IT und Hightech 2011 - WirtschaftsEcho
IT und Hightech 2011 - WirtschaftsEcho
IT und Hightech 2011 - WirtschaftsEcho
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4<br />
D79227 4.Jahrgang /Nummer 1 B2B-DIALOGMAGAZIN FÜR SÜDHESSEN<br />
März/April <strong>2011</strong> 3,50 Euro<br />
HabenSie Ihre<br />
<strong>IT</strong> im Blick?<br />
Serie<br />
„Nachwuchs der Wirtschaft“<br />
–Fachbegriffe<br />
erklärt für junge Leute.<br />
1978930<br />
<strong>IT</strong> im Mittelstand –<br />
<strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong>:Chancen <strong>und</strong> Risiken<br />
03501<br />
01<br />
Social Media<br />
Soziale Netzwerke erleben<br />
einen rasanten<br />
Aufschwung. Wasan<br />
Facebook &Cofasziniert<br />
<strong>und</strong> wie Sie Ihr<br />
Unternehmen dort präsentieren<br />
können.<br />
Konjunktur <strong>2011</strong><br />
Das Jahr startet im<br />
Aufschwung, der Ausblick<br />
ist branchenübergreifend<br />
gut: Der<br />
DIHK rechnet für <strong>2011</strong><br />
mit einem Wachstum<br />
vonr<strong>und</strong> 3Prozent.<br />
Green Energy<br />
In unseren Büros<br />
schlummern enorme<br />
Energiesparpotenziale.<br />
Wie auch Sie mit<br />
einfachen Tipps Strom<br />
sparen <strong>und</strong> damit Kosten<br />
senken können.<br />
BRIC oder PIG<br />
Oder doch lieber beides?<br />
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gilt: Eine geschickteRisikostreuung<br />
ist gerade international<br />
das A<strong>und</strong> Ojeder<br />
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<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Editorial 3<br />
Das <strong>WirtschaftsEcho</strong> präsentiert<br />
sich im neuen<br />
Jahr im neuen Look <strong>und</strong><br />
mit neuem Konzept. Äußerlich<br />
sofort erkennbar durch die<br />
Wandlung vom Tageszeitungsformat<br />
zum Tabloidformat.<br />
Kompakt, lesefre<strong>und</strong>lich mit einem<br />
Glanzumschlag <strong>und</strong> zu einem<br />
Magazin geb<strong>und</strong>en.<br />
Wichtiger jedoch sind die inhaltlichen<br />
Veränderungen. Das<br />
neue <strong>WirtschaftsEcho</strong> versteht<br />
sich als Informationsblattform<br />
für Industrie <strong>und</strong> Handel <strong>und</strong><br />
Freiberufler. Als Verbündeter<br />
der Unternehmen der Region:<br />
nützlich, relevant <strong>und</strong> engagiert.<br />
Die Bedürfnisse unserer Leser<br />
<strong>und</strong> Anzeigenk<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
die Herausforderungen unserer<br />
regionalen Wirtschaftregion haben<br />
den Verlag dazu veranlasst,<br />
ein zielgruppengerechtes Business-to-Business<br />
Magazin zu<br />
konzipieren.<br />
Geschäftsk<strong>und</strong>en möchten<br />
weniger Lifestyle-Talk. Fakten<br />
sind gefragt. Waskeine staubtrockene<br />
Sammlung von Fachtex-<br />
ZumLeitthema<br />
Chancen nutzen<br />
In Deutschland denkt man<br />
lieber einmal zu viel als zu<br />
wenig nach, bevor man sich<br />
für oder gegen etwas entscheidet<br />
oder einen Plan in die Tatumsetzt.<br />
Von unseren Nachbarn<br />
werden wir deshalb nicht selten<br />
als Zauderer <strong>und</strong> Zögerer belächelt.<br />
Unumstritten ist: man<br />
sollte nicht blauäugig ins Verderben<br />
rennen, sondern zuvor die<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken abwägen.<br />
Gerade auf einem innovativen<br />
<strong>und</strong> sich ständig rasant weiterentwickelnden<br />
Gebiet wie dem<br />
<strong>IT</strong>-Sektor ist es aber immens<br />
wichtig, dann auch einen ersten<br />
Schritt zu wagen –wie ganz aktuell<br />
die Erfolgsgeschichte von<br />
Facebook zeigt. In unserer Region<br />
haben wir hier großes Poten-<br />
ZumInhalt<br />
Mitneuem Format<br />
<strong>und</strong> neuem Konzept<br />
tial: mit einem innovativen Umfeld,<br />
exzellent ausgebildeten<br />
Wissenschaftlern <strong>und</strong> Nachwuchskräften<br />
sowie hervorragendem<br />
Know-how zu gesellschaftlich<br />
relevanten, zukunftsträchtigen<br />
Themen, beispielsweise<br />
in den Bereichen der Peerto-Peer<br />
Technologien, des Serious<br />
Gaming oder der vernetzter<br />
Sensortechnik. Dies alles eröffnet<br />
uns <strong>und</strong> unser Region großartige<br />
Chancen –esliegt an uns,<br />
diese auch zu ergreifen <strong>und</strong> zu<br />
nutzen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Ralf Steinmetz<br />
(Leiter des Fachbereichs<br />
Multimedia <strong>und</strong><br />
Kommunikation<br />
an der TU Darmstadt)<br />
Hans-Werner Mayer<br />
<strong>und</strong> Alexander Götz<br />
von der Echo Kreativplanung<br />
sind die neuen Verantwortlichen für Redaktion<br />
<strong>und</strong> Koordination des <strong>WirtschaftsEcho</strong>.<br />
ten bedeuten wird. Sachliche Inhalte<br />
werden weiterhin unterhaltsam<br />
präsentiert <strong>und</strong> mit auflockernden<br />
Elementen versehen.<br />
Es wird aber mehr Statistiken,<br />
Grafiken <strong>und</strong> Infoboxengeben.<br />
Trends werden analysiert<br />
<strong>und</strong> verlässliche Informationen<br />
<strong>und</strong> Hilfestellungen für die tägliche<br />
Praxis angeboten.<br />
Regelmäßig werden wir wirtschaftliches<br />
Basiswissen für<br />
Schüler <strong>und</strong> Auszubildende erweitern<br />
um die Indentifikation<br />
der jungen Generation mit dem<br />
Markt, der Marktwirtschaft <strong>und</strong><br />
der Wirtschaftregion zu fördern.<br />
Als Dienstleistung werden in<br />
Zukunft auch Advertorials zu<br />
den Kommunikationsinstrumenten<br />
zählen. Den Werbek<strong>und</strong>en<br />
bieten wir ergänzend zu ihren<br />
Anzeigen die Möglichkeit<br />
umfangreichere Produktinhalte<br />
oder Dienstleistungsangebote<br />
im passenden redaktionellen<br />
Umfeld zu präsentieren.<br />
Das <strong>WirtschaftsEcho</strong> erscheint<br />
<strong>2011</strong> sechsmal <strong>und</strong> jede<br />
Ausgabe widmet sich einem<br />
Leitgedanken. Dieses Thema<br />
wird dann immer im Mittelpunkt<br />
einer Dialogveranstaltung<br />
stehen, die jeweils mit dem Erscheinen<br />
der jeweiligen Ausgabe<br />
stattfinden wird. Ziel ist es die<br />
Kommunikation zwischen Redaktion,<br />
Lesern <strong>und</strong> Werbek<strong>und</strong>en<br />
zu fördern <strong>und</strong> die Themenbereiche<br />
im Dialog zu vertiefen.<br />
Das Leitthema: „Silicon Valley<br />
Südhessen –Chancen <strong>und</strong><br />
Risiken der <strong>IT</strong> unserer Region“<br />
steht im Mittelpunkt der ersten<br />
Veranstaltung, die am 17. März<br />
im Darmstadtium stattfinden<br />
wird. Sie sind herzlich dazu eingeladen<br />
das neue Wirtschafts-<br />
Echo <strong>und</strong> seine Macher dort kennen<br />
zu lernen.<br />
Hans-Werner Mayer <strong>und</strong><br />
Alexander Götz<br />
Ralf Steinmetz FOTO: HESSISCHES TELEMEDIA TECHNOLOGIE KOMPETENZ-CENTER
4 Inhalt MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Inhalt<br />
Leitthema<br />
Podium im<br />
Darmstadtium<br />
Begleitend zum Leitthema dieser Ausgabe findet<br />
am 17. März <strong>2011</strong> ein Podium des Wirtschafts-<br />
Echo im Rahmen der Veranstaltungsreihe Darmstadt<br />
im Dialog im Kongresszentrum Darmstadtium<br />
mit dem Titel „Silicon Valley Südhessen –<br />
Chancen <strong>und</strong> Risiken der <strong>IT</strong> unserer Region“<br />
statt. Es erwartet Sie ein spannender Austausch<br />
zwischen unseren Fachreferenten Prof. Dr.-Ing.<br />
Ralf Steinmetz (TU Darmstadt), Dr.Detlef Schulz<br />
(Geschäftsführer media transfer GmbH, Darmstadt),<br />
Dr.Uwe Vetterlein (Hauptgeschäftsführer<br />
der IHK Darmstadt) sowie Karin Rech (Geschäftsführerin<br />
TIZ Darmstadt).<br />
Interessenten können sich unter der Telefonnummer<br />
06151 –387 293 oder per Email unter<br />
eva.suckut@darmstaedter-echo.de bis zum 7.<br />
März <strong>2011</strong> anmelden.<br />
<strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert<br />
Technologienfür diedritteDimension<br />
3D –Die Zukunfthat längst begonnen 6<br />
Interaktiver Schaufensterbummel<br />
mit dem 3D-Kamerasystem 9<br />
3D Live<br />
Ein einmaliges Spektakel 10<br />
Hype oder todsichere Wette<br />
Stehen wir vorder New-Economy-<br />
Blase 2.0? 11<br />
Social MediaPlattformen<br />
WieUnternehmen K<strong>und</strong>en<br />
zu Fans machen 12<br />
Zehn Tipps<br />
zum Einstieg auf Facebook 14<br />
Silicon ValleySüdhessen<br />
Prominente Protagonisten <strong>und</strong><br />
kleine Softwareschmieden 15<br />
Cloud Computing<br />
Die Wolkebringt Bewegung<br />
in den Markt 16<br />
16<br />
Im Porträt<br />
Die Cx<strong>IT</strong> GmbH aus Nieder-Ramstadt 18<br />
Auf einen Cappuccino<br />
mit „Lilien“-Präsident Hans Kessler 19<br />
Wirtschaftaktuell –WIE diskutiert<br />
Die Wirtschaftskrise ist überw<strong>und</strong>en<br />
Wiesind die Erwartungen für <strong>2011</strong>? 20<br />
Regionaler Außenhandel auf Allzeithoch<br />
Exporte ziehen deutlichan 22<br />
DasSparverhalten<br />
der Deutschen normalisiertsich 23<br />
Region aktuell –WIE passiert<br />
IHK-Umfrage<br />
<strong>2011</strong> startet im Aufschwung 24<br />
Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert<br />
Möbel Kempf<br />
Stressless sorgt für lohnende<br />
Liegezeiten 25
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Inhalt 5<br />
28<br />
Flexibilität ist Trumpf<br />
InnovativeLösungen für das<br />
moderne Büro 28<br />
Bürobedarf ökologisch<br />
Die Bommarius GmbH &Co. KG<br />
aus Darmstadt 31<br />
Green Energy<br />
Wieman mit Bürogeräten<br />
Stromspart 32<br />
Energie<br />
Entega setzt auf das Prinzip<br />
klimaneutrales Wirtschaften 34<br />
Lexus<br />
Der neue CT 200h zur Preview<br />
in Darmstadt 36<br />
Amadoro&Molina<br />
Zwei Weinhändler der Region<br />
im Portrait 38<br />
Netzwerke <strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert<br />
Internationale Investments<br />
Lieber BRIC oder PIGS<br />
oder doch beides? 39<br />
36<br />
JahressiegerBaumwolle<br />
Rohstoffinvestments als neue<br />
Anlagekategorie 41<br />
Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert<br />
Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitstraining<br />
111 fitte Führungskräfte gesucht 44<br />
FitimJob<br />
Krankenkassen stehen mit zahlreichen<br />
Angeboten Firmen zur Seite 45<br />
Serie<br />
Nachwuchs der Wirtschaft –<br />
Fachbegriffe erklärt für jungeLeute 46<br />
Wirtschaftsquiz<br />
Wiegut kennen Sie sich<br />
in der Welt der Wirtschaft aus? 47<br />
Schluss –WIE blickt voraus<br />
Ausblick<br />
auf das <strong>WirtschaftsEcho</strong> Mai/Juni <strong>2011</strong><br />
<strong>und</strong><br />
Erstaunliche Zahlen 50<br />
©2009 www.cdgruppe.de<br />
41<br />
Steinharte Auftritte für schöne Flächen in allen Spielarten.<br />
FürEinfahrten, Zugänge, TerrassenoderSitzplätze.ObBetonpflasteroderNatursteine,derGestaltungsvielfalt<br />
sindkeine Grenzengesetzt. Wirberaten Sie.<br />
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6 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Sehen<br />
<strong>und</strong> gesehen werden:<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel<br />
mit einer ActiveShutter Brille,<br />
favorisiertvon den Herstellern<br />
von 3D-Fernsehern.<br />
FOTO: DPA<br />
Technologien<br />
für die dritte Dimension<br />
VON HANS-WERNER MAYER<br />
Vor einem Jahr wurde auf der<br />
Funkausstellung IFAnoch heftig<br />
diskutiert, ob sich jemand tatsächlich<br />
mit einer klobigen Brille ins<br />
Wohnzimmer setzt, um einen Film in<br />
3D – Die Zukunft hat längst begonnen<br />
3D auf dem Fernseher zu erleben. Die<br />
Verbraucher scheinen die Zweifler inzwischen<br />
widerlegt zu haben. Immer<br />
mehr Technikfans rüsten ihr Heimkino<br />
mit einem 3D-fähigen Flatscreen auf.<br />
Wasbei Flachbildschirmen noch als<br />
<strong>Hightech</strong>-Besonderheit gilt, gehört für<br />
den Menschen zum Alltag: die dreidimensionale<br />
Wahrnehmung. Ohne 3D-<br />
Sehen würden für uns selbst die einfachsten<br />
Dinge wie das Greifen eines<br />
Kugelschreibers zum Problem. Auch<br />
Geschwindigkeiten im Straßenverkehr<br />
könnten wir nicht abschätzen. Durch<br />
den Abstand beider Augen zueinander<br />
wird ein nahes Objekt von jedem Auge<br />
aus einem leicht anderen Blickwinkel<br />
wahrgenommen. Aus diesen Unterschieden<br />
errechnet das Gehirn den Tiefeneindruck<br />
<strong>und</strong> fasst beide Bilder zu<br />
einem räumlichen Bild zusammen. In
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 7<br />
Sek<strong>und</strong>enbruchteilen –zigtausend Mal pro<br />
Tag.<br />
Ein Bildschirm ist aber eine rechteckige<br />
Fläche. Darauf eine dreidimensionale Darstellung<br />
zu erzeugen, ist ohne Hilfsmittel<br />
<strong>und</strong> Tricks nicht möglich, denn der Bildschirm<br />
zeigt immer ein Bild, das beide Augen<br />
gleichzeitig sehen. Man muss also dafür<br />
sorgen, dass beide Augen ein anderes Bild<br />
wahrnehmen, obwohl beide Augen auf dieselbe<br />
Fläche schauen. Viele unterschiedliche<br />
Methoden wurden in den letzten Jahren<br />
entwickelt, um eine 3D-Darstellung am PC<br />
oder an der Leinwand zu ermöglichen.<br />
Die Stereoskopie manipuliert unsere Augen<br />
damit wir 3D-Bilder wahrnehmen können.<br />
Dafür wirdeine 3D-Brille benötigt. Diese<br />
Technik übermittelt verschiedene Bilder<br />
für jedes Auge, deren Kombination die Illusion<br />
einer Tiefenwirkung erzeugt. Der Effekt<br />
beruht also auf einer Art optischer Täuschung.<br />
Egal, ob die Quellen Kinoprojektoren,<br />
LCD- oder Plasma-Fernsehgeräte oder<br />
Heimprojektoren sind –alle arbeiten heute<br />
entweder mit einer polarisierenden Brille<br />
oder einer Shutter-Brille, die den stereoskopischen<br />
Effekt jeweils auf eine andereWeise<br />
erzeugen.<br />
Bei der Suche nach einem passenden TV-<br />
Gerät spielen üblicherweise zunächst ästhetische<br />
Aspekte wie die Bildschirmgröße,Design<br />
<strong>und</strong> Bautiefe oder technische Spezifikationen<br />
wie die Auflösung, der Kontrast <strong>und</strong><br />
die Reaktionszeit eine entscheidende Rolle.<br />
Beim Erwerb eines 3D-TV-Geräts werden<br />
noch die Lichtintensität, Crosstalk <strong>und</strong> die<br />
Zahl der Pixel sehr wichtig. Crosstalk (Überlagerung)<br />
findet statt, wenn das Bild für ein<br />
Auge das vorgesehenes das andere Auge<br />
überlagert. In solchen Fällen kann dem Betrachter<br />
schwindelig werden. Je besser eine<br />
Kombination aus Gerät <strong>und</strong> Brille ist, desto<br />
geringer ist der Crosstalk.<br />
3D-Verfahren im Überblick<br />
Dreidimensionale<br />
Simulationen werden von<br />
zunehmend mehr Branchen<br />
genutzt, beispielsweise<br />
der Automobilindustrie.<br />
FOTOS: FRAUNHOFER<br />
Schnell kann man im Angesicht der vielen<br />
verschiedenen 3D-Brillen <strong>und</strong> neuen Techniken<br />
den Überblick verlieren <strong>und</strong> Artikel erwerben,<br />
die nicht kompatibel sind.<br />
Farbanaglyphe<br />
3D-Verfahren<br />
Die wohl am häufigsten<br />
genutzte<br />
3D-Technik ist bis<br />
heute – trotz ihres<br />
stolzen Alters von<br />
über 150Jahren –die<br />
farbanaglyphe Stereoskopie.<br />
Dabei wird<br />
das Medium mit zwei<br />
perspektivisch verschobenen<br />
Bildern in einer<br />
Farbe pro Seite überlagert.<br />
Der Betrachter<br />
muss eine 3D-Brille tragen,<br />
die links <strong>und</strong> rechts verschieden<br />
farbige Brillengläser<br />
besitzt. Die Farbwerte<br />
vonBrillengläsern <strong>und</strong> Medium<br />
müssen dabei so<br />
exakt aufeinander abgestimmt<br />
sein wie nur<br />
möglich um ein optimales<br />
3D-Ergebnis zu<br />
erzeugen. Die<br />
verbreitetsten<br />
Anaglyphen-<br />
Medien besitzen<br />
rot-cyan <strong>und</strong> magenta-grünKombinationen.<br />
Diese Technik im<br />
Computerbereich eher selten verwendet<br />
<strong>und</strong> in den neuen 3D-Fernsehern wirddiese<br />
veraltete Technologie nicht eingesetzt.<br />
Die ZirkularePolarisation<br />
Dieses Verfahren kommt vorallem in 3D-Kinos<br />
zum Einsatz. Dabei muss der Zuschauer<br />
passive3D-Brillen tragen. Der Projektor projiziert<br />
abwechselnd auf eine silberbeschichtete<br />
Leinwand ein perspektivisch versetztes<br />
Bild für das linke sowie für das rechte Auge<br />
mit Hilfe zirkular polarisierten Lichts. Die<br />
Brillengläser der 3D-Brillen sind so gebürstet,<br />
dass nur die für das entsprechende Auge<br />
vorgesehenen Lichtwellen durchdringen.<br />
Der Bildwechsel ist mit 72 Bildern pro Sek<strong>und</strong>e<br />
so schnell, dass er den Zuschauern<br />
nicht auffällt. In unserem Gehirn werden<br />
beide Bilder zu einem 3D-Effekt zusammengesetzt.<br />
Die Kinos können hierbei ihre normalen<br />
Projektoren nutzen. Die 3D-Brille<br />
wandelt mithilfe einer Verzögerungsplatte<br />
nur das Licht einer Polarisationsrichtung
8 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
durch. Beide Polarisationsfilter<br />
in den Brillengläsern sind unterschiedlich<br />
justiert <strong>und</strong> lassen so<br />
nur immer das für das entsprechende<br />
Auge bestimmte Bild<br />
(Licht) durch. LG hat voreiniger<br />
Zeit die erste 3D-ready Fernseher-Modellreihe<br />
mit zirkularer<br />
Polarisation auf den Markt gebracht.<br />
Die linearePolarisation<br />
Diese Technik kommt z.B. in<br />
IMAX-3D-Kinos zum Einsatz<br />
<strong>und</strong> ist sehr ähnlich der zirkularen<br />
Polarisation. Der große Unterschied<br />
ist allerdings, dass in<br />
3D-Kinos zwei Projektoren benötigt<br />
werden, welche zwei linear<br />
polarisierte Bilder auf die gleiche<br />
Leinwand projizieren. Die<br />
Projektoren sind in der Horizontalen<br />
geneigt. Die passiven 3D-<br />
Brillen der Zuschauer sind mit<br />
unterschiedlich orientierten<br />
Brillengläsern ausgestattet, die<br />
jeweils nur eine linear polarisierte<br />
Projektion einfängt. Nachteil<br />
ist bei diesem 3D-Verfahren,<br />
dass es zu den sogenannten<br />
„Geisterbildern“ beim Neigen<br />
des Kopfes oder ruckartigen Bewegungen<br />
des Zuschauerskommen<br />
kann. Ebenfalls muss die<br />
Leinwand silberbeschichtet<br />
sein, damit die Lichtwellen nicht<br />
auf der Leinwand zerstreuen,<br />
sondern zurückgeworfen werden.<br />
Side-by-side-Verfahren<br />
Hierfür ist ein Bildschirm mit<br />
mindestens 120 Hznotwendig.<br />
Die perspektivisch verschobenen<br />
Bilder werden abwechselnd<br />
60 Mal proAuge <strong>und</strong> proSek<strong>und</strong>e<br />
gezeigt. Insgesamt also 120<br />
Bildwiederholungen pro Sek<strong>und</strong>e.<br />
Die aktive LCD-Shutterbrille<br />
ist per Infrarot mit dem Fernseher<br />
synchronisiert <strong>und</strong> dunkelt<br />
abwechselnd eine Brillenseite<br />
ab,sodass nur ein Projektorbild<br />
pro Auge wahrgenommen wird.<br />
Da die Kosten für Shutterbrillen<br />
um ein Vielfaches höher sind,<br />
als die der Einweg-Plastikbrillen,<br />
wird diese Technik nicht<br />
häufig in 3D-Kinos angewandt.<br />
Neben 3D-Fernsehgeräten mit<br />
dem side-by-side-Verfahren mit<br />
Shutterbrillen von Panasonic,<br />
Samsung <strong>und</strong> Sony, brachte<br />
kürzlich der Grafikkartenhersteller<br />
NVIDIA die erste 3D-Grafikkarte<br />
auf den Markt, die mit<br />
Hilfe einer Shutterbrille einen<br />
dreidimensionalen Eindruck in<br />
Echtzeit auf dem Computer generiert.<br />
Passiv polarisierte 3D-Brille<br />
Diese Technologie präsentiert<br />
gleichzeitig zwei Bilder auf einem<br />
Bildschirm. Jedes dieser<br />
Bilder hat aber eine anderePolarisation.<br />
Jedes Auge empfängt<br />
auch nur das für sich bestimmte<br />
Bild. Das Gehirn setzt dann diese<br />
Informationen in ein räumliches<br />
Bild zusammen <strong>und</strong> das<br />
3D-Vergnügen beginnt. Passive<br />
Brillen bieten dem Auge<br />
hohe Farbtiefen Außerdem<br />
werden empfindliche<br />
Augen keinerlei Flackern<br />
wahrnehmen, wie es z.B.<br />
bei Active Shutter Brillen<br />
verursacht können. Zudem<br />
sind passive3D-Brillen<br />
im Vergleich zu Active<br />
Shutter Brillen weitaus<br />
kostengünstiger.<br />
Zurzeit ist diese Technologie<br />
beschränkt auf große<br />
3D-Projektoren. Diese<br />
Technik wirdnoch etwas<br />
Zeit benötigen, bis<br />
sie mit den durchaus<br />
marktreifen Active<br />
Shutter 3D-Fernsehern<br />
mithalten kann.<br />
Head Mounted<br />
Display<br />
Eine auf<br />
den ersten<br />
Blick fast<br />
ideale Möglichkeit<br />
zur Erzeugung<br />
echter 3D-Effekte<br />
ist der Einsatz eines<br />
Helms, der über zwei<br />
Bildschirme verfügt.<br />
Damit wird jedes Auge<br />
über ein eigenes<br />
Bild versorgt. Für<br />
Präsentationen oder<br />
Simulatoren sind<br />
diese „Kopfgeweihe“<br />
ideal. Sie schotten<br />
den Anwender völlig von der<br />
Umwelt ab <strong>und</strong> erlauben ein völliges<br />
Eintauchen in die virtuelle<br />
Umgebung. Obwohl Head<br />
Mounted Displays eine sehr gute<br />
3D-Darstellung erlauben, ist ein<br />
Einsatz am PC-Arbeitsplatz nur<br />
eingeschränkt möglich. Wenn<br />
der Anwender nebenbei noch<br />
Eingaben tätigen muss,also beispielsweise<br />
eine Tastatur bedienen<br />
oder in der Medizin noch<br />
mit der Betreuung <strong>und</strong> Überwachung<br />
von Instrumenten <strong>und</strong><br />
Patienten beschäftigt ist, sind<br />
die Geräte keine gute Lösung, da<br />
dafür das Display jedes Mal abgelegt<br />
werden müsste. Für PC-<br />
Spiele sind sie aber eine interessante<br />
Alternative – wenn die<br />
Preise der Geräte irgendwann<br />
ein erträgliches Niveau erreichen.<br />
Es geht auch<br />
ohne Hilfsmittel<br />
3D ohne Brille ist noch Zukunftsmusik,<br />
aber die dafür erforderlichenautostereoskopischen<br />
Displays gibt es schon.<br />
Dabei kommen unterschiedliche<br />
Technologien zum Einsatz –<br />
beispielsweise Kameras, welche<br />
die Augen des Betrachters<br />
verfolgen <strong>und</strong> permanent den<br />
Blickwinkel des dargestellten<br />
Bildes anpassen. Eine andere<br />
Technik arbeitet nach dem Prinzip<br />
vonWackelbildern. Über jeder<br />
Pixelspalte des Panels liegt<br />
eine so genannte Parallaxenbarriere<br />
– eine durchsichtige<br />
Schicht, die mit Schlitzen versehen<br />
ist. Über je zwei Pixelspalten<br />
befindet sich ein Schlitz. So<br />
sieht das eine Auge aus seinem<br />
Blickwinkel nur die erste Reihe<br />
an Bildpunkten <strong>und</strong> das andere<br />
nur die zweite. Leider hat auch<br />
diese Technik einige Nachteile<br />
z.B.die geringereBildauflösungen<br />
als herkömmliche LCDoder<br />
Plasma-Geräte oder die<br />
Einschränkung im Betrachtungswinkel.<br />
Professionelle Anwendungen<br />
setzen deshalb auf eine Kombination<br />
aus Blickwinkelerfassung<br />
<strong>und</strong> Parallaxentechnik. Dabei<br />
wird die Parallaxenschicht<br />
mit der Kopfbewegung verschoben,<br />
was deutlich höhere Blickwinkel<br />
möglich macht. Das<br />
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut<br />
(HHI) in Berlin hat ein Sys-<br />
tem entwickelt, das auf diese<br />
Weise funktioniert. Perfektioniert<br />
wird die Darstellung über<br />
ein multimodales Display, das<br />
gleichzeitig verschiedene Ansichten<br />
einer Szene zeigen kann,<br />
so dass mehrere Zuschauer in<br />
den Genuss der 3D-Wiedergabe<br />
kommen.<br />
Noch weiter in die Zukunft<br />
blicken die Wissenschaftler an<br />
der Universität von Tucson in<br />
Arizona: Mit einer neuartigen<br />
Holografietechnik können sie<br />
bewegte 3D-Bilder fast in Echtzeit<br />
darstellen. Gr<strong>und</strong>lage ist ein<br />
spezielles Display aus Polymermaterial,<br />
das in kurzen Abständen<br />
von einem Laser mit neuen<br />
Bildern beschrieben wird. Die<br />
Szenerie wird kontinuierlich<br />
von mehreren Kameras aus verschiedenen<br />
Winkeln aufge-<br />
3D –<br />
aber ohne Brille:<br />
Präsentiertauf der IFA<br />
vom Heinrich-Hertz-Institut.<br />
FOTO: FRAUNHOFER
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 9<br />
zeichnet, über eine schnelle Internetverbindung<br />
an den gewünschten<br />
Ort übertragen <strong>und</strong><br />
dort mit Hilfe des Pulslaserstrahls<br />
dargestellt. Dass diese<br />
Technik keine Sciencefiction ist,<br />
beweist eine Entwicklung der<br />
deutschen Firma Seereal: Das<br />
Dresdner Unternehmen kann<br />
bereits holografische Fernsehschirme<br />
herstellen, die räumliche<br />
Bilder darstellen.<br />
Experten prognostizieren<br />
ein gewaltiges Wachstum<br />
Die Marktforscher der amerikanischen<br />
Unternehmensberatung<br />
Display Search rechnen damit,<br />
dass bereits 2014 weltweit über<br />
Forscher wollen den Einkaufsbummel<br />
zum besonderen<br />
Erlebnis machen: Passanten<br />
können künftig Schaufensterauslagen<br />
per Gesten bedienen.<br />
Vier Kameras erfassen<br />
die 3D-Positionen von Händen,<br />
Gesichtern <strong>und</strong> Augen<br />
<strong>und</strong> wandeln diese in Befehle<br />
um.<br />
Gebannt betrachtet die Passantin<br />
die Schaufensterauslage.<br />
„Ist die Ledertasche nicht<br />
schick?“, fragt sie ihren Begleiter.<br />
„Welche meinst du denn?<br />
Da stehen so viele.“ Die Frau<br />
deutet auf eine der Taschen.<br />
Wie von Zauberhand erscheint<br />
das Teil daraufhin auf einem<br />
Display hinter dem Schaufenster.<br />
Per Fingerzeig auf einen<br />
Button dreht sich das Designer-<br />
Objekt auf dem Bildschirm.<br />
„Aha, so sieht die Rückseite<br />
aus.“ Die Passantin ist beeindruckt.<br />
Mit einer weiteren Geste<br />
zoomt sie die Tasche heran.<br />
Interaktiver Schaufensterbummel<br />
3D-Kamerasystem – Warenlassen sich so auswählen <strong>und</strong> sofort kaufen –auch nach Ladenschluss<br />
Jedes Detail ist jetzt genau erkennbar.<br />
Ein neuartiges 3D-Kamerasystem<br />
des Fraunhofer-Instituts<br />
für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut<br />
HHI in Berlin<br />
sorgt für dieses besondere<br />
Shoppingerlebnis. Das „Interactive<br />
Shop Window“ ermöglicht<br />
es, Waren hinter Schaufenstern<br />
mit einfachen Gesten<br />
auf ein Display zuholen. „Im<br />
Web ist das interaktive Shoppen<br />
seit langem Standard. Wir<br />
bringen die Technik jetzt in<br />
Fußgängerpassagen <strong>und</strong> Einkaufszentren.<br />
Das Gerät ist<br />
komplett hinter der Scheibe installierbar“,<br />
sagt Paul Chojecki,<br />
Wissenschaftler am HHI.<br />
So funktioniert<br />
das System<br />
Vier kleine Kameras erfassen<br />
kontinuierlich die 3D-Positionen<br />
von Händen, Gesichtern<br />
90 Millionen 3D-Fernseher abgesetzt<br />
werden, was etwa 40Prozent<br />
aller verkauften Flachbildschirme<br />
entsprechen würde.<br />
Und das, obwohl die Filmangebote<br />
noch überschaubar sind.<br />
Aber das wird vermutlich sehr<br />
bald ändern.<br />
Nachdem „Avatar“ der erfolgreichste<br />
Film aller Zeiten geworden<br />
ist, werden sich mit<br />
größter Wahrscheinlichkeit nun<br />
alle Filmproduktionsfirmen bemühen,<br />
ihre Filme auf den neuen<br />
3D-Standard zuheben. Aber<br />
nicht alle Regisseure teilen<br />
James Camerons Besessenheit<br />
in Sachen dreidimensionaler<br />
Glaubwürdigkeit <strong>und</strong> nicht viele<br />
Firmen haben das Budget, die<br />
<strong>und</strong> Augen. Eine Bildverarbeitungssoftware<br />
berechnet die<br />
Koordinaten <strong>und</strong> wandelt sie in<br />
entsprechende Eingaben um.<br />
So lassen sich Waren auswählen,<br />
im Detail betrachten <strong>und</strong><br />
sofort kaufen –auch außerhalb<br />
der Öffnungszeiten. Interessierte<br />
können sich zudem Produktinformationen<br />
wie Herstellerangaben,<br />
Farbe, Material,<br />
Preis <strong>und</strong> Verfügbarkeit anzeigen<br />
lassen. „Vergleichbares gibt<br />
es in Deutschland bislang<br />
nicht. Bis dato werden in<br />
Schaufenstern – wenn überhaupt<br />
–nur Touchscreens eingesetzt.<br />
Mit unserem ‚Interactive<br />
Shop Window‘ kann man jedoch<br />
berührungslos interagieren.<br />
Ein Plus für alle, die Wert<br />
auf Hygiene legen“, so Chojecki.<br />
Zwei der vier Stereokameras<br />
erfassen Gesicht <strong>und</strong> Augen,<br />
die anderen beiden nehmen die<br />
Handbewegungen auf. Die<br />
Regisseure zuunterstützen, die<br />
das wünschen.<br />
Ursprünglich erforderte das<br />
Filmen von 3D-Filmen zwei Kameras,<br />
die in leicht verschobenem<br />
Winkel, alle Szenen gleichzeitig<br />
aufnehmen. Die notwendige<br />
Technologie <strong>und</strong> die Leute,<br />
die sie beherrschten sind sehr<br />
teuer. Das heißt, dass die meisten<br />
neuen 3D-Filme, den Effekt<br />
in der Postproduktion herstellen.<br />
Dabei trennen die Bildtechniker<br />
die einzelnen Aufnahmen<br />
<strong>und</strong> lösen sie in verschiedenen<br />
Tiefen auf. Dann werden die Objekte<br />
in jeder Schicht sorgfältig<br />
mit Konturen versehen. Danach<br />
wirdmittels Computer ein zweiter<br />
Kamerawinkel simuliert <strong>und</strong><br />
Interactive Shop WindowSystem:<br />
Über das Schaufenster-Display können<br />
die Passantinnen sich über den Schal<br />
ihrer Wahl informieren <strong>und</strong> ihn<br />
auch gleich kaufen.<br />
FOTO: FRAUNHOFER-INST<strong>IT</strong>UT<br />
Bildbearbeitung erkennt sowohl<br />
Gesten wie das Drehen einer<br />
Hand als auch den Fingerzeig<br />
auf Buttons, die auf dem<br />
Monitor zu sehen sind. „Das<br />
System speichert keine personenspezifischen<br />
Daten, lediglich<br />
die Koordinaten der erkannten<br />
Körperteile werden an<br />
die Visualisierungsanwendung<br />
weitergereicht“, betont der Forscher.<br />
„Interactive Shop Window“<br />
ist zu allen Displays kompatibel.<br />
Der Ladeninhaber ist<br />
daher frei in der Wahl des Monitors,<br />
er kann sich für Plasma-,<br />
LED-, LCD-, Projektions- oder<br />
Rückprojektionsbildschirm<br />
entscheiden. Auch die Größe<br />
des Monitors ist beliebig. Zudem<br />
lässt sich das System mit<br />
vorhandener Software wie einemContent-Managementoder<br />
einem Warenwirtschaftssystem<br />
verknüpfen. Auf diese<br />
Weise können Ladenbesitzer<br />
ihren kompletten Warenbe-<br />
ein leicht verschobenes Bild generiert.<br />
Für „Alice im W<strong>und</strong>erland“<br />
war ein ganzes Team von<br />
Künstlern aktiv um den Film 3Dfähig<br />
zu gestalten.<br />
Sämtliche namhafte Hersteller<br />
von Fernsehgeräten haben<br />
mittlerweile 3D-TV-Geräte im<br />
Angebot. Die Prognosen auf<br />
dem Markt der TV-Hersteller gehen<br />
klar in die Richtung, dass<br />
sich die ActiveShutter Technologie<br />
auf dem Markt etablieren<br />
wird. Auch in anderen Branche<br />
hat die 3-D-Zukunft längst begonnen:<br />
Automobilindustrie,<br />
Ges<strong>und</strong>heitsforschung oder Architekturbüros<br />
bedienen sich in<br />
vielen Bereichen dreidimensionaler<br />
Simulationen.<br />
stand auf dem Display abbilden.<br />
Wie die Händler den Bezahlvorgang<br />
gestalten, bleibt<br />
ihnen überlassen. Doch das<br />
„Interactive Shop Window“<br />
bietet noch weitereVorteile: Es<br />
erkennt nicht nur, wie viele<br />
Personen vor dem Schaufenster<br />
stehen, sondern stellt auch<br />
auf Basis der gesammelten Daten<br />
fest, für welche Produkte<br />
<strong>und</strong> Informationen sich die<br />
Passanten besonders interessieren.<br />
Durch individuelle Begrüßungstexte<br />
auf dem Display<br />
lässt sich darüber hinaus<br />
eine enge K<strong>und</strong>enbindung aufbauen.<br />
Entwickelt wurde das System<br />
für den Einsatz in Einkaufszentren<br />
<strong>und</strong> im Einzelhandel.<br />
Denkbar ist laut Chojecki aber<br />
auch die Installation in Museen<br />
oder auf Messen. Derzeit liegt<br />
das 3D-Erfassungssystem als<br />
Prototyp vor.
10 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
3D-Live−Ein einmaligesSpektakel<br />
Weltpremiere –<br />
Mit den Fantastischen Vier<br />
in die dritte Kinodimension<br />
28. September 2010:Erstmals wurde<br />
einKonzert der Fantastischen Vier<br />
live in3Daus dem „SteintorVarieté“<br />
in Halle an der Saale per Satellit<br />
in 100Kinos übertragen.<br />
Ein zentraler Baustein in der<br />
kompletten Kette von der<br />
Aufnahme bis zur Wiedergabe<br />
ist das vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut<br />
HHI entwickelte<br />
Assistenzsystem STAN<br />
(Stereoscopic Analyzer).<br />
Die Aufnahme <strong>und</strong> Verarbeitung<br />
von guten 3D-Inhalten<br />
stellt für das Produktionsteam<br />
stets eine große Hausforderung<br />
dar.Viele Parameter wie Farbanpassung,<br />
Stereogeometrie oder<br />
die Ausrichtung der beiden Kameras<br />
müssen vonSzene zu Szene<br />
verändert werden –inAbhängigkeit<br />
von Motiv, Nah- <strong>und</strong><br />
Fernpunkten sowie Konvergenz<strong>und</strong><br />
Fokusebene.<br />
Der vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut<br />
entwickelte<br />
Stereoscopic Analyzer unterstützte<br />
Kameraleute, Stereogra-<br />
Von der Vielfalt profitieren<br />
Multiprofessionelle, persönliche Beratung<br />
durch Steuerberater, Rechtsanwälte<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer im neuen Domizil<br />
„Büro imPark“<br />
Die MOOG Partnerschaftsgesellschaft ist<br />
zum 1. Januar <strong>2011</strong> aus dem Zusammenschluss<br />
der traditionsreichen Darmstädter Kanzleien<br />
Moog Moog & Partner <strong>und</strong> Schmunk ·Haase ·<br />
Leber hervorgegangen.<br />
phen <strong>und</strong> das gesamte Produktionsteam<br />
bei der korrekten Einstellung<br />
dieser für die Stereoqualität<br />
entscheidenden Parameter.<br />
Das Assistenzsystem sorgt<br />
dabei unter anderem dafür,dass<br />
die bei der Aufnahme berechneten<br />
Werte direkt an beide Kameras<br />
weitergegeben werden, so<br />
dass falsche Einstellungen ermittelt<br />
<strong>und</strong> korrigiert werden<br />
können. Diese Korrektur wird<br />
durch die ideale Positionierung<br />
der beiden Kameras mittels Motorsteuerung<br />
erreicht – <strong>und</strong><br />
DARMSTADT<br />
Diplom-Volkswirt<br />
DR. RÜDIGER MOOG<br />
Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater,<br />
Rechtsanwalt<br />
ILONA MOOG<br />
Rechtsanwältin,<br />
Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />
LUISE GERISCHER<br />
Rechtsanwältin,<br />
Fachanwältin für Steuerrecht,<br />
Fachanwältin für Miet- <strong>und</strong><br />
Wohnungseigentumsrecht<br />
Diplom-Finanzwirt<br />
MICHAEL HAASE<br />
Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater,<br />
Fachberater für Internationales<br />
Steuerrecht<br />
Diplom-Betriebswirt<br />
CLAUS-PETER STEIN<br />
Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater<br />
durch die in Echtzeit berechneten<br />
Parameter gesteuert.<br />
Neben der bildbasierten Berechnung<br />
der Stereo-Parameter<br />
erleichtert das System auch<br />
durch die Vorschau auf produktionsrelevante<br />
Informationen<br />
wie Stereoqualität, Tiefe der<br />
Szene sowie die Warnung vor<br />
möglichen Regelverletzungen<br />
die reibungslose Live-Übertra-<br />
Diplom-Finanzwirt<br />
PETER DEGEL<br />
Vereidigter Buchprüfer,<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Steuerrecht<br />
DIRK LANGNER<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Steuerrecht,<br />
Fachanwalt für Handels- <strong>und</strong><br />
Gesellschaftsrecht<br />
Diplom-Betriebswirt (BA)<br />
JÖRG LEBER<br />
Steuerberater<br />
HEIDI BARNEWALD-DEUSSER<br />
Steuerberaterin<br />
Diplom-Volkswirtin<br />
DOROTHEA BÖER<br />
Wirtschaftsprüferin,<br />
Steuerberaterin<br />
Diplom-Betriebswirt<br />
MATTHIAS BELTZIG<br />
Steuerberater<br />
Diplom-Kauffrau<br />
ULRIKE DUUS<br />
Steuerberaterin<br />
gung von Konzerten <strong>und</strong> anderen<br />
Events.<br />
Das Assistance System STAN<br />
wurde vomFraunhofer Heinrich-<br />
Hertz-Institut, Berlin in Kooperation<br />
mit KUK Film Produktion,<br />
München im Rahmen des vom<br />
B<strong>und</strong>esministeriums für Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Technologie geförderten,<br />
deutschen Verb<strong>und</strong>projekts<br />
PRIME entwickelt. So konnten<br />
Kinobesucher in Deutschland,<br />
Österreich, der Schweiz, Luxemburg<br />
<strong>und</strong> Belgien mit Hilfe einer<br />
3D-Brille beim Konzert der Fantastischen<br />
Vier dabei sein.<br />
DENISE BLANKENBURG<br />
Rechtsanwältin,<br />
Fachanwältin für Arbeitsrecht<br />
PATRICK WEIS<br />
Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Steuerrecht<br />
ACHIM SCHWEIZER<br />
Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater,<br />
Rechtsanwalt<br />
Diplom-Kauffrau<br />
JULIA UNGER<br />
Steuerberaterin<br />
FREIBERG<br />
Diplom-Ingenieur Ökonom<br />
DR. HANS-PETER HÜTTL<br />
Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater<br />
BIANCA FIJAS-SEGER<br />
Rechtsanwältin<br />
THOMAS KÄSTNER<br />
Wirtschaftsprüfer,<br />
Steuerberater<br />
MOOG Partnerschaftsgesellschaft | Holzhofallee 15A | 64295 Darmstadt | FON 06151 9936-0 | FAX 06151 9936-19 | darmstadt@moogpartner.de<br />
www.moogpartner.de | MSI Global Alliance Independent Member Firm<br />
FOTOS: HEINRICH-HERTZ-INST<strong>IT</strong>UT
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 11<br />
Hype oder<br />
todsichereWette?<br />
50 Milliarden für den Zuckerberg –<br />
Stehen wir vor der New-Economy-Blase 2.0?<br />
VON ALEXANDER GÖTZ<br />
Esist noch gar nicht so lange<br />
her, als eine wahre<br />
Goldgräberstimmung in<br />
der Bevölkerung ausbrach. Eine<br />
Anlageform, die bis dato ein<br />
Schattendasein bei Sparern (zumindest<br />
in Deutschland) führte,<br />
wurde über Nacht zum Star: die<br />
Aktie. Der Hype begann mit<br />
Manfred Krug: 1996 spielte sich<br />
der „Tatort“-Kommissar in die<br />
Herzen der Deutschen – <strong>und</strong><br />
machte ihnen die Telekom-Aktie<br />
schmackhaft. Danach folgte ein<br />
Runauf alles,was irgendwie mit<br />
Internet <strong>und</strong> <strong>IT</strong> zu tun hatte.Die<br />
enorme Liquidität, die in den<br />
Neuen Markt floss,katapultierte<br />
Firmen in schwindelerregende<br />
Bewertungshöhen. Dahinter<br />
standen aber oft nur eine luftige<br />
Geschäftsidee,ein paar Büromöbel<br />
<strong>und</strong> ein Geschäftswagen.<br />
Nicht selten wurde versucht,<br />
durch fingierte Meldungen, die<br />
Anleger bei Laune zu halten.<br />
Nemax –Friedhof<br />
der gefallen Engel<br />
So der Fall Biodata –aus einem<br />
als gr<strong>und</strong>solide empf<strong>und</strong>enen<br />
Börsenliebling wurde innerhalb<br />
weniger Wochen ein Pleitekandidat.<br />
Die damals noch im Nemax<br />
50 vertretene Biodata korrigierte<br />
im Oktober 2001 eine<br />
Pflichtmitteilung aus dem August<br />
2000 über einen Auftrag in<br />
Millionenhöhe. Im November<br />
2001 folgte dann der Insolvenzantrag,<br />
im März 2002 wurde<br />
die auf Firewalls für<br />
Computersysteme<br />
spezialisierte<br />
Firma aus dem<br />
Neuen Markt<br />
entfernt. Kein<br />
Einzelfall. Fortunecity,Artnet,<br />
Commerce One<br />
–manchem Leser<br />
wird nochmal<br />
ein kalter<br />
Schauer über den Rücken laufen.<br />
Die Feierlaune schwappte<br />
über in Katerstimmung. Ausufernde<br />
Verluste, schlechter<br />
Umgang mit den Aktionären<br />
<strong>und</strong> Managementkrisen – die<br />
Welt hatte genug vom Experiment<br />
NewEconomyander Börse.<br />
Phoenix aus der Asche<br />
Doch noch im gleichen Jahrzehnt<br />
schickt sich eine neue Generation<br />
um Namen wie Mark<br />
Zuckerberg, Mark Pincus oder<br />
Larry Page an, um mit ihren Geschäftsmodellen<br />
einen neuen<br />
Hype unter Anlegern auszulösen.<br />
Dabei scheinen sie auf den<br />
ersten Blick mindestens genauso<br />
abstrus wie die von damals:<br />
Hier ein virtuelles Poesiealbum,<br />
dort eine virtuelle Farm, wo mit<br />
echtem Geld virtueller Dünger<br />
gekauft werden kann. Und wieder<br />
sammeln diese „Jungunternehmer“<br />
derzeit hohe Summen<br />
bei Investoren ein -<strong>und</strong> steigern<br />
ihren Firmenwert, ohne detailliert<br />
Auskunft über ihre Finanzen<br />
zu geben. Es scheint, als hätten<br />
die Anleger nichts dazu gelernt.<br />
Stehen wir vor der New-<br />
Economy-Blase 2.0? Nicht wenige<br />
Stimmen meinen, Facebook<br />
sei mit aktuell 50 Milliarden Dollar<br />
(mehr als die Deutsche Bank<br />
oder der Autokonzern BMW)<br />
überbewertet. Die Anteilsscheine<br />
werden jedoch nicht über die<br />
Börse gehandelt, sondern über<br />
ominöse Zweitmärkte. Und hier<br />
liegt der Unterschied: die neue<br />
Generation der Internetfirmen<br />
wie Facebook stürmt nicht einfach<br />
an die Börse.<br />
Das Geschäftsmodell<br />
ist profitabel<br />
Nach dem abrupten Ende der Internet-Euphorie<br />
hegen die jungen<br />
Unternehmen Misstrauen<br />
gegen die nervösen Launen der<br />
Finanzmärkte. ImGegensatz zu<br />
ihren gescheiterten Vorläufern,<br />
haben sie eines, wenn nicht das<br />
wichtigste Kriterium vorzuweisen:<br />
ein profitables Geschäftsmodell.<br />
Das Geld, das sie nicht<br />
wirklich dringend brauchen,<br />
kommt heute nicht mehr aus<br />
Deutschland <strong>und</strong> den USA, sondern<br />
aus Russland <strong>und</strong> Asien.<br />
Neben einem soliden Geschäftsmodell,<br />
werden nicht nur Premium-Inhalte<br />
<strong>und</strong> Werbung ver-<br />
kauft, sondern auch immer begehrte<br />
werdende Nutzerdaten,<br />
<strong>und</strong> auf diesem Feld haben diese<br />
Unternehmen eine große Nutzerbasis<br />
vorzuweisen.<br />
Glaubensfrage<br />
Im Fokus<br />
der Anleger <strong>und</strong> Medien<br />
stand der Neue Markt<br />
nur für einigeJahre.<br />
Das Börsensegment,<br />
das 1997 gegründet<br />
wurde <strong>und</strong> vielen<br />
Firmen-Hasardeuren<br />
eine atemberaubende<br />
Karriere bescherte,<br />
kollabierte schließlich<br />
im Jahr 2003.<br />
ARCHIVFOTO: DPA<br />
An dieser Stelle kommen Phantasien<br />
ins Spiel. Wastraut man<br />
diesen jungen Unternehmen<br />
noch zu? Wie weit kann sich das<br />
Geschäftsmodell ausdehnen?<br />
Die Phantasie ist dabei nicht<br />
mehr so blind wie vorzehn Jahren,<br />
letztendlich ist es aber doch<br />
eine Glaubensfrage, obdie New<br />
Economy2.0 wieder nur ein Hype<br />
ist oder eine todsichereWette.<br />
Der Der Börsengang von Facebook<br />
ist übrigens für 2012 geplant.<br />
LESEN SIE ZU DIESEM THEMA<br />
AUCH: CLICK ME, LIKE ME –<br />
WIE AUS KUNDEN<br />
FANS WERDEN (S. 12)
12 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Clickme, likeme<br />
Gut 62 Prozent der deutschen Unternehmen wollen<br />
sich<strong>2011</strong>nach einer Studie der Software-Initiative<br />
Deutschland<strong>und</strong> des Frauenhofer-Instituts auf Social-MediaPlattformen<br />
wie Facebook oder Twitter<br />
engagieren. DasZiel: Ganz vorne mit dabei zu sein,<br />
Meinungsbildner in den CommunitieszuFansmachen<br />
<strong>und</strong> so daseigene Image <strong>und</strong> die eigenen<br />
Produkte nachoben pushen.<br />
VON ALEXANDER GÖTZ<br />
Social Media ist das Thema<br />
in Unternehmen. Immer<br />
mehr Firmenlenker versuchen,<br />
sich Wissen um das neue<br />
Dialogmedium anzueignen. Da<br />
das Internet mittlerweile ein<br />
Massenmedium ist, spricht in<br />
der Tatviel für eine tiefgehende<br />
Integration der digitalen Welt in<br />
Unternehmensprozesse,inMarketing<br />
<strong>und</strong> in Personalmanagement.<br />
Aber ist der virtuelle Dialog<br />
wirklich die Revolution in<br />
der K<strong>und</strong>en-Kommunikation<br />
oder endet er,wie so oft bei neuen<br />
Trends, die Hypes werden<br />
<strong>und</strong> eine Art Goldgräberstimmung<br />
auslösen, in maßloser<br />
Überschätzung?<br />
Konnte man sich gerade so<br />
daran gewöhnen, dass man sich<br />
per SMS zu einem Termin verabredet,<br />
um ihn dann kurze Zeit<br />
später (ebenfalls per SMS) drei<br />
Mal zu verschieben <strong>und</strong> zwei<br />
Mal zu bestätigen, dass man nun<br />
auch wirklich auf dem Wegist,<br />
so ist das neue Kommunikationsverhalten<br />
wieder eine ganz<br />
andere, neue Welt. Um heute<br />
modern <strong>und</strong> cool zu wirken,<br />
braucht es keinen Porsche mehr,<br />
sondern eine gut gemachte Präsenz<br />
in den sozialen Netzwer-<br />
ken. Eine der beliebtesten Communities<br />
ist die Plattform Facebook<br />
mit aktuell r<strong>und</strong> 650Millionen<br />
aktiven Usern. Jeden Tag<br />
kommen r<strong>und</strong> 700 000 weitere<br />
dazu. Wärendie Nutzer Einwohner<br />
eines Landes, überträfe Facebook<br />
die USA um etwa das<br />
Doppelte. Die Struktur der Nutzer<br />
ist vielschichtig. Von Max<br />
Mustermann über Stars <strong>und</strong><br />
Sternchen bis hin zum Englischen<br />
Königshaus. Dieses hat<br />
seit November 2010 eine royale<br />
Präsenz auf Facebook, nebst aktuell<br />
300 000 Fre<strong>und</strong>en.<br />
Netz der unbegrenzten<br />
Gemeinsamkeiten<br />
Sein überproportionales Wachstum<br />
verdankt es vorallem zweier<br />
Neuerungen: Den so genannten<br />
„Fanpages“ <strong>und</strong> dem „Gefällt<br />
mir“ –Button. Beim kleinen<br />
Knopf mit dem blauen Daumen<br />
funktioniert es wie im alten<br />
Rom, doch „Daumen hoch“<br />
heißt jetzt „liken“.Wer bei Facebook<br />
angemeldet ist, kann so<br />
beim Vorbeisurfen mit nur einem<br />
Klick einen Text, ein Video<br />
oder sonstigen Content gut finden<br />
<strong>und</strong> es seinem Fre<strong>und</strong>eskreis<br />
mitteilen. So entsteht ein<br />
umfassendes <strong>und</strong> einzigartiges<br />
Social Media Plattformen –<br />
Wie Unternehmen K<strong>und</strong>en zu Fans machen<br />
Netzwerk gemeinsamer Interessen<br />
<strong>und</strong> Empfehlungen.<br />
Das macht Facebook wiederum<br />
für Unternehmen so interessant.<br />
Wo <strong>und</strong> wie sonst kann<br />
man einfacher <strong>und</strong> verlässlicher<br />
erfahren, wasdie Zielgruppe interessiert,<br />
welche Musik sie am<br />
liebsten hört, welches Auto sie<br />
fährt oder gerne fahren möchte,<br />
welche Bücher sie liest <strong>und</strong> welche<br />
Seiten sie im Netz besucht?<br />
Die perfekte Marktforschung.<br />
Über alle Bereiche des Lebens<br />
wird Freud <strong>und</strong> Leid berichtet.<br />
Nicht mehr im Sportverein oder<br />
in der Kneipe ist man sich nahe,<br />
sondern hier, inder virtuellen<br />
Welt. „Es gibt uns vor allem die<br />
Möglichkeit mit unseren K<strong>und</strong>en<br />
zu interagieren“ sagt Manuel<br />
Graf, Geschäftsführer von Saturn<br />
in Darmstadt. „Bei der klassischen<br />
Werbung läuft die Kommunikation<br />
nur in eine Richtung.<br />
„Durch Facebook können<br />
uns K<strong>und</strong>en Fragen stellen, auf<br />
uns mit Themen zukommen, die<br />
sie beschäftigen.“<br />
Aktiv werden, aber wie?<br />
Dieser Umstand treibt immer<br />
mehr Firmen an, auf den medialen<br />
Zug aufzuspringen, wie der<br />
aktuelle „Social Media Report<br />
2010/11“ belegt. Demnach wollen<br />
62 Prozent aller deutschen<br />
Unternehmen in diesem Jahr auf<br />
den entsprechenden Plattfor-<br />
men aktiv werden, allerdings<br />
ohne recht zu wissen wie. Sie<br />
wissen, dass das Thema nicht<br />
aus den Augen verloren werden<br />
darf <strong>und</strong> erleiden oft Schiffbruch<br />
bei übereilten Selbstversuchen<br />
(dazu unser Kasten: 10 Tipps<br />
zum Einstieg auf Facebook).<br />
Schnell kann eine gut gemeinte<br />
Aktion nach hinten losgehen. Eines<br />
der prominentesten Beispiele:<br />
die Deutsche Bahn AG. Ihre<br />
Idee zum Einstieg auf Facebook<br />
war gar nicht so schlecht. Sondertickets<br />
zum Preis von 25Euro,die<br />
nur über Facebook erworben<br />
werden können. Das brachte<br />
dem Unternehmen binnen<br />
weniger Tage über 10 000<br />
„Fans”.Aber es brachte auch diskussionsfreudiges<br />
Klientel, das<br />
über Stuttgart21 diskutieren<br />
wollte oder die Bahn wegen Ticketpreisen<br />
<strong>und</strong> Verspätungen<br />
kritisierte.<br />
Stichwort Mitarbeiter<br />
Auch die eigenen Mitarbeiter<br />
können zur Fußangel auf Facebook<br />
werden. Die Gefahr besteht,<br />
dass sie sich abfällig über<br />
Kollegen oder Produkte auf der<br />
eigenen Facebook Präsenz äußern,<br />
was zur Folge hat, dass<br />
immer mehr Unternehmen den<br />
Zugang zu Facebook für Mitarbeiter<br />
verbieten oder zumindest<br />
reglementieren. „Bei uns ist das<br />
noch nicht vorgekommen“ ver-<br />
FOTO: DPA
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 13<br />
Manuel Graf FOTOS: ALEXANDER HEIMANN<br />
sichert Manuel Graf. „Wir vertrauen<br />
unseren Mitarbeitern voll<br />
<strong>und</strong> dieses Vertrauen wurde<br />
auch noch nie missbraucht.“<br />
Stichwort Mitarbeiter: Es reicht<br />
nicht aus, eine Präsenz in den<br />
Sozialen Netzwerken „mal so<br />
nebenbei“ zu betreiben. Ein Unternehmen,<br />
bei dem Facebook<br />
eine Top-Priorität hat, sollte wissen,<br />
dass sich ein Mitarbeiter<br />
zwei bis drei St<strong>und</strong>en pro Tag<br />
damit befassen muss.Auch nach<br />
Dienstschluss <strong>und</strong> an Wochenenden<br />
muss man ein Auge auf<br />
die Fanpage haben, denn<br />
Schnelligkeit <strong>und</strong> Aktualität<br />
sind gefragt.<br />
Der Wert eines Fans<br />
Die Pannen auf Facebook zeigen,<br />
dass die Plattform kein billiger<br />
Absatzkanal für Werbegeschenke<br />
oder Verkaufsförderungsaktionen<br />
ist. Glaubwürdigkeit<br />
steht besonders inden<br />
Sozialen Netzwerken hoch im<br />
Kurs. Ohne ehrlichen Dialog<br />
läuft dort nichts.Dabei ist es gar<br />
nicht so wichtig, wie viele Fans<br />
WIE: Seit wann sind Sie in Facebook<br />
<strong>und</strong> wie viele Fans haben Sie inzwischen?<br />
MANUEL GRAF: Wir sind vor einem<br />
Jahr mit einer lokalen Saturn Facebookseite<br />
für die Region Darmstadt gestartet<br />
<strong>und</strong> haben in dieser Zeit r<strong>und</strong> 4000 Fans<br />
gewonnen.<br />
WIE: Analysieren Sie IhreFacebook-Aktivitäten<br />
bzw.Ihren Facebook-Account?<br />
GRAF: Facebook bietet mittlerweile ein<br />
sehr gutes Analyse-Tool an. Mit diesem<br />
können Sie analysieren, woher die Kun-<br />
[Interview]<br />
man hat, die Qualität der Kontakte<br />
ist entscheidend. Daraus<br />
lässt sich ableiten, wie wertvoll<br />
qualifizierte Meinungen <strong>und</strong><br />
Empfehlungen sind. Laut einer<br />
amerikanischen Studie über diverse<br />
Konsumgütermarken lag<br />
der Umsatz eines Fans immer<br />
über dem eines Nicht-Fans.Diese<br />
Plausibilität können Sie überprüfen,<br />
indem Sie ihre Fre<strong>und</strong>e<br />
auf Facebook analysieren <strong>und</strong><br />
deren Umsatz anhand der K<strong>und</strong>endaten<br />
messen <strong>und</strong> vergleichen.<br />
Das führt zur Frage: Wie<br />
viel ist eigentlich ein Facebook-<br />
Fanwert? Neben dem erhöhten<br />
Umsatz, sorgt ein Fan auch<br />
durch seine Empfehlungen für<br />
Mehrwert. Jede positive Meinungsäußerung<br />
eines Fans kann<br />
einen anderen überzeugen, bei<br />
Ihnen K<strong>und</strong>e zu werden. Das<br />
perfekte virale Marketing, das<br />
jedoch schwer messbar ist. Allerdings<br />
können Maßnahmen<br />
wie beispielsweise Rabatte, Prämien<br />
oder die Einladung zu besonderen<br />
Events für jeden neuen<br />
Facebook-Fan Anreize dazu<br />
schaffen. Ein weiterer Mehrwert<br />
den kommen, welche Themen sie sich<br />
auf unserer Facebook-Seite angesehen<br />
haben. Sie können sich aber auch den<br />
Traffic anzeigen lassen. Wir liegen mittlerweile<br />
bei etwa400 000 Klicks im Monat.<br />
WIE: Trägt IhrePräsenz auf Facebook zu<br />
Ihrem Umsatz bei? Bringt dieses Netzwerk<br />
Ihrem Unternehmen überhaupt etwas?<br />
GRAF: Unsere Facebook Fanseite trägt<br />
auch zum Umsatz bei, z.B. durch den<br />
Informations- <strong>und</strong> Interessenaustausch<br />
zwischen uns <strong>und</strong> den Fans <strong>und</strong> natür-<br />
vonder Präsenz auf Facebook ist<br />
der kostenlose Traffic auf die eigene<br />
Website als auch auf den<br />
eigenen Shop. Durch bezahlte<br />
Kampagnen (beispielsweise Ad-<br />
Words) wissen Sie, wie teuer<br />
Traffic werden kann. Analysieren<br />
sie ihre Webstatistik <strong>und</strong> filtern<br />
Sie den durch ihre Präsenz<br />
auf Facebook erzeugten Traffic<br />
heraus. Dann haben sie den<br />
geldwerten Vorteil.<br />
Jagd nach Personal<br />
gewinnt an Zielschärfe<br />
Nicht nur Marketing für Produkte<br />
wird auf Facebook gemacht.<br />
Auch das eigene Arbeitgeberimage<br />
kann durch das Netzwerk<br />
aufpoliert <strong>und</strong> die Präsenz als<br />
solche dazu instrumentalisiert<br />
werden, immer rarer werdenden<br />
Fachkräfte zu rekrutieren. Viele<br />
Unternehmen haben schon so<br />
genannte Karriereseiten, wo Fragen<br />
zur Bewerbung beantwortet<br />
<strong>und</strong> Karrieremöglichkeiten aufgezeigt<br />
werden. So kommen die<br />
Firmen frühzeitig mit potentiellen<br />
Bewerbern in Kontakt <strong>und</strong><br />
lich durch die Diskussionen unter den<br />
Fans selbst. Diese Informationen dienen<br />
uns als Instrument frühzeitig auf Trends<br />
<strong>und</strong> Wünsche unserer K<strong>und</strong>en z.B.<br />
durch Sortimentsanpassungen <strong>und</strong> Erweiterungen<br />
zu reagieren. Mittelfristig<br />
erwarten wir eine stärkere Bindung unserer<br />
Fans an unseren Markt.<br />
WIE: Kann Facebook die eigene Homepage<br />
(irgendwann oder jetzt schon) ersetzen?<br />
GRAF: Das glaube ich nicht. Auf einer<br />
Website haben Sie viel mehr Möglichkeiten<br />
sich <strong>und</strong> IhreProdukte vorzustellen.<br />
Facebook ist letztendlich eine gute<br />
Ergänzung zur Firmenwebseite,ummit<br />
unseren K<strong>und</strong>en schnell <strong>und</strong> unkompliziert<br />
interagieren zu können. Ich könnte<br />
mir vorstellen, dass der „Gefällt mir“-<br />
halten diesen oft bis nach dem<br />
Studium. „Wir haben regelmäßig<br />
Anfragen von Schülern nach<br />
Ausbildungsplätzen oder nach<br />
Praktika. Aber auch wir haben<br />
über Facebook schon Aushilfen<br />
gesucht“ beschreibt Manuel Graf<br />
den Aktionsgrad von Saturn<br />
Darmstadt in diesem Bereich.<br />
Egal welche Meinung man zu<br />
Facebook vertritt, man kann sich<br />
dem Trend nicht entziehen <strong>und</strong><br />
den Fakt verleugnen, dass sich<br />
mit jeder Generation auch ihr<br />
Kommunikationsverhalten ändert.<br />
Das Radio brauchte 38 Jahre<br />
um 50 Millionen Hörer zu gewinnen,<br />
das Fernsehen 13 <strong>und</strong><br />
das Internet vier. Esstellt sich<br />
also nicht die Frage, obsie ein<br />
Soziales Netzwerk in ihrer Firmenkommunikation<br />
einsetzen<br />
oder nicht, sondern wie sie es<br />
angehen. Ein gutes Beispiel einer<br />
gelungenen Fanpage auf Facebook<br />
bietet Saturn Darmstadt.<br />
Unter www.facebook.com/Saturn.Darmstadt<br />
ist die Präsenz<br />
aufzurufen. Und werweiß –vielleicht<br />
werden Sie ja auch gleich<br />
ein Fan.<br />
Sieben Fragen zu Facebook an Manuel Graf, Geschäftsführer Saturn Darmstadt<br />
Button immer öfter <strong>und</strong> immer häufiger<br />
auf Websites eingesetzt wird. So, dass<br />
am Ende noch deutlicher wird, was ankommt<br />
<strong>und</strong> wasnicht.<br />
WIE: Wie sieht Ihrer Meinung nach die<br />
Zukunft von Facebook aus?<br />
GRAF: Die Entwicklung von Facebook<br />
ist rasend schnell, werhätte gedacht das<br />
Facebook in wenigen Jahren über<br />
600 000 000 Nutzer aufweisen kann.<br />
Jährlich kommen neue Funktionen dazu,<br />
nehmen Sie z.B. die Funktion „Places“.<br />
Stellen Sie sich vor alle Handy in<br />
Deutschland wären Internetfähig <strong>und</strong><br />
der K<strong>und</strong>e ist online. Hier ergeben sich<br />
unvorstellbare Marketing-Möglichkeiten,<br />
Stichwort „Mobile Coupons“, Individuelle<br />
Sonderangebote.
14 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Die fünf größten<br />
sozialen Netzwerke<br />
1. Facebook<br />
Gegründet: 2004<br />
Gründer: Mark Zuckerberg<br />
Nutzer: 600Millionen<br />
Mitarbeiter: 2500<br />
Umsatz: 1,9Milliarden Dollar<br />
Bewertung: 50 Milliarden<br />
Dollar<br />
Geschäftsmodell: Verkaufte<br />
Werbung, die auf den<br />
Nutzer-Seiten eingespielt<br />
wird, Beteiligungen an Social-Games-Anbietern,verkauftNutzerinformationen<br />
an BING(Suchmaschine<br />
von Microsoft).<br />
2. Zynga<br />
Gegründet: 2007<br />
Gründer: Mark Pincus<br />
Nutzer: 300Millionen<br />
Mitarbeiter: 1300<br />
Umsatz: 1Milliarde Dollar<br />
Bewertung: 5,5 Milliarden<br />
Dollar<br />
Geschäftsmodell: Größter<br />
Anbieter von Social Games<br />
(FarmVille, CityVille). Verkauftvirtuelle<br />
Güter an seine Spieler.Will künftig<br />
versuchen, in den Spielen Werbung zu verkaufen.<br />
3. Twitter<br />
Gegründet: 2006<br />
Gründer: J. Dorsey, E. Wiliams, B. Stone<br />
Nutzer: 170Millionen<br />
Mitarbeiter: 350<br />
Umsatz: 90 Millionen Dollar<br />
Bewertung: 1Milliarde<br />
Dollar<br />
Geschäftsmodell: Ein auf<br />
140Zeichen beschränkter<br />
Nachrichtendienstfür jedermann. Verdient Geld<br />
mit Werbung in <strong>und</strong> um die Kurznachrichten.<br />
4. skype<br />
Gegründet: 2003<br />
Gründer: Niklas Zennström, Janus Frilis<br />
Nutzer: 125Millionen<br />
Mitarbeiter: 840<br />
Umsatz: 1Milliarde Dollar<br />
Bewertung: 2,5 Milliarden Dollar<br />
Geschäftsmodell: Weltweit größter<br />
Anbieter von Internet-Telefonie.<br />
Verdient Geld durch kostenpflichtige<br />
Gespräche.<br />
5. Linkedin<br />
Gegründet: 2002<br />
Gründer: R.Hoffmann, A. Blue, J.-L. Vailant, E. Ly,<br />
K. Guericke<br />
Mitarbeiter: 1000<br />
Umsatz: 200Millionen Dollar<br />
Bewertung: 2,1Milliarden Dollar<br />
Geschäftsmodell: Größter<br />
Anbieter fürgeschäftliche<br />
Kontakte. Im Gegensatz zu<br />
Facebook ist Linkedin für<br />
Geschäftskontakte gedacht.<br />
Verdient Geld mit Premium-<br />
Mitgliedschaften, Stellenanzeigen, Marktforschung<br />
<strong>und</strong> Werbung.<br />
Zehn Tipps zum<br />
Einstiegauf Facebook<br />
1. Machen Sie sich klar, was Sie auf<br />
Facebook wollen. Entwickeln Sie eine<br />
ganzheitliche Strategie (Marketing,<br />
PR, Vertrieb, Verkauf) <strong>und</strong> beziehen<br />
Sie alle Teile des Unternehmens<br />
ein.<br />
2. Wählen Sie einen Mitarbeiter aus,<br />
der sich bereits mit dem Thema auskennt<br />
<strong>und</strong> medial fit ist <strong>und</strong> übertragen<br />
Sie ihm die Verantwortung.<br />
Überzeugen Sie gemeinsam alle anderen<br />
Mitarbeiter.<br />
FOTO: DPA<br />
3. Legen Sie zunächst einen Account<br />
auf Facebook an. Registrieren Sie<br />
sich auf der Startseite <strong>und</strong> befolgen<br />
alle weiteren Schritte.Sie müssen Ihr<br />
Profil nicht veröffentlichen (Einstellung<br />
in „Privatsphäre“).<br />
4. Legen Sie nun eine Fanpage auf<br />
http://on.fb.me/a9Qtyc an. Befolgen<br />
sie alle Schritte bei der Anmeldung.<br />
Sie können IhreFanpage sofort<br />
veröffentlichen, müssen aber nicht.<br />
Wählen Sie dazu die Option „Seite<br />
noch nicht veröffentlichen“. Sobekommt<br />
niemand mit, wenn Sie noch<br />
an der Seite basteln.<br />
5. Ihre Fanseite steht, aber Sie müssen<br />
sie noch mit Leben füllen. Überlegen<br />
Sie gut, welche Bilder <strong>und</strong> Informationen<br />
Sie öffentlich machen. Das<br />
Profilbild kann beispielsweise das<br />
Logo Ihres Unternehmens sein.<br />
Wichtig ist ein möglichst hoher Wiedererkennungswert.<br />
Beschreiben Sie<br />
kurz <strong>und</strong> knackig Ihr Unternehmen<br />
<strong>und</strong> Ihre Produkte.<br />
6. Verbinden Sie andere Kommunikationskanäle,<br />
auf denen Sie möglicherweise<br />
schon präsent sind (Eigene<br />
Website, YouTube, Twitter, etc.) mit<br />
Ihrer Facebook-Fanpage. Wenn Sie<br />
hier noch nicht vertreten sind, überlegen<br />
Sie, ob<strong>und</strong> welche Kanäle für<br />
Sie noch geeignet wären(Dazu unser<br />
Streifen: Die fünf größten Sozialen<br />
Netzwerke).<br />
7. Entwickeln Sie einen Redaktionsplan<br />
<strong>und</strong> legen Sie Inhalte <strong>und</strong><br />
Richtlinien für die Kommunikation<br />
fest. Sehen Sie Dinge, die in Ihrer<br />
Umgebung stattfinden, im Zusammenhang<br />
mit Ihrem Unternehmen.<br />
Was kann da zusammenpassen?<br />
Beispiel: Eine bekannte Band spielt<br />
in der Stadt, Sie verkaufen Musiktitel<br />
–berichten Sie über das Konzert<br />
<strong>und</strong> IhreErlebnisse,bieten Sie einen<br />
rabattierten Download des aktuellen<br />
Albums der Band für Ihre Facebook-Fans<br />
an.<br />
8. Überwachen Sie den Diskurs auf Ihrer<br />
Seite. Geben Sie immer wieder<br />
Ideenanstöße, bringen Sie Themen<br />
ein, führen Sie die Unterhaltung,<br />
werden Sie nie langweilig <strong>und</strong> schon<br />
gar nicht über einen längeren Zeitraum<br />
inaktiv.<br />
9. Geben Sie Ihrer Fanpage einen Namen.<br />
Facebook bietet die Möglichkeit<br />
an, den zunächst kryptischen<br />
Namen in einen kurzen, einprägsamen<br />
Namen zu ändern. Dazu brauchen<br />
Sie jedoch mindestens 25 Fans,<br />
aber Sie sind dann viel leichter zu<br />
finden. Überlegen Sie sich den Namen<br />
gut. Einmal gewählt, kann er<br />
nicht mehr geändert werden.<br />
10. Treffen Sie Maßnahmen, um Ihr Unternehmen<br />
mit seinen Social-Media-<br />
Präsenzen bekannt zu machen. Beispiel:<br />
Drucken Sie in Anzeigen, Prospekten<br />
oder auf Flyern die URL Ihrer<br />
Facebook-Fanpage mit ab.
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 15<br />
Silicon ValleySüdhessen<br />
Europaweit führend – Prominente Protagonisten <strong>und</strong> kleine Softwareschmieden<br />
Fast 500 Unternehmen ausdem Bereich Informations<strong>und</strong><br />
Kommunikationstechnik mit r<strong>und</strong> 25 000 BeschäftigtensindinSüdhessenbeheimatet.Darunterprominente<br />
Protagonisten wie die Software AG, die Telekom oder<br />
dasFraunhofer-Institut.<br />
Rüsselsheim<br />
Groß-Gerau<br />
FOTO: TOMIZAK/PIXELIO.DE<br />
Darmstadt<br />
Heppenheim<br />
Firma PLZ /Ort Halle Stand Internetadresse<br />
Advanced Cyper Entertainment 64521Groß-Gerau 22 A02 www.wcg-europe.com<br />
AIM-D 68623Lampertheim 6 B28 www.aim-d.de<br />
Atex Media 64546 Mörfelden-Walldorf 6 J35 www.atex.com<br />
ByteAction 64839 Münster 2 F28 www.byteaction.de<br />
CA Deutschland 64297Darmstadt 9 C30/60 www.ca.com/de<br />
CBL-Communication by Light 64839 Münster 12 D39 www.cbl.de<br />
CoM.s.a.t. 68519 Viernheim 12 C06 www.comsat.de<br />
Concat 64625 Bensheim 2 C44 www.concat.de<br />
COSYNUS 64285 Darmstadt 2 A20 www.cosynus.de<br />
Deutsche Telekom 64295 Darmstadt 22 M02 www.Telekom.de<br />
Exalead 64293Darmstadt 6 J36 www.exalead.com<br />
Fehr Dr. 65479 Raunheim 11 D12 www.4trust.de<br />
Flexsecure 64297Darmstadt 11 D63 www.flexsecure.de<br />
InterSystems 64295 Darmstadt 8 C21 www.InterSystems.de<br />
JET-Software 64832 Babenhausen 11 A45 www.jet-software.com<br />
In der Branche arbeiten acht<br />
Prozent aller Beschäftigten<br />
<strong>und</strong> sieben Prozent aller Firmen<br />
gehören diesem Fachgebiet<br />
an. Und jährlich entstehen etwa<br />
500 neue Unternehmen. In der<br />
Gesamtregion Rhein-Main-Neckar<br />
soll es 20 000 <strong>IT</strong> Firmen geben.<br />
Das ist sicher die größte Ansammlung<br />
in Europa <strong>und</strong> weitaus<br />
mehr als im Silicon Valley<br />
ansässig sind. Sie erwirtschaften<br />
einen Umsatz von über einer<br />
Milliarde Euro.<br />
Erbach<br />
CEB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong> –Aussteller aus dem IHK-Bezirk Rhein Main Neckar<br />
Laut einer Bewertungsliste<br />
der „Truffle 100European Clusters“<br />
erwirtschafteten Softwareunternehmen<br />
in der Region<br />
Rhein-Main-Neckar 40 Prozent<br />
des weltweiten Umsatzes der<br />
100 führenden europäischen<br />
Softwareanbieter.<br />
Acht Hochschulen in der Region<br />
bieten Studiengänge mit <strong>IT</strong>-<br />
Bezug an. Das ist deutschlandweit<br />
das dichteste Netz mit entsprechend<br />
vielen Fachkräften.<br />
Außerdem engagieren sich elf<br />
Forschungseinrichtungen in der<br />
Gr<strong>und</strong>lagenforschung. Das Fach<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
der<br />
TU Darmstadt<br />
wurde von Personalchefs in<br />
Deutschland als bester Studiengang<br />
bewertet. Auch der Studiengang<br />
Informatik der Hochschule<br />
Darmstadt wirdexzellent<br />
bewertet <strong>und</strong> ist b<strong>und</strong>esweit der<br />
größte aller Fachhochschulen.<br />
Der Software-Cluster der IHK<br />
Darmstadt gehört zur Spitze der<br />
Wirtschaftsnetzwerke. Es<br />
bringt Softwareunternehmen<br />
<strong>und</strong> Softwareforschung in<br />
Kontakt, bahnt Kooperationen<br />
<strong>und</strong> gemeinsame<br />
Projekte an, unterstützt<br />
Unternehmensgründungen<br />
<strong>und</strong> kümmert sich um die<br />
langfristige Sicherung des<br />
Fachkräftenachwuchses. Elf<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Einrichtungen<br />
aus der Rhein-Main-Region<br />
haben sich mit Partnern aus<br />
Karlsruhe, Kaiserslautern <strong>und</strong><br />
Saarbrücken zu einem Forschungsverb<strong>und</strong>zusammengeschlossen<br />
<strong>und</strong> investieren mit<br />
Förderung der B<strong>und</strong>esregierung<br />
80 Millionen Euro in die Entwicklung<br />
zukunftsträchtiger<br />
Softwaretechnologien. Das<br />
stellt sicher,dass die Region<br />
auch in Zukunft ihrePosition<br />
als „Silicon Valley” Europas behaupten<br />
wird.<br />
Firma PLZ /Ort Halle Stand Internetadresse<br />
Livingston Electronic Services 64291Darmstadt 15 D57 www.livingston.de<br />
LSELeading Security Experts 64331Weiterstadt 11 B31 www.lsexperts.de<br />
LSKDataSytems 64807Dieburg 2 E42 www.lsk-data.de<br />
MS-Consult EDV-Management 64686 Lautertal 5 B16 www.msc24.de<br />
Noxon 64560 Riedstadt 2 A25 www.terratec.net/de<br />
Obelisk Phone 64832 Babenhausen 2 D38 www.obeliskphone.de<br />
PitneyBowes 64646 Heppenheim 3 D16 www.pitneybowes.de<br />
Profi Engineering Systems 64293Darmstadt 2 A10 www.profi-ag.de<br />
RHD –Ralf Huck Datentechnik 64380 Roßdorf 15 F26 ww.rhd.de<br />
SAGDeutschland 64297Darmstadt 9 D22 www.sag-akademie.de<br />
Software AG 64297Darmstadt 4 D11 www.softwareag.com<br />
Thetakom 64319Pfungstadt 2 B20 www.pointoo.de<br />
TrekStor 64653Lorsch 15 H43 www.trekstor.de<br />
TU Darmstadt –Dezernat1 64289 Darmstadt 9 C22 www.tu-darmstadt.de<br />
5Point 64283Darmstadt 2 F28 www.5point
16 <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Die Wolke<br />
bringt Bewegung<br />
in den Markt<br />
<strong>IT</strong>-Ressourcen<br />
aus dem Netz –<br />
Vor- <strong>und</strong> Nachteile<br />
des Cloud Computing<br />
Analog zumStrom ausder Steckdose werden in<br />
wenigenJahren viele Unternehmen ihre <strong>IT</strong>-Ressourcen<br />
bedarfsgerecht über dasInternet beziehen <strong>und</strong><br />
nutzungsabhängigbezahlen. Dasist preiswert, extrem<br />
praktisch, hataber auch Nachteile.Weilesfür<br />
Sicherheit, Servicestandard <strong>und</strong> Zuverlässigkeit bisher<br />
kaum konkrete Standards gibt reagieren viele<br />
Unternehmen bisher noch zögerlich. Aber sie sollten<br />
aufjeden Fall prüfen, ob <strong>und</strong> wiesie davonprofitieren<br />
können.<br />
VON HANS-WERNER MAYER<br />
Kaum ein anderes <strong>IT</strong>-Thema<br />
wirdaktuell so intensiv<br />
diskutiert. Führende<br />
Experten gehen davonaus,dass<br />
sich das Cloud-Konzept in den<br />
nächsten Jahren flächendeckend<br />
durchsetzen wird. „Cloud<br />
Computing hat Fahrt aufgenommen<br />
<strong>und</strong> ist auf dem besten<br />
Weg, die gesamte <strong>IT</strong>-Welt zu revolutionieren“,<br />
sagte Ernst<br />
Raue, Vorstand der Deutschen<br />
Messe AG. „Work and Life with<br />
the Cloud” ist deshalb auch das<br />
Topthema auf der CeB<strong>IT</strong> <strong>2011</strong>.<br />
Firmenvertreter <strong>und</strong> <strong>IT</strong>-Verantwortliche<br />
können sich vom 1.<br />
bis 5. März <strong>2011</strong> in Hannovereinen<br />
umfassenden Überblick<br />
über die am Markt erhältlichen<br />
Cloud-Anwendungen verschaffen.<br />
Nach Angaben des Marktforschungs-<br />
<strong>und</strong> Beratungsunternehmens<br />
Gartner sollen die<br />
weltweiten Umsätze mit Cloud-<br />
Services noch in diesem Jahr auf<br />
68,3 Milliarden US-Dollar steigen.<br />
Im Vergleich zum Vorjahr<br />
entspricht dies einem Wachstum<br />
um 16,6 Prozent. Bis 2014<br />
rechnet Gartner sogar mit einem<br />
Anstieg auf 148,8 Milliarden US-<br />
Dollar. Prognostiziert wird ein<br />
Megatrend, denn man kann Kosten<br />
sparen, die Konkurrenzfä-<br />
Cloud Computing<br />
Mit Cloud (zu deutsch: Wolke) wird hier das<br />
Internet umschrieben. Zum Beispiel beziehen<br />
Sie Ihre E-Mails von einem Server im Internet.<br />
Das ist bereits ein Cloud Service. Beim Cloud-<br />
Computing werden <strong>IT</strong>-Leistungen bedarfsgerecht<br />
<strong>und</strong> flexibel in Echtzeit als virtueller Service<br />
über das Internet bereitgestellt <strong>und</strong> nach<br />
Nutzung abrechnet. Die Datenverarbeitung fin-<br />
[Infobox]<br />
higkeit steigern <strong>und</strong> Geschäfte<br />
ankurbeln <strong>und</strong> so etwas klingt<br />
immer gut.<br />
Die Ludwig-Maximilians-<br />
Universität in München hat in<br />
der Studie Life 2mehr als 1.500<br />
<strong>IT</strong>-Entscheider zum vernetzten<br />
Arbeiten in Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft<br />
befragt. R<strong>und</strong> 81 Prozent<br />
von ihnen erwarten, dass<br />
sich der bedarfsorientierte Bezug<br />
von <strong>IT</strong>-Ressourcen übers<br />
Netz überall durchsetzen wird.<br />
Jeder zweite sieht im Cloud-<br />
Computing künftig die dominierende<br />
Form des <strong>IT</strong>-Outsourcings.<br />
Sie versprechen sich davon<br />
gleich mehrere Vorteile. Hard<strong>und</strong><br />
Software stehen ohne eigene<br />
Investitionen zur Verfügung<br />
<strong>und</strong> Abrechnungen erfolgen<br />
nach Verbrauch. Damit werden<br />
aus Fixkosten variable Kosten,<br />
die dem aktuellen Geschäftsverlauf<br />
verfolgen. Außerdem ist der<br />
schnelle Zugriff auf neue Technologien.<br />
Hohe Bandbreiten <strong>und</strong> ein<br />
det „in den Wolken“ statt. Auf Software, Daten<br />
<strong>und</strong> Plattformen können Firmen <strong>und</strong> Freiberufler<br />
über das Internet zugreifen. Teuere Programm<br />
müssen nicht mehr auf den eigenen Servern<br />
aufgespielt werden. AusInvestitionen werden<br />
so variable Kosten. Unternehmen aller<br />
Größenordnungen können so ihre <strong>IT</strong>-Ausgaben<br />
erheblich reduzieren <strong>und</strong> flexibilisieren. Ein<br />
großes Einsparpotential ergibt sich damit auch<br />
beim Energiebedarf <strong>und</strong> dem CO 2 Ausstoß.
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 17<br />
Surftipp<br />
www.cloud-practice.de<br />
www.studie-live.de<br />
www.bsi.b<strong>und</strong>.de<br />
immer einfacherer Zugang zum<br />
Internet über mobile Endgeräte<br />
sind wesentliche Stützen dieser<br />
Entwicklung. Cloud-Lösungen<br />
gestatten nicht nur eine günstige<br />
Bereitstellung von Software-Lösungen,<br />
sondern auch die Verteilung<br />
der zugehörigen Rechenkapazität,<br />
<strong>IT</strong>- <strong>und</strong> Netzinfrastruktur<br />
innerhalb eines Netzwerks.<br />
Variable virtuelle Maschinen<br />
sind dabei das Mittel zum<br />
Zweck. Mit denen lässt sich im<br />
Prinzip beinahe jede Art von<br />
Soft- <strong>und</strong> Hardware-Ressourcen<br />
als Service in einem Netzwerk<br />
verteilen –auf Abruf, für einen<br />
begrenzten Zeitraum, über große<br />
Distanzen in bedarfsgerechten<br />
Portionen mit individueller<br />
Konfiguration.<br />
Ein Netzwerkzugang <strong>und</strong> ein<br />
Rechnersystem mit Webbrowser<br />
reichen also fast schon aus, um<br />
<strong>IT</strong>-Ressourcen mit einer Cloud-<br />
Lösung genau dort verfügbar zu<br />
machen, wo sich die Nutzer gerade<br />
aufhalten. Das kann wiederum<br />
Zeit <strong>und</strong> Geld sparen, unterstützt<br />
flexibles, dezentrales<br />
Arbeiten sowie eine unabhängige,<br />
standortübergreifende Kommunikation.<br />
So wird die <strong>IT</strong> in<br />
Wolken ganz generell umso interessanter,<br />
je weiter sich bezahlbare,<br />
verlässliche <strong>und</strong><br />
schnelle, vor allem auch mobile<br />
Internetzugänge verbreiten.<br />
Smartphones, Tablets <strong>und</strong> Netbooks<br />
liegen schließlich voll im<br />
Trend, versprechen zum Teil sogar<br />
völlig neue Märkte – <strong>und</strong><br />
Cloud Computing gilt für viele<br />
als das angesagte Mittel, diese<br />
Märkte zu erschließen.<br />
Insgesamt machen Cloud-Lösungen<br />
somit die Bereitstellung,<br />
den Betrieb <strong>und</strong> den Einsatz von<br />
<strong>IT</strong>-Ressourcen oft deutlich effizienter<br />
<strong>und</strong><br />
flexibler, potenziell<br />
auch<br />
komfortabler<br />
<strong>und</strong> billiger<br />
für die Anwender.Weitere<br />
Vorteile<br />
ergeben sich<br />
insbesondere<br />
in der <strong>IT</strong>-Versorgung<br />
über<br />
Drittanbieter<br />
<strong>und</strong> externe<br />
Dienstleister,<br />
denn Cloud-<br />
Architekturen<br />
erlauben auch<br />
neue nutzungsabhängigeAbrechnungsmodelle<br />
für Software-Applikationen<br />
<strong>und</strong> komplette <strong>IT</strong>-Systeme.<br />
Kein W<strong>und</strong>er also, wenn<br />
mancher im Cloud Computing<br />
sogar schon das ultimativeStandardkonzept<br />
für jede Art vonzukünftiger<br />
<strong>IT</strong>-Nutzung erkennt.<br />
Derweil driften aber Vision <strong>und</strong><br />
Realität noch deutlich auseinander.<br />
So gibt es derzeit noch keine<br />
konkreten Ansätze zur Definiti-<br />
on einer Cloud-Architektur.Derzeit<br />
ringen noch verschiedene<br />
<strong>IT</strong>-Anbieter mit unterschiedlichen<br />
Systemarchitekturen <strong>und</strong><br />
Serviceangeboten um die Vorherrschaft<br />
in einzelnen Segmenten<br />
des luftigen Markts. Auch<br />
echte Standards für das Cloud<br />
Computing lassen bislang noch<br />
auf sich warten, <strong>und</strong> passende<br />
Software-Lösungen gibt’s auch<br />
noch lange nicht für jede Branche.<br />
Wie schnell, in welchen<br />
Einsatzbereichen <strong>und</strong> mit welchen<br />
Systemen sich das „Arbeiten<br />
<strong>und</strong> Leben mit der Wolke“<br />
tatsächlich durchsetzt, bleibt also<br />
abzuwarten.<br />
Ein weiteres Problem bei der<br />
Nutzung ist nach wie vordie Abschottung<br />
des Datentransfers<br />
über Internet-Leitungen. Zwar<br />
gibt es viele weitgehend sichere<br />
Verschlüsselungsmethoden, jedoch<br />
bestehen hier immer noch<br />
berechtigte Ängste. Wenn immer<br />
mehr persönliche Daten im<br />
Netz kursieren müssen Unternehmer<br />
gegenüber ihren K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> dem Gesetzgeber klarstellen,<br />
dass sie für Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Schutz der Privatsphäresorgen.<br />
Keine Chance<br />
ohne Risiken<br />
Die weitere Verbreitung setzte<br />
eine Veränderung der Risikobetrachtung<br />
voraus.Klassische <strong>IT</strong>-<br />
Sicherheit klärt immer die Verteilung<br />
der vertraulichen Daten<br />
<strong>und</strong> ihre Speicherort um zu jeder<br />
Zeit prüfen zu können, wer<br />
wann unter welchen Bedingungen<br />
Zugriff auf die Daten haben<br />
könnte. Cloud-Computing ermöglichst<br />
den Zugriff ausgelagerter<br />
Daten zu jeder Zeit <strong>und</strong><br />
an jedem Ort mit Internetzugang.<br />
Deshalb ist es schwer die<br />
Zugriffskontrolle unter dem bisherigen<br />
Verständnis zu erfüllen,<br />
weil die Lokalisierung der eigenen<br />
Daten noch nicht ohne weiteres<br />
möglich ist. So könnten<br />
sich die genutzten Ressourcen<br />
außerhalb des eigenen Rechtsraumes<br />
befinden. Dies entspricht<br />
aber nicht dem B<strong>und</strong>esdatenschutzgesetz<br />
mit seinen<br />
Vorschriften zur Auftragsdatenverarbeitung<br />
<strong>und</strong> zur Übertra-<br />
gung personenbezogener Daten.<br />
Auch die zunehmende Internetkriminalität<br />
erfordert eine<br />
Reihe von Sicherheitsmaßnahmen.<br />
Cloud Computing-Plattformen<br />
müsse ebenso wie herkömmliche<br />
Infrastrukturen ausreichend<br />
gegen Angriffe, aber<br />
auch gegen Datenverluste <strong>und</strong><br />
andere Sicherheitsgefährdungen<br />
abgesichert werden.<br />
Das B<strong>und</strong>esamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik<br />
(BSI) hat deshalb Eckpunkte zur<br />
Diskussion gestellt. Eine wesentliche<br />
Forderung gilt der<br />
Schaffung von Transparenz um<br />
Sicherheitskontrollen zu ermöglichen.<br />
Zu den geforderten Maßnahmen<br />
gehören die Offenlegung<br />
der Besitzverhältnisse <strong>und</strong><br />
der Standorte der Cloud-Anbieter.<br />
Sie müssen Sicherheitsmaßnahmen<br />
gegen netzbasierte Angriffe<br />
gewährleisten <strong>und</strong> Ausfallsicherheit<br />
gewährleisten.<br />
Wolkenach Maß<br />
Welches Konzept im eigenen<br />
Unternehmen am besten greift,<br />
kann nur den internen Anforderungen<br />
entsprechend entschieden<br />
werden. Abgesehen von einer<br />
gewissen Skepsis der Sicherheit<br />
wegen bieten ausgelagerte<br />
Dienstleistungen höchste Flexibilität<br />
bei guter Kostenkontrolle.<br />
Jeder <strong>IT</strong>-Entscheider muss aber<br />
abwägen, wie viel seiner internen<br />
<strong>IT</strong>-Prozesse <strong>und</strong> somit Daten<br />
er wirklich gewillt ist außer<br />
Haus zu geben. Trotzdem lässt<br />
sich bei den Angeboten für fast<br />
jeden Service <strong>und</strong> jedes Budget<br />
etwas finden <strong>und</strong> anpassen.<br />
Auch Lizenzerweiterungen <strong>und</strong><br />
Software-Aktualisierungen zerrendann<br />
weniger an den Nerven<br />
<strong>und</strong> dem Budget des EDV-Verantwortlichen.<br />
Die Anpassungsfähigkeit<br />
bei gleichzeitigem<br />
Überblick über die Finanzen<br />
sind sicher die größten Vorteile<br />
der neuen Wolken-Welt.<br />
Sicher sind zukünftig mehr<br />
<strong>und</strong> mehr Mietangebote für modulareSoftware-<br />
<strong>und</strong> Hardware-<br />
Ressourcen im Netz zu erwarten.<br />
Langfristig könnte sich dadurch<br />
der Einkauf kostspieliger<br />
Gesamtlösungen in etlichen Fäl-<br />
len komplett erübrigen. Interessant<br />
ist das allemal, gerade auch<br />
für die Entwickler <strong>und</strong> Vertreiber<br />
kommender Generationen komplexer<br />
Programme für Business,<br />
Planung, Büro, Internet <strong>und</strong><br />
Kommunikation. Daneben profitieren<br />
auch <strong>IT</strong>-Vermieter <strong>und</strong> -<br />
Systemhäuser, Web Hoster, traditionelle<br />
Service Provider <strong>und</strong><br />
Outsourcing-Spezialisten seit<br />
längerem von Lösungen für den<br />
bedarfsgerechten Abruf variabler<br />
<strong>IT</strong> aus diversen Wolken im<br />
Netz.<br />
Bei vielen mittelständischen<br />
Unternehmen hat sich während<br />
der Wirtschaftskrise ein Investitionsstau<br />
gebildet. In der Regel<br />
ist die Hardware nach drei Jahren<br />
veraltet <strong>und</strong> die Updates bei<br />
der Software werden auch immer<br />
schneller angeboten. Deshalb<br />
stehen immer mehr Firmen<br />
vor der Entscheidung, wieder<br />
massiv zu investieren oder die<br />
<strong>IT</strong> als Dienstleistungen zu beziehen<br />
<strong>und</strong> nur dafür zu zahlen,<br />
wassie auch tatsächlich nutzen.<br />
Und das ohne Risiko <strong>und</strong> ohne<br />
Kapital zu binden. Aber nicht<br />
um jeden Preis.Sicherheit muss<br />
dabei immer Priorität haben.<br />
Für <strong>und</strong> Wider<br />
Vorteile<br />
� Reduzierte Kosten – lokal wird weniger<br />
Hardware <strong>und</strong> Software benötigt.<br />
� Neue Abrechnungsmodelle wie Bezahlung<br />
nach Nutzung von Services.<br />
� Wo immer eine Internetverbindung zur Verfügung<br />
steht, kann man auf die Services <strong>und</strong><br />
die eigenen Daten zugreifen.<br />
� Ermöglicht Heimarbeit <strong>und</strong> Telearbeit.<br />
Nachteile<br />
� Daten liegen auf einem Server <strong>und</strong> damit<br />
außerhalb der eigenen Kontrolle.<br />
� Ohne Internetverbindung steht keiner der<br />
Services zur Verfügung. Lokal installierte<br />
Programme funktionieren auch offline.<br />
� Man muss sich auf einen Dienstleister voll<br />
<strong>und</strong> ganz verlassen. Er speichert die Daten,<br />
sichert sie <strong>und</strong> stellt deren Zugriffsbeschränkungen<br />
sicher.<br />
� Cloud Computing eignet sich nur für bestimmte<br />
Aufgaben. Viele Dinge sind einfach<br />
zu langsam, wenn man sie über das Internet<br />
erledigt.<br />
� Falls der Dienstleister oder Anbieter von<br />
Cloud Computing Services auf irgendeinem<br />
Gr<strong>und</strong> nicht mehr zur Verfügung steht, zum<br />
Beispiel weil er insolvent ist, dann sind die<br />
eigenen Daten in Gefahr.<br />
Fazit<br />
Cloud Computing hat je nach Einsatzzweck in<br />
Unternehmen durchaus gewisse Vorteile.<br />
Man kann eine Cloud Computing Infrastruktur<br />
auch innerhalb einer Firma betreiben, so<br />
dass einige der genannten Nachteile nicht<br />
mehr so stark ins Gewicht fallen.<br />
[Infobox]
18 Advertorial MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Integration vonInformation <strong>und</strong><br />
Kommunikation in Mühltal<br />
Kontakt<br />
Cx<strong>IT</strong> GmbH<br />
Ober-Ramstädter Straße 42<br />
64367 Mühltal<br />
Tel. +49 6151 35273-0<br />
Fax: +49 6151 35273-10<br />
Email: info@cxit.de<br />
www.cxit.de<br />
[Infobox]<br />
Große Dinge brauchen<br />
keine prächtigen Fassaden.<br />
Die „hidden“<br />
Champions unserer Region verbergen<br />
sich beispielsweise in der<br />
Ober-Ramstädter Straße 42 in<br />
Mühltal. Hier bezieht aktuell die<br />
Cx<strong>IT</strong> GmbH ihreneuen Büroräume.Das<br />
Unternehmen der Informations-<br />
<strong>und</strong> Kommunikationstechnologie<br />
(IKT) ist seit seiner<br />
Gründung im April 2005 stetig<br />
gewachsen <strong>und</strong> benötigt wieder<br />
einmal mehr Platz. Aufden Weg<br />
gebracht wurde es vonChristian<br />
Weber,dem geschäftsführenden<br />
Gesellschafter der Cx<strong>IT</strong> GmbH,<br />
der zuvor schon mehrjährige Erfahrung<br />
als Firmenlenker gesammelt<br />
hat. Als der im Badischen<br />
geborene Jungunternehmer<br />
vorfast genau sechs Jahren<br />
startete, war seine Gesellschaft<br />
eine One-Man Show. Erst 2008<br />
Im Porträt – Cx<strong>IT</strong> GmbH aus Nieder-Ramstadt<br />
konnte er sich den ersten fest<br />
angestellten Mitarbeiter leisten.<br />
Heute beschäftigt die Cx<strong>IT</strong><br />
GmbH deren 12.<br />
Arbeitsfähigkeit<br />
immer <strong>und</strong> überall<br />
Die Geschäftsidee der Cx<strong>IT</strong><br />
GmbH ist so einfach wie aktuell:<br />
Überall <strong>und</strong> jederzeit arbeitsfähig<br />
zu sein, d.h. Ressourcen <strong>und</strong><br />
Werkzeuge effektiv <strong>und</strong> bedarfsgerecht<br />
abrufen zu können. Das<br />
Tätigkeitsfeld bezieht sich bei<br />
den K<strong>und</strong>en von Christian Weber<br />
in erster Linie auf die Installation<br />
<strong>und</strong> Vernetzung vonRechnern<br />
<strong>und</strong> Telefonanlagen, sowie<br />
auf die Optimierung vonSchnittstellen<br />
<strong>und</strong> Prozesse, sprich um<br />
die Minimierung von Fehleranfälligkeit<br />
<strong>und</strong> somit die Gewährleistung<br />
steter Funktionalität.<br />
Christian Weber,<br />
geschäftsführender<br />
Gesellschafter der<br />
Cx<strong>IT</strong> GmbH, im<br />
K<strong>und</strong>engespräch.<br />
FOTOS: CX<strong>IT</strong><br />
Der K<strong>und</strong>enkreis besteht größtenteils<br />
aus Institutionen aus<br />
Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung<br />
<strong>und</strong> Vereinen. Aber auch kleinere<br />
<strong>und</strong> mittlere Unternehmen<br />
wie Arztpraxen, Steuerberater<br />
<strong>und</strong> Wirtschaftsprüfer sowie<br />
Anwaltskanzleien <strong>und</strong> Handwerker<br />
gehören zu den Auftraggebern.<br />
Diese K<strong>und</strong>en können<br />
sich verlässlich auf ihr eigentliches<br />
Geschäft konzentrieren.<br />
Abger<strong>und</strong>et wird das Leistungsportfolio<br />
der Cx<strong>IT</strong> GmbH durch<br />
die Planung <strong>und</strong> Betreuung der<br />
IKT-Infrastruktur von Bauprojekten.<br />
Natürlich wird vorhandene<br />
Infrastruktur von der Cx<strong>IT</strong><br />
auch gewartet. Und dies zu Konditionen,<br />
die aufhorchen lassen.<br />
So werden über eine Online-<br />
Zeiterfassung alle Leistungen<br />
für den K<strong>und</strong>en transparent abgerechnet.<br />
Auch in Krisenzeiten<br />
lässt sich verdienen<br />
Christian Weber schaut aus<br />
dem Fenster <strong>und</strong> fühlt sich<br />
wohl: „Die Lage hier ist optimal.<br />
Wir sitzen im Grünen, im<br />
schönen Mühltal <strong>und</strong> nutzen<br />
die hervorragende Infrastruktur<br />
von Darmstadt. Zudem ist dies<br />
hier eine, wenn nicht die <strong>IT</strong>-Region<br />
in Deutschland.“ Dieser<br />
Fakt half der Cx<strong>IT</strong> GmbH auch,<br />
relativ unbeschadet, wenn<br />
nicht gar gestärkt aus der Wirtschaftskrise<br />
hervorzugehen.<br />
„Die Krise als solche haben wir<br />
eigentlich nicht gemerkt. Im<br />
Gegenteil: Durch unsere attraktiven<br />
St<strong>und</strong>ensätze <strong>und</strong> unsere<br />
heterogene K<strong>und</strong>enbasis konnten<br />
wir in den wirtschaftlich<br />
schwierigen Zeiten sogar K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> Umsatz hinzugewinnen“<br />
so Christian Weber.<br />
Im Umsatz drückt sich dies<br />
mit 600 000 Euro für das Geschäftsjahr<br />
2010 aus. „Wir wollen<br />
nun dieses ges<strong>und</strong>e Niveau<br />
halten <strong>und</strong> schauen, dass wir<br />
uns auf diesem konsolidieren“<br />
ist Unternehmer Weber verantwortungsvoller<br />
Realist.<br />
Realist mit dem Kopf<br />
in den Wolken<br />
Darauf angesprochen, dass sich<br />
mit eigentlich banalen Ideen<br />
(Facebook hat den fünffachen<br />
Wert der Software AG<strong>und</strong> der<br />
Merck KGaA zusammen) Milliarden<br />
Dollar verdienen lassen,<br />
schmunzelt Weber.„Das sind alles<br />
Hypes.Die Gr<strong>und</strong>idee,soziale<br />
Netzwerke, ist gut. Aber die<br />
Spieler kommen <strong>und</strong> gehen.<br />
Gestern Xing, heute Facebook<br />
<strong>und</strong> morgen?“ Für Weber ist<br />
Cloud Computing, die Nutzung<br />
webbasierter Ressourcen, wesentlich<br />
interessanter. Hier findet<br />
er sich als zertifizierter Microsoft<br />
Partner am ehesten wieder:<br />
Den K<strong>und</strong>en wertvollen Zusatznutzen<br />
zu verschaffen, indem<br />
sie Ressourcen überall <strong>und</strong><br />
jederzeit effektiv nutzen können.
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> <strong>IT</strong> <strong>und</strong> <strong>Hightech</strong> <strong>2011</strong> –WIE analysiert 19<br />
Fünf Fragen zum Cappuccino<br />
HANS KESSLER<br />
Unternehmensberater Hans<br />
Kessler aus Rödermarkwurde<br />
im September 2007 neuer<br />
Präsident des SV Darmstadt<br />
98. Aus einem zunächsthoffnungsloserscheinendenSanierungsfall<br />
machte er innerhalb von<br />
drei Jahren einen wirtschaftlich<br />
stabilen, konkurrenzfähigen<br />
Verein, der<br />
kurz- bis mittelfristig den<br />
Aufstieg in die<br />
Dritte Fußballliga<br />
zum Ziel<br />
hat. Auf einen<br />
Cappuccino<br />
befragen wir<br />
densympathischenRheinländer<br />
zum<br />
Leitthema unserer<br />
aktuellen<br />
Ausgabe,<strong>IT</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Hightech</strong><br />
<strong>2011</strong>.<br />
WIE: Herr Kessler, inwiefern<br />
hat der SV Darmstadt 98 seine<br />
wirtschaftliche Wiedergenesung<br />
der starken <strong>IT</strong> unserer<br />
Region zu verdanken?<br />
HANS KESSLER: Ohne Zweifel<br />
hat die Wirtschaft in Darmstadt<br />
<strong>und</strong> der Region, großen<br />
Anteil an der Wiedergenesung<br />
des SV Darmstadt 98. Mit der<br />
Software AG, um nur ein Un-<br />
Hier<br />
ternehmen vonvielen zu nennen,<br />
hat unser Verein heute<br />
verlässliche Partner gef<strong>und</strong>en,<br />
die unsereAnsicht teilen, dass<br />
der SV Darmstadt 98 wichtiger<br />
Teil des sozialen Gefüges <strong>und</strong><br />
der Kulturgeschichte unserer<br />
Stadt ist, aber auch eine ideale<br />
Plattform für ein Marketing,<br />
weit über die Grenzen von<br />
Hessen hinaus sein kann.<br />
WIE: Die <strong>IT</strong> ist ein wesentlicher<br />
Wirtschaftsfaktor unsererRegion.<br />
Wir stark schätzen<br />
sie deren Zukunft hinsichtlich<br />
ihrer Wettbewerbsstärke <strong>und</strong><br />
ihrem Wachstumspotential<br />
ein?<br />
KESSLER: Es ist in der Tatso,<br />
dass wir in Darmstadt eine<br />
sehr hohe Dichte an „High<br />
Tech“ <strong>und</strong> im speziellen auch<br />
<strong>IT</strong> Unternehmen haben. Ich<br />
sehe hier Darmstadt erst am<br />
Anfang. Nahezu alle mir bekannten<br />
Unternehmen aus<br />
diesen Bereichen sind mit ihren<br />
Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
hervorragend am<br />
Markt platziert. Da es sich dabei<br />
fast ausnahmslos um Unternehmen<br />
handelt, die in<br />
Wachstumsmärkten tätig<br />
sind, sehe ich hier noch großes<br />
Wachstumspotential.<br />
WIE: Die Plattform Facebook<br />
ist aktuell etwamit 50 Milliarden<br />
Dollar bewertet. Das ist<br />
etwa fünf Mal soviel wie die<br />
Software AG <strong>und</strong> die Merck<br />
KGaA zusammen an Börsenwert<br />
aufweisen. Lachen oder<br />
weinen Sie darüber?<br />
KESSLER: Das finde ich weder<br />
zum Lachen, noch zum<br />
Weinen. Das entsetzt mich<br />
viel eher. Entsetzen deshalb,<br />
weil die Märkte, sprich Anleger,<br />
wohl offensichtlich nicht<br />
viel aus der Internetblase von<br />
vor gut zehn Jahren gelernt<br />
haben. Wenn an den Märkten<br />
wieder Stimmungen mehr<br />
Wert sind, als denn Substanz,<br />
dann sollte uns das alle erschrecken.<br />
WIE: Besonders die Deutschen<br />
sind sehr sensibel,<br />
wenn es um die Weitergabe ihrer<br />
persönlichen Daten geht.<br />
Doch in den Sozialen Netzwerken,<br />
aber auch beim Cloud<br />
Computing geht man damit relativ<br />
sorglos um. Ein Paradoxon?<br />
KESSLER: Das ist für mich<br />
nicht paradox, sondern die logische<br />
Konsequenz aus der<br />
Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
neuer Kommunikationstechnologien<br />
<strong>und</strong> Plattformen.<br />
Dieser Trend ist nicht rational<br />
Präsent sein. An der richtigen Stelle. Bei den richtigen Zielgruppen.<br />
Ihre Werbung auf dem<br />
Schlossgrabenfest <strong>2011</strong><br />
Kontakt: Echo Zeitungen GmbH · Telefon 06151 387-328<br />
echo-live.de<br />
sondern durch Stimmungen<br />
<strong>und</strong> Emotionen getrieben. Wir<br />
werden ohnehin in den nächsten<br />
Jahren ein gr<strong>und</strong>legendes<br />
„reset“ unserer eigenen Befindlichkeiten,<br />
was persönliche<br />
Daten anbelangt, wohl<br />
oder übel vornehmen müssen.<br />
Da wird esauch keine „deutsche<br />
Sensibilität“, wie Sie das<br />
nennen, mehr geben. Das ist<br />
doch heute schon so. Wenn<br />
wir reisen akzeptieren wir<br />
doch auch jetzt schon im Ausland<br />
Datenerfassungen, Screening,<br />
usw., die in Deutschland<br />
regelmäßig für große Empörung<br />
sorgen. Wir werden lernen<br />
müssen, dass die Globalisierung<br />
im Datentransfer auch<br />
nicht vor unseren eigenen Befindlichkeiten<br />
<strong>und</strong> persönlichen<br />
Ressentiments halt<br />
macht. Wir werden allerdings<br />
neue <strong>und</strong> globalisierte Spielregeln<br />
finden müssen. Wasich<br />
persönlich allerdings sehr bedauere<br />
ist, dass uns durch alternativeKommunikationswege<br />
mehr <strong>und</strong> mehr die Fähigkeit<br />
abhanden kommt, mit<br />
anderen Menschen zu reden.<br />
Die Redewendung „auf ein<br />
Wort“ gehört wohl leider der<br />
Vergangenheit an, weil mit einer<br />
SMS alles viel schneller<br />
geht.<br />
WIE: Abschließend zurück zu<br />
... bekommt Ihre Werbung den vollen So<strong>und</strong>!<br />
„ihren“ Lilien: Können Sie den<br />
SV Darmstadt 98 als gute Anlage<br />
hinsichtlich eines sportlichen<br />
Unterhaltungswerts für<br />
die nächsten Monate unseren<br />
Lesern empfehlen?<br />
KESSLER: Der SV Darmstadt<br />
98 durchlebt z.Zt. eine Renaissance,<br />
sportlich <strong>und</strong> auch<br />
wirtschaftlich. Die Unterstützung<br />
von Tausenden Menschen<br />
in der Region während<br />
der Vereinskrise hat gezeigt,<br />
dass die „Lilien“ zur Stadt gehören,<br />
wie der lange „Lui“.<br />
Der SV 98 ist die bekannteste<br />
„Brand“ unserer Stadt <strong>und</strong> in<br />
ganz Deutschland positiv besetzt.<br />
Darauf wollen wir in der<br />
Zukunft aufsetzen <strong>und</strong> zu alter<br />
Stärkezurück finden. Vielleicht<br />
wird essportlich auch<br />
nochmals den einen oder anderen<br />
Rückschlag geben, aber<br />
der Trend zeigt in die richtige<br />
Richtung. Eine kleine Erfolgsgeschichte,<br />
die wir weiterschreiben<br />
wollen <strong>und</strong> daran<br />
können alle teilhaben <strong>und</strong> mitschreiben.<br />
Als Anlage kann<br />
ich die Lilien nur empfehlen<br />
<strong>und</strong> wären wir an der Börse<br />
<strong>und</strong> ich ein Analyst würde ich<br />
die Aktie auf „kaufen“ setzen.<br />
Hans Kessler,<br />
vielenDank für Ihre Zeit<br />
<strong>und</strong> den leckeren Cappuccino<br />
Videoboard auffällige Werbe-Clips auf unseren beiden 17 m 2 großen Leinwänden<br />
Onlinewerbung eine Viertelmillion User auf echo-live.de <strong>und</strong> schlossgrabenfest.de<br />
Anzeigen in der offiziellen Festival-Printausgabe. Auflage 160000!<br />
Promotion aufmerksamkeitsstarke Aktionen für etwa 440000 Festivalbesucher
20 Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Die Wirtschaftskriseist überw<strong>und</strong>en<br />
Der weltweite<br />
Konjunkturaufschwung<br />
hat der deutschen Exportwirtschaft2010glänzende<br />
Geschäfte beschert. FOTO: DPA<br />
Prognosen – Wie sind die Erwartungen für <strong>2011</strong>?<br />
Auf den steilenAbschwung in der Wirtschaftskrise folgte ein<br />
gewaltiger Aufschwung im Jahr 2010.Manche Ökonomensinddabei<br />
schonins Schwärmen geraten. Wir haben uns die Prognosender<br />
wichtigsten Institute angesehen. Sie stellen übereinstimmend fest,<br />
dass <strong>2011</strong> für Deutschlandein gutes Jahr sein wird.<br />
Das Bruttoinlandsprodukt<br />
(BIP) wuchs 2010 um 3,6<br />
Prozent, errechnete das<br />
Statistische B<strong>und</strong>esamt in Wiesbaden.<br />
Nach der Prognose des<br />
Ifo-Instituts befindet sich die<br />
deutsche Wirtschaft weiter im<br />
Aufschwung <strong>und</strong> prognostiziert<br />
eine Zunahme des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
um zwei Prozent<br />
für das Jahr <strong>2011</strong>.Wichtige<br />
Wachstumstreiber sind neben<br />
den Ausfuhren auch die Investitionen<br />
<strong>und</strong> der private Konsum.<br />
Die Lage am Arbeitsmarkt wird<br />
sich dabei weiter verbessern.<br />
Weltwirtschaft<br />
Welthandel <strong>und</strong> globale Industrieproduktion<br />
haben inzwischen<br />
wieder ziemlich genau<br />
das Niveau von vor der Finanz<strong>und</strong><br />
Wirtschaftskrise erreicht.<br />
Dabei war bei der Industrieproduktion<br />
ein Einbruch um zwölf<br />
Prozent <strong>und</strong> beim Welthandel<br />
sogar von 21Prozent aufzuholen.<br />
Im Verlauf des Jahres 2010<br />
hat sich die Erholung der Weltwirtschaft<br />
allerdings etwas verlangsamt.<br />
Die durch die Finanzkrise offengelegten<br />
strukturellen Probleme<br />
sind noch nicht überw<strong>und</strong>en.<br />
In den USAist die Verschuldung<br />
der privaten Haushalte<br />
nach wie vorhoch. Der Immobi-<br />
liensektor ist stark geschrumpft,<br />
<strong>und</strong> auch der Finanzsektor hat<br />
sich noch nicht vollständig erholt.<br />
Die Arbeitslosigkeit verharrt<br />
auf hohem Niveau. In einer<br />
ähnlichen Lage wie die USA befinden<br />
sich westeuropäische<br />
Länder wie Spanien, Großbritannien<br />
<strong>und</strong> Irland. Aufgr<strong>und</strong><br />
der drastisch verschlechterten<br />
Haushaltslage sieht sich die Finanzpolitik<br />
in den meisten fortgeschrittenen<br />
Volkswirtschaften<br />
inzwischen gezwungen, auf einenKonsolidierungskursumzuschwenken.<br />
In wichtigen Schwellenländern<br />
ist die wirtschaftliche Erholung<br />
bereits so weit fortgeschritten,<br />
dass die Wirtschaftspolitik<br />
inzwischen bemüht ist, eine<br />
konjunkturelle Überhitzung zu<br />
verhindern. Die konjunkturelle<br />
Dynamik in den meisten fortgeschrittenen<br />
Volkswirtschaften<br />
wirdimlaufenden Jahr nur noch<br />
gering sein. In den USA werden<br />
die Investitionen in Ausrüstungen<br />
zwar weiter von hohen Gewinnen<br />
<strong>und</strong> niedrigen Zinsen<br />
angeregt, <strong>und</strong> der Konsum bleibt<br />
moderat aufwärtsgerichtet. Ein<br />
kräftiger Aufschwung ist vorerst<br />
aber nicht in Sicht, weil die<br />
strukturellen Probleme fortbestehen.<br />
Auch in der Europäischen<br />
Union bleibt die Erholung ver-<br />
halten, vor allem aufgr<strong>und</strong> der<br />
dämpfenden Wirkungen der<br />
ausgeprägt restriktiven Finanzpolitik.<br />
In den meisten Schwellenländern<br />
bleibt das Expansionstempo<br />
zwar vergleichsweise<br />
hoch, erweist sich jedoch geringer<br />
als im ersten Halbjahr 2010.<br />
Da es also insgesamt nicht zu<br />
einem kräftigen weltwirtschaftlichen<br />
Aufschwung kommt,<br />
wird das Preisklima ruhig bleiben.<br />
Alles in allem dürfte die<br />
Weltproduktion in<br />
diesem Jahr um 2,8<br />
Prozent expandieren.<br />
Der Welthandel<br />
wird<strong>2011</strong>imVorjahresvergleich<br />
um 6,8<br />
Prozent zulegen.<br />
Euroraum:<br />
Konjunktur<br />
bleibt gespalten<br />
Die Euro-Wirtschaft<br />
ist im vergangenen<br />
Jahr um zwei Prozent<br />
gewachsen. Ein<br />
derart kräftiges<br />
Wachstum gab es<br />
zuletzt im Winterhalbjahr<br />
2007/08.<br />
Getragen wurde das<br />
Wachstum vorallem<br />
von der lebhaften<br />
globalen Nachfrage<br />
<strong>und</strong> der sehr expansiven<br />
Geldpolitik der<br />
EZB. Doch inzwischen<br />
sind erste<br />
Wolken am Konjunkturhorizontaufgezogen.<br />
Die Einkaufsmanagerindi-<br />
zes für das verarbeitende Gewerbe<br />
<strong>und</strong> den Dienstleistungssektor<br />
sind zuletzt in der Tendenz<br />
leicht gesunken. Maßgeblich<br />
hierfür ist die nicht mehr ganz so<br />
stürmische globale Nachfrage,<br />
insbesondere aus dem asiatischen<br />
Raum.<br />
Zudem ist vonSeiten des Devisenmarktes<br />
Gegenwind zu<br />
verzeichnen. Seit Mitte August<br />
legte der nominale Außenwert<br />
des Euro gegenüber den Währungen<br />
von 21wichtigen Handelspartnern<br />
um mehr als fünf<br />
Prozent zu. Damit hat der Euro<br />
den Rückgang in der ersten Jahreshälfte<br />
fast zur Hälfte wieder<br />
aufgeholt. Die Exporte dürften<br />
also in den kommenden Monaten<br />
nicht mehr ganz so kräftig<br />
expandieren wie noch im zweiten<br />
Halbjahr 2010. Aber nicht<br />
nur der Impuls durch den Außenhandel<br />
lässt nach. Auch die<br />
Finanzpolitik entfaltet eine immer<br />
stärkere Bremswirkung.<br />
Warenes2010 vorallem die von<br />
der Staatsschuldenkrise betroffenen<br />
Peripherieländer,die erste<br />
Maßnahmen ergriffen, um die<br />
ausufernden Staatsfinanzen einzudämmen,<br />
werden in diesem<br />
Jahr auch die Regierungen in<br />
den Kernländern beginnen, ihre<br />
Haushalte zu sanieren.<br />
In der Summe wird die Finanzpolitik<br />
<strong>2011</strong> damit deutlich<br />
restriktiver sein als im vergangenen<br />
Jahr.Schätzungen der Commerzbank<br />
zufolge,wirddie Konsolidierung<br />
der öffentlichen<br />
Haushalte die Eurowirtschaft einen<br />
halben Prozentpunkt<br />
Eckdaten der Prognose für die B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />
Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr a)<br />
2008 2009 2010 (1) <strong>2011</strong> (1)<br />
Private Konsumausgaben 0,7 -0,2 0,1 1,4<br />
Konsumausgaben des Staates 2,3 2,9 2,8 1,2<br />
Bruttoanlageinvestitionen<br />
Ausrüstungen<br />
Bauten<br />
Sonstige Anlagen<br />
Inländische Verwendung<br />
Exporte<br />
Importe<br />
2,5<br />
3,5<br />
1,2<br />
6,5<br />
1,2<br />
2,5<br />
3,3<br />
-10,1<br />
-22,6<br />
-1,5<br />
5,6<br />
-1,9<br />
-14,3<br />
-9,4<br />
5,7<br />
8,9<br />
3,7<br />
5,9<br />
2,4<br />
15,3<br />
14,0<br />
Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1,0 -4,7 3,5 2,0<br />
3,3<br />
5,8<br />
1,5<br />
5,2<br />
1,9<br />
7,1<br />
7,4<br />
Erwerbstätige b) (1000 Personen) 40276 40271 40 365 40 595<br />
Arbeitslose (1000 Personen) 3268 3423 3234 2934<br />
Arbeitslosenquote BA c) (in %) 7,8 8,2 7,7 7,0<br />
Verbraucherpreise d)<br />
(Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr)<br />
Finanzierungssaldo des Staates e)<br />
in Mrd. EUR<br />
in % des Bruttoinlandsprodukts<br />
2,6 0,4 1,1 1,6<br />
2,8<br />
0,1<br />
-72,7<br />
-3,0<br />
-93,6<br />
-3,8<br />
-70,0<br />
-2,7<br />
Leistungsbilanzsaldo (in Mrd. EUR) 167,0 117,3 127,9 142,3<br />
nachrichtlich:<br />
Reales Bruttoinlandsprodukt im Euroraum<br />
(Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr)<br />
Verbraucherpreisindex im Euroraum f)<br />
(Veränderung in % gegenüber dem Vorjahr)<br />
1) Prognose der Institute.<br />
a) Preisbereinigte Angaben.<br />
b) Inlandskonzept.<br />
c) Arbeitslose in % der zivilen Erwerbspersonen (Definition<br />
gemäß der B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit).<br />
0,5 -4,1 1,6 1,3<br />
3,3 0,3 1,5 1,4<br />
d) Verbraucherpreisindex (2005=100).<br />
e) In der Abgrenzung der Volkswirtschaftlichen<br />
Gesamtrechnung (ESVG 95).<br />
f) HVPI-EWU (2005=100).<br />
Quelle: Eurostat, Statistisches B<strong>und</strong>esamt, B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Deutsche B<strong>und</strong>esbank; 2010<br />
<strong>und</strong> <strong>2011</strong>: Prognose der Institute
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert 21<br />
600<br />
580<br />
560<br />
540<br />
520<br />
500<br />
Wachstum kosten. Für das erste<br />
Vierteljahr <strong>2011</strong> erwarte man<br />
deshalb nur noch eine Zunahme<br />
des Bruttoinlandsproduktes um<br />
magere 0,2 Prozent. Erst in der<br />
zweiten Hälfte des Jahres dürfte<br />
die Konjunkturdelle enden. Mit<br />
dem schwächeren Wachstum<br />
werde auch die Arbeitslosigkeit<br />
im Euroraum weiter steigen, deren<br />
Quote erst im Sommer <strong>2011</strong><br />
mit dann 10,5 Prozent den<br />
Höchstwert erreichen werde.<br />
Inflationsrate beständig<br />
Während die weiterhin vorhandenen<br />
Ängste vor Deflation an<br />
den Finanzmärkten für Diskussionen<br />
sorgen, zeigt sich im Zuge<br />
der wirtschaftlichen Erholung eine<br />
leichte Beschleunigung der<br />
Verbraucherpreise.Sie werden in<br />
der Eurozone auch im laufenden<br />
Jahr nur mäßig steigen, prognostiziert<br />
die Commerzbank. Die<br />
Löhne, die eine Inflation maßgeblich<br />
bestimmen, werden weiterhin<br />
nur verhalten zulegen. Die<br />
Inflationsrate wird inden kommenden<br />
Monaten nahe bei 1,5<br />
Prozent verharren.<br />
Die Verteuerung bei den Einfuhrpreisen<br />
ist getrieben von<br />
Preiserhöhungen um 20 Prozent<br />
für Energie <strong>und</strong> andere Rohstoffe.<br />
Laut dem HWWI Rohstoffpreisindex<br />
befinden sich die<br />
Preise bereits über dem Höchststand<br />
von 2008, analysiert die<br />
Allianz. Bei den Rohstoffen sei<br />
ein anhaltender Preisauftrieb zu<br />
erwarten, da die Rohstoffnachfrage<br />
mit der fortschreitenden<br />
Erholung der Weltwirtschaft<br />
weiter zunehmen wird<strong>und</strong> Rohstoffe<br />
gefragt sind.<br />
Leitzinsen bleiben<br />
wie gehabt<br />
Im Gegensatz zu anderen großen<br />
Notenbanken steht die EZB<br />
erneuten expansiven Maßnahmen<br />
aus mehreren Gründen<br />
skeptisch gegenüber. Die Situation<br />
dürfte mit der von Mitte<br />
2004 vergleichbar sein, damals<br />
argumentierte die EZB, dass sie<br />
Reales Bruttoinlandsprodukt in Deutschland<br />
Saison- <strong>und</strong> kalenderbereinigter Verkauf<br />
Verkettete Volumenangaben in Mrd. Euro<br />
3,4 %<br />
2006<br />
2,7 %<br />
laufende Rate a)<br />
Jahresdurchschnitt b)<br />
Mrd. Euro<br />
1,0 %<br />
-4,7 %<br />
in Tsd.<br />
28.000<br />
27.800<br />
27.600<br />
27.400<br />
27.200<br />
27.000<br />
26.800<br />
26.600<br />
26.400<br />
26.200<br />
26.000<br />
25.800<br />
5.100<br />
4.900<br />
4.700<br />
4.500<br />
4.300<br />
4.100<br />
3.900<br />
3.700<br />
3.500<br />
3.300<br />
3.100<br />
2.900<br />
2.700<br />
Entwicklungstendenzen am deutschen Arbeitsmarkt<br />
2005 bis <strong>2011</strong>, Personen in 1.000, saisonbereinigte Zahlen<br />
Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
2005 2006 2007 2008<br />
2009 2010<br />
BIP +0,8% BIP +3,4% BIP +2,7% BIP +1,0% BIP -4,7% BIP +3%<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Anmerkung: Aufgr<strong>und</strong> von unterjährigen konjunkturellen Einflüssen <strong>und</strong> Sonderfaktoren wird die tatsächliche Entwicklung die<br />
hier dargestellten Jahrestendenzen überlagern.<br />
Quelle: B<strong>und</strong>esagentur für Arbeit, Berechnungen des IAB.<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
März<br />
Mai<br />
Juli<br />
Sept.<br />
2005 2006 2007 2008<br />
2009 2010<br />
wegen der Abwärtsrisiken für<br />
die Konjunktur auf eine Leitzinserhöhung<br />
verzichtet, die eigentlich<br />
aufgr<strong>und</strong> der Prognosen<br />
für Inflation <strong>und</strong> Wachstum<br />
nahe liegen würde. Auch jetzt<br />
sieht die Notenbank die Abwärtsrisiken<br />
überwiegen. Deswegen<br />
bleibt aus ihrer Sicht das<br />
Leitzinsniveau „angemessen“ –<br />
nicht mehr, aber eben auch<br />
nicht weniger. Zudem ist der<br />
EZB-Rat offensichtlich überzeugt,<br />
dass weitere expansive<br />
Maßnahmen mehr negative als<br />
positive Wirkungen entfalten<br />
würden.<br />
In einer Gr<strong>und</strong>satzrede im<br />
September hatte EZB-Präsident<br />
Trichet sehr eindringlich vor einer<br />
„verlorenen Dekade“ wie in<br />
Japan gewarnt, wenn man mit<br />
immer neuen Maßnahmen versuche,<br />
die Konjunktur kurzfristig<br />
anzukurbeln. Er befürchtet<br />
3,5 %<br />
a) Veränderung gegenüber dem Vorquartal in Prozent (rechte Skala)<br />
b) Zahlenangaben: Veränderung der Ursprungswerte gegenüber dem Vorjahr.<br />
2,0 %<br />
Prognosezeitraum<br />
2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong><br />
6 %<br />
4 %<br />
2 %<br />
0 %<br />
-2 %<br />
-4 %<br />
Quelle: ifo, Statistisches B<strong>und</strong>esamt; Berechnungen <strong>und</strong> Prognose der Institute (Oktober 2010)<br />
zudem, dass durch neue expansiveMaßnahmen<br />
zwar die Geldbasis,nicht<br />
aber die Kreditvergabe<br />
steigt, die Geldmärkte austrocknen,<br />
<strong>und</strong> Banken in eine<br />
ungewollte Abhängigkeit von<br />
Zentralbankliquidität geraten.<br />
Man gehe jedoch davon aus,<br />
dass die EZB <strong>2011</strong> zwar die Leitzinsen<br />
unverändert lässt, aber<br />
den graduellen Ausstieg aus den<br />
unkonventionellen Maßnahmen<br />
fortsetzt.<br />
Die weltwirtschaftliche Erholung<br />
wird sich dennoch fortsetzen.<br />
Laut Ifo-Institut wird das<br />
Bruttoinlandsprodukt der Welt in<br />
<strong>2011</strong> um 3,5 Prozent zunehmen.<br />
Dabei wird die Gruppe der<br />
Schwellenländer die größte Dynamik<br />
entfalten. In den USA ist<br />
mit einem sehr moderaten<br />
Wachstum zu rechnen sein, da<br />
die strukturellen Probleme wie<br />
zum Beispiel die geringe inländische<br />
Sparquote ungelöst sind<br />
<strong>und</strong> die fiskalische Stimulierung<br />
ausläuft.<br />
Die Staaten der EU können<br />
sich ebenfalls nur langsam aus<br />
der Krise lösen. Dabei ist von<br />
einer sehr heterogenen Entwicklung<br />
der einzelnen Staaten auszugehen.<br />
So haben die vom<br />
Misstrauen der Finanzmärkte<br />
am stärksten betroffenen Defizitländer<br />
einen drastischen Konsolidierungskurs<br />
eingeschlagen<br />
<strong>und</strong> dürften sich in <strong>2011</strong> eher rezessiv<br />
entwickeln.<br />
Deutschland hält Kurs<br />
Die deutsche Wirtschaft bleibt<br />
nach wie vorauf Erholungskurs.<br />
Verlaufende Indikatoren wie das<br />
Ifo-Geschäftsklima zeigen, dass<br />
die konjunkturelle Gr<strong>und</strong>ten-<br />
Nov.<br />
Jan.<br />
März<br />
Juli<br />
Sept.<br />
Nov.<br />
Mai <strong>2011</strong><br />
Arbeitslose<br />
<strong>2011</strong><br />
denz der deutschen Wirtschaft<br />
nach wie vor aufwärts gerichtet<br />
ist. So wird die Expansion –andersals<br />
im Verlauf des Vorjahres<br />
–nicht mehr allein von einem<br />
Anstieg der Exporte <strong>und</strong> einem<br />
Umschwung bei den Lagerinvestitionen<br />
getrieben. Vielmehr<br />
ist in diesem Jahr auch die Binnenkonjunktur<br />
angesprungen,<br />
sowohl die privaten Konsumausgaben<br />
als auch die Unternehmensinvestitionen<br />
legten spürbar<br />
zu.<br />
Die Institute erwarten, dass<br />
sich die konjunkturelle Erholung<br />
im Prognosezeitraum zwar<br />
fortsetzt, das Tempo allerdings<br />
spürbar geringer sein wirdals im<br />
Jahr 2010. Wenn die weltwirtschaftliche<br />
Expansion an Fahrt<br />
verliert, wird der Außenhandel<br />
wohl kaum noch zum Anstieg<br />
des realen Bruttoinlandsprodukts<br />
beitragen. Damit wird die<br />
Inlandsnachfrage das Tempo der<br />
Expansion bestimmen.<br />
Stützend wirkt, dass die monetären<br />
Rahmenbedingungen in<br />
Deutschland als sehr günstig<br />
einzuschätzen sind. Stimuliert<br />
wird die Binnennachfrage darüber<br />
hinaus durch die weitere<br />
Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt.<br />
Mit der kräftigen<br />
konjunkturellen Erholung wird<br />
die Zunahme des Budgetdefizits<br />
des Staates gebremst. Die Defizitquote<br />
wirdweiter sinken <strong>und</strong><br />
zwar unter die Maastricht-Grenze<br />
von drei Prozent des BIP.<br />
Die Zahl der Arbeitslosigkeit<br />
sinkt in diesem Jahr auf den<br />
niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.<br />
Damit verringert<br />
sich die Arbeitslosenquote<br />
auf sieben Prozent. Die Zahl der<br />
Arbeitslosen dürfte im Jahres-<br />
Variante ...<br />
III BIP +2¼ %<br />
II BIP +1¾ %<br />
I BIP +1¼ %<br />
Jahresdurchschnitte<br />
Variante ...<br />
I BIP +1¼ %<br />
II BIP +1¾ %<br />
III BIP +2¼ %
22 Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
durchschnitt erstmals seit 1992<br />
unter drei Millionen liegen.<br />
Die Inflationsrate wird <strong>2011</strong><br />
weiter niedrig bleiben <strong>und</strong> nach<br />
1,1 Prozent in 2010 voraussichtlich<br />
auf 1,6 Prozent klettern.<br />
Zwar fluten die Zentralbanken<br />
die Märkte mit Geld, dies führt<br />
aber nur dann zu einer höheren<br />
Inflationsrate, wenn die Verbraucher<br />
die günstigen Kreditzinsen<br />
auch zu einem schuldengetriebenen<br />
Nachfrageboom<br />
nutzen würden. Dies ist aber<br />
nicht zu erwarten.<br />
Risikoliste ist nicht<br />
gerade klein<br />
Für die Prognosen bestehen beträchtliche<br />
Risiken. So ist die<br />
Wahrscheinlichkeit keineswegs<br />
gering, dass die USA erneut in<br />
eine Rezession geraten. Zudem<br />
könnte es in China als Folge von<br />
Übersteigerungen an dortigen<br />
Immobilienmärkten zu einer<br />
massiven Korrektur kommen.<br />
Auch ist die Schulden- <strong>und</strong> Vertrauenskrise<br />
einiger Staaten im<br />
Euroraum keineswegs ausgestanden.<br />
Eine Zuspitzung mit<br />
generell höheren Risikoprämien<br />
für Anleihen im Euroraum oder<br />
gar einer Inanspruchnahme des<br />
Europäischen Finanzstabilisierungsmechanismus<br />
durch ein<br />
Schuldnerland würde sich auch<br />
auf die deutsche Konjunktur<br />
auswirken. Schwarze Schwäne<br />
sind also bei weitem nicht ausgeschlossen.<br />
Entwicklung in Südhessen<br />
Auch in der Region Darmstadt Rhein Main<br />
Neckar profitieren immer mehr Wirtschaftszweige<br />
vomAufschwung. Die Entwicklung in<br />
der Industrie gewinnt zunehmend an Fahrt.<br />
Dies hat positiveAuswirkungen vorallem auf<br />
die Wirtschaftszweige, die mit der Industrie<br />
eng verwoben sind, wie beispielsweise der<br />
Großhandel oder das Verkehrsgewerbe.Insgesamt<br />
berichten neun von zehn Unternehmen<br />
von guten (39 Prozent) beziehungsweise befriedigenden<br />
(49 Prozent) Geschäften. Die Unternehmen<br />
erwarten, dass sich diese Entwicklung<br />
in den kommenden Monaten weiter fortsetzt.<br />
88 Prozent der Unternehmen rechnen<br />
mit besser werdenden (30 Prozent) beziehungsweise<br />
gleich bleibenden Geschäften (58<br />
Prozent). Die ausgesprochen guten Erwartungen<br />
an die kommenden Monate zeigen, dass<br />
die Unternehmen von einem anhaltenden<br />
konjunkturellen Aufschwung ausgehen. Entgegen<br />
dem B<strong>und</strong>estrend kommt die Investitionstätigkeit<br />
in Südhessen allerdings nur<br />
schleppend in Schwung. Der Geschäftsklimaindikator,der<br />
Lage <strong>und</strong> Erwartungen bündelt<br />
<strong>und</strong> ein Indikator für das gesamtwirtschaftliche<br />
Wachstum ist, steht bei 121,1<br />
Punkten. Das ist der höchste Wert seit dem<br />
Boomjahr 2007.<br />
Quelle: IHK Konjunkturbericht<br />
[Infobox]<br />
Regionaler<br />
Außenhandel<br />
aufAllzeithoch<br />
Zukunftsmärkte – Exporte nach<br />
Lateinamerikaziehen kräftig an<br />
Das Jahr 2010 konnte für die<br />
südhessischen Exporteure<br />
kaum besser verlaufen: Der Außenhandel<br />
in der Region Darmstadt<br />
Rhein Main Neckar hat<br />
sich deutlich erholt <strong>und</strong> die Erwartungen<br />
deutlich übertroffen.<br />
„Der Trend des Jahresbeginns<br />
hat sich fortgesetzt. Dass<br />
dies so beeindruckend geschieht,<br />
haben wir nicht erwartet”,<br />
sagt Axel Scheer, Experte<br />
für Außenwirtschaft bei der Industrie-<br />
<strong>und</strong> Handelskammer<br />
(IHK) Darmstadt Rhein Main<br />
Neckar.<br />
Ein Indikator dafür seien die<br />
Außenhandelsdokumente wie<br />
beispielsweise Ursprungszeugnisse,die<br />
die IHK Darmstadt für<br />
Drittländer, also den außereuropäischen<br />
Handel, ausstellt.<br />
Mit diesen Ursprungszeugnissen<br />
können Unternehmen ihren<br />
ausländischen K<strong>und</strong>en nachweisen,<br />
dass ihre Waren tat-<br />
sächlich in Deutschland produziert<br />
wurden.<br />
Boomjahreübertroffen<br />
Im Jahr 2010 hat die IHK Darmstadt<br />
68 868 Außenhandelsdokumente<br />
ausgestellt. Das sind<br />
7166 mehr als 2009 (plus 11,6<br />
Prozent). „2010 warein Jahr mit<br />
Spitzenwerten. Wir haben sogar<br />
mehr Außenwirtschaftsdokumente<br />
ausgestellt als in den<br />
Boomjahren 2007 <strong>und</strong> 2008”,<br />
sagt Scheer. So seien im Jahr<br />
2010 4,5 Prozent mehr Dokumente<br />
ausgestellt worden als<br />
2007 <strong>und</strong> 6 Prozent mehr als<br />
2008.<br />
Zukunftsmärkte Asien<br />
<strong>und</strong> Lateinamerika<br />
Zukunftsmärkte sind neben den<br />
asiatischen Märkten auch den<br />
lateinamerikanischen Kontinent<br />
<strong>und</strong> hier vorallem Brasilien. Die<br />
Ausfuhren nach Brasilien seien<br />
im ersten Halbjahr 2010 im Vergleich<br />
zum entsprechenden<br />
Zeitraum des Krisenjahres 2009<br />
um 60,3 Prozent gestiegen. „Da<br />
ist noch viel Potenzial“ sagt<br />
Scheer. Die IHK Darmstadt hat<br />
deswegen die Plattform „Fokus<br />
Lateinamerika“ ins Leben gerufen.<br />
Wichtigste Handelspartner<br />
für südhessische Unternehmen<br />
bleiben dennoch weiterhin die<br />
Länder der Europäischen Gemeinschaft.<br />
Umso erfreulicher<br />
sei, dass sich dieser Markt stabilisiere.<br />
Exportanteil<br />
fast 60 Prozent<br />
Die exportierenden Unternehmen<br />
in der Region sind durchschnittlich<br />
auf 16 Auslandsmärkten<br />
aktiv. Der Exportanteil am<br />
Gesamtumsatz beträgt in Südhessen<br />
fast 60 Prozent; in Hessen<br />
insgesamt sind es 49 Prozent.<br />
FOTO: SMA/PIXELIO.DE
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Wirtschaft aktuell –WIE diskutiert 23<br />
Sparverhalten<br />
der Deutschen<br />
normalisiertsich<br />
Mit dem Wirtschaftsaufschwung<br />
hatauch die Sparbereitschaft der<br />
B<strong>und</strong>esbürger zugenommen. Jeder<br />
Deutsche legteimerstenHalbjahr<br />
im Schnitt 190Euro pro Monat auf<br />
die hohe Kante –zehn Euro mehr<br />
als im vergangenen Jahr.<br />
Wie das Statistische B<strong>und</strong>esamt<br />
meldet, ergibt sich für die privaten<br />
Haushalte zusammen ein<br />
Sparvolumen von r<strong>und</strong> 93 Milliarden Euro.<br />
Im Schnitt sparten die Deutschen 11,5 Prozent<br />
ihres verfügbaren Einkommens. Eine<br />
höhereSparquote gab es zuletzt in der zweiten<br />
Jahreshälfte 2008 mit saisonbereinigt 11,8<br />
Prozent. Experten führen die im internationalen<br />
Vergleich hohe Sparneigung auf steigende<br />
Aufwendungen für die Altersvorsorge zurück.<br />
Gespart werdejedoch vorallem vonden<br />
höheren Einkommen, die wegen spürbarerer<br />
Deutsche Sparquote (in % des verfügbaren Einkommens)<br />
2005* 10,5%<br />
2006* 10,6%<br />
2007* 10,8%<br />
2008* 11,7%<br />
2009* 11,1 %<br />
2010** 11,6 %<br />
<strong>2011</strong>** 10,9%<br />
* Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank<br />
** Prognose Postbank<br />
B<strong>und</strong>esland<br />
Einlagen*<br />
2009<br />
Einlagen*<br />
2008<br />
Veränderung<br />
2008 zu 2009<br />
Hessen 31.521 € 29.047 € 2.474 €<br />
Hamburg 22.327 € 21.534 € 793 €<br />
Bayern 21.289 € 21.024 € 262 €<br />
Baden-Württemberg 19.856 € 18.964 € 892 €<br />
Berlin 17.712 € 16.268 € 1.444 €<br />
Bremen 17.640 € 18.276 € -636 €<br />
Rheinland-Pfalz 16.828 € 16.326 € 502 €<br />
Saarland 15.713 € 15.077 € 636 €<br />
Nordrhein-Westfalen 15.589 € 15.505 € 84 €<br />
Schleswig-Holstein 15.445 € 15.957 € -512 €<br />
Niedersachsen 15.275 € 14.684 € 591 €<br />
Sachsen 11.228 € 11.209 € 19 €<br />
Thüringen 10.265 € 10.101 € 164 €<br />
Sachsen-Anhalt 9.804 € 9.721 € 83 €<br />
Brandenburg 9.423 € 9.031 € 392 €<br />
Mecklenburg-Vorpommern 9.235 € 9.052 € 183 €<br />
Deutschland gesamt 17.618 € 17.091 € 527 €<br />
* Sichteinlagen, Termingelder <strong>und</strong> Sparbriefe pro Kopf in Euro ohne langfristige Termineinlagen <strong>und</strong><br />
Bausparguthaben<br />
Quelle: Deutsche B<strong>und</strong>esbank <strong>und</strong> eigene Berechnungen<br />
Zuwächse mehr<br />
Geld beiseite legen<br />
konnten.<br />
Von allen Menschen<br />
in Deutschland<br />
haben die Hessen<br />
am meisten Geld<br />
gespart. Mit 31 521<br />
Euro Guthaben auf<br />
Giro- <strong>und</strong> Sparkonten,Tagesgeldkonten<br />
<strong>und</strong> in Festgeldern<br />
verfügten sie<br />
2009 über das mit<br />
Abstand höchste<br />
Sparguthaben in<br />
Deutschland. Damit<br />
legen sie deutlich<br />
mehr Geld auf die<br />
hohe Kante als der<br />
durchschnittliche<br />
B<strong>und</strong>esbürger, der<br />
nur 17 618Eurosein<br />
Eigen nennt. Mit<br />
großem Abstand folgen<br />
auf Platz zwei<br />
die Hamburger mit<br />
durchschnittlich<br />
22 327 Euro. Platz<br />
drei belegen die Bayern.<br />
Sie können auf Erspartes in Höhe von<br />
21 289 Eurozurückgreifen.<br />
Die Schwaben, denen ihr Ruf als Sparmeister<br />
vorauseilt, belegen mit 19 856 Euro<br />
nur Platz vier.Bereits 2008 warendie Hessen<br />
mit 29 047 Euro deutlich sparsamer als die<br />
Menschen in anderen B<strong>und</strong>esländern. Sie<br />
konnten ihre Ersparnisse 2009 sogar noch<br />
um 2474 Euro erhöhen. Auch die Berliner,<br />
die den fünften Tabellenplatz belegen, sparten<br />
2009 deutlich mehr. Sie erhöhten ihr<br />
durchschnittliches Sparguthaben um 1444<br />
Euro.<br />
Ans Eingemachte gehen mussten dagegen<br />
die Bürger in den B<strong>und</strong>esländern Bremen<br />
<strong>und</strong> Schleswig-Holstein. Hatten die<br />
Bremer 2008 noch durchschnittlich 18 276<br />
Eurogespart, warenes2009 nur noch 17 640<br />
Euro, also 636 Euroweniger.Ähnlich erging<br />
es den Menschen in Schleswig-Holstein: Sie<br />
mussten ihre Ersparnisse um 512Euro auf<br />
15 445 Euroabschmelzen.<br />
Am wenigsten haben allerdings die Bürger<br />
in den neuen B<strong>und</strong>esländern zurückgelegt.<br />
Sie belegen die fünf letzten Tabellenplätze.<br />
Das Schlusslicht ist Mecklenburg-<br />
Vorpommern mit 9235 Euro. Allerdings stiegen<br />
die Sparguthaben in allen neuen B<strong>und</strong>esländern<br />
moderat.<br />
2009 legten die Deutschen nach Berechnungen<br />
der Deutschen B<strong>und</strong>esbank von<br />
h<strong>und</strong>ert Euro verfügbarem Einkommen elf<br />
Euro<strong>und</strong> zehn Cent (11,1 Prozent) zur Seite.<br />
Dabei handelt es sich neben den klassischen<br />
Ost-West-Gefälle –<br />
Hessen legen am meisten<br />
auf die hohe Kante<br />
Sparprodukten um alle Anlageformen inklusiveFonds,Aktien,<br />
Versicherungen <strong>und</strong> Immobilienanlagen.<br />
Dieser kleine Knick in der<br />
sonst seit 2006 kontinuierlich steigenden<br />
deutschen Sparquote ist direkt auf die Einführung<br />
der Abwrackprämie zurückzuführen.<br />
Statt Geld zur Seite zu legen, gaben es<br />
viele Deutsche 2009 lieber für die Anschaffung<br />
eines neuen Autos aus. Noch ein Jahr<br />
zuvor legten die Deutschen so viel Geld zur<br />
Seite,wie schon lange nicht mehr.Die Sparquote<br />
explodierte im Jahr 2008 regelrecht:<br />
Sie stieg von 10,8 Prozent im Jahr 2007 auf<br />
11,7 Prozent 2008 -die Finanzkrise hatte<br />
Deutschland fest in ihrem Griff. Aus Sorge<br />
um ihre wirtschaftliche Zukunft legten die<br />
B<strong>und</strong>esbürger mehr Geld zurück. Zugleich<br />
zogen sie sich aus spekulativen Geldanlagen<br />
zurück <strong>und</strong> konzentrierten sich auf sichere<br />
Anlageprodukte.Für 2010 rechnen die Volkswirte<br />
der Postbank wieder mit einem Anstieg<br />
der Sparquote von 11,1 Prozent 2009<br />
auf 11,6 Prozent.<br />
Hier zeigen sich die Nachwirkungen der<br />
Abwrackprämie. Dadie Ausgaben für neue<br />
Fahrzeuge wieder deutlich gesunken sind<br />
<strong>und</strong> gleichzeitig das Sicherheitsbedürfnis<br />
hoch geblieben ist, sparen die Deutschen<br />
überdurchschnittlich viel. <strong>2011</strong> dürfte sich<br />
das Sparverhalten nach Erwartung der Postbank<br />
wieder normalisieren. Dann werden<br />
die B<strong>und</strong>esbürger von h<strong>und</strong>ert Euro verfügbarem<br />
Einkommen nur noch zehn Euro<strong>und</strong><br />
neunzig Cent zur Seite legen.<br />
FOTO: DPA
24 Region aktuell –WIE passiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
DasJahr <strong>2011</strong> startetimAufschwung<br />
Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der Industrie- <strong>und</strong> Handelskammer<br />
Darmstadt. FOTO: DE-ARCHIV/KARL-HEINZ KÖPPNER<br />
Das Wirtschaftswachstum aus 2010<br />
setzt sich auch in diesem Jahr fort.<br />
Zumindest wenn man nach den Ergebnissen<br />
der aktuellen Umfrage der IHK<br />
Darmstadt unter ihren r<strong>und</strong> 1000 befragten<br />
Mitgliedsfirmen geht. Demnach sind 91 Prozent<br />
der Unternehmen mit der aktuellen<br />
wirtschaftlichen Situation zufrieden, 44 Prozent<br />
sehen die Geschäftslage als gut an. Dabei<br />
ist die Industrie mit einem starken Export<br />
die treibende Kraft hinter diesem Stimmungsbild,<br />
das sich bei allen Branchen abzeichnet.<br />
Jedes zweite Industrieunternehmen,<br />
das im Ausland aktiv ist, rechnet mit<br />
einem steigenden Volumen der Ausfuhren.<br />
44 Prozent der Unternehmen berichtet von<br />
gestiegenen Auftragszahlen aus dem Inland.<br />
Die Investitionsausgaben werden in der Industrie<br />
kräftig aufgestockt. Ein Viertel der<br />
Unternehmen gibt an, die Investitionsbudgets<br />
auszudehnen. Investiert wirdvor allem<br />
im Ausland. Viele Mitgliedsfirmen<br />
feiern <strong>2011</strong> gar ihrePremiere<br />
bei Auslandsinvestitionen.<br />
FOTO: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />
IHK-Umfrage – Die Industrie ist Konjunkturtreiber –<br />
Investitionsausgaben werden aufgestockt –<br />
Trend ist branchenübergreifend<br />
Gründe sind die Erschließung neuer Märke<br />
(vor allem außerhalb Mitteleuropas), aber<br />
auch der Ausbau von Vertrieb <strong>und</strong> K<strong>und</strong>ennetz.<br />
Es gehe nicht um die Verlagerung der<br />
Produktion der Firmen, so Dr. Uwe Vetterlein,<br />
Hauptgeschäftsführer der IHK Darmstadt,<br />
als vielmehr um deren Stärkung in den<br />
ausländischen Märkten, um die hergestellte<br />
Ware auch dort absetzen zu können. Vom<br />
Aufschwung in der Industrie profitieren zuvorderst<br />
der Großhandel, das Verkehrsgewerbe<br />
<strong>und</strong> die unternehmensnahen Dienstleister.„Der<br />
Aufschwung in Südhessen geht<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> weiter. Indiesem Jahr<br />
erwarten wir eine deutliche Zunahme der<br />
Beschäftigung <strong>und</strong> auch der Investitionen“,<br />
fasst Vetterlein die Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage<br />
zum Jahresbeginn <strong>2011</strong> zusammen.<br />
Arbeitsmarkt profitiert<br />
von positiver Entwicklung<br />
Nicht ohne Stolz verwies Vetterlein auf den<br />
Fakt, dass in Südhessen nahezu Vollbeschäftigung<br />
herrsche.Man rechnet für dieses Jahr<br />
mit einer Zunahme der sozialversicherungspflichtigen<br />
Stellen um 3500. Der (negative)<br />
Saldo zwischen offenen Stellen <strong>und</strong> Arbeitsuchenden<br />
beträgt somit etwa 6000. Dieser<br />
Fakt führt zu einem Problem: bereits im Laufe<br />
dieses Jahres werden qualifizierte Fachkräfte<br />
knapp. Viele Unternehmen reagieren<br />
darauf mit verschiedenen Maßnahmen. Dies<br />
bestätigt Tycho Singer, Vorstand der Auxilion<br />
AG: „Wir merken, dass immer mehr<br />
Unternehmen, vor allem aus der<br />
Industrie <strong>und</strong> den unternehmensnahen<br />
Dienstleistungen, sich attraktiv für Fachkräfte<br />
aufstellen wollen.“ Es beginne ein Paradigmenwechsel<br />
in der Arbeitswelt. Gut<br />
ausgebildete Arbeitnehmer könnten sich<br />
den Arbeitgeber mittlerweile aussuchen.<br />
Die Unternehmen müssen sich als Arbeitgebermarkeprofilieren.<br />
Kreditkonditionen<br />
haben sich verbessert<br />
Die Finanzierungsbedingungen der südhessischen<br />
Wirtschaft haben sich seit Jahresbeginn<br />
2010 deutlich entschärft<br />
<strong>und</strong> sind sogar besser<br />
als zu Jahresbeginn<br />
2009, als die Krise zuschlug:<br />
72 Prozent der Unternehmen<br />
berichten von<br />
unveränderten Bedingungen,<br />
bei acht Prozent haben<br />
sie sich sogar verbessert.<br />
Dies führte Vetterlein<br />
auf den Fakt zurück, dass<br />
die Bilanzen der Unternehmen<br />
2009 nicht so<br />
schlecht als befürchtet<br />
ausgefallen sind <strong>und</strong> somit<br />
deren Bonität gestiegen<br />
ist. Insbesondere Unternehmen<br />
aus der Industrie<br />
berichten von fre<strong>und</strong>licheren<br />
Konditionen. Inflationserwartungen<br />
<strong>und</strong><br />
damit verb<strong>und</strong>ene steigende<br />
Zinsen, könnten den<br />
sorgenfreien Blick für die<br />
nächsten Quartale<br />
etwas trüben.<br />
Surftipp<br />
Den vollständigen Konjunkturbericht<br />
der IHK Darmstadt<br />
können Sie unter<br />
http://www.darmstadt.ihk24.de/linkableblob/1245124/data/Konjunkturbericht_1_<strong>2011</strong>-data.pdf<br />
downloaden
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Promotion 25<br />
Möbel Kempf –Stressless<br />
sorgt für lohnende Liegezeiten<br />
LangeLiegezeiten. BeiSchiffen bedeutet dies ein<br />
wirtschaftliches Desaster,für Fans fortschrittlicher<br />
Bequemlichkeitist dasein realisierbarer<br />
Traum. Denn dasKreuz mit dem Kreuz kann<br />
durchaus der Vergangenheitangehören, wenn<br />
man sichauf den ausgeklügeltenLiege-<strong>und</strong> Sitzkombinationen<br />
vonStressless niederlässt.<br />
Bereits 1971 konnte der norwegische<br />
Hersteller mit dem ersten Bequemmöbel<br />
dieser Reihe überzeugen:<br />
Ekornes hatte einen Fernsehsessel für fast<br />
alle Lagen entwickelt <strong>und</strong> mit diesem Konzept<br />
weltweite Erfolge gefeiert. 1980 überstieg<br />
der Umsatz die magische Marke von<br />
100 Millionen Norwegischen Kronen, was<br />
damals ungefähr 36 Millionen Deutschen<br />
Mark entsprach. 2001 kletterten die Umsatzzahlen<br />
dann auf über eine Milliarde. Die<br />
vielfältigen Variationsmöglichkeiten mit ihrenergonomischen<br />
Vorteilen warenes, welche<br />
seinerzeit die innovative Idee zur Meisterleistung<br />
in der Sitzmöbelbranche machte.<br />
Und das ist auch heute noch so. Man kann<br />
sich drehen <strong>und</strong> wenden wie man will, sanft<br />
gleitet der Körper auf Stressless in die gewünschte<br />
Position. Ungemein patent ist dieses<br />
Patent, macht das Möbel anschmiegsam<br />
<strong>und</strong> kompromisslos folgsam. „Das ist kreativer<br />
Komfort, der Kopf <strong>und</strong> Kreuz gleichzeitig<br />
entgegenkommt“, sagt Roland Sommer,<br />
Hausleiter bei Möbel –Kempf in Bad König,<br />
aus voller Überzeugung. Die Bodenständigkeit<br />
der Markeerklärt sich im wahrsten Sinne<br />
des Wortes: Denn eine winzige Fußbewegung<br />
lenkt den raffinierten Ruhesessel ergänzend<br />
zur horizontalen Neigung in sämtliche<br />
vertikale Richtungen; das Möbel dreht<br />
sich locker um 360 Grad. Somit wirdalles im<br />
Umfeld erreichbar, ohne dass man den lieb<br />
gewonnenen Ruhepol verlassen muss.<br />
Selbst die bevorzugte Position kann man beibehalten.<br />
Skandinavische Solidität bietet der klassische<br />
Holzrahmen, der in seiner stabilen Konstruktion<br />
einzigartig ist. Auch der Mensch ist<br />
einmalig, allerdings nicht dessen Maße.Dies<br />
hat Erkornes schnell erkannt <strong>und</strong> umgehend<br />
reagiert: Stressless gibt es daher in drei Größen,<br />
sodass die Kleinen nicht versinken <strong>und</strong><br />
die Großen sich angenehm aalen können.<br />
Bereits 1993 sind die Sofas zum System hin-<br />
So anpassungsfähig<br />
wieein Chamäleon<br />
zugekommen. Und die haben es wahrhaft in<br />
sich. Sessel oder Sofa? Das ist hier die Frage.<br />
Die passende Antwort: Beides! Denn die kuscheligen<br />
Kombinationen lassen sich nach<br />
Belieben ausrichten. Da findet jeder die optimale<br />
Stellung. Entspanntes Lesen, relaxtes<br />
Ausruhen oder erholsamer Schlaf. Die Sofas<br />
von Stressless machen alles mit, sind die<br />
dienstbaren Gesellen ihrer verwöhnungsbedürftigen<br />
Besitzer.Perfektionierte Funktionalität<br />
in Verbindung mit erlebbarem Wohlgefühl<br />
ist die Stärke, die Ekornes zu seinem<br />
vorrangigen Platz im Segment verholfen hat.<br />
Kreativität, Ideenreichtum, Designkompetenz<br />
<strong>und</strong> Ingenieurwissen haben sich in einer<br />
Produktlinie gef<strong>und</strong>en, die Zeichen setzt <strong>und</strong><br />
ein Meilenstein in der Möbelbranche bedeutet.<br />
Als eines der modernsten Möbelwerke<br />
weltweit hat Ekornes 2004 seine Produktionsfläche<br />
um 30 000 m² erweitert. Über 750Mitarbeiter<br />
sorgen am Standort in Sykkylven für<br />
kompromisslose K<strong>und</strong>enzufriedenheit. Leistungsfähige<br />
Roboter ermöglichen eine hohe<br />
Stückzahl bei gleich bleibender Qualität.<br />
Ein Blick auf in die „Interna“ von Stressless<br />
legt die Strategien einer makellosen Verarbeitung<br />
frei: Das optimale Sitzgefühl wird<br />
durch eine Einlage aus Polyurethan erreicht.<br />
Dies ist ein Schaumstoff, der sich besonders<br />
im gehobenen Sitzmöbelbereich etablieren<br />
konnte. Direkt über einen Stahlrahmen geformt,<br />
nimmt er sich der Konturen des Körpers<br />
an. Zudem sorgen die flexiblen Federn<br />
für optimale Spannkraft. Hochwertiges Textilmaterial<br />
<strong>und</strong> beste Leder bilden die Bespannung.<br />
Automatisch stellt sich Stressless<br />
auf das jeweilige Körpergewicht ein. Zwei<br />
Seitenstäbe im Untergestell unterstützen<br />
den Drehpunkt, sodass reibungslose Manöver<br />
die Regel sind. Zehn Jahre Garantie auf<br />
Drehmechanismus <strong>und</strong> Gleitsystem überzeugen<br />
von der f<strong>und</strong>ierten Technik. Der<br />
Clou: Stressless ist extrem gelenkig! FürFreiheit<br />
sorgt nämlich der freistehende Hocker.<br />
Dieses Arrangement bietet alle Vorteile, die<br />
einer achsgerechten Ergonomie folgen. Aber<br />
auch die Kopfstütze passt sich an. So wird<br />
Entspannung zum kompromisslosen Kurzurlaub.<br />
Die Fachleute bei Möbel –Kempf<br />
wissen um die Beliebtheit der Sessel <strong>und</strong><br />
Sofas aus Skandinavien: „Das kommt nicht<br />
von ungefähr. Ekornes hat mit Stressless<br />
überprüfbar Qualität geschaffen, die sich<br />
tatsächlich auszahlt. Reklamationen kommen<br />
so gut wie gar nicht vor. Immer wieder<br />
erzählen uns die K<strong>und</strong>en vonihren positiven<br />
Erfahrungen mit dem einmaligen Sitzmöbel“,<br />
berichtet Roland Sommer. mil
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Detail der Stressless ® Sessel <strong>und</strong> -sofas überdacht<br />
<strong>und</strong> optimiert. Aus einem ganz einfachen Gr<strong>und</strong>: Sie<br />
sollen höchsten Comforterleben <strong>und</strong> aktiv oder passiv<br />
jeden Moment in einem Stressless ® genießen. An<br />
dieser Philosophie werden wir festhalten <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
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28 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
FOTO: ORGATEC<br />
WandelbareBüros<br />
<strong>und</strong> dreidimensional<br />
bewegliche Stühle<br />
Flexibilität ist Trumpf – InnovativeLösungen<br />
für das moderne Büro<br />
Kommunikation <strong>und</strong> Kooperation<br />
in wechselnden<br />
Teams bestimmen<br />
heute den Arbeitsalltag.<br />
Entsprechend werden<br />
feste Arbeitsplätze<br />
durch einflexiblesOffice<br />
<strong>und</strong> temporäre Arbeitsplätze<br />
ergänzt, klassische<br />
Einzelbürosdurch<br />
offene Raumstrukturen.<br />
DieBüroeinrichtung <strong>und</strong><br />
-gestaltung muss diesen<br />
Anforderungen gerecht<br />
werden.<br />
Tische <strong>und</strong> Stühle passen<br />
sich daher ihren<br />
häufig wechselnden<br />
Besitzern an <strong>und</strong> sollen die<br />
Bewegung fördern. Modulare<br />
Möbel übernehmen Raumgliederungsfunktionen,<br />
um<br />
in offenen Bürolandschaften<br />
ein Wechselspiel von Kommunikation<br />
<strong>und</strong> konzentriertem<br />
Arbeiten zu ermöglichen.<br />
Gleichzeitig sorgen<br />
ausgefeilte Licht- <strong>und</strong> Akustiksysteme<br />
für eine optimale,<br />
motivierende Atmosphäre.<br />
Nicht zuletzt werden immer<br />
mehr attraktive Gemeinschaftsbereiche<br />
geschaffen,<br />
die multifunktional genutzt<br />
werden können, während<br />
moderne Medientechnik zu-
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 29<br />
nehmend in Möbel integriert<br />
wird<strong>und</strong> das Arbeiten <strong>und</strong> Konferieren<br />
deutlich erleichtert.<br />
Bewegtes Sitzen<br />
Höchst flexibel präsentieren sich<br />
beispielsweise die neuen Bürostühle.<br />
Diese unterstützen den<br />
Sitzenden ergonomisch perfekt<br />
<strong>und</strong> passen sich automatisch<br />
unterschiedlichen Gewohnheiten<br />
an. Dabei lautet das Zauberwort<br />
oft 3D: Rückenlehnen sind<br />
nicht nur nach vorne <strong>und</strong> hinten,<br />
sondern auch zu den Seiten<br />
beweglich. Sitzen als natürliche<br />
Bewegungsform, die dem Körper<br />
alle natürlichen Bewegungsmöglichkeiten<br />
bietet, über die er<br />
verfügt. Besonders ausgefeilte<br />
Bürostühle verfügen über eine<br />
synchron dreidimensional stützende<br />
Kinematik, deren Drehpunkte<br />
exakt auf Positionen <strong>und</strong><br />
Bewegungsgrade von Hüft- <strong>und</strong><br />
Kniegelenken abgestimmt sind.<br />
Besondere Entlastung verspricht<br />
auch eine völlig neue<br />
Sitzidee: ein Bürostuhl mit Laptopablage,<br />
der entspanntes Arbeiten<br />
auch in Liegeposition ermöglicht.<br />
Einfach höhenverstellbar<br />
<strong>und</strong> filigran –die neuen<br />
Tische<br />
Was für Stühle gilt, ist bei Tischen<br />
nicht anders. Auch sie<br />
müssen sich den unterschiedlichen<br />
Körpermaßen der Nutzer<br />
anpassen. Höhenverstellbarkeit<br />
ist daher der Standard –häufig<br />
automatisch per Knopfdruck.<br />
Aus ergonomischer Sicht ist der<br />
Wechsel zwischen sitzendem<br />
<strong>und</strong> stehendem Arbeiten höchst<br />
ratsam.<br />
Doch nicht nur wenn es um<br />
die richtige Höhe geht, präsentieren<br />
sich die neuen Tische als<br />
Verwandlungskünstler. Konferenztische<br />
sind einfach verlängerbar,<strong>und</strong><br />
moderne Tischsysteme<br />
machen es möglich, dass aus<br />
Einzelschreibtischen im Handumdrehen<br />
Konferenztische werden.<br />
Optisch überzeugen die Ti-<br />
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sche meist durch geradliniges,<br />
pures Design, minimierter Materialeinsatz<br />
sorgt für ein luftigleichtes<br />
Erscheinungsbild. Da<br />
dürfen Kabelkanäle nicht stören,<br />
weshalb zahlreiche Hersteller<br />
Tische mit geschickt versteckten,<br />
aber gut zugänglichen<br />
Kabelkanälen präsentieren. In<br />
einige Konferenztische sind sogar<br />
Module zum Verstauen von<br />
Beamern, Laptops oder Ordner<br />
formschön integriert.<br />
Modulare<br />
Funktionsmöbel<br />
Regale, Schränke oder Sideboards<br />
schaffen heutzutage weit<br />
mehr als nur Ablagefläche. Sie<br />
FOTO: ORGATEC
30 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
übernehmen meist auch Raumgliederungsfunktion,<br />
sind modular erweiter- <strong>und</strong> veränderbar<br />
<strong>und</strong> damit ideal für Unternehmen,<br />
deren Organisation <strong>und</strong> Prozesse sich häufig<br />
ändern. So präsentieren zahlreiche Hersteller<br />
Regal-, Stellwand- <strong>und</strong> Schranksysteme,<br />
die frei im Raum stehen <strong>und</strong> so Bereiche für<br />
Kommunikation <strong>und</strong> konzentriertes Arbeiten<br />
voneinander trennen können. Dabei lassen<br />
sich die Möbel auch als Sitzmöbel oder<br />
Stehtheken nutzen, durch Tische <strong>und</strong><br />
Leuchten oder Kommunikationselemente<br />
sowie variable Besprechungstische erweitern.<br />
Generell geht der Trend zu Multifunktionszonen<br />
<strong>und</strong> damit zu Bereichen, die genauso<br />
für konzentriertes Arbeiten wie für<br />
Teamwork, Meetings,zum Warten oder Entspannen<br />
genutzt werden können. Speziell<br />
dafür gibt es komplette,Raum bildende Möbelsysteme<br />
die vergleichbar zu Plätzen in<br />
Städten ganz eigene, multifunktional nutzbare<br />
Bereiche für unterschiedliche Bedürfnisse<br />
schaffen.<br />
Auch wenn Medien- <strong>und</strong> Konferenztechnik<br />
in modernen Büros immer präsent ist,<br />
soll sie optisch nicht stören. Deshalb verschwinden<br />
Monitore, Projektoren oder Laut-<br />
Unser Ziel istIhr Erfolg<br />
<strong>und</strong>Erfolgist einzurichten<br />
mit dem modularenBüromöbelsystem eQ<br />
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sprecher auf Knopfdruck in Möbeln,<br />
Mikrofone sind direkt im Konferenztisch<br />
versenkbar oder in Monitore integriert<br />
<strong>und</strong> scheinbar ganz normale<br />
Glasplatten werden plötzlich zu Projektionswänden<br />
mit Touchscreen-<br />
Technologie.<br />
Energieeffizient <strong>und</strong><br />
umweltfre<strong>und</strong>lich<br />
Der Einsatz von LEDs im Büro ist der<br />
große Trend im Bereich Licht. Die<br />
höchst energieeffizienten Leuchtmittel<br />
mit extrem langer Lebensdauer<br />
kommen mittlerweile genauso in Bürohängeleuchten<br />
<strong>und</strong> Stehleuchten<br />
wie auch in Schreibtischleuchten zum<br />
Einsatz. Ob langgestreckte Leuchtenköpfe<br />
oder extrem flache Hängeleuchten<br />
–die neuen Leuchten überzeugen<br />
nicht zuletzt auch mit ihrer eleganten Ästhetik.<br />
Doch nicht nur im Lichtsektor sind Umweltfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit ein<br />
Thema. Zahlreiche Hersteller achten auf<br />
ökologische Qualität. Ihre Produkte bestehen<br />
größtenteils –teilweise sogar zu 100<br />
Prozent –aus recycelbaren Materialien,<br />
sind allergikerfre<strong>und</strong>lich, Emissions-<br />
<strong>und</strong> Schadstofffrei oder wurden<br />
selbst aus bereits recycelten Materialien<br />
hergestellt.<br />
Fürmehr Ruhe: Vielfältige<br />
akustische Lösungen<br />
Akustiklösungen kommen generell in<br />
vielfältiger Form zum Einsatz –obals<br />
Boden-Decken-Raumteiler, Sideboards<br />
oder Highboards, Tische mit<br />
schalldämmenderOberfläche,<br />
als Aufsätze für<br />
Schreibtische oder frei stehende Raumteiler.<br />
Der Schallschutz wirdteilweise sogar illuminiert,<br />
um auch optisch für eine angenehme<br />
Atmosphärezusorgen. Darüber hinaus ist es<br />
angesagt, Schallabsorber zu tarnen –etwa<br />
als akustisch wirksamen Bilderrahmen, Projektionswand<br />
oder als Bild. Wer möchte,<br />
kann mit Bildern nicht nur Geräusche absorbieren,<br />
sondern bei Bedarf –dank eines integrierten<br />
Lautsprechers für die Tonwiedergabe<br />
–den Raum auch beschallen.<br />
FOTOS: ORGATEC
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Promotion 31<br />
Kleber <strong>und</strong> Kaffee, frisch geliefert<br />
Bürobedarf –<br />
Das Darmstädter Traditionsunternehmen<br />
Bommarius GmbH &Co. KG,Alles fürsBüro,<br />
versorgt immer mehr seiner gewerblichen<br />
K<strong>und</strong>en mit umweltfre<strong>und</strong>lichen Produkten<br />
Der Spezialist für Bürobedarf<br />
<strong>und</strong> Druckerzubehör<br />
punktet am südhessischen<br />
Markt mit Erfahrung<br />
<strong>und</strong> Tradition. Das Darmstädter<br />
Unternehmen wurde vor 110<br />
Jahren gegründet. Jürgen Bernhardist<br />
seit knapp drei Dekaden<br />
Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer.<br />
„Wir legen größten Wert auf die<br />
individuelle Betreuung <strong>und</strong><br />
kompetente Beratung unserer<br />
K<strong>und</strong>en“, sagt der 55 Jahre alte<br />
Industriekaufmann. Als Mitglied<br />
der Soennecken eG,<br />
Deutschlands größter Marketing-<br />
<strong>und</strong> Einkaufsgenossenschaft,<br />
hat Bommarius Zugriff<br />
auf über 8000 Artikel, die entweder<br />
vomLager in der Haasstraße<br />
mit eigenem Lieferservice direkt<br />
zum K<strong>und</strong>en geliefert werden<br />
oder vom Logistikzentrum innerhalb<br />
von24St<strong>und</strong>en b<strong>und</strong>esweit<br />
per Paketdienst versendet<br />
werden. Die Produktpalette<br />
reicht vom Ordner über Toner<br />
<strong>und</strong> Tinte bis zu Speichermedien<br />
<strong>und</strong> kann jederzeit im Online-<br />
Shop unter www.bommarius.de<br />
bestellt werden. Selbstverständlich<br />
werden die Bestellungen<br />
auch telefonisch, per Fax oder<br />
E-Mail entgegengenommen.<br />
Zwei gr<strong>und</strong>legende Marktentwicklungen<br />
machen sich<br />
Bernhardzufolge bei den aktuellen<br />
Bestellungen stark bemerkbar:<br />
„Die klassische Situation, in<br />
der eine Sekretärin während der<br />
Mittagspause Hygiene- <strong>und</strong> Bewirtungsartikel<br />
besorgt, gibt es<br />
immer seltener.“ Büros mit Kaffee,<br />
Milch, Keksen <strong>und</strong> Reinigungsmitteln<br />
zu versorgen, wird<br />
zunehmend ein Job für Bommarius.<br />
„Das ist für K<strong>und</strong>en die<br />
schnellere <strong>und</strong> bequemere Lösung“,<br />
erklärt Bernhard. Außerdem<br />
verändert sich das ökologische<br />
Bewusstsein der K<strong>und</strong>en<br />
<strong>und</strong> die Nachfrage nach entsprechenden<br />
Produkten steigt.<br />
„Denn wer sich für ‚grüne‘ Warenentscheidet,<br />
kann langfristig<br />
mit Imagegewinnen für sein Unternehmen<br />
rechnen.“<br />
Dabei zählt laut Bernhard<br />
nicht das einzelne Produkt. Es<br />
gehe um die gesamte Wirkungskette:<br />
Vonder Materialauswahl<br />
über optimierte Herstellungs<strong>und</strong><br />
Logistikprozesse bis hin zu<br />
Verpackungen <strong>und</strong> Langlebigkeit.<br />
„Nachhaltig handeln <strong>und</strong><br />
Artikel mit der besten Öko- <strong>und</strong><br />
Wertebilanz zu finden, ist nicht<br />
einfach“, weiß Bernhard. Der<br />
Markt sei erst im Entstehungsprozess.„Doch<br />
die Absätze steigen,<br />
das Potenzial ist enorm.“<br />
Die MarkeTesa<br />
„Tesa“ ist eine Markenbezeichnung<br />
<strong>und</strong> zugleich Name der Tesa<br />
SE, eines Tochterunternehmens<br />
der Beiersdorf AG, Hamburg.<br />
Mit weltweit r<strong>und</strong> 4000<br />
Mitarbeitern produziert die Tesa-<br />
Gruppe Klebebänder <strong>und</strong> selbstklebende<br />
Systemlösungen. Das<br />
Wort „Tesafilm“ hat sich in der<br />
Jürgen Bernhard<br />
Kontakt<br />
Umgangssprache als Gattungsname<br />
für transparentes Klebeband<br />
etabliert <strong>und</strong> ist in den Duden<br />
aufgenommen worden.<br />
Dass die Öko-Produkte der<br />
Branche inzwischen weit mehr<br />
bieten als rauh-graues Recyclingpapier,<br />
beweist nach Bernhards<br />
Angaben der Hersteller Tesa.<br />
„Er unterstützt umweltbewusste<br />
Verbraucher mit seiner<br />
SubmarkeEco Logo.“ Diese umfasst<br />
bisher Verpackungsklebebänder,Klebefilm<br />
<strong>und</strong> Klebestifte.<br />
Die Produkte bestehen aus<br />
biobasierten Rohstoffen wie Naturkautschuk,<br />
sind lösungsmittelfrei<br />
<strong>und</strong> werden in recycelten<br />
Materialien verpackt. Zudem<br />
entsprechen sie den Anforderungen<br />
der DIN EN ISO 14021 für<br />
ökologische Standards.All diese<br />
Artikel <strong>und</strong> weitereÖko-Produkte<br />
können bei Bommarius Alles<br />
fürsBüro bezogen werden.<br />
Bommarius GmbH &Co. KG<br />
Haasstr.15<br />
64293 Darmstadt<br />
Telefon (06151) 935 92 -0<br />
Fax(06151) 935 92 -22<br />
info@bommarius.de<br />
www.bommarius.de<br />
[Infobox]
32 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Energieeffizienz im Büro<br />
Green Energy – Wie man mit Bürogeräten Strom spart<br />
In Unternehmen lassensichgroße Einsparpotenziale heben.<br />
So verbrauchen die r<strong>und</strong> 26,5Millionen Arbeitsplatzcomputer,die<br />
in Firmen, Behörden <strong>und</strong> Bildungseinrichtungen<br />
in Deutschland imEinsatz sind, nach<br />
Angaben des B<strong>und</strong>eswirtschaftsministeriumsjährlich<br />
vierTerawattst<strong>und</strong>en<br />
(TWh) Strom–mehr als ein großes<br />
Kohlekraftwerk im Jahr produzieren<br />
kann.<br />
Bis 2020 dürfte die Zahl der<br />
Rechner auf 37 Millionen<br />
Geräte steigen. Durch<br />
den Einsatz energieeffizienter<br />
Geräte sind hier erhebliche<br />
Energie- <strong>und</strong> Materialeinsparungen<br />
möglich. Lediglich jeder<br />
zweite Arbeitsplatzrechner gilt<br />
derzeit als energie- <strong>und</strong> materialeffizient.<br />
Dieser Anteil sollte<br />
nach Vorstellungen der Green <strong>IT</strong><br />
Allianz bis 2020 auf 85 Prozent<br />
erhöht werden. Gleichzeitig<br />
könnte der durchschnittliche<br />
Stromverbrauch von Arbeitsplatzcomputern<br />
in Deutschland<br />
von heute 150 kWh auf 60 kWh<br />
im Jahr 2020 verringert werden.<br />
Aber schon heute kann Energie<br />
einsparen, wenn man folgende<br />
Tipps berücksichtigt:<br />
Strom sparen<br />
am Arbeitsplatz<br />
Mit dem Label Energy Star werden<br />
energiesparende Geräte für<br />
Green <strong>IT</strong> Allianz<br />
Der Verband Bitkom, Konzerne,<br />
Forschungseinrichtungen <strong>und</strong> die<br />
B<strong>und</strong>esregierung wollen neue Wege<br />
zur Einsparung von Ressourcen<br />
in der <strong>IT</strong>-Branche <strong>und</strong> zum Einsatz<br />
von <strong>IT</strong>-Produkten in der Industriefertigung<br />
zur stärkeren Energieeffizienz<br />
erschließen. Die Green <strong>IT</strong> Allianz<br />
wurde im Rahmen des 3. Nationalen<br />
<strong>IT</strong>-Gipfels in Darmstadt<br />
eingerichtet. Ihre wichtigsten Ziele<br />
sind der Ausbau der Vorreiterrolle<br />
der <strong>IT</strong>K-Branche bei Green Technologies,die<br />
Verbesserung der Exportchancen<br />
deutscher Technologieanbieter<br />
sowie die Verstärkung der<br />
Zusammenarbeit zwischen Anbie-<br />
[Infobox]<br />
die <strong>IT</strong>, das Büro<br />
<strong>und</strong> die Consumer<br />
Electronics ausgezeichnet.<br />
Das Gütezeichen<br />
hilft,<br />
energieeffiziente<br />
Geräte beim Kauf<br />
zu erkennen <strong>und</strong><br />
auszuwählen. In<br />
den USA wird das<br />
Label bereits seit<br />
1992 verwendet, in<br />
der EU seit 2002. Das<br />
Energy-Star-Label<br />
weist Bürogeräte aus,die<br />
besonders stromsparend<br />
sind. Sie verbrauchen weniger<br />
Energie als herkömmliche<br />
Bürogeräte.<br />
Da in den meisten Büros<br />
elektrische Geräte wie<br />
PCs,Drucker <strong>und</strong> Monitore<br />
den ganzen Taglaufen,<br />
sollte hier schon bei der<br />
Anschaffung auf Geräte<br />
mit Energy-Star-Label geachtet<br />
werden.<br />
tern, Anwendern, Politik <strong>und</strong> Wissenschaft.<br />
Gemeinsam will man die<br />
besten Technologien mit dem geringsten<br />
CO2-Ausstoß identifizieren<br />
<strong>und</strong> deren Entwicklung <strong>und</strong><br />
Einführung beschleunigen. Die<br />
Green <strong>IT</strong> Allianz wird unterstützt<br />
von einigen Forschungseinrichtungen<br />
sowie unter anderem folgenden<br />
Unternehmen <strong>und</strong> Organisationen:<br />
Allianz, BSH Bosch <strong>und</strong> Siemens<br />
Hausgeräte,Deutscher Sparkassen<strong>und</strong><br />
Giroverband (DSGV), Deutsche<br />
Telekom, Fujitsu Technology<br />
Solutions, Germany Trade and Invest,<br />
Hitachi Data Systems, Hewlett-Packard,<br />
IBM, IDS Scheer, Infineon,<br />
Intel, Microsoft, Nokia Siemens<br />
Networks, Oracle, Ricoh,<br />
SAP, Software AG.<br />
FOTO: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />
GTR Green <strong>IT</strong>: Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esforschungsministerin<br />
Annette Schavan bei der Präsentation der Green-<strong>IT</strong>-Allianz.<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 33<br />
Stromverschwendung<br />
durch Handy-Ladegeräte<br />
Die Standby-Energieeffizienz<br />
von Handy-Ladegeräten ist sehr<br />
gering: das Ladegerät, das man<br />
ungenutzt in der Steckdose<br />
lässt, verbraucht dennoch<br />
Strom. Nach Schätzungen von<br />
Nokia könnte man weltweit<br />
jährlich eine Strommenge einsparen,<br />
die der Produktion zweier<br />
mittelgroßer Kraftwerke entspricht,<br />
wenn man konsequent<br />
das Ladegerät aus der Steckdose<br />
zieht. Diese verbrauchen nicht<br />
selten mehr als ganze 0,5 Watt<br />
pro St<strong>und</strong>e –fast 4500 Watt pro<br />
Jahr für ein einzelnes Ladegerät,<br />
das man permanent in der Steckdose<br />
lässt. Ziehen Sie also immer<br />
das Ladegerät aus der Steckdose,nachdem<br />
Sie Ihr Mobiltelefon<br />
vollständig aufgeladen haben:<br />
das spart Strom <strong>und</strong> schont<br />
Ihren Geldbeutel.<br />
Stromspar-Hilfe:<br />
Steckerleiste!<br />
Normale Steckerleisten verbrauchen<br />
auch dann noch eine geringe<br />
Menge Strom, wenn die angeschlossenen<br />
Geräte gar nicht<br />
laufen. Verwenden Sie daher immer<br />
schaltbare Steckerleisten:<br />
Ein Knopfdruck <strong>und</strong> sowohl die<br />
Steckerleiste als auch alle angeschlossenen<br />
elektrischen Geräte<br />
sind sauber vom Stromnetz getrennt<br />
<strong>und</strong> verbrauchen garantiert<br />
keinen Reststrom mehr.<br />
Irrtümer über die<br />
Energiesparlampe<br />
Angeblich soll der Stromverbrauch<br />
von Energiesparlampen<br />
bei häufigem An- <strong>und</strong> Ausknipsen<br />
höher sein als bei normalen<br />
Glühbirnen. Dieses Gerücht hält<br />
sich hartnäckig, entspricht aber<br />
nicht den Tatsachen. Fakt ist,<br />
dass eine moderneEnergiesparlampeeine<br />
sehr hohe<br />
Schaltfestigkeit<br />
hat, das<br />
heißt man<br />
kann sie bedenkenlosan<strong>und</strong>ausschalten,<br />
ohne dass<br />
sie dabei kaputt<br />
geht oder<br />
der Energieverbrauch<br />
steigt. Die<br />
meisten modernenEnergiesparlampen<br />
haben eine sogenannte Vorheizfunktion,<br />
mittels derer<br />
Schäden oder erhöhter Stromverbrauch<br />
durch häufiges An<strong>und</strong><br />
Ausschalten verhindert<br />
wird.<br />
Auf Bildschirmschoner<br />
verzichten<br />
Früher verhinderten Bildschirmschoner<br />
am Computer,<br />
dass sich bei längerem Betrieb<br />
das Bild in den Monitor einfrisst.<br />
Die Lösung damals waren<br />
Bildschirmschoner, die nach<br />
kurzer Zeit ansprangen <strong>und</strong> dieses<br />
Einfressen verhinderten.<br />
Bei heutigen LCD-Bildschirmen<br />
besteht diese Einbrenn-Gefahr<br />
nicht mehr. Der Bildschirmschoner<br />
mag daher ein nettes<br />
kleines Spielzeug sein, hat aber<br />
keine wirkliche Funktion mehr.<br />
Im Gegenteil: für den Computer<br />
ist der Bildschirmschoner<br />
nichts anderes als ein laufendes<br />
Programm, das entsprechend<br />
auch Strom verbraucht. Verzichten<br />
Sie daher auf Bildschirmschoner<br />
oder stellen Sie<br />
in den Energiespar-Einstellungen<br />
Ihres Betriebssystems ein,<br />
dass sich der Monitor nach wenigen<br />
Minuten der Inaktivität<br />
ganz ausschalten soll.<br />
DSL-Modem <strong>und</strong> Router<br />
regelmäßig ausschalten<br />
Schalten Sie Büro-Kommunikationsgeräte<br />
regelmäßig aus,<br />
wenn sie nicht mehr gebraucht<br />
werden? Diese Geräte 24 St<strong>und</strong>en<br />
lang am Tageingeschaltet<br />
zu lassen ist vollkommen unnötig<br />
<strong>und</strong> ist, wie im Falle vonWireless-Routern,<br />
auch gefährlich:<br />
denn wenn Ihr Wireless<br />
den ganzen Tagfunkt, kann es<br />
auch 24 St<strong>und</strong>en am Tag ge-<br />
hackt werden! Daher schalten<br />
Sie diese Kommunikationsgeräte<br />
einfach komplett aus, sobald<br />
sie nicht mehr benötigt werden.<br />
Sie müssen keine Angst haben,<br />
dass die Konfigurationen Ihrer<br />
Kommunikationsgeräte anschließend<br />
gelöscht sind: Ihre<br />
Daten speichern die Geräte<br />
auch, wenn Sie vom Netz getrennt<br />
sind. Werden sie anschließend<br />
wieder ans Netz angeschlossen,<br />
sind sie in der Regel<br />
sofort einsatzbereit.<br />
Drucker, Scanner <strong>und</strong> Lautsprecher<br />
sind aus dem Arbeitsalltag<br />
kaum noch wegzudenken.<br />
Allerdings müssen diese Geräte<br />
nicht 24 St<strong>und</strong>en am Tageingeschaltet<br />
bleiben, wenn man nur<br />
selten druckt, scannt oder die<br />
Lautsprecher benötigt. Schalten<br />
Sie diese Geräte daher immer<br />
aus, wenn sie nicht benötigt<br />
werden. Verzichten Sie auch darauf,<br />
diese Geräte einfach nur<br />
auf Standby zuschalten, da sie<br />
in diesem Modus ebenfalls<br />
Strom verbrauchen.<br />
Wer diese Tipps beachtet,<br />
spart nicht nur Kosten, sondern<br />
schont auch noch die Umwelt<br />
indem er die CO2-Emissionen<br />
senkt.<br />
Quelle: www.strom.preis.de<br />
Handy-<br />
Ladekabel:<br />
Sie sind keine<br />
Stromfresser,<br />
aber auch Handy-Ladegeräte<br />
verbrauchen im<br />
dauerhaften<br />
Standby-Betrieb<br />
unnötig Energie<br />
–bis zu 4500<br />
Watt jährlich.<br />
FOTO: DPA
34 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
FOTOS: MESSE ESSEN<br />
Entega<br />
Die Entega Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />
GmbH &Co. KG <strong>und</strong> die<br />
Entega Vertrieb GmbH &<br />
Co. KG (Privatk<strong>und</strong>en), beide<br />
mit Sitz in Darmstadt,<br />
sind Vertriebstöchter der<br />
Heag Südhessische Energie<br />
AG (HSE). B<strong>und</strong>esweit gehört<br />
Entega durch den Mutterkonzern<br />
zu den acht führenden<br />
regionalen Energieversorgern.<br />
HSE beliefert<br />
insgesamt mehr als eine<br />
Million Menschen mit Energie<br />
<strong>und</strong> beschäftigt r<strong>und</strong><br />
2400 Mitarbeiter.<br />
[Infobox]<br />
Gutfür die Umwelt,<br />
gutfür die Firmenkasse<br />
Energie – Die Entega Geschäftsk<strong>und</strong>en GmbH &Co. KG<br />
setzt auf das Prinzip klimaneutrales Wirtschaften:<br />
Ökostrom, Aufforstungsprojekte <strong>und</strong> sparsamer Konsum<br />
VON ANDREAS WOLLNY<br />
Ist das eine ökologische Wende<br />
oder einfach nur ganz<br />
schön gewagt? Ein Energieversorger<br />
will nicht mehr davon<br />
leben, dass K<strong>und</strong>en viel verbrauchen.<br />
Vielmehr mahnt er zu einem<br />
bewussten <strong>und</strong> sparsamen<br />
Konsum. „Alles anderewäreIrrsinn“,<br />
sagt Geschäftsführer<br />
Frank Gey. Er leitet die Entega<br />
Geschäftsk<strong>und</strong>en GmbH &Co.<br />
KG.<br />
Eine wichtige Rolle spielen<br />
für sein Unternehmen kohlendioxidfreier<br />
Ökostrom <strong>und</strong> Erdgas.<br />
Der fossile Brennstoff ist zwar<br />
nicht ohne CO 2-Außstoß zu haben.<br />
Doch was Förderung,<br />
Transport <strong>und</strong> Verbrauch verursachen,<br />
kompensiert der Energieanbieter<br />
durch langfristig angelegte<br />
Aufforstungsprojekte,<br />
zum Beispiel im Westen Kanadas.<br />
„In unserer Branche haben<br />
die traditionellen Geschäftsmodelle<br />
ausgedient“, sagt Gey. Das<br />
neue Prinzip lautet: klimaneutrales<br />
Wirtschaften.<br />
Denn Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie<br />
stehen nicht im Widerspruch<br />
zueinander. ImGegenteil,<br />
findet Gey. Klimaschutz sei<br />
sehr viel mehr als nur das gute<br />
Gefühl, etwas Richtiges zu tun.<br />
„Wer als Unternehmer unnötigen<br />
Energieverbrauch vermeidet,<br />
entlastet neben der CO<br />
2-Bilanz auch das Firmenkonto.“<br />
Eine ökologische Ausrichtung<br />
werde aus K<strong>und</strong>ensicht<br />
zunehmend wichtiger <strong>und</strong> bestimme<br />
das unternehmerische<br />
Handeln. „Eine nachhaltig ökologische<br />
Positionierung verspricht<br />
deutliche Wettbewerbsvorteile<br />
gegenüber Mitbewerbern.“<br />
Darum profiliert sich Entega<br />
nicht nur als Energielieferant.<br />
Im Fokus stehen auch
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 35<br />
nachhaltig ausgerichtete<br />
Dienstleistungen, zum Beispiel<br />
Energieeffizienz-Analysen.<br />
Entega-Berater identifizieren<br />
vorOrt bei K<strong>und</strong>en energetische<br />
Schwachstellen der betrieblichen<br />
Infrastruktur. Im Anschluss<br />
zeigen die Experten das<br />
Optimierungspotenzial auf. „Ob<br />
Heizung, Lüftung oder Klimatechnik<br />
–oft können bis zu 40<br />
Prozent des ursprünglichen<br />
Verbrauchs eingespartwerden“,<br />
erklärt<br />
Gey. Teil der<br />
Analyse ist auch<br />
eine Beratung<br />
über staatliche<br />
Förderprogramme<br />
für Unternehmen,<br />
die gezielt<br />
auf Energieeffizienzsetzen.<br />
Neu im Service-Portfolio<br />
von Entega ist<br />
ein Energy Audit<br />
für Beleuchtungstechnik<br />
in<br />
Firmen <strong>und</strong> Einrichtungen.<br />
Das<br />
Angebot wurde<br />
auf der internationalen<br />
Messe<br />
„E-World <strong>2011</strong>“<br />
in Essen vorgestellt.<br />
Dabei kooperiert<br />
Entega<br />
mit dem LichtherstellerOsram.<br />
„Unsere Fachberatungen<br />
fördern ein effizientes <strong>und</strong> in<br />
Hinblick auf geltende Normen<br />
geeignetes Beleuchtungsmanagement“,<br />
sagt Gey.<br />
Ziel ist es,die Lichtqualität in<br />
Büroräumen ebenso wie beispielsweise<br />
in Produktionshallen<br />
zu verbessern. Zugleich sollen<br />
CO2-Außstoß, Energie- <strong>und</strong><br />
Wartungskosten reduziert werden.<br />
Hierfür bewähren sich in<br />
der Praxis unter anderem langlebige<br />
<strong>und</strong> sparsame Lichtquellen,<br />
Leuchten mit optimierter Lichtlenkung<br />
oder Präsenzmelder<br />
wie auch Tageslichtsensoren.<br />
Frank Gey FOTO: ENTEGA<br />
Was heißt „klimaneutral“?<br />
Klimaneutral bedeutet zum einen, dass ein<br />
Produkt emissionsfrei hergestellt, genutzt<br />
<strong>und</strong> entsorgt wird. Das kann etwaÖkostrom<br />
sein, er stammt aus regenerativen Quellen:<br />
Wind- <strong>und</strong> Wasserkraft, Solarenergie <strong>und</strong><br />
Biomasse.Zum anderen bedeutet klimaneutral,<br />
dass entstandene Emissionen an anderer<br />
Stelle ausgeglichen werden, zum Beispiel<br />
durch die Wiederherstellung von Waldökosystemen.<br />
[Hintergr<strong>und</strong>]<br />
FOTO: OSRAM-PRESSEBILD
36 Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Kompakter<br />
Edel-Japaner<br />
Roadshow –Der neue Lexus<br />
CT200h zur PreviewinDarmstadt<br />
VON ALEXANDER GÖTZ<br />
Mit dem 4,32 Meter langen<br />
Fünftürer erweitert<br />
die noble Toyota-<br />
Tochtermarke inihrem 20-jährigen<br />
Bestehen nicht nur ihr Portfolio<br />
nach unten, sondern will<br />
sich auch mit außergewöhnlicher<br />
Technik deutlich von den<br />
konventionellen Konkurrenten<br />
absetzen.<br />
„Der CT 200h soll in <strong>2011</strong> die<br />
Hälfte unserer Verkäufe im Lexus-Forum<br />
Darmstadt ausmachen“<br />
betont Verkaufsleiter<br />
Emek Erdogan das ambitionierte<br />
Ziel der Edel-Japaner. Der erste<br />
Enthüllung:<br />
Der Lexus CT 200h<br />
erweitertdie Modellpalette<br />
der noblen Toyota-Tochter<br />
in Richtung Premium-Kompaktklasse.<br />
FOTOS: ALEXANDER GÖTZ<br />
DasLexus-Forum Darmstadtist gut gefüllt, als die<br />
Roadshow zur Previewdes neuen HybridModells CT<br />
200h am Sonntagabend in der Gräfenhäuser Straße<br />
Station macht.R<strong>und</strong> 100Gäste sindzur Enthüllung<br />
jenes Modells gekommen, dasnun im Frühjahranden<br />
Startgehen <strong>und</strong> dieMitbewerber BMW <strong>und</strong> Audi ausbremsensoll.<br />
Eindruck beim Test des neuen<br />
Hybriden belegt, dass dies kein<br />
Wunschdenken ist.<br />
Sparsam <strong>und</strong> sportlich mit<br />
Kraft aus zwei Herzen<br />
Neben einem gelungen geschwungenen<br />
Blechkleid sind<br />
es vor allem die inneren Werte,<br />
die in dieser Klasse einmalig<br />
sind: Der Hybrid-Motor, der<br />
schon im Toyota Prius seinen<br />
Dienst verrichtet. Der 1,8-Liter-<br />
Vierzylinder-Benziner leistet<br />
im Lexus 99 PS <strong>und</strong> 142 Newtonmeter<br />
<strong>und</strong> läuft im Verb<strong>und</strong><br />
mit einem 82 PS <strong>und</strong> 207 Nm
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Firmen <strong>und</strong> Produkte –WIE präsentiert 37<br />
starken Elektromotor. Heraus<br />
kommt eine sogenannte Systemleistung<br />
von 136 PS. Diese<br />
reichen für ein spritziges Fahrgefühl<br />
vollkommen aus.Der direkte<br />
Konkurrent zum Audi A3<br />
schafft den Sprint auf 100km/h<br />
in zehn Sek<strong>und</strong>en, die Höchstgeschwindigkeit<br />
liegt bei 180<br />
km/h. Der Lexus lässt sich für<br />
wenige Kilometer emissionsfrei<br />
rein elektrisch bewegen. Dies<br />
klappt bis zu einer Geschwindigkeit<br />
von etwa 50 km/h.<br />
Ebenso schaltet das Hybrid-System<br />
bei ruhigem Landstraßentempo<br />
auf „Sailing“ (Segeln),<br />
sobald man nur leicht vom Gas<br />
geht. Entsprechend niedrig fallen<br />
die Verbrauchswerte aus.<br />
Lexus verspricht 3,8 Liter je 100<br />
Kilometer <strong>und</strong> 89 Gramm CO 2<br />
pro Kilometer.<br />
Edle Verarbeitung <strong>und</strong><br />
hoher Komfort bestätigen<br />
Premium-Ansprüche<br />
Das Fahrwerk ist straff, die Federung<br />
überzeugend – auf den<br />
Feldwegen Arheilger Spargeläcker<br />
verhält sich der Wagen ruhig<br />
<strong>und</strong> bietet einen fast ruckfreien<br />
Blick über das heimische<br />
Grün. Schnell fühlt man sich<br />
wohl im CT 200h. Das Cockpit<br />
ist klar gezeichnet, die verwendeten<br />
Materialien sind hochwertig,<br />
die Verarbeitung edel. Auch<br />
Sitze, Sitzposition, Bedienung<br />
sowie Platzangebot vorne <strong>und</strong><br />
hinten geben keinen Anlass zur<br />
Kritik. Der Kofferraum ist mit<br />
375 Litern ausreichend groß <strong>und</strong><br />
lässt sich durch getrennt umklappbareRückenlehnen<br />
in eine<br />
Via Display wird der Fahrer informiert,<br />
ob er gerade elektrisch oder mit Verbrennungsantrieb<br />
unterwegs ist. FOTOS: ALEXANDER HEIMANN<br />
durchgehend ebene Ladefläche<br />
für 985 Liter Gepäck verwandeln.<br />
Noch vor Markteintritt<br />
ausgezeichnet<br />
Auf der Brüssel Motor Show<br />
wurde der neue Lexus CT 200h<br />
zum „Clean Car of the Year <strong>2011</strong>“<br />
in der Kategorie „Flotte“ gekürt.<br />
Der Preis wurde vonden führenden<br />
belgischen Automobilmagazinen<br />
„Le Moniteur Automobile“<br />
<strong>und</strong> „Fleet“, der Rennstrecke<br />
Zolder <strong>und</strong> dem belgischen Automobilklub<br />
VABvergeben. Ausgewählt<br />
<strong>und</strong> bewertet wurden<br />
die Kandidaten nach zehn Kriterien<br />
im Hinblick auf die Unterhaltskosten<br />
über den gesamten<br />
Lebenszyklus. Eine Auszeichnung,<br />
mit der sich vor allem bei<br />
Flottenk<strong>und</strong>en Gehör verschafft<br />
werden sollte.<br />
Gelungener Abend<br />
mit vielversprechendem<br />
Ausblick<br />
Als gegen 23 Uhr die letzten Gäste<br />
das Lexus-Forum Darmstadt<br />
verlassen, ist Emek Erdogan<br />
sichtlich zufrieden. „Ich habe<br />
ein sehr gutes Gefühl über diesen<br />
Abend. Viele haben sich live<br />
am Auto von seiner Qualität<br />
überzeugt, Probefahrten wurden<br />
vereinbart <strong>und</strong> erste Bestellungen<br />
haben sich angebahnt.<br />
Wir sind zuversichtlich was die<br />
Markt- Performance des Modells<br />
angeht.“ Verkaufsstart des Lexus<br />
CT 200h ist am 19. März<br />
<strong>2011</strong>. Die Preise beginnen bei<br />
28 900 Euro.
38 Advertorials MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
AMADORO<br />
Spanische Weine<br />
–ihnen hat sich<br />
Stephan Rath verschrieben,<br />
seit er<br />
einige Jahren in der<br />
Nähe von Barcelona<br />
lebte.Bei seinen<br />
Streifzügen durchs<br />
Land entwickelte er<br />
seine Leidenschaft<br />
für spanische Weine,<br />
die damals in<br />
Deutschland noch<br />
fast unbekannt waren.<br />
Schließlich gab<br />
es dort viele alte<br />
Rebbestände zu<br />
entdecken. Oder<br />
Rebsorten, die die<br />
Reblausinvasion<br />
im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
überlebt hatten.<br />
Und damit Weine,<br />
die anders waren<br />
als Franzosen <strong>und</strong><br />
Italiener.<br />
„Daraus ist die Idee geboren, spanischen<br />
Wein nach Deutschland zu importieren“,<br />
erinnert sich der 50-Jährige.Gesagt,<br />
getan, vor r<strong>und</strong> elf Jahren startete<br />
er in Langen bei Frankfurt seinen Weingroßhandel<br />
Tintoyblanco für die gehobene<br />
Gastronomie.„Zu unseren K<strong>und</strong>en<br />
gehören beispielsweise die Sansibar <strong>und</strong><br />
MOLINA’S GRANCONSUMO<br />
Wein ist meineLeidenschaft“,<br />
sagt<br />
Marcus Molina.<br />
Also überrascht<br />
es nicht, dass er<br />
sie zu seinem Beruf<br />
gemacht hat<br />
<strong>und</strong> inzwischen<br />
die größte Auswahlitalienischer<br />
<strong>und</strong> spanischer<br />
Weine in<br />
ganz Südhessen<br />
anbietet. Molina<br />
führt in zweiter<br />
Generation die<br />
1964 mit einem<br />
Feinkostgeschäft<br />
begründete Familientradition<br />
fort.<br />
Neben dem von<br />
seinen Eltern gegründeten<br />
Laden<br />
in der Stadtmitte,<br />
heute mit Sitz in der Adelungstraße, ist<br />
der Großmarkt „Molina’s GranConsumo“<br />
in der Nähe des Hauptbahnhofs seit<br />
sechs Jahren das Herzstück seines Unternehmens.<br />
Auf 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche<br />
finden sich Weine aus Italien, Spanien<br />
<strong>und</strong> in kleinerer Zahl aus Portugal<br />
<strong>und</strong> Übersee. Dass Spaniens Erzeugnis-<br />
Stephan Rath FOTO: ALEXANDER HEIMANN<br />
die Sturmhaube auf Sylt, aber auch das<br />
Ritz Carlton auf den Cayman Islands“.<br />
Aber auch regionale Gastronomen beliefert<br />
Rath aus seinem 600 Quadratmeter<br />
großen Lager.<br />
Seit zwei Jahren gehören auch Privatleute<br />
zu seinen K<strong>und</strong>en –für sie hat er<br />
eigens den Online-Versand Amadorogegründet.<br />
250 Weine, ausschließlich aus<br />
Spanien, zählen zum Angebot. Preislich<br />
geht es bei 5,90 Euro los, aber auch Raritäten<br />
wie eine 8500-Euro-Magnumflasche<br />
des Weingutes Hermanos Sastre<br />
mit 15 Litern Inhalt können geordert<br />
werden. Mit seinem Onlineshop beliefert<br />
Rath ebenfalls internationale K<strong>und</strong>en<br />
– zwischen Skandinavien, Polen<br />
<strong>und</strong> Frankreich. Ein Ladengeschäft gibt<br />
Marcus Molina FOTO: ALEXANDER GÖTZ<br />
se breiten Raum im GranConsumo einnehmen,<br />
sei Herzenssache, erzählt Molino.<br />
Denn seine Familie stamme aus<br />
Spanien. „Seit einigen Jahren sind diese<br />
Weine stark im Aufwind“, freut er sich.<br />
Noch größer ist das Sortiment aus Italien<br />
–schließlich haben unzählige italienische<br />
Restaurants zu deren Beliebtheit<br />
beigetragen.<br />
Alles in allem hat Molina 1400 Weine<br />
zu Preisen zwischen drei <strong>und</strong> 600 Euro<br />
im Angebot –<strong>und</strong> ein entsprechend großes<br />
Lager. Neben Privatk<strong>und</strong>en zählen<br />
Restaurants <strong>und</strong> Weinhandlungen aus<br />
dem ganzen Rhein-Main- <strong>und</strong> Rhein-<br />
Neckar-Gebiet zu seinen K<strong>und</strong>en. Allein<br />
im GranConsumo stehen fünf Weinfachberater,<br />
allesamt ehemalige Winzer, als<br />
nicht, aber zweimal jährlich lädt Ein-<br />
Mann-Unternehmer Rath, der jährlich<br />
r<strong>und</strong> eine halbe Million Euro Umsatz<br />
erwirtschaftet, zu Verkostungen ins Lager<br />
in Langen.<br />
Und was ist nun das Besondere an<br />
den spanischen Weinen? Neben einem<br />
„grandiosen Preis-Genuss-Verhältnis“,<br />
so Rath, sei es auch die Vielfalt der Weine.<br />
„Wasviele nicht wissen: In Spanien<br />
wirdebenso viel Weißwein wie Rotwein<br />
produziert.“ Und gerade die Weißen<br />
zeichneten sich durch eine sehr harmonische<br />
Säure aus, enthielten wenig<br />
Gerbsäure <strong>und</strong> seien stets durchgereift.<br />
Aber auch die spanischen Roten hätten<br />
inzwischen viele Fans in Deutschland<br />
<strong>und</strong> seien längst kein Geheimtipp mehr,<br />
freut er sich.<br />
INTERNET: WWW.AMADORO.DE<br />
Ansprechpartner bereit, berichtet der<br />
47-jährige Betriebswirt, der sich selbst<br />
durch Messebesuche <strong>und</strong> Weinreisen in<br />
seinem Metier fit hält. Insgesamt beschäftigt<br />
das Unternehmen, zu dem<br />
auch ein Internetshop gehört, 25 Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> erwirtschaftet einen Jahresumsatz<br />
von über fünf Millionen Euro.<br />
Auch für Veranstaltungen ist Molina<br />
der richtige Ansprechpartner. Alljährlich<br />
organisiert sein Team zwei Weinmessen<br />
im Prinz-Emil-Schlösschen in<br />
Darmstadt, die regelmäßig über 1000<br />
Besucher anlocken. Auch Weinproben,<br />
Seminare<strong>und</strong> andereEvents können organisiert<br />
werden –auf Wunsch im Weinkeller<br />
des GranConsumo, in dem besondere<br />
Schätze <strong>und</strong> seltene Jahrgänge liegen.<br />
INTERNET: WWW.CASAMOLINA.DE
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert 39<br />
Quelle: Bloomberg<br />
Lieber BRIC<br />
oder PIGS<br />
oder doch<br />
beides?<br />
Geschickte<br />
Risikostreuung –<br />
Gerade international<br />
das A<strong>und</strong> Ojeder Geldanlage<br />
BRIC-Länder versprechen<br />
langfristiges Wachstum–<br />
SüdeuropasPIGS-Aktien<br />
<strong>und</strong> -Bonds zuletzt teilweise<br />
erholt –Inflation bedroht<br />
derzeit BRIC´s mehr<br />
als die PIGS<br />
MXBRIC Index (MSCI BRIC)<br />
SX5E Index (EURO STOXX 50 (Price) EUR)<br />
DAX Index (Deutsche Börse AG German Stock Index DAX)<br />
Normalized As Of 01/01/2010<br />
Last Price<br />
MXBRIC Index – on 2/15/11 103.1087<br />
SX5E Index 101.4619<br />
DAX Index 122.5849<br />
VON BRUNO HIDDING<br />
AAls dieser Artikel geplant<br />
wurde hatte der Autor folgende<br />
Überschrift vor Augen:<br />
Lieber BRIC als PIGS. Das sollte<br />
vor vorneherein klar machen, dass<br />
die BRIC-Wachstumsländer (Brasilien,<br />
Russland, Indien <strong>und</strong> China) eine<br />
erfolgreichere Geldanlage in Aktien<br />
<strong>und</strong> eventuell auch Anleihen versprechen<br />
als die doch sehr in Verruf<br />
geratenen südeuropäischen PIGS-<br />
Staaten (Portugal, Italien/Irland,<br />
Griechenland <strong>und</strong> Spanien). Aber<br />
dann kam indieser schnelllebigen<br />
Finanzwelt doch alles wieder einmal<br />
BRIC: VonBörsianern schon vor<br />
Jahren geschaffene Abkürzung<br />
für die Länder Brasilien, Russland,<br />
Indien <strong>und</strong> China.<br />
PIGS: Steht analog dazu –etwas<br />
abschätzig, da PIG im englischen<br />
„Schwein“ heißt –für die europäischen<br />
Sorgenländer Portugal,<br />
Italien/Irland, Griechenland<br />
<strong>und</strong> Spanien.<br />
ganz anders. Das „PIG“ (englisch:<br />
Schwein), also die Märkte in den<br />
PIGS-Staaten, legte bei Aktien <strong>und</strong><br />
Bonds eine erstaunliche Erholung an<br />
den Tag, während über den BRIC-<br />
Staaten doch einige die Anleger zur<br />
Nachdenklichkeit stimmende Wolken<br />
aufzogen.<br />
Steigende Inflation<br />
trifft die BRIC´s &Co.<br />
Jan. Feb. Mär. Apr. Mai. Jun. Jul. Aug. Sep. Okt. Nov. Dez. Jan. Feb.<br />
2010 <strong>2011</strong><br />
FOTO: GERD ALTMANN/PIXELIO.DE<br />
Eine dieser Wolken heißt Inflation.<br />
Angefacht von den steigenden Preisen<br />
für viele Rohstoffe, <strong>und</strong> zwar industrielle<br />
<strong>und</strong> vorallem auch agrarische<br />
Rohstoffe,also Nahrungsmittel,<br />
wird für Länder wie China <strong>und</strong> Indien<br />
zum Beispiel doch mit erhebli-<br />
chen negativen Auswirkungen gerechnet.<br />
Das Dumme bei diesen Verteuerungen<br />
von Lebensmitteln ist,<br />
dass in diesen sogenannten Schwellenländern<br />
die Verteuerung von Lebensmitteln<br />
<strong>und</strong> auch Energie im<br />
Budget der Verbraucher wesentlich<br />
stärker durchschlägt als in den Industrieländern.<br />
In Industrieländern<br />
werden statistisch r<strong>und</strong> 15 Prozent<br />
der Haushaltsausgaben für Nahrungsmittel<br />
verwendet. In Ländern<br />
wie Russland, China <strong>und</strong> Indien sind<br />
es aber etwa 50Prozent des Haushaltsbudgets,<br />
in manchen armen<br />
Ländern Afrikas sogar bis zu 75 Prozent.<br />
Kein W<strong>und</strong>er also, dass in Ländern<br />
wie Brasilien, China <strong>und</strong> auch<br />
Indien die Leitzinsen zwecks Inflationsbekämpfung<br />
bereits angehoben<br />
worden sind. Die befürchteten Folgen:<br />
Abschwächung des Wirtschaftswachstums,<br />
das aber trotzdem<br />
weiterhin deutlich über dem in<br />
den reifen Industrieländern liegen<br />
wird. Schon nach der Finanzkrise<br />
2008/2009 war es nicht mehr so,<br />
dass die BRIC´s einen Schnupfen bekamen,<br />
weil die Industrieländer geniest<br />
hatte. Vielmehr haben die<br />
BRIC-Länder nach einer kleinen Delle<br />
schnell wieder in ihrem Wachstum<br />
aufgeholt <strong>und</strong> damit die Industrieländer,<br />
vor allem Deutschland aufgr<strong>und</strong><br />
seiner spezifischen Exportschwerpunkte,<br />
mit gezogen. Eigentlich<br />
erstmals hat das Wachstum in<br />
den Schwellenländern die weltweite<br />
Konjunkturerholung nach der Krise<br />
„angeführt“, heißt es in einer Analyse<br />
vonDeutsche Bank Research. Das<br />
leuchtet ein. Denn wo wäre die deutsche<br />
Automobilindustrie derzeit ohne<br />
China?<br />
Weiterevorsichtige<br />
Zinsanhebungen möglich<br />
Die Börsen der BRIC-Länder haben<br />
allerdings zuletzt aufgr<strong>und</strong> der Zins-<br />
125<br />
122.5849<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
103.1087<br />
101.4619<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80
40 Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
Jan 10<br />
Feb 10<br />
erhöhungen beziehunggsweise der<br />
davon abgeleiteten Folgewirkungen<br />
überwiegend eher nachgegeben<br />
(vergl. Chart). Das allerdings nach<br />
vorherigen Kursavancen. Und vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> einer relativ niedrigen<br />
Zinsausgangsbasis können diese<br />
ersten Zinsmaßnahmen kaum als<br />
deutlich restriktiv bezeichnet werden.<br />
Doch ist es kein W<strong>und</strong>er, wenn<br />
bei einem ersten Drehen an der Zinsschraube<br />
die Anleger erst einmal vorsichtiger<br />
werden <strong>und</strong> sehen wollen,<br />
wie sich die neue restriktivereKreditpolitik<br />
auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
auswirkt. Wie wird zum<br />
Beispiel ein Land wie China mit diesem<br />
Problem fertig?Börsianer erinnern<br />
sich des alten –dummen –Börsenspruches:<br />
what goes up, must<br />
come down“. Nur ist die Frage, wie<br />
lange dieser Abwärtstrend anhält<br />
<strong>und</strong> wie weit er führt. In diesem<br />
Punkt wirdviel davonabhängen, wie<br />
Mrz 10<br />
PIGS: Gewinnerwartungen für das Jahr <strong>2011</strong><br />
Apr 10<br />
Mai 10<br />
Jun 10<br />
Jul 10<br />
Portugal Irland Griechenland Spanien Deutschland (DAX)<br />
Aug 10<br />
Sep 10<br />
Okt 10<br />
sich die Nahrungsmittel- <strong>und</strong> Rohstoffpreise<br />
weiter entwickeln. Hält<br />
der Preisanstieg an dieser Front an,<br />
sind durchaus noch weitere vorsichtige<br />
Zinsschritte möglich. Doch sollten<br />
diese die Konjunktur in diesen<br />
Schwellenländern kaum sehr stark<br />
belasten. Doch könnte die erst einmal<br />
zu beobachtende Zurückhaltung<br />
der internationalen Anlegerschaft,<br />
die mit ihren Geldanlagen die Aktienmärkte<br />
in diesen Ländern noch<br />
2010 stark positiv beeinflusst hatten,<br />
erst einmal für noch weiter schwache<br />
Märkte sorgen.<br />
Überwiegend gehen die Schwellenländer-Spezialisten<br />
davon aus,<br />
dass die vier „BRIC´s“, <strong>und</strong> auch einige<br />
andere Schwellenländer, auch<br />
künftig ein deutlich stärkeres Wirtschaftswachstum<br />
aufweisen dürften<br />
als die Industrieländer. Sofern, so<br />
wird gelegentlich angefügt, sich die<br />
Inflation nicht deutlich ausweitet.<br />
Dahinter steht auch die Beobachtung,<br />
dass die Staatsfinanzen der<br />
meisten Schwellenländer heutzutage<br />
gesünder sind als die der meisten<br />
Industrieländer.Allerdings wirdsich<br />
das Wachstum in den meisten<br />
Schwellenländern künftig aus anderenQuellen<br />
speisen. Wachstumstreiber<br />
dürfte künftig nicht mehr so sehr<br />
der Exportsektor sein, sondern der<br />
Konsum auf den Binnenmärkten. Ein<br />
Gr<strong>und</strong> mehr, weshalb eine ausgesprochen<br />
differenzierte Betrachtung<br />
der einzelnen Länder anzuraten ist.<br />
Nov 10<br />
<strong>2011</strong> wird für die Schwellenländer<br />
ein spannendes Jahr,der mittelfristig<br />
positive Trend sollte aber nicht gebrochen<br />
werden, ist die zuversichtliche<br />
Einschätzung der Berenberg-<br />
Bank-Analysten.<br />
Das Wirtschaftswachstum<br />
entschärft die<br />
PIGS-Problematik<br />
Deutlich andersist die Lage hingegen<br />
bei den meisten der PIGS-Länder,wo<br />
sich Aktien <strong>und</strong> auch die Anleihepreise<br />
zuletzt teilweise deutlich –<br />
nach den vorherigen Einbrüchen -<br />
erholen konnten. Aber es ist erst einige<br />
Wimpernschläge her, dass zum<br />
Beispiel der in die Fußstapfen von<br />
Andre Kostolany strebende Börsenguru<br />
Professor Max Otte (vergl. <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
August/September<br />
2010) einen Ausschluss der PIGS-<br />
Dez 10<br />
Jan 11<br />
Feb 11<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
Schuldensünder aus der Eurozone<br />
forderte. Inzwischen haben wir alle<br />
zur Kenntnis genommen, dass der<br />
vorübergehend wegen dieser Schuldenländer<br />
schwächelnde Euro sich<br />
deutlich erholt hat. Schützenhilfe erhielt<br />
de Euro–<strong>und</strong> damit die Schuldnerländer<br />
–vom anziehenden Wirtschaftswachstum<br />
im Eurogebiet. Die<br />
Schuldnerländer mussten sich nicht<br />
mehr allein auf ihrepolitischen Konsolidierungsmaßnahmen<br />
verlassen,<br />
vielmehr bekommen sie Schützenhilfe<br />
vonder Konjunktur,formulierte<br />
es der vom Autor sehr geschätzte<br />
Volkswirt Martin Hüfner.Wäreallerdings<br />
anzufügen, dass dieses Wachstum<br />
im Eurogebiet –besonders in<br />
Deutschland - wiederum von dem<br />
anhaltend hohen Wachstum in den<br />
Schwellenländern profitiert hat. Der<br />
Kreis schließt sich!<br />
Die PIGS-Schuldenkrise<br />
könnte wieder aufflackern<br />
Die Folge: Die Anleger fassen wieder<br />
mehr Vertrauen in die Länder Südeuropas,<br />
die Aktienindices vieler Länder<br />
zeigten zuletzt nach oben <strong>und</strong><br />
auch die Zinsaufschläge, die diese<br />
Länder bei internationalen Anleiheemissionen<br />
zahlen mussten, bildeten<br />
sich etwas zurück (vergl. Grafiken).<br />
Aber! Ist damit denn nun die Schuldenkrise<br />
dieser Länder vorbei? Mitnichten.<br />
Noch im ersten Halbjahr haben<br />
diese Länder so viele Mittelauf-<br />
0<br />
nahmen vorder Brust, dass manchen<br />
Beobachtern doch ganz schwindelig<br />
wird. Hier wird nicht ausgeschlossen,<br />
dass dann doch die Karte der<br />
Schuldenproblematik wieder gespielt<br />
wird <strong>und</strong> die Staaten erneut<br />
deutlich tiefer in die Tasche greifen<br />
müssen, um an den Märkten überhaupt<br />
Geld zu bekommen. Sollte<br />
dann auch noch die Europäische<br />
Zentralbank anfangen, eine restriktivere<br />
Linie zu fahren, könnte es für<br />
die PIGS ausgesprochen unangenehm<br />
werden. Solche Risiko-Szenarien<br />
vor Augen halten sich viele Anleger<br />
mit Engagements in den PIGS-<br />
Ländern erst einmal zurück <strong>und</strong> beobachten<br />
die Szenerie.<br />
Aufder anderen Seite gibt es viele<br />
gute Werte in diesen Ländern, die<br />
weniger von der heimischen Situation<br />
abhängig sind, aber trotzdem<br />
kursmäßig –zuUnrecht -mit abgestraft<br />
wurden. Hier lägen bei richti-<br />
Credit Default Swaps für 10-jährige Staatsanleihen<br />
Jan. 08<br />
Jan. 08<br />
Feb.08<br />
Mrz. 08<br />
Apr. 08<br />
Mai. 08<br />
Jun. 08<br />
Jul. 08<br />
Aug. 08<br />
Sep. 08<br />
Okt. 08<br />
Nov. 08<br />
Dez. 08<br />
Dez. 08<br />
Jan. 09<br />
Feb.09<br />
Mrz. 09<br />
Apr. 09<br />
Mai. 09<br />
Jun. 09<br />
Jul. 09<br />
Aug. 09<br />
Sep. 09<br />
Okt. 09<br />
Nov. 09<br />
Dez. 09<br />
Dez. 09<br />
Jan. 10<br />
Feb.10<br />
Mrz. 10<br />
Apr. 10<br />
Mai. 10<br />
Jun. 10<br />
Jul. 10<br />
Aug. 10<br />
Sep.10<br />
Okt. 10<br />
Nov. 10<br />
Nov. 10<br />
Dez. 10<br />
Jan. 11<br />
Feb.11<br />
Mrz. 11<br />
Apr. 11<br />
Mai. 11<br />
Jun. 11<br />
Deutschland Griechenland Spanien Italien Irland Portugal<br />
ger Selektion ausgesprochen gute Investitionsmöglichkeiten,<br />
ist aus verschiedenen<br />
Analysehäusern zu hören.<br />
Es geht also darum, ganz selektiv<br />
diese erfolgversprechenden <strong>und</strong><br />
zu Unrecht zusammengeknüppelten<br />
Werte heraus zu filtern. Beispielhaft<br />
wird verschiedentlich der Name Telefonica<br />
erwähnt, zumal mit dieser<br />
Aktie weniger die spanische als vielmehr<br />
die lateinamerikanische Karte<br />
gespielt werde. Das Bankhaus Warburg<br />
&Co. in Hamburg hält es in<br />
Bezug auf die Gewinnerwartungen<br />
ebenfalls für attraktiver, den Fokus<br />
auf die großen <strong>und</strong> internationalen<br />
Unternehmen zu legen, die ihren Sitz<br />
zwar in den PIGS-Staaten haben,<br />
aber im Gr<strong>und</strong>e von der guten internationalen<br />
Konjunktur profitieren.<br />
BRICs bleiben langfristig<br />
erfolgversprechend<br />
Manche Strategen formulieren ihre<br />
Einschätzungen zu BRIC <strong>und</strong> PIGS<br />
so: Engagements in den BRIC-Staaten<br />
seien langfristig ausgesprochen<br />
erfolgversprechend, wobei sie mit<br />
langfristig eher an zehn als an zwei<br />
Jahredenken. Kurzfristig, also auf 12<br />
Monate, bilde das Inflationsproblem<br />
eine erhebliche,kaum zu überschauende<br />
Belastung. Auf Sicht jedoch<br />
werdedas nach wie vorzuerwartende<br />
deutliche höhereWachstum als in<br />
den Industrieländern ausgesprochen<br />
gute Anlagechancen eröffnen. Das<br />
gilt für viele Spezialisten vor allem<br />
für Brasilien an erster Stelle,dann für<br />
Russland <strong>und</strong> China. Indien ist für<br />
viele der Schwellenländer-Analysten<br />
schon sehr gut gelaufen <strong>und</strong> wird<br />
daher erst einmal vernachlässigt.<br />
Waslangfristig zählt: Das anhaltend<br />
hohe Wachstum, die niedrige Staatsverschuldung,<br />
die hohen Devisenreserven<br />
<strong>und</strong> vor allem auch die –anders<br />
als in vielen Industrieländern -<br />
günstige demografische Entwicklung.<br />
Keine einzelnen Werte<br />
herauspicken<br />
Klar sein sollte,dass private Anleger<br />
sowohl über BRIC- als auch PIGS-Investments<br />
nicht allein im stillen<br />
Kämmerlein entscheiden. Hier sollte<br />
unbedingt immer eine andere Meinung,<br />
eine second opinion eingeholt<br />
werden, <strong>und</strong> zwar voneinem professionellen<br />
Berater. Auch<br />
sollten keine einzelnen<br />
Aktien herausgepickt ,<br />
sondern breit gestreute<br />
Portfolios herausgesucht<br />
werden, sei es als Fonds,<br />
ETF´s oder auch als Zertifikat.<br />
Das Web-Portal<br />
„Das Investment“ hat in<br />
seiner Ausgabe 2/<strong>2011</strong><br />
unter 20 analysierten<br />
BRIC-Fonds fünf Titel als<br />
Sieger gekürt, wobei<br />
nicht nur die Wertentwicklung,<br />
sondern auch<br />
Risikofaktoren in die Untersuchung<br />
einbezogen<br />
wurden: MA Dax-Global<br />
BRIC Index (A0MU3U),<br />
HSBC BRIC Equity<br />
(A0DQUP), GS Brics Portfolio<br />
(A0HMP4), ISI Bric Equities<br />
(A0B8NK) <strong>und</strong> AXA Framlington EM<br />
Talents (A0F6BG).<br />
Und dann kommen Ghana<br />
<strong>und</strong> sogar Ägypten?<br />
Und schon kommen, geboren aus der<br />
wieder zunehmenden Risikofreude<br />
der Anleger,erste Überlegungen <strong>und</strong><br />
Empfehlungen, dass aufgeschlossene<br />
Anleger sich langsam schon die<br />
zweite Garde der Schwellenländer<br />
ansehen sollten, zumal BRIC <strong>und</strong><br />
auch PIGS wie dargestellt gewisse<br />
dunkle Stellen im Szenario aufweisen.<br />
Aber,wer traut sich schon nach<br />
Chile <strong>und</strong> Peru oder Indonesien oder<br />
gar Ghana? Und ganz mutige Analysten<br />
sprechen schon von möglichen<br />
Einstiegschancen in Ägypten. Aber<br />
Vorsicht. Das ist nur etwas für hartgesottene<br />
Profis <strong>und</strong> auch nur als minimale<br />
Beimengung in einem<br />
Schwellenländerfonds,die aber auch<br />
wieder nur einen kleinen Depotanteil<br />
ausmachen sollte.Für „Gambler“<br />
halt, also die heißen Jungs <strong>und</strong> Mädels.<br />
Bliebe anzumerken, dass anlagestrategisch<br />
die BRIC´s <strong>und</strong> die<br />
PIGS darunter „leiden“, dass zuletzt<br />
der DAX sogut lief. Solange dieser<br />
Trend hält, wird kaum viel Geld exportiert<br />
werden, zumal es auch hierzulande<br />
zum Beispiel China-Profiteure–man<br />
denkenur an Daimler &<br />
Co. –gibt.
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Netzwerke <strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert 41<br />
Daswar ein Jahr der Rohstoffe<br />
Wertentwicklung stimmt begehrlich –<br />
Aber werhat schon den Jahressieger Baumwolle im Depot –<br />
Rohstoffinvestments etablieren sich als neue Anlagekategorie<br />
Noch haben nur wenige –mutige –<br />
Privatanleger Rohstoffinvestmentsin<br />
ihr Depoteingestreut.Aber daswird<br />
sichschnelländern, wenn die inden<br />
letzten 12 Monate zubeobachtende<br />
Preisentwicklung bei den meisten Rohstoffen<br />
erst die R<strong>und</strong>e macht <strong>und</strong> in<br />
absehbarer Zeit keine Preiseinbrüche<br />
vorkommen.<br />
VON BRUNO HIDDING<br />
Die Bloomberg-Balkengrafik<br />
über die Wertentwicklung der<br />
verschiedensten Rohstoffe kann<br />
gerade auch Privatanleger schon<br />
sehr begehrlich stimmen. Und<br />
das selbst in einem guten Börsenjahr;<br />
denn in den letzten 12<br />
Monaten konnte auch der DAX<br />
gut 30 Prozent zulegen <strong>und</strong> auch<br />
der Dow Jones Index machte 20<br />
Prozent gut, wenngleich in Euro<br />
denkend Anleger hier noch einen<br />
leichten Verlust beim Dollar<br />
von gut zwei Prozent einkalkulieren<br />
müssen. Aber bei vielen<br />
Rohstoffen, ob industrielle oder<br />
agrarische Rohstoffe, waren<br />
eben deutlich höhere Preisanstiege<br />
zu beobachten. Und das<br />
macht bekanntlich begehrlich.<br />
Allerdings sollte dabei auch beachtet<br />
werden, dass einige Rohstoffgruppen<br />
in den ersten Monate<br />
des Jahres 2010 erst einmal<br />
abtauchten, um dann aber im<br />
zweiten Halbjahr deutlich aufzuholen.<br />
Was schon andeutet,<br />
dass die Preisentwicklung bei<br />
vielen Rohstoffen ausgesprochen<br />
volatil ist, was vom Anleger<br />
also schon gute Nerven verlangt.<br />
Immer mehr gebündelte<br />
Rohstoffprodukte der<br />
Finanzbranche<br />
Unterstützt wird die Geldanlage<br />
in Rohstoffen durch die zunehmenden<br />
Angebote von Banken<br />
<strong>und</strong> sonstigen Finanzhäusern<br />
an ETF´s (Exchange Traded<br />
F<strong>und</strong>s), ETC´s (Exchange Traded<br />
Commodities) <strong>und</strong> auch die<br />
zunehmende Zahl an Rohstoff-<br />
Fonds <strong>und</strong> auch an Rohstoff-Zertifikaten.<br />
Diese bieten den Anlegern<br />
fertige,risikogestreute Bündel<br />
an verschiedenen Rohstoffen<br />
<strong>und</strong> Rohstoffgruppen; was dem<br />
Privatanleger ein derartiges, für<br />
ihn neues Investment, gleich<br />
m<strong>und</strong>fertig in breit gestreuter<br />
Form ermöglicht. Das bedeutet<br />
allerdings nicht, dass der Privatanleger<br />
sich nicht mit den Märkten<br />
<strong>und</strong> den inzwischen geschaffenen<br />
verschiedenartigen<br />
Produkten auseinandersetzen<br />
muss. Ganz im Gegenteil. Denn<br />
Rohstoffmärkte zeichnen sich<br />
nicht unbedingt dadurch aus,<br />
dass sie besser <strong>und</strong> leichter prognostizierbar<br />
sind als zum Beispiel<br />
Aktienmärkte oder auch<br />
die Bondmärkte, also die Entwicklung<br />
der Zinssätze.<br />
Aktuell setzten viele Banker<br />
<strong>und</strong> Vermögensverwalter in den<br />
K<strong>und</strong>enportfolios neben Aktien<br />
auf Immobilien-Anlagen <strong>und</strong><br />
auch auf Rohstoffe,wohingegen<br />
Anleihen eher vernachlässigt<br />
werden. Letzteres hängt nicht<br />
zuletzt mit dem starken Anstieg<br />
der Rohstoffpreise zusammen,<br />
weil in deren Fahrwasser die Inflation<br />
vor allem in den Schwellenländern<br />
deutlich anzu-<br />
steigen droht<br />
<strong>und</strong> in der Folge<br />
dann, wie<br />
bereits in vielen<br />
Ländern<br />
geschehen,<br />
die Zinsen angehobenwerden.<br />
Wasdann<br />
wiederum die<br />
Anleihekurse<br />
unter Druck<br />
setzt. Rohstoffe<br />
jedoch gehöreninzwischen<br />
auch für<br />
Privatanleger<br />
mit in den Anlagenmix.<br />
Aber welche<br />
Rohstoffe? Da-<br />
zu ein Blick auf verschiedene<br />
Rohstoffgruppen <strong>und</strong> einige Einschätzungen.<br />
Energie: Die Opec<br />
hat bestimmte<br />
Preisvorstellungen<br />
In diesem Rohstoff-Bereich konzentriert<br />
sich das Interesse auf<br />
die Rohölsorten Brent, also das<br />
Nordseeöl, <strong>und</strong> die US-Ölsorte<br />
WTI (West Texas Intermediate),<br />
das bisher in den letzten Jahren<br />
– aufgr<strong>und</strong> des geringeren<br />
Schwefelgehaltes –stets einen<br />
Schnaps teurer war als Brent.<br />
Das hat sich derzeit deutlich geändert<br />
aufgr<strong>und</strong> voninden letzten<br />
Monaten stark angeschwollenen<br />
Rekordlagerbeständen in<br />
den USA. In der Folge gibt es<br />
derzeit zwei Spekulationen in<br />
diesem Bereich. Zum einen wird<br />
darauf gesetzt, dass auf relativ<br />
kurze Sicht die Preisdifferenz<br />
zwischen diesen beiden Ölsorten<br />
sich wieder deutlich annähern<br />
wird. Schon gibt es zum<br />
Beispiel Zertifikate, mit denen<br />
auf eine Annäherung dieser<br />
Preisdifferenz gesetzt, also spekuliert<br />
werden kann. Sicher eine<br />
interessante Wette für Profis.<br />
Andererseits wird der steigende<br />
Energiebedarf in den Schwellenländern,<br />
zum Beispiel China<br />
<strong>und</strong> Indien, anhalten, zumal<br />
diese Länder auch in den nächsten<br />
Jahren deutlich stärker<br />
wachsen als die Industrieländer.<br />
Daraus wirdvon vielen Auguren<br />
auf weiter steigende Energiepreise<br />
gesetzt. Allerdings sind<br />
auch manche Beobachter der<br />
Meinung, dass die OPEC dieses<br />
mal aufgr<strong>und</strong> erheblicher freier<br />
Kapazitäten in der Lage sein<br />
könnte, den Ölpreis in der von<br />
ihr angestrebten Range von 80<br />
Wir machen Siezum Ausbilder!<br />
Vorbereitungskurs „ADA-Schein“nach der neuenAEVO<br />
Start 19.04. <strong>2011</strong> –berufsbegleitend<br />
Der Lehrgang besteht aus sieben Bausteinen, die die<br />
typischen Aufgabenschwerpunkte in Tä�gkeitsaspekten<br />
der Ausbilderinnen<strong>und</strong> Ausbilderrepräsen�eren.<br />
� Allgemeine Gr<strong>und</strong>lagen � Lernen fördern<br />
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Zeitraum 19.04. 11 –01. 06.11/ Di u. Do von17.00Uhr bis 20.45Uhr<br />
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15.06. 11 <strong>und</strong> 20.06. 11 von17.00Uhr bis 20.45Uhr<br />
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Telefon06151-3976759, darmstadt@ibs-bildung.de<br />
FOTO: MANFRED ROSE/PIXELIO.DE
42 Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
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bis 100Dollar je barrel zu halten.<br />
Die Helaba Rohstoffanalysten<br />
sehen für das dritte Quartal <strong>2011</strong><br />
den Preis für WTI bei 86 Dollar<br />
je Fass (derzeit 88 Dollar) <strong>und</strong><br />
für Brent bei 88 Dollar (derzeit<br />
103Dollar).<br />
Edelmetalle:<br />
Vorallem Gold als Wertaufbewahrungsmittel<br />
In diesem Bereich ist Gold sicher<br />
das Metall, dass an vorderster<br />
Front <strong>und</strong> schon seit ewigen Zeiten<br />
als Anlage <strong>und</strong> als Wertaufbewahrungsmittel<br />
verwand<br />
wird. Allerdings zeigt die Wertentwicklungstabelle<br />
für die letzten<br />
12 Monate,dass Silber einen<br />
stärkeren Preisanstieghingelegt<br />
hat als<br />
Gold. Das dürfte<br />
auch damit zusammenhängen,<br />
dass Silber das Wertaufbewahrungsmittel<br />
des kleinen Mannes ist;<br />
andererseits kommt hinzu,<br />
dass Silber nicht nur Edelmetall,<br />
sondern auch als Industriemetall<br />
Verwendung findet, ähnlich<br />
wie Platin <strong>und</strong> Palladium.<br />
Vorallem Silber <strong>und</strong> Palladium<br />
profitieren zur Zeit von der guten<br />
Industriekonjunktur, ist aus<br />
dem Hause des Edelmetallhändlers<br />
Heraeus zu hören. Doch<br />
konzentriert sich in diesem Bereich<br />
das Anlegerinteresse regelmäßig<br />
auf Gold, zum Beispiel<br />
auch als Schutz vorInflation. Al-<br />
Das Neueste von den Erfindern der grifflosen Küche.<br />
Im Jahr 1960 hat SieMatic die erste grifflose Küche der Welt präsentiert -<strong>und</strong> sie seither<br />
immer wieder neu erf<strong>und</strong>en. Die charakteristische Ästhetik einer SieMatic ohne Griffe<br />
setzte stets neue Maßstäbe <strong>und</strong> wurde zum Vorbild für viele. Heute präsentieren wir die<br />
neue Klasse der grifflosen Küche: SieMatic S2.<br />
FOTO: DIETER SCHÜTZE/PIXELIO.DE<br />
lerdings liegt der Preis derzeit<br />
deutlich über dem langfristigen<br />
inflationsbereinigten Durchschnittswert<br />
<strong>und</strong> auch den Förderkosten,<br />
wie Rohstoffanalysten<br />
feststellen. Daraus ziehen<br />
Analysten aber nicht den<br />
Schluß, dass der Preis nicht<br />
mehr weiter steigen kann. Denn<br />
das wachsende Volkseinkommen<br />
in den asiatischen Staaten<br />
könnte durchaus dazu führen,<br />
dass die Vorliebe in diesen Ländern<br />
für Goldanlagen beziehungsweise<br />
für Goldschmuck<br />
Cotton<br />
Palladium<br />
Mill Wheat (€)<br />
Silver<br />
Coffee<br />
Corn<br />
Sugar<br />
LME Copper<br />
Wheat<br />
Soybeans<br />
Lean Hogs<br />
Crude (Brent)<br />
Heating Oil<br />
CRB<br />
Gold<br />
LME Alum<br />
Gasoline<br />
Platinum<br />
Platinum<br />
Cocoa<br />
WTI Crude<br />
Rough Rice<br />
Natural Gas<br />
den Preis durchaus noch weiter<br />
steigen lassen kann. Werindiesem<br />
Bereich nach Anlagevehikeln<br />
googelt, wird von Angeboten<br />
förmlich überschüttet:<br />
Fonds,ETF´s,ETC´s,Zertifikate,<br />
<strong>und</strong>, <strong>und</strong>, <strong>und</strong>. Und noch einmal<br />
ein Blick auf die Einschätzung<br />
der Helaba Rohstoffspezialisten:<br />
Gold für das dritte Quartal bei<br />
1450nach derzeit 1380 Dollar je<br />
Unze, Silber bei 30 nach derzeit<br />
31 <strong>und</strong> Platin bei 1800 nach derzeit<br />
1837 Dollar die Unze.<br />
Industrierohstoffe:<br />
Wirtschaftswachstum<br />
gegen Lagerbestände<br />
-37,6<br />
Diesem Bereich ist der Zwölfmonatssieger<br />
Baumwolle mit einem<br />
Preisanstieg von über 150 Prozent<br />
zuzurechnen. Doch sind in<br />
Bezug auf Kupfer, Blei, Nickel<br />
<strong>und</strong> Zink viele Analysten in diesem<br />
Bereich der Meinung, dass<br />
in den Preisen ein weiteres<br />
Wachstum der Weltwirtschaft<br />
vorweggenommen ist. Ansehnliche<br />
Lagerbestände in den Industrieländern<br />
sollten somit die<br />
Preisentwicklung dämpfen.<br />
Aber es gibt auch Meinungen,<br />
dass zum Beispiel bei einem<br />
weiteren Wachstum der chinesischen<br />
Wirtschaft mit Jahresraten<br />
von möglicherweise sieben<br />
bis acht Prozent eine starke<br />
Nachfrage nach diesen Basismetallen<br />
entstehen werde, was zu<br />
weiter steigenden Preise führen<br />
werde. Interessant in diesem Zusammenhang<br />
der Hinweis eines<br />
Rohstoffspezialisten, dass der<br />
prozentuale Anteil Chinas am<br />
Weltverbrauch von Nickel vor<br />
15 Jahren bei 5Prozent gelegen<br />
habe; im laufenden Jahr sollte<br />
dieser Anteil an die Marke von<br />
40 Prozent heranreichen. Und<br />
bei Kupfer, Zink, Blei <strong>und</strong> Aluminium<br />
sehe die Situation ähn-<br />
One year performance<br />
4,1<br />
3,8<br />
1,7<br />
94,5<br />
90,5<br />
89,0<br />
83,4<br />
65,7<br />
50,7<br />
45,8<br />
43,7<br />
43,2<br />
31,8<br />
26,4<br />
24,7<br />
23,1<br />
22,1<br />
22,0<br />
21,6<br />
20,2<br />
19,0<br />
lich aus.Wenn China &Co. also<br />
weiter wachsen, dann.... könnte<br />
diese Prognose aufgehen. Die<br />
Prognosen der Helaba-Spezialisten<br />
für den weiteren Jahresverlauf<br />
liegen für Aluminium, Kupfer,<br />
Blei, Nickel, Zink <strong>und</strong> auch<br />
Baumwolle zum Teil deutlich<br />
unter den derzeitigen Preisen.<br />
Kaffee über 80 Prozent<br />
in 12 Monaten verteuert<br />
Derartige Gruppenbetrachtungen<br />
ließen sich fortsetzen zum<br />
Getreide, woMais (+75 Prozent),<br />
Sojabohnen (+48 Prozent)<br />
<strong>und</strong> Weizen (+65 Prozent)<br />
auch erstaunliche Preisanstiege<br />
in den letzten 12 Monaten<br />
aufweisen. Bei den Genussmitteln<br />
stieg der Kaffeepreis um<br />
über 80 Prozent, während Kakao<br />
sich kaum bewegte <strong>und</strong> auch<br />
Zucker sich nach erheblichen<br />
Preiskapriolen um 50 Prozent<br />
verteuerte. Gemäßigter ging es<br />
bei den Tierprodukten zu, aber<br />
auch hier lagen die 12-Monats-<br />
Teuerungsraten zwischen 18<br />
Prozent bei Magerschwein <strong>und</strong><br />
gut 30 Prozent beim Mastrind.<br />
Das Interesse der Anleger<br />
<strong>und</strong> auch der Finanzhäuser, die<br />
für die Anlegerschaft entsprechende<br />
Anlagetitel konstruieren,<br />
konzentriert sich weitgehend<br />
auf die Bereiche Energie,<br />
Edelmetalle <strong>und</strong> Industrierohstoffe.<br />
Hier gibt es eine kaum<br />
noch überschaubareVielzahl an<br />
mehr oder weniger sinnvollen<br />
Konstrukten, zwischen denen<br />
der Anleger wählen kann. Wer<br />
nach Gold, Silber oder auch Platin-Produkten<br />
googelt, wird erschlagen<br />
von der Angebotsvielfalt.<br />
Allein das ist schon ein<br />
Gr<strong>und</strong>, dass Anleger sich voreiner<br />
Anlageentscheidung viel<br />
Zeit nehmen für das Durchleuchten<br />
<strong>und</strong> die Auswahl der<br />
Produkte. Und das sollte auch<br />
unmittelbar zu der Einsicht führen,<br />
dass in Bezug auf Geldanlagen<br />
in Rohstoffe unbedingt eine<br />
fachliche Beratung erforderlich<br />
ist, auch für den schon erfahrenen<br />
Aktienanleger. Denn auf<br />
dem Gebiet der Rohstoffe sind<br />
Beurteilungen <strong>und</strong> Prognosen<br />
157,0<br />
Quelle: Bloomberg
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Netzwerke<strong>und</strong> Wissen –WIE interessiert 43<br />
oft noch viel schwieriger <strong>und</strong><br />
komplexerals in der Aktienanlage.<br />
Und auch auf diesem Gebiet<br />
ist natürlich eine gekonnte Risikostreuung<br />
ungeheuer wichtig<br />
für den Anlageerfolg. Das erinnert<br />
an den alten Börsenwitz<br />
vondem Hühnerzüchter,der bei<br />
einem Hochwasser seine ganzen<br />
FOTO: MARTIN MÜLLER/PIXELIO.DE<br />
Hühner,also sein Vermögen verlor.Hätte<br />
er halb Huhn halb Enten<br />
gezüchtet, hätten ihm die<br />
schwimmenden Enten sein halbes<br />
Vermögen gerettet.<br />
Die gar nicht so seltenen<br />
„seltenen Erden“<br />
Seltene Erden waren das große<br />
Thema der vergangenen Monate.<br />
Seltene Erden sind Elemente<br />
mit unaussprechlichen Namen,<br />
die zum Beispiel in der Unterhaltungselektronik<br />
(iPod, Plasmabildschirme),Kommunikationstechnologie<br />
(BlackBerrys), Automobilindustrie(Hybridmotoren,<br />
Glasbeschichtungen), Energiegewinnung<br />
(Windturbinen)<br />
<strong>und</strong> anderen High Tech-Bereichen<br />
(Laser) eingesetzt werden.<br />
Sie sind auf der Welt eigentlich<br />
gar nicht so selten, aber knapp.<br />
Knapp deswegen, weil sich alle<br />
Welt auf die Lieferungen aus<br />
China verlassen hat <strong>und</strong> die eigene<br />
Erschließung vernachlässigte.<br />
Die Preisentwicklung in<br />
den letzten Monate war rasant,<br />
weil die Nachfrage das Angebot<br />
überstieg. Die Commerzbank<br />
legte im Dezember ein Zertifikat<br />
zum Preis von 100 Euro auf<br />
(WKN CZ33EA). Der letzte Preis<br />
betrug 140 Euro, das zwischenzeitliche<br />
Hoch lag bei stolzen<br />
159,6 Euro. Ein Erklärstück hierzu<br />
kann im Webunter www.ideastv.de/broadcast/activenachgehört<br />
<strong>und</strong> gesehen werden.<br />
Und schon ist, nicht nur bei den<br />
seltenen Erden, hier <strong>und</strong> da von<br />
Rohstoffprotektionismus die Rede.<br />
Sicher mit ein Gr<strong>und</strong> dafür,<br />
warum auch in der EU zunehmend<br />
über die Sicherung von<br />
Rohstofflieferungen diskutiert<br />
wird.<br />
Wastreibt denn<br />
eigentlich die<br />
Rohstoffpreise?<br />
Selbst unter Experten wird immer<br />
wieder diskutiert, wasdenn<br />
nun eigentlich die wesentlichen<br />
Preistreiber für die Rohstoffe<br />
sind beziehungsweise welche<br />
Faktoren für welchen Rohstoff<br />
die Hauptrolle spielen. Das<br />
reicht von einer steigenden industriellen<br />
Nachfrage vor allem<br />
auch aus den schnell wachsenden<br />
Schwellenländern wie China<br />
<strong>und</strong> auch Indien, da wirdgestritten<br />
darüber, obdas Engagement<br />
vonFinanzinvestoren, den<br />
„bösen“ Spekulanten, geeignet<br />
ist, die Preise dauerhaft steigen<br />
zu lassen; da spielen Inflationsüberlegungen<br />
eine Rolle,umnur<br />
einige der diskutierten Faktoren<br />
zu nennen. Und auch das<br />
Wachstum der Weltbevölkerung<br />
kommt ins Spiel, vor allem naturgemäß<br />
bei den Nahrungsmittelpreisen.<br />
Doch wenn diese<br />
wachsende Weltbevölkerung<br />
dann, wie dies derzeit in China<br />
<strong>und</strong> Indien geschieht, sukzessi-<br />
Alles r<strong>und</strong> um Ihr Bad ...<br />
... www.merkert-bad.de<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100*<br />
90<br />
80<br />
*31.12.2009 = 100<br />
Die Bedeutung der Rohstoffpreise<br />
für die Entwicklung der Weltwirtschaft<br />
Rohstoffpreise sind, wie insbesondere die Entwicklung der Rohölpreise in den<br />
letzten Jahren gezeigt hat, von großer Bedeutung für die Entwicklung der Weltwirtschaft.<br />
Über die Importrechnung beeinflussen sie die Preis- <strong>und</strong> damit auch<br />
die Einkommensentwicklung in den Verbraucherländern. In den Entwicklungs<strong>und</strong><br />
Schwellenländern, die einen großen Teil der Rohstoffe produzieren <strong>und</strong><br />
exportieren, sind die Rohstoffpreise ein wichtiger Bestimmungsfaktor der Exporterlöse.<br />
Sie haben damit einen erheblichen Einfluss auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
in diesen Ländern <strong>und</strong> auf deren Importfähigkeit. Die konjunkturelle<br />
Entwicklung in den Industrieländern hat wiederum über die Nachfrage nach<br />
Vorprodukten <strong>und</strong> über Lagerdispositionen Rückwirkungen auf die Preisentwicklung<br />
an den internationalen Rohstoffmärkten.<br />
HWWI (Hamburgisches Welt Wirtschafts Institut)<br />
[Infobox]<br />
ve auch einkommensstärker<br />
wird, dann schlägt das dann<br />
auch auf andere Rohstoffbereiche<br />
durch. Wie erwähnt zum<br />
Beispiel auf den Goldpreis,denn<br />
die Vorliebe der Asiaten für<br />
Goldschmuck ist kein neues<br />
Phänomen. Und als Inflations-<br />
Hedge wird Gold von Alters her<br />
gehortet, wenngleich bei den<br />
weltweit steigenden Zinsen<br />
manche Anleger in Bezug auf die<br />
zinslose Anlage Gold doch ins<br />
Grübeln kommen dürften. Übrigens<br />
sind auch die anderen Rohstoffanlagen<br />
zinslos,kosten also<br />
den Kapitaleinsatz, wohingegen<br />
das Entgelt, ein Preisanstieg, unsicher<br />
ist!<br />
Rohstoffe gehören somit in<br />
jedes Depot, meinten kürzlich<br />
die Spezialisten der Landesbank<br />
Baden Württemberg LBBW.<br />
Aber welcher Rohstoff, in welcher<br />
Menge <strong>und</strong> welcher Form<br />
<strong>und</strong> zu welchem Preis, das ist<br />
die Frage.Bei den Rohstoff-Analysten<br />
hört sich das ganz einfach<br />
an: Korrekturen am Rohstoff-<br />
Markt sollten zum Einstieg oder<br />
zum Ausbau bestehender Positionen<br />
genutzt werden. Danke.<br />
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Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research<br />
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190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
80
44 Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
111 fitte Führungskräftegesucht<br />
Betriebliches Ges<strong>und</strong>heitstraining – <strong>WirtschaftsEcho</strong> ergreift die Initiativezum Thema<br />
Das<strong>WirtschaftsEcho</strong> sucht ab sofort<br />
111 flexible Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte<br />
vonFirmen, die invorausschauender<br />
Unternehmensstrategie auf Ges<strong>und</strong>heitsprävention<br />
setzen.<br />
1. Thema: Stressseminar<br />
Mai/Juni <strong>2011</strong><br />
Wir bieten ihnen ein<br />
komplettes Fitness-<br />
Paketmit fünf Monaten<br />
Training von Juni bis November,Seminaren,Vortragsreihen<br />
<strong>und</strong> Events. Unser Programm<br />
stärkt das Bewusstsein<br />
für das Thema Ges<strong>und</strong>heit. Die<br />
Teilnehmer sind garantiert motiviert<br />
<strong>und</strong> bewegen mehr im Betrieb.<br />
2. Thema: Business Knigge<br />
Juli <strong>2011</strong>, in Verbindung mit einem<br />
Event zur FIFAFußball-WM der Frauen.<br />
3. Thema: Effizientes Herz-/<br />
Kreislauftraining <strong>und</strong> Ernährung<br />
August <strong>2011</strong>,inKooperation mit dem SV<br />
Darmstadt 98.<br />
Produktiv <strong>und</strong> effizient zu arbeiten<br />
ist nur mit ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />
damit motivierten <strong>und</strong> einsatzbereiten<br />
Mitarbeitern zu erreichen.<br />
Nur sie können auf Dauer<br />
Innovationskraft <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
sichern <strong>und</strong> verbessern.<br />
Unternehmen<br />
denken um<br />
Die meisten unternehmerischen<br />
Potentiale liegen in den Herzen<br />
<strong>und</strong> Köpfen der Mitarbeiter <strong>und</strong><br />
der Firmenchefs.Ges<strong>und</strong>e Unternehmen<br />
unterstützen ihr Personal<br />
<strong>und</strong> die Führungskräfte<br />
durch ein betriebliches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
<strong>und</strong> vielfältige<br />
Ges<strong>und</strong>heitsangebote. Da sich<br />
die Wirtschaft <strong>und</strong> das Arbeitsleben<br />
nicht zuletzt<br />
durch wachsende An-<br />
sprüche <strong>und</strong> sich verändernde<br />
Märkte dramatisch entwickeln<br />
werden, haben Unternehmen einen<br />
dringenden Handlungsbedarf<br />
in diesen Bereichen. Erfolg<br />
<strong>und</strong> Misserfolg werden zukünftig<br />
noch mehr durch ges<strong>und</strong>heitliche<br />
Aspekte bestimmt.<br />
Durch die Herausforderungen<br />
der Arbeitswelt stehen<br />
selbst bei kleineren Unternehmen<br />
viele Mitarbeiter ständig<br />
unter Druck. Führungskräfte,<br />
die sich um ihre Mitarbeiter<br />
kümmern sollen, sind oft selbst<br />
großen Belastungen ausgesetzt.<br />
In den kommenden Jahrzehnten<br />
drohen Fachkräftemangel<br />
<strong>und</strong> eine Belegschaft, die äl-<br />
ter <strong>und</strong> damit ges<strong>und</strong>heitlich anfälliger<br />
wird. Für Unternehmen<br />
jeder Größe rechnet es sich deshalb<br />
fast immer, wenn sie in die<br />
Ges<strong>und</strong>heit der Mitarbeiter investieren.<br />
Sie können Fehlzeiten<br />
reduzieren, Produktionsausfallkosten<br />
senken, innerlicher Kündigung<br />
entgegen wirken oder<br />
auch verhindern. Deshalb sind<br />
die Kosten für dieses umfangreiche<br />
Programmangebot sinnvolle<br />
Investitionen, die sich auszahlen<br />
werden. Teilnehmende Firmen<br />
können sich als interessante<br />
Arbeitgeber profilieren <strong>und</strong> somit<br />
Nachwuchs sichern <strong>und</strong> profitieren<br />
vonder medialen Begleitung<br />
der Veranstaltung sowie der<br />
Vorstellung der Teilnehmer<br />
im <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
über Facebook, echolive.de<br />
<strong>und</strong> echo-online.de.<br />
Das Gesamtpaket beinhaltet vier Vortragreihen innerhalb eines halben Jahres,<br />
davon zwei mit Eventcharakter <strong>und</strong> eine Abschlussveranstaltung<br />
[Infobox]<br />
4. Thema: Führung <strong>und</strong> Motivation<br />
Oktober <strong>2011</strong>,inVerbindnung mit der<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmesse Darmstadt<br />
5. Abschlussveranstaltung<br />
Thema betriebliches<br />
Ges<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
November <strong>2011</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heit- <strong>und</strong> Fitnesstraining<br />
� Fünf Monate Physiotherapeutische<br />
Trainingsbetreuung in Darmstadts<br />
Zentrum für Ambulante Rehabilitation,<br />
Sport-, Physio- <strong>und</strong> Wirbelsäulen-<br />
therapie, Remedia. VonJuni bis November<br />
<strong>2011</strong>.<br />
� Basisausrüstung Trainingstasche,<br />
Trinkflasche <strong>und</strong> Handtuch werden<br />
gestellt.<br />
� Eingangscheck mit Rückenanalyse,<br />
Herz-/Kreislauftest, Teilnahme an<br />
Präventionskursen, Abschlusscheck.<br />
� Freiabo <strong>WirtschaftsEcho</strong> bis einschließlich<br />
Dezember <strong>2011</strong>.<br />
� Freiabo eccellent Lifestyle-Magazin<br />
bis einschließlich Dezember <strong>2011</strong>.<br />
� Freiabo Darmstädter Echo bis Dezember<br />
<strong>2011</strong>.<br />
� Gemeinsames Treffen auf der Ges<strong>und</strong>heitsmesse<br />
im Darmstadtium mit Besuch<br />
diverser Vorträge.<br />
� Weitere Highlights über unsere Echo-<br />
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<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert 45<br />
Unternehmen können<br />
einigesdafür tun,<br />
dass ihre Mitarbeiter<br />
fitbleiben. BetrieblichesGes<strong>und</strong>heitsmanagement<br />
heißt das<br />
Stichwort.<br />
Manchmal müssen die<br />
Fachleute der Krankenkassen<br />
einigen<br />
Spürsinn haben, wenn sie Problemen<br />
auf den Gr<strong>und</strong> gehen<br />
wollen. So waresauch in einem<br />
Produktionsbetrieb, dessen<br />
Mitarbeiter besonders häufig<br />
über Rückenprobleme klagten.<br />
Ihre Werkbank war schuld, wie<br />
die AOK-Experten schließlich<br />
entdeckten. Die Arbeitsplatte<br />
war nämlich 20 Zentimeter zu<br />
hoch angebracht, erzählt Riyad<br />
Salhi, Pressesprecher der AOK<br />
Hessen.<br />
Die Teams für betriebliche<br />
Ges<strong>und</strong>heitsförderung der Krankenkassen<br />
können von Firmen<br />
eingeschaltet werden, die die<br />
Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Leistungfähigkeit<br />
der Mitarbeiter verbessern<br />
wollen. Einigen Betrieben gehe<br />
es darum, überdurchschnittliche<br />
Fehlzeiten zu verringern,<br />
andere wollten ergründen, was<br />
hinter hoher Mitarbeiterfluktation<br />
steckt, so Salhi. Manchmal<br />
geht es aber auch einfach um<br />
Prävention.<br />
Ob Lärm, Krach oder<br />
Schmutz, zu wenig Handlungsspielraum,<br />
Über- oder Unterfor-<br />
Ges<strong>und</strong>heit ist<br />
auch Firmensache<br />
Fit im Job – Krankenkassen stehen den Firmen<br />
dabei mit zahlreichen Angeboten zur Seite<br />
derung, unklare Zuständigkeiten,<br />
falsche Arbeitsabläufe oder<br />
der Führungsstil –esgibt viele<br />
Faktoren, die Mitarbeiter belasten<br />
<strong>und</strong> schlimmstenfalls krank<br />
machen können. Deshalb steht<br />
zu Beginn des Projekts die Analyse,<br />
sagt Brigitte Schlöter, Pressesprecherin<br />
der Barmer GEK<br />
für Hessen. Allem voran auf<br />
Wunsch die Analyse der Fehlzeiten.<br />
Voraussetzung: Im Betrieb<br />
müssen mindestens 100Barmer-<br />
Versicherte beschäftigt sein, um<br />
aussagefähige Daten zu gewinnen<br />
<strong>und</strong> individuellen Datenschutz<br />
zu gewährleisten.<br />
Für das Unternehmen gibt es<br />
anschließend einen Bericht, in<br />
dem in anonymer Form Gründe<br />
<strong>und</strong> Bedingungen von Fehlzeiten<br />
dokumentiert sind –differenziert<br />
nach Alter, Geschlecht<br />
<strong>und</strong> Berufsgruppen. Diese<br />
Dienstleistung bieten auch die<br />
anderen Kassen an, sofern im<br />
Betrieb ausreichend viele Versicherte<br />
beschäftigt sind.<br />
Zur Analyse gehört zudem<br />
der Dialog mit den Beschäftigten.<br />
Dafür gibt es unterschiedliche<br />
Instrumente. Moderierte<br />
Gruppengespräche, sogenannte<br />
Ges<strong>und</strong>heitszirkel oder -werkstätten,<br />
aber auch Fragebogenaktionen<br />
gehören beispielsweise<br />
bei der Techniker Krankenkasse<br />
zum Angebot.<br />
Ist schließlich klar, woran es<br />
im Betrieb hapert, gibt es ein<br />
großes Repertoire anMaßnahmen,<br />
aus denen die Unternehmen<br />
das Passende aussuchen<br />
können: „Zum Beispiel arbeitsplatzspezifischeRückenschulen,<br />
Kurse zur Stressbewältigung<br />
oder Raucherentwöhnung“,<br />
sagt TK-Pressereferentin<br />
Nadine Müller. Manchmal wird<br />
aber auch die Kantine unter die<br />
Lupe genommen. Oder ein Ges<strong>und</strong>heitstag<br />
organisiert. Oder<br />
die Führungskräfte geschult.<br />
Letztere haben nämlich erheblichen<br />
Einfluss auf das Wohlbefinden<br />
der Beschäftigten, da sie<br />
FOTO: DAPD<br />
über betriebliche Strukturen sowie<br />
Arbeitsinhalte <strong>und</strong> -abläufe<br />
entscheiden, so die Barmer GEK.<br />
Gelegentlich reicht es aber<br />
auch, die interne Kommunikation<br />
zu verbessern oder Verbesserungsvorschläge<br />
von Mitarbeitern<br />
aufzugreifen, weiß Riyad<br />
Salhi vonder AOK. Andererseits<br />
gibt es Fälle,wodie Berater empfehlen,<br />
Arbeitsgeräte auszutauschen<br />
oder Belüftungsanlagen<br />
zu erneuern –wenn diese als<br />
Krankmacher erkannt wurden.<br />
Für ihre Ges<strong>und</strong>heitsmanagement-Dienstleistung<br />
gibt es<br />
bei den Kassen spezialisierte<br />
Teams, zudenen meist Diplomsportlehrer,<br />
Sozialpädagogen,<br />
Physiotherapeuten <strong>und</strong> Psychologen<br />
gehören. Analyse <strong>und</strong> Beratung<br />
ist für die Betriebe meist<br />
kostenlos, für Kurse <strong>und</strong> Schulungen<br />
gibt es individuelle Kooperationsmodelle<br />
–schließlich<br />
profitieren Betrieb, Mitarbeiter<br />
<strong>und</strong> Krankenkasse,wenn die Belegschaft<br />
fit <strong>und</strong> ges<strong>und</strong> bleibt.
46 Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
DasWirtschaftswissenvon jungen<br />
Leuten in Deutschlandist dürftig.Sehr<br />
dürftig sogar,wie Studien immerwieder<br />
belegen. Das<strong>WirtschaftsEcho</strong> will, dass<br />
sichdas ändert–<strong>und</strong> starteteineSerie<br />
für Schüler r<strong>und</strong> umsThemaWirtschaft.<br />
Gerade einmal die Hälfte<br />
einer jüngst befragten<br />
Gruppe von b<strong>und</strong>esweit<br />
500 Zehntklässlern weiß, was<br />
ein Girokonto ist. Der Rest tappt<br />
im Dunklen –oder vermutet gar,<br />
es sei zum Sparen gedacht <strong>und</strong><br />
„um angemessene Zinsen“ zu<br />
erzielen, wie fast 40 Prozent der<br />
Schüler bei einer Forsa-Umfrage<br />
sagten, die das B<strong>und</strong>esverbraucherministerium<br />
in Auftrag gegeben<br />
hatte.<br />
Auch beim Thema Zinsen<br />
mussten viele passen. Fast ein<br />
Drittel der Schüler glaubt tatsächlich,<br />
dass es schneller geht,<br />
einen Kredit von 2000 Euro in<br />
Monatsraten von 50Euro abzuzahlen<br />
als dieselbe Summe mit<br />
gleich hohen Raten anzusparen.<br />
Die Zinsen haben sie bei ihrer<br />
Rechnung offenbar schlicht vergessen.<br />
Aber es sind nicht nur Bankthemen,<br />
bei denen es hapert.<br />
Wie sich ein günstiger Handytarif<br />
ermitteln lässt, weiß nur ein<br />
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Ohne Wirtschaftswissen<br />
geht es nicht<br />
Reichlich Nachholbedarf<br />
haben deutsche Schülerinnen<br />
<strong>und</strong> Schüler in punkto<br />
Wirtschaftswissen.<br />
FOTO: DPA<br />
Serie – <strong>WirtschaftsEcho</strong> will Alltagskompetenz<br />
vonjungen Leuten stärken (Teil 1)<br />
Viertel der Schüler, was es mit<br />
der Taktung bei Handyverträgen<br />
auf sich hat, vermag die ganz<br />
große Mehrheit nicht zu sagen.<br />
Und ihre Rechte als Käufer im<br />
Internet oder im Laden schätzen<br />
ebenfalls deutlich zu viele Jugendliche<br />
falsch ein. Einige<br />
glauben gar, sie müssten beim<br />
Online-Kauf private Daten wie<br />
Telefonnummer,Beruf oder Einkommen<br />
angeben.<br />
Diese Ergebnisse reihen sich<br />
in eine Kette anderer Untersuchungen<br />
ein, die ebenfalls große<br />
Wissenslücken bei jungen Leuten<br />
offenbaren. Etwa zur Riester-Rente<br />
<strong>und</strong> der betrieblichen<br />
Altersvorsorge, aber auch bei<br />
Basiswissen beispielsweise über<br />
die Inflationsrate.<br />
Es gibt also reichlich Nachholbedarf,<br />
wenn junge Leute<br />
nicht in die Schuldenfalle tappen,<br />
überteuerte Handyverträge<br />
abschließen, über das Kleingedruckte<br />
in Verträgen stolpern<br />
oder bei Versicherungen <strong>und</strong><br />
Sparverträgen falsche Entscheidungen<br />
treffen sollen. Das sieht<br />
auch Verbraucherministerin Ilse<br />
Aigner so. „Es hat sich gezeigt,<br />
dass es gravierende Defizite<br />
beim Wissen um Alltagskompetenzen<br />
gibt“, sagte sie.Und das,<br />
obwohl heutzutage fast jeder Jugendliche<br />
ein Handy benutze,<br />
täglich im Internet unterwegs sei<br />
<strong>und</strong> spätestens beim Eintritt ins<br />
Berufsleben ein Konto einrichten<br />
müsse.<br />
Höchste Zeit, dass sich was<br />
ändert. Findet nicht nur Ministe-<br />
rin Aigner, sondern auch das<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong>. Aigner fordert,<br />
dass Schulen Verbraucherwissen<br />
ebenso vermitteln müssen<br />
wie das „kleine Einmaleins“,<br />
schließlich könne richtige<br />
Entscheidungen nur treffen, wer<br />
ausreichend informiert sei. Das<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong> will Schulen<br />
<strong>und</strong> Schülern bei dieser Aufgabe<br />
helfen. Wir starten eine Artikelserie,<br />
die jungen Leute Gr<strong>und</strong>wissen<br />
vermittelt, Tipps <strong>und</strong> Informationen<br />
liefert <strong>und</strong> ihnen<br />
ganz einfach dabei hilft, fit in<br />
Sachen Wirtschaft zu werden.<br />
Dies wünschen sich nämlich<br />
auch die Jugendlichen selbst<br />
vonden Medien, wie sie 2009 in<br />
einer Umfrage des Bankenverbandes<br />
sagten. 73 Prozent der<br />
befragten 14 bis 24-Jährigen<br />
wollen, dass die Medien ihnen<br />
Informationen über wirtschaftliche<br />
Zusammenhänge liefern.<br />
Also machen wir das doch einfach.<br />
Los geht es in dieser Ausgabe<br />
mit einem Wirtschaftsquiz für<br />
junge Leute. Vielleicht schaut<br />
aber auch der eine oder andere<br />
Erwachsene mal genauer hin.<br />
Denn wer denkt, Erwachsene<br />
hätten Wirtschaftsfragen besser<br />
im Griff, der irrt, wie sich in mehreren<br />
Studien gezeigt hat. Ein<br />
großer Teil der Befragten konnte<br />
nämlich selbst einfache Finanzfragen<br />
nicht beantworten. Und<br />
besonders viele unterschätzen,<br />
wie schnell sich Schulden vermehren.<br />
Es gibt also einiges zu<br />
lernen –für Jung <strong>und</strong> Alt.
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert 47<br />
Warum fürchten<br />
Börsianer den<br />
Bären?<br />
Wirtschaftsquiz – Wie gut kennen Sie sich in der Welt der Wirtschaft aus<br />
DasWissenüber Wirtschaft ist nicht nur einZeichen guter Allgemeinbildung, sondern auch wichtig<br />
für dasVerstehen wirtschaftlicher ZusammenhängeimAlltag.Lehrer <strong>und</strong> Schüler können mit diesen<br />
zehn Fragen zumWirtschaftswissenihr Wissenprüfen <strong>und</strong> erweitern. Zu jeder der zehn Fragen haben<br />
Sie vierAntwortmöglichkeiten, von denen nur eine oder zwei richtig sind.<br />
Die richtigen Lösungen finden Sie auf der Seite49.<br />
1) Wie hoch ist die deutsche<br />
Staatsverschuldung insgesamt?<br />
A) R<strong>und</strong> 20 Millionen Euro<br />
B) R<strong>und</strong> 200Milliarden Euro<br />
C) R<strong>und</strong> 2Billionen Euro<br />
D) R<strong>und</strong> 2Trilliarden Euro<br />
2) Wie heißt der Chef der Europäischen<br />
Zentralbank?<br />
A) Wim Duisenberg<br />
B) Axel Weber<br />
C) Jose Manuel Barroso<br />
D) Jean-Claude Trichet<br />
3) Bei welcher gesetzlichen<br />
Sozialversicherung ist der<br />
Beitragssatz für die Versicherten<br />
am höchsten?<br />
A) Krankenversicherung<br />
B) Pflegeversicherung<br />
C) Rentenversicherung<br />
D) Arbeitslosenversicherung<br />
4) Wer gründete die Internet-<br />
Suchmaschine Google?<br />
A) Larry Page<br />
B) Jerry Yang<br />
C) Sergej Brin<br />
D) Julian Assange<br />
5) Mit welcher Erfindung begann<br />
die Industrialisierung?<br />
A) Eisenbahn<br />
B) Dampfmaschine<br />
C) Automobil<br />
D) Telefon<br />
6) Wenn man an der Börse von<br />
einem Bärenmarkt spricht,<br />
meint man<br />
A) eine Hausse<br />
B) eine Baisse<br />
C) einen Boom<br />
D) einen Crash<br />
7) Was haben Kreditkarten<br />
<strong>und</strong> EC-Karten gemeinsam?<br />
A) Man bekommt bei Eingabe<br />
der richtigen PIN Nummer<br />
Bargeld am Automaten<br />
B) Die Abbuchung erfolgt unmittelbar<br />
nachdem eine<br />
Transaktion ausgelöst wurde<br />
C) Beide Karten können zusätzlicheVersicherungsleistungen<br />
enthalten<br />
D) Mit beiden Karten können an<br />
Bankautomaten Überweisungen<br />
getätigt werden<br />
8) Wer führt die Geschäfte in<br />
einer Aktiengesellschaft?<br />
A) der Aufsichtsrat<br />
B) der Personalrat<br />
C) die Aktionärsversammlung<br />
D) der Vorstand<br />
9) Waslegt die OPEC fest?<br />
A) Bildungspläne<br />
B) Erdölfördermengen<br />
C) Ges<strong>und</strong>heitsmaßnahmen<br />
D) Arbeitsmarktförderprogramme<br />
10)Welcher Staat hat<br />
sich bisher nicht dem<br />
Euroangeschlossen?<br />
A) Österreich<br />
B) Finnland<br />
C) Großbritannien<br />
D) Estland<br />
FOTO: FOTOLIA<br />
FOTO: AP
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<strong>WirtschaftsEcho</strong>
<strong>WirtschaftsEcho</strong> ·MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> Branchen <strong>und</strong> Cluster –WIE kooperiert 49<br />
Frage 1: richtig ist Antwort C)<br />
Exakt in dem Moment als diese<br />
Worte zu Papier gebracht wurden<br />
betrug die Staatsverschuldung<br />
der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
Deutschland 1801 893 640 400<br />
Euro =1,8 Billionen Euro. Das<br />
entspricht einer „Verschuldung<br />
proKopf“ vonr<strong>und</strong> 22 000 Euro.<br />
Sekündlich wächst der Schuldenberg<br />
derzeit um r<strong>und</strong> 1.100<br />
Euro. Diese erschreckenden<br />
Zahlen prangen auf dem digitalen<br />
Zähler der sogenannten<br />
Schuldenuhr am Eingangsportal<br />
der Zentrale des B<strong>und</strong>es der<br />
Steuerzahler in Berlin. Im Augenblick<br />
kann niemand ernsthaft<br />
daran denken, diese Schulden<br />
zurück zu führen. Es geht<br />
momentan erst einmal darum,<br />
den Anstieg der Verschuldung<br />
zu bremsen.<br />
Frage 2: richtig ist Antwort D)<br />
Der französische Finanzexperte<br />
ist derzeit Präsident der Europäischen<br />
Zentralbank (EZB). Er trat<br />
sein Amt am 1. November 2003<br />
an. Das Amt wird im Herbst<br />
kommenden Jahres neu besetzt.<br />
Frage 3: richtig ist Antwort C)<br />
Die gesetzliche Rentenversicherung<br />
wird im Wesentlichen<br />
durch das Umlageverfahren finanziert.<br />
WerBeiträge aufgr<strong>und</strong><br />
einer Versicherungspflicht oder<br />
einer freiwilligen Versicherung<br />
einzahlt, bezahlt damit die Renten<br />
der aus dem Arbeitsleben<br />
Ausgeschiedenen <strong>und</strong> erwirbt<br />
einen Anspruch auf seine eigene<br />
Rente (Generationenvertrag).<br />
Der Beitragssatz beträgt derzeit<br />
19,9 Prozent vom Bruttoeinkommen.<br />
Arbeitgeber <strong>und</strong> Arbeitnehmer<br />
zahlen davon jeweils<br />
die Hälfte. (Gesetzliche<br />
Krankenversicherung: ca. 15,5<br />
Wirtschaftsquiz –<br />
die Lösungen<br />
Prozent, Pflegeversicherung: 1,7<br />
Prozent, Arbeitslosenversicherung:<br />
6,5 Prozent)<br />
Frage 4: richtig sind die Antworten<br />
A+D)<br />
Die Geschichte von Google begann<br />
im Januar 1996. Damals<br />
machten sich die beiden Studenten<br />
Larry Page <strong>und</strong> Sergey Brin<br />
daran, eine Suchmaschine mit<br />
dem Namen BackRub zu programmieren.<br />
Da sich aber keiner<br />
der großen Portale wie Yahoo!<br />
für die Suchtechnologie interessierten,<br />
bemühte man sich um<br />
ein wenig Startkapital <strong>und</strong> gründete<br />
die Firma Google. Am7.<br />
September 1998 ging Google online.<br />
Heute gibt es Google in 84<br />
Sprachen <strong>und</strong> man beantwortet<br />
täglich mehr als 100 Millionen<br />
Suchanfragen. Der Name Google<br />
leitet sich übrigens von dem<br />
Wort „Googol“ ab. Mit Googol<br />
wird die Zahl 1gefolgt von 100<br />
Nullen bezeichnet.<br />
Frage 5: richtig ist Antwort B)<br />
Ohne die Dampfmaschine wäre<br />
die Industrialisierung nicht<br />
möglich gewesen. Vor der Industrialisierung,<br />
wurden alle<br />
Produkte in handwerklicher Manier<br />
hergestellt, Durch den Einsatz<br />
Maschinen konnten große<br />
Mengen an Gütern in immer<br />
gleicher Form hergestellt werden.<br />
Frage 6: richtig sind die Antworten<br />
A+C)<br />
Die Börse unterscheidet zwischen<br />
Bären- <strong>und</strong> Bullenmarkt.<br />
Der Bär setzt auf einen erwarteten<br />
Kursabfall –erist pessimistisch.<br />
Er macht sein Geld durch<br />
Skepsis <strong>und</strong> Unglauben, spekuliert<br />
auf einen Abschwung<br />
(Baisse)oder kauft Verkaufsop-<br />
tionen. Ein Bärenmarkt geht<br />
bergab. Der Bulle ist das Gegenteil<br />
–erist optimistisch. Er kauft<br />
in der Hoffnung auf einen Aufschwung<br />
(Hausse). Ein langfristig<br />
boomender Bullenmarkt ist<br />
etwas, worauf die Investoren<br />
hoffen. Bärenmarkt <strong>und</strong> Bullenmarkt<br />
sind einander entgegengesetzt.<br />
Zusammen bewirken<br />
sie, dass die Börsenwelt sich<br />
dreht <strong>und</strong> die Kurse fallen <strong>und</strong><br />
steigen.<br />
Frage 7: richtig ist Antwort A)<br />
EC-Karten <strong>und</strong> Kreditkarten sind<br />
in der Regel mit einer Geheimzahl,<br />
der PIN-Nummer ausgestattet.<br />
Mit dieser kann man am<br />
Geldautomaten Bargeld abheben.<br />
In der Regel sind die Gebühren<br />
für eine Abhebung aber bei<br />
der Nutzung der Kreditkarte höher<br />
als bei der Bankk<strong>und</strong>enkarte.<br />
Frage 8: richtig ist Antwort D)<br />
Der Vorstand führt die Geschäfte<br />
einer Aktiengesellschaft. Er wird<br />
kontrolliert vom Aufsichtsrat.<br />
Die Aktionärs- oder Hauptversammlung<br />
entlastet unter anderemden<br />
Vorstand.<br />
Frage 9: richtig ist Antwort B)<br />
Die OPEC (Organization of the<br />
Petroleum Exporting Countries)<br />
wurde 1960 gegründet. Die<br />
zwölf Mitgliedsländer fördern<br />
etwa 40Prozent der weltweiten<br />
Erdölproduktion <strong>und</strong> verfügen<br />
über drei Viertel der weltweiten<br />
Erdölreserven. Die OPEC hatte<br />
sich bei ihrer Gründung zum<br />
Ziel gesetzt, ihre Mitglieder gegen<br />
einen Preisverfall <strong>und</strong> eine<br />
Verringerung der Einnahmen<br />
aus der Ölförderung abzusichern<br />
<strong>und</strong> im gegenseitigen Interesse<br />
durch Festlegung der Fördermengen<br />
eine gemeinsame<br />
Ölpolitik zu betreiben.<br />
Frage 10:richtig ist Antwort C)<br />
Großbritannien ist zwar Mitglied<br />
der EU, hat aber bisher auf<br />
die Einführung des Euro verzichtet.<br />
Die Briten wollen den<br />
direkten Einfluss auf ihre<br />
Währung behalten <strong>und</strong><br />
haben zudem Angst,<br />
dass sie mit dem<br />
Euro eine schwächere<br />
Währung als<br />
ihr britisches Pf<strong>und</strong><br />
bekommen könnten. Vielleicht<br />
liegt es aber auch nur<br />
daran, dass auf den Euro-<br />
Scheinen nicht die Queen abgedruckt<br />
ist.<br />
Bulle<br />
<strong>und</strong> Bär<br />
an der Börse<br />
Frankfurt.<br />
FOTO:<br />
KAI-UWESCHÜTZ/<br />
PIXELIO.DE<br />
FOTO: FOTOLIA
50 Schluss –WIE blickt voraus MÄRZ/APRIL <strong>2011</strong> ·<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Impressum<br />
Verlag Echo Zeitungen GmbH<br />
Ausblick:<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Mai/Juni <strong>2011</strong> 10<br />
Die Wirtschaft wächst, die Investitionen<br />
steigen, der Ifo-Geschäftsklimaindex<br />
ist so hoch<br />
wie zuletzt Ende der Sechzigerjahre.<br />
Doch der Boom fordert eine<br />
immer seltener werdende Ressource:<br />
Fachkräfte. Für Unternehmen<br />
wirdesimmer schwieriger,neue<br />
Stellen zu besetzen. Firmen<br />
müssen sich zwangsläufig<br />
als Arbeitgebermarkepositionieren.<br />
Durch den demografischen<br />
Wandel wird sich der Altersdurchschnitt<br />
der Beschäftigten in<br />
den nächsten Jahren drastisch erhöhen<br />
<strong>und</strong> Nachwuchs dringend<br />
benötigt. Eine fachspezifisch exzellente<br />
Ausbildung rückt immer<br />
mehr in den Fokus.<br />
Aber auch junge Menschen,<br />
die es schwerer haben, einen<br />
Ausbildungsplatz zu bekommen,<br />
müssen in das Arbeitsleben integriert<br />
werden. Wir liefern einen<br />
Einblick in die Arbeit der Unternehmerverbände<br />
Südhessen <strong>und</strong><br />
zeigen auf, wie Schule <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
sinnvoll kooperieren, um<br />
die personellen Probleme der Zukunft<br />
zu lösen.<br />
Zudem liefert die Zeitarbeit<br />
reichlich Diskussionsthemen:<br />
Wie sinnvoll sind tarifliche Mindestlöhne?<br />
Sollten Zeitarbeitnehmer<br />
den gleichen Lohn wie die<br />
Stammbelegschaft erhalten?<br />
Das Leitthema unserer nächsten<br />
Ausgabe des <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
wird sich diesen <strong>und</strong> weiteren<br />
Fragen annehmen: Personal im<br />
Mittelstand – Der Markt der<br />
menschlichen Ressource.Wir laden<br />
Sie ein zu einer ebenso spannenden<br />
wie informativen Ausgabe<br />
des Wirtschaftsmagazins IhrerRegion.<br />
ERSCHEINUNGSTERMIN:<br />
28. APRIL <strong>2011</strong><br />
Verleger <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
Dr. Hans-Peter Bach<br />
Holzhofallee 25–31,64295 Darmstadt<br />
Redaktionsleitung<br />
Hans-Werner Mayer (V.i.S.d.P.,<br />
verantwortlich gem. §55IIRStV)<br />
Redaktion<br />
Alexander Götz, Bruno Hidding,<br />
Silke Jungbluth-Sepp, Michael Lang,<br />
Andreas Wollny<br />
Umbruchredaktion/Layout<br />
Christian Meister<br />
Verlagsleitung Heike Findeis<br />
Verantwortlich für den Anzeigenteil<br />
Andreas Wohlfart<br />
erstaunliche Zahlen<br />
33<br />
Terrawattst<strong>und</strong>en Strom verbrauchen alle Informations- <strong>und</strong> Kommunikationsgeräte, also Fernseher,<br />
Computer, Telefone etc. zusammen in deutschen Haushalten.<br />
73<br />
Prozent der privaten Haushalte in Deutschland haben einen Internetzugang.<br />
107<br />
Jahre brennt in der Feuerwache der US-Stadt Livermore die berühmte Glühlampe „Centennial<br />
Lightbulb“ ununterbrochen.<br />
70 000<br />
Vorschriften müssen laut Steuerzahlerb<strong>und</strong> Unternehmen in Deutschland berücksichtigen. Die<br />
Zahl ist geschätzt, den genauen Überblick haben nicht einmal die Experten.<br />
3000 000<br />
Bilder werden jeden Tagauf Flickr hoch geladen. Das würde reichen um ein Fotoalbum mit 37 500<br />
Seiten zu füllen.<br />
7500 000<br />
Einwohner weniger als heute wird Deutschland im Jahre 2050 zählen.<br />
750000 000<br />
Pkwsgibt es derzeit auf der Erde.Das bedeutet, dass jeder neunte Mensch auf der Welt einen Pkw<br />
besitzt. In Deutschland sind r<strong>und</strong> 47 Millionen PKW zugelassen.<br />
1000 000 000<br />
Videos werden täglich weltweit auf der größten Video-Plattform YouTube angeschaut.<br />
210000 000 000<br />
Emails werden jeden Tagweltweit versendet.<br />
62 000 000 000 000<br />
Spam-Mails werden pro Jahr verschickt. Eine Spam-Mail verursache einen CO 2-Ausstoß von 0,3<br />
Gramm, damit sind die nutzlosen Mails für so viele Klima schädliche Treibhausgasemissionen<br />
verantwortlich sind, wie 3,1 Millionen Autos im Jahr verursachen.<br />
Projektleitung<br />
Dagmar Bensch, Alexander Götz,<br />
Heike Röver<br />
Vertrieb Peter Kemper<br />
Technische Leitung<br />
Dr. Michael Horn<br />
Ladungsfähige Anschrift<br />
für Verlag, Verleger <strong>und</strong> alle im Impressum<br />
genannten Verantwortlichen<br />
Echo Zeitungen GmbH<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Holzhofallee 25–31,64295 Darmstadt<br />
Druck<br />
Druckzentrum Rhein Main<br />
GmbH &Co. KG<br />
Alexander-Fleming-Ring 2<br />
65428 Rüsselsheim<br />
Telefon: 061428336-0<br />
E-Mail<br />
redaktion@wirtschaftsecho.de<br />
service@wirtschaftsecho.de<br />
Internet<br />
www.echo-online.de<br />
www.wirtschafts-echo.de<br />
Verkaufspreis<br />
3,50 Euro<br />
Bezugspreis<br />
18,00 Euro (inklusive1,18 Euro<br />
Umsatzsteuer)<br />
Nachdruck vorbehalten,<br />
Zitate nur mit Quellenangabe<br />
Die Angaben der Echo Zeitungen GmbH<br />
im Rahmen der Dienstleistungs-Informationspflichten-Verordnung<br />
finden Sie unter<br />
www.echo-online.de/agb. AufWunsch<br />
stellen wir Ihnen gerne einen Ausdruck zur<br />
Verfügung.<br />
Inhaber- <strong>und</strong> Beteiligungsverhältnis<br />
am Verlag<br />
Inhaber: Medienhaus Südhessen GmbH,<br />
Holzhofallee 25-31, 64295 Darmstadt<br />
(100%).<br />
Medienhaus Südhessen GmbH:<br />
1. Gesellschafter, allesamt mit Wohnort<br />
in Darmstadt: Dr. Hans-Peter Bach;<br />
Geschäftsführer (48,72%, 50%), Lars<br />
Bach (24,36%, 25%), Pia Schneider<br />
(24,36%, 25%); 2. Geschäftsführer:<br />
Dr.Hans-Peter Bach.<br />
Die Angaben in Klammern geben als<br />
ersten Wert die Kapitalbeteiligung <strong>und</strong><br />
als zweiten Wert die Stimmbeteiligung je<br />
Gesellschafter in Prozent an.<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong> <strong>und</strong> Wirtschaftsjunioren<br />
Südhessen sind Kooperationspartner
www.manok.de, foto: juergenmai.com<br />
EIN STARKER RÜCKEN<br />
FÜR EINE STARKE REGION.<br />
Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur –<br />
Südhessen trifft sich im darmstadtium<br />
Das darmstadtium wissenschaft|kongresse bietet zahlreiche<br />
Möglichkeiten, seine vielfältigen Räume für Ihre<br />
Veranstaltung einzurichten, ob für einen Kongress, eine<br />
Produktpäsentation, eine Messe oder eine Show:<br />
❙ Der Kongresssaal mit einer Sitzplatz-Kapazität für<br />
maximal 1.667 Personen ist teilbar in zwei bzw. drei<br />
Säle; Sitzplatz-Hubpodien erlauben jeweils eine Einrichtung<br />
zum ansteigenden Auditorium.<br />
❙ Anliegende Foyerflächen können vielfältig genutzt<br />
werden, zum Beispiel für begleitende Ausstellungen.<br />
❙ Die 18 Konferenzräume sind flexibel kombinierbar <strong>und</strong><br />
bieten Sitzplätze für maximal 1.300 Personen.<br />
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Wir freuen uns auf Sie!<br />
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