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the Key Region - Wirtschaftsförderung Velbert - Stadt Velbert

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VERLAGSSONDERBEILAGE<br />

Branche


2 INDEX<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

UNTERNEHMEN UND PERSONEN IN DIESER AUSGABE<br />

Bade, Markus, BKS GmbH 10-11, 24-25<br />

BKS GmbH, <strong>Velbert</strong> 24-25<br />

Bultmann, Uwe, Woelm GmbH 38-39<br />

Burmester, Ralf, Helbako 7<br />

C.Ed. Schulte GmbH, <strong>Velbert</strong> 12-13, 30-31<br />

Carl Fuhr GmbH & Co. KG, H’haus 34-35<br />

Carpaz, Cafer, GTV GmbH 36-37<br />

Eduard Ubrig + Söhne GmbH, H’haus 18-19<br />

Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG 16-17<br />

Enge, Dr. Thorsten, Wifö <strong>Velbert</strong> 8-9, 12-13<br />

Freitag, Stefan, BM <strong>Stadt</strong> <strong>Velbert</strong> 4-5<br />

Gatterer, Harry, Zukunftsinstitut GmbH 15<br />

Gemeinschaftslehrwerkstatt GLW 10-11<br />

Gölz, Rainer, Witte-<strong>Velbert</strong> 32-33<br />

Grunert, Martin, Emka GmbH & Co. KG 16-17<br />

GTV Schließ-Systeme GmbH, <strong>Velbert</strong> 36-37<br />

Heinisch, Dr. Jan, BM Heiligenhaus 4-5<br />

Heinrich Strenger GmbH, Heiligenhaus 21<br />

Hesse, Dr. Florian, Carl Fuhr 8-9, 10-11, 34-35<br />

Huf Hülsbeck & Fürst, <strong>Velbert</strong> 26-27<br />

Jul. Niederdrenk GmbH, <strong>Velbert</strong> 28-29, 26-27<br />

Kara, Cihan, GTV GmbH 36-37<br />

Keller, Erwin, Wifö <strong>Velbert</strong> 10-11<br />

Kollenberg, Harald, Wilhelm May 22-23<br />

Kollenberg, Manuel, Wilhelm May 22-23<br />

Krachten, Monika, Emka Beschlagteile 17<br />

Laue, Matthias, BKS GmbH 24-25<br />

Leptien, Eckhart, CES GmbH 8-9, 30-31<br />

Niederdrenk, Berd-Julius, JuNie 28-29<br />

Niederdrenk, Julia, JuNie 28-29<br />

P. Bisschop GmbH, <strong>Velbert</strong> 20<br />

Parnow, Peter, Wifö Heiligenhaus 8-9, 12-13<br />

Plum, Anna, Berufskolleg Niederberg 8-9<br />

Reich, Martin, scemtec automation 40-41<br />

Runge, Mark, Emka Beschlagteile 16-17<br />

scemtec automation gmbh, <strong>Velbert</strong> 40-41<br />

Schmidt, Stephan, Fachverband<br />

Schloss- u. Beschlagindustrie 42-43<br />

Schultz, Florian, Witte Automotive 11<br />

Sprungmann, Peter, Frie. Fingscheidt 6<br />

Strenger, Kristina, Heinrich Strenger GmbH 21<br />

Tiefenbacher, Max Nicolaus,<br />

Eduard Ubrig + Söhne GmbH 18-19<br />

Thiemann, Jürgen, Huf 26-27<br />

Uhlenberg, Eckhard, Kiekert & Nieland 6<br />

Verhoeven, Frank,<br />

Eduard Ubrig + Söhne GmbH 13, 18-19<br />

von Oldenburg, Dr. Kersten 10-11, 20<br />

Wilhelm May GmbH, <strong>Velbert</strong> 22-23<br />

Wilh. Schlechtendahl & Söhne, H’haus 41<br />

Witte-<strong>Velbert</strong> GmbH & Co. KG 32-33<br />

Woelm GmbH, Heiligenhaus 38-39<br />

Woelm, Karl-Kristian, Woelm GmbH 38-39<br />

Woelm, Torsten, Woelm GmbH 38-39<br />

Wollert, Professor Jörg, FH Bochum 13<br />

Zimmermann, Ulf, Helbako 7<br />

Das Wirtschaftsblatt Branche erscheint als unregelmäßige<br />

Verlagssonderbeilage im Wirtschaftsblatt.<br />

Gegründet von: Michael Oelmann<br />

Redaktions- und Verlagsanschrift<br />

Graf-Adolf-Platz 1-2, 40213 Düsseldorf<br />

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www.wirtschaftsblatt.de<br />

Redaktionelle Leitung<br />

Michael Kranz, Alexander Flüchter<br />

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Marc Daniel Schmelzer, schmelzer@wirtschaftsblatt.de<br />

Redaktion<br />

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Kundenberatung<br />

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Tel.: 0211/31120 60-21, anzeigen@wirtschaftsblatt.de<br />

Grafik<br />

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Susanne Pabst, ppa., Tel.: 0211/31120 60-22<br />

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Aboservice<br />

Martina Kolditz<br />

Tel.: 0211/31120 60-27, kolditz@wirtschaftsblatt.de<br />

Fotos: Achim Blazy, Simone Bahrmann, Judith Michaelis,<br />

Robert Poorten, Christian Reichel, Olaf Staschik<br />

Druck: VVA, Düsseldorf<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 18 vom 1.2.2006.<br />

Gedruckt auf chlorfreiem Papier. 14. Jahrgang<br />

Das Wirtschaftsblatt ist die überparteiliche und von<br />

Großverlagen unabhängige Firmenzeitung des Standorts<br />

mit Ausgaben für den Kreis Mettmann, Düsseldorf, das<br />

Bergische Städtedreieck und Nordrhein-Westfalen. Persönlich<br />

gekennzeichnete Beiträge und Firmenbeiträge stellen<br />

nicht unbedingt die Meinung des Verlages dar. Alle<br />

Rechte liegen bei der Wirtschaftsblatt Verlagsgesellschaft<br />

mbH, Düsseldorf.<br />

WIRTSCHAFTSBLATT<br />

Verlagsgesellschaft mbH<br />

Geschäftsführer: Jochen Oelmann<br />

HRB-Nr. 49351, Amtsgericht Düsseldorf<br />

„Die Stärkung des Standorts ist unser Ziel.“<br />

Gezielt Märkte und Macher erreichen –<br />

von Ihrer <strong>Stadt</strong> bis ins ganze Land NRW


Die Schlüsselregion, S. 8-9 Chancen für den Nachwuchs, S. 10-11 Im Wechselstrom des Wissens, S. 12-13<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

2 Index<br />

2 Impressum<br />

4-5 Interview: Aber sicher!<br />

6-7 Welcome to <strong>the</strong> <strong>Key</strong> <strong>Region</strong><br />

Die „Schlüsselregion<br />

<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus“<br />

8-9 Die Schlüsselregion<br />

Kompetenzfeldentwicklung<br />

Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

10-11 Chancen für den Nachwuchs<br />

Schlüsselqualifikationen –<br />

gesucht und gefunden<br />

12-13 Im Wechselstrom<br />

des Wissens<br />

Forschungsstandort<br />

<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />

14 Science oder Fiction?<br />

Der abgeschlossene Roman<br />

15 Der Zukunft auf der Spur<br />

Zukunftsinstitut<br />

42-43 Innovationsmotor Sicherheit<br />

Branchenporträt<br />

44 Adressverzeichnis<br />

AUS DER PRAXIS<br />

16-17 Excellence at Work<br />

Emka Beschlagteile<br />

18-19 Mehrwert im Griff<br />

Eduard Ubrig + Söhne<br />

20 Understatement aus <strong>Velbert</strong><br />

P. Bisschop<br />

21 Ganz schön beschlagen<br />

Heinrich Strenger<br />

22-23 Immer schön<br />

erfolgreich bleiben<br />

Wilhelm May<br />

24-25 Im Zeichen der Sicherheit<br />

BKS<br />

26-27 Der Kreis schließt sich<br />

Huf Hülsbeck & Fürst<br />

28-29 Im Herzen der Sicherheit<br />

Julius Niederdrenk<br />

30-31 High Speed<br />

CES<br />

32-33 Innovationen mit PEP<br />

WITTE Automotive<br />

INHALT 3<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

34-35 Alles außer gewöhnlich<br />

Carl Fuhr<br />

36-37 Unschlagbare Schlösser<br />

GTV Schließ-Systeme<br />

38-39 Edel & Stark<br />

Woelm<br />

40-41 Zukunft ist jetzt!<br />

scemtec automation<br />

Das Wirtschaftsblatt ist das Magazin von<br />

der Wirtschaft für die Wirtschaft. Kostenlos<br />

für die ansässigen Unternehmen, geht<br />

es mit der Geschäftspost an die<br />

Entscheider der Wirtschaft.<br />

In Kooperation mit den kommunalen<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong>en, den Wirtschaftsverbänden<br />

und Unternehmervereinigungen,<br />

Kammern und Marketingclubs<br />

bietet das Wirtschaftsblatt<br />

die Business-Informationen aus der<br />

<strong>Region</strong>. Und ist damit das Forum der<br />

Akteure und Unternehmen vor Ort.


4 INTERVIEW<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Interview<br />

Aber sicher!<br />

Die Städte <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus bündeln ihre Kräfte. Das gemeinsame Ziel ist die europaweite Anerkennung<br />

als Kompetenzfeld „Schließen und Sichern“. Gemeinsam mit den ansässigen Unternehmen wollen die Wirtschaftsförderer<br />

beider Städte den Top-Standort für Schließ- und Sicherheitstechnik weiter entwickeln und<br />

international profilieren. Dafür werden die beiden Bürgermeister der Schlüsselregion, Stefan Freitag, <strong>Velbert</strong>,<br />

und Dr. Jan Heinisch, Heiligenhaus, ihre Stärken gemeinsam stärken und auch neue Wege beschreiten.<br />

Stefan Freitag<br />

Was macht Sie so sicher, den<br />

Standort <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />

zu einem internationalen<br />

Gütesiegel für Schlösser<br />

und Beschläge machen zu können?<br />

Stefan Freitag: Die hier geballte<br />

Kompetenz in der Schließ- und<br />

Sicherheitstechnik ist europaweit<br />

einmalig. Die bewiesen hohe<br />

Innovationskraft unseres Industriestandorts<br />

basiert auf einer<br />

langen Tradition. Die Menschen<br />

in diesen Städten kennen<br />

sich aus mit mechanischen<br />

wie mecha-<br />

tronischen Systemen, mit Metallverarbeitung wie<br />

Kunststofftechnik und auch mit den neuen elektronischen<br />

Schließ- und Sicherheitslösungen. Wir müssen<br />

kein Kompetenzfeld aufbauen. Wir müssen unseres<br />

lediglich pflegen, weiterentwickeln und kommunizieren.<br />

Dr. Jan Heinisch: Wer glaubt, dass hier alle im Blaumann<br />

rumlaufen, der irrt sich gewaltig und verkennt<br />

die Innovationskraft dieser <strong>Region</strong>. Die vielen mittelständischen<br />

Unternehmen aus <strong>Velbert</strong> und<br />

Heiligenhaus geben anderen Industrien<br />

mit ihren Entwicklungen vielfach ein entscheidendes<br />

Quäntchen an Qualität, Neuigkeit<br />

oder Schnelligkeit mit. Wir sind<br />

damit nicht nur Schrittmacher der Branche<br />

Schließen und Sichern, sondern auch<br />

Impulsgeber für weltweite Innovationen in<br />

anderen Bereichen.<br />

Woher kommt diese Innovationskraft?<br />

Dr. Heinisch: Anno 1547 entstand hier das<br />

erste mechanische Metallschloss. Heute öffnen<br />

Schließsysteme aus dieser <strong>Stadt</strong> Türen durch die<br />

Kennung von biometrischen Daten.<br />

Auf diesem Weg des permanenten Fortschritts ist<br />

unvorstellbar viel Know-how gesammelt worden für<br />

jedes einzelne Detail, das in Türen, Toren, Fenstern,<br />

Möbeln und Autos steckt. Das ist einzigartig und<br />

schafft Vorsprung.<br />

Freitag: Und vergessen Sie nicht, dass dieses Wissen<br />

oft schon seit Generationen weitergegeben und perfektioniert<br />

wird.<br />

Viele Betriebe in Heiligenhaus und <strong>Velbert</strong> sind seit<br />

Jahren in der Hand derselben Familie. Hier sind mittelständische<br />

Strukturen, in die nachkommende Generationen,<br />

aber auch externe Fachkräfte hervorragend<br />

hineinwachsen können.


Macht diese Wirtschaftsstruktur Ihre Arbeit<br />

leichter?<br />

Freitag: Ganz ernorm sogar. Wenn wir mit Unternehmern<br />

über standortrelevante Themen reden wollen,<br />

kommen nicht zehn oder zwanzig, sondern gleich 80<br />

wie bei unserem vergangenen Netzwerktreffen. Hier<br />

marschieren Wirtschaft, Politik und Verwaltung<br />

gemeinsam kraftvoll in Richtung Zukunft. So viel<br />

Bewegung ist ansteckend und motivierend gleichermaßen.<br />

Dr. Heinisch: Sehr vorteilhaft wirkt sich insbesondere<br />

die starke Einbindung der ansässigen Unternehmen<br />

aus, durch deren Rückkopplung wir wertvolle Hinweise<br />

für eine passgenaue und zielgerichtete Ausrichtung<br />

unserer Aktivitäten bekommen.<br />

Werden sich die beiden Städte durch Ihre Netzwerkarbeit<br />

verändern?<br />

Dr. Heinisch: Wir sind heute schon einer der weltweit<br />

wenigen Hochkonzentrationsstandorte. Der Begriff<br />

Schließ- und Sicherheitstechnik ist sehr eng mit wichtigen<br />

Querschnittstechnologien verknüpft. Denken Sie<br />

nur an die Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

Hier kommt uns unsere Nähe zu Düsseldorf<br />

zugute, wo wiederum viele namhafte Unternehmen<br />

aus dieser Branche sitzen. Aber wir wollen auch Firmen<br />

aus der Mikrosystemtechnik oder der Laser- und Plasmatechnologie<br />

auf unseren Standort aufmerksam<br />

machen.<br />

Freitag: Wir richten unsere Aktivitäten sowohl an die<br />

Kernbranche, die Schloss- und Beschlagindustrie, wie<br />

auch an alle Beteiligten der Wertschöpfungskette der<br />

Schließ- und Sicherheitstechnik. Das hat gemäß unserem<br />

Auftrag der Bürger viel mit Bestandspflege zu tun.<br />

Aber wir wollen auch deutlich machen, dass<br />

wir die optimale <strong>Region</strong> für Existenzgründungen<br />

und Neuansiedlungen rund um das<br />

Thema „Schließen und Sichern“ sind. Hier<br />

agiert jeder in einem äußerst lebendigen Netzwerk.<br />

Soll der Verein des Kompetenzfeldes „Schließen &<br />

Sichern“ als ein Investment in die Zukunft verstanden<br />

werden?<br />

Freitag: Ja. Dieses Public Private Partnership-Modell<br />

ist einfach nur die logische Fortführung all unserer bisherigen<br />

Aktivitäten. Wir wollen gemeinsam mit den<br />

Unternehmen die regionalen Stärken fördern und das<br />

wirtschaftliche Profil der Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

in dieser <strong>Region</strong> nach außen tragen.<br />

Dr. Heinisch: Mit dem Verein können wir außerdem<br />

weiter gehen. Durch dessen mögliche Aktivitäten<br />

im Bereich der unternehmensübergreifenden<br />

Vermarktung und vielleicht eines Tages auch Forschung<br />

und Bildung wollen wir neue Branchen<br />

und neue Arbeitgeber für diesen Standort gewinnen.<br />

Auch die Imagewerbung für unsere Städte bei künftigen<br />

Fachkräften an Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

wird durch den Verein intensiviert werden<br />

können. Schon heute sind die Verbindungen eng, aber<br />

wir müssen unsere <strong>Region</strong> vielleicht noch ein wenig<br />

interessanter kommunizieren. Für die Industrie sind wir<br />

durchaus ein interessanter Standort, aber bei den Menschen<br />

in Nordrhein-Westfalen noch verhältnismäßig<br />

unbekannt.<br />

In vielen anderen <strong>Region</strong>en herrscht Kirchturmdenken<br />

und Zuständigkeitsgerangel, während Sie beide<br />

den Schulterschluss nicht nur propagieren, sondern<br />

auch Taten folgen lassen. Warum?<br />

Freitag: Uns war von Anfang an klar, dass wir bei der<br />

Netzwerkarbeit in der Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

mit Heiligenhaus Hand in Hand arbeiten wollen. Dabei<br />

geht es uns natürlich auch um eine kommunale<br />

Kooperation.<br />

Aber unsere Stärken gemeinsam zu<br />

stärken bedeutet für uns vielmehr, dass<br />

wir unter Einbindung der Unternehmen<br />

eine regionale Strategie international<br />

erfolgreich umsetzen.<br />

Dr. Heinisch: In Heiligenhaus sieht<br />

man das ganz genauso. Die geballte<br />

Kompetenz in der Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

ist ein Markenzeichen beider<br />

Städte. ▲<br />

INTERVIEW 5<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Dr. Jan Heinisch


6<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Die Schlüsselregion <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />

Welcome<br />

to <strong>the</strong> <strong>Key</strong> <strong>Region</strong><br />

20 Kilometer nordöstlich von Düsseldorf, 18 Kilometer südlich von Essen<br />

und zwölf nordwestlich von Wuppertal liegt Europas Schlüsselregion für<br />

Schließ- und Sicherheitstechnik. Hier produzieren erfolgreiche<br />

mittelständische Unternehmer – Weltmarktführer inklusive.<br />

Die Grenzen zwischen <strong>Velbert</strong> und<br />

Heiligenhaus sind kartografisch<br />

wie wirtschaftlich fließend. Rund<br />

10.000 Menschen arbeiten in der größtenteils<br />

mittelständisch strukturierten Kernbranche<br />

Schlösser und Beschläge. Das sind<br />

rund 25 Prozent aller Sozialversicherungspflichtigen<br />

in den beiden Städten. Nirgends<br />

sonst ist die Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

so prominent vertreten wie hier. Die Bedeutung<br />

der Branche für die wirtschaftliche Entwicklung<br />

ist in <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />

rund 25-mal größer als in NRW.<br />

Wandel der Schlüsseltechnologie<br />

Diese ausgeprägte Kompetenz führte<br />

in der Vergangenheit zu deutlich geringeren<br />

Arbeitsplatzverlusten als im Vergleich zu<br />

Land und Bund. Trotz des fast vollständigen<br />

Schwundes der Eisen- und Tempergießereien<br />

und zunehmender Automatisierung<br />

war die Arbeitslosenquote in den vergangenen<br />

zwanzig Jahren unterdurchschnittlich.<br />

Fast drei Milliarden Euro haben die Unter-<br />

<strong>Velbert</strong><br />

nehmen der beiden Städte im vergangenen<br />

Jahr erwirtschaftet. „Wir haben uns neben<br />

der Produktion mehr und mehr zum Anbieter<br />

und Spezialisten für die Weiterentwicklung<br />

komplexer Systeme fortentwickelt“, erläutert<br />

Peter Sprungmann, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Friedrich Fingscheidt<br />

GmbH, das beständige Wachstum vieler<br />

Betriebe der früheren „Old Economy“. Noch<br />

bis vor einigen Jahren war Fingscheidt in<br />

erster Linie für die Produktion des Mercedes-<br />

Sterns bekannt.<br />

Ausgezeichnete Arbeit<br />

Heute steht die Firma wie ihre Kollegen von<br />

Huf, Witte und Kiekert weltweit für automobile<br />

Sicherheit. Die Evolution dieser<br />

Unternehmen ist beispielhaft und signalisiert<br />

weit über die <strong>Stadt</strong>grenzen hinaus den<br />

Standortvorteil.<br />

Das hohe Innovationspotenzial in der<br />

<strong>Region</strong> und die Kooperationsangebote der<br />

Betriebe locken immer mehr Unternehmen<br />

aus wichtigen Querschnittstechnologien an.<br />

Erst vor kurzem hat NRW-Umweltminister<br />

Eckhard Uhlenberg dem Press-, Stanz- und<br />

Ziehwerk Kiekert & Nieland aus Heiligenhaus<br />

den Effizienz-Preis NRW für ein inno-<br />

Mobil in der Schlüsselregion<br />

Die beide Städte setzen auf den Lückenschluss<br />

der Autobahn A 44. Exakt 9,2<br />

Kilometer fehlen noch, um <strong>Velbert</strong> und<br />

Heiligenhaus über das Kreuz Ratingen<br />

Ost direkt an die Autobahn A 3 anzubinden.<br />

Das Planfeststellungsverfahren<br />

läuft. Optimal angebunden ist die <strong>Region</strong><br />

bereits heute ans Bergische Land<br />

und das Ruhrgebiet. Jeweils vierspurig<br />

führen die B 224n nach Wuppertal und<br />

die B 227n nach Essen. Mit der Fertigstellung<br />

des Ruhralleetunnels sollen<br />

beide Bundesstraßen zur A 535 aufgewertet<br />

werden. Schließlich verbindet die<br />

fertiggestellte S-Bahn-Strecke der Linie 9<br />

die <strong>Region</strong> mit den umliegenden Großstädten<br />

und dem Schienenfernverkehr.


vatives Produktionsverfahren verliehen.<br />

2005 kürte das Wirtschaftsblatt die geschäftsführenden<br />

Gesellschafter von Helbako,<br />

Ralf Burmester und Ulf Zimmermann,<br />

zu Unternehmern des Jahres im Kreis Mettmann.<br />

Im gleichen Jahr konnten die Chefs<br />

des Automobilzulieferers noch drei weitere<br />

Auszeichnungen feiern, darunter einen<br />

„Großen Preis des Mittelstandes“ von der<br />

Oskar-Petzelt-Stiftung.<br />

<strong>Velbert</strong> trägt seit 2001 das Prädikat<br />

„Gründerfreundliche Kommune“. Auch bei<br />

der Existenzgründungsberatung arbeiten<br />

<strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus zusammen.<br />

Leben im Grünen<br />

Die Schlüsselregion bietet nicht nur qualifizierte<br />

Arbeitsplätze – hier kann man auch<br />

hervorragend wohnen. Interessante Großstädte<br />

liegen vor der Haustür, und die eigenen<br />

Innenstädte verfügen über einen attraktiven<br />

Mix aus Handel, Gastronomie, Wohnen<br />

und Büros. Drum herum ist noch reichlich<br />

Grün zum Durchatmen, denn Felder, Grünzüge<br />

und Waldgebiete machen knapp 70<br />

Prozent der Gesamtgemeindeflächen aus. In<br />

Heiligenhaus und <strong>Velbert</strong> warten Hunderte<br />

von Kilometern Wanderwege auf schönes<br />

Wetter. Das Windra<strong>the</strong>r Tal in <strong>Velbert</strong>-Neviges<br />

ist das Zentrum des ökologischen Landbaus<br />

in der gesamten <strong>Region</strong>. Hier erzeugen<br />

Biohöfe gesunde, schmackhafte Lebensmittel<br />

bei umweltfreundlichem Anbau und artgerechter<br />

Tierhaltung.<br />

Kultur bieten zum Beispiel der Nevigeser<br />

Mariendom, die Altstadt Langenbergs<br />

oder das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum,<br />

das im WM-Jahr zum Repräsentanten<br />

des Landes der Ideen gekürt wurde.<br />

Wer nach sportlicher Betätigung sucht, findet<br />

ein vielfältiges Freizeitangebot vor –<br />

Golfplätze inklusive.<br />

Heiligenhaus<br />

Familien sind in der<br />

Schlüsselregion besonders<br />

gut aufgehoben. Viele Kindergärten<br />

bieten Betreuung<br />

für Kinder aller Altersstufen an.<br />

Für den jugendlichen Nachwuchs<br />

ist ein komplettes Angebot aller Schulformen<br />

vorhanden. Das Kooperationsnetz<br />

Schule – Wirtschaft sorgt in beiden Städten<br />

für die Verknüpfung von Bildung und<br />

Arbeitswelt. Als erste Kommune in NRW<br />

wurde <strong>Velbert</strong> vom Land mit dem Zertifikat<br />

„Audit Beruf & Familie“ ausgezeichnet. Die<br />

Guter Grund für Wachstum<br />

Verfügbare Industrie- u. Gewerbeflächen<br />

Größte zusammenhängende Fläche<br />

Preis Industrie- u. Gewerbefläche<br />

Preis Wohnungsbau<br />

Preis Einfamilienhaus-Baufläche<br />

SCHLIESSEN & SICHERN 7<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

<strong>Stadt</strong> hat ein „Lokales Bündnis für Familie“<br />

und orientiert sich am Leitbild einer familienfreundlichen<br />

<strong>Stadt</strong>. ▲<br />

www.schluesselregion.de<br />

<strong>Velbert</strong> Heiligenhaus<br />

590.000 m 2<br />

47.000 m 2<br />

ca. 75,– €/m 2<br />

ca. 200,– €/m 2<br />

190,– - 285 €/m 2<br />

Die Schlüsselregion in bester<br />

Lage – an der Nahtstelle zu den<br />

großen Wirtschaftsregionen an<br />

Rhein, Ruhr und Wupper<br />

250.000 m2 60.000 m2 ca. 75,– €/m2 ca. 210,– €/m 2<br />

180,– - 305,– €/m 2


8<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Kompetenzfeldentwicklung Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

Die Schlüsselregion<br />

Horrorszenario Nr. 1: Der Wäscheschrank durchwühlt von fremden Fingern. Bücher aus den Regalen gerissen.<br />

Werte für immer verloren. Horrorszenario Nr. 2: Das Auto weg. Gestohlen? Nicht enden wollende Diskussionen<br />

mit der Versicherung. Horrorszenario Nr. 3: Wohl gehütete Firmengeheimnisse vernichtet. Zig Megabytes an<br />

Daten einfach gelöscht. Über 20.000 Männer und Frauen arbeiten täglich daran, dass diese Schreckensvisionen<br />

nicht zur Realität werden – in der Schließ- und Sicherheitstechnik in <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus.<br />

Silicon Valley und Hollywood.“ Diese<br />

Beispiele zitiert Dr. Thorsten Enge, bei<br />

der <strong>Wirtschaftsförderung</strong> <strong>Velbert</strong><br />

zuständig für das Kompetenzfeld Schließund<br />

Sicherheitstechnik, wenn er Cluster und<br />

Kompetenzfelder beschreiben soll: räumlich<br />

konzentrierte Wertschöpfungsketten eines<br />

Branchenbereichs, die eine <strong>Region</strong> prägen –<br />

und von ihr geprägt werden. „Wir sind als<br />

Hochkonzentrationsstandort durchaus mit<br />

diesen <strong>Region</strong>en zu vergleichen – nur bei der<br />

Bekann<strong>the</strong>it ist Hollywood uns noch ein<br />

wenig voraus“, berichtet Enge augenzwinkernd.<br />

Dort ist es die Filmindustrie, in der<br />

Schlüsselregion <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />

die Schließ- und Sicherheitstechnik, die als<br />

regionales Kompetenzfeld das Aushängeschild<br />

der beiden Städte bildet.<br />

Im Mai dieses Jahres wurde daher eine<br />

Partnerschaft der <strong>Wirtschaftsförderung</strong>en<br />

<strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus auf den Weg<br />

gebracht: Gemeinsam mit den Unternehmen<br />

wollen die beiden Städte die Kernkompetenzen<br />

der <strong>Region</strong> weiter ausbauen und<br />

weltweit etablieren. „Wir werden unsere<br />

Städte zu einem Synonym für Sicherheitstechnologien<br />

machen“, formuliert Peter Parnow<br />

von der Heiligenhauser <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

das gemeinsame Ziel. Die regionale<br />

Konzentration von Unternehmen aus dem<br />

Branchenbereich Schließen und Sichern sei<br />

ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für<br />

die Betriebe und den Standort selbst.<br />

Seite an Seite mit der Wirtschaft<br />

Viele Marktführer der Branche sind in den<br />

beiden Städten ansässig und unterstützen<br />

die Clusterbildung. „Die Anforderungen an<br />

moderne Schließsysteme wachsen. Um langfristig<br />

die besten Produkte liefern zu können,<br />

brauchen wir Kooperationen mit allen Betei-<br />

Peter Parnow (l.) und Dr. Thorsten Enge präsentieren<br />

das neue Logo des Kompetenzfelds<br />

ligten der Wertschöpfungskette“, bestätigt<br />

der CES-Geschäftsführer, Eckhart Leptien,<br />

die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Und<br />

bekräftigt damit die Ergebnisse der jüngsten<br />

Befragung des BDI-Mittelstandspanels:<br />

„Kooperationen lohnen sich für die Beteiligten.<br />

Umsatz und Ertrag konnten in den meisten<br />

Fällen gesteigert werden.“ Weitere Studien<br />

belegen, dass die Produktivität von<br />

Unternehmen aus Kompetenzfeldern deutlich<br />

höher ist als die isoliert arbeitender<br />

Betriebe.<br />

Die Bandbreite der Zulieferer in <strong>Velbert</strong><br />

und Heiligenhaus umfasst sowohl Produktion<br />

als auch Dienstleistung. Hier findet man<br />

Ingenieurbüros und Softwareentwickler<br />

ebenso wie große und kleine Betriebe der<br />

Metall- und Kunststoffverarbeitung sowie<br />

der Oberflächenbehandlung. Zulieferer aus<br />

wichtigen Querschnittstechnologien sind<br />

hier inzwischen ebenso ansässig wie Kommunikationsexperten.<br />

Doch wer erwartet in<br />

<strong>Velbert</strong> schon einen Bekannten von Bill<br />

Gates? Der Schlüssel für das mit Microsoft-<br />

Programmen ausgestattete Haus der<br />

Zukunft in München, entwickelt von der <strong>Velbert</strong>er<br />

scemtec automation gmbh, hat in<br />

ganz Deutschland von sich Reden gemacht.<br />

„Solche Erfindungen sind genau das Richtige<br />

für unser Image“, freut sich Dr. Florian<br />

Hesse von der Heiligenhauser Firma Carl<br />

Fuhr. „Deutschland muss wieder Innovationsführer<br />

werden.“ Unternehmen aus Heiligenhaus<br />

und <strong>Velbert</strong> haben dieses Ziel klar<br />

im Visier.<br />

Fachkräfte aus Tradition<br />

„Die hohe Konzentration an Wissen ermöglicht<br />

ein fachübergreifendes Lernmilieu, was<br />

die Wettbewerbsdynamik erhöht und die<br />

Innovationskraft verstärkt“, beschreibt die<br />

Direktorin des Berufskollegs Niederberg,


Mit dem Schrecken davongekommen?<br />

Während die Zahl der Wohnungseinbrüche<br />

in den vergangenen Jahren bei durchschnittlich<br />

125.000 pro Jahr stagniert,<br />

nehmen die Einbruchsdelikte bei gewerblich<br />

genutzten Räumen beständig zu.<br />

Zuletzt meldete das Bundeskriminalamt<br />

128.000. Ein Einbruch in die eigenen vier<br />

Wände bedeutet für viele Menschen einen<br />

Schock. Dabei machen den Betroffenen die<br />

Verletzung der Privatsphäre, das verloren<br />

gegangene Sicherheitsgefühl oder auch<br />

Anna Plum, ihre Erfahrungen. Sie leitet mitten<br />

in <strong>Velbert</strong> eine branchenweit angesehene<br />

Schule für Technik und Wirtschaft, deren<br />

Unterricht exakt auf die Anforderungen der<br />

regionalen Wirtschaft ausgerichtet ist.<br />

Nicht ganz so nah – aber ebenso verbunden<br />

– sind die Bergische Universität<br />

Wuppertal oder die Fachhochschulen in<br />

Bochum und Aachen, zu denen die Unternehmen<br />

aus <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus seit<br />

Jahren enge Beziehungen pflegen. Auch der<br />

bundesweite Fachverband der Schloss-<br />

und Beschlagindustrie und das Prüfinstitut<br />

Schlösser und Beschläge <strong>Velbert</strong>, kurz PIV<br />

genannt, haben ihren Sitz in der <strong>Region</strong>.<br />

Viele Betriebe der regionalen Schloss-<br />

und Beschlagindustrie prüfen hier ihre Produkte<br />

auf die Einhaltung der unter der Beteiligung<br />

des Fachverbandes festgelegten EU-<br />

Normen.<br />

Angebote für Unternehmen<br />

„Räumliche Nähe ist ein wichtiger Standortfaktor“,<br />

begründet Wirtschaftsförderer<br />

Enge den einzigartigen Wettbewerbsvorteil<br />

des Kompetenzfeldes in <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus.<br />

„Kurze Wege, spezialisierte Zulieferer,<br />

Gemeinschaftseinrichtungen, eine<br />

psychische Folgen häufig mehr zu schaffen<br />

als der rein materielle Schaden. Viele<br />

Betroffene werden nach der Tat von Ängsten<br />

geplagt, leiden unter Schlafschwierigkeiten<br />

und krank machender Nervosität.<br />

Vermieden werden können solche<br />

Schreckenserlebnisse mit Hilfe gezielter<br />

Prävention. Nach Erfahrung der Polizei<br />

scheitern über ein Drittel aller Einbrüche<br />

bereits beim Versuch – vor allem dank qualitativ<br />

anspruchsvoller Sicherungstechnik.<br />

hohe Informationsdichte und qualifizierte<br />

Fachkräfte – das sind Vorteile, die Firmen<br />

nur in einer Kompetenzregion finden.“<br />

Gemeinsam mit den Unternehmen<br />

haben sich die beiden Städte daran<br />

gemacht, diese Vorteile auszubauen. So ist<br />

mit der Reihe „Wissenschaft vor Ort“ eine<br />

Brücke zu den umliegenden Hochschulen in<br />

Wuppertal, Düsseldorf, Aachen und dem<br />

Ruhrgebiet entstanden, die Kooperationen<br />

erleichtert und über neue Forschungsergebnisse<br />

informiert. Unternehmenskooperationen<br />

fördert die Kapazitätenbörse. Die Idee<br />

hinter der elektronischen Plattform ist ebenso<br />

simpel wie erfolgreich: Unternehmen, die<br />

auf der Suche nach bestimmten Produkten<br />

oder Dienstleistungen sind, können ihre<br />

Bedarfe im Internet kommunizieren und so<br />

schnell und unkompliziert „vor der eigenen<br />

Haustür“ fündig werden.<br />

Kompetenzfeld im Gespräch<br />

Eine wichtige Basis für den breiten Erfahrungsaustausch<br />

bieten die regelmäßigen<br />

Netzwerktreffen „Schließen & Sichern“. Hier<br />

finden die Unternehmer des Kompetenzfeldes<br />

nicht nur die Gelegenheit zu<br />

Gesprächen mit Kollegen aus der Branche,<br />

sondern profitieren auch von<br />

den Vorträgen angesehener<br />

Referenten aus Wissenschaft<br />

und Praxis. Drahtlose<br />

Schließsysteme wurden hier<br />

bereits ebenso <strong>the</strong>matisiert<br />

wie Rapid Prototyping oder<br />

Lasertechnologien in der Fertigung.<br />

Alles keine Themen<br />

für Hollywood, aber Kassenschlager<br />

bei den Experten<br />

der Schlüsselregion. ▲<br />

www.schluesselregion.de<br />

SCHLIESSEN & SICHERN 9<br />

v. l.: <strong>Velbert</strong>s <strong>Wirtschaftsförderung</strong>s-Chef<br />

Wilfried Löbbert, Jörg Wollert und<br />

Heinrich Feilhauer, Geschäftsführer WFB<br />

Eckhart Leptien<br />

(Geschäftsführer CES)<br />

unterstützt die Initiative<br />

Gut besucht: Die Netzwerktreffen<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Zu Gast bei der Carl Fuhr GmbH:<br />

Ulf Zimmermann, Helbako, Dr. Jan Heinisch,<br />

Erwin Keller und Dr. Florian Hesse<br />

Im Gespräch: <strong>Velbert</strong>s Bürgermeister Stefan<br />

Freitag, Jens Hüper (IHK) und der Heiligenhauser<br />

Bürgermeister Dr. Jan Heinisch


10<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Schlüsselqualifikationen – gesucht und gefunden<br />

Chancen für den Nachwuchs<br />

Nicht selten bis zur letzten Sekunde warten Jugendliche heute, bevor sie die Weichen für ihre Zukunft<br />

stellen. Die Verunsicherung ist groß, da zögert man die Festlegung auf einen möglichen Ausbildungsberuf<br />

eher heraus. Die Städte Heiligenhaus und <strong>Velbert</strong> setzen darum gemeinsam mit den Unternehmen der<br />

Branche alles daran, um Jugendliche möglichst frühzeitig auf ihre Chancen im Kompetenzfeld Schließund<br />

Sicherheitstechnik hinzuweisen.<br />

Die Zahlen sprechen für sich: 55 Prozent<br />

der Beschäftigten der beiden<br />

Städte arbeiten im verarbeitenden<br />

Gewerbe, 45 Prozent davon in der Schlossund<br />

Beschlagindustrie. Die Hälfte aller Sozialversicherungspflichtigen<br />

in <strong>Velbert</strong> und<br />

Heiligenhaus verdient ihr Einkommen in<br />

oder mit dieser Branche.<br />

„Unsere Schlüsselregion ist eine Insel der<br />

Glückseligkeit mit einer niedrigen Arbeitslosenquote<br />

bei Fachkräften“, sagt Dr. Florian<br />

Dr. Florian Hesse<br />

Hesse von der Carl Fuhr GmbH & Co. KG mit<br />

Blick auf vergleichbare <strong>Region</strong>en in Deutschland<br />

und Europa. Die Zahl der Ausbildungsplätze<br />

in der <strong>Region</strong> nimmt beständig<br />

zu, wobei die engagierten Unternehmen auf<br />

die Unterstützung der IHK Düsseldorf zählen<br />

können. In den Prüfungsausschüssen von<br />

IHK und Handwerkskammer trifft man viele<br />

Bekannte aus der örtlichen Industrie. Die<br />

meisten Betriebe der <strong>Region</strong> bilden nicht nur<br />

aus, sondern übernehmen viele junge Menschen<br />

nach der Lehrzeit.<br />

Die Industrie der <strong>Region</strong> hat sich einiges<br />

einfallen lassen, um Ausbildung wieder lohnend<br />

zu machen. In Absprache mit den<br />

Unternehmen hat das Berufskolleg Niederberg<br />

zum Beispiel das Fach Fertigungstech-<br />

nik in den Bildungsgang zum Industriekaufmann<br />

integriert. Jetzt lernen dort auch<br />

angehende Kaufleute die Grundlagen<br />

industrieller Fertigungsverfahren und analysieren<br />

aus technischer Sicht die Vorbereitung<br />

und Durchführung von Produktionsprozessen.<br />

Chancen aufzeigen,<br />

Vertrauen gewinnen<br />

Viele Unternehmen aus der <strong>Region</strong> kooperieren<br />

sehr praxisnah mit der Schulleitung.<br />

So haben angehende Techniker in der Praxisphase<br />

für die Firma BKS die Sicherheit<br />

eines Panikschlosses entscheidend verbessert.<br />

Andere entwickelten ein Werkzeug, das<br />

die Herstellung eines Schließsystems vereinfacht.<br />

„Wir waren durchaus beeindruckt<br />

vom Elan und Erfindergeist, mit dem unsere<br />

Aufgaben gelöst wurden“, beschreibt der<br />

Leiter des Produktmanagements von BKS,<br />

Markus Bade, seine positiven Erfahrungen.<br />

Markus Bade<br />

Viele der dort fortgebildeten Maschinenbautechniker<br />

sind inzwischen in der Entwicklungsabteilung<br />

von BKS beschäftigt.<br />

Neben den Schwerpunkten am Berufskolleg<br />

Niederberg ist die GLW, die Gemeinschaftslehrwerkstatt<br />

der Industrie, im niederbergischen<br />

Raum ein wichtiger Baustein<br />

der regionalen Zukunftssicherung. Das<br />

1937 gegründete Schulungszentrum an der<br />

Einblicke in die Praxis: Die Lernpartnerschaft<br />

zwischen der <strong>Velbert</strong>er Heinrich-Kölver-Realschule<br />

und der Schulte-Schlagbaum AG ist eine<br />

von 20 in der Schlüsselregion<br />

Foto: KSW-Mettmann


<strong>Velbert</strong>er Poststraße nimmt den Unternehmen<br />

vor allem das ausbildungsintensive und<br />

unproduktive erste Lehrjahr ab. Erfahrene<br />

Meister machen die Azubis in dieser Zeit fit<br />

für die Praxis. Zusätzlich ist die GLW seit Langem<br />

im Bereich Weiterbildung tätig. Und<br />

auch hier werden Kontakte geknüpft und<br />

der Netzwerkgedanke gefördert.<br />

Gemeinsam Wissen vermitteln<br />

In den beiden Städten werden auch schon<br />

die Schüler aller Schulformen intensiv ans<br />

Arbeitsleben und an die Unternehmen herangeführt.<br />

Das „Kooperationsnetz Schule –<br />

Wirtschaft“, das die beiden <strong>Wirtschaftsförderung</strong>en<br />

mit dem beim Kreis angesiedelten<br />

<strong>Region</strong>albüro des Instituts Unternehmen &<br />

Schule seit Jahren erfolgreich spannen, vermittelt<br />

Lernpartnerschaften zwischen Unternehmen<br />

und Schulen. Die Theorie wird so<br />

schon früh mit praktischem Wissen unterfüttert.<br />

Auf den Unterrichtsplänen stehen<br />

dann auch einmal Geschäftsbriefe, die wiederum<br />

von den Lernpartnern der Industrie<br />

bewertet werden. Hauptschüler interviewen<br />

im Fach Wirtschaft Auszubildende der Partnerbetriebe.<br />

Geschäftsführer führen zur<br />

Abwechslung mal keine Geschäfte, sondern<br />

Schulklassen durch ihre Betriebe.<br />

Motivation ist wichtig<br />

Dr. Kersten von Oldenburg<br />

Engagement für die Jugendlichen der <strong>Region</strong><br />

zeigt auch Dr. Kersten von Oldenburg von<br />

der P. Bisschop GmbH. Er ist verantwortlich<br />

für den Jugenddienst des Rotary Clubs <strong>Velbert</strong>,<br />

der jedes Jahr bis zu drei Jugendliche<br />

mit einem Förderpreis von insgesamt 3.000<br />

Euro auszeichnet. Belohnt werden damit<br />

junge Menschen, die in ihrem Ausbildungsbetrieb<br />

und in der Berufsschule außerge-<br />

Aus berufenem Munde<br />

Elektronische Komponenten spielen eine<br />

immer größere Rolle in der Schloss- und<br />

Beschlagindustrie. Der Mechatroniker<br />

kombiniert die Kernkompetenzen aus<br />

Mechanik und elektronischen Lösungen,<br />

die für diese Entwicklung nötig sind. Dazu<br />

Florian Schultz, Auszubildender zum<br />

Mechatroniker, bei Witte Automotive:<br />

„Elektronik ist mein Hobby, das ich mit meinem<br />

künftigen Beruf verbinden wollte. Die<br />

Ausbildung zum Mechatroniker bei Witte<br />

war sehr abwechslungs- und lehrreich.<br />

Angefangen bei der handfesten Metallbearbeitung,<br />

wie zum Beispiel manuelles und<br />

maschinelles Spanen, Trennen und Umfor-<br />

wöhnliche fachliche Qualifikationen gezeigt<br />

haben. Durch den Preis soll insbesondere die<br />

Leistungsorientierung der Jugendlichen gefördert<br />

werden.<br />

Können zählt<br />

Die Ansprüche der Unternehmen an den<br />

Nachwuchs sind spürbar gestiegen; Leistung<br />

zählt in der Schlüsselregion: Eine zweite<br />

Sprache ist bei einer kaufmännischen Ausbildung<br />

unabdingbar. Gute Deutsch- und<br />

Ma<strong>the</strong>matikkenntnisse sind ebenso selbstverständlich<br />

wie eine hohe Sozialkompetenz.<br />

„Die Zukunft ist gesichert. Dieser Industriezweig<br />

wird seine Chance nutzen“, ist sich<br />

Erwin Keller, Leiter der Unternehmens- und<br />

Beschäftigungsförderung der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Velbert</strong>, sicher.<br />

Dazu brauchten die Unternehmen Top-<br />

Mitarbeiter. „Die Bereitschaft zu lebenslanger<br />

SCHLIESSEN & SICHERN 11<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

men, habe ich viel über Elektrotechnik wie<br />

zum Beispiel das Installieren elektrischer<br />

Baugruppen und Komponenten, Messen<br />

und Prüfen elektrischer Größen bis hin zum<br />

Programmieren, Inbetriebnehmen und Instandhalten<br />

mechatronischer Systeme<br />

gelernt. Dieses Jahr habe ich nach dreieinhalb<br />

Jahren meine Ausbildung abgeschlossen<br />

und bin in die Elektronik-Entwicklung<br />

übernommen worden. Meine<br />

Arbeit ist sehr vielseitig und macht mir<br />

Spaß. Hier arbeite ich im Labor und kann<br />

das Erlernte gut anwenden. Darüber hinaus<br />

kann ich neue Ideen und Entwicklungen<br />

mit einbringen.“<br />

Erwin Keller<br />

Fortbildung muss wachsen. Qualifikation<br />

und Flexibilität wird auch von einem Dreher<br />

erwartet. Jeder Einzelne muss seinen Marktwert<br />

für seine Firma steigern.“ Oder um es mit<br />

den Worten des Schauspielers Peter Ustinov<br />

auf den Punkt zu bringen: „Wer auf der Stelle<br />

tritt, kann nur Sauerkraut fabrizieren.“ ▲


12<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Forschungsstandort <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />

Im Wechselstrom des Wissens<br />

Deutschland ist auf der ganzen Welt für beste Technik und<br />

gut ausgebildete Mitarbeiter bekannt. Die Schlüsselregion<br />

<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus vereint beide Qualitätsmerkmale, um innovative<br />

Fertigungsmethoden zu entwickeln und Produktion zu perfektionieren.<br />

L<br />

aut einer Studie des Hochschul-Informations-Systems<br />

und des Zentrums<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung<br />

gefährdet der Mangel an jungen Ingenieuren<br />

inzwischen den Technologiestandort<br />

Deutschland. Nur noch 18 Prozent der Hochschulabsolventen<br />

verfügen über einen ingenieurwissenschaftlichen<br />

Abschluss. In <strong>Velbert</strong><br />

und Heiligenhaus haben Wirtschaft<br />

und <strong>Wirtschaftsförderung</strong> die Situation<br />

erkannt. „Wir müssen hier gegensteuern“,<br />

sagt Dr. Thorsten Enge von der <strong>Wirtschaftsförderung</strong><br />

<strong>Velbert</strong>. Beide Städte wollen<br />

darum den Nachwuchs verstärkt auf die<br />

Chancen einer ingenieurwissenschaftlichen<br />

Ausbildung hinweisen. „Viele Schüler der<br />

Oberstufen wissen bis zuletzt nicht, was sie<br />

studieren sollen“, sagt Peter Parnow von der<br />

<strong>Wirtschaftsförderung</strong> Heiligenhaus. Diese<br />

Jugendlichen wolle man über die hervorragenden<br />

beruflichen Zukunftsaussichten im<br />

industriellen Engineering informieren.<br />

Außerdem wird man auch an den umliegenden<br />

Universitäten und Fachhochschulen<br />

aktiv. „Wir müssen die angehenden Ingenieure<br />

auf uns aufmerksam machen“, sagt<br />

Enge, der die <strong>Region</strong> als forschungsintensiven<br />

Produktionsstandort mit quasi unbegrenzten<br />

Möglichkeiten in den Köpfen der<br />

Hochschulabsolventen verankern möchte.<br />

Kooperationspotenziale nutzen<br />

<strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus liegen inmitten<br />

einer <strong>Region</strong> mit einer Hochschullandschaft,<br />

die in ganz Europa ihresgleichen sucht. So<br />

sind die Universitäten und Fachhochschulen<br />

in Wuppertal, Düsseldorf, Duisburg, Essen,<br />

Austausch unter Profis: Professor Dr. Rolf Biesenbach, Leiter des Mechatronik-Zentrums NRW an der<br />

Fachhochschule Bochum (r.), im Gespräch mit den niederbergischen Besuchern. (Foto: FH Bochum)<br />

Bochum, Dortmund und Witten direkt vor<br />

der Haustür beheimatet. An der Bergischen<br />

Universität Wuppertal ist Sicherheitstechnik<br />

sogar ein eigener Studiengang. Gut erreichbar<br />

sind auch die RWTH Aachen, die FH<br />

Aachen und die Universität zu Köln. Über<br />

ihre Transferstellen sichern sie alle den<br />

intensiven Austausch zwischen Wissenschaft<br />

und Wirtschaft. Jedes große Unternehmen,<br />

aber auch viele der typischen Mittelständler<br />

aus der Schlüsselregion <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus,<br />

arbeiten eng mit den<br />

Hochschulen und den angegliederten Instituten<br />

zusammen. Nachwuchs-Förderprogramme,<br />

Stipendien, die Unterstützung von<br />

Diplomarbeiten und gemeinsame Forschungsprojekte<br />

belegen das große Engagement<br />

der niederbergischen Industrie.<br />

Die VDI-Gesellschaft Produktionstechnik,<br />

eine der größten Fachgesellschaften im Verband<br />

deutscher Ingenieure, verleiht seit 1991<br />

alljährlich für ausgezeichnete und wegweisende<br />

Diplom- und Abschlussarbeiten auf<br />

dem Gebiet der Produktionstechnik den CES-<br />

Förderpreis. Gestiftet wurde die Auszeichnung<br />

von der Carl-Eduard-Schulte-Stiftung,<br />

die zum 150-jährigen Jubiläum der <strong>Velbert</strong>er<br />

C. Ed. Schulte GmbH eingerichtet wurde. Sei<strong>the</strong>r<br />

wurden bereits 110.000 Euro Stiftungsgelder<br />

an 57 Preisträger ausgeschüttet.<br />

Qualifizierung als Schlüssel<br />

zum Erfolg<br />

Die Unternehmen des Kompetenzfeldes stellen<br />

hohe Anforderungen an ihre Mitarbeiter.<br />

Man investiert beträchtliche Mittel in Ausund<br />

Fortbildung und fördert die Bereitschaft<br />

der eigenen Fachkräfte zur Weiterqualifizierung.<br />

Frank Verhoeven, Geschäftsführer der<br />

Ubrig-Gruppe: „Die Nähe zu den umliegenden<br />

Universitäten ist für uns ein echter Standortvorteil.<br />

Wir können dort hochqualifizierte<br />

Nachwuchskräfte rekrutieren und nutzen<br />

den intensiven Austausch mit kompetenten<br />

Wissenschaftlern.“ Beste Erfahrungen haben<br />

viele Firmen aus der Schlüsselregion auch mit<br />

der so genannten Kooperativen Ingenieurausbildung,<br />

kurz KIA, gemacht. Durch die an<br />

verschiedenen Fachhochschulen angebotene<br />

Kombination von betrieblicher Ausbil-


dung und Ingenieurstudium entstehen zusätzliche<br />

Berufschancen. Die FH Bochum<br />

etwa bietet das berufsbegleitende Studium<br />

in den Fachbereichen Maschinenbau, Elektrotechnik<br />

und Mechatronik an. Dabei absolvieren<br />

die Studenten parallel eine verkürzte<br />

Berufsausbildung in einem Partnerbetrieb<br />

und ein Grundstudium an der FH.<br />

Abgeschlossen wird die Ausbildung mit<br />

einer Prüfung vor der IHK oder der Hand-<br />

Interview<br />

W<br />

ollert trat bereits als Referent<br />

bei verschiedenen Netzwerktreffen<br />

ans Pult und empfing<br />

eine hochkarätige Unternehmerdelegation<br />

in der Fachhochschule Bochum zum<br />

Meinungsaustausch.<br />

Herr Professor Wollert, welche Bedeutung<br />

hat aus Ihrer Sicht angewandte Forschung<br />

für die Schließ- und Sicherheitstechnik?<br />

Jörg Wollert: Ohne Forschung ist eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung in keinem<br />

Technologiefeld möglich. Sie ist darum<br />

extrem wichtig. Auch die Unternehmen aus<br />

dem Kompetenzfeld brauchen daher Forscher<br />

und Entwickler. Wir können ihnen<br />

diesen Nachwuchs anbieten: Alleine im<br />

werkskammer, danach beginnt das Vertiefungsstudium.<br />

Aus der Verbindung zwischen<br />

einem Unternehmen und einem Studierenden<br />

entstehen oft langfristige Arbeitsverhältnisse.<br />

Forschung bringt Vorsprung<br />

Viele schlüssige Leistungen des automotiven<br />

Ingenieurwesens haben in <strong>Velbert</strong> und<br />

Kompetenzzentrum Engineering unserer<br />

Fachhochschule beginnen in den Fachbereichen<br />

Maschinenbau sowie Elektrotechnik<br />

und Informatik fast 300 Hochschüler ihr<br />

Diplom- oder Bachelorstudium in Ingenieurwissenschaften.<br />

Die hoch qualifizierten<br />

Absolventen können hier auch ihren Master<br />

Mechatronics und ab dem kommenden Wintersemester<br />

auch den Master im Bereich IT-<br />

Automotive erwerben.<br />

Außerdem haben wir 1999 das Mechatronik-Zentrum<br />

NRW als An-Institut gegründet.<br />

Es organisiert als Lehrzentrum vier verschiedene<br />

Mechatronik-Studiengänge und<br />

koordiniert die angewandte Forschung. Denn<br />

die Wissenschaft ist es ja, die Entwicklungen<br />

anstößt, die einer Branche neue Perspektiven<br />

und vielleicht auch neue Märkte öffnen.<br />

Der Begriff der Mechatronik kursiert seit<br />

etwa 15 Jahren und drückt aus, dass mechanische<br />

Komponenten immer stärker mit Elektronik<br />

und nicht zuletzt auch mit Mikroprozessoren<br />

und Software ausgerüstet werden.<br />

Das ermöglicht noch nie dagewesene Funktionalitäten.<br />

In <strong>Velbert</strong> und Heiligenhaus<br />

haben die meisten Unternehmen diese<br />

Zusammenhänge schon verinnerlicht und<br />

sind im Thema überraschend weit.<br />

Können Sie das konkretisieren?<br />

Wollert: Lassen Sie mich den Trend am Beispiel<br />

der Automobilproduktion erläutern.<br />

Gut 90 Prozent aller innovativen Verbesserungen<br />

basieren inzwischen auf Elektronik<br />

SCHLIESSEN & SICHERN 13<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

„Der kontinuierliche Austausch von Wissen kann die Wirtschaftskraft<br />

einer ganzen <strong>Region</strong> stärken“<br />

Professor Jörg Wollert vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik der<br />

Fachhochschule Bochum gehört zu den absoluten Befürwortern der<br />

Kompetenzfeldentwicklung in der Schlüsselregion <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus.<br />

Foto: FH Bochum<br />

Heiligenhaus ihren Ursprung und befruchten<br />

die gesamte Branche.<br />

Die Transponder-Technologie beispielsweise,<br />

die heute unter der Bezeichnung<br />

Radio Frequency Identification oder kurz<br />

RFID in aller Munde ist, wurde erstmals von<br />

einem Unternehmen der <strong>Velbert</strong>er Huf-Gruppe<br />

in einen Fahrzeugschlüssel eingebaut.<br />

Heute ist diese Technik auch bei immobilen<br />

Schließanlagen „State of <strong>the</strong> Art“. ▲<br />

und Software. Betrachtet man in diesem<br />

Zusammenhang die Branche der Schließund<br />

Sicherheitstechnik, kann man eine<br />

ähnliche Entwicklung ausmachen.<br />

Durch das gestiegene Sicherheitsbedürfnis<br />

der Bevölkerung geht der Trend<br />

hin zu intelligenten Zugangssystemen mit<br />

unterschiedlichen Kontrollfunktionen und<br />

automatischen Türen mit Einklemmschutz.<br />

Hierzu sind vernetzte IT-Strukturen notwendig.<br />

Diese zusätzliche Kompetenz lässt<br />

sich nur durch konsequente Forschung in<br />

Gebieten jenseits der Mechanik erreichen.<br />

Und das haben die hier ansässigen Unternehmen<br />

bereits sehr deutlich realisiert.<br />

Darum haben heute auch qualifizierte<br />

Softwareentwickler in den beiden Städten<br />

beste Berufsaussichten.<br />

Wie bewerten Sie die Beziehungen zwischen<br />

der Fachhochschule Bochum und<br />

den Unternehmen der Schlüsselregion<br />

<strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus?<br />

Wollert: Man kann durchweg von einer<br />

etablierten und auch angenehmen Verbindung<br />

sprechen, die beiden Seiten Vorsprung<br />

verschafft. Die Zusammenarbeit ist<br />

fruchtbar und zielorientiert.<br />

Die Kooperationsbereitschaft zeigt sich<br />

in kleineren und größeren Forschungsprojekten,<br />

sie reicht über Diplomarbeiten,<br />

die von der Industrie beauftragt und betreut<br />

werden, und mündet in Kooperativen<br />

Studiengängen. Es ist unser Interesse, als<br />

Partnerhochschule des Kompetenzfeldes<br />

aufzutreten und damit den Studierenden<br />

ein interessantes Anwendungsumfeld für<br />

Diplom-, Studienarbeiten sowie Praxisstudiensemester<br />

und der Kooperativen Ingenieurausbildung<br />

zu bieten. ▲


14<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Der abgeschlossene Roman<br />

Science oder Fiction?<br />

Wie lässt sich das Geräusch beschreiben, mit dem sich die Türen des Raumschiffs Enterprise öffnen?<br />

Warum gibt es sie eigentlich noch nicht? Gibt es sie schon? Möglich ist in der Schließ- und<br />

Sicherheitstechnik alles. Die Grenzen zwischen Realität und Utopie verschwimmen.<br />

Der Besuch in der Auto-Werkstatt war<br />

eine Klasse Idee. Einfach den<br />

Schlüssel in den Analysecomputer<br />

gesteckt, und schon war klar, welche Sicherung<br />

ich austauschen musste. Früher hätte<br />

ich dafür den Wagen abgegeben und wenigstens<br />

eine halbe Stunde Warte- und Servicezeit<br />

bezahlt. Warum sind die eigentlich<br />

nicht früher darauf gekommen?<br />

1 - Der Huf <strong>Key</strong>Reader<br />

Mit dem <strong>Key</strong>Reader von Huf Tools kann der<br />

BMW-Kundendienst aus der Elektronik im<br />

Autoschlüssel Basis-Daten wie Fahrgestell-<br />

Nummer oder Kilometerstand lesen. Im neuen<br />

7er BMW werden darüber hinaus Fehlermeldungen<br />

der Bordelektronik in den Schlüssel<br />

geschrieben. Während früher die Fahrzeugübergabe<br />

in der Werkstatt Zeit in Anspruch nahm,<br />

ist es heute möglich, dem Kunden in Sekundenschnelle<br />

Auskunft über Umfang und Kosten<br />

einer Inspektion zu geben. Bei jedem<br />

Werkstattbesuch kann damit der Wartungsplan<br />

sofort aufgerufen werden.<br />

Die ganze Technik in meinem Autoschlüssel:<br />

(1) Wenn ich an den fetten Schlüsselbund<br />

meines Großvaters denke. Der Ärmste. Oder<br />

eigentlich eher meine arme Großmutter, die<br />

die ausgebeulten Hosentaschen sicher nicht<br />

leiden konnte. Gerade mal einen Schlüssel<br />

haben wir heute noch. Die Kinder natürlich<br />

nicht. Die haben ihre Chipkarte im Handy,<br />

mit dem sie die Haustür öffnen und automatisch<br />

Nachrichten über Standort und Zeitpunkt<br />

an ihre Mama simsen (2).<br />

Ist schon klasse, wie sich unsere einbruchssichere<br />

Pforte mit ihrem mehrfachen<br />

Klicken laut und deutlich entriegelt, wie von<br />

einem Butler bewegt geräuschlos öffnet und<br />

sich ebenso hinter uns wieder verschließt.<br />

Und endlich können wir auch dann noch<br />

ruhig schlafen, wenn unser Jüngster mal<br />

wieder sein Handy liegen gelassen hat. Ein<br />

paar Tipper am PC, und alle haben neue<br />

Berechtigungen. Von so viel Sicherheit hätte<br />

meine Frau vor ein paar Monaten noch nicht<br />

einmal zu träumen gewagt. Jetzt ist auch sie<br />

viel gelassener geworden. Oder liegt das an<br />

ihrem Haushalt? Nun gut, die neue Haustechnik<br />

nimmt ihr viel Arbeit ab. Ich liebe<br />

den Kühlschrank, der automatisch registriert,<br />

welche Lebensmittel aus sind. Sie<br />

bevorzugt natürlich den selbstständigen<br />

Staubsauger, der uns den ganzen Tag<br />

geräuschlos begleitet. Aber ich zucke immer<br />

noch, wenn das Licht im Haus meinen Bewegungen<br />

folgt. Es hat auch seine Tücken. Als<br />

ich neulich spät nachts das Wohnzimmer<br />

betrat und automatisch das Licht anging,<br />

2 - Die scemtec-Lösung<br />

Noch dieses Jahr könnten die ersten Schulen<br />

mit einem solchen System ausgestattet sein.<br />

Sobald ein Schüler mit dem Loc-Chip der scemtec<br />

automation das Gebäude betritt, erhalten<br />

die Erziehungsberechtigten automatisch eine<br />

Nachricht auf ihr Handy. Parallel wird es als<br />

Zutrittskontrolle eingesetzt. Unberechtigte<br />

lösen dann sofort einen Alarm aus.<br />

knutschte mein Großer gerade mit seiner<br />

Süßen auf dem Sofa. Mit irgendwelchen<br />

Kraftausdrücken verließen sie fluchtartig<br />

den Ort des Geschehens. Tat mir Leid, aber<br />

ich musste noch mal schnell an meinen<br />

Rechner. Seitdem die Projektionsfläche von<br />

PC und TV unsichtbar in unsere Wand integriert<br />

sind, sieht unser kleiner Wohnraum<br />

viel edler aus. Die projizierte Tastatur auf<br />

meinem Schreibtisch hat selbst meinen<br />

Nachbarn in Erstaunen versetzt. Ich finde es<br />

immer noch toll, wenn sich die Schubladen<br />

durch eine Handbewegung von mir öffnen<br />

und schließen (3).<br />

3 - Aktensicherung à la JuNie<br />

Bereits im Herbst dieses Jahres bringt JuNie ein<br />

System auf den Markt, mit dem sich Aktenschränke<br />

selbsttätig öffnen und schließen,<br />

sobald der Besitzer den Raum betritt oder verlässt.<br />

Ein Vorgang, den der Mitarbeiter gar<br />

nicht mehr merken wird, denn er wird nur noch<br />

Millisekunden in Anspruch nehmen.<br />

Wieso hat der das alles eigentlich noch<br />

nicht? Ist doch heute in jedem Büro schon<br />

Standard. Gut, mein biometrischer Fingerprint-Scanner<br />

(4) am Tresor ist schon noch<br />

was Besonderes. Aber der Rest? Lächerlich.<br />

Was wollte ich denn gleich wieder machen?<br />

Ach ja. Nach Hause fahren. Na, dann mach<br />

mal Navi. Ich les noch die Tageszeitung. Du<br />

findest den Weg ja allein.“ ▲<br />

4 - Biometrie in der Tür<br />

Einfach mit dem Finger drüber streichen, schon<br />

öffnet sich die Tür. Die neuesten Lösungen von<br />

Fuhr funktionieren mit den biometrischen<br />

Daten des Fingerabdrucks.


Zukunftsinstitut<br />

SCHLIESSEN & SICHERN 15<br />

Der Zukunft auf der Spur<br />

1998 gründete Matthias Horx einen der einflussreichsten Think-Tanks der<br />

europäischen Trend- und Zukunftsforschung. Harry Gatterer und Cornelia<br />

Truckenbrodt, zwei seiner Experten aus dem Bereich Lifestyle, Architektur<br />

und Wohnen, gehen in ihrem neuesten Werk „Living in <strong>the</strong> Future“ der<br />

Frage nach, wie wir unsere Lebensräume in Zukunft gestalten werden.<br />

Soviel vorweg: In 30 bis 50 Jahren wird<br />

sich unser Heim von Grund auf verändert<br />

haben.<br />

Herr Gatterer, wie lange können wir Menschen<br />

noch an unseren sprichwörtlichen<br />

vier Wänden hängen? Behalten wir diese<br />

Form des Wohnens bei?<br />

Harry Gatterer: Der Bezug zur Wohnung<br />

bekommt eine neue Färbung; es geht zentral<br />

um Selbsterfahrung und Selbstausdruck.<br />

In unserer Wohnung gilt auch die eigene<br />

Zeitrechnung, das Tempo der Welt bleibt vor<br />

der Tür. Und noch etwas Grundlegendes<br />

ändert sich: Es geht weniger um Besitzen,<br />

mehr um Benutzen. Wir benutzen eine Wohnung,<br />

so lange sie zu unserer Lebensphase<br />

passt, und können auch schnell wieder loslassen.<br />

Das Bild vom „Heim für die Ewigkeit“<br />

wackelt selbst in den Köpfen der klassischen<br />

Häuslebauer.<br />

Welche Bedeutung übernimmt Technik in<br />

unseren Wohnungen und Häusern? Brau-<br />

chen wir eines Tages Computerkurse, um<br />

unseren Haushalt zu beherrschen?<br />

Gatterer: Die Grundformel: Technik setzt<br />

sich durch, wenn sie entweder unser Leben<br />

erleichtert oder verschönert. Bei zehn Rollläden<br />

im Haus ist es doch praktisch, wenn<br />

diese auf Knopfdruck auf- und abfahren. Es<br />

wird sich jedoch nur jene Technologie durchsetzen,<br />

die selbsterklärend funktioniert.<br />

Die Allgegenwart von Technik in unseren<br />

Häusern ist jedenfalls der Standard von<br />

morgen. Stellen Sie sich doch nur eine Suchmaschine<br />

à la Google vor, die alle Gegenstände<br />

in Ihrer Wohnung findet. Wäre das<br />

nicht herrlich?<br />

Die Sicherungs- und Steuerungstechnik für<br />

unsere Häuser entwickelt sich rasant. Wird<br />

es den klassischen Schlüssel unserer Väter<br />

noch lange geben?<br />

Gatterer: Den Schlüssel wird es noch einige<br />

Zeit geben, schon wegen der Praxistauglichkeit.<br />

Er ist simpel und funktioniert (auch<br />

ohne Strom). Auch das Symbol des Schlüssels<br />

darf nicht unterschätzt werden: Er dokumentiert<br />

die Fähigkeit, die richtigen Türen<br />

zu öffnen. Alternativen sind sinnvoll, und<br />

kommen – erstmal – ergänzend in Frage.<br />

Deutsche haben seit jeher ein großes<br />

Sicherheitsbedürfnis. Lässt das nach, oder<br />

nimmt dieses Bedürfnis eher noch zu?<br />

Gatterer: Dem Sicherheitsbedürfnis steht<br />

das Vertrauen gegenüber: Mehr als fünf Millionen<br />

Deutsche leben bereits heute in WGs,<br />

Tendenz stark steigend. In WGs geht nichts<br />

ohne Vertrauen, was eine Neuausrichtung<br />

des deutschen Sicherheitsgefühls andeutet.<br />

Hohe Qualitätsstandards sind jedoch<br />

nicht zwingend im Sicherheitsbedürfnis verankert,<br />

sondern stark im Image: „Für mein<br />

Haus das Beste.“<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Harry Gatterer<br />

Welche Folgen haben diese Trends für unsere<br />

Arbeitswelt? Wie sehen die Büros der<br />

Zukunft aus? Nimmt der Hochsicherheitstrakt<br />

„Arbeit“ zu?<br />

Gatterer: Der Wert unserer Arbeit liegt<br />

zukünftig im Umgang mit Wissen. Zu schützen<br />

sind vor allem Daten, Patente und Rechte.<br />

Unsere Büros werden sich danach orientieren,<br />

aber vor allem die Aufgabe eines<br />

kreativen Arbeitsraums erfüllen. Das hat<br />

mehr mit Atmosphäre zu tun als mit Schutz.<br />

Wie beeinflusst die rasante Entwicklung<br />

der automobilen Technologie unser Leben?<br />

Gatterer: Sehr! Die Vernetzung zwischen<br />

Auto und intelligentem Haus wird ja schon<br />

heftig getestet. Das hat seinen praktischen<br />

Wert, wenn mein Navigationssystem zum<br />

Beispiel zu Hause die Heizung anwirft, wenn<br />

ich von der Arbeit aus losfahre.<br />

Aber auch hier gilt: Die Technologie<br />

muss unser Leben wirklich erleichtern. Für<br />

komplizierte Bedienung nehmen wir uns<br />

schlichtweg keine Zeit. ▲


16<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Emka Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />

Excellence at Work<br />

Mit 18.000 verschiedenen Elementen im Baukasten-System erfüllt die Emka Gruppe fast jeden Wunsch nach<br />

Verschlüssen, Scharnieren und Griffen effizient und intelligent. Dafür sorgen auch weltweit 200 Vertriebsmitarbeiter,<br />

die in ihrer fachlichen wie landesspezifischen Bildung einzigartig in der Branche sein dürften.<br />

Was 1937 mit einer kleinen Metallstanzerei<br />

in <strong>Velbert</strong> begann, steht<br />

heute weltweit für industrielle<br />

Beschläge, die höchstmögliche Sicherheit<br />

und Komfort bieten. „Nach maximal fünf<br />

Minuten habe ich die erste Emka-Komponente<br />

entdeckt“, beschreibt Martin Grunert,<br />

technischer Geschäftsführer der Emka Gruppe,<br />

sein persönliches Vergnügen, wann immer<br />

er ein Industrie- oder Gewerbeobjekt besucht.<br />

Verwunderlich ist das schnelle Auffinden aber<br />

nicht, denn kaum ein Unternehmen der Branche<br />

hat ein solch umfassendes Standard-Programm<br />

wie die Marktführer für industrielle<br />

Beschlagtechnik. Die große Vertriebsmannschaft<br />

in 21 Niederlassungen, 16 Vertriebsbüros<br />

und sieben Produktionsstandorten<br />

weltweit tut das Ihre dazu. „Viele unserer Kunden<br />

müssen landes- und branchenspezifische<br />

Sicherheitsvorschriften beachten“, erklärt<br />

Grunert die starke Präsenz im Ausland. Nur<br />

wer sich in den Märkten auskenne, könne<br />

kompetent beraten. Nur wer im Emka-Baukasten<br />

zu Hause sei, könne die Funktionalität<br />

der einzelnen Module für den größtmöglichen<br />

Nutzen intelligent kombinieren.<br />

Griffe, die verschwinden<br />

„Jedes einzelne Baukastenteil bietet eine<br />

nahezu unschlagbare Qualität“, schwärmt<br />

Marc Runge, Geschäftsführer der für die Fertigung<br />

zuständigen Emka Tochter ILS. Verbesserungen<br />

würden in erster Linie im<br />

Design erzielt. „Runder, glatter, unsichtbar“<br />

sind Gestaltungswünsche, die auch viele<br />

Verschlusslösungen von Emka erfüllen. Griffe<br />

und Schlösser verschwinden nahezu vollständig<br />

in der Rahmenkonstruktion oder<br />

können plan in Schranktüren eingebaut<br />

werden wie beim neuen Polyamid-Klappgriff<br />

aus dem Programm 1130. Mit seinem Verschlusshaken<br />

und einer besonderen Mechanik<br />

spart er sogar Zeit: Wenn es schnell<br />

gehen muss, schlägt man so ausgestattete<br />

Türen einfach zu – sogar im abgeschlossenen<br />

Zustand.<br />

Schlösser, die nicht aufgehen<br />

Emka hat aber auch Schlösser im System, die<br />

sich nicht öffnen lassen. Erst, wenn ein Verantwortlicher<br />

in der möglicherweise kilometerweit<br />

entfernten Steuerungszentrale das<br />

Bedienen des Schalt- oder Serverschlosses<br />

zulässt, kann die Tür mit einem Pincode<br />

geöffnet werden. So sind zum Beispiel auch<br />

die Millionen Daten des Statistischen Bundesamtes<br />

gesichert oder die heiklen Informationen<br />

des Dienstleisters für das Bankwesen<br />

Sinius aus Düsseldorf vor unbefugtem<br />

Zugriff geschützt. Alle Servertüren sind stets<br />

überwacht, die Klimaanlage wird automatisiert<br />

gesteuert, und jeder Vorgang wird protokolliert.<br />

Gewalteinwirkung, Rauchentwicklung<br />

oder zu hohe Temperaturen lösen<br />

in der Zentrale umgehend Alarm aus.<br />

„Moderne Schließsysteme müssen weit<br />

über den eigentlichen Verschluss hinausge-<br />

Der technische Geschäftsführer<br />

Martin<br />

Grunert präsentiert die<br />

Tür mit dem wandernden<br />

Drehpunkt


hen“, erklärt Grunert die Produktphilosophie<br />

der Electronic Locking & Monitoring (kurz<br />

ELM) Systeme. „Wir bieten deshalb auch hier<br />

Komplettlösungen von der Mechanik bis zu<br />

softwaregesteuerten Schließ- und Überwachungssystemen.“<br />

Dass die Emka auch kleine,<br />

elektronische Stand-alone-Lösungen für die<br />

Nachrüstung einzelner Schränke bietet, versteht<br />

sich bei der auch hier konsequent umgesetzten<br />

Baukasten-Philosophie von selbst.<br />

Scharniere, deren Drehpunkt<br />

wandert<br />

Auch bei vermeintlich trivialen Produkten<br />

wie Scharnieren bietet Emka außergewöhnliche<br />

Innovationen. Ein Hersteller<br />

von Türen für Reisemobile störte sich<br />

jahrelang an den bis dato zwingend<br />

außen liegenden Scharnieren und den damit<br />

einhergehenden unterbrochenen Dichtungen,<br />

Fahrgeräuschen und Schmutzstreifen.<br />

Als er eine Projektgruppe der Emka Forschungs-<br />

und Entwicklungsabteilung auf<br />

dieses Problem ansetzte, entstand eine kleine<br />

Sensation: Das Scharnier wird über eine<br />

Zahnstange angetrieben, wodurch es vollständig<br />

in der Tür verschwindet. Der Wendepunkt<br />

ist nicht mehr an einer definierten<br />

Stelle, sondern die Achsen drehen sich um<br />

einen virtuellen, wandernden Drehpunkt.<br />

Außergewöhnlich war für den Kunden<br />

die Geschwindigkeit der Entwickler. „Nach<br />

der CAD-Gestaltung und der FEM-Prüfung<br />

Wer in die Welt will, geht zu Emka<br />

Ein weiterer Baustein des Emka-Erfolges ist<br />

die Ausbildung des eigenen Nachwuchses<br />

sowohl in der Fertigung wie auch in Verwaltung<br />

und Vertrieb. Derzeit werden elf<br />

und ab August weitere vier Schulabgänger<br />

zu<br />

• Werkzeugmechanikern/-innen<br />

• Fachkräften für Lagerlogistik<br />

• Industriekaufleuten<br />

ausgebildet. Die Lehrstellen sind begehrt.<br />

Durch die Fertigungstiefe und die nationale<br />

Präsenz der Unternehmensgruppe ist der<br />

Lehrplan außerordentlich vielseitig und öffnet<br />

viele Perspektiven für die Zeit danach. In<br />

der Regel werden alle Auszubildenden übernommen.<br />

Ungewöhnlicher Bestandteil des<br />

Emka-internen Lehrplans ist die Stärken-<br />

Schwächen-Analyse jedes einzelnen Lehrlings,<br />

um ihm später genau den Arbeitsplatz<br />

zu geben, der ihm Freude bereitet. „Glückli-<br />

waren Prototypingteile und Funktionsmuster<br />

aus Thermoplast in fünf Tagen verfügbar“,<br />

freut sich Grunert über seine<br />

leistungsstarke Truppe. Die enorme Geschwindigkeit<br />

von der Idee bis zur Serienproduktion,<br />

im vorliegenden Fall mit allen<br />

Abstimmungen und Tests gerade einmal<br />

sechs Monate, liegt aber auch an der Fertigungstiefe<br />

des Unternehmens.<br />

Investition in Qualität<br />

aus Deutschland<br />

„Wir investieren jedes Jahr gut zehn Prozent<br />

unseres Umsatzes in neue Anlagen, weil wir<br />

che Menschen gehen in ihrer Arbeit auf, aber<br />

niemals unter“, zitiert die Personalleiterin<br />

Monika Krachten den ehemaligen Geschäftsführer<br />

des Zentralverbandes der Elektrotechnik-<br />

und Elektroindustrie, Rudolf<br />

Scheid, und ergänzt mit der eigenen Personalphilosophie:<br />

„Wer das macht, was er<br />

gerne macht, macht es automatisch gut.“<br />

Auch studentischer Nachwuchs sollte<br />

sich rechtzeitig für ein Praktikum oder eine<br />

Traineestelle bewerben, denn wer bei Emka<br />

startet, wird in der Regel auf höchst angenehme<br />

Art und Weise „durchgereicht“: „Wer<br />

uns schon in seiner Lernphase durch Begeisterung<br />

und Engagement auffällt, den lassen<br />

wir doch nicht wieder gehen“, zitiert<br />

Krachten diesmal den Emka-Gesellschafter<br />

Friedhelm Runge und verweist auf viele<br />

attraktive Arbeitsplätze auf verschiedenen<br />

Managementebenen in der ganzen Welt.<br />

AUS DER PRAXIS 17<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

weiter in Deutschland produzieren wollen“,<br />

erläutert ILS-Geschäftsführer<br />

Mark Runge die große Fertigungskompetenz.<br />

So kommen gut 80 Prozent<br />

aller Systembausteine aus<br />

Emka-Gewerken. Vom Werkzeugbau<br />

zum Kunststoff-, Zink- oder Aluminiumspritzguss<br />

über Stanz-,<br />

Umform-, Zerspanungs-, Oberflächen-<br />

und Dichtungstechnik<br />

bis hin zur Montage und einem<br />

eigenen Fenster- und Türenbau<br />

kommt bei Emka alles aus einer<br />

Hand.<br />

Die zweite Hand bedient<br />

die Klaviatur der neuen Techniken<br />

und bietet eigene Hardund<br />

Softwareentwicklungen<br />

für die elektronischen Verschluss-<br />

und Kontrolllösungen. Was in kleinstem<br />

Rahmen begann, ist heute ein Unternehmen<br />

mit 900 Mitarbeitern, das von <strong>Velbert</strong><br />

und Wuppertal über das europäische<br />

Ausland, Asien, die USA bis in die östlichen<br />

Schwellenländer präsent ist. Die Emka Gruppe<br />

ist mit ihrem Baukasten zum Global Player<br />

mit System geworden. ▲<br />

EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />

Langenberger Straße 32<br />

42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 73-0<br />

Fax: 02051/2 73-183<br />

info@emka.com, www.emka.com<br />

Jedes Bauteil des Emka-<br />

Baukasten-Systems wird<br />

in Eigenproduktion<br />

hergestellt.


18<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Eduard Ubrig + Söhne GmbH<br />

Mehrwert im Griff<br />

Wer aus dem Fond eines Wagens nur aussteigt, wenn der Schlag von<br />

hilfreichen Geistern geöffnet wird und zu seinen Füßen ein roter Teppich<br />

liegt, dürfte zu den ganz wenigen Menschen gehören, die noch nie ein<br />

Produkt von Ubrig angefasst haben. Alle anderen halten früher oder<br />

später Qualität aus Heiligenhaus in der Hand.<br />

Die Aussage ist keineswegs vermessen,<br />

denn die Eduard Ubrig + Söhne<br />

GmbH beliefert prominente Autohersteller<br />

wie Mercedes-Benz, VW und Audi<br />

unter anderem mit hochwertigen Systemmodulen<br />

für Türaußengriffe und Türinnenbetätigungen.<br />

„In vielen Fällen sind unsere<br />

Produkte für den Fahrzeuginnenbereich<br />

keine einfachen Griffe, sondern moderne<br />

Module, die zusätzlich auch elektronische<br />

Komponenten wie Hochtöner oder Zentralverriegelungsschalter<br />

enthalten“, sagt der<br />

geschäftsführende Gesellschafter Max Nicolaus<br />

Tiefenbacher.<br />

Nachfolge geregelt<br />

Der Diplom-Kaufmann führt die Geschäfte<br />

des 1952 gegründeten Unternehmens seit<br />

Ende 2004 gemeinsam mit Frank Verhoe-<br />

ven. Tiefenbacher war im Rahmen eines<br />

Management-Buy-outs nach Heiligenhaus<br />

gekommen, sein Geschäftsführerkollege ist<br />

schon seit 17 Jahren im Unternehmen. Beide<br />

Manager gehören seit dem Verkauf durch<br />

die Altinhaber an das hamburgische Beteiligungshaus<br />

BPE zu den Gesellschaftern von<br />

Eduard Ubrig + Söhne. „Für mich war es eine<br />

reizvolle Aufgabe, hier eigenständig unternehmerisch<br />

tätig werden zu können“,<br />

begründet Tiefenbacher seinen Wechsel ins<br />

Niederbergische. In den zurückliegenden<br />

Monaten hat das Führungsduo den traditionsreichen<br />

Hersteller von oberflächenveredelten<br />

Kunststoffspritz- und Metallgussteilen<br />

für die Automobilindustrie von Grund<br />

auf modernisiert. Neue Strukturen und Prozesse<br />

wurden etabliert und die Transparenz<br />

deutlich erhöht. „Der Umbau hat uns viel<br />

Kraft gekostet, und wir kamen auch nicht an<br />

Zur Standortsicherung investiert Ubrig<br />

u. a. in Zwei-Komponenten-Technologie<br />

Max Nicolaus<br />

Tiefenbacher<br />

schmerzhaften Einschnitten vorbei“, sagt<br />

Max Nicolaus Tiefenbacher rückblickend.<br />

Allerdings habe der Standort Heiligenhaus<br />

nie zur Disposition gestanden. „Hier ist<br />

unser Headquarter“, sagt Tiefenbacher mit<br />

Nachdruck. Im Werk am Nordring sind die<br />

Bereiche Metall- und Kunststoffspritzguss,<br />

galvanische Oberflächenveredelung, Endmontage,<br />

Musterfertigung und Werkzeugbau<br />

untergebracht. Außerdem sind hier die<br />

wichtigen Zentralfunktionen Einkauf, Vertrieb,<br />

Entwicklung, Prozessplanung und Verwaltung<br />

angesiedelt. Insgesamt beschäftigt<br />

Ubrig in Heiligenhaus 210 Mitarbeiter.<br />

Fertig verpackt:<br />

Türaußengriffe für<br />

einen Mercedes-Benz


Der zweite geschäftsführende<br />

Gesellschafter Frank Verhoeven (l.)<br />

mit dem stellvertretenden Leiter<br />

der Entwicklungsabteilung<br />

Michael Franzen<br />

Für die Zukunft gerüstet<br />

Alle Bemühungen des Managements<br />

in jüngster Vergangenheit hatten nur ein<br />

Ziel: „Wir mussten unsere Position im Wettbewerb<br />

ausbauen“, sagt der erfahrene<br />

Unternehmer Tiefenbacher. Dazu wurden<br />

einerseits die Entwicklungsaktivitäten forciert,<br />

um am Markt mit neuen Produkten<br />

reüssieren zu können.<br />

Inzwischen habe Ubrig eine ganze Reihe<br />

neuer Türöffnungskomponenten im Angebot,<br />

mit denen man optisch und kostentechnisch<br />

Maßstäbe setzen könne. „In diesem<br />

und dem vergangenen Jahr haben wir<br />

die Grundlagen für neues Wachstum gelegt.<br />

Wir können jetzt schon sagen, dass wir unsere<br />

Umsätze in den kommenden Jahren signifikant<br />

steigern können“, erklärt der<br />

Geschäftsführer. Hauptverantwortlich für<br />

den Innovationsschub seien vor allem die<br />

Mitarbeiter gewesen, die der Ubrig-Philosophie<br />

folgend viele neue Projekte angeschoben<br />

hätten.<br />

Fortschritte in der Produktion<br />

Um im internationalen Wettbewerb bestehen<br />

zu können, setzen die Heiligenhauser<br />

auch auf neue Technologien. Mehrere<br />

100.000 Euro wurden in die Modernisierung<br />

der Maschinen und zusätzliche Automatisierungstechnik<br />

investiert. Mit modernsten<br />

Fertigungsmethoden steigt die Produktivität.<br />

Außerdem wurde das Qualitätsmanagement<br />

auf neue Füße gestellt. „Wer Qualität<br />

erzeugen will, muss Verantwortung für<br />

sein Tun übernehmen“, heißt die neue Devise.<br />

Langfristig will sich das Unternehmen<br />

darum vom sturen Akkord lösen und ein<br />

erfolgsabhängiges Prämienmodell auf<br />

Abteilungsebene etablieren.<br />

Zusatzgeschäft im Osten<br />

Als Ergänzung und zur Steigerung der Flexibilität<br />

haben die Gesellschafter der Eduard<br />

Ubrig + Söhne GmbH inzwischen auch ein<br />

Unternehmen im brandenburgischen Prenzlau<br />

gegründet. Mit der eigenständigen<br />

Ubrig Automotive GmbH wurden 60 für die<br />

<strong>Region</strong> äußerst wichtige Arbeitsplätze im<br />

strukturschwachen Osten Deutschlands<br />

geschaffen. „Wir haben in Prenzlau in neue<br />

Geschäftsbereiche investiert“, erklärt Max<br />

Nicolaus Tiefenbacher.<br />

Im zweiten Werk widmet sich die Ubrig-<br />

Gruppe vor allem der Kunststoffgalvanik.<br />

Außerdem wurden bislang fremdvergebene<br />

Montageaufträge ins Unternehmen zurückgeholt,<br />

um die Wertschöpfungskette zu verlängern.<br />

„Wenn wir erfolgreich bleiben<br />

wollen, müssen wir uns auch in Zukunft<br />

immer wieder neu den Anforderungen unserer<br />

Kunden stellen“, ist der geschäftsführende<br />

Gesellschafter des Unternehmens<br />

überzeugt. ▲<br />

Eduard Ubrig + Söhne GmbH<br />

Nordring 30-38<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/9 77-0<br />

Fax: 02056/9 77-243<br />

info@ubrig.de, www.ubrig.de<br />

Vorarbeiterin Ina Hüls<br />

in der Montage<br />

AUS DER PRAXIS 19<br />

Qualifizierung ist<br />

das A und O<br />

Der 20-jährige Dennis<br />

Mauß ist im dritten Lehrjahr<br />

seiner Ausbildung<br />

zum Werkzeugbauer<br />

Die Eduard Ubrig + Söhne GmbH stellt<br />

wieder ein. In Konstruktion, Entwicklung<br />

und Vertrieb bieten die Heiligenhauser<br />

beste Entfaltungsmöglichkeiten für<br />

Ingenieure. Generell will sich das Unternehmen<br />

vor allem durch qualifizierte<br />

Mitarbeiter in allen Fachbereichen von<br />

den Wettbewerbern aus aller Welt<br />

abheben. Nachwuchs wird in folgenden<br />

Berufen ausgebildet:<br />

• Industriekauffrau/-mann<br />

• Werkzeugbauer/-in<br />

• Formenbauer/-in<br />

• Mechatroniker/-in<br />

• Kunststoffformgeber/-in<br />

(Ausbildungsangebot geplant)<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06


20<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

P. Bisschop GmbH<br />

Understatement aus <strong>Velbert</strong><br />

Edles Glänzen in jedem Winkel. Leicht unterkühltes Erscheinungsbild.<br />

Geschichtsträchtiges Sortiment. Fühlbare Qualität. So sieht Luxus aus.<br />

Eine konsequente Qualitätspolitik und<br />

das stilsichere Sortiment aus mittlerweile<br />

115 Jahren haben aus den verschlungenen<br />

Buchstaben P und B das Synonym<br />

für werthaltige Tür- und Fensterbeschläge<br />

aus Messing gemacht. „An der<br />

Elbchaussee in Hamburg fühlen wir uns zu<br />

Hause“, beschreibt der Geschäftsführer und<br />

gebürtige Norddeutsche Dr. Kersten von<br />

Oldenburg mit leicht rheinischem Dialekt<br />

das ideale Ambiente für seine Produkte.<br />

Doch auch dabei achtet der promovierte<br />

Ingenieur auf Zurückhaltung, denn hanseatisches<br />

Understatement gehört bei ihm wie<br />

bei allen Mitarbeitern von Bisschop zum<br />

guten Ton.<br />

Nomen est Omen<br />

Die Referenzliste des Traditionsunternehmens<br />

ist lang und mit bekannten Namen<br />

geradezu gespickt. Dazu zählen mehrere<br />

Klöster und – wen wundert es – auch einige<br />

Bischofssitze. Längst nicht jeder Abnehmer<br />

möchte genannt werden. Bei vielen aber<br />

ist der <strong>Velbert</strong>er Luxus weithin sichtbar wie<br />

Auch für das Adlon in Berlin haben die<br />

<strong>Velbert</strong>er die Beschläge geliefert<br />

in den Yachten an der Cote d’ Azur oder in<br />

der Alten Oper in Frankfurt. Auch an jedem<br />

Fenster und jeder Tür des 5-Sterne-Luxus-<br />

Hotels Adlon in Berlin glänzen Messing-Griffe<br />

aus <strong>Velbert</strong>. Im Kempinski Hotel Heiligendamm<br />

werden alle neuen Holzrahmen<br />

von einer dezenten, stilistisch perfekt dem<br />

Raumdesign angepassten Fensterolive veredelt.<br />

Einer der berühmtesten Türdrücker<br />

von P. Bisschop wird zu Beginn jedes Bier-<br />

Werbespots mit der Dresdner Semperoper<br />

glänzend ins Licht gerückt. Auch der Stararchitekt<br />

Axel Schulte konnte bei der Planung<br />

des Interieurs im Kanzlerbungalow<br />

dem zeitlosen Bauhaus-Design von 1926 in<br />

der vollendeten Neuauflage von P. Bisschop<br />

nicht widerstehen.<br />

Von Barock bis Bauhaus<br />

P. Bisschop kann unzählige verschiedene<br />

Tür- und Fenstergriffe aus allen Epochen zu<br />

neuem Glanz erwecken. Das sensationelle<br />

hauseigene Modelllager mit den alten Formen<br />

lässt keinen Wunsch unerfüllt. Hier<br />

schöpfen die Experten aus <strong>Velbert</strong> Inspirati-<br />

Marktstrategen in der Ausbildung<br />

Bei der P. Bisschop GmbH wird konsequent<br />

nur zum<br />

Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

ausgebildet. Jedes zweite Jahr werden zwei<br />

neue Auszubildende eingestellt, die hier<br />

schnell einen Arbeitsplatz auf Lebenszeit<br />

finden können. Bald beginnt die Suche für<br />

2007. Das Produkt ist edel, die Kunden anspruchsvoll,<br />

das Ambiente erstklassig. Hier<br />

Dr. Kersten von Oldenburg<br />

on für den jährlichen Katalog, der auf der<br />

Homepage auch in Russisch abgerufen werden<br />

kann. „Unser Markt ist immer dort, wo<br />

die anspruchsvolle deutsche Technik eingesetzt<br />

wird“, erklärt von Oldenburg die dennoch<br />

zurückhaltende Exportstrategie. Derzeit<br />

agieren seine Auslandspartner in erster<br />

Linie in Mittel- und Osteuropa, zunehmend<br />

auch in den USA. Das Kerngeschäft aber<br />

bleibt der deutsche Markt der hohen<br />

Ansprüche. ▲<br />

P. Bisschop GmbH<br />

Stormstraße 1, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/6 3049<br />

Fax: 02051/60 13 44<br />

info@bisschop.de, www.bisschop.de<br />

kann man ein Faible für Metall und Technik<br />

mit Gefühl für Äs<strong>the</strong>tik und Qualität verbinden<br />

und täglich leben. Gefordert wird eine<br />

ausgezeichnete Allgemeinbildung, Interesse<br />

an Technik, Liebe zum Detail und vor allen<br />

Dingen eine gehörige Portion Ehrgeiz. Bei<br />

der P. Bisschop GmbH dürfen zielstrebige<br />

Auszubildende von Beginn an bei der Erschließung<br />

neuer Märkte mitarbeiten.


Heinrich Strenger GmbH<br />

Ganz schön beschlagen<br />

Auch nach hundertsechzig Jahren hat sich die Strenger GmbH ihre<br />

Beweglichkeit bewahrt. Der traditionsreichste und größte Riegelhersteller<br />

Europas hat seinen Fachhandelspartnern quasi über Nacht die Tür zu<br />

einem hochinteressanten Markt geöffnet.<br />

Jede sechste Innentür in Deutschland<br />

ist heute aus Glas. Der Trend zu Transparenz<br />

und Design erfreut sich ungebrochener<br />

Belieb<strong>the</strong>it. Im Segment der Glastürbeschläge<br />

sind Zuwachsraten im zweistelligen<br />

Bereich keine Seltenheit. Lediglich<br />

der Baubeschlagfachhandel stand außen<br />

vor. Die deutschlandweit rund 150 Fachhandelspartner<br />

der Heiligenhauser Heinrich<br />

Strenger GmbH waren es bereits gewohnt,<br />

dass mit dem umfangreichen Produktportfolio<br />

an Riegeln und Beschlägen auch außergewöhnliche<br />

Aufgaben im Fenster- und<br />

Türenbau gelöst werden können. Dass die<br />

100-köpfige Mannschaft um Geschäftsführerin<br />

Kristina Strenger aber eine völlig neue<br />

Produkt-Range auflegt, um den Zugang zu<br />

einem wachsenden Marktsegment zu öffnen,<br />

hat auch die Partner überrascht. A, B,<br />

D und E heißen die vier hochwertigen<br />

Beschlagserien für Glastüren mit einem breiten<br />

Spektrum an Zubehör.<br />

Auch Ganzglasduschen haben ein eigenes<br />

Beschlagsortiment bekommen. Für die<br />

Montage genügen kleinste Bohrungen im<br />

Glas, und auch in dieser Nische werden die<br />

Strengers ihrem ganzheitlichen Anspruch<br />

gerecht. So findet sich im Zubehörprogramm<br />

auch ein Tropfenabzieher mit passendem<br />

Haken und Ersatzlippe. Die derzeit kreativsten<br />

Innovationen aus dem nostalgischen<br />

Industriebau auf der Heiligenhauser Hauptstraße<br />

sind aber farbig gestaltete Türbeschläge<br />

aus Aluminium. Durch eine dekorative<br />

Pulverlackierung sind der Fantasie keine<br />

Grenzen mehr gesetzt. Mit Strenger werden<br />

Glastüren heute durchgängig zu Designobjekten.<br />

Da schieben sie<br />

besser einen Riegel vor<br />

Das Kerngeschäft sind und bleiben aber<br />

auch in der sechsten Generation Schließ- und<br />

Schlossriegel. Über 2.000 verschiedene Mo-<br />

delle für Türen aus Holz, Glas oder Metall, für<br />

Tore und Möbel, für unterschiedlichste Ansprüche<br />

und Rahmenbedingungen, mit vielfältigen<br />

Oberflächen, kurz für alle Eventualitäten<br />

umfasst das Grundsortiment. Fehlt eine<br />

Lösung, wird sie von den vier Experten der<br />

Konstruktionsabteilung einfach entwickelt.<br />

Gerade im Detail laufen sie zur Höchstform<br />

auf. So entstand eine stufenlos verstellbare<br />

Bodenhülse, die schnell und flexibel in nahezu<br />

jeden Untergrund eingebaut und vor Ort<br />

noch verstellt werden kann. Für den Hersteller<br />

der computergesteuerten Fenster im<br />

Bonner PostTower, einem der höchsten und<br />

durchsichtigsten Bürogebäude in NRW, war<br />

die Mannschaft von Strenger kompetenter<br />

und detailbewusster Partner zugleich.<br />

Schnell, zuverlässig und technisch perfekt<br />

waren die Einzelbauteile für die Dreh-Kipp-<br />

Beschläge zur Stelle. ▲<br />

Heinrich Strenger GmbH<br />

Hauptstraße 103, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/98 01-0<br />

Fax: 02056/98 01-12<br />

info@strenger-gmbh.de<br />

www.strenger-gmbh.de<br />

AUS DER PRAXIS 21<br />

Ausbildung<br />

bei der Riegelkönigin<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

2002 übernahm die Betriebswirtin Kristina<br />

Strenger von ihrem Vater das Familienunternehmen<br />

und damit auch die<br />

Verantwortung für die Auszubildenden.<br />

Im Sommer 2007 werden die drei zur Verfügung<br />

stehenden Stellen neu besetzt.<br />

Wer im Bewerbungsgespräch für einen<br />

Ausbildungsplatz zum<br />

• Industriekaufmann /-frau<br />

• Technischen Zeichner/in<br />

• Logistikkaufmann /-frau<br />

bestehen möchte, sollte sich über seinen<br />

Lebensplan ein paar Gedanken gemacht<br />

haben. In einem Aufsatz müssen Bewerber<br />

ihre persönlichen Zielvorstellungen<br />

zu Papier bringen.<br />

Die Geschäftsführende<br />

Gesellschafterin Kristina Strenger<br />

und Verkaufsleiter Dirk Wiesenfeller haben<br />

die passenden Beschläge für Türen mit Durchblick


22 AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Wilhelm May GmbH<br />

Immer schön erfolgreich bleiben<br />

In den Gewässern des europäischen Baubeschlagmarkts sind schon etliche Anbieter Leck geschlagen<br />

und gesunken. Doch die Wilhelm May GmbH trotzt erfolgreich allen wirtschaftlichen Stürmen.<br />

Gleich einer unsinkbaren Boje dreht sich der mittelständische Produktionsbetrieb immer in den<br />

Wind und nutzt konsequent jede sich bietende Gelegenheit.<br />

Das Erfolgsmotto der Inhaber Harald<br />

und Manuel Kollenberg ist so einfach<br />

wie plausibel. Es lautet: „Uns<br />

fällt immer etwas ein“ und resultiert aus<br />

einem Selbstverständnis, das auf Fleiß, Kreativität<br />

und echtem Interesse für alle Themen<br />

aus dem Bereich Schloss und Beschlag<br />

beruht. Die Reihe der Kollenberg’schen Einfälle<br />

ist lang und teilweise mit Patenten<br />

geschützt. Ein echter Dauerbrenner ist etwa<br />

der Springdrücker. Ein Hochhaltesystem mit<br />

Rückholmechanismus sichert in ihm langfri-<br />

stig die Spannkraft der Schlossfeder und hält<br />

die Klinke dauerhaft in der Waage. Auch<br />

zwanzig Jahre nach seiner Einführung sorgt<br />

diese bestechende Idee für Aufträge in <strong>Velbert</strong>.<br />

Zu den weiteren Innovationen des<br />

Unternehmens zählen beispielsweise eine<br />

optisch ansprechende Schieberosette mit<br />

der man die Schrauben eines Schlosszylinders<br />

sichert oder der in Kooperation mit<br />

einem Partner entwickelte Lichtgriff, bei<br />

dem ein Leuchtmittel in eine Edelstahlklinke<br />

integriert wurde. „Neue Produktideen<br />

Manuel Kollenberg<br />

sind heute wichtiger denn je“, sagt Harald<br />

Kollenberg. Der Senior ist oberster Entwickler<br />

des Unternehmens. „Als Mittelständler<br />

können wir uns eine eigene Forschungsabteilung<br />

kaum leisten.“ Man profitiere daher<br />

eher vom gesunden Menschenverstand.<br />

Viele Ideen entstünden bei Gesprächen mit<br />

den Kunden. „Wenn wir mit einem Problem<br />

konfrontiert werden, ist es für uns ganz<br />

natürlich, dass wir über eine mögliche<br />

Lösung nachdenken“, ergänzt Manuel Kollenberg.<br />

Mit flachen Hierarchien sorgen die<br />

beiden Geschäftsführer auch für einen ständigen<br />

Informationsfluss im Unternehmen.<br />

Verbesserungsvorschläge aus der Mannschaft<br />

verhallen bei Wilhelm May nie<br />

ungehört.<br />

Immer schön am Ball bleiben<br />

„Unsere gesamte Geschäftspolitik basiert<br />

auf langfristigen Strategien“, sagt Manuel<br />

Kollenberg. Und auf der konsequenten<br />

Verschmelzung handwerklicher Fähigkeiten<br />

mit modernsten Herstellungsprozessen.<br />

Der zur Jahrtausendwende<br />

bezogene neue Firmensitz<br />

an der Gießereistraße<br />

ist ein Paradebeispiel für eine<br />

zukunftsfähige Produktion. Der<br />

Rundlauf beginnt vorne rechts<br />

mit der Verarbeitung der Ausgangsmaterialien<br />

in den modernen<br />

Schmelzöfen der Gießerei, an<br />

die sich die Abteilungen für Rohgussbearbeitung,<br />

Schleifen, Gleitschleifen,<br />

Eloxieren, Pulverbeschichten<br />

und Montage anschließen.<br />

Vorne links werden die<br />

fertigen Produkte schließlich für<br />

den sofortigen Versand vorbereitet<br />

oder zwischengelagert.<br />

Alle Modelle aus Aluminium<br />

kommen aus der eigenen Gieße-


Harald<br />

Kollenberg<br />

rei, Edelstahlrohteile werden von einem<br />

langjährigen A-Lieferanten im Feingussverfahren<br />

hergestellt, das alle Gestaltungswünsche<br />

ermöglicht. Gerade beim Thema<br />

Oberfläche können die <strong>Velbert</strong>er mit besonderen<br />

Kompetenzen glänzen. „Mit unserer<br />

vollautomatischen Eloxalanlage und zusätzlichen<br />

Kapazitäten in der Pulverbeschichtung<br />

reagieren wir schnell und flexibel auf<br />

jeden Trend“, erzählt Manuel Kollenberg. Zur<br />

Zeit seien vor allem Edelstahloptiken und<br />

zweifarbige Oberflächen sehr gefragt.<br />

Immer schön aktuell bleiben<br />

In den Produktlisten der Wilhelm May GmbH<br />

stehen heute 5.500 verschiedene Tür- und<br />

Fensterbeschläge. Neben eigenen Produkten<br />

sind die 62 Mitarbeiter auch für die erstklassigen<br />

Beschläge fast aller wichtigen Tür- und<br />

Fensterhersteller verantwortlich. Die höchsten<br />

Umsätze generiert der Familienbetrieb<br />

immer noch auf dem deutschen Markt, doch<br />

das Ausland wird auch für die Vertriebsmitarbeiter<br />

an der Gießereistraße immer wichtiger.<br />

„Schon heute kommen rund zwanzig Prozent<br />

unseres Umsatzes aus den Benelux-Staaten,<br />

Österreich, der Schweiz, Frankreich und<br />

Italien“, sagt Manuel Kollenberg. Um die<br />

Exportquote langsam, aber stetig steigern zu<br />

können, haben die <strong>Velbert</strong>er bereits weitere<br />

Wachstumsmärkte ins Visier genommen.<br />

Immer schön beweglich bleiben<br />

Die beiden Kollenbergs sind gestandene<br />

Unternehmer. Vater Harald hatte schon über<br />

dreißig Jahre eine äußerst gut gehende<br />

Lohnschleiferei, bevor er 1983 gemeinsam<br />

mit seinem Sohn die Firma Wilhelm May<br />

übernahm. Sei<strong>the</strong>r haben die beiden Vollblutpraktiker<br />

viel erreicht und keine sich bie-<br />

tende Gelegenheit verpasst. Seit Ende 2005<br />

kooperiert das Unternehmen mit dem <strong>Velbert</strong>er<br />

Elektronikspezialisten scemtec automation<br />

(siehe Seiten 40-41). „Mit dieser<br />

Partnerschaft können wir an den verschiedensten<br />

Entwicklungen partizipieren, die<br />

den klassischen Beschlag mit elektronischen<br />

Komponente verbinden“, sagt Manuel Kollenberg.<br />

Die High-Tech-Lösungen des Partners,<br />

der auch mit anderen Unternehmen<br />

des Kompetenzfeldes zusammenarbeitet,<br />

seien zukunftsweisend und hätten auch<br />

international exzellente Marktchancen. ▲<br />

Wilhelm May GmbH Baubeschlagfabrik<br />

Gießereistraße 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/28 37-0<br />

Fax: 02051/28 37-40<br />

info@wilhelm-may.de<br />

www.wilhelm-may.de<br />

Immer schön nach vorne schauen<br />

Zurzeit sind drei der 62 Mitarbeiter der Wilhelm<br />

May GmbH Auszubildende. „Wir<br />

beteiligen uns natürlich an der Nachwuchsförderung“,<br />

sagt Manuel Kollenberg.<br />

Bei der Auswahl geeigneter Bewerber für<br />

den gewerblichen Bereich achtet er sehr<br />

stark auf praktische Talente. Ausgebildet<br />

wird in den Berufsbildern<br />

• Industriekaufmann/-frau<br />

• Metallschleifer/-in<br />

• Teilezurichter/-in<br />

Erwähnenswert ist auch das Engagement<br />

des Unternehmens für junge Menschen mit<br />

Behinderung. So ist die Gießerei mit einer<br />

Anlage für optische Signale ausgerüstet,<br />

da hier seit Jahren auch gehörlose Menschen<br />

beschäftigt werden.<br />

AUS DER PRAXIS 23<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06


24 AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

BKS GmbH<br />

Im Zeichen der Sicherheit<br />

Verantwortlich am Standort <strong>Velbert</strong>:<br />

Matthias Laue (l.) und Markus Bade<br />

Automatisches Eingangssystem<br />

Weithin sichtbar glänzt auf dem höchsten<br />

Haus <strong>Velbert</strong>s das BKS-Logo, den meisten<br />

Menschen wohl bekannt als Markenzeichen<br />

auf ihrem Schlüssel. Dass hinter den gegenüber<br />

liegenden Mauern eine der modernsten<br />

Entwicklungsabteilungen der Branche an<br />

neuen Schließsystemen forscht, wissen<br />

hingegen nur die wenigsten.<br />

Im nächsten Schritt werden wir uns mit der kapazitiven<br />

Informationsübermittlung für die Steuerung von<br />

Schließsystemen befassen“, erklärt Diplom-Kaufmann<br />

Markus Bade, Leiter des Produktmanagements von BKS,<br />

die zukünftigen Aufgaben der 40-köpfigen Mannschaft in<br />

Forschung und Entwicklung. Schon der aktuelle Status quo<br />

spiegelt den enormen Vorwärtsdrang des Teams wider:<br />

Eine ansprechend gestaltete Tür, die sich vor dem Besitzer<br />

eines Transponders automatisch öffnet, sich selbsttätig<br />

schließt und sofort auch wieder verriegelt, die von außen<br />

nicht geöffnet werden kann, dennoch in jeder Notsituation<br />

sofort den Weg freigibt, und Alarm auslöst, wenn sie<br />

ohne Berechtigung geöffnet wird.<br />

640 Mitarbeiter in Verwaltung, Vertrieb und Produktion<br />

sorgen auf der Heidestraße dafür, dass die Visionen der<br />

Forscher täglich Gestalt annehmen. Sie und ihre 3.450 Kollegen<br />

der G.U-Gruppe sind darin so erfolgreich, dass in <strong>Velbert</strong><br />

wie im gesamten Konzern massiv eingestellt wird.<br />

Alleine im vergangenen Jahr wurde der weltweite Außendienst<br />

durch 50 neue Mitarbeiter ergänzt. International<br />

ausgerichtete Fach- und Objektberater werden ebenso wie<br />

Produktmanager permanent gesucht.<br />

„In den vergangenen drei Jahren haben wir unseren<br />

Auslandsumsatz bei konstant guten Inlandsgeschäften<br />

nahezu verdoppelt“, beschreibt der kaufmännische Leiter<br />

der BKS GmbH, Diplom-Kaufmann Matthias Laue, das kontinuierliche<br />

Wachstum. Diesen Rhythmus wolle man auch<br />

zukünftig gerne beibehalten.<br />

Zeichen stehen auf Grün<br />

„Unser Standort wird zum europaweit größten Kompetenzcenter<br />

für mechatronische Systemlösungen rund um<br />

die Türtechnik ausgebaut“, legt Bade die Marschrichtung<br />

fest. Bereits heute arbeitet man bei BKS in Europas größtem<br />

Testlabor zur Prüfung von Paniksystemen. Kooperationen<br />

mit umliegenden Universitäten sichern den permanenten<br />

Wissenszuwachs. In gemeinsamen Forschungsprojekten<br />

profitieren beide Seiten nicht nur vom regelmäßigen


Know-how-Transfer – BKS sichert sich auf<br />

diese Weise auch den Kontakt zu talentierten<br />

Ingenieuren mit den Studienschwerpunkten<br />

Elektronik oder Mechatronik.<br />

Vorsprung mit System<br />

Das Komplettprogramm aus über 100.000<br />

Einzelteilen bietet eine Vielzahl von Systemlösungen<br />

für anspruchsvolle Tür- und Fenstertechnik,<br />

computergesteuertes Tür- und<br />

Fenstermanagement sowie für automatische<br />

Eingangssysteme, wie sie in jedem Aldi<br />

oder in den Metro Cash & Carry Märkten zu<br />

finden sind. Jeder Wunsch nach hochwertiger<br />

Sicherheit und<br />

neuester Technik<br />

wird erfüllt: Vom<br />

Standardschloss für<br />

das Einfamilienhaus<br />

über mechanische<br />

wie mechatronische<br />

Schließanlagen bis<br />

hin zu all jenen Komponenten,<br />

die eine<br />

multifunktionale Tür<br />

in öffentlichen Gebäuden<br />

heute bieten muss. Die G.U-Gruppe ist<br />

der weltweit einzige Anbieter dieses komplexen<br />

Systems, der alle Bauteile selbst entwickelt<br />

und produziert. Jede Bestellung fließt<br />

automatisch in die SAP-gesteuerte Produktion<br />

ein. Lieferzeiten von zwei bis drei Tagen<br />

bei Schließanlagen sind damit Normalität.<br />

Bei Objekt- und Fluchttürbeschlägen hat<br />

BKS in ganz Europa Zeichen gesetzt. Die in<br />

<strong>Velbert</strong> entwickelten Systeme setzen europäische<br />

Normen konsequent um. Die entsprechende<br />

Informationsbroschüre des<br />

führenden Herstellers von Fluchttürsystemen<br />

erschien bislang in elf Sprachen und<br />

einer Gesamtauflage von 200.000 Exemplaren.<br />

Viele davon wurden in den hauseigenen,<br />

kostenlosen Seminaren verteilt. Fachhändler,<br />

Planer und Architekten lassen sich<br />

im <strong>Velbert</strong>er Schulungszentrum ebenso von<br />

BKS fortbilden wie Mitarbeiter namhafter<br />

Versicherungskonzerne.<br />

Bezeichnendes Gütesiegel<br />

„Komfort, Sicherheit, Qualität. Das sind die<br />

derzeit wichtigsten Themen, wenn es um das<br />

Die Struktur im Überblick<br />

Zur internationalen G.U-Gruppe mit der<br />

familieneigenen Gretsch-Unitas GmbH als<br />

Dachgesellschaft gehören in Deutschland:<br />

Öffnen und Bewegen<br />

eines Fensters, das<br />

Schließen und Verriegeln<br />

einer Tür und das Management<br />

ganzer Gebäude geht“, erklärt Laue<br />

die Bedeutung der Branche. „Unser ’Made in<br />

Germany’ ist dabei weltweit ein äußerst<br />

wertvolles Gütesiegel für perfekte Technik<br />

und anspruchsvolle Wertarbeit. Geiz ist eben<br />

doch nicht immer geil.“<br />

Gerade in China und den arabischen<br />

Emiraten würden höchste Ansprüche an<br />

moderne Sicherheit gestellt. Vielleicht wird<br />

ja das Burj Al Arab das erste Luxushotel der<br />

Welt, in dem sich die Türen durch Informationsübermittlung<br />

über die Haut des Menschen<br />

öffnen. Die Forscher von BKS arbeiten<br />

daran. ▲<br />

BKS GmbH<br />

Heidestraße 71<br />

42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/201-0<br />

Fax: 02051/2 01-578<br />

info@bks.de, www.bks.de<br />

Im Zeichen der Zukunft<br />

„Wir brauchen gute Facharbeiter“, sagt der<br />

für Personalfragen zuständige Matthias<br />

Laue. Am Standort <strong>Velbert</strong> werden deshalb<br />

jedes Jahr sechs bis acht neue Auszubildende<br />

eingestellt. Darunter<br />

• Industriekaufleute<br />

• Industriemechaniker<br />

• Industrieelektroniker<br />

• Metallwerker<br />

• Teilezurichter<br />

• Werkzeugmechaniker<br />

AUS DER PRAXIS 25<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

• die Gretsch-Unitas GmbH Baubeschläge<br />

in Ditzingen<br />

• die BKS GmbH in <strong>Velbert</strong><br />

• die ATS GmbH in Rheda-Wiedenbrück<br />

• die G.U-Logistik GmbH<br />

• die Agena GmbH (IT-Lösungen)<br />

Die Gruppe ist mit insgesamt 3.700 Mitarbeitern<br />

in über 40 Ländern aktiv. Mehr<br />

als 400 Mitarbeiter arbeiten in gemeinsamen<br />

Vertriebsgesellschaften.<br />

Kontakt: www.g-u.de<br />

BKS-Security für<br />

die Haustür<br />

Im kaufmännischen Bereich wird großer<br />

Wert auf die Ma<strong>the</strong>matikkenntnisse gelegt;<br />

bei den gewerblichen Berufen zählt vor allem<br />

technisches Vorstellungsvermögen. Leistung<br />

und Ehrgeiz wird von allen Mitarbeitern,<br />

auch den Lehrlingen, ebenso gefordert wie<br />

gefördert. Projektarbeiten im Rahmen der<br />

Ausbildung gehören zum Pflichtprogramm,<br />

Präsentationen im eigenen Schulungscenter<br />

sind die Kür. Die Übernahme nach<br />

der Ausbildung wird bei entsprechenden<br />

Ergebnissen ausdrücklich gewünscht.


26 AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG<br />

Der Kreis schließt sich<br />

Zwei Jahre lang nutzen sie jede freie Minute zum Training. Zwei Jahre lang<br />

eilen sie von Herausforderung zu Herausforderung. Zwei Jahre zeigen sie<br />

alles, was in ihnen steckt. Und gehören dann zum Besten, das eine<br />

Branche zu bieten hat. Die High Potentials des Huf-Förderkreises.<br />

Jeder siebte Arbeitsplatz hierzulande<br />

hängt von der Automobilindustrie ab.<br />

Mit ihren hohen Anforderungen an Fertigungstechnologien<br />

und Qualität forciert<br />

die Branche die Innovationstätigkeit und<br />

den technischen Fortschritt zahlreicher<br />

anderer Wirtschaftszweige. Wer so viel Einfluss<br />

hat, braucht die bestmögliche Ausbildung.<br />

Vor etwas mehr als drei Jahren initiierte<br />

die <strong>Velbert</strong>er Huf Hülsbeck & Fürst<br />

GmbH & Co. KG darum ein einzigartiges Programm<br />

zur Nachwuchsförderung. Zwölf<br />

Monate dauerte allein die Konzeptions- und<br />

Planungsphase. Schon hier verließ sich der<br />

Leiter der Abteilung Personalentwicklung<br />

und Weiterbildung, Jürgen Thiemann, auf<br />

das Mehraugen-Prinzip und pragmatischen<br />

Methodenmix. Er holte sich eine summa cum<br />

laude-Absolventin der FH Bochum ins Haus<br />

und machte sein Praxis<strong>the</strong>ma zu ihrer wissenschaftlichen<br />

Diplomarbeit. „Von Beginn<br />

an haben wir unsere Ideen einem ständigen<br />

Abgleich von Fremd- und Selbstbild unterworfen“,<br />

erklärt Thiemann das Vorgehen,<br />

das zum Grundsatz des gesamten Programms<br />

werden sollte. Entstanden ist ein<br />

Kompetenzmodell zur systematischen Personalentwicklung,<br />

das die Unternehmens-<br />

Elke Pante (Produktentwicklung):<br />

„Meine persönlichen Highlights waren der Orientierungs-<br />

Workshop und die Seminare, die mit vielen realen<br />

Übungen, praktischen Anregungen, Tipps und offenem<br />

Feedback gespickt waren.“<br />

Harald Wicher (Logistik):<br />

„Dass die Förderkreismaßnahmen überwiegend außerhalb<br />

der Arbeitszeit stattfinden, ist absolut in Ordnung. Wer sich<br />

beruflich entwickeln möchte, muss immer bereit sein, auch<br />

einen Teil seiner Freizeit dafür zu investieren. Es hat Spaß<br />

gemacht und mich persönlich weitergebracht!“<br />

leitsätze nicht nur berücksichtigt, sondern<br />

praxisnah trägt. „Die Unterordnung unseres<br />

Programms unter die Unternehmensleitsätze<br />

war die einzige, aber für den Erfolg wichtigste<br />

Korrektur durch die Geschäftsleitung“,<br />

blickt Thiemann auf die kontinuierliche<br />

Abstimmungsphase mit dem Geschäftsführer<br />

der Huf-Gruppe, Ulrich Hülsbeck, zurück.<br />

Erster Hürdenlauf<br />

Im Herbst 2003 lud die Geschäftsleitung<br />

alle in Frage kommenden Mitarbeiter zur<br />

ersten Informationsveranstaltung über den<br />

Huf-Förderkreis ein. Aus einem geplanten<br />

Abend mussten beim ersten Durchlauf<br />

direkt fünf werden, so groß war die Zahl der<br />

Eigenbewerber. Doch nach der Beschreibung<br />

des Programms kamen von den 100<br />

Interessenten schon nur noch 50 zur Folge-


veranstaltung. Heute sind die Besucher des<br />

Infoabends identisch mit den Teilnehmern<br />

des anschließenden Workshops. Jeder so<br />

genannte Potenzialträger, der die Mindestbestimmungen<br />

erfüllt, muss sich unabhängig<br />

von seinem direkten Vorgesetzten initiativ<br />

bewerben. Im Orientierungsworkshop<br />

hinterfragen die Karriereanwärter mit verschiedenen<br />

Übungen und Rollenspielen, die<br />

charakteristisch für die Anforderungen bei<br />

Huf sind, kritisch ihre Ambitionen. Zwei<br />

Moderatoren geben ihnen klares Feedback.<br />

Ein visualisierter Abgleich von Selbst- und<br />

Fremdbild zeigt „blinde Flecken“ ebenso wie<br />

bislang nicht erkannte Stärken jedes Einzelnen.<br />

Auch wenn er dann nicht Mitglied des<br />

Huf-Förderkreises wird, plant er mit der Personalabteilung<br />

Fortbildungsmaßnahmen,<br />

die ihn weiterbringen oder ein Jahr später<br />

eine erneute Bewerbung ermöglichen. Zehn<br />

Kandidaten allerdings nehmen die erste<br />

Hürde und werden in einer Führungskonferenz<br />

zu Mitgliedern des Huf-Förderkreises<br />

erwählt. Nach einem intensiven Entwicklungsgespräch<br />

beginnt dann ein zweijähriger<br />

Dauerlauf.<br />

730 Tage Marathon<br />

„Nur wenn Sie unsere besten Leute in verantwortungsvolle<br />

Positionen entwickeln,<br />

können wir die Zukunft gewinnen“, forderte<br />

Hülsbeck den Personalleiter zu Beginn des<br />

ersten Förderkreis-Programms auf. Die<br />

Anforderungen sind hoch, die Aufgaben<br />

anspruchsvoll. Im Mittelpunkt stehen die<br />

Weiterentwicklung der sozialen und methodischen<br />

Kompetenz, die Ausweitung<br />

der sachlichen und persönlichen Erfahrungen<br />

sowie die Förderung von Initiative,<br />

Eigenverantwortung und ganzheitlichem<br />

Denken. In einem strukturierten Mitarbeitergespräch<br />

werden persönliche Ziele ver-<br />

Startblock für die Besten<br />

Im Schnitt stellt die Huf-Gruppe jedes Jahr<br />

19 neue Auszubildende ein. Sie übernehmen<br />

so früh wie möglich Verantwortung<br />

und trainieren in Projekten beispielsweise<br />

die selbstständige Organisation, teamorientiertes<br />

Handeln, den Umgang mit<br />

Konflikten und die Kommunikation mit<br />

anderen. Hinzu kommen eine Menge frei-<br />

einbart und ein individueller Entwicklungsund<br />

Maßnahmenplan aufgestellt. Der Startschuss<br />

für den Marathon ist damit gefallen.<br />

Seminare und Unternehmensplanspiele<br />

nach Feierabend oder an den Wochenenden<br />

sind lediglich flankierender Input, mit dem<br />

die eigentlichen Aufgaben erfüllt werden<br />

sollen. Ausgestattet mit dem in der Freizeit<br />

angehäuften neuen Wissen, übernehmen<br />

die Kandidaten sukzessive weitere Projekte,<br />

deren Schwierigkeitsgrad steigt. Permanent<br />

steht der Kompetenzzuwachs des Teilnehmers<br />

ebenso auf dem Prüfstand wie seine<br />

Leistung und der organisatorische Rahmen.<br />

Kontinuierlich wird die Fortbildung anhand<br />

der Lernzielvereinbarung und dem strukturierten<br />

Feedback während und nach jeder<br />

Projektaufgabe optimiert.<br />

Jeden Monat treffen sich die Förderkreismitglieder<br />

mit einem Coach aus der<br />

Geschäftsleitung, tauschen sich aus, geben<br />

sich wertvolle Tipps und gegenseitiges Feedback.<br />

Die Projektteams präsentieren ihre<br />

Arbeitsergebnisse. Unternehmensexperten<br />

informieren über Ziele, Strukturen und Standards<br />

in ihren Bereichen, aber auch über<br />

bereichsübergreifende Prozesse und Sonder<strong>the</strong>men.<br />

Die Teilnehmer des Förderkreises<br />

bekommen enorm tiefe Einblicke in das<br />

„System Huf“. Nach und nach erlangen sie<br />

ein Verständnis für alle an der Wertschöp-<br />

Mirko Klug (Qualitätsabteilung):<br />

„Sehr gut hat mir gefallen, dass wir ein Netzwerk im eigenen<br />

Unternehmen gebildet haben. Wir haben kompetente<br />

Gesprächspartner und Ansprechpartner bei Hilfestellungen<br />

und Problemen kennengelernt.“<br />

Markus Bracht (Controlling):<br />

„In meiner Funktion als Werkscontroller ist es sehr wichtig, auch<br />

mal über den Tellerrand hinauszuschauen. Aus diesem Grund hat<br />

mir die Teilnahme an einem bereichsübergreifenden Projekt im<br />

Rahmen des Förderkreises am besten gefallen. Aber auch die<br />

verschiedenen Präsentationen und Besichtigungen haben mir<br />

viele neue Eindrücke verschafft.“<br />

AUS DER PRAXIS 27<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

williger Weiterbildungsmöglichkeiten sowie<br />

die Teilnahme an Prüfungsvorbereitungskursen.<br />

Die Huf-Gruppe bildet in 15 verschiedenen<br />

Ausbildungsberufen aus. Interessenten<br />

sollten sich unbedingt intensiv über die<br />

Homepage<br />

www.huf-group.com informieren.<br />

fungskette Beteiligten und damit die unabdingbare<br />

Voraussetzung für die Nutzung von<br />

Synergien.<br />

Siegerehrung<br />

„Die Teilnahme am Huf-Förderkreis bedeutet<br />

Anspruch auf Förderung, aber nicht auf<br />

Be-Förderung“, lautet das eherne Prinzip.<br />

Aber wer seine Lernziele bis zum Schluss<br />

erreicht, hat sich selbst die bestmögliche<br />

Beförderung geschenkt. Niemand kommt als<br />

derjenige in seinen regulären Arbeitsalltag<br />

zurück, als der er in den Kreis gegangen ist.<br />

Zusätzliche Verantwortung, mehr Selbstständigkeit,<br />

besseres Standing, neue Projekte<br />

und viele neue Perspektiven küren die<br />

Absolventen. Sie gehen zurück in die<br />

anspruchsvolle Welt der Automobilindustrie<br />

und bringen mit ihrem Wissen ihren Arbeitgeber,<br />

dessen Kunden, eine ganze Branche<br />

und ein kleines Stück weit auch Deutschland<br />

nach vorn. Der Kreis schließt sich. ▲<br />

Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG<br />

Steeger Straße 17<br />

42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 72-0<br />

Fax: 02051/2 72-207<br />

info@huf-group.de<br />

www.huf-group.de


28<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG<br />

Im Herzen der Sicherheit<br />

Selbst in der Walhalla der Branche, in der Zentrale des Fachverbandes der deutschen Schloss- und<br />

Beschlagindustrie, sind sie vertreten. Wann immer Stil, Funktionalität und Qualität im Innenausbau<br />

ihr Optimum erreichen müssen, sind eben Produkte der Jul. Niederdrenk GmbH im Einsatz.<br />

Gute Stimmung in moderner Fertigung:<br />

Julia und Bernd-Julius Niederdrenk<br />

bringen die Zukunft in Möbelschlösser<br />

Die unschlagbare Kernkompetenz des Unternehmens<br />

aus <strong>Velbert</strong>-Tönisheide sind Möbelschlösser.<br />

In diesem Segment hat man über 130 Jahre<br />

Erfahrung und immer noch neue Ideen. „Eines nicht<br />

mehr fernen Tages werden sich Aktenschränke selbsttätig<br />

auf- und abschließen“, beschreibt Julia Niederdrenk<br />

die Zukunft, von der die patenten Entwickler der<br />

Marke JuNie nur noch wenige Schritte entfernt sind. Die<br />

junge Diplom-Wirtschaftsingenieurin leitet zusammen<br />

mit ihrem Vetter Bernd-Julius Niederdrenk die Geschicke<br />

des Traditionsunternehmens in vierter Generation. „Mit-<br />

tels moderner Übertragungstechniken reagieren<br />

Schließsysteme bereits, wenn sich ein Mitarbeiter, der<br />

eine Transponderkarte bei sich hat, dem Griff nähert<br />

oder er abends sein Büro verlässt.“ Bereits im Herbst<br />

könnte ein entsprechendes System aus <strong>Velbert</strong> die<br />

Marktreife erreichen.<br />

Oft schon waren JuNie-Entwicklungen der Branche<br />

voraus. Noch heute fürchten Knackerbanden den Ausflug<br />

des sonst für Automaten zuständigen Unternehmensbereiches<br />

August Knapp Schließtechnik (AK) in die<br />

Automobilindustrie. In den so genannten besonders


diebstahlgefährdeten Ländern sichert ein<br />

dezentes, aber unknackbares Schloss besonders<br />

luxuriöse Limousinen. Ohne Schlüssel<br />

lässt sich der Schaltknüppel keinen Millimeter<br />

bewegen. Genauso sicher schützen die<br />

JuNie-Schlösser heute nach wie vor auch<br />

Spiel-, Zigaretten-, Kaffee- und Snackautomaten<br />

vor Langfingern. Die geschützten<br />

Schlüssel mit AK-Markenzeichenprofil sowie<br />

die jeweiligen Schließsysteme entsprechen<br />

den strengen Richtlinien der VdS Schadenverhütung<br />

GmbH, einer Einrichtung des<br />

Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft.<br />

Kein anderes Unternehmen<br />

in Deutschland kann auf eine solch lange<br />

Tradition in der Möbelschloss- und Zylinderfertigung<br />

zurückblicken und bringt seine<br />

Erfahrungen so gewinnbringend für den<br />

Nutzer in zukunftsweisende Systeme ein.<br />

Jeder Generation ihre Innovation<br />

1874 begann Julius Niederdrenk mit der Herstellung<br />

von Möbelschlössern und Beschlägen.<br />

Sei<strong>the</strong>r wurden in <strong>Velbert</strong>-Tönisheide<br />

unzählige Patente entwickelt. Das jüngste<br />

Kind der 120-köpfigen Mannschaft heißt<br />

„System PZ“ und ist die Weiterentwicklung<br />

eines Profilzylinderschlosses für Möbel und<br />

den Innenausbau. Einzigartig ist ein abschließbares<br />

Drehstangenschloss mit Fallenfunktion,<br />

wobei Fallenfunktion und Drehstangenbetätigung<br />

unabhängig voneinander<br />

arbeiten. Schon ein dekoratives<br />

Langschild genügt, und von außen kann<br />

man nicht mehr erkennen, dass in einem<br />

Möbelschloss ein normaler Profilzylinder für<br />

Haustüren steckt.<br />

Freude an Unmöglichem<br />

Die Referenzliste des Unternehmens ist lang<br />

und gespickt mit Prominenz. Das Luxushotel<br />

Adlon in Berlin verlässt sich ebenso auf die<br />

zertifizierte JuNie-Qualität wie der deutsche<br />

Bundestag, die Messe in München, viele<br />

Polizeidienststellen oder Siemens. Gut ein<br />

Viertel aller Produkte geht ins Ausland. Ein<br />

Verkaufsschlager der sehr besonderen Art ist<br />

ein eigens entwickeltes Schloss für Handschellen.<br />

Überhaupt scheinen der vierköpfigen<br />

Entwicklermannschaft individuelle Lösungen<br />

am meisten Freude zu bereiten. „Am<br />

Ende sehen unsere Ideen oft simpel aus, aber<br />

sie haben es immer in sich“, freut sich Bernd-<br />

Julius Niederdrenk über die Sonderkonstruktionen.<br />

Dazu gehören etwa Verschlüsse<br />

für Wasserhähne aus korrosionsbeständigem<br />

Material, Miniatur-Zylinder mit gerade<br />

einmal sechs Millimetern Durchmesser oder<br />

Zurück zum Nachwuchs<br />

Die JuNie-Führungsriege legt großen Wert<br />

auf persönliche Beziehungen von Dauer<br />

und einen ausgewogenen Mix der Generationen<br />

zwischen Jung und Alt.<br />

Die Zeichen stehen in allen Unternehmensbereichen<br />

auf Wachstum. Seit diesem<br />

Jahr bildet JuNie deshalb auch wieder aus.<br />

Zunächst einmal wurden zwei Ausbildungsplätze<br />

geschaffen, die sozusagen als<br />

Pilotprojekt den Auftakt für weitere geben<br />

sollen.<br />

Die Testpiloten werden in den Berufen<br />

• Maschinen- und Anlagenführer<br />

• Industriekaufmann/-frau<br />

ausgebildet.<br />

AUS DER PRAXIS 29<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

doppelseitige Oliven für Schiebetüren. Letztere<br />

sind übrigens nur eine optische Delikatesse<br />

an Fenstern und Türen. Sie haben<br />

lediglich die Form der Griffmulde mit der<br />

Kernfrucht gemein. Während es die essbaren<br />

Oliven in gerade einmal zwei Farben gibt,<br />

bietet JuNie über 300 verschiedene Varianten<br />

aus Metall oder Kunststoff in allen Kolorierungen.<br />

Für Schmunzeln sorgt noch heute<br />

die Bestellung eines im Internet fehlgeleiteten<br />

Gastronomen, der versuchte, bei der Jul.<br />

Niederdrenk GmbH & Co. KG einige Gläser<br />

Oliven für leckere Salate zu ordern. ▲<br />

Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG<br />

Zum Papenbruch 12, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/4 98-0<br />

Fax: 02053/4 98-79<br />

info@junie.de, www.junie.de<br />

Wie in einem Familienunternehmen üblich,<br />

ist die Ausbildung Chefsache und beide<br />

Niederdrenks haben ein Auge auf ihre Azubis.<br />

Immerhin sollen in den nächsten Jahren<br />

auch Technische Zeichner, Metallwerker,<br />

Teilezurichter und Werkzeugmacher<br />

ausgebildet werden.<br />

Interessant ist JuNie auch für Schüler. Die<br />

Plätze für Schülerpraktika sind heiß<br />

begehrt, denn wer in die JuNie-Familie<br />

aufgenommen wird, bekommt hier immer<br />

wieder eine Chance. Leicht könnte man<br />

dann einer der nächsten Auszubildenden<br />

werden oder als Student seine Diplomarbeit<br />

bei JuNie erstellen.


30<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

High Speed!<br />

Seit Generationen sichern ihre Schließzylinder deutsche Haustüren.<br />

Komplexe Schließanlagen, erst mechanische nun auch elektronische,<br />

entwickeln sie schon seit Jahrzehnten. Aber was die Mitarbeiter der<br />

C. Ed. Schulte GmbH jetzt anstreben, wird in der Branche für Wirbel<br />

sorgen: 425 Mitarbeiter schalten den Turbo zu.<br />

Unser erklärtes Ziel ist es, kleine<br />

Schließanlagen und Schlüsselnachbestellungen<br />

innerhalb von 48 Stunden<br />

bei unseren Kunden auszuliefern“, sagt<br />

Geschäftsführer Eckhart Leptien und blickt<br />

seinem Gegenüber dabei fest in die Augen.<br />

„Die agile Produktion“ steht im Zentrum<br />

aller Aktivitäten auf der Friedrichstraße.<br />

Die gesamte Struktur und Hierarchie des<br />

Unternehmens wurde aus den Angeln gehoben<br />

und neu sortiert. Jetzt arbeiten Teams<br />

zeitlich und produktbezogen an den jeweiligen<br />

Aufträgen und übernehmen gemeinschaftlich<br />

die Verantwortung für die Einhaltung<br />

aller Zusagen. Der kräfteraubende<br />

Umbau ist ein sensationelles Bekenntnis<br />

zum Standort <strong>Velbert</strong>, denn neben den qua-<br />

litativ hochwertigen und innovativen Produkten<br />

wird Geschwindigkeit mehr und<br />

mehr zum entscheidenden Vorteil im Wettbewerb.<br />

Der Zukunft stets voraus<br />

Seit jeher übernimmt CES in der Branche<br />

eine Vorreiterrolle. Die C. Ed. Schulte GmbH<br />

stattete bereits 1930 die Universität Köln<br />

mit der ersten komplexen General-Hauptschlüsselanlage<br />

aus. Der Grundstein für den<br />

immer noch wachsenden Erfolg der <strong>Velbert</strong>er<br />

Innovationsschmiede im Objektgeschäft<br />

war gelegt. Heute arbeiten in der Entwicklung<br />

mechanischer, mechatronischer<br />

und elektronischer Verschlusslösungen neun<br />

Innovation kommt, Tradition bleibt: Bei der Montage der elektronischen Schließsysteme waltet genauso viel Sorgfalt<br />

wie bei der Nachproduktion von Schlüsseln aus der Mitte des vergangenen Jahrhunderts.<br />

Macher der Geschwindigkeit mit System:<br />

Eckhart Leptien, Geschäftsführer der<br />

C. Ed. Schulte GmbH, Friedhelm Ulm, Prokurist,<br />

Sylvia Lambach, Marketing.<br />

Mitarbeiter. Ein Bereich, der in Zukunft deutlich<br />

aufgestockt werden soll.<br />

Seit Anfang 2005 läuft der ehemalige<br />

Unternehmensbereich für elektronische und<br />

mechatronische Sicherheitssysteme, die<br />

CEStronics GmbH, auf eigenen Füßen und<br />

marschiert schnurstracks zum Erfolg. Mit<br />

dem elektronischen Schließ- und Organisationssystem<br />

CES-OMEGA oder dem Motorzylinder<br />

CEMO werden Träume beladener<br />

Angestellter und Hausfrauen gleichermaßen<br />

wahr. Mittels Chiptechnologie öffnet<br />

sich das Schloss, ohne dass die Klinke auch<br />

nur berührt werden muss. Ein leichter Druck<br />

gegen die Tür, und sie schwenkt auf. Lediglich<br />

ein leichtes Surren weist auf die Ent- und<br />

kurz nach dem Zuschnappen der Tür auch<br />

wieder auf die Verriegelung hin. Die Möglichkeiten,<br />

die die neuen Produkte für Industrie,<br />

Verwaltungen, Krankenhäuser, öffentliche<br />

Einrichtungen und Hochsicherheitsbereiche<br />

bieten, sind quasi unendlich. Durch<br />

die Verwendung der seit Jahren erprobten<br />

Schweizer Legic-Technologie können die<br />

Transponder des CES-OMEGA Systems nicht<br />

nur schick in Armbändern oder Uhren ver-


packt, sondern auch bestehende Karten-<br />

Systeme weiter verwendet werden. „Wir<br />

stellen unseren Kunden eine Basis zur Verfügung,<br />

auf der ein Gesamtgewerk<br />

Sicherheitstechnik realisiert werden kann“,<br />

präzisiert Friedhelm Ulm, Prokurist von CEStronics<br />

und Spezialist für die elektronischen<br />

Lösungen.<br />

Der Zusatznutzen der berührungslosen<br />

Transpondertechnologie ist dabei enorm:<br />

Neben der in Zeitzonen planbaren Zugangsberechtigung<br />

im Büro lassen sich mit ihr beispielsweise<br />

auch die Garagenstellplätze verwalten.<br />

Die automatische Kasse in der Kantine<br />

bucht über sie die Kosten für das<br />

Mittagessen auf das entsprechende Personalkonto,<br />

und die alte Stechuhr wandert ins<br />

Firmenmuseum. Das ist praxisnaher Komfort<br />

in Bestform, der auch noch Kosten und<br />

Adrenalin sparen hilft: „Wenn bei unserem<br />

System ein Mitarbeiter seinen ‚Schlüssel’ verliert,<br />

können in Sekundenschnelle alle Rechte<br />

des Chips annulliert werden“, sagt Eckhart<br />

Leptien.<br />

Die Unerbittlichen<br />

Bei CES wird in Systemen gedacht. Auch die<br />

neuesten elektronischen Verschlussmöglichkeiten<br />

sind mit den mechanischen Lösungen<br />

Die fordernden Förderer<br />

150 Jahre wurde CES im Jahr 1990 alt. Der<br />

ideale Anlass für ein rauschendes Fest in<br />

erlesenem Rahmen? Bei CES der ideale<br />

Anlass, um an den Nachwuchs und die<br />

Zukunft der Branche zu denken. Die Carl-<br />

Eduard-Schulte-Stiftung wurde ins Leben<br />

gerufen, die seitdem alljährlich den mit insgesamt<br />

7.500 Euro dotierten CES-Förderpreis<br />

des Vereins deutscher Ingenieure<br />

(VDI) verleiht. Seit 1991 wurden bereits 57<br />

junge Absolventen von Technischen Universitäten,<br />

Hochschulen und Fachhochschulen<br />

in Deutschland für ihre Diplom-,<br />

Abschluss- oder Forschungsarbeiten auf<br />

dem Gebiet einer modernen Produktionstechnik<br />

in der Metallverarbeitung (mit allen<br />

angrenzenden und zugehörigen Fachgebieten)<br />

ausgezeichnet.<br />

Wer also das passende Thema für seine<br />

Arbeit sucht, sollte auf die Homepage des<br />

VDI oder von CES gehen und sich das passende<br />

Gebiet – Fertigung, Planung, Werk-<br />

des Hauses kompatibel. Als sich die Stiftung<br />

Warentest 2003 das letzte Mal als Türknacker<br />

versuchte, gab es für den CES 810<br />

RE 5, einen der Sicherheitszylinder im Test,<br />

die Bewertung „Sehr gut“. Das Know-how<br />

aus vielen Jahrzehnten Zylinderfertigung<br />

paart sich heute mit hoch entwickelten CNC-<br />

Maschinen zur optimalen Produktion. So<br />

entsteht eine Güte, die zu 70 Prozent ihre<br />

Abnehmer in Deutschland findet, zunehmend<br />

aber auch das anspruchsvolle Ausland<br />

erfreut.<br />

So sichern CES-Zylinder unter anderem<br />

die Ungestör<strong>the</strong>it der Gäste im sieben Sterne-Hotel<br />

Burj al Arab in Dubai oder die Büroetagen<br />

im Al-Faisalih Tower im saudischen<br />

Riad. Vor allem im ölreichen Mittleren Osten<br />

schwört man auf das Original. Doch zurück<br />

nach Deutschland. Wer heute Abend nach<br />

getaner Arbeit sein Auto in eine Garage<br />

fährt, sollte mal einen Blick auf das dort eingebaute<br />

Schloss werfen. Mit sehr hoher<br />

Wahrscheinlichkeit befindet sich auch sein<br />

Fahrzeug in der sicheren Obhut von CES. ▲<br />

C. Ed. Schulte GmbH<br />

Friedrichstraße 243, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 04-0<br />

Fax: 02051/2 04-105<br />

info@ces-cylinder.de, www.ces-cylinder.de<br />

stoffe oder Entwicklung – herauspicken.<br />

Dem universitären Nachwuchs stehen bei<br />

CES aus Tradition Tür und Tor weit offen.<br />

Hier werden die Besten von Beginn an massiv<br />

gefördert.<br />

Auch bei den klassischen Ausbildungsberufen<br />

lohnt sich intensives Lernen von Anfang<br />

an. CES bildet in den Berufen<br />

• Werkzeugmechaniker<br />

• Zerspanungsmechaniker<br />

• Industriekaufmann/-frau<br />

meist vier Lehrlinge parallel aus. Ein Werkzeugmechaniker<br />

hat seine Ausbildung<br />

gerade mit Bravour abgeschlossen. Nächstes<br />

Jahr wird ein Ausbildungsplatz für eine<br />

Industriekauffrau oder einen Industriekaufmann<br />

frei. Die Übernahmechancen<br />

sind bei der C. Ed. Schulte GmbH extrem<br />

hoch, die Perspektiven verlockend.<br />

AUS DER PRAXIS 31<br />

300 Hochsicherheits-<br />

Schließzylinder des<br />

neuen CES Systems<br />

TERA 25 sichern<br />

das phaeno-<br />

Projekt in der<br />

Wolfsburger<br />

<strong>Stadt</strong>mitte.<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Hochwertige Schließanlagen für<br />

anspruchsvolle Kunden: Im<br />

European Headquarter von<br />

Microsoft (oben) ebenso wie in<br />

der Arena AufSchalke.<br />

Moderne Technik in historischem Ambiente: Für die<br />

massiven, historischen Kastenschlösser entwickelte<br />

CES spezielle, extralange und asymetrische Zylinder.


32 AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

WITTE Automotive<br />

Innovationen mit PEP<br />

Wenn große Autohersteller wie BMW, DaimlerChrysler, Ford, GM, VW und andere neue Modelle präsentieren,<br />

stecken in ihnen fast immer auch Ideen ihres Zulieferers Witte Automotive. Das <strong>Velbert</strong>er Traditionsunternehmen<br />

beschäftigt 180 eigene Entwickler, die nach einem ausgeklügelten Produktentstehungsprozess (PEP) hochspezialisierte<br />

Schließsyteme entwickeln und damit fortwährend Maßstäbe setzen. Und auch das neueste Highlight zum<br />

aktiven Fußgängerschutz dürfte der Witte-Gruppe mit ihren 2.600 Mitarbeitern zusätzliche Marktanteile sichern.<br />

Dass sich Kofferraumhauben per Knopfdruck<br />

öffnen, ist nichts Besonderes<br />

mehr. Dass sie sich ebenso wieder<br />

zuziehen, ist immer noch ein Hingucker. Dass<br />

aber die Verriegelung der Fronthaube künftig<br />

Fußgängerleben schützt, ist eine lebensrettende<br />

Entwicklung. Mikrosekunden nach<br />

einem Aufprall hebt das neue Schließsystem<br />

von Witte Automotive die Haube kontrolliert<br />

an und schafft so eine zusätzliche Pufferzone,<br />

die den unfallbedingten Aufschlag eines<br />

Menschen abfedert.<br />

Doch auch diese Innovation aus <strong>Velbert</strong><br />

zeigt lediglich den Systemgedanken, der hinter<br />

allen Entwicklungen des Automobilzulieferers<br />

steckt. „Wir wollen unseren Kunden<br />

ebenso fortschrittliche wie schlüssige<br />

Konzepte aus einer Hand bieten“, erklärt<br />

Rainer Gölz, Geschäftsführer von Witte<br />

Automotive, den Forscherdrang seiner<br />

Mannschaft. Der Hersteller von Türkomponenten<br />

und Fahrzeug-Zugangssystemen hat<br />

den schnellen Innovationstakt der Automobilindustrie<br />

perfekt adaptiert. Die modernen<br />

Produktions- und Entwicklungsstandorte<br />

auf Höfer- und Stahlstraße in <strong>Velbert</strong> und<br />

auch in Tschechien sind straff organisiert,<br />

klar den einzelnen Kunden-Teams zugeordnet<br />

und produzieren Bestleistung an laufenden<br />

Bändern.<br />

Hervorragende<br />

Produktentstehungsprozesse<br />

Witte Automotive ist ein Familienunternehmen,<br />

aber die Produktentstehungsprozesse<br />

sind besser als die manch eines DAX-Kon-<br />

Jeder Kunde wird bei Witte von einem<br />

interdisziplinär besetzten Team betreut<br />

Im Türgriff des neuen VW Passat steckt<br />

ein <strong>Key</strong>less-Entry-Start-and-Exit-System<br />

zerns. Die Produktentwicklung wurde bereits<br />

2001 mit dem deutschen GEO Award ausgezeichnet.<br />

Der seitdem in allen Unternehmensbereichen<br />

umgesetzte Produktentstehungsprozess,<br />

kurz PEP, geht indes heute<br />

weiter, als es die Juroren der Zeitschrift Produktion<br />

und der Unternehmensberatung A.<br />

T. Kearney auch nur ahnten. Vom ersten Ton<br />

bis zum Schlussakkord betreut ein Team den<br />

Auftrag eines Herstellers. „Von der Kon-


struktion über den Einkauf bis zur Fertigung<br />

und Auslieferung fühlt sich jeder Einzelne<br />

für das Projekt verantwortlich“, beschreibt<br />

Gölz das interdiziplinäre Arbeitsprinzip, mit<br />

dem er für 100-prozentige Durchgängigkeit<br />

in der Bearbeitung sorgt. So entstehen kleine<br />

Produkte mit großer Wirkung. Der Türgriff<br />

des neuen VW Passat überzeugte mit seinem<br />

Design, seiner Kinematik und der dahinter<br />

verborgenen Technik von KESSY (<strong>Key</strong>less-<br />

Entry-Start-and-Exit-System) auch die Auto-<br />

Fachpresse.<br />

Qualität von<br />

überlebenslanger Dauer<br />

Ein wesentlicher Baustein, der zu Kundenbeziehungen<br />

von Dauer führt, ist das Qualitätssicherungssystem,<br />

das sich in der hauseigenen<br />

Prüfabteilung permanent beweisen<br />

muss. 50.000 Mal wurde beispielsweise<br />

auch am Griff des neuen VW Passat gezerrt,<br />

bevor das bis zuletzt einwandfrei arbeitende<br />

System in Serie gehen durfte. Auch in der<br />

größtenteils automatisierten Produktion<br />

wird nichts dem Zufall überlassen. Jedes einzelne<br />

Teil wird mehrfach geröntgt, gefilmt,<br />

vermessen und sofort aussortiert, wenn es<br />

auch nur einen Hauch von den hohen Qualitätsnormen<br />

abweicht.<br />

Gibt’s nicht, gibt’s nicht<br />

Ferdinand Porsche gab mit seinem Auftrag<br />

über Türschlösser die Initialzündung von Koffer-<br />

auf Autoschlösser umzusteigen. In den<br />

Türen des Ur-Käfers steckte schnell ein Verschluss<br />

und Griff von Witte. Auch heute sind<br />

die Mitarbeiter ihrer Zeit gerne ein Stück voraus.<br />

Dass sie dafür teilweise sogar ihre Fertigungslinien<br />

selbst bauen und optimieren,<br />

sehen sie als wertvollen Wettbewerbsvorteil.<br />

Manchmal erfinden sie dabei innovative Verbindungstechnologien,<br />

die von der gesamten<br />

Automobilindustrie begeistert aufgenommen<br />

werden, wie WITOL. Sie ist eine sich<br />

selbst regulierende Unterlegscheibe, die der<br />

Automobilindustrie seit ihrem ersten Entwurf<br />

auf einer Serviette Kosteneinsparungen<br />

in Millionenhöhe beschert hat. ▲<br />

WITTE Automotive<br />

WITTE-<strong>Velbert</strong> GmbH & Co. KG<br />

Höferstraße 3-15, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/4 98-0<br />

Fax: 02051/4 98-355<br />

info@witte-automotive.de<br />

www.witte-automotive.com<br />

Im Interview: Rainer Gölz<br />

Herr Gölz, Sie haben im Januar<br />

die Vehicle Access Systems<br />

Technology LLC, kurz VAST<br />

Alliance, aus der Taufe gehoben. Welchen<br />

Nutzen haben Ihre Kunden<br />

davon?<br />

Gölz: Der permanente Wandel gehört<br />

in der globalen Automobilindustrie<br />

zum Tagesgeschäft. Durch die Allianz<br />

der europäischen Witte Automotive mit<br />

den in Nordamerika beheimateten Firmen<br />

Strattec und ADAC Automotive<br />

können wir besser auf die weltweiten<br />

Aktivitäten unserer Kunden eingehen.<br />

Wir sind jetzt auf vier Kontinenten mit Produktionsstätten<br />

vertreten und haben damit<br />

eine ganz andere Beziehung zu den dortigen<br />

Märkten.<br />

Dennoch bekennen Sie sich klar zum Standort<br />

<strong>Velbert</strong>. Warum?<br />

Gölz: Das konzentrierte Wissen über Schließsysteme<br />

bei den hier arbeitenden Menschen<br />

ist sicherlich weltweit einmalig. Wir, und<br />

damit meine ich tatsächlich alle an der Wertschöpfungskette<br />

Beteiligten, profitieren<br />

enorm von dem hier konzentrierten Knowhow.<br />

Immerhin teilen wir unseren Umsatz zu<br />

50 Prozent mit unseren Zulieferern, die wir<br />

Bildung auf höchstem Niveau<br />

So innovativ der Betrieb, so umfangreich<br />

und einzigartig sind die Bildungswege bei<br />

Witte Automotive. Jedes Jahr werden circa<br />

20 Auszubildende eingestellt und beispielsweise<br />

in den Berufen<br />

• Industriekaufmann/-frau<br />

(mit parallelem Studium an der VWA)<br />

• Werkzeugmechaniker/-in<br />

• Elektroniker/-in für Betriebstechnik<br />

• Mechatroniker/-in<br />

ausgebildet. Wer sich bei Witte bewirbt,<br />

sollte sich auf ein Assessment-Center<br />

gründlich vorbereiten. Aber die Mühe<br />

lohnt sich. Auszubildende von Witte wer-<br />

AUS DER PRAXIS 33<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Integrierte Systeme für weltweite Ansprüche<br />

Seit dem 1. Juli 2001 ist der gelernte Wirtschaftsingenieur Rainer Gölz,<br />

Urenkel des Firmengründers, Geschäftsführer von Witte Automotive.<br />

auch in <strong>Velbert</strong> und der <strong>Region</strong> finden.<br />

Außerdem sitzt hier mit KROSTA Metalltechnik<br />

auch eine Tochter für Stanz- und<br />

Druckgussprodukte. Wir begrüßen den hier<br />

statt findenden Wettbewerb, der alle zu<br />

Höchstleistungen motiviert – auch unsere<br />

Tochtergesellschaften.<br />

Wie motivieren Sie Ihre Auszubildenden,<br />

das Beste zu geben?<br />

Gölz: Wir übernehmen die Verantwortung für<br />

unsere Lehrlinge über ihre Lehrzeit hinaus.<br />

Was bringt die beste Ausbildung, wenn die<br />

Perspektive danach fehlt? Wer bei uns lernt,<br />

geht seinen Weg – sicher und erfolgreich. ▲<br />

den auch schon mal in die USA geschickt.<br />

Der studentische Nachwuchs hat es<br />

Witte besonders angetan. „Bei uns erlebt<br />

man Automotive hautnah“, schwärmt Gölz<br />

zu Recht von seinem Betrieb. Wer das schon<br />

als Student miterleben und vielleicht auch<br />

mitgestalten möchte, sollte die Homepage<br />

des Unternehmens besuchen. Erstens<br />

erfährt er dann von den angebotenen Praktikaplätzen<br />

oder den Möglichkeiten eines<br />

bezahlten Praxissemesters bei Witte. Zweitens<br />

kann er dort den Themenkatalog für<br />

Diplom- oder Magisterarbeiten einsehen,<br />

die Witte Automotive offensiv unterstützt.


34<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Die Zukunft fest im Griff:<br />

Dr. Florian Hesse,<br />

Geschäftsführer der Carl<br />

Fuhr GmbH & Co. KG<br />

Carl Fuhr GmbH & Co. KG<br />

Alles außer<br />

gewöhnlich<br />

Die Tür fällt ins Schloss. Kein Schlüssel zur Hand. Macht nichts. Bei den<br />

neuesten Schließsystemen der Carl Fuhr GmbH & Co. KG genügt der eigene<br />

Finger, um die Verriegelung zu öffnen. Hier steht die Zukunft vor der Tür.<br />

Während Deutschland um den<br />

Titel des Fußball-Weltmeisters<br />

kämpft, hat Heiligenhaus seinen<br />

Weltmeister bereits gekürt. Die Carl Fuhr<br />

GmbH & Co. KG macht 75 Prozent ihres<br />

Umsatzes im Ausland. Insbesondere in<br />

Holland, Belgien, Großbritannien, den USA<br />

und in Ost-Europa sind die anspruchsvollen<br />

Mehrfachverriegelungen stark vertreten.<br />

Jahr für Jahr bringen die Fuhrleute Wachstum<br />

ein, 2006 erwartet man eine besonders<br />

gute Ernte. Der Fokus auf den ausländischen<br />

Markt macht die Ideenschmiede auf der<br />

Carl-Fuhr-Straße unabhängig von Konjunkturschwankungen<br />

des Binnenmarktes.<br />

Dennoch genügt dem Geschäftsführer<br />

Dr. Florian Hesse das sichere Standbein im<br />

Ausland nicht. „Wir wollen insbesondere den<br />

deutschen Markt mit innovativen Technologien<br />

für das Objekt- und Eigenheimgeschäft<br />

beflügeln.“ Die seit Anfang des Jahres wieder<br />

anziehende Nachfrage im Inland scheint<br />

seinen Ideen Recht zu geben. Die Produkt-<br />

Reihen Multisafe und Multitronic treffen die<br />

Anforderungen der Zeit. Sie ergänzen aufs<br />

Modernste das breite Fertigungsangebot<br />

von Fuhr: Vertraute und bewährte Schließsysteme<br />

werden mit moderner Elektronik<br />

und Motorsteuerung ausgestattet.<br />

Mit der Genauigkeit eines<br />

Heiligenhauser Fuhrwerks<br />

Das Produktspektrum reicht von der Fenster-<br />

Verschlusstechnik, den so genannten Dreh-<br />

Kipp-Beschlägen, bis zu Mehrpunkt-Verschluss-Systemen<br />

für Haus- und Wohnungsabschlusstüren.<br />

Ihre Sicherheit greift<br />

in Kunststoff, Stahl oder Aluminium genauso<br />

wie in Holz oder gar Glas. Mit einem<br />

innovativen Programm an Automatik-,<br />

Panik,- und elektronisch gesteuerten Motorschlössern<br />

machen die 220 Mitarbeiter den<br />

ständig wachsenden Komfort- und Sicherheitsversprechen<br />

für Baubeschläge alle Ehre<br />

und geben ihnen einen guten deutschen<br />

Namen.<br />

Die Schlüssel des Erfolges hingegen tragen<br />

viele Bezeichnungen. Einer davon ist die<br />

kompromisslose Qualitätssicherung. Sie bescherte<br />

zum Beispiel der Multisafe-Mehrfachverriegelung<br />

schon in der Grundversion<br />

einen von drei maximal möglichen holländischen<br />

Sicherheits-Sternen. Die Fensterund<br />

Türenbeschläge erhalten RAL-Gütesiegel<br />

und CE-Zeichen ebenso sicher wie länderspezifische<br />

Zertifikate. „Auf unseren Prüfständen<br />

testen wir eigene Produkte und<br />

führen für unsere Kunden Schwachstellen-<br />

Analysen durch. Die neuen EU-Normen<br />

erfüllen die von uns geprüften und optimierten<br />

Fenster und Türen dann in der Regel<br />

mit Leichtigkeit“, freut sich der promovierte<br />

Ingenieur über die hohe Kompetenz seiner<br />

Mannschaft.<br />

„Mit unseren Innovationen und<br />

den modular aufgebautenProduktserienbieten<br />

wir ein<br />

Höchstmaß an<br />

Flexibilität<br />

und Verarbeiternutzen“,<br />

sagt Ver-


triebsprofi Hesse. Schneller<br />

und rationeller Einbau<br />

ist bei der Türenproduktion ein weiterer<br />

Schlüssel des Erfolgs, den man an den Fachhandel<br />

weitergibt.<br />

Motor des Wachstums<br />

MULTITRONIC ist ein innovatives, motorisches<br />

Mehrpunktverriegelungssystem, das<br />

für die steigenden Sicherheitsanforderungen<br />

moderner Türen im Wohn- und<br />

Objektbereich konzipiert wurde. „Als Zutrittskontrolle<br />

bietet MULTITRONIC neben<br />

Funkhandsendern auch biometrische Fingerscanner<br />

oder digitale Zahlentastaturen<br />

an. Dieses multifunktionale, netzwerkfähige<br />

Verriegelungssystem kann zudem problemlos<br />

in bereits bestehende Haus- und Gebäudemanagementsysteme<br />

integriert werden“,<br />

beschreibt Hesse.<br />

Im Werk arbeiten fünf Konstrukteure,<br />

vier Zeichner und Zeichnerinnen in der Entwicklung<br />

und nochmals vier Konstrukteure<br />

im Auto-CAD-gestützten Werkzeugbau am<br />

ständigen Fortschritt und der Optimierung<br />

der Produktionsprozesse. „Derzeit sind die<br />

Sprachen öffnen Türen<br />

Die Ausbildung von jungen Nachwuchskräften<br />

zur neuen Führungsgeneration<br />

wird bei der Carl Fuhr GmbH & Co. KG als<br />

Investment in die Zukunft verstanden. Die<br />

Perspektiven gerade für eine weltweite<br />

Tätigkeit sind äußerst viel versprechend.<br />

Selbstverständlich werden bei Fuhr deshalb<br />

auch schon in der Ausbildung<br />

mehrsprachige Bewerber mit Wissen über<br />

fremde Länder und deren Mentalitäten<br />

bevorzugt. Pro Jahr stellen sie jeweils einen<br />

neuen Auszubildenden für die Berufe<br />

• Mechatroniker/-in<br />

• Industriekaufmann/-frau ein.<br />

Verschlusslösungen noch Nischenprodukte“,<br />

meint Hesse und unterstreicht das „noch“<br />

mit einem selbstbewussten Lächeln. Die Fertigung<br />

von Kleinserien und Sonderbauteilen<br />

ist auf der Carl-Fuhr-Straße durch die äußerst<br />

flexible Produktion kein Problem, aber Hesse<br />

rechnet fest damit, dass auch die innovativen<br />

Nischen auf Grund steigender Nachfrage<br />

bald stark automatisiert werden.<br />

Jeder Zentimeter Innovation<br />

Selbst beim Neubau von Werk 3 legte Fuhr<br />

Wert auf Lokalkolorit, gepaart mit Erfindergeist.<br />

Das vom Heiligenhauser Architekten<br />

Engelhardt gestaltete Gebäude ist mit seiner<br />

<strong>the</strong>rmisch optimierten Metall-Glas-Konstruktion<br />

eine vorbildliche Niedrigenergie-<br />

Produktionsstätte. In seinem Innenleben<br />

stecken nicht nur modernste Fertigungs- und<br />

Distributionsanlagen, sondern auch elegante<br />

Ausstellungs- und komfortable Schulungsräume.<br />

Obwohl die Carl Fuhr GmbH & Co. KG<br />

heute ein international aufgestelltes Unternehmen<br />

ist, verliert man die Heimat nie aus<br />

den Augen. Hier begann schließlich nicht<br />

nur vor bald 150 Jahren Carl Fuhr mit der<br />

Produktion seines ersten Kastenschlosses.<br />

Carl Fuhr, der Zweite, lenkte als Bürgermeister<br />

von Heiligenhaus 18 Jahre lang die<br />

Geschicke der <strong>Stadt</strong>. Und auch die nächste<br />

Generation steht, vertreten durch Andreas<br />

Fuhr, bereit. ▲<br />

Carl Fuhr GmbH & Co. KG<br />

Carl-Fuhr-Straße 12, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/5 92-0<br />

Fax: 02056/5 92-384<br />

info@fuhr.de, www.fuhr.de<br />

Selbst Mechatroniker können mit dem<br />

After-Sales-Service des Objektgeschäfts<br />

ins Ausland gehen. Die Übernahmechancen<br />

sind bestens. Vier bis sechs Azubis sind<br />

meist parallel im Betrieb. Wertvolle<br />

Ansprechpartner sind hier besonders die<br />

Abteilungsleiter. So ist beispielsweise der<br />

Verkaufsleiter auch im Prüfungsausschuss<br />

für Industriekaufleute anzutreffen.<br />

Dennoch ist auch hier die Ausbildung<br />

Chefsache, der sich in intensiven persönlichen<br />

Gesprächen ein sehr genaues Bild von<br />

den Bewerbern verschafft.<br />

AUS DER PRAXIS 35<br />

FUHR MULTISAFE 855R<br />

für den Renovierungsbedarf<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

FUHR MULTISAFE 870<br />

Panikverschlüsse<br />

geprüft gemäß<br />

EN 179 und EN 1125<br />

geprüfte Beschläge<br />

und Zylinder für<br />

Flucht- und Paniktüren


36<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Wer den Manipulationsschutzzylinder „ARGOS“ knacken will, hinterlässt<br />

Spuren. Das nachgeschaltete Zuhaltungsüberwachungssystem zwingt<br />

ohne Schlüssel zu Brachialgewalt. Das schützt das Gebäude vor<br />

Gelegenheitsdieben und schafft Beweise für die Versicherung.<br />

Unschlagbare Schlösser<br />

Argos heißt dieser erste Schließzylinder<br />

der Welt, der Schutz vor der<br />

manipulativen Schlagtechnik bietet.<br />

Angelockt von den Sicherheitsgarantien<br />

vieler namhafter Zylinderhersteller, hatten<br />

gleich mehrere TV-Sender die Probe aufs<br />

Exempel gemacht und Profi-Schloßknacker<br />

zum Praxistest gebeten. Alle Schließzylinder<br />

versagten, bis der Argos aus der Ideenschmiede<br />

von GTV an die Reihe kam. Der<br />

Manipulationsschutzzylinder trotzte jedem<br />

Versuch und verhinderte das gewaltsame<br />

Öffnen einer Tür ohne Spuren. Bis zum heutigen<br />

Tag hat diese Glanzleistung kein weiterer<br />

Zylinder wiederholen können. Cafer<br />

Carpaz, Geschäftsführer der GTV, und seine<br />

Bis zu elf Sperrelemente und sein Markenschutzprofil<br />

sorgen beim Wendeschlüsselzylinder<br />

für hohe Sicherheit.<br />

70-köpfige Mannschaft können stolz auf<br />

das Erreichte sein. Wer immer Produktion<br />

oder Verwaltung in den altehrwürdigen<br />

Gebäuden an der Mittelstraße besucht,<br />

spürt die permanente Vorwärtsbewegung<br />

der engagierten Truppe.<br />

Argos ist schließlich nur eine von sechs<br />

Innovationen, die die <strong>Velbert</strong>er seit dem<br />

Neustart im Jahr 2002 erfolgreich auf den<br />

Markt gebracht haben. „Wir legen Wert auf<br />

höchste Qualität zu vernünftigen Preisen“,<br />

zitiert Carpaz seine Unternehmensphilosophie.<br />

Diesem Leitgedanken folgt die GTV<br />

auch bei der jüngsten Erweiterung des Programms<br />

um einen Elektronikzylinder. Als<br />

Systemlieferant könne man jetzt endlich alle<br />

Komponenten einer modernen Schließanlage<br />

aus einer Hand anbieten.<br />

Rückkehr in den Markt<br />

Der Erfolg der neuen GTV basiert auf attraktiven<br />

Produkten und einer verlässlichen<br />

Preispolitik. Carpaz hält nichts von kurzfristigem<br />

Profit. Er will mit Leistung überzeugen.<br />

Gerade in den Anfangsjahren hatte ihm<br />

die Branche wenig Vertrauen entgegengebracht.<br />

Sie fürchtete den Einfluss des türkischen<br />

Großkonzerns Kale Kilit, der gemeinsam<br />

mit Carpaz das Traditionsunternehmen<br />

Einer der traditionsreichsten Vertreter der <strong>Velbert</strong>er<br />

Schließ- und Sicherheitsbranche hat den Staub der<br />

Jahrhunderte abgeschüttelt und ist mit ausgefeilten<br />

Produkten in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Eine<br />

besonders aufmerksamkeitsstarke Entwicklung der<br />

GTV Schließ-Systeme GmbH bringt selbst findigste<br />

Einbrecher zur Verzweiflung.<br />

GTV (Gebr. Tiefenthal) aus der Insolvenz<br />

gekauft hatte. Doch Carpaz war vom ersten<br />

Tag an klar, dass die Reise einzig in Richtung<br />

Fortschritt und Qualität gehen sollte. Die<br />

Partner verordneten dem Unternehmen<br />

daher eine Radikalkur. Sie investierten in<br />

neue Maschinen, verstärkten die Belegschaft<br />

und schworen sie auf die ‚deutschesten’<br />

aller Tugenden ein: Gründlichkeit, Zuverlässigkeit,<br />

Erfindergeist, Termintreue und<br />

Qualitätsbewusstsein. Nach der geleisteten<br />

Aufbauarbeit nutzte Cafer Carpaz einen<br />

Strategiewechsel des türkischen Partnerkonzerns<br />

und übernahm alle Anteile. Sei<strong>the</strong>r<br />

hält der neue Alleingesellschafter die GTV<br />

mit Fleiß und Mut auf Erfolgskurs.<br />

Der GTV Elektronikzylinder ist im Hotel- und<br />

im Businessbereich gefragt. Aber auch Privatleute<br />

entdecken zunehmend den zusätzlichen<br />

Komfort elektromechanischer Schließsysteme.


Multikulturelle Vorteile<br />

Die Vertriebsleiterin Cihan Kara spiegelt das<br />

Besondere des harten Kerns um Geschäftsführer<br />

Carpaz wider: Geboren in Deutschland,<br />

verleugnet sie dennoch nicht ihre türkischen<br />

Wurzeln. Daher bewegt sich die<br />

Diplom-Kauffrau in der Wirtschaft des<br />

Okzidents genauso sicher wie in der Kultur<br />

des Orients. 60 Prozent der GTV-Umsätze<br />

erzielt sie mit ihrer Mannschaft in Europa,<br />

aber Verhandlungen im arabischen Raum<br />

überlässt sie souverän einem ihrer vier Vertriebsmänner<br />

mit Ingenieurdiplom oder dem<br />

Chef persönlich. „Deutsche Wertarbeit hat<br />

gerade im Nahen Osten einen sehr hohen<br />

Stellenwert“, berichtet Carpaz von seinen<br />

dortigen Verhandlungen. Mit einem<br />

Schmunzeln fügt er hinzu: „Wenn der Preis<br />

stimmt.“<br />

Carpaz ist inzwischen zu einem gefragten<br />

Gesprächspartner geworden, der seine<br />

Erfahrungen bei Veranstaltungen der<br />

deutsch-türkischen Handelskammer oder in<br />

seiner Funktion als Mitglied des Mittelstandsbeirates<br />

der nordrhein-westfälischen<br />

Regierung weitergibt. Er, der einst der Sprachennot<br />

gehorchend nicht studiert, sondern<br />

Automechaniker gelernt hat, ist heute ein<br />

Vollblut-Kaufmann mit klaren Visionen.<br />

Keine Sorge um die Zukunft<br />

Für 2006 hat Cafer Carpaz seiner GTV Konsolidierung<br />

und die Steigerung der Produktivität<br />

verordnet. Dabei will er seiner Diversifikationsstrategie<br />

treu bleiben, sich weitere<br />

Märkte insbesondere im Ausland<br />

erschließen und das Sortiment konsequent<br />

bereinigen.<br />

Außerdem ist auch der Umzug der Produktion<br />

in modernere Hallen am Standort<br />

<strong>Velbert</strong> noch nicht vom Tisch. Effizienter<br />

gestalten möchte Cafer Carpaz zudem die<br />

Entwicklung neuer Produkte. Zwar arbeiten<br />

seine beiden Ingenieure in diesem Bereich<br />

äußerst erfolgreich mit einem externen Konstruktionsbüro<br />

zusammen. „Aber leider sitzt<br />

das in Esslingen. Wir würden gerne auf ein<br />

kompetentes Team in der <strong>Region</strong> zugreifen“,<br />

so seine Vorstellung. Man darf gespannt sein,<br />

welche Impulse Cafer Carpaz mit seiner GTV<br />

dem Kompetenzfeld Schließ- und Sicherheitstechnik<br />

in <strong>Velbert</strong> noch geben wird. ▲<br />

GTV Schließ-Systeme GmbH<br />

Mittelstraße 23, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/8 08-0<br />

Fax: 02051/8 08-188<br />

info@gtv-schliess-systeme.de<br />

www.gtv-schliess-systeme.de<br />

v. l.: Cihan Kara (Vertriebsleiterin), Uwe Löhr (Betriebsleiter),<br />

Cafer Carpaz (Geschäftsführer), Ilona Hoffmann (Teamleiterin Export)<br />

AUS DER PRAXIS 37<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Ausbildung in Produktion<br />

und Verwaltung<br />

Die GTV hat ihre Zukunft fest in der<br />

Hand. Deshalb übernimmt das Unternehmen<br />

auch Verantwortung für den<br />

Nachwuchs. Ab September werden drei<br />

Jugendliche zum Mechatroniker in der<br />

Produktion ausgebildet. Aber in einem<br />

international agierenden Unternehmen<br />

ist auch die Ausbildung zum Kaufmann<br />

für Bürokommunikation interessant. Ausbildung<br />

ist bei der GTV Chefsache, denn<br />

Carpaz hat ein Gespür für gute Mitarbeiter<br />

und kann mit jungen Menschen gut<br />

umgehen. Wer technisches Verständnis<br />

und Interesse am globalen Engagement<br />

eines echten <strong>Velbert</strong>er Unternehmens<br />

hat, ist hier bestens aufgehoben.


38<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Woelm GmbH<br />

Edel & Stark<br />

In Heiligenhaus musste niemand auf das Happy End warten. Hier kam<br />

schon im August 2005 das zusammen, was längst zusammen gehörte:<br />

Kraftvolle Schienensysteme zu eleganten Türbeschlägen. Die Firmen<br />

Helm und KWS vereinten sich unter dem Dach der Woelm GmbH.<br />

Lediglich ein Brückenschlag zwischen<br />

den Gebäuden fehlt noch, dann ist die<br />

Verbindung bis ins letzte Detail vollzogen.<br />

Verantwortlich für die Firmenfusion<br />

waren auf Seiten der ehemaligen KWS Baubeschläge<br />

GmbH Karl Kristian und Torsten<br />

Woelm sowie ihr Cousin Uwe Bultmann und<br />

ihre Tante Alice Thormählen für Hespe +<br />

Woelm (Helm). „Wir konnten durch den<br />

Zusammenschluss sehr interessante Kompetenzen<br />

bündeln, die sich ausgezeichnet<br />

ergänzen. Unsere Kunden, die Baubeschlag-<br />

Gleichermaßen elegant<br />

wie technisch durchdacht:<br />

Die Produktpalette<br />

von Woelm<br />

v. l.: Karl Kristian Woelm, Uwe Bultmann und Torsten Woelm<br />

Fachhändler, profitieren davon enorm“, sagt<br />

Uwe Bultmann. Das geballte Know-how aus<br />

dem gemeinsamen Entwicklungszentrum<br />

schätzen inzwischen auch deren Kunden wie<br />

die Architekten und Innenarchitekten,<br />

Möbelbauer oder Türen-, Tore- und Fensterhersteller.<br />

Sogar die Zulieferer der Woelm<br />

GmbH profitieren davon jeden Tag. So viel<br />

Innovationskraft und die mit den Marken<br />

KWS und HELM seit Jahren eng verknüpfte,<br />

kompromisslos hohe Qualität sind nicht<br />

lange unentdeckt geblieben. Die auf der<br />

Schienentechnologie von HELM basierenden<br />

Fördersysteme der neuen Woelm GmbH sorgen<br />

inzwischen sogar in vielen Fertigungsbereichen<br />

von BMW, Volkswagen und DaimlerChrysler<br />

für eine höhere Produktivität.<br />

Neue Strukturen<br />

für geplantes Wachstum<br />

Die beiden Woelms und Uwe Bultmann<br />

haben das fusionierte Unternehmen strategisch<br />

auf viele Füße gestellt. „Wir sehen uns<br />

heute weniger als Industrieunternehmen,<br />

sondern vielmehr als Dienstleister“, erläutert<br />

Karl Kristian Woelm knapp die neue Struktur.<br />

Die Aufträge werden zukünftig in einem<br />

Produktverantwortungsbereich (PVB) betreut,<br />

der mit einem Vertriebsmitarbeiter<br />

und einem Techniker besetzt ist. Dieses Team<br />

übernimmt für einen klar abgegrenzten Produktbereich<br />

die Verantwortung für Entwicklung,<br />

Produktqualität, Vertrieb, Marketing<br />

und auch das Controlling im Hinblick auf<br />

Planzahlen. Drei solcher Teams sind der<br />

Geschäftsleitung bereits unterstellt, und es<br />

sollen deutlich mehr werden. Auch junge<br />

Mitarbeiter können bei diesem Modell ihre<br />

Chancen bekommen.<br />

Immer schön elegant bleiben<br />

Neben den technischen Raffinessen überzeugen<br />

die Produkte der Woelm GmbH vor<br />

allem auch durch zeitlose Äs<strong>the</strong>tik. „Vor ein<br />

paar Jahren noch sollten Beschläge möglichst<br />

verschwinden, doch inzwischen sind<br />

unsere Lösungen zu einem Gestaltungselement<br />

geworden“, erklärt Karl Kristian Woelm.<br />

Eine der wohl elegantesten Leistungen<br />

des 295-köpfigen Teams von der Hasselbecker<br />

Straße, die auch noch exemplarisch


für die neue Einheit stehen kann, liefert das<br />

Unternehmen im Glasbereich. Hier sorgt eine<br />

Koalition aus Schiebetechnik von Helm und<br />

Griffen aus dem KWS-Sortiment für edelstes<br />

Ambiente. Glastüren gleiten auf massiven<br />

Rollen in offen liegenden Edelstahl-Schienen<br />

majestätisch zur Seite. Das System aus Heiligenhaus<br />

spart Platz und schenkt einem<br />

Raum Licht und Transparenz. „Moderne<br />

Architektur verlangt vielfältiges Design in<br />

funktionaler Bestform“, beschreibt Uwe Bultmann<br />

das Anforderungsprofil an seine Produkte,<br />

„wir bringen beides zusammen.“<br />

Eine Produktgruppe, mit der man Dank<br />

hoher Entwicklungstiefe und enormer Vielfalt<br />

europaweit ganz vorne steht, sind die Türfeststeller<br />

und Türstopper von KWS. Selbst auf<br />

spiegelglatten Untergründen halten sie Türen<br />

dort, wo man sie vorübergehend braucht.<br />

Generell konnte sich das Unternehmen<br />

insbesondere als führende Ideenschmiede in<br />

der Verarbeitung von Edelstahl positionieren.<br />

Türgriffe mit Firmenlogo? Bei Woelm<br />

kein Problem. Mit dem umfangreichen<br />

Beschläge-Sortiment, das unter anderem<br />

auch Sicherheitsrosetten, Klingelknöpfe und<br />

Hausnummern beinhaltet, bieten die Heiligenhauser<br />

Designkonzepte aus einem Guss.<br />

Und wer nicht den passenden Griff findet,<br />

lässt ihn sich eben fertigen. In zwölf Metall<br />

verarbeitenden Abteilungen wird noch<br />

selbst gegossen, gedreht, gebogen und<br />

gepresst. Auch die hohen Ansprüche an die<br />

Oberflächen der Produkte muss die hauseigene<br />

Veredelung jeden Tag aufs Neue erfüllen.<br />

„Nur durch unsere in allen Prozessschritten<br />

kompetente Mannschaft haben wir<br />

die hohe Qualität und versprochene Lieferfähigkeit<br />

fest im Griff“, bekräftigt Torsten<br />

Woelm das Bekenntnis der Familie zum<br />

Standort.<br />

Karrierechancen bei Woelm<br />

„Wir vergeben keine Titel, sondern Verantwortung“,<br />

erklärt Karl Kristian Woelm<br />

die Personalpolitik. Das gilt auch für Auszubildende.<br />

Wer hier von Anfang an mit<br />

Begeisterung an die Sache geht, kann sich<br />

schnell seinen eigenen Wirkungskreis<br />

aufbauen. Die Mitarbeiter von Woelm<br />

sind zwar Freunde von schnellen Entscheidungen,<br />

aber nicht, wenn es um den<br />

Nachwuchs geht. Jeder Bewerber um<br />

einen der derzeit vier, demnächst neun<br />

Ausbildungsplätze zu einem oder einer<br />

• Industriekaufmann/-frau<br />

• Mechatroniker/-in<br />

• Werkzeugmechaniker/-in<br />

• Teilezurichter/-in<br />

Design aus dem Baukasten<br />

Als innovativer Dienstleister für den Innenausbau<br />

bieten die Problemlöser aus Heiligenhaus<br />

eine modulare Serie aus hochwertigem,<br />

korrosionsfreiem Edelstahl. Dank<br />

eines besonderen Spannsystems können aus<br />

den verschiedenen Komponenten ohne spezielles<br />

Werkzeug Garderoben, Treppenläufe,<br />

Thekenelemente, Griffstücke für Schränke,<br />

Ladeneinrichtungen, Handläufe und vieles<br />

mehr Gestalt annehmen. Das gleiche Verständnis<br />

für Gestaltung demonstriert die<br />

HELM’sche Schiebeladentechnik. Klappläden<br />

sind out. Schiebeläden sind in und vor<br />

allen Dingen eine gestalterische wie funktional<br />

ansprechende Lösung für Sicht- und<br />

Lichtschutz. Selbst aus tristen Fassaden werden<br />

so Blickfänge. Kombiniert mit der entsprechenden<br />

Elektrik eines Zulieferers, können<br />

sie auch problemlos in elektronische<br />

AUS DER PRAXIS 39<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

muss einen dreistufigen Einstellungstest<br />

durchlaufen. Bereits Stil und Optik der<br />

Bewerbung wird zusätzlich zu den Noten<br />

und Interessen der jeweiligen Person<br />

bewertet. Wer diese erste Hürde nimmt,<br />

muss als angehender Industriekaufmann<br />

sein Allgemeinwissen und als Bewerber im<br />

gewerblichen Bereich seine handwerklichen<br />

Fähigkeiten unter Beweis stellen. Wer<br />

auch hier besteht, kann im persönlichen<br />

Gespräch die Geschäftsleitung und die verantwortlichen<br />

Abteilungsleiter von sich<br />

überzeugen. So viel Vorleistung lohnt sich:<br />

„Wir bilden aus, um unsere nächste Generation<br />

aufzubauen“, stellt Woelm echte<br />

Karrierechancen in Aussicht.<br />

Haussteuerungen eingebunden werden und<br />

regulieren so automatisch den Lichteinfall<br />

und die Wärmeentwicklung. Auch vor Größe<br />

hat das Team der Woelm GmbH keine Angst.<br />

Die Schienensysteme für die tonnenschweren<br />

Hangartore auf Flughäfen kommen<br />

ebenso aus Heiligenhaus wie frei tragende<br />

Tore bis zwölf Meter Öffnungsbreite vor<br />

Privathaushalten und Verwaltungsgebäuden.<br />

Die Woelm GmbH ist auch einer der<br />

ersten Anbieter in Europa, der auf die neue<br />

CE-Norm für elektrische Tore reagiert hat. In<br />

den TÜV-geprüften Toren ist die Sicherung<br />

direkt in den Antrieb integriert. ▲<br />

Woelm GmbH<br />

Hasselbecker Straße 2-4<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/18-0<br />

Fax: 02056/18-21<br />

contact@woelm.de, www.woelm.de<br />

Beispielhaft in Europa:<br />

das frei tragende Aluminiumtor<br />

mit elektrischem<br />

Antrieb und integrierter<br />

Sicherung von Woelm


40<br />

AUS DER PRAXIS<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Elektronische Gebäudesteuerungseinheit<br />

made in <strong>Velbert</strong><br />

A<br />

ls weltweit führender Gebäudemanager<br />

und Lieferant von Gebäudemanagementsystemen<br />

ist es die<br />

Aufgabe der britischen Johnson Controls,<br />

1,5 Milliarden Quadratmeter Büroflächen zu<br />

verwalten und effizient zu nutzen. Um sich<br />

die Lösung dieser Herausforderung spürbar<br />

und nachvollziehbar zu erleichtern, haben<br />

die fortschrittlichen Briten eine Technologie<br />

aus <strong>Velbert</strong> für sich entdeckt. In einer Testinstallation<br />

registriert jetzt das locate solutions<br />

genannte System der scemtec automation<br />

GmbH jede Bewegung in der Konzernzentrale<br />

von Johnson Controls. „Bislang<br />

laufen die Tests ausgezeichnet“, sagt scemtec-Gründer<br />

Martin Reich. Der Feldversuch<br />

liefert die Basis, auf der Johnson Controls<br />

das System bald auch Kunden wie BP, Glaxo,<br />

Ericsson oder Novartis zur Verfügung stellen<br />

will. Ziel ist es, mit der neuen Schlüsseltechnologie<br />

den Komfort, die Produktivität, die<br />

Sicherheit sowie die Energieeffizienz von<br />

Verwaltungszentralen zu maximieren.<br />

Der Schlüssel ist tot.<br />

Es lebe der Schlüssel.<br />

„Schlüssel, wie wir sie heute noch täglich<br />

nutzen, werden eines Tages verschwinden.<br />

Sie werden ersetzt durch Multifunktionswerkzeuge,<br />

die uns den gesamten Tagesablauf<br />

erleichtern“, skizziert der Geschäftsfüh-<br />

scemtec automation gmbh<br />

Zukunft<br />

ist jetzt!<br />

Für viele Menschen ist es die Innovation schlechthin. Für die <strong>Velbert</strong>er scemtec ist es ganz einfach<br />

Alltag. Die Rede ist von weitreichenden elektronischen Steuerungslösungen, die beträchtlich über<br />

das Verschließen eines Gebäudes hinausgehen. Willkommen im Morgen.<br />

rer der Ideen-Werkstatt, Martin Reich, seine<br />

Visionen. Das „Haus der Zukunft“ in München,<br />

das mit scemtec-Systemen gesteuert<br />

wird, ermöglicht einen guten Einblick. Ein<br />

einziger Schlüssel öffnet dort die Haus- und<br />

Innentüren, lässt das Garagentor hochfahren,<br />

regelt die Heizung und passt das Licht<br />

den Bewegungen der Bewohner an.<br />

„Aber auch hier wird nur ein winziger<br />

Ausschnitt des Machbaren gezeigt“, ist<br />

Reich schon lange wieder weiter. Noch in<br />

diesem Jahr wollen die findigen <strong>Velbert</strong>er<br />

eine Universal-Zutrittselektronik auf den<br />

Markt bringen, mit der die Schlüssel aller<br />

gängigen Automarken auch von einer speziellen<br />

Einrichtung an der Haustür gelesen<br />

werden und diese entriegeln. Die Bemusterung<br />

des Produkts, einer Gemeinschaftsentwicklung<br />

von Terratron und scemtec, ist<br />

bereits abgeschlossen.<br />

Systemhaus für sichere Freiräume<br />

„Unser Schlüssel kann automatisch Daten<br />

zur Arbeitszeiterfassung übermitteln, den PC<br />

sessiongenau hochfahren und Schränke nur<br />

demjenigen öffnen, der dazu berechtigt ist“,<br />

sagt Reich mit Blick auf die Möglichkeiten<br />

im Objektgeschäft. Akten-, Server- oder<br />

Schaltschränke werden ohne großen Aufwand<br />

zu Hochsicherheitsbereichen. scemtec<br />

macht mit diesen Systemen Langfingern das<br />

Leben richtig schwer. Eltern hingegen nehmen<br />

die zehn Spezialisten aus <strong>Velbert</strong> große<br />

Sorgen von den Schulten. Reich ist mit mehreren<br />

deutschen Schulen im Gespräch, die<br />

das System zur Zutrittskontrolle und gleichzeitig<br />

als Informationssystem für die Erziehungsberechtigten<br />

nutzen wollen. Wann<br />

immer ein Schüler mit dem entsprechenden<br />

Chip durch die unsichtbaren Leseantennen<br />

der Schule geht, erhalten Mutter oder Vater<br />

Mit scemtec sicher


automatisch eine SMS auf das Handy: „Bin<br />

angekommen“, oder „bin auf dem Heimweg.“<br />

Und wer ohne Chip durch die Türen<br />

kommt, würde in der Sicherheitszentrale<br />

sofort einen Alarm auslösen.<br />

„Wir verstehen uns als Systemhaus für<br />

Sicherheitselektronik“, sagt Reich. Die <strong>Velbert</strong>er<br />

Seniorenresidenz Rheinischer Hof hat<br />

er gemeinsam mit dem Heiligenhauser<br />

Beschlaghersteller Wilhelm Schlechtendahl<br />

& Söhne gerade durchgängig mit Loc-Systemen<br />

ausgestattet. Jeder Bewohner hat seinen<br />

Notrufknopf mit integriertem Chip in<br />

der Hosentasche oder am Armband und<br />

kann sich damit frei im gesamten Gebäude<br />

bewegen. Selbst schwer Demenzkranke müssen<br />

nicht in ihren Zimmern bleiben. Im Notfall<br />

ist sofort ersichtlich, wo sie sich gerade<br />

aufhalten. Das DRK will mit dieser Technologie<br />

noch einen Schritt weiter gehen. Auf<br />

den Mikrospeichern in den Notrufknöpfen<br />

soll automatisch jede medizinische Behandlung<br />

dokumentiert und an die Abrechnung<br />

übertragen werden.<br />

Escort-Service der anderen Art<br />

Das GPS-Tracking-System der scemtec ist für<br />

Menschen und Güter gleichermaßen ein<br />

Segen. Wer zum Beispiel seinen Laptop<br />

kaum sichtbar mit der scemtec-Technologie<br />

versieht, könnte sofort orten, in welchem<br />

Zug er das gute Stück gerade stehen ließ und<br />

der Deutschen Bundesbahn exakte Anweisungen<br />

geben. Starten ließe sich so ein Computer<br />

sowieso nur vom berechtigten Besitzer.<br />

Aber auch, wenn jemand mit wertvollen<br />

Gemeinsam mit Terratron macht scemtec<br />

herkömmliche Autoschlüssel multifunktional einsetzbar<br />

Arbeitsmitteln unberechtigt das Büro<br />

verlassen wollte, würde ein lauter<br />

Alarm den Versuch vereiteln.<br />

Der diplomierte Vermessungsingenieur<br />

Reich baut keine Traumschlösser.<br />

Bevor er sich vor zehn Jahren selbstständig<br />

machte, arbeitete er unter anderem<br />

an der Ariane-Rakete mit und entwickelte<br />

Warnung!<br />

So viel Forschung und Entwicklung in<br />

einem High-Tech-Segment ist hochgradig<br />

ansteckend. Schon mehrmals haben<br />

Schüler des Fachkollegs Niederberg, ausgelernte<br />

Sicherheitstechniker oder<br />

Mechatroniker bei Praktika Blut geleckt<br />

und doch noch das Studium der Informationstechnologie<br />

oder des Ingenieurwesens<br />

aufgenommen. Die meisten von<br />

ihnen kommen zu den Diplom-Arbeiten in<br />

das <strong>Velbert</strong>er Unternehmen zurück. Sehr<br />

hilfreich sind dann die guten Kontakte<br />

von Reich zu den Fachhochschulen in der<br />

Umgebung wie auch sein Know-how über<br />

Grundlagenforschung. Die Sache hat nur<br />

einen Haken: Wer hier angefangen hat,<br />

kann nicht los lassen. Einige Studenten<br />

sind samt Diplom geblieben.<br />

scemtec automation gmbh<br />

Auf’m Angst 3, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/49 36-0,<br />

Fax: 02053/49 36-49<br />

info@scemtecautomation.de<br />

www.scemtecautomation.de<br />

AUS DER PRAXIS 41<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Software für den Bau des Eurotunnels. Im<br />

Oktober wird Auf’m Angst Jubiläum gefeiert.<br />

Höhen und Tiefen liegen hinter der<br />

Mannschaft, aber ihre Freude an Schlüsseltechnologien<br />

haben sie unvermindert behalten.<br />

Immerhin verbinden sie damit Branchen,<br />

die noch vor wenigen Jahren kaum<br />

etwas voneinander wussten. „Moderne<br />

mechanische Schließanlagen werden heute<br />

mit komplizierten Mikroprozessoren ausgestattet,<br />

mit IT-Lösungen verknüpft und über<br />

elektronische Panels bedient“, erklärt Reich<br />

seine Brückenschlagbemühungen. „Stand-<br />

Alone-Lösungen gibt es in der Welt der<br />

Moderne nicht mehr.“ ▲<br />

Martin Reich mit<br />

seinem Schlüssel<br />

der unbegrenzten<br />

Möglichkeiten


42<br />

SCHLIESSEN & SICHERN<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

Branchenporträt<br />

Innovationsmotor Sicherheit<br />

Was ist das für eine Industrie, in der lange Zeit nur von alten Bärten die Rede<br />

war und jeder Arbeitsplatz wackelte? Kann das dieselbe sein, die jetzt weltweit<br />

wegen ihrer schlüssigen und qualitativ anspruchsvollen Systemlösungen<br />

gefragt ist? Die Talsohle scheint durchschritten. Die deutsche Schloss- und<br />

Beschlagindustrie zeigt sich gesund und sicher dem staunenden Publikum.<br />

Die offizielle Statistik zählt 235<br />

Betriebe. Der in <strong>Velbert</strong> beheimatete<br />

Fachverband Schloss- und<br />

Beschlagindustrie rechnet 150 weitere<br />

Unternehmen dazu, die durch das statistische<br />

Raster fallen, weil sie weniger als 20<br />

Mitarbeiter haben. „Nach unseren Schätzungen<br />

wird hier eine weitere Milliarde Euro<br />

pro Jahr erwirtschaftet“, erklärt der Verbandsgeschäftsführer<br />

Stephan Schmidt die<br />

Bedeutung dieser kleinen Unternehmen.<br />

Insgesamt beschäftigt die Branche rund<br />

47.000 Mitarbeiter in größtenteils sicheren<br />

Arbeitsplätzen. Sie alle haben die Ärmel<br />

hochgekrempelt und ihr vielerorts über<br />

Generationen gesammeltes Wissen in neue<br />

Technologien und Systemlösungen gesteckt.<br />

„Das Standbein war vor vielen Jahren das<br />

Standardschloss“, beschreibt Schmidt den<br />

Wandel in den Betrieben seiner Mitglieder.<br />

„Heute hängt von Innovationen und technischem<br />

Anspruch das Überleben ab.“<br />

Das Gros scheint dieses Ziel klar zu übertreffen.<br />

Deutlich lag die deutsche Schlossund<br />

Beschlagindustrie im vergangenen Jahr<br />

mit einem Umsatz von 7,5 Milliarden Euro<br />

vor der Billigkonkurrenz aus Fernost.<br />

Weltweit auf Qualität gebaut<br />

Insbesondere im Hochbaubereich, mit gut<br />

35 Prozent eines der Hauptsegmente,<br />

zeigen die ehemaligen Schloss- und Schlüsselmacher<br />

Format. „Im Objektgeschäft geht<br />

Die drei Fachmänner der Schloss- und Beschlagindustrie: Dipl.-Kfm. Wolfgang K. Schlieper, Präsident<br />

des Fachverbandes, Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes, und Dipl.-Ing. Rainer Ehle<br />

vom Prüfinstitut Schlösser und Beschläge <strong>Velbert</strong><br />

der Trend eindeutig zu Systemlösungen“,<br />

erklärt Schmidt den ganzheitlichen Ansatz<br />

der großen Anbieter. Die Stärke der kleinen<br />

und mittelständischen Betriebe sei hier<br />

der Mut zu Kooperationen, durch die sie<br />

durchaus mithielten. Aber auch in vergleichsweise<br />

winzigen Nischen wie bei Türstoppern<br />

entstehen Innovationen, die der<br />

Branche zu einem glänzenden Gesamtbild<br />

verhelfen.<br />

Obwohl die deutsche Bauwirtschaft endlich<br />

wieder Zuversicht zeigt, haben die Zulieferer<br />

aus der Schloss- und Beschlagindustrie<br />

längst ihr Heil und Wachstum im Ausland<br />

gefunden. „Bei technisch und qualitativ<br />

anspruchsvollen Lösungen haben deutsche<br />

Hersteller die Nase vorn und exportieren mit<br />

ordentlichen Wachstumsraten – auch nach<br />

China und Indien“, bringt der diplomierte<br />

Ingenieur Schmidt den Vorsprung seiner<br />

Branche auf den Punkt. Mit Zuwächsen von<br />

durchschnittlich neun Prozent in den vergangenen<br />

drei Jahren hat sich der Export<br />

zum wahren Zugpferd des mittelständisch<br />

geprägten Industriezweiges gemausert.<br />

Gute Auslandsumsätze mit einem Plus von<br />

über zehn Prozent konnten 2005 den immer<br />

noch leicht schwächelnden Inlandsumsatz<br />

mit seinem Minus von 1,7 Prozent locker<br />

überkompensieren. Die Exportquote lag bei<br />

durchschnittlich 56,1 Prozent, die Ausfuhren<br />

stiegen auf gut 4,2 Milliarden Euro.<br />

Weit reisen mussten jedoch nur wenige<br />

dieser Schlösser und Beschläge. Der mit<br />

knapp 82 Prozent größte Teil wanderte in<br />

Länder der EU wie Holland, Großbritannien,<br />

Belgien, Frankreich oder in die Schweiz.<br />

Aus den europäischen Ländern kam auch<br />

mit 86,2 Prozent der Großteil der Importe.<br />

Noch reichlich Luft für Steigerungen und<br />

großes Interesse an deutscher Wertarbeit<br />

zeigen Länder des nahen Ostens und der so<br />

genannten Emerging Markets wie China,


MS EUR/100 kg ZAMAK (EUR/100 kg)<br />

440<br />

260<br />

420<br />

400<br />

380<br />

360<br />

340<br />

320<br />

300<br />

280<br />

260<br />

240<br />

220<br />

200<br />

NE-Metall-Preise<br />

Messing (MS 58 2.VS) - blaue Linie<br />

ZAMAK (Zinklegierung) - rote Linie<br />

180 120<br />

04/I 04/II 04/III 04/IV 05/I 05/II 05/III 05/IV 06/I 06/II 06/III 06/IV<br />

Sorgen bereiten der Schloss- und Beschlagindustrie die Rohstoffpreise. Sie sind in den letzten Monaten<br />

durch die extreme Nachfrage aus Asien permanent gestiegen. Ein Ende der Preisspirale ist nicht in Sicht.<br />

Korea oder Indien. Allein der asiatische<br />

Raum legte im vergangenen Jahr um satte<br />

13 Prozent zu.<br />

Lean Management statt Lopez<br />

Anders sieht es bei den mit rund 39 Prozent<br />

größten Abnehmern der Branche, der Automobilindustrie,<br />

aus. Nach vielen Jahren des<br />

Wachstums mussten ihre Zulieferer aus der<br />

Schloss- und Beschlagindustrie nach 2004<br />

auch im Folgejahr einen Rückgang von rund<br />

einem Prozent hinnehmen.<br />

Das Marktsegment ist fest in der Hand<br />

einiger weniger Großkonzerne. Jeder von<br />

ihnen ist so konsequent durchorganisiert,<br />

dass Umsatzrückgänge mit zunehmender<br />

Automatisierung und Verfeinerung der Produktionsprozesse<br />

eine Weile aufgefangen<br />

werden. Aus den schmerzhaften Erfahrungen<br />

mit dem Kostenkiller Jose Ignacio Lopez<br />

haben die Automobilisten spürbaren Gewinn<br />

generiert. Mit menschenfreundlichem<br />

Lean Management holten sie viele Aufträge<br />

nach Deutschland zurück, die bereits ins<br />

Ausland gegangen waren.<br />

Große Sieger im kleinen Segment<br />

Klarer Umsatzsieger in der Schloss- und<br />

Beschlagindustrie waren im vergangen Jahr<br />

die Zulieferer der Möbelwirtschaft. Zwar<br />

macht ihr Anteil am Gesamtmarkt lediglich<br />

SCHLIESSEN & SICHERN 43<br />

240<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

16 Prozent aus, aber diese werden immer satter.<br />

Bereits 2004 stieg der Umsatz in diesem<br />

Segment um nahezu 17 Prozent, und 2005<br />

legten die betreffenden Unternehmen mit<br />

weiteren 7,5 Prozent Umsatzzuwachs<br />

nochmals nach.<br />

Kein Wunder, denn auch der Bereich, der<br />

am längsten mit Stagnation zu kämpfen<br />

hatte, macht aktuell mit Innovationen<br />

Boden gut. Aktenschränke öffnen sich durch<br />

Handbewegungen, Schaltschrankschlösser<br />

verschwinden wie unter einer Tarnkappe.<br />

Das Geschäft der deutschen Schloss- und<br />

Beschlagindustrie ist eine Frage der Ehre<br />

und des Vertrauens in den Fachhandel.<br />

Weniger als vier Prozent der deutschen Produktion<br />

finden sich in den Regalen der<br />

Baumärkte.<br />

Einigkeit trotz Dreiteilung<br />

So unterschiedlich die drei Wirtschaftszweige<br />

auch sind, sie haben durchweg<br />

Gemeinsamkeiten. Patriarchen gibt es nur<br />

noch in den allerwenigsten Firmen. Immer<br />

häufiger ruht auch in Familienbetrieben die<br />

Verantwortung auf mehreren Schultern. Die<br />

Grenzen zu anderen Branchen wie der Elektronik,<br />

Informatik oder der Chip-Technologie<br />

beginnen zu bröckeln. Interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit ist das Schlagwort der<br />

Zukunft. Jedes Unternehmen hat mindestens<br />

eine ISO-Zertifizierung, viele in ver-<br />

Wirtschaftsblatt Branche 2/06<br />

schiedenen Spezifikationen. Kaum einer versteht<br />

sich noch als Handwerker. Heute ist die<br />

Bezeichnung „Industrie-Dienstleister“ weit<br />

verbreitet.<br />

Auch die Mitarbeiter mussten sich reichlich<br />

umstellen. Den Schloss- und Schlüsselmacher<br />

gibt es seit bald 30 Jahren nicht<br />

mehr. Mit ihm verschwand der ölverschmierte<br />

Mann an der Maschine. Heute<br />

wird die Produktion computergesteuert und<br />

mikrometergenau von Fachkräften an der<br />

Maschine bedient. Die Zahl der Arbeiter<br />

nimmt ab, die der Angestellten zu. Ungelernte<br />

Kräfte haben nur noch in einigen<br />

wenigen Montagebereichen die Chance<br />

auf einen Arbeitsplatz. Auf keinen Fall<br />

jedoch in der Automobilsparte. Hier steckt<br />

gerade in der Montage das Geheimnis der<br />

Qualität.<br />

Anders bei den Baubeschlägeherstellern<br />

und Möbelindustrie-Zulieferern. Hier ist es<br />

ein Unding, die Fertigung der anspruchsvollen<br />

Einzelteile aus den eigenen Händen zu<br />

geben. Der Zusammenbau wird öfters mal<br />

außer Haus und vielfach auch außer Landes<br />

gegeben“, beschreibt Schmidt die vielen<br />

Kilometer, die in manch einem Schloss<br />

stecken. ▲<br />

Kreuzzug für die Branche<br />

60 Unternehmen sind derzeit im Fachverband<br />

der Schloss- und Beschlagindustrie<br />

organisiert. Je nach Branche repräsentieren<br />

sie 70 bis 90 Prozent des Umsatzes<br />

der jeweiligen Sparten. Neben<br />

vielen anderen Aktivitäten arbeitet der<br />

Verband auch an nationalen wie internationalen<br />

Normen mit. „Die europäischen<br />

Normen sind sehr komplex und mit<br />

allen begleitenden Regeln nur noch für<br />

wenige Experten verständlich. Dazu<br />

kommt eine Vielzahl zusätzlicher Prüfungen.<br />

Wir setzten uns dafür ein, maximale<br />

Transparenz zu schaffen und<br />

die Prüfungen auf ein Minimum zu<br />

beschränken.“<br />

Wenn es sein muss, zieht der<br />

Geschäftsführer Stephan Schmidt dabei<br />

auch mal für die gesamte Branche in<br />

einen Kreuzzug. So wolle er auch den<br />

Kunden seiner Mitglieder aus dem Fensterbau<br />

bei der Umsetzung der Anforderungen<br />

der in Kürze gültig werdenden<br />

EU-Normen für Fenster tatkräftig zur<br />

Seite stehen.


Unternehmen der Kernbranche Schloss und Beschlag aus <strong>Velbert</strong>.Heiligenhaus<br />

ABO System-Elemente GmbH<br />

Rheinlandstr. 59, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/9 30 60<br />

www.abo-system.de<br />

Albert Bredtmann KG<br />

Zeiss Str. 11, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/25 38 29<br />

www.bredtmann.com<br />

August Ring GmbH<br />

Stahlstr. 7, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/9587-0<br />

www.august-ring.de<br />

Bayer & Müller GmbH & Co. KG<br />

Hauptstr. 277, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/9 3170<br />

Bau- und Möbelbeschläge Korten<br />

Kuhlendahler Str. 294, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/24 21<br />

BKS GmbH<br />

Heidestr. 71, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/20 10, www.bks.de<br />

CARL FUHR GmbH & Co. KG<br />

Carl-Fuhr-Str. 12, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/59 20, www.fuhr.de<br />

Carl Wittkopp GmbH & Co. KG<br />

Sternbergstr. 5, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/9 56 60, www.cawi.com<br />

C.Ed. Schulte GmbH + Niederhoff &<br />

Sieper GmbH + CEStronics GmbH<br />

Friedrichstr. 243, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/20 40<br />

www.ces-cylinder.de<br />

Dalbeck GmbH<br />

Siemenstr. 35, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/60 55 80<br />

www.dalbeck.com<br />

DENI Niederhoff & Dellenbusch<br />

GmbH & Co.<br />

Nordring 26-28, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/2 56 00, www.deni.de<br />

DOCO-Beschläge D. Oosterhof GmbH<br />

Dieselstr. 8, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/28 77<br />

eccos pro GmbH<br />

Nevigeser Str. 100, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 08 62 00<br />

www.eccos-pro.com<br />

EMKA Beschlagteile GmbH & Co. KG<br />

Langenberger Str. 32, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/27 30, www.emka.com<br />

Ernst Maurmann GmbH & Co. KG<br />

Deller Str. 15, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/25 44 77<br />

Fachverband<br />

Schloss- und Beschlagindustrie e. V.<br />

Offerstr. 12, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/95 06-0, www.fvsb.de<br />

FCV-Flie<strong>the</strong>r & Co. GmbH<br />

Bessemer Str. 42, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/31 80<br />

www.fcv-cylinder.de<br />

Franz Holz GmbH & Co. KG<br />

Langenberger Str. 176, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 08 20, www.franz-holz.de<br />

Friedr. Fingscheidt GmbH<br />

Friedrichstr. 29, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/9 41-0, www.fingscheidt.de<br />

G. Schwepper Beschlag GmbH + Co.<br />

Schloßstr. 4, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/49 60<br />

www.schwepper.com<br />

GTV Schließ-Systeme GmbH<br />

Mittelstr. 23, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/80 80<br />

www.gtv-schliess-systeme.de<br />

Gustav Kauls GmbH & Co. KG<br />

Hauptstr. 263a, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/93 30 60<br />

Gustav Moellmann GmbH & Co. KG<br />

Langenberger Str. 147, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/20 84-12<br />

www.moellmann-beschlaege.com<br />

HAPO Bau- und Möbelbeschlag GmbH<br />

Bergische Str. 48, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/5 30 76<br />

www.hapo-velbert.de<br />

Haps + Sohn GmbH + Co. KG<br />

Langenberger Str. 131-133<br />

42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/28 01 10, www.haps.de<br />

Heinrich Strenger GmbH<br />

Hauptstr. 103, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/9 80 10<br />

www.strenger-gmbh.de<br />

Hekna Hermann Knapp GmbH & Co. KG<br />

Siemensstr. 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/29 10, www.hekna.com<br />

Hermo-Beschlag GmbH & Co. KG<br />

Bunsenstr. 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 88 70, www.hermo.de<br />

Hiska Metalltechnik<br />

Haberstr. 42, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/93 12-0<br />

www.hiska-metalltechnik.de<br />

Homa Beschläge GmbH & Co. KG<br />

Uhlandstr. 21, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/6 12 00<br />

www.homa-beschlaege.de<br />

Huf Hülsbeck & Fürst GmbH & Co. KG<br />

Steeger Str. 17, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/27 20, www.huf-group.com<br />

Johann Feldmann GmbH<br />

Brangenberger Str. 21, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 14 22<br />

www.johannfeldmann.de<br />

Joh. Stratmann GmbH<br />

Noldestr. 6-8, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/25 23 92<br />

www.jostrav.de<br />

Jul. Niederdrenk GmbH & Co. KG<br />

+ August Knapp Schließtechnik<br />

Zum Papenbruch 12, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/49 80, www.junie.de<br />

Kaba Mauer GmbH<br />

Frankenstr. 8-12, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/59 60<br />

www.kaba-mauer.de<br />

KBV Kehrmann Beschlagtechnik e. K.<br />

Zeiss Str. 19, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/8 06 70<br />

www.kbv-beschlaege.de<br />

Kemmann & Koch GmbH u. Co. KG<br />

Lieversfeld 4, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/25 45 21<br />

www.kemmann-koch.de<br />

KFV-Karl Flie<strong>the</strong>r GmbH & Co. KG<br />

Heidestr. 11, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/27 80, www.kfv.de<br />

Kiekert AG<br />

Kettwiger Str. 12-24<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/1 50, www.kiekert.de<br />

Killefitt & Co. Scharnierfabrik<br />

Friedrichstr. 1, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/8 70 06<br />

KS Technik GmbH<br />

Bunsenstr. 11, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 30 78<br />

www.ks-technik.de<br />

MANTION Baubeschläge GmbH<br />

Dieselstr. 18, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/58 26 90<br />

www.mantion.de<br />

OGRO Beschlagtechnik GmbH<br />

Donnenberger Str. 2-4, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/49 50, www.ogro.de<br />

P. Bisschop GmbH<br />

Stormstr. 1, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/6 30 49, www.bisschop.de<br />

Paul Kaltenpoth GmbH + Co. KG<br />

Brangenberger Str. 25, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/92 31 30<br />

www.paul-kaltenpoth.de<br />

Paul Oberholz & Söhne Schloss- und<br />

Beschlagfabrik GmbH<br />

Dürerstr. 16, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/4 90 90<br />

www.pos-velbert.de<br />

Paul Overhamm GmbH<br />

Sontumer Str. 7, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 22 77<br />

www.paul-overhamm.de<br />

Pego-Baubeschlag<br />

Hasselbecker Str. 5, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/36 80<br />

Prüfinstitut Schlösser u. Beschläge<br />

Wallstr. 41, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/95 06-5<br />

www.piv-velbert.de<br />

Rahrbach GmbH<br />

Nordring 60-64, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/9 70-0, www.rahrbach.de<br />

Roto Frank AG Werk <strong>Velbert</strong><br />

Eintrachtstr. 95, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 03-1, www.roto.de<br />

scemtec automation GmbH<br />

Auf'm Angst 3, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/4 93 60<br />

www.scemtecautomation.de<br />

Schneegans & Spalek GmbH<br />

Industriestr. 47, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 89 50<br />

www.schneegans-spalek.com<br />

Schulte-Schlagbaum AG<br />

Nevigeser Str. 100-110, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 08 60<br />

www.sag-schlagbaum.com<br />

SILCA GmbH<br />

Siemensstr. 33, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/27 10, www.silca.de<br />

Steinbach & Vollmann GmbH & Co. KG<br />

Parkstr. 11, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/1 40, www.stuv.de<br />

Ströter + Co.<br />

Hauptstr. 267, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/92 20 00<br />

www.fenstersicherung.de<br />

T.KILIC LBB e.K.<br />

Untere Industriestr. 28a<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/2 59 70<br />

www.kilic-partner.de<br />

VBL GmbH<br />

Otto-Hahn-Str. 6, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/5 85 40<br />

www.vbl-barcellona.de<br />

WECO <strong>Velbert</strong> Weber & Co. GmbH KG<br />

Industriestr. 59, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/25 93-0<br />

www.weco-velbert.de<br />

Weka-Willi Kampmann GmbH<br />

Nevigeser Str. 229, 42553 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02053/8911<br />

www.weka-kampmann.de<br />

Welüv Schloßzylinderfabrik e. K.<br />

Lieversfeld 9, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/ 250266<br />

Wilhelm May GmbH<br />

+ MAKO Baubeschlage GmbH<br />

Gießereistr. 3, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 83 70<br />

www.wilhelm-may.de<br />

Wilh. Schlechtendahl & Söhne<br />

GmbH & Co. KG<br />

Mozartstr. 4-12, 42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/1 70, www.wss.de<br />

WILKA Schließtechnik GmbH<br />

Mettmanner Str. 56-64, 42549 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/2 08 10, www.wilka.de<br />

WITTE Automotive<br />

WITTE-<strong>Velbert</strong> GmbH & Co. KG<br />

Höferstr. 3-15, 42551 <strong>Velbert</strong><br />

Tel.: 02051/49 80<br />

www.witte-velbert.de<br />

Woelm GmbH<br />

Hasselbecker Str. 2-4<br />

42579 Heiligenhaus<br />

Tel.: 02056/1 80, www.woelm.de<br />

Zum Kompetenzfeld Schließ- und Sicherheitstechnik gehören noch rund 230 weitere Unternehmen, darunter zahlreiche Zulieferer und Dienstleister. Diese Übersicht wurde sehr gewissenhaft zusammengestellt.<br />

Dennoch kann für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben keine Gewähr übernommen werden.

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