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IT und Hightech 2011 - WirtschaftsEcho

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4<br />

D79227 4.Jahrgang /Nummer 1 B2B-DIALOGMAGAZIN FÜR SÜDHESSEN<br />

März/April <strong>2011</strong> 3,50 Euro<br />

HabenSie Ihre<br />

<strong>IT</strong> im Blick?<br />

Serie<br />

„Nachwuchs der Wirtschaft“<br />

–Fachbegriffe<br />

erklärt für junge Leute.<br />

1978930<br />

<strong>IT</strong> im Mittelstand –<br />

<strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong>:Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />

03501<br />

01<br />

Social Media<br />

Soziale Netzwerke erleben<br />

einen rasanten<br />

Aufschwung. Wasan<br />

Facebook &Cofasziniert<br />

<strong>und</strong> wie Sie Ihr<br />

Unternehmen dort präsentieren<br />

können.<br />

Konjunktur <strong>2011</strong><br />

Das Jahr startet im<br />

Aufschwung, der Ausblick<br />

ist branchenübergreifend<br />

gut: Der<br />

DIHK rechnet für <strong>2011</strong><br />

mit einem Wachstum<br />

vonr<strong>und</strong> 3Prozent.<br />

Green Energy<br />

In unseren Büros<br />

schlummern enorme<br />

Energiesparpotenziale.<br />

Wie auch Sie mit<br />

einfachen Tipps Strom<br />

sparen <strong>und</strong> damit Kosten<br />

senken können.<br />

BRIC oder PIG<br />

Oder doch lieber beides?<br />

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gilt: Eine geschickteRisikostreuung<br />

ist gerade international<br />

das A<strong>und</strong> Ojeder<br />

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über Reparaturen, Wartungsservice, Unfallreparaturen, Ersatzteile<br />

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<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Editorial 3<br />

Das <strong>WirtschaftsEcho</strong> präsentiert<br />

sich im neuen<br />

Jahr im neuen Look <strong>und</strong><br />

mit neuem Konzept. Äußerlich<br />

sofort erkennbar durch die<br />

Wandlung vom Tageszeitungsformat<br />

zum Tabloidformat.<br />

Kompakt, lesefre<strong>und</strong>lich mit einem<br />

Glanzumschlag <strong>und</strong> zu einem<br />

Magazin geb<strong>und</strong>en.<br />

Wichtiger jedoch sind die inhaltlichen<br />

Veränderungen. Das<br />

neue <strong>WirtschaftsEcho</strong> versteht<br />

sich als Informationsblattform<br />

für Industrie <strong>und</strong> Handel <strong>und</strong><br />

Freiberufler. Als Verbündeter<br />

der Unternehmen der Region:<br />

nützlich, relevant <strong>und</strong> engagiert.<br />

Die Bedürfnisse unserer Leser<br />

<strong>und</strong> Anzeigenk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

die Herausforderungen unserer<br />

regionalen Wirtschaftregion haben<br />

den Verlag dazu veranlasst,<br />

ein zielgruppengerechtes Business-to-Business<br />

Magazin zu<br />

konzipieren.<br />

Geschäftsk<strong>und</strong>en möchten<br />

weniger Lifestyle-Talk. Fakten<br />

sind gefragt. Waskeine staubtrockene<br />

Sammlung von Fachtex-<br />

ZumLeitthema<br />

Chancen nutzen<br />

In Deutschland denkt man<br />

lieber einmal zu viel als zu<br />

wenig nach, bevor man sich<br />

für oder gegen etwas entscheidet<br />

oder einen Plan in die Tatumsetzt.<br />

Von unseren Nachbarn<br />

werden wir deshalb nicht selten<br />

als Zauderer <strong>und</strong> Zögerer belächelt.<br />

Unumstritten ist: man<br />

sollte nicht blauäugig ins Verderben<br />

rennen, sondern zuvor die<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken abwägen.<br />

Gerade auf einem innovativen<br />

<strong>und</strong> sich ständig rasant weiterentwickelnden<br />

Gebiet wie dem<br />

<strong>IT</strong>-Sektor ist es aber immens<br />

wichtig, dann auch einen ersten<br />

Schritt zu wagen –wie ganz aktuell<br />

die Erfolgsgeschichte von<br />

Facebook zeigt. In unserer Region<br />

haben wir hier großes Poten-<br />

ZumInhalt<br />

Mitneuem Format<br />

<strong>und</strong> neuem Konzept<br />

tial: mit einem innovativen Umfeld,<br />

exzellent ausgebildeten<br />

Wissenschaftlern <strong>und</strong> Nachwuchskräften<br />

sowie hervorragendem<br />

Know-how zu gesellschaftlich<br />

relevanten, zukunftsträchtigen<br />

Themen, beispielsweise<br />

in den Bereichen der Peerto-Peer<br />

Technologien, des Serious<br />

Gaming oder der vernetzter<br />

Sensortechnik. Dies alles eröffnet<br />

uns <strong>und</strong> unser Region großartige<br />

Chancen –esliegt an uns,<br />

diese auch zu ergreifen <strong>und</strong> zu<br />

nutzen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz<br />

(Leiter des Fachbereichs<br />

Multimedia <strong>und</strong><br />

Kommunikation<br />

an der TU Darmstadt)<br />

Hans-Werner Mayer<br />

<strong>und</strong> Alexander Götz<br />

von der Echo Kreativplanung<br />

sind die neuen Verantwortlichen für Redaktion<br />

<strong>und</strong> Koordination des <strong>WirtschaftsEcho</strong>.<br />

ten bedeuten wird. Sachliche Inhalte<br />

werden weiterhin unterhaltsam<br />

präsentiert <strong>und</strong> mit auflockernden<br />

Elementen versehen.<br />

Es wird aber mehr Statistiken,<br />

Grafiken <strong>und</strong> Infoboxengeben.<br />

Trends werden analysiert<br />

<strong>und</strong> verlässliche Informationen<br />

<strong>und</strong> Hilfestellungen für die tägliche<br />

Praxis angeboten.<br />

Regelmäßig werden wir wirtschaftliches<br />

Basiswissen für<br />

Schüler <strong>und</strong> Auszubildende erweitern<br />

um die Indentifikation<br />

der jungen Generation mit dem<br />

Markt, der Marktwirtschaft <strong>und</strong><br />

der Wirtschaftregion zu fördern.<br />

Als Dienstleistung werden in<br />

Zukunft auch Advertorials zu<br />

den Kommunikationsinstrumenten<br />

zählen. Den Werbek<strong>und</strong>en<br />

bieten wir ergänzend zu ihren<br />

Anzeigen die Möglichkeit<br />

umfangreichere Produktinhalte<br />

oder Dienstleistungsangebote<br />

im passenden redaktionellen<br />

Umfeld zu präsentieren.<br />

Das <strong>WirtschaftsEcho</strong> erscheint<br />

<strong>2011</strong> sechsmal <strong>und</strong> jede<br />

Ausgabe widmet sich einem<br />

Leitgedanken. Dieses Thema<br />

wird dann immer im Mittelpunkt<br />

einer Dialogveranstaltung<br />

stehen, die jeweils mit dem Erscheinen<br />

der jeweiligen Ausgabe<br />

stattfinden wird. Ziel ist es die<br />

Kommunikation zwischen Redaktion,<br />

Lesern <strong>und</strong> Werbek<strong>und</strong>en<br />

zu fördern <strong>und</strong> die Themenbereiche<br />

im Dialog zu vertiefen.<br />

Das Leitthema: „Silicon Valley<br />

Südhessen –Chancen <strong>und</strong><br />

Risiken der <strong>IT</strong> unserer Region“<br />

steht im Mittelpunkt der ersten<br />

Veranstaltung, die am 17. März<br />

im Darmstadtium stattfinden<br />

wird. Sie sind herzlich dazu eingeladen<br />

das neue Wirtschafts-<br />

Echo <strong>und</strong> seine Macher dort kennen<br />

zu lernen.<br />

Hans-Werner Mayer <strong>und</strong><br />

Alexander Götz<br />

Ralf Steinmetz FOTO: HESSISCHES TELEMEDIA TECHNOLOGIE KOMPETENZ-CENTER


4 Inhalt MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Inhalt<br />

Leitthema<br />

Podium im<br />

Darmstadtium<br />

Begleitend zum Leitthema dieser Ausgabe findet<br />

am 17. März <strong>2011</strong> ein Podium des Wirtschafts-<br />

Echo im Rahmen der Veranstaltungsreihe Darmstadt<br />

im Dialog im Kongresszentrum Darmstadtium<br />

mit dem Titel „Silicon Valley Südhessen –<br />

Chancen <strong>und</strong> Risiken der <strong>IT</strong> unserer Region“<br />

statt. Es erwartet Sie ein spannender Austausch<br />

zwischen unseren Fachreferenten Prof. Dr.-Ing.<br />

Ralf Steinmetz (TU Darmstadt), Dr.Detlef Schulz<br />

(Geschäftsführer media transfer GmbH, Darmstadt),<br />

Dr.Uwe Vetterlein (Hauptgeschäftsführer<br />

der IHK Darmstadt) sowie Karin Rech (Geschäftsführerin<br />

TIZ Darmstadt).<br />

Interessenten können sich unter der Telefonnummer<br />

06151 –387 293 oder per Email unter<br />

eva.suckut@darmstaedter-echo.de bis zum 7.<br />

März <strong>2011</strong> anmelden.<br />

<strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert<br />

Technologienfür diedritteDimension<br />

3D –Die Zukunfthat längst begonnen 6<br />

Interaktiver Schaufensterbummel<br />

mit dem 3D-Kamerasystem 9<br />

3D Live<br />

Ein einmaliges Spektakel 10<br />

Hype oder todsichere Wette<br />

Stehen wir vorder New-Economy-<br />

Blase 2.0? 11<br />

Social MediaPlattformen<br />

WieUnternehmen K<strong>und</strong>en<br />

zu Fans machen 12<br />

Zehn Tipps<br />

zum Einstieg auf Facebook 14<br />

Silicon ValleySüdhessen<br />

Prominente Protagonisten <strong>und</strong><br />

kleine Softwareschmieden 15<br />

Cloud Computing<br />

Die Wolkebringt Bewegung<br />

in den Markt 16<br />

16<br />

Im Porträt<br />

Die Cx<strong>IT</strong> GmbH aus Nieder-Ramstadt 18<br />

Auf einen Cappuccino<br />

mit „Lilien“-Präsident Hans Kessler 19<br />

Wirtschaftaktuell –WIE diskutiert<br />

Die Wirtschaftskrise ist überw<strong>und</strong>en<br />

Wiesind die Erwartungen für <strong>2011</strong>? 20<br />

Regionaler Außenhandel auf Allzeithoch<br />

Exporte ziehen deutlichan 22<br />

DasSparverhalten<br />

der Deutschen normalisiertsich 23<br />

Region aktuell –WIE passiert<br />

IHK-Umfrage<br />

<strong>2011</strong> startet im Aufschwung 24<br />

Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert<br />

Möbel Kempf<br />

Stressless sorgt für lohnende<br />

Liegezeiten 25


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Inhalt 5<br />

28<br />

Flexibilität ist Trumpf<br />

InnovativeLösungen für das<br />

moderne Büro 28<br />

Bürobedarf ökologisch<br />

Die Bommarius GmbH &Co. KG<br />

aus Darmstadt 31<br />

Green Energy<br />

Wieman mit Bürogeräten<br />

Stromspart 32<br />

Energie<br />

Entega setzt auf das Prinzip<br />

klimaneutrales Wirtschaften 34<br />

Lexus<br />

Der neue CT 200h zur Preview<br />

in Darmstadt 36<br />

Amadoro&Molina<br />

Zwei Weinhändler der Region<br />

im Portrait 38<br />

Netzwerke <strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert<br />

Internationale Investments<br />

Lieber BRIC oder PIGS<br />

oder doch beides? 39<br />

36<br />

JahressiegerBaumwolle<br />

Rohstoffinvestments als neue<br />

Anlagekategorie 41<br />

Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert<br />

Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitstraining<br />

111 fitte Führungskräfte gesucht 44<br />

FitimJob<br />

Krankenkassen stehen mit zahlreichen<br />

Angeboten Firmen zur Seite 45<br />

Serie<br />

Nachwuchs der Wirtschaft –<br />

Fachbegriffe erklärt für jungeLeute 46<br />

Wirtschaftsquiz<br />

Wiegut kennen Sie sich<br />

in der Welt der Wirtschaft aus? 47<br />

Schluss –WIE blickt voraus<br />

Ausblick<br />

auf das <strong>WirtschaftsEcho</strong> Mai/Juni <strong>2011</strong><br />

<strong>und</strong><br />

Erstaunliche Zahlen 50<br />

©2009 www.cdgruppe.de<br />

41<br />

Steinharte Auftritte für schöne Flächen in allen Spielarten.<br />

FürEinfahrten, Zugänge, TerrassenoderSitzplätze.ObBetonpflasteroderNatursteine,derGestaltungsvielfalt<br />

sindkeine Grenzengesetzt. Wirberaten Sie.<br />

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6 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Sehen<br />

<strong>und</strong> gesehen werden:<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />

mit einer ActiveShutter Brille,<br />

favorisiertvon den Herstellern<br />

von 3D-Fernsehern.<br />

FOTO: DPA<br />

Technologien<br />

für die dritte Dimension<br />

VON HANS-WERNER MAYER<br />

Vor einem Jahr wurde auf der<br />

Funkausstellung IFAnoch heftig<br />

diskutiert, ob sich jemand tatsächlich<br />

mit einer klobigen Brille ins<br />

Wohnzimmer setzt, um einen Film in<br />

3D – Die Zukunft hat längst begonnen<br />

3D auf dem Fernseher zu erleben. Die<br />

Verbraucher scheinen die Zweifler inzwischen<br />

widerlegt zu haben. Immer<br />

mehr Technikfans rüsten ihr Heimkino<br />

mit einem 3D-fähigen Flatscreen auf.<br />

Wasbei Flachbildschirmen noch als<br />

<strong>Hightech</strong>-Besonderheit gilt, gehört für<br />

den Menschen zum Alltag: die dreidimensionale<br />

Wahrnehmung. Ohne 3D-<br />

Sehen würden für uns selbst die einfachsten<br />

Dinge wie das Greifen eines<br />

Kugelschreibers zum Problem. Auch<br />

Geschwindigkeiten im Straßenverkehr<br />

könnten wir nicht abschätzen. Durch<br />

den Abstand beider Augen zueinander<br />

wird ein nahes Objekt von jedem Auge<br />

aus einem leicht anderen Blickwinkel<br />

wahrgenommen. Aus diesen Unterschieden<br />

errechnet das Gehirn den Tiefeneindruck<br />

<strong>und</strong> fasst beide Bilder zu<br />

einem räumlichen Bild zusammen. In


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 7<br />

Sek<strong>und</strong>enbruchteilen –zigtausend Mal pro<br />

Tag.<br />

Ein Bildschirm ist aber eine rechteckige<br />

Fläche. Darauf eine dreidimensionale Darstellung<br />

zu erzeugen, ist ohne Hilfsmittel<br />

<strong>und</strong> Tricks nicht möglich, denn der Bildschirm<br />

zeigt immer ein Bild, das beide Augen<br />

gleichzeitig sehen. Man muss also dafür<br />

sorgen, dass beide Augen ein anderes Bild<br />

wahrnehmen, obwohl beide Augen auf dieselbe<br />

Fläche schauen. Viele unterschiedliche<br />

Methoden wurden in den letzten Jahren<br />

entwickelt, um eine 3D-Darstellung am PC<br />

oder an der Leinwand zu ermöglichen.<br />

Die Stereoskopie manipuliert unsere Augen<br />

damit wir 3D-Bilder wahrnehmen können.<br />

Dafür wirdeine 3D-Brille benötigt. Diese<br />

Technik übermittelt verschiedene Bilder<br />

für jedes Auge, deren Kombination die Illusion<br />

einer Tiefenwirkung erzeugt. Der Effekt<br />

beruht also auf einer Art optischer Täuschung.<br />

Egal, ob die Quellen Kinoprojektoren,<br />

LCD- oder Plasma-Fernsehgeräte oder<br />

Heimprojektoren sind –alle arbeiten heute<br />

entweder mit einer polarisierenden Brille<br />

oder einer Shutter-Brille, die den stereoskopischen<br />

Effekt jeweils auf eine andereWeise<br />

erzeugen.<br />

Bei der Suche nach einem passenden TV-<br />

Gerät spielen üblicherweise zunächst ästhetische<br />

Aspekte wie die Bildschirmgröße,Design<br />

<strong>und</strong> Bautiefe oder technische Spezifikationen<br />

wie die Auflösung, der Kontrast <strong>und</strong><br />

die Reaktionszeit eine entscheidende Rolle.<br />

Beim Erwerb eines 3D-TV-Geräts werden<br />

noch die Lichtintensität, Crosstalk <strong>und</strong> die<br />

Zahl der Pixel sehr wichtig. Crosstalk (Überlagerung)<br />

findet statt, wenn das Bild für ein<br />

Auge das vorgesehenes das andere Auge<br />

überlagert. In solchen Fällen kann dem Betrachter<br />

schwindelig werden. Je besser eine<br />

Kombination aus Gerät <strong>und</strong> Brille ist, desto<br />

geringer ist der Crosstalk.<br />

3D-Verfahren im Überblick<br />

Dreidimensionale<br />

Simulationen werden von<br />

zunehmend mehr Branchen<br />

genutzt, beispielsweise<br />

der Automobilindustrie.<br />

FOTOS: FRAUNHOFER<br />

Schnell kann man im Angesicht der vielen<br />

verschiedenen 3D-Brillen <strong>und</strong> neuen Techniken<br />

den Überblick verlieren <strong>und</strong> Artikel erwerben,<br />

die nicht kompatibel sind.<br />

Farbanaglyphe<br />

3D-Verfahren<br />

Die wohl am häufigsten<br />

genutzte<br />

3D-Technik ist bis<br />

heute – trotz ihres<br />

stolzen Alters von<br />

über 150Jahren –die<br />

farbanaglyphe Stereoskopie.<br />

Dabei wird<br />

das Medium mit zwei<br />

perspektivisch verschobenen<br />

Bildern in einer<br />

Farbe pro Seite überlagert.<br />

Der Betrachter<br />

muss eine 3D-Brille tragen,<br />

die links <strong>und</strong> rechts verschieden<br />

farbige Brillengläser<br />

besitzt. Die Farbwerte<br />

vonBrillengläsern <strong>und</strong> Medium<br />

müssen dabei so<br />

exakt aufeinander abgestimmt<br />

sein wie nur<br />

möglich um ein optimales<br />

3D-Ergebnis zu<br />

erzeugen. Die<br />

verbreitetsten<br />

Anaglyphen-<br />

Medien besitzen<br />

rot-cyan <strong>und</strong> magenta-grünKombinationen.<br />

Diese Technik im<br />

Computerbereich eher selten verwendet<br />

<strong>und</strong> in den neuen 3D-Fernsehern wirddiese<br />

veraltete Technologie nicht eingesetzt.<br />

Die ZirkularePolarisation<br />

Dieses Verfahren kommt vorallem in 3D-Kinos<br />

zum Einsatz. Dabei muss der Zuschauer<br />

passive3D-Brillen tragen. Der Projektor projiziert<br />

abwechselnd auf eine silberbeschichtete<br />

Leinwand ein perspektivisch versetztes<br />

Bild für das linke sowie für das rechte Auge<br />

mit Hilfe zirkular polarisierten Lichts. Die<br />

Brillengläser der 3D-Brillen sind so gebürstet,<br />

dass nur die für das entsprechende Auge<br />

vorgesehenen Lichtwellen durchdringen.<br />

Der Bildwechsel ist mit 72 Bildern pro Sek<strong>und</strong>e<br />

so schnell, dass er den Zuschauern<br />

nicht auffällt. In unserem Gehirn werden<br />

beide Bilder zu einem 3D-Effekt zusammengesetzt.<br />

Die Kinos können hierbei ihre normalen<br />

Projektoren nutzen. Die 3D-Brille<br />

wandelt mithilfe einer Verzögerungsplatte<br />

nur das Licht einer Polarisationsrichtung


8 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

durch. Beide Polarisationsfilter<br />

in den Brillengläsern sind unterschiedlich<br />

justiert <strong>und</strong> lassen so<br />

nur immer das für das entsprechende<br />

Auge bestimmte Bild<br />

(Licht) durch. LG hat voreiniger<br />

Zeit die erste 3D-ready Fernseher-Modellreihe<br />

mit zirkularer<br />

Polarisation auf den Markt gebracht.<br />

Die linearePolarisation<br />

Diese Technik kommt z.B. in<br />

IMAX-3D-Kinos zum Einsatz<br />

<strong>und</strong> ist sehr ähnlich der zirkularen<br />

Polarisation. Der große Unterschied<br />

ist allerdings, dass in<br />

3D-Kinos zwei Projektoren benötigt<br />

werden, welche zwei linear<br />

polarisierte Bilder auf die gleiche<br />

Leinwand projizieren. Die<br />

Projektoren sind in der Horizontalen<br />

geneigt. Die passiven 3D-<br />

Brillen der Zuschauer sind mit<br />

unterschiedlich orientierten<br />

Brillengläsern ausgestattet, die<br />

jeweils nur eine linear polarisierte<br />

Projektion einfängt. Nachteil<br />

ist bei diesem 3D-Verfahren,<br />

dass es zu den sogenannten<br />

„Geisterbildern“ beim Neigen<br />

des Kopfes oder ruckartigen Bewegungen<br />

des Zuschauerskommen<br />

kann. Ebenfalls muss die<br />

Leinwand silberbeschichtet<br />

sein, damit die Lichtwellen nicht<br />

auf der Leinwand zerstreuen,<br />

sondern zurückgeworfen werden.<br />

Side-by-side-Verfahren<br />

Hierfür ist ein Bildschirm mit<br />

mindestens 120 Hznotwendig.<br />

Die perspektivisch verschobenen<br />

Bilder werden abwechselnd<br />

60 Mal proAuge <strong>und</strong> proSek<strong>und</strong>e<br />

gezeigt. Insgesamt also 120<br />

Bildwiederholungen pro Sek<strong>und</strong>e.<br />

Die aktive LCD-Shutterbrille<br />

ist per Infrarot mit dem Fernseher<br />

synchronisiert <strong>und</strong> dunkelt<br />

abwechselnd eine Brillenseite<br />

ab,sodass nur ein Projektorbild<br />

pro Auge wahrgenommen wird.<br />

Da die Kosten für Shutterbrillen<br />

um ein Vielfaches höher sind,<br />

als die der Einweg-Plastikbrillen,<br />

wird diese Technik nicht<br />

häufig in 3D-Kinos angewandt.<br />

Neben 3D-Fernsehgeräten mit<br />

dem side-by-side-Verfahren mit<br />

Shutterbrillen von Panasonic,<br />

Samsung <strong>und</strong> Sony, brachte<br />

kürzlich der Grafikkartenhersteller<br />

NVIDIA die erste 3D-Grafikkarte<br />

auf den Markt, die mit<br />

Hilfe einer Shutterbrille einen<br />

dreidimensionalen Eindruck in<br />

Echtzeit auf dem Computer generiert.<br />

Passiv polarisierte 3D-Brille<br />

Diese Technologie präsentiert<br />

gleichzeitig zwei Bilder auf einem<br />

Bildschirm. Jedes dieser<br />

Bilder hat aber eine anderePolarisation.<br />

Jedes Auge empfängt<br />

auch nur das für sich bestimmte<br />

Bild. Das Gehirn setzt dann diese<br />

Informationen in ein räumliches<br />

Bild zusammen <strong>und</strong> das<br />

3D-Vergnügen beginnt. Passive<br />

Brillen bieten dem Auge<br />

hohe Farbtiefen Außerdem<br />

werden empfindliche<br />

Augen keinerlei Flackern<br />

wahrnehmen, wie es z.B.<br />

bei Active Shutter Brillen<br />

verursacht können. Zudem<br />

sind passive3D-Brillen<br />

im Vergleich zu Active<br />

Shutter Brillen weitaus<br />

kostengünstiger.<br />

Zurzeit ist diese Technologie<br />

beschränkt auf große<br />

3D-Projektoren. Diese<br />

Technik wirdnoch etwas<br />

Zeit benötigen, bis<br />

sie mit den durchaus<br />

marktreifen Active<br />

Shutter 3D-Fernsehern<br />

mithalten kann.<br />

Head Mounted<br />

Display<br />

Eine auf<br />

den ersten<br />

Blick fast<br />

ideale Möglichkeit<br />

zur Erzeugung<br />

echter 3D-Effekte<br />

ist der Einsatz eines<br />

Helms, der über zwei<br />

Bildschirme verfügt.<br />

Damit wird jedes Auge<br />

über ein eigenes<br />

Bild versorgt. Für<br />

Präsentationen oder<br />

Simulatoren sind<br />

diese „Kopfgeweihe“<br />

ideal. Sie schotten<br />

den Anwender völlig von der<br />

Umwelt ab <strong>und</strong> erlauben ein völliges<br />

Eintauchen in die virtuelle<br />

Umgebung. Obwohl Head<br />

Mounted Displays eine sehr gute<br />

3D-Darstellung erlauben, ist ein<br />

Einsatz am PC-Arbeitsplatz nur<br />

eingeschränkt möglich. Wenn<br />

der Anwender nebenbei noch<br />

Eingaben tätigen muss,also beispielsweise<br />

eine Tastatur bedienen<br />

oder in der Medizin noch<br />

mit der Betreuung <strong>und</strong> Überwachung<br />

von Instrumenten <strong>und</strong><br />

Patienten beschäftigt ist, sind<br />

die Geräte keine gute Lösung, da<br />

dafür das Display jedes Mal abgelegt<br />

werden müsste. Für PC-<br />

Spiele sind sie aber eine interessante<br />

Alternative – wenn die<br />

Preise der Geräte irgendwann<br />

ein erträgliches Niveau erreichen.<br />

Es geht auch<br />

ohne Hilfsmittel<br />

3D ohne Brille ist noch Zukunftsmusik,<br />

aber die dafür erforderlichenautostereoskopischen<br />

Displays gibt es schon.<br />

Dabei kommen unterschiedliche<br />

Technologien zum Einsatz –<br />

beispielsweise Kameras, welche<br />

die Augen des Betrachters<br />

verfolgen <strong>und</strong> permanent den<br />

Blickwinkel des dargestellten<br />

Bildes anpassen. Eine andere<br />

Technik arbeitet nach dem Prinzip<br />

vonWackelbildern. Über jeder<br />

Pixelspalte des Panels liegt<br />

eine so genannte Parallaxenbarriere<br />

– eine durchsichtige<br />

Schicht, die mit Schlitzen versehen<br />

ist. Über je zwei Pixelspalten<br />

befindet sich ein Schlitz. So<br />

sieht das eine Auge aus seinem<br />

Blickwinkel nur die erste Reihe<br />

an Bildpunkten <strong>und</strong> das andere<br />

nur die zweite. Leider hat auch<br />

diese Technik einige Nachteile<br />

z.B.die geringereBildauflösungen<br />

als herkömmliche LCDoder<br />

Plasma-Geräte oder die<br />

Einschränkung im Betrachtungswinkel.<br />

Professionelle Anwendungen<br />

setzen deshalb auf eine Kombination<br />

aus Blickwinkelerfassung<br />

<strong>und</strong> Parallaxentechnik. Dabei<br />

wird die Parallaxenschicht<br />

mit der Kopfbewegung verschoben,<br />

was deutlich höhere Blickwinkel<br />

möglich macht. Das<br />

Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut<br />

(HHI) in Berlin hat ein Sys-<br />

tem entwickelt, das auf diese<br />

Weise funktioniert. Perfektioniert<br />

wird die Darstellung über<br />

ein multimodales Display, das<br />

gleichzeitig verschiedene Ansichten<br />

einer Szene zeigen kann,<br />

so dass mehrere Zuschauer in<br />

den Genuss der 3D-Wiedergabe<br />

kommen.<br />

Noch weiter in die Zukunft<br />

blicken die Wissenschaftler an<br />

der Universität von Tucson in<br />

Arizona: Mit einer neuartigen<br />

Holografietechnik können sie<br />

bewegte 3D-Bilder fast in Echtzeit<br />

darstellen. Gr<strong>und</strong>lage ist ein<br />

spezielles Display aus Polymermaterial,<br />

das in kurzen Abständen<br />

von einem Laser mit neuen<br />

Bildern beschrieben wird. Die<br />

Szenerie wird kontinuierlich<br />

von mehreren Kameras aus verschiedenen<br />

Winkeln aufge-<br />

3D –<br />

aber ohne Brille:<br />

Präsentiertauf der IFA<br />

vom Heinrich-Hertz-Institut.<br />

FOTO: FRAUNHOFER


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 9<br />

zeichnet, über eine schnelle Internetverbindung<br />

an den gewünschten<br />

Ort übertragen <strong>und</strong><br />

dort mit Hilfe des Pulslaserstrahls<br />

dargestellt. Dass diese<br />

Technik keine Sciencefiction ist,<br />

beweist eine Entwicklung der<br />

deutschen Firma Seereal: Das<br />

Dresdner Unternehmen kann<br />

bereits holografische Fernsehschirme<br />

herstellen, die räumliche<br />

Bilder darstellen.<br />

Experten prognostizieren<br />

ein gewaltiges Wachstum<br />

Die Marktforscher der amerikanischen<br />

Unternehmensberatung<br />

Display Search rechnen damit,<br />

dass bereits 2014 weltweit über<br />

Forscher wollen den Einkaufsbummel<br />

zum besonderen<br />

Erlebnis machen: Passanten<br />

können künftig Schaufensterauslagen<br />

per Gesten bedienen.<br />

Vier Kameras erfassen<br />

die 3D-Positionen von Händen,<br />

Gesichtern <strong>und</strong> Augen<br />

<strong>und</strong> wandeln diese in Befehle<br />

um.<br />

Gebannt betrachtet die Passantin<br />

die Schaufensterauslage.<br />

„Ist die Ledertasche nicht<br />

schick?“, fragt sie ihren Begleiter.<br />

„Welche meinst du denn?<br />

Da stehen so viele.“ Die Frau<br />

deutet auf eine der Taschen.<br />

Wie von Zauberhand erscheint<br />

das Teil daraufhin auf einem<br />

Display hinter dem Schaufenster.<br />

Per Fingerzeig auf einen<br />

Button dreht sich das Designer-<br />

Objekt auf dem Bildschirm.<br />

„Aha, so sieht die Rückseite<br />

aus.“ Die Passantin ist beeindruckt.<br />

Mit einer weiteren Geste<br />

zoomt sie die Tasche heran.<br />

Interaktiver Schaufensterbummel<br />

3D-Kamerasystem – Warenlassen sich so auswählen <strong>und</strong> sofort kaufen –auch nach Ladenschluss<br />

Jedes Detail ist jetzt genau erkennbar.<br />

Ein neuartiges 3D-Kamerasystem<br />

des Fraunhofer-Instituts<br />

für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut<br />

HHI in Berlin<br />

sorgt für dieses besondere<br />

Shoppingerlebnis. Das „Interactive<br />

Shop Window“ ermöglicht<br />

es, Waren hinter Schaufenstern<br />

mit einfachen Gesten<br />

auf ein Display zuholen. „Im<br />

Web ist das interaktive Shoppen<br />

seit langem Standard. Wir<br />

bringen die Technik jetzt in<br />

Fußgängerpassagen <strong>und</strong> Einkaufszentren.<br />

Das Gerät ist<br />

komplett hinter der Scheibe installierbar“,<br />

sagt Paul Chojecki,<br />

Wissenschaftler am HHI.<br />

So funktioniert<br />

das System<br />

Vier kleine Kameras erfassen<br />

kontinuierlich die 3D-Positionen<br />

von Händen, Gesichtern<br />

90 Millionen 3D-Fernseher abgesetzt<br />

werden, was etwa 40Prozent<br />

aller verkauften Flachbildschirme<br />

entsprechen würde.<br />

Und das, obwohl die Filmangebote<br />

noch überschaubar sind.<br />

Aber das wird vermutlich sehr<br />

bald ändern.<br />

Nachdem „Avatar“ der erfolgreichste<br />

Film aller Zeiten geworden<br />

ist, werden sich mit<br />

größter Wahrscheinlichkeit nun<br />

alle Filmproduktionsfirmen bemühen,<br />

ihre Filme auf den neuen<br />

3D-Standard zuheben. Aber<br />

nicht alle Regisseure teilen<br />

James Camerons Besessenheit<br />

in Sachen dreidimensionaler<br />

Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> nicht viele<br />

Firmen haben das Budget, die<br />

<strong>und</strong> Augen. Eine Bildverarbeitungssoftware<br />

berechnet die<br />

Koordinaten <strong>und</strong> wandelt sie in<br />

entsprechende Eingaben um.<br />

So lassen sich Waren auswählen,<br />

im Detail betrachten <strong>und</strong><br />

sofort kaufen –auch außerhalb<br />

der Öffnungszeiten. Interessierte<br />

können sich zudem Produktinformationen<br />

wie Herstellerangaben,<br />

Farbe, Material,<br />

Preis <strong>und</strong> Verfügbarkeit anzeigen<br />

lassen. „Vergleichbares gibt<br />

es in Deutschland bislang<br />

nicht. Bis dato werden in<br />

Schaufenstern – wenn überhaupt<br />

–nur Touchscreens eingesetzt.<br />

Mit unserem ‚Interactive<br />

Shop Window‘ kann man jedoch<br />

berührungslos interagieren.<br />

Ein Plus für alle, die Wert<br />

auf Hygiene legen“, so Chojecki.<br />

Zwei der vier Stereokameras<br />

erfassen Gesicht <strong>und</strong> Augen,<br />

die anderen beiden nehmen die<br />

Handbewegungen auf. Die<br />

Regisseure zuunterstützen, die<br />

das wünschen.<br />

Ursprünglich erforderte das<br />

Filmen von 3D-Filmen zwei Kameras,<br />

die in leicht verschobenem<br />

Winkel, alle Szenen gleichzeitig<br />

aufnehmen. Die notwendige<br />

Technologie <strong>und</strong> die Leute,<br />

die sie beherrschten sind sehr<br />

teuer. Das heißt, dass die meisten<br />

neuen 3D-Filme, den Effekt<br />

in der Postproduktion herstellen.<br />

Dabei trennen die Bildtechniker<br />

die einzelnen Aufnahmen<br />

<strong>und</strong> lösen sie in verschiedenen<br />

Tiefen auf. Dann werden die Objekte<br />

in jeder Schicht sorgfältig<br />

mit Konturen versehen. Danach<br />

wirdmittels Computer ein zweiter<br />

Kamerawinkel simuliert <strong>und</strong><br />

Interactive Shop WindowSystem:<br />

Über das Schaufenster-Display können<br />

die Passantinnen sich über den Schal<br />

ihrer Wahl informieren <strong>und</strong> ihn<br />

auch gleich kaufen.<br />

FOTO: FRAUNHOFER-INST<strong>IT</strong>UT<br />

Bildbearbeitung erkennt sowohl<br />

Gesten wie das Drehen einer<br />

Hand als auch den Fingerzeig<br />

auf Buttons, die auf dem<br />

Monitor zu sehen sind. „Das<br />

System speichert keine personenspezifischen<br />

Daten, lediglich<br />

die Koordinaten der erkannten<br />

Körperteile werden an<br />

die Visualisierungsanwendung<br />

weitergereicht“, betont der Forscher.<br />

„Interactive Shop Window“<br />

ist zu allen Displays kompatibel.<br />

Der Ladeninhaber ist<br />

daher frei in der Wahl des Monitors,<br />

er kann sich für Plasma-,<br />

LED-, LCD-, Projektions- oder<br />

Rückprojektionsbildschirm<br />

entscheiden. Auch die Größe<br />

des Monitors ist beliebig. Zudem<br />

lässt sich das System mit<br />

vorhandener Software wie einemContent-Managementoder<br />

einem Warenwirtschaftssystem<br />

verknüpfen. Auf diese<br />

Weise können Ladenbesitzer<br />

ihren kompletten Warenbe-<br />

ein leicht verschobenes Bild generiert.<br />

Für „Alice im W<strong>und</strong>erland“<br />

war ein ganzes Team von<br />

Künstlern aktiv um den Film 3Dfähig<br />

zu gestalten.<br />

Sämtliche namhafte Hersteller<br />

von Fernsehgeräten haben<br />

mittlerweile 3D-TV-Geräte im<br />

Angebot. Die Prognosen auf<br />

dem Markt der TV-Hersteller gehen<br />

klar in die Richtung, dass<br />

sich die ActiveShutter Technologie<br />

auf dem Markt etablieren<br />

wird. Auch in anderen Branche<br />

hat die 3-D-Zukunft längst begonnen:<br />

Automobilindustrie,<br />

Ges<strong>und</strong>heitsforschung oder Architekturbüros<br />

bedienen sich in<br />

vielen Bereichen dreidimensionaler<br />

Simulationen.<br />

stand auf dem Display abbilden.<br />

Wie die Händler den Bezahlvorgang<br />

gestalten, bleibt<br />

ihnen überlassen. Doch das<br />

„Interactive Shop Window“<br />

bietet noch weitereVorteile: Es<br />

erkennt nicht nur, wie viele<br />

Personen vor dem Schaufenster<br />

stehen, sondern stellt auch<br />

auf Basis der gesammelten Daten<br />

fest, für welche Produkte<br />

<strong>und</strong> Informationen sich die<br />

Passanten besonders interessieren.<br />

Durch individuelle Begrüßungstexte<br />

auf dem Display<br />

lässt sich darüber hinaus<br />

eine enge K<strong>und</strong>enbindung aufbauen.<br />

Entwickelt wurde das System<br />

für den Einsatz in Einkaufszentren<br />

<strong>und</strong> im Einzelhandel.<br />

Denkbar ist laut Chojecki aber<br />

auch die Installation in Museen<br />

oder auf Messen. Derzeit liegt<br />

das 3D-Erfassungssystem als<br />

Prototyp vor.


10 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

3D-Live−Ein einmaligesSpektakel<br />

Weltpremiere –<br />

Mit den Fantastischen Vier<br />

in die dritte Kinodimension<br />

28. September 2010:Erstmals wurde<br />

einKonzert der Fantastischen Vier<br />

live in3Daus dem „SteintorVarieté“<br />

in Halle an der Saale per Satellit<br />

in 100Kinos übertragen.<br />

Ein zentraler Baustein in der<br />

kompletten Kette von der<br />

Aufnahme bis zur Wiedergabe<br />

ist das vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut<br />

HHI entwickelte<br />

Assistenzsystem STAN<br />

(Stereoscopic Analyzer).<br />

Die Aufnahme <strong>und</strong> Verarbeitung<br />

von guten 3D-Inhalten<br />

stellt für das Produktionsteam<br />

stets eine große Hausforderung<br />

dar.Viele Parameter wie Farbanpassung,<br />

Stereogeometrie oder<br />

die Ausrichtung der beiden Kameras<br />

müssen vonSzene zu Szene<br />

verändert werden –inAbhängigkeit<br />

von Motiv, Nah- <strong>und</strong><br />

Fernpunkten sowie Konvergenz<strong>und</strong><br />

Fokusebene.<br />

Der vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut<br />

entwickelte<br />

Stereoscopic Analyzer unterstützte<br />

Kameraleute, Stereogra-<br />

Von der Vielfalt profitieren<br />

Multiprofessionelle, persönliche Beratung<br />

durch Steuerberater, Rechtsanwälte<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer im neuen Domizil<br />

„Büro imPark“<br />

Die MOOG Partnerschaftsgesellschaft ist<br />

zum 1. Januar <strong>2011</strong> aus dem Zusammenschluss<br />

der traditionsreichen Darmstädter Kanzleien<br />

Moog Moog & Partner <strong>und</strong> Schmunk ·Haase ·<br />

Leber hervorgegangen.<br />

phen <strong>und</strong> das gesamte Produktionsteam<br />

bei der korrekten Einstellung<br />

dieser für die Stereoqualität<br />

entscheidenden Parameter.<br />

Das Assistenzsystem sorgt<br />

dabei unter anderem dafür,dass<br />

die bei der Aufnahme berechneten<br />

Werte direkt an beide Kameras<br />

weitergegeben werden, so<br />

dass falsche Einstellungen ermittelt<br />

<strong>und</strong> korrigiert werden<br />

können. Diese Korrektur wird<br />

durch die ideale Positionierung<br />

der beiden Kameras mittels Motorsteuerung<br />

erreicht – <strong>und</strong><br />

DARMSTADT<br />

Diplom-Volkswirt<br />

DR. RÜDIGER MOOG<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater,<br />

Rechtsanwalt<br />

ILONA MOOG<br />

Rechtsanwältin,<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

LUISE GERISCHER<br />

Rechtsanwältin,<br />

Fachanwältin für Steuerrecht,<br />

Fachanwältin für Miet- <strong>und</strong><br />

Wohnungseigentumsrecht<br />

Diplom-Finanzwirt<br />

MICHAEL HAASE<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater,<br />

Fachberater für Internationales<br />

Steuerrecht<br />

Diplom-Betriebswirt<br />

CLAUS-PETER STEIN<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater<br />

durch die in Echtzeit berechneten<br />

Parameter gesteuert.<br />

Neben der bildbasierten Berechnung<br />

der Stereo-Parameter<br />

erleichtert das System auch<br />

durch die Vorschau auf produktionsrelevante<br />

Informationen<br />

wie Stereoqualität, Tiefe der<br />

Szene sowie die Warnung vor<br />

möglichen Regelverletzungen<br />

die reibungslose Live-Übertra-<br />

Diplom-Finanzwirt<br />

PETER DEGEL<br />

Vereidigter Buchprüfer,<br />

Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Steuerrecht<br />

DIRK LANGNER<br />

Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Steuerrecht,<br />

Fachanwalt für Handels- <strong>und</strong><br />

Gesellschaftsrecht<br />

Diplom-Betriebswirt (BA)<br />

JÖRG LEBER<br />

Steuerberater<br />

HEIDI BARNEWALD-DEUSSER<br />

Steuerberaterin<br />

Diplom-Volkswirtin<br />

DOROTHEA BÖER<br />

Wirtschaftsprüferin,<br />

Steuerberaterin<br />

Diplom-Betriebswirt<br />

MATTHIAS BELTZIG<br />

Steuerberater<br />

Diplom-Kauffrau<br />

ULRIKE DUUS<br />

Steuerberaterin<br />

gung von Konzerten <strong>und</strong> anderen<br />

Events.<br />

Das Assistance System STAN<br />

wurde vomFraunhofer Heinrich-<br />

Hertz-Institut, Berlin in Kooperation<br />

mit KUK Film Produktion,<br />

München im Rahmen des vom<br />

B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Technologie geförderten,<br />

deutschen Verb<strong>und</strong>projekts<br />

PRIME entwickelt. So konnten<br />

Kinobesucher in Deutschland,<br />

Österreich, der Schweiz, Luxemburg<br />

<strong>und</strong> Belgien mit Hilfe einer<br />

3D-Brille beim Konzert der Fantastischen<br />

Vier dabei sein.<br />

DENISE BLANKENBURG<br />

Rechtsanwältin,<br />

Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />

PATRICK WEIS<br />

Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Steuerrecht<br />

ACHIM SCHWEIZER<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater,<br />

Rechtsanwalt<br />

Diplom-Kauffrau<br />

JULIA UNGER<br />

Steuerberaterin<br />

FREIBERG<br />

Diplom-Ingenieur Ökonom<br />

DR. HANS-PETER HÜTTL<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater<br />

BIANCA FIJAS-SEGER<br />

Rechtsanwältin<br />

THOMAS KÄSTNER<br />

Wirtschaftsprüfer,<br />

Steuerberater<br />

MOOG Partnerschaftsgesellschaft | Holzhofallee 15A | 64295 Darmstadt | FON 06151 9936-0 | FAX 06151 9936-19 | darmstadt@moogpartner.de<br />

www.moogpartner.de | MSI Global Alliance Independent Member Firm<br />

FOTOS: HEINRICH-HERTZ-INST<strong>IT</strong>UT


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 11<br />

Hype oder<br />

todsichereWette?<br />

50 Milliarden für den Zuckerberg –<br />

Stehen wir vor der New-Economy-Blase 2.0?<br />

VON ALEXANDER GÖTZ<br />

Esist noch gar nicht so lange<br />

her, als eine wahre<br />

Goldgräberstimmung in<br />

der Bevölkerung ausbrach. Eine<br />

Anlageform, die bis dato ein<br />

Schattendasein bei Sparern (zumindest<br />

in Deutschland) führte,<br />

wurde über Nacht zum Star: die<br />

Aktie. Der Hype begann mit<br />

Manfred Krug: 1996 spielte sich<br />

der „Tatort“-Kommissar in die<br />

Herzen der Deutschen – <strong>und</strong><br />

machte ihnen die Telekom-Aktie<br />

schmackhaft. Danach folgte ein<br />

Runauf alles,was irgendwie mit<br />

Internet <strong>und</strong> <strong>IT</strong> zu tun hatte.Die<br />

enorme Liquidität, die in den<br />

Neuen Markt floss,katapultierte<br />

Firmen in schwindelerregende<br />

Bewertungshöhen. Dahinter<br />

standen aber oft nur eine luftige<br />

Geschäftsidee,ein paar Büromöbel<br />

<strong>und</strong> ein Geschäftswagen.<br />

Nicht selten wurde versucht,<br />

durch fingierte Meldungen, die<br />

Anleger bei Laune zu halten.<br />

Nemax –Friedhof<br />

der gefallen Engel<br />

So der Fall Biodata –aus einem<br />

als gr<strong>und</strong>solide empf<strong>und</strong>enen<br />

Börsenliebling wurde innerhalb<br />

weniger Wochen ein Pleitekandidat.<br />

Die damals noch im Nemax<br />

50 vertretene Biodata korrigierte<br />

im Oktober 2001 eine<br />

Pflichtmitteilung aus dem August<br />

2000 über einen Auftrag in<br />

Millionenhöhe. Im November<br />

2001 folgte dann der Insolvenzantrag,<br />

im März 2002 wurde<br />

die auf Firewalls für<br />

Computersysteme<br />

spezialisierte<br />

Firma aus dem<br />

Neuen Markt<br />

entfernt. Kein<br />

Einzelfall. Fortunecity,Artnet,<br />

Commerce One<br />

–manchem Leser<br />

wird nochmal<br />

ein kalter<br />

Schauer über den Rücken laufen.<br />

Die Feierlaune schwappte<br />

über in Katerstimmung. Ausufernde<br />

Verluste, schlechter<br />

Umgang mit den Aktionären<br />

<strong>und</strong> Managementkrisen – die<br />

Welt hatte genug vom Experiment<br />

NewEconomyander Börse.<br />

Phoenix aus der Asche<br />

Doch noch im gleichen Jahrzehnt<br />

schickt sich eine neue Generation<br />

um Namen wie Mark<br />

Zuckerberg, Mark Pincus oder<br />

Larry Page an, um mit ihren Geschäftsmodellen<br />

einen neuen<br />

Hype unter Anlegern auszulösen.<br />

Dabei scheinen sie auf den<br />

ersten Blick mindestens genauso<br />

abstrus wie die von damals:<br />

Hier ein virtuelles Poesiealbum,<br />

dort eine virtuelle Farm, wo mit<br />

echtem Geld virtueller Dünger<br />

gekauft werden kann. Und wieder<br />

sammeln diese „Jungunternehmer“<br />

derzeit hohe Summen<br />

bei Investoren ein -<strong>und</strong> steigern<br />

ihren Firmenwert, ohne detailliert<br />

Auskunft über ihre Finanzen<br />

zu geben. Es scheint, als hätten<br />

die Anleger nichts dazu gelernt.<br />

Stehen wir vor der New-<br />

Economy-Blase 2.0? Nicht wenige<br />

Stimmen meinen, Facebook<br />

sei mit aktuell 50 Milliarden Dollar<br />

(mehr als die Deutsche Bank<br />

oder der Autokonzern BMW)<br />

überbewertet. Die Anteilsscheine<br />

werden jedoch nicht über die<br />

Börse gehandelt, sondern über<br />

ominöse Zweitmärkte. Und hier<br />

liegt der Unterschied: die neue<br />

Generation der Internetfirmen<br />

wie Facebook stürmt nicht einfach<br />

an die Börse.<br />

Das Geschäftsmodell<br />

ist profitabel<br />

Nach dem abrupten Ende der Internet-Euphorie<br />

hegen die jungen<br />

Unternehmen Misstrauen<br />

gegen die nervösen Launen der<br />

Finanzmärkte. ImGegensatz zu<br />

ihren gescheiterten Vorläufern,<br />

haben sie eines, wenn nicht das<br />

wichtigste Kriterium vorzuweisen:<br />

ein profitables Geschäftsmodell.<br />

Das Geld, das sie nicht<br />

wirklich dringend brauchen,<br />

kommt heute nicht mehr aus<br />

Deutschland <strong>und</strong> den USA, sondern<br />

aus Russland <strong>und</strong> Asien.<br />

Neben einem soliden Geschäftsmodell,<br />

werden nicht nur Premium-Inhalte<br />

<strong>und</strong> Werbung ver-<br />

kauft, sondern auch immer begehrte<br />

werdende Nutzerdaten,<br />

<strong>und</strong> auf diesem Feld haben diese<br />

Unternehmen eine große Nutzerbasis<br />

vorzuweisen.<br />

Glaubensfrage<br />

Im Fokus<br />

der Anleger <strong>und</strong> Medien<br />

stand der Neue Markt<br />

nur für einigeJahre.<br />

Das Börsensegment,<br />

das 1997 gegründet<br />

wurde <strong>und</strong> vielen<br />

Firmen-Hasardeuren<br />

eine atemberaubende<br />

Karriere bescherte,<br />

kollabierte schließlich<br />

im Jahr 2003.<br />

ARCHIVFOTO: DPA<br />

An dieser Stelle kommen Phantasien<br />

ins Spiel. Wastraut man<br />

diesen jungen Unternehmen<br />

noch zu? Wie weit kann sich das<br />

Geschäftsmodell ausdehnen?<br />

Die Phantasie ist dabei nicht<br />

mehr so blind wie vorzehn Jahren,<br />

letztendlich ist es aber doch<br />

eine Glaubensfrage, obdie New<br />

Economy2.0 wieder nur ein Hype<br />

ist oder eine todsichereWette.<br />

Der Der Börsengang von Facebook<br />

ist übrigens für 2012 geplant.<br />

LESEN SIE ZU DIESEM THEMA<br />

AUCH: CLICK ME, LIKE ME –<br />

WIE AUS KUNDEN<br />

FANS WERDEN (S. 12)


12 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Clickme, likeme<br />

Gut 62 Prozent der deutschen Unternehmen wollen<br />

sich<strong>2011</strong>nach einer Studie der Software-Initiative<br />

Deutschland<strong>und</strong> des Frauenhofer-Instituts auf Social-MediaPlattformen<br />

wie Facebook oder Twitter<br />

engagieren. DasZiel: Ganz vorne mit dabei zu sein,<br />

Meinungsbildner in den CommunitieszuFansmachen<br />

<strong>und</strong> so daseigene Image <strong>und</strong> die eigenen<br />

Produkte nachoben pushen.<br />

VON ALEXANDER GÖTZ<br />

Social Media ist das Thema<br />

in Unternehmen. Immer<br />

mehr Firmenlenker versuchen,<br />

sich Wissen um das neue<br />

Dialogmedium anzueignen. Da<br />

das Internet mittlerweile ein<br />

Massenmedium ist, spricht in<br />

der Tatviel für eine tiefgehende<br />

Integration der digitalen Welt in<br />

Unternehmensprozesse,inMarketing<br />

<strong>und</strong> in Personalmanagement.<br />

Aber ist der virtuelle Dialog<br />

wirklich die Revolution in<br />

der K<strong>und</strong>en-Kommunikation<br />

oder endet er,wie so oft bei neuen<br />

Trends, die Hypes werden<br />

<strong>und</strong> eine Art Goldgräberstimmung<br />

auslösen, in maßloser<br />

Überschätzung?<br />

Konnte man sich gerade so<br />

daran gewöhnen, dass man sich<br />

per SMS zu einem Termin verabredet,<br />

um ihn dann kurze Zeit<br />

später (ebenfalls per SMS) drei<br />

Mal zu verschieben <strong>und</strong> zwei<br />

Mal zu bestätigen, dass man nun<br />

auch wirklich auf dem Wegist,<br />

so ist das neue Kommunikationsverhalten<br />

wieder eine ganz<br />

andere, neue Welt. Um heute<br />

modern <strong>und</strong> cool zu wirken,<br />

braucht es keinen Porsche mehr,<br />

sondern eine gut gemachte Präsenz<br />

in den sozialen Netzwer-<br />

ken. Eine der beliebtesten Communities<br />

ist die Plattform Facebook<br />

mit aktuell r<strong>und</strong> 650Millionen<br />

aktiven Usern. Jeden Tag<br />

kommen r<strong>und</strong> 700 000 weitere<br />

dazu. Wärendie Nutzer Einwohner<br />

eines Landes, überträfe Facebook<br />

die USA um etwa das<br />

Doppelte. Die Struktur der Nutzer<br />

ist vielschichtig. Von Max<br />

Mustermann über Stars <strong>und</strong><br />

Sternchen bis hin zum Englischen<br />

Königshaus. Dieses hat<br />

seit November 2010 eine royale<br />

Präsenz auf Facebook, nebst aktuell<br />

300 000 Fre<strong>und</strong>en.<br />

Netz der unbegrenzten<br />

Gemeinsamkeiten<br />

Sein überproportionales Wachstum<br />

verdankt es vorallem zweier<br />

Neuerungen: Den so genannten<br />

„Fanpages“ <strong>und</strong> dem „Gefällt<br />

mir“ –Button. Beim kleinen<br />

Knopf mit dem blauen Daumen<br />

funktioniert es wie im alten<br />

Rom, doch „Daumen hoch“<br />

heißt jetzt „liken“.Wer bei Facebook<br />

angemeldet ist, kann so<br />

beim Vorbeisurfen mit nur einem<br />

Klick einen Text, ein Video<br />

oder sonstigen Content gut finden<br />

<strong>und</strong> es seinem Fre<strong>und</strong>eskreis<br />

mitteilen. So entsteht ein<br />

umfassendes <strong>und</strong> einzigartiges<br />

Social Media Plattformen –<br />

Wie Unternehmen K<strong>und</strong>en zu Fans machen<br />

Netzwerk gemeinsamer Interessen<br />

<strong>und</strong> Empfehlungen.<br />

Das macht Facebook wiederum<br />

für Unternehmen so interessant.<br />

Wo <strong>und</strong> wie sonst kann<br />

man einfacher <strong>und</strong> verlässlicher<br />

erfahren, wasdie Zielgruppe interessiert,<br />

welche Musik sie am<br />

liebsten hört, welches Auto sie<br />

fährt oder gerne fahren möchte,<br />

welche Bücher sie liest <strong>und</strong> welche<br />

Seiten sie im Netz besucht?<br />

Die perfekte Marktforschung.<br />

Über alle Bereiche des Lebens<br />

wird Freud <strong>und</strong> Leid berichtet.<br />

Nicht mehr im Sportverein oder<br />

in der Kneipe ist man sich nahe,<br />

sondern hier, inder virtuellen<br />

Welt. „Es gibt uns vor allem die<br />

Möglichkeit mit unseren K<strong>und</strong>en<br />

zu interagieren“ sagt Manuel<br />

Graf, Geschäftsführer von Saturn<br />

in Darmstadt. „Bei der klassischen<br />

Werbung läuft die Kommunikation<br />

nur in eine Richtung.<br />

„Durch Facebook können<br />

uns K<strong>und</strong>en Fragen stellen, auf<br />

uns mit Themen zukommen, die<br />

sie beschäftigen.“<br />

Aktiv werden, aber wie?<br />

Dieser Umstand treibt immer<br />

mehr Firmen an, auf den medialen<br />

Zug aufzuspringen, wie der<br />

aktuelle „Social Media Report<br />

2010/11“ belegt. Demnach wollen<br />

62 Prozent aller deutschen<br />

Unternehmen in diesem Jahr auf<br />

den entsprechenden Plattfor-<br />

men aktiv werden, allerdings<br />

ohne recht zu wissen wie. Sie<br />

wissen, dass das Thema nicht<br />

aus den Augen verloren werden<br />

darf <strong>und</strong> erleiden oft Schiffbruch<br />

bei übereilten Selbstversuchen<br />

(dazu unser Kasten: 10 Tipps<br />

zum Einstieg auf Facebook).<br />

Schnell kann eine gut gemeinte<br />

Aktion nach hinten losgehen. Eines<br />

der prominentesten Beispiele:<br />

die Deutsche Bahn AG. Ihre<br />

Idee zum Einstieg auf Facebook<br />

war gar nicht so schlecht. Sondertickets<br />

zum Preis von 25Euro,die<br />

nur über Facebook erworben<br />

werden können. Das brachte<br />

dem Unternehmen binnen<br />

weniger Tage über 10 000<br />

„Fans”.Aber es brachte auch diskussionsfreudiges<br />

Klientel, das<br />

über Stuttgart21 diskutieren<br />

wollte oder die Bahn wegen Ticketpreisen<br />

<strong>und</strong> Verspätungen<br />

kritisierte.<br />

Stichwort Mitarbeiter<br />

Auch die eigenen Mitarbeiter<br />

können zur Fußangel auf Facebook<br />

werden. Die Gefahr besteht,<br />

dass sie sich abfällig über<br />

Kollegen oder Produkte auf der<br />

eigenen Facebook Präsenz äußern,<br />

was zur Folge hat, dass<br />

immer mehr Unternehmen den<br />

Zugang zu Facebook für Mitarbeiter<br />

verbieten oder zumindest<br />

reglementieren. „Bei uns ist das<br />

noch nicht vorgekommen“ ver-<br />

FOTO: DPA


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 13<br />

Manuel Graf FOTOS: ALEXANDER HEIMANN<br />

sichert Manuel Graf. „Wir vertrauen<br />

unseren Mitarbeitern voll<br />

<strong>und</strong> dieses Vertrauen wurde<br />

auch noch nie missbraucht.“<br />

Stichwort Mitarbeiter: Es reicht<br />

nicht aus, eine Präsenz in den<br />

Sozialen Netzwerken „mal so<br />

nebenbei“ zu betreiben. Ein Unternehmen,<br />

bei dem Facebook<br />

eine Top-Priorität hat, sollte wissen,<br />

dass sich ein Mitarbeiter<br />

zwei bis drei St<strong>und</strong>en pro Tag<br />

damit befassen muss.Auch nach<br />

Dienstschluss <strong>und</strong> an Wochenenden<br />

muss man ein Auge auf<br />

die Fanpage haben, denn<br />

Schnelligkeit <strong>und</strong> Aktualität<br />

sind gefragt.<br />

Der Wert eines Fans<br />

Die Pannen auf Facebook zeigen,<br />

dass die Plattform kein billiger<br />

Absatzkanal für Werbegeschenke<br />

oder Verkaufsförderungsaktionen<br />

ist. Glaubwürdigkeit<br />

steht besonders inden<br />

Sozialen Netzwerken hoch im<br />

Kurs. Ohne ehrlichen Dialog<br />

läuft dort nichts.Dabei ist es gar<br />

nicht so wichtig, wie viele Fans<br />

WIE: Seit wann sind Sie in Facebook<br />

<strong>und</strong> wie viele Fans haben Sie inzwischen?<br />

MANUEL GRAF: Wir sind vor einem<br />

Jahr mit einer lokalen Saturn Facebookseite<br />

für die Region Darmstadt gestartet<br />

<strong>und</strong> haben in dieser Zeit r<strong>und</strong> 4000 Fans<br />

gewonnen.<br />

WIE: Analysieren Sie IhreFacebook-Aktivitäten<br />

bzw.Ihren Facebook-Account?<br />

GRAF: Facebook bietet mittlerweile ein<br />

sehr gutes Analyse-Tool an. Mit diesem<br />

können Sie analysieren, woher die Kun-<br />

[Interview]<br />

man hat, die Qualität der Kontakte<br />

ist entscheidend. Daraus<br />

lässt sich ableiten, wie wertvoll<br />

qualifizierte Meinungen <strong>und</strong><br />

Empfehlungen sind. Laut einer<br />

amerikanischen Studie über diverse<br />

Konsumgütermarken lag<br />

der Umsatz eines Fans immer<br />

über dem eines Nicht-Fans.Diese<br />

Plausibilität können Sie überprüfen,<br />

indem Sie ihre Fre<strong>und</strong>e<br />

auf Facebook analysieren <strong>und</strong><br />

deren Umsatz anhand der K<strong>und</strong>endaten<br />

messen <strong>und</strong> vergleichen.<br />

Das führt zur Frage: Wie<br />

viel ist eigentlich ein Facebook-<br />

Fanwert? Neben dem erhöhten<br />

Umsatz, sorgt ein Fan auch<br />

durch seine Empfehlungen für<br />

Mehrwert. Jede positive Meinungsäußerung<br />

eines Fans kann<br />

einen anderen überzeugen, bei<br />

Ihnen K<strong>und</strong>e zu werden. Das<br />

perfekte virale Marketing, das<br />

jedoch schwer messbar ist. Allerdings<br />

können Maßnahmen<br />

wie beispielsweise Rabatte, Prämien<br />

oder die Einladung zu besonderen<br />

Events für jeden neuen<br />

Facebook-Fan Anreize dazu<br />

schaffen. Ein weiterer Mehrwert<br />

den kommen, welche Themen sie sich<br />

auf unserer Facebook-Seite angesehen<br />

haben. Sie können sich aber auch den<br />

Traffic anzeigen lassen. Wir liegen mittlerweile<br />

bei etwa400 000 Klicks im Monat.<br />

WIE: Trägt IhrePräsenz auf Facebook zu<br />

Ihrem Umsatz bei? Bringt dieses Netzwerk<br />

Ihrem Unternehmen überhaupt etwas?<br />

GRAF: Unsere Facebook Fanseite trägt<br />

auch zum Umsatz bei, z.B. durch den<br />

Informations- <strong>und</strong> Interessenaustausch<br />

zwischen uns <strong>und</strong> den Fans <strong>und</strong> natür-<br />

vonder Präsenz auf Facebook ist<br />

der kostenlose Traffic auf die eigene<br />

Website als auch auf den<br />

eigenen Shop. Durch bezahlte<br />

Kampagnen (beispielsweise Ad-<br />

Words) wissen Sie, wie teuer<br />

Traffic werden kann. Analysieren<br />

sie ihre Webstatistik <strong>und</strong> filtern<br />

Sie den durch ihre Präsenz<br />

auf Facebook erzeugten Traffic<br />

heraus. Dann haben sie den<br />

geldwerten Vorteil.<br />

Jagd nach Personal<br />

gewinnt an Zielschärfe<br />

Nicht nur Marketing für Produkte<br />

wird auf Facebook gemacht.<br />

Auch das eigene Arbeitgeberimage<br />

kann durch das Netzwerk<br />

aufpoliert <strong>und</strong> die Präsenz als<br />

solche dazu instrumentalisiert<br />

werden, immer rarer werdenden<br />

Fachkräfte zu rekrutieren. Viele<br />

Unternehmen haben schon so<br />

genannte Karriereseiten, wo Fragen<br />

zur Bewerbung beantwortet<br />

<strong>und</strong> Karrieremöglichkeiten aufgezeigt<br />

werden. So kommen die<br />

Firmen frühzeitig mit potentiellen<br />

Bewerbern in Kontakt <strong>und</strong><br />

lich durch die Diskussionen unter den<br />

Fans selbst. Diese Informationen dienen<br />

uns als Instrument frühzeitig auf Trends<br />

<strong>und</strong> Wünsche unserer K<strong>und</strong>en z.B.<br />

durch Sortimentsanpassungen <strong>und</strong> Erweiterungen<br />

zu reagieren. Mittelfristig<br />

erwarten wir eine stärkere Bindung unserer<br />

Fans an unseren Markt.<br />

WIE: Kann Facebook die eigene Homepage<br />

(irgendwann oder jetzt schon) ersetzen?<br />

GRAF: Das glaube ich nicht. Auf einer<br />

Website haben Sie viel mehr Möglichkeiten<br />

sich <strong>und</strong> IhreProdukte vorzustellen.<br />

Facebook ist letztendlich eine gute<br />

Ergänzung zur Firmenwebseite,ummit<br />

unseren K<strong>und</strong>en schnell <strong>und</strong> unkompliziert<br />

interagieren zu können. Ich könnte<br />

mir vorstellen, dass der „Gefällt mir“-<br />

halten diesen oft bis nach dem<br />

Studium. „Wir haben regelmäßig<br />

Anfragen von Schülern nach<br />

Ausbildungsplätzen oder nach<br />

Praktika. Aber auch wir haben<br />

über Facebook schon Aushilfen<br />

gesucht“ beschreibt Manuel Graf<br />

den Aktionsgrad von Saturn<br />

Darmstadt in diesem Bereich.<br />

Egal welche Meinung man zu<br />

Facebook vertritt, man kann sich<br />

dem Trend nicht entziehen <strong>und</strong><br />

den Fakt verleugnen, dass sich<br />

mit jeder Generation auch ihr<br />

Kommunikationsverhalten ändert.<br />

Das Radio brauchte 38 Jahre<br />

um 50 Millionen Hörer zu gewinnen,<br />

das Fernsehen 13 <strong>und</strong><br />

das Internet vier. Esstellt sich<br />

also nicht die Frage, obsie ein<br />

Soziales Netzwerk in ihrer Firmenkommunikation<br />

einsetzen<br />

oder nicht, sondern wie sie es<br />

angehen. Ein gutes Beispiel einer<br />

gelungenen Fanpage auf Facebook<br />

bietet Saturn Darmstadt.<br />

Unter www.facebook.com/Saturn.Darmstadt<br />

ist die Präsenz<br />

aufzurufen. Und werweiß –vielleicht<br />

werden Sie ja auch gleich<br />

ein Fan.<br />

Sieben Fragen zu Facebook an Manuel Graf, Geschäftsführer Saturn Darmstadt<br />

Button immer öfter <strong>und</strong> immer häufiger<br />

auf Websites eingesetzt wird. So, dass<br />

am Ende noch deutlicher wird, was ankommt<br />

<strong>und</strong> wasnicht.<br />

WIE: Wie sieht Ihrer Meinung nach die<br />

Zukunft von Facebook aus?<br />

GRAF: Die Entwicklung von Facebook<br />

ist rasend schnell, werhätte gedacht das<br />

Facebook in wenigen Jahren über<br />

600 000 000 Nutzer aufweisen kann.<br />

Jährlich kommen neue Funktionen dazu,<br />

nehmen Sie z.B. die Funktion „Places“.<br />

Stellen Sie sich vor alle Handy in<br />

Deutschland wären Internetfähig <strong>und</strong><br />

der K<strong>und</strong>e ist online. Hier ergeben sich<br />

unvorstellbare Marketing-Möglichkeiten,<br />

Stichwort „Mobile Coupons“, Individuelle<br />

Sonderangebote.


14 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Die fünf größten<br />

sozialen Netzwerke<br />

1. Facebook<br />

Gegründet: 2004<br />

Gründer: Mark Zuckerberg<br />

Nutzer: 600Millionen<br />

Mitarbeiter: 2500<br />

Umsatz: 1,9Milliarden Dollar<br />

Bewertung: 50 Milliarden<br />

Dollar<br />

Geschäftsmodell: Verkaufte<br />

Werbung, die auf den<br />

Nutzer-Seiten eingespielt<br />

wird, Beteiligungen an Social-Games-Anbietern,verkauftNutzerinformationen<br />

an BING(Suchmaschine<br />

von Microsoft).<br />

2. Zynga<br />

Gegründet: 2007<br />

Gründer: Mark Pincus<br />

Nutzer: 300Millionen<br />

Mitarbeiter: 1300<br />

Umsatz: 1Milliarde Dollar<br />

Bewertung: 5,5 Milliarden<br />

Dollar<br />

Geschäftsmodell: Größter<br />

Anbieter von Social Games<br />

(FarmVille, CityVille). Verkauftvirtuelle<br />

Güter an seine Spieler.Will künftig<br />

versuchen, in den Spielen Werbung zu verkaufen.<br />

3. Twitter<br />

Gegründet: 2006<br />

Gründer: J. Dorsey, E. Wiliams, B. Stone<br />

Nutzer: 170Millionen<br />

Mitarbeiter: 350<br />

Umsatz: 90 Millionen Dollar<br />

Bewertung: 1Milliarde<br />

Dollar<br />

Geschäftsmodell: Ein auf<br />

140Zeichen beschränkter<br />

Nachrichtendienstfür jedermann. Verdient Geld<br />

mit Werbung in <strong>und</strong> um die Kurznachrichten.<br />

4. skype<br />

Gegründet: 2003<br />

Gründer: Niklas Zennström, Janus Frilis<br />

Nutzer: 125Millionen<br />

Mitarbeiter: 840<br />

Umsatz: 1Milliarde Dollar<br />

Bewertung: 2,5 Milliarden Dollar<br />

Geschäftsmodell: Weltweit größter<br />

Anbieter von Internet-Telefonie.<br />

Verdient Geld durch kostenpflichtige<br />

Gespräche.<br />

5. Linkedin<br />

Gegründet: 2002<br />

Gründer: R.Hoffmann, A. Blue, J.-L. Vailant, E. Ly,<br />

K. Guericke<br />

Mitarbeiter: 1000<br />

Umsatz: 200Millionen Dollar<br />

Bewertung: 2,1Milliarden Dollar<br />

Geschäftsmodell: Größter<br />

Anbieter fürgeschäftliche<br />

Kontakte. Im Gegensatz zu<br />

Facebook ist Linkedin für<br />

Geschäftskontakte gedacht.<br />

Verdient Geld mit Premium-<br />

Mitgliedschaften, Stellenanzeigen, Marktforschung<br />

<strong>und</strong> Werbung.<br />

Zehn Tipps zum<br />

Einstiegauf Facebook<br />

1. Machen Sie sich klar, was Sie auf<br />

Facebook wollen. Entwickeln Sie eine<br />

ganzheitliche Strategie (Marketing,<br />

PR, Vertrieb, Verkauf) <strong>und</strong> beziehen<br />

Sie alle Teile des Unternehmens<br />

ein.<br />

2. Wählen Sie einen Mitarbeiter aus,<br />

der sich bereits mit dem Thema auskennt<br />

<strong>und</strong> medial fit ist <strong>und</strong> übertragen<br />

Sie ihm die Verantwortung.<br />

Überzeugen Sie gemeinsam alle anderen<br />

Mitarbeiter.<br />

FOTO: DPA<br />

3. Legen Sie zunächst einen Account<br />

auf Facebook an. Registrieren Sie<br />

sich auf der Startseite <strong>und</strong> befolgen<br />

alle weiteren Schritte.Sie müssen Ihr<br />

Profil nicht veröffentlichen (Einstellung<br />

in „Privatsphäre“).<br />

4. Legen Sie nun eine Fanpage auf<br />

http://on.fb.me/a9Qtyc an. Befolgen<br />

sie alle Schritte bei der Anmeldung.<br />

Sie können IhreFanpage sofort<br />

veröffentlichen, müssen aber nicht.<br />

Wählen Sie dazu die Option „Seite<br />

noch nicht veröffentlichen“. Sobekommt<br />

niemand mit, wenn Sie noch<br />

an der Seite basteln.<br />

5. Ihre Fanseite steht, aber Sie müssen<br />

sie noch mit Leben füllen. Überlegen<br />

Sie gut, welche Bilder <strong>und</strong> Informationen<br />

Sie öffentlich machen. Das<br />

Profilbild kann beispielsweise das<br />

Logo Ihres Unternehmens sein.<br />

Wichtig ist ein möglichst hoher Wiedererkennungswert.<br />

Beschreiben Sie<br />

kurz <strong>und</strong> knackig Ihr Unternehmen<br />

<strong>und</strong> Ihre Produkte.<br />

6. Verbinden Sie andere Kommunikationskanäle,<br />

auf denen Sie möglicherweise<br />

schon präsent sind (Eigene<br />

Website, YouTube, Twitter, etc.) mit<br />

Ihrer Facebook-Fanpage. Wenn Sie<br />

hier noch nicht vertreten sind, überlegen<br />

Sie, ob<strong>und</strong> welche Kanäle für<br />

Sie noch geeignet wären(Dazu unser<br />

Streifen: Die fünf größten Sozialen<br />

Netzwerke).<br />

7. Entwickeln Sie einen Redaktionsplan<br />

<strong>und</strong> legen Sie Inhalte <strong>und</strong><br />

Richtlinien für die Kommunikation<br />

fest. Sehen Sie Dinge, die in Ihrer<br />

Umgebung stattfinden, im Zusammenhang<br />

mit Ihrem Unternehmen.<br />

Was kann da zusammenpassen?<br />

Beispiel: Eine bekannte Band spielt<br />

in der Stadt, Sie verkaufen Musiktitel<br />

–berichten Sie über das Konzert<br />

<strong>und</strong> IhreErlebnisse,bieten Sie einen<br />

rabattierten Download des aktuellen<br />

Albums der Band für Ihre Facebook-Fans<br />

an.<br />

8. Überwachen Sie den Diskurs auf Ihrer<br />

Seite. Geben Sie immer wieder<br />

Ideenanstöße, bringen Sie Themen<br />

ein, führen Sie die Unterhaltung,<br />

werden Sie nie langweilig <strong>und</strong> schon<br />

gar nicht über einen längeren Zeitraum<br />

inaktiv.<br />

9. Geben Sie Ihrer Fanpage einen Namen.<br />

Facebook bietet die Möglichkeit<br />

an, den zunächst kryptischen<br />

Namen in einen kurzen, einprägsamen<br />

Namen zu ändern. Dazu brauchen<br />

Sie jedoch mindestens 25 Fans,<br />

aber Sie sind dann viel leichter zu<br />

finden. Überlegen Sie sich den Namen<br />

gut. Einmal gewählt, kann er<br />

nicht mehr geändert werden.<br />

10. Treffen Sie Maßnahmen, um Ihr Unternehmen<br />

mit seinen Social-Media-<br />

Präsenzen bekannt zu machen. Beispiel:<br />

Drucken Sie in Anzeigen, Prospekten<br />

oder auf Flyern die URL Ihrer<br />

Facebook-Fanpage mit ab.


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 15<br />

Silicon ValleySüdhessen<br />

Europaweit führend – Prominente Protagonisten <strong>und</strong> kleine Softwareschmieden<br />

Fast 500 Unternehmen ausdem Bereich Informations<strong>und</strong><br />

Kommunikationstechnik mit r<strong>und</strong> 25 000 BeschäftigtensindinSüdhessenbeheimatet.Darunterprominente<br />

Protagonisten wie die Software AG, die Telekom oder<br />

dasFraunhofer-Institut.<br />

Rüsselsheim<br />

Groß-Gerau<br />

FOTO: TOMIZAK/PIXELIO.DE<br />

Darmstadt<br />

Heppenheim<br />

Firma PLZ /Ort Halle Stand Internetadresse<br />

Advanced Cyper Entertainment 64521Groß-Gerau 22 A02 www.wcg-europe.com<br />

AIM-D 68623Lampertheim 6 B28 www.aim-d.de<br />

Atex Media 64546 Mörfelden-Walldorf 6 J35 www.atex.com<br />

ByteAction 64839 Münster 2 F28 www.byteaction.de<br />

CA Deutschland 64297Darmstadt 9 C30/60 www.ca.com/de<br />

CBL-Communication by Light 64839 Münster 12 D39 www.cbl.de<br />

CoM.s.a.t. 68519 Viernheim 12 C06 www.comsat.de<br />

Concat 64625 Bensheim 2 C44 www.concat.de<br />

COSYNUS 64285 Darmstadt 2 A20 www.cosynus.de<br />

Deutsche Telekom 64295 Darmstadt 22 M02 www.Telekom.de<br />

Exalead 64293Darmstadt 6 J36 www.exalead.com<br />

Fehr Dr. 65479 Raunheim 11 D12 www.4trust.de<br />

Flexsecure 64297Darmstadt 11 D63 www.flexsecure.de<br />

InterSystems 64295 Darmstadt 8 C21 www.InterSystems.de<br />

JET-Software 64832 Babenhausen 11 A45 www.jet-software.com<br />

In der Branche arbeiten acht<br />

Prozent aller Beschäftigten<br />

<strong>und</strong> sieben Prozent aller Firmen<br />

gehören diesem Fachgebiet<br />

an. Und jährlich entstehen etwa<br />

500 neue Unternehmen. In der<br />

Gesamtregion Rhein-Main-Neckar<br />

soll es 20 000 <strong>IT</strong> Firmen geben.<br />

Das ist sicher die größte Ansammlung<br />

in Europa <strong>und</strong> weitaus<br />

mehr als im Silicon Valley<br />

ansässig sind. Sie erwirtschaften<br />

einen Umsatz von über einer<br />

Milliarde Euro.<br />

Erbach<br />

CEB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> –Aussteller aus dem IHK-Bezirk Rhein Main Neckar<br />

Laut einer Bewertungsliste<br />

der „Truffle 100European Clusters“<br />

erwirtschafteten Softwareunternehmen<br />

in der Region<br />

Rhein-Main-Neckar 40 Prozent<br />

des weltweiten Umsatzes der<br />

100 führenden europäischen<br />

Softwareanbieter.<br />

Acht Hochschulen in der Region<br />

bieten Studiengänge mit <strong>IT</strong>-<br />

Bezug an. Das ist deutschlandweit<br />

das dichteste Netz mit entsprechend<br />

vielen Fachkräften.<br />

Außerdem engagieren sich elf<br />

Forschungseinrichtungen in der<br />

Gr<strong>und</strong>lagenforschung. Das Fach<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

der<br />

TU Darmstadt<br />

wurde von Personalchefs in<br />

Deutschland als bester Studiengang<br />

bewertet. Auch der Studiengang<br />

Informatik der Hochschule<br />

Darmstadt wirdexzellent<br />

bewertet <strong>und</strong> ist b<strong>und</strong>esweit der<br />

größte aller Fachhochschulen.<br />

Der Software-Cluster der IHK<br />

Darmstadt gehört zur Spitze der<br />

Wirtschaftsnetzwerke. Es<br />

bringt Softwareunternehmen<br />

<strong>und</strong> Softwareforschung in<br />

Kontakt, bahnt Kooperationen<br />

<strong>und</strong> gemeinsame<br />

Projekte an, unterstützt<br />

Unternehmensgründungen<br />

<strong>und</strong> kümmert sich um die<br />

langfristige Sicherung des<br />

Fachkräftenachwuchses. Elf<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />

aus der Rhein-Main-Region<br />

haben sich mit Partnern aus<br />

Karlsruhe, Kaiserslautern <strong>und</strong><br />

Saarbrücken zu einem Forschungsverb<strong>und</strong>zusammengeschlossen<br />

<strong>und</strong> investieren mit<br />

Förderung der B<strong>und</strong>esregierung<br />

80 Millionen Euro in die Entwicklung<br />

zukunftsträchtiger<br />

Softwaretechnologien. Das<br />

stellt sicher,dass die Region<br />

auch in Zukunft ihrePosition<br />

als „Silicon Valley” Europas behaupten<br />

wird.<br />

Firma PLZ /Ort Halle Stand Internetadresse<br />

Livingston Electronic Services 64291Darmstadt 15 D57 www.livingston.de<br />

LSELeading Security Experts 64331Weiterstadt 11 B31 www.lsexperts.de<br />

LSKDataSytems 64807Dieburg 2 E42 www.lsk-data.de<br />

MS-Consult EDV-Management 64686 Lautertal 5 B16 www.msc24.de<br />

Noxon 64560 Riedstadt 2 A25 www.terratec.net/de<br />

Obelisk Phone 64832 Babenhausen 2 D38 www.obeliskphone.de<br />

PitneyBowes 64646 Heppenheim 3 D16 www.pitneybowes.de<br />

Profi Engineering Systems 64293Darmstadt 2 A10 www.profi-ag.de<br />

RHD –Ralf Huck Datentechnik 64380 Roßdorf 15 F26 ww.rhd.de<br />

SAGDeutschland 64297Darmstadt 9 D22 www.sag-akademie.de<br />

Software AG 64297Darmstadt 4 D11 www.softwareag.com<br />

Thetakom 64319Pfungstadt 2 B20 www.pointoo.de<br />

TrekStor 64653Lorsch 15 H43 www.trekstor.de<br />

TU Darmstadt –Dezernat1 64289 Darmstadt 9 C22 www.tu-darmstadt.de<br />

5Point 64283Darmstadt 2 F28 www.5point


16 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Die Wolke<br />

bringt Bewegung<br />

in den Markt<br />

<strong>IT</strong>-Ressourcen<br />

aus dem Netz –<br />

Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />

des Cloud Computing<br />

Analog zumStrom ausder Steckdose werden in<br />

wenigenJahren viele Unternehmen ihre <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />

bedarfsgerecht über dasInternet beziehen <strong>und</strong><br />

nutzungsabhängigbezahlen. Dasist preiswert, extrem<br />

praktisch, hataber auch Nachteile.Weilesfür<br />

Sicherheit, Servicestandard <strong>und</strong> Zuverlässigkeit bisher<br />

kaum konkrete Standards gibt reagieren viele<br />

Unternehmen bisher noch zögerlich. Aber sie sollten<br />

aufjeden Fall prüfen, ob <strong>und</strong> wiesie davonprofitieren<br />

können.<br />

VON HANS-WERNER MAYER<br />

Kaum ein anderes <strong>IT</strong>-Thema<br />

wirdaktuell so intensiv<br />

diskutiert. Führende<br />

Experten gehen davonaus,dass<br />

sich das Cloud-Konzept in den<br />

nächsten Jahren flächendeckend<br />

durchsetzen wird. „Cloud<br />

Computing hat Fahrt aufgenommen<br />

<strong>und</strong> ist auf dem besten<br />

Weg, die gesamte <strong>IT</strong>-Welt zu revolutionieren“,<br />

sagte Ernst<br />

Raue, Vorstand der Deutschen<br />

Messe AG. „Work and Life with<br />

the Cloud” ist deshalb auch das<br />

Topthema auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>.<br />

Firmenvertreter <strong>und</strong> <strong>IT</strong>-Verantwortliche<br />

können sich vom 1.<br />

bis 5. März <strong>2011</strong> in Hannovereinen<br />

umfassenden Überblick<br />

über die am Markt erhältlichen<br />

Cloud-Anwendungen verschaffen.<br />

Nach Angaben des Marktforschungs-<br />

<strong>und</strong> Beratungsunternehmens<br />

Gartner sollen die<br />

weltweiten Umsätze mit Cloud-<br />

Services noch in diesem Jahr auf<br />

68,3 Milliarden US-Dollar steigen.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr<br />

entspricht dies einem Wachstum<br />

um 16,6 Prozent. Bis 2014<br />

rechnet Gartner sogar mit einem<br />

Anstieg auf 148,8 Milliarden US-<br />

Dollar. Prognostiziert wird ein<br />

Megatrend, denn man kann Kosten<br />

sparen, die Konkurrenzfä-<br />

Cloud Computing<br />

Mit Cloud (zu deutsch: Wolke) wird hier das<br />

Internet umschrieben. Zum Beispiel beziehen<br />

Sie Ihre E-Mails von einem Server im Internet.<br />

Das ist bereits ein Cloud Service. Beim Cloud-<br />

Computing werden <strong>IT</strong>-Leistungen bedarfsgerecht<br />

<strong>und</strong> flexibel in Echtzeit als virtueller Service<br />

über das Internet bereitgestellt <strong>und</strong> nach<br />

Nutzung abrechnet. Die Datenverarbeitung fin-<br />

[Infobox]<br />

higkeit steigern <strong>und</strong> Geschäfte<br />

ankurbeln <strong>und</strong> so etwas klingt<br />

immer gut.<br />

Die Ludwig-Maximilians-<br />

Universität in München hat in<br />

der Studie Life 2mehr als 1.500<br />

<strong>IT</strong>-Entscheider zum vernetzten<br />

Arbeiten in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />

befragt. R<strong>und</strong> 81 Prozent<br />

von ihnen erwarten, dass<br />

sich der bedarfsorientierte Bezug<br />

von <strong>IT</strong>-Ressourcen übers<br />

Netz überall durchsetzen wird.<br />

Jeder zweite sieht im Cloud-<br />

Computing künftig die dominierende<br />

Form des <strong>IT</strong>-Outsourcings.<br />

Sie versprechen sich davon<br />

gleich mehrere Vorteile. Hard<strong>und</strong><br />

Software stehen ohne eigene<br />

Investitionen zur Verfügung<br />

<strong>und</strong> Abrechnungen erfolgen<br />

nach Verbrauch. Damit werden<br />

aus Fixkosten variable Kosten,<br />

die dem aktuellen Geschäftsverlauf<br />

verfolgen. Außerdem ist der<br />

schnelle Zugriff auf neue Technologien.<br />

Hohe Bandbreiten <strong>und</strong> ein<br />

det „in den Wolken“ statt. Auf Software, Daten<br />

<strong>und</strong> Plattformen können Firmen <strong>und</strong> Freiberufler<br />

über das Internet zugreifen. Teuere Programm<br />

müssen nicht mehr auf den eigenen Servern<br />

aufgespielt werden. AusInvestitionen werden<br />

so variable Kosten. Unternehmen aller<br />

Größenordnungen können so ihre <strong>IT</strong>-Ausgaben<br />

erheblich reduzieren <strong>und</strong> flexibilisieren. Ein<br />

großes Einsparpotential ergibt sich damit auch<br />

beim Energiebedarf <strong>und</strong> dem CO 2 Ausstoß.


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 17<br />

Surftipp<br />

www.cloud-practice.de<br />

www.studie-live.de<br />

www.bsi.b<strong>und</strong>.de<br />

immer einfacherer Zugang zum<br />

Internet über mobile Endgeräte<br />

sind wesentliche Stützen dieser<br />

Entwicklung. Cloud-Lösungen<br />

gestatten nicht nur eine günstige<br />

Bereitstellung von Software-Lösungen,<br />

sondern auch die Verteilung<br />

der zugehörigen Rechenkapazität,<br />

<strong>IT</strong>- <strong>und</strong> Netzinfrastruktur<br />

innerhalb eines Netzwerks.<br />

Variable virtuelle Maschinen<br />

sind dabei das Mittel zum<br />

Zweck. Mit denen lässt sich im<br />

Prinzip beinahe jede Art von<br />

Soft- <strong>und</strong> Hardware-Ressourcen<br />

als Service in einem Netzwerk<br />

verteilen –auf Abruf, für einen<br />

begrenzten Zeitraum, über große<br />

Distanzen in bedarfsgerechten<br />

Portionen mit individueller<br />

Konfiguration.<br />

Ein Netzwerkzugang <strong>und</strong> ein<br />

Rechnersystem mit Webbrowser<br />

reichen also fast schon aus, um<br />

<strong>IT</strong>-Ressourcen mit einer Cloud-<br />

Lösung genau dort verfügbar zu<br />

machen, wo sich die Nutzer gerade<br />

aufhalten. Das kann wiederum<br />

Zeit <strong>und</strong> Geld sparen, unterstützt<br />

flexibles, dezentrales<br />

Arbeiten sowie eine unabhängige,<br />

standortübergreifende Kommunikation.<br />

So wird die <strong>IT</strong> in<br />

Wolken ganz generell umso interessanter,<br />

je weiter sich bezahlbare,<br />

verlässliche <strong>und</strong><br />

schnelle, vor allem auch mobile<br />

Internetzugänge verbreiten.<br />

Smartphones, Tablets <strong>und</strong> Netbooks<br />

liegen schließlich voll im<br />

Trend, versprechen zum Teil sogar<br />

völlig neue Märkte – <strong>und</strong><br />

Cloud Computing gilt für viele<br />

als das angesagte Mittel, diese<br />

Märkte zu erschließen.<br />

Insgesamt machen Cloud-Lösungen<br />

somit die Bereitstellung,<br />

den Betrieb <strong>und</strong> den Einsatz von<br />

<strong>IT</strong>-Ressourcen oft deutlich effizienter<br />

<strong>und</strong><br />

flexibler, potenziell<br />

auch<br />

komfortabler<br />

<strong>und</strong> billiger<br />

für die Anwender.Weitere<br />

Vorteile<br />

ergeben sich<br />

insbesondere<br />

in der <strong>IT</strong>-Versorgung<br />

über<br />

Drittanbieter<br />

<strong>und</strong> externe<br />

Dienstleister,<br />

denn Cloud-<br />

Architekturen<br />

erlauben auch<br />

neue nutzungsabhängigeAbrechnungsmodelle<br />

für Software-Applikationen<br />

<strong>und</strong> komplette <strong>IT</strong>-Systeme.<br />

Kein W<strong>und</strong>er also, wenn<br />

mancher im Cloud Computing<br />

sogar schon das ultimativeStandardkonzept<br />

für jede Art vonzukünftiger<br />

<strong>IT</strong>-Nutzung erkennt.<br />

Derweil driften aber Vision <strong>und</strong><br />

Realität noch deutlich auseinander.<br />

So gibt es derzeit noch keine<br />

konkreten Ansätze zur Definiti-<br />

on einer Cloud-Architektur.Derzeit<br />

ringen noch verschiedene<br />

<strong>IT</strong>-Anbieter mit unterschiedlichen<br />

Systemarchitekturen <strong>und</strong><br />

Serviceangeboten um die Vorherrschaft<br />

in einzelnen Segmenten<br />

des luftigen Markts. Auch<br />

echte Standards für das Cloud<br />

Computing lassen bislang noch<br />

auf sich warten, <strong>und</strong> passende<br />

Software-Lösungen gibt’s auch<br />

noch lange nicht für jede Branche.<br />

Wie schnell, in welchen<br />

Einsatzbereichen <strong>und</strong> mit welchen<br />

Systemen sich das „Arbeiten<br />

<strong>und</strong> Leben mit der Wolke“<br />

tatsächlich durchsetzt, bleibt also<br />

abzuwarten.<br />

Ein weiteres Problem bei der<br />

Nutzung ist nach wie vordie Abschottung<br />

des Datentransfers<br />

über Internet-Leitungen. Zwar<br />

gibt es viele weitgehend sichere<br />

Verschlüsselungsmethoden, jedoch<br />

bestehen hier immer noch<br />

berechtigte Ängste. Wenn immer<br />

mehr persönliche Daten im<br />

Netz kursieren müssen Unternehmer<br />

gegenüber ihren K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> dem Gesetzgeber klarstellen,<br />

dass sie für Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Schutz der Privatsphäresorgen.<br />

Keine Chance<br />

ohne Risiken<br />

Die weitere Verbreitung setzte<br />

eine Veränderung der Risikobetrachtung<br />

voraus.Klassische <strong>IT</strong>-<br />

Sicherheit klärt immer die Verteilung<br />

der vertraulichen Daten<br />

<strong>und</strong> ihre Speicherort um zu jeder<br />

Zeit prüfen zu können, wer<br />

wann unter welchen Bedingungen<br />

Zugriff auf die Daten haben<br />

könnte. Cloud-Computing ermöglichst<br />

den Zugriff ausgelagerter<br />

Daten zu jeder Zeit <strong>und</strong><br />

an jedem Ort mit Internetzugang.<br />

Deshalb ist es schwer die<br />

Zugriffskontrolle unter dem bisherigen<br />

Verständnis zu erfüllen,<br />

weil die Lokalisierung der eigenen<br />

Daten noch nicht ohne weiteres<br />

möglich ist. So könnten<br />

sich die genutzten Ressourcen<br />

außerhalb des eigenen Rechtsraumes<br />

befinden. Dies entspricht<br />

aber nicht dem B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetz<br />

mit seinen<br />

Vorschriften zur Auftragsdatenverarbeitung<br />

<strong>und</strong> zur Übertra-<br />

gung personenbezogener Daten.<br />

Auch die zunehmende Internetkriminalität<br />

erfordert eine<br />

Reihe von Sicherheitsmaßnahmen.<br />

Cloud Computing-Plattformen<br />

müsse ebenso wie herkömmliche<br />

Infrastrukturen ausreichend<br />

gegen Angriffe, aber<br />

auch gegen Datenverluste <strong>und</strong><br />

andere Sicherheitsgefährdungen<br />

abgesichert werden.<br />

Das B<strong>und</strong>esamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik<br />

(BSI) hat deshalb Eckpunkte zur<br />

Diskussion gestellt. Eine wesentliche<br />

Forderung gilt der<br />

Schaffung von Transparenz um<br />

Sicherheitskontrollen zu ermöglichen.<br />

Zu den geforderten Maßnahmen<br />

gehören die Offenlegung<br />

der Besitzverhältnisse <strong>und</strong><br />

der Standorte der Cloud-Anbieter.<br />

Sie müssen Sicherheitsmaßnahmen<br />

gegen netzbasierte Angriffe<br />

gewährleisten <strong>und</strong> Ausfallsicherheit<br />

gewährleisten.<br />

Wolkenach Maß<br />

Welches Konzept im eigenen<br />

Unternehmen am besten greift,<br />

kann nur den internen Anforderungen<br />

entsprechend entschieden<br />

werden. Abgesehen von einer<br />

gewissen Skepsis der Sicherheit<br />

wegen bieten ausgelagerte<br />

Dienstleistungen höchste Flexibilität<br />

bei guter Kostenkontrolle.<br />

Jeder <strong>IT</strong>-Entscheider muss aber<br />

abwägen, wie viel seiner internen<br />

<strong>IT</strong>-Prozesse <strong>und</strong> somit Daten<br />

er wirklich gewillt ist außer<br />

Haus zu geben. Trotzdem lässt<br />

sich bei den Angeboten für fast<br />

jeden Service <strong>und</strong> jedes Budget<br />

etwas finden <strong>und</strong> anpassen.<br />

Auch Lizenzerweiterungen <strong>und</strong><br />

Software-Aktualisierungen zerrendann<br />

weniger an den Nerven<br />

<strong>und</strong> dem Budget des EDV-Verantwortlichen.<br />

Die Anpassungsfähigkeit<br />

bei gleichzeitigem<br />

Überblick über die Finanzen<br />

sind sicher die größten Vorteile<br />

der neuen Wolken-Welt.<br />

Sicher sind zukünftig mehr<br />

<strong>und</strong> mehr Mietangebote für modulareSoftware-<br />

<strong>und</strong> Hardware-<br />

Ressourcen im Netz zu erwarten.<br />

Langfristig könnte sich dadurch<br />

der Einkauf kostspieliger<br />

Gesamtlösungen in etlichen Fäl-<br />

len komplett erübrigen. Interessant<br />

ist das allemal, gerade auch<br />

für die Entwickler <strong>und</strong> Vertreiber<br />

kommender Generationen komplexer<br />

Programme für Business,<br />

Planung, Büro, Internet <strong>und</strong><br />

Kommunikation. Daneben profitieren<br />

auch <strong>IT</strong>-Vermieter <strong>und</strong> -<br />

Systemhäuser, Web Hoster, traditionelle<br />

Service Provider <strong>und</strong><br />

Outsourcing-Spezialisten seit<br />

längerem von Lösungen für den<br />

bedarfsgerechten Abruf variabler<br />

<strong>IT</strong> aus diversen Wolken im<br />

Netz.<br />

Bei vielen mittelständischen<br />

Unternehmen hat sich während<br />

der Wirtschaftskrise ein Investitionsstau<br />

gebildet. In der Regel<br />

ist die Hardware nach drei Jahren<br />

veraltet <strong>und</strong> die Updates bei<br />

der Software werden auch immer<br />

schneller angeboten. Deshalb<br />

stehen immer mehr Firmen<br />

vor der Entscheidung, wieder<br />

massiv zu investieren oder die<br />

<strong>IT</strong> als Dienstleistungen zu beziehen<br />

<strong>und</strong> nur dafür zu zahlen,<br />

wassie auch tatsächlich nutzen.<br />

Und das ohne Risiko <strong>und</strong> ohne<br />

Kapital zu binden. Aber nicht<br />

um jeden Preis.Sicherheit muss<br />

dabei immer Priorität haben.<br />

Für <strong>und</strong> Wider<br />

Vorteile<br />

� Reduzierte Kosten – lokal wird weniger<br />

Hardware <strong>und</strong> Software benötigt.<br />

� Neue Abrechnungsmodelle wie Bezahlung<br />

nach Nutzung von Services.<br />

� Wo immer eine Internetverbindung zur Verfügung<br />

steht, kann man auf die Services <strong>und</strong><br />

die eigenen Daten zugreifen.<br />

� Ermöglicht Heimarbeit <strong>und</strong> Telearbeit.<br />

Nachteile<br />

� Daten liegen auf einem Server <strong>und</strong> damit<br />

außerhalb der eigenen Kontrolle.<br />

� Ohne Internetverbindung steht keiner der<br />

Services zur Verfügung. Lokal installierte<br />

Programme funktionieren auch offline.<br />

� Man muss sich auf einen Dienstleister voll<br />

<strong>und</strong> ganz verlassen. Er speichert die Daten,<br />

sichert sie <strong>und</strong> stellt deren Zugriffsbeschränkungen<br />

sicher.<br />

� Cloud Computing eignet sich nur für bestimmte<br />

Aufgaben. Viele Dinge sind einfach<br />

zu langsam, wenn man sie über das Internet<br />

erledigt.<br />

� Falls der Dienstleister oder Anbieter von<br />

Cloud Computing Services auf irgendeinem<br />

Gr<strong>und</strong> nicht mehr zur Verfügung steht, zum<br />

Beispiel weil er insolvent ist, dann sind die<br />

eigenen Daten in Gefahr.<br />

Fazit<br />

Cloud Computing hat je nach Einsatzzweck in<br />

Unternehmen durchaus gewisse Vorteile.<br />

Man kann eine Cloud Computing Infrastruktur<br />

auch innerhalb einer Firma betreiben, so<br />

dass einige der genannten Nachteile nicht<br />

mehr so stark ins Gewicht fallen.<br />

[Infobox]


18 Advertorial MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Integration vonInformation <strong>und</strong><br />

Kommunikation in Mühltal<br />

Kontakt<br />

Cx<strong>IT</strong> GmbH<br />

Ober-Ramstädter Straße 42<br />

64367 Mühltal<br />

Tel. +49 6151 35273-0<br />

Fax: +49 6151 35273-10<br />

Email: info@cxit.de<br />

www.cxit.de<br />

[Infobox]<br />

Große Dinge brauchen<br />

keine prächtigen Fassaden.<br />

Die „hidden“<br />

Champions unserer Region verbergen<br />

sich beispielsweise in der<br />

Ober-Ramstädter Straße 42 in<br />

Mühltal. Hier bezieht aktuell die<br />

Cx<strong>IT</strong> GmbH ihreneuen Büroräume.Das<br />

Unternehmen der Informations-<br />

<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />

(IKT) ist seit seiner<br />

Gründung im April 2005 stetig<br />

gewachsen <strong>und</strong> benötigt wieder<br />

einmal mehr Platz. Aufden Weg<br />

gebracht wurde es vonChristian<br />

Weber,dem geschäftsführenden<br />

Gesellschafter der Cx<strong>IT</strong> GmbH,<br />

der zuvor schon mehrjährige Erfahrung<br />

als Firmenlenker gesammelt<br />

hat. Als der im Badischen<br />

geborene Jungunternehmer<br />

vorfast genau sechs Jahren<br />

startete, war seine Gesellschaft<br />

eine One-Man Show. Erst 2008<br />

Im Porträt – Cx<strong>IT</strong> GmbH aus Nieder-Ramstadt<br />

konnte er sich den ersten fest<br />

angestellten Mitarbeiter leisten.<br />

Heute beschäftigt die Cx<strong>IT</strong><br />

GmbH deren 12.<br />

Arbeitsfähigkeit<br />

immer <strong>und</strong> überall<br />

Die Geschäftsidee der Cx<strong>IT</strong><br />

GmbH ist so einfach wie aktuell:<br />

Überall <strong>und</strong> jederzeit arbeitsfähig<br />

zu sein, d.h. Ressourcen <strong>und</strong><br />

Werkzeuge effektiv <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />

abrufen zu können. Das<br />

Tätigkeitsfeld bezieht sich bei<br />

den K<strong>und</strong>en von Christian Weber<br />

in erster Linie auf die Installation<br />

<strong>und</strong> Vernetzung vonRechnern<br />

<strong>und</strong> Telefonanlagen, sowie<br />

auf die Optimierung vonSchnittstellen<br />

<strong>und</strong> Prozesse, sprich um<br />

die Minimierung von Fehleranfälligkeit<br />

<strong>und</strong> somit die Gewährleistung<br />

steter Funktionalität.<br />

Christian Weber,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter der<br />

Cx<strong>IT</strong> GmbH, im<br />

K<strong>und</strong>engespräch.<br />

FOTOS: CX<strong>IT</strong><br />

Der K<strong>und</strong>enkreis besteht größtenteils<br />

aus Institutionen aus<br />

Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />

<strong>und</strong> Vereinen. Aber auch kleinere<br />

<strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />

wie Arztpraxen, Steuerberater<br />

<strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer sowie<br />

Anwaltskanzleien <strong>und</strong> Handwerker<br />

gehören zu den Auftraggebern.<br />

Diese K<strong>und</strong>en können<br />

sich verlässlich auf ihr eigentliches<br />

Geschäft konzentrieren.<br />

Abger<strong>und</strong>et wird das Leistungsportfolio<br />

der Cx<strong>IT</strong> GmbH durch<br />

die Planung <strong>und</strong> Betreuung der<br />

IKT-Infrastruktur von Bauprojekten.<br />

Natürlich wird vorhandene<br />

Infrastruktur von der Cx<strong>IT</strong><br />

auch gewartet. Und dies zu Konditionen,<br />

die aufhorchen lassen.<br />

So werden über eine Online-<br />

Zeiterfassung alle Leistungen<br />

für den K<strong>und</strong>en transparent abgerechnet.<br />

Auch in Krisenzeiten<br />

lässt sich verdienen<br />

Christian Weber schaut aus<br />

dem Fenster <strong>und</strong> fühlt sich<br />

wohl: „Die Lage hier ist optimal.<br />

Wir sitzen im Grünen, im<br />

schönen Mühltal <strong>und</strong> nutzen<br />

die hervorragende Infrastruktur<br />

von Darmstadt. Zudem ist dies<br />

hier eine, wenn nicht die <strong>IT</strong>-Region<br />

in Deutschland.“ Dieser<br />

Fakt half der Cx<strong>IT</strong> GmbH auch,<br />

relativ unbeschadet, wenn<br />

nicht gar gestärkt aus der Wirtschaftskrise<br />

hervorzugehen.<br />

„Die Krise als solche haben wir<br />

eigentlich nicht gemerkt. Im<br />

Gegenteil: Durch unsere attraktiven<br />

St<strong>und</strong>ensätze <strong>und</strong> unsere<br />

heterogene K<strong>und</strong>enbasis konnten<br />

wir in den wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten sogar K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> Umsatz hinzugewinnen“<br />

so Christian Weber.<br />

Im Umsatz drückt sich dies<br />

mit 600 000 Euro für das Geschäftsjahr<br />

2010 aus. „Wir wollen<br />

nun dieses ges<strong>und</strong>e Niveau<br />

halten <strong>und</strong> schauen, dass wir<br />

uns auf diesem konsolidieren“<br />

ist Unternehmer Weber verantwortungsvoller<br />

Realist.<br />

Realist mit dem Kopf<br />

in den Wolken<br />

Darauf angesprochen, dass sich<br />

mit eigentlich banalen Ideen<br />

(Facebook hat den fünffachen<br />

Wert der Software AG<strong>und</strong> der<br />

Merck KGaA zusammen) Milliarden<br />

Dollar verdienen lassen,<br />

schmunzelt Weber.„Das sind alles<br />

Hypes.Die Gr<strong>und</strong>idee,soziale<br />

Netzwerke, ist gut. Aber die<br />

Spieler kommen <strong>und</strong> gehen.<br />

Gestern Xing, heute Facebook<br />

<strong>und</strong> morgen?“ Für Weber ist<br />

Cloud Computing, die Nutzung<br />

webbasierter Ressourcen, wesentlich<br />

interessanter. Hier findet<br />

er sich als zertifizierter Microsoft<br />

Partner am ehesten wieder:<br />

Den K<strong>und</strong>en wertvollen Zusatznutzen<br />

zu verschaffen, indem<br />

sie Ressourcen überall <strong>und</strong><br />

jederzeit effektiv nutzen können.


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 19<br />

Fünf Fragen zum Cappuccino<br />

HANS KESSLER<br />

Unternehmensberater Hans<br />

Kessler aus Rödermarkwurde<br />

im September 2007 neuer<br />

Präsident des SV Darmstadt<br />

98. Aus einem zunächsthoffnungsloserscheinendenSanierungsfall<br />

machte er innerhalb von<br />

drei Jahren einen wirtschaftlich<br />

stabilen, konkurrenzfähigen<br />

Verein, der<br />

kurz- bis mittelfristig den<br />

Aufstieg in die<br />

Dritte Fußballliga<br />

zum Ziel<br />

hat. Auf einen<br />

Cappuccino<br />

befragen wir<br />

densympathischenRheinländer<br />

zum<br />

Leitthema unserer<br />

aktuellen<br />

Ausgabe,<strong>IT</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Hightech</strong><br />

<strong>2011</strong>.<br />

WIE: Herr Kessler, inwiefern<br />

hat der SV Darmstadt 98 seine<br />

wirtschaftliche Wiedergenesung<br />

der starken <strong>IT</strong> unserer<br />

Region zu verdanken?<br />

HANS KESSLER: Ohne Zweifel<br />

hat die Wirtschaft in Darmstadt<br />

<strong>und</strong> der Region, großen<br />

Anteil an der Wiedergenesung<br />

des SV Darmstadt 98. Mit der<br />

Software AG, um nur ein Un-<br />

Hier<br />

ternehmen vonvielen zu nennen,<br />

hat unser Verein heute<br />

verlässliche Partner gef<strong>und</strong>en,<br />

die unsereAnsicht teilen, dass<br />

der SV Darmstadt 98 wichtiger<br />

Teil des sozialen Gefüges <strong>und</strong><br />

der Kulturgeschichte unserer<br />

Stadt ist, aber auch eine ideale<br />

Plattform für ein Marketing,<br />

weit über die Grenzen von<br />

Hessen hinaus sein kann.<br />

WIE: Die <strong>IT</strong> ist ein wesentlicher<br />

Wirtschaftsfaktor unsererRegion.<br />

Wir stark schätzen<br />

sie deren Zukunft hinsichtlich<br />

ihrer Wettbewerbsstärke <strong>und</strong><br />

ihrem Wachstumspotential<br />

ein?<br />

KESSLER: Es ist in der Tatso,<br />

dass wir in Darmstadt eine<br />

sehr hohe Dichte an „High<br />

Tech“ <strong>und</strong> im speziellen auch<br />

<strong>IT</strong> Unternehmen haben. Ich<br />

sehe hier Darmstadt erst am<br />

Anfang. Nahezu alle mir bekannten<br />

Unternehmen aus<br />

diesen Bereichen sind mit ihren<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

hervorragend am<br />

Markt platziert. Da es sich dabei<br />

fast ausnahmslos um Unternehmen<br />

handelt, die in<br />

Wachstumsmärkten tätig<br />

sind, sehe ich hier noch großes<br />

Wachstumspotential.<br />

WIE: Die Plattform Facebook<br />

ist aktuell etwamit 50 Milliarden<br />

Dollar bewertet. Das ist<br />

etwa fünf Mal soviel wie die<br />

Software AG <strong>und</strong> die Merck<br />

KGaA zusammen an Börsenwert<br />

aufweisen. Lachen oder<br />

weinen Sie darüber?<br />

KESSLER: Das finde ich weder<br />

zum Lachen, noch zum<br />

Weinen. Das entsetzt mich<br />

viel eher. Entsetzen deshalb,<br />

weil die Märkte, sprich Anleger,<br />

wohl offensichtlich nicht<br />

viel aus der Internetblase von<br />

vor gut zehn Jahren gelernt<br />

haben. Wenn an den Märkten<br />

wieder Stimmungen mehr<br />

Wert sind, als denn Substanz,<br />

dann sollte uns das alle erschrecken.<br />

WIE: Besonders die Deutschen<br />

sind sehr sensibel,<br />

wenn es um die Weitergabe ihrer<br />

persönlichen Daten geht.<br />

Doch in den Sozialen Netzwerken,<br />

aber auch beim Cloud<br />

Computing geht man damit relativ<br />

sorglos um. Ein Paradoxon?<br />

KESSLER: Das ist für mich<br />

nicht paradox, sondern die logische<br />

Konsequenz aus der<br />

Entwicklungsgeschwindigkeit<br />

neuer Kommunikationstechnologien<br />

<strong>und</strong> Plattformen.<br />

Dieser Trend ist nicht rational<br />

Präsent sein. An der richtigen Stelle. Bei den richtigen Zielgruppen.<br />

Ihre Werbung auf dem<br />

Schlossgrabenfest <strong>2011</strong><br />

Kontakt: Echo Zeitungen GmbH · Telefon 06151 387-328<br />

echo-live.de<br />

sondern durch Stimmungen<br />

<strong>und</strong> Emotionen getrieben. Wir<br />

werden ohnehin in den nächsten<br />

Jahren ein gr<strong>und</strong>legendes<br />

„reset“ unserer eigenen Befindlichkeiten,<br />

was persönliche<br />

Daten anbelangt, wohl<br />

oder übel vornehmen müssen.<br />

Da wird esauch keine „deutsche<br />

Sensibilität“, wie Sie das<br />

nennen, mehr geben. Das ist<br />

doch heute schon so. Wenn<br />

wir reisen akzeptieren wir<br />

doch auch jetzt schon im Ausland<br />

Datenerfassungen, Screening,<br />

usw., die in Deutschland<br />

regelmäßig für große Empörung<br />

sorgen. Wir werden lernen<br />

müssen, dass die Globalisierung<br />

im Datentransfer auch<br />

nicht vor unseren eigenen Befindlichkeiten<br />

<strong>und</strong> persönlichen<br />

Ressentiments halt<br />

macht. Wir werden allerdings<br />

neue <strong>und</strong> globalisierte Spielregeln<br />

finden müssen. Wasich<br />

persönlich allerdings sehr bedauere<br />

ist, dass uns durch alternativeKommunikationswege<br />

mehr <strong>und</strong> mehr die Fähigkeit<br />

abhanden kommt, mit<br />

anderen Menschen zu reden.<br />

Die Redewendung „auf ein<br />

Wort“ gehört wohl leider der<br />

Vergangenheit an, weil mit einer<br />

SMS alles viel schneller<br />

geht.<br />

WIE: Abschließend zurück zu<br />

... bekommt Ihre Werbung den vollen So<strong>und</strong>!<br />

„ihren“ Lilien: Können Sie den<br />

SV Darmstadt 98 als gute Anlage<br />

hinsichtlich eines sportlichen<br />

Unterhaltungswerts für<br />

die nächsten Monate unseren<br />

Lesern empfehlen?<br />

KESSLER: Der SV Darmstadt<br />

98 durchlebt z.Zt. eine Renaissance,<br />

sportlich <strong>und</strong> auch<br />

wirtschaftlich. Die Unterstützung<br />

von Tausenden Menschen<br />

in der Region während<br />

der Vereinskrise hat gezeigt,<br />

dass die „Lilien“ zur Stadt gehören,<br />

wie der lange „Lui“.<br />

Der SV 98 ist die bekannteste<br />

„Brand“ unserer Stadt <strong>und</strong> in<br />

ganz Deutschland positiv besetzt.<br />

Darauf wollen wir in der<br />

Zukunft aufsetzen <strong>und</strong> zu alter<br />

Stärkezurück finden. Vielleicht<br />

wird essportlich auch<br />

nochmals den einen oder anderen<br />

Rückschlag geben, aber<br />

der Trend zeigt in die richtige<br />

Richtung. Eine kleine Erfolgsgeschichte,<br />

die wir weiterschreiben<br />

wollen <strong>und</strong> daran<br />

können alle teilhaben <strong>und</strong> mitschreiben.<br />

Als Anlage kann<br />

ich die Lilien nur empfehlen<br />

<strong>und</strong> wären wir an der Börse<br />

<strong>und</strong> ich ein Analyst würde ich<br />

die Aktie auf „kaufen“ setzen.<br />

Hans Kessler,<br />

vielenDank für Ihre Zeit<br />

<strong>und</strong> den leckeren Cappuccino<br />

Videoboard auffällige Werbe-Clips auf unseren beiden 17 m 2 großen Leinwänden<br />

Onlinewerbung eine Viertelmillion User auf echo-live.de <strong>und</strong> schlossgrabenfest.de<br />

Anzeigen in der offiziellen Festival-Printausgabe. Auflage 160000!<br />

Promotion aufmerksamkeitsstarke Aktionen für etwa 440000 Festivalbesucher


20 Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Die Wirtschaftskriseist überw<strong>und</strong>en<br />

Der weltweite<br />

Konjunkturaufschwung<br />

hat der deutschen Exportwirtschaft2010glänzende<br />

Geschäfte beschert. FOTO: DPA<br />

Prognosen – Wie sind die Erwartungen für <strong>2011</strong>?<br />

Auf den steilenAbschwung in der Wirtschaftskrise folgte ein<br />

gewaltiger Aufschwung im Jahr 2010.Manche Ökonomensinddabei<br />

schonins Schwärmen geraten. Wir haben uns die Prognosender<br />

wichtigsten Institute angesehen. Sie stellen übereinstimmend fest,<br />

dass <strong>2011</strong> für Deutschlandein gutes Jahr sein wird.<br />

Das Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) wuchs 2010 um 3,6<br />

Prozent, errechnete das<br />

Statistische B<strong>und</strong>esamt in Wiesbaden.<br />

Nach der Prognose des<br />

Ifo-Instituts befindet sich die<br />

deutsche Wirtschaft weiter im<br />

Aufschwung <strong>und</strong> prognostiziert<br />

eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts<br />

um zwei Prozent<br />

für das Jahr <strong>2011</strong>.Wichtige<br />

Wachstumstreiber sind neben<br />

den Ausfuhren auch die Investitionen<br />

<strong>und</strong> der private Konsum.<br />

Die Lage am Arbeitsmarkt wird<br />

sich dabei weiter verbessern.<br />

Weltwirtschaft<br />

Welthandel <strong>und</strong> globale Industrieproduktion<br />

haben inzwischen<br />

wieder ziemlich genau<br />

das Niveau von vor der Finanz<strong>und</strong><br />

Wirtschaftskrise erreicht.<br />

Dabei war bei der Industrieproduktion<br />

ein Einbruch um zwölf<br />

Prozent <strong>und</strong> beim Welthandel<br />

sogar von 21Prozent aufzuholen.<br />

Im Verlauf des Jahres 2010<br />

hat sich die Erholung der Weltwirtschaft<br />

allerdings etwas verlangsamt.<br />

Die durch die Finanzkrise offengelegten<br />

strukturellen Probleme<br />

sind noch nicht überw<strong>und</strong>en.<br />

In den USAist die Verschuldung<br />

der privaten Haushalte<br />

nach wie vorhoch. Der Immobi-<br />

liensektor ist stark geschrumpft,<br />

<strong>und</strong> auch der Finanzsektor hat<br />

sich noch nicht vollständig erholt.<br />

Die Arbeitslosigkeit verharrt<br />

auf hohem Niveau. In einer<br />

ähnlichen Lage wie die USA befinden<br />

sich westeuropäische<br />

Länder wie Spanien, Großbritannien<br />

<strong>und</strong> Irland. Aufgr<strong>und</strong><br />

der drastisch verschlechterten<br />

Haushaltslage sieht sich die Finanzpolitik<br />

in den meisten fortgeschrittenen<br />

Volkswirtschaften<br />

inzwischen gezwungen, auf einenKonsolidierungskursumzuschwenken.<br />

In wichtigen Schwellenländern<br />

ist die wirtschaftliche Erholung<br />

bereits so weit fortgeschritten,<br />

dass die Wirtschaftspolitik<br />

inzwischen bemüht ist, eine<br />

konjunkturelle Überhitzung zu<br />

verhindern. Die konjunkturelle<br />

Dynamik in den meisten fortgeschrittenen<br />

Volkswirtschaften<br />

wirdimlaufenden Jahr nur noch<br />

gering sein. In den USA werden<br />

die Investitionen in Ausrüstungen<br />

zwar weiter von hohen Gewinnen<br />

<strong>und</strong> niedrigen Zinsen<br />

angeregt, <strong>und</strong> der Konsum bleibt<br />

moderat aufwärtsgerichtet. Ein<br />

kräftiger Aufschwung ist vorerst<br />

aber nicht in Sicht, weil die<br />

strukturellen Probleme fortbestehen.<br />

Auch in der Europäischen<br />

Union bleibt die Erholung ver-<br />

halten, vor allem aufgr<strong>und</strong> der<br />

dämpfenden Wirkungen der<br />

ausgeprägt restriktiven Finanzpolitik.<br />

In den meisten Schwellenländern<br />

bleibt das Expansionstempo<br />

zwar vergleichsweise<br />

hoch, erweist sich jedoch geringer<br />

als im ersten Halbjahr 2010.<br />

Da es also insgesamt nicht zu<br />

einem kräftigen weltwirtschaftlichen<br />

Aufschwung kommt,<br />

wird das Preisklima ruhig bleiben.<br />

Alles in allem dürfte die<br />

Weltproduktion in<br />

diesem Jahr um 2,8<br />

Prozent expandieren.<br />

Der Welthandel<br />

wird<strong>2011</strong>imVorjahresvergleich<br />

um 6,8<br />

Prozent zulegen.<br />

Euroraum:<br />

Konjunktur<br />

bleibt gespalten<br />

Die Euro-Wirtschaft<br />

ist im vergangenen<br />

Jahr um zwei Prozent<br />

gewachsen. Ein<br />

derart kräftiges<br />

Wachstum gab es<br />

zuletzt im Winterhalbjahr<br />

2007/08.<br />

Getragen wurde das<br />

Wachstum vorallem<br />

von der lebhaften<br />

globalen Nachfrage<br />

<strong>und</strong> der sehr expansiven<br />

Geldpolitik der<br />

EZB. Doch inzwischen<br />

sind erste<br />

Wolken am Konjunkturhorizontaufgezogen.<br />

Die Einkaufsmanagerindi-<br />

zes für das verarbeitende Gewerbe<br />

<strong>und</strong> den Dienstleistungssektor<br />

sind zuletzt in der Tendenz<br />

leicht gesunken. Maßgeblich<br />

hierfür ist die nicht mehr ganz so<br />

stürmische globale Nachfrage,<br />

insbesondere aus dem asiatischen<br />

Raum.<br />

Zudem ist vonSeiten des Devisenmarktes<br />

Gegenwind zu<br />

verzeichnen. Seit Mitte August<br />

legte der nominale Außenwert<br />

des Euro gegenüber den Währungen<br />

von 21wichtigen Handelspartnern<br />

um mehr als fünf<br />

Prozent zu. Damit hat der Euro<br />

den Rückgang in der ersten Jahreshälfte<br />

fast zur Hälfte wieder<br />

aufgeholt. Die Exporte dürften<br />

also in den kommenden Monaten<br />

nicht mehr ganz so kräftig<br />

expandieren wie noch im zweiten<br />

Halbjahr 2010. Aber nicht<br />

nur der Impuls durch den Außenhandel<br />

lässt nach. Auch die<br />

Finanzpolitik entfaltet eine immer<br />

stärkere Bremswirkung.<br />

Warenes2010 vorallem die von<br />

der Staatsschuldenkrise betroffenen<br />

Peripherieländer,die erste<br />

Maßnahmen ergriffen, um die<br />

ausufernden Staatsfinanzen einzudämmen,<br />

werden in diesem<br />

Jahr auch die Regierungen in<br />

den Kernländern beginnen, ihre<br />

Haushalte zu sanieren.<br />

In der Summe wird die Finanzpolitik<br />

<strong>2011</strong> damit deutlich<br />

restriktiver sein als im vergangenen<br />

Jahr.Schätzungen der Commerzbank<br />

zufolge,wirddie Konsolidierung<br />

der öffentlichen<br />

Haushalte die Eurowirtschaft einen<br />

halben Prozentpunkt<br />

Eckdaten der Prognose für die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr a)<br />

2008 2009 2010 (1) <strong>2011</strong> (1)<br />

Private Konsumausgaben 0,7 -0,2 0,1 1,4<br />

Konsumausgaben des Staates 2,3 2,9 2,8 1,2<br />

Bruttoanlageinvestitionen<br />

Ausrüstungen<br />

Bauten<br />

Sonstige Anlagen<br />

Inländische Verwendung<br />

Exporte<br />

Importe<br />

2,5<br />

3,5<br />

1,2<br />

6,5<br />

1,2<br />

2,5<br />

3,3<br />

-10,1<br />

-22,6<br />

-1,5<br />

5,6<br />

-1,9<br />

-14,3<br />

-9,4<br />

5,7<br />

8,9<br />

3,7<br />

5,9<br />

2,4<br />

15,3<br />

14,0<br />

Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1,0 -4,7 3,5 2,0<br />

3,3<br />

5,8<br />

1,5<br />

5,2<br />

1,9<br />

7,1<br />

7,4<br />

Erwerbstätige b) (1000 Personen) 40276 40271 40 365 40 595<br />

Arbeitslose (1000 Personen) 3268 3423 3234 2934<br />

Arbeitslosenquote BA c) (in %) 7,8 8,2 7,7 7,0<br />

Verbraucherpreise d)<br />

(Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr)<br />

Finanzierungssaldo des Staates e)<br />

in Mrd. EUR<br />

in % des Bruttoinlandsprodukts<br />

2,6 0,4 1,1 1,6<br />

2,8<br />

0,1<br />

-72,7<br />

-3,0<br />

-93,6<br />

-3,8<br />

-70,0<br />

-2,7<br />

Leistungsbilanzsaldo (in Mrd. EUR) 167,0 117,3 127,9 142,3<br />

nachrichtlich:<br />

Reales Bruttoinlandsprodukt im Euroraum<br />

(Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr)<br />

Verbraucherpreisindex im Euroraum f)<br />

(Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr)<br />

1) Prognose der Institute.<br />

a) Preisbereinigte Angaben.<br />

b) Inlandskonzept.<br />

c) Arbeitslose in % der zivilen Erwerbspersonen (Definition<br />

gemäß der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit).<br />

0,5 -4,1 1,6 1,3<br />

3,3 0,3 1,5 1,4<br />

d) Verbraucherpreisindex (2005=100).<br />

e) In der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen<br />

Gesamtrechnung (ESVG 95).<br />

f) HVPI-EWU (2005=100).<br />

Quelle: Eurostat, Statistisches B<strong>und</strong>esamt, B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Deutsche B<strong>und</strong>esbank; 2010<br />

<strong>und</strong> <strong>2011</strong>: Prognose der Institute


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert 21<br />

600<br />

580<br />

560<br />

540<br />

520<br />

500<br />

Wachstum kosten. Für das erste<br />

Vierteljahr <strong>2011</strong> erwarte man<br />

deshalb nur noch eine Zunahme<br />

des Bruttoinlandsproduktes um<br />

magere 0,2 Prozent. Erst in der<br />

zweiten Hälfte des Jahres dürfte<br />

die Konjunkturdelle enden. Mit<br />

dem schwächeren Wachstum<br />

werde auch die Arbeitslosigkeit<br />

im Euroraum weiter steigen, deren<br />

Quote erst im Sommer <strong>2011</strong><br />

mit dann 10,5 Prozent den<br />

Höchstwert erreichen werde.<br />

Inflationsrate beständig<br />

Während die weiterhin vorhandenen<br />

Ängste vor Deflation an<br />

den Finanzmärkten für Diskussionen<br />

sorgen, zeigt sich im Zuge<br />

der wirtschaftlichen Erholung eine<br />

leichte Beschleunigung der<br />

Verbraucherpreise.Sie werden in<br />

der Eurozone auch im laufenden<br />

Jahr nur mäßig steigen, prognostiziert<br />

die Commerzbank. Die<br />

Löhne, die eine Inflation maßgeblich<br />

bestimmen, werden weiterhin<br />

nur verhalten zulegen. Die<br />

Inflationsrate wird inden kommenden<br />

Monaten nahe bei 1,5<br />

Prozent verharren.<br />

Die Verteuerung bei den Einfuhrpreisen<br />

ist getrieben von<br />

Preiserhöhungen um 20 Prozent<br />

für Energie <strong>und</strong> andere Rohstoffe.<br />

Laut dem HWWI Rohstoffpreisindex<br />

befinden sich die<br />

Preise bereits über dem Höchststand<br />

von 2008, analysiert die<br />

Allianz. Bei den Rohstoffen sei<br />

ein anhaltender Preisauftrieb zu<br />

erwarten, da die Rohstoffnachfrage<br />

mit der fortschreitenden<br />

Erholung der Weltwirtschaft<br />

weiter zunehmen wird<strong>und</strong> Rohstoffe<br />

gefragt sind.<br />

Leitzinsen bleiben<br />

wie gehabt<br />

Im Gegensatz zu anderen großen<br />

Notenbanken steht die EZB<br />

erneuten expansiven Maßnahmen<br />

aus mehreren Gründen<br />

skeptisch gegenüber. Die Situation<br />

dürfte mit der von Mitte<br />

2004 vergleichbar sein, damals<br />

argumentierte die EZB, dass sie<br />

Reales Bruttoinlandsprodukt in Deutschland<br />

Saison- <strong>und</strong> kalenderbereinigter Verkauf<br />

Verkettete Volumenangaben in Mrd. Euro<br />

3,4 %<br />

2006<br />

2,7 %<br />

laufende Rate a)<br />

Jahresdurchschnitt b)<br />

Mrd. Euro<br />

1,0 %<br />

-4,7 %<br />

in Tsd.<br />

28.000<br />

27.800<br />

27.600<br />

27.400<br />

27.200<br />

27.000<br />

26.800<br />

26.600<br />

26.400<br />

26.200<br />

26.000<br />

25.800<br />

5.100<br />

4.900<br />

4.700<br />

4.500<br />

4.300<br />

4.100<br />

3.900<br />

3.700<br />

3.500<br />

3.300<br />

3.100<br />

2.900<br />

2.700<br />

Entwicklungstendenzen am deutschen Arbeitsmarkt<br />

2005 bis <strong>2011</strong>, Personen in 1.000, saisonbereinigte Zahlen<br />

Jan.<br />

März<br />

Mai<br />

2005 2006 2007 2008<br />

2009 2010<br />

BIP +0,8% BIP +3,4% BIP +2,7% BIP +1,0% BIP -4,7% BIP +3%<br />

Juli<br />

Sept.<br />

Nov.<br />

Jan.<br />

März<br />

Mai<br />

Juli<br />

Sept.<br />

Nov.<br />

Jan.<br />

März<br />

Mai<br />

Juli<br />

Sept.<br />

Anmerkung: Aufgr<strong>und</strong> von unterjährigen konjunkturellen Einflüssen <strong>und</strong> Sonderfaktoren wird die tatsächliche Entwicklung die<br />

hier dargestellten Jahrestendenzen überlagern.<br />

Quelle: B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Berechnungen des IAB.<br />

Nov.<br />

Jan.<br />

März<br />

Mai<br />

Juli<br />

Sept.<br />

Nov.<br />

Jan.<br />

März<br />

Mai<br />

Juli<br />

Sept.<br />

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

Nov.<br />

Jan.<br />

März<br />

Mai<br />

Juli<br />

Sept.<br />

2005 2006 2007 2008<br />

2009 2010<br />

wegen der Abwärtsrisiken für<br />

die Konjunktur auf eine Leitzinserhöhung<br />

verzichtet, die eigentlich<br />

aufgr<strong>und</strong> der Prognosen<br />

für Inflation <strong>und</strong> Wachstum<br />

nahe liegen würde. Auch jetzt<br />

sieht die Notenbank die Abwärtsrisiken<br />

überwiegen. Deswegen<br />

bleibt aus ihrer Sicht das<br />

Leitzinsniveau „angemessen“ –<br />

nicht mehr, aber eben auch<br />

nicht weniger. Zudem ist der<br />

EZB-Rat offensichtlich überzeugt,<br />

dass weitere expansive<br />

Maßnahmen mehr negative als<br />

positive Wirkungen entfalten<br />

würden.<br />

In einer Gr<strong>und</strong>satzrede im<br />

September hatte EZB-Präsident<br />

Trichet sehr eindringlich vor einer<br />

„verlorenen Dekade“ wie in<br />

Japan gewarnt, wenn man mit<br />

immer neuen Maßnahmen versuche,<br />

die Konjunktur kurzfristig<br />

anzukurbeln. Er befürchtet<br />

3,5 %<br />

a) Veränderung gegenüber dem Vorquartal in Prozent (rechte Skala)<br />

b) Zahlenangaben: Veränderung der Ursprungswerte gegenüber dem Vorjahr.<br />

2,0 %<br />

Prognosezeitraum<br />

2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />

6 %<br />

4 %<br />

2 %<br />

0 %<br />

-2 %<br />

-4 %<br />

Quelle: ifo, Statistisches B<strong>und</strong>esamt; Berechnungen <strong>und</strong> Prognose der Institute (Oktober 2010)<br />

zudem, dass durch neue expansiveMaßnahmen<br />

zwar die Geldbasis,nicht<br />

aber die Kreditvergabe<br />

steigt, die Geldmärkte austrocknen,<br />

<strong>und</strong> Banken in eine<br />

ungewollte Abhängigkeit von<br />

Zentralbankliquidität geraten.<br />

Man gehe jedoch davon aus,<br />

dass die EZB <strong>2011</strong> zwar die Leitzinsen<br />

unverändert lässt, aber<br />

den graduellen Ausstieg aus den<br />

unkonventionellen Maßnahmen<br />

fortsetzt.<br />

Die weltwirtschaftliche Erholung<br />

wird sich dennoch fortsetzen.<br />

Laut Ifo-Institut wird das<br />

Bruttoinlandsprodukt der Welt in<br />

<strong>2011</strong> um 3,5 Prozent zunehmen.<br />

Dabei wird die Gruppe der<br />

Schwellenländer die größte Dynamik<br />

entfalten. In den USA ist<br />

mit einem sehr moderaten<br />

Wachstum zu rechnen sein, da<br />

die strukturellen Probleme wie<br />

zum Beispiel die geringe inländische<br />

Sparquote ungelöst sind<br />

<strong>und</strong> die fiskalische Stimulierung<br />

ausläuft.<br />

Die Staaten der EU können<br />

sich ebenfalls nur langsam aus<br />

der Krise lösen. Dabei ist von<br />

einer sehr heterogenen Entwicklung<br />

der einzelnen Staaten auszugehen.<br />

So haben die vom<br />

Misstrauen der Finanzmärkte<br />

am stärksten betroffenen Defizitländer<br />

einen drastischen Konsolidierungskurs<br />

eingeschlagen<br />

<strong>und</strong> dürften sich in <strong>2011</strong> eher rezessiv<br />

entwickeln.<br />

Deutschland hält Kurs<br />

Die deutsche Wirtschaft bleibt<br />

nach wie vorauf Erholungskurs.<br />

Verlaufende Indikatoren wie das<br />

Ifo-Geschäftsklima zeigen, dass<br />

die konjunkturelle Gr<strong>und</strong>ten-<br />

Nov.<br />

Jan.<br />

März<br />

Juli<br />

Sept.<br />

Nov.<br />

Mai <strong>2011</strong><br />

Arbeitslose<br />

<strong>2011</strong><br />

denz der deutschen Wirtschaft<br />

nach wie vor aufwärts gerichtet<br />

ist. So wird die Expansion –andersals<br />

im Verlauf des Vorjahres<br />

–nicht mehr allein von einem<br />

Anstieg der Exporte <strong>und</strong> einem<br />

Umschwung bei den Lagerinvestitionen<br />

getrieben. Vielmehr<br />

ist in diesem Jahr auch die Binnenkonjunktur<br />

angesprungen,<br />

sowohl die privaten Konsumausgaben<br />

als auch die Unternehmensinvestitionen<br />

legten spürbar<br />

zu.<br />

Die Institute erwarten, dass<br />

sich die konjunkturelle Erholung<br />

im Prognosezeitraum zwar<br />

fortsetzt, das Tempo allerdings<br />

spürbar geringer sein wirdals im<br />

Jahr 2010. Wenn die weltwirtschaftliche<br />

Expansion an Fahrt<br />

verliert, wird der Außenhandel<br />

wohl kaum noch zum Anstieg<br />

des realen Bruttoinlandsprodukts<br />

beitragen. Damit wird die<br />

Inlandsnachfrage das Tempo der<br />

Expansion bestimmen.<br />

Stützend wirkt, dass die monetären<br />

Rahmenbedingungen in<br />

Deutschland als sehr günstig<br />

einzuschätzen sind. Stimuliert<br />

wird die Binnennachfrage darüber<br />

hinaus durch die weitere<br />

Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt.<br />

Mit der kräftigen<br />

konjunkturellen Erholung wird<br />

die Zunahme des Budgetdefizits<br />

des Staates gebremst. Die Defizitquote<br />

wirdweiter sinken <strong>und</strong><br />

zwar unter die Maastricht-Grenze<br />

von drei Prozent des BIP.<br />

Die Zahl der Arbeitslosigkeit<br />

sinkt in diesem Jahr auf den<br />

niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.<br />

Damit verringert<br />

sich die Arbeitslosenquote<br />

auf sieben Prozent. Die Zahl der<br />

Arbeitslosen dürfte im Jahres-<br />

Variante ...<br />

III BIP +2¼ %<br />

II BIP +1¾ %<br />

I BIP +1¼ %<br />

Jahresdurchschnitte<br />

Variante ...<br />

I BIP +1¼ %<br />

II BIP +1¾ %<br />

III BIP +2¼ %


22 Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

durchschnitt erstmals seit 1992<br />

unter drei Millionen liegen.<br />

Die Inflationsrate wird <strong>2011</strong><br />

weiter niedrig bleiben <strong>und</strong> nach<br />

1,1 Prozent in 2010 voraussichtlich<br />

auf 1,6 Prozent klettern.<br />

Zwar fluten die Zentralbanken<br />

die Märkte mit Geld, dies führt<br />

aber nur dann zu einer höheren<br />

Inflationsrate, wenn die Verbraucher<br />

die günstigen Kreditzinsen<br />

auch zu einem schuldengetriebenen<br />

Nachfrageboom<br />

nutzen würden. Dies ist aber<br />

nicht zu erwarten.<br />

Risikoliste ist nicht<br />

gerade klein<br />

Für die Prognosen bestehen beträchtliche<br />

Risiken. So ist die<br />

Wahrscheinlichkeit keineswegs<br />

gering, dass die USA erneut in<br />

eine Rezession geraten. Zudem<br />

könnte es in China als Folge von<br />

Übersteigerungen an dortigen<br />

Immobilienmärkten zu einer<br />

massiven Korrektur kommen.<br />

Auch ist die Schulden- <strong>und</strong> Vertrauenskrise<br />

einiger Staaten im<br />

Euroraum keineswegs ausgestanden.<br />

Eine Zuspitzung mit<br />

generell höheren Risikoprämien<br />

für Anleihen im Euroraum oder<br />

gar einer Inanspruchnahme des<br />

Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus<br />

durch ein<br />

Schuldnerland würde sich auch<br />

auf die deutsche Konjunktur<br />

auswirken. Schwarze Schwäne<br />

sind also bei weitem nicht ausgeschlossen.<br />

Entwicklung in Südhessen<br />

Auch in der Region Darmstadt Rhein Main<br />

Neckar profitieren immer mehr Wirtschaftszweige<br />

vomAufschwung. Die Entwicklung in<br />

der Industrie gewinnt zunehmend an Fahrt.<br />

Dies hat positiveAuswirkungen vorallem auf<br />

die Wirtschaftszweige, die mit der Industrie<br />

eng verwoben sind, wie beispielsweise der<br />

Großhandel oder das Verkehrsgewerbe.Insgesamt<br />

berichten neun von zehn Unternehmen<br />

von guten (39 Prozent) beziehungsweise befriedigenden<br />

(49 Prozent) Geschäften. Die Unternehmen<br />

erwarten, dass sich diese Entwicklung<br />

in den kommenden Monaten weiter fortsetzt.<br />

88 Prozent der Unternehmen rechnen<br />

mit besser werdenden (30 Prozent) beziehungsweise<br />

gleich bleibenden Geschäften (58<br />

Prozent). Die ausgesprochen guten Erwartungen<br />

an die kommenden Monate zeigen, dass<br />

die Unternehmen von einem anhaltenden<br />

konjunkturellen Aufschwung ausgehen. Entgegen<br />

dem B<strong>und</strong>estrend kommt die Investitionstätigkeit<br />

in Südhessen allerdings nur<br />

schleppend in Schwung. Der Geschäftsklimaindikator,der<br />

Lage <strong>und</strong> Erwartungen bündelt<br />

<strong>und</strong> ein Indikator für das gesamtwirtschaftliche<br />

Wachstum ist, steht bei 121,1<br />

Punkten. Das ist der höchste Wert seit dem<br />

Boomjahr 2007.<br />

Quelle: IHK Konjunkturbericht<br />

[Infobox]<br />

Regionaler<br />

Außenhandel<br />

aufAllzeithoch<br />

Zukunftsmärkte – Exporte nach<br />

Lateinamerikaziehen kräftig an<br />

Das Jahr 2010 konnte für die<br />

südhessischen Exporteure<br />

kaum besser verlaufen: Der Außenhandel<br />

in der Region Darmstadt<br />

Rhein Main Neckar hat<br />

sich deutlich erholt <strong>und</strong> die Erwartungen<br />

deutlich übertroffen.<br />

„Der Trend des Jahresbeginns<br />

hat sich fortgesetzt. Dass<br />

dies so beeindruckend geschieht,<br />

haben wir nicht erwartet”,<br />

sagt Axel Scheer, Experte<br />

für Außenwirtschaft bei der Industrie-<br />

<strong>und</strong> Handelskammer<br />

(IHK) Darmstadt Rhein Main<br />

Neckar.<br />

Ein Indikator dafür seien die<br />

Außenhandelsdokumente wie<br />

beispielsweise Ursprungszeugnisse,die<br />

die IHK Darmstadt für<br />

Drittländer, also den außereuropäischen<br />

Handel, ausstellt.<br />

Mit diesen Ursprungszeugnissen<br />

können Unternehmen ihren<br />

ausländischen K<strong>und</strong>en nachweisen,<br />

dass ihre Waren tat-<br />

sächlich in Deutschland produziert<br />

wurden.<br />

Boomjahreübertroffen<br />

Im Jahr 2010 hat die IHK Darmstadt<br />

68 868 Außenhandelsdokumente<br />

ausgestellt. Das sind<br />

7166 mehr als 2009 (plus 11,6<br />

Prozent). „2010 warein Jahr mit<br />

Spitzenwerten. Wir haben sogar<br />

mehr Außenwirtschaftsdokumente<br />

ausgestellt als in den<br />

Boomjahren 2007 <strong>und</strong> 2008”,<br />

sagt Scheer. So seien im Jahr<br />

2010 4,5 Prozent mehr Dokumente<br />

ausgestellt worden als<br />

2007 <strong>und</strong> 6 Prozent mehr als<br />

2008.<br />

Zukunftsmärkte Asien<br />

<strong>und</strong> Lateinamerika<br />

Zukunftsmärkte sind neben den<br />

asiatischen Märkten auch den<br />

lateinamerikanischen Kontinent<br />

<strong>und</strong> hier vorallem Brasilien. Die<br />

Ausfuhren nach Brasilien seien<br />

im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich<br />

zum entsprechenden<br />

Zeitraum des Krisenjahres 2009<br />

um 60,3 Prozent gestiegen. „Da<br />

ist noch viel Potenzial“ sagt<br />

Scheer. Die IHK Darmstadt hat<br />

deswegen die Plattform „Fokus<br />

Lateinamerika“ ins Leben gerufen.<br />

Wichtigste Handelspartner<br />

für südhessische Unternehmen<br />

bleiben dennoch weiterhin die<br />

Länder der Europäischen Gemeinschaft.<br />

Umso erfreulicher<br />

sei, dass sich dieser Markt stabilisiere.<br />

Exportanteil<br />

fast 60 Prozent<br />

Die exportierenden Unternehmen<br />

in der Region sind durchschnittlich<br />

auf 16 Auslandsmärkten<br />

aktiv. Der Exportanteil am<br />

Gesamtumsatz beträgt in Südhessen<br />

fast 60 Prozent; in Hessen<br />

insgesamt sind es 49 Prozent.<br />

FOTO: SMA/PIXELIO.DE


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert 23<br />

Sparverhalten<br />

der Deutschen<br />

normalisiertsich<br />

Mit dem Wirtschaftsaufschwung<br />

hatauch die Sparbereitschaft der<br />

B<strong>und</strong>esbürger zugenommen. Jeder<br />

Deutsche legteimerstenHalbjahr<br />

im Schnitt 190Euro pro Monat auf<br />

die hohe Kante –zehn Euro mehr<br />

als im vergangenen Jahr.<br />

Wie das Statistische B<strong>und</strong>esamt<br />

meldet, ergibt sich für die privaten<br />

Haushalte zusammen ein<br />

Sparvolumen von r<strong>und</strong> 93 Milliarden Euro.<br />

Im Schnitt sparten die Deutschen 11,5 Prozent<br />

ihres verfügbaren Einkommens. Eine<br />

höhereSparquote gab es zuletzt in der zweiten<br />

Jahreshälfte 2008 mit saisonbereinigt 11,8<br />

Prozent. Experten führen die im internationalen<br />

Vergleich hohe Sparneigung auf steigende<br />

Aufwendungen für die Altersvorsorge zurück.<br />

Gespart werdejedoch vorallem vonden<br />

höheren Einkommen, die wegen spürbarerer<br />

Deutsche Sparquote (in % des verfügbaren Einkommens)<br />

2005* 10,5%<br />

2006* 10,6%<br />

2007* 10,8%<br />

2008* 11,7%<br />

2009* 11,1 %<br />

2010** 11,6 %<br />

<strong>2011</strong>** 10,9%<br />

* Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank<br />

** Prognose Postbank<br />

B<strong>und</strong>esland<br />

Einlagen*<br />

2009<br />

Einlagen*<br />

2008<br />

Veränderung<br />

2008 zu 2009<br />

Hessen 31.521 € 29.047 € 2.474 €<br />

Hamburg 22.327 € 21.534 € 793 €<br />

Bayern 21.289 € 21.024 € 262 €<br />

Baden-Württemberg 19.856 € 18.964 € 892 €<br />

Berlin 17.712 € 16.268 € 1.444 €<br />

Bremen 17.640 € 18.276 € -636 €<br />

Rheinland-Pfalz 16.828 € 16.326 € 502 €<br />

Saarland 15.713 € 15.077 € 636 €<br />

Nordrhein-Westfalen 15.589 € 15.505 € 84 €<br />

Schleswig-Holstein 15.445 € 15.957 € -512 €<br />

Niedersachsen 15.275 € 14.684 € 591 €<br />

Sachsen 11.228 € 11.209 € 19 €<br />

Thüringen 10.265 € 10.101 € 164 €<br />

Sachsen-Anhalt 9.804 € 9.721 € 83 €<br />

Brandenburg 9.423 € 9.031 € 392 €<br />

Mecklenburg-Vorpommern 9.235 € 9.052 € 183 €<br />

Deutschland gesamt 17.618 € 17.091 € 527 €<br />

* Sichteinlagen, Termingelder <strong>und</strong> Sparbriefe pro Kopf in Euro ohne langfristige Termineinlagen <strong>und</strong><br />

Bausparguthaben<br />

Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank <strong>und</strong> eigene Berechnungen<br />

Zuwächse mehr<br />

Geld beiseite legen<br />

konnten.<br />

Von allen Menschen<br />

in Deutschland<br />

haben die Hessen<br />

am meisten Geld<br />

gespart. Mit 31 521<br />

Euro Guthaben auf<br />

Giro- <strong>und</strong> Sparkonten,Tagesgeldkonten<br />

<strong>und</strong> in Festgeldern<br />

verfügten sie<br />

2009 über das mit<br />

Abstand höchste<br />

Sparguthaben in<br />

Deutschland. Damit<br />

legen sie deutlich<br />

mehr Geld auf die<br />

hohe Kante als der<br />

durchschnittliche<br />

B<strong>und</strong>esbürger, der<br />

nur 17 618Eurosein<br />

Eigen nennt. Mit<br />

großem Abstand folgen<br />

auf Platz zwei<br />

die Hamburger mit<br />

durchschnittlich<br />

22 327 Euro. Platz<br />

drei belegen die Bayern.<br />

Sie können auf Erspartes in Höhe von<br />

21 289 Eurozurückgreifen.<br />

Die Schwaben, denen ihr Ruf als Sparmeister<br />

vorauseilt, belegen mit 19 856 Euro<br />

nur Platz vier.Bereits 2008 warendie Hessen<br />

mit 29 047 Euro deutlich sparsamer als die<br />

Menschen in anderen B<strong>und</strong>esländern. Sie<br />

konnten ihre Ersparnisse 2009 sogar noch<br />

um 2474 Euro erhöhen. Auch die Berliner,<br />

die den fünften Tabellenplatz belegen, sparten<br />

2009 deutlich mehr. Sie erhöhten ihr<br />

durchschnittliches Sparguthaben um 1444<br />

Euro.<br />

Ans Eingemachte gehen mussten dagegen<br />

die Bürger in den B<strong>und</strong>esländern Bremen<br />

<strong>und</strong> Schleswig-Holstein. Hatten die<br />

Bremer 2008 noch durchschnittlich 18 276<br />

Eurogespart, warenes2009 nur noch 17 640<br />

Euro, also 636 Euroweniger.Ähnlich erging<br />

es den Menschen in Schleswig-Holstein: Sie<br />

mussten ihre Ersparnisse um 512Euro auf<br />

15 445 Euroabschmelzen.<br />

Am wenigsten haben allerdings die Bürger<br />

in den neuen B<strong>und</strong>esländern zurückgelegt.<br />

Sie belegen die fünf letzten Tabellenplätze.<br />

Das Schlusslicht ist Mecklenburg-<br />

Vorpommern mit 9235 Euro. Allerdings stiegen<br />

die Sparguthaben in allen neuen B<strong>und</strong>esländern<br />

moderat.<br />

2009 legten die Deutschen nach Berechnungen<br />

der Deutschen B<strong>und</strong>esbank von<br />

h<strong>und</strong>ert Euro verfügbarem Einkommen elf<br />

Euro<strong>und</strong> zehn Cent (11,1 Prozent) zur Seite.<br />

Dabei handelt es sich neben den klassischen<br />

Ost-West-Gefälle –<br />

Hessen legen am meisten<br />

auf die hohe Kante<br />

Sparprodukten um alle Anlageformen inklusiveFonds,Aktien,<br />

Versicherungen <strong>und</strong> Immobilienanlagen.<br />

Dieser kleine Knick in der<br />

sonst seit 2006 kontinuierlich steigenden<br />

deutschen Sparquote ist direkt auf die Einführung<br />

der Abwrackprämie zurückzuführen.<br />

Statt Geld zur Seite zu legen, gaben es<br />

viele Deutsche 2009 lieber für die Anschaffung<br />

eines neuen Autos aus. Noch ein Jahr<br />

zuvor legten die Deutschen so viel Geld zur<br />

Seite,wie schon lange nicht mehr.Die Sparquote<br />

explodierte im Jahr 2008 regelrecht:<br />

Sie stieg von 10,8 Prozent im Jahr 2007 auf<br />

11,7 Prozent 2008 -die Finanzkrise hatte<br />

Deutschland fest in ihrem Griff. Aus Sorge<br />

um ihre wirtschaftliche Zukunft legten die<br />

B<strong>und</strong>esbürger mehr Geld zurück. Zugleich<br />

zogen sie sich aus spekulativen Geldanlagen<br />

zurück <strong>und</strong> konzentrierten sich auf sichere<br />

Anlageprodukte.Für 2010 rechnen die Volkswirte<br />

der Postbank wieder mit einem Anstieg<br />

der Sparquote von 11,1 Prozent 2009<br />

auf 11,6 Prozent.<br />

Hier zeigen sich die Nachwirkungen der<br />

Abwrackprämie. Dadie Ausgaben für neue<br />

Fahrzeuge wieder deutlich gesunken sind<br />

<strong>und</strong> gleichzeitig das Sicherheitsbedürfnis<br />

hoch geblieben ist, sparen die Deutschen<br />

überdurchschnittlich viel. <strong>2011</strong> dürfte sich<br />

das Sparverhalten nach Erwartung der Postbank<br />

wieder normalisieren. Dann werden<br />

die B<strong>und</strong>esbürger von h<strong>und</strong>ert Euro verfügbarem<br />

Einkommen nur noch zehn Euro<strong>und</strong><br />

neunzig Cent zur Seite legen.<br />

FOTO: DPA


24 Region aktuell –WIE passiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

DasJahr <strong>2011</strong> startetimAufschwung<br />

Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />

Darmstadt. FOTO: DE-ARCHIV/KARL-HEINZ KÖPPNER<br />

Das Wirtschaftswachstum aus 2010<br />

setzt sich auch in diesem Jahr fort.<br />

Zumindest wenn man nach den Ergebnissen<br />

der aktuellen Umfrage der IHK<br />

Darmstadt unter ihren r<strong>und</strong> 1000 befragten<br />

Mitgliedsfirmen geht. Demnach sind 91 Prozent<br />

der Unternehmen mit der aktuellen<br />

wirtschaftlichen Situation zufrieden, 44 Prozent<br />

sehen die Geschäftslage als gut an. Dabei<br />

ist die Industrie mit einem starken Export<br />

die treibende Kraft hinter diesem Stimmungsbild,<br />

das sich bei allen Branchen abzeichnet.<br />

Jedes zweite Industrieunternehmen,<br />

das im Ausland aktiv ist, rechnet mit<br />

einem steigenden Volumen der Ausfuhren.<br />

44 Prozent der Unternehmen berichtet von<br />

gestiegenen Auftragszahlen aus dem Inland.<br />

Die Investitionsausgaben werden in der Industrie<br />

kräftig aufgestockt. Ein Viertel der<br />

Unternehmen gibt an, die Investitionsbudgets<br />

auszudehnen. Investiert wirdvor allem<br />

im Ausland. Viele Mitgliedsfirmen<br />

feiern <strong>2011</strong> gar ihrePremiere<br />

bei Auslandsinvestitionen.<br />

FOTO: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />

IHK-Umfrage – Die Industrie ist Konjunkturtreiber –<br />

Investitionsausgaben werden aufgestockt –<br />

Trend ist branchenübergreifend<br />

Gründe sind die Erschließung neuer Märke<br />

(vor allem außerhalb Mitteleuropas), aber<br />

auch der Ausbau von Vertrieb <strong>und</strong> K<strong>und</strong>ennetz.<br />

Es gehe nicht um die Verlagerung der<br />

Produktion der Firmen, so Dr. Uwe Vetterlein,<br />

Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt,<br />

als vielmehr um deren Stärkung in den<br />

ausländischen Märkten, um die hergestellte<br />

Ware auch dort absetzen zu können. Vom<br />

Aufschwung in der Industrie profitieren zuvorderst<br />

der Großhandel, das Verkehrsgewerbe<br />

<strong>und</strong> die unternehmensnahen Dienstleister.„Der<br />

Aufschwung in Südhessen geht<br />

auch im Jahr <strong>2011</strong> weiter. Indiesem Jahr<br />

erwarten wir eine deutliche Zunahme der<br />

Beschäftigung <strong>und</strong> auch der Investitionen“,<br />

fasst Vetterlein die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage<br />

zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> zusammen.<br />

Arbeitsmarkt profitiert<br />

von positiver Entwicklung<br />

Nicht ohne Stolz verwies Vetterlein auf den<br />

Fakt, dass in Südhessen nahezu Vollbeschäftigung<br />

herrsche.Man rechnet für dieses Jahr<br />

mit einer Zunahme der sozialversicherungspflichtigen<br />

Stellen um 3500. Der (negative)<br />

Saldo zwischen offenen Stellen <strong>und</strong> Arbeitsuchenden<br />

beträgt somit etwa 6000. Dieser<br />

Fakt führt zu einem Problem: bereits im Laufe<br />

dieses Jahres werden qualifizierte Fachkräfte<br />

knapp. Viele Unternehmen reagieren<br />

darauf mit verschiedenen Maßnahmen. Dies<br />

bestätigt Tycho Singer, Vorstand der Auxilion<br />

AG: „Wir merken, dass immer mehr<br />

Unternehmen, vor allem aus der<br />

Industrie <strong>und</strong> den unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen, sich attraktiv für Fachkräfte<br />

aufstellen wollen.“ Es beginne ein Paradigmenwechsel<br />

in der Arbeitswelt. Gut<br />

ausgebildete Arbeitnehmer könnten sich<br />

den Arbeitgeber mittlerweile aussuchen.<br />

Die Unternehmen müssen sich als Arbeitgebermarkeprofilieren.<br />

Kreditkonditionen<br />

haben sich verbessert<br />

Die Finanzierungsbedingungen der südhessischen<br />

Wirtschaft haben sich seit Jahresbeginn<br />

2010 deutlich entschärft<br />

<strong>und</strong> sind sogar besser<br />

als zu Jahresbeginn<br />

2009, als die Krise zuschlug:<br />

72 Prozent der Unternehmen<br />

berichten von<br />

unveränderten Bedingungen,<br />

bei acht Prozent haben<br />

sie sich sogar verbessert.<br />

Dies führte Vetterlein<br />

auf den Fakt zurück, dass<br />

die Bilanzen der Unternehmen<br />

2009 nicht so<br />

schlecht als befürchtet<br />

ausgefallen sind <strong>und</strong> somit<br />

deren Bonität gestiegen<br />

ist. Insbesondere Unternehmen<br />

aus der Industrie<br />

berichten von fre<strong>und</strong>licheren<br />

Konditionen. Inflationserwartungen<br />

<strong>und</strong><br />

damit verb<strong>und</strong>ene steigende<br />

Zinsen, könnten den<br />

sorgenfreien Blick für die<br />

nächsten Quartale<br />

etwas trüben.<br />

Surftipp<br />

Den vollständigen Konjunkturbericht<br />

der IHK Darmstadt<br />

können Sie unter<br />

http://www.darmstadt.ihk24.de/linkableblob/1245124/data/Konjunkturbericht_1_<strong>2011</strong>-data.pdf<br />

downloaden


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Promotion 25<br />

Möbel Kempf –Stressless<br />

sorgt für lohnende Liegezeiten<br />

LangeLiegezeiten. BeiSchiffen bedeutet dies ein<br />

wirtschaftliches Desaster,für Fans fortschrittlicher<br />

Bequemlichkeitist dasein realisierbarer<br />

Traum. Denn dasKreuz mit dem Kreuz kann<br />

durchaus der Vergangenheitangehören, wenn<br />

man sichauf den ausgeklügeltenLiege-<strong>und</strong> Sitzkombinationen<br />

vonStressless niederlässt.<br />

Bereits 1971 konnte der norwegische<br />

Hersteller mit dem ersten Bequemmöbel<br />

dieser Reihe überzeugen:<br />

Ekornes hatte einen Fernsehsessel für fast<br />

alle Lagen entwickelt <strong>und</strong> mit diesem Konzept<br />

weltweite Erfolge gefeiert. 1980 überstieg<br />

der Umsatz die magische Marke von<br />

100 Millionen Norwegischen Kronen, was<br />

damals ungefähr 36 Millionen Deutschen<br />

Mark entsprach. 2001 kletterten die Umsatzzahlen<br />

dann auf über eine Milliarde. Die<br />

vielfältigen Variationsmöglichkeiten mit ihrenergonomischen<br />

Vorteilen warenes, welche<br />

seinerzeit die innovative Idee zur Meisterleistung<br />

in der Sitzmöbelbranche machte.<br />

Und das ist auch heute noch so. Man kann<br />

sich drehen <strong>und</strong> wenden wie man will, sanft<br />

gleitet der Körper auf Stressless in die gewünschte<br />

Position. Ungemein patent ist dieses<br />

Patent, macht das Möbel anschmiegsam<br />

<strong>und</strong> kompromisslos folgsam. „Das ist kreativer<br />

Komfort, der Kopf <strong>und</strong> Kreuz gleichzeitig<br />

entgegenkommt“, sagt Roland Sommer,<br />

Hausleiter bei Möbel –Kempf in Bad König,<br />

aus voller Überzeugung. Die Bodenständigkeit<br />

der Markeerklärt sich im wahrsten Sinne<br />

des Wortes: Denn eine winzige Fußbewegung<br />

lenkt den raffinierten Ruhesessel ergänzend<br />

zur horizontalen Neigung in sämtliche<br />

vertikale Richtungen; das Möbel dreht<br />

sich locker um 360 Grad. Somit wirdalles im<br />

Umfeld erreichbar, ohne dass man den lieb<br />

gewonnenen Ruhepol verlassen muss.<br />

Selbst die bevorzugte Position kann man beibehalten.<br />

Skandinavische Solidität bietet der klassische<br />

Holzrahmen, der in seiner stabilen Konstruktion<br />

einzigartig ist. Auch der Mensch ist<br />

einmalig, allerdings nicht dessen Maße.Dies<br />

hat Erkornes schnell erkannt <strong>und</strong> umgehend<br />

reagiert: Stressless gibt es daher in drei Größen,<br />

sodass die Kleinen nicht versinken <strong>und</strong><br />

die Großen sich angenehm aalen können.<br />

Bereits 1993 sind die Sofas zum System hin-<br />

So anpassungsfähig<br />

wieein Chamäleon<br />

zugekommen. Und die haben es wahrhaft in<br />

sich. Sessel oder Sofa? Das ist hier die Frage.<br />

Die passende Antwort: Beides! Denn die kuscheligen<br />

Kombinationen lassen sich nach<br />

Belieben ausrichten. Da findet jeder die optimale<br />

Stellung. Entspanntes Lesen, relaxtes<br />

Ausruhen oder erholsamer Schlaf. Die Sofas<br />

von Stressless machen alles mit, sind die<br />

dienstbaren Gesellen ihrer verwöhnungsbedürftigen<br />

Besitzer.Perfektionierte Funktionalität<br />

in Verbindung mit erlebbarem Wohlgefühl<br />

ist die Stärke, die Ekornes zu seinem<br />

vorrangigen Platz im Segment verholfen hat.<br />

Kreativität, Ideenreichtum, Designkompetenz<br />

<strong>und</strong> Ingenieurwissen haben sich in einer<br />

Produktlinie gef<strong>und</strong>en, die Zeichen setzt <strong>und</strong><br />

ein Meilenstein in der Möbelbranche bedeutet.<br />

Als eines der modernsten Möbelwerke<br />

weltweit hat Ekornes 2004 seine Produktionsfläche<br />

um 30 000 m² erweitert. Über 750Mitarbeiter<br />

sorgen am Standort in Sykkylven für<br />

kompromisslose K<strong>und</strong>enzufriedenheit. Leistungsfähige<br />

Roboter ermöglichen eine hohe<br />

Stückzahl bei gleich bleibender Qualität.<br />

Ein Blick auf in die „Interna“ von Stressless<br />

legt die Strategien einer makellosen Verarbeitung<br />

frei: Das optimale Sitzgefühl wird<br />

durch eine Einlage aus Polyurethan erreicht.<br />

Dies ist ein Schaumstoff, der sich besonders<br />

im gehobenen Sitzmöbelbereich etablieren<br />

konnte. Direkt über einen Stahlrahmen geformt,<br />

nimmt er sich der Konturen des Körpers<br />

an. Zudem sorgen die flexiblen Federn<br />

für optimale Spannkraft. Hochwertiges Textilmaterial<br />

<strong>und</strong> beste Leder bilden die Bespannung.<br />

Automatisch stellt sich Stressless<br />

auf das jeweilige Körpergewicht ein. Zwei<br />

Seitenstäbe im Untergestell unterstützen<br />

den Drehpunkt, sodass reibungslose Manöver<br />

die Regel sind. Zehn Jahre Garantie auf<br />

Drehmechanismus <strong>und</strong> Gleitsystem überzeugen<br />

von der f<strong>und</strong>ierten Technik. Der<br />

Clou: Stressless ist extrem gelenkig! FürFreiheit<br />

sorgt nämlich der freistehende Hocker.<br />

Dieses Arrangement bietet alle Vorteile, die<br />

einer achsgerechten Ergonomie folgen. Aber<br />

auch die Kopfstütze passt sich an. So wird<br />

Entspannung zum kompromisslosen Kurzurlaub.<br />

Die Fachleute bei Möbel –Kempf<br />

wissen um die Beliebtheit der Sessel <strong>und</strong><br />

Sofas aus Skandinavien: „Das kommt nicht<br />

von ungefähr. Ekornes hat mit Stressless<br />

überprüfbar Qualität geschaffen, die sich<br />

tatsächlich auszahlt. Reklamationen kommen<br />

so gut wie gar nicht vor. Immer wieder<br />

erzählen uns die K<strong>und</strong>en vonihren positiven<br />

Erfahrungen mit dem einmaligen Sitzmöbel“,<br />

berichtet Roland Sommer. mil


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Aber wahrer Comfort verliert nie an Wert. Über 4<br />

Jahrzehnte hinweg wurde jedes noch so kleine<br />

Detail der Stressless ® Sessel <strong>und</strong> -sofas überdacht<br />

<strong>und</strong> optimiert. Aus einem ganz einfachen Gr<strong>und</strong>: Sie<br />

sollen höchsten Comforterleben <strong>und</strong> aktiv oder passiv<br />

jeden Moment in einem Stressless ® genießen. An<br />

dieser Philosophie werden wir festhalten <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

Raum für Innovationen schaffen. Entdecken<br />

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28 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

FOTO: ORGATEC<br />

WandelbareBüros<br />

<strong>und</strong> dreidimensional<br />

bewegliche Stühle<br />

Flexibilität ist Trumpf – InnovativeLösungen<br />

für das moderne Büro<br />

Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation<br />

in wechselnden<br />

Teams bestimmen<br />

heute den Arbeitsalltag.<br />

Entsprechend werden<br />

feste Arbeitsplätze<br />

durch einflexiblesOffice<br />

<strong>und</strong> temporäre Arbeitsplätze<br />

ergänzt, klassische<br />

Einzelbürosdurch<br />

offene Raumstrukturen.<br />

DieBüroeinrichtung <strong>und</strong><br />

-gestaltung muss diesen<br />

Anforderungen gerecht<br />

werden.<br />

Tische <strong>und</strong> Stühle passen<br />

sich daher ihren<br />

häufig wechselnden<br />

Besitzern an <strong>und</strong> sollen die<br />

Bewegung fördern. Modulare<br />

Möbel übernehmen Raumgliederungsfunktionen,<br />

um<br />

in offenen Bürolandschaften<br />

ein Wechselspiel von Kommunikation<br />

<strong>und</strong> konzentriertem<br />

Arbeiten zu ermöglichen.<br />

Gleichzeitig sorgen<br />

ausgefeilte Licht- <strong>und</strong> Akustiksysteme<br />

für eine optimale,<br />

motivierende Atmosphäre.<br />

Nicht zuletzt werden immer<br />

mehr attraktive Gemeinschaftsbereiche<br />

geschaffen,<br />

die multifunktional genutzt<br />

werden können, während<br />

moderne Medientechnik zu-


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 29<br />

nehmend in Möbel integriert<br />

wird<strong>und</strong> das Arbeiten <strong>und</strong> Konferieren<br />

deutlich erleichtert.<br />

Bewegtes Sitzen<br />

Höchst flexibel präsentieren sich<br />

beispielsweise die neuen Bürostühle.<br />

Diese unterstützen den<br />

Sitzenden ergonomisch perfekt<br />

<strong>und</strong> passen sich automatisch<br />

unterschiedlichen Gewohnheiten<br />

an. Dabei lautet das Zauberwort<br />

oft 3D: Rückenlehnen sind<br />

nicht nur nach vorne <strong>und</strong> hinten,<br />

sondern auch zu den Seiten<br />

beweglich. Sitzen als natürliche<br />

Bewegungsform, die dem Körper<br />

alle natürlichen Bewegungsmöglichkeiten<br />

bietet, über die er<br />

verfügt. Besonders ausgefeilte<br />

Bürostühle verfügen über eine<br />

synchron dreidimensional stützende<br />

Kinematik, deren Drehpunkte<br />

exakt auf Positionen <strong>und</strong><br />

Bewegungsgrade von Hüft- <strong>und</strong><br />

Kniegelenken abgestimmt sind.<br />

Besondere Entlastung verspricht<br />

auch eine völlig neue<br />

Sitzidee: ein Bürostuhl mit Laptopablage,<br />

der entspanntes Arbeiten<br />

auch in Liegeposition ermöglicht.<br />

Einfach höhenverstellbar<br />

<strong>und</strong> filigran –die neuen<br />

Tische<br />

Was für Stühle gilt, ist bei Tischen<br />

nicht anders. Auch sie<br />

müssen sich den unterschiedlichen<br />

Körpermaßen der Nutzer<br />

anpassen. Höhenverstellbarkeit<br />

ist daher der Standard –häufig<br />

automatisch per Knopfdruck.<br />

Aus ergonomischer Sicht ist der<br />

Wechsel zwischen sitzendem<br />

<strong>und</strong> stehendem Arbeiten höchst<br />

ratsam.<br />

Doch nicht nur wenn es um<br />

die richtige Höhe geht, präsentieren<br />

sich die neuen Tische als<br />

Verwandlungskünstler. Konferenztische<br />

sind einfach verlängerbar,<strong>und</strong><br />

moderne Tischsysteme<br />

machen es möglich, dass aus<br />

Einzelschreibtischen im Handumdrehen<br />

Konferenztische werden.<br />

Optisch überzeugen die Ti-<br />

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sche meist durch geradliniges,<br />

pures Design, minimierter Materialeinsatz<br />

sorgt für ein luftigleichtes<br />

Erscheinungsbild. Da<br />

dürfen Kabelkanäle nicht stören,<br />

weshalb zahlreiche Hersteller<br />

Tische mit geschickt versteckten,<br />

aber gut zugänglichen<br />

Kabelkanälen präsentieren. In<br />

einige Konferenztische sind sogar<br />

Module zum Verstauen von<br />

Beamern, Laptops oder Ordner<br />

formschön integriert.<br />

Modulare<br />

Funktionsmöbel<br />

Regale, Schränke oder Sideboards<br />

schaffen heutzutage weit<br />

mehr als nur Ablagefläche. Sie<br />

FOTO: ORGATEC


30 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

übernehmen meist auch Raumgliederungsfunktion,<br />

sind modular erweiter- <strong>und</strong> veränderbar<br />

<strong>und</strong> damit ideal für Unternehmen,<br />

deren Organisation <strong>und</strong> Prozesse sich häufig<br />

ändern. So präsentieren zahlreiche Hersteller<br />

Regal-, Stellwand- <strong>und</strong> Schranksysteme,<br />

die frei im Raum stehen <strong>und</strong> so Bereiche für<br />

Kommunikation <strong>und</strong> konzentriertes Arbeiten<br />

voneinander trennen können. Dabei lassen<br />

sich die Möbel auch als Sitzmöbel oder<br />

Stehtheken nutzen, durch Tische <strong>und</strong><br />

Leuchten oder Kommunikationselemente<br />

sowie variable Besprechungstische erweitern.<br />

Generell geht der Trend zu Multifunktionszonen<br />

<strong>und</strong> damit zu Bereichen, die genauso<br />

für konzentriertes Arbeiten wie für<br />

Teamwork, Meetings,zum Warten oder Entspannen<br />

genutzt werden können. Speziell<br />

dafür gibt es komplette,Raum bildende Möbelsysteme<br />

die vergleichbar zu Plätzen in<br />

Städten ganz eigene, multifunktional nutzbare<br />

Bereiche für unterschiedliche Bedürfnisse<br />

schaffen.<br />

Auch wenn Medien- <strong>und</strong> Konferenztechnik<br />

in modernen Büros immer präsent ist,<br />

soll sie optisch nicht stören. Deshalb verschwinden<br />

Monitore, Projektoren oder Laut-<br />

Unser Ziel istIhr Erfolg<br />

<strong>und</strong>Erfolgist einzurichten<br />

mit dem modularenBüromöbelsystem eQ<br />

Wirfreuen uns,Sie in unserer<br />

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Mo.–Fr.8–12Uhr <strong>und</strong>14–18 Uhr<br />

sprecher auf Knopfdruck in Möbeln,<br />

Mikrofone sind direkt im Konferenztisch<br />

versenkbar oder in Monitore integriert<br />

<strong>und</strong> scheinbar ganz normale<br />

Glasplatten werden plötzlich zu Projektionswänden<br />

mit Touchscreen-<br />

Technologie.<br />

Energieeffizient <strong>und</strong><br />

umweltfre<strong>und</strong>lich<br />

Der Einsatz von LEDs im Büro ist der<br />

große Trend im Bereich Licht. Die<br />

höchst energieeffizienten Leuchtmittel<br />

mit extrem langer Lebensdauer<br />

kommen mittlerweile genauso in Bürohängeleuchten<br />

<strong>und</strong> Stehleuchten<br />

wie auch in Schreibtischleuchten zum<br />

Einsatz. Ob langgestreckte Leuchtenköpfe<br />

oder extrem flache Hängeleuchten<br />

–die neuen Leuchten überzeugen<br />

nicht zuletzt auch mit ihrer eleganten Ästhetik.<br />

Doch nicht nur im Lichtsektor sind Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit ein<br />

Thema. Zahlreiche Hersteller achten auf<br />

ökologische Qualität. Ihre Produkte bestehen<br />

größtenteils –teilweise sogar zu 100<br />

Prozent –aus recycelbaren Materialien,<br />

sind allergikerfre<strong>und</strong>lich, Emissions-<br />

<strong>und</strong> Schadstofffrei oder wurden<br />

selbst aus bereits recycelten Materialien<br />

hergestellt.<br />

Fürmehr Ruhe: Vielfältige<br />

akustische Lösungen<br />

Akustiklösungen kommen generell in<br />

vielfältiger Form zum Einsatz –obals<br />

Boden-Decken-Raumteiler, Sideboards<br />

oder Highboards, Tische mit<br />

schalldämmenderOberfläche,<br />

als Aufsätze für<br />

Schreibtische oder frei stehende Raumteiler.<br />

Der Schallschutz wirdteilweise sogar illuminiert,<br />

um auch optisch für eine angenehme<br />

Atmosphärezusorgen. Darüber hinaus ist es<br />

angesagt, Schallabsorber zu tarnen –etwa<br />

als akustisch wirksamen Bilderrahmen, Projektionswand<br />

oder als Bild. Wer möchte,<br />

kann mit Bildern nicht nur Geräusche absorbieren,<br />

sondern bei Bedarf –dank eines integrierten<br />

Lautsprechers für die Tonwiedergabe<br />

–den Raum auch beschallen.<br />

FOTOS: ORGATEC


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Promotion 31<br />

Kleber <strong>und</strong> Kaffee, frisch geliefert<br />

Bürobedarf –<br />

Das Darmstädter Traditionsunternehmen<br />

Bommarius GmbH &Co. KG,Alles fürsBüro,<br />

versorgt immer mehr seiner gewerblichen<br />

K<strong>und</strong>en mit umweltfre<strong>und</strong>lichen Produkten<br />

Der Spezialist für Bürobedarf<br />

<strong>und</strong> Druckerzubehör<br />

punktet am südhessischen<br />

Markt mit Erfahrung<br />

<strong>und</strong> Tradition. Das Darmstädter<br />

Unternehmen wurde vor 110<br />

Jahren gegründet. Jürgen Bernhardist<br />

seit knapp drei Dekaden<br />

Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer.<br />

„Wir legen größten Wert auf die<br />

individuelle Betreuung <strong>und</strong><br />

kompetente Beratung unserer<br />

K<strong>und</strong>en“, sagt der 55 Jahre alte<br />

Industriekaufmann. Als Mitglied<br />

der Soennecken eG,<br />

Deutschlands größter Marketing-<br />

<strong>und</strong> Einkaufsgenossenschaft,<br />

hat Bommarius Zugriff<br />

auf über 8000 Artikel, die entweder<br />

vomLager in der Haasstraße<br />

mit eigenem Lieferservice direkt<br />

zum K<strong>und</strong>en geliefert werden<br />

oder vom Logistikzentrum innerhalb<br />

von24St<strong>und</strong>en b<strong>und</strong>esweit<br />

per Paketdienst versendet<br />

werden. Die Produktpalette<br />

reicht vom Ordner über Toner<br />

<strong>und</strong> Tinte bis zu Speichermedien<br />

<strong>und</strong> kann jederzeit im Online-<br />

Shop unter www.bommarius.de<br />

bestellt werden. Selbstverständlich<br />

werden die Bestellungen<br />

auch telefonisch, per Fax oder<br />

E-Mail entgegengenommen.<br />

Zwei gr<strong>und</strong>legende Marktentwicklungen<br />

machen sich<br />

Bernhardzufolge bei den aktuellen<br />

Bestellungen stark bemerkbar:<br />

„Die klassische Situation, in<br />

der eine Sekretärin während der<br />

Mittagspause Hygiene- <strong>und</strong> Bewirtungsartikel<br />

besorgt, gibt es<br />

immer seltener.“ Büros mit Kaffee,<br />

Milch, Keksen <strong>und</strong> Reinigungsmitteln<br />

zu versorgen, wird<br />

zunehmend ein Job für Bommarius.<br />

„Das ist für K<strong>und</strong>en die<br />

schnellere <strong>und</strong> bequemere Lösung“,<br />

erklärt Bernhard. Außerdem<br />

verändert sich das ökologische<br />

Bewusstsein der K<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> die Nachfrage nach entsprechenden<br />

Produkten steigt.<br />

„Denn wer sich für ‚grüne‘ Warenentscheidet,<br />

kann langfristig<br />

mit Imagegewinnen für sein Unternehmen<br />

rechnen.“<br />

Dabei zählt laut Bernhard<br />

nicht das einzelne Produkt. Es<br />

gehe um die gesamte Wirkungskette:<br />

Vonder Materialauswahl<br />

über optimierte Herstellungs<strong>und</strong><br />

Logistikprozesse bis hin zu<br />

Verpackungen <strong>und</strong> Langlebigkeit.<br />

„Nachhaltig handeln <strong>und</strong><br />

Artikel mit der besten Öko- <strong>und</strong><br />

Wertebilanz zu finden, ist nicht<br />

einfach“, weiß Bernhard. Der<br />

Markt sei erst im Entstehungsprozess.„Doch<br />

die Absätze steigen,<br />

das Potenzial ist enorm.“<br />

Die MarkeTesa<br />

„Tesa“ ist eine Markenbezeichnung<br />

<strong>und</strong> zugleich Name der Tesa<br />

SE, eines Tochterunternehmens<br />

der Beiersdorf AG, Hamburg.<br />

Mit weltweit r<strong>und</strong> 4000<br />

Mitarbeitern produziert die Tesa-<br />

Gruppe Klebebänder <strong>und</strong> selbstklebende<br />

Systemlösungen. Das<br />

Wort „Tesafilm“ hat sich in der<br />

Jürgen Bernhard<br />

Kontakt<br />

Umgangssprache als Gattungsname<br />

für transparentes Klebeband<br />

etabliert <strong>und</strong> ist in den Duden<br />

aufgenommen worden.<br />

Dass die Öko-Produkte der<br />

Branche inzwischen weit mehr<br />

bieten als rauh-graues Recyclingpapier,<br />

beweist nach Bernhards<br />

Angaben der Hersteller Tesa.<br />

„Er unterstützt umweltbewusste<br />

Verbraucher mit seiner<br />

SubmarkeEco Logo.“ Diese umfasst<br />

bisher Verpackungsklebebänder,Klebefilm<br />

<strong>und</strong> Klebestifte.<br />

Die Produkte bestehen aus<br />

biobasierten Rohstoffen wie Naturkautschuk,<br />

sind lösungsmittelfrei<br />

<strong>und</strong> werden in recycelten<br />

Materialien verpackt. Zudem<br />

entsprechen sie den Anforderungen<br />

der DIN EN ISO 14021 für<br />

ökologische Standards.All diese<br />

Artikel <strong>und</strong> weitereÖko-Produkte<br />

können bei Bommarius Alles<br />

fürsBüro bezogen werden.<br />

Bommarius GmbH &Co. KG<br />

Haasstr.15<br />

64293 Darmstadt<br />

Telefon (06151) 935 92 -0<br />

Fax(06151) 935 92 -22<br />

info@bommarius.de<br />

www.bommarius.de<br />

[Infobox]


32 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Energieeffizienz im Büro<br />

Green Energy – Wie man mit Bürogeräten Strom spart<br />

In Unternehmen lassensichgroße Einsparpotenziale heben.<br />

So verbrauchen die r<strong>und</strong> 26,5Millionen Arbeitsplatzcomputer,die<br />

in Firmen, Behörden <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />

in Deutschland imEinsatz sind, nach<br />

Angaben des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriumsjährlich<br />

vierTerawattst<strong>und</strong>en<br />

(TWh) Strom–mehr als ein großes<br />

Kohlekraftwerk im Jahr produzieren<br />

kann.<br />

Bis 2020 dürfte die Zahl der<br />

Rechner auf 37 Millionen<br />

Geräte steigen. Durch<br />

den Einsatz energieeffizienter<br />

Geräte sind hier erhebliche<br />

Energie- <strong>und</strong> Materialeinsparungen<br />

möglich. Lediglich jeder<br />

zweite Arbeitsplatzrechner gilt<br />

derzeit als energie- <strong>und</strong> materialeffizient.<br />

Dieser Anteil sollte<br />

nach Vorstellungen der Green <strong>IT</strong><br />

Allianz bis 2020 auf 85 Prozent<br />

erhöht werden. Gleichzeitig<br />

könnte der durchschnittliche<br />

Stromverbrauch von Arbeitsplatzcomputern<br />

in Deutschland<br />

von heute 150 kWh auf 60 kWh<br />

im Jahr 2020 verringert werden.<br />

Aber schon heute kann Energie<br />

einsparen, wenn man folgende<br />

Tipps berücksichtigt:<br />

Strom sparen<br />

am Arbeitsplatz<br />

Mit dem Label Energy Star werden<br />

energiesparende Geräte für<br />

Green <strong>IT</strong> Allianz<br />

Der Verband Bitkom, Konzerne,<br />

Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> die<br />

B<strong>und</strong>esregierung wollen neue Wege<br />

zur Einsparung von Ressourcen<br />

in der <strong>IT</strong>-Branche <strong>und</strong> zum Einsatz<br />

von <strong>IT</strong>-Produkten in der Industriefertigung<br />

zur stärkeren Energieeffizienz<br />

erschließen. Die Green <strong>IT</strong> Allianz<br />

wurde im Rahmen des 3. Nationalen<br />

<strong>IT</strong>-Gipfels in Darmstadt<br />

eingerichtet. Ihre wichtigsten Ziele<br />

sind der Ausbau der Vorreiterrolle<br />

der <strong>IT</strong>K-Branche bei Green Technologies,die<br />

Verbesserung der Exportchancen<br />

deutscher Technologieanbieter<br />

sowie die Verstärkung der<br />

Zusammenarbeit zwischen Anbie-<br />

[Infobox]<br />

die <strong>IT</strong>, das Büro<br />

<strong>und</strong> die Consumer<br />

Electronics ausgezeichnet.<br />

Das Gütezeichen<br />

hilft,<br />

energieeffiziente<br />

Geräte beim Kauf<br />

zu erkennen <strong>und</strong><br />

auszuwählen. In<br />

den USA wird das<br />

Label bereits seit<br />

1992 verwendet, in<br />

der EU seit 2002. Das<br />

Energy-Star-Label<br />

weist Bürogeräte aus,die<br />

besonders stromsparend<br />

sind. Sie verbrauchen weniger<br />

Energie als herkömmliche<br />

Bürogeräte.<br />

Da in den meisten Büros<br />

elektrische Geräte wie<br />

PCs,Drucker <strong>und</strong> Monitore<br />

den ganzen Taglaufen,<br />

sollte hier schon bei der<br />

Anschaffung auf Geräte<br />

mit Energy-Star-Label geachtet<br />

werden.<br />

tern, Anwendern, Politik <strong>und</strong> Wissenschaft.<br />

Gemeinsam will man die<br />

besten Technologien mit dem geringsten<br />

CO2-Ausstoß identifizieren<br />

<strong>und</strong> deren Entwicklung <strong>und</strong><br />

Einführung beschleunigen. Die<br />

Green <strong>IT</strong> Allianz wird unterstützt<br />

von einigen Forschungseinrichtungen<br />

sowie unter anderem folgenden<br />

Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen:<br />

Allianz, BSH Bosch <strong>und</strong> Siemens<br />

Hausgeräte,Deutscher Sparkassen<strong>und</strong><br />

Giroverband (DSGV), Deutsche<br />

Telekom, Fujitsu Technology<br />

Solutions, Germany Trade and Invest,<br />

Hitachi Data Systems, Hewlett-Packard,<br />

IBM, IDS Scheer, Infineon,<br />

Intel, Microsoft, Nokia Siemens<br />

Networks, Oracle, Ricoh,<br />

SAP, Software AG.<br />

FOTO: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />

GTR Green <strong>IT</strong>: Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esforschungsministerin<br />

Annette Schavan bei der Präsentation der Green-<strong>IT</strong>-Allianz.<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 33<br />

Stromverschwendung<br />

durch Handy-Ladegeräte<br />

Die Standby-Energieeffizienz<br />

von Handy-Ladegeräten ist sehr<br />

gering: das Ladegerät, das man<br />

ungenutzt in der Steckdose<br />

lässt, verbraucht dennoch<br />

Strom. Nach Schätzungen von<br />

Nokia könnte man weltweit<br />

jährlich eine Strommenge einsparen,<br />

die der Produktion zweier<br />

mittelgroßer Kraftwerke entspricht,<br />

wenn man konsequent<br />

das Ladegerät aus der Steckdose<br />

zieht. Diese verbrauchen nicht<br />

selten mehr als ganze 0,5 Watt<br />

pro St<strong>und</strong>e –fast 4500 Watt pro<br />

Jahr für ein einzelnes Ladegerät,<br />

das man permanent in der Steckdose<br />

lässt. Ziehen Sie also immer<br />

das Ladegerät aus der Steckdose,nachdem<br />

Sie Ihr Mobiltelefon<br />

vollständig aufgeladen haben:<br />

das spart Strom <strong>und</strong> schont<br />

Ihren Geldbeutel.<br />

Stromspar-Hilfe:<br />

Steckerleiste!<br />

Normale Steckerleisten verbrauchen<br />

auch dann noch eine geringe<br />

Menge Strom, wenn die angeschlossenen<br />

Geräte gar nicht<br />

laufen. Verwenden Sie daher immer<br />

schaltbare Steckerleisten:<br />

Ein Knopfdruck <strong>und</strong> sowohl die<br />

Steckerleiste als auch alle angeschlossenen<br />

elektrischen Geräte<br />

sind sauber vom Stromnetz getrennt<br />

<strong>und</strong> verbrauchen garantiert<br />

keinen Reststrom mehr.<br />

Irrtümer über die<br />

Energiesparlampe<br />

Angeblich soll der Stromverbrauch<br />

von Energiesparlampen<br />

bei häufigem An- <strong>und</strong> Ausknipsen<br />

höher sein als bei normalen<br />

Glühbirnen. Dieses Gerücht hält<br />

sich hartnäckig, entspricht aber<br />

nicht den Tatsachen. Fakt ist,<br />

dass eine moderneEnergiesparlampeeine<br />

sehr hohe<br />

Schaltfestigkeit<br />

hat, das<br />

heißt man<br />

kann sie bedenkenlosan<strong>und</strong>ausschalten,<br />

ohne dass<br />

sie dabei kaputt<br />

geht oder<br />

der Energieverbrauch<br />

steigt. Die<br />

meisten modernenEnergiesparlampen<br />

haben eine sogenannte Vorheizfunktion,<br />

mittels derer<br />

Schäden oder erhöhter Stromverbrauch<br />

durch häufiges An<strong>und</strong><br />

Ausschalten verhindert<br />

wird.<br />

Auf Bildschirmschoner<br />

verzichten<br />

Früher verhinderten Bildschirmschoner<br />

am Computer,<br />

dass sich bei längerem Betrieb<br />

das Bild in den Monitor einfrisst.<br />

Die Lösung damals waren<br />

Bildschirmschoner, die nach<br />

kurzer Zeit ansprangen <strong>und</strong> dieses<br />

Einfressen verhinderten.<br />

Bei heutigen LCD-Bildschirmen<br />

besteht diese Einbrenn-Gefahr<br />

nicht mehr. Der Bildschirmschoner<br />

mag daher ein nettes<br />

kleines Spielzeug sein, hat aber<br />

keine wirkliche Funktion mehr.<br />

Im Gegenteil: für den Computer<br />

ist der Bildschirmschoner<br />

nichts anderes als ein laufendes<br />

Programm, das entsprechend<br />

auch Strom verbraucht. Verzichten<br />

Sie daher auf Bildschirmschoner<br />

oder stellen Sie<br />

in den Energiespar-Einstellungen<br />

Ihres Betriebssystems ein,<br />

dass sich der Monitor nach wenigen<br />

Minuten der Inaktivität<br />

ganz ausschalten soll.<br />

DSL-Modem <strong>und</strong> Router<br />

regelmäßig ausschalten<br />

Schalten Sie Büro-Kommunikationsgeräte<br />

regelmäßig aus,<br />

wenn sie nicht mehr gebraucht<br />

werden? Diese Geräte 24 St<strong>und</strong>en<br />

lang am Tageingeschaltet<br />

zu lassen ist vollkommen unnötig<br />

<strong>und</strong> ist, wie im Falle vonWireless-Routern,<br />

auch gefährlich:<br />

denn wenn Ihr Wireless<br />

den ganzen Tagfunkt, kann es<br />

auch 24 St<strong>und</strong>en am Tag ge-<br />

hackt werden! Daher schalten<br />

Sie diese Kommunikationsgeräte<br />

einfach komplett aus, sobald<br />

sie nicht mehr benötigt werden.<br />

Sie müssen keine Angst haben,<br />

dass die Konfigurationen Ihrer<br />

Kommunikationsgeräte anschließend<br />

gelöscht sind: Ihre<br />

Daten speichern die Geräte<br />

auch, wenn Sie vom Netz getrennt<br />

sind. Werden sie anschließend<br />

wieder ans Netz angeschlossen,<br />

sind sie in der Regel<br />

sofort einsatzbereit.<br />

Drucker, Scanner <strong>und</strong> Lautsprecher<br />

sind aus dem Arbeitsalltag<br />

kaum noch wegzudenken.<br />

Allerdings müssen diese Geräte<br />

nicht 24 St<strong>und</strong>en am Tageingeschaltet<br />

bleiben, wenn man nur<br />

selten druckt, scannt oder die<br />

Lautsprecher benötigt. Schalten<br />

Sie diese Geräte daher immer<br />

aus, wenn sie nicht benötigt<br />

werden. Verzichten Sie auch darauf,<br />

diese Geräte einfach nur<br />

auf Standby zuschalten, da sie<br />

in diesem Modus ebenfalls<br />

Strom verbrauchen.<br />

Wer diese Tipps beachtet,<br />

spart nicht nur Kosten, sondern<br />

schont auch noch die Umwelt<br />

indem er die CO2-Emissionen<br />

senkt.<br />

Quelle: www.strom.preis.de<br />

Handy-<br />

Ladekabel:<br />

Sie sind keine<br />

Stromfresser,<br />

aber auch Handy-Ladegeräte<br />

verbrauchen im<br />

dauerhaften<br />

Standby-Betrieb<br />

unnötig Energie<br />

–bis zu 4500<br />

Watt jährlich.<br />

FOTO: DPA


34 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

FOTOS: MESSE ESSEN<br />

Entega<br />

Die Entega Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

GmbH &Co. KG <strong>und</strong> die<br />

Entega Vertrieb GmbH &<br />

Co. KG (Privatk<strong>und</strong>en), beide<br />

mit Sitz in Darmstadt,<br />

sind Vertriebstöchter der<br />

Heag Südhessische Energie<br />

AG (HSE). B<strong>und</strong>esweit gehört<br />

Entega durch den Mutterkonzern<br />

zu den acht führenden<br />

regionalen Energieversorgern.<br />

HSE beliefert<br />

insgesamt mehr als eine<br />

Million Menschen mit Energie<br />

<strong>und</strong> beschäftigt r<strong>und</strong><br />

2400 Mitarbeiter.<br />

[Infobox]<br />

Gutfür die Umwelt,<br />

gutfür die Firmenkasse<br />

Energie – Die Entega Geschäftsk<strong>und</strong>en GmbH &Co. KG<br />

setzt auf das Prinzip klimaneutrales Wirtschaften:<br />

Ökostrom, Aufforstungsprojekte <strong>und</strong> sparsamer Konsum<br />

VON ANDREAS WOLLNY<br />

Ist das eine ökologische Wende<br />

oder einfach nur ganz<br />

schön gewagt? Ein Energieversorger<br />

will nicht mehr davon<br />

leben, dass K<strong>und</strong>en viel verbrauchen.<br />

Vielmehr mahnt er zu einem<br />

bewussten <strong>und</strong> sparsamen<br />

Konsum. „Alles anderewäreIrrsinn“,<br />

sagt Geschäftsführer<br />

Frank Gey. Er leitet die Entega<br />

Geschäftsk<strong>und</strong>en GmbH &Co.<br />

KG.<br />

Eine wichtige Rolle spielen<br />

für sein Unternehmen kohlendioxidfreier<br />

Ökostrom <strong>und</strong> Erdgas.<br />

Der fossile Brennstoff ist zwar<br />

nicht ohne CO 2-Außstoß zu haben.<br />

Doch was Förderung,<br />

Transport <strong>und</strong> Verbrauch verursachen,<br />

kompensiert der Energieanbieter<br />

durch langfristig angelegte<br />

Aufforstungsprojekte,<br />

zum Beispiel im Westen Kanadas.<br />

„In unserer Branche haben<br />

die traditionellen Geschäftsmodelle<br />

ausgedient“, sagt Gey. Das<br />

neue Prinzip lautet: klimaneutrales<br />

Wirtschaften.<br />

Denn Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie<br />

stehen nicht im Widerspruch<br />

zueinander. ImGegenteil,<br />

findet Gey. Klimaschutz sei<br />

sehr viel mehr als nur das gute<br />

Gefühl, etwas Richtiges zu tun.<br />

„Wer als Unternehmer unnötigen<br />

Energieverbrauch vermeidet,<br />

entlastet neben der CO<br />

2-Bilanz auch das Firmenkonto.“<br />

Eine ökologische Ausrichtung<br />

werde aus K<strong>und</strong>ensicht<br />

zunehmend wichtiger <strong>und</strong> bestimme<br />

das unternehmerische<br />

Handeln. „Eine nachhaltig ökologische<br />

Positionierung verspricht<br />

deutliche Wettbewerbsvorteile<br />

gegenüber Mitbewerbern.“<br />

Darum profiliert sich Entega<br />

nicht nur als Energielieferant.<br />

Im Fokus stehen auch


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 35<br />

nachhaltig ausgerichtete<br />

Dienstleistungen, zum Beispiel<br />

Energieeffizienz-Analysen.<br />

Entega-Berater identifizieren<br />

vorOrt bei K<strong>und</strong>en energetische<br />

Schwachstellen der betrieblichen<br />

Infrastruktur. Im Anschluss<br />

zeigen die Experten das<br />

Optimierungspotenzial auf. „Ob<br />

Heizung, Lüftung oder Klimatechnik<br />

–oft können bis zu 40<br />

Prozent des ursprünglichen<br />

Verbrauchs eingespartwerden“,<br />

erklärt<br />

Gey. Teil der<br />

Analyse ist auch<br />

eine Beratung<br />

über staatliche<br />

Förderprogramme<br />

für Unternehmen,<br />

die gezielt<br />

auf Energieeffizienzsetzen.<br />

Neu im Service-Portfolio<br />

von Entega ist<br />

ein Energy Audit<br />

für Beleuchtungstechnik<br />

in<br />

Firmen <strong>und</strong> Einrichtungen.<br />

Das<br />

Angebot wurde<br />

auf der internationalen<br />

Messe<br />

„E-World <strong>2011</strong>“<br />

in Essen vorgestellt.<br />

Dabei kooperiert<br />

Entega<br />

mit dem LichtherstellerOsram.<br />

„Unsere Fachberatungen<br />

fördern ein effizientes <strong>und</strong> in<br />

Hinblick auf geltende Normen<br />

geeignetes Beleuchtungsmanagement“,<br />

sagt Gey.<br />

Ziel ist es,die Lichtqualität in<br />

Büroräumen ebenso wie beispielsweise<br />

in Produktionshallen<br />

zu verbessern. Zugleich sollen<br />

CO2-Außstoß, Energie- <strong>und</strong><br />

Wartungskosten reduziert werden.<br />

Hierfür bewähren sich in<br />

der Praxis unter anderem langlebige<br />

<strong>und</strong> sparsame Lichtquellen,<br />

Leuchten mit optimierter Lichtlenkung<br />

oder Präsenzmelder<br />

wie auch Tageslichtsensoren.<br />

Frank Gey FOTO: ENTEGA<br />

Was heißt „klimaneutral“?<br />

Klimaneutral bedeutet zum einen, dass ein<br />

Produkt emissionsfrei hergestellt, genutzt<br />

<strong>und</strong> entsorgt wird. Das kann etwaÖkostrom<br />

sein, er stammt aus regenerativen Quellen:<br />

Wind- <strong>und</strong> Wasserkraft, Solarenergie <strong>und</strong><br />

Biomasse.Zum anderen bedeutet klimaneutral,<br />

dass entstandene Emissionen an anderer<br />

Stelle ausgeglichen werden, zum Beispiel<br />

durch die Wiederherstellung von Waldökosystemen.<br />

[Hintergr<strong>und</strong>]<br />

FOTO: OSRAM-PRESSEBILD


36 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Kompakter<br />

Edel-Japaner<br />

Roadshow –Der neue Lexus<br />

CT200h zur PreviewinDarmstadt<br />

VON ALEXANDER GÖTZ<br />

Mit dem 4,32 Meter langen<br />

Fünftürer erweitert<br />

die noble Toyota-<br />

Tochtermarke inihrem 20-jährigen<br />

Bestehen nicht nur ihr Portfolio<br />

nach unten, sondern will<br />

sich auch mit außergewöhnlicher<br />

Technik deutlich von den<br />

konventionellen Konkurrenten<br />

absetzen.<br />

„Der CT 200h soll in <strong>2011</strong> die<br />

Hälfte unserer Verkäufe im Lexus-Forum<br />

Darmstadt ausmachen“<br />

betont Verkaufsleiter<br />

Emek Erdogan das ambitionierte<br />

Ziel der Edel-Japaner. Der erste<br />

Enthüllung:<br />

Der Lexus CT 200h<br />

erweitertdie Modellpalette<br />

der noblen Toyota-Tochter<br />

in Richtung Premium-Kompaktklasse.<br />

FOTOS: ALEXANDER GÖTZ<br />

DasLexus-Forum Darmstadtist gut gefüllt, als die<br />

Roadshow zur Previewdes neuen HybridModells CT<br />

200h am Sonntagabend in der Gräfenhäuser Straße<br />

Station macht.R<strong>und</strong> 100Gäste sindzur Enthüllung<br />

jenes Modells gekommen, dasnun im Frühjahranden<br />

Startgehen <strong>und</strong> dieMitbewerber BMW <strong>und</strong> Audi ausbremsensoll.<br />

Eindruck beim Test des neuen<br />

Hybriden belegt, dass dies kein<br />

Wunschdenken ist.<br />

Sparsam <strong>und</strong> sportlich mit<br />

Kraft aus zwei Herzen<br />

Neben einem gelungen geschwungenen<br />

Blechkleid sind<br />

es vor allem die inneren Werte,<br />

die in dieser Klasse einmalig<br />

sind: Der Hybrid-Motor, der<br />

schon im Toyota Prius seinen<br />

Dienst verrichtet. Der 1,8-Liter-<br />

Vierzylinder-Benziner leistet<br />

im Lexus 99 PS <strong>und</strong> 142 Newtonmeter<br />

<strong>und</strong> läuft im Verb<strong>und</strong><br />

mit einem 82 PS <strong>und</strong> 207 Nm


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 37<br />

starken Elektromotor. Heraus<br />

kommt eine sogenannte Systemleistung<br />

von 136 PS. Diese<br />

reichen für ein spritziges Fahrgefühl<br />

vollkommen aus.Der direkte<br />

Konkurrent zum Audi A3<br />

schafft den Sprint auf 100km/h<br />

in zehn Sek<strong>und</strong>en, die Höchstgeschwindigkeit<br />

liegt bei 180<br />

km/h. Der Lexus lässt sich für<br />

wenige Kilometer emissionsfrei<br />

rein elektrisch bewegen. Dies<br />

klappt bis zu einer Geschwindigkeit<br />

von etwa 50 km/h.<br />

Ebenso schaltet das Hybrid-System<br />

bei ruhigem Landstraßentempo<br />

auf „Sailing“ (Segeln),<br />

sobald man nur leicht vom Gas<br />

geht. Entsprechend niedrig fallen<br />

die Verbrauchswerte aus.<br />

Lexus verspricht 3,8 Liter je 100<br />

Kilometer <strong>und</strong> 89 Gramm CO 2<br />

pro Kilometer.<br />

Edle Verarbeitung <strong>und</strong><br />

hoher Komfort bestätigen<br />

Premium-Ansprüche<br />

Das Fahrwerk ist straff, die Federung<br />

überzeugend – auf den<br />

Feldwegen Arheilger Spargeläcker<br />

verhält sich der Wagen ruhig<br />

<strong>und</strong> bietet einen fast ruckfreien<br />

Blick über das heimische<br />

Grün. Schnell fühlt man sich<br />

wohl im CT 200h. Das Cockpit<br />

ist klar gezeichnet, die verwendeten<br />

Materialien sind hochwertig,<br />

die Verarbeitung edel. Auch<br />

Sitze, Sitzposition, Bedienung<br />

sowie Platzangebot vorne <strong>und</strong><br />

hinten geben keinen Anlass zur<br />

Kritik. Der Kofferraum ist mit<br />

375 Litern ausreichend groß <strong>und</strong><br />

lässt sich durch getrennt umklappbareRückenlehnen<br />

in eine<br />

Via Display wird der Fahrer informiert,<br />

ob er gerade elektrisch oder mit Verbrennungsantrieb<br />

unterwegs ist. FOTOS: ALEXANDER HEIMANN<br />

durchgehend ebene Ladefläche<br />

für 985 Liter Gepäck verwandeln.<br />

Noch vor Markteintritt<br />

ausgezeichnet<br />

Auf der Brüssel Motor Show<br />

wurde der neue Lexus CT 200h<br />

zum „Clean Car of the Year <strong>2011</strong>“<br />

in der Kategorie „Flotte“ gekürt.<br />

Der Preis wurde vonden führenden<br />

belgischen Automobilmagazinen<br />

„Le Moniteur Automobile“<br />

<strong>und</strong> „Fleet“, der Rennstrecke<br />

Zolder <strong>und</strong> dem belgischen Automobilklub<br />

VABvergeben. Ausgewählt<br />

<strong>und</strong> bewertet wurden<br />

die Kandidaten nach zehn Kriterien<br />

im Hinblick auf die Unterhaltskosten<br />

über den gesamten<br />

Lebenszyklus. Eine Auszeichnung,<br />

mit der sich vor allem bei<br />

Flottenk<strong>und</strong>en Gehör verschafft<br />

werden sollte.<br />

Gelungener Abend<br />

mit vielversprechendem<br />

Ausblick<br />

Als gegen 23 Uhr die letzten Gäste<br />

das Lexus-Forum Darmstadt<br />

verlassen, ist Emek Erdogan<br />

sichtlich zufrieden. „Ich habe<br />

ein sehr gutes Gefühl über diesen<br />

Abend. Viele haben sich live<br />

am Auto von seiner Qualität<br />

überzeugt, Probefahrten wurden<br />

vereinbart <strong>und</strong> erste Bestellungen<br />

haben sich angebahnt.<br />

Wir sind zuversichtlich was die<br />

Markt- Performance des Modells<br />

angeht.“ Verkaufsstart des Lexus<br />

CT 200h ist am 19. März<br />

<strong>2011</strong>. Die Preise beginnen bei<br />

28 900 Euro.


38 Advertorials MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

AMADORO<br />

Spanische Weine<br />

–ihnen hat sich<br />

Stephan Rath verschrieben,<br />

seit er<br />

einige Jahren in der<br />

Nähe von Barcelona<br />

lebte.Bei seinen<br />

Streifzügen durchs<br />

Land entwickelte er<br />

seine Leidenschaft<br />

für spanische Weine,<br />

die damals in<br />

Deutschland noch<br />

fast unbekannt waren.<br />

Schließlich gab<br />

es dort viele alte<br />

Rebbestände zu<br />

entdecken. Oder<br />

Rebsorten, die die<br />

Reblausinvasion<br />

im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

überlebt hatten.<br />

Und damit Weine,<br />

die anders waren<br />

als Franzosen <strong>und</strong><br />

Italiener.<br />

„Daraus ist die Idee geboren, spanischen<br />

Wein nach Deutschland zu importieren“,<br />

erinnert sich der 50-Jährige.Gesagt,<br />

getan, vor r<strong>und</strong> elf Jahren startete<br />

er in Langen bei Frankfurt seinen Weingroßhandel<br />

Tintoyblanco für die gehobene<br />

Gastronomie.„Zu unseren K<strong>und</strong>en<br />

gehören beispielsweise die Sansibar <strong>und</strong><br />

MOLINA’S GRANCONSUMO<br />

Wein ist meineLeidenschaft“,<br />

sagt<br />

Marcus Molina.<br />

Also überrascht<br />

es nicht, dass er<br />

sie zu seinem Beruf<br />

gemacht hat<br />

<strong>und</strong> inzwischen<br />

die größte Auswahlitalienischer<br />

<strong>und</strong> spanischer<br />

Weine in<br />

ganz Südhessen<br />

anbietet. Molina<br />

führt in zweiter<br />

Generation die<br />

1964 mit einem<br />

Feinkostgeschäft<br />

begründete Familientradition<br />

fort.<br />

Neben dem von<br />

seinen Eltern gegründeten<br />

Laden<br />

in der Stadtmitte,<br />

heute mit Sitz in der Adelungstraße, ist<br />

der Großmarkt „Molina’s GranConsumo“<br />

in der Nähe des Hauptbahnhofs seit<br />

sechs Jahren das Herzstück seines Unternehmens.<br />

Auf 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />

finden sich Weine aus Italien, Spanien<br />

<strong>und</strong> in kleinerer Zahl aus Portugal<br />

<strong>und</strong> Übersee. Dass Spaniens Erzeugnis-<br />

Stephan Rath FOTO: ALEXANDER HEIMANN<br />

die Sturmhaube auf Sylt, aber auch das<br />

Ritz Carlton auf den Cayman Islands“.<br />

Aber auch regionale Gastronomen beliefert<br />

Rath aus seinem 600 Quadratmeter<br />

großen Lager.<br />

Seit zwei Jahren gehören auch Privatleute<br />

zu seinen K<strong>und</strong>en –für sie hat er<br />

eigens den Online-Versand Amadorogegründet.<br />

250 Weine, ausschließlich aus<br />

Spanien, zählen zum Angebot. Preislich<br />

geht es bei 5,90 Euro los, aber auch Raritäten<br />

wie eine 8500-Euro-Magnumflasche<br />

des Weingutes Hermanos Sastre<br />

mit 15 Litern Inhalt können geordert<br />

werden. Mit seinem Onlineshop beliefert<br />

Rath ebenfalls internationale K<strong>und</strong>en<br />

– zwischen Skandinavien, Polen<br />

<strong>und</strong> Frankreich. Ein Ladengeschäft gibt<br />

Marcus Molina FOTO: ALEXANDER GÖTZ<br />

se breiten Raum im GranConsumo einnehmen,<br />

sei Herzenssache, erzählt Molino.<br />

Denn seine Familie stamme aus<br />

Spanien. „Seit einigen Jahren sind diese<br />

Weine stark im Aufwind“, freut er sich.<br />

Noch größer ist das Sortiment aus Italien<br />

–schließlich haben unzählige italienische<br />

Restaurants zu deren Beliebtheit<br />

beigetragen.<br />

Alles in allem hat Molina 1400 Weine<br />

zu Preisen zwischen drei <strong>und</strong> 600 Euro<br />

im Angebot –<strong>und</strong> ein entsprechend großes<br />

Lager. Neben Privatk<strong>und</strong>en zählen<br />

Restaurants <strong>und</strong> Weinhandlungen aus<br />

dem ganzen Rhein-Main- <strong>und</strong> Rhein-<br />

Neckar-Gebiet zu seinen K<strong>und</strong>en. Allein<br />

im GranConsumo stehen fünf Weinfachberater,<br />

allesamt ehemalige Winzer, als<br />

nicht, aber zweimal jährlich lädt Ein-<br />

Mann-Unternehmer Rath, der jährlich<br />

r<strong>und</strong> eine halbe Million Euro Umsatz<br />

erwirtschaftet, zu Verkostungen ins Lager<br />

in Langen.<br />

Und was ist nun das Besondere an<br />

den spanischen Weinen? Neben einem<br />

„grandiosen Preis-Genuss-Verhältnis“,<br />

so Rath, sei es auch die Vielfalt der Weine.<br />

„Wasviele nicht wissen: In Spanien<br />

wirdebenso viel Weißwein wie Rotwein<br />

produziert.“ Und gerade die Weißen<br />

zeichneten sich durch eine sehr harmonische<br />

Säure aus, enthielten wenig<br />

Gerbsäure <strong>und</strong> seien stets durchgereift.<br />

Aber auch die spanischen Roten hätten<br />

inzwischen viele Fans in Deutschland<br />

<strong>und</strong> seien längst kein Geheimtipp mehr,<br />

freut er sich.<br />

INTERNET: WWW.AMADORO.DE<br />

Ansprechpartner bereit, berichtet der<br />

47-jährige Betriebswirt, der sich selbst<br />

durch Messebesuche <strong>und</strong> Weinreisen in<br />

seinem Metier fit hält. Insgesamt beschäftigt<br />

das Unternehmen, zu dem<br />

auch ein Internetshop gehört, 25 Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> erwirtschaftet einen Jahresumsatz<br />

von über fünf Millionen Euro.<br />

Auch für Veranstaltungen ist Molina<br />

der richtige Ansprechpartner. Alljährlich<br />

organisiert sein Team zwei Weinmessen<br />

im Prinz-Emil-Schlösschen in<br />

Darmstadt, die regelmäßig über 1000<br />

Besucher anlocken. Auch Weinproben,<br />

Seminare<strong>und</strong> andereEvents können organisiert<br />

werden –auf Wunsch im Weinkeller<br />

des GranConsumo, in dem besondere<br />

Schätze <strong>und</strong> seltene Jahrgänge liegen.<br />

INTERNET: WWW.CASAMOLINA.DE


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert 39<br />

Quelle: Bloomberg<br />

Lieber BRIC<br />

oder PIGS<br />

oder doch<br />

beides?<br />

Geschickte<br />

Risikostreuung –<br />

Gerade international<br />

das A<strong>und</strong> Ojeder Geldanlage<br />

BRIC-Länder versprechen<br />

langfristiges Wachstum–<br />

SüdeuropasPIGS-Aktien<br />

<strong>und</strong> -Bonds zuletzt teilweise<br />

erholt –Inflation bedroht<br />

derzeit BRIC´s mehr<br />

als die PIGS<br />

MXBRIC Index (MSCI BRIC)<br />

SX5E Index (EURO STOXX 50 (Price) EUR)<br />

DAX Index (Deutsche Börse AG German Stock Index DAX)<br />

Normalized As Of 01/01/2010<br />

Last Price<br />

MXBRIC Index – on 2/15/11 103.1087<br />

SX5E Index 101.4619<br />

DAX Index 122.5849<br />

VON BRUNO HIDDING<br />

AAls dieser Artikel geplant<br />

wurde hatte der Autor folgende<br />

Überschrift vor Augen:<br />

Lieber BRIC als PIGS. Das sollte<br />

vor vorneherein klar machen, dass<br />

die BRIC-Wachstumsländer (Brasilien,<br />

Russland, Indien <strong>und</strong> China) eine<br />

erfolgreichere Geldanlage in Aktien<br />

<strong>und</strong> eventuell auch Anleihen versprechen<br />

als die doch sehr in Verruf<br />

geratenen südeuropäischen PIGS-<br />

Staaten (Portugal, Italien/Irland,<br />

Griechenland <strong>und</strong> Spanien). Aber<br />

dann kam indieser schnelllebigen<br />

Finanzwelt doch alles wieder einmal<br />

BRIC: VonBörsianern schon vor<br />

Jahren geschaffene Abkürzung<br />

für die Länder Brasilien, Russland,<br />

Indien <strong>und</strong> China.<br />

PIGS: Steht analog dazu –etwas<br />

abschätzig, da PIG im englischen<br />

„Schwein“ heißt –für die europäischen<br />

Sorgenländer Portugal,<br />

Italien/Irland, Griechenland<br />

<strong>und</strong> Spanien.<br />

ganz anders. Das „PIG“ (englisch:<br />

Schwein), also die Märkte in den<br />

PIGS-Staaten, legte bei Aktien <strong>und</strong><br />

Bonds eine erstaunliche Erholung an<br />

den Tag, während über den BRIC-<br />

Staaten doch einige die Anleger zur<br />

Nachdenklichkeit stimmende Wolken<br />

aufzogen.<br />

Steigende Inflation<br />

trifft die BRIC´s &Co.<br />

Jan. Feb. Mär. Apr. Mai. Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb.<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

FOTO: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />

Eine dieser Wolken heißt Inflation.<br />

Angefacht von den steigenden Preisen<br />

für viele Rohstoffe, <strong>und</strong> zwar industrielle<br />

<strong>und</strong> vorallem auch agrarische<br />

Rohstoffe,also Nahrungsmittel,<br />

wird für Länder wie China <strong>und</strong> Indien<br />

zum Beispiel doch mit erhebli-<br />

chen negativen Auswirkungen gerechnet.<br />

Das Dumme bei diesen Verteuerungen<br />

von Lebensmitteln ist,<br />

dass in diesen sogenannten Schwellenländern<br />

die Verteuerung von Lebensmitteln<br />

<strong>und</strong> auch Energie im<br />

Budget der Verbraucher wesentlich<br />

stärker durchschlägt als in den Industrieländern.<br />

In Industrieländern<br />

werden statistisch r<strong>und</strong> 15 Prozent<br />

der Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel<br />

verwendet. In Ländern<br />

wie Russland, China <strong>und</strong> Indien sind<br />

es aber etwa 50Prozent des Haushaltsbudgets,<br />

in manchen armen<br />

Ländern Afrikas sogar bis zu 75 Prozent.<br />

Kein W<strong>und</strong>er also, dass in Ländern<br />

wie Brasilien, China <strong>und</strong> auch<br />

Indien die Leitzinsen zwecks Inflationsbekämpfung<br />

bereits angehoben<br />

worden sind. Die befürchteten Folgen:<br />

Abschwächung des Wirtschaftswachstums,<br />

das aber trotzdem<br />

weiterhin deutlich über dem in<br />

den reifen Industrieländern liegen<br />

wird. Schon nach der Finanzkrise<br />

2008/2009 war es nicht mehr so,<br />

dass die BRIC´s einen Schnupfen bekamen,<br />

weil die Industrieländer geniest<br />

hatte. Vielmehr haben die<br />

BRIC-Länder nach einer kleinen Delle<br />

schnell wieder in ihrem Wachstum<br />

aufgeholt <strong>und</strong> damit die Industrieländer,<br />

vor allem Deutschland aufgr<strong>und</strong><br />

seiner spezifischen Exportschwerpunkte,<br />

mit gezogen. Eigentlich<br />

erstmals hat das Wachstum in<br />

den Schwellenländern die weltweite<br />

Konjunkturerholung nach der Krise<br />

„angeführt“, heißt es in einer Analyse<br />

vonDeutsche Bank Research. Das<br />

leuchtet ein. Denn wo wäre die deutsche<br />

Automobilindustrie derzeit ohne<br />

China?<br />

Weiterevorsichtige<br />

Zinsanhebungen möglich<br />

Die Börsen der BRIC-Länder haben<br />

allerdings zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Zins-<br />

125<br />

122.5849<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

103.1087<br />

101.4619<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80


40 Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

Jan 10<br />

Feb 10<br />

erhöhungen beziehunggsweise der<br />

davon abgeleiteten Folgewirkungen<br />

überwiegend eher nachgegeben<br />

(vergl. Chart). Das allerdings nach<br />

vorherigen Kursavancen. Und vor<br />

dem Hintergr<strong>und</strong> einer relativ niedrigen<br />

Zinsausgangsbasis können diese<br />

ersten Zinsmaßnahmen kaum als<br />

deutlich restriktiv bezeichnet werden.<br />

Doch ist es kein W<strong>und</strong>er, wenn<br />

bei einem ersten Drehen an der Zinsschraube<br />

die Anleger erst einmal vorsichtiger<br />

werden <strong>und</strong> sehen wollen,<br />

wie sich die neue restriktivereKreditpolitik<br />

auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

auswirkt. Wie wird zum<br />

Beispiel ein Land wie China mit diesem<br />

Problem fertig?Börsianer erinnern<br />

sich des alten –dummen –Börsenspruches:<br />

what goes up, must<br />

come down“. Nur ist die Frage, wie<br />

lange dieser Abwärtstrend anhält<br />

<strong>und</strong> wie weit er führt. In diesem<br />

Punkt wirdviel davonabhängen, wie<br />

Mrz 10<br />

PIGS: Gewinnerwartungen für das Jahr <strong>2011</strong><br />

Apr 10<br />

Mai 10<br />

Jun 10<br />

Jul 10<br />

Portugal Irland Griechenland Spanien Deutschland (DAX)<br />

Aug 10<br />

Sep 10<br />

Okt 10<br />

sich die Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Rohstoffpreise<br />

weiter entwickeln. Hält<br />

der Preisanstieg an dieser Front an,<br />

sind durchaus noch weitere vorsichtige<br />

Zinsschritte möglich. Doch sollten<br />

diese die Konjunktur in diesen<br />

Schwellenländern kaum sehr stark<br />

belasten. Doch könnte die erst einmal<br />

zu beobachtende Zurückhaltung<br />

der internationalen Anlegerschaft,<br />

die mit ihren Geldanlagen die Aktienmärkte<br />

in diesen Ländern noch<br />

2010 stark positiv beeinflusst hatten,<br />

erst einmal für noch weiter schwache<br />

Märkte sorgen.<br />

Überwiegend gehen die Schwellenländer-Spezialisten<br />

davon aus,<br />

dass die vier „BRIC´s“, <strong>und</strong> auch einige<br />

andere Schwellenländer, auch<br />

künftig ein deutlich stärkeres Wirtschaftswachstum<br />

aufweisen dürften<br />

als die Industrieländer. Sofern, so<br />

wird gelegentlich angefügt, sich die<br />

Inflation nicht deutlich ausweitet.<br />

Dahinter steht auch die Beobachtung,<br />

dass die Staatsfinanzen der<br />

meisten Schwellenländer heutzutage<br />

gesünder sind als die der meisten<br />

Industrieländer.Allerdings wirdsich<br />

das Wachstum in den meisten<br />

Schwellenländern künftig aus anderenQuellen<br />

speisen. Wachstumstreiber<br />

dürfte künftig nicht mehr so sehr<br />

der Exportsektor sein, sondern der<br />

Konsum auf den Binnenmärkten. Ein<br />

Gr<strong>und</strong> mehr, weshalb eine ausgesprochen<br />

differenzierte Betrachtung<br />

der einzelnen Länder anzuraten ist.<br />

Nov 10<br />

<strong>2011</strong> wird für die Schwellenländer<br />

ein spannendes Jahr,der mittelfristig<br />

positive Trend sollte aber nicht gebrochen<br />

werden, ist die zuversichtliche<br />

Einschätzung der Berenberg-<br />

Bank-Analysten.<br />

Das Wirtschaftswachstum<br />

entschärft die<br />

PIGS-Problematik<br />

Deutlich andersist die Lage hingegen<br />

bei den meisten der PIGS-Länder,wo<br />

sich Aktien <strong>und</strong> auch die Anleihepreise<br />

zuletzt teilweise deutlich –<br />

nach den vorherigen Einbrüchen -<br />

erholen konnten. Aber es ist erst einige<br />

Wimpernschläge her, dass zum<br />

Beispiel der in die Fußstapfen von<br />

Andre Kostolany strebende Börsenguru<br />

Professor Max Otte (vergl. <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

August/September<br />

2010) einen Ausschluss der PIGS-<br />

Dez 10<br />

Jan 11<br />

Feb 11<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

Schuldensünder aus der Eurozone<br />

forderte. Inzwischen haben wir alle<br />

zur Kenntnis genommen, dass der<br />

vorübergehend wegen dieser Schuldenländer<br />

schwächelnde Euro sich<br />

deutlich erholt hat. Schützenhilfe erhielt<br />

de Euro–<strong>und</strong> damit die Schuldnerländer<br />

–vom anziehenden Wirtschaftswachstum<br />

im Eurogebiet. Die<br />

Schuldnerländer mussten sich nicht<br />

mehr allein auf ihrepolitischen Konsolidierungsmaßnahmen<br />

verlassen,<br />

vielmehr bekommen sie Schützenhilfe<br />

vonder Konjunktur,formulierte<br />

es der vom Autor sehr geschätzte<br />

Volkswirt Martin Hüfner.Wäreallerdings<br />

anzufügen, dass dieses Wachstum<br />

im Eurogebiet –besonders in<br />

Deutschland - wiederum von dem<br />

anhaltend hohen Wachstum in den<br />

Schwellenländern profitiert hat. Der<br />

Kreis schließt sich!<br />

Die PIGS-Schuldenkrise<br />

könnte wieder aufflackern<br />

Die Folge: Die Anleger fassen wieder<br />

mehr Vertrauen in die Länder Südeuropas,<br />

die Aktienindices vieler Länder<br />

zeigten zuletzt nach oben <strong>und</strong><br />

auch die Zinsaufschläge, die diese<br />

Länder bei internationalen Anleiheemissionen<br />

zahlen mussten, bildeten<br />

sich etwas zurück (vergl. Grafiken).<br />

Aber! Ist damit denn nun die Schuldenkrise<br />

dieser Länder vorbei? Mitnichten.<br />

Noch im ersten Halbjahr haben<br />

diese Länder so viele Mittelauf-<br />

0<br />

nahmen vorder Brust, dass manchen<br />

Beobachtern doch ganz schwindelig<br />

wird. Hier wird nicht ausgeschlossen,<br />

dass dann doch die Karte der<br />

Schuldenproblematik wieder gespielt<br />

wird <strong>und</strong> die Staaten erneut<br />

deutlich tiefer in die Tasche greifen<br />

müssen, um an den Märkten überhaupt<br />

Geld zu bekommen. Sollte<br />

dann auch noch die Europäische<br />

Zentralbank anfangen, eine restriktivere<br />

Linie zu fahren, könnte es für<br />

die PIGS ausgesprochen unangenehm<br />

werden. Solche Risiko-Szenarien<br />

vor Augen halten sich viele Anleger<br />

mit Engagements in den PIGS-<br />

Ländern erst einmal zurück <strong>und</strong> beobachten<br />

die Szenerie.<br />

Aufder anderen Seite gibt es viele<br />

gute Werte in diesen Ländern, die<br />

weniger von der heimischen Situation<br />

abhängig sind, aber trotzdem<br />

kursmäßig –zuUnrecht -mit abgestraft<br />

wurden. Hier lägen bei richti-<br />

Credit Default Swaps für 10-jährige Staatsanleihen<br />

Jan. 08<br />

Jan. 08<br />

Feb.08<br />

Mrz. 08<br />

Apr. 08<br />

Mai. 08<br />

Jun. 08<br />

Jul. 08<br />

Aug. 08<br />

Sep. 08<br />

Okt. 08<br />

Nov. 08<br />

Dez. 08<br />

Dez. 08<br />

Jan. 09<br />

Feb.09<br />

Mrz. 09<br />

Apr. 09<br />

Mai. 09<br />

Jun. 09<br />

Jul. 09<br />

Aug. 09<br />

Sep. 09<br />

Okt. 09<br />

Nov. 09<br />

Dez. 09<br />

Dez. 09<br />

Jan. 10<br />

Feb.10<br />

Mrz. 10<br />

Apr. 10<br />

Mai. 10<br />

Jun. 10<br />

Jul. 10<br />

Aug. 10<br />

Sep.10<br />

Okt. 10<br />

Nov. 10<br />

Nov. 10<br />

Dez. 10<br />

Jan. 11<br />

Feb.11<br />

Mrz. 11<br />

Apr. 11<br />

Mai. 11<br />

Jun. 11<br />

Deutschland Griechenland Spanien Italien Irland Portugal<br />

ger Selektion ausgesprochen gute Investitionsmöglichkeiten,<br />

ist aus verschiedenen<br />

Analysehäusern zu hören.<br />

Es geht also darum, ganz selektiv<br />

diese erfolgversprechenden <strong>und</strong><br />

zu Unrecht zusammengeknüppelten<br />

Werte heraus zu filtern. Beispielhaft<br />

wird verschiedentlich der Name Telefonica<br />

erwähnt, zumal mit dieser<br />

Aktie weniger die spanische als vielmehr<br />

die lateinamerikanische Karte<br />

gespielt werde. Das Bankhaus Warburg<br />

&Co. in Hamburg hält es in<br />

Bezug auf die Gewinnerwartungen<br />

ebenfalls für attraktiver, den Fokus<br />

auf die großen <strong>und</strong> internationalen<br />

Unternehmen zu legen, die ihren Sitz<br />

zwar in den PIGS-Staaten haben,<br />

aber im Gr<strong>und</strong>e von der guten internationalen<br />

Konjunktur profitieren.<br />

BRICs bleiben langfristig<br />

erfolgversprechend<br />

Manche Strategen formulieren ihre<br />

Einschätzungen zu BRIC <strong>und</strong> PIGS<br />

so: Engagements in den BRIC-Staaten<br />

seien langfristig ausgesprochen<br />

erfolgversprechend, wobei sie mit<br />

langfristig eher an zehn als an zwei<br />

Jahredenken. Kurzfristig, also auf 12<br />

Monate, bilde das Inflationsproblem<br />

eine erhebliche,kaum zu überschauende<br />

Belastung. Auf Sicht jedoch<br />

werdedas nach wie vorzuerwartende<br />

deutliche höhereWachstum als in<br />

den Industrieländern ausgesprochen<br />

gute Anlagechancen eröffnen. Das<br />

gilt für viele Spezialisten vor allem<br />

für Brasilien an erster Stelle,dann für<br />

Russland <strong>und</strong> China. Indien ist für<br />

viele der Schwellenländer-Analysten<br />

schon sehr gut gelaufen <strong>und</strong> wird<br />

daher erst einmal vernachlässigt.<br />

Waslangfristig zählt: Das anhaltend<br />

hohe Wachstum, die niedrige Staatsverschuldung,<br />

die hohen Devisenreserven<br />

<strong>und</strong> vor allem auch die –anders<br />

als in vielen Industrieländern -<br />

günstige demografische Entwicklung.<br />

Keine einzelnen Werte<br />

herauspicken<br />

Klar sein sollte,dass private Anleger<br />

sowohl über BRIC- als auch PIGS-Investments<br />

nicht allein im stillen<br />

Kämmerlein entscheiden. Hier sollte<br />

unbedingt immer eine andere Meinung,<br />

eine second opinion eingeholt<br />

werden, <strong>und</strong> zwar voneinem professionellen<br />

Berater. Auch<br />

sollten keine einzelnen<br />

Aktien herausgepickt ,<br />

sondern breit gestreute<br />

Portfolios herausgesucht<br />

werden, sei es als Fonds,<br />

ETF´s oder auch als Zertifikat.<br />

Das Web-Portal<br />

„Das Investment“ hat in<br />

seiner Ausgabe 2/<strong>2011</strong><br />

unter 20 analysierten<br />

BRIC-Fonds fünf Titel als<br />

Sieger gekürt, wobei<br />

nicht nur die Wertentwicklung,<br />

sondern auch<br />

Risikofaktoren in die Untersuchung<br />

einbezogen<br />

wurden: MA Dax-Global<br />

BRIC Index (A0MU3U),<br />

HSBC BRIC Equity<br />

(A0DQUP), GS Brics Portfolio<br />

(A0HMP4), ISI Bric Equities<br />

(A0B8NK) <strong>und</strong> AXA Framlington EM<br />

Talents (A0F6BG).<br />

Und dann kommen Ghana<br />

<strong>und</strong> sogar Ägypten?<br />

Und schon kommen, geboren aus der<br />

wieder zunehmenden Risikofreude<br />

der Anleger,erste Überlegungen <strong>und</strong><br />

Empfehlungen, dass aufgeschlossene<br />

Anleger sich langsam schon die<br />

zweite Garde der Schwellenländer<br />

ansehen sollten, zumal BRIC <strong>und</strong><br />

auch PIGS wie dargestellt gewisse<br />

dunkle Stellen im Szenario aufweisen.<br />

Aber,wer traut sich schon nach<br />

Chile <strong>und</strong> Peru oder Indonesien oder<br />

gar Ghana? Und ganz mutige Analysten<br />

sprechen schon von möglichen<br />

Einstiegschancen in Ägypten. Aber<br />

Vorsicht. Das ist nur etwas für hartgesottene<br />

Profis <strong>und</strong> auch nur als minimale<br />

Beimengung in einem<br />

Schwellenländerfonds,die aber auch<br />

wieder nur einen kleinen Depotanteil<br />

ausmachen sollte.Für „Gambler“<br />

halt, also die heißen Jungs <strong>und</strong> Mädels.<br />

Bliebe anzumerken, dass anlagestrategisch<br />

die BRIC´s <strong>und</strong> die<br />

PIGS darunter „leiden“, dass zuletzt<br />

der DAX sogut lief. Solange dieser<br />

Trend hält, wird kaum viel Geld exportiert<br />

werden, zumal es auch hierzulande<br />

zum Beispiel China-Profiteure–man<br />

denkenur an Daimler &<br />

Co. –gibt.


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Netzwerke <strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert 41<br />

Daswar ein Jahr der Rohstoffe<br />

Wertentwicklung stimmt begehrlich –<br />

Aber werhat schon den Jahressieger Baumwolle im Depot –<br />

Rohstoffinvestments etablieren sich als neue Anlagekategorie<br />

Noch haben nur wenige –mutige –<br />

Privatanleger Rohstoffinvestmentsin<br />

ihr Depoteingestreut.Aber daswird<br />

sichschnelländern, wenn die inden<br />

letzten 12 Monate zubeobachtende<br />

Preisentwicklung bei den meisten Rohstoffen<br />

erst die R<strong>und</strong>e macht <strong>und</strong> in<br />

absehbarer Zeit keine Preiseinbrüche<br />

vorkommen.<br />

VON BRUNO HIDDING<br />

Die Bloomberg-Balkengrafik<br />

über die Wertentwicklung der<br />

verschiedensten Rohstoffe kann<br />

gerade auch Privatanleger schon<br />

sehr begehrlich stimmen. Und<br />

das selbst in einem guten Börsenjahr;<br />

denn in den letzten 12<br />

Monaten konnte auch der DAX<br />

gut 30 Prozent zulegen <strong>und</strong> auch<br />

der Dow Jones Index machte 20<br />

Prozent gut, wenngleich in Euro<br />

denkend Anleger hier noch einen<br />

leichten Verlust beim Dollar<br />

von gut zwei Prozent einkalkulieren<br />

müssen. Aber bei vielen<br />

Rohstoffen, ob industrielle oder<br />

agrarische Rohstoffe, waren<br />

eben deutlich höhere Preisanstiege<br />

zu beobachten. Und das<br />

macht bekanntlich begehrlich.<br />

Allerdings sollte dabei auch beachtet<br />

werden, dass einige Rohstoffgruppen<br />

in den ersten Monate<br />

des Jahres 2010 erst einmal<br />

abtauchten, um dann aber im<br />

zweiten Halbjahr deutlich aufzuholen.<br />

Was schon andeutet,<br />

dass die Preisentwicklung bei<br />

vielen Rohstoffen ausgesprochen<br />

volatil ist, was vom Anleger<br />

also schon gute Nerven verlangt.<br />

Immer mehr gebündelte<br />

Rohstoffprodukte der<br />

Finanzbranche<br />

Unterstützt wird die Geldanlage<br />

in Rohstoffen durch die zunehmenden<br />

Angebote von Banken<br />

<strong>und</strong> sonstigen Finanzhäusern<br />

an ETF´s (Exchange Traded<br />

F<strong>und</strong>s), ETC´s (Exchange Traded<br />

Commodities) <strong>und</strong> auch die<br />

zunehmende Zahl an Rohstoff-<br />

Fonds <strong>und</strong> auch an Rohstoff-Zertifikaten.<br />

Diese bieten den Anlegern<br />

fertige,risikogestreute Bündel<br />

an verschiedenen Rohstoffen<br />

<strong>und</strong> Rohstoffgruppen; was dem<br />

Privatanleger ein derartiges, für<br />

ihn neues Investment, gleich<br />

m<strong>und</strong>fertig in breit gestreuter<br />

Form ermöglicht. Das bedeutet<br />

allerdings nicht, dass der Privatanleger<br />

sich nicht mit den Märkten<br />

<strong>und</strong> den inzwischen geschaffenen<br />

verschiedenartigen<br />

Produkten auseinandersetzen<br />

muss. Ganz im Gegenteil. Denn<br />

Rohstoffmärkte zeichnen sich<br />

nicht unbedingt dadurch aus,<br />

dass sie besser <strong>und</strong> leichter prognostizierbar<br />

sind als zum Beispiel<br />

Aktienmärkte oder auch<br />

die Bondmärkte, also die Entwicklung<br />

der Zinssätze.<br />

Aktuell setzten viele Banker<br />

<strong>und</strong> Vermögensverwalter in den<br />

K<strong>und</strong>enportfolios neben Aktien<br />

auf Immobilien-Anlagen <strong>und</strong><br />

auch auf Rohstoffe,wohingegen<br />

Anleihen eher vernachlässigt<br />

werden. Letzteres hängt nicht<br />

zuletzt mit dem starken Anstieg<br />

der Rohstoffpreise zusammen,<br />

weil in deren Fahrwasser die Inflation<br />

vor allem in den Schwellenländern<br />

deutlich anzu-<br />

steigen droht<br />

<strong>und</strong> in der Folge<br />

dann, wie<br />

bereits in vielen<br />

Ländern<br />

geschehen,<br />

die Zinsen angehobenwerden.<br />

Wasdann<br />

wiederum die<br />

Anleihekurse<br />

unter Druck<br />

setzt. Rohstoffe<br />

jedoch gehöreninzwischen<br />

auch für<br />

Privatanleger<br />

mit in den Anlagenmix.<br />

Aber welche<br />

Rohstoffe? Da-<br />

zu ein Blick auf verschiedene<br />

Rohstoffgruppen <strong>und</strong> einige Einschätzungen.<br />

Energie: Die Opec<br />

hat bestimmte<br />

Preisvorstellungen<br />

In diesem Rohstoff-Bereich konzentriert<br />

sich das Interesse auf<br />

die Rohölsorten Brent, also das<br />

Nordseeöl, <strong>und</strong> die US-Ölsorte<br />

WTI (West Texas Intermediate),<br />

das bisher in den letzten Jahren<br />

– aufgr<strong>und</strong> des geringeren<br />

Schwefelgehaltes –stets einen<br />

Schnaps teurer war als Brent.<br />

Das hat sich derzeit deutlich geändert<br />

aufgr<strong>und</strong> voninden letzten<br />

Monaten stark angeschwollenen<br />

Rekordlagerbeständen in<br />

den USA. In der Folge gibt es<br />

derzeit zwei Spekulationen in<br />

diesem Bereich. Zum einen wird<br />

darauf gesetzt, dass auf relativ<br />

kurze Sicht die Preisdifferenz<br />

zwischen diesen beiden Ölsorten<br />

sich wieder deutlich annähern<br />

wird. Schon gibt es zum<br />

Beispiel Zertifikate, mit denen<br />

auf eine Annäherung dieser<br />

Preisdifferenz gesetzt, also spekuliert<br />

werden kann. Sicher eine<br />

interessante Wette für Profis.<br />

Andererseits wird der steigende<br />

Energiebedarf in den Schwellenländern,<br />

zum Beispiel China<br />

<strong>und</strong> Indien, anhalten, zumal<br />

diese Länder auch in den nächsten<br />

Jahren deutlich stärker<br />

wachsen als die Industrieländer.<br />

Daraus wirdvon vielen Auguren<br />

auf weiter steigende Energiepreise<br />

gesetzt. Allerdings sind<br />

auch manche Beobachter der<br />

Meinung, dass die OPEC dieses<br />

mal aufgr<strong>und</strong> erheblicher freier<br />

Kapazitäten in der Lage sein<br />

könnte, den Ölpreis in der von<br />

ihr angestrebten Range von 80<br />

Wir machen Siezum Ausbilder!<br />

Vorbereitungskurs „ADA-Schein“nach der neuenAEVO<br />

Start 19.04. <strong>2011</strong> –berufsbegleitend<br />

Der Lehrgang besteht aus sieben Bausteinen, die die<br />

typischen Aufgabenschwerpunkte in Tä�gkeitsaspekten<br />

der Ausbilderinnen<strong>und</strong> Ausbilderrepräsen�eren.<br />

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42 Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

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bis 100Dollar je barrel zu halten.<br />

Die Helaba Rohstoffanalysten<br />

sehen für das dritte Quartal <strong>2011</strong><br />

den Preis für WTI bei 86 Dollar<br />

je Fass (derzeit 88 Dollar) <strong>und</strong><br />

für Brent bei 88 Dollar (derzeit<br />

103Dollar).<br />

Edelmetalle:<br />

Vorallem Gold als Wertaufbewahrungsmittel<br />

In diesem Bereich ist Gold sicher<br />

das Metall, dass an vorderster<br />

Front <strong>und</strong> schon seit ewigen Zeiten<br />

als Anlage <strong>und</strong> als Wertaufbewahrungsmittel<br />

verwand<br />

wird. Allerdings zeigt die Wertentwicklungstabelle<br />

für die letzten<br />

12 Monate,dass Silber einen<br />

stärkeren Preisanstieghingelegt<br />

hat als<br />

Gold. Das dürfte<br />

auch damit zusammenhängen,<br />

dass Silber das Wertaufbewahrungsmittel<br />

des kleinen Mannes ist;<br />

andererseits kommt hinzu,<br />

dass Silber nicht nur Edelmetall,<br />

sondern auch als Industriemetall<br />

Verwendung findet, ähnlich<br />

wie Platin <strong>und</strong> Palladium.<br />

Vorallem Silber <strong>und</strong> Palladium<br />

profitieren zur Zeit von der guten<br />

Industriekonjunktur, ist aus<br />

dem Hause des Edelmetallhändlers<br />

Heraeus zu hören. Doch<br />

konzentriert sich in diesem Bereich<br />

das Anlegerinteresse regelmäßig<br />

auf Gold, zum Beispiel<br />

auch als Schutz vorInflation. Al-<br />

Das Neueste von den Erfindern der grifflosen Küche.<br />

Im Jahr 1960 hat SieMatic die erste grifflose Küche der Welt präsentiert -<strong>und</strong> sie seither<br />

immer wieder neu erf<strong>und</strong>en. Die charakteristische Ästhetik einer SieMatic ohne Griffe<br />

setzte stets neue Maßstäbe <strong>und</strong> wurde zum Vorbild für viele. Heute präsentieren wir die<br />

neue Klasse der grifflosen Küche: SieMatic S2.<br />

FOTO: DIETER SCHÜTZE/PIXELIO.DE<br />

lerdings liegt der Preis derzeit<br />

deutlich über dem langfristigen<br />

inflationsbereinigten Durchschnittswert<br />

<strong>und</strong> auch den Förderkosten,<br />

wie Rohstoffanalysten<br />

feststellen. Daraus ziehen<br />

Analysten aber nicht den<br />

Schluß, dass der Preis nicht<br />

mehr weiter steigen kann. Denn<br />

das wachsende Volkseinkommen<br />

in den asiatischen Staaten<br />

könnte durchaus dazu führen,<br />

dass die Vorliebe in diesen Ländern<br />

für Goldanlagen beziehungsweise<br />

für Goldschmuck<br />

Cotton<br />

Palladium<br />

Mill Wheat (€)<br />

Silver<br />

Coffee<br />

Corn<br />

Sugar<br />

LME Copper<br />

Wheat<br />

Soybeans<br />

Lean Hogs<br />

Crude (Brent)<br />

Heating Oil<br />

CRB<br />

Gold<br />

LME Alum<br />

Gasoline<br />

Platinum<br />

Platinum<br />

Cocoa<br />

WTI Crude<br />

Rough Rice<br />

Natural Gas<br />

den Preis durchaus noch weiter<br />

steigen lassen kann. Werindiesem<br />

Bereich nach Anlagevehikeln<br />

googelt, wird von Angeboten<br />

förmlich überschüttet:<br />

Fonds,ETF´s,ETC´s,Zertifikate,<br />

<strong>und</strong>, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>. Und noch einmal<br />

ein Blick auf die Einschätzung<br />

der Helaba Rohstoffspezialisten:<br />

Gold für das dritte Quartal bei<br />

1450nach derzeit 1380 Dollar je<br />

Unze, Silber bei 30 nach derzeit<br />

31 <strong>und</strong> Platin bei 1800 nach derzeit<br />

1837 Dollar die Unze.<br />

Industrierohstoffe:<br />

Wirtschaftswachstum<br />

gegen Lagerbestände<br />

-37,6<br />

Diesem Bereich ist der Zwölfmonatssieger<br />

Baumwolle mit einem<br />

Preisanstieg von über 150 Prozent<br />

zuzurechnen. Doch sind in<br />

Bezug auf Kupfer, Blei, Nickel<br />

<strong>und</strong> Zink viele Analysten in diesem<br />

Bereich der Meinung, dass<br />

in den Preisen ein weiteres<br />

Wachstum der Weltwirtschaft<br />

vorweggenommen ist. Ansehnliche<br />

Lagerbestände in den Industrieländern<br />

sollten somit die<br />

Preisentwicklung dämpfen.<br />

Aber es gibt auch Meinungen,<br />

dass zum Beispiel bei einem<br />

weiteren Wachstum der chinesischen<br />

Wirtschaft mit Jahresraten<br />

von möglicherweise sieben<br />

bis acht Prozent eine starke<br />

Nachfrage nach diesen Basismetallen<br />

entstehen werde, was zu<br />

weiter steigenden Preise führen<br />

werde. Interessant in diesem Zusammenhang<br />

der Hinweis eines<br />

Rohstoffspezialisten, dass der<br />

prozentuale Anteil Chinas am<br />

Weltverbrauch von Nickel vor<br />

15 Jahren bei 5Prozent gelegen<br />

habe; im laufenden Jahr sollte<br />

dieser Anteil an die Marke von<br />

40 Prozent heranreichen. Und<br />

bei Kupfer, Zink, Blei <strong>und</strong> Aluminium<br />

sehe die Situation ähn-<br />

One year performance<br />

4,1<br />

3,8<br />

1,7<br />

94,5<br />

90,5<br />

89,0<br />

83,4<br />

65,7<br />

50,7<br />

45,8<br />

43,7<br />

43,2<br />

31,8<br />

26,4<br />

24,7<br />

23,1<br />

22,1<br />

22,0<br />

21,6<br />

20,2<br />

19,0<br />

lich aus.Wenn China &Co. also<br />

weiter wachsen, dann.... könnte<br />

diese Prognose aufgehen. Die<br />

Prognosen der Helaba-Spezialisten<br />

für den weiteren Jahresverlauf<br />

liegen für Aluminium, Kupfer,<br />

Blei, Nickel, Zink <strong>und</strong> auch<br />

Baumwolle zum Teil deutlich<br />

unter den derzeitigen Preisen.<br />

Kaffee über 80 Prozent<br />

in 12 Monaten verteuert<br />

Derartige Gruppenbetrachtungen<br />

ließen sich fortsetzen zum<br />

Getreide, woMais (+75 Prozent),<br />

Sojabohnen (+48 Prozent)<br />

<strong>und</strong> Weizen (+65 Prozent)<br />

auch erstaunliche Preisanstiege<br />

in den letzten 12 Monaten<br />

aufweisen. Bei den Genussmitteln<br />

stieg der Kaffeepreis um<br />

über 80 Prozent, während Kakao<br />

sich kaum bewegte <strong>und</strong> auch<br />

Zucker sich nach erheblichen<br />

Preiskapriolen um 50 Prozent<br />

verteuerte. Gemäßigter ging es<br />

bei den Tierprodukten zu, aber<br />

auch hier lagen die 12-Monats-<br />

Teuerungsraten zwischen 18<br />

Prozent bei Magerschwein <strong>und</strong><br />

gut 30 Prozent beim Mastrind.<br />

Das Interesse der Anleger<br />

<strong>und</strong> auch der Finanzhäuser, die<br />

für die Anlegerschaft entsprechende<br />

Anlagetitel konstruieren,<br />

konzentriert sich weitgehend<br />

auf die Bereiche Energie,<br />

Edelmetalle <strong>und</strong> Industrierohstoffe.<br />

Hier gibt es eine kaum<br />

noch überschaubareVielzahl an<br />

mehr oder weniger sinnvollen<br />

Konstrukten, zwischen denen<br />

der Anleger wählen kann. Wer<br />

nach Gold, Silber oder auch Platin-Produkten<br />

googelt, wird erschlagen<br />

von der Angebotsvielfalt.<br />

Allein das ist schon ein<br />

Gr<strong>und</strong>, dass Anleger sich voreiner<br />

Anlageentscheidung viel<br />

Zeit nehmen für das Durchleuchten<br />

<strong>und</strong> die Auswahl der<br />

Produkte. Und das sollte auch<br />

unmittelbar zu der Einsicht führen,<br />

dass in Bezug auf Geldanlagen<br />

in Rohstoffe unbedingt eine<br />

fachliche Beratung erforderlich<br />

ist, auch für den schon erfahrenen<br />

Aktienanleger. Denn auf<br />

dem Gebiet der Rohstoffe sind<br />

Beurteilungen <strong>und</strong> Prognosen<br />

157,0<br />

Quelle: Bloomberg


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert 43<br />

oft noch viel schwieriger <strong>und</strong><br />

komplexerals in der Aktienanlage.<br />

Und auch auf diesem Gebiet<br />

ist natürlich eine gekonnte Risikostreuung<br />

ungeheuer wichtig<br />

für den Anlageerfolg. Das erinnert<br />

an den alten Börsenwitz<br />

vondem Hühnerzüchter,der bei<br />

einem Hochwasser seine ganzen<br />

FOTO: MARTIN MÜLLER/PIXELIO.DE<br />

Hühner,also sein Vermögen verlor.Hätte<br />

er halb Huhn halb Enten<br />

gezüchtet, hätten ihm die<br />

schwimmenden Enten sein halbes<br />

Vermögen gerettet.<br />

Die gar nicht so seltenen<br />

„seltenen Erden“<br />

Seltene Erden waren das große<br />

Thema der vergangenen Monate.<br />

Seltene Erden sind Elemente<br />

mit unaussprechlichen Namen,<br />

die zum Beispiel in der Unterhaltungselektronik<br />

(iPod, Plasmabildschirme),Kommunikationstechnologie<br />

(BlackBerrys), Automobilindustrie(Hybridmotoren,<br />

Glasbeschichtungen), Energiegewinnung<br />

(Windturbinen)<br />

<strong>und</strong> anderen High Tech-Bereichen<br />

(Laser) eingesetzt werden.<br />

Sie sind auf der Welt eigentlich<br />

gar nicht so selten, aber knapp.<br />

Knapp deswegen, weil sich alle<br />

Welt auf die Lieferungen aus<br />

China verlassen hat <strong>und</strong> die eigene<br />

Erschließung vernachlässigte.<br />

Die Preisentwicklung in<br />

den letzten Monate war rasant,<br />

weil die Nachfrage das Angebot<br />

überstieg. Die Commerzbank<br />

legte im Dezember ein Zertifikat<br />

zum Preis von 100 Euro auf<br />

(WKN CZ33EA). Der letzte Preis<br />

betrug 140 Euro, das zwischenzeitliche<br />

Hoch lag bei stolzen<br />

159,6 Euro. Ein Erklärstück hierzu<br />

kann im Webunter www.ideastv.de/broadcast/activenachgehört<br />

<strong>und</strong> gesehen werden.<br />

Und schon ist, nicht nur bei den<br />

seltenen Erden, hier <strong>und</strong> da von<br />

Rohstoffprotektionismus die Rede.<br />

Sicher mit ein Gr<strong>und</strong> dafür,<br />

warum auch in der EU zunehmend<br />

über die Sicherung von<br />

Rohstofflieferungen diskutiert<br />

wird.<br />

Wastreibt denn<br />

eigentlich die<br />

Rohstoffpreise?<br />

Selbst unter Experten wird immer<br />

wieder diskutiert, wasdenn<br />

nun eigentlich die wesentlichen<br />

Preistreiber für die Rohstoffe<br />

sind beziehungsweise welche<br />

Faktoren für welchen Rohstoff<br />

die Hauptrolle spielen. Das<br />

reicht von einer steigenden industriellen<br />

Nachfrage vor allem<br />

auch aus den schnell wachsenden<br />

Schwellenländern wie China<br />

<strong>und</strong> auch Indien, da wirdgestritten<br />

darüber, obdas Engagement<br />

vonFinanzinvestoren, den<br />

„bösen“ Spekulanten, geeignet<br />

ist, die Preise dauerhaft steigen<br />

zu lassen; da spielen Inflationsüberlegungen<br />

eine Rolle,umnur<br />

einige der diskutierten Faktoren<br />

zu nennen. Und auch das<br />

Wachstum der Weltbevölkerung<br />

kommt ins Spiel, vor allem naturgemäß<br />

bei den Nahrungsmittelpreisen.<br />

Doch wenn diese<br />

wachsende Weltbevölkerung<br />

dann, wie dies derzeit in China<br />

<strong>und</strong> Indien geschieht, sukzessi-<br />

Alles r<strong>und</strong> um Ihr Bad ...<br />

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190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100*<br />

90<br />

80<br />

*31.12.2009 = 100<br />

Die Bedeutung der Rohstoffpreise<br />

für die Entwicklung der Weltwirtschaft<br />

Rohstoffpreise sind, wie insbesondere die Entwicklung der Rohölpreise in den<br />

letzten Jahren gezeigt hat, von großer Bedeutung für die Entwicklung der Weltwirtschaft.<br />

Über die Importrechnung beeinflussen sie die Preis- <strong>und</strong> damit auch<br />

die Einkommensentwicklung in den Verbraucherländern. In den Entwicklungs<strong>und</strong><br />

Schwellenländern, die einen großen Teil der Rohstoffe produzieren <strong>und</strong><br />

exportieren, sind die Rohstoffpreise ein wichtiger Bestimmungsfaktor der Exporterlöse.<br />

Sie haben damit einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />

in diesen Ländern <strong>und</strong> auf deren Importfähigkeit. Die konjunkturelle<br />

Entwicklung in den Industrieländern hat wiederum über die Nachfrage nach<br />

Vorprodukten <strong>und</strong> über Lagerdispositionen Rückwirkungen auf die Preisentwicklung<br />

an den internationalen Rohstoffmärkten.<br />

HWWI (Hamburgisches Welt Wirtschafts Institut)<br />

[Infobox]<br />

ve auch einkommensstärker<br />

wird, dann schlägt das dann<br />

auch auf andere Rohstoffbereiche<br />

durch. Wie erwähnt zum<br />

Beispiel auf den Goldpreis,denn<br />

die Vorliebe der Asiaten für<br />

Goldschmuck ist kein neues<br />

Phänomen. Und als Inflations-<br />

Hedge wird Gold von Alters her<br />

gehortet, wenngleich bei den<br />

weltweit steigenden Zinsen<br />

manche Anleger in Bezug auf die<br />

zinslose Anlage Gold doch ins<br />

Grübeln kommen dürften. Übrigens<br />

sind auch die anderen Rohstoffanlagen<br />

zinslos,kosten also<br />

den Kapitaleinsatz, wohingegen<br />

das Entgelt, ein Preisanstieg, unsicher<br />

ist!<br />

Rohstoffe gehören somit in<br />

jedes Depot, meinten kürzlich<br />

die Spezialisten der Landesbank<br />

Baden Württemberg LBBW.<br />

Aber welcher Rohstoff, in welcher<br />

Menge <strong>und</strong> welcher Form<br />

<strong>und</strong> zu welchem Preis, das ist<br />

die Frage.Bei den Rohstoff-Analysten<br />

hört sich das ganz einfach<br />

an: Korrekturen am Rohstoff-<br />

Markt sollten zum Einstieg oder<br />

zum Ausbau bestehender Positionen<br />

genutzt werden. Danke.<br />

Lassen Sie sich inunserer BäderGalerie<br />

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CRB (CCI)-Industrie**<br />

CRB (CCI)-Getreide<br />

CRB (CCI)-Edelmetalle<br />

CRB (CCI)-Index<br />

CRB (CCI)-Tierprodukte<br />

CRB (CCI)-Genussmittel<br />

CRB (CCI)-Energie<br />

Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />

Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb. Mär. Apr. Mai Jun.<br />

190<br />

180<br />

170<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80


44 Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

111 fitte Führungskräftegesucht<br />

Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitstraining – <strong>WirtschaftsEcho</strong> ergreift die Initiativezum Thema<br />

Das<strong>WirtschaftsEcho</strong> sucht ab sofort<br />

111 flexible Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte<br />

vonFirmen, die invorausschauender<br />

Unternehmensstrategie auf Ges<strong>und</strong>heitsprävention<br />

setzen.<br />

1. Thema: Stressseminar<br />

Mai/Juni <strong>2011</strong><br />

Wir bieten ihnen ein<br />

komplettes Fitness-<br />

Paketmit fünf Monaten<br />

Training von Juni bis November,Seminaren,Vortragsreihen<br />

<strong>und</strong> Events. Unser Programm<br />

stärkt das Bewusstsein<br />

für das Thema Ges<strong>und</strong>heit. Die<br />

Teilnehmer sind garantiert motiviert<br />

<strong>und</strong> bewegen mehr im Betrieb.<br />

2. Thema: Business Knigge<br />

Juli <strong>2011</strong>, in Verbindung mit einem<br />

Event zur FIFAFußball-WM der Frauen.<br />

3. Thema: Effizientes Herz-/<br />

Kreislauftraining <strong>und</strong> Ernährung<br />

August <strong>2011</strong>,inKooperation mit dem SV<br />

Darmstadt 98.<br />

Produktiv <strong>und</strong> effizient zu arbeiten<br />

ist nur mit ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

damit motivierten <strong>und</strong> einsatzbereiten<br />

Mitarbeitern zu erreichen.<br />

Nur sie können auf Dauer<br />

Innovationskraft <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

sichern <strong>und</strong> verbessern.<br />

Unternehmen<br />

denken um<br />

Die meisten unternehmerischen<br />

Potentiale liegen in den Herzen<br />

<strong>und</strong> Köpfen der Mitarbeiter <strong>und</strong><br />

der Firmenchefs.Ges<strong>und</strong>e Unternehmen<br />

unterstützen ihr Personal<br />

<strong>und</strong> die Führungskräfte<br />

durch ein betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

<strong>und</strong> vielfältige<br />

Ges<strong>und</strong>heitsangebote. Da sich<br />

die Wirtschaft <strong>und</strong> das Arbeitsleben<br />

nicht zuletzt<br />

durch wachsende An-<br />

sprüche <strong>und</strong> sich verändernde<br />

Märkte dramatisch entwickeln<br />

werden, haben Unternehmen einen<br />

dringenden Handlungsbedarf<br />

in diesen Bereichen. Erfolg<br />

<strong>und</strong> Misserfolg werden zukünftig<br />

noch mehr durch ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Aspekte bestimmt.<br />

Durch die Herausforderungen<br />

der Arbeitswelt stehen<br />

selbst bei kleineren Unternehmen<br />

viele Mitarbeiter ständig<br />

unter Druck. Führungskräfte,<br />

die sich um ihre Mitarbeiter<br />

kümmern sollen, sind oft selbst<br />

großen Belastungen ausgesetzt.<br />

In den kommenden Jahrzehnten<br />

drohen Fachkräftemangel<br />

<strong>und</strong> eine Belegschaft, die äl-<br />

ter <strong>und</strong> damit ges<strong>und</strong>heitlich anfälliger<br />

wird. Für Unternehmen<br />

jeder Größe rechnet es sich deshalb<br />

fast immer, wenn sie in die<br />

Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter investieren.<br />

Sie können Fehlzeiten<br />

reduzieren, Produktionsausfallkosten<br />

senken, innerlicher Kündigung<br />

entgegen wirken oder<br />

auch verhindern. Deshalb sind<br />

die Kosten für dieses umfangreiche<br />

Programmangebot sinnvolle<br />

Investitionen, die sich auszahlen<br />

werden. Teilnehmende Firmen<br />

können sich als interessante<br />

Arbeitgeber profilieren <strong>und</strong> somit<br />

Nachwuchs sichern <strong>und</strong> profitieren<br />

vonder medialen Begleitung<br />

der Veranstaltung sowie der<br />

Vorstellung der Teilnehmer<br />

im <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

über Facebook, echolive.de<br />

<strong>und</strong> echo-online.de.<br />

Das Gesamtpaket beinhaltet vier Vortragreihen innerhalb eines halben Jahres,<br />

davon zwei mit Eventcharakter <strong>und</strong> eine Abschlussveranstaltung<br />

[Infobox]<br />

4. Thema: Führung <strong>und</strong> Motivation<br />

Oktober <strong>2011</strong>,inVerbindnung mit der<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmesse Darmstadt<br />

5. Abschlussveranstaltung<br />

Thema betriebliches<br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

November <strong>2011</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heit- <strong>und</strong> Fitnesstraining<br />

� Fünf Monate Physiotherapeutische<br />

Trainingsbetreuung in Darmstadts<br />

Zentrum für Ambulante Rehabilitation,<br />

Sport-, Physio- <strong>und</strong> Wirbelsäulen-<br />

therapie, Remedia. VonJuni bis November<br />

<strong>2011</strong>.<br />

� Basisausrüstung Trainingstasche,<br />

Trinkflasche <strong>und</strong> Handtuch werden<br />

gestellt.<br />

� Eingangscheck mit Rückenanalyse,<br />

Herz-/Kreislauftest, Teilnahme an<br />

Präventionskursen, Abschlusscheck.<br />

� Freiabo <strong>WirtschaftsEcho</strong> bis einschließlich<br />

Dezember <strong>2011</strong>.<br />

� Freiabo eccellent Lifestyle-Magazin<br />

bis einschließlich Dezember <strong>2011</strong>.<br />

� Freiabo Darmstädter Echo bis Dezember<br />

<strong>2011</strong>.<br />

� Gemeinsames Treffen auf der Ges<strong>und</strong>heitsmesse<br />

im Darmstadtium mit Besuch<br />

diverser Vorträge.<br />

� Weitere Highlights über unsere Echo-<br />

AboCard(Membership-Card)<br />

� Paketpreis: 890,- Euro zzgl. MwSt.<br />

Interessenten melden sich bitte bei<br />

DannyVerdam, Ihrem Berater für Ges<strong>und</strong>heitsmanagement,<br />

Tel. 06151<br />

387-272, Mail: danny.verdam@darmstaedter-echo.de


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert 45<br />

Unternehmen können<br />

einigesdafür tun,<br />

dass ihre Mitarbeiter<br />

fitbleiben. BetrieblichesGes<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

heißt das<br />

Stichwort.<br />

Manchmal müssen die<br />

Fachleute der Krankenkassen<br />

einigen<br />

Spürsinn haben, wenn sie Problemen<br />

auf den Gr<strong>und</strong> gehen<br />

wollen. So waresauch in einem<br />

Produktionsbetrieb, dessen<br />

Mitarbeiter besonders häufig<br />

über Rückenprobleme klagten.<br />

Ihre Werkbank war schuld, wie<br />

die AOK-Experten schließlich<br />

entdeckten. Die Arbeitsplatte<br />

war nämlich 20 Zentimeter zu<br />

hoch angebracht, erzählt Riyad<br />

Salhi, Pressesprecher der AOK<br />

Hessen.<br />

Die Teams für betriebliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitsförderung der Krankenkassen<br />

können von Firmen<br />

eingeschaltet werden, die die<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Leistungfähigkeit<br />

der Mitarbeiter verbessern<br />

wollen. Einigen Betrieben gehe<br />

es darum, überdurchschnittliche<br />

Fehlzeiten zu verringern,<br />

andere wollten ergründen, was<br />

hinter hoher Mitarbeiterfluktation<br />

steckt, so Salhi. Manchmal<br />

geht es aber auch einfach um<br />

Prävention.<br />

Ob Lärm, Krach oder<br />

Schmutz, zu wenig Handlungsspielraum,<br />

Über- oder Unterfor-<br />

Ges<strong>und</strong>heit ist<br />

auch Firmensache<br />

Fit im Job – Krankenkassen stehen den Firmen<br />

dabei mit zahlreichen Angeboten zur Seite<br />

derung, unklare Zuständigkeiten,<br />

falsche Arbeitsabläufe oder<br />

der Führungsstil –esgibt viele<br />

Faktoren, die Mitarbeiter belasten<br />

<strong>und</strong> schlimmstenfalls krank<br />

machen können. Deshalb steht<br />

zu Beginn des Projekts die Analyse,<br />

sagt Brigitte Schlöter, Pressesprecherin<br />

der Barmer GEK<br />

für Hessen. Allem voran auf<br />

Wunsch die Analyse der Fehlzeiten.<br />

Voraussetzung: Im Betrieb<br />

müssen mindestens 100Barmer-<br />

Versicherte beschäftigt sein, um<br />

aussagefähige Daten zu gewinnen<br />

<strong>und</strong> individuellen Datenschutz<br />

zu gewährleisten.<br />

Für das Unternehmen gibt es<br />

anschließend einen Bericht, in<br />

dem in anonymer Form Gründe<br />

<strong>und</strong> Bedingungen von Fehlzeiten<br />

dokumentiert sind –differenziert<br />

nach Alter, Geschlecht<br />

<strong>und</strong> Berufsgruppen. Diese<br />

Dienstleistung bieten auch die<br />

anderen Kassen an, sofern im<br />

Betrieb ausreichend viele Versicherte<br />

beschäftigt sind.<br />

Zur Analyse gehört zudem<br />

der Dialog mit den Beschäftigten.<br />

Dafür gibt es unterschiedliche<br />

Instrumente. Moderierte<br />

Gruppengespräche, sogenannte<br />

Ges<strong>und</strong>heitszirkel oder -werkstätten,<br />

aber auch Fragebogenaktionen<br />

gehören beispielsweise<br />

bei der Techniker Krankenkasse<br />

zum Angebot.<br />

Ist schließlich klar, woran es<br />

im Betrieb hapert, gibt es ein<br />

großes Repertoire anMaßnahmen,<br />

aus denen die Unternehmen<br />

das Passende aussuchen<br />

können: „Zum Beispiel arbeitsplatzspezifischeRückenschulen,<br />

Kurse zur Stressbewältigung<br />

oder Raucherentwöhnung“,<br />

sagt TK-Pressereferentin<br />

Nadine Müller. Manchmal wird<br />

aber auch die Kantine unter die<br />

Lupe genommen. Oder ein Ges<strong>und</strong>heitstag<br />

organisiert. Oder<br />

die Führungskräfte geschult.<br />

Letztere haben nämlich erheblichen<br />

Einfluss auf das Wohlbefinden<br />

der Beschäftigten, da sie<br />

FOTO: DAPD<br />

über betriebliche Strukturen sowie<br />

Arbeitsinhalte <strong>und</strong> -abläufe<br />

entscheiden, so die Barmer GEK.<br />

Gelegentlich reicht es aber<br />

auch, die interne Kommunikation<br />

zu verbessern oder Verbesserungsvorschläge<br />

von Mitarbeitern<br />

aufzugreifen, weiß Riyad<br />

Salhi vonder AOK. Andererseits<br />

gibt es Fälle,wodie Berater empfehlen,<br />

Arbeitsgeräte auszutauschen<br />

oder Belüftungsanlagen<br />

zu erneuern –wenn diese als<br />

Krankmacher erkannt wurden.<br />

Für ihre Ges<strong>und</strong>heitsmanagement-Dienstleistung<br />

gibt es<br />

bei den Kassen spezialisierte<br />

Teams, zudenen meist Diplomsportlehrer,<br />

Sozialpädagogen,<br />

Physiotherapeuten <strong>und</strong> Psychologen<br />

gehören. Analyse <strong>und</strong> Beratung<br />

ist für die Betriebe meist<br />

kostenlos, für Kurse <strong>und</strong> Schulungen<br />

gibt es individuelle Kooperationsmodelle<br />

–schließlich<br />

profitieren Betrieb, Mitarbeiter<br />

<strong>und</strong> Krankenkasse,wenn die Belegschaft<br />

fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> bleibt.


46 Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

DasWirtschaftswissenvon jungen<br />

Leuten in Deutschlandist dürftig.Sehr<br />

dürftig sogar,wie Studien immerwieder<br />

belegen. Das<strong>WirtschaftsEcho</strong> will, dass<br />

sichdas ändert–<strong>und</strong> starteteineSerie<br />

für Schüler r<strong>und</strong> umsThemaWirtschaft.<br />

Gerade einmal die Hälfte<br />

einer jüngst befragten<br />

Gruppe von b<strong>und</strong>esweit<br />

500 Zehntklässlern weiß, was<br />

ein Girokonto ist. Der Rest tappt<br />

im Dunklen –oder vermutet gar,<br />

es sei zum Sparen gedacht <strong>und</strong><br />

„um angemessene Zinsen“ zu<br />

erzielen, wie fast 40 Prozent der<br />

Schüler bei einer Forsa-Umfrage<br />

sagten, die das B<strong>und</strong>esverbraucherministerium<br />

in Auftrag gegeben<br />

hatte.<br />

Auch beim Thema Zinsen<br />

mussten viele passen. Fast ein<br />

Drittel der Schüler glaubt tatsächlich,<br />

dass es schneller geht,<br />

einen Kredit von 2000 Euro in<br />

Monatsraten von 50Euro abzuzahlen<br />

als dieselbe Summe mit<br />

gleich hohen Raten anzusparen.<br />

Die Zinsen haben sie bei ihrer<br />

Rechnung offenbar schlicht vergessen.<br />

Aber es sind nicht nur Bankthemen,<br />

bei denen es hapert.<br />

Wie sich ein günstiger Handytarif<br />

ermitteln lässt, weiß nur ein<br />

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Ohne Wirtschaftswissen<br />

geht es nicht<br />

Reichlich Nachholbedarf<br />

haben deutsche Schülerinnen<br />

<strong>und</strong> Schüler in punkto<br />

Wirtschaftswissen.<br />

FOTO: DPA<br />

Serie – <strong>WirtschaftsEcho</strong> will Alltagskompetenz<br />

vonjungen Leuten stärken (Teil 1)<br />

Viertel der Schüler, was es mit<br />

der Taktung bei Handyverträgen<br />

auf sich hat, vermag die ganz<br />

große Mehrheit nicht zu sagen.<br />

Und ihre Rechte als Käufer im<br />

Internet oder im Laden schätzen<br />

ebenfalls deutlich zu viele Jugendliche<br />

falsch ein. Einige<br />

glauben gar, sie müssten beim<br />

Online-Kauf private Daten wie<br />

Telefonnummer,Beruf oder Einkommen<br />

angeben.<br />

Diese Ergebnisse reihen sich<br />

in eine Kette anderer Untersuchungen<br />

ein, die ebenfalls große<br />

Wissenslücken bei jungen Leuten<br />

offenbaren. Etwa zur Riester-Rente<br />

<strong>und</strong> der betrieblichen<br />

Altersvorsorge, aber auch bei<br />

Basiswissen beispielsweise über<br />

die Inflationsrate.<br />

Es gibt also reichlich Nachholbedarf,<br />

wenn junge Leute<br />

nicht in die Schuldenfalle tappen,<br />

überteuerte Handyverträge<br />

abschließen, über das Kleingedruckte<br />

in Verträgen stolpern<br />

oder bei Versicherungen <strong>und</strong><br />

Sparverträgen falsche Entscheidungen<br />

treffen sollen. Das sieht<br />

auch Verbraucherministerin Ilse<br />

Aigner so. „Es hat sich gezeigt,<br />

dass es gravierende Defizite<br />

beim Wissen um Alltagskompetenzen<br />

gibt“, sagte sie.Und das,<br />

obwohl heutzutage fast jeder Jugendliche<br />

ein Handy benutze,<br />

täglich im Internet unterwegs sei<br />

<strong>und</strong> spätestens beim Eintritt ins<br />

Berufsleben ein Konto einrichten<br />

müsse.<br />

Höchste Zeit, dass sich was<br />

ändert. Findet nicht nur Ministe-<br />

rin Aigner, sondern auch das<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong>. Aigner fordert,<br />

dass Schulen Verbraucherwissen<br />

ebenso vermitteln müssen<br />

wie das „kleine Einmaleins“,<br />

schließlich könne richtige<br />

Entscheidungen nur treffen, wer<br />

ausreichend informiert sei. Das<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong> will Schulen<br />

<strong>und</strong> Schülern bei dieser Aufgabe<br />

helfen. Wir starten eine Artikelserie,<br />

die jungen Leute Gr<strong>und</strong>wissen<br />

vermittelt, Tipps <strong>und</strong> Informationen<br />

liefert <strong>und</strong> ihnen<br />

ganz einfach dabei hilft, fit in<br />

Sachen Wirtschaft zu werden.<br />

Dies wünschen sich nämlich<br />

auch die Jugendlichen selbst<br />

vonden Medien, wie sie 2009 in<br />

einer Umfrage des Bankenverbandes<br />

sagten. 73 Prozent der<br />

befragten 14 bis 24-Jährigen<br />

wollen, dass die Medien ihnen<br />

Informationen über wirtschaftliche<br />

Zusammenhänge liefern.<br />

Also machen wir das doch einfach.<br />

Los geht es in dieser Ausgabe<br />

mit einem Wirtschaftsquiz für<br />

junge Leute. Vielleicht schaut<br />

aber auch der eine oder andere<br />

Erwachsene mal genauer hin.<br />

Denn wer denkt, Erwachsene<br />

hätten Wirtschaftsfragen besser<br />

im Griff, der irrt, wie sich in mehreren<br />

Studien gezeigt hat. Ein<br />

großer Teil der Befragten konnte<br />

nämlich selbst einfache Finanzfragen<br />

nicht beantworten. Und<br />

besonders viele unterschätzen,<br />

wie schnell sich Schulden vermehren.<br />

Es gibt also einiges zu<br />

lernen –für Jung <strong>und</strong> Alt.


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert 47<br />

Warum fürchten<br />

Börsianer den<br />

Bären?<br />

Wirtschaftsquiz – Wie gut kennen Sie sich in der Welt der Wirtschaft aus<br />

DasWissenüber Wirtschaft ist nicht nur einZeichen guter Allgemeinbildung, sondern auch wichtig<br />

für dasVerstehen wirtschaftlicher ZusammenhängeimAlltag.Lehrer <strong>und</strong> Schüler können mit diesen<br />

zehn Fragen zumWirtschaftswissenihr Wissenprüfen <strong>und</strong> erweitern. Zu jeder der zehn Fragen haben<br />

Sie vierAntwortmöglichkeiten, von denen nur eine oder zwei richtig sind.<br />

Die richtigen Lösungen finden Sie auf der Seite49.<br />

1) Wie hoch ist die deutsche<br />

Staatsverschuldung insgesamt?<br />

A) R<strong>und</strong> 20 Millionen Euro<br />

B) R<strong>und</strong> 200Milliarden Euro<br />

C) R<strong>und</strong> 2Billionen Euro<br />

D) R<strong>und</strong> 2Trilliarden Euro<br />

2) Wie heißt der Chef der Europäischen<br />

Zentralbank?<br />

A) Wim Duisenberg<br />

B) Axel Weber<br />

C) Jose Manuel Barroso<br />

D) Jean-Claude Trichet<br />

3) Bei welcher gesetzlichen<br />

Sozialversicherung ist der<br />

Beitragssatz für die Versicherten<br />

am höchsten?<br />

A) Krankenversicherung<br />

B) Pflegeversicherung<br />

C) Rentenversicherung<br />

D) Arbeitslosenversicherung<br />

4) Wer gründete die Internet-<br />

Suchmaschine Google?<br />

A) Larry Page<br />

B) Jerry Yang<br />

C) Sergej Brin<br />

D) Julian Assange<br />

5) Mit welcher Erfindung begann<br />

die Industrialisierung?<br />

A) Eisenbahn<br />

B) Dampfmaschine<br />

C) Automobil<br />

D) Telefon<br />

6) Wenn man an der Börse von<br />

einem Bärenmarkt spricht,<br />

meint man<br />

A) eine Hausse<br />

B) eine Baisse<br />

C) einen Boom<br />

D) einen Crash<br />

7) Was haben Kreditkarten<br />

<strong>und</strong> EC-Karten gemeinsam?<br />

A) Man bekommt bei Eingabe<br />

der richtigen PIN Nummer<br />

Bargeld am Automaten<br />

B) Die Abbuchung erfolgt unmittelbar<br />

nachdem eine<br />

Transaktion ausgelöst wurde<br />

C) Beide Karten können zusätzlicheVersicherungsleistungen<br />

enthalten<br />

D) Mit beiden Karten können an<br />

Bankautomaten Überweisungen<br />

getätigt werden<br />

8) Wer führt die Geschäfte in<br />

einer Aktiengesellschaft?<br />

A) der Aufsichtsrat<br />

B) der Personalrat<br />

C) die Aktionärsversammlung<br />

D) der Vorstand<br />

9) Waslegt die OPEC fest?<br />

A) Bildungspläne<br />

B) Erdölfördermengen<br />

C) Ges<strong>und</strong>heitsmaßnahmen<br />

D) Arbeitsmarktförderprogramme<br />

10)Welcher Staat hat<br />

sich bisher nicht dem<br />

Euroangeschlossen?<br />

A) Österreich<br />

B) Finnland<br />

C) Großbritannien<br />

D) Estland<br />

FOTO: FOTOLIA<br />

FOTO: AP


DAS<br />

WIRTSCHAFTSECHO SUCHT:<br />

DAS GESAMTPAKET<br />

Vier Vortragsreihen innerhalb eines halben Jahres, davon<br />

zwei mit Eventcharakter <strong>und</strong> eine Abschlussveranstaltung.<br />

Abschluss veranstaltung.<br />

1. Thema: Stressseminar<br />

2. Thema: Business Knigge<br />

3. Thema: Effi Effizientes zientes Herz-/Kreislauftraining + Ernährung<br />

4. Thema: Führung <strong>und</strong> Motivation<br />

111 111 fifitte<br />

tte Führungskräfte<br />

Führungskräfte<br />

Abschlussveranstaltung:<br />

Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />

Fitnessstudio: Fünf Monate Training im Fitnessstudio<br />

„Remedia“ Juni bis November <strong>2011</strong><br />

Physiotherapeutische Trainingsbetreuung:<br />

Eingangscheck mit Rückenanalyse, Herz-/Kreislauftest,<br />

Teilnahme an Präventionskursen, Abschlusscheck<br />

Fit für mehr Umsatz!<br />

Das Wirtschaftsecho sucht<br />

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Fach- <strong>und</strong><br />

Führungskräfte Führungs kräfte von Firmen,<br />

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Unternehmensstrategie Unternehmensstrategie auf<br />

Ges<strong>und</strong>heitsprävention setzen.<br />

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bis November, Seminaren,<br />

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Freiabo <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

bis Dezember <strong>2011</strong><br />

Freiabo Lifestyle-Magazin eccellent<br />

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Gemeinsames Treffen auf der Ges<strong>und</strong>heitsmesse<br />

im Darmstadtium mit Besuch diverser Vorträge<br />

Weitere Highlights über die Echo-AboCard<br />

Interesse? Nähere Infos bietet Danny Verdam,<br />

Berater für Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, unter der<br />

Telefonnummer: 06151 387-272 oder per Mail an:<br />

danny.verdam@darmstaedter-echo.de<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong>


<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert 49<br />

Frage 1: richtig ist Antwort C)<br />

Exakt in dem Moment als diese<br />

Worte zu Papier gebracht wurden<br />

betrug die Staatsverschuldung<br />

der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland 1801 893 640 400<br />

Euro =1,8 Billionen Euro. Das<br />

entspricht einer „Verschuldung<br />

proKopf“ vonr<strong>und</strong> 22 000 Euro.<br />

Sekündlich wächst der Schuldenberg<br />

derzeit um r<strong>und</strong> 1.100<br />

Euro. Diese erschreckenden<br />

Zahlen prangen auf dem digitalen<br />

Zähler der sogenannten<br />

Schuldenuhr am Eingangsportal<br />

der Zentrale des B<strong>und</strong>es der<br />

Steuerzahler in Berlin. Im Augenblick<br />

kann niemand ernsthaft<br />

daran denken, diese Schulden<br />

zurück zu führen. Es geht<br />

momentan erst einmal darum,<br />

den Anstieg der Verschuldung<br />

zu bremsen.<br />

Frage 2: richtig ist Antwort D)<br />

Der französische Finanzexperte<br />

ist derzeit Präsident der Europäischen<br />

Zentralbank (EZB). Er trat<br />

sein Amt am 1. November 2003<br />

an. Das Amt wird im Herbst<br />

kommenden Jahres neu besetzt.<br />

Frage 3: richtig ist Antwort C)<br />

Die gesetzliche Rentenversicherung<br />

wird im Wesentlichen<br />

durch das Umlageverfahren finanziert.<br />

WerBeiträge aufgr<strong>und</strong><br />

einer Versicherungspflicht oder<br />

einer freiwilligen Versicherung<br />

einzahlt, bezahlt damit die Renten<br />

der aus dem Arbeitsleben<br />

Ausgeschiedenen <strong>und</strong> erwirbt<br />

einen Anspruch auf seine eigene<br />

Rente (Generationenvertrag).<br />

Der Beitragssatz beträgt derzeit<br />

19,9 Prozent vom Bruttoeinkommen.<br />

Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />

zahlen davon jeweils<br />

die Hälfte. (Gesetzliche<br />

Krankenversicherung: ca. 15,5<br />

Wirtschaftsquiz –<br />

die Lösungen<br />

Prozent, Pflegeversicherung: 1,7<br />

Prozent, Arbeitslosenversicherung:<br />

6,5 Prozent)<br />

Frage 4: richtig sind die Antworten<br />

A+D)<br />

Die Geschichte von Google begann<br />

im Januar 1996. Damals<br />

machten sich die beiden Studenten<br />

Larry Page <strong>und</strong> Sergey Brin<br />

daran, eine Suchmaschine mit<br />

dem Namen BackRub zu programmieren.<br />

Da sich aber keiner<br />

der großen Portale wie Yahoo!<br />

für die Suchtechnologie interessierten,<br />

bemühte man sich um<br />

ein wenig Startkapital <strong>und</strong> gründete<br />

die Firma Google. Am7.<br />

September 1998 ging Google online.<br />

Heute gibt es Google in 84<br />

Sprachen <strong>und</strong> man beantwortet<br />

täglich mehr als 100 Millionen<br />

Suchanfragen. Der Name Google<br />

leitet sich übrigens von dem<br />

Wort „Googol“ ab. Mit Googol<br />

wird die Zahl 1gefolgt von 100<br />

Nullen bezeichnet.<br />

Frage 5: richtig ist Antwort B)<br />

Ohne die Dampfmaschine wäre<br />

die Industrialisierung nicht<br />

möglich gewesen. Vor der Industrialisierung,<br />

wurden alle<br />

Produkte in handwerklicher Manier<br />

hergestellt, Durch den Einsatz<br />

Maschinen konnten große<br />

Mengen an Gütern in immer<br />

gleicher Form hergestellt werden.<br />

Frage 6: richtig sind die Antworten<br />

A+C)<br />

Die Börse unterscheidet zwischen<br />

Bären- <strong>und</strong> Bullenmarkt.<br />

Der Bär setzt auf einen erwarteten<br />

Kursabfall –erist pessimistisch.<br />

Er macht sein Geld durch<br />

Skepsis <strong>und</strong> Unglauben, spekuliert<br />

auf einen Abschwung<br />

(Baisse)oder kauft Verkaufsop-<br />

tionen. Ein Bärenmarkt geht<br />

bergab. Der Bulle ist das Gegenteil<br />

–erist optimistisch. Er kauft<br />

in der Hoffnung auf einen Aufschwung<br />

(Hausse). Ein langfristig<br />

boomender Bullenmarkt ist<br />

etwas, worauf die Investoren<br />

hoffen. Bärenmarkt <strong>und</strong> Bullenmarkt<br />

sind einander entgegengesetzt.<br />

Zusammen bewirken<br />

sie, dass die Börsenwelt sich<br />

dreht <strong>und</strong> die Kurse fallen <strong>und</strong><br />

steigen.<br />

Frage 7: richtig ist Antwort A)<br />

EC-Karten <strong>und</strong> Kreditkarten sind<br />

in der Regel mit einer Geheimzahl,<br />

der PIN-Nummer ausgestattet.<br />

Mit dieser kann man am<br />

Geldautomaten Bargeld abheben.<br />

In der Regel sind die Gebühren<br />

für eine Abhebung aber bei<br />

der Nutzung der Kreditkarte höher<br />

als bei der Bankk<strong>und</strong>enkarte.<br />

Frage 8: richtig ist Antwort D)<br />

Der Vorstand führt die Geschäfte<br />

einer Aktiengesellschaft. Er wird<br />

kontrolliert vom Aufsichtsrat.<br />

Die Aktionärs- oder Hauptversammlung<br />

entlastet unter anderemden<br />

Vorstand.<br />

Frage 9: richtig ist Antwort B)<br />

Die OPEC (Organization of the<br />

Petroleum Exporting Countries)<br />

wurde 1960 gegründet. Die<br />

zwölf Mitgliedsländer fördern<br />

etwa 40Prozent der weltweiten<br />

Erdölproduktion <strong>und</strong> verfügen<br />

über drei Viertel der weltweiten<br />

Erdölreserven. Die OPEC hatte<br />

sich bei ihrer Gründung zum<br />

Ziel gesetzt, ihre Mitglieder gegen<br />

einen Preisverfall <strong>und</strong> eine<br />

Verringerung der Einnahmen<br />

aus der Ölförderung abzusichern<br />

<strong>und</strong> im gegenseitigen Interesse<br />

durch Festlegung der Fördermengen<br />

eine gemeinsame<br />

Ölpolitik zu betreiben.<br />

Frage 10:richtig ist Antwort C)<br />

Großbritannien ist zwar Mitglied<br />

der EU, hat aber bisher auf<br />

die Einführung des Euro verzichtet.<br />

Die Briten wollen den<br />

direkten Einfluss auf ihre<br />

Währung behalten <strong>und</strong><br />

haben zudem Angst,<br />

dass sie mit dem<br />

Euro eine schwächere<br />

Währung als<br />

ihr britisches Pf<strong>und</strong><br />

bekommen könnten. Vielleicht<br />

liegt es aber auch nur<br />

daran, dass auf den Euro-<br />

Scheinen nicht die Queen abgedruckt<br />

ist.<br />

Bulle<br />

<strong>und</strong> Bär<br />

an der Börse<br />

Frankfurt.<br />

FOTO:<br />

KAI-UWESCHÜTZ/<br />

PIXELIO.DE<br />

FOTO: FOTOLIA


50 Schluss –WIE blickt voraus MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Impressum<br />

Verlag Echo Zeitungen GmbH<br />

Ausblick:<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Mai/Juni <strong>2011</strong> 10<br />

Die Wirtschaft wächst, die Investitionen<br />

steigen, der Ifo-Geschäftsklimaindex<br />

ist so hoch<br />

wie zuletzt Ende der Sechzigerjahre.<br />

Doch der Boom fordert eine<br />

immer seltener werdende Ressource:<br />

Fachkräfte. Für Unternehmen<br />

wirdesimmer schwieriger,neue<br />

Stellen zu besetzen. Firmen<br />

müssen sich zwangsläufig<br />

als Arbeitgebermarkepositionieren.<br />

Durch den demografischen<br />

Wandel wird sich der Altersdurchschnitt<br />

der Beschäftigten in<br />

den nächsten Jahren drastisch erhöhen<br />

<strong>und</strong> Nachwuchs dringend<br />

benötigt. Eine fachspezifisch exzellente<br />

Ausbildung rückt immer<br />

mehr in den Fokus.<br />

Aber auch junge Menschen,<br />

die es schwerer haben, einen<br />

Ausbildungsplatz zu bekommen,<br />

müssen in das Arbeitsleben integriert<br />

werden. Wir liefern einen<br />

Einblick in die Arbeit der Unternehmerverbände<br />

Südhessen <strong>und</strong><br />

zeigen auf, wie Schule <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

sinnvoll kooperieren, um<br />

die personellen Probleme der Zukunft<br />

zu lösen.<br />

Zudem liefert die Zeitarbeit<br />

reichlich Diskussionsthemen:<br />

Wie sinnvoll sind tarifliche Mindestlöhne?<br />

Sollten Zeitarbeitnehmer<br />

den gleichen Lohn wie die<br />

Stammbelegschaft erhalten?<br />

Das Leitthema unserer nächsten<br />

Ausgabe des <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

wird sich diesen <strong>und</strong> weiteren<br />

Fragen annehmen: Personal im<br />

Mittelstand – Der Markt der<br />

menschlichen Ressource.Wir laden<br />

Sie ein zu einer ebenso spannenden<br />

wie informativen Ausgabe<br />

des Wirtschaftsmagazins IhrerRegion.<br />

ERSCHEINUNGSTERMIN:<br />

28. APRIL <strong>2011</strong><br />

Verleger <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

Dr. Hans-Peter Bach<br />

Holzhofallee 25–31,64295 Darmstadt<br />

Redaktionsleitung<br />

Hans-Werner Mayer (V.i.S.d.P.,<br />

verantwortlich gem. §55IIRStV)<br />

Redaktion<br />

Alexander Götz, Bruno Hidding,<br />

Silke Jungbluth-Sepp, Michael Lang,<br />

Andreas Wollny<br />

Umbruchredaktion/Layout<br />

Christian Meister<br />

Verlagsleitung Heike Findeis<br />

Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />

Andreas Wohlfart<br />

erstaunliche Zahlen<br />

33<br />

Terrawattst<strong>und</strong>en Strom verbrauchen alle Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsgeräte, also Fernseher,<br />

Computer, Telefone etc. zusammen in deutschen Haushalten.<br />

73<br />

Prozent der privaten Haushalte in Deutschland haben einen Internetzugang.<br />

107<br />

Jahre brennt in der Feuerwache der US-Stadt Livermore die berühmte Glühlampe „Centennial<br />

Lightbulb“ ununterbrochen.<br />

70 000<br />

Vorschriften müssen laut Steuerzahlerb<strong>und</strong> Unternehmen in Deutschland berücksichtigen. Die<br />

Zahl ist geschätzt, den genauen Überblick haben nicht einmal die Experten.<br />

3000 000<br />

Bilder werden jeden Tagauf Flickr hoch geladen. Das würde reichen um ein Fotoalbum mit 37 500<br />

Seiten zu füllen.<br />

7500 000<br />

Einwohner weniger als heute wird Deutschland im Jahre 2050 zählen.<br />

750000 000<br />

Pkwsgibt es derzeit auf der Erde.Das bedeutet, dass jeder neunte Mensch auf der Welt einen Pkw<br />

besitzt. In Deutschland sind r<strong>und</strong> 47 Millionen PKW zugelassen.<br />

1000 000 000<br />

Videos werden täglich weltweit auf der größten Video-Plattform YouTube angeschaut.<br />

210000 000 000<br />

Emails werden jeden Tagweltweit versendet.<br />

62 000 000 000 000<br />

Spam-Mails werden pro Jahr verschickt. Eine Spam-Mail verursache einen CO 2-Ausstoß von 0,3<br />

Gramm, damit sind die nutzlosen Mails für so viele Klima schädliche Treibhausgasemissionen<br />

verantwortlich sind, wie 3,1 Millionen Autos im Jahr verursachen.<br />

Projektleitung<br />

Dagmar Bensch, Alexander Götz,<br />

Heike Röver<br />

Vertrieb Peter Kemper<br />

Technische Leitung<br />

Dr. Michael Horn<br />

Ladungsfähige Anschrift<br />

für Verlag, Verleger <strong>und</strong> alle im Impressum<br />

genannten Verantwortlichen<br />

Echo Zeitungen GmbH<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Holzhofallee 25–31,64295 Darmstadt<br />

Druck<br />

Druckzentrum Rhein Main<br />

GmbH &Co. KG<br />

Alexander-Fleming-Ring 2<br />

65428 Rüsselsheim<br />

Telefon: 061428336-0<br />

E-Mail<br />

redaktion@wirtschaftsecho.de<br />

service@wirtschaftsecho.de<br />

Internet<br />

www.echo-online.de<br />

www.wirtschafts-echo.de<br />

Verkaufspreis<br />

3,50 Euro<br />

Bezugspreis<br />

18,00 Euro (inklusive1,18 Euro<br />

Umsatzsteuer)<br />

Nachdruck vorbehalten,<br />

Zitate nur mit Quellenangabe<br />

Die Angaben der Echo Zeitungen GmbH<br />

im Rahmen der Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />

finden Sie unter<br />

www.echo-online.de/agb. AufWunsch<br />

stellen wir Ihnen gerne einen Ausdruck zur<br />

Verfügung.<br />

Inhaber- <strong>und</strong> Beteiligungsverhältnis<br />

am Verlag<br />

Inhaber: Medienhaus Südhessen GmbH,<br />

Holzhofallee 25-31, 64295 Darmstadt<br />

(100%).<br />

Medienhaus Südhessen GmbH:<br />

1. Gesellschafter, allesamt mit Wohnort<br />

in Darmstadt: Dr. Hans-Peter Bach;<br />

Geschäftsführer (48,72%, 50%), Lars<br />

Bach (24,36%, 25%), Pia Schneider<br />

(24,36%, 25%); 2. Geschäftsführer:<br />

Dr.Hans-Peter Bach.<br />

Die Angaben in Klammern geben als<br />

ersten Wert die Kapitalbeteiligung <strong>und</strong><br />

als zweiten Wert die Stimmbeteiligung je<br />

Gesellschafter in Prozent an.<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong> <strong>und</strong> Wirtschaftsjunioren<br />

Südhessen sind Kooperationspartner


www.manok.de, foto: juergenmai.com<br />

EIN STARKER RÜCKEN<br />

FÜR EINE STARKE REGION.<br />

Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur –<br />

Südhessen trifft sich im darmstadtium<br />

Das darmstadtium wissenschaft|kongresse bietet zahlreiche<br />

Möglichkeiten, seine vielfältigen Räume für Ihre<br />

Veranstaltung einzurichten, ob für einen Kongress, eine<br />

Produktpäsentation, eine Messe oder eine Show:<br />

❙ Der Kongresssaal mit einer Sitzplatz-Kapazität für<br />

maximal 1.667 Personen ist teilbar in zwei bzw. drei<br />

Säle; Sitzplatz-Hubpodien erlauben jeweils eine Einrichtung<br />

zum ansteigenden Auditorium.<br />

❙ Anliegende Foyerflächen können vielfältig genutzt<br />

werden, zum Beispiel für begleitende Ausstellungen.<br />

❙ Die 18 Konferenzräume sind flexibel kombinierbar <strong>und</strong><br />

bieten Sitzplätze für maximal 1.300 Personen.<br />

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Wir freuen uns auf Sie!<br />

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