation das Gebäude betritt, erhalten<br />
die Erziehungsberechtigten automatisch eine<br />
Nachricht auf ihr Handy. Parallel wird es als<br />
Zutrittskontrolle eingesetzt. Unberechtigte<br />
lösen dann sofort einen Alarm aus.<br />
knutschte mein Großer gerade mit seiner<br />
Süßen auf dem Sofa. Mit irgendwelchen<br />
Kraftausdrücken verließen sie fluchtartig<br />
den Ort des Geschehens. Tat mir Leid, aber<br />
ich musste noch mal schnell an meinen<br />
Rechner. Seitdem die Projektionsfläche von<br />
PC und TV unsichtbar in unsere Wand integriert<br />
sind, sieht unser kleiner Wohnraum<br />
viel edler aus. Die projizierte Tastatur auf<br />
meinem Schreibtisch hat selbst meinen<br />
Nachbarn in Erstaunen versetzt. Ich finde es<br />
immer noch toll, wenn sich die Schubladen<br />
durch eine Handbewegung von mir öffnen<br />
und schließen (3).<br />
3 - Aktensicherung à la JuNie<br />
Bereits im Herbst dieses Jahres bringt JuNie ein<br />
System auf den Markt, mit dem sich Aktenschränke<br />
selbsttätig öffnen und schließen,<br />
sobald der Besitzer den Raum betritt oder verlässt.<br />
Ein Vorgang, den der Mitarbeiter gar<br />
nicht mehr merken wird, denn er wird nur noch<br />
Millisekunden in Anspruch nehmen.<br />
Wieso hat der das alles eigentlich noch<br />
nicht? Ist doch heute in jedem Büro schon<br />
Standard. Gut, mein biometrischer Fingerprint-Scanner<br />
(4) am Tresor ist schon noch<br />
was Besonderes. Aber der Rest? Lächerlich.<br />
Was wollte ich denn gleich wieder machen?<br />
Ach ja. Nach Hause fahren. Na, dann mach<br />
mal Navi. Ich les noch die Tageszeitung. Du<br />
findest den Weg ja allein.“ ▲<br />
4 - Biometrie in der Tür<br />
Einfach mit dem Finger drüber streichen, schon<br />
öffnet sich die Tür. Die neuesten Lösungen von<br />
Fuhr funktionieren mit den biometrischen<br />
Daten des Fingerabdrucks.
Zukunftsinstitut<br />
SCHLIESSEN & SICHERN 15<br />
Der Zukunft auf der Spur<br />
1998 gründete Matthias Horx einen der einflussreichsten Think-Tanks der<br />
europäischen Trend- und Zukunftsforschung. Harry Gatterer und Cornelia<br />
Truckenbrodt, zwei seiner Experten aus dem Bereich Lifestyle, Architektur<br />
und Wohnen, gehen in ihrem neuesten Werk „Living in <strong>the</strong> Future“ der<br />
Frage nach, wie wir unsere Lebensräume in Zukunft gestalten werden.<br />
Soviel vorweg: In 30 bis 50 Jahren wird<br />
sich unser Heim von Grund auf verändert<br />
haben.<br />
Herr Gatterer, wie lange können wir Menschen<br />
noch an unseren sprichwörtlichen<br />
vier Wänden hängen? Behalten wir diese<br />
Form des Wohnens bei?<br />
Harry Gatterer: Der Bezug zur Wohnung<br />
bekommt eine neue Färbung; es geht zentral<br />
um Selbsterfahrung und Selbstausdruck.<br />
In unserer Wohnung gilt auch die eigene<br />
Zeitrechnung, das Tempo der Welt bleibt vor<br />
der Tür. Und noch etwas Grundlegendes<br />
ändert sich: Es geht weniger um Besitzen,<br />
mehr um Benutzen. Wir benutzen eine Wohnung,<br />
so lange sie zu unserer Lebensphase<br />
passt, und können auch schnell wieder loslassen.<br />
Das Bild vom „Heim für die Ewigkeit“<br />
wackelt selbst in den Köpfen der klassischen<br />
Häuslebauer.<br />
Welche Bedeutung übernimmt Technik in<br />
unseren Wohnungen und Häusern? Brau-<br />
chen wir eines Tages Computerkurse, um<br />
unseren Haushalt zu beherrschen?<br />
Gatterer: Die Grundformel: Technik setzt<br />
sich durch, wenn sie entweder unser Leben<br />
erleichtert oder verschönert. Bei zehn Rollläden<br />
im Haus ist es doch praktisch, wenn<br />
diese auf Knopfdruck auf- und abfahren. Es<br />
wird sich jedoch nur jene Technologie durchsetzen,<br />
die selbsterklärend funktioniert.<br />
Die Allgegenwart von Technik in unseren<br />
Häusern ist jedenfalls der Standard von<br />
morgen. Stellen Sie sich doch nur eine Suchmaschine<br />
à la Google vor, die alle Gegenstände<br />
in Ihrer Wohnung findet. Wäre das<br />
nicht herrlich?<br />
Die Sicherungs- und Steuerungstechnik für<br />
unsere Häuser entwickelt sich rasant. Wird<br />
es den klassischen Schlüssel unserer Väter<br />
noch lange geben?<br />
Gatterer: Den Schlüssel wird es noch einige<br />
Zeit geben, schon wegen der Praxistauglichkeit.<br />
Er ist simpel und funktioniert (auch<br />
ohne Strom). Auch das Symbol des Schlüssels<br />
darf nicht unterschätzt werden: Er dokumentiert<br />
die Fähigkeit, die richtigen Türen<br />
zu öffnen. Alternativen sind sinnvoll, und<br />
kommen – erstmal – ergänzend in Frage.<br />
Deutsche haben seit jeher ein großes<br />
Sicherheitsbedürfnis. Lässt das nach, oder<br />
nimmt dieses Bedürfnis eher noch zu?<br />
Gatterer: Dem Sicherheitsbedürfnis steht<br />
das Vertrauen gegenüber: Mehr als fünf Millionen<br />
Deutsche leben bereits heute in WGs,<br />
Tendenz stark steigend. In WGs geht nichts<br />
ohne Vertrauen, was eine Neuausrichtung<br />
des deutschen Sicherheitsgefühls andeutet.<br />
Hohe Qualitätsstandards sind jedoch<br />
nicht zwingend im Sicherheitsbedürfnis verankert,<br />
sondern stark im Image: „Für mein<br />
Haus das Beste.“<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Harry Gatterer<br />
Welche Folgen haben diese Trends für unsere<br />
Arbeitswelt? Wie sehen die Büros der<br />
Zukunft aus? Nimmt der Hochsicherheitstrakt<br />
„Arbeit“ zu?<br />
Gatterer: Der Wert unserer Arbeit liegt<br />
zukünftig im Umgang mit Wissen. Zu schützen<br />
sind vor allem Daten, Patente und Rechte.<br />
Unsere Büros werden sich danach orientieren,<br />
aber vor allem die Aufgabe eines<br />
kreativen Arbeitsraums erfüllen. Das hat<br />
mehr mit Atmosphäre zu tun als mit Schutz.<br />
Wie beeinflusst die rasante Entwicklung<br />
der automobilen Technologie unser Leben?<br />
Gatterer: Sehr! Die Vernetzung zwischen<br />
Auto und intelligentem Haus wird ja schon<br />
heftig getestet. Das hat seinen praktischen<br />
Wert, wenn mein Navigationssystem zum<br />
Beispiel zu Hause die Heizung anwirft, wenn<br />
ich von der Arbeit aus losfahre.<br />
Aber auch hier gilt: Die Technologie<br />
muss unser Leben wirklich erleichtern. Für<br />
komplizierte Bedienung nehmen wir uns<br />
schlichtweg keine Zeit. ▲
16<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />
Excellence at Work<br />
Mit 18.000 verschiedenen Elementen im Baukasten-System erfüllt die Emka Gruppe fast jeden Wunsch nach<br />
Verschlüssen, Scharnieren und Griffen effizient und intelligent. Dafür sorgen auch weltweit 200 Vertriebsmitarbeiter,<br />
die in ihrer fachlichen wie landesspezifischen Bildung einzigartig in der Branche sein dürften.<br />
Was 1937 mit einer kleinen Metallstanzerei<br />
in <strong>Velbert</strong> begann, steht<br />
heute weltweit für industrielle<br />
Beschläge, die höchstmögliche Sicherheit<br />
und Komfort bieten. „Nach maximal fünf<br />
Minuten habe ich die erste Emka-Komponente<br />
entdeckt“, beschreibt Martin Grunert,<br />
technischer Geschäftsführer der Emka Gruppe,<br />
sein persönliches Vergnügen, wann immer<br />
er ein Industrie- oder Gewerbeobjekt besucht.<br />
Verwunderlich ist das schnelle Auffinden aber<br />
nicht, denn kaum ein Unternehmen der Branche<br />
hat ein solch umfassendes Standard-Programm<br />
wie die Marktführer für industrielle<br />
Beschlagtechnik. Die große Vertriebsmannschaft<br />
in 21 Niederlassungen, 16 Vertriebsbüros<br />
und sieben Produktionsstandorten<br />
weltweit tut das Ihre dazu. „Viele unserer Kunden<br />
müssen landes- und branchenspezifische<br />
Sicherheitsvorschriften beachten“, erklärt<br />
Grunert die starke Präsenz im Ausland. Nur<br />
wer sich in den Märkten auskenne, könne<br />
kompetent beraten. Nur wer im Emka-Baukasten<br />
zu Hause sei, könne die Funktionalität<br />
der einzelnen Module für den größtmöglichen<br />
Nutzen intelligent kombinieren.<br />
Griffe, die verschwinden<br />
„Jedes einzelne Baukastenteil bietet eine<br />
nahezu unschlagbare Qualität“, schwärmt<br />
Marc Runge, Geschäftsführer der für die Fertigung<br />
zuständigen Emka Tochter ILS. Verbesserungen<br />
würden in erster Linie im<br />
Design erzielt. „Runder, glatter, unsichtbar“<br />
sind Gestaltungswünsche, die auch viele<br />
Verschlusslösungen von Emka erfüllen. Griffe<br />
und Schlösser verschwinden nahezu vollständig<br />
in der Rahmenkonstruktion oder<br />
können plan in Schranktüren eingebaut<br />
werden wie beim neuen Polyamid-Klappgriff<br />
aus dem Programm 1130. Mit seinem Verschlusshaken<br />
und einer besonderen Mechanik<br />
spart er sogar Zeit: Wenn es schnell<br />
gehen muss, schlägt man so ausgestattete<br />
Türen einfach zu – sogar im abgeschlossenen<br />
Zustand.<br />
Schlösser, die nicht aufgehen<br />
Emka hat aber auch Schlösser im System, die<br />
sich nicht öffnen lassen. Erst, wenn ein Verantwortlicher<br />
in der möglicherweise kilometerweit<br />
entfernten Steuerungszentrale das<br />
Bedienen des Schalt- oder Serverschlosses<br />
zulässt, kann die Tür mit einem Pincode<br />
geöffnet werden. So sind zum Beispiel auch<br />
die Millionen Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
gesichert oder die heiklen Informationen<br />
des Dienstleisters für das Bankwesen<br />
Sinius aus Düsseldorf vor unbefugtem<br />
Zugriff geschützt. Alle Servertüren sind stets<br />
überwacht, die Klimaanlage wird automatisiert<br />
gesteuert, und jeder Vorgang wird protokolliert.<br />
Gewalteinwirkung, Rauchentwicklung<br />
oder zu hohe Temperaturen lösen<br />
in der Zentrale umgehend Alarm aus.<br />
„Moderne Schließsysteme müssen weit<br />
über den eigentlichen Verschluss hinausge-<br />
Der technische Geschäftsführer<br />
Martin<br />
Grunert präsentiert die<br />
Tür mit dem wandernden<br />
Drehpunkt
hen“, erklärt Grunert die Produktphilosophie<br />
der Electronic Locking & Monitoring (kurz<br />
ELM) Systeme. „Wir bieten deshalb auch hier<br />
Komplettlösungen von der Mechanik bis zu<br />
softwaregesteuerten Schließ- und Überwachungssystemen.“<br />
Dass die Emka auch kleine,<br />
elektronische Stand-alone-Lösungen für die<br />
Nachrüstung einzelner Schränke bietet, versteht<br />
sich bei der auch hier konsequent umgesetzten<br />
Baukasten-Philosophie von selbst.<br />
Scharniere, deren Drehpunkt<br />
wandert<br />
Auch bei vermeintlich trivialen Produkten<br />
wie Scharnieren bietet Emka außergewöhnliche<br />
Innovationen. Ein Hersteller<br />
von Türen für Reisemobile störte sich<br />
jahrelang an den bis dato zwingend<br />
außen liegenden Scharnieren und den damit<br />
einhergehenden unterbrochenen Dichtungen,<br />
Fahrgeräuschen und Schmutzstreifen.<br />
Als er eine Projektgruppe der Emka Forschungs-<br />
und Entwicklungsabteilung auf<br />
dieses Problem ansetzte, entstand eine kleine<br />
Sensation: Das Scharnier wird über eine<br />
Zahnstange angetrieben, wodurch es vollständig<br />
in der Tür verschwindet. Der Wendepunkt<br />
ist nicht mehr an einer definierten<br />
Stelle, sondern die Achsen drehen sich um<br />
einen virtuellen, wandernden Drehpunkt.<br />
Außergewöhnlich war für den Kunden<br />
die Geschwindigkeit der Entwickler. „Nach<br />
der CAD-Gestaltung und der FEM-Prüfung<br />
Wer in die Welt will, geht zu Emka<br />
Ein weiterer Baustein des Emka-Erfolges ist<br />
die Ausbildung des eigenen Nachwuchses<br />
sowohl in der Fertigung wie auch in Verwaltung<br />
und Vertrieb. Derzeit werden elf<br />
und ab August weitere vier Schulabgänger<br />
zu<br />
• Werkzeugmechanikern/-innen<br />
• Fachkräften für Lagerlogistik<br />
• Industriekaufleuten<br />
ausgebildet. Die Lehrstellen sind begehrt.<br />
Durch die Fertigungstiefe und die nationale<br />
Präsenz der Unternehmensgruppe ist der<br />
Lehrplan außerordentlich vielseitig und öffnet<br />
viele Perspektiven für die Zeit danach. In<br />
der Regel werden alle Auszubildenden übernommen.<br />
Ungewöhnlicher Bestandteil des<br />
Emka-internen Lehrplans ist die Stärken-<br />
Schwächen-Analyse jedes einzelnen Lehrlings,<br />
um ihm später genau den Arbeitsplatz<br />
zu geben, der ihm Freude bereitet. „Glückli-<br />
waren Prototypingteile und Funktionsmuster<br />
aus Thermoplast in fünf Tagen verfügbar“,<br />
freut sich Grunert über seine<br />
leistungsstarke Truppe. Die enorme Geschwindigkeit<br />
von der Idee bis zur Serienproduktion,<br />
im vorliegenden Fall mit allen<br />
Abstimmungen und Tests gerade einmal<br />
sechs Monate, liegt aber auch an der Fertigungstiefe<br />
des Unternehmens.<br />
Investition in Qualität<br />
aus Deutschland<br />
„Wir investieren jedes Jahr gut zehn Prozent<br />
unseres Umsatzes in neue Anlagen, weil wir<br />
che Menschen gehen in ihrer Arbeit auf, aber<br />
niemals unter“, zitiert die Personalleiterin<br />
Monika Krachten den ehemaligen Geschäftsführer<br />
des Zentralverbandes der Elektrotechnik-<br />
und Elektroindustrie, Rudolf<br />
Scheid, und ergänzt mit der eigenen Personalphilosophie:<br />
„Wer das macht, was er<br />
gerne macht, macht es automatisch gut.“<br />
Auch studentischer Nachwuchs sollte<br />
sich rechtzeitig für ein Praktikum oder eine<br />
Traineestelle bewerben, denn wer bei Emka<br />
startet, wird in der Regel auf höchst angenehme<br />
Art und Weise „durchgereicht“: „Wer<br />
uns schon in seiner Lernphase durch Begeisterung<br />
und Engagement auffällt, den lassen<br />
wir doch nicht wieder gehen“, zitiert<br />
Krachten diesmal den Emka-Gesellschafter<br />
Friedhelm Runge und verweist auf viele<br />
attraktive Arbeitsplätze auf verschiedenen<br />
Managementebenen in der ganzen Welt.<br />
AUS DER PRAXIS 17<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
weiter in Deutschland produzieren wollen“,<br />
erläutert ILS-Geschäftsführer<br />
Mark Runge die große Fertigungskompetenz.<br />
So kommen gut 80 Prozent<br />
aller Systembausteine aus<br />
Emka-Gewerken. Vom Werkzeugbau<br />
zum Kunststoff-, Zink- oder Aluminiumspritzguss<br />
über Stanz-,<br />
Umform-, Zerspanungs-, Oberflächen-<br />
und Dichtungstechnik<br />
bis hin zur Montage und einem<br />
eigenen Fenster- und Türenbau<br />
kommt bei Emka alles aus einer<br />
Hand.<br />
Die zweite Hand bedient<br />
die Klaviatur der neuen Techniken<br />
und bietet eigene Hardund<br />
Softwareentwicklungen<br />
für die elektronischen Verschluss-<br />
und Kontrolllösungen. Was in kleinstem<br />
Rahmen begann, ist heute ein Unternehmen<br />
mit 900 Mitarbeitern, das von <strong>Velbert</strong><br />
und Wuppertal über das europäische<br />
Ausland, Asien, die USA bis in die östlichen<br />
Schwellenländer präsent ist. Die Emka Gruppe<br />
ist mit ihrem Baukasten zum Global Player<br />
mit System geworden. ▲<br />
EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />
Langenberger Straße 32<br />
42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 73-0<br />
Fax: 02051/2 73-183<br />
info@emka.com, www.emka.com<br />
Jedes Bauteil des Emka-<br />
Baukasten-Systems wird<br />
in Eigenproduktion<br />
hergestellt.
18<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Eduard Ubrig + Söhne GmbH<br />
Mehrwert im Griff<br />
Wer aus dem Fond eines Wagens nur aussteigt, wenn der Schlag von<br />
hilfreichen Geistern geöffnet wird und zu seinen Füßen ein roter Teppich<br />
liegt, dürfte zu den ganz wenigen Menschen gehören, die noch nie ein<br />
Produkt von Ubrig angefasst haben. Alle anderen halten früher oder<br />
später Qualität aus Heiligenhaus in der Hand.<br />
Die Aussage ist keineswegs vermessen,<br />
denn die Eduard Ubrig + Söhne<br />
GmbH beliefert prominente Autohersteller<br />
wie Mercedes-Benz, VW und Audi<br />
unter anderem mit hochwertigen Systemmodulen<br />
für Türaußengriffe und Türinnenbetätigungen.<br />
„In vielen Fällen sind unsere<br />
Produkte für den Fahrzeuginnenbereich<br />
keine einfachen Griffe, sondern moderne<br />
Module, die zusätzlich auch elektronische<br />
Komponenten wie Hochtöner oder Zentralverriegelungsschalter<br />
enthalten“, sagt der<br />
geschäftsführende Gesellschafter Max Nicolaus<br />
Tiefenbacher.<br />
Nachfolge geregelt<br />
Der Diplom-Kaufmann führt die Geschäfte<br />
des 1952 gegründeten Unternehmens seit<br />
Ende 2004 gemeinsam mit Frank Verhoe-<br />
ven. Tiefenbacher war im Rahmen eines<br />
Management-Buy-outs nach Heiligenhaus<br />
gekommen, sein Geschäftsführerkollege ist<br />
schon seit 17 Jahren im Unternehmen. Beide<br />
Manager gehören seit dem Verkauf durch<br />
die Altinhaber an das hamburgische Beteiligungshaus<br />
BPE zu den Gesellschaftern von<br />
Eduard Ubrig + Söhne. „Für mich war es eine<br />
reizvolle Aufgabe, hier eigenständig unternehmerisch<br />
tätig werden zu können“,<br />
begründet Tiefenbacher seinen Wechsel ins<br />
Niederbergische. In den zurückliegenden<br />
Monaten hat das Führungsduo den traditionsreichen<br />
Hersteller von oberflächenveredelten<br />
Kunststoffspritz- und Metallgussteilen<br />
für die Automobilindustrie von Grund<br />
auf modernisiert. Neue Strukturen und Prozesse<br />
wurden etabliert und die Transparenz<br />
deutlich erhöht. „Der Umbau hat uns viel<br />
Kraft gekostet, und wir kamen auch nicht an<br />
Zur Standortsicherung investiert Ubrig<br />
u. a. in Zwei-Komponenten-Technologie<br />
Max Nicolaus<br />
Tiefenbacher<br />
schmerzhaften Einschnitten vorbei“, sagt<br />
Max Nicolaus Tiefenbacher rückblickend.<br />
Allerdings habe der Standort Heiligenhaus<br />
nie zur Disposition gestanden. „Hier ist<br />
unser Headquarter“, sagt Tiefenbacher mit<br />
Nachdruck. Im Werk am Nordring sind die<br />
Bereiche Metall- und Kunststoffspritzguss,<br />
galvanische Oberflächenveredelung, Endmontage,<br />
Musterfertigung und Werkzeugbau<br />
untergebracht. Außerdem sind hier die<br />
wichtigen Zentralfunktionen Einkauf, Vertrieb,<br />
Entwicklung, Prozessplanung und Verwaltung<br />
angesiedelt. Insgesamt beschäftigt<br />
Ubrig in Heiligenhaus 210 Mitarbeiter.<br />
Fertig verpackt:<br />
Türaußengriffe für<br />
einen Mercedes-Benz
Der zweite geschäftsführende<br />
Gesellschafter Frank Verhoeven (l.)<br />
mit dem stellvertretenden Leiter<br />
der Entwicklungsabteilung<br />
Michael Franzen<br />
Für die Zukunft gerüstet<br />
Alle Bemühungen des Managements<br />
in jüngster Vergangenheit hatten nur ein<br />
Ziel: „Wir mussten unsere Position im Wettbewerb<br />
ausbauen“, sagt der erfahrene<br />
Unternehmer Tiefenbacher. Dazu wurden<br />
einerseits die Entwicklungsaktivitäten forciert,<br />
um am Markt mit neuen Produkten<br />
reüssieren zu können.<br />
Inzwischen habe Ubrig eine ganze Reihe<br />
neuer Türöffnungskomponenten im Angebot,<br />
mit denen man optisch und kostentechnisch<br />
Maßstäbe setzen könne. „In diesem<br />
und dem vergangenen Jahr haben wir<br />
die Grundlagen für neues Wachstum gelegt.<br />
Wir können jetzt schon sagen, dass wir unsere<br />
Umsätze in den kommenden Jahren signifikant<br />
steigern können“, erklärt der<br />
Geschäftsführer. Hauptverantwortlich für<br />
den Innovationsschub seien vor allem die<br />
Mitarbeiter gewesen, die der Ubrig-Philosophie<br />
folgend viele neue Projekte angeschoben<br />
hätten.<br />
Fortschritte in der Produktion<br />
Um im internationalen Wettbewerb bestehen<br />
zu können, setzen die Heiligenhauser<br />
auch auf neue Technologien. Mehrere<br />
100.000 Euro wurden in die Modernisierung<br />
der Maschinen und zusätzliche Automatisierungstechnik<br />
investiert. Mit modernsten<br />
Fertigungsmethoden steigt die Produktivität.<br />
Außerdem wurde das Qualitätsmanagement<br />
auf neue Füße gestellt. „Wer Qualität<br />
erzeugen will, muss Verantwortung für<br />
sein Tun übernehmen“, heißt die neue Devise.<br />
Langfristig will sich das Unternehmen<br />
darum vom sturen Akkord lösen und ein<br />
erfolgsabhängiges Prämienmodell auf<br />
Abteilungsebene etablieren.<br />
Zusatzgeschäft im Osten<br />
Als Ergänzung und zur Steigerung der Flexibilität<br />
haben die Gesellschafter der Eduard<br />
Ubrig + Söhne GmbH inzwischen auch ein<br />
Unternehmen im brandenburgischen Prenzlau<br />
gegründet. Mit der eigenständigen<br />
Ubrig Automotive GmbH wurden 60 für die<br />
<strong>Region</strong> äußerst wichtige Arbeitsplätze im<br />
strukturschwachen Osten Deutschlands<br />
geschaffen. „Wir haben in Prenzlau in neue<br />
Geschäftsbereiche investiert“, erklärt Max<br />
Nicolaus Tiefenbacher.<br />
Im zweiten Werk widmet sich die Ubrig-<br />
Gruppe vor allem der Kunststoffgalvanik.<br />
Außerdem wurden bislang fremdvergebene<br />
Montageaufträge ins Unternehmen zurückgeholt,<br />
um die Wertschöpfungskette zu verlängern.<br />
„Wenn wir erfolgreich bleiben<br />
wollen, müssen wir uns auch in Zukunft<br />
immer wieder neu den Anforderungen unserer<br />
Kunden stellen“, ist der geschäftsführende<br />
Gesellschafter des Unternehmens<br />
überzeugt. ▲<br />
Eduard Ubrig + Söhne GmbH<br />
Nordring 30-38<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/9 77-0<br />
Fax: 02056/9 77-243<br />
info@ubrig.de, www.ubrig.de<br />
Vorarbeiterin Ina Hüls<br />
in der Montage<br />
AUS DER PRAXIS 19<br />
Qualifizierung ist<br />
das A und O<br />
Der 20-jährige Dennis<br />
Mauß ist im dritten Lehrjahr<br />
seiner Ausbildung<br />
zum Werkzeugbauer<br />
Die Eduard Ubrig + Söhne GmbH stellt<br />
wieder ein. In Konstruktion, Entwicklung<br />
und Vertrieb bieten die Heiligenhauser<br />
beste Entfaltungsmöglichkeiten für<br />
Ingenieure. Generell will sich das Unternehmen<br />
vor allem durch qualifizierte<br />
Mitarbeiter in allen Fachbereichen von<br />
den Wettbewerbern aus aller Welt<br />
abheben. Nachwuchs wird in folgenden<br />
Berufen ausgebildet:<br />
• Industriekauffrau/-mann<br />
• Werkzeugbauer/-in<br />
• Formenbauer/-in<br />
• Mechatroniker/-in<br />
• Kunststoffformgeber/-in<br />
(Ausbildungsangebot geplant)<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06
20<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
P. Bisschop GmbH<br />
Understatement aus <strong>Velbert</strong><br />
Edles Glänzen in jedem Winkel. Leicht unterkühltes Erscheinungsbild.<br />
Geschichtsträchtiges Sortiment. Fühlbare Qualität. So sieht Luxus aus.<br />
Eine konsequente Qualitätspolitik und<br />
das stilsichere Sortiment aus mittlerweile<br />
115 Jahren haben aus den verschlungenen<br />
Buchstaben P und B das Synonym<br />
für werthaltige Tür- und Fensterbeschläge<br />
aus Messing gemacht. „An der<br />
Elbchaussee in Hamburg fühlen wir uns zu<br />
Hause“, beschreibt der Geschäftsführer und<br />
gebürtige Norddeutsche Dr. Kersten von<br />
Oldenburg mit leicht rheinischem Dialekt<br />
das ideale Ambiente für seine Produkte.<br />
Doch auch dabei achtet der promovierte<br />
Ingenieur auf Zurückhaltung, denn hanseatisches<br />
Understatement gehört bei ihm wie<br />
bei allen Mitarbeitern von Bisschop zum<br />
guten Ton.<br />
Nomen est Omen<br />
Die Referenzliste des Traditionsunternehmens<br />
ist lang und mit bekannten Namen<br />
geradezu gespickt. Dazu zählen mehrere<br />
Klöster und – wen wundert es – auch einige<br />
Bischofssitze. Längst nicht jeder Abnehmer<br />
möchte genannt werden. Bei vielen aber<br />
ist der <strong>Velbert</strong>er Luxus weithin sichtbar wie<br />
Auch für das Adlon in Berlin haben die<br />
<strong>Velbert</strong>er die Beschläge geliefert<br />
in den Yachten an der Cote d’ Azur oder in<br />
der Alten Oper in Frankfurt. Auch an jedem<br />
Fenster und jeder Tür des 5-Sterne-Luxus-<br />
Hotels Adlon in Berlin glänzen Messing-Griffe<br />
aus <strong>Velbert</strong>. Im Kempinski Hotel Heiligendamm<br />
werden alle neuen Holzrahmen<br />
von einer dezenten, stilistisch perfekt dem<br />
Raumdesign angepassten Fensterolive veredelt.<br />
Einer der berühmtesten Türdrücker<br />
von P. Bisschop wird zu Beginn jedes Bier-<br />
Werbespots mit der Dresdner Semperoper<br />
glänzend ins Licht gerückt. Auch der Stararchitekt<br />
Axel Schulte konnte bei der Planung<br />
des Interieurs im Kanzlerbungalow<br />
dem zeitlosen Bauhaus-Design von 1926 in<br />
der vollendeten Neuauflage von P. Bisschop<br />
nicht widerstehen.<br />
Von Barock bis Bauhaus<br />
P. Bisschop kann unzählige verschiedene<br />
Tür- und Fenstergriffe aus allen Epochen zu<br />
neuem Glanz erwecken. Das sensationelle<br />
hauseigene Modelllager mit den alten Formen<br />
lässt keinen Wunsch unerfüllt. Hier<br />
schöpfen die Experten aus <strong>Velbert</strong> Inspirati-<br />
Marktstrategen in der Ausbildung<br />
Bei der P. Bisschop GmbH wird konsequent<br />
nur zum<br />
Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
ausgebildet. Jedes zweite Jahr werden zwei<br />
neue Auszubildende eingestellt, die hier<br />
schnell einen Arbeitsplatz auf Lebenszeit<br />
finden können. Bald beginnt die Suche für<br />
2007. Das Produkt ist edel, die Kunden anspruchsvoll,<br />
das Ambiente erstklassig. Hier<br />
Dr. Kersten von Oldenburg<br />
on für den jährlichen Katalog, der auf der<br />
Homepage auch in Russisch abgerufen werden<br />
kann. „Unser Markt ist immer dort, wo<br />
die anspruchsvolle deutsche Technik eingesetzt<br />
wird“, erklärt von Oldenburg die dennoch<br />
zurückhaltende Exportstrategie. Derzeit<br />
agieren seine Auslandspartner in erster<br />
Linie in Mittel- und Osteuropa, zunehmend<br />
auch in den USA. Das Kerngeschäft aber<br />
bleibt der deutsche Markt der hohen<br />
Ansprüche. ▲<br />
P. Bisschop GmbH<br />
Stormstraße 1, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/6 3049<br />
Fax: 02051/60 13 44<br />
info@bisschop.de, www.bisschop.de<br />
kann man ein Faible für Metall und Technik<br />
mit Gefühl für Äs<strong>the</strong>tik und Qualität verbinden<br />
und täglich leben. Gefordert wird eine<br />
ausgezeichnete Allgemeinbildung, Interesse<br />
an Technik, Liebe zum Detail und vor allen<br />
Dingen eine gehörige Portion Ehrgeiz. Bei<br />
der P. Bisschop GmbH dürfen zielstrebige<br />
Auszubildende von Beginn an bei der Erschließung<br />
neuer Märkte mitarbeiten.
Heinrich Strenger GmbH<br />
Ganz schön beschlagen<br />
Auch nach hundertsechzig Jahren hat sich die Strenger GmbH ihre<br />
Beweglichkeit bewahrt. Der traditionsreichste und größte Riegelhersteller<br />
Europas hat seinen Fachhandelspartnern quasi über Nacht die Tür zu<br />
einem hochinteressanten Markt geöffnet.<br />
Jede sechste Innentür in Deutschland<br />
ist heute aus Glas. Der Trend zu Transparenz<br />
und Design erfreut sich ungebrochener<br />
Belieb<strong>the</strong>it. Im Segment der Glastürbeschläge<br />
sind Zuwachsraten im zweistelligen<br />
Bereich keine Seltenheit. Lediglich<br />
der Baubeschlagfachhandel stand außen<br />
vor. Die deutschlandweit rund 150 Fachhandelspartner<br />
der Heiligenhauser Heinrich<br />
Strenger GmbH waren es bereits gewohnt,<br />
dass mit dem umfangreichen Produktportfolio<br />
an Riegeln und Beschlägen auch außergewöhnliche<br />
Aufgaben im Fenster- und<br />
Türenbau gelöst werden können. Dass die<br />
100-köpfige Mannschaft um Geschäftsführerin<br />
Kristina Strenger aber eine völlig neue<br />
Produkt-Range auflegt, um den Zugang zu<br />
einem wachsenden Marktsegment zu öffnen,<br />
hat auch die Partner überrascht. A, B,<br />
D und E heißen die vier hochwertigen<br />
Beschlagserien für Glastüren mit einem breiten<br />
Spektrum an Zubehör.<br />
Auch Ganzglasduschen haben ein eigenes<br />
Beschlagsortiment bekommen. Für die<br />
Montage genügen kleinste Bohrungen im<br />
Glas, und auch in dieser Nische werden die<br />
Strengers ihrem ganzheitlichen Anspruch<br />
gerecht. So findet sich im Zubehörprogramm<br />
auch ein Tropfenabzieher mit passendem<br />
Haken und Ersatzlippe. Die derzeit kreativsten<br />
Innovationen aus dem nostalgischen<br />
Industriebau auf der Heiligenhauser Hauptstraße<br />
sind aber farbig gestaltete Türbeschläge<br />
aus Aluminium. Durch eine dekorative<br />
Pulverlackierung sind der Fantasie keine<br />
Grenzen mehr gesetzt. Mit Strenger werden<br />
Glastüren heute durchgängig zu Designobjekten.<br />
Da schieben sie<br />
besser einen Riegel vor<br />
Das Kerngeschäft sind und bleiben aber<br />
auch in der sechsten Generation Schließ- und<br />
Schlossriegel. Über 2.000 verschiedene Mo-<br />
delle für Türen aus Holz, Glas oder Metall, für<br />
Tore und Möbel, für unterschiedlichste Ansprüche<br />
und Rahmenbedingungen, mit vielfältigen<br />
Oberflächen, kurz für alle Eventualitäten<br />
umfasst das Grundsortiment. Fehlt eine<br />
Lösung, wird sie von den vier Experten der<br />
Konstruktionsabteilung einfach entwickelt.<br />
Gerade im Detail laufen sie zur Höchstform<br />
auf. So entstand eine stufenlos verstellbare<br />
Bodenhülse, die schnell und flexibel in nahezu<br />
jeden Untergrund eingebaut und vor Ort<br />
noch verstellt werden kann. Für den Hersteller<br />
der computergesteuerten Fenster im<br />
Bonner PostTower, einem der höchsten und<br />
durchsichtigsten Bürogebäude in NRW, war<br />
die Mannschaft von Strenger kompetenter<br />
und detailbewusster Partner zugleich.<br />
Schnell, zuverlässig und technisch perfekt<br />
waren die Einzelbauteile für die Dreh-Kipp-<br />
Beschläge zur Stelle. ▲<br />
Heinrich Strenger GmbH<br />
Hauptstraße 103, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/98 01-0<br />
Fax: 02056/98 01-12<br />
info@strenger-gmbh.de<br />
www.strenger-gmbh.de<br />
AUS DER PRAXIS 21<br />
Ausbildung<br />
bei der Riegelkönigin<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
2002 übernahm die Betriebswirtin Kristina<br />
Strenger von ihrem Vater das Familienunternehmen<br />
und damit auch die<br />
Verantwortung für die Auszubildenden.<br />
Im Sommer 2007 werden die drei zur Verfügung<br />
stehenden Stellen neu besetzt.<br />
Wer im Bewerbungsgespräch für einen<br />
Ausbildungsplatz zum<br />
• Industriekaufmann /-frau<br />
• Technischen Zeichner/in<br />
• Logistikkaufmann /-frau<br />
bestehen möchte, sollte sich über seinen<br />
Lebensplan ein paar Gedanken gemacht<br />
haben. In einem Aufsatz müssen Bewerber<br />
ihre persönlichen Zielvorstellungen<br />
zu Papier bringen.<br />
Die Geschäftsführende<br />
Gesellschafterin Kristina Strenger<br />
und Verkaufsleiter Dirk Wiesenfeller haben<br />
die passenden Beschläge für Türen mit Durchblick
22 AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Wilhelm May GmbH<br />
Immer schön erfolgreich bleiben<br />
In den Gewässern des europäischen Baubeschlagmarkts sind schon etliche Anbieter Leck geschlagen<br />
und gesunken. Doch die Wilhelm May GmbH trotzt erfolgreich allen wirtschaftlichen Stürmen.<br />
Gleich einer unsinkbaren Boje dreht sich der mittelständische Produktionsbetrieb immer in den<br />
Wind und nutzt konsequent jede sich bietende Gelegenheit.<br />
Das Erfolgsmotto der Inhaber Harald<br />
und Manuel Kollenberg ist so einfach<br />
wie plausibel. Es lautet: „Uns<br />
fällt immer etwas ein“ und resultiert aus<br />
einem Selbstverständnis, das auf Fleiß, Kreativität<br />
und echtem Interesse für alle Themen<br />
aus dem Bereich Schloss und Beschlag<br />
beruht. Die Reihe der Kollenberg’schen Einfälle<br />
ist lang und teilweise mit Patenten<br />
geschützt. Ein echter Dauerbrenner ist etwa<br />
der Springdrücker. Ein Hochhaltesystem mit<br />
Rückholmechanismus sichert in ihm langfri-<br />
stig die Spannkraft der Schlossfeder und hält<br />
die Klinke dauerhaft in der Waage. Auch<br />
zwanzig Jahre nach seiner Einführung sorgt<br />
diese bestechende Idee für Aufträge in <strong>Velbert</strong>.<br />
Zu den weiteren Innovationen des<br />
Unternehmens zählen beispielsweise eine<br />
optisch ansprechende Schieberosette mit<br />
der man die Schrauben eines Schlosszylinders<br />
sichert oder der in Kooperation mit<br />
einem Partner entwickelte Lichtgriff, bei<br />
dem ein Leuchtmittel in eine Edelstahlklinke<br />
integriert wurde. „Neue Produktideen<br />
Manuel Kollenberg<br />
sind heute wichtiger denn je“, sagt Harald<br />
Kollenberg. Der Senior ist oberster Entwickler<br />
des Unternehmens. „Als Mittelständler<br />
können wir uns eine eigene Forschungsabteilung<br />
kaum leisten.“ Man profitiere daher<br />
eher vom gesunden Menschenverstand.<br />
Viele Ideen entstünden bei Gesprächen mit<br />
den Kunden. „Wenn wir mit einem Problem<br />
konfrontiert werden, ist es für uns ganz<br />
natürlich, dass wir über eine mögliche<br />
Lösung nachdenken“, ergänzt Manuel Kollenberg.<br />
Mit flachen Hierarchien sorgen die<br />
beiden Geschäftsführer auch für einen ständigen<br />
Informationsfluss im Unternehmen.<br />
Verbesserungsvorschläge aus der Mannschaft<br />
verhallen bei Wilhelm May nie<br />
ungehört.<br />
Immer schön am Ball bleiben<br />
„Unsere gesamte Geschäftspolitik basiert<br />
auf langfristigen Strategien“, sagt Manuel<br />
Kollenberg. Und auf der konsequenten<br />
Verschmelzung handwerklicher Fähigkeiten<br />
mit modernsten Herstellungsprozessen.<br />
Der zur Jahrtausendwende<br />
bezogene neue Firmensitz<br />
an der Gießereistraße<br />
ist ein Paradebeispiel für eine<br />
zukunftsfähige Produktion. Der<br />
Rundlauf beginnt vorne rechts<br />
mit der Verarbeitung der Ausgangsmaterialien<br />
in den modernen<br />
Schmelzöfen der Gießerei, an<br />
die sich die Abteilungen für Rohgussbearbeitung,<br />
Schleifen, Gleitschleifen,<br />
Eloxieren, Pulverbeschichten<br />
und Montage anschließen.<br />
Vorne links werden die<br />
fertigen Produkte schließlich für<br />
den sofortigen Versand vorbereitet<br />
oder zwischengelagert.<br />
Alle Modelle aus Aluminium<br />
kommen aus der eigenen Gieße-
Harald<br />
Kollenberg<br />
rei, Edelstahlrohteile werden von einem<br />
langjährigen A-Lieferanten im Feingussverfahren<br />
hergestellt, das alle Gestaltungswünsche<br />
ermöglicht. Gerade beim Thema<br />
Oberfläche können die <strong>Velbert</strong>er mit besonderen<br />
Kompetenzen glänzen. „Mit unserer<br />
vollautomatischen Eloxalanlage und zusätzlichen<br />
Kapazitäten in der Pulverbeschichtung<br />
reagieren wir schnell und flexibel auf<br />
jeden Trend“, erzählt Manuel Kollenberg. Zur<br />
Zeit seien vor allem Edelstahloptiken und<br />
zweifarbige Oberflächen sehr gefragt.<br />
Immer schön aktuell bleiben<br />
In den Produktlisten der Wilhelm May GmbH<br />
stehen heute 5.500 verschiedene Tür- und<br />
Fensterbeschläge. Neben eigenen Produkten<br />
sind die 62 Mitarbeiter auch für die erstklassigen<br />
Beschläge fast aller wichtigen Tür- und<br />
Fensterhersteller verantwortlich. Die höchsten<br />
Umsätze generiert der Familienbetrieb<br />
immer noch auf dem deutschen Markt, doch<br />
das Ausland wird auch für die Vertriebsmitarbeiter<br />
an der Gießereistraße immer wichtiger.<br />
„Schon heute kommen rund zwanzig Prozent<br />
unseres Umsatzes aus den Benelux-Staaten,<br />
Österreich, der Schweiz, Frankreich und<br />
Italien“, sagt Manuel Kollenberg. Um die<br />
Exportquote langsam, aber stetig steigern zu<br />
können, haben die <strong>Velbert</strong>er bereits weitere<br />
Wachstumsmärkte ins Visier genommen.<br />
Immer schön beweglich bleiben<br />
Die beiden Kollenbergs sind gestandene<br />
Unternehmer. Vater Harald hatte schon über<br />
dreißig Jahre eine äußerst gut gehende<br />
Lohnschleiferei, bevor er 1983 gemeinsam<br />
mit seinem Sohn die Firma Wilhelm May<br />
übernahm. Sei<strong>the</strong>r haben die beiden Vollblutpraktiker<br />
viel erreicht und keine sich bie-<br />
tende Gelegenheit verpasst. Seit Ende 2005<br />
kooperiert das Unternehmen mit dem <strong>Velbert</strong>er<br />
Elektronikspezialisten scemtec automation<br />
(siehe Seiten 40-41). „Mit dieser<br />
Partnerschaft können wir an den verschiedensten<br />
Entwicklungen partizipieren, die<br />
den klassischen Beschlag mit elektronischen<br />
Komponente verbinden“, sagt Manuel Kollenberg.<br />
Die High-Tech-Lösungen des Partners,<br />
der auch mit anderen Unternehmen<br />
des Kompetenzfeldes zusammenarbeitet,<br />
seien zukunftsweisend und hätten auch<br />
international exzellente Marktchancen. ▲<br />
Wilhelm May GmbH Baubeschlagfabrik<br />
Gießereistraße 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/28 37-0<br />
Fax: 02051/28 37-40<br />
info@wilhelm-may.de<br />
www.wilhelm-may.de<br />
Immer schön nach vorne schauen<br />
Zurzeit sind drei der 62 Mitarbeiter der Wilhelm<br />
May GmbH Auszubildende. „Wir<br />
beteiligen uns natürlich an der Nachwuchsförderung“,<br />
sagt Manuel Kollenberg.<br />
Bei der Auswahl geeigneter Bewerber für<br />
den gewerblichen Bereich achtet er sehr<br />
stark auf praktische Talente. Ausgebildet<br />
wird in den Berufsbildern<br />
• Industriekaufmann/-frau<br />
• Metallschleifer/-in<br />
• Teilezurichter/-in<br />
Erwähnenswert ist auch das Engagement<br />
des Unternehmens für junge Menschen mit<br />
Behinderung. So ist die Gießerei mit einer<br />
Anlage für optische Signale ausgerüstet,<br />
da hier seit Jahren auch gehörlose Menschen<br />
beschäftigt werden.<br />
AUS DER PRAXIS 23<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06
24 AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
BKS GmbH<br />
Im Zeichen der Sicherheit<br />
Verantwortlich am Standort <strong>Velbert</strong>:<br />
Matthias Laue (l.) und Markus Bade<br />
Automatisches Eingangssystem<br />
Weithin sichtbar glänzt auf dem höchsten<br />
Haus <strong>Velbert</strong>s das BKS-Logo, den meisten<br />
Menschen wohl bekannt als Markenzeichen<br />
auf ihrem Schlüssel. Dass hinter den gegenüber<br />
liegenden Mauern eine der modernsten<br />
Entwicklungsabteilungen der Branche an<br />
neuen Schließsystemen forscht, wissen<br />
hingegen nur die wenigsten.<br />
Im nächsten Schritt werden wir uns mit der kapazitiven<br />
Informationsübermittlung für die Steuerung von<br />
Schließsystemen befassen“, erklärt Diplom-Kaufmann<br />
Markus Bade, Leiter des Produktmanagements von BKS,<br />
die zukünftigen Aufgaben der 40-köpfigen Mannschaft in<br />
Forschung und Entwicklung. Schon der aktuelle Status quo<br />
spiegelt den enormen Vorwärtsdrang des Teams wider:<br />
Eine ansprechend gestaltete Tür, die sich vor dem Besitzer<br />
eines Transponders automatisch öffnet, sich selbsttätig<br />
schließt und sofort auch wieder verriegelt, die von außen<br />
nicht geöffnet werden kann, dennoch in jeder Notsituation<br />
sofort den Weg freigibt, und Alarm auslöst, wenn sie<br />
ohne Berechtigung geöffnet wird.<br />
640 Mitarbeiter in Verwaltung, Vertrieb und Produktion<br />
sorgen auf der Heidestraße dafür, dass die Visionen der<br />
Forscher täglich Gestalt annehmen. Sie und ihre 3.450 Kollegen<br />
der G.U-Gruppe sind darin so erfolgreich, dass in <strong>Velbert</strong><br />
wie im gesamten Konzern massiv eingestellt wird.<br />
Alleine im vergangenen Jahr wurde der weltweite Außendienst<br />
durch 50 neue Mitarbeiter ergänzt. International<br />
ausgerichtete Fach- und Objektberater werden ebenso wie<br />
Produktmanager permanent gesucht.<br />
„In den vergangenen drei Jahren haben wir unseren<br />
Auslandsumsatz bei konstant guten Inlandsgeschäften<br />
nahezu verdoppelt“, beschreibt der kaufmännische Leiter<br />
der BKS GmbH, Diplom-Kaufmann Matthias Laue, das kontinuierliche<br />
Wachstum. Diesen Rhythmus wolle man auch<br />
zukünftig gerne beibehalten.<br />
Zeichen stehen auf Grün<br />
„Unser Standort wird zum europaweit größten Kompetenzcenter<br />
für mechatronische Systemlösungen rund um<br />
die Türtechnik ausgebaut“, legt Bade die Marschrichtung<br />
fest. Bereits heute arbeitet man bei BKS in Europas größtem<br />
Testlabor zur Prüfung von Paniksystemen. Kooperationen<br />
mit umliegenden Universitäten sichern den permanenten<br />
Wissenszuwachs. In gemeinsamen Forschungsprojekten<br />
profitieren beide Seiten nicht nur vom regelmäßigen
Know-how-Transfer – BKS sichert sich auf<br />
diese Weise auch den Kontakt zu talentierten<br />
Ingenieuren mit den Studienschwerpunkten<br />
Elektronik oder Mechatronik.<br />
Vorsprung mit System<br />
Das Komplettprogramm aus über 100.000<br />
Einzelteilen bietet eine Vielzahl von Systemlösungen<br />
für anspruchsvolle Tür- und Fenstertechnik,<br />
computergesteuertes Tür- und<br />
Fenstermanagement sowie für automatische<br />
Eingangssysteme, wie sie in jedem Aldi<br />
oder in den Metro Cash & Carry Märkten zu<br />
finden sind. Jeder Wunsch nach hochwertiger<br />
Sicherheit und<br />
neuester Technik<br />
wird erfüllt: Vom<br />
Standardschloss für<br />
das Einfamilienhaus<br />
über mechanische<br />
wie mechatronische<br />
Schließanlagen bis<br />
hin zu all jenen Komponenten,<br />
die eine<br />
multifunktionale Tür<br />
in öffentlichen Gebäuden<br />
heute bieten muss. Die G.U-Gruppe ist<br />
der weltweit einzige Anbieter dieses komplexen<br />
Systems, der alle Bauteile selbst entwickelt<br />
und produziert. Jede Bestellung fließt<br />
automatisch in die SAP-gesteuerte Produktion<br />
ein. Lieferzeiten von zwei bis drei Tagen<br />
bei Schließanlagen sind damit Normalität.<br />
Bei Objekt- und Fluchttürbeschlägen hat<br />
BKS in ganz Europa Zeichen gesetzt. Die in<br />
<strong>Velbert</strong> entwickelten Systeme setzen europäische<br />
Normen konsequent um. Die entsprechende<br />
Informationsbroschüre des<br />
führenden Herstellers von Fluchttürsystemen<br />
erschien bislang in elf Sprachen und<br />
einer Gesamtauflage von 200.000 Exemplaren.<br />
Viele davon wurden in den hauseigenen,<br />
kostenlosen Seminaren verteilt. Fachhändler,<br />
Planer und Architekten lassen sich<br />
im <strong>Velbert</strong>er Schulungszentrum ebenso von<br />
BKS fortbilden wie Mitarbeiter namhafter<br />
Versicherungskonzerne.<br />
Bezeichnendes Gütesiegel<br />
„Komfort, Sicherheit, Qualität. Das sind die<br />
derzeit wichtigsten Themen, wenn es um das<br />
Die Struktur im Überblick<br />
Zur internationalen G.U-Gruppe mit der<br />
familieneigenen Gretsch-Unitas GmbH als<br />
Dachgesellschaft gehören in Deutschland:<br />
Öffnen und Bewegen<br />
eines Fensters, das<br />
Schließen und Verriegeln<br />
einer Tür und das Management<br />
ganzer Gebäude geht“, erklärt Laue<br />
die Bedeutung der Branche. „Unser ’Made in<br />
Germany’ ist dabei weltweit ein äußerst<br />
wertvolles Gütesiegel für perfekte Technik<br />
und anspruchsvolle Wertarbeit. Geiz ist eben<br />
doch nicht immer geil.“<br />
Gerade in China und den arabischen<br />
Emiraten würden höchste Ansprüche an<br />
moderne Sicherheit gestellt. Vielleicht wird<br />
ja das Burj Al Arab das erste Luxushotel der<br />
Welt, in dem sich die Türen durch Informationsübermittlung<br />
über die Haut des Menschen<br />
öffnen. Die Forscher von BKS arbeiten<br />
daran. ▲<br />
BKS GmbH<br />
Heidestraße 71<br />
42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/201-0<br />
Fax: 02051/2 01-578<br />
info@bks.de, www.bks.de<br />
Im Zeichen der Zukunft<br />
„Wir brauchen gute Facharbeiter“, sagt der<br />
für Personalfragen zuständige Matthias<br />
Laue. Am Standort <strong>Velbert</strong> werden deshalb<br />
jedes Jahr sechs bis acht neue Auszubildende<br />
eingestellt. Darunter<br />
• Industriekaufleute<br />
• Industriemechaniker<br />
• Industrieelektroniker<br />
• Metallwerker<br />
• Teilezurichter<br />
• Werkzeugmechaniker<br />
AUS DER PRAXIS 25<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
• die Gretsch-Unitas GmbH Baubeschläge<br />
in Ditzingen<br />
• die BKS GmbH in <strong>Velbert</strong><br />
• die ATS GmbH in Rheda-Wiedenbrück<br />
• die G.U-Logistik GmbH<br />
• die Agena GmbH (IT-Lösungen)<br />
Die Gruppe ist mit insgesamt 3.700 Mitarbeitern<br />
in über 40 Ländern aktiv. Mehr<br />
als 400 Mitarbeiter arbeiten in gemeinsamen<br />
Vertriebsgesellschaften.<br />
Kontakt: www.g-u.de<br />
BKS-Security für<br />
die Haustür<br />
Im kaufmännischen Bereich wird großer<br />
Wert auf die Ma<strong>the</strong>matikkenntnisse gelegt;<br />
bei den gewerblichen Berufen zählt vor allem<br />
technisches Vorstellungsvermögen. Leistung<br />
und Ehrgeiz wird von allen Mitarbeitern,<br />
auch den Lehrlingen, ebenso gefordert wie<br />
gefördert. Projektarbeiten im Rahmen der<br />
Ausbildung gehören zum Pflichtprogramm,<br />
Präsentationen im eigenen Schulungscenter<br />
sind die Kür. Die Übernahme nach<br />
der Ausbildung wird bei entsprechenden<br />
Ergebnissen ausdrücklich gewünscht.
26 AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG<br />
Der Kreis schließt sich<br />
Zwei Jahre lang nutzen sie jede freie Minute zum Training. Zwei Jahre lang<br />
eilen sie von Herausforderung zu Herausforderung. Zwei Jahre zeigen sie<br />
alles, was in ihnen steckt. Und gehören dann zum Besten, das eine<br />
Branche zu bieten hat. Die High Potentials des Huf-Förderkreises.<br />
Jeder siebte Arbeitsplatz hierzulande<br />
hängt von der Automobilindustrie ab.<br />
Mit ihren hohen Anforderungen an Fertigungstechnologien<br />
und Qualität forciert<br />
die Branche die Innovationstätigkeit und<br />
den technischen Fortschritt zahlreicher<br />
anderer Wirtschaftszweige. Wer so viel Einfluss<br />
hat, braucht die bestmögliche Ausbildung.<br />
Vor etwas mehr als drei Jahren initiierte<br />
die <strong>Velbert</strong>er Huf Hülsbeck & Fürst<br />
GmbH & Co. KG darum ein einzigartiges Programm<br />
zur Nachwuchsförderung. Zwölf<br />
Monate dauerte allein die Konzeptions- und<br />
Planungsphase. Schon hier verließ sich der<br />
Leiter der Abteilung Personalentwicklung<br />
und Weiterbildung, Jürgen Thiemann, auf<br />
das Mehraugen-Prinzip und pragmatischen<br />
Methodenmix. Er holte sich eine summa cum<br />
laude-Absolventin der FH Bochum ins Haus<br />
und machte sein Praxis<strong>the</strong>ma zu ihrer wissenschaftlichen<br />
Diplomarbeit. „Von Beginn<br />
an haben wir unsere Ideen einem ständigen<br />
Abgleich von Fremd- und Selbstbild unterworfen“,<br />
erklärt Thiemann das Vorgehen,<br />
das zum Grundsatz des gesamten Programms<br />
werden sollte. Entstanden ist ein<br />
Kompetenzmodell zur systematischen Personalentwicklung,<br />
das die Unternehmens-<br />
Elke Pante (Produktentwicklung):<br />
„Meine persönlichen Highlights waren der Orientierungs-<br />
Workshop und die Seminare, die mit vielen realen<br />
Übungen, praktischen Anregungen, Tipps und offenem<br />
Feedback gespickt waren.“<br />
Harald Wicher (Logistik):<br />
„Dass die Förderkreismaßnahmen überwiegend außerhalb<br />
der Arbeitszeit stattfinden, ist absolut in Ordnung. Wer sich<br />
beruflich entwickeln möchte, muss immer bereit sein, auch<br />
einen Teil seiner Freizeit dafür zu investieren. Es hat Spaß<br />
gemacht und mich persönlich weitergebracht!“<br />
leitsätze nicht nur berücksichtigt, sondern<br />
praxisnah trägt. „Die Unterordnung unseres<br />
Programms unter die Unternehmensleitsätze<br />
war die einzige, aber für den Erfolg wichtigste<br />
Korrektur durch die Geschäftsleitung“,<br />
blickt Thiemann auf die kontinuierliche<br />
Abstimmungsphase mit dem Geschäftsführer<br />
der Huf-Gruppe, Ulrich Hülsbeck, zurück.<br />
Erster Hürdenlauf<br />
Im Herbst 2003 lud die Geschäftsleitung<br />
alle in Frage kommenden Mitarbeiter zur<br />
ersten Informationsveranstaltung über den<br />
Huf-Förderkreis ein. Aus einem geplanten<br />
Abend mussten beim ersten Durchlauf<br />
direkt fünf werden, so groß war die Zahl der<br />
Eigenbewerber. Doch nach der Beschreibung<br />
des Programms kamen von den 100<br />
Interessenten schon nur noch 50 zur Folge-
veranstaltung. Heute sind die Besucher des<br />
Infoabends identisch mit den Teilnehmern<br />
des anschließenden Workshops. Jeder so<br />
genannte Potenzialträger, der die Mindestbestimmungen<br />
erfüllt, muss sich unabhängig<br />
von seinem direkten Vorgesetzten initiativ<br />
bewerben. Im Orientierungsworkshop<br />
hinterfragen die Karriereanwärter mit verschiedenen<br />
Übungen und Rollenspielen, die<br />
charakteristisch für die Anforderungen bei<br />
Huf sind, kritisch ihre Ambitionen. Zwei<br />
Moderatoren geben ihnen klares Feedback.<br />
Ein visualisierter Abgleich von Selbst- und<br />
Fremdbild zeigt „blinde Flecken“ ebenso wie<br />
bislang nicht erkannte Stärken jedes Einzelnen.<br />
Auch wenn er dann nicht Mitglied des<br />
Huf-Förderkreises wird, plant er mit der Personalabteilung<br />
Fortbildungsmaßnahmen,<br />
die ihn weiterbringen oder ein Jahr später<br />
eine erneute Bewerbung ermöglichen. Zehn<br />
Kandidaten allerdings nehmen die erste<br />
Hürde und werden in einer Führungskonferenz<br />
zu Mitgliedern des Huf-Förderkreises<br />
erwählt. Nach einem intensiven Entwicklungsgespräch<br />
beginnt dann ein zweijähriger<br />
Dauerlauf.<br />
730 Tage Marathon<br />
„Nur wenn Sie unsere besten Leute in verantwortungsvolle<br />
Positionen entwickeln,<br />
können wir die Zukunft gewinnen“, forderte<br />
Hülsbeck den Personalleiter zu Beginn des<br />
ersten Förderkreis-Programms auf. Die<br />
Anforderungen sind hoch, die Aufgaben<br />
anspruchsvoll. Im Mittelpunkt stehen die<br />
Weiterentwicklung der sozialen und methodischen<br />
Kompetenz, die Ausweitung<br />
der sachlichen und persönlichen Erfahrungen<br />
sowie die Förderung von Initiative,<br />
Eigenverantwortung und ganzheitlichem<br />
Denken. In einem strukturierten Mitarbeitergespräch<br />
werden persönliche Ziele ver-<br />
Startblock für die Besten<br />
Im Schnitt stellt die Huf-Gruppe jedes Jahr<br />
19 neue Auszubildende ein. Sie übernehmen<br />
so früh wie möglich Verantwortung<br />
und trainieren in Projekten beispielsweise<br />
die selbstständige Organisation, teamorientiertes<br />
Handeln, den Umgang mit<br />
Konflikten und die Kommunikation mit<br />
anderen. Hinzu kommen eine Menge frei-<br />
einbart und ein individueller Entwicklungsund<br />
Maßnahmenplan aufgestellt. Der Startschuss<br />
für den Marathon ist damit gefallen.<br />
Seminare und Unternehmensplanspiele<br />
nach Feierabend oder an den Wochenenden<br />
sind lediglich flankierender Input, mit dem<br />
die eigentlichen Aufgaben erfüllt werden<br />
sollen. Ausgestattet mit dem in der Freizeit<br />
angehäuften neuen Wissen, übernehmen<br />
die Kandidaten sukzessive weitere Projekte,<br />
deren Schwierigkeitsgrad steigt. Permanent<br />
steht der Kompetenzzuwachs des Teilnehmers<br />
ebenso auf dem Prüfstand wie seine<br />
Leistung und der organisatorische Rahmen.<br />
Kontinuierlich wird die Fortbildung anhand<br />
der Lernzielvereinbarung und dem strukturierten<br />
Feedback während und nach jeder<br />
Projektaufgabe optimiert.<br />
Jeden Monat treffen sich die Förderkreismitglieder<br />
mit einem Coach aus der<br />
Geschäftsleitung, tauschen sich aus, geben<br />
sich wertvolle Tipps und gegenseitiges Feedback.<br />
Die Projektteams präsentieren ihre<br />
Arbeitsergebnisse. Unternehmensexperten<br />
informieren über Ziele, Strukturen und Standards<br />
in ihren Bereichen, aber auch über<br />
bereichsübergreifende Prozesse und Sonder<strong>the</strong>men.<br />
Die Teilnehmer des Förderkreises<br />
bekommen enorm tiefe Einblicke in das<br />
„System Huf“. Nach und nach erlangen sie<br />
ein Verständnis für alle an der Wertschöp-<br />
Mirko Klug (Qualitätsabteilung):<br />
„Sehr gut hat mir gefallen, dass wir ein Netzwerk im eigenen<br />
Unternehmen gebildet haben. Wir haben kompetente<br />
Gesprächspartner und Ansprechpartner bei Hilfestellungen<br />
und Problemen kennengelernt.“<br />
Markus Bracht (Controlling):<br />
„In meiner Funktion als Werkscontroller ist es sehr wichtig, auch<br />
mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Aus diesem Grund hat<br />
mir die Teilnahme an einem bereichsübergreifenden Projekt im<br />
Rahmen des Förderkreises am besten gefallen. Aber auch die<br />
verschiedenen Präsentationen und Besichtigungen haben mir<br />
viele neue Eindrücke verschafft.“<br />
AUS DER PRAXIS 27<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
williger Weiterbildungsmöglichkeiten sowie<br />
die Teilnahme an Prüfungsvorbereitungskursen.<br />
Die Huf-Gruppe bildet in 15 verschiedenen<br />
Ausbildungsberufen aus. Interessenten<br />
sollten sich unbedingt intensiv über die<br />
Homepage<br />
www.huf-group.com informieren.<br />
fungskette Beteiligten und damit die unabdingbare<br />
Voraussetzung für die Nutzung von<br />
Synergien.<br />
Siegerehrung<br />
„Die Teilnahme am Huf-Förderkreis bedeutet<br />
Anspruch auf Förderung, aber nicht auf<br />
Be-Förderung“, lautet das eherne Prinzip.<br />
Aber wer seine Lernziele bis zum Schluss<br />
erreicht, hat sich selbst die bestmögliche<br />
Beförderung geschenkt. Niemand kommt als<br />
derjenige in seinen regulären Arbeitsalltag<br />
zurück, als der er in den Kreis gegangen ist.<br />
Zusätzliche Verantwortung, mehr Selbstständigkeit,<br />
besseres Standing, neue Projekte<br />
und viele neue Perspektiven küren die<br />
Absolventen. Sie gehen zurück in die<br />
anspruchsvolle Welt der Automobilindustrie<br />
und bringen mit ihrem Wissen ihren Arbeitgeber,<br />
dessen Kunden, eine ganze Branche<br />
und ein kleines Stück weit auch Deutschland<br />
nach vorn. Der Kreis schließt sich. ▲<br />
Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG<br />
Steeger Straße 17<br />
42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 72-0<br />
Fax: 02051/2 72-207<br />
info@huf-group.de<br />
www.huf-group.de
28<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG<br />
Im Herzen der Sicherheit<br />
Selbst in der Walhalla der Branche, in der Zentrale des Fachverbandes der deutschen Schloss- und<br />
Beschlagindustrie, sind sie vertreten. Wann immer Stil, Funktionalität und Qualität im Innenausbau<br />
ihr Optimum erreichen müssen, sind eben Produkte der Jul. Niederdrenk GmbH im Einsatz.<br />
Gute Stimmung in moderner Fertigung:<br />
Julia und Bernd-Julius Niederdrenk<br />
bringen die Zukunft in Möbelschlösser<br />
Die unschlagbare Kernkompetenz des Unternehmens<br />
aus <strong>Velbert</strong>-Tönisheide sind Möbelschlösser.<br />
In diesem Segment hat man über 130 Jahre<br />
Erfahrung und immer noch neue Ideen. „Eines nicht<br />
mehr fernen Tages werden sich Aktenschränke selbsttätig<br />
auf- und abschließen“, beschreibt Julia Niederdrenk<br />
die Zukunft, von der die patenten Entwickler der<br />
Marke JuNie nur noch wenige Schritte entfernt sind. Die<br />
junge Diplom-Wirtschaftsingenieurin leitet zusammen<br />
mit ihrem Vetter Bernd-Julius Niederdrenk die Geschicke<br />
des Traditionsunternehmens in vierter Generation. „Mit-<br />
tels moderner Übertragungstechniken reagieren<br />
Schließsysteme bereits, wenn sich ein Mitarbeiter, der<br />
eine Transponderkarte bei sich hat, dem Griff nähert<br />
oder er abends sein Büro verlässt.“ Bereits im Herbst<br />
könnte ein entsprechendes System aus <strong>Velbert</strong> die<br />
Marktreife erreichen.<br />
Oft schon waren JuNie-Entwicklungen der Branche<br />
voraus. Noch heute fürchten Knackerbanden den Ausflug<br />
des sonst für Automaten zuständigen Unternehmensbereiches<br />
August Knapp Schließtechnik (AK) in die<br />
Automobilindustrie. In den so genannten besonders
diebstahlgefährdeten Ländern sichert ein<br />
dezentes, aber unknackbares Schloss besonders<br />
luxuriöse Limousinen. Ohne Schlüssel<br />
lässt sich der Schaltknüppel keinen Millimeter<br />
bewegen. Genauso sicher schützen die<br />
JuNie-Schlösser heute nach wie vor auch<br />
Spiel-, Zigaretten-, Kaffee- und Snackautomaten<br />
vor Langfingern. Die geschützten<br />
Schlüssel mit AK-Markenzeichenprofil sowie<br />
die jeweiligen Schließsysteme entsprechen<br />
den strengen Richtlinien der VdS Schadenverhütung<br />
GmbH, einer Einrichtung des<br />
Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.<br />
Kein anderes Unternehmen<br />
in Deutschland kann auf eine solch lange<br />
Tradition in der Möbelschloss- und Zylinderfertigung<br />
zurückblicken und bringt seine<br />
Erfahrungen so gewinnbringend für den<br />
Nutzer in zukunftsweisende Systeme ein.<br />
Jeder Generation ihre Innovation<br />
1874 begann Julius Niederdrenk mit der Herstellung<br />
von Möbelschlössern und Beschlägen.<br />
Sei<strong>the</strong>r wurden in <strong>Velbert</strong>-Tönisheide<br />
unzählige Patente entwickelt. Das jüngste<br />
Kind der 120-köpfigen Mannschaft heißt<br />
„System PZ“ und ist die Weiterentwicklung<br />
eines Profilzylinderschlosses für Möbel und<br />
den Innenausbau. Einzigartig ist ein abschließbares<br />
Drehstangenschloss mit Fallenfunktion,<br />
wobei Fallenfunktion und Drehstangenbetätigung<br />
unabhängig voneinander<br />
arbeiten. Schon ein dekoratives<br />
Langschild genügt, und von außen kann<br />
man nicht mehr erkennen, dass in einem<br />
Möbelschloss ein normaler Profilzylinder für<br />
Haustüren steckt.<br />
Freude an Unmöglichem<br />
Die Referenzliste des Unternehmens ist lang<br />
und gespickt mit Prominenz. Das Luxushotel<br />
Adlon in Berlin verlässt sich ebenso auf die<br />
zertifizierte JuNie-Qualität wie der deutsche<br />
Bundestag, die Messe in München, viele<br />
Polizeidienststellen oder Siemens. Gut ein<br />
Viertel aller Produkte geht ins Ausland. Ein<br />
Verkaufsschlager der sehr besonderen Art ist<br />
ein eigens entwickeltes Schloss für Handschellen.<br />
Überhaupt scheinen der vierköpfigen<br />
Entwicklermannschaft individuelle Lösungen<br />
am meisten Freude zu bereiten. „Am<br />
Ende sehen unsere Ideen oft simpel aus, aber<br />
sie haben es immer in sich“, freut sich Bernd-<br />
Julius Niederdrenk über die Sonderkonstruktionen.<br />
Dazu gehören etwa Verschlüsse<br />
für Wasserhähne aus korrosionsbeständigem<br />
Material, Miniatur-Zylinder mit gerade<br />
einmal sechs Millimetern Durchmesser oder<br />
Zurück zum Nachwuchs<br />
Die JuNie-Führungsriege legt großen Wert<br />
auf persönliche Beziehungen von Dauer<br />
und einen ausgewogenen Mix der Generationen<br />
zwischen Jung und Alt.<br />
Die Zeichen stehen in allen Unternehmensbereichen<br />
auf Wachstum. Seit diesem<br />
Jahr bildet JuNie deshalb auch wieder aus.<br />
Zunächst einmal wurden zwei Ausbildungsplätze<br />
geschaffen, die sozusagen als<br />
Pilotprojekt den Auftakt für weitere geben<br />
sollen.<br />
Die Testpiloten werden in den Berufen<br />
• Maschinen- und Anlagenführer<br />
• Industriekaufmann/-frau<br />
ausgebildet.<br />
AUS DER PRAXIS 29<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
doppelseitige Oliven für Schiebetüren. Letztere<br />
sind übrigens nur eine optische Delikatesse<br />
an Fenstern und Türen. Sie haben<br />
lediglich die Form der Griffmulde mit der<br />
Kernfrucht gemein. Während es die essbaren<br />
Oliven in gerade einmal zwei Farben gibt,<br />
bietet JuNie über 300 verschiedene Varianten<br />
aus Metall oder Kunststoff in allen Kolorierungen.<br />
Für Schmunzeln sorgt noch heute<br />
die Bestellung eines im Internet fehlgeleiteten<br />
Gastronomen, der versuchte, bei der Jul.<br />
Niederdrenk GmbH & Co. KG einige Gläser<br />
Oliven für leckere Salate zu ordern. ▲<br />
Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG<br />
Zum Papenbruch 12, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/4 98-0<br />
Fax: 02053/4 98-79<br />
info@junie.de, www.junie.de<br />
Wie in einem Familienunternehmen üblich,<br />
ist die Ausbildung Chefsache und beide<br />
Niederdrenks haben ein Auge auf ihre Azubis.<br />
Immerhin sollen in den nächsten Jahren<br />
auch Technische Zeichner, Metallwerker,<br />
Teilezurichter und Werkzeugmacher<br />
ausgebildet werden.<br />
Interessant ist JuNie auch für Schüler. Die<br />
Plätze für Schülerpraktika sind heiß<br />
begehrt, denn wer in die JuNie-Familie<br />
aufgenommen wird, bekommt hier immer<br />
wieder eine Chance. Leicht könnte man<br />
dann einer der nächsten Auszubildenden<br />
werden oder als Student seine Diplomarbeit<br />
bei JuNie erstellen.
30<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
High Speed!<br />
Seit Generationen sichern ihre Schließzylinder deutsche Haustüren.<br />
Komplexe Schließanlagen, erst mechanische nun auch elektronische,<br />
entwickeln sie schon seit Jahrzehnten. Aber was die Mitarbeiter der<br />
C. Ed. Schulte GmbH jetzt anstreben, wird in der Branche für Wirbel<br />
sorgen: 425 Mitarbeiter schalten den Turbo zu.<br />
Unser erklärtes Ziel ist es, kleine<br />
Schließanlagen und Schlüsselnachbestellungen<br />
innerhalb von 48 Stunden<br />
bei unseren Kunden auszuliefern“, sagt<br />
Geschäftsführer Eckhart Leptien und blickt<br />
seinem Gegenüber dabei fest in die Augen.<br />
„Die agile Produktion“ steht im Zentrum<br />
aller Aktivitäten auf der Friedrichstraße.<br />
Die gesamte Struktur und Hierarchie des<br />
Unternehmens wurde aus den Angeln gehoben<br />
und neu sortiert. Jetzt arbeiten Teams<br />
zeitlich und produktbezogen an den jeweiligen<br />
Aufträgen und übernehmen gemeinschaftlich<br />
die Verantwortung für die Einhaltung<br />
aller Zusagen. Der kräfteraubende<br />
Umbau ist ein sensationelles Bekenntnis<br />
zum Standort <strong>Velbert</strong>, denn neben den qua-<br />
litativ hochwertigen und innovativen Produkten<br />
wird Geschwindigkeit mehr und<br />
mehr zum entscheidenden Vorteil im Wettbewerb.<br />
Der Zukunft stets voraus<br />
Seit jeher übernimmt CES in der Branche<br />
eine Vorreiterrolle. Die C. Ed. Schulte GmbH<br />
stattete bereits 1930 die Universität Köln<br />
mit der ersten komplexen General-Hauptschlüsselanlage<br />
aus. Der Grundstein für den<br />
immer noch wachsenden Erfolg der <strong>Velbert</strong>er<br />
Innovationsschmiede im Objektgeschäft<br />
war gelegt. Heute arbeiten in der Entwicklung<br />
mechanischer, mechatronischer<br />
und elektronischer Verschlusslösungen neun<br />
Innovation kommt, Tradition bleibt: Bei der Montage der elektronischen Schließsysteme waltet genauso viel Sorgfalt<br />
wie bei der Nachproduktion von Schlüsseln aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts.<br />
Macher der Geschwindigkeit mit System:<br />
Eckhart Leptien, Geschäftsführer der<br />
C. Ed. Schulte GmbH, Friedhelm Ulm, Prokurist,<br />
Sylvia Lambach, Marketing.<br />
Mitarbeiter. Ein Bereich, der in Zukunft deutlich<br />
aufgestockt werden soll.<br />
Seit Anfang 2005 läuft der ehemalige<br />
Unternehmensbereich für elektronische und<br />
mechatronische Sicherheitssysteme, die<br />
CEStronics GmbH, auf eigenen Füßen und<br />
marschiert schnurstracks zum Erfolg. Mit<br />
dem elektronischen Schließ- und Organisationssystem<br />
CES-OMEGA oder dem Motorzylinder<br />
CEMO werden Träume beladener<br />
Angestellter und Hausfrauen gleichermaßen<br />
wahr. Mittels Chiptechnologie öffnet<br />
sich das Schloss, ohne dass die Klinke auch<br />
nur berührt werden muss. Ein leichter Druck<br />
gegen die Tür, und sie schwenkt auf. Lediglich<br />
ein leichtes Surren weist auf die Ent- und<br />
kurz nach dem Zuschnappen der Tür auch<br />
wieder auf die Verriegelung hin. Die Möglichkeiten,<br />
die die neuen Produkte für Industrie,<br />
Verwaltungen, Krankenhäuser, öffentliche<br />
Einrichtungen und Hochsicherheitsbereiche<br />
bieten, sind quasi unendlich. Durch<br />
die Verwendung der seit Jahren erprobten<br />
Schweizer Legic-Technologie können die<br />
Transponder des CES-OMEGA Systems nicht<br />
nur schick in Armbändern oder Uhren ver-
packt, sondern auch bestehende Karten-<br />
Systeme weiter verwendet werden. „Wir<br />
stellen unseren Kunden eine Basis zur Verfügung,<br />
auf der ein Gesamtgewerk<br />
Sicherheitstechnik realisiert werden kann“,<br />
präzisiert Friedhelm Ulm, Prokurist von CEStronics<br />
und Spezialist für die elektronischen<br />
Lösungen.<br />
Der Zusatznutzen der berührungslosen<br />
Transpondertechnologie ist dabei enorm:<br />
Neben der in Zeitzonen planbaren Zugangsberechtigung<br />
im Büro lassen sich mit ihr beispielsweise<br />
auch die Garagenstellplätze verwalten.<br />
Die automatische Kasse in der Kantine<br />
bucht über sie die Kosten für das<br />
Mittagessen auf das entsprechende Personalkonto,<br />
und die alte Stechuhr wandert ins<br />
Firmenmuseum. Das ist praxisnaher Komfort<br />
in Bestform, der auch noch Kosten und<br />
Adrenalin sparen hilft: „Wenn bei unserem<br />
System ein Mitarbeiter seinen ‚Schlüssel’ verliert,<br />
können in Sekundenschnelle alle Rechte<br />
des Chips annulliert werden“, sagt Eckhart<br />
Leptien.<br />
Die Unerbittlichen<br />
Bei CES wird in Systemen gedacht. Auch die<br />
neuesten elektronischen Verschlussmöglichkeiten<br />
sind mit den mechanischen Lösungen<br />
Die fordernden Förderer<br />
150 Jahre wurde CES im Jahr 1990 alt. Der<br />
ideale Anlass für ein rauschendes Fest in<br />
erlesenem Rahmen? Bei CES der ideale<br />
Anlass, um an den Nachwuchs und die<br />
Zukunft der Branche zu denken. Die Carl-<br />
Eduard-Schulte-Stiftung wurde ins Leben<br />
gerufen, die seitdem alljährlich den mit insgesamt<br />
7.500 Euro dotierten CES-Förderpreis<br />
des Vereins deutscher Ingenieure<br />
(VDI) verleiht. Seit 1991 wurden bereits 57<br />
junge Absolventen von Technischen Universitäten,<br />
Hochschulen und Fachhochschulen<br />
in Deutschland für ihre Diplom-,<br />
Abschluss- oder Forschungsarbeiten auf<br />
dem Gebiet einer modernen Produktionstechnik<br />
in der Metallverarbeitung (mit allen<br />
angrenzenden und zugehörigen Fachgebieten)<br />
ausgezeichnet.<br />
Wer also das passende Thema für seine<br />
Arbeit sucht, sollte auf die Homepage des<br />
VDI oder von CES gehen und sich das passende<br />
Gebiet – Fertigung, Planung, Werk-<br />
des Hauses kompatibel. Als sich die Stiftung<br />
Warentest 2003 das letzte Mal als Türknacker<br />
versuchte, gab es für den CES 810<br />
RE 5, einen der Sicherheitszylinder im Test,<br />
die Bewertung „Sehr gut“. Das Know-how<br />
aus vielen Jahrzehnten Zylinderfertigung<br />
paart sich heute mit hoch entwickelten CNC-<br />
Maschinen zur optimalen Produktion. So<br />
entsteht eine Güte, die zu 70 Prozent ihre<br />
Abnehmer in Deutschland findet, zunehmend<br />
aber auch das anspruchsvolle Ausland<br />
erfreut.<br />
So sichern CES-Zylinder unter anderem<br />
die Ungestör<strong>the</strong>it der Gäste im sieben Sterne-Hotel<br />
Burj al Arab in Dubai oder die Büroetagen<br />
im Al-Faisalih Tower im saudischen<br />
Riad. Vor allem im ölreichen Mittleren Osten<br />
schwört man auf das Original. Doch zurück<br />
nach Deutschland. Wer heute Abend nach<br />
getaner Arbeit sein Auto in eine Garage<br />
fährt, sollte mal einen Blick auf das dort eingebaute<br />
Schloss werfen. Mit sehr hoher<br />
Wahrscheinlichkeit befindet sich auch sein<br />
Fahrzeug in der sicheren Obhut von CES. ▲<br />
C. Ed. Schulte GmbH<br />
Friedrichstraße 243, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 04-0<br />
Fax: 02051/2 04-105<br />
info@ces-cylinder.de, www.ces-cylinder.de<br />
stoffe oder Entwicklung – herauspicken.<br />
Dem universitären Nachwuchs stehen bei<br />
CES aus Tradition Tür und Tor weit offen.<br />
Hier werden die Besten von Beginn an massiv<br />
gefördert.<br />
Auch bei den klassischen Ausbildungsberufen<br />
lohnt sich intensives Lernen von Anfang<br />
an. CES bildet in den Berufen<br />
• Werkzeugmechaniker<br />
• Zerspanungsmechaniker<br />
• Industriekaufmann/-frau<br />
meist vier Lehrlinge parallel aus. Ein Werkzeugmechaniker<br />
hat seine Ausbildung<br />
gerade mit Bravour abgeschlossen. Nächstes<br />
Jahr wird ein Ausbildungsplatz für eine<br />
Industriekauffrau oder einen Industriekaufmann<br />
frei. Die Übernahmechancen<br />
sind bei der C. Ed. Schulte GmbH extrem<br />
hoch, die Perspektiven verlockend.<br />
AUS DER PRAXIS 31<br />
300 Hochsicherheits-<br />
Schließzylinder des<br />
neuen CES Systems<br />
TERA 25 sichern<br />
das phaeno-<br />
Projekt in der<br />
Wolfsburger<br />
<strong>Stadt</strong>mitte.<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Hochwertige Schließanlagen für<br />
anspruchsvolle Kunden: Im<br />
European Headquarter von<br />
Microsoft (oben) ebenso wie in<br />
der Arena AufSchalke.<br />
Moderne Technik in historischem Ambiente: Für die<br />
massiven, historischen Kastenschlösser entwickelte<br />
CES spezielle, extralange und asymetrische Zylinder.
32 AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
WITTE Automotive<br />
Innovationen mit PEP<br />
Wenn große Autohersteller wie BMW, DaimlerChrysler, Ford, GM, VW und andere neue Modelle präsentieren,<br />
stecken in ihnen fast immer auch Ideen ihres Zulieferers Witte Automotive. Das <strong>Velbert</strong>er Traditionsunternehmen<br />
beschäftigt 180 eigene Entwickler, die nach einem ausgeklügelten Produktentstehungsprozess (PEP) hochspezialisierte<br />
Schließsyteme entwickeln und damit fortwährend Maßstäbe setzen. Und auch das neueste Highlight zum<br />
aktiven Fußgängerschutz dürfte der Witte-Gruppe mit ihren 2.600 Mitarbeitern zusätzliche Marktanteile sichern.<br />
Dass sich Kofferraumhauben per Knopfdruck<br />
öffnen, ist nichts Besonderes<br />
mehr. Dass sie sich ebenso wieder<br />
zuziehen, ist immer noch ein Hingucker. Dass<br />
aber die Verriegelung der Fronthaube künftig<br />
Fußgängerleben schützt, ist eine lebensrettende<br />
Entwicklung. Mikrosekunden nach<br />
einem Aufprall hebt das neue Schließsystem<br />
von Witte Automotive die Haube kontrolliert<br />
an und schafft so eine zusätzliche Pufferzone,<br />
die den unfallbedingten Aufschlag eines<br />
Menschen abfedert.<br />
Doch auch diese Innovation aus <strong>Velbert</strong><br />
zeigt lediglich den Systemgedanken, der hinter<br />
allen Entwicklungen des Automobilzulieferers<br />
steckt. „Wir wollen unseren Kunden<br />
ebenso fortschrittliche wie schlüssige<br />
Konzepte aus einer Hand bieten“, erklärt<br />
Rainer Gölz, Geschäftsführer von Witte<br />
Automotive, den Forscherdrang seiner<br />
Mannschaft. Der Hersteller von Türkomponenten<br />
und Fahrzeug-Zugangssystemen hat<br />
den schnellen Innovationstakt der Automobilindustrie<br />
perfekt adaptiert. Die modernen<br />
Produktions- und Entwicklungsstandorte<br />
auf Höfer- und Stahlstraße in <strong>Velbert</strong> und<br />
auch in Tschechien sind straff organisiert,<br />
klar den einzelnen Kunden-Teams zugeordnet<br />
und produzieren Bestleistung an laufenden<br />
Bändern.<br />
Hervorragende<br />
Produktentstehungsprozesse<br />
Witte Automotive ist ein Familienunternehmen,<br />
aber die Produktentstehungsprozesse<br />
sind besser als die manch eines DAX-Kon-<br />
Jeder Kunde wird bei Witte von einem<br />
interdisziplinär besetzten Team betreut<br />
Im Türgriff des neuen VW Passat steckt<br />
ein <strong>Key</strong>less-Entry-Start-and-Exit-System<br />
zerns. Die Produktentwicklung wurde bereits<br />
2001 mit dem deutschen GEO Award ausgezeichnet.<br />
Der seitdem in allen Unternehmensbereichen<br />
umgesetzte Produktentstehungsprozess,<br />
kurz PEP, geht indes heute<br />
weiter, als es die Juroren der Zeitschrift Produktion<br />
und der Unternehmensberatung A.<br />
T. Kearney auch nur ahnten. Vom ersten Ton<br />
bis zum Schlussakkord betreut ein Team den<br />
Auftrag eines Herstellers. „Von der Kon-
struktion über den Einkauf bis zur Fertigung<br />
und Auslieferung fühlt sich jeder Einzelne<br />
für das Projekt verantwortlich“, beschreibt<br />
Gölz das interdiziplinäre Arbeitsprinzip, mit<br />
dem er für 100-prozentige Durchgängigkeit<br />
in der Bearbeitung sorgt. So entstehen kleine<br />
Produkte mit großer Wirkung. Der Türgriff<br />
des neuen VW Passat überzeugte mit seinem<br />
Design, seiner Kinematik und der dahinter<br />
verborgenen Technik von KESSY (<strong>Key</strong>less-<br />
Entry-Start-and-Exit-System) auch die Auto-<br />
Fachpresse.<br />
Qualität von<br />
überlebenslanger Dauer<br />
Ein wesentlicher Baustein, der zu Kundenbeziehungen<br />
von Dauer führt, ist das Qualitätssicherungssystem,<br />
das sich in der hauseigenen<br />
Prüfabteilung permanent beweisen<br />
muss. 50.000 Mal wurde beispielsweise<br />
auch am Griff des neuen VW Passat gezerrt,<br />
bevor das bis zuletzt einwandfrei arbeitende<br />
System in Serie gehen durfte. Auch in der<br />
größtenteils automatisierten Produktion<br />
wird nichts dem Zufall überlassen. Jedes einzelne<br />
Teil wird mehrfach geröntgt, gefilmt,<br />
vermessen und sofort aussortiert, wenn es<br />
auch nur einen Hauch von den hohen Qualitätsnormen<br />
abweicht.<br />
Gibt’s nicht, gibt’s nicht<br />
Ferdinand Porsche gab mit seinem Auftrag<br />
über Türschlösser die Initialzündung von Koffer-<br />
auf Autoschlösser umzusteigen. In den<br />
Türen des Ur-Käfers steckte schnell ein Verschluss<br />
und Griff von Witte. Auch heute sind<br />
die Mitarbeiter ihrer Zeit gerne ein Stück voraus.<br />
Dass sie dafür teilweise sogar ihre Fertigungslinien<br />
selbst bauen und optimieren,<br />
sehen sie als wertvollen Wettbewerbsvorteil.<br />
Manchmal erfinden sie dabei innovative Verbindungstechnologien,<br />
die von der gesamten<br />
Automobilindustrie begeistert aufgenommen<br />
werden, wie WITOL. Sie ist eine sich<br />
selbst regulierende Unterlegscheibe, die der<br />
Automobilindustrie seit ihrem ersten Entwurf<br />
auf einer Serviette Kosteneinsparungen<br />
in Millionenhöhe beschert hat. ▲<br />
WITTE Automotive<br />
WITTE-<strong>Velbert</strong> GmbH & Co. KG<br />
Höferstraße 3-15, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/4 98-0<br />
Fax: 02051/4 98-355<br />
info@witte-automotive.de<br />
www.witte-automotive.com<br />
Im Interview: Rainer Gölz<br />
Herr Gölz, Sie haben im Januar<br />
die Vehicle Access Systems<br />
Technology LLC, kurz VAST<br />
Alliance, aus der Taufe gehoben. Welchen<br />
Nutzen haben Ihre Kunden<br />
davon?<br />
Gölz: Der permanente Wandel gehört<br />
in der globalen Automobilindustrie<br />
zum Tagesgeschäft. Durch die Allianz<br />
der europäischen Witte Automotive mit<br />
den in Nordamerika beheimateten Firmen<br />
Strattec und ADAC Automotive<br />
können wir besser auf die weltweiten<br />
Aktivitäten unserer Kunden eingehen.<br />
Wir sind jetzt auf vier Kontinenten mit Produktionsstätten<br />
vertreten und haben damit<br />
eine ganz andere Beziehung zu den dortigen<br />
Märkten.<br />
Dennoch bekennen Sie sich klar zum Standort<br />
<strong>Velbert</strong>. Warum?<br />
Gölz: Das konzentrierte Wissen über Schließsysteme<br />
bei den hier arbeitenden Menschen<br />
ist sicherlich weltweit einmalig. Wir, und<br />
damit meine ich tatsächlich alle an der Wertschöpfungskette<br />
Beteiligten, profitieren<br />
enorm von dem hier konzentrierten Knowhow.<br />
Immerhin teilen wir unseren Umsatz zu<br />
50 Prozent mit unseren Zulieferern, die wir<br />
Bildung auf höchstem Niveau<br />
So innovativ der Betrieb, so umfangreich<br />
und einzigartig sind die Bildungswege bei<br />
Witte Automotive. Jedes Jahr werden circa<br />
20 Auszubildende eingestellt und beispielsweise<br />
in den Berufen<br />
• Industriekaufmann/-frau<br />
(mit parallelem Studium an der VWA)<br />
• Werkzeugmechaniker/-in<br />
• Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />
• Mechatroniker/-in<br />
ausgebildet. Wer sich bei Witte bewirbt,<br />
sollte sich auf ein Assessment-Center<br />
gründlich vorbereiten. Aber die Mühe<br />
lohnt sich. Auszubildende von Witte wer-<br />
AUS DER PRAXIS 33<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Integrierte Systeme für weltweite Ansprüche<br />
Seit dem 1. Juli 2001 ist der gelernte Wirtschaftsingenieur Rainer Gölz,<br />
Urenkel des Firmengründers, Geschäftsführer von Witte Automotive.<br />
auch in <strong>Velbert</strong> und der <strong>Region</strong> finden.<br />
Außerdem sitzt hier mit KROSTA Metalltechnik<br />
auch eine Tochter für Stanz- und<br />
Druckgussprodukte. Wir begrüßen den hier<br />
statt findenden Wettbewerb, der alle zu<br />
Höchstleistungen motiviert – auch unsere<br />
Tochtergesellschaften.<br />
Wie motivieren Sie Ihre Auszubildenden,<br />
das Beste zu geben?<br />
Gölz: Wir übernehmen die Verantwortung für<br />
unsere Lehrlinge über ihre Lehrzeit hinaus.<br />
Was bringt die beste Ausbildung, wenn die<br />
Perspektive danach fehlt? Wer bei uns lernt,<br />
geht seinen Weg – sicher und erfolgreich. ▲<br />
den auch schon mal in die USA geschickt.<br />
Der studentische Nachwuchs hat es<br />
Witte besonders angetan. „Bei uns erlebt<br />
man Automotive hautnah“, schwärmt Gölz<br />
zu Recht von seinem Betrieb. Wer das schon<br />
als Student miterleben und vielleicht auch<br />
mitgestalten möchte, sollte die Homepage<br />
des Unternehmens besuchen. Erstens<br />
erfährt er dann von den angebotenen Praktikaplätzen<br />
oder den Möglichkeiten eines<br />
bezahlten Praxissemesters bei Witte. Zweitens<br />
kann er dort den Themenkatalog für<br />
Diplom- oder Magisterarbeiten einsehen,<br />
die Witte Automotive offensiv unterstützt.
34<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Die Zukunft fest im Griff:<br />
Dr. Florian Hesse,<br />
Geschäftsführer der Carl<br />
Fuhr GmbH & Co. KG<br />
Carl Fuhr GmbH & Co. KG<br />
Alles außer<br />
gewöhnlich<br />
Die Tür fällt ins Schloss. Kein Schlüssel zur Hand. Macht nichts. Bei den<br />
neuesten Schließsystemen der Carl Fuhr GmbH & Co. KG genügt der eigene<br />
Finger, um die Verriegelung zu öffnen. Hier steht die Zukunft vor der Tür.<br />
Während Deutschland um den<br />
Titel des Fußball-Weltmeisters<br />
kämpft, hat Heiligenhaus seinen<br />
Weltmeister bereits gekürt. Die Carl Fuhr<br />
GmbH & Co. KG macht 75 Prozent ihres<br />
Umsatzes im Ausland. Insbesondere in<br />
Holland, Belgien, Großbritannien, den USA<br />
und in Ost-Europa sind die anspruchsvollen<br />
Mehrfachverriegelungen stark vertreten.<br />
Jahr für Jahr bringen die Fuhrleute Wachstum<br />
ein, 2006 erwartet man eine besonders<br />
gute Ernte. Der Fokus auf den ausländischen<br />
Markt macht die Ideenschmiede auf der<br />
Carl-Fuhr-Straße unabhängig von Konjunkturschwankungen<br />
des Binnenmarktes.<br />
Dennoch genügt dem Geschäftsführer<br />
Dr. Florian Hesse das sichere Standbein im<br />
Ausland nicht. „Wir wollen insbesondere den<br />
deutschen Markt mit innovativen Technologien<br />
für das Objekt- und Eigenheimgeschäft<br />
beflügeln.“ Die seit Anfang des Jahres wieder<br />
anziehende Nachfrage im Inland scheint<br />
seinen Ideen Recht zu geben. Die Produkt-<br />
Reihen Multisafe und Multitronic treffen die<br />
Anforderungen der Zeit. Sie ergänzen aufs<br />
Modernste das breite Fertigungsangebot<br />
von Fuhr: Vertraute und bewährte Schließsysteme<br />
werden mit moderner Elektronik<br />
und Motorsteuerung ausgestattet.<br />
Mit der Genauigkeit eines<br />
Heiligenhauser Fuhrwerks<br />
Das Produktspektrum reicht von der Fenster-<br />
Verschlusstechnik, den so genannten Dreh-<br />
Kipp-Beschlägen, bis zu Mehrpunkt-Verschluss-Systemen<br />
für Haus- und Wohnungsabschlusstüren.<br />
Ihre Sicherheit greift<br />
in Kunststoff, Stahl oder Aluminium genauso<br />
wie in Holz oder gar Glas. Mit einem<br />
innovativen Programm an Automatik-,<br />
Panik,- und elektronisch gesteuerten Motorschlössern<br />
machen die 220 Mitarbeiter den<br />
ständig wachsenden Komfort- und Sicherheitsversprechen<br />
für Baubeschläge alle Ehre<br />
und geben ihnen einen guten deutschen<br />
Namen.<br />
Die Schlüssel des Erfolges hingegen tragen<br />
viele Bezeichnungen. Einer davon ist die<br />
kompromisslose Qualitätssicherung. Sie bescherte<br />
zum Beispiel der Multisafe-Mehrfachverriegelung<br />
schon in der Grundversion<br />
einen von drei maximal möglichen holländischen<br />
Sicherheits-Sternen. Die Fensterund<br />
Türenbeschläge erhalten RAL-Gütesiegel<br />
und CE-Zeichen ebenso sicher wie länderspezifische<br />
Zertifikate. „Auf unseren Prüfständen<br />
testen wir eigene Produkte und<br />
führen für unsere Kunden Schwachstellen-<br />
Analysen durch. Die neuen EU-Normen<br />
erfüllen die von uns geprüften und optimierten<br />
Fenster und Türen dann in der Regel<br />
mit Leichtigkeit“, freut sich der promovierte<br />
Ingenieur über die hohe Kompetenz seiner<br />
Mannschaft.<br />
„Mit unseren Innovationen und<br />
den modular aufgebautenProduktserienbieten<br />
wir ein<br />
Höchstmaß an<br />
Flexibilität<br />
und Verarbeiternutzen“,<br />
sagt Ver-
triebsprofi Hesse. Schneller<br />
und rationeller Einbau<br />
ist bei der Türenproduktion ein weiterer<br />
Schlüssel des Erfolgs, den man an den Fachhandel<br />
weitergibt.<br />
Motor des Wachstums<br />
MULTITRONIC ist ein innovatives, motorisches<br />
Mehrpunktverriegelungssystem, das<br />
für die steigenden Sicherheitsanforderungen<br />
moderner Türen im Wohn- und<br />
Objektbereich konzipiert wurde. „Als Zutrittskontrolle<br />
bietet MULTITRONIC neben<br />
Funkhandsendern auch biometrische Fingerscanner<br />
oder digitale Zahlentastaturen<br />
an. Dieses multifunktionale, netzwerkfähige<br />
Verriegelungssystem kann zudem problemlos<br />
in bereits bestehende Haus- und Gebäudemanagementsysteme<br />
integriert werden“,<br />
beschreibt Hesse.<br />
Im Werk arbeiten fünf Konstrukteure,<br />
vier Zeichner und Zeichnerinnen in der Entwicklung<br />
und nochmals vier Konstrukteure<br />
im Auto-CAD-gestützten Werkzeugbau am<br />
ständigen Fortschritt und der Optimierung<br />
der Produktionsprozesse. „Derzeit sind die<br />
Sprachen öffnen Türen<br />
Die Ausbildung von jungen Nachwuchskräften<br />
zur neuen Führungsgeneration<br />
wird bei der Carl Fuhr GmbH & Co. KG als<br />
Investment in die Zukunft verstanden. Die<br />
Perspektiven gerade für eine weltweite<br />
Tätigkeit sind äußerst viel versprechend.<br />
Selbstverständlich werden bei Fuhr deshalb<br />
auch schon in der Ausbildung<br />
mehrsprachige Bewerber mit Wissen über<br />
fremde Länder und deren Mentalitäten<br />
bevorzugt. Pro Jahr stellen sie jeweils einen<br />
neuen Auszubildenden für die Berufe<br />
• Mechatroniker/-in<br />
• Industriekaufmann/-frau ein.<br />
Verschlusslösungen noch Nischenprodukte“,<br />
meint Hesse und unterstreicht das „noch“<br />
mit einem selbstbewussten Lächeln. Die Fertigung<br />
von Kleinserien und Sonderbauteilen<br />
ist auf der Carl-Fuhr-Straße durch die äußerst<br />
flexible Produktion kein Problem, aber Hesse<br />
rechnet fest damit, dass auch die innovativen<br />
Nischen auf Grund steigender Nachfrage<br />
bald stark automatisiert werden.<br />
Jeder Zentimeter Innovation<br />
Selbst beim Neubau von Werk 3 legte Fuhr<br />
Wert auf Lokalkolorit, gepaart mit Erfindergeist.<br />
Das vom Heiligenhauser Architekten<br />
Engelhardt gestaltete Gebäude ist mit seiner<br />
<strong>the</strong>rmisch optimierten Metall-Glas-Konstruktion<br />
eine vorbildliche Niedrigenergie-<br />
Produktionsstätte. In seinem Innenleben<br />
stecken nicht nur modernste Fertigungs- und<br />
Distributionsanlagen, sondern auch elegante<br />
Ausstellungs- und komfortable Schulungsräume.<br />
Obwohl die Carl Fuhr GmbH & Co. KG<br />
heute ein international aufgestelltes Unternehmen<br />
ist, verliert man die Heimat nie aus<br />
den Augen. Hier begann schließlich nicht<br />
nur vor bald 150 Jahren Carl Fuhr mit der<br />
Produktion seines ersten Kastenschlosses.<br />
Carl Fuhr, der Zweite, lenkte als Bürgermeister<br />
von Heiligenhaus 18 Jahre lang die<br />
Geschicke der <strong>Stadt</strong>. Und auch die nächste<br />
Generation steht, vertreten durch Andreas<br />
Fuhr, bereit. ▲<br />
Carl Fuhr GmbH & Co. KG<br />
Carl-Fuhr-Straße 12, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/5 92-0<br />
Fax: 02056/5 92-384<br />
info@fuhr.de, www.fuhr.de<br />
Selbst Mechatroniker können mit dem<br />
After-Sales-Service des Objektgeschäfts<br />
ins Ausland gehen. Die Übernahmechancen<br />
sind bestens. Vier bis sechs Azubis sind<br />
meist parallel im Betrieb. Wertvolle<br />
Ansprechpartner sind hier besonders die<br />
Abteilungsleiter. So ist beispielsweise der<br />
Verkaufsleiter auch im Prüfungsausschuss<br />
für Industriekaufleute anzutreffen.<br />
Dennoch ist auch hier die Ausbildung<br />
Chefsache, der sich in intensiven persönlichen<br />
Gesprächen ein sehr genaues Bild von<br />
den Bewerbern verschafft.<br />
AUS DER PRAXIS 35<br />
FUHR MULTISAFE 855R<br />
für den Renovierungsbedarf<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
FUHR MULTISAFE 870<br />
Panikverschlüsse<br />
geprüft gemäß<br />
EN 179 und EN 1125<br />
geprüfte Beschläge<br />
und Zylinder für<br />
Flucht- und Paniktüren
36<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Wer den Manipulationsschutzzylinder „ARGOS“ knacken will, hinterlässt<br />
Spuren. Das nachgeschaltete Zuhaltungsüberwachungssystem zwingt<br />
ohne Schlüssel zu Brachialgewalt. Das schützt das Gebäude vor<br />
Gelegenheitsdieben und schafft Beweise für die Versicherung.<br />
Unschlagbare Schlösser<br />
Argos heißt dieser erste Schließzylinder<br />
der Welt, der Schutz vor der<br />
manipulativen Schlagtechnik bietet.<br />
Angelockt von den Sicherheitsgarantien<br />
vieler namhafter Zylinderhersteller, hatten<br />
gleich mehrere TV-Sender die Probe aufs<br />
Exempel gemacht und Profi-Schloßknacker<br />
zum Praxistest gebeten. Alle Schließzylinder<br />
versagten, bis der Argos aus der Ideenschmiede<br />
von GTV an die Reihe kam. Der<br />
Manipulationsschutzzylinder trotzte jedem<br />
Versuch und verhinderte das gewaltsame<br />
Öffnen einer Tür ohne Spuren. Bis zum heutigen<br />
Tag hat diese Glanzleistung kein weiterer<br />
Zylinder wiederholen können. Cafer<br />
Carpaz, Geschäftsführer der GTV, und seine<br />
Bis zu elf Sperrelemente und sein Markenschutzprofil<br />
sorgen beim Wendeschlüsselzylinder<br />
für hohe Sicherheit.<br />
70-köpfige Mannschaft können stolz auf<br />
das Erreichte sein. Wer immer Produktion<br />
oder Verwaltung in den altehrwürdigen<br />
Gebäuden an der Mittelstraße besucht,<br />
spürt die permanente Vorwärtsbewegung<br />
der engagierten Truppe.<br />
Argos ist schließlich nur eine von sechs<br />
Innovationen, die die <strong>Velbert</strong>er seit dem<br />
Neustart im Jahr 2002 erfolgreich auf den<br />
Markt gebracht haben. „Wir legen Wert auf<br />
höchste Qualität zu vernünftigen Preisen“,<br />
zitiert Carpaz seine Unternehmensphilosophie.<br />
Diesem Leitgedanken folgt die GTV<br />
auch bei der jüngsten Erweiterung des Programms<br />
um einen Elektronikzylinder. Als<br />
Systemlieferant könne man jetzt endlich alle<br />
Komponenten einer modernen Schließanlage<br />
aus einer Hand anbieten.<br />
Rückkehr in den Markt<br />
Der Erfolg der neuen GTV basiert auf attraktiven<br />
Produkten und einer verlässlichen<br />
Preispolitik. Carpaz hält nichts von kurzfristigem<br />
Profit. Er will mit Leistung überzeugen.<br />
Gerade in den Anfangsjahren hatte ihm<br />
die Branche wenig Vertrauen entgegengebracht.<br />
Sie fürchtete den Einfluss des türkischen<br />
Großkonzerns Kale Kilit, der gemeinsam<br />
mit Carpaz das Traditionsunternehmen<br />
Einer der traditionsreichsten Vertreter der <strong>Velbert</strong>er<br />
Schließ- und Sicherheitsbranche hat den Staub der<br />
Jahrhunderte abgeschüttelt und ist mit ausgefeilten<br />
Produkten in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Eine<br />
besonders aufmerksamkeitsstarke Entwicklung der<br />
GTV Schließ-Systeme GmbH bringt selbst findigste<br />
Einbrecher zur Verzweiflung.<br />
GTV (Gebr. Tiefenthal) aus der Insolvenz<br />
gekauft hatte. Doch Carpaz war vom ersten<br />
Tag an klar, dass die Reise einzig in Richtung<br />
Fortschritt und Qualität gehen sollte. Die<br />
Partner verordneten dem Unternehmen<br />
daher eine Radikalkur. Sie investierten in<br />
neue Maschinen, verstärkten die Belegschaft<br />
und schworen sie auf die ‚deutschesten’<br />
aller Tugenden ein: Gründlichkeit, Zuverlässigkeit,<br />
Erfindergeist, Termintreue und<br />
Qualitätsbewusstsein. Nach der geleisteten<br />
Aufbauarbeit nutzte Cafer Carpaz einen<br />
Strategiewechsel des türkischen Partnerkonzerns<br />
und übernahm alle Anteile. Sei<strong>the</strong>r<br />
hält der neue Alleingesellschafter die GTV<br />
mit Fleiß und Mut auf Erfolgskurs.<br />
Der GTV Elektronikzylinder ist im Hotel- und<br />
im Businessbereich gefragt. Aber auch Privatleute<br />
entdecken zunehmend den zusätzlichen<br />
Komfort elektromechanischer Schließsysteme.
Multikulturelle Vorteile<br />
Die Vertriebsleiterin Cihan Kara spiegelt das<br />
Besondere des harten Kerns um Geschäftsführer<br />
Carpaz wider: Geboren in Deutschland,<br />
verleugnet sie dennoch nicht ihre türkischen<br />
Wurzeln. Daher bewegt sich die<br />
Diplom-Kauffrau in der Wirtschaft des<br />
Okzidents genauso sicher wie in der Kultur<br />
des Orients. 60 Prozent der GTV-Umsätze<br />
erzielt sie mit ihrer Mannschaft in Europa,<br />
aber Verhandlungen im arabischen Raum<br />
überlässt sie souverän einem ihrer vier Vertriebsmänner<br />
mit Ingenieurdiplom oder dem<br />
Chef persönlich. „Deutsche Wertarbeit hat<br />
gerade im Nahen Osten einen sehr hohen<br />
Stellenwert“, berichtet Carpaz von seinen<br />
dortigen Verhandlungen. Mit einem<br />
Schmunzeln fügt er hinzu: „Wenn der Preis<br />
stimmt.“<br />
Carpaz ist inzwischen zu einem gefragten<br />
Gesprächspartner geworden, der seine<br />
Erfahrungen bei Veranstaltungen der<br />
deutsch-türkischen Handelskammer oder in<br />
seiner Funktion als Mitglied des Mittelstandsbeirates<br />
der nordrhein-westfälischen<br />
Regierung weitergibt. Er, der einst der Sprachennot<br />
gehorchend nicht studiert, sondern<br />
Automechaniker gelernt hat, ist heute ein<br />
Vollblut-Kaufmann mit klaren Visionen.<br />
Keine Sorge um die Zukunft<br />
Für 2006 hat Cafer Carpaz seiner GTV Konsolidierung<br />
und die Steigerung der Produktivität<br />
verordnet. Dabei will er seiner Diversifikationsstrategie<br />
treu bleiben, sich weitere<br />
Märkte insbesondere im Ausland<br />
erschließen und das Sortiment konsequent<br />
bereinigen.<br />
Außerdem ist auch der Umzug der Produktion<br />
in modernere Hallen am Standort<br />
<strong>Velbert</strong> noch nicht vom Tisch. Effizienter<br />
gestalten möchte Cafer Carpaz zudem die<br />
Entwicklung neuer Produkte. Zwar arbeiten<br />
seine beiden Ingenieure in diesem Bereich<br />
äußerst erfolgreich mit einem externen Konstruktionsbüro<br />
zusammen. „Aber leider sitzt<br />
das in Esslingen. Wir würden gerne auf ein<br />
kompetentes Team in der <strong>Region</strong> zugreifen“,<br />
so seine Vorstellung. Man darf gespannt sein,<br />
welche Impulse Cafer Carpaz mit seiner GTV<br />
dem Kompetenzfeld Schließ- und Sicherheitstechnik<br />
in <strong>Velbert</strong> noch geben wird. ▲<br />
GTV Schließ-Systeme GmbH<br />
Mittelstraße 23, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/8 08-0<br />
Fax: 02051/8 08-188<br />
info@gtv-schliess-systeme.de<br />
www.gtv-schliess-systeme.de<br />
v. l.: Cihan Kara (Vertriebsleiterin), Uwe Löhr (Betriebsleiter),<br />
Cafer Carpaz (Geschäftsführer), Ilona Hoffmann (Teamleiterin Export)<br />
AUS DER PRAXIS 37<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Ausbildung in Produktion<br />
und Verwaltung<br />
Die GTV hat ihre Zukunft fest in der<br />
Hand. Deshalb übernimmt das Unternehmen<br />
auch Verantwortung für den<br />
Nachwuchs. Ab September werden drei<br />
Jugendliche zum Mechatroniker in der<br />
Produktion ausgebildet. Aber in einem<br />
international agierenden Unternehmen<br />
ist auch die Ausbildung zum Kaufmann<br />
für Bürokommunikation interessant. Ausbildung<br />
ist bei der GTV Chefsache, denn<br />
Carpaz hat ein Gespür für gute Mitarbeiter<br />
und kann mit jungen Menschen gut<br />
umgehen. Wer technisches Verständnis<br />
und Interesse am globalen Engagement<br />
eines echten <strong>Velbert</strong>er Unternehmens<br />
hat, ist hier bestens aufgehoben.
38<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Woelm GmbH<br />
Edel & Stark<br />
In Heiligenhaus musste niemand auf das Happy End warten. Hier kam<br />
schon im August 2005 das zusammen, was längst zusammen gehörte:<br />
Kraftvolle Schienensysteme zu eleganten Türbeschlägen. Die Firmen<br />
Helm und KWS vereinten sich unter dem Dach der Woelm GmbH.<br />
Lediglich ein Brückenschlag zwischen<br />
den Gebäuden fehlt noch, dann ist die<br />
Verbindung bis ins letzte Detail vollzogen.<br />
Verantwortlich für die Firmenfusion<br />
waren auf Seiten der ehemaligen KWS Baubeschläge<br />
GmbH Karl Kristian und Torsten<br />
Woelm sowie ihr Cousin Uwe Bultmann und<br />
ihre Tante Alice Thormählen für Hespe +<br />
Woelm (Helm). „Wir konnten durch den<br />
Zusammenschluss sehr interessante Kompetenzen<br />
bündeln, die sich ausgezeichnet<br />
ergänzen. Unsere Kunden, die Baubeschlag-<br />
Gleichermaßen elegant<br />
wie technisch durchdacht:<br />
Die Produktpalette<br />
von Woelm<br />
v. l.: Karl Kristian Woelm, Uwe Bultmann und Torsten Woelm<br />
Fachhändler, profitieren davon enorm“, sagt<br />
Uwe Bultmann. Das geballte Know-how aus<br />
dem gemeinsamen Entwicklungszentrum<br />
schätzen inzwischen auch deren Kunden wie<br />
die Architekten und Innenarchitekten,<br />
Möbelbauer oder Türen-, Tore- und Fensterhersteller.<br />
Sogar die Zulieferer der Woelm<br />
GmbH profitieren davon jeden Tag. So viel<br />
Innovationskraft und die mit den Marken<br />
KWS und HELM seit Jahren eng verknüpfte,<br />
kompromisslos hohe Qualität sind nicht<br />
lange unentdeckt geblieben. Die auf der<br />
Schienentechnologie von HELM basierenden<br />
Fördersysteme der neuen Woelm GmbH sorgen<br />
inzwischen sogar in vielen Fertigungsbereichen<br />
von BMW, Volkswagen und DaimlerChrysler<br />
für eine höhere Produktivität.<br />
Neue Strukturen<br />
für geplantes Wachstum<br />
Die beiden Woelms und Uwe Bultmann<br />
haben das fusionierte Unternehmen strategisch<br />
auf viele Füße gestellt. „Wir sehen uns<br />
heute weniger als Industrieunternehmen,<br />
sondern vielmehr als Dienstleister“, erläutert<br />
Karl Kristian Woelm knapp die neue Struktur.<br />
Die Aufträge werden zukünftig in einem<br />
Produktverantwortungsbereich (PVB) betreut,<br />
der mit einem Vertriebsmitarbeiter<br />
und einem Techniker besetzt ist. Dieses Team<br />
übernimmt für einen klar abgegrenzten Produktbereich<br />
die Verantwortung für Entwicklung,<br />
Produktqualität, Vertrieb, Marketing<br />
und auch das Controlling im Hinblick auf<br />
Planzahlen. Drei solcher Teams sind der<br />
Geschäftsleitung bereits unterstellt, und es<br />
sollen deutlich mehr werden. Auch junge<br />
Mitarbeiter können bei diesem Modell ihre<br />
Chancen bekommen.<br />
Immer schön elegant bleiben<br />
Neben den technischen Raffinessen überzeugen<br />
die Produkte der Woelm GmbH vor<br />
allem auch durch zeitlose Äs<strong>the</strong>tik. „Vor ein<br />
paar Jahren noch sollten Beschläge möglichst<br />
verschwinden, doch inzwischen sind<br />
unsere Lösungen zu einem Gestaltungselement<br />
geworden“, erklärt Karl Kristian Woelm.<br />
Eine der wohl elegantesten Leistungen<br />
des 295-köpfigen Teams von der Hasselbecker<br />
Straße, die auch noch exemplarisch
für die neue Einheit stehen kann, liefert das<br />
Unternehmen im Glasbereich. Hier sorgt eine<br />
Koalition aus Schiebetechnik von Helm und<br />
Griffen aus dem KWS-Sortiment für edelstes<br />
Ambiente. Glastüren gleiten auf massiven<br />
Rollen in offen liegenden Edelstahl-Schienen<br />
majestätisch zur Seite. Das System aus Heiligenhaus<br />
spart Platz und schenkt einem<br />
Raum Licht und Transparenz. „Moderne<br />
Architektur verlangt vielfältiges Design in<br />
funktionaler Bestform“, beschreibt Uwe Bultmann<br />
das Anforderungsprofil an seine Produkte,<br />
„wir bringen beides zusammen.“<br />
Eine Produktgruppe, mit der man Dank<br />
hoher Entwicklungstiefe und enormer Vielfalt<br />
europaweit ganz vorne steht, sind die Türfeststeller<br />
und Türstopper von KWS. Selbst auf<br />
spiegelglatten Untergründen halten sie Türen<br />
dort, wo man sie vorübergehend braucht.<br />
Generell konnte sich das Unternehmen<br />
insbesondere als führende Ideenschmiede in<br />
der Verarbeitung von Edelstahl positionieren.<br />
Türgriffe mit Firmenlogo? Bei Woelm<br />
kein Problem. Mit dem umfangreichen<br />
Beschläge-Sortiment, das unter anderem<br />
auch Sicherheitsrosetten, Klingelknöpfe und<br />
Hausnummern beinhaltet, bieten die Heiligenhauser<br />
Designkonzepte aus einem Guss.<br />
Und wer nicht den passenden Griff findet,<br />
lässt ihn sich eben fertigen. In zwölf Metall<br />
verarbeitenden Abteilungen wird noch<br />
selbst gegossen, gedreht, gebogen und<br />
gepresst. Auch die hohen Ansprüche an die<br />
Oberflächen der Produkte muss die hauseigene<br />
Veredelung jeden Tag aufs Neue erfüllen.<br />
„Nur durch unsere in allen Prozessschritten<br />
kompetente Mannschaft haben wir<br />
die hohe Qualität und versprochene Lieferfähigkeit<br />
fest im Griff“, bekräftigt Torsten<br />
Woelm das Bekenntnis der Familie zum<br />
Standort.<br />
Karrierechancen bei Woelm<br />
„Wir vergeben keine Titel, sondern Verantwortung“,<br />
erklärt Karl Kristian Woelm<br />
die Personalpolitik. Das gilt auch für Auszubildende.<br />
Wer hier von Anfang an mit<br />
Begeisterung an die Sache geht, kann sich<br />
schnell seinen eigenen Wirkungskreis<br />
aufbauen. Die Mitarbeiter von Woelm<br />
sind zwar Freunde von schnellen Entscheidungen,<br />
aber nicht, wenn es um den<br />
Nachwuchs geht. Jeder Bewerber um<br />
einen der derzeit vier, demnächst neun<br />
Ausbildungsplätze zu einem oder einer<br />
• Industriekaufmann/-frau<br />
• Mechatroniker/-in<br />
• Werkzeugmechaniker/-in<br />
• Teilezurichter/-in<br />
Design aus dem Baukasten<br />
Als innovativer Dienstleister für den Innenausbau<br />
bieten die Problemlöser aus Heiligenhaus<br />
eine modulare Serie aus hochwertigem,<br />
korrosionsfreiem Edelstahl. Dank<br />
eines besonderen Spannsystems können aus<br />
den verschiedenen Komponenten ohne spezielles<br />
Werkzeug Garderoben, Treppenläufe,<br />
Thekenelemente, Griffstücke für Schränke,<br />
Ladeneinrichtungen, Handläufe und vieles<br />
mehr Gestalt annehmen. Das gleiche Verständnis<br />
für Gestaltung demonstriert die<br />
HELM’sche Schiebeladentechnik. Klappläden<br />
sind out. Schiebeläden sind in und vor<br />
allen Dingen eine gestalterische wie funktional<br />
ansprechende Lösung für Sicht- und<br />
Lichtschutz. Selbst aus tristen Fassaden werden<br />
so Blickfänge. Kombiniert mit der entsprechenden<br />
Elektrik eines Zulieferers, können<br />
sie auch problemlos in elektronische<br />
AUS DER PRAXIS 39<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
muss einen dreistufigen Einstellungstest<br />
durchlaufen. Bereits Stil und Optik der<br />
Bewerbung wird zusätzlich zu den Noten<br />
und Interessen der jeweiligen Person<br />
bewertet. Wer diese erste Hürde nimmt,<br />
muss als angehender Industriekaufmann<br />
sein Allgemeinwissen und als Bewerber im<br />
gewerblichen Bereich seine handwerklichen<br />
Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wer<br />
auch hier besteht, kann im persönlichen<br />
Gespräch die Geschäftsleitung und die verantwortlichen<br />
Abteilungsleiter von sich<br />
überzeugen. So viel Vorleistung lohnt sich:<br />
„Wir bilden aus, um unsere nächste Generation<br />
aufzubauen“, stellt Woelm echte<br />
Karrierechancen in Aussicht.<br />
Haussteuerungen eingebunden werden und<br />
regulieren so automatisch den Lichteinfall<br />
und die Wärmeentwicklung. Auch vor Größe<br />
hat das Team der Woelm GmbH keine Angst.<br />
Die Schienensysteme für die tonnenschweren<br />
Hangartore auf Flughäfen kommen<br />
ebenso aus Heiligenhaus wie frei tragende<br />
Tore bis zwölf Meter Öffnungsbreite vor<br />
Privathaushalten und Verwaltungsgebäuden.<br />
Die Woelm GmbH ist auch einer der<br />
ersten Anbieter in Europa, der auf die neue<br />
CE-Norm für elektrische Tore reagiert hat. In<br />
den TÜV-geprüften Toren ist die Sicherung<br />
direkt in den Antrieb integriert. ▲<br />
Woelm GmbH<br />
Hasselbecker Straße 2-4<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/18-0<br />
Fax: 02056/18-21<br />
contact@woelm.de, www.woelm.de<br />
Beispielhaft in Europa:<br />
das frei tragende Aluminiumtor<br />
mit elektrischem<br />
Antrieb und integrierter<br />
Sicherung von Woelm
40<br />
AUS DER PRAXIS<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Elektronische Gebäudesteuerungseinheit<br />
made in <strong>Velbert</strong><br />
A<br />
ls weltweit führender Gebäudemanager<br />
und Lieferant von Gebäudemanagementsystemen<br />
ist es die<br />
Aufgabe der britischen Johnson Controls,<br />
1,5 Milliarden Quadratmeter Büroflächen zu<br />
verwalten und effizient zu nutzen. Um sich<br />
die Lösung dieser Herausforderung spürbar<br />
und nachvollziehbar zu erleichtern, haben<br />
die fortschrittlichen Briten eine Technologie<br />
aus <strong>Velbert</strong> für sich entdeckt. In einer Testinstallation<br />
registriert jetzt das locate solutions<br />
genannte System der scemtec automation<br />
GmbH jede Bewegung in der Konzernzentrale<br />
von Johnson Controls. „Bislang<br />
laufen die Tests ausgezeichnet“, sagt scemtec-Gründer<br />
Martin Reich. Der Feldversuch<br />
liefert die Basis, auf der Johnson Controls<br />
das System bald auch Kunden wie BP, Glaxo,<br />
Ericsson oder Novartis zur Verfügung stellen<br />
will. Ziel ist es, mit der neuen Schlüsseltechnologie<br />
den Komfort, die Produktivität, die<br />
Sicherheit sowie die Energieeffizienz von<br />
Verwaltungszentralen zu maximieren.<br />
Der Schlüssel ist tot.<br />
Es lebe der Schlüssel.<br />
„Schlüssel, wie wir sie heute noch täglich<br />
nutzen, werden eines Tages verschwinden.<br />
Sie werden ersetzt durch Multifunktionswerkzeuge,<br />
die uns den gesamten Tagesablauf<br />
erleichtern“, skizziert der Geschäftsfüh-<br />
scemtec automation gmbh<br />
Zukunft<br />
ist jetzt!<br />
Für viele Menschen ist es die Innovation schlechthin. Für die <strong>Velbert</strong>er scemtec ist es ganz einfach<br />
Alltag. Die Rede ist von weitreichenden elektronischen Steuerungslösungen, die beträchtlich über<br />
das Verschließen eines Gebäudes hinausgehen. Willkommen im Morgen.<br />
rer der Ideen-Werkstatt, Martin Reich, seine<br />
Visionen. Das „Haus der Zukunft“ in München,<br />
das mit scemtec-Systemen gesteuert<br />
wird, ermöglicht einen guten Einblick. Ein<br />
einziger Schlüssel öffnet dort die Haus- und<br />
Innentüren, lässt das Garagentor hochfahren,<br />
regelt die Heizung und passt das Licht<br />
den Bewegungen der Bewohner an.<br />
„Aber auch hier wird nur ein winziger<br />
Ausschnitt des Machbaren gezeigt“, ist<br />
Reich schon lange wieder weiter. Noch in<br />
diesem Jahr wollen die findigen <strong>Velbert</strong>er<br />
eine Universal-Zutrittselektronik auf den<br />
Markt bringen, mit der die Schlüssel aller<br />
gängigen Automarken auch von einer speziellen<br />
Einrichtung an der Haustür gelesen<br />
werden und diese entriegeln. Die Bemusterung<br />
des Produkts, einer Gemeinschaftsentwicklung<br />
von Terratron und scemtec, ist<br />
bereits abgeschlossen.<br />
Systemhaus für sichere Freiräume<br />
„Unser Schlüssel kann automatisch Daten<br />
zur Arbeitszeiterfassung übermitteln, den PC<br />
sessiongenau hochfahren und Schränke nur<br />
demjenigen öffnen, der dazu berechtigt ist“,<br />
sagt Reich mit Blick auf die Möglichkeiten<br />
im Objektgeschäft. Akten-, Server- oder<br />
Schaltschränke werden ohne großen Aufwand<br />
zu Hochsicherheitsbereichen. scemtec<br />
macht mit diesen Systemen Langfingern das<br />
Leben richtig schwer. Eltern hingegen nehmen<br />
die zehn Spezialisten aus <strong>Velbert</strong> große<br />
Sorgen von den Schulten. Reich ist mit mehreren<br />
deutschen Schulen im Gespräch, die<br />
das System zur Zutrittskontrolle und gleichzeitig<br />
als Informationssystem für die Erziehungsberechtigten<br />
nutzen wollen. Wann<br />
immer ein Schüler mit dem entsprechenden<br />
Chip durch die unsichtbaren Leseantennen<br />
der Schule geht, erhalten Mutter oder Vater<br />
Mit scemtec sicher
automatisch eine SMS auf das Handy: „Bin<br />
angekommen“, oder „bin auf dem Heimweg.“<br />
Und wer ohne Chip durch die Türen<br />
kommt, würde in der Sicherheitszentrale<br />
sofort einen Alarm auslösen.<br />
„Wir verstehen uns als Systemhaus für<br />
Sicherheitselektronik“, sagt Reich. Die <strong>Velbert</strong>er<br />
Seniorenresidenz Rheinischer Hof hat<br />
er gemeinsam mit dem Heiligenhauser<br />
Beschlaghersteller Wilhelm Schlechtendahl<br />
& Söhne gerade durchgängig mit Loc-Systemen<br />
ausgestattet. Jeder Bewohner hat seinen<br />
Notrufknopf mit integriertem Chip in<br />
der Hosentasche oder am Armband und<br />
kann sich damit frei im gesamten Gebäude<br />
bewegen. Selbst schwer Demenzkranke müssen<br />
nicht in ihren Zimmern bleiben. Im Notfall<br />
ist sofort ersichtlich, wo sie sich gerade<br />
aufhalten. Das DRK will mit dieser Technologie<br />
noch einen Schritt weiter gehen. Auf<br />
den Mikrospeichern in den Notrufknöpfen<br />
soll automatisch jede medizinische Behandlung<br />
dokumentiert und an die Abrechnung<br />
übertragen werden.<br />
Escort-Service der anderen Art<br />
Das GPS-Tracking-System der scemtec ist für<br />
Menschen und Güter gleichermaßen ein<br />
Segen. Wer zum Beispiel seinen Laptop<br />
kaum sichtbar mit der scemtec-Technologie<br />
versieht, könnte sofort orten, in welchem<br />
Zug er das gute Stück gerade stehen ließ und<br />
der Deutschen Bundesbahn exakte Anweisungen<br />
geben. Starten ließe sich so ein Computer<br />
sowieso nur vom berechtigten Besitzer.<br />
Aber auch, wenn jemand mit wertvollen<br />
Gemeinsam mit Terratron macht scemtec<br />
herkömmliche Autoschlüssel multifunktional einsetzbar<br />
Arbeitsmitteln unberechtigt das Büro<br />
verlassen wollte, würde ein lauter<br />
Alarm den Versuch vereiteln.<br />
Der diplomierte Vermessungsingenieur<br />
Reich baut keine Traumschlösser.<br />
Bevor er sich vor zehn Jahren selbstständig<br />
machte, arbeitete er unter anderem<br />
an der Ariane-Rakete mit und entwickelte<br />
Warnung!<br />
So viel Forschung und Entwicklung in<br />
einem High-Tech-Segment ist hochgradig<br />
ansteckend. Schon mehrmals haben<br />
Schüler des Fachkollegs Niederberg, ausgelernte<br />
Sicherheitstechniker oder<br />
Mechatroniker bei Praktika Blut geleckt<br />
und doch noch das Studium der Informationstechnologie<br />
oder des Ingenieurwesens<br />
aufgenommen. Die meisten von<br />
ihnen kommen zu den Diplom-Arbeiten in<br />
das <strong>Velbert</strong>er Unternehmen zurück. Sehr<br />
hilfreich sind dann die guten Kontakte<br />
von Reich zu den Fachhochschulen in der<br />
Umgebung wie auch sein Know-how über<br />
Grundlagenforschung. Die Sache hat nur<br />
einen Haken: Wer hier angefangen hat,<br />
kann nicht los lassen. Einige Studenten<br />
sind samt Diplom geblieben.<br />
scemtec automation gmbh<br />
Auf’m Angst 3, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/49 36-0,<br />
Fax: 02053/49 36-49<br />
info@scemtecautomation.de<br />
www.scemtecautomation.de<br />
AUS DER PRAXIS 41<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Software für den Bau des Eurotunnels. Im<br />
Oktober wird Auf’m Angst Jubiläum gefeiert.<br />
Höhen und Tiefen liegen hinter der<br />
Mannschaft, aber ihre Freude an Schlüsseltechnologien<br />
haben sie unvermindert behalten.<br />
Immerhin verbinden sie damit Branchen,<br />
die noch vor wenigen Jahren kaum<br />
etwas voneinander wussten. „Moderne<br />
mechanische Schließanlagen werden heute<br />
mit komplizierten Mikroprozessoren ausgestattet,<br />
mit IT-Lösungen verknüpft und über<br />
elektronische Panels bedient“, erklärt Reich<br />
seine Brückenschlagbemühungen. „Stand-<br />
Alone-Lösungen gibt es in der Welt der<br />
Moderne nicht mehr.“ ▲<br />
Martin Reich mit<br />
seinem Schlüssel<br />
der unbegrenzten<br />
Möglichkeiten
42<br />
SCHLIESSEN & SICHERN<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
Branchenporträt<br />
Innovationsmotor Sicherheit<br />
Was ist das für eine Industrie, in der lange Zeit nur von alten Bärten die Rede<br />
war und jeder Arbeitsplatz wackelte? Kann das dieselbe sein, die jetzt weltweit<br />
wegen ihrer schlüssigen und qualitativ anspruchsvollen Systemlösungen<br />
gefragt ist? Die Talsohle scheint durchschritten. Die deutsche Schloss- und<br />
Beschlagindustrie zeigt sich gesund und sicher dem staunenden Publikum.<br />
Die offizielle Statistik zählt 235<br />
Betriebe. Der in <strong>Velbert</strong> beheimatete<br />
Fachverband Schloss- und<br />
Beschlagindustrie rechnet 150 weitere<br />
Unternehmen dazu, die durch das statistische<br />
Raster fallen, weil sie weniger als 20<br />
Mitarbeiter haben. „Nach unseren Schätzungen<br />
wird hier eine weitere Milliarde Euro<br />
pro Jahr erwirtschaftet“, erklärt der Verbandsgeschäftsführer<br />
Stephan Schmidt die<br />
Bedeutung dieser kleinen Unternehmen.<br />
Insgesamt beschäftigt die Branche rund<br />
47.000 Mitarbeiter in größtenteils sicheren<br />
Arbeitsplätzen. Sie alle haben die Ärmel<br />
hochgekrempelt und ihr vielerorts über<br />
Generationen gesammeltes Wissen in neue<br />
Technologien und Systemlösungen gesteckt.<br />
„Das Standbein war vor vielen Jahren das<br />
Standardschloss“, beschreibt Schmidt den<br />
Wandel in den Betrieben seiner Mitglieder.<br />
„Heute hängt von Innovationen und technischem<br />
Anspruch das Überleben ab.“<br />
Das Gros scheint dieses Ziel klar zu übertreffen.<br />
Deutlich lag die deutsche Schlossund<br />
Beschlagindustrie im vergangenen Jahr<br />
mit einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro<br />
vor der Billigkonkurrenz aus Fernost.<br />
Weltweit auf Qualität gebaut<br />
Insbesondere im Hochbaubereich, mit gut<br />
35 Prozent eines der Hauptsegmente,<br />
zeigen die ehemaligen Schloss- und Schlüsselmacher<br />
Format. „Im Objektgeschäft geht<br />
Die drei Fachmänner der Schloss- und Beschlagindustrie: Dipl.-Kfm. Wolfgang K. Schlieper, Präsident<br />
des Fachverbandes, Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes, und Dipl.-Ing. Rainer Ehle<br />
vom Prüfinstitut Schlösser und Beschläge <strong>Velbert</strong><br />
der Trend eindeutig zu Systemlösungen“,<br />
erklärt Schmidt den ganzheitlichen Ansatz<br />
der großen Anbieter. Die Stärke der kleinen<br />
und mittelständischen Betriebe sei hier<br />
der Mut zu Kooperationen, durch die sie<br />
durchaus mithielten. Aber auch in vergleichsweise<br />
winzigen Nischen wie bei Türstoppern<br />
entstehen Innovationen, die der<br />
Branche zu einem glänzenden Gesamtbild<br />
verhelfen.<br />
Obwohl die deutsche Bauwirtschaft endlich<br />
wieder Zuversicht zeigt, haben die Zulieferer<br />
aus der Schloss- und Beschlagindustrie<br />
längst ihr Heil und Wachstum im Ausland<br />
gefunden. „Bei technisch und qualitativ<br />
anspruchsvollen Lösungen haben deutsche<br />
Hersteller die Nase vorn und exportieren mit<br />
ordentlichen Wachstumsraten – auch nach<br />
China und Indien“, bringt der diplomierte<br />
Ingenieur Schmidt den Vorsprung seiner<br />
Branche auf den Punkt. Mit Zuwächsen von<br />
durchschnittlich neun Prozent in den vergangenen<br />
drei Jahren hat sich der Export<br />
zum wahren Zugpferd des mittelständisch<br />
geprägten Industriezweiges gemausert.<br />
Gute Auslandsumsätze mit einem Plus von<br />
über zehn Prozent konnten 2005 den immer<br />
noch leicht schwächelnden Inlandsumsatz<br />
mit seinem Minus von 1,7 Prozent locker<br />
überkompensieren. Die Exportquote lag bei<br />
durchschnittlich 56,1 Prozent, die Ausfuhren<br />
stiegen auf gut 4,2 Milliarden Euro.<br />
Weit reisen mussten jedoch nur wenige<br />
dieser Schlösser und Beschläge. Der mit<br />
knapp 82 Prozent größte Teil wanderte in<br />
Länder der EU wie Holland, Großbritannien,<br />
Belgien, Frankreich oder in die Schweiz.<br />
Aus den europäischen Ländern kam auch<br />
mit 86,2 Prozent der Großteil der Importe.<br />
Noch reichlich Luft für Steigerungen und<br />
großes Interesse an deutscher Wertarbeit<br />
zeigen Länder des nahen Ostens und der so<br />
genannten Emerging Markets wie China,
MS EUR/100 kg ZAMAK (EUR/100 kg)<br />
440<br />
260<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
240<br />
220<br />
200<br />
NE-Metall-Preise<br />
Messing (MS 58 2.VS) - blaue Linie<br />
ZAMAK (Zinklegierung) - rote Linie<br />
180 120<br />
04/I 04/II 04/III 04/IV 05/I 05/II 05/III 05/IV 06/I 06/II 06/III 06/IV<br />
Sorgen bereiten der Schloss- und Beschlagindustrie die Rohstoffpreise. Sie sind in den letzten Monaten<br />
durch die extreme Nachfrage aus Asien permanent gestiegen. Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht.<br />
Korea oder Indien. Allein der asiatische<br />
Raum legte im vergangenen Jahr um satte<br />
13 Prozent zu.<br />
Lean Management statt Lopez<br />
Anders sieht es bei den mit rund 39 Prozent<br />
größten Abnehmern der Branche, der Automobilindustrie,<br />
aus. Nach vielen Jahren des<br />
Wachstums mussten ihre Zulieferer aus der<br />
Schloss- und Beschlagindustrie nach 2004<br />
auch im Folgejahr einen Rückgang von rund<br />
einem Prozent hinnehmen.<br />
Das Marktsegment ist fest in der Hand<br />
einiger weniger Großkonzerne. Jeder von<br />
ihnen ist so konsequent durchorganisiert,<br />
dass Umsatzrückgänge mit zunehmender<br />
Automatisierung und Verfeinerung der Produktionsprozesse<br />
eine Weile aufgefangen<br />
werden. Aus den schmerzhaften Erfahrungen<br />
mit dem Kostenkiller Jose Ignacio Lopez<br />
haben die Automobilisten spürbaren Gewinn<br />
generiert. Mit menschenfreundlichem<br />
Lean Management holten sie viele Aufträge<br />
nach Deutschland zurück, die bereits ins<br />
Ausland gegangen waren.<br />
Große Sieger im kleinen Segment<br />
Klarer Umsatzsieger in der Schloss- und<br />
Beschlagindustrie waren im vergangen Jahr<br />
die Zulieferer der Möbelwirtschaft. Zwar<br />
macht ihr Anteil am Gesamtmarkt lediglich<br />
SCHLIESSEN & SICHERN 43<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
16 Prozent aus, aber diese werden immer satter.<br />
Bereits 2004 stieg der Umsatz in diesem<br />
Segment um nahezu 17 Prozent, und 2005<br />
legten die betreffenden Unternehmen mit<br />
weiteren 7,5 Prozent Umsatzzuwachs<br />
nochmals nach.<br />
Kein Wunder, denn auch der Bereich, der<br />
am längsten mit Stagnation zu kämpfen<br />
hatte, macht aktuell mit Innovationen<br />
Boden gut. Aktenschränke öffnen sich durch<br />
Handbewegungen, Schaltschrankschlösser<br />
verschwinden wie unter einer Tarnkappe.<br />
Das Geschäft der deutschen Schloss- und<br />
Beschlagindustrie ist eine Frage der Ehre<br />
und des Vertrauens in den Fachhandel.<br />
Weniger als vier Prozent der deutschen Produktion<br />
finden sich in den Regalen der<br />
Baumärkte.<br />
Einigkeit trotz Dreiteilung<br />
So unterschiedlich die drei Wirtschaftszweige<br />
auch sind, sie haben durchweg<br />
Gemeinsamkeiten. Patriarchen gibt es nur<br />
noch in den allerwenigsten Firmen. Immer<br />
häufiger ruht auch in Familienbetrieben die<br />
Verantwortung auf mehreren Schultern. Die<br />
Grenzen zu anderen Branchen wie der Elektronik,<br />
Informatik oder der Chip-Technologie<br />
beginnen zu bröckeln. Interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit ist das Schlagwort der<br />
Zukunft. Jedes Unternehmen hat mindestens<br />
eine ISO-Zertifizierung, viele in ver-<br />
Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />
schiedenen Spezifikationen. Kaum einer versteht<br />
sich noch als Handwerker. Heute ist die<br />
Bezeichnung „Industrie-Dienstleister“ weit<br />
verbreitet.<br />
Auch die Mitarbeiter mussten sich reichlich<br />
umstellen. Den Schloss- und Schlüsselmacher<br />
gibt es seit bald 30 Jahren nicht<br />
mehr. Mit ihm verschwand der ölverschmierte<br />
Mann an der Maschine. Heute<br />
wird die Produktion computergesteuert und<br />
mikrometergenau von Fachkräften an der<br />
Maschine bedient. Die Zahl der Arbeiter<br />
nimmt ab, die der Angestellten zu. Ungelernte<br />
Kräfte haben nur noch in einigen<br />
wenigen Montagebereichen die Chance<br />
auf einen Arbeitsplatz. Auf keinen Fall<br />
jedoch in der Automobilsparte. Hier steckt<br />
gerade in der Montage das Geheimnis der<br />
Qualität.<br />
Anders bei den Baubeschlägeherstellern<br />
und Möbelindustrie-Zulieferern. Hier ist es<br />
ein Unding, die Fertigung der anspruchsvollen<br />
Einzelteile aus den eigenen Händen zu<br />
geben. Der Zusammenbau wird öfters mal<br />
außer Haus und vielfach auch außer Landes<br />
gegeben“, beschreibt Schmidt die vielen<br />
Kilometer, die in manch einem Schloss<br />
stecken. ▲<br />
Kreuzzug für die Branche<br />
60 Unternehmen sind derzeit im Fachverband<br />
der Schloss- und Beschlagindustrie<br />
organisiert. Je nach Branche repräsentieren<br />
sie 70 bis 90 Prozent des Umsatzes<br />
der jeweiligen Sparten. Neben<br />
vielen anderen Aktivitäten arbeitet der<br />
Verband auch an nationalen wie internationalen<br />
Normen mit. „Die europäischen<br />
Normen sind sehr komplex und mit<br />
allen begleitenden Regeln nur noch für<br />
wenige Experten verständlich. Dazu<br />
kommt eine Vielzahl zusätzlicher Prüfungen.<br />
Wir setzten uns dafür ein, maximale<br />
Transparenz zu schaffen und<br />
die Prüfungen auf ein Minimum zu<br />
beschränken.“<br />
Wenn es sein muss, zieht der<br />
Geschäftsführer Stephan Schmidt dabei<br />
auch mal für die gesamte Branche in<br />
einen Kreuzzug. So wolle er auch den<br />
Kunden seiner Mitglieder aus dem Fensterbau<br />
bei der Umsetzung der Anforderungen<br />
der in Kürze gültig werdenden<br />
EU-Normen für Fenster tatkräftig zur<br />
Seite stehen.
Unternehmen der Kernbranche Schloss und Beschlag aus <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />
ABO System-Elemente GmbH<br />
Rheinlandstr. 59, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/9 30 60<br />
www.abo-system.de<br />
Albert Bredtmann KG<br />
Zeiss Str. 11, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/25 38 29<br />
www.bredtmann.com<br />
August Ring GmbH<br />
Stahlstr. 7, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/9587-0<br />
www.august-ring.de<br />
Bayer & Müller GmbH & Co. KG<br />
Hauptstr. 277, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/9 3170<br />
Bau- und Möbelbeschläge Korten<br />
Kuhlendahler Str. 294, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/24 21<br />
BKS GmbH<br />
Heidestr. 71, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/20 10, www.bks.de<br />
CARL FUHR GmbH & Co. KG<br />
Carl-Fuhr-Str. 12, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/59 20, www.fuhr.de<br />
Carl Wittkopp GmbH & Co. KG<br />
Sternbergstr. 5, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/9 56 60, www.cawi.com<br />
C.Ed. Schulte GmbH + Niederhoff &<br />
Sieper GmbH + CEStronics GmbH<br />
Friedrichstr. 243, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/20 40<br />
www.ces-cylinder.de<br />
Dalbeck GmbH<br />
Siemenstr. 35, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/60 55 80<br />
www.dalbeck.com<br />
DENI Niederhoff & Dellenbusch<br />
GmbH & Co.<br />
Nordring 26-28, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/2 56 00, www.deni.de<br />
DOCO-Beschläge D. Oosterhof GmbH<br />
Dieselstr. 8, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/28 77<br />
eccos pro GmbH<br />
Nevigeser Str. 100, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 08 62 00<br />
www.eccos-pro.com<br />
EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />
Langenberger Str. 32, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/27 30, www.emka.com<br />
Ernst Maurmann GmbH & Co. KG<br />
Deller Str. 15, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/25 44 77<br />
Fachverband<br />
Schloss- und Beschlagindustrie e. V.<br />
Offerstr. 12, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/95 06-0, www.fvsb.de<br />
FCV-Flie<strong>the</strong>r & Co. GmbH<br />
Bessemer Str. 42, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/31 80<br />
www.fcv-cylinder.de<br />
Franz Holz GmbH & Co. KG<br />
Langenberger Str. 176, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 08 20, www.franz-holz.de<br />
Friedr. Fingscheidt GmbH<br />
Friedrichstr. 29, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/9 41-0, www.fingscheidt.de<br />
G. Schwepper Beschlag GmbH + Co.<br />
Schloßstr. 4, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/49 60<br />
www.schwepper.com<br />
GTV Schließ-Systeme GmbH<br />
Mittelstr. 23, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/80 80<br />
www.gtv-schliess-systeme.de<br />
Gustav Kauls GmbH & Co. KG<br />
Hauptstr. 263a, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/93 30 60<br />
Gustav Moellmann GmbH & Co. KG<br />
Langenberger Str. 147, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/20 84-12<br />
www.moellmann-beschlaege.com<br />
HAPO Bau- und Möbelbeschlag GmbH<br />
Bergische Str. 48, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/5 30 76<br />
www.hapo-velbert.de<br />
Haps + Sohn GmbH + Co. KG<br />
Langenberger Str. 131-133<br />
42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/28 01 10, www.haps.de<br />
Heinrich Strenger GmbH<br />
Hauptstr. 103, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/9 80 10<br />
www.strenger-gmbh.de<br />
Hekna Hermann Knapp GmbH & Co. KG<br />
Siemensstr. 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/29 10, www.hekna.com<br />
Hermo-Beschlag GmbH & Co. KG<br />
Bunsenstr. 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 88 70, www.hermo.de<br />
Hiska Metalltechnik<br />
Haberstr. 42, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/93 12-0<br />
www.hiska-metalltechnik.de<br />
Homa Beschläge GmbH & Co. KG<br />
Uhlandstr. 21, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/6 12 00<br />
www.homa-beschlaege.de<br />
Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG<br />
Steeger Str. 17, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/27 20, www.huf-group.com<br />
Johann Feldmann GmbH<br />
Brangenberger Str. 21, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 14 22<br />
www.johannfeldmann.de<br />
Joh. Stratmann GmbH<br />
Noldestr. 6-8, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/25 23 92<br />
www.jostrav.de<br />
Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG<br />
+ August Knapp Schließtechnik<br />
Zum Papenbruch 12, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/49 80, www.junie.de<br />
Kaba Mauer GmbH<br />
Frankenstr. 8-12, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/59 60<br />
www.kaba-mauer.de<br />
KBV Kehrmann Beschlagtechnik e. K.<br />
Zeiss Str. 19, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/8 06 70<br />
www.kbv-beschlaege.de<br />
Kemmann & Koch GmbH u. Co. KG<br />
Lieversfeld 4, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/25 45 21<br />
www.kemmann-koch.de<br />
KFV-Karl Flie<strong>the</strong>r GmbH & Co. KG<br />
Heidestr. 11, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/27 80, www.kfv.de<br />
Kiekert AG<br />
Kettwiger Str. 12-24<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/1 50, www.kiekert.de<br />
Killefitt & Co. Scharnierfabrik<br />
Friedrichstr. 1, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/8 70 06<br />
KS Technik GmbH<br />
Bunsenstr. 11, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 30 78<br />
www.ks-technik.de<br />
MANTION Baubeschläge GmbH<br />
Dieselstr. 18, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/58 26 90<br />
www.mantion.de<br />
OGRO Beschlagtechnik GmbH<br />
Donnenberger Str. 2-4, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/49 50, www.ogro.de<br />
P. Bisschop GmbH<br />
Stormstr. 1, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/6 30 49, www.bisschop.de<br />
Paul Kaltenpoth GmbH + Co. KG<br />
Brangenberger Str. 25, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/92 31 30<br />
www.paul-kaltenpoth.de<br />
Paul Oberholz & Söhne Schloss- und<br />
Beschlagfabrik GmbH<br />
Dürerstr. 16, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/4 90 90<br />
www.pos-velbert.de<br />
Paul Overhamm GmbH<br />
Sontumer Str. 7, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 22 77<br />
www.paul-overhamm.de<br />
Pego-Baubeschlag<br />
Hasselbecker Str. 5, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/36 80<br />
Prüfinstitut Schlösser u. Beschläge<br />
Wallstr. 41, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/95 06-5<br />
www.piv-velbert.de<br />
Rahrbach GmbH<br />
Nordring 60-64, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/9 70-0, www.rahrbach.de<br />
Roto Frank AG Werk <strong>Velbert</strong><br />
Eintrachtstr. 95, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 03-1, www.roto.de<br />
scemtec automation GmbH<br />
Auf'm Angst 3, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/4 93 60<br />
www.scemtecautomation.de<br />
Schneegans & Spalek GmbH<br />
Industriestr. 47, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 89 50<br />
www.schneegans-spalek.com<br />
Schulte-Schlagbaum AG<br />
Nevigeser Str. 100-110, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 08 60<br />
www.sag-schlagbaum.com<br />
SILCA GmbH<br />
Siemensstr. 33, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/27 10, www.silca.de<br />
Steinbach & Vollmann GmbH & Co. KG<br />
Parkstr. 11, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/1 40, www.stuv.de<br />
Ströter + Co.<br />
Hauptstr. 267, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/92 20 00<br />
www.fenstersicherung.de<br />
T.KILIC LBB e.K.<br />
Untere Industriestr. 28a<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/2 59 70<br />
www.kilic-partner.de<br />
VBL GmbH<br />
Otto-Hahn-Str. 6, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/5 85 40<br />
www.vbl-barcellona.de<br />
WECO <strong>Velbert</strong> Weber & Co. GmbH KG<br />
Industriestr. 59, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/25 93-0<br />
www.weco-velbert.de<br />
Weka-Willi Kampmann GmbH<br />
Nevigeser Str. 229, 42553 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02053/8911<br />
www.weka-kampmann.de<br />
Welüv Schloßzylinderfabrik e. K.<br />
Lieversfeld 9, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/ 250266<br />
Wilhelm May GmbH<br />
+ MAKO Baubeschlage GmbH<br />
Gießereistr. 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 83 70<br />
www.wilhelm-may.de<br />
Wilh. Schlechtendahl & Söhne<br />
GmbH & Co. KG<br />
Mozartstr. 4-12, 42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/1 70, www.wss.de<br />
WILKA Schließtechnik GmbH<br />
Mettmanner Str. 56-64, 42549 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/2 08 10, www.wilka.de<br />
WITTE Automotive<br />
WITTE-<strong>Velbert</strong> GmbH & Co. KG<br />
Höferstr. 3-15, 42551 <strong>Velbert</strong><br />
Tel.: 02051/49 80<br />
www.witte-velbert.de<br />
Woelm GmbH<br />
Hasselbecker Str. 2-4<br />
42579 Heiligenhaus<br />
Tel.: 02056/1 80, www.woelm.de<br />
Zum Kompetenzfeld Schließ- und Sicherheitstechnik gehören noch rund 230 weitere Unternehmen, darunter zahlreiche Zulieferer und Dienstleister. Diese Übersicht wurde sehr gewissenhaft zusammengestellt.<br />
Dennoch kann für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben keine Gewähr übernommen werden.