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So gelingt die Energiewende - WirtschaftsEcho

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D79227 · 5. Jahrgang <strong>WirtschaftsEcho</strong>· Ausgabe 1/2012 · 3,50 Euro<br />

Wirtschafts Echo<br />

DIALOGMAGAZIN FÜR DIE REGIONALE WIRTSCHAFT<br />

Der Energiemix in Deutschland<br />

Green IT – umweltfreundlich und wirtschaftlich<br />

Keine <strong>Energiewende</strong> ohne das Handwerk<br />

„Windkraft? Gerne. Aber nicht bei uns!“<br />

<strong>So</strong> <strong>gelingt</strong> <strong>die</strong><br />

<strong>Energiewende</strong><br />

Kosten und Nutzen<br />

effizienter Lösungen


HEDTKE<br />

ERWEITERT DIE FLOTTE –<br />

HERZLICH WILLKOMMEN<br />

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WiE gElingt diE<br />

EnErgiEWEndE?<br />

Im Oktober 2010 beschloss <strong>die</strong> schwarzgelbe<br />

Bundesregierung <strong>die</strong> AKW-Laufzeiten<br />

zu verlängern. Es war ein vernünftiger<br />

Ansatz, auf lange Sicht den Atomausstieg<br />

zu planen und durch <strong>die</strong> Einnahmen aus<br />

der Brennelementesteuer eine nachhaltige<br />

<strong>Energiewende</strong> zu finanzieren.<br />

Nach der schrecklichen Katastrophe in<br />

Japan war es sicher auch notwendig, <strong>die</strong><br />

Sicherheit von Kernkraftwerken bei außergewöhnlichen<br />

Naturereignissen und<br />

Terror-Anschlägen zu überprüfen. Doch<br />

obwohl <strong>die</strong> internationale Atombehörde<br />

den hohen Sicherheitsstandard der deutschen<br />

Kernkraftwerke attestierte, wurde<br />

Knall auf Fall im Frühjahr 2011 beschlossen,<br />

<strong>die</strong> sieben ältesten Atomkraftwerke<br />

sofort abzuschalten und <strong>die</strong> letzten Meiler<br />

spätestens Ende 2022 vom Netz nehmen.<br />

Da <strong>die</strong> meisten Wähler <strong>So</strong>rge haben, dass<br />

<strong>die</strong> Risiken der Kernenergie zu hoch seien,<br />

wurde aus der Klimakanzlerin von einem<br />

Tag zum anderen eine Atomausstiegskanzlerin.<br />

Aber Wind- und <strong>So</strong>larenergie können<br />

<strong>die</strong> Grundversorgung nicht garantieren.<br />

Nicht in unseren Breitengraden, nicht<br />

bei dem vorhandenen Widerstand der Bevölkerung<br />

gegen Windparks zu Lande und<br />

auf hoher See.<br />

Mit dem Atomausstieg wächst unsere Abhängigkeit<br />

von russischem Gas und Erdölimporten<br />

aus dem Nahen Osten, der politisch<br />

immer instabiler wird. Wenn wir <strong>die</strong><br />

Nutzung der Kernenergie beenden, aber<br />

täglich viele Tausend Megawatt Atomstrom<br />

aus Tschechien und Frankreich einkaufen,<br />

handeln wir scheinheilig.<br />

Deutschland ist dabei, sich weltweit zu isolieren.<br />

Hinter der Nutzung der Kernenergie<br />

in anderen Staaten steht ja nicht Ignoranz<br />

oder Gewinnsucht, sondern <strong>die</strong> Absicht<br />

der Regierungen, eine verlässliche Grundversorgung<br />

mit preisgünstigem Strom zu<br />

ermöglichen und dabei den klimaschädlichen<br />

Ausstoß von CO2 zu reduzieren.<br />

Eine Verringerung <strong>die</strong>ser Emissionen bei<br />

gleichzeitigem Verzicht auf <strong>die</strong> Kernenergie<br />

ist aber beim gegenwärtigen<br />

Stand der<br />

Technik nicht machbar.<br />

Die Wirtschaft ist im<br />

höchsten Maße abhängig<br />

von konkurrenzfähigen<br />

Strompreisen.<br />

Und es gehört auch zu<br />

sozialstaatlichen Aufgaben,<br />

einen großflächigen<br />

Blackout zu verhindern. Das klappt<br />

aber derzeit nur, wenn man verstärkt auf<br />

fossile Energieträger setzt.<br />

Langfristig ist <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> technisch<br />

zwar machbar, aber der Weg zu einer<br />

weitestgehend grünen Stromversorgung ist<br />

weit und bedarf enormer Anstrengungen.<br />

Ein Großteil der Bevölkerung pflegt<br />

weiterhin Vorbehalte gegen alle Formen<br />

der Energieherstellung, und zwar nicht<br />

nur gegen Atom und Kohle, auch gegen<br />

Stromleitungen, Biogas- oder Windanlagen.<br />

Das grandiose Scheitern des Bio-<br />

Sprits E 10 zeigt, dass <strong>die</strong> ökologisch sinnvolle<br />

Energieerzeugung aus Pflanzen nur<br />

in den Köpfen der Politiker funktioniert,<br />

von der Bevölkerung aber abgelehnt wird.<br />

Um erneuerbare Energien besser nutzen zu<br />

können, muss man deren Schwankungen<br />

ausgleichen. Dafür sind enorme Investitionen<br />

für den Umbau der Infrastruktur<br />

Editorial 1<br />

notwendig, sei es durch den verstärkten<br />

Einsatz von flexiblen Kraftwerken, eine<br />

neue Netzstruktur. oder verbesserte Möglichkeiten<br />

der Stromspeicherung. Natürlich<br />

kann <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft davon<br />

auch profitieren. Hunderttausende neue<br />

Arbeitsplätze können so geschaffen werden.<br />

Bei allen Risiken des Atomausstiegs<br />

»WEnn Wir diE nutzung dEr KErn-<br />

EnErgiE bEEndEn, abEr täglich viElE<br />

tausEnd MEgaWatt atoMstroM aus<br />

tschEchiEn und FranKrEich Ein-<br />

KauFEn, handEln Wir schEinhEilig«<br />

liegt darin auch eine große Chance. Um<br />

<strong>die</strong> für den Ökostrom dringend benötigten<br />

neuen Netze und Speicher aber schneller<br />

bauen zu können, müssen noch viele<br />

bürokratische Hürden beseitigen werden,<br />

das Netzausbau-Beschleunigungsgesetz<br />

endlich auf den Weg gebracht werden und<br />

<strong>die</strong> Akzeptanz bei der Bevölkerung für<br />

<strong>die</strong> notwendigen Windparks und Leitungstrassen<br />

wachsen.<br />

Hans-Werner Mayer,<br />

Chefredakteur


2 inhaltsverzeichnis<br />

inhalt<br />

Leitthema <strong>Energiewende</strong><br />

04<br />

08<br />

10<br />

11<br />

14<br />

18<br />

20<br />

23<br />

24<br />

27<br />

28<br />

30<br />

32<br />

Der Energiemix in Deutschland<br />

Die Stromversorgung nach der <strong>Energiewende</strong><br />

Darmstadt unter den Städten der Stromverschwender<br />

Stu<strong>die</strong>: Pro-Kopf-Stromverbrauch in Deutschland<br />

Ökostrom wächst rasant<br />

Erneuerbare Energien überholen Atomkraft und Steinkohle<br />

<strong>So</strong>ziales und ökologisches Handeln<br />

Mittelständler und ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />

Green IT<br />

Umweltfreundlich und wirtschaftlich<br />

Green IT – mehr als ein Modewort<br />

Interview mit Stephan Kohler<br />

Neubau und Sanierung von Firmengebäuden<br />

Förderprogramme für Betriebe<br />

Realistische Ziele setzen<br />

Anforderungen für <strong>die</strong> energetische Gebäudemodernisierung<br />

Keine <strong>Energiewende</strong> ohne das Handwerk<br />

Die richtigen Energiesparmaßnahmen finden und umsetzen<br />

Zukunft made in Germany<br />

Umweltwirtschaftsbericht 2011<br />

Heiße Ware für das Miramar<br />

Geothermie im Weinheimer Spaßbad<br />

„Windkraftanlagen? Gerne. Aber nicht bei uns!“<br />

Ein Stimmungsbild zur Windkraft im Odenwald<br />

Energieaudit zahlt sich zweifach aus<br />

Umfrage<br />

Produkte & Premieren<br />

39<br />

42<br />

48<br />

Mit Spannung in <strong>die</strong> Zukunft<br />

Wie <strong>die</strong> Elektromobilität unsere Zukunft bestimmen wird.<br />

„Wir haben auf der Erde alles, was wir brauchen“<br />

HSE AG – vom Energieversorger zum Energie<strong>die</strong>nstleister<br />

Chemiebranche aktuell<br />

Was <strong>die</strong> Branche bewegt<br />

Menschen & Märkte<br />

50<br />

51<br />

52<br />

53<br />

54<br />

56<br />

58<br />

Lage spitze, Erwartungen unsicher<br />

IHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2012<br />

Maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen<br />

Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Roth & Friede<br />

Wirtschafts junioren Darmstadt<br />

… legen Ziele 2012 fest<br />

Dolmetscher für Ingenieure<br />

Designbüro Formsprache gestaltet technische Produkte<br />

„Das Unternehmen ist unser Kind“<br />

Die Darmstädter Firma Buttmi<br />

20 Jahre <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />

Aktion „Anstiften“ in Darmstadt und Darmstadt- Dieburg<br />

Von Darmstadt über Weiterstadt nach Paris<br />

Der Weg des Weiterstädter IT-Dienstleisters Devoteam Danet


Veranstaltungen & Kongresse<br />

60<br />

IT&Media 2012<br />

Die neue Fachmesse im darmstadtium<br />

62 Fachkräftesicherung<br />

Viele Wege stehen offen<br />

64 Wettbewerb<br />

Schülerzeitungsredakteure fordern und fördern<br />

65<br />

66<br />

68<br />

70<br />

71<br />

Da lohnt ein Besuch<br />

Veranstaltungskalender<br />

Beruflicher Erfolg ist erlernbar<br />

Hochkarätige Experten referieren bei der ECHO-Akademie<br />

Man muss das Rad nicht neu erfinden…<br />

Neujahrsempfang des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong> mit neuer Website<br />

Relaunch schafft neue Services und interessante Mehrwerte<br />

Es muss nicht immer Champagner sein<br />

Schaumwein von Bouvet Ladubay<br />

Geld & Finanzen<br />

72<br />

Einst beliebt – jetzt umzockt<br />

<strong>So</strong>lar-Aktien werden zu Zocker-Papieren<br />

Recht & Steuern<br />

76<br />

78<br />

Anschubhilfe für angehende Unternehmer<br />

Im Dschungel der Förderangebote<br />

Stolperfalle Scheinselbstständigkeit<br />

Beschäftigung freier Mitarbeiter – Vorteile und Risiken<br />

Wissenswert<br />

79<br />

80<br />

Zehn erstaunliche Zahlen<br />

Gut zu wissen…<br />

Vorschau und Impressum<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong> 2/2012<br />

inhaltsverzeichnis 3<br />

Nordring 37<br />

64347 Griesheim<br />

Tel. 06155.78242<br />

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von Hans-Werner Mayer<br />

4 <strong>Energiewende</strong><br />

E r d g a s<br />

stEinKohlE<br />

dEr<br />

EnErgiEMix<br />

in dEutschland<br />

braunKohlE<br />

ato M K r a F t<br />

W a s s E r K r a F t<br />

E r n E u E r b a r E E n E r g i E n<br />

<strong>die</strong> stromversorgung<br />

nach der <strong>Energiewende</strong><br />

Eine wirtschaftliche, sichere und umweltverträgliche<br />

Energieversorgung ist<br />

Grundlage für <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit unserer<br />

Volkswirtschaft, für den Wohlstand<br />

der Menschen und für <strong>die</strong> Zukunftschancen<br />

nachfolgender Generationen. Woher<br />

kommen unsere verschiedenen Energieträger,<br />

sind sie auch langfristig in ausreichendem<br />

Maße verfügbar? Können neue,<br />

umweltfreundlichere Energieträger ihren<br />

Anteil am Energiemix zu Lasten CO 2inten<br />

siver fossiler Energieträger erhöhen?<br />

Und welche Vor- und Nachteile haben <strong>die</strong><br />

einzelnen Energieträger?


+1,4%<br />

braunKohlE<br />

2010: 23,2%<br />

2011: 24,6%<br />

BRAuNKoHLE<br />

Die Braunkohle gehört zu den Gewinnern<br />

des Atomausstiegs. Braunkohlekraftwerke<br />

liefern Elektrizität zuverlässig und relativ<br />

preisgünstig. Braunkohle ist der einzige<br />

heimische Energieträger, der in großen<br />

Mengen langfristig subventionsfrei zu<br />

wettbewerbsfähigen Konditionen bereitgestellt<br />

werden kann. Kraftwerke auf Braunkohlebasis<br />

erzeugten im Jahre 2009 über<br />

146 Milliarden Kilowattstunden Strom<br />

und sind für <strong>die</strong> Grundlast-Versorgung gut<br />

geeignet. Die Produktion einer Kilowattstunde<br />

Braunkohlestrom kostet etwa mit<br />

2,40 Cent.<br />

Braunkohle hat aber <strong>die</strong> bei weitem<br />

schlechteste Kohlendioxid-Bilanz aller<br />

Energieträger. Selbst <strong>die</strong> modernen<br />

Braunkohlekraftwerke kommen auf CO 2-<br />

Emissionen von 950 Gramm je Kilowattstunde<br />

Strom. Klimaschützer sehen <strong>die</strong><br />

Renaissance der Braunkohle im Zuge des<br />

Atomausstiegs deshalb sehr kritisch. Die<br />

Befürworter der Braunkohleverstromung<br />

setzen dagegen große Hoffnung auf <strong>die</strong><br />

Abscheidung und Speicherung des entstehenden<br />

Kohlendioxids. Das bei Verbrennungsprozessen<br />

entstehende CO 2 soll in<br />

unterirdischen Gesteinsschichten eingelagert<br />

werden, damit es seine klimaverändernde<br />

Wirkung in der Atmosphäre nicht<br />

entfalten kann. Dieses Verfahren befindet<br />

sich allerdings noch im Entwicklungsstadium<br />

und ist zudem sehr umstritten – nicht<br />

nur weil <strong>die</strong> ökologischen Folgen schwer<br />

abzuschätzen sind.<br />

In den Braunkohlerevieren zwischen Aachen,<br />

Köln und Grevenbroich, in der Lausitz<br />

bei Cottbus und im mitteldeutschen<br />

Revier zwischen Leipzig, Halle und Bitterfeld<br />

sind rund 22.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Der Abbau erfolgt mit riesigen Baggern<br />

kostengünstig über Tage. Allerdings<br />

hinterlässt <strong>die</strong>se Methode riesige Krater<br />

und für <strong>die</strong> Braunkohlegewinnung wurden<br />

schon ganze Dörfer umgesiedelt und<br />

Landschaften zerstört.<br />

+0,1%<br />

stEinKohlE<br />

2010: 18,6%<br />

2011: 18,7%<br />

StEINKoHLE<br />

Die heimische Steinkohle war lange Zeit<br />

<strong>die</strong> tragende Säule der deutschen Energieversorgung.<br />

Die Förderung liegt heute aber nur noch<br />

bei etwa zwölf Millionen Tonnen. Das<br />

entspricht etwa 30 Prozent des Bedarfs.<br />

Die deutschen Steinkohlekraftwerke sind<br />

damit zunehmend auf Importe angewiesen.<br />

In Deutschland gibt es insgesamt nur<br />

noch sechs Bergwerke im Ruhrgebiet, im<br />

Saarland und im Münsterland. Die Kohle<br />

wird in einer Tiefe von bis zu 1750 Metern<br />

abgebaut. Das ist technisch aufwendig und<br />

sehr kostspielig. Deshalb kann der Steinkohleabbau<br />

in Deutschland eigentlich<br />

nicht mehr mit der Einfuhr ausländischer<br />

Kohle konkurrieren, wird aber noch bis<br />

2018 subventioniert.<br />

Die Stromproduktion aus Steinkohle gilt<br />

als günstig; sie liegt in Deutschland bei<br />

3,35 Cent je Kilowattstunde. Bei der CO 2<br />

Emission schneidet Steinkohle mit „nur“<br />

740 Gramm CO 2-Emissionen je Kilowattstunde<br />

etwas besser ab als <strong>die</strong> Braunkohle.<br />

Bei den Erzeugungskosten wird das in den<br />

Preis für CO 2-Emissionszertifikate eingerechnet.<br />

Steinkohlekraftwerke sind relativ<br />

schnell steuerbar und eignen sich daher<br />

gut, um Windflauten, wolkenreiche Tage<br />

oder Bedarfsspitzen auszugleichen. Weil<br />

in Deutschland <strong>die</strong> Kohleverstromung<br />

zugunsten der erneuerbaren Energien und<br />

Erdgas an Bedeutung verloren hat, haben<br />

mehrere Energieversorgungsunternehmen<br />

ihre Pläne für den Bau neuer Kohlekraftwerke<br />

in Deutschland auf Eis gelegt.<br />

…KURZ NoTIERT…<br />

<strong>Energiewende</strong> 5<br />

Forsa-uMFragE<br />

Deutsche stützen <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

auch fast ein Jahr nach dem reaktorunglück<br />

im japanischen Fukushima ist <strong>die</strong><br />

bereitschaft in der bevölkerung, mehr geld<br />

für den umbau des Energiesystems auszugeben,<br />

sehr hoch. das zeigt eine repräsentative<br />

umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts<br />

forsa, im auftrag<br />

des verbandes kommunaler unternehmen<br />

(vKu). so sind 61 Prozent der befragten bereit,<br />

mehr für ihren strom zu bezahlen, um<br />

damit den ausbau erneuerbarer Energien<br />

voranzubringen. dabei zeigt sich, je höher<br />

das nettoeinkommen, desto größer ist <strong>die</strong><br />

bereitschaft, höhere strompreise zu zahlen.<br />

durch höhere strompreise allein ist der<br />

umbau des Energiesystems jedoch nicht<br />

machbar. Eine wichtige voraussetzung ist<br />

auch <strong>die</strong> akzeptanz für große infrastrukturprojekte,<br />

wie beispielsweise für Windparks.<br />

tatsächlich fänden es 54 Prozent<br />

der befragten gut beziehungsweise sehr<br />

gut, wenn in der nachbarschaft eine Wind-<br />

Energie-anlage stünde.<br />

auszEichnung Für E.on<br />

Grüner Stromerzeuger des Jahres<br />

E.on climate & renewables hat den be-<br />

gehrten „global Energy award” – so etwas<br />

wie den „oscar“ für Energieunternehmen<br />

– in der Kategorie „grüner stromerzeuger<br />

des Jahres“ erhalten. der Preis wird<br />

von Platts, dem weltweit führenden informations<strong>die</strong>nst<br />

für Energie und rohstoffe,<br />

vergeben. ausgezeichnet wurde E.on<br />

in new York als bester Entwickler von<br />

offshore-Windparks. E.on zählt zu den<br />

wenigen unternehmen weltweit mit Erfahrung<br />

im bau von offshore-Windparks<br />

in unterschiedlichster Wassertiefe und mit<br />

allen arten von Fundamenten. 2010 wurde<br />

fast <strong>die</strong> hälfte aller in Europa installierten<br />

offshore-turbinen von E.on errichtet.<br />

E.on betreibt sechs offshore-Windparks<br />

mit einer leistung von ingesamt rund 500<br />

Megawatt, darunter deutschlands ersten<br />

hochsee-Windpark alpha ventus. derzeit<br />

baut E.on zusammen mit Partnern den<br />

weltweit größten Meereswindpark – london<br />

array – vor der britischen Küste. in den<br />

nächsten Jahren will E.on das tempo beim<br />

ausbau von offshore-Windkraft noch weiter<br />

beschleunigen und gleichzeitig <strong>die</strong> Kosten<br />

für den bau massiv senken.


Foto: Hemera/thinkstock<br />

6 <strong>Energiewende</strong><br />

-0,2%<br />

Erdgas<br />

2010: 13,8%<br />

2011: 13,6%<br />

ERdGAS<br />

Erdgas hat mittlerweile einen Anteil von<br />

fast 14 Prozent an der Stromerzeugung.<br />

Der größte Vorzug von Gas ist, dass bei<br />

seiner Verbrennung deutlich weniger Kohlendioxid<br />

entsteht als bei der Kohle- oder<br />

Erdölverstromung. Moderne Gaskraftwerke<br />

kommen auf CO 2-Emissionen von 340<br />

Gramm je Kilowattstunde Strom. Zudem<br />

lassen sich Gaskraftwerke schnell hochfahren<br />

und wieder abstellen, so dass sie<br />

zum einen hervorragend geeignet sind,<br />

<strong>die</strong> schwankende Stromversorgung aus<br />

regenerativen Quellen auszugleichen, und<br />

zum anderen, <strong>die</strong> Spitzenlast abzudecken.<br />

Außerdem erfordern Gaskraftwerke vergleichsweise<br />

geringe Investitionen. Als<br />

Nachteile sind <strong>die</strong> hohe Abhängigkeit<br />

Deutschlands vom Erdgas-Hauptlieferanten<br />

Russland sowie den Transitländern und<br />

der hohe Brennstoffpreis zu nennen.<br />

+3,5%<br />

ErnEuErbarE<br />

EnErgiEn<br />

2010: 16,4%<br />

2011: 19,9%<br />

ERNEuERBARE ENERGIEN<br />

Im Jahr 2000 trat das erste Erneuerbare-<br />

Energien-Gesetz in Kraft, das für Strom<br />

aus regenerativen Quellen ziemlich hohe,<br />

feste Vergütungssätze vorsah. Diese Förderung<br />

war vor allem umweltpolitisch<br />

motiviert. Realistischen Schätzungen nach<br />

summiert sie sich auf ca. 55 Mrd. Euro<br />

über einen Zeitraum von 30 Jahren. Obwohl<br />

Wind-, <strong>So</strong>lar- und Biomassestrom<br />

momentan noch weitaus teurer sind als<br />

Kohle- und Atomstrom, sind sie kräftig auf<br />

dem Vormarsch.<br />

Bei den erneuerbaren Energien ist Wasserkraft<br />

mit 4,30 Cent je Kilowattstunde am<br />

günstigsten. Eine mit Windkraft erzeugte<br />

Kilowattstunde kostet etwa neun Cent.<br />

Der Hauptkostenfaktor sind <strong>die</strong> hohen Investitionen<br />

in <strong>die</strong> Anlagen. Dass sich <strong>So</strong>larstrom<br />

überhaupt rechnet, ist der staatlichen<br />

Förderung, also den garantierten<br />

Einspeisevergütungen zu verdanken. Sie<br />

liegen zwischen 17,94 bis 24,43 Cent<br />

pro kWh über 20 Jahre. Außerdem<br />

sind <strong>die</strong> Netzbetreiber<br />

verpflichtet, sämtliche<br />

Windparks, Photovoltaik-<br />

und Biogasanlagen<br />

an das Stromnetz<br />

anzuschließen, also<br />

<strong>die</strong> Kosten des Netzausbauszutragen.<br />

Da <strong>die</strong> <strong>So</strong>nne nicht jeden Tag scheint<br />

und manchmal ein sehr flaues Lüftchen<br />

herrscht, müssen konventionelle Kraftwerke<br />

bei Bedarf einspringen können. <strong>So</strong>ll <strong>die</strong><br />

<strong>Energiewende</strong> in Deutschland mit moderaten<br />

Strompreisen einhergehen, müssen <strong>die</strong><br />

erneuerbaren Energien in Zukunft günstiger<br />

bereitgestellt werden als bisher. Dazu<br />

ist technischer Fortschritt, wie <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />

und der Ausbau von Stromspeichertechnologien<br />

nötig. Unerlässlich<br />

ist der Ausbau der Stromnetze sowie der<br />

zugehörigen Infrastruktur, damit <strong>die</strong> aus<br />

regenerativen Energien gewonnene Elektrizität<br />

dorthin transportiert werden kann,<br />

wo sie gebraucht wird. Zum Beispiel muss<br />

der Strom, den <strong>die</strong> geplanten Offshore-<br />

Windparks in Nord- und Ostsee einmal erzeugen<br />

werden, mindestens bis nach Hamburg<br />

und Berlin kommen, besser aber noch<br />

bis ins Ruhrgebiet, den Rhein-Main-Raum<br />

oder gar nach München.<br />

Sind aber erst einmal genügend Anlagen<br />

vorhanden, sieht <strong>die</strong> Rechnung besser aus<br />

– zumal <strong>die</strong> „Brennstoffe“ Wind und <strong>So</strong>nne<br />

im Gegensatz zu Kohle, Gas und Uran<br />

kostenlos zu haben sind: Die natürlichen<br />

Ressourcen werden geschont, es entstehen<br />

keine CO 2-Emssionen und obendrein reduziert<br />

sich <strong>die</strong> Abhängigkeit von den Ölförderländern.<br />

Fotos und Quellen: RAG / RWE / dEBRIV / Siemens /<br />

Initiative Neue <strong>So</strong>ziale Marktwirtschaft / thinkstock


-4,7%<br />

atoMKraFt<br />

2010: 22,4%<br />

2011: 17,7%<br />

KERNENERGIE<br />

Objektiv betrachtet, hat <strong>die</strong> Kernenergie<br />

viele Vorzüge: Sie liefert günstigen<br />

Strom zu Produktionskosten von 2,65<br />

Cent je Kilowattstunde und an speziell<br />

angereichertem Uran herrscht noch keine<br />

Knappheit. Außerdem entsteht in Kernkraftwerken<br />

kein CO 2. Dies war einer der<br />

Hauptgründe für <strong>die</strong> Laufzeitverlängerung<br />

der Atom reaktoren im Jahr 2010. Die Bundesregierung<br />

hoffte, auf <strong>die</strong>se Weise ihre<br />

ehrgei zigen Klimaziele zu relativ geringen<br />

Kosten zu erreichen. Doch Deutschlands<br />

billigste Energiequelle ist zugleich <strong>die</strong><br />

umstrittenste.<br />

Welche Gefahren für Mensch und Natur<br />

von Reaktorunfällen ausgehen, zeigte<br />

schon 1986 das Unglück in Tschernobyl<br />

– kommt es zu einer Atomkatastrophe wie<br />

in Fukushima, werden nicht wieder gut zu<br />

machende Schäden verursacht. Weiterhin<br />

ungelöst ist zudem das Problem der Endlagerung.<br />

Unabhängig davon, wie sicher<br />

oder unsicher <strong>die</strong>se Stätten wirklich sind<br />

– fest steht: Die Bundesbürger wollen sie<br />

nicht in ihrer Nähe haben. Das zeigen auch<br />

<strong>die</strong> inzwischen seit Jahrzehnten anhaltenden<br />

Proteste gegen <strong>die</strong> Castor-Transporte<br />

in das Zwischenlager Gorleben und gegen<br />

<strong>die</strong> Endlagerung von radioaktiven Abfällen<br />

im ehemaligen Salzbergwerk Asse.<br />

-0,1%<br />

WassErKraFt<br />

2010: 3,4%<br />

2011: 3,3%<br />

WASSERKRAFt<br />

Im Jahr 2010 erzeugten Wasserkraftanlagen<br />

19,7 Mrd. Kilowattstunden Strom.<br />

Das entspricht einem Anteil von 3,3 Prozent<br />

am gesamten deutschen Stromverbrauch.<br />

Das nutzbare Wasserkraftpotenzial<br />

beträgt etwa 27 Milliarden Kilowattstunden<br />

pro Jahr. Wasserkraft steht rund um<br />

<strong>die</strong> Uhr zur Verfügung und kann auch als<br />

Energiespeicher genutzt werden. Die Wasserkräfte<br />

können mit sehr verschiedenen<br />

Maschinen- und Anlagentechniken genutzt<br />

werden. Pumpspeicherkraftwerke <strong>die</strong>nen<br />

dazu, überschüssige elektrische Energie<br />

zu speichern. Mit ihr wird Wasser in ein<br />

höher gelegenes Staubecken gepumpt und<br />

bei Bedarf wieder abgelassen, um eine<br />

Turbine zur Stromerzeugung anzutreiben.<br />

Der größte Nachteil <strong>die</strong>ses Verfahrens ist,<br />

dass Energie verloren geht: Für das Hochpumpen<br />

wird mehr Elektrizität benötigt,<br />

als sich später gewinnen lässt. Trotzdem<br />

sind Pumpspeicher eine ideale Ergänzung<br />

zu <strong>So</strong>lar- und Windkraftanlagen. Deutschland<br />

verfügt schon heute über rund 30<br />

Pumpspeicherwerke mit einer Leistung<br />

von insgesamt knapp 7.000 Megawatt. Im<br />

Südschwarzwald soll außerdem bis 2018<br />

das Pumpspeicherwerk Atdorf mit einer<br />

Leistung von 1.400 Megawatt entstehen.<br />

Es wird dann das größte in Europa sein.<br />

FAZIt<br />

deutschland hat ambitionierte Klimaschutz ziele. Bis 2020 sollen <strong>die</strong> treib haus gas-<br />

Emissionen – gemeint ist in erster Linie Kohlendioxid (Co2) – um 40 Prozent unter<br />

dem Niveau von 1990 liegen. Bis 2050 peilt <strong>die</strong> Bundesrepublik sogar ein Minus von<br />

mindestens 80 Prozent an. um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, sollen <strong>die</strong> erneuerbaren<br />

Energien den Hauptanteil übernehmen. Bis der angestrebte Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien geschafft ist, wird deutschland allerdings nicht umhin kommen,<br />

den Wegfall der Kernenergie auch durch konventio nelle Stromerzeugung zu kompensieren.<br />

Letztlich entsteht durch den Atomausstieg ein völlig neuer Energiemix.<br />

Nicht vergessen werden darf bei allen Überlegungen zu deutschlands Energiezukunft<br />

vor allem eins: <strong>die</strong> Energieeffizienz. das Wuppertal Institut für Klima, umwelt,<br />

Energie geht davon aus, dass unternehmen und Privathaushalte ihren Stromverbrauch<br />

mithilfe energiesparender technologien in den kommenden zehn Jahren um<br />

bis zu 23 Prozent verringern können. ob und wie es gelingen kann, <strong>die</strong>se Potenziale<br />

komplett zu heben, ist allerdings noch unklar.<br />

…KURZ NoTIERT…<br />

<strong>Energiewende</strong> 7<br />

hochsEE-WindParKs<br />

Milliardenprogramm für <strong>die</strong><br />

<strong>Energiewende</strong><br />

der Energiekonzern E.on baut für rund<br />

eine Milliarde Euro den hochsee-Windpark<br />

amrumbank West. 80 turbinen von siemens<br />

mit einer gesamtleistung von 288<br />

Megawatt werden ab 2015 grünen strom<br />

für rund 300.000 haushalte liefern. als<br />

späterer betriebs- und servicestützpunkt<br />

für den offshore-Windpark ist wegen seiner<br />

günstigen lage helgoland vorgesehen.<br />

vor der englischen Küste entsteht im selben<br />

zeitraum für rund 850 Millionen Euro<br />

der 219 Megawatt starke Windpark humber<br />

gateway, der ebenfalls ab 2015 für sauberen<br />

strom sorgen wird. in der ostsee südlich<br />

von schweden errichtet E.on bis 2013<br />

den Windpark Kårehamn, 48 Megawatt<br />

stark, mit einem investitionsvolumen von<br />

120 Millionen Euro. bei beiden Projekten<br />

kommen neue turbinen mit je drei Megawatt<br />

zum Einsatz.<br />

MilliardEninvEstitionEn<br />

Stadtwerke sagen den Energiekonzernen<br />

den Kampf an<br />

Mit Milliardeninvestitionen wollen <strong>die</strong> kommunalen<br />

versorger ihren anteil an der<br />

stromproduktion verdoppeln. <strong>die</strong> Energiekonzerne<br />

geraten ins hintertreffen –<br />

weil sie zu lange auf Kohle und atomkraft<br />

gesetzt haben. <strong>die</strong> deutschen stadtwerke<br />

wollen zweistellige Milliardensummen<br />

investieren – in neue gaskraftwerke,<br />

Windparks an land und auf see sowie in<br />

biogasanlagen. derzeit produzieren <strong>die</strong><br />

stadtwerke rund zehn Prozent des deutschen<br />

stroms. „in den nächsten zehn bis<br />

15 Jahren wollen wir den anteil in deutschland<br />

auf 25 Prozent mehr als verdoppeln“,<br />

kündigte hans- Joachim reck, hauptgeschäftsführer<br />

des verbands kommunaler<br />

unternehmen (vKu), in einem interview mit<br />

der „süddeutschen zeitung“ an.


8 <strong>Energiewende</strong><br />

darMstadt untEr dEn städtEn dEr<br />

stroMvErschWEndEr<br />

stu<strong>die</strong>: West-deutsche verbrauchen bis ein drittel mehr als ost-deutsche<br />

Aschaffenburger, Oldenburger und Osnabrücker<br />

größte Stromverschwender –<br />

Städte in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />

Sachsen-Anhalt Stromsparer.<br />

durchschnittlich verbrauchen <strong>die</strong> Deutschen<br />

jährlich 1852 kWh Strom. Doch<br />

es gibt große Unterschiede: <strong>So</strong> leben <strong>die</strong><br />

größten Stromverschwender Deutschlands<br />

in Städten wie Aschaffenburg, Oldenburg<br />

und Osnabrück. Das ergab eine<br />

umfangreiche Auswertung in 120 Städten<br />

des Strom- und Produktvergleichsportals<br />

www.preisvergleich.de (2,7 Mio. Nutzer<br />

im Monat). Grundlage für <strong>die</strong> Auswertung<br />

bilden rund 120 000 stichprobenartig ausgewählte<br />

Strom-Vertragsabschlüsse für den<br />

Zeitraum 2009 bis 2011, <strong>die</strong> online über<br />

preisvergleich.de bei den Stromversorgern<br />

abgeschlossen wurden. Unter Berücksichtigung<br />

der durchschnittlichen Haushaltsgrößen,<br />

welche das Statistische Bundesamt<br />

oder <strong>die</strong> Statistischen Landesämter<br />

ausweisen, wurde aufgrund der Vertrags-<br />

Angaben der Pro-Kopf-Stromverbrauch<br />

pro Stadt ermittelt. Die Ergebnisse klassifizieren<br />

sich in drei Gruppen: „Stromsparer“<br />

verbrauchen zehn Prozent weniger<br />

(< 1667 kWh) als der ermittelte Durchschnitt.<br />

„Stromverschwender“ liegen um<br />

zehn Prozent darüber (> 2037 kWh). Die<br />

Normal-Stromverbraucher sind im Mittel.<br />

StRoMVERSCHWENdER<br />

Die Ergebnisse: Die Aschaffenburger<br />

verbrauchen fast ein Viertel mehr Strom<br />

als der deutsche Schnitt. Ähnlich sieht<br />

es in Oldenburg (+22,3 %), Osnabrück<br />

(+22,1 %) und Ludwigshafen (+20,7 %)<br />

aus. Weitere Stromverschwender sind: Regensburg,<br />

Trier, Bamberg, Aachen, Wolfsburg,<br />

Erlangen, Saarbrücken, Bayreuth,<br />

Karlsruhe, Passau, Celle, Darmstadt,<br />

Fürth, Hannover, Reutlingen, Marburg,<br />

Hanau, Moers, Münster und Straubing. Als<br />

größte Stromverschwender sind <strong>die</strong> Städte<br />

in Niedersachsen und im Saarland analysiert<br />

worden. Demnach verbrauchen <strong>die</strong><br />

saarländischen Bewohner ein Drittel mehr<br />

Strom als <strong>die</strong> Thüringer.<br />

GutES MIttELFELd uNd<br />

StRoMSPARER<br />

Allerdings geht es auch anders.<br />

<strong>So</strong> sind interessanterweise<br />

ausgerechnet <strong>die</strong> Bürger<br />

der Städte mit dem<br />

höchsten durchschnittlichenBruttojahreseinkommen<br />

oftmals sparsamer<br />

beim Stromver brauch und<br />

konnten im Test zumindest<br />

in einem guten Mittelfeld abschließen.<br />

Hierzu gehören beispielsweise <strong>die</strong> Bewohner<br />

von Frankfurt am Main (-4,0 %), Hamburg<br />

(-4,5 %), München (-8,5 %) oder<br />

Stuttgart (-8,5 %).<br />

Das Prädikat „Stromsparer“ können sich<br />

17 Prozent der untersuchten Städte ans<br />

Ortsschild heften. Hierzu gehören insgesamt<br />

20 Städte: Dresden (-10,2 %), Leverkusen<br />

(-10,2 %), Leipzig (-10,4 %), Zwickau<br />

(-12,5 %), Kiel (-12,6 %), Cottbus<br />

(-12,7 %), Ingolstadt (-14,3 %), Dessau-<br />

Roßlau (-16 %), Frankfurt/Oder (-16,7 %),<br />

Baden-Baden (-16,8 %), Pirmasens (-18.8),<br />

Magdeburg (-19.7 %), Rostock (-20,7 %),<br />

Suhl (-21 %), Jena (-21,5 %), Schwerin<br />

(-21,7 %), Garmisch-Partenkirchen<br />

(-22,9 %), Erfurt (-24,9 %), Gera (-24,9 %)<br />

und Neubrandenburg (-25,1 %). In einigen<br />

<strong>die</strong>ser Städte fällt zumindest auf, dass auch<br />

das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen<br />

niedriger als im deutschen Durchschnitt<br />

ist. Das heißt: Es könnte sein, dass<br />

auch das zu einem umweltfreundlicheren<br />

Konsum führt. Aber: „Gerade in Ost-<br />

Deutschland gehen <strong>die</strong> Bürger häufig auch<br />

aus Tradition sparsamer mit Ressourcen<br />

um, also auch mit Energie, als im Westen.<br />

Das lässt sich leicht auch an den häufig<br />

kühleren Wohnungen in Ostdeutschland<br />

bemerken, als den oft (über)heizten westdeutschen“,<br />

so Dr. Konstantin Korosides<br />

von preisvergleich.de.<br />

Im Schnitt lässt sich sagen: In den Städten<br />

mit den meisten „Stromverschwendern“<br />

ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> Bürger im Mittel etwas<br />

mehr als der deutsche Durchschnitt – rund<br />

5,5 %. Der relativ niedrige Wert bedeutet<br />

aber auch: Es gibt zahlreiche „Stromver


Moers<br />

Aachen<br />

Trier<br />

Saarbrücken<br />

Quelle: preisvergleich.de<br />

Leverkusen<br />

Münster<br />

Ludwigshafen<br />

Pirmasens<br />

Baden-Baden<br />

Oldenburg<br />

Osnabrück<br />

Marburg<br />

Hanau<br />

Darmstadt<br />

Karlsruhe<br />

Aschaffenburg<br />

Reutlingen<br />

Celle<br />

Kiel<br />

Hannover<br />

Stadt durchschnittl. Pro-Kopf-Verbrauch<br />

2009 – 2001<br />

Wolfsburg<br />

Erfurth<br />

Schwerin<br />

Suhl<br />

Bamberg Bayreuth<br />

Erlangen<br />

Fürth<br />

Ingolstadt<br />

Magdeburg<br />

Jena<br />

Rostock<br />

Gera<br />

Regensburg<br />

Neubrandenburg<br />

Dessau-Roßlau<br />

Leipzig<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Zwickau<br />

Straubing<br />

Abweichung vom Mittelwert<br />

Pro-Kopf-Verbrauch<br />

Frankfurt/Oder<br />

Dresden<br />

Stromsparer*<br />

Stromverschender*<br />

Passau<br />

Cottbus<br />

* Abweichung vom<br />

Mittelwert um mehr<br />

als 10 %<br />

<strong>Energiewende</strong> 9<br />

Stu<strong>die</strong>:<br />

Pro-Kopf-Stromverbrauch<br />

in Deutschland<br />

Aschaffenburger und Oldenburger<br />

größte Stromverschwender<br />

schwender“, <strong>die</strong> eigentlich eher unterdurchschnittlich<br />

ver<strong>die</strong>nen. Dass<br />

Wohlstand nicht grundsätzlich zu<br />

verschwenderischem Stromverbrauch<br />

führen muss, zeigen Städte<br />

wie Ingolstadt (-14,3 % unter<br />

dem deutschen Stromverbrauch)<br />

oder Leverkusen (-10,2 %). Hier<br />

verbrauchen <strong>die</strong> Bürger trotz eines<br />

überdurchschnittlich hohen jährlichen<br />

Brutto-Einkommens (37 780 €<br />

bzw. 32 936 €) relativ wenig Strom.<br />

Auf der anderen Seite stehen Städte,<br />

<strong>die</strong> sogar bei einem leicht unterdurchschnittlichen<br />

Einkommen einen<br />

überaus hohen Stromverbrauch aufweisen.<br />

Hierzu gehören zum Beispiel Oldenburg<br />

(+22,3 %), Trier (+19,4 %), Moers<br />

(+11,0 %) und Straubing (+10,0 %). Klarer<br />

wird es in der Gruppe der zweifelsfreien<br />

„Stromsparer“. Hier verfügen <strong>die</strong> Haushalte<br />

im Schnitt auch um 9,9 % weniger Geld.<br />

Bei der preisvergleich.de-Erhebung ist zu beachten,<br />

dass sie lediglich eine Tendenz aufzeigen<br />

möchte, aber keinen Anspruch auf<br />

Signifikanz bis für <strong>die</strong> letzte Komma stelle hat.<br />

durchschnittl. Bruttojahreseinkommen<br />

(2009)<br />

aschaffenburg 2306 kWh +24,5 % 27.866,00 € -0,9 %<br />

ludwigshafen 2236 kWh +20,7 % 39.145,00 € +39,3 %<br />

darmstadt 2115 kWh +14,2 % 32.805,00 € +16,7 %<br />

offenbach 1886 kWh +1,9 % 31.498,00 € +12,1 %<br />

Mainz 1865 kWh +0,7 % 28.845,00 € +2,6 %<br />

durchschnitt 1852 kWh 0,0 % 28.105,35 € 0,0 %<br />

Frankfurt 1779 kWh -4,0 % 35.910,00 € +27,8 %<br />

heidelberg 1707 kWh -7,8 % 28,246,00 € +0,5 %<br />

berlin 1704 kWh -8,0 % 27.398,00 € -2,5 %<br />

Wiesbaden 1694 kWh -8,5 % 32.325,00 € +15,0 %<br />

Mannheim 1693 kWh -8,6 % 31.647,00 € +12,6 %<br />

neubrandenburg 1386 kWh -25,1 % 23.663,00 € -15,8 %<br />

Abweichung vom Mittelwert<br />

Bruttojahreseinkommen


Abb.: electriceye - Fotolia.com<br />

1 0 <strong>Energiewende</strong><br />

ÖKostroM<br />

Wächst rasant<br />

Jede fünfte Kilowattstunde wird in<br />

Deutschland mittlerweile aus erneuerbaren<br />

Energien erzeugt. Damit avancieren<br />

Windkraft, Photovoltaik und Co. hierzulande<br />

zur Nummer zwei - nur aus Braunkohle<br />

wird noch mehr Strom erzeugt.<br />

Struktur der Stromerzeugung in deutschland<br />

<strong>So</strong>NStIGE<br />

5,3% (5,6%)<br />

Stand: dezember 2011 (Vorjahr in Klammern)<br />

ERNEuERBARE<br />

19,9% (16,4%)<br />

StEINKoHLE<br />

18,7% (18,6%)<br />

AtoMKRAFt<br />

17,7% (22,4%)<br />

ERdGAS<br />

13,6% (13,8%)<br />

BRAuNKoHLE<br />

24,6% (23,2%)<br />

Grafik: <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Quelle: AGEB – AG Energiebilanzen e.V.<br />

Foto: iStockphoto/thinkstock<br />

der Ökostrom-Anteil im Energiemix<br />

ist 2011 erstmals an Atomkraft und<br />

Steinkohle vorbeigezogen. Mit knapp 20<br />

Prozent liegt Strom aus Wind, Wasser oder<br />

<strong>So</strong>nne nun an zweiter Stelle nach der heimischen<br />

Braunkohle (24,6 Prozent), wie<br />

der Bundesverband der deutschen Energiewirtschaft<br />

(BDEW) in ersten Berechnungen<br />

ermittelt hat. 2010 lag der Ökostrom-<br />

Anteil noch bei 16,4 Prozent.<br />

Die Atomkraft spielt als Energieträger hingegen<br />

eine erheblich geringere Rolle als im<br />

vergangenen Jahr. Wegen der Abschaltung<br />

der Altmeiler sackte ihr Anteil von 22,4<br />

auf nunmehr 17,7 Prozent ab. Steinkohle<br />

und Gas trugen mit 18,7 beziehungsweise<br />

13,6 Prozent etwa ebenso viel zur Stromerzeugung<br />

bei wie im Jahr 2010.<br />

WINdKRAFt<br />

Unter den erneuerbaren Energiequellen<br />

ist Wind <strong>die</strong> wichtigste. Der Anteil der<br />

Windkraft im Strommix stieg laut BDEW<br />

Erneuerbare Energien<br />

überholen atomkraft<br />

und steinkohle<br />

von sechs Prozent im Jahr 2010 auf jetzt<br />

7,6 Prozent. Sehr stark wuchs mit 1,9 auf<br />

3,2 Prozent auch der <strong>So</strong>larstrom und überholte<br />

damit sogar <strong>die</strong> Wasserkraft, deren<br />

Anteil als einzige der Öko-Energien leicht<br />

schrumpfte. Biomasse trug mit 5,2 Prozent<br />

zur deutschen Stromerzeugung bei.<br />

BIS ZuM JAHR 2020…<br />

…sollen nach dem Willen der Bundesregierung<br />

35 Prozent des deutschen Stroms<br />

aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.<br />

Umweltminister Norbert Röttgen,<br />

CDU, rechnet damit, dass <strong>die</strong>ser Anteil<br />

noch übertroffen werden wird.<br />

Der BDEW warnte allerdings, mit dem<br />

Zuwachs steige auch der Druck auf das<br />

Gesamtsystem. Die erneuerbaren Energien<br />

müssten in den Markt integriert werden, so<br />

Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller.<br />

Zudem müsse <strong>die</strong> schwankende Einspeisung<br />

von Strom aus Wind oder <strong>So</strong>nne auch von<br />

den Netzen verarbeitet werden können.


sozialEs<br />

und ÖKologischEs<br />

handEln<br />

inwieweit kommen<br />

Mittelständler ihrer<br />

gesellschaftlichen<br />

verantwortung nach?<br />

Mit <strong>die</strong>ser Frage setzte sich <strong>die</strong> „compamedia-Stiftung<br />

zur Förderung ethischen<br />

Handelns in der Wirtschaft“ in ihrer kürzlich<br />

durchgeführten Umfrage „Unternehmensverantwortung<br />

im Mittelstand“,<br />

auseinander an der sich Geschäftsführer<br />

und Manager von 148 mittelständischer<br />

Unternehmen in Deutschland, Österreich<br />

und der Schweiz beteiligten.<br />

Stolze 99 Prozent der befragten Unternehmen<br />

geben an, dass das gewissenhafte<br />

Einbeziehen der Interessen von<br />

Lieferanten, Kunden, Mitarbeitern etc. ein<br />

wichtiges Feld unternehmensverantwortlichen<br />

Handelns ist.<br />

<strong>Energiewende</strong> 1 1<br />

<strong>So</strong>ZIALE uNd öKoLoGISCHE<br />

StANdARdS…<br />

… sind ebenfalls wichtige Gebiete unternehmerischer<br />

Verantwortung. Familienunternehmen<br />

und inhabergeführte Unternehmen<br />

sehen sich als <strong>die</strong> Avantgarde des Mittelstands,<br />

was <strong>die</strong> verantwortungsvolle Ausgestaltung<br />

ihrer Personalpolitik, den nachhaltigen<br />

Umgang mit ökologischen Ressourcen<br />

und das Engagement für Gemeinwesen<br />

und Gesellschaft angeht. <strong>So</strong> geben beispielsweise<br />

81 Prozent der Familienunternehmen<br />

an, dass ökologische Aspekte bei ihnen einen<br />

höheren Stellenwert als bei vielen ihrer Mitbewerber<br />

haben. Bei Nicht-Familienunternehmen<br />

trifft das nur auf 60 Prozent zu.<br />

123 der insgesamt 148 teilnehmenden unternehmen kommen aus deutschland, neun<br />

aus österreich und 16 aus der Schweiz. Am stärksten vertreten sind <strong>die</strong>nstleistungsun-<br />

ternehmen (46 %), gefolgt von produzierenden unternehmen (27 %). Zusätzlich<br />

vertreten sind Firmen aus dem Handel (10 %), aus dem sozialen Sektor<br />

(3 %) und <strong>So</strong>nstige (14 %). Gut <strong>die</strong> Hälfte sind Familienunternehmen<br />

(51 %), und zwei drittel sind inhabergeführt (67 %). <strong>die</strong> unterneh-<br />

men variieren auch hinsichtlich ihrer Größe. <strong>So</strong> entsprechen 59<br />

(40 %) der kleinen Größenklasse (20 – 100<br />

Mitarbeiter), 38 (26 %) der mittleren<br />

Größenklasse (101 – 500 Mitarbeiter),<br />

und 18 unternehmen (12 %) haben<br />

zwischen 501 und 5000 Mitarbeiter. Wei-<br />

tere 33 Firmen (22 %) sind sonstigen Größen-<br />

klassen zugehörig. Mit 52 % firmiert gut <strong>die</strong> Hälfte<br />

der unternehmen als Gesellschaft mit beschränkter Haf-<br />

tung, 16 % als Aktiengesellschaft und weitere 32 % der unter-<br />

nehmen als andere Gesellschaftsform.


1 2 <strong>Energiewende</strong><br />

FöRdERuNG dES GEMEINWESENS<br />

Zusätzlich stimmen 63 Prozent der inhabergeführten<br />

Firmen der Aussage zu,<br />

sich im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />

überdurchschnittlich für <strong>die</strong> Förderung<br />

des Gemeinwesens zu engagieren. Bei<br />

managergeführten Unternehmen geben<br />

<strong>die</strong>s mit 36 Prozent nur ein gutes Drittel<br />

der Betriebe an. Dabei glauben 71 Prozent<br />

aller Unternehmen und 82 Prozent der großen<br />

Unternehmen, dass sich Investitionen<br />

in ethisches Wirtschaften lohnen. Nur 14<br />

Prozent sagen, dass sozial und ökologisch<br />

verantwortungsvolles Wirtschaften mehr<br />

koste als einbringe. Einen möglichen Wettbewerbsnachteil<br />

bei Investitionen in ethisches<br />

Wirtschaften, beispielsweise durch<br />

einen sich verstärkenden Wettbewerb, befürchten<br />

vorwiegend kleine und inhabergeführte<br />

Unternehmen.<br />

„Wodurch zeichnet sich ihr Unternehmen schon heute aus?“<br />

Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen<br />

Unsere Personalpolitik erfüllt hohe Standards<br />

wodurch wir uns in der Branche positiv von<br />

unseren Mitbewerbern abheben.<br />

Ökologische Aspekte haben für uns einen<br />

höheren Stellenwert als für viele unserer<br />

Mitbewerber.<br />

Wir engagieren uns, im Vergleich zu unseren<br />

Mitbewerbern, überdurchschnittlich in der<br />

Förderung von Gemeinwesen und Gesellschaft.<br />

Häufiger als unsere Mitbewerber thematisieren<br />

wir mit Akteuren aus Politik und Gesellschaft<br />

gemeinsame Interessen und Interessenskonflikte.<br />

Wir achten bei der Wahl unserer Geschäftspartner<br />

mehr als unsere Mitbewerber darauf,<br />

wie nachhaltig sie sich in der Wirtschaftswelt<br />

bewegen.<br />

0 %<br />

3 %<br />

8 %<br />

15 %<br />

14 %<br />

24 %<br />

20 %<br />

18 %<br />

15 %<br />

32 %<br />

23 %<br />

45 %<br />

71 %<br />

89 %<br />

stimme zu<br />

56 %<br />

stimme nicht zu<br />

keine Anwort<br />

68 %<br />

20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

„Wodurch zeichnet sich ihr Unternehmen schon heute aus?“<br />

Unterschiede bei Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen:<br />

Unsere Personalpolitik erfüllt hohe Standards<br />

wodurch wir uns in der Branche positiv von<br />

unseren Mitbewerbern abheben.<br />

Ökologische Aspekte haben für uns einen<br />

höheren Stellenwert als für viele unserer<br />

Mitbewerber.<br />

Wir engagieren uns, im Vergleich zu unseren<br />

Mitbewerbern, überdurchschnittlich in der<br />

Förderung von Gemeinwesen und Gesellschaft.<br />

0 %<br />

öFFENtLICHKEItSINtERESSE<br />

WäCHSt<br />

Nahezu alle befragten Unternehmen sehen<br />

<strong>die</strong> steigende Bedeutung und Notwendigkeit<br />

von sozial und ökologisch verantwortungsvollem<br />

Handeln. <strong>So</strong> erwarten über 92<br />

Prozent der Unternehmen, dass <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />

in Zukunft noch stärker darauf achten<br />

wird, dass Firmen sozial und ökologisch<br />

verantwortlich handeln. Für <strong>die</strong> Zukunft erwarten<br />

<strong>die</strong> Befragten zudem eine gesteigerte<br />

Aufmerksamkeit seitens der Fachkräf te<br />

(84 %), Geschäftspartner und Kunden (80 %).<br />

Das Management ethischen Handelns ist<br />

noch nicht ausreichend systematisch und<br />

strukturiert – 37 Prozent der Unternehmen<br />

erarbeiten zwar Maßnahmen und Ziele in<br />

Sachen gesellschaftlicher Verantwortung,<br />

jedoch sind <strong>die</strong>se ohne jede strategische<br />

Ausrichtung und oft unsystematisch.<br />

82 %<br />

Familienunternehmen<br />

81 %<br />

61 %<br />

Nicht-Familienunternehmen<br />

47 %<br />

63 %<br />

Quelle: compamedia stiftung<br />

96 %<br />

20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Quelle: compamedia stiftung


„Als Unternehmen Verantwortung in der Wirtschaft zu übernehmen bedeutet...<br />

Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen:<br />

…, möglichst hohe Gewinne erzielen, um<br />

Arbeitsplätze zu sichern.“<br />

…, unser Kerngeschäft sozialen Standards zu<br />

unterwerfen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> gesetzlichen<br />

Verpflichtungen hinausgehen.“<br />

…, unser Kerngeschäft ökologischen Standards<br />

zu unterwerfen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> gesetzlichen<br />

Verpflichtungen hinausgehen.“<br />

…, mit unseren Gewinnen das Gemeinwesen<br />

durch Spenden, Kooperationen etc. zu<br />

unterstützen.“<br />

…, <strong>die</strong> Interessen der von uns beeinflussten<br />

Gruppen ernst zu nehmen.“<br />

„Wie rentabel ist es, unternehmensverantwortlich zu handeln?“<br />

Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen:<br />

<strong>So</strong>zial und ökologisch verantwortungsbewusstes<br />

Wirtschaften rechnet sich finanziell.<br />

<strong>So</strong>zial und ökologisch verantwortungsbewusstes<br />

Wirtschaften kostet mehr als es einbringt.<br />

<strong>So</strong>ziale und ökologische Verantwortung<br />

übernehmen wir nur dann, wenn sie sich<br />

finanziell lohnt.<br />

Hohe Investitionen in ethisches Wirtschaften<br />

werden einen Wettbewerbsnachteil darstellen.<br />

stimme voll zu<br />

0 %<br />

0 %<br />

9 %<br />

35 % 48 % 15 %<br />

37 %<br />

10 %<br />

14 %<br />

14 %<br />

12 %<br />

20 %<br />

17 %<br />

13 %<br />

stimme eher zu<br />

57 % 34 % 7 %<br />

55 % 36 % 7 %<br />

stimme zu<br />

keine Anwort<br />

40 % 20 %<br />

78 % 21 %<br />

20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

71 %<br />

stimme nicht zu<br />

72 %<br />

71 %<br />

stimme nicht zu<br />

stimme eher nicht zu<br />

77 %<br />

20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

„Was erwarten Sie für <strong>die</strong> Zukunft?“<br />

Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen:<br />

Die Öffentlichkeit wird zukünftig (noch) stärker<br />

darauf achten, dass Unternehmen sozial und<br />

ökologisch verantwortungsvoll handeln.<br />

Fachkräfte werden auf der Suche nach dem<br />

passenden Arbeitgeber stärker darauf achten,<br />

ob ein Unternehmen sozial und ökologisch<br />

verantwortungsvoll handelt.<br />

Zukünftig werden sich Unternehmen noch mehr<br />

als heute über ihr Kerngeschäft hinaus für ihr<br />

gesellschaftliches Umfeld engagieren müssen.<br />

Geschäftspartner und Kunden werden in Zukunft<br />

stärker auf ein verantwortungsbewusstes<br />

Wirtschaftshandeln von Unternehmen achten.<br />

0 %<br />

7 %<br />

1 %<br />

3 %<br />

14 %<br />

keine Anwort<br />

13 %<br />

7 %<br />

6 %<br />

14 %<br />

stimme zu<br />

stimme nicht zu<br />

80 %<br />

80 %<br />

84 %<br />

93 %<br />

20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />

Quelle: compamedia stiftung<br />

Quelle: compamedia stiftung<br />

Quelle: compamedia stiftung<br />

…KURZ NoTIERT…<br />

<strong>Energiewende</strong> 1 3<br />

tana chEMiE gMbh<br />

Tana gewinnt Nachhaltigkeitspreis<br />

„Grünes Band“<br />

Mainz. <strong>die</strong> tana chemie gmbh, tochter des<br />

für seine Endverbrauchermarken Erdal,<br />

Frosch und Emsal bekannten Mainzer traditionsunternehmens<br />

Werner & Mertz, hat<br />

beim „grünen band – Preis für nachhaltigkeit<br />

im außer-haus-Markt“ in der Kategorie<br />

„Klima“ den 1. Platz belegt.<br />

„Wir sind uns der verantwortung gegenüber<br />

umwelt und gesellschaft bewusst.<br />

deshalb arbeiten wir täglich daran, unsere<br />

Produkte und leistungen kontinuierlich zu<br />

verbessern, umweltfreundlich zu gestalten<br />

und damit der nachhaltigkeit rechnung zu<br />

tragen“, sagte Josef haentjes, geschäftsführer<br />

der tana chemie gmbh.<br />

<strong>die</strong> auszeichnung wurde im rahmen der<br />

intergastra erstmals an Firmen vergeben,<br />

denen nachhaltiges handeln besonders<br />

wichtig ist und <strong>die</strong> sich durch umweltbewusstes<br />

Wirtschaften hervortun.<br />

beim nachhaltigkeitspreis überzeugte <strong>die</strong><br />

tana chemie gmbh, <strong>die</strong> als einziger hersteller<br />

für reinigungsmittel nominiert war,<br />

mit ihrem ganzheitlich nachhaltigen Konzept.<br />

Mittels vieler ideen und ansätze wird<br />

auf unterschiedlichen Ebenen der Kampf<br />

gegen den Klimawandel vorangetrieben.<br />

Wie sich Kohlendioxid und andere Klimagase<br />

verringern lassen, ist ein wichtiges thema<br />

bei tana. deshalb wurde bereits 1995<br />

<strong>die</strong> Produktion von Flaschen und Kanistern<br />

auf das Werksgelände in Mainz verlagert.<br />

hierdurch konnten Jahr für Jahr 1500 lKW-<br />

Fahrten, oder anders ausgedrückt eine Million<br />

lKW-Kilometer und 570 tonnen Kohlendioxid<br />

eingespart werden. zudem wurde<br />

der gesamte Fuhrpark auf Kraftstoff sparende<br />

Fahrzeuge umgestellt.<br />

huss-Me<strong>die</strong>n hat den nachhaltigkeitspreis<br />

„grünes band“ ausgelobt. aufgerufen waren<br />

hersteller, lieferanten und händler für<br />

den außer-haus-Markt, <strong>die</strong> sich mit ihren<br />

Erzeugnissen, technologien und <strong>die</strong>nstleistungen<br />

bewerben konnten, mit denen<br />

sie relevante nachhaltigkeitseffekte erzielen.<br />

Eine fünfköpfige Jury wählte aus allen<br />

Einsendungen in den Kategorien Energie,<br />

Wasser, Klima, Ökologie, Fairtrade und unternehmenskonzept<br />

jeweils drei unternehmen<br />

aus. Eine leserbefragung entschied<br />

über <strong>die</strong> Platzierung in den einzelnen Kategorien.


Foto: iStockphoto/thinkstock<br />

1 4 <strong>Energiewende</strong><br />

grEEn it –<br />

uMWEltFrEundlich<br />

und WirtschaFtlich<br />

Klimaschutz und nachhaltigkeit spielen in<br />

fast allen zweigen unserer Wirtschaft<br />

heute eine bedeutende rolle. Was<br />

kann dabei <strong>die</strong> informationstechnologie<br />

zum schutz der umwelt beitragen?<br />

Entscheidend ist, welche<br />

wirtschaftlichen vorteile „green<br />

it“ für mittelständische unternehmen<br />

bringt, nur dann werden auch<br />

umweltfreundliche Konzepte signifikant<br />

wirksam werden. und: Wie<br />

viel und welche informationstechnologie<br />

wird<br />

überhaupt wirklich<br />

benötigt?<br />

von dr. Martin Lippert


Quelle: FhG-12M und FhG-ISI (2009): Abschätzung des<br />

Energiebedarfs der weiteren Entwicklung der Informationsgesellschaft<br />

Der Begriff Green IT umfasst alle Aktivitäten,<br />

Produkte und Leistungen, <strong>die</strong> Nutzung<br />

von Informations- und Kommunikationstechnologie<br />

(IKT) über den gesamten<br />

Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend<br />

zu gestalten sowie alle<br />

Bestrebungen, um durch den Einsatz von<br />

IT Umweltbelastungen zu verringern. Zur<br />

Beurteilung <strong>die</strong>ser Produkte und Leistungen<br />

gibt es wie bei den Öko-Siegeln auch<br />

einen ganzen Dschungel an „Green IT“<br />

Labels (z. B. Blauer Engel, Blue Swan,<br />

EPEAT, TCO, Energy Star, EU-Eco Label<br />

Blume) Es ist jedoch extrem schwer einzuschätzen,<br />

welches Label wie wirksam ist<br />

und in welchen Bereichen. Einige sind für<br />

<strong>die</strong> Hersteller von Geräten sehr einfach<br />

zu erlangen, andere basieren auf aufwendigen<br />

Zertifizierungsprozessen. In vielen<br />

Fällen ergänzen Anbieter ihre eigenen<br />

Markenbezeichnungen um „Green IT“<br />

-Bezeichnungen und propagieren damit<br />

ihre eigenen Begrifflichkeiten.<br />

Basisprognose des Stromverbrauchs der IKT<br />

Entwicklung des Stromverbrauchs in den einzelnen Sektoren<br />

45000<br />

40000<br />

35000<br />

30000<br />

25000<br />

20000<br />

15000<br />

10000<br />

5000<br />

0<br />

IKT-Endgeräte Haushalte<br />

IKT-Endgeräte Unternehmen<br />

Server- und Rechenzentrum<br />

Netzzugang und Kernnetz<br />

<strong>die</strong> IT erzeugt nach Angaben des<br />

Marktforschers Gartner weltweit ca.<br />

2% des gesamten Ausstoßes an Kohlendioxid.<br />

Dieser Verbrauch entspricht damit<br />

dem Gesamtverbrauch der Luftfahrt.<br />

Die Prognosen prophezeien einen starken<br />

Anstieg des absoluten Energieverbrauchs<br />

bedingt durch das starke Wachstum des IT-<br />

Einsatzes. Verursacht wird <strong>die</strong>s vor allem<br />

durch <strong>die</strong> Endgeräte in Haushalten und den<br />

starken Anstieg der Rechenzentrumsleistungen<br />

(siehe Grafik).<br />

Zehn Prozent des Stromverbrauchs in<br />

Deutschland gehen laut Umweltbundessamt<br />

auf <strong>die</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />

zurück, Tendenz nach wie<br />

vor stark steigend. Der Energieverbrauch<br />

<strong>Energiewende</strong> 1 5<br />

2007 2010 2015 2020<br />

durch den IT-Einsatz selbst ist damit ein<br />

nicht übersehbarer Teil des gesamten CO 2<br />

Problems.<br />

Gleichzeitig kann der IT-Einsatz ein Teil<br />

der Lösung <strong>die</strong>ses Problems sein. Innovative<br />

Lösungen mit IT-Unterstützung<br />

können helfen, den Energiebedarf bei den<br />

betrieblichen Abläufen zu senken. Damit<br />

lässt sich idealerweise eine Hebelwirkung<br />

beim Senken des Stromverbrauchs der verbleibenden<br />

90% erzielen.<br />

WIRtSCHAFtLICHER It-EINSAtZ<br />

Zur Beurteilung, welche Kosten- und<br />

Wettbewerbsvorteile für das eigene Unternehmen<br />

unter dem Umweltschutzaspekt<br />

vorhanden sind, gilt es daher zwei Kernfragen<br />

zu beantworten:<br />

1. „grEEn IN DER it“: WElchE EnErgiE-<br />

KostEn und uMWEltbElastungEn Kann<br />

ich bEiM Einsatz dEr it vErMEidEn?<br />

2. „grEEn DURCH it“: WElchE it-ProduKtE<br />

und lÖsungEn tragEn insgEsaMt dazu<br />

bEi, EnErgiEKostEn und uMWEltbElastungEn<br />

zu rEduziErEn?


1 6 <strong>Energiewende</strong><br />

1. „grEEn IN DER it“<br />

Unter „Green in der IT“ versteht man<br />

<strong>die</strong> umweltschonende Nutzung der Informationstechnologie<br />

über deren gesamten<br />

Lebenszyklus – von der Planung<br />

der Hardware über deren Produktion und<br />

Verwendung bis zur Entsorgung. Dies beinhaltet<br />

<strong>die</strong> Optimierung des Ressourcenverbrauchs<br />

während der Herstellung, des<br />

Betriebs und der Entsorgung der Geräte.<br />

GESEtZLICHE REGELuNGEN<br />

Ganz freiwillig ist <strong>die</strong>ser Gedanke im<br />

Markt nicht angenommen worden: Bereits<br />

seit 2003 regelt <strong>die</strong>s <strong>die</strong> RoHS-Richtlinie<br />

der EU. Die entsprechenden gesetzlichen<br />

Umsetzungen sind in einem langjährigen<br />

Prozess mittlerweile erfolgt. Für <strong>die</strong><br />

Rücknahme und Entsorgung gewerblicher<br />

Altgeräte gelten besondere gesetzliche<br />

Regelungen. Hersteller und Nutzer können<br />

dabei vertraglich festlegen, wem von<br />

beiden <strong>die</strong> Erfüllung <strong>die</strong>ser gesetzlichen<br />

Pflichten obliegt.<br />

oPtIMIERuNGSMöGLICHKEItEN<br />

dER It-INFRAStRuKtuR<br />

Die weltweiten großen Rechenzentren von<br />

Google, Facebook, Amazon, Apple und anderen<br />

sind Giganten der modernen IT. Sie<br />

versuchen ständig, sich in der Optimierung<br />

der IT-Infrastruktur zu übertreffen. Google<br />

mit seinen weltweit verteilten Rechenzentren<br />

benötigt jährlich 2,3 Milliarden<br />

Kilowattstunden, um alle Google-Dienste<br />

zu betreiben. Das ist so viel Energie wie<br />

ein mittleres Gas/Kohlekraftwerk oder üblicherweise<br />

eine Stadt mit 200.000 Haushalten<br />

benötigt. Zum Einsatz gebracht<br />

wird in eigenen stromsparenden Rechnern<br />

spezifische Hardware, befreit von jeder<br />

nicht benötigten Funktionalität (Grafikunterstützung<br />

o. ä.), ergänzt um leistungsfähige<br />

Zwischenspeichermechanismen. Als<br />

Standorte werden Orte in nördlichen Regionen<br />

gesucht, um das Klimatisierungsproblem<br />

zu entschärfen. Zwischen 35 und 50<br />

Prozent der gesamten Energiekosten eines<br />

Rechenzentrums werden klassischerweise<br />

für <strong>die</strong> Kühlung aufgewendet. Durch Modernisierung<br />

von Mess- und Kühltechnik<br />

sowie durch bauliche Maßnahmen kann<br />

<strong>die</strong>ser Anteil jedoch stark gesenkt werden.<br />

Auch wer kein Google Rechenzentrum betreibt,<br />

kann von <strong>die</strong>sen Infrastrukturkonzepten<br />

lernen: Bei vielen Billigangeboten<br />

von PCs und Servern werden zum Beispiel<br />

standardmäßig Komponenten wie TV- und<br />

Grafikkarten eingesetzt, <strong>die</strong> möglicherweise<br />

unnötigen Stromverbrauch produzieren<br />

und entfernt werden können.<br />

KoN<strong>So</strong>LIdIERuNG<br />

Viele Rechner (Server), <strong>die</strong> rund um <strong>die</strong><br />

Uhr laufen, sind nur zu 10 bis 20 Prozent<br />

ausgelastet. Meist legt man Serverkapazitäten<br />

anhand von Betriebsspitzen aus, <strong>die</strong> jedoch<br />

nur selten erreicht werden. Ein Konzept<br />

hin zur Energieeinsparung ist hier <strong>die</strong><br />

Konsoli<strong>die</strong>rung: Dabei werden heterogene<br />

Systeme zusammengeführt und <strong>die</strong> Zahl<br />

an Servern und Rechenzentren reduziert.<br />

VIRtuALISIERuNG<br />

Eine weitere Möglichkeit für Rechenzentren,<br />

eine bessere Kapazitätsauslastung<br />

zu erreichen, ist <strong>die</strong> Virtualisierung. Damit<br />

lassen sich Anwendungsprogramme,<br />

<strong>die</strong> bisher auf verschiedenen Rechnern<br />

verstreut liefen, in so genannten „virtuellen<br />

Maschinen“ auf einem leistungsfähigen<br />

Rechner bündeln. Das Ergebnis ist<br />

eine sehr viel höhere Auslastung <strong>die</strong>ses<br />

einen Rechners und eine damit verbundene<br />

Senkung der Gesamtkosten. Auch bei<br />

Computern am Arbeitsplatz gibt es eine<br />

Entwicklung hin zu schlankeren, energiesparenden<br />

Rechnern. Die eigentliche Leistung<br />

erbringt dabei ein Server, ohne dass<br />

der Nutzer den Unterschied bemerkt. Bei<br />

<strong>die</strong>ser „ Desktop-Virtualisierung“ beziehen<br />

<strong>die</strong> abgespeckten Rechner am Arbeitsplatz<br />

nicht nur einzelne Anwendungen,<br />

sondern ihre komplette Arbeitsumgebung<br />

von einem Zentralrechner, also auch das<br />

Betriebssystem und <strong>die</strong> benutzerdefinierten<br />

Einstellungen.<br />

„CLoud CoMPutING“<br />

Ein weiterer häufig diskutierter Ansatz ist<br />

das „Cloud Computing“. Dabei erfolgt<br />

<strong>die</strong> Nutzung von IT-Leistungen in Echtzeit<br />

über ein Datennetz wie das Internet, statt<br />

auf lokalen Rechnern. Aus Nutzersicht<br />

scheint <strong>die</strong> zur Verfügung gestellte abstra-<br />

� „Cloud Computing“: <strong>die</strong> Anwendungen<br />

und daten befinden<br />

sich nicht mehr auf<br />

dem lokalen Rechner<br />

oder im Firmenrechenzentrum,sondern<br />

in der Wolke<br />

(engl. „cloud“).<br />

Foto: sellingpix - Fotolia.com


� <strong>die</strong> „desktop-Virtualisierung“<br />

ist ein Verfahren, um mehreren<br />

Benutzern gleichzeitig und<br />

unabhängig voneinander <strong>die</strong><br />

Ausführung von Programmen<br />

auf einem entfernten Computer<br />

(Host) zu erlauben.<br />

hierte IT-Infrastruktur fern und undurchsichtig,<br />

wie in einer „Wolke“ verhüllt, zu<br />

geschehen. Die Spannbreite der im Rahmen<br />

von „Cloud Computing“ angebotenen<br />

Dienstleistungen umfasst das komplette<br />

Spektrum der Informationstechnologie<br />

und beinhaltet Rechenleistung, Speicherplatz<br />

und <strong>So</strong>ftware. Vereinfacht kann das<br />

Konzept wie folgt beschrieben werden:<br />

Ein Teil der IT wird nicht mehr selbst betrieben<br />

oder örtlich bereitgestellt, sondern<br />

bei einem oder mehreren Anbietern als<br />

Dienst gemietet, der meist geografisch fern<br />

angesiedelt ist.<br />

Befürworter sehen im „Cloud Computing“<br />

Kostenvorteile gegenüber konventionellen<br />

Systemen. Dies ist der Fall, wenn sich beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Bezahlung nach der Dauer<br />

der Nutzung des Dienstes richtet und der<br />

Dienst nur gelegentlich genutzt wird. Kritiker<br />

befürchten neben allgemeinen rechtlichen<br />

Problemen des Datenschutzes und<br />

der Datensicherheit, dass <strong>die</strong> Kontrolle der<br />

Daten von Benutzern durch <strong>die</strong> marktdominanten<br />

Anbieter, wie etwa Google, hierdurch<br />

überhandnehme.<br />

Foto: AA+W - Fotolia.com<br />

2. „grEEn DURCH it“<br />

Der Begriff „Green durch IT“ zielt auf <strong>die</strong><br />

Reduktion der Umweltbelastungen durch<br />

den Einsatz von IT ab. IT-Systeme können<br />

auch außerhalb der IT-Branche in vielen<br />

anderen Anwendungsbereichen dazu<br />

beitragen, Prozesse energie- und ressourceneffizienter<br />

und somit umweltfreundlicher<br />

zu gestalten. Dazu einige Beispiele:<br />

• Einsparung von Energiekosten im Facility<br />

Management (Nutzung der IT zur<br />

effizienten Gebäudesteuerung (Heizung,<br />

Lüftung, Licht): Automatische Licht-<br />

und Heizungsschaltung in Abhängigkeit<br />

von der Nutzung von Büros).<br />

• Einsparung von Kosten für Reisen und<br />

Meetings durch Kommunikationslösungen<br />

(Videokonferenzen anstelle von<br />

Dienstreisen, dadurch Reduzierung des<br />

Flug- und Straßenverkehrs).<br />

• Einsparungen beim Betrieb von Anlagen<br />

(IT-Systeme für das Management von<br />

mehreren Kraftwerken: Die Kraftwerke<br />

arbeiten dadurch insgesamt effizienter<br />

und ressourcenschonender).<br />

• Einsparung von Kraftstoffen und Reduktion<br />

des Schadstoffausstosses im Verkehrs-<br />

<strong>Energiewende</strong> 1 7<br />

management (Verkehrsabläufe werden<br />

verbessert, besonders stark befahrene Zonen<br />

können für den Verkehr gesperrt oder beschränkt<br />

werden, bessere Verkehrsleitsysteme<br />

im öffentlichen Personennahverkehr).<br />

• Einsparung von Stromkosten mittels intelligenter<br />

Stromzähler, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Stromkosten<br />

automatisch messen und abrechnen.<br />

(Smart Metering: Über ein Display<br />

sieht der Kunde jederzeit, wie viel Strom<br />

er gerade wo verbraucht und wie viel ihn<br />

das kostet. Diese Transparenz kann dazu<br />

beitragen, sparsamer mit Energie umzugehen).<br />

• Einsparung von Kommunikationskosten<br />

in der Verwaltung ( Möglichkeit der elektronischen<br />

Erledigung von Behördengängen<br />

und Anträgen durch Internetportale<br />

der Kommunen).<br />

In sehr vielen Bereichen lassen sich durch<br />

intelligente Technologien also der Einsatz<br />

von Energie und Ressourcen verringern<br />

und damit CO 2-Emissionen vermeiden. <strong>So</strong><br />

hilft IT Kosten zu senken und trägt gleichzeitig<br />

als Basistechnologie zum Klimaschutz<br />

bei.<br />

FAZIt<br />

Zu beiden Aufgabenstellungen („Green in der It“ und „Green durch It“)gibt es von<br />

Herstellern und <strong>die</strong>nstleistern eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten, standardisierten<br />

Vorgehensweisen und Empfehlungen. <strong>die</strong> damit verbundenen<br />

Vorteile können kurz- und mittelfristig realisiert werden. <strong>die</strong> versprochenen<br />

Einsparpotentiale bewegen sich zwischen 15% und beachtlichen<br />

90%, was natürlich im Einzelfall zu überprüfen ist. Wer seine It-Kosten<br />

noch nicht unter <strong>die</strong>sem Aspekt geprüft hat, kann mit hoher<br />

Wahrscheinlichkeit Kosten einsparen und gleichzeitig umweltbewusstsein<br />

zeigen.


1 8 <strong>Energiewende</strong><br />

➜ Herr Kohler, welchen Stellenwert hat<br />

Green IT heute?<br />

Der Stellenwert von Green IT hat in<br />

den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />

Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin<br />

ungenutzte Effizienzpotenziale. Vielen<br />

Unternehmen sind <strong>die</strong> Dimensionen<br />

der möglichen Einsparungen noch nicht<br />

bekannt. Tatsächlich kann Green IT <strong>die</strong><br />

IT-Energiekosten um bis zu 75 Prozent<br />

senken. Nicht nur mit Computern und Druckern,<br />

<strong>die</strong> weniger Strom verbrauchen und<br />

energiesparender benutzt werden, sondern<br />

vor allem durch Green through IT. Damit<br />

sind Technologien gemeint, bei denen IT<br />

eingesetzt wird, um in anderen Bereichen<br />

Energie und weitere Ressourcen zu sparen.<br />

Videokonferenzen sind ein gutes Beispiel:<br />

<strong>So</strong>lche Systeme helfen dabei, <strong>die</strong> Zahl der<br />

Geschäftsreisen zu senken – und weniger<br />

Verkehr bedeutet geringere Emissionen.<br />

Aber auch sinkende Kosten im Unternehmen<br />

selbst, denn <strong>die</strong> Investitionen rechnen<br />

sich überraschend schnell.<br />

➜<br />

➜ Wird das Thema Green IT auch von<br />

der Politik gestützt?<br />

Green IT ist ein wichtiger Hebel, um<br />

<strong>die</strong> Klimaziele der Bundesregierung zu<br />

erreichen. 2020 könnte allein durch Green<br />

through IT der CO2-Ausstoß weltweit um<br />

➜<br />

grEEn it<br />

MEhr als<br />

Ein ModEWort<br />

interview mit stephan Kohler,<br />

vorsitzender der geschäfts führung der<br />

deutschen Energie-agentur gmbh<br />

7,8 Milliarden Tonnen gesenkt werden<br />

– das ist fünfmal mehr, als durch <strong>die</strong> Informationstechnik<br />

selbst entsteht. Deshalb<br />

fördert der Bund <strong>die</strong> Forschung und Entwicklung<br />

in <strong>die</strong>sem Bereich im Rahmen<br />

des Aktionsplans Green IT mit 400 Millionen<br />

Euro. Darüber hinaus eröffnet Green<br />

IT neue, spannende Märkte mit einem Volumen<br />

von vielen Milliarden Euro. Kurz<br />

gesagt: Von dem Thema profitieren alle<br />

– Wirtschaft, Gesellschaft und das Klima.<br />

➜ Green IT ist also mehr als ein Modewort?<br />

Natürlich sind viele Ideen und Konzepte,<br />

<strong>die</strong> hinter Green IT stecken, nicht ganz<br />

neu. Aber jetzt sind wir an einem Punkt, an<br />

dem <strong>die</strong>se Bemühungen gebündelt werden<br />

können. Unter einem griffigen Begriff wie<br />

Green IT lässt sich das besser vermitteln<br />

und in <strong>die</strong> Breite tragen. Entscheidend ist<br />

aber letztlich, dass sich der Energieeffizienzgedanke<br />

auf allen Ebenen durchsetzt.<br />

Heute gibt es viele erfreuliche Beispiele,<br />

wie mit Green IT in der Praxis Kosten sinken<br />

und gleichzeitig das Klima geschützt<br />

wird. Das führt zu einem stetig wachsenden<br />

Interesse an dem Thema – und zu einer<br />

steigenden Nachfrage. <strong>So</strong> werden Innovationen<br />

vorangetrieben. Für Unternehmen<br />

bieten sich hier sehr vielversprechende<br />

Perspektiven.<br />

➜ Wo liegen <strong>die</strong> größten Potenziale von<br />

Green IT?<br />

Um <strong>die</strong>se Frage zu beantworten, sollte<br />

man nach Potenzialen für Anwender und<br />

Anbieter von Green-IT-Lösungen unterscheiden:<br />

Anwender haben bereits heute<br />

sehr differenzierte Möglichkeiten, ihre IT<br />

„grüner“ zu machen – etwa mit sparsamen<br />

Notebooks anstelle großer PCs oder durch<br />

eine besseren Auslastung der Server. Die<br />

Bundesagentur für Arbeit hat beispielsweise<br />

ihre Rechenzentren zentralisiert, mit<br />

neuen, sparsamen Systemen verkleinert<br />

und damit <strong>die</strong> nötige Kühlleistung drastisch<br />

reduziert. Im Ergebnis macht das eine<br />

Million Euro weniger Stromkosten pro<br />

Jahr durch Green IT. Ein mittelständisches<br />

Unternehmen aus dem Bereich Kälte- und<br />

Klimatechnik hat durch <strong>die</strong> Einführung<br />

einer professionellen Videokonferenzsoftware<br />

Reisekosten in Höhe von 85.000<br />

Euro im Jahr eingespart. Auf Anbieterseite<br />

kann <strong>die</strong> IT-Branche von einem rasant<br />

wachsenden Markt für IT im Allgemeinen<br />

und einem noch schneller wachsenden<br />

für Green IT im Speziellen profitieren.<br />

Der Weltmarkt für Thin Clients etwa, für<br />

schlanke Rechner an den Arbeitsplätzen,<br />

wird sich laut Prognosen bis 2013 beinahe<br />

verzwanzigfachen. Für Energieeffizienzmaßnahmen<br />

in Rechenzentren besteht<br />


allein in Deutschland ein Markt in Höhe<br />

von 400 Millionen Euro pro Jahr. Weil<br />

Energiesparmaßnahmen schnell wirken,<br />

sind sie für Kunden eben ganz besonders<br />

attraktiv. Wer Green-through-IT-Lösungen<br />

anbietet, beispielsweise für energiesparende<br />

Gebäudetechnik und Logistik, hat ausgezeichnete<br />

Marktchancen.<br />

➜ Wie kann denn ein Unternehmen<br />

Green IT nun konkret anwenden?<br />

Alle, <strong>die</strong> IT einkaufen, können in wenigen<br />

Schritten mehr Energieeffizienz bei<br />

der IT-Wahl erreichen. Der Weg führt von<br />

der Ermittlung des Bedarfs über <strong>die</strong> Auswahl<br />

der geeigneten technischen Lösung,<br />

das Finden der dazu passenden energieeffizientesten<br />

Geräte bis zur richtigen Konfiguration<br />

und zur Motivation der Mitarbeiter,<br />

<strong>die</strong> neue IT auch Strom sparend<br />

zu nutzen. Aber auch das Thema Green<br />

through IT lässt sich leicht umsetzen. <strong>So</strong><br />

sind zum Beispiel <strong>die</strong> bereits angesprochenen<br />

Web- und Videokonferenzsysteme für<br />

viele Anwender hochinteressant: Sie sind<br />

inzwischen einfach zu installieren und von<br />

jedem PC-Arbeitsplatz nutzbar. Videokonferenzlösungen<br />

helfen, Geschäftsreisen zu<br />

vermeiden und sparen so bis zu 30 Prozent<br />

der Kosten in <strong>die</strong>sem Bereich. Statt wertvolle<br />

Arbeitszeit in Verkehrsmitteln zu<br />

verbringen, können Mitarbeiter unmittelbar<br />

kommunizieren und Entscheidungen<br />

treffen. Die Datennetze sind dafür heute<br />

längst leistungsfähig genug.<br />

➜<br />

➜ Wenn jetzt alle auf Green IT umstellen,<br />

wird durch <strong>die</strong> Produktion der<br />

neuen Geräte nicht mehr Energie verbraucht<br />

als durch <strong>die</strong> Nutzung eingespart<br />

wird?<br />

Das ist ein oft geäußerter Einwand, der<br />

aber längst widerlegt ist. Ein neuer, energieeffizienter<br />

PC spart im Laufe der Nutzung<br />

drei- bis viermal so viel Energie ein<br />

wie für seine Herstellung benötigt wird.<br />

Die weitaus meiste Energie verbrauchen<br />

vor allem ältere Geräte für <strong>die</strong> Nutzung.<br />

Deshalb werben wir ja auch dafür, Green-<br />

IT-Produkte zu nutzen, insbesondere bei<br />

der ganz normalen Ersatzbeschaffung für<br />

ein defektes oder abgeschriebenes Gerät.<br />

➜<br />

KostEn sParEn iM büro<br />

durch EFFiziEntE bElEuchtung<br />

Bis zu 75 Prozent der Stromkosten für Beleuchtung in Büros können öffentliche<br />

Einrichtungen und unternehmen einsparen, wenn sie veraltete Beleuchtungsanlagen<br />

gegen moderne, energieeffiziente Systeme austauschen. Für ein unternehmen mit 200<br />

Büroarbeitsplätzen bedeutet das nach einer Modellrechnung der deutschen Energie-<br />

Agentur GmbH (dena) eine Kostenreduktion von 13.500 Euro im Jahr.<br />

➜<br />

Neue Website informiert und vernetzt Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

www.effiziente-energiesysteme.de. Für eine erfolgreiche <strong>Energiewende</strong> müssen Politik, Wirtschaft<br />

und Wissenschaft an einem strang ziehen. um <strong>die</strong> hierfür notwendige informationsbasis zu<br />

schaffen und fachlichen austausch zu fördern, stellt <strong>die</strong> deutsche Energie-agentur gmbh<br />

(dena) künftig unter www.effiziente-energiesysteme.de ein zen trales informationsangebot bereit.<br />

Mit fach lich aufbereiteten informationen und daten erhalten nutzer einen überblick über <strong>die</strong><br />

Funktionsweise des Energiesystems sowie <strong>die</strong> zu bewältigenden herausforderungen und lö-<br />

sungsoptionen einer zukunftsfähigen stromversorgung. im Fokus stehen <strong>die</strong> themen intelligente<br />

zähler, intelligente netze, lastmanagement und speicher sowie das Energiesystem als ganzes.<br />

im rahmen der Website werden zudem <strong>die</strong> dialogforen des Projekts vorgestellt. sie bieten<br />

Fachakteu ren <strong>die</strong> Möglichkeit, Fragen zur umgestaltung des Energiesystems zu erörtern und<br />

sich dabei zu vernetzen. Ein interaktives tool, der Energiedatenscout, ermöglicht es dem nut-<br />

zer, schnell geeignete Quellen für daten, statistiken und auswertungen im bereich intelligente<br />

Energiesysteme zu finden.<br />

Vor optimierung Nach optimierung<br />

18.000 E<br />

4.500 E<br />

Einsparung: 75%<br />

(13.500 E)<br />

Jährliche Stromkosten für Beleuchtung in einem Bürogebäude vor und nach einer energetischen optimierung.<br />

(Beispielrechnung: 4250 m 2 , 200 Mitarbeiter, Strompreis: 13 Cent/kWh) Quelle: Initiative Energieeffizienz, dena<br />

»Mit grEEn it EnErgiEvErbrauch<br />

sEnKEn, WEttbEWErbsvortEilE sichErn<br />

und MärKtE ErschliEssEn«<br />

Foto: Sven Hoppe - Fotolia.com


2 0 <strong>Energiewende</strong><br />

Foto: dynamic Graphics, 2007/liquidlibrary/thinkstock<br />

nEubau und<br />

saniErung<br />

von FirMEngEbäudEn<br />

Förderprogramme<br />

für betriebe<br />

von dr. Martin Lippert<br />

Für <strong>die</strong> privaten Haushalte sind eine<br />

ganze Reihe von Fördermaßnahmen und<br />

Steuererleichterungen für umweltgerechte<br />

Baumaßnahmen bekannt. Auch für mittelständische<br />

Betriebe gibt es Anreize, Maßnahmen<br />

in der energetischen Gebäudesanierung<br />

umzusetzen.<br />

Neben umweltfreundlicher Energieerzeugung<br />

ist <strong>die</strong> Reduktion des<br />

Energieverbrauchs der zweite wichtige<br />

Baustein zur Erreichung der Ziele der<br />

<strong>Energiewende</strong>. Nach Schätzungen sind<br />

Gebäude weltweit für ca. 40% des Energieverbrauchs<br />

verantwortlich und erzeugen<br />

etwa 21% der Treibhausgase. Es besteht<br />

ein enormes Einsparpotenzial, z.B. durch<br />

den Einsatz moderner Gebäudedämmung,<br />

innovative Energieversorgung und intelligente<br />

Verbrauchsteuerung. Für gezielte<br />

Einzelmaßnahmen oder auch umfangreiche<br />

Gesamtvorhaben bis zum Neubau gibt<br />

es viele Optionen von Fördermitteln über<br />

Finanzierungshilfen bis zur Unterstützung<br />

durch Beratung.


Foto: khorixas - Fotolia.com<br />

ÜBERBLICK ÜBER dIE<br />

MöGLICHKEItEN<br />

Die geplante Neuregelung der steuerlichen<br />

Förderung von Sanierungsmaßnahmen<br />

hat Ende letzten Jahres eine intensive politische<br />

Diskussion über <strong>die</strong> Finanzierung<br />

ausgelöst. Im Streit zwischen Bund und<br />

Ländern gilt es vor allem zu klären, wer<br />

<strong>die</strong> Kosten zu tragen hat.<br />

FöRdERPRoGRAMME<br />

Unabhängig von mit <strong>die</strong>sem Gesetz entstehenden<br />

zusätzlichen Anreizen gibt es<br />

aktuell nutzbare Förderprogramme des<br />

Bundes, der Länder und der EU. Eine<br />

Übersicht über <strong>die</strong> Möglichkeiten ist in der<br />

Förderdatenbank des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft und Technologie zu finden.<br />

Grundlagen der Anwendungsmöglichkeiten<br />

finden sich auf den Internetseiten des<br />

Ministeriums (www.bmwi.de). Ausgewählte<br />

Einzelprogramme, überwiegend<br />

für Maßnahmen an Wohngebäuden, sind<br />

bei der KfW Bankengruppe zu finden (siehe<br />

auch www.kfw.de).<br />

FINANZIERuNGSHILFEN<br />

Die Förderdatenbank mit ihrer Gesamtübersicht<br />

enthält wenige Einträge, in denen<br />

direkt energetische Gebäudesanierung<br />

angesprochen ist. Meistens geht es auch<br />

dabei um Wohngebäude. Ein gangbarer<br />

Weg ist jedoch, <strong>die</strong> baulichen Maßnahmen<br />

im Rahmen der vorhandenen Finanzierungsprogramme<br />

einzuordnen.<br />

BERAtuNG uNd uNtERStÜtZuNG<br />

Ansprechpartner zur Auswahl geeigneter<br />

Beratungs-Unterstützungsmaßnahmen<br />

bieten unter anderen auch IHK (www.<br />

darmstadt.ihk.de) und Handwerkskammer.<br />

(www.handwerkskammer-rhein-main.de)<br />

Für ihre Mitgliedsunternehmen hat <strong>die</strong><br />

Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main<br />

eigens <strong>die</strong> Ansprechstelle eines Experten<br />

für <strong>die</strong> Energieeffizienzberatung eingerichtet.<br />

„Wir helfen unseren Mitgliedern,<br />

bei der ersten Orientierung generell Energieeinsparungen<br />

zu finden“, sagt Matthias<br />

Eberling von der Handwerkskammer<br />

Rhein-Main. Sein Angebot zum Thema<br />

<strong>Energiewende</strong> 2 1<br />

aKtuEll nutzbarE FÖrdErPrograMME dEs bundEs, dEr ländEr und<br />

dEr Eu sind in dEr FÖrdErdatEnbanK dEs bundEsMinistEriuMs Für<br />

WirtschaFt und tEchnologiE zu FindEn: WWW.bMWi.dE<br />

umweltgerechtes Bauen gibt gleichzeitig<br />

einen guten Überblick, an welchen Stellschrauben<br />

zur Steigerung der Energieeffizienz<br />

gedreht werden kann (Gebäudetechnik<br />

mit den Stichworten Heizung,<br />

Warmwasser, Wärmerückgewinnung,<br />

Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

Photovoltaik, Thermische <strong>So</strong>laranlage,<br />

Brennstoffzelle, „<strong>die</strong> stromerzeugende<br />

Heizung“, Beleuchtung, Lüften und Klimatisieren,<br />

Querschnittstechnologien wie<br />

Druckluft, Pumpensysteme, Kälteanlagen,<br />

Lüftungsanlagen, Warmluft- und Strahlungsheizung<br />

und Fördertechnik, Energiekostencheck<br />

bei Strom und Erdgas).<br />

Weitere Unterstützungsprogramme bietet<br />

das RKW Hessen, (www.rkw-hessen.de).<br />

Umbau oder Erneuerung von Anlagen<br />

könnte durch spezielle Förderungen wie<br />

„Produktionsorientierter Umweltschutz“<br />

adressiert werden. Auch das Bundesamt<br />

für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

fördert <strong>die</strong> Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />

durch Unternehmensberatungen für kleine<br />

und mittlere Unternehmen (www.bafa.de).


Foto: doc RaBe - Fotolia.com<br />

2 2 <strong>Energiewende</strong><br />

<strong>die</strong> Beratung zur Erhöhung der<br />

Energieeffizienz ist förderfähig.<br />

Bei Förderprogrammen zu Innovationsthemen<br />

gibt es vielleicht Überschneidungen<br />

durch den fortschrittlichen Einsatz von<br />

Energie-, Umwelt- oder Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien (www.hessen-agentur.de,www.innovationsfoerderung-hessen.de).<br />

<strong>So</strong> gibt es in sehr vielen Unterstützungsprogrammen<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit, energetische<br />

Baumaßnahmen im Rahmen der weitergesteckten<br />

Ziele <strong>die</strong>ser Programme umzusetzen.<br />

Viele der Förderungen unterliegen als<br />

ANZEIGE<br />

LIGHTMOTIV<br />

P L A K AT W E R B U N G<br />

so genannte „De- Minimis<br />

– Beihilfen“ den Ausführungsbestimmungen<br />

des<br />

Subventionsrechts der<br />

EU. Bei Beantragung <strong>die</strong>ser<br />

Förderungen innerhalb<br />

eines 3-Jahres-Zeitraums sind<br />

in Summe bestimmte Obergrenzen<br />

einzuhalten.<br />

WIE NutZEN uNtERNEHMEN dIE<br />

FöRdERPRoGRAMME?<br />

Der wichtigste Schritt ist <strong>die</strong> Entscheidung,<br />

anzufangen und <strong>die</strong> eigenen Möglichkeiten<br />

zu prüfen. .„Da finden wir sicher<br />

nichts“, „Das ist zu umständlich und<br />

kompliziert“, „Den Aufwand können wir<br />

uns sparen“ – <strong>die</strong>se Argumente sind oft zu<br />

hören. Häufig ist <strong>die</strong>s aber ein vorschnelles<br />

Urteil. Es wäre vielleicht lohnenswert, mit<br />

der richtigen Information <strong>die</strong> vorhandenen<br />

Optionen zu bewerten. Ein Blick in <strong>die</strong><br />

Übersicht der Förderprogramme, ein Gespräch<br />

mit Vertretern der Verwaltung, Un-<br />

Hinterleuchtete Plakatwerbung<br />

an attraktiven Standorten in Südhessen<br />

rückt Ihre Werbung ins rechte Licht.<br />

ternehmensverbänden oder Experten hilft<br />

bei der Auswahl der geeigneten Verfahren.<br />

uMSEtZuNG<br />

In der Durchführung erfordern <strong>die</strong> meisten<br />

Förderprogramme ein präzise vorgeschriebenes<br />

Antrags- und Genehmigungsverfahren.<br />

Auch der Abwicklungsprozess erfordert in<br />

der Praxis einen gewissen administrativen<br />

Aufwand. Mit etwas Fleiß und bei Beachtung<br />

der aktuell gültigen Durchführungsregeln<br />

ist in aller Regel der Aufwand für<br />

das erzielte betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />

gerechtfertigt. Die aktuelle Diskussion<br />

um zusätzliche Steuererleichterungen zeigt<br />

dabei: Die Haushaltslage ist angespannt,<br />

ein Zustand der auch in absehbarer Zukunft<br />

so sein wird. Dies bedeutet: Es werden<br />

auf Dauer insgesamt weniger Mittel<br />

zur Verfügung stehen und für <strong>die</strong>se werden<br />

<strong>die</strong> Regeln der Verteilung neu formuliert.<br />

Wer Förderprogramme im eigenen Unternehmen<br />

nutzen möchte, sollte daher jetzt<br />

damit beginnen.<br />

66, 50*<br />

€<br />

pro Kalenderwoche<br />

59,– €<br />

Euro für den Druck<br />

eines Plakates<br />

* je Citylight-Anlage<br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne:<br />

Fon 06151_870 1000


EalistischE<br />

ziElE sEtzEn<br />

immobilienwirtschaftliche anforderung an einen sanierungsfahrplan<br />

für <strong>die</strong> energetische gebäudemodernisierung<br />

von Prof. dr. Andreas Pfnür<br />

Die Bundesregierung hat mit dem Energiekonzept<br />

erstmals Sektor spezifische Ziele<br />

zur Energieeinsparung für den Gebäudebestand<br />

gesetzt. Bis 2050 sollen demzufolge<br />

80 Prozent Primärenergie eingespart<br />

werden (Bundesregierung 2010). Derzeit<br />

ist allerdings noch weitgehend offen, wie<br />

<strong>die</strong>ses Ziel erreicht werden soll. Hierzu<br />

wird derzeit an einem Sanierungsfahrplan<br />

gearbeitet, dessen Erfolg ganz wesentlich<br />

von ökonomischen Faktoren abhängen<br />

wird.<br />

Einerseits legen <strong>die</strong> Modellvorhaben<br />

der Deutschen Energie Agentur (dena)<br />

nahe, dass bis zu 90 Prozent Primärenergieeinsparungen<br />

bei Sanierungen im Bestand<br />

technisch möglich sind. Anderseits ist<br />

zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />

unsere Gesellschaft wohl kaum bereit, den<br />

dafür zu entrichtenden Preis zu bezahlen.<br />

Eine solche Reduktion des Primärenergiebedarfs<br />

ließe buchstäblich keinen Stein auf<br />

dem anderen. Zu erreichen wäre <strong>die</strong>s nur<br />

durch städtebauliche, architektonische,<br />

bautechnische und infrastrukturelle Eingriffe,<br />

<strong>die</strong> gravierende Auswirkungen auf<br />

den Alltag der Gesellschaft hätten. Kurzum:<br />

Die Realisierung des Energiekonzepts<br />

in der Immobilienwirtschaft funktioniert<br />

nur über Erneuerungsprozesse, <strong>die</strong> per se<br />

<strong>die</strong> Ängste des Menschen gegenüber Veränderung<br />

aktivieren und in Ablehnung und<br />

Widerstand enden.<br />

Entscheidend für <strong>die</strong> Umsetzung des<br />

Energiekonzepts ist daher, wie <strong>die</strong>se Widerstände<br />

am ehesten zu überwinden sein<br />

werden. Für erste Antworten bleibt nicht<br />

mehr viel Zeit, da sich seit Ankündigung<br />

der 2050-Ziele <strong>die</strong> Eigentümer bei Sanierungsvorhaben<br />

<strong>die</strong> berechtigte Frage stellen,<br />

ob sie denn bei heutigen Sanierungen<br />

das im Sinne zukünftiger Politik Richtige<br />

tun. Derzeit warten viele Eigentümer offensichtlich<br />

erst einmal ab, bis für sie ein<br />

verlässlicher Handlungsrahmen erkennbar<br />

ist. Seit kurzem wird der Attentismus der<br />

Eigentümer auch in den Sanierungszahlen<br />

ablesbar. Für <strong>die</strong> Politik und Verwaltung<br />

wird es höchste Zeit, <strong>die</strong> Grundrisse eines<br />

zukünftigen Sanierungsfahrplans zu skizzieren.<br />

Der Horizont des Sanierungsfahrplans ist<br />

mit knapp 40 Jahren noch fern, und das ist<br />

gut so. Denn nach heutigen Verhältnissen<br />

dürfte eine nach ökonomischen Kriterien<br />

wirtschaftliche Sanierung des Gesamtbestands<br />

mit dem Ziel der Reduktion des Primärenergieverbrauchs<br />

um 80 Prozent definitiv<br />

nicht machbar sein. Es bedarf schon<br />

besonderer Entwicklungen wie einer Inflation,<br />

einer lang anhaltenden volkswirtschaftlichen<br />

Boom-Phase, einer weiteren<br />

Präferenzänderung der Wirtschaftssubjekte<br />

zugunsten energetischer Gebäude oder<br />

eines technologischen Durchbruchs, um<br />

<strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen auf<br />

breiter Front herzustellen. Fragt man sich<br />

<strong>Energiewende</strong> 2 3<br />

Prof. dr. Andreas Pfnür<br />

leitet seit 2004 das<br />

Fachgebiet Immobilienwirtschaft<br />

und Baubetriebswirtschaftslehre<br />

an<br />

der tu darmstadt. Zudem<br />

ist er derzeit Präsident des<br />

Instituts für Immobilienwirtschaft<br />

e. V. (iddiw).<br />

Einer seiner Forschungsschwerpunkte<br />

ist das<br />

Management von Wohnungsunternehmen.<br />

Hier<br />

steht seit einigen Jahren<br />

insbesondere <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />

und Finanzierbarkeit<br />

der energetischen<br />

Gebäudesanierung<br />

im Mittelpunkt seiner<br />

gemeinsam mit Ministerien,<br />

Parteien, Branchenverbänden<br />

und unternehmen<br />

durchgeführten<br />

Forschungsarbeiten.<br />

statt dessen, was denn zu erreichen sei,<br />

macht <strong>die</strong> Tatsache Mut, dass in den nächsten<br />

40 Jahren nahezu jedes Gebäude aus<br />

Anlass veränderter soziodemografischer<br />

Strukturen, eines Eigentümerwechsels<br />

oder einer großen Instandhaltung grundsaniert<br />

oder abgerissen und gegebenenfalls<br />

neu errichtet wird.<br />

Konzentriert man sich bei der Ausgestaltung<br />

des Sanierungsfahrplans auf genau<br />

<strong>die</strong>se „eh-da“-Sanierungsfälle und<br />

versucht <strong>die</strong> Ressourceneffizienz <strong>die</strong>ser<br />

jährlich anfallenden Teilbestände zu optimieren,<br />

dürfte im Jahr 2050 das Gap zum<br />

80%-<strong>So</strong>ll auch ohne <strong>die</strong> oben aufgezählten<br />

<strong>So</strong>ndereffekte denkbar klein ausfallen.


Foto: iStockphoto/thinkstock<br />

2 4 <strong>Energiewende</strong><br />

KEinE EnErgiEWEndE<br />

ohnE das<br />

handWErK<br />

Die Stimmung im Handwerk ist gut. Die<br />

Nachfrage nach qualitativ hochwertigen<br />

Produkten und Leistungen ist da. Es bleiben<br />

jedoch Zweifel, ob <strong>die</strong> hochgesteckten<br />

Ziele in der <strong>Energiewende</strong> und beim Klimaschutz<br />

erreicht werden.<br />

zuverlässige Partner helfen,<br />

<strong>die</strong> richtigen Energiesparmaßnahmen<br />

zu finden und umzusetzen<br />

von dr. Martin Lippert<br />

Bis zum Jahr 2050 sollen – folgt man<br />

den Ausführungen der Bundesregierung<br />

– <strong>die</strong> Ziele der <strong>Energiewende</strong> in<br />

Deutschland erreicht sein. Dann werden 80<br />

Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren<br />

Energiequellen gedeckt. Bis 2020<br />

soll der Energieanteil<br />

aus <strong>So</strong>nne,<br />

Wind & Co<br />

am Stromverbrauch<br />

mindestens<br />

35 Prozent<br />

betragen, heute sind es 16 Prozent. Spätestens<br />

Ende 2022 soll das letzte deutsche<br />

Kernkraftwerk vom Netz gehen. Dieser<br />

umfassende Umbau bietet große Chancen:<br />

Mit den Energieprodukten und den Dienstleistungen,<br />

<strong>die</strong> vom Handwerk bereitgestellt<br />

werden, kann <strong>die</strong> Gesellschaft in der<br />

Lösung wichtiger Fragen der <strong>Energiewende</strong><br />

unterstützt werden.<br />

Wesentliche Voraussetzungen für den<br />

Umbau sind jedoch, dass <strong>die</strong> Energieversorgung<br />

so zuverlässig funktioniert wie<br />

heute, außerdem müssen <strong>die</strong> Kosten für


den Umbau für <strong>die</strong> Unternehmen und für<br />

jeden Einzelnen kalkulierbar und vertretbar<br />

bleiben. Dafür braucht es klare und<br />

verlässliche politische und gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen. Die derzeitigen<br />

Debatten zu Vergütungsregeln, Förderfähigkeiten<br />

und steuerlichen Regelungen<br />

erzeugen Unsicherheit und erschweren<br />

belastbare Planungen. Mangelnde Entscheidungsfreudigkeit<br />

verhindert <strong>die</strong> notwendige<br />

Rechtssicherheit, <strong>die</strong> zur weiteren<br />

Beschleunigung des Veränderungsprozesses<br />

dringend erforderlich wäre.<br />

QuALItät, KoMPEtENZ uNd<br />

WIRtSCHAFtLICHKEIt<br />

Ungeachtet <strong>die</strong>ser Schwierigkeiten und mit<br />

nicht gerade idealen Rahmenbedingungen<br />

ist <strong>die</strong> Auftragslage dennoch gut. „Dem<br />

Handwerk macht in puncto Energie keiner<br />

so leicht etwas vor“, sagt Handwerkskammer-Präsident<br />

Bernd Ehinger von der<br />

Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main<br />

und unterstreicht damit <strong>die</strong> Bedeutung der<br />

regionalen Betriebe bei der <strong>Energiewende</strong>.<br />

Es sind vor allem drei Faktoren, an<br />

denen der erfolgreiche Beitrag des Handwerks<br />

gemessen werden kann: 1. qualitativ<br />

hochwertige Ausführung, 2. Kompetenz in<br />

Beratung und Planung und letztlich 3. <strong>die</strong><br />

Wirtschaftlichkeit der Leistungen.<br />

»You gEt What You PaY For«<br />

du Erhältst, Was du bEzahlst:<br />

Qualität gibt Es nicht zuM nulltariF<br />

QuALItät<br />

„Energiebewusst denkt heute eigentlich jeder<br />

und jeder möchte <strong>die</strong> wirtschaftlichste<br />

Lösung zum günstigsten Preis“, sagt Volker<br />

Deuber, Inhaber des Heizungs- und<br />

Sanitärbetriebs Deuber GmbH aus Eberstadt.<br />

„Qualifizierte Arbeit muss dafür geliefert<br />

werden. Allein mit dem Aufstellen<br />

des Kessels aus dem Baumarkt ist es dabei<br />

nicht getan.“<br />

Dabei gehören <strong>die</strong> Themen Energie,<br />

Klimawandel und Nachhaltigkeit in <strong>die</strong>ser<br />

Branche schon lange zum Alltagsgeschäft.<br />

Wartung und Pflege der Anlagen, <strong>die</strong><br />

Verwendung qualitativ hochwertiger<br />

Produkte und ein Gesamtkonzept für den<br />

Einsatz bis hin zur Entsorgung am Ende<br />

des Lebenszyklus sind <strong>die</strong> Voraussetzungen,<br />

dass <strong>die</strong> bis zu 30% erwarteten<br />

Einsparungen auch tatsächlich erzielt<br />

werden können.<br />

Unter Umweltgesichtspunkten ist auch<br />

der regionale Aspekt eines Angebots zu<br />

bewerten: Wird ein Anbieter mit langen<br />

An- und Abfahrtswegen aus weit entfernten<br />

Regionen im Norden oder Osten der<br />

Republik gewählt, bedeutet <strong>die</strong>s erhöhten<br />

Benzinverbrauch und möglicherweise<br />

ein vermeidbares Schadstoffaufkommen<br />

gegenüber der Auswahl eines lokalen<br />

Anbieters.<br />

<strong>Energiewende</strong> 2 5<br />

KoMPEtENZ<br />

Jüngste Nachrichten und Marktbereinigungen<br />

in der <strong>So</strong>larindustrie dokumentieren den<br />

hohen Wettbewerbsdruck in <strong>die</strong>ser Branche.<br />

Chinesische und taiwanesische Billigangebote<br />

drängen weiter in den Markt. Die<br />

Fragen nach tatsächlicher Qualität der Produkte,<br />

fachgerechter Installation und späterer<br />

Entsorgung treten in den Hintergrund.<br />

„Auf Nachfrage haben wir festgestellt, dass<br />

bei abgegebenen Angeboten häufig nur auf<br />

den Preis geschaut wird. Unterschiede in<br />

der angebotenen Leistung werden überhaupt<br />

nicht hinterfragt“, sagt Reinhold<br />

Kern, Mitinhaber der Elektro Wilk GmbH<br />

in Darmstadt. Dabei ist gerade bei der Planung<br />

von Photovoltaikanlagen eine sehr hohe<br />

fachliche Gesamtkompetenz erforderlich, um<br />

den höchsten Wirkungsgrad zu erzielen. <strong>So</strong><br />

ist zum Beispiel <strong>die</strong> Beachtung des Schattenwurfs<br />

direkt in der Nähe befindlicher<br />

Objekte wie Kamine, Schornsteine oder<br />

Nachbargebäude entscheidend für das<br />

Schaltverhalten der installierten Elemente<br />

im Tagesablauf. Eine horizontale oder vertikale<br />

Verbauung der Module kann entscheidend<br />

sein, ob <strong>die</strong> Anlage, wie geplant,<br />

wirtschaftlich betrieben wird. Gebraucht<br />

wird <strong>die</strong> fachliche Kompetenz außerdem<br />

spätesten bei der Endabnahme und dann,<br />

wenn <strong>die</strong> Anlage ans Netz gebracht wird.<br />

Foto: Helder Almeida - Fotolia.com


2 6 <strong>Energiewende</strong><br />

WIRtSCHAFtLICHKEIt<br />

Die Entscheidung zur Planung und Inbetriebnahme<br />

von <strong>So</strong>laranlagen basiert üblicherweise<br />

auf einer Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />

über einen sehr langen Zeitraum,<br />

manchmal bis zu 20 Jahre und mehr. Beispielrechnungen<br />

gehen dabei typischerweise<br />

abgesehen von Alterungseffekten von einer<br />

nahezu konstanten Leistungsfähigkeit<br />

während der gesamten Betriebszeit aus.<br />

Eine sorgfältige Rechnung sollte auch Maßnahmen<br />

für <strong>die</strong> Ertragserhaltung berücksichtigen:<br />

Bei Anlagen <strong>die</strong> länger als 2 Jahre<br />

in Betrieb sind, ist in vielen Fällen ein<br />

signifikanter Leistungsabfall bis zu 15 %<br />

oder mehr zu beobachten und führt zu entsprechenden<br />

Mindereinnahmen. Mögliche<br />

Verschmutzungsursachen sind Industrieemissionen,<br />

Umweltfaktoren wie Vogelkot,<br />

Blütenstaub, Moos, Flechten usw. oder auch<br />

Rußablagerungen. „Dieser Effekt kann durch<br />

professionelle Reinigung kompensiert und<br />

der ursprüngliche Wirkungsgrad nahezu wiederhergestellt<br />

werden“, so Christof Dimpfl<br />

von Photovoltaik-Reinigung Rhein-Main.<br />

Die an <strong>die</strong> individuellen Bedürfnisse optimal<br />

angepasste, sachgerechte und materialschonende<br />

Behandlung der Anlage erfolgt<br />

mit Reinstwasser. Es wird keine Chemie<br />

verwendet und damit erfolgt keine Belastung<br />

der Umwelt.<br />

KoMPEtEnz und bEratung<br />

sind diE grundlagE Für<br />

Fachlich übErzEugEndE lÖsungEn<br />

AuSBLICK<br />

Die qualitative, kompetente und wirtschaftliche<br />

Leistungsfähigkeit des Handwerks<br />

ist durch <strong>die</strong>se und viele weitere<br />

Beispiele belegt. Bereits heute und auch<br />

ohne staatliche Hilfen und Förderungen<br />

werden viele Energiesparmaßnahmen umgesetzt.<br />

Allein mehr Planungs- und Rechtssicherheit<br />

könnte <strong>die</strong>sen Effekt – unabhängig<br />

von möglicher Förderung und Steuervorteilen<br />

– deutlich verstärken. Dies sollte<br />

allerdings rasch geschehen.<br />

Foto: iStockphoto/thinkstock<br />

Unabhängig davon gibt es noch eine Einflussgröße<br />

jenseits von gesetzlichen Richtlinien<br />

und Vorschriften: Jede und jeder<br />

Einzelne kann schon durch einfache Verhaltensänderungen<br />

im Alltag viel Energie<br />

sparen und damit seinen Beitrag zur <strong>Energiewende</strong><br />

leisten.<br />

Mit professioneller Reinigung wird <strong>die</strong><br />

Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage<br />

wiederhergestellt.<br />

Foto: Marina Lohrbach - Fotolia.com


zuKunFt MadE in gErManY<br />

dEutschland<br />

Wächst iMMEr<br />

nachhaltigEr<br />

bundesumweltministerium<br />

und umweltbundesamt<br />

veröffentlichen den umweltwirtschaftsbericht<br />

2011<br />

Mit dem Umweltwirtschaftsbericht 2011<br />

wird zum zweiten Mal nach 2009 ein Bericht<br />

über den Stand, <strong>die</strong> Herausforderungen<br />

und <strong>die</strong> Perspektiven der Umweltwirtschaft<br />

in Deutschland vorgelegt. Er zeigt,<br />

dass Deutschland auf dem Weg zu neuem,<br />

umweltverträglichem Wachstum schon erhebliche<br />

Fortschritte gemacht hat. Heute<br />

werden zum Erwirtschaften der gleichen<br />

Erträge deutlich weniger Rohstoffe, Flächen<br />

und Energie benötigt und weniger<br />

Schadstoffe ausgestoßen als noch vor zehn<br />

Jahren.<br />

<strong>die</strong> Umweltwirtschaft ist eine Querschnittsbranche,<br />

<strong>die</strong> Unternehmen umfasst,<br />

<strong>die</strong> Umweltschutzgüter und -<strong>die</strong>nstleistungen<br />

produzieren und anbieten. Der<br />

Bericht dokumentiert ihre kontinuierlich<br />

zunehmende Bedeutung innerhalb der<br />

deutschen Wirtschaft und bestätigt <strong>die</strong><br />

Vorreiterrolle deutscher Unternehmen auf<br />

<strong>die</strong>sem Gebiet. Die Produktion von Umweltschutzgütern<br />

in Deutschland ist weiter<br />

überdurchschnittlich gewachsen und erreicht<br />

inzwischen ein Produktionsvolumen<br />

von fast 76 Milliarden Euro. Mit einem<br />

Welthandelsanteil von 15,4 Prozent liegt<br />

Deutschland auf einem Spitzenplatz beim<br />

Export von Umweltschutzgütern. Nach<br />

jüngsten Berechnungen gibt es knapp 2<br />

Millionen Beschäftigte in der Umweltwirtschaft<br />

– ein neuer Höchststand.<br />

Bundesumweltminister Norbert Röttgen<br />

ist sich sicher: „Diesen Trend wird <strong>die</strong><br />

<strong>Energiewende</strong> noch deutlich beschleunigen.“<br />

Der Bericht, so Röttgen, sei auch ein<br />

Beleg für <strong>die</strong> Gestaltungskraft von Politik<br />

auf dem Weg in eine nachhaltige, ressourcenschonende<br />

Wirtschafts- und Lebensweise:<br />

„Die Innovationskraft der Umweltwirtschaft<br />

ist auch ein<br />

Erfolg von Rahmensetzungen<br />

in der Umweltund<br />

Energiepolitik.“<br />

Zugpferd <strong>die</strong>ser dynamischen<br />

Entwicklung<br />

waren und bleiben <strong>die</strong><br />

erneuerbaren Energien.<br />

Auch während der weltweiten Wirtschaftskrise<br />

legte dort <strong>die</strong> Güterproduktion zu –<br />

und zwar gegen den allgemeinen Trend.<br />

Der Weltmarkt für umweltfreundliche<br />

Energietechnologien soll sich nach einer<br />

Prognose von Roland Berger bis 2020<br />

fast vervierfachen, für <strong>die</strong> erneuerbaren<br />

Energien wie Photovoltaik, <strong>So</strong>larthermie,<br />

Biogasanlagen und Windenergie werden<br />

jährlich weltweite Wachstumsraten des<br />

Umsatzes von 15 bis über 30 Prozent erwartet<br />

– eine große Chance für deutsche<br />

Unternehmen.<br />

<strong>Energiewende</strong> 2 7<br />

Mit EinEM WElthandElsantEil<br />

von 15,4 ProzEnt liEgt dEutschland<br />

auF EinEM sPitzEnPlatz bEiM<br />

ExPort von uMWEltschutzgütErn.<br />

Die Zukunftsdynamik nachhaltiger Produktion<br />

wird durch ein weiteres interessantes<br />

Ergebnis unterstrichen: In der Umweltwirtschaft<br />

wird außergewöhnlich häufig,<br />

intensiv und kontinuierlich geforscht. Fast<br />

80 Prozent der Produktionsbereiche in<br />

der Umweltbranche sind besonders forschungs-<br />

und wissensintensiv. Ziel ist, Innovations-<br />

und Umweltpolitik sinnvoll zu<br />

verzahnen und gleichzeitig neue Märkte<br />

für Umwelttechnologien zu erschließen –<br />

ein wichtiges Thema im Wissenschaftsjahr<br />

2012.<br />

Quelle: Bundespresseamt


2 8 <strong>Energiewende</strong><br />

hEissE WarE<br />

Für das MiraMar<br />

geothermie pumpt warmes<br />

Wasser aus der tiefe ins<br />

Weinheimer spaßbad<br />

von Michael Lang<br />

Foto: fotolia<br />

Über einen Kilometer tief haben <strong>die</strong> Betreiber<br />

der Freizeitanlage in den Rheingraben gegraben.<br />

Nun umströmt <strong>die</strong> Besucher des<br />

bekannten Weinheimer Spaßbades wohlige<br />

Wärme in den Badebecken. Und <strong>die</strong><br />

stammt direkt aus dem Schoß der Erde. Die<br />

Geothermie-Anlage hat das Unternehmen<br />

MVV Energie<strong>die</strong>nstleistungen aus Mannheim<br />

gepachtet: Was vorher kostenintensiv<br />

aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden<br />

musste, kommt jetzt als günstige Gabe des<br />

Globus daher. Umsonst war <strong>die</strong> Förderung<br />

der heißen Fluten in keinerlei Hinsicht.<br />

Man muss aber zur richtigen Zeit am<br />

richtigen Ort sein. Beides trifft für<br />

Weinheim zu: Im Jahre 755 n. Chr. wird<br />

<strong>die</strong> Zwei-Burgen-Stadt erstmals erwähnt,<br />

und gegründet haben <strong>die</strong> Altvorderen ihre<br />

Ansiedlung am Westrand der Oberrheinischen<br />

Tiefebene. Dies ist seit 2006 eine<br />

glückliche Fügung für <strong>die</strong> Betreiber des<br />

Miramar, denn sie profitieren nachhaltig<br />

von <strong>die</strong>sem Standortvorteil. Wasser, das<br />

mit einer Temperatur von 63° Celsius an<br />

<strong>die</strong> Oberfläche tritt, gibt es nämlich nicht<br />

überall. In <strong>die</strong>ser Region hat das Miozän,<br />

eine Abteilung der Erdneuzeit, den Weinheimern<br />

ihren heißen Segen beschert.<br />

Mittels spezieller Pumpen wird das Wasser<br />

aus einem der beiden Bohrlöcher ans<br />

Tageslicht gepresst und in doppelter Hinsicht<br />

sinnvoll verwendet: Ein Teil fließt<br />

gereinigt und aufbereitet sofort ins Thermalbecken,<br />

<strong>die</strong> wesentlich bedeutendere<br />

Menge erwärmt mittels Wärmetauscher<br />

<strong>die</strong> restlichen Badeeinrichtungen und <strong>die</strong><br />

Räumlichkeiten der Anlage. <strong>So</strong>mit kommen<br />

jährlich zirka 500 000 Besucher in<br />

den Genuss umweltfreundlicher Energie.<br />

dEM MIoZäN<br />

HAt MAN dIE ZäHNE GEZEIGt<br />

Diamantbestückte Bohrköpfe aus Hartmetall<br />

waren es, mit denen ein Fachunternehmen<br />

in <strong>die</strong> Warmwasser führende Schicht<br />

vorgedrungen ist. „Da hat man dem Miozän<br />

<strong>die</strong> Zähne gezeigt und gewonnen“,<br />

freut sich Diplom-Ingenieur Martin Heuser<br />

von MVV Energie<strong>die</strong>nstleistungen.<br />

„Mit stetem Vortrieb sind <strong>die</strong> Bohrer in<br />

<strong>die</strong> einige Millionen Jahre alten Schichten<br />

vorgedrungen und in den groben Sanden<br />

schließlich auf heißes Wasser gestoßen.“<br />

Dieses wird an der Oberfläche der ersten<br />

Bohrung entnommen, mittels Wärmetauscher<br />

auf ungefähr 30° Celsius heruntergekühlt<br />

und über <strong>die</strong> zweite Bohrung wieder<br />

ins Grundwasser geleitet. Ein immenser<br />

Aufwand, der sich aber lohnt. „Zirka 60<br />

Tonnen wog <strong>die</strong> Bohranlage, der dazugehörige<br />

Turm war 20 Meter hoch“, erinnert<br />

sich Heuser. Die Bohrlöcher sind ungefähr<br />

25 Meter von einander entfernt, verlaufen<br />

zunächst senkrecht und knicken in etwa<br />

300 Meter Tiefe ab. <strong>So</strong>mit liegen <strong>die</strong> Enden<br />

der Kanäle ungefähr 350 Meter auseinander.<br />

Stahlrohre sorgen für <strong>die</strong> Stabilität.<br />

Sechs Jahre läuft <strong>die</strong> Anlage mittlerweile.<br />

Gibt es keine Angst vor einem Absacken


des Bodens? „Das weiche Wasser bricht<br />

den Stein“, heißt es schließlich in einem<br />

Lied aus den 1970er Jahren. Blauäugig<br />

war man nicht und schon gar nicht planlos.<br />

Anhand mehrerer Analysen hatten <strong>die</strong><br />

Auftraggeber das Terrain zuvor gründlich<br />

son<strong>die</strong>rt. „Im Untergrund befinden sich<br />

Sand-, Kies-, Schluff- und Tonschichten,<br />

kein Fels“, erklärt Heuser. „Alle drei Wochen<br />

wechseln wir den Filter. Die Mengen<br />

an Feinmaterial, <strong>die</strong> wir entnehmen, bewegen<br />

sich in einer Größenordnung von weniger<br />

als 1000 Gramm. Eine Unterhöhlung<br />

des Bodens ist kaum vorstellbar.“<br />

KEINE BESCHWERdE ÜBER dIE<br />

WäRME AuS dER ERdE<br />

Derzeit läuft <strong>die</strong> Anlage mit 60 Prozent der<br />

maximalen Wassermenge. Das sind 10,5<br />

Liter pro Sekunde. Die Leistung liegt bei<br />

900 Kilowatt. Zu warten gebe es wenig,<br />

auch der Be<strong>die</strong>nungsaufwand des Systems<br />

sei gering, sagen <strong>die</strong> Verantwortlichen. Lediglich<br />

<strong>die</strong> erwähnten Filter müsse man regelmäßig<br />

tauschen. Anfänglich bestehende<br />

Probleme mit Sand und Ton habe man im<br />

Griff. <strong>So</strong>mit liegen <strong>die</strong> Reize der Region<br />

auch unter der Erde. Denn <strong>die</strong> Weinheimer<br />

verfügen über den Vorzug, dass <strong>die</strong> Temperatur<br />

mit zunehmender Tiefe recht schnell<br />

ansteigt. Deshalb hat sich auch <strong>die</strong> Bohrtiefe<br />

durchaus im Rahmen gehalten und<br />

damit Kosten erspart. Zudem besteht hier<br />

bereits ein zusammenhängendes Reservoir<br />

an Wasser, was bedeutet, dass man nicht<br />

Wasser von der Oberfläche mit hohem<br />

Druck in hartes Gestein pressen musste.<br />

Rund vier Millionen Euro hat <strong>die</strong> Anlage<br />

gekostet. Sie erzeugt nur Wärme, liefert<br />

aber keinen Strom. Bis Ende 2011 wurden<br />

mehr als 21 Millionen Kilowattstunden<br />

nutzbare Wärme an das Freizeitzentrum<br />

abgegeben. In enger Abstimmung mit den<br />

Kunden wird <strong>die</strong> geförderte Wassermenge<br />

schrittweise erhöht. Nicht zu verwechseln<br />

ist <strong>die</strong>se Technologie mit der Arbeitsweise<br />

von Wärmepumpen. Denn im Weinheimer<br />

Miramar laufen <strong>die</strong> Prozesse direkt über<br />

Wärmetauscher. Heuser weiß um <strong>die</strong> Vorteile<br />

der Anlage für <strong>die</strong> Umwelt: „Durch<br />

<strong>die</strong> Geothermie vermeiden wir pro Jahr<br />

den Ausstoß von rund 1.800 Tonnen CO 2.<br />

Die Emissionen sind nahezu Null.“ Das<br />

zur Wärmeversorgung geförderte Wasser<br />

kommt nicht mit der Atmosphäre oder dem<br />

Grundwasser in Kontakt und wird vor der<br />

Nutzung als Thermalwasser im Bad entsprechend<br />

aufbereitet. Zuvor wurde das<br />

Spaßbad mit Erdgas beheizt. Diesem hat<br />

man nun mit einer umweltfreundlichen Variante<br />

sozusagen den Hahn abgedreht – bis<br />

auf zirka 20 Prozent des Verbrauchs. Aufgrund<br />

der Expansion des Bades und des<br />

damit verbundenen Strombedarfs hat man<br />

außerdem ein Blockheizkraftwerk nachgerüstet,<br />

das ebenso mit Gas läuft. Doch<br />

<strong>die</strong> Vorteile und Einsparungen durch <strong>die</strong><br />

Geothermie liegen auf der Hand: Ökonomie<br />

und Ökologie befinden sich in einem<br />

Zustand erfreulicher Koexistenz.<br />

Foto: MVV <strong>die</strong>nstleistungen<br />

Foto: Miramar<br />

<strong>Energiewende</strong> 2 9<br />

<strong>die</strong>ser Bohrkopf zeigte dem Miozän seine<br />

Zähne. Aus 1050 Meter tiefe wird für<br />

das Miramar 63° Celsius heißes Wasser<br />

gefördert. Mit der Geothermie konnte<br />

<strong>die</strong> MVV Energie<strong>die</strong>nstleistungen aus<br />

Mannheim eine technologie platzieren,<br />

<strong>die</strong> ökonomie und ökologie gleichermaßen<br />

Rechnung trägt.<br />

das <strong>So</strong>lebecken im Miramar wird<br />

direkt mit aufbereitetem Wasser<br />

aus der Geothermie-Anlage befüllt.


3 0 <strong>Energiewende</strong><br />

»<br />

WindKraFtanlagEn?<br />

gErnE.<br />

abEr nicht bEi uns!<br />

zwischen zweifel<br />

und zuspruch:<br />

Ein stimmungsbild<br />

zur nutzung des<br />

himmlischen hauches<br />

im odenwald<br />

von Michael Lang<br />

der Windpark Hainhaus von Weiten-Gesäß aus gesehen.<br />

Rücken <strong>die</strong> Rotoren Richtung Haus und<br />

Hof, lüpft Don Quijote <strong>die</strong> Lanze: Der<br />

Kampf gegen <strong>die</strong> neuzeitlichen Windmühlen<br />

ist nämlich nicht ausgestanden. Gegner<br />

und Befürworter pusten sich eins, werfen<br />

sich ihre Argumente im eifrigen Schlagabtausch<br />

an den Kopf. Denn auch wenn sich<br />

<strong>die</strong> Technologie mit aktuell 15 Anlagen einen<br />

passablen Platz in der Region erobern<br />

konnte, stehen für manchen Odenwälder<br />

Bürger <strong>die</strong> Zeichen auf Sturm. Andere wiederum<br />

loben <strong>die</strong> Vorteile der geflügelten<br />

Brise. Erfrischende Böen, aber auch tüchtige<br />

Turbulenzen bestimmen momentan<br />

das Wetter im lokalen Windkanal.<br />

Vier Rotoren auf der Höhe bei Groß-<br />

Umstadt, fünf unweit von Modautal/<br />

Neutsch und ganze sechs Propeller beim<br />

Wohnplatz Hainhaus, nahe des Michelstädter<br />

Stadtteils Vielbrunn. Das macht 15<br />

Drehflügler auf Feld und Flur, ermöglicht<br />

durch einschneidende Trassen im grünen<br />

Tann. Weitere Rotoren werden kommen,<br />

«<br />

und ein Teil der Bürger rotiert. Andere<br />

freuen sich bereits auf <strong>die</strong> Segnungen der<br />

kreisenden Kolosse. Flächennutzungspläne<br />

sind in der Gestaltungsphase, Standortbestimmung<br />

ist jetzt in den Kommunen<br />

angesagt. „Wahllose Überkonzentrationen<br />

oder gar einzelne Verspargelungen wird es<br />

nicht geben“, verlautbart Dietrich Kübler,<br />

Landrat im Odenwaldkreis. Windparks mit<br />

mehreren Anlagen an sensibel gewählten<br />

Plätzen seien das Ziel. Die Wertschöpfung<br />

soll in der Region bleiben.<br />

StARKE SCHWANKuNGEN<br />

IM BÜRGEREMPFINdEN<br />

Wie argumentieren <strong>die</strong> Befürworter der<br />

Windenergie? Was meinen deren Gegner<br />

zum himmlischen Hauch? Bündnis 90/Die<br />

Grünen sagt: „Windräder unterstützen ohne<br />

Atom und Kohle den Klimaschutz, durch<br />

Pachteinnahmen und Gewerbesteuer kann<br />

<strong>die</strong> Finanzlage der Kommunen und der<br />

Kreise gestärkt werden. Mittels der „Bürgerwindräder“<br />

können Odenwälder ihr


Geld vor Ort investieren, zudem wird <strong>die</strong><br />

heimische Wirtschaft gestärkt. Auch wirken<br />

sich Führungen durch <strong>die</strong> Windparks<br />

positiv auf den Tourismus aus. Ein Rückbauproblem<br />

gibt es nicht, denn im Gegensatz<br />

zu den atomaren Altlasten entwickeln<br />

sich hier keine Millionenbeträge. Im Anschluss<br />

kann <strong>die</strong> Natur wieder Einzug halten.“<br />

Aber was macht der Wind, wenn er<br />

nicht weht? Eine Frage, <strong>die</strong> nicht nur den<br />

Kindermund beschäftigt. Der Odenwälder<br />

„Arbeitskreis Alternative Energien“ stellt<br />

fest: „Windräder sind keine Alternativen<br />

zu herkömmlichen Kraftwerken. Sie sind<br />

nicht in der Lage in der benötigten Menge<br />

kontinuierlich Strom zu liefern. Herrscht<br />

Flaute, stehen sie still. Bläst es zu stark,<br />

wird abgeschaltet. Diese geringe Effizienz<br />

muss durch Kohle, Gas oder importierten<br />

Atomstrom aufgefüllt werden. Eine<br />

ständig steigende Strompreiserhöhung ist<br />

<strong>die</strong> Folge“, so dessen Sprecher Eckhard<br />

Raabe. „Pumpspeicherkraftwerke reichen<br />

nicht aus, um in windstarken Zeiten überschüssigen<br />

Strom zu speichern. Andere<br />

Speicherme<strong>die</strong>n sind Zukunftsmusik“,<br />

diagnostiziert der Arbeitskreis und fragt:<br />

„Wo ist hier der Klimaschutz?“ Heinz<br />

Michelmann aus Brombachtal: „Bis zu<br />

95 Prozent der Leistung müssen parallel<br />

von konventionellen Kraftwerken erbracht<br />

werden. <strong>So</strong>mit machen Windkraftanlagen<br />

ökologisch keinen Sinn, auf den CO 2-Ausstoß<br />

haben sie zurzeit keinen Einfluss. Sie<br />

<strong>die</strong>nen nur dem Profit Einzelner.“ Eberhard<br />

Wagner aus Bensheim meint: „Die<br />

Erhöhungen der Strompreise sind ursächlich<br />

auf <strong>die</strong> Nutzung erneuerbarer Energien<br />

zurückzuführen. Denn <strong>die</strong> erheblichen<br />

Netzausbaukosten werden verschwiegen.<br />

Die Politik liefert eine Mogelpackung.“<br />

Gutachten, <strong>die</strong> den Kommunen hohe Erträge<br />

versprechen, hält man in den Zirkeln<br />

der Zauderer für geschönt. Die Erfahrungen<br />

aus vergleichbar windschwachen Gebieten<br />

belegten <strong>die</strong>s.<br />

ZWISt ZWISCHEN ZWEIFLERN<br />

uNd ZuGENEIGtEN<br />

Die Kritiker sind überzeugt: „Der Preis,<br />

der für illusionäre Hoffnungen bezahlt<br />

wird, ist hoch. Er manifestiert sich in der<br />

Zerstörung unserer Landschaft, eines der<br />

wenigen Aktiva, <strong>die</strong> im Odenwald vorhanden<br />

sind.“ Auch das Aktionsnetzwerk<br />

„Pro Klima kontra Windräder“ lehnt <strong>die</strong>se<br />

Technologie im Naherholungsgebiet<br />

Tromm bei Rimbach kategorisch ab: „Das<br />

käme einer Verhöhnung jahrzehntelanger<br />

Bemühungen zum Erhalt der Naturbelassenheit<br />

gleich“, heißt es von dort. Doch<br />

es gibt auch andere Stimmen aus dem<br />

Volke: „Hätte ich eine geeignete Fläche<br />

für <strong>die</strong> Errichtung einer solchen Anlage,<br />

ich würde sie zum Tiefpreis an <strong>die</strong> Bauwilligen<br />

verkaufen. Schließlich kann man<br />

nicht gegen Atomkraft sein und dann <strong>die</strong><br />

Windkraft rigoros ablehnen. Als Mitglied<br />

einer <strong>So</strong>lidargemeinschaft muss man auch<br />

eine von der Allgemeinheit getroffene<br />

Entscheidung mittragen, selbst wenn man<br />

eventuell anderer Meinung sein sollte“,<br />

findet Ingo Porzel aus Bad König. Dem<br />

fährt ein namentlich nicht genannt werden<br />

wollender Bürger aus Michelstadt in<br />

<strong>die</strong> Parade: „Sie werden unsere Landschaft<br />

nur des Profits wegen ruinieren, aber <strong>die</strong>ser<br />

– vermeintlich ökologische – Unfug ist<br />

nach Fukushima nicht mehr aufzuhalten.<br />

Natürlich biete ich heftigsten Widerstand,<br />

wenn mir so ein Monstrum seine Schatten<br />

ins Wohnzimmer schlägt.“ Dem wollen<br />

<strong>die</strong> potentiellen Betreiber mit dem zu den<br />

Siedlungsgebieten festgelegten Mindestabstand<br />

von 1000 Metern Rechnung tragen.<br />

Das Endergebnis für den Odenwaldkreis<br />

weist 3.493 Hektar Gunstfläche auf<br />

29 Einzelparzellen für Anlagen mit einer<br />

Mindestwindgeschwindigkeit von mehr<br />

als 5,2 Meter pro Sekunde in 100 Meter<br />

über Grund und einer Flächengröße von<br />

mehr als 30 Hektar auf. Das entspricht 5,6<br />

Prozent der Fläche des Kreises.<br />

text/Fotos: mil<br />

<strong>Energiewende</strong> 3 1<br />

FAKtEN IM FoKuS: äStHEtISCHE<br />

ANSICHtEN BLEIBEN AuSSEN VoR<br />

Aus Groß-Umstadt meldet sich Frank<br />

Loozer zu Wort: „Windräder haben in solchen<br />

Regionen nichts verloren. Außer am<br />

Hainhaus bringen sie nichts. Ohne <strong>die</strong><br />

EEG-Umlage, <strong>die</strong> eine auf 20 Jahre ausgelegte,<br />

aufgeblähte Förderung vorsieht, wäre<br />

niemand auf <strong>die</strong> Idee gekommen, Windräder<br />

in einem Schwachwindgebiet zu errichten.<br />

Durch den Hessischen Energiegipfel haben<br />

nun <strong>die</strong> Kommunen den Braten gerochen.<br />

Ob das für <strong>die</strong> betreffenden Gemeinden<br />

finanziell lukrativ wird, bleibt fraglich.“<br />

Ästhetische Befindlichkeiten stellen <strong>die</strong><br />

Gegner zurück, Gemäßigte zweifeln nicht<br />

an der Kernidee, <strong>die</strong> allemal besser als <strong>die</strong><br />

Idee mit dem Kern sei. Aber im Odenwald?<br />

„Über Deine Höhen pfeift der Wind<br />

so kalt“, heißt es im Westerwaldlied. Im<br />

Wipfel vom südlichen Hessenzipfel jedoch<br />

eher weniger. Sind auch <strong>die</strong> linden Lüfte<br />

erwacht, so säuseln und weben sie nicht<br />

Tag und Nacht. Und überhaupt schaffen<br />

sie nicht an allen Enden. Manch armes<br />

Herz ist da wohl bang. Wie wird sich alles,<br />

alles wenden? Die Befürworter befinden sich<br />

in Aufbruchstimmung, auch wissen sie, dass<br />

<strong>die</strong> Prozesshaftigkeit der Technologie noch<br />

nicht abgeschlossen und manches zu optimieren<br />

ist. Sie seien ja schließlich keine<br />

Illusionisten. „Jedem Anfang wohnt ein<br />

Zauber inne“, schreibt Hermann Hesse.<br />

Und <strong>die</strong> Chance auf saubere Energie will<br />

man sich nicht verhageln lassen. Auch<br />

wenn <strong>die</strong> Kritiker sagen: „Jedem Zauber<br />

wohnt ein Anfang inne.“ Volkes Meinung<br />

ist zweigeteilt. Viele äußern ein markantes<br />

„Jain!“ Bejahung, Empörung und Unsicherheit<br />

reichen sich gegenwärtig <strong>die</strong> Hand.<br />

Gutachten werden mit Gegengutachten gekontert.<br />

Die endgültige Lösung? Da darf<br />

man <strong>die</strong> Sängerin Juliane Werding zitieren,<br />

<strong>die</strong> 1973 einen <strong>So</strong>ng des Folkpoeten Bob<br />

Dylan ins Deutsche übertragen hat. Dieser<br />

trägt den Titel: „Die Antwort weiß ganz<br />

allein der Wind.“ Wenigstens bis heute.<br />

den Wind hat sich der Mensch auch in<br />

früheren Zeiten schon nutzbar gemacht.<br />

doch sind Intention und Gestaltung der<br />

damaligen Energielieferanten mit den<br />

heutigen Anlagen nicht zu vergleichen.


3 2 <strong>Energiewende</strong><br />

EnErgiEaudit<br />

zahlt sich zWEiFach aus<br />

Mit einem funktionierenden<br />

Energiemanagement können<br />

unternehmen ihre wirtschaftliche<br />

Energie effizienz<br />

steigern und somit den<br />

Energiesparrichtwerten<br />

entsprechen, <strong>die</strong> das Edl-g<br />

„gesetz über Energie<strong>die</strong>nstleistungen<br />

und andere<br />

Energie effizienzmaß nahmen“<br />

fordert.<br />

Quelle: WWW. umweltmanagement.de<br />

<strong>die</strong> Bundesregierung wird ab 2013<br />

Steuervergünstigungen im Rahmen<br />

der Energie- und Stromsteuer nur noch gewähren,<br />

wenn <strong>die</strong> Betriebe durch <strong>die</strong> Einführung<br />

von Energiemanagementsystemen<br />

einen Beitrag zur Energieeinsparung bei<br />

der Energieanwendung leisten.<br />

Die EU-Kommission hat <strong>die</strong> Steuervergünstigungen<br />

der deutschen Wirtschaft<br />

im Rahmen der Öko-Steuer bis zum<br />

31.12.2012 genehmigt. Die entsprechende<br />

Richtlinie fordert, dass <strong>die</strong> Betriebe für<br />

<strong>die</strong> Steuervergünstigung eine entsprechende<br />

Gegenleistung erbringen. Diese soll in<br />

Zukunft an <strong>die</strong> Durchführung von Energiemanagementsystemen<br />

entsprechend<br />

den internationalen Normen (EN 16001,<br />

ISO 50001) geknüpft werden. Damit sollen<br />

<strong>die</strong> entsprechenden Effizienzpotentiale<br />

sichtbar gemacht und damit auch genutzt<br />

werden können.<br />

WAS ISt EIN ENERGIEAudIt?<br />

Zusammengefasst ist ein Energieaudit eine<br />

Besichtigung, Inspektion und Bewertung<br />

von Energiequellen und Energieverbrauch<br />

in einer Organisation, um sicherzustellen,<br />

dass <strong>die</strong> Energie möglichst effizient eingesetzt<br />

und nicht verschwendet wird.<br />

uMFragE<br />

Im Sinne des EDL-G ist ein Energieaudit<br />

ein systematisches Verfahren zur Erlangung<br />

ausreichender Informationen über<br />

das bestehende Energieverbrauchsprofil<br />

wie z.B. eines Gebäudes, eines Betriebsablaufs,<br />

einer Industrieanlage oder einer<br />

Dienstleistung zur Ermittlung, Quantifizierung<br />

und Darstellung der Möglichkeiten<br />

für wirtschaftliche Energieeinsparungen.<br />

Unter einem Energieaudit speziell und im<br />

Einzelfall versteht man <strong>die</strong> Überprüfung<br />

eines Energie verbrauchenden Geräts/Systems<br />

mit dem Ziel, eine effiziente Nutzung<br />

der Energie sicherzustellen. In vielerlei<br />

Hinsicht ist <strong>die</strong>s mit der Finanzbuchhaltung<br />

vergleichbar: Der Gebäudemanager<br />

untersucht <strong>die</strong> Energiebilanz eines Energie<br />

verbrauchenden Geräts/Systems, prüft <strong>die</strong><br />

Verwendung des Stroms in den verschiedenen<br />

Bauteilen, überprüft, ob es ineffiziente<br />

Bereiche gibt, bzw. an welchen Stellen<br />

weniger Energie verbraucht werden kann,<br />

und bestimmt Verbesserungsmaßnahmen.<br />

Ein Energieaudit wird von der Geschäftsführung<br />

beschlossen und auf den unteren<br />

Ebenen umgesetzt. Seine Wirksamkeit<br />

hängt vor allem von der Einstellung ab,<br />

<strong>die</strong> das Management gegenüber dem Energieaudit<br />

hat.<br />

Energie und Energieanwendung ist für alle Menschen auf der Erde von zentraler<br />

Bedeutung. In allen Wirtschaftssystemen ist <strong>die</strong> ausreichende Energieversorgung<br />

und -bereitstellung eine Grundvoraussetzung für ihr Funktionieren und ihre Stabilität.<br />

Doch fossile Brennstoffe, <strong>die</strong> derzeit immer noch den Schwerpunkt bei der<br />

Energiegewinnung darstellen, stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung, was sich<br />

auch in den drastisch steigenden Preisen widerspiegelt.<br />

Wir fragten ansässige Unternehmer, wie sie mit dem Thema Energie in ihrem Unternehmen<br />

umgehen. Die Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten.


Auto Schneider Gmbh<br />

Hybrid und Elektrofahrzeuge – gefragter denn je<br />

➜ An welcher Stelle der Entscheidungsfaktoren<br />

steht für Ihre Firmen-Kunden<br />

der Kraftstoffverbrauch eines neuen<br />

Fahrzeuges?<br />

Meist sogar an erster Stelle, da ein geringer<br />

Verbrauch nicht nur weniger Benzinkosten<br />

bedeutet, sondern auch noch<br />

niedrigere CO2-Emissionen, was wiederum<br />

eine geringer Steuerbelastung für <strong>die</strong><br />

Unternehmen ergibt.<br />

➜<br />

➜ Stellen Sie bei Ihren Firmenkunden<br />

ein energiebewussteres Kaufverhalten fest<br />

und wie macht sich <strong>die</strong>ses bemerkbar?<br />

Ja <strong>die</strong>s stellen wir fest. Grade im Flottenbereich<br />

gibt es oft für Firmenwagen eine<br />

Begrenzung des zulässigen CO2-Ausstoßes. Liegt ein Fahrzeug über <strong>die</strong>sem von den<br />

Unternehmen genannten Wert, so kommt es<br />

für den Kauf gar nicht erst in Betracht. Jedoch<br />

liegt <strong>die</strong>ser Wert, den <strong>die</strong> Unternehmen vor-<br />

➜<br />

michael Schneider,<br />

Geschäftsführer<br />

Auto Schneider,<br />

darmstadt<br />

»unsEr BEitrAg zur EnErgiE-<br />

BEwusstErEn umwElt ist AllEinE<br />

scHOn durcH diE grOssE pAlEttE<br />

vOn HyBridFAHrzEugEn gEgEBEn.<br />

sO HABEn wir mit tOyOtA und lExus<br />

dErzEit sEcHs HyBridmOdEllE im<br />

AngEBOt. Bis EndE diEsEn JAHrEs<br />

wird diEsE mOdEllpAlEttE um drEi<br />

wEitErE mOdEllE ErwEitErt.«<br />

geben, meist noch weit über der magischen<br />

120 g/km Grenze. Wenn wir nun unsere<br />

kleineren Hybridfahrzeuge betrachten, liegen<br />

wir beim CO 2-Ausstoß schon deutlich unter<br />

100 g/km (z. B. Lexus CT200h = 89 g/km).<br />

➜ Welche alternativen Antriebsmodelle<br />

werden von den Unternehmen für deren<br />

neue Fahrzeugflotte nachgefragt?<br />

Vor allem Hybrid und Elektrofahrzeuge.<br />

Auch Dieselfahrzeuge sind immer<br />

noch stark gefragt, wobei hier <strong>die</strong> Umweltbilanz<br />

eher zweifelhaft ist. Zwar hat<br />

ein Diesel auch in der Regel einen geringen<br />

CO2-Ausstoß und<br />

meist einen günstigen<br />

Verbrauch, doch<br />

sollte man auch über<br />

Stickoxidausstoß und<br />

Dieselpartikel (trotz<br />

Partikelfilter) reden.<br />

Beim VCD kann man<br />

zu <strong>die</strong>sem Thema lesen<br />

(www.vcd.org). <strong>So</strong> ist<br />

es z. B. eine Tatsache,<br />

dass ein Fahrzeug, das <strong>die</strong> heute gültige<br />

Euro Norm 5 erreichen will, als Diesel<br />

180 mg/km Stickoxid ausstoßen darf,<br />

ein Benziner jedoch nur 60 mg/km – also<br />

3-mal weniger. Bitte verstehen Sie mich<br />

nicht falsch, auch Toyota hat Dieselfahrzeuge,<br />

jedoch sollte man <strong>die</strong>s vor einer<br />

Neuanschaffung be denken.<br />

Bei der heute gültigen Abgasnorm Euro 5<br />

ist der Stickoxid-Ausstoß beim Diesel auf<br />

180 mg/km und beim<br />

Ottomotor auf 60 mg/<br />

km limitiert.<br />

➜<br />

➜ Wie gestaltet sich<br />

der Beitrag Ihres<br />

Autohauses zu einer<br />

energiebewussteren<br />

Umwelt?<br />

Unser Beitrag ist<br />

alleine schon durch<br />

<strong>die</strong> große Palette von<br />

Hybridfahrzeugen gegeben.<br />

<strong>So</strong> haben wir derzeit<br />

mit Toyota und Lexus derzeit sechs Hybridmodelle<br />

im Angebot. Bis Ende <strong>die</strong>sen<br />

Jahres wird <strong>die</strong>se Modellpalette um drei<br />

weitere Modelle erweitert. Wenn man bedenkt,<br />

dass selbst unsere großvolumigen<br />

➜<br />

<strong>Energiewende</strong> 3 3<br />

Benzinhybridfahrzeuge von Lexus mit einer<br />

Leistung von bis zu 300 PS nur einen<br />

CO 2-Ausstoß von 148 g/km haben, so ist<br />

das schon bemerkenswert.<br />

Jedoch ist nicht nur der CO 2-Ausstoß eines<br />

Fahrzeugs pro gefahrenen Kilometer<br />

entscheidend für <strong>die</strong> CO 2-Bilanz. Auch<br />

ist es wichtig, bei der Herstellung von<br />

»nicHt nur dEr cO2-AusstOss EinEs FAHrzEugs prO gEFAHrEnEn<br />

KilOmEtEr ist EntscHEidEnd Für diE<br />

cO2-BilAnz. AucH BEi dEr HErstEllung<br />

vOn FAHrzEugEn ist Es wicHtig,<br />

AuF diE cO2-BilAnz zu AcHtEn.«<br />

Fahrzeugen auf <strong>die</strong> CO 2-Bilanz zu achten.<br />

Hier haben wir mit Toyota einen zuverlässigen<br />

Partner, der nicht nur CO 2-arme<br />

Fahrzeuge baut sondern auch bei der Herstellung<br />

der Fahrzeuge auf <strong>die</strong> Umwelt<br />

schaut. Auch denkt Toyota schon vor der<br />

Herstellung an <strong>die</strong> CO 2-Bilanz. Der komplette<br />

Lebenszyklus eines Fahrzeugs wird<br />

hier von Toyota genau unter <strong>die</strong> Lupe genommen<br />

und erst dann wird entschieden,<br />

mit welchen Werkstoffen und welchem<br />

Energiebedarf <strong>die</strong>ses Fahrzeug gebaut<br />

werden darf.<br />

Toyota engagiert sich jedoch auch noch anderweitig<br />

für <strong>die</strong> Umwelt und das Thema<br />

Nachhaltigkeit, ob es um das Projekt „Plant<br />

for the Planet“ oder um das „Programm für<br />

Nachhaltigen Fahrzeugvertrieb“ geht, um<br />

nur ein paar Projekte zu nennen.<br />

Genaueres können Sie aus der Rubrik Umwelt<br />

auf der Homepage von Toyota entnehmen<br />

(www.toyota.de).<br />

Jedoch auch wir als Autohaus tun unser<br />

Möglichstes, um an der CO 2-Bilanz zu arbeiten.<br />

Zwar ist unser Haus – auch wenn<br />

wir eine Dachbegrünung haben – noch<br />

nicht nach den neuesten Umweltstandards<br />

von Toyota gebaut, aber auch wir beteiligen<br />

uns an den bestehenden Projekten gemeinsam<br />

mit Toyota und Lexus.


3 4 <strong>Energiewende</strong><br />

WIESt AutoHäuSER<br />

hausinterner „umweltkoordinator“ im Einsatz<br />

AutoHAuS ZuRELL GMBH<br />

➜ An welcher Stelle der Entscheidungsfaktoren<br />

steht für Ihre Firmenkunden der<br />

Kraftstoffverbrauch eines neuen Fahrzeuges?<br />

Firmenkunden betrachten in der Regel<br />

<strong>die</strong> Summe aller Kosten für ein Fahrzeug<br />

über den gesamten Nutzungszeitraum<br />

(Life Cycle Costing). Hierbei werden neben<br />

den Anschaffungs- und Finanzierungs-<br />

➜<br />

Sascha Krammig,<br />

Verkaufsleiter<br />

Großkunden,<br />

Wiest Autohäuser<br />

➜ An welcher Stelle der Entscheidungsfaktoren<br />

steht für Ihre Firmenkunden der<br />

Kraftstoffverbrauch eines neuen Fahrzeuges?<br />

Der Kraftstoffverbrauch und <strong>die</strong> damit<br />

verbundenen Kosten werden in der Vollkostenrechnung<br />

(TCO) berücksichtigt und<br />

sind daher mit maßgeblicher Faktor bei der<br />

Wahl des jeweiligen Referenzfahrzeugs.<br />

➜<br />

➜ Stellen Sie bei Ihren Firmenkunden<br />

ein energiebewussteres Kaufverhalten fest<br />

und wie macht sich <strong>die</strong>ses bemerkbar?<br />

Neben den Verbrauchsdaten gilt mittlerweile<br />

bei vielen Fuhrparks eine gestaffelte<br />

CO2 Obergrenze. Ergänzend dazu werden<br />

von den Fuhrparkbetreibern besonders<br />

effiziente Fahrzeuge mit einem Bonussystem<br />

mit mehr frei wählbarer Ausstattung<br />

für den Dienstwagennutzer prämiert.<br />

➜<br />

Planbarkeit der Kosten durch lange garantieleistungen<br />

Ramón Moya,<br />

geschäftsführender<br />

Inhaber der<br />

Autohaus Zurell<br />

GmbH, darmstadt<br />

➜ Welche alternativen Antriebsmodelle<br />

werden von den Unternehmen für deren<br />

neue Fahrzeugflotte nachgefragt?<br />

Hybrid- und Autogas<br />

➜<br />

➜ Wie gestaltet sich der Beitrag Ihres Autohauses<br />

zu einer energiebewussteren Umwelt?<br />

Wir versuchen, in verschiedenen Bereichen<br />

unseres Unternehmens das Thema<br />

Umweltverträglichkeit, CO2-Ausstoß sowie<br />

sparsamer und schonender Umgang mit<br />

Ressourcen bewusst umzusetzen. Maßnahmen<br />

wie Mülltrennung und eine gezielte<br />

Abwasserson<strong>die</strong>rung sind Instrumentarien,<br />

<strong>die</strong> unsere hausinterne Umweltpolitik beeinflussen.<br />

Insbesondere gibt es in unserem<br />

Hause einen Mitarbeiter, der zusätzlich zu<br />

seiner eigentlichen Aufgabe dazu benannt<br />

wurde, als Umweltkoordinator signifikante<br />

Umweltthemen anzusprechen, zu kontrollieren<br />

oder sogar umzusetzen. Hier ein<br />

kleiner Auszug seiner Aufgaben:<br />

• Überwachen der Einhaltung der gesetzlichen<br />

Vorschriften und Kontrollieren der<br />

Betriebsstätten<br />

• Einhalten aller Umweltgesetze und Verordnungen<br />

➜<br />

kosten auch <strong>die</strong> Energie- und Verbrauchskosten<br />

sowie alle Kosten für Wartungen und<br />

Reparaturen betrachtet. Da gewerbliche<br />

Fahrzeuge in der Regel eine hohe Jahreslaufleistung<br />

aufweisen und <strong>die</strong> Treibstoffpreise<br />

stark gestiegen sind, spielt <strong>die</strong> Anforderung<br />

an einen niedrigen Verbrauch<br />

eine zentrale Rolle. Da ein geringer Verbrauch<br />

auch weniger CO 2-Ausstoß verursacht,<br />

geht <strong>die</strong>s zusätzlich in eine geringere<br />

Kfz-Besteuerung mit ein und spart somit<br />

Kosten. Neben der reinen Kostenbetrachtung<br />

gibt es jedoch seit geraumer Zeit auch<br />

ein viel stärkeres Umweltbewusstsein der<br />

meisten Kunden, <strong>die</strong> hohe Verbräuche<br />

nicht akzeptieren. Generell ist für unsere<br />

• Einholen aller erforderlichen umweltrelevanten<br />

Genehmigungen<br />

• Auswählen von Dienstleistern unter Umweltaspekten<br />

• Beratung bei der Beschaffung umweltrelevanter<br />

Materialien<br />

• Permanentes Kontrollieren der Entsorgungswege<br />

und Entsorgungskosten,<br />

d. h. Untersuchen wirtschaftlicher Entsorgungsmöglichkeiten<br />

bei Abfällen,<br />

Abwasser und Reststoffen, Überwachen<br />

der Reststoff- und Abfall-Sammlung<br />

und der ordnungsgemäßen Entsorgung<br />

der Reststoffe als Abfälle, Informieren<br />

der Leitung über kostengünstige Entsorgungsalternativen,<br />

Einführen und Entwickeln<br />

von umweltfreundlichen Verfahren<br />

zur Reduzierung der Abfälle und Informieren<br />

der Mitarbeiter hinsichtlich Gefahren,<br />

Pflichten und Möglichkeiten zur<br />

Verbesserung im Umgang mit Gefahrstoffen,<br />

Abfällen und Reststoffen<br />

• Durchführen von Kontrollen bei der Abwasserreinigung<br />

• Durchführen und Kontrollieren von<br />

Maßnahmen zur Luftreinhaltung und des<br />

Lärmschutzes<br />

Kunden <strong>die</strong> Planbarkeit der Kosten sehr<br />

wichtig. Dem tragen wir generell mit langen<br />

Garantiezusagen Rechnung. Hervorzuheben<br />

ist hierbei z. B. <strong>die</strong> Kia 7 Jahre<br />

Garantie bis 150.000 km, <strong>die</strong> den Kunden<br />

vor Kosten schützt und <strong>die</strong> sehr stark verbesserte<br />

Produktqualität bei Kia in den<br />

vergangenen Jahren widerspiegelt.<br />

➜ Stellen Sie bei Ihren Firmenkunden<br />

ein energiebewussteres Kaufverhalten fest<br />

und wie macht sich <strong>die</strong>ses bemerkbar?<br />

Aus den o.g. Kostengesichtspunkten ist<br />

neben günstigen Leasing- und Finanzierungsangeboten<br />

der Verbrauch eines der<br />

wichtigsten Entscheidungskriterien. Dies hat<br />


neben dem Energieeinspareffekt auch noch<br />

den praktischen Nutzen für Vielfahrer, sich<br />

nicht ständig nach einer Tankstelle umsehen<br />

zu müssen. Seit einiger Zeit stellen wir auch<br />

fest, dass <strong>die</strong> Fahrzeugnutzer aufgrund der<br />

1-Prozent-Regelung zur Pauschalversteuerung<br />

von Privatfahrten, sehr gerne <strong>die</strong> bereits<br />

gut aus gestatteten Fahrzeuge von Mazda<br />

oder Kia fahren, da <strong>die</strong> zur Berechnung herangezogenen<br />

Brutto-Listenpreise deutlich<br />

niedriger sind als bei vergleichbaren Modellen<br />

von Premiumherstellern. Bereits bei<br />

34 km Entfernung von der Wohnung zum<br />

Arbeitsplatz kommen neben dem 1 % für das<br />

Fahrzeug nochmals 1 % Pauschalversteuerung<br />

je Monat für <strong>die</strong> Strecke dazu. Hier<br />

kann der Mitarbeiter einiges an Steuern<br />

sparen, ohne an Fahrkomfort einzubüßen.<br />

➜ Welche alternativen Antriebsmodelle<br />

werden von den Unternehmen für deren<br />

neue Fahrzeugflotte nachgefragt?<br />

Nach dem starken Anstieg der Energiepreise<br />

ab 2009 wurden vor allem Gasumbauten<br />

für Benzinmotoren nachgefragt. Für<br />

kleine Fahrzeuge mit einem ohnehin geringen<br />

Verbrauch ist der aufwendige und teure<br />

Einbau jedoch nicht wirtschaftlich. Bei<br />

größeren Fahrzeugen mit hohen Laufleistungen<br />

ist <strong>die</strong> Technik für <strong>die</strong> in Deutschland<br />

hohen Geschwindigkeiten oftmals nicht<br />

robust genug und erfordert höhere Wartungsaufwendungen.<br />

Wir empfehlen für<br />

Vielfahrer nach wie vor den Dieselantrieb.<br />

➜<br />

➜ Wie gestaltet sich der Beitrag Ihres Autohauses<br />

zu einer energiebewussteren Umwelt?<br />

Wir versorgen das Autohaus Zurell seit<br />

Juni 2011 ausschließlich mit CO2-neutra lem Ökostrom NATURpur der ENTEGA,<br />

der nur mit erneuerbaren Energien erzeugt<br />

wird. Hierdurch werden jährlich 53 Tonnen<br />

CO2 eingespart. Auch haben wir bereits in<br />

Jahr 2010 eine Energieeffizienzanalyse unseres<br />

Autohauses von der DEKRA Umwelt<br />

GmbH erstellen lassen und konnten mit einem<br />

entsprechenden Maßnahmenplan und<br />

einigen Investitionen unseren Gasverbrauch<br />

bereits in 2011 um 24,8 % gegenüber<br />

2010 senken. Auch legen wir großen<br />

Wert darauf, unseren Kunden umweltbewusste<br />

Fahrzeuge anbieten zu können.<br />

Noch in <strong>die</strong>sem Frühjahr führen wir z. B.<br />

➜<br />

<strong>die</strong> neue Mazda SKYACTIV-Technologien<br />

mit dem neuen Mazda CX-5 ein. Dies wird<br />

ein großer Schritt in Richtung umweltbewussteres<br />

Fahren sein. Mit SKYACTIV<br />

wird Mazda komplett neue Motoren, Getriebe,<br />

leichte Karosserien und Plattformen auf<br />

den Markt bringen, <strong>die</strong> erhebliche Reduzierungen<br />

von Kraftstoffverbrauch und<br />

CO 2-Emissionen bei allen zukünftigen<br />

Mazda Modellen ermöglichen. Diese Technologien<br />

ermöglichen zunächst noch mit<br />

„konventionellen“ Otto- und Dieselmotoren<br />

Kraftstoffverbräuche, <strong>die</strong> den heutigen<br />

Hybrid-Systemen vergleichbar sind. Jedoch<br />

sind <strong>die</strong>se Fahrzeuge ohne den üblicherweise<br />

hohen Hybrid-Aufpreis für eine<br />

breite Kundenschicht erschwinglich und reduzieren<br />

somit den Flottenverbrauch nachhaltig.<br />

Die Dieselmotoren erfüllen bereits<br />

• Schiebetüren hinten<br />

• Klimatisierungsautomatik<br />

• 7-Sitzer<br />

Barpreis €<br />

oder monatlich leasen €<br />

<strong>Energiewende</strong> 3 5<br />

heute <strong>die</strong> ab 2014 gültige Euro-6-Norm, ohne<br />

zusätzliche Abgasnachbehandlung zur<br />

NOx-Reduzierung. In weiteren Schritten<br />

werden dann sukzessive weitere effizienzverbessernde<br />

Technologien, wie ein<br />

regeneratives Bremssystem oder Hybrid-<br />

Systeme eingeführt. Ziel von Mazda ist, so<br />

den weltweiten Flottenverbrauch aller<br />

Mazda Fahrzeuge bis 2015 um 30 Prozent<br />

gegenüber 2008 zu senken. Aber auch bei<br />

den aktuellen Modellen haben wir z. B. den<br />

neuen Kia Rio im Programm, der sich mit<br />

dem sparsamsten Dieselmotor mit einem<br />

Verbrauch von nur 3,2 Litern bei 85 g/km<br />

CO 2-Ausstoß begnügt. Auch wird für den<br />

in Kürze erscheinenden Kia Optima mittelfristig<br />

auch <strong>die</strong> Hybrid- Variante in<br />

Deutschland verfügbar sein, <strong>die</strong> es bereits<br />

in Korea und USA gibt.<br />

leidenschaftlich anders www.40JahreMazda.de<br />

M{zd{ schenkt Ihnen <strong>die</strong> Mehrwertsteuer. 1)<br />

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• Spurwechselassistent<br />

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23.490 3)<br />

159 4)<br />

Kraftstoffverbrauch im kombinierten Testzyklus: 9,3 – 5,0 l/100 km.<br />

CO2-Emissionen im kombinierten Testzyklus: 168 – 155 g/km.<br />

1) Ersparnis in Höhe des in der UVP enthaltenen Mehrwertsteuerbetrages beim Erwerb eines Mazda2, Mazda3, Mazda5<br />

und Mazda6. 2) Endpreis nach Abzug der Ersparnis für den Mazda5 Center-Line 1.8 l MZR 85 kW (115 PS). 3) Endpreis<br />

nach Abzug der Ersparnis für den Mazda6 5-Türer Edition 1.8 l MZR 88 kW (120 PS). 4) Ein Privat-Leasing-Angebot der<br />

Mazda Finance – ein Service-Center der Santander Consumer Leasing GmbH, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach<br />

bei 15.000 km Laufleistung pro Jahr und 48 Monaten Laufzeit für den Mazda5 Center-Line 1.8 l MZR 85 kW (115 PS) bei €<br />

6.075,00 Leasing-<strong>So</strong>nderzahlung, für den Mazda6 5-Türer Edition 1.8 l MZR 88 kW (120 PS) bei € 7.360,00 Leasing-<br />

<strong>So</strong>nderzahlung. Alle Angebote verstehen sich inkl. Überführungs- und zzgl. Zulassungskosten. Abbildung zeigt Fahrzeuge<br />

mit höherwertiger Ausstattung. Gültig bei Zulassung bis zum 31.03.2012.<br />

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3 6 <strong>Energiewende</strong><br />

MERCK KGaA<br />

Konsequentes Energiemanagement<br />

➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />

in Ihrem Unternehmen um?<br />

Merck betreibt ein konsequentes Energiemanagement<br />

von der Energiebeschaffung<br />

bis hin zum Nutzer. Einerseits versucht<br />

Merck, den Einkauf von Energie<br />

stetig zu optimieren. Andererseits ist es für<br />

Merck wichtiger denn je, Energie effizient<br />

einzusetzen und den Bedarf zu reduzieren,<br />

um <strong>die</strong> Kosten und <strong>die</strong> CO2-Emissionen dauerhaft zu senken.<br />

Merck verfolgt ein ambitioniertes Klimaschutzziel:<br />

Wir wollen bis zum Jahr 2020<br />

unsere weltweiten CO2-Emissionen um<br />

20 Prozent senken (bezogen auf das Jahr<br />

2006).<br />

Der auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

sinnvollste Weg zur Senkung von<br />

CO2-Emissionen ist das Einsparen von<br />

Energie durch eine verbesserte Energieeffizienz<br />

in der Produktion und in den Gebäuden.<br />

Dabei analysieren Energieexperten<br />

von Merck bei allen größeren<br />

Betrieben, Laboren und Gebäuden syste-<br />

➜<br />

Stefan Müller,<br />

Leiter Energiemanagement<br />

bei Merck<br />

FRotSCHER dRuCK GMBH<br />

Kompletteinsparung der heizkosten durch Eigenenergie<br />

Wolfgang Frotscher,<br />

geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

Frotscher druck,<br />

darmstadt<br />

matisch, wo und wie Energie gespart werden<br />

kann. Die konsequente Umsetzung<br />

von Effizienzmaßnahmen und eine nachhaltige<br />

Kontrolle (Monitoring) sind <strong>die</strong><br />

Voraussetzung für<br />

langfristige Einsparerfolge.<br />

In den vergangenen<br />

Jahren konnten<br />

wir bereits zahlreiche<br />

Einsparprojekte erfolgreich<br />

umsetzen.<br />

Merck stellt aber auch<br />

innovative Produkte<br />

her, <strong>die</strong> wiederum den<br />

Kunden helfen, deren<br />

Energieverbrauch<br />

zu senken. Beispiele<br />

hierfür sind Materialen für <strong>So</strong>larzellen oder<br />

organische Leuchtdioden, <strong>die</strong> eine deutliche<br />

Senkung des Energieverbrauchs ermöglichen.<br />

➜ Machen Sie bereits von Alternativenergien<br />

Gebrauch?<br />

Der Einsatz regenerativer Energien<br />

wird bei Merck kontinuierlich geprüft.<br />

Fakt ist: Merck benötigt eine sichere, umweltschonende<br />

und bezahlbare Energieversorgung.<br />

Zwar begrüßen wir <strong>die</strong> Abkehr<br />

von den fossilen hin zu den<br />

regenerativen Energieträgern. Allerdings<br />

müssen <strong>die</strong> dazu notwendigen Vorausset-<br />

➜<br />

➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />

in Ihrem Unternehmen um?<br />

Frotscher Druck befasst sich seit einiger<br />

Zeit mit dem Thema Energie und vor allem<br />

Energieeinsparung.<br />

Wir haben unter anderem den kompletten<br />

Drucksaal in den vergangenen Monaten<br />

mit LED-Leuchten ausgestattet und führen<br />

<strong>die</strong>ses Stück für Stück auch in den Büroräumen<br />

durch.<br />

➜<br />

zungen bei der Energieversorgungsinfrastruktur,<br />

vor allem der Netzausbau und<br />

Ersatzkraftwerkskapazitäten, dringend<br />

umgesetzt werden.<br />

»Wir bEgrüssEn diE abKEhr von dEn<br />

FossilEn hin zu dEn rEgEnErativEn<br />

EnErgiEträgErn. allErdings<br />

MüssEn diE dazu notWEndigEn<br />

voraussEtzungEn bEi dEr EnErgiEvErsorgungsinFrastruKtur<br />

dringEnd uMgEsEtzt WErdEn.«<br />

Der auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />

sinnvollere Weg zur Senkung von<br />

CO 2-Emissionen ist das Einsparen von<br />

Energie durch verbesserte Energieeffizienz<br />

in den Gebäuden und in der Produktion.<br />

➜ Oder erzeugen Sie sogar einen Teil der<br />

von Ihnen benötigten Energie selbst?<br />

Strom und Wärme werden bei Merck<br />

in Darmstadt mit Hilfe einer hocheffizienten<br />

Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />

auf Basis von Erdgas bereitgestellt. Der<br />

Anteil der Stromeigenerzeugung am gesamten<br />

Bedarf beträgt in Darmstadt rund<br />

55 Prozent.<br />

➜<br />

Unsere Druckmaschinen arbeiten alle mit<br />

stromsparenden Antriebsaggregaten.<br />

Auch hinsichtlich des Heizens stellt unser<br />

Maschinenpark eine effiziente Energiesparquelle<br />

dar. Die Heizkosten sparen wir<br />

derzeit in der Produktion weitestgehend<br />

komplett, selbst bei den momentanen Minustemperaturen<br />

springen <strong>die</strong> Heizungen<br />

in den Produktionsräumen nicht an, da <strong>die</strong><br />

Räume durch Eigenenergie bzw. Maschinenwärme<br />

geheizt werden.


BAuVEREIN AG<br />

➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />

in Ihrem Unternehmen um?<br />

Wohnen und Energie sind untrennbar<br />

miteinander verbunden. Energieeinsparungen,<br />

beziehungsweise der verantwortungsvolle<br />

Umgang mit Energie und anderen<br />

Ressourcen sowie eine nachhaltige<br />

Bestandspflege stellen für <strong>die</strong> bauverein<br />

AG daher schon immer einen wichtigen<br />

Arbeitsschwerpunkt dar. Dies wird auch<br />

im jährlichen CSR-Bericht dokumentiert.<br />

Bei einem steigenden Anteil der jährlich<br />

durchgeführten Sanierungen handelt es<br />

sich um energetische Sanierungen, d.h: Die<br />

Energiebilanz des Gebäudes wird deutlich<br />

verbessert. Davon profitiert nicht nur <strong>die</strong><br />

Umwelt (sinkende CO2-Emissionen), sondern<br />

natürlich auch unsere Mieter (sinkende<br />

Heizkosten). Welche Dimension <strong>die</strong><br />

Energieersparnis für Mieter haben kann,<br />

zeigt eine Hochrechnung am Beispiel der<br />

erfolgreichen Quartierserneuerung in der<br />

Holzhofallee/Schepp Allee. Hier würden –<br />

eine weitere Steigerung der Gaspreise, wie<br />

<strong>die</strong>s in der Vergangenheit der Fall war, vorausgesetzt<br />

– Mieter sanierter Wohnungen<br />

im Jahr 2020 weniger als ein Drittel der<br />

Gaspreise zahlen, <strong>die</strong> in einem unsanierten<br />

Gebäude <strong>die</strong>ses Quartiers anfallen würden.<br />

Als Immobilien<strong>die</strong>nstleister verwaltet <strong>die</strong><br />

bauverein AG aber nicht nur Bestandsimmobilien.<br />

Sie baut auch regelmäßig<br />

neue Häuser. Hier wird in der Regel versucht,<br />

<strong>die</strong> Richtlinien der aktuell gültigen<br />

Energiesparverordnungen nach Möglichkeit<br />

noch zu unterbieten. Darüber hinaus<br />

engagiert sich <strong>die</strong> bauverein AG verstärkt<br />

im Bereich Passivhausbau. Mit Wohn-<br />

Art3 wurde 2011 das erste Passivhaus an<br />

<strong>die</strong> Mieter, ein Mehrgenerationenwohnprojekt,<br />

übergeben. Im Juni 2012 beginnt<br />

➜<br />

der Bau von Buildtog, einem europäischen<br />

Pilotprojekt in Sachen Passivhaus, als<br />

Bauträgermaßnahme in Kranichstein.<br />

Hinzu kommt <strong>die</strong> Teilnahme an diversen,<br />

teils in europäischer Zusammenarbeit<br />

organisierten Energiesparprojekten. Besonders<br />

interessant ist das Projekt BECA<br />

(Balanced European Conservation Approach).<br />

Hier geht es darum, zu testen,<br />

inwieweit sich das Nutzerverhalten durch<br />

eine bessere Information über den individuellen<br />

Wasser- und Energieverbrauch<br />

(positiv) beeinflussen lässt. Die Teilnehmer<br />

sind dazu in drei Gruppen aufgeteilt.<br />

Eine Testgruppe hat dabei <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />

über ein Passwort geschütztes Portal täglich<br />

auf <strong>die</strong> jeweiligen Verbrauchswerte<br />

zuzugreifen.<br />

<strong>Energiewende</strong> 3 7<br />

Energetische sanierungen verbessern Energiebilanz<br />

dr.-Ing. Hans-<br />

Jürgen Braun,<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der<br />

bauverein AG<br />

darmstadt<br />

➜ Machen Sie bereits von Alternativenergien<br />

Gebrauch?<br />

Die bauverein AG hat bereits 2009 im<br />

Rahmen ihres Nachhaltigkeitskonzeptes<br />

einen Großteil ihrer Liegenschaften auf<br />

Ökostrom umgestellt. Neben der Unternehmenszentrale<br />

werden damit alle öffentlich<br />

zugänglichen Bereiche in den<br />

rund 2.300 Liegenschaften mit Ökostrom<br />

beliefert. Seit Mitte 2011 gilt das auch für<br />

<strong>die</strong> fünf im Unternehmensportfolio vertretenen<br />

Parkhäuser.<br />

➜<br />

➜ Oder erzeugen Sie sogar einen Teil der<br />

von Ihnen benötigten Energie selbst?<br />

Die bauverein AG erzeugt nicht selber Strom,<br />

stellt aber für <strong>die</strong> Bürgersolaranlagen in Darmstadt<br />

zahlreiche Dachflächen zur Verfügung.<br />

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3 8 <strong>Energiewende</strong><br />

RE<strong>So</strong>PAL<br />

auch mit kleinen schritten großes bewirken<br />

➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />

in Ihrem Unternehmen um?<br />

Wir übernehmen Verantwortung für unsere<br />

Mitarbeiter, deren Familien und für <strong>die</strong><br />

Zukunft derer Kinder, das ist der gelebte<br />

Leitsatz unserer Firmenphilosophie „Projekt<br />

M“, mit der wir uns unseren Mitmenschen<br />

und den Generationen nach uns verpflichtet<br />

fühlen. Der Leitsatz gibt auch <strong>die</strong><br />

Richtung für unser Umwelt- und Energiemanagement<br />

vor. Wir haben ein Energieund<br />

Umweltmanagementsystem installiert,<br />

das Leitlinien definiert, Ziele setzt und deren<br />

Erreichung vorantreibt und überprüft.<br />

Wir benötigen vor allem Wasser zur Kühlung<br />

der Pressen und Imprägniermaschinen<br />

sowie Strom für den Antrieb der Produktionsanlagen<br />

und natürlich, um den<br />

➜<br />

donald Schaefer,<br />

Vorsitzender der<br />

Geschäftsführung<br />

der Resopal GmbH,<br />

Groß-umstadt<br />

»in dEn lEtztEn zEhn JahrEn habEn<br />

Wir viEl ErrEicht. Wir habEn Ein<br />

KrEislauFsYstEM Mit KühltEich<br />

und KühltürMEn installiErt<br />

und unsErEn WassErbEdarF uM<br />

78 ProzEnt gEsEnKt.«<br />

Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Unser<br />

Ziel ist es, das Unternehmen langfristig<br />

auf einen geringen Ressourcenverbrauch<br />

auszu richten und den Betrieb so weit wie<br />

möglich auf erneuerbare Energien umzustellen.<br />

In den letzten zehn Jahren haben wir viel<br />

erreicht. Wir haben ein Kreislaufsystem<br />

mit Kühlteich und -türmen installiert und<br />

unseren Wasserbedarf um 78 Prozent gesenkt.<br />

Wir haben in ein biologisches Filtrierungssystem<br />

investiert, um Zusatzstoffe<br />

und Reinigungszyklen zu sparen. Ein intel-<br />

ligentes Druckluftmanagement senkt den<br />

Energiebedarf für <strong>die</strong> Pressen um ganze 20<br />

Prozent. Motoren und Antriebe tauschen<br />

wir kontinuierlich gegen neue, energieeffizientere<br />

aus. Weitere Energieeinsparungen<br />

erreichten wir mit dem Einsatz von<br />

TFT-Monitoren, der<br />

Umstellung von PC<br />

auf so genannte „Thin<br />

Clients“ in der Verwaltung<br />

und mit der Verwendungenergiesparender<br />

Leuchten. Ende<br />

2009 investierte Resopal<br />

in <strong>die</strong> neue Technik<br />

der Virtualisierung.<br />

Dadurch benötigt das<br />

Unternehmen bedeutend<br />

weniger physikalische Server und<br />

konnte den Energieverbrauch noch einmal<br />

deutlich senken.<br />

Die bei Resopal integrierte prozessbegleitende<br />

Qualitätssicherung hilft ebenfalls,<br />

Energie zu sparen. Darüber hinaus ist gewährleistet,<br />

dass Ausschuss frühzeitig im<br />

Produktionsprozess<br />

erkannt und für fehlerhafte<br />

Teile nicht<br />

unnötig Energie aufgewendet<br />

wird. Bonussysteme<br />

für Mitarbeiter<br />

sorgen dafür,<br />

Ausschuss zu reduzieren.<br />

Ausschussmaterial<br />

und Abfallstücke werden<br />

wieder dem Wertschöpfungskreislauf<br />

zugeführt: entweder<br />

zum Verpacken oder zur Verbrennung im<br />

Kesselhaus. Die so erzeugte Energie verwenden<br />

wir zur Beheizung der Pressen.<br />

Schadstoffe, <strong>die</strong> bei der Imprägnierung<br />

entstehen, gelangen nicht an <strong>die</strong> Luft, sondern<br />

werden zuverlässig abgesaugt und<br />

energiegewinnend verbrannt. Die mit <strong>die</strong>ser<br />

thermischen Nachverbrennung entstandene<br />

Wärme nutzen wir zur Erhitzung des<br />

Thermalöls für <strong>die</strong> Imprägniermaschinen.<br />

Aber das alles ist uns eben noch nicht genug.<br />

Wir müssen dran bleiben, weiterma-<br />

chen und wollen mit gutem Beispiel voran<br />

gehen. Vor allem wollen wir zeigen, dass<br />

man auch mit kleinen Schritten Großes<br />

bewirken kann und dass <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

nur im Zusammenspiel von ökologischen,<br />

sozialen und ökonomischen Zielen <strong>gelingt</strong>.<br />

»ausschussMatErial und abFallstücKE<br />

WErdEn WiEdEr dEM WErtschÖPFungsKrEislauF<br />

zugEFührt:<br />

EntWEdEr zuM vErPacKEn odEr zur<br />

vErbrEnnung iM KEssElhaus. diE so<br />

ErzEugtE EnErgiE vErWEndEn Wir<br />

zur bEhEizung dEr PrEssEn.«<br />

➜ Machen Sie bereits von Alternativenergien<br />

Gebrauch?<br />

Ja, seit 2010 decken wir unseren Strombedarf<br />

zu 100 Prozent mit physischer Wasserkraft,<br />

das heißt wir verwenden zu 100<br />

Prozent Ökostrom. Dank eines Vertrages<br />

mit der Entega, nach eigenen Angaben<br />

Deutschlands größter Ökostromanbieter<br />

und erster klimaneutraler Dienstleister,<br />

sparte Resopal dadurch im Vergleich zum<br />

Bezug von konventionell erzeugtem Strom<br />

allein 2010 15.000 Tonnen CO2 ein.<br />

➜<br />

➜ Oder erzeugen Sie sogar einen Teil der<br />

von Ihnen benötigten Energie selbst?<br />

Zwar erzeugen wir nicht direkt <strong>die</strong><br />

Energie selbst, <strong>die</strong> wir verbrauchen, jedoch<br />

richten wir unser Engagement darauf aus,<br />

möglichst einen großen Anteil erneuerbarer<br />

Energien in den Stromsee einzuspeisen.<br />

2009 entstand darum auf dem Dach einer<br />

unserer Lagerhallen eine 19.900 Quadratmeter<br />

große Photovoltaikanlage, <strong>die</strong> auf<br />

ein Jahr gerechnet ganz ohne CO2-Ausstoß den Strom erzeugt, den circa 300 Durchschnittshaushalte<br />

in Deutschland benötigen.<br />

Darüber hinaus denken wir zurzeit<br />

konkret gemeinsam mit der Gemeinde<br />

Groß-Umstadt, dem Landkreis Darmstadt-<br />

Dieburg und der HSE AG über eine Investition<br />

in ein Biomasseheizkraftwerk nach.<br />


Wie <strong>die</strong> Elektromobilität<br />

unsere Zukunft<br />

bestimmen wird. bis zu einer Milli-<br />

on Elektrofahrzeuge sollen nach dem<br />

Willen der bundesregie rung bis 2020 auf<br />

deutschen straßen rollen. doch bis dahin gilt<br />

es viele hürden zu nehmen. <strong>die</strong> anschaffung<br />

neuer Elektro mobile ist teuer, <strong>die</strong> reichweite<br />

gering. <strong>die</strong> von der industrie vehement ge-<br />

forderten Kaufanreize in Form von För-<br />

derungen durch den bund fallen<br />

bislang allerdings eher<br />

spärlich aus.<br />

Produkte & Premieren 3 9<br />

Mit sPannung<br />

in diE zuKunFt<br />

von Frank Leber<br />

Volker Bouffier<br />

hat <strong>die</strong> Richtung<br />

vorgegeben. Im Januar<br />

schickte der<br />

hessische Ministerpräsident<br />

<strong>die</strong> Bewerbungsunterlagen<br />

für<br />

das Bundesprogramm<br />

„Schaufenster der Elektromobilität“<br />

von Frankfurt<br />

nach Berlin. Symbolisch, mit<br />

einem „Ampera“, dem neuen<br />

Elektrofahrzeug der Rüsselsheimer<br />

Autoschmiede Opel. Damit will Bouffier<br />

<strong>die</strong> Rhein-MainRegion als so genannte<br />

„Mobilitätsregion Frankfurt/Rhein-Main“<br />

zum Schaufenster der Elektromobilität<br />

werden lassen. „Hessen ist einer der wirtschaftsstärksten<br />

Standorte der Bundesrepublik<br />

Deutschland. Als Transitland und<br />

Logistikstandort ist <strong>die</strong> Mobilität einer der<br />

wichtigsten Standortfaktoren“, sagte Bouffier.<br />

„Aus <strong>die</strong>sem Grund ist Elektromobilität<br />

für <strong>die</strong> hessische Landesregierung von<br />

wesentlicher Bedeutung, denn ohne ein<br />

Umdenken im Bereich der Mobilität<br />

ist eine <strong>Energiewende</strong> nicht<br />

möglich.“ Mehr als 130 Projekte mit einem<br />

Gesamtvolumen von insgesamt rund<br />

156 Millionen Euro sind hierfür bereits beantragt.<br />

Zu den Projekten zählen unter anderem<br />

der Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

im caritativen Dienst und in bestehenden<br />

Fahrzeugpools im Handwerks- und Unternehmensbereich.<br />

Geplant ist außerdem<br />

der Einsatz von mehr als 30 Elektrobussen<br />

in zahlreichen Städten, wie zum Beispiel<br />

Wiesbaden, Bad Homburg, Darmstadt und<br />

Mainz.<br />

EINE MILLIoN E-CARS BIS 2020<br />

Nach den Plänen von Bundeskanzlerin Angela<br />

Merkel (CDU) sollen bereits bis zum<br />

Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf<br />

deutschen Straßen rollen, bis 2030 sollen<br />

es dann gar sechs Millionen sein.<br />

Ein ehrgeiziges Ziel, denn<br />

legt man das vergangene<br />

Jahr zugrunde,


Foto: Volkswagen<br />

4 0 Produkte & Premieren<br />

wurden in Deutschland<br />

gerade einmal 1800<br />

Elektrofahrzeuge neu zugelasen,<br />

1700 davon im gewerblichen<br />

Bereich. Eine verschwindend geringe<br />

Zahl, <strong>die</strong> Deutschland im internationalen<br />

Vergleich weit hinterherhinken lässt.<br />

Um ihre Pläne zu verwirklichen, will <strong>die</strong><br />

Bundesregierung daher <strong>die</strong> Förderung von<br />

Elektroautos künftig deutlich ausweiten:<br />

<strong>So</strong> soll beispielsweise <strong>die</strong> KFZ-Steuer für<br />

Stromer ausgesetzt werden. Der Entwurf<br />

des Finanzministeriums sieht außerdem<br />

vor, <strong>die</strong> Steuerfreiheit für Elektroautos<br />

von fünf auf zehn Jahre auszuweiten.<br />

Die Regelung soll für all jene Elektroautos<br />

gelten, <strong>die</strong> bis zum 31. Dezember<br />

2015 erstmals in Deutschland zuge-<br />

Ab 2013 will VW den Golf als Elektrolassen<br />

werden. Außerdem sollen<br />

auto anbieten, <strong>die</strong>ser wird seit Anfang 2012<br />

zusätzliche Parkflächen für E-<br />

auch international getestet.<strong>die</strong> Reichweite des Cars geschaffen und <strong>die</strong> Nut-<br />

Elektrogolfs beträgt 150 Kilometer, <strong>die</strong> Höchstgeschwindigkeit<br />

endet allerdings schon bei 135 km/h.<br />

Rechte Seite: opel-Blitz reloaded: das eigenständige<br />

design outet den Ampera gleich als Elektroauto. <strong>die</strong><br />

Batterie alleine liefert dem Hybriden Strom für ungefähr<br />

60 Kilometer, inklusive Benzintank kommt der Ampera<br />

rund 500 Kilometer weit. Statt eines herkömmli-<br />

chen tachos informiert ein tFt-display über<br />

Fahrwerte und Energiefluss.<br />

Foto: Volkswagen<br />

Golf e-Motion – Über das<br />

230-Volt-Hausnetz dauert der<br />

Ladevorgang 7 Stunden.<br />

Mit einem 380/400-Volt-<br />

Anschluss verkürzt sich<br />

<strong>die</strong> Ladezeit auf 3,5<br />

Stunden. <strong>die</strong> Steckdose<br />

zum Aufladen<br />

verbirgt sich hinter<br />

dem VW-Emblem in<br />

der Front.<br />

zung von Taxi- und Busspuren<br />

gestattet werden. Thüringens<br />

Wirtschaftsminister Matthias<br />

Machnig (SPD) forderte jüngst,<br />

dass bereits der Kauf eines Elektrofahrzeuges<br />

schnellstmöglich durch<br />

den Bund gefördert werden soll – mit einer<br />

Einzelförderung zwischen 3000 und<br />

5000 Euro. In anderen Ländern wie zum<br />

Beispiel den USA oder Japan gibt es eine<br />

solche Förderung bereits seit mehreren<br />

Jahren. Im Nachbarland Dänemark kann<br />

<strong>die</strong> staatliche Förderung gar bis zu 20000<br />

Euro ausmachen und den Kaufpreis für<br />

einen Stromer auf das Niveau eines herkömmlichen<br />

Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor<br />

senken.<br />

HoHE ANSCHAFFuNGSKoStEN<br />

SCHRECKEN KäuFER AB<br />

Der Absatz auf dem deutschen Markt<br />

läuft hingegen schleppend, <strong>die</strong> Nachfrage


leibt gering. Ein<br />

weiterer Grund, neben<br />

der geringen staatlichen<br />

Förderung: Die bislang noch hohen<br />

Anschaffungskosten für Stromer. <strong>So</strong> zahlt<br />

ein Kunde beispielsweise für den kleinen<br />

Stadtflitzer Citroen C-Zero schon rund<br />

30000 Euro, ein Opel Ampera schlägt in<br />

der Basisversion sogar bereits mit 43000<br />

Euro zu Buche. „Tatsächlich ist <strong>die</strong> neue<br />

Technologie momentan noch sehr teuer“,<br />

räumt auch Opel-Vorstandschef Karl-<br />

Friedrich Stracke ein. Dies soll sich nach<br />

Meinung des Rüsselsheimer Autobauers<br />

jedoch in den kommenden Generationen<br />

ändern.<br />

Abschreckend für viele E-Car-Interessenten<br />

dürfte auch <strong>die</strong> mangelnde Abdeckung<br />

des Tankstellen- bzw. Ladestationennetzes<br />

sein. Doch auch hier schaffen <strong>die</strong> Hersteller<br />

mittlerweile Abhilfe. Verschiedene Eigenheimanbieter<br />

präsentierten jüngst auf<br />

der „FertigHausWelt“ in Köln Lösungen<br />

für <strong>die</strong> Ladeproblematik. <strong>So</strong> sollen neue<br />

Eigenheime künftig direkt an der auf dem<br />

Hausdach angebrachten Photovoltaikanlage<br />

angeschlossene Stromtankstellen besitzen.<br />

Auch Carports mit <strong>So</strong>lardach und<br />

einer integrierten Ladestation für <strong>die</strong> Stro-<br />

merwurden präsentiert.<br />

Jedoch kommen bei einer Anschaffung<br />

eines solchen Carports Kosten<br />

von etwa 5000 Euro auf den Käufer zu.<br />

Auch <strong>die</strong> Stromzapfsäule schlägt je nach<br />

Ausstattung ebenfalls mit mehreren tausend<br />

Euro zu Buche.<br />

E-GoLF KoMMt IN 2013<br />

Einen der meistverkauften Kompakten<br />

will 2013 Konkurrent Volkswagen in einer<br />

E-Version auf den Markt bringen. Dann<br />

soll vom Wolfsburger Autobauer der Dauerbrenner<br />

„Golf“ in Form des Golf Blue-e-<br />

Motion auf <strong>die</strong> Reise geschickt werden. Je<br />

nach Fahrweise und Rahmenbedingungen<br />

(u.a. durch den Einsatz der Klimaanlage<br />

und der Heizung) seien mit dem frontgetriebenen<br />

Golf Blue-e-Motion aktuell<br />

bei Einsatz einer Lithium-Ionen-Batterie<br />

Reichweiten von bis zu 150 Kilometern<br />

realisierbar, so der Konzern. Die Lebensdauer<br />

und Speicherkapazität der Batterie<br />

soll sich laut Volkswagen deutlich von den<br />

bisherigen, auf dem Markt erhältlichen,<br />

abheben. Zusätzlich will VW seinen Kunden<br />

<strong>die</strong> Möglichkeit bieten, mit einer iPhone-App<br />

das Laden der Batterie zu steuern<br />

und zu kontrollieren. Einen Preis für den<br />

E-Golf nannten <strong>die</strong> Wolfsburger bislang<br />

allerdings noch nicht.<br />

Fotos: opel<br />

Produkte & Premieren 4 1<br />

IN ZuKuNFt<br />

MIt WASSERStoFF?<br />

Bis es soweit ist, bleiben den Stromern aber<br />

<strong>die</strong> großen Schwachstellen wie Reichweite<br />

und Speicherkapazität. Vor allem <strong>die</strong> Batterietechnologie<br />

erlaubt den Elektrofahrzeugen<br />

bislang noch keine großen Reichweiten.<br />

Der Ampera beispielsweise fährt<br />

mit einer Ladung etwa 40-60 km weit. Im<br />

Stadt- und im regionalen Verkehr noch<br />

ausreichend, muss für größere Distanzen<br />

jedoch der Range Extender zugeschaltet<br />

werden. Erst dann sind Laufleistungen<br />

von rund 500 km möglich. Laut Dr. Lars<br />

Thiersen, Leiter der Einführungsstrategie<br />

Wasserstoff und Brennstoffzelle, soll <strong>die</strong>se<br />

Technologie jedoch nur eine Übergangslösung<br />

sein: „Die Zukunft der individuellen<br />

Mobilität unter Berücksichtigung des<br />

Ausbaus erneuerbarer Energien sehen wir<br />

in Elektroautos auf Brennstoffzellenbasis<br />

mit Wasserstoff als Kraftstoff.“ Die Vorteile<br />

liegen laut Thiersen auf der Hand. <strong>So</strong><br />

haben Brennstoffzellenfahrzeuge aufgrund<br />

der hohen Energiedichte des Wasserstoffs<br />

eine Reichweite von mehreren hundert<br />

Kilometern, <strong>die</strong> völlig emissionsfrei zurückgelegt<br />

werden können. Auch ein wesentlich<br />

schnelleres Nachtanken innerhalb<br />

weniger Minuten zähle zu den Vorzügen<br />

<strong>die</strong>ser Technologie. Bis zum Jahr 2015<br />

plant Opel, <strong>die</strong>se Antriebstechnik zur Serienreife<br />

führen zu können.


4 2 Produkte & Premieren<br />

»Wir habEn<br />

auF dEr ErdE allEs,<br />

Was Wir brauchEn«<br />

06/1993<br />

HSE initiiert Forschungsprojekt<br />

„Hessische<br />

Brennstoffzelle“<br />

04/1999<br />

Gründung der NAtuRpur<br />

Energie AG für <strong>die</strong><br />

Erzeugung von 100 %<br />

regenerativem<br />

NaturPur-Strom<br />

11/1999<br />

Gründung ENtEGA<br />

12/1999<br />

Gründung der<br />

HSE-Stiftung<br />

12/2000<br />

Mitgliedschaft in der<br />

umweltallianz Hessen<br />

hsE ag vollzieht eindrucksvoll den<br />

Wandel vom Energieversorger zum<br />

Energie<strong>die</strong>nstleister und investiert<br />

dabei bis 2015 über eine Milliarde<br />

Euro in erneuerbare Energien.<br />

09/2006<br />

der Schülerwettbewerb<br />

NAtuRpur-Award wird<br />

erstmals ausgeschrieben


»unsEr gEMEinsaMEs ziEl iM<br />

vorstand ist Es, diE hsE<br />

und ihrE vErtriEbstochtEr<br />

EntEga zu dEM vorzEigE-<br />

und vorbilduntErnEhMEn<br />

dEr EnErgiEWEndE WEitEr<br />

05/2007<br />

ENtEGA führt günstigen<br />

ökostrom-tarif ein und holt<br />

damit ökostrom aus der<br />

Nische<br />

auszubauEn.«<br />

06/2007<br />

HSE beschließt ehrgeiziges<br />

Investitionsprogramm für<br />

Erneuerbare Energien<br />

Der Journalist, Buchautor und langjährige<br />

Leiter des politischen Magazins „Report“,<br />

Franz Alt, sagte <strong>die</strong>sen Satz als Resümee<br />

seiner Ausführungen Ende Oktober<br />

2011 bei einem HSE-Forum zum Thema<br />

<strong>Energiewende</strong>. Er zeigte an <strong>die</strong>sem Abend<br />

viele gelungene Beispiele auf, erneuerbare<br />

Energie zu erzeugen. Seine Einschätzung:<br />

es komme auf den richtigen Mix <strong>die</strong>ser<br />

Möglichkeiten an.<br />

Nach dem beschlossenen Atomausstieg<br />

sollen erneuerbare Energien <strong>die</strong> entstehende<br />

Lücke bei der Stromversorgung<br />

schließen. Wie lange es dauert – 20, 30<br />

Jahre oder länger – darüber streiten Experten.<br />

Doch nur darüber zu reden bringt<br />

keinen Fortschritt, schon eher, etwas dafür<br />

zu tun. <strong>So</strong> wird <strong>die</strong> HSE AG bis 2015<br />

rund eine Milliarde Euro in <strong>die</strong> Erzeugung<br />

erneuerbarer Energien investieren und demonstriert<br />

dabei ihren Wandel vom klassischen<br />

Energieversorger hin zu einem<br />

innovativen Energie-,<br />

Infrastruktur<br />

Produkte & Premieren 4 3<br />

christinE schEEl<br />

„HSE zum Vorzeigeunternehmen der <strong>Energiewende</strong> machen“<br />

christine scheel hat am 1. Februar 2012 ihr amt als vorstand des hsE-Konzerns angetreten.<br />

sie ist <strong>die</strong> erste Frau und <strong>die</strong> erste grüne im vorstand eines bundesweit agierenden Energiekonzerns.<br />

christine scheel, bis Ende Januar Mitglied des deutschen bundestages, wird bei<br />

der hsE das in <strong>die</strong>ser Form in einem deutschen Energiekonzern einmalige neugeschaffene<br />

ressort nachhaltigkeit verantworten.<br />

➜ Frau Scheel, Ihren Amtsantritt haben Sie mit einem Paukenschlag eingeleitet: Sie drohten<br />

gleich zu Beginn mit Rücktritt, falls <strong>die</strong> Stadt den 40-Prozent-Anteil von E.oN an der HSE<br />

AG zurückkaufen würde. Was bewog Sie zu <strong>die</strong>sem drastischen Schritt?<br />

Mir geht es in erster linie um <strong>die</strong> sachfrage. Wir sind angetreten, <strong>die</strong> hsE zum vorzeigeunternehmen<br />

der <strong>Energiewende</strong> zu machen. Kein anderer Energiekonzern steht so konsequent<br />

für eine nachhaltige Energieversorgung wie hsE und EntEga. Ein rückkauf der anteile würde<br />

unsere bonität am Markt schwächen und sich damit negativ auf <strong>die</strong> Finanzierung von weiteren<br />

investitionen auswirken. als rein kommunales unternehmen würden wir zudem vielen beschränkungen<br />

unterliegen und könnten damit nicht so agil am Markt agieren, wie wir das tun müssen.<br />

<strong>die</strong> bisher so erfolgreiche nachhaltigkeitsstrategie könnte dadurch gefährdet werden.<br />

➜<br />

➜ Welche Alternativen zur Rekommunalisierung sehen Sie?<br />

Wir – und damit meine ich den gesamten vorstand und <strong>die</strong> arbeitnehmervertreter im aufsichtsrat<br />

– wünschen uns einen strategischen Partner, der uns mit finanziellen Mitteln, mit<br />

Know-how und mit ressourcenzugang unterstützt.<br />

➜<br />

➜ Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit setzen?<br />

zum einen will ich gemeinsam mit meinen vorstandskollegen den eingeschlagenen darmstädter<br />

Weg konsequent weitergehen. das bedeutet, dass wir den ausbau der regenerativen<br />

Energien wie geplant weiterführen. Weiterhin wollen wir dafür sorgen, dass EntEga der führende<br />

anbieter von Ökostrom und klimaneutralem Erdgas bleibt. und zu guter letzt wollen<br />

wir <strong>die</strong> wirtschaftlichen chancen einer nachhaltigen Energieversorgung auf allen Wertschöpfungsstufen<br />

nutzen. insbesondere im bereich der Energieeffizienz haben wir noch viel ungenutztes<br />

Potential.<br />

➜<br />

➜ Werden Sie sich auch in <strong>die</strong> politische diskussion um <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> einschalten?<br />

das ist absolut notwendig. in der vergangenheit haben vor allem <strong>die</strong> großen Energieversorger<br />

<strong>die</strong> politische diskussion mitbestimmt. der Mittelstand der Energiewirtschaft wurde<br />

oftmals im bund und in den ländern gar nicht gehört. das hat sich mit dem beschlossenen<br />

ausstieg aus der Kernenergie gott sei dank geändert. Wir beobachten <strong>die</strong> Entwicklungen auf<br />

länder- und bundesebene genau und werden unseren Einfluss geltend machen, damit <strong>die</strong><br />

<strong>Energiewende</strong> nicht auf halber strecke stehen bleibt. das gilt vor allem für <strong>die</strong> politischen<br />

rahmenbedingungen, <strong>die</strong> noch nicht ausgereift sind. insbesondere bei der Kraft-Wärme-<br />

Kopplung, beim thema Energieeffizienz und bei der zukunftsfähigen ausgestaltung der Energienetze<br />

sehe ich dringenden handlungsbedarf.<br />


4 4 Produkte & Premieren<br />

ENtEGA Sponsoring 1. FSV Mainz 05 · Wiederaufforstungsprojekt in Kanada · Energetisch sanierte Schlossberghalle Heppenheim<br />

01/2008<br />

ENtEGA verzichtet<br />

vollständig auf Strom<br />

aus Kernenergie<br />

ENtEGA-denkanstöße: Schneemänner für Klimaschutz in Berlin<br />

04/2008<br />

Errichtung der ersten<br />

Biogasanlage in Hessen mit<br />

Einspeisung ins Erdgasnetz<br />

in darmstadt-Wixhausen<br />

und Klima<strong>die</strong>nstleister. „Wir nehmen unsere<br />

Verantwortung für den Klimaschutz<br />

an und zeigen mit unserem Transformationsprozess,<br />

dass nachhaltiges Wirtschaften<br />

und unternehmerischer Erfolg kein<br />

Widerspruch sind, sondern zwingend zu-<br />

sammengehören“, sagte Albert Filbert, der<br />

mit seiner Person <strong>die</strong>sen Wandel maßgeblich<br />

prägte. Ende Januar 2012 schied er aus<br />

dem Unternehmen aus.<br />

09/2008<br />

Gründung NAtuRpur<br />

Institut für Klima- und<br />

umweltschutz (IKu)<br />

rEgEnErativE EnErgiEErzEugung –<br />

EinE sichErE sachE. diE hsE ag<br />

invEstiErt 55 MillionEn Euro in dEn<br />

bau von zWEi hochEFFiziEntEn gasturbinEn.<br />

siE WErdEn auFtrEtEndE<br />

schWanKungEn dEr rEgEnErativEn<br />

EnErgiEErzEugung Mit MaxiMal<br />

100 MW ausglEichEn KÖnnEn. so ist<br />

EinE sichErE vErsorgung Mit<br />

rEgEnErativEr EnErgiE durch diE<br />

hsE JEdErzEit MÖglich.<br />

01/2009<br />

HSE beteiligt sich am<br />

offshore-Windpark Global<br />

tech1 in der Nordsee<br />

Den erfolgreich eingeschlagenen Weg<br />

will auch seine Nachfolgerin, <strong>die</strong> profilierte<br />

ehemalige Grünen-Politikerin,<br />

Christine Scheel, fortsetzen.<br />

„Unser gemeinsames Ziel im Vorstand ist<br />

es, <strong>die</strong> HSE und ihre Vertriebstochter<br />

ENTEGA zu dem<br />

Vorzeige- und Vorbildunternehmen<br />

der<br />

<strong>Energiewende</strong> weiter<br />

auszubauen. Dafür werde<br />

ich den „Darmstädter<br />

Weg“ der<br />

klimaneutralen Ener gie -<br />

versorgung gemein sam<br />

mit meinen Kollegen<br />

konsequent weitergehen“,<br />

so Scheel.<br />

Regenerative Energien,<br />

Energieeffizienz<br />

und Kompensation<br />

von nicht ver meidbaren<br />

Koh len dioxid-<br />

Emissionen bildeten<br />

dabei das „Nachhaltigkeits-Dreieck.“<br />

Hierfür wurde <strong>die</strong> HSE in 2010 von<br />

Eurosolar mit dem Deutschen <strong>So</strong>larpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

03/2009<br />

ENtEGA startet<br />

bundesweite Vermarktung<br />

von ökostrom<br />

09/2009<br />

NAtuRpur Institut stiftet<br />

Geothermie-Professur an<br />

der tu darmstadt<br />

Mit ihrer konsequent angelegten Strategie<br />

hat es <strong>die</strong> Tochtergesellschaft Entega in <strong>die</strong><br />

Spitzengruppe der deutschen Ökostromanbieter<br />

gebracht. Ehrgeizig ist <strong>die</strong> Rolle<br />

der HSE bei ihrem Engagement im Ausbau<br />

von erneuerbaren Energien. Alleine im<br />

Geschäftsjahr 2010 hat der Konzern rund<br />

215 Mio. Euro Investitionen in regenerative<br />

Energien getätigt. Anfang 2012 hat<br />

<strong>die</strong> HSE schon über 270 Megawatt (MW)<br />

Leistung aus regenerativen Quellen auf<br />

den Weg gebracht.<br />

In Groß-Umstadt (Landkreis Darmstadt-<br />

Dieburg) und Schlüchtern (Main-Kinzig-<br />

Kreis) wurden Windkraftanlagen mit einer<br />

Gesamtleistung von 14 MW in Betrieb<br />

genommen. Ende Dezember 2010 erwarb<br />

<strong>die</strong> HSE einen Anteil von 13,3 MW am<br />

Windpark Esperstedt-Obhausen bei Halle.<br />

Der Bau des 400-MW-Offshore-Windparks<br />

Global Tech I, an dem <strong>die</strong> HSE mit<br />

24,9 Prozent beteiligt ist, geht wie geplant<br />

voran. Alle wesentlichen Verträge zur Errichtung<br />

der Anlagen sind abgeschlossen.<br />

Gemeinsam mit der Stadt Haiger (Lahn-<br />

Dill-Kreis) plant der Darmstädter Energieversorger,<br />

den Windpark „Sinner Höfchen“<br />

auf der Kalteiche in der Gemarkung


»Wir nEhMEn unsErE vErant-<br />

Wortung Für dEn KliMaschutz<br />

an und zEigEn Mit unsErEM<br />

transForMationsProzEss, dass<br />

nachhaltigEs WirtschaFtEn<br />

und untErnEhMErischEr ErFolg<br />

KEin WidErsPruch sind, sondErn<br />

zWingEnd zusaMMEngEhÖrEn.«<br />

11/2009<br />

Gründung der Forest Carbon Group<br />

(FCG), <strong>die</strong> maßge schneiderte<br />

Konzepte für <strong>die</strong> natürliche<br />

Co 2-Kompensation anbietet<br />

11/2009<br />

ENtEGA führt klimaneutrales<br />

Erdgas ein<br />

Haiger unweit der BAB 45 zu errichten<br />

und zu betreiben. Die Anlagen sollen im<br />

kommenden Jahr gebaut und in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

AuCH IM AuSLANd AKtIV<br />

In der Bretagne und in Lothringen wurden<br />

insgesamt 15 Windkraftanlagen mit<br />

einer Gesamtleistung von 33 MW in Betrieb<br />

genommen. Aktuell hat <strong>die</strong> HSE <strong>die</strong><br />

vertraglichen Grundlagen für drei weitere<br />

Windparks in Frankreich mit einer Gesamtleistung<br />

von 30 MW zum Abschluss<br />

gebracht. Die Anlagen werden ebenfalls in<br />

der Bretagne und in Lothringen errichtet<br />

und gehen im Jahr 2012 in Betrieb. Darüber<br />

hinaus hat sich <strong>die</strong> HSE an einem<br />

Windpark im Nordosten Polens bei Piecki<br />

mit 49 Prozent beteiligt. Der Windpark<br />

ging mit seinen 32 MW installierter Leistung<br />

im Dezember 2010 ans Netz.<br />

Neben der Windenergie investiert <strong>die</strong> HSE<br />

auch im Bereich der Photovoltaik. Im Oktober<br />

2010 hat der Darmstädter Konzern in<br />

Thüngen (Kreis Main-Spessart) einen <strong>So</strong>larpark<br />

mit einer Leistung von 19 MW in<br />

Betrieb genommen. Im südfranzösischen<br />

Pissos errichtete <strong>die</strong> HSE einen <strong>So</strong>larpark<br />

albErt FilbErt<br />

Ein Pionier der <strong>Energiewende</strong> geht von Bord<br />

Produkte & Premieren 4 5<br />

der darmstädter Weg zur Nachhaltigkeit. in <strong>die</strong> unternehmensgeschichte wird<br />

der hsE-vorstandsvorsitzende albert Filbert als derjenige eingehen, der in seiner<br />

14 Jahre dauernden amtszeit <strong>die</strong> hsE konsequent als nachhaltigkeitskonzern<br />

positioniert hat. der vielbeachtete „darmstädter Weg“ setzt auf <strong>die</strong> vermeidung,<br />

verringerung und Kompensation des treibhausgases Kohlendioxid bei gleichzeitigem<br />

verzicht auf atomenergie. Für <strong>die</strong>se stringente ausrichtung wurde das unternehmen<br />

2010 mit dem deutschen solarpreis ausgezeichnet. <strong>die</strong> nachhaltigkeitsstrategie<br />

der hsE wurde in den letzten Jahren sukzessive auf alle bestehenden<br />

geschäftsfelder ausgedehnt und eröffnete darüber hinaus neue Wertschöpfungsstufen.<br />

damit hat der 58-jährige diplom-Kaufmann das unternehmen zu einem<br />

der führenden Energie- und infrastruktur<strong>die</strong>nstleister deutschlands mit dem unverwechselbaren<br />

Markenkern der nachhaltigkeit ausgebaut.<br />

besonders am herzen liegt dem visionär der ausbau der regenerativen Energien.<br />

hierzu hat er ein umfassendes investitionsprogramm auf den Weg gebracht.<br />

bis 2015 wird das unternehmen rund eine Milliarde Euro in regenerative Energien<br />

investieren. als Filbert am 31. Januar 2012 aus dem unternehmen ausscheidet,<br />

hat er einen großteil des investitionsprogramms bereits auf den Weg gebracht.<br />

<strong>die</strong> hsE ist heute Eigentümerin bzw. Miteigentümerin von 13 Windparks, vier solarparks,<br />

über 120 Photovoltaikdachanlagen, vier biogasanlagen und einem biomasseheizkraftwerk.<br />

sie verfügt damit über 270 Megawatt (MW) regenerativer<br />

Kraftwerksleistung. damit lassen sich pro Jahr rund 700.000 Megawattstunden<br />

Ökostrom erzeugen. <strong>die</strong>s entspricht dem stromverbrauch von über 235.000 haushalten.<br />

<strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> trieb den Energiemanager bereits lange vor Fukushima um und<br />

hat ihn auch veranlasst, sich aktiv in energiepolitische Entscheidungsprozesse<br />

einzubringen. so hat er beispielsweise als sprecher der 8Ku (8 größten kommunalen<br />

Energieversorger) und als vorstand des landesverbandes der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft hessen/rheinland-Pfalz (ldEW) klare stellung gegen <strong>die</strong> 2010<br />

von der bundesregierung beschlossene laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke<br />

bezogen. Eine Position, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> geschehnisse in Japan auf tragische Weise<br />

bestätigt wurde. als teilnehmer des hessischen Energiegipfels hat er 2011 zudem<br />

an wichtigen Weichenstellungen für <strong>die</strong> Energiepolitik des landes mitgearbeitet.<br />

ganz konsequent hat der dort, wo er selbst verantwortung trug, <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong><br />

aktiv eingeleitet und sie als unternehmerische chance ergriffen. <strong>die</strong>se Weitsicht<br />

zeichnet den Energiemanager aus, der seine Karriere in darmstadt am 1. april<br />

1998 als kaufmännischer vorstand der hEag ag begonnen hat. Kaum ein anderer<br />

hat wie er Entwicklungen in der Energiebranche geradezu seismografisch erkannt<br />

und unternehmerische antworten darauf gefunden.


4 6 Produkte & Premieren<br />

12/2009<br />

Quelle: HSE<br />

HSE beteiligt sich am<br />

größten deutschen<br />

Windpark im Havelland<br />

01/2010<br />

unter der Leitung der HSE<br />

startet das Eu-Forschungsprojekt<br />

zu intelligenten<br />

Stromnetzen „Web2Energy“<br />

mit einer Leistung von 4,5 MW. Auch Biogas<br />

und Biomasse waren Bestandteil der<br />

Investitionen im Jahr 2010. <strong>So</strong> wurde in<br />

Groß-Umstadt <strong>die</strong> vierte Biogasanlage mit<br />

einer Leistung von 2,1 MW in Betrieb genommen.<br />

In Aschaffenburg ging 2010 ein<br />

Biomasseheizkraftwerk ans Netz. Der<br />

HSE-Konzern hält daran 35 Prozent der<br />

Anteile und damit eine Leistung von<br />

2,6 MW. Die HSE ist mittlerweile Eigentümerin<br />

von oder hält Beteiligungen an elf<br />

Windparks, vier <strong>So</strong>larparks, 120 Photovoltaik-Dachanlagen,<br />

vier Biogasanlagen und<br />

einem Biomasseheizkraftwerk. Sie verfügt<br />

01/2010<br />

<strong>die</strong> HSE-Vertriebstochter<br />

e-ben stellt ihre<br />

Gesamtstromlieferung<br />

auf ökostrom um<br />

dEr hsE-stroMMix: Mit MEhr<br />

tEchnologiE zu WEnigEr co2 : schon<br />

hEutE KoMMt dEr grÖsstE tEil<br />

dEs hsE-stroMs aus rEgEnErativEn<br />

EnErgiEQuEllEn. gEMEssEn<br />

aM absatz ist das untErnEhMEn<br />

EntEga dEr grÖsstE anbiEtEr von<br />

ÖKostroM in dEutschland.<br />

09/2010<br />

HSE erhölt den<br />

deutschen <strong>So</strong>larpreis<br />

damit über rund 270 MW regenerativer<br />

Kraftwerksleistung. Damit lassen sich pro<br />

Jahr rund 700.000 Megawattstunden Ökostrom<br />

erzeugen. Dies entspricht dem Stromverbrauch<br />

von über 235.000 Haushalten.<br />

Etwa 400.000 Tonnen Kohlendioxid werden<br />

damit zukünftig<br />

pro Jahr vermieden.<br />

Als wichtige Ergänzung<br />

zum Ausbau der<br />

Stromerzeugung aus<br />

regenerativen Quellen<br />

und als echte Brückentechnologie<br />

wurde im<br />

Juni 2010 mit dem Bau<br />

einer Gasturbinenanlage<br />

in Darmstadt begonnen.<br />

Die Anlage mit einer<br />

Gesamtleistung von<br />

100 MW wird ab dem<br />

Frühjahr 2012 Regelenergie erzeugen, mit<br />

der <strong>die</strong> natürlichen Schwankungen der Regenerativen<br />

ausgeglichen werden können.<br />

„Dieses 55 Mio. Euro teure Projekt ist neben<br />

dem Ausbau der regenerativen und den<br />

Investitionen in unsere Versorgungsnetze<br />

ein wesentlicher Beitrag zur <strong>Energiewende</strong><br />

in Hessen“, betonte Christine Scheel.<br />

10/2010<br />

Mainz 05 wird mit Hilfe<br />

von ENtEGA zum<br />

ersten klimaneutralen<br />

Bundesligaverein<br />

02/2011<br />

HSE tritt dem uN<br />

Global Compact bei<br />

ENERGIESPAREN FäNGt<br />

BEI uNS SELBSt AN<br />

Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit ist ein<br />

hoher Standard bei Energieeinsparungen,<br />

verbesserter Energieeffizienz und anderen<br />

klimarelevanten Maßnahmen bedeutsam.<br />

Das Unternehmen hat sich deshalb einer<br />

von der hessischen Landesregierung gestarteten<br />

Initiative angeschlossen und als<br />

Selbstverpflichtung einen Aktionsplan zur<br />

Umsetzung von Energiesparmaßnahmen<br />

unterschrieben.<br />

Ein gutes Beispiel geben will man auch<br />

mit der Erstellung einer CO 2-Bilanz, <strong>die</strong><br />

sowohl den Ressourceneinsatz und <strong>die</strong><br />

Verbrauche sowie <strong>die</strong> damit korrelierenden<br />

Emissionen erfasst. Glaubwürdige<br />

Energieeinsparung beginne – so Scheel –<br />

„bei uns selbst“. <strong>So</strong> seien <strong>die</strong> mobilitätsbedingten<br />

umweltschädlichen Emissionen<br />

durch Dienstreisen gesenkt, der Fuhrpark<br />

energiesparend umgebaut, eine neue<br />

Dienstwagenrichtlinie mit Emissions obergrenzen<br />

eingeführt und Gebäude energetisch<br />

modernisiert und saniert worden.<br />

Außerdem plane man, <strong>die</strong> Fahrzeugflotte<br />

in absehbarer Zeit durch Elektrofahrzeuge<br />

zu ergänzen.


03/2011<br />

HSE leistet mit erster<br />

geothermischer<br />

tiefenbohrung in<br />

Hessen Pionierarbeit<br />

08/2011<br />

ENtEGA erhält Innovationspreis<br />

für Neuauflage der<br />

legendären „Schwalbe“ als<br />

Elektroroller<br />

NötIG SINd AuCH <strong>So</strong>ZIALE<br />

INNoVAtIoNEN<br />

Zwar gibt es einen globalen Konsens darüber,<br />

den drohenden Klimawandel verhindern<br />

zu müssen, im Kleinen ändert<br />

sich das menschliche Verhalten jedoch<br />

nicht (grundlegend). Das Problem ist der<br />

Mensch. Gibt es keinen tief greifenden<br />

Bewusstseinswandel, dann wird <strong>die</strong> Herkules-Aufgabe,<br />

mit umweltfreundlichen<br />

Energien und der damit verbundenen Reduzierung<br />

schädlicher Gase den Klimawandel<br />

zumindest abzumildern, nicht zu<br />

schaffen sein – allen Investitionen in erneuerbare<br />

Energien zum Trotz.<br />

Ein großes Thema ist beispielsweise <strong>die</strong><br />

nicht überall vorhandene Akzeptanz von<br />

Windrädern oder neuen Stromnetzen<br />

(siehe Artikel über Windkraftanlagen im<br />

Odenwald auf Seite 82 <strong>die</strong>ser Ausgabe).<br />

Organisierte Widerstände von gesellschaftlichen<br />

Gruppen, <strong>die</strong> aber im Grunde<br />

das gleiche Ziel, ausschließliche Stromgewinnung<br />

aus erneuerbaren Energien,<br />

verfolgen, könnten zu Verzögerungen führen.<br />

Deshalb achtet <strong>die</strong> HSE bei der Realisierung<br />

von Projekten nicht nur auf eine<br />

möglichst breite Zustimmung der politisch<br />

08/2011<br />

HSE gibt ersten<br />

Nachhaltigkeits bericht<br />

heraus<br />

Fortsetzung folgt …<br />

Verantwortlichen sondern auch auf <strong>die</strong> Zustimmung<br />

der Bevölkerung vor Ort.<br />

Im Rahmen des HSE-Energieforums<br />

machte Matthias Kleiner, zusammen mit<br />

Klaus Töpfer, dem Vorsitzenden der inzwischen<br />

aufgelösten Ethik-Kommission<br />

für eine sichere Energieversorgung und<br />

Wegbereiter des Atomausstiegs, deutlich:<br />

„Es reicht nicht, nur auf technische Inno-<br />

Produkte & Premieren 4 7<br />

vationen zu setzen, es müssten auch soziale<br />

Innovationen kommen, vorangetrieben<br />

von <strong>So</strong>zialwissenschaftlern.“<br />

Zum Gelingen des „Gemeinschaftswerks<br />

Energiezukunft Deutschlands“, wie es<br />

Kleiner nennt, sind Investitionen in erneuerbare<br />

Energien <strong>die</strong> Steilvorlage zur <strong>Energiewende</strong><br />

aus der Wirtschaft. Vollenden<br />

müssen wir sie alle zusammen.<br />

dEr darMstädtEr WEg<br />

Co 2 vermeiden. Co 2 reduzieren. Co 2 kompensieren.<br />

Co2 vermeiden. <strong>die</strong> hsE investiert bis 2015 über eine Milliarde Euro in den ausbau<br />

eigener regenerativer Energieerzeugungskapazitäten. über ihre vertriebsgesellschaften<br />

beliefert sie einen stetig wachsenden Kundenstamm mit Ökostrom und<br />

klimaneutralem Erdgas.<br />

Co2 reduzieren. durch verbesserte Energieeffizienz kann der Energieverbrauch<br />

maßgeblich verringert werden. <strong>die</strong> technischen unternehmen der hsE bieten<br />

<strong>die</strong>nstleistungen und Produkte an, <strong>die</strong> für einen besonders wirkungsvollen Einsatz<br />

von Energie in unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Privathäusern<br />

sorgen.<br />

Co2 kompensieren. nicht alle co2-Emissionen lassen sich vermeiden. sie können<br />

aber durch aufforstung ausgeglichen werden, weil bäume beim Wachstum<br />

Kohlendioxid aus der atmosphäre aufnehmen. <strong>die</strong> hsE realisiert Waldschutz- und<br />

aufforstungsprojekte über ihr tochterunternehmen Forest carbon group.<br />

Fotos: HSE


4 8 Produkte & Premieren<br />

chEMiEbranchE aKtuEll<br />

seit 1992 liefert chEManager,<br />

<strong>die</strong> zeitung für <strong>die</strong> Märkte<br />

der chemie und life sciences,<br />

Führungskräften im deutschsprachigen<br />

Europa wichtige<br />

brancheninformationen, um<br />

strategische geschäfts- und<br />

investitionsentscheidungen<br />

gEsEllschaFt dEutschEr chEMiKEr rung, <strong>die</strong> chancengleichheit und <strong>die</strong> zusammen-<br />

TUD-Professorin wird Präsidentin der arbeit von hochschule und industrie verbessern.<br />

Gesellschaft Deutscher Chemiker zudem will sie <strong>die</strong> chemie in der Öffentlichkeit<br />

sichtbarer machen und <strong>die</strong> gesellschaftliche ak-<br />

ab 1. Januar 2012 wird Professor<br />

dr. barbara albert<br />

von der technischen unizeptanz<br />

der grundlagenforschung erhöhen.<br />

versität darmstadt (tud)<br />

für zwei Jahre an der spitze<br />

der gesellschaft deutscher<br />

chemiker (gdch) stehen.<br />

EvoniK<br />

Querdenker gesucht – Evonik setzt<br />

bei Innovation auf Deutschland<br />

barbara albert arbeitet<br />

zum 1. Juli hat der Evo-<br />

seit 2005 am Eduard-zintl-<br />

Prof. dr. nik-Konzern, zu dem der<br />

zu unterstützen. das<br />

institut für anorganische<br />

und Physikalische chemie<br />

Barbara Albert darmstädter Plexiglasspezialist<br />

röhm gehört,<br />

der tud. von 2007 bis 2011 war sie dekanin des <strong>die</strong> Funktion des chief in-<br />

Fachbereichs chemie. albert gehört dem gdchnovation officer eingeführt.<br />

vorstand seit 2008 an, seit 2010 ist sie vizepräsi- zum obersten innovati-<br />

aktueller Meldungen.<br />

dentin der gdch.<br />

barbara albert ist <strong>die</strong> erste Frau in der höchsonsmanager<br />

des chemiekonzerns<br />

wurde dr. Peter dr. Peter Nagler<br />

ten Position der gdch, <strong>die</strong> mit rund 30.000 nagler ernannt. in einem Chief Innovation<br />

Mitgliedern eine der größten che- interview mit „chEMana- officer, Evonik<br />

miewissenschaftlichengesellger“ sprach dr. nagler darschaften<br />

weltweit ist. sie ist allerüber, wie aus ideen innovationen entstehen.<br />

dings nicht der erste repräsentant „Evonik hat eine gute innovationskultur – wir<br />

darmstadts in <strong>die</strong>sem amt. von sind bereit, auch vollkommen neue Wege zu be-<br />

1986 bis 1987 war der ehemalige schreiten“, erklärte der Forscher-Manager. „Wir<br />

Forschungsvorstand von Merck, lernen aus unseren Fehlern, wir fördern eigen-<br />

Professor dr. Jan thesing, der verantwortliches, unternehmerisches handeln,<br />

nach seiner beruflichen laufbahn wir räumen unseren Forschern Freiräume ein,<br />

viele Jahre als herausgeber des wir suchen Querdenker und wir fördern diversi-<br />

„chEManager“ gewirkt hat, tät sowie interdisziplinäres und interkulturelles<br />

Präsident der gdch. Mit dem zusammenarbeiten. Kurzum, wir haben „Mut<br />

schatzmeister dr. thomas ge- zum neuen“ und betrachten <strong>die</strong> zukunft als<br />

elhaar von der Merck Kgaa chance.“<br />

kommt ein weiteres aktu- nagler hob hervor, dass innovationen für ein unelles<br />

Mitglied des gdchternehmen der spezialchemie essentiell seien:<br />

vorstands aus darmstadt. „Wir konzentrieren uns auf <strong>die</strong> weltweiten Me-<br />

in ihrer zweijährigen gatrends gesundheit und Ernährung, ressour-<br />

amtszeit möchte <strong>die</strong> neue ceneffizienz und globalisierung. stichworte sind<br />

gdch-Präsidentin vor al- z.b. Klimaschutz, Elektromobilität und leichtlem<br />

<strong>die</strong> nachwuchsfördebau. <strong>die</strong> Megatrends zeigen auch, dass <strong>die</strong> Welt<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong> präsentiert<br />

in jeder ausgabe eine auswahl<br />

Foto: Katrin Binner


vor großen herausforderungen steht, für <strong>die</strong> wir<br />

lösungen finden müssen. <strong>die</strong> chemie kann und<br />

muss hier enorme beiträge leisten.“<br />

Evonik betreibt innovation an 35 standorten auf<br />

der Welt, denn Kundennähe sei unabdingbar.<br />

„nichtsdestotrotz“, so nagler, „unsere wichtigsten<br />

Kompetenzzentren stehen nach wie vor in deutschland.<br />

und das wird sich auch in absehbarer zeit<br />

nicht ändern, denn deutschland bietet hervorragende<br />

voraussetzungen für innovationen.“<br />

basF<br />

BASF zieht Konsequenz aus<br />

Gentechnikskepsis<br />

<strong>die</strong> basF wird <strong>die</strong> unternehmenszentrale des<br />

bereichs Pflanzenbiotechnologie aufgrund der<br />

mangelnden akzeptanz für <strong>die</strong> grüne gentechnik<br />

in Europa von limburgerhof, nahe ludwigshafen,<br />

in <strong>die</strong> usa verlegen. das tochterunternehmen<br />

basF Plant science konzentriert seine<br />

aktivitäten künftig auf <strong>die</strong> hauptmärkte in nordund<br />

südamerika. <strong>die</strong> standorte in gatersleben,<br />

sachsen-anhalt, und svalöv, schweden, sollen<br />

geschlossen werden. <strong>die</strong> Entwicklung und Kommerzialisierung<br />

aller Produkte, <strong>die</strong> ausschließlich<br />

auf den europäischen Markt ausgerichtet<br />

sind, werden gestoppt. lediglich bereits eingeleitete<br />

zulassungsprozesse sollen weitergeführt<br />

werden.<br />

Führende Politiker und Wissenschaftler kommentierten<br />

<strong>die</strong> Entscheidung des chemiekonzerns.<br />

bundesforschungsministerin annette<br />

schavan (cdu) sieht <strong>die</strong> verlagerung der<br />

basF-gentechniksparte in <strong>die</strong> usa als deutliches<br />

Warnzeichen für den technologiestandort<br />

deutschland. „bei aller liebe zu erneuerbaren<br />

Energien können wir in zukunft nicht nur von<br />

sonne, Wind und Wasser leben“, sagte schavan<br />

dem „spiegel“.<br />

FdP-Fraktionschef rainer brüderle zeigte sich<br />

alarmiert von der Entscheidung des basF-Konzerns.<br />

„das ist ein fatales beispiel für <strong>die</strong> Fehlsteuerung,<br />

<strong>die</strong> wir haben. Wenn das der trend<br />

ist, geht‘s schief.“<br />

der geschäftsführer der deutschen industrievereinigung<br />

biotechnologie (dib), dr. ricardo<br />

gent, sagte: „<strong>die</strong> Entscheidung der basF trägt<br />

dem schwierigen Marktumfeld in deutschland<br />

und Europa rechnung. das war zu erwarten.“<br />

heribert Warzecha, Professor für Plant biotechnology<br />

and Metabolic Engineering an der tu<br />

darmstadt, erklärt in der Februarausgabe der<br />

branchenzeitung chEManager: „<strong>die</strong> Forschung<br />

innerhalb der grünen biotechnologie bewegt<br />

sich in deutschland in richtung „nicht existent“.<br />

hier steckt viel innovationspotenzial, welches<br />

durch <strong>die</strong> anhaltende, aggressive blockade einer<br />

Minderheit verschenkt wird. <strong>die</strong> argumente der<br />

biotech-gegner sind in der Mehrheit überzogen<br />

oder schlichtweg falsch.“<br />

Produkte & Premieren 4 9<br />

Forschung für bessere, gesündere<br />

Pflanzen: In Petrischalen werden<br />

<strong>die</strong> unterschiedlichen Wachstumsphasen<br />

der gentechnisch<br />

verbesserten Gewebekulturen<br />

von Mais sichtbar.<br />

Foto: BASF


5 0 Menschen & Märkte<br />

lagE sPitzE,<br />

ErWartungEn unsichEr<br />

ihK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2012:<br />

beschäftigung und investitionen nehmen zu/auslandsgeschäft auf hohem niveau/<br />

Konsumklima kühlt sich ab<br />

„Die Unternehmen aus<br />

der Region Darmstadt-Rhein-Main-<br />

Neckar berichten<br />

uns von einem außerordentlich<br />

guten<br />

Geschäftsverlauf.<br />

Die Erwartungen<br />

an <strong>die</strong> kommenden<br />

Monate sind aber von<br />

großer Unsicherheit geprägt“,<br />

fasst Dr. Uwe Vetterlein,<br />

Hauptgeschäftsführer<br />

der Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />

Darmstadt <strong>die</strong> Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage<br />

zum Jahresbeginn 2012<br />

zusammen. „Mittelfristig gehen <strong>die</strong> Unternehmen<br />

aber von einem ordentlichen<br />

Wachstum aus, denn sie sind auf der Suche<br />

nach zusätzlichen Mitarbeitern und<br />

<strong>die</strong> Ausgaben für Investitionen werden im<br />

Jahr 2012 wohl nochmals zulegen.“<br />

INduStRIE WEItER AuF<br />

WACHStuMS KuRS<br />

Ein Drittel der Industrieunternehmen<br />

spricht von guten Geschäften. Weitere 60<br />

Prozent sind mit der Geschäftslage zufrieden.<br />

Nur vier Prozent berichten der IHK<br />

von einem schlechten Geschäftsverlauf.<br />

Besonders gut läuft das Auslandsgeschäft.<br />

„Ein Drittel der exportierenden Industrieunternehmen<br />

rechnet mit einer weiteren<br />

Zunahme der Ausfuhren in den ersten Monaten<br />

des Jahres, nur sieben Prozent mit<br />

einem schwierigeren Auslandsgeschäft“,<br />

sagt Vetterlein. Obwohl sich <strong>die</strong> Erwartun-<br />

gen an <strong>die</strong> kommenden Monate abkühlen,<br />

plant ein Fünftel aller Industrieunternehmen<br />

<strong>die</strong> Investitionen aufzustocken.<br />

Neben der Industrie berichten das Baugewerbe,<br />

der Großhandel, <strong>die</strong> Banken und<br />

<strong>die</strong> Dienstleister von guten Geschäften.<br />

Vor allem in der IT-Branche haben <strong>die</strong><br />

Geschäfte in den vergangenen Monaten<br />

deutlich an Schwung gewonnen. Im Konjunkturhoch<br />

im letzten Jahr haben viele<br />

Firmen zunächst zusätzliche Mitarbeiter<br />

eingestellt und neue Maschinen angeschafft.<br />

Erst jetzt werden DV-Systeme und<br />

Programme angepasst.<br />

Nicht so gut läuft es dagegen im Einzelhandel.<br />

Das Weihnachtsgeschäft verpasste<br />

der Stimmung einen Dämpfer. Ein Drittel<br />

der Einzelhändler meldet sinkende Umsätze.<br />

Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt<br />

hatte mehr erwarten lassen. Jetzt<br />

rechnet ein Drittel der Einzelhändler mit<br />

einer Abkühlung des Konsumklimas.<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Geschäftsklima<br />

Indikatorpunkte<br />

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />

Quelle: IHK Darmstadt 2012<br />

40<br />

42 %<br />

47 %<br />

11 %<br />

Lage<br />

14 %<br />

66 %<br />

20 %<br />

Erwartungen<br />

positiv<br />

unverändert<br />

negativ<br />

ZuNAHME dER BESCHäFtIGuNG<br />

ERWARtEt<br />

In den kommenden Monaten ist mit einer<br />

deutlichen Zunahme der Beschäftigung zu<br />

rechnen. Vor allem Unternehmen aus der<br />

Industrie und dem Verkehrsgewerbe sowie<br />

Dienstleister suchen dringend zusätzliche<br />

Fachkräfte. Für das Jahr 2012 rechnet <strong>die</strong><br />

IHK Darmstadt insgesamt mit einem Beschäftigungszuwachs<br />

von rund 4000 sozialversicherungspflichtigen<br />

Stellen.<br />

RISIKEN FÜR dEN AuFSCHWuNG<br />

In einer Zusatzfrage zum Konjunkturbericht<br />

hat <strong>die</strong> IHK Unternehmen gefragt,<br />

welche Risiken sie für den Aufschwung<br />

sehen. Zu den größten Gefahren zählen<br />

demnach <strong>die</strong> wirtschaftspolitischen<br />

Rahmenbedingungen, beispielsweise <strong>die</strong><br />

Staatsschuldenkrise und deren Bewältigung.<br />

Als weitere Gefahren werden ein<br />

möglicher Wegbruch der inländischen<br />

Nachfrage, <strong>die</strong> zunehmende Knappheit<br />

an gut qualifizierten Fachkräften und steigende<br />

Kosten für Energie und Rohstoffe<br />

genannt. Die Nachfrage aus dem Ausland<br />

und <strong>die</strong> Entwicklung auf den Währungsmärkten<br />

werden hingegen kaum als Risiko<br />

genannt.<br />

Quelle: IHK Darmstadt 2012


MassgEschnEidErtE<br />

lÖsungEn<br />

Für untErnEhMEn<br />

<strong>die</strong> Wirtschafts prüfungsgesellschaft roth & Friede<br />

bietet seit 2011 individuelle lösungen für den Mittelstand<br />

Von Frank Leber<br />

<strong>die</strong> gestiegenen Anforderungen hinsichtlich<br />

eines funktionierenden internen<br />

Kontrollsystems und der Unternehmensüberwachung<br />

sind gerade für viele mittelständische<br />

Unternehmen oftmals eine<br />

große Herausforderung. Diesen Herausforderungen<br />

stellt sich seit April 2011<br />

<strong>die</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Roth<br />

& Friede. Die beiden Firmengründer Tobias<br />

Roth und Thomas Friede bieten interessierten<br />

Unternehmen Hilfestellung in allen<br />

Fragen der Rechnungslegung. Auch bei<br />

der Erstellung von Jahres- und Konzernabschlüssen<br />

nach deutschem Han dels recht<br />

oder International Financial Reporting<br />

Standards (IFRS) sowie der rechnungslegungsbezogenen<br />

Prozessberatung bieten<br />

Roth & Friede maßgeschneiderte Lösungen<br />

an. Der Mandantenstamm ist von<br />

der kleinen Personengesellschaft bis zur<br />

großen Kapitalgesellschaft mit internationaler<br />

Präsenz breit gefächert. „Gerade<br />

<strong>die</strong>se Mandanten profitieren am meisten<br />

von unserer Erfahrung, <strong>die</strong> wir in den<br />

unterschiedlichsten Branchen und im<br />

internationalen Umfeld erworben haben“,<br />

sagt Tobias Roth. Beide haben sich in der<br />

Vergangenheit bereits ein breites Netzwerk<br />

aufgebaut, welches sie im vergangenen<br />

Jahr mit Berufskollegen aus Österreich<br />

und Frankreich erweitern konnten. Langjährige<br />

Erfahrung bringen Tobias Roth und<br />

Thomas Friede zudem aus ihrer rund zehnjährigen<br />

Tätigkeit in der renommierten<br />

Wirtschaftsprüfungsabteilung bei Ernst &<br />

Young in Eschborn mit. „Die Bedürfnisse<br />

und Aufgabenstellungen der einzelnen<br />

Unternehmen sind sehr individuell und<br />

vielschichtig. Daher arbeiten wir gemeinsam<br />

mit dem Kunden speziell auf ihn<br />

zugeschnittene Lösungen aus“, erklärt<br />

Thomas Friede. Die Nähe zum Mandanten<br />

ist den beiden Wirtschaftsprüfern dabei<br />

besonders wichtig. „Wir sind fast<br />

immer unterwegs, um so oft<br />

wie möglich vor Ort zu<br />

sein“, sagt Firmengründer<br />

Tobias Roth.<br />

Dass <strong>die</strong>s gut ankommt,<br />

zeigt<br />

»bEdürFnissE und auFgabEnstEllungEn<br />

dEr EinzElnEn untErnEhMEn sind<br />

sEhr individuEll und viElschichtig.<br />

dahEr arbEitEn Wir gEMEinsaM<br />

Mit dEM KundEn sPEziEll auF ihn<br />

zugEschnittEnE lÖsungEn aus.«<br />

tobias Roth und thomas Friede<br />

Menschen & Märkte 5 1<br />

auch der äußerst erfolgreiche Firmenstart<br />

im vergangenen Jahr. „Wir haben einen<br />

tollen Start hingelegt“, freuen sich beide.<br />

Dies soll sich 2012 auch in der weiteren<br />

Expansion ausdrücken. Erklärtes Ziel von<br />

Roth & Friede ist es, in <strong>die</strong>sem Jahr den<br />

Bekanntheitsgrad vor allem in der Rhein-<br />

Main-Neckar-Region deutlich auszubauen.<br />

Roth & Friede Partnerschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Landwehrstraße 50a · 64293 darmstadt<br />

telefon 06151 / 850 75-0 · Fax 850 75-19<br />

info@roth-friede.de


5 2 Menschen & Märkte<br />

Robert Skutik, Marco tarsia, Michael Gauder und dr. Eva Brodehl (v. l.)<br />

➜ Was können Sie Neues berichten?<br />

Anfang Februar traf sich der Vorstand<br />

der Wirtschaftsjunioren Darmstadt mit<br />

dem Kernteam und zwei Trainern zum so<br />

genannten „Teambuilding Wochenende“ in<br />

Seligenstadt. Zunächst legte unser Vorstand<br />

(Robert Skutik, Michael Gauder, Marco<br />

Tarsia und ich) <strong>die</strong> Ziele des Wochenendes<br />

fest. Im Anschluss erlernten wir anhand eines<br />

Spiels, wie <strong>die</strong> Zusammenarbeit innerhalb<br />

des Vorstands optimiert werden kann.<br />

Samstags besuchten wir gemeinsam <strong>die</strong><br />

Kreissprechersitzung der hessischen Kreise<br />

der Wirtschaftsjunioren. Abends kam<br />

dann das Kernteam nach Seligenstadt, um<br />

sich mithilfe von Kommunikationsspielen<br />

näher kennenzulernen und um sich in den<br />

verschiedensten Bereichen der Kreisarbeit<br />

auf Ziele, Angebot und Veranstaltungen für<br />

das Jahr 2012 festzulegen.<br />

➜<br />

➜ Welche Veranstaltungen wird es 2012<br />

geben?<br />

Die Kreisarbeit wird in verschiedene<br />

Bereiche aufgeteilt: „Start Up & Unternehmertum“,<br />

„ProAusbildung“, Trainings,<br />

Pressearbeit und Mitgliederservice. Im Be-<br />

WirtschaFts-<br />

JuniorEn<br />

darMstadt<br />

lEgEn ziElE 2012 FEst<br />

alexander götz befragte <strong>die</strong><br />

Kreissprecherin der<br />

Wirtschaftsjunioren darmstadt<br />

dr. Eva brodehl.<br />

reich „Start Up & Unternehmertum“ wird<br />

es in <strong>die</strong>sem Jahr wieder unser „Start Up<br />

Forum“ geben. Junge Unternehmer erhalten<br />

hier <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre Geschäftsidee<br />

vorzustellen. Sie stellen sich den kritischen<br />

Fragen der Teilnehmer und bekommen ein<br />

ehrliches Feedback.<br />

Zudem starten wir <strong>die</strong> Veranstaltungsreihe<br />

„Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“.<br />

Wir werden uns auch an der Unternehmenstour<br />

von vier hessischen Kreisen<br />

im Rhein-Main-Gebiet beteiligen. Im Bereich<br />

„ProAusbildung“ wird es Bewerberchecks<br />

an Schulen geben, und das Erfolgsprojekt<br />

„Schüler als Bosse“, das Schülern<br />

<strong>die</strong> Gelegenheit gibt, in das Alltagsleben<br />

ihres Traumberufes zu schnuppern, wird<br />

fortgeführt.<br />

Im Projekt „DarmstadtLeben“ haben Darmstädter<br />

Bürger <strong>die</strong> Gelegenheit, auf Herausforderungen<br />

in unserer Stadt aufmerksam<br />

zu machen und Lösungen vorzuschlagen.<br />

Um unsere Mitglieder zu schulen, veranstalten<br />

wir unterschiedliche Trainings, in<br />

denen man beispielsweise Präsentationstechniken,<br />

Führung oder Definition und<br />

Umsetzung von Zielen erlernt.<br />

Desweiteren werden wir unsere Pressearbeit<br />

verstärken und im Bereich „Mitgliederservice“<br />

sowohl Interessenten als auch<br />

Mitglieder umfassend betreuen.<br />

➜ Was werden <strong>die</strong> Highlights 2012 sein?<br />

Im Rahmen der 150-Jahr-Feier der IHK<br />

Darmstadt sind „Highlightveranstaltungen“<br />

geplant. Eine davon soll Teil der Veranstaltungsreihe<br />

„Der Weg zum erfolgreichen<br />

Unternehmer“ sein. Ein Unternehmer<br />

„plaudert aus dem Nähkästchen“, berichtet,<br />

wie es zum Erfolg kam und stellt sich<br />

den Fragen der Zuhörer.<br />

➜<br />

➜ Woran machen Sie als Kreissprecherin<br />

am Ende 2012 Ihren Erfolg fest?<br />

Den Erfolg mache ich zusammen mit<br />

meinem Vorstand insbesondere daran fest,<br />

dass unser Kreis weiter zusammenwächst<br />

und sich <strong>die</strong> Mitglieder verstärkt untereinander<br />

vernetzen können. Und wir möchten<br />

in der Öffentlichkeit noch mehr als Trainingsorganisation<br />

von jungen Führungskräften<br />

und Selbständigen wahrgenommen<br />

werden.<br />

➜<br />


designbüro Formsprache<br />

gestaltet<br />

technische Produkte<br />

dolMEtschEr Für<br />

ingEniEurE<br />

Wolfgang Brunner geht es um mehr als<br />

um eine schöne Optik. Der Darmstädter<br />

Industriedesigner hat den Anspruch,<br />

technischen Produkten durch gute Gestaltung<br />

eine langlebige und funktionale Formensprache<br />

zu verleihen.<br />

<strong>die</strong>s gilt für das Interieur eines Wohnwagens<br />

ebenso wie für Klappsitze<br />

und Gepäckablagen im Stadtbus, für <strong>die</strong><br />

Be<strong>die</strong>n elemente technischer Geräte ebenso<br />

wie für Verkleidungen großer Industriemaschinen.<br />

„Ich sehe mich als Dolmetscher“, sagt der<br />

37-Jährige, der sich 2000 mit seinem Büro<br />

„Formsprache“ als Dienstleister für Industriedesign<br />

selbstständig gemacht hat. Als<br />

Dolmetscher für Ingenieure und Konstrukteure,<br />

deren technische Innovationen er übersetzt.<br />

Und zwar in gut gestaltete Produkte<br />

mit Wiedererkennungswert. Modisches Styling<br />

von Saisonartikeln ist seine Sache hingegen<br />

nicht: „Mir geht es nicht um trendgebundene<br />

Konsumgüter, sondern um langlebige,<br />

technisch-funktionale Produkte“, betont er.<br />

Wie das aussieht, können beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Fahrgäste in der neuesten Generation<br />

von Mercedes-Benz-Stadtbussen erleben:<br />

Hier hat er das komplette Haltestangensystem<br />

entworfen, samt Trennwänden, Halteschlaufen<br />

und auch den Haltewunsch-<br />

Tasten. Dingen also, <strong>die</strong> auf den ersten<br />

Blick kein großes Designpotenzial vermuten<br />

lassen. Doch spätestens beim zweiten<br />

Blick zeigt sich, dass seine Halteschlaufen<br />

nicht nur ansprechender aussehen als andere,<br />

sondern sich auch besser anfühlen.<br />

Denn der Designer, der an der FH Darmstadt<br />

stu<strong>die</strong>rt hat, legt Wert darauf, dass<br />

alle Details stimmen. „Um am Markt Erfolg<br />

zu haben, ist es heute für Hersteller<br />

wichtig, auch bei solch kleinen Komponenten<br />

hohen Ansprüchen an <strong>die</strong> Optik,<br />

<strong>die</strong> Ergonomie und <strong>die</strong> Materialien gerecht<br />

zu werden.“ Kostengünstig in der Herstellung<br />

und problemlos in der Wartung sollen<br />

<strong>die</strong> Produkte zudem sein. Ihm sei aber<br />

ebenso wichtig, dass sich <strong>die</strong> späteren Nutzer<br />

damit wohlfühlen.<br />

Das Innere von Caravans hat der gebürtige<br />

Südbadener mit <strong>die</strong>ser Philosophie ebenso<br />

gestaltet wie Gehäuse für Industriemaschinen.<br />

Vor allem Mittelständler aus der<br />

Investitionsgüterbranche sind seine Kun-<br />

Wolfgang Brunner<br />

Menschen & Märkte 5 3<br />

www.formsprache-gestaltung.de<br />

den, außerdem Zulieferer der Bus- und<br />

Bahnhersteller. Anfangs arbeitete er auch<br />

anderen Designbüros zu, heute stemmt<br />

„Formsprache“ ausschließlich eigene Projekte<br />

– unterstützt durch ein Netzwerk aus<br />

freien Mitarbeitern und Fachleuten aus<br />

Nachbardisziplinen wie Web-Design oder<br />

CAD-Animation. Dass seine<br />

Dienstleistung Potenzial<br />

hat, davon ist der<br />

junge Unternehmer, der<br />

sich auch bei den Wirtschaftsjunioren<br />

engagiert,<br />

überzeugt: „Gutes Design<br />

schafft auf jeden Fall<br />

Wettbewerbsvorteile.“<br />

Fotos: thomas Häfner


5 4 Menschen & Märkte<br />

„das untErnEhMEn<br />

ist unsEr Kind“<br />

<strong>die</strong> darmstädter<br />

Firma buttmi,<br />

gegründet vor 180<br />

Jahren als sattlerei,<br />

setzt auf individuelle<br />

lösungen bei<br />

der Wohnraum-<br />

gestaltung.<br />

Von Judith Feaux de Lacroix<br />

Sie sind gut versteckt, <strong>die</strong> Geschäftsräume<br />

von Raumausstattung Buttmi in Darmstadt.<br />

Wer sie nicht kennt, läuft an der<br />

unscheinbaren Hofeinfahrt an der Rheinstraße<br />

vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen.<br />

Aber Daniel und Beatrice Buttmi<br />

haben es nicht nötig, auf sich aufmerksam<br />

zu machen. „Wir gewinnen unsere Kunden<br />

weniger über Werbung, als über Empfehlung“,<br />

sagt Daniel Buttmi. Und wer einmal<br />

den Weg zu ihnen gefunden hat, kommt<br />

oft wieder. „Der Kundenrücklauf liegt bei<br />

85 Prozent.“<br />

das Unternehmen ist gut in 2012 gestartet.<br />

Die Mitarbeiterzahl ist um zwei<br />

auf insgesamt 16 gestiegen. Im Oktober<br />

2011 hatte man bereits den Umsatz des<br />

gesamten Jahres 2010 eingefahren, wobei<br />

<strong>die</strong>s bis dato das beste Jahr in der Firmengeschichte<br />

war. In der Kundenstruktur gibt<br />

es seit einiger Zeit Veränderungen: „Das<br />

Objektgeschäft, das Geschäft mit gewerblichen<br />

Kunden und Behörden, hat wieder<br />

zugenommen. Mittlerweile stimmen hier<br />

auch wieder <strong>die</strong> Margen. Der Preiskampf<br />

ist dem Qualitätsbedürfnis und der Termintreue<br />

gewichen“, so Daniel Buttmi.<br />

Das war nicht immer so. „Wir haben rechtzeitig<br />

umgestellt, weg vom reinen Industriekunden-Bereich“,<br />

erklärt er. „Bei der<br />

Raumausstattung für Großunternehmen<br />

wurde immer mehr an der Preisschraube<br />

gedreht, nur der billigste Anbieter bekam<br />

den Auftrag.“<br />

PRIVAtKuNdEN ACHtEN MEHR<br />

AuF QuALItät<br />

Bei Privatkunden ist das anders: Wer einen<br />

Raumausstatter damit beauftragt, ihm<br />

das Wohnzimmer einzurichten, der schaut<br />

nicht aufs Geld, sondern auf <strong>die</strong> Qualität.<br />

Man spüre den Willen der Kunden in<br />

Werterhalt und Schönheit zu investieren<br />

und könne den Effekt des Cocooning besonders<br />

in solchen Zeiten beobachten, in<br />

denen <strong>die</strong> Welt draußen oft keine schönen<br />

Bilder vermittelt. Daheim ist es doch am<br />

schönsten.<br />

Beatrice und daniel Buttmi


Fotos: thomas Häfner<br />

Wer berät, der setzt das Projekt auch um.<br />

Darauf legt Daniel Buttmi großen Wert –<br />

<strong>die</strong> persönliche Betreuung. Er nimmt sich<br />

Zeit für <strong>die</strong> Kunden. Es geht darum, gemeinsam<br />

Ideen zu entwickeln: „Wir sind<br />

Wohn-Visionäre“, sagt der Raumausstatter.<br />

Es gibt kein Verkaufspersonal. Diejenigen,<br />

<strong>die</strong> beraten, sind <strong>die</strong> gleichen, <strong>die</strong><br />

das Projekt später umsetzen. Der nächste<br />

Schritt sei immer, den Kunden zu Hause<br />

zu besuchen. Buttmi muss <strong>die</strong> Räume sehen,<br />

um Vorschläge machen zu können.<br />

„Das ist schon etwas sehr Intimes“, sagt<br />

der Raumausstatter, „wir kommen bis ins<br />

Schlafzimmer.“<br />

Aber damit haben <strong>die</strong> Kunden offenbar<br />

kein Problem. Viele überlassen ihr Haus<br />

den Raumausstattern, während sie im Urlaub<br />

sind – und wenn sie wiederkommen,<br />

ist alles gemacht. Der Raumausstatter legt<br />

einen genauen Zeitplan fest, und der Kunde<br />

kann sich darauf verlassen, dass <strong>die</strong>ser<br />

eingehalten wird. Von der Auftragserteilung<br />

bis zur Fertigstellung dauert es vier<br />

bis sechs Wochen. „Die Kunden geben das<br />

in unsere Hände, sie vertrauen uns voll“,<br />

sagt Daniel Buttmi.<br />

INVEStItIoNEN IN EIN HäRtER<br />

WERdENdES GESCHäFt<br />

„<strong>So</strong> einfach wie früher ist das Geschäft<br />

nicht. Der Aufwand ist wesentlich höher,<br />

Ansprüche steigen. Dem müssen wir natürlich<br />

gerecht werden. Wir verfolgen ein<br />

ganzheitliches Kundenkonzept, in das wir<br />

immer wieder investieren“ erklärt Buttmi.<br />

Die jüngste Anschaffung ist ein 3D-Zeichenprogramm,<br />

das <strong>die</strong> räumliche Darstellung<br />

von Projekten ermöglicht, wobei<br />

der Kunde virtuell durch <strong>die</strong> Räume gehen<br />

kann. Auch auf den iPad kann das Pro-<br />

Das Unternehmen Buttmi ist seit Mitte der 60er Jahre Raumausstatter Menschen – & gegrün- Märkte 5 5<br />

det wurde es vor 180 Jahren als Sattlerei. daniel Buttmi machte <strong>die</strong> Ausbildung<br />

zum Raumausstatter im Betrieb seiner Eltern, 1991 übernahm er das unternehmen<br />

und konzentrierte sich ganz auf <strong>die</strong> Raumausstattung. Heute hat Buttmi 16<br />

Mitarbeiter. <strong>die</strong> Geschäftsräume in darmstadt erstrecken sich über 480 Quadratmeter<br />

– 200 Quadratmeter davon sind Ausstellungsfläche. das unternehmen<br />

betreibt eine eigene Polsterei, eine Näherei und eine technikwerkstatt. <strong>die</strong><br />

Lagerräume werden im Laufe des Jahres wieder nach darmstadt verlegt.<br />

daniel Buttmi · Raumausstatter-Meister · Rheinstraße 37 · 64283 darmstadt<br />

telefon 06151 / 22096 · Fax 291527 · info@buttmi.de · www.buttmi.de<br />

gramm aufgespielt werden. Ein weiterer<br />

Punkt sei <strong>die</strong> wachsende Rechtssicherheit:<br />

kein detailliertes Angebot, keine exakte<br />

Auftragsbestätigung ohne korrespon<strong>die</strong>rendes<br />

Schriftstück.<br />

dAS uNtERNEHMEN WäCHSt<br />

Jedes Jahr stellt der Raumausstatter einen<br />

Auszubildenden ein mit der Absicht, ihn<br />

zu übernehmen – oder sie. Insgesamt gebe<br />

es nicht viele, <strong>die</strong> sich für eine Ausbildung<br />

zum Raumausstatter bewerben. Der Beruf<br />

sei zu unbekannt. „Wir rekrutieren viel<br />

aus dem Bekanntenkreis“, erklärt Buttmi.<br />

Die Mitarbeiter betrachtet der 47-Jährige<br />

als wertvolles Anlagevermögen und lässt<br />

jeden einzelnen am Unternehmenserfolg<br />

teilhaben. „Dadurch wächst <strong>die</strong> Bereitschaft<br />

der Mitarbeiter, auch mal länger<br />

zu arbeiten, und <strong>die</strong> Eigenständigkeit wird<br />

gefördert.“<br />

PREISE AuF dEM RoHStoFFMARKt<br />

SCHLAGEN duRCH<br />

Alleine in 2011 sind <strong>die</strong> Preise für Rohstoffe<br />

drei Mal erhöht worden. Dennoch<br />

pflegt das Unternehmen <strong>die</strong> Treue zu seinen<br />

meist deutschen Lieferanten und das<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit: Kein Holz wird<br />

verarbeitet, das nicht durch ein Aufforstungsprojekt<br />

wieder nachwächst. In der<br />

Frage der erneuerbaren Energien, bezogen<br />

auf den Betrieb, ist Daniel Buttmi gespalten:<br />

„Das, was in unseren Möglichkeiten<br />

steht, wollen wir gerne beitragen. Unsere<br />

Transporter haben wir modernisiert, so<br />

dass nun alle <strong>die</strong> grüne Feinstaubplakette<br />

haben. Auch würden wir uns gerne ein<br />

Elektrofahrzeug rein für <strong>die</strong> Stadtfahrten<br />

anschaffen. Der Preis dafür ist uns allerdings<br />

noch zu hoch.“<br />

ZIELE WERdEN JäHRLICH NEu<br />

dEFINIERt<br />

Trotz (oder gerade wegen) der guten Geschäftsperformance<br />

haben <strong>die</strong> Buttmis immer<br />

wieder neue Ziele: „Wir reflektieren<br />

am Jahresende immer, was gut und auch<br />

weniger gut war. Wie wir uns verbessern<br />

können. Das betrifft nicht nur neue Umsatzziele,<br />

sondern auch Verbesserungen in<br />

der Mitarbeiterzufriedenheit oder auch in<br />

der Steigerung der Lebensqualität“, sagt<br />

Daniel Buttmi, der das Unternehmen zusammen<br />

mit seiner Frau Beatrice (42) leitet.<br />

„Das ist das Beste, was man machen<br />

kann“, sagt Buttmi, „<strong>die</strong> Arbeit schweißt<br />

zusammen.“ Das Paar hat keine Kinder:<br />

„Das Unternehmen ist unser Kind.“ Und<br />

für <strong>die</strong>ses Kind tun <strong>die</strong> Buttmis alles. „Wir<br />

stehen morgens um halb sechs auf und<br />

kommen abends nicht vor acht oder neun<br />

Uhr nach Hause.“ Selbst wenn Daniel und<br />

Beatrice Buttmi Urlaub machen, nutzen<br />

sie <strong>die</strong> Reise, um Inspirationen für ihre Arbeit<br />

zu sammeln.<br />

Ob er einen Traum hat, den er noch verwirklichen<br />

möchte? „Ich würde gern mein<br />

eigenes Traumhaus am Meer gestalten“,<br />

sagt Buttmi. Aber es wird noch dauern, bis<br />

er dafür Zeit findet.


5 6 Menschen & Märkte<br />

»von sEinEr natur hEr<br />

MüsstE iM WirtschaFtslEbEn<br />

dEr MEnschEn<br />

brüdErlichKEit hErrschEn,<br />

iM untErschiEd zu<br />

FrEihEit iM gEistEslEbEn<br />

und glEichhEit iM rEchtslEbEn.<br />

auch WEnn Wir<br />

20 JahrE<br />

soFtWarE ag –<br />

stiFtung<br />

aktion „anstiften“ in der stadt darmstadt und im landkreis darmstadt- <strong>die</strong>burg<br />

oFFEnKundig hEutE noch<br />

WEit EntFErnt sind von<br />

diEsEr bEWusstEn brüdEr-<br />

lichKEit, so Muss Man<br />

ErFahrbarE bEisPiElE<br />

Für diE zuKunFt dEr WElt<br />

sEtzEn.«<br />

der Stifter dr. h. c. Peter Schnell<br />

<strong>So</strong>ziales Engagement beginnt vor der eigenen<br />

Haustür. Davon ist <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG –<br />

Stiftung seit ihrer Gründung überzeugt<br />

und lebt <strong>die</strong>ses Credo mit zahlreichen<br />

Projekten vor: Ob Diesterweg-Stipendium<br />

für Kinder und ihre Eltern, das Circus<br />

Projekt Waldoni oder das Projekt „Haus<br />

Lebensweg“ auf dem Hofgut Oberfeld in<br />

Kooperation mit „Echo hilft“. Insgesamt<br />

680.000 Euro kamen hier zusammen. Die<br />

eine Hälfte spendeten ECHO-Leser, <strong>die</strong><br />

andere Hälfte legte <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />

drauf.<br />

Nach zwanzig Jahren der vielfältigsten<br />

Projektbegleitungen besteht genügend<br />

Grund, mit Dankbarkeit auf <strong>die</strong> wertvolle<br />

Zusammenarbeit mit den Projektpartnern<br />

zurückzublicken. Für ihr Jubiläum in<br />

Fotos: Colin<br />

<strong>die</strong>sem Jahr hat sich <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG –<br />

Stiftung daher eine besonders originelle<br />

Idee ausgeliehen: <strong>die</strong> Aktion „Anstiften“.<br />

Vorbild ist das Projekt der Körber-Stiftung<br />

aus dem Jahr 2009: Die Körber-Stiftung<br />

stellte zu ihrem 50-jährigen Bestehen<br />

als Impulsgeberin 250.000 Euro zur Verfügung,<br />

um 50 innovative gemeinnützige<br />

Projekte aus Hamburg mit jeweils 5.000<br />

Euro zu unterstützen. Für jedes der 50<br />

Projekte suchte <strong>die</strong> Stiftung ein Partnerunternehmen<br />

aus der Hamburger Wirtschaft,<br />

welches weitere 5.000 Euro dazugab. Eine<br />

unabhängige Jury wählte aus der Vielzahl<br />

der eingehenden Bewerbungen 50 Engagement-Partnerschaften<br />

aus.<br />

Nach <strong>die</strong>sem Muster soll es auch in<br />

Darmstadt laufen. Mit der Aktion möchte<br />

<strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung in Darmstadt<br />

und im Landkreis Darmstadt-Dieburg von<br />

Mitte März bis Ende April Unternehmen<br />

mit gemeinnützigen Initiativen oder Einrichtungen<br />

so in Kontakt bringen, dass<br />

es zu einem Spendenversprechen über<br />

5.000 Euro kommt. Eine mehrköpfige<br />

fachkundige Jury, deren Vorsitz der bekannte<br />

Schauspieler Walter Renneisen<br />

übernommen hat, wählt dann Anfang Mai<br />

aus den eingegangenen Bewerbungen 20<br />

besonders innovative Engagement-Partnerschaften<br />

aus.<br />

Den auserwählten Initiativen oder Einrichtungen<br />

doppelt <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />

<strong>die</strong> zugesagte Spende, sodass jedes ausgewählte<br />

Projekt 10.000 Euro erhält, und<br />

somit ein Innovationskapital von insge-


samt 200.000 Euro in der Stadt und im<br />

Landkreis als Anschub für gute Projekte<br />

zur Wirkung kommt. „Wichtig ist uns das<br />

Miteinander von Stadt und Landkreis.<br />

Nicht nur Darmstädter Betriebe sind eingeladen<br />

mitzumachen. Auch solche aus dem<br />

Umland sind herzlich willkommen“, sagt<br />

Walter Hiller, Direktor für Kommunikation<br />

und internationale Beziehungen der <strong>So</strong>ftware<br />

AG – Stiftung. Die Aktion Anstiften,<br />

zu der es eine Ergebnisdokumentation geben<br />

wird, findet ihren Höhepunkt und Abschluss<br />

am 15. Juni in einem Jubiläumsfestakt<br />

in der Darmstädter Orangerie.<br />

Die Me<strong>die</strong>npartner (Darmstädter Echo,<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong>) werden <strong>die</strong> Aktion über<br />

den gesamten Zeitraum begleiten. Teilneh-<br />

»Wir hElFEn ProJEKtPartnErn<br />

dabEi, ihrEn iMPuls<br />

vErantWortlich und hEilsaM<br />

Für andErE MEnschEn und<br />

unsErE lEbEnsgrundlagEn<br />

uMzusEtzEn.«<br />

mende Unternehmen werden zudem auf<br />

den Info-Broschüren, auf Flyern und unter<br />

der Rubrik „Anstiften“ auf der Homepage<br />

der <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung dargestellt. Da<br />

der offizielle Beginn der Aktion erst Mitte<br />

März ist, bietet sich schnell entschlossenen<br />

Anstiftern ein vorteilhafter „Frühbuchervorteil“,<br />

denn sie sind als erste auf den<br />

Kommunikationsmitteln präsent.<br />

Der Grundgedanke der Aktion sollte jedoch<br />

Motivation genug für Unternehmen<br />

sein, sich zu melden: als Anstifter hier<br />

vor Ort, in der Region, um Menschen in<br />

Projekten von gemeinnützigen Initiativen<br />

und gesellschaftlich engagierten Gruppen<br />

Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Damit ist<br />

jeder von Anfang an ein Gewinner.<br />

aKtion »anstiFtEn«<br />

Zeitplan<br />

hintErgrund<br />

<strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />

Menschen & Märkte 5 7<br />

14. März: start der initiative<br />

bis 30. April: bewerbungsfrist für Projekte<br />

und unternehmungen<br />

Anfang Mai: Jury-Entscheidung<br />

Zweite Mai-Hälfte: besuch und Publizierung<br />

der ausgewählten Kooperationspartner<br />

15. Juni: abschluss-Fest in der orangerie,<br />

darmstadt, mit Präsentation ausgewählter<br />

Engagement-Partnerschaften<br />

Es war im Jahr 1992, als Peter schnell, der<br />

Mitbegründer der software ag, in anderer<br />

Weise unternehmerisch tätig sein wollte<br />

und <strong>die</strong> software ag – stiftung begründete.<br />

Mit dem börsengang in 1999 ergab sich <strong>die</strong><br />

finanzielle grundlage für den Erwerb des sitzes<br />

der stiftung in darmstadt-Eberstadt.<br />

Mit den zur verfügung stehenden Erträgen<br />

werden seither in einem weiten Förderspektrum<br />

von bildung und Erziehung bis zur<br />

Wissenschaftsförderung im bereich der ökologischen<br />

landwirtschaft oder der Komplementärmedizin<br />

„heilsame impulse“ gesetzt.<br />

als eine der großen Förderstiftungen in<br />

deutschland hat <strong>die</strong> software ag – stiftung<br />

zahlreiche Projekte in Europa und brasilien<br />

unterstützt, in denen initiative Menschengruppen<br />

für soziale notwendigkeiten verantwortung<br />

übernommen und ihre Kompetenz<br />

eingebracht haben.<br />

<strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />

Am Eichwäldchen 6<br />

64297 darmstadt<br />

Kontakt in der Stiftung:<br />

Walter Hiller<br />

telefon 06151 / 91665-144<br />

stiftung@sagst.de<br />

Nähere Infos in Kürze unter<br />

www.sagst.de


5 8 Menschen & Märkte<br />

von darMstadt<br />

übEr WEitErstadt<br />

nach Paris<br />

der Weg des Weiterstädter it-<strong>die</strong>nstleisters devoteam danet<br />

Fotos: devoteam danet<br />

»iM rücKblicK War diE<br />

EntschEidung Pro<br />

dEvotEaM goldrichtig.<br />

Wir KonntEn uns dEutlich<br />

bEssEr aM MarKt<br />

auFstEllEn. auF unsErEr<br />

listE stEhEn nEuE<br />

intErnationalE KundEn<br />

und ProJEKtE, zudEM ist<br />

unsEr lEistungsangEbot<br />

aKtuEllEr dEnn JE.«<br />

Jürgen Hatzipantelis,<br />

Geschäftsführer<br />

der Weiterstädter<br />

devoteam danet GmbH<br />

Neue Anbieter, neue Technologie, neue Anforderungen<br />

der Kunden – in der Informations-<br />

und Kommunikationsbranche ist das Tempo<br />

seit Jahren immens hoch. Wer sich in einem<br />

solchen Markt als Dienstleister behauptet,<br />

muss bereit sein, das Tempo mitzugehen, agil<br />

zu bleiben und immer wieder neue Wege zu<br />

gehen. <strong>So</strong> wie der Weiterstädter IT-Dienstleister<br />

Devoteam Danet, der wieder den<br />

Wachstumskurs aufgenommen hat.<br />

Jedes Unternehmen hat seine eigene Geschichte.<br />

„Unsere ist mit einer Rallye<br />

vergleichbar“, erläutert Jürgen Hatzipantelis,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Devoteam Danet GmbH. „Wir konnten auf<br />

unserem Weg Vollgas fahren, mussten aber<br />

hin und wieder auch Rückschläge verkraften.<br />

Unter dem Strich haben wir das Ziel<br />

jedoch immer erreicht.“<br />

Die Geschichte von Devoteam Danet begann<br />

vor über 30 Jahren in Darmstadt.<br />

Genauer gesagt am 30. Oktober 1981 – als<br />

Ausgründung aus der GSI-Datel GmbH<br />

mit den Gesellschaftern Deutsche Bundespost,<br />

Siemens, Nixdorf und AEG. Damals<br />

noch unter Danet firmierend, war das<br />

Unternehmen Wegbereiter für <strong>die</strong> offene<br />

Datenkommunikation. Mit dem Projekt<br />

„Home Banking über Btx-Terminal“ für<br />

<strong>die</strong> Deutsche Bundespost machte Danet<br />

erstmals auf sich aufmerksam. Der Durchbruch<br />

am Markt gelang mit der Einführung<br />

von Abrechnungssystemen im Telekommunikationsmarkt.<br />

In den folgenden Jah-<br />

ren entwickelte sich das Unternehmen rasant.<br />

Es zog nicht nur von Darmstadt nach<br />

Weiterstadt, sondern expan<strong>die</strong>rte auch in<br />

<strong>die</strong> USA, Österreich, Litauen, Schweiz,<br />

Frankreich und England. 2002 änderte sich<br />

<strong>die</strong> Nachfrage am Markt, der Wettbewerb<br />

nahm deutlich zu und <strong>die</strong> Umsätze sanken.<br />

Danet blieb im Geschäft, auch wenn einige<br />

Jahre der Konsoli<strong>die</strong>rung folgten.<br />

MIt NEuEM tEAM GAS GEBEN<br />

Ein neuer Wind wehte 2009. Zu Beginn<br />

jenes Jahres übernahm einer der führenden<br />

europäischen IT-Dienstleister Danet. Seitdem<br />

haben <strong>die</strong> Weiterstädter als deutsche Landesgesellschaft<br />

der französischen Devoteam<br />

Gruppe eine neue Identität und eine neue<br />

Aufgabe. „Wir haben von heute auf<br />

morgen einen neuen Motor bekommen“,<br />

so Hatzipantelis. „Dies ist <strong>die</strong> beste Chance,<br />

um wieder wachsen zu können.“ Der Start<br />

war nicht einfach, da der IT-Markt wenig<br />

später <strong>die</strong> Finanz- und Wirtschaftskrise<br />

deutlich zu spüren bekam. Dafür gelang den<br />

Weiterstädtern in nur sechs Monaten <strong>die</strong><br />

Integration in <strong>die</strong> Devoteam Gruppe. Heute,<br />

drei Jahre später, ist vieles in der Gruppe<br />

standardisiert, aber manche Prozesse haben<br />

eine lokale Ausprägung – sei es in Deutschland<br />

oder in anderen Devoteam-Landesgesellschaften.<br />

„Die Kunst liegt darin, das<br />

richtige Maß zu finden“, so Hatzipantelis.<br />

Devoteam hat sich bewusst für ein kontinuierliches<br />

Change Management entschieden.<br />

Die IT-Berater wollen auf ihrem Weg alle


Mitarbeiter mitnehmen. Dazu braucht es neben<br />

einer klaren Vision der Unternehmensleitung<br />

und einem langfristigen Plan auch <strong>die</strong> Einsicht<br />

aller Beteiligten. Die Mitarbeiter sollen<br />

<strong>die</strong> Entwicklungen und damit einhergehen de<br />

Veränderungen als etwas Positives erkennen<br />

und als Chance wahrnehmen. Nur so eröffnet<br />

sich <strong>die</strong> Möglichkeit, gemeinsam etwas<br />

besser zu machen als bisher.<br />

BEIM KuNdEN IM RENNEN BLEIBEN<br />

Aktuell passt <strong>die</strong> deutsche Landesgesellschaft<br />

ihr Leistungsangebot für ihre<br />

Kunden an. Auf der einen Seite werden<br />

etablierte Beratungsleistungen aus<br />

Deutschland weiterentwickelt. <strong>So</strong> gehört<br />

Devoteam Danet bereits heute in den Bereichen<br />

Identity Management, Kundenbeziehungsmanagement<br />

oder Enterprise<br />

Portfolio Management zu den führenden<br />

Dienstleistern auf dem deutschen Markt.<br />

Gleichzeitig greifen <strong>die</strong> Berater aber auch<br />

neue Themen wie Enterprise Service Management,<br />

Enterprise Content Management<br />

und Mobility aus der Gruppe auf<br />

und positionieren <strong>die</strong>se stärker bei ihren<br />

Kunden. Dabei können <strong>die</strong> Berater auf das<br />

Know-how und <strong>die</strong> Erfahrungen der internationalen<br />

Kollegen zurückgreifen. <strong>So</strong><br />

präsentierten sie vor kurzem zum Beispiel<br />

bei einem deutschen Markenhersteller eine<br />

Be<strong>die</strong>nungsanleitung als mobile App. Dies<br />

wäre für <strong>die</strong> Weiterstädter als eigenständige<br />

Einheit nur schwer möglich gewesen bzw.<br />

sie hätten erheblich investieren müssen.<br />

„Im Rückblick war <strong>die</strong> Entscheidung pro<br />

Devoteam goldrichtig“, zieht Hatzipantelis<br />

Bilanz. Seiner Meinung nach gelang es,<br />

sich deutlich besser am Markt aufzustellen.<br />

Auf der Liste stünden neue internationale<br />

Kunden und Projekte, zudem sei das Leistungsangebot<br />

aktueller denn je. Aber auch<br />

auf dem Arbeitsmarkt seien <strong>die</strong> Auswirkungen<br />

zu spüren. Devoteam Danet wächst<br />

wieder und sucht aktuell viele neue Mitarbeiter.<br />

„Diesen können wir eine attraktive<br />

Arbeitsumgebung und soziale Netzwerke<br />

fürs Büro bieten – damit sind wir für High<br />

Potentials attraktiv. Mit neuen, jungen<br />

Mitarbeitern wollen wir noch mehr bewegen.“<br />

<strong>So</strong> wie das bei Devoteam Danet<br />

schon seit drei Jahrzehnten der Fall ist.<br />

Das ist in der IT-Branche eine lange Reise.<br />

IT-BUCH RHEIN-MAIN-NECKAR<br />

Menschen & Märkte 5 9


6 0 veranstaltungen & Kongresse<br />

it&MEdia 2012<br />

<strong>die</strong> neue Fachmesse im darmstadtium geht mit prominenter unterstützung an den start<br />

<strong>die</strong> It& Media wird am<br />

30. Mai 2012 um 9.30 uhr<br />

offiziell eröffnet.<br />

Neben der Messe mit mehr<br />

als 140 Ausstellern auf<br />

rund 2000 Quadratmetern<br />

erwartet <strong>die</strong> Besucher ein<br />

Kongress mit Vorträgen<br />

und Podiumsdiskussionen<br />

sowie ein Live-talk mit<br />

dem Hessischen Rundfunk<br />

hr-iNFo. <strong>die</strong> Messe kostet<br />

12,- Euro Eintritt. Studenten<br />

und Schüler zahlen 4,-Euro.<br />

In Darmstadt, dem Zentrum der deutschen<br />

<strong>So</strong>ftwareindustrie, geht am 30. und 31.<br />

Mai 2012 erstmals <strong>die</strong> neue Fachmesse<br />

„IT&Media“ an den Start. Dort stellen<br />

sich mehr als 140 Unternehmen 3000 erwarteten<br />

Besuchern vor. Die Messe richtet<br />

sich an mittelständische Unternehmen aus<br />

der Region Rhein-Main-Neckar. Im Fokus<br />

stehen aktuelle Fragestellungen zu Cloud<br />

Computing, <strong>So</strong>cial Media, IT-Sicherheit<br />

und mobile Strategien sowie übergreifende<br />

Themen wie der Fachkräftemangel oder<br />

Kostendruck im Mittelstand.<br />

Mit dem neuen Konzept der IT&Media<br />

richten wir uns ganz klar an <strong>die</strong> Entscheider<br />

mittelständischer Unternehmen<br />

aus der Region Rhein-Main-Neckar“, erklärt<br />

Michael Mattis, Geschäftsführer der<br />

AMC24 GmbH & Co. KG und Veranstalter<br />

der IT&Media 2012. „Damit sich <strong>die</strong><br />

IT&Media als Drehscheibe für innovative<br />

IT-Lösungen etablieren wird, arbeiten <strong>die</strong><br />

wichtigsten Partner aus Politik, Wissenschaft<br />

und Wirtschaft in der Region Hand in Hand.“<br />

Als Schirmherrin für <strong>die</strong> regionale Fachmesse<br />

konnte Brigitte Zypries, Bundestagabgeordnete<br />

für den Wahlkreis Darmstadt<br />

und Justizministerin a.D., gewonnen werden.<br />

Sie überzeugte vor allem das neue<br />

Format und <strong>die</strong> Ausrichtung auf kleine Unternehmen.<br />

Auch <strong>die</strong> Stadt Darmstadt steht<br />

hinter der regionalen Messe. „Mit der ersten<br />

IT&Media im darmstadtium zeigt sich,<br />

wie stark und agil <strong>die</strong> IKT-Branche in der<br />

Rhein-Main-Neckar-Region ist. Allen Besuchern<br />

und Ausstellern wünsche ich zwei<br />

gewinnbringende Messe- und Kongresstage“,<br />

so Jochen Partsch, Oberbürgermeister<br />

der Wissenschaftsstadt Darmstadt.


ProMinEntE untErstützung:<br />

schirMhErrin brigittE zYPriEs,<br />

bundEstagabgEordnEtE Für dEn<br />

WahlKrEis darMstadt, und JochEn<br />

Partsch, obErbürgErMEistEr dEr<br />

WissEnschaFtsstadt darMstadt<br />

Weitere Fürsprecher der IT&Media<br />

sind <strong>die</strong> IHK Darmstadt mit dem Unternehmensnetzwerk<br />

IT FOR WORK, das<br />

<strong>So</strong>ftware-Cluster, der Bundesverband<br />

mittelständische Wirtschaft (BVMW),<br />

<strong>die</strong> Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-<br />

Main und <strong>die</strong> Technische Universität<br />

Darmstadt.<br />

Die klare Ausrichtung sowie der regionale<br />

Bezug der neuen Fachmesse kommen<br />

nicht von ungefähr. Zum Auftakt der neuen<br />

Fachmesse führte der BVMW unter<br />

mittelständischen Unternehmen eine Umfrage<br />

durch. Diese sollte Aufschluss darüber<br />

geben, was sich <strong>die</strong> Unternehmen von<br />

einer neuen Fachmesse versprechen. Eine<br />

regionale Fachmesse wie <strong>die</strong> IT&Media<br />

müsse ein breites und branchenübergreifendes<br />

Themenspektrum abdecken, so der<br />

Tenor der Befragten.<br />

Auf <strong>die</strong>ser Grundlage hat sich der Veranstalter<br />

der IT&Media entschlossen, vor<br />

allem Geschäftsführern, Vorständen, IT-<br />

Entscheidern und -Professionals im Zentrum<br />

der deutschen <strong>So</strong>ftwareindustrie eine<br />

neue Plattform zu bieten, auf der sie sich<br />

schnell und zielgerichtet über neue Lösungen<br />

und Trends in der IT informieren können.<br />

Die IT& Media gibt Antworten auf<br />

aktuelle Fragen zu Cloud Computing, Virtualsierung,<br />

<strong>So</strong>cial Media, IT-Sicherheit<br />

und mobile Strategien. Sie widmet sich<br />

zudem übergreifenden Themen wie dem<br />

Fachkräftemangel oder dem Kostendruck<br />

in den Unternehmen und will Antworten<br />

für <strong>die</strong>se Herausforderungen geben.<br />

Darmstadt und das Thema IT passen<br />

hervorragend zusammen. Der <strong>So</strong>ftware-<br />

Cluster Rhein-Main-Neckar gehört zu<br />

den weltweit leistungsstärksten und größten<br />

IKT-Netzwerken von Herstellern,<br />

Dienstleistern, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen<br />

sowie Anwendern.<br />

Dass mit dem darmstadtium<br />

auch ein passender<br />

Veranstaltungsort gefunden<br />

wurde, der eine gute Infrastruktur<br />

und ein modernes<br />

Umfeld miteinander<br />

vereint, ist ein<br />

gutes Argument für<br />

den Erfolg der neuen<br />

Fachmesse. Der<br />

Messeveranstalter<br />

erwartet rund 3000<br />

Besucher aus der<br />

Region Rhein-Main-<br />

Neckar.<br />

veranstaltungen & Kongresse 6 1<br />

Werben auf und mit der IT&Media<br />

darmstadt. <strong>die</strong> it&Media findet im zentrum<br />

des weltbekannten silicon-valley<br />

Europe statt, dem it-cluster rhein-Mainneckar<br />

statt. auf der Messe wird ein anbieter/anwender<br />

Matching angeboten,<br />

bei dem aussteller direkt auf ihre Kunden<br />

treffen. aber nicht nur dort. unternehmen<br />

können sich in der sonderbeilage zur<br />

it&Media und im <strong>WirtschaftsEcho</strong> direkt<br />

der passenden zielgruppe präsentieren.<br />

auch das redaktionelle umfeld stimmt,<br />

denn das leitthema der nächsten ausgabe<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s dreht sich um <strong>die</strong><br />

Welt der digitalen unternehmen. dazu gibt<br />

es attraktive Kombinations-angebote. Eine<br />

preiswerte Möglichkeit, sich der passenden<br />

zielgruppe in einem optimalen redaktionellen<br />

umfeld zu präsentieren. Mit einer anzeige<br />

und/oder einem artikel über sich und<br />

ihre leistungen machen sie zusätzlich auf<br />

sich aufmerksam und nutzen <strong>die</strong> veranstaltung<br />

optimal.<br />

detaillierte auskunft dazu gibt ihnen gerne:<br />

Herr Michael Mattis – It&Media<br />

telefon 06151/5007354<br />

Fax 06151/9500660<br />

kontakt@itandmedia.de<br />

oder info@amc24.de<br />

Alexander Götz – <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

telefon 06151/387540<br />

Fax 06151/387525<br />

service@wirtschaftsecho.de


6 2 veranstaltungen & Kongresse<br />

FachKräFtEsichErung –<br />

viElE WEgE<br />

stEhEn oFFEn<br />

in südhessen führen viele Wege<br />

zum begehrten ausbildungs- oder<br />

stu<strong>die</strong>nplatz. Einige davon<br />

verknüpfen in vernetzter<br />

Form schulische berufsorientierungsaktivitäten<br />

mit betrieblichen beratungsangeboten.<br />

Mit<br />

hilfe von gütesiegelinitiative,Kompetenzfeststellungsverfahren,<br />

berufswahlpass und olovstrategie<br />

können schulen<br />

und schüler erfolgreich den<br />

übergang in <strong>die</strong> berufs- und<br />

arbeitswelt gestalten.<br />

Zu den besonders nachgefragten und von<br />

den Unternehmerverbänden Südhessen geförderten<br />

und koordinierten Informationsangeboten<br />

gehören <strong>die</strong> Nacht der Ausbildung,<br />

der Ausbildungsinfotag und das<br />

InfoMobil der Metall- und Elektro-Industrie.<br />

Nacht der Ausbildung Darmstadt<br />

nach einer erfolgreichen Pilotveranstaltung im<br />

März 2011, findet am 9. März 2012 von 17 bis<br />

23 uhr <strong>die</strong> zweite nacht der ausbildung statt.<br />

Für <strong>die</strong> nacht der ausbildung öffnen wieder elf<br />

darmstädter unternehmen für interessierte<br />

schülerinnen und schüler sowie deren Familien<br />

und Freunde ihre türen. besucher bekommen<br />

direkt vor ort Einblicke in den ausbildungsalltag<br />

und können sich mit azubis und ausbildern austauschen,<br />

ihre bewerbungsunterlagen checken<br />

lassen oder ein simuliertes bewerbungsgespräch<br />

führen.<br />

Ein kostenloser shuttlebus transportiert <strong>die</strong> besucher<br />

schnell, einfach und sicher zwischen den<br />

unternehmen.<br />

vor dem eigentlichen Event öffnet <strong>die</strong> agentur<br />

für arbeit darmstadt von 14 bis 17 uhr das biz.<br />

vorgestellt werden <strong>die</strong> ausbildungsbezogenen<br />

<strong>die</strong>nstleistungen. auch hier ist ein check der<br />

bewerbungsmappen möglich.<br />

www.nachtderausbildung-darmstadt.de


Ausbildungsinfotag<br />

www.unternehmerverbaende-suedhessen.de<br />

speziell an <strong>die</strong> Jahrgangsstufen 8 und 9 sowie an<br />

oberstufenschüler richtet sich der ausbildungsinfotag,<br />

der alljährlich im berufsschulzentrum<br />

nord in darmstadt stattfindet.<br />

in entspannter atmosphäre treffen <strong>die</strong> schüler<br />

auf ausbilder, Personalverantwortliche und Experten<br />

aus verbänden, betrieben, beruflichen<br />

schulen, Kammern, der agentur für arbeit und<br />

dem bildungswerk der hessischen Wirtschaft.<br />

der Mehrwert für <strong>die</strong> besucher liegt nicht nur<br />

darin, dass sie all ihre Fragen zu den themen<br />

berufswahl, ausbildungssuche, duale stu<strong>die</strong>ngänge,<br />

vollschulische berufsausbildung, anforderungsprofile<br />

oder bewerbungsverfahren stellen<br />

können, sondern auch darin, dass sie bereits früh<br />

Kontakt zu unternehmensvertretern und bewerbungsfachleuten<br />

knüpfen können. <strong>die</strong>s hilft, <strong>die</strong><br />

chancen für einen erfolgreichen berufseinstieg<br />

zu verbessern. der ausbildungs infotag findet<br />

am 23. März 2012 von 9 bis 14 uhr bereits zum<br />

14. Mal statt und ist eine Kooperation der Wissenschaftsstadt<br />

darmstadt, des landkreises<br />

darmstadt-<strong>die</strong>burg, des staatlichen schulamts<br />

und der vereinigung der hessischen unternehmerverbände<br />

(vhu), geschäftsstelle darmstadt<br />

und südhessen.<br />

auch <strong>die</strong> bergstraße verfügt über einen eigenen<br />

ausbildungsinfotag, der in <strong>die</strong>sem Jahr<br />

am 7. november in der heinrich-Metzendorfschule<br />

in bensheim stattfindet.<br />

InfoMobil<br />

der Metall- und Elektro-Industrie<br />

als bindeglied zwischen schule und Wirtschaft<br />

ist das infoMobil der Metall- und Elektro-industrie<br />

seit 1988 bundesweit auf tour und stellt<br />

deutschlands größten industriezweig in seiner<br />

ganzen (ausbildungs-)vielfalt vor. das infoMobil<br />

richtet sich nicht nur an schüler, auch lehrkräfte<br />

profitieren von der 18 Meter langen berufsinformationsquelle,<br />

<strong>die</strong> oftmals den ersten Kontakt<br />

zur branche und ihren berufen darstellt.<br />

zur modernen ausstattung gehören elektronische<br />

arbeitsplätze, computergesteuerte Werkzeugmaschinen,<br />

ein Multimedia-terminal und<br />

eine ausbildungsinfothek. zudem geben Experten<br />

wertvolle tipps für <strong>die</strong> berufswahl. <strong>die</strong><br />

„längste berufsberatung der Welt“ macht spaß,<br />

und hilft schülern aus 8. und 9. Klassen ihr<br />

Wissen über ausbildungsberufe zu erweitern<br />

und <strong>die</strong> richtige berufswahl zu treffen.<br />

<strong>die</strong> bezirksgruppe darmstadt und südhessen<br />

von hEssEnMEtall schickt das infoMobil alljährlich<br />

an südhessische schulen aller schulformen.<br />

das M+E–infoMobil ist außerdem bei<br />

den hochschul- und berufsinformationstagen<br />

(hobit), den ausbildungsinfotagen und der nacht<br />

der ausbildung in der region im Einsatz.<br />

Vielfältiges Engagement<br />

<strong>die</strong> unternehmerverbände südhessen engagieren<br />

sich seit Jahren im bereich ausbildung<br />

und studium und arbeiten intensiv mit unternehmen,<br />

schulen und hochschulen aus der<br />

region zusammen. <strong>die</strong> herangehensweise ist<br />

dabei vielfältig und reicht von berufsmessen wie<br />

den hochschul- und berufsinformationstagen<br />

(hobit), dem infotag, <strong>die</strong> nacht der ausbildung<br />

und dem girls‘ day bis hin zu rollenden berufsberatungen<br />

wie dem infoMobil der Metall- und<br />

Elektro-industrie und dem azubimobil.<br />

Mit dem 2011 gegründeten arbeitskreis hochschule-Wirtschaft<br />

bietet der verband eine Plattform<br />

des austauschs zwischen hochschulen,<br />

Wirtschaft, stu<strong>die</strong>nabsolventen und betrieblichen<br />

Fachabteilungen. durch betriebsexkursionen,<br />

Wissens- und technologietransfer sowie Praktika<br />

und stu<strong>die</strong>narbeiten werden neue zugänge<br />

zu arbeitsstellen geschaffen und effizient <strong>die</strong><br />

südhessische Fachkräfteförderung unterstützt.<br />

auch im World Wide Web sind <strong>die</strong> unternehmerverbände<br />

südhessen aktiv. neben der<br />

ausbildungsinfothek, <strong>die</strong> ausbildungs- und<br />

Praktikumsplätze sowie Plätze für duale stu<strong>die</strong>ngänge<br />

südhessischer unternehmen aufzeigt<br />

und berufs profile vorstellt, werden auch auf<br />

der Facebookseite „sprungbrett südhessen“ <strong>die</strong><br />

themen ausbildung und duales studium aktiv<br />

behandelt.


6 4 veranstaltungen & Kongresse<br />

WEttbEWErb<br />

<strong>die</strong> arbeitskreise schulEWirtschaFt südhessen und das <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

wollen schülerzeitungsredakteure fordern und fördern<br />

dAS ZIEL<br />

Aufgabe des Wettbewerbs ist <strong>die</strong> Nachberichterstattung<br />

zur Nacht der Ausbildung<br />

2012.<br />

Hierzu soll ein zweiseitiger Bericht für<br />

das <strong>WirtschaftsEcho</strong> verfasst werden, der<br />

maximal 8.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen)<br />

enthält und durch vier bis fünf Bilder<br />

visualisiert wird.<br />

dER INHALt<br />

Wie der Artikel verfasst und geschrieben<br />

wird, das bleibt der Kreativität der Schülerzeitungsredakteure<br />

überlassen. Wichtig<br />

ist, dass <strong>die</strong> Zeichenzahl eingehalten wird<br />

und es dazu aussagekräftige Bilder gibt.<br />

Die Artikel können als Einzelarbeit oder<br />

auch im Team erstellt werden.<br />

dIE uMSEtZuNG<br />

Die zweite Nacht der Ausbildung in Darmstadt<br />

findet am 9. März 2012 in zahlreichen<br />

Darmstädter Betrieben statt (mehr Infos<br />

unter www.nachtderausbildung-darmstadt.<br />

de). Danach haben <strong>die</strong> Teilnehmer rund<br />

zwei Wochen Zeit, um bis zum 22.3.2012<br />

den Bericht zu verfassen. In der zweiten<br />

Ausgabe des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s (Erscheinungstermin<br />

ist der 19. April 2012) werden<br />

<strong>die</strong> Preisträger vorgestellt und der Bericht<br />

der Gewinnerschule veröffentlicht.<br />

dIE PREISE<br />

Belohnt wird <strong>die</strong> Schülerzeitunsgredaktion<br />

der Siegerschule mit einem Laptop<br />

und dem Layout-Programm QuarkXPress<br />

(Einzelplatzlizenz). Auch für <strong>die</strong> Plätze<br />

Interessenten können<br />

sich für den Wettbewerb<br />

bei den Arbeitskreisen<br />

SCHuLEWIRtSCHAFt<br />

Südhessen schriftlich<br />

anmelden unter:<br />

unternehmerverbände<br />

Südhessen<br />

Presse- und<br />

öffentlichkeitsarbeit<br />

Postfach 11 01 64<br />

64216 darmstadt<br />

klehmann@vhu.de<br />

Anmeldeschluss:<br />

5. März 2012<br />

Abgabetermin:<br />

22. März 2012<br />

2 und 3 wird es attraktive Preise geben.<br />

Neben den Preisen bietet <strong>die</strong> ECHO Kreativplanung<br />

als Verlag und Herausgeber des<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong>s einen Workshop an, in<br />

dem Schülerzeitungsredakteure (aber auch<br />

alle anderen interessierten Schüler) Tipps<br />

und Ratschläge (vom Verfassen eines Textes<br />

bis hin zur Vermarktung eines Titels)<br />

zur Zeitungsproduktion erhalten. Datum<br />

und Veranstaltungsort werden zu einem<br />

späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.<br />

Eine fachkundige Jury wird <strong>die</strong> eingereichten<br />

Arbeiten bewerten. Die Ergebnisse<br />

dürfen vom <strong>WirtschaftsEcho</strong> und den<br />

Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT<br />

Südhessen redaktionell verwendet werden.<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.


LEBEN<br />

veranstaltungen & Kongresse 6 5<br />

01.04. Innenstadt Darmstadt „Darmstädter Frühling“ – verkaufsoffener <strong>So</strong>nntag von 13 – 19 Uhr<br />

KuNSt & KuLtuR<br />

29.01. bis 29.04. Kunsthalle Darmstadt SCHLACHTPUNK – Malerei der Achtziger Jahre<br />

11.03. darmstadtium Kikeriki-Theater „Der Deppenkaiser“ zugunsten „Echo hilft“<br />

31.03. und 01.04. darmstadtium 8. Weitsicht, Multivisions-Festival<br />

06.04. darmstadtium Konzertchor Darmstadt, Karfreitagskonzert<br />

SPoRt<br />

29.02. bis 11.03. Chiemgau Arena, Ruhpolding Biathlon Weltmeisterschaften<br />

29.02. Weser Stadion, Bremen Fußball-Länderspiel: Deutschland – Frankreich<br />

03.03. bis 04.03. Ofterschwang, Deutschland Ski Alpin Weltcup Frauen, Riesenslalom und Slalom<br />

04.03. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – 1.FC Saarbrücken<br />

17.03. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – FC Heidenheim<br />

25.03. bis 01.04. Westfalenhalle, Dortmund Tischtennis-Weltmeisterschaft für Mannschaften<br />

31.03. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – SpVgg. Unterhaching<br />

05.04. bis 08.04. National Golf Club Golf, Augusta/USA The Masters<br />

11.04. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – RW Oberhausen<br />

MESSEN<br />

da lohnt Ein bEsuch<br />

unser veranstaltungskalender zeigt eine auswahl an<br />

interessanten terminen bis zum Erscheinen der nächsten ausgabe<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s am 19. april 2012:<br />

01.03. darmstadtium Mauerwerkstage 2012 von Wienerberger:<br />

Zukunftssichere Konzepte für <strong>die</strong> Gebäudeplanung mit Ziegelmauerwerk<br />

10.03. bis 11.03. darmstadtium Silberne Rose 2012, Deutscher Fachverband der Floristen<br />

06.03. bis 10.03. CeBIT, Hannover Die CeBIT ist das weltweit wichtigste und internationalste Ereignis der<br />

digitalen Wirtschaft.<br />

07.03. bis 11.03. ITB, Berlin Die Weltleitmesse des Tourismus präsentiert auf 160 000 m² neue Trends<br />

auf dem Reisemarkt von mehr als 11 000 Aussteller aus rund 180 Ländern.<br />

03.04. bis 05.04. eCarTec, Paris Auf dem Messegelände Porte de Versailles zeigen rund 400 Aussteller ihre<br />

Innovationen und Zukunftsvisionen zur Elektromobilität.<br />

Die Termine stellen nur eine Auswahl der Veranstaltungen im Zeitraum März und April 2012 dar.<br />

Haben wir einen wichtigen Termin verpasst?<br />

Senden Sie uns einen Hinweis auf Ihr Event unter service@wirtschaftsecho.de


EruFlichEr ErFolg<br />

ist ErlErnbar<br />

hochkarätige Experten referieren bei der Echo-akademie<br />

Die Echo-Akademie holt seit Mai 2009<br />

wertvolles Wissen der besten Referenten<br />

Deutschlands nach Darmstadt. Am 7. Mai<br />

2012 starten <strong>die</strong> neuen hochkarätigen Vortragsabende<br />

für kreative Kopfarbeit, effektives<br />

und effizientes Arbeiten.<br />

Fachwissen allein reicht heute nicht mehr<br />

aus, um sich seinen Arbeitsplatz zu sichern,<br />

sich im Wettbewerb durchzusetzen<br />

und letztlich erfolgreich zu sein. Es sind<br />

vor allen <strong>die</strong> soziale, kommunikative und<br />

methodische Kompetenz – <strong>die</strong> so genannten<br />

<strong>So</strong>ft Skills – <strong>die</strong> stärken und ein gutes<br />

Gefühl geben. Diese Schlüsselqualifikationen<br />

bringt <strong>die</strong> Echo-Akademie in Zusammenarbeit<br />

mit dem Kooperationspartner<br />

Sprecherhaus auf <strong>die</strong> Bühne: Dabei werden<br />

<strong>die</strong> Themen unterhaltsam und konzentriert<br />

vermittelt. Das Besondere dabei ist, dass<br />

<strong>die</strong> wichtigen Impulse von den Experten in<br />

jeweils 90 Minuten komprimiert vorgetragen<br />

werden. Das spart Arbeitszeitenausfall<br />

und teure Seminarkosten.<br />

AuS ECHo KoMPEtENZFoRuM<br />

SÜdHESSEN WIRd dIE<br />

ECHo BuSINESS-AKAdEMIE<br />

In der Rubrik „Business + Erfolg“ wird<br />

mit der ECHO Business-Akademie eine<br />

Fortsetzung der erfolgreichen Vortragsreihe<br />

„ECHO Kompetenzforum Südhessen<br />

2011“ geboten. An acht Abenden finden<br />

<strong>die</strong> Vorträge in entspannter Atmosphäre im<br />

Jagdschloss Kranichstein statt.<br />

„Die Echo Zeitungen bieten allen, <strong>die</strong> ihren<br />

beruflichen und privaten Erfolg nicht<br />

dem Zufall überlassen, ein exklusives<br />

Veranstaltungsprogramm. Komprimiertes<br />

Seminarwissen verpackt in unterhaltsame<br />

Abendvorträge“, betont Verleger Dr. Hans-<br />

Peter Bach. Mit den umfassenden Angeboten<br />

der hervorragenden Referenten kann<br />

jeder sein persönliches Fachwissen, seine<br />

Kompetenz erweitern und vertiefen, um<br />

sich so einen Vorsprung im Verdrängungswettbewerb<br />

zu sichern.<br />

7. MAI 2012<br />

SIEGER WERdEN NICHt GEBoREN, <strong>So</strong>NdERN GEMACHt<br />

Martin Limbeck<br />

Bestsellerautor und trainer des Jahres<br />

„langFristig übErholt dEr FlEissigE iMMEr das talEnt!“<br />

<strong>die</strong> dna der champions hat fünf gene: spaß, optimismus, klare ziele, Persönlichkeit<br />

und der Wille zur selbstentwicklung. nur mit der richtigen Einstellung werden wir<br />

dauerhaft zu gewinnern. Kunden kaufen nur von siegern! der zweifache trainer des<br />

Jahres begeistert und motiviert mit praxisnahen strategien.<br />

4. JuNI 2012<br />

dIE HoHE KuNSt dER KAuFVERFÜHRuNG<br />

Business+Erfolg<br />

dr. Hans-Georg Häusel<br />

Bestsellerautor und Experte für Marketing<br />

„MarKEn, ProduKtE odEr sErvicEs, diE KEinE EMotionEn auslÖsEn,<br />

sind Für das gEhirn WErtlos.“<br />

Wertsteigerung von Produkten, Marken und <strong>die</strong>nstleistungen ist nur über Emotionalisierung<br />

möglich. spannend stellt dr. hans-georg häusel <strong>die</strong> neuesten Erkenntnisse der<br />

gehirnforschung für Marketing und verkauf vor und zeigt anhand vieler Fallbeispiele,<br />

was zu beachten ist, wenn man einen logenplatz im gehirn des Kunden besetzen will.<br />

20. AuGuSt 2012<br />

REVoLutIoN 2.0 – WIE CoMPutER uNd INtERNEt uNS<br />

VERäNdERN<br />

Prof. dr. Ewald Wessling<br />

Professor für Neue Kommunikationsformen an der Hochschule Hannover<br />

„das intErnEt braucht siE nicht. siE brauchEn das intErnEt.“<br />

der digitale Wandel trifft jeden: <strong>die</strong> Frage ist nur wann, wie stark und mit welchen<br />

Konsequenzen. Prof. dr. Ewald Wessling stellt begeisternd dar, was uns alle<br />

bewegt, wie wir den überblick behalten, was aktuell trend ist und warum wir von den<br />

„digital natives“ lernen müssen.


10. SEPtEMBER 2012<br />

<strong>So</strong>uVERäNES VERHALtEN IN SCHWIERIGEN GESPRäCHEN<br />

Michael Rossié<br />

Schauspieler, Experte für <strong>die</strong> nonverbale und paraverbale Kommunikation<br />

„WEr an MEnschEn hEruMschnitzt, Macht siE KlEinEr. WEr ihnEn EtWas<br />

zEigt, ÖFFnEt ihnEn nEuE MÖglichKEitEn.“<br />

Keine angst vor plötzlichen angriffen, unfairer Kritik, endlosen diskussionen<br />

und guten ratschlägen. Michael rossié zeigt ihnen, wie sie Konflikte ansprechen,<br />

bedürfnisse erkennen und gemeinsame lösungen finden.<br />

1. oKtoBER 2012<br />

BuSINESSÜBERFLIEGER IM INtERNEt – dIGItALER<br />

ERFoLG<br />

Edgar K. Geffroy<br />

unternehmer, Bestseller-Autor, trendbrecher<br />

„JEtzt ist diE bEstE zEit. Es ist ihrE zEit.<br />

diE WElt ist auF dEr suchE nach businEssübErFliEgErn iM intErnEt.“<br />

Erfahren sie, wie sie als Mensch zur Marke werden und was sie tun müssen,<br />

wenn sie schließlich ein business überflieger sind. Wandeln sie ihre idee in ihr<br />

online-geschäft und somit in ihre finanzielle Freiheit um.<br />

29. oKtoBER 2012<br />

AuSWEItuNG dER KoNSuMZoNE © – WIE MARKEtING<br />

uNSER LEBEN BEStIMMt<br />

Prof. dr. Christian Blümelhuber<br />

Professor für Euromarketing der Freien universität Brüssel<br />

„Was trEibt vErFührEr, stratEgEn und bastlEr an?<br />

diE drittE idEE iM MarKEting.“<br />

sie werden entdecken, welcher starke antrieb sie, ihre Marke und ihre Kunden<br />

zum Erfolg führen kann. der anerkannte Wissenschaftler liefert auf unterhaltsame,<br />

sympathische art anwendungsorientierte Konzepte auf dem Fundament<br />

wissenschaftlicher Erkenntnisse.<br />

26. NoVEMBER 2012<br />

RESPEKt! - WIE SIE BEKoMMEN, WAS SIE WoLLEN<br />

tom Schmitt<br />

Experte für Status-Intelligenz ®<br />

„status-artistEn stEllEn sich auF Führung Ein.“<br />

Es gibt Personen, <strong>die</strong> reißen innerhalb weniger augenblicke jedes gespräch an sich.<br />

andere werden ständig unterbrochen. Wie werden sie zum gewinner in <strong>die</strong>sem<br />

statusspiel? tom schmitt zeigt <strong>die</strong> auswirkungen von status und erklärt, wie sie<br />

mit status-intelligenz ® den eigenen status bewusst und authentisch verändern<br />

können.<br />

17. dEZEMBER 2012<br />

<strong>So</strong>CIAL MEdIA KNIGGE – <strong>So</strong>uVERäN BEI<br />

FACEBooK & Co.<br />

Rainer Wälde<br />

deutschlands Knigge-Experte Nr. 1<br />

„Wir WErdEn als original gEborEn und sollEn originEll lEbEn.“<br />

700 Millionen Menschen nutzen Facebook für ihre tägliche Kommunikation. doch<br />

<strong>die</strong> fließenden übergänge zwischen beruflich und privat überfordern. rainer Wälde<br />

beschäftigt sich intensiv mit den sozialen netzwerken und ihren grenzen.<br />

Für den deutschen Knigge rat hat er einen „social Media Knigge“ entwickelt.<br />

veranstaltungen & Kongresse 6 7<br />

LEBENSLANGES LERNEN KANN <strong>So</strong><br />

EINFACH SEIN<br />

Neben der ECHO Business-Akademie gibt<br />

es noch weitere interessante Abendseminare.<br />

In der Rubrik „Frauen“ findet <strong>die</strong> Vortragsreihe<br />

„ECHO Frauen-Akademie“ statt und<br />

beschäftigt sich ab September mit den<br />

Themen Stressstabilität und Lebensglück,<br />

Rhetorik und Kommunikationsstärke sowie<br />

Persönlichkeit und Durchsetzungskraft.<br />

Ein weiteres Highlight ist <strong>die</strong> Reihe<br />

„ECHO Specials + Highlights“. Im November<br />

und Dezember zeigen Top Referenten<br />

im Duett neue Perspektiven<br />

und mutige Lösungen jenseits des Mainstreams<br />

auf, außerdem stehen Querdenken<br />

und Selbstverwirklichung im Mittelpunkt.<br />

Themen wie Weinseminare, Whisky-Dinner<br />

und Flirt + Cook sind ebenfalls in <strong>die</strong>ser<br />

Rubrik zu finden.<br />

Körper und Geist in Einklang zu bringen<br />

ist <strong>die</strong> Zielsetzung der Reihe „ECHO Gesundheits-Akademie“<br />

in der Rubrik „Gesundheit<br />

+ Geist“. Die Vorträge beginnen<br />

ab Mai zu den Themen Lebenskraft &<br />

Vitalität, Ernährung, persönliche Bestleistung<br />

und Stressmanagement.<br />

Das hochwertige Angebot der Echo-Akademie<br />

wird in <strong>die</strong>sem Jahr ergänzt durch<br />

<strong>die</strong> vierteilige Schülerreihe „ECHO Kinder-Akademie“<br />

der Rubrik „Kinder + Jugend“.<br />

Vermittelt werden Lerntechniken,<br />

Lernmethoden und Lernwerkzeug sowie<br />

Lernmotivation.<br />

Jeden einzelnen Vortrag der Seminarreihe<br />

ECHO Business-Akademie können Teilnehmer<br />

ab 60 Euro buchen. Je nach Anzahl<br />

der Tickets sind <strong>die</strong> weiteren Preise<br />

gestaffelt. Inhaber der Echo-AboCard und<br />

Kunden der Volksbank Darmstadt • Kreis<br />

Bergstraße erhalten beim Ticketkauf generell<br />

einen Bonus von zehn Prozent.<br />

Nähere Informationen und Anmeldungen<br />

sind telefonisch unter 02542/8070730, online<br />

auf echo-akademie.de und sprecherhaus.de<br />

oder im Kundencenter City-Echo,<br />

Luisenstraße 10 und im Kundencenter Me<strong>die</strong>nhaus,<br />

Holzhofallee 25 – 31 in Darmstadt<br />

möglich. Die Termine der Rubriken<br />

Frauen, Specials + Highlights, Gesundheit<br />

+ Geist und Kinder + Jugend werden noch<br />

auf echo-akademie.de und auf sprecherhaus.de<br />

bekannt gegeben.


6 8 in eigener sache<br />

Benoit defranoux<br />

Man Muss das rad<br />

nicht nEu ErFindEn…<br />

…man sollte sich nur kontinuierlich weiterentwickeln<br />

deshalb wurde für das neue <strong>WirtschaftsEcho</strong> ein klares Magazin-Layout<br />

konzipiert und eine neue Website entwickelt.<br />

Erste Einblicke in das neue Konzept erhielten etwa 50 geladen Kunden<br />

beim Neujahrsempfang am 19. Januar im Alten Schalthaus. Die Macher<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s präsentierten vorab <strong>die</strong> wesentlichen Verbesserungen<br />

und freuten sich über <strong>die</strong> positive Resonanz ihrer Gäste.<br />

Die neue Optik, der konsequente Schritt zum Hochglanz-Magazin<br />

und das hochwertige Papier wurden ebenso begrüßt, wie<br />

<strong>die</strong> neuen Präsentationsmöglichkeiten in Kombination<br />

mit dem aktualisierten Online-Auftritt von<br />

www.wirtschaftsecho.de<br />

Den passenden Rahmen für <strong>die</strong> Preview trug Benoit<br />

Defranoux bei. Der Export-Manager von der Loire<br />

vermittelte einen interessanten Einblick in Frankreichs<br />

Wein-Business. Unter dem Motto „Muss es Champagner<br />

sein?“ kredenzente er eine Auswahl exzellenter Weine.<br />

Fotos: thomas Häfner


Hans-Werner Mayer, Chefredakteur <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

»das nEuE WirtschaFtsEcho stEht Für<br />

WirtschaFtsbErichtErstattung Mit<br />

loKalEM bEzug, bEhält dabEi diE MärKtE<br />

iM blicK und zEigt übEr rEgionalE<br />

EntWicKlungEn auF, diE Für diE<br />

MEtroPolrEgion rhEin-Main von<br />

bEdEutung sind. Es ist Ein MarKtPlatz<br />

Für untErnEhMEn und diEnstlEistEr,<br />

institutionEn und vErbändE und allE,<br />

diE sich Für WirtschaFtsFragEn<br />

intErEssiErEn.«<br />

Alexander Götz und Alla Falk, <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />

Wirtschafts Echo<br />

DIALOGMAGAZIN FÜR DIE REGIONALE WIRTSCHAFT<br />

dialogMagazin Für diE rEgionalE WirtschaFt


7 0 veranstaltungen & Kongresse<br />

WirtschaFtsEcho Mit<br />

nEuEr WEbsitE<br />

relaunch schafft neue services<br />

und interessante Mehrwerte<br />

Mit dem Erscheinungstag der ersten Ausgabe<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s 2012 öffnet<br />

sich der Vorhang unserer neuen Website,<br />

<strong>die</strong> in Zusammenarbeit mit der Agentur<br />

„electronic minds“ völlig neu konzipiert<br />

wurde. Sie ergänzt <strong>die</strong> regionalen Wirtschaftsinformationen<br />

mit einigen neuen<br />

Service-Funktionen. Täglich aktuelle Unternehmensmeldungen<br />

informieren ab sofort<br />

<strong>die</strong> User unseres Portals und schaffen<br />

so ein digitales Spiegelbild der wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten der Region.<br />

das neue Web-Portal des<br />

<strong>WirtschaftsEcho</strong>s ist inspiriert<br />

vom Print-Magazin.<br />

Dessen Optik wurde auf das<br />

Medium Web übertragen.<br />

Es hat ein klares, prägnantes<br />

Er scheinungsbild und<br />

erfreut <strong>die</strong> User durch eine<br />

unkonventionelle, raffinierte<br />

Navigation. Auch von<br />

unter wegs ist das Lesen<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s dank<br />

iPad-Kompatibilität kein<br />

Problem.<br />

Für unsere Kunden bieten<br />

sich – besonders zwischen den Erscheinungsterminen<br />

der Print-Ausgaben – vielfältige<br />

Kommunikationsmöglichkeiten.<br />

Sie können Pressemitteilungen, Personalanzeigen<br />

und Firmeninformationen völlig<br />

unkompliziert direkt vom Schreibtisch aus<br />

auf der Website des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s veröffentlichen.<br />

Ein Portrait des eigenen Unternehmens<br />

mit einer genauen Übersicht der Produkte<br />

und Dienstleistungen interessiert Leser,<br />

aber auch andere Kunden aus dem <strong>WirtschaftsEcho</strong>-Netzwerk.<br />

Der neu geschaffene<br />

Stellenmarkt bietet eine zusätzliche<br />

Quelle, begehrte Fachkräfte auf sich aufmerksam<br />

zu machen.<br />

„Wir wollen mit den neuen Services <strong>die</strong><br />

Werthaltigkeit einer Kundenbeziehung<br />

mit dem <strong>WirtschaftsEcho</strong> weiter verbessern.<br />

Auf <strong>die</strong>sem Wege hoffen wir, dass<br />

Kunden untereinander ihre geschäftlichen<br />

Kontakte vertiefen, aber auch unsere Leser<br />

bei ihren Einkäufen und Investitionsentscheidungen<br />

noch stärker als bisher Unternehmen<br />

in Erwägung ziehen, <strong>die</strong> sich<br />

in und auf unserem Medium präsentieren“,<br />

so Alexander Götz, Objektleiter des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s.<br />

Die neuen Angebote verbinden Print und<br />

Online sowie <strong>die</strong> Dialogforen des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s<br />

sinnvoll miteinander und bieten<br />

so eine adäquate Plattformen für zielführende<br />

Unternehmenskommunikation.<br />

Der persönliche Kontakt ist durch einen<br />

Internetauftritt natürlich nicht zu ersetzen,<br />

allerdings findet man hier sehr schnell den<br />

richtigen Ansprechpartner. Wer sich worum<br />

kümmert zeigt <strong>die</strong> Seite »Kontakt«,<br />

hier stehen Telefonnummern und E-Mail-<br />

Adressen von Ansprechpartnern des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s.<br />

Nähere Informationen über <strong>die</strong> Angebote<br />

und Nutzungsmöglichkeiten unter telefon<br />

06151 / 387540.<br />

www.wirtschaftsecho.de


Es Muss nicht iMMEr<br />

chaMPagnEr sEin<br />

benoit defranoux präsentiert<br />

schaumwein von bouvet<br />

ladubay beim neujahrsempfang<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s<br />

Alleine sein charmanter französischer<br />

Akzent ist es wert, den Ausführungen von<br />

Benoit Defranoux zu folgen. Der Exportmanager<br />

mit Wohnsitz in Berlin, hat nicht<br />

unerheblichen Einfluss auf den Erfolg<br />

des Sekterzeugers Bouvet-Ladubay in<br />

Deutschland. Und auch am Neujahrsempfang<br />

präsentiert er <strong>die</strong> Produkte von der<br />

Loire mit viel Hingabe und Fachwissen.<br />

Bouvet-Ladubay, nach seiner Gründung<br />

Inbegriff für Lebenslust und Luxus,<br />

wurde nach schwierigen Zeiten und<br />

Jahren der Stagnation 1974 vom Champagnerhaus<br />

Taittinger übernommen. Im Juli<br />

2006 erwarb das indische Unternehmen<br />

United Breweries den traditionsreichen<br />

Schaumweinproduzenten und Bouvet-<br />

Ladubay investierte gut sechs Millionen<br />

Euro in neue Kellertechnik und Gebäude,<br />

setzte auf Wachstum, Expansion und neue<br />

Produkte.<br />

Dazu zählt auch das Gemeinschaftsprojekt<br />

mit dem französischen Schauspieler<br />

und Genussmenschen Gérard Depar<strong>die</strong>u.<br />

Gemeinsam haben sie einen trockenen<br />

Schaumwein kreiert: „Taille Princesse de<br />

Gérard Depar<strong>die</strong>u by Bouvet-Ladubay“,<br />

ein aus den Rebsorten Chenin Blanc<br />

und Chardonnay gekelterter trockener<br />

Schaumwein.<br />

Bouvet-Ladubay verkauft nicht nur <strong>die</strong><br />

meisten AOC Crémant de Loire weltweit,<br />

sondern ist auch größter Exporteur von<br />

Schaumweinen der Loire allgemein. Das<br />

Gut gilt zweifellos als einer der renommiertesten<br />

Erzeuger von Brut-Weinen,<br />

produziert werden heute gut 4,5 Millionen<br />

Flaschen pro Jahr, wovon alleine eine Million<br />

nach Deutschland exportiert werden.<br />

Ein paar <strong>die</strong>ser Flaschen können Sie auch<br />

in Darmstadt verkosten und erwerben. Genauer<br />

in Karl ‚Eiseles Weinschmecker‘<br />

in der Dieburger Straße. Der Gastronom<br />

ist für Darmstadts Weinkenner kein Unbekannter,<br />

denn vor mehr als 20 Jahren<br />

begeisterte er <strong>die</strong> Gourmets erstmals mit<br />

seinem Restaurant „Weinmichel“, und seit<br />

einiger Zeit existiert in der Dieburger Straße<br />

<strong>die</strong> „Weinbar, Bistro, Vinothek“, das<br />

jüngste Lokal des Gastronomen.<br />

Der Weinkäufer bekommt auf Wunsch<br />

eine Kleinigkeit zu essen, und wenn der<br />

Restaurantgast Wein kaufen möchte, wird<br />

man ihm das auch nicht verweigern. Das<br />

Schönste an <strong>die</strong>sem Lokal ist <strong>die</strong> Vielzahl<br />

der Möglichkeiten – lassen Sie sich von<br />

Karl Eisele zu einer ganz persönlichen<br />

Weinreise entführen. Nicht nur an <strong>die</strong><br />

Loire. Aber natürlich auch dorthin.<br />

veranstaltungen & Kongresse 7 1<br />

Eiseles Weinschmecker<br />

<strong>die</strong>burger Straße 19<br />

64287 darmstadt<br />

telefon 06151 / 6040456 · Fax 9586675<br />

info@weinschmecker.de


Foto: iStockphoto/thinkstock<br />

7 2 geld & Finanzen<br />

Einst bEliEbt –<br />

JEtzt uMzocKt<br />

solar-aktien werden zu zocker-Papieren<br />

von Bruno Hidding<br />

allEin iM dEzEMbEr 2011 liEFErtEn diE bEstEhEndEn<br />

PhotovoltaiK-anlagEn auF hausdächErn übEr 3000<br />

MEgaWatt stroM. diEs EntsPricht bEi vollEr auslastung<br />

dEr lEistung von drEi KErnKraFtWErKEn.<br />

Es liegt nicht an den Förderkürzungen,<br />

es liegt an China – Dort landet das Fördergeld<br />

– Immer preiswertere Module unterlaufen<br />

<strong>die</strong> Förderkürzung – <strong>So</strong>larwerte<br />

rutschen vom Börsenstar in <strong>die</strong> Insolvenz<br />

Wer nur einen schnellen Blick auf <strong>die</strong><br />

Kursentwicklung der deutschen <strong>So</strong>larwerte<br />

im Jahr 2011 wirft, dem tränen<br />

<strong>die</strong> Augen und er atmet auf, wenn er nicht<br />

dabei war. Und bei einem zweiten schnellen<br />

Blick auf <strong>die</strong> Explosion der Anzahl<br />

an Photovoltaik-Anlagen auf den Haus-<br />

dächern – allein über 3000 Megawatt im<br />

Dezember 2011 – schlägt das Erstaunen<br />

in Unverständnis um. Denn <strong>die</strong>se 3000<br />

MW entsprechen bei voller Auslastung der<br />

Leistung von drei Kernkraftwerken. Aber<br />

auch dafür gibt es Erklärungen. Zum einen<br />

<strong>die</strong> per Januar 2012 angekündigte Kürzung<br />

der Förderung um 15 Prozent auf 24,43<br />

Cent je Kilowattstunde. Da wollten viele<br />

Hausbesitzer noch schnell dabei sein.<br />

Zum anderen, und der Effekt sollte noch<br />

stärker und nachhaltiger sein, <strong>die</strong> Tatsache,<br />

dass <strong>die</strong> <strong>So</strong>lar-Module ständig billiger


<strong>So</strong>LARAKtIEN<br />

– Kurse in Euro –<br />

geworden sind. Und zwar so stark, dass<br />

nach Meinung von Experten auch <strong>die</strong> per<br />

Jahresmitte 2012 geplante weitere Förderkürzung<br />

um 15 Prozent den Trend nicht<br />

stoppen wird. Denn <strong>die</strong> Förderkürzungen<br />

werden durch den Preisverfall in der Kalkulation<br />

der Bürger mehr als ausgeglichen.<br />

„Dieser Effekt konterkariert das Ziel des<br />

Gesetzgebers, <strong>die</strong> Kosten der Förderung<br />

der <strong>So</strong>larenergie wirksam zu begrenzen“,<br />

wird dazu der Präsident der Netzagentur,<br />

Matthias Kurth, zitiert. Und er kann Tacheles<br />

reden, zumal er aus parteipolitischen<br />

Gründen in <strong>die</strong>sem Februar abgelöst werden<br />

soll.<br />

<strong>So</strong>LAR-ModuLE Zu 80 PRoZENt<br />

AuS CHINA<br />

Fragt sich nur, aber <strong>die</strong>se Frage beantwortet<br />

sich eigentlich schon von selbst,<br />

wodurch <strong>die</strong>se Verbilligung der <strong>So</strong>lar-<br />

Module zustande kommt: China. Was zu<br />

befürchten war, trat also ein; Bis zu 80<br />

Prozent der Module, so schätzen Experten,<br />

kommen inzwischen aus China. Und <strong>die</strong>se<br />

im Strompreis weitergegebene Förderung<br />

nimmt im Volumen damit ständig zu; auch<br />

für den stromverbrauchenden Hartz-IV-<br />

Empfänger, wie ein Kollege kürzlich bissig<br />

formulierte.<br />

All <strong>die</strong>s hat <strong>die</strong> Börsenlieblinge der vergangenen<br />

Jahre, <strong>die</strong> <strong>So</strong>lar-Aktien, je nach<br />

ihrer Konstruktion, Ausrichtung und Qualität<br />

des Managements, stark getroffen.<br />

Haben <strong>die</strong> Unternehmen geschlafen und<br />

sich nicht rechtzeitig auf <strong>die</strong>se neue Konkurrenz<br />

aus Fernost eingestellt? „Jein“,<br />

meinen viele Experten. <strong>So</strong>ll heißen, dass<br />

einige <strong>So</strong>lar-Unternehmen sich offensichtlich<br />

zu lange darauf verlassen haben, dass<br />

das Geschäft vor dem Hintergrund der<br />

saftigen Subventionen immer so weiter<br />

läuft. Inzwischen profitieren in immer<br />

stärkerem Ausmaß <strong>die</strong> Chinesen von der<br />

staatlichen deutschen Förderung; wozu<br />

beiträgt, dass deren noch vor Jahren belächelte<br />

Produktqualität sich deutlich gemausert<br />

hat.<br />

geld & Finanzen 7 3<br />

Gesellschaft Ende 2010 Hoch 2011 Tief 2011 Ende 2011 Veränd. Stand: Veränd. zu Börsenwert<br />

zu 2010 27.1.2012 Ende 2011 Mio.Euro<br />

Aleo <strong>So</strong>lar 17,15 26,60 16,90 21,40 24,8 % 20.495 -4,2 % 267,1<br />

Centrotherm 26,94 44,00 8,82 9,90 -63,3 % 12,455 25,8 % 263,6<br />

Conergy 2,47 6,20 0,24 0,30 -87,9 % o,383 27,7 % 61,2<br />

Phoenix <strong>So</strong>lar 23,68 25,99 2,08 2,13 -90,1 % 2,342 10,0 % 17,3<br />

Q-Cells 2,51 3,75 0,46 0,52 -79,3 % 0,375 -27,9 % 66,1<br />

SMA <strong>So</strong>lar 69,50 89,60 35,50 43,17 -37,9 % 43,91 1,7 % 1.523,7<br />

<strong>So</strong>larworld 7,47 11,96 2,56 3,25 -56,5 % 3.915 20,5 % 437,4<br />

<strong>So</strong>lar Millenium 22,02 21,33 0,29 0,30 -98,6 % 0,29 -3,3 % 3,6<br />

<strong>So</strong>lon 2,19 6,40 0,35 0,36 -83,5 % 0,299 -16,9 % 5,2<br />

Sunways 3,90 5,47 1,04 1.473 -62,2 % 1,87 27,0 % 21,7<br />

Wacker 130,60 172,80 57,00 62,15 -52,4 % 67,26 8,2 % 3.507,6<br />

dAX 6.914,19 7.600,41 4.965,80 5.898,35 -14,7 % 6391 8,4 % 664.808<br />

M-dAX 10.128,12 11.258,91 7.636,63 8.897,81 -12,1 % 9776 9,9 % 133.364<br />

tec-dAX 850,67 948,59 626,22 685,06 -19,5 % 738 7,7 % 22.663<br />

Foto: vege - Fotolia.com


Abb.: LosRobsos - Fotolia.com<br />

7 4 geld & Finanzen<br />

Netzeinspeisegerät<br />

Zähler<br />

NEtZGEKoPPELtE PHotoVoLtAIKANLAGE<br />

<strong>So</strong>largenerator<br />

Netzanschluss<br />

<strong>die</strong> Grafik zeigt<br />

<strong>die</strong> wichtigsten<br />

Komponenten einer<br />

netzgekoppelten Photovoltaik anlage:<br />

mehrere <strong>So</strong>larpaneele (= <strong>So</strong>largenerator),<br />

Netzeinspeisegerät, Stromzähler.<br />

EIN uNFAIRER WEttBEWERB?<br />

Doch gibt es andererseits von deutscher<br />

Seite auch scharfe Kritik hinsichtlich eines<br />

ausgesprochen unsauberen Wettbewerbs.<br />

<strong>So</strong> zitiert Capital den Chef von <strong>So</strong>larworld,<br />

Frank Asbeck: „In unserer Branche gibt es<br />

keinen fairen Wettbewerb. Die Chinesen<br />

haben einen Industriekrieg begonnen. Zentralstaat<br />

und Provinzen haben <strong>So</strong>larunternehmen<br />

allein 2011 Kreditzusagen über 21<br />

Milliarden Euro gegeben, zu Zinsen von<br />

unter zwei Prozent.“ Damit hätten <strong>die</strong> Unternehmen<br />

„massiv Kapazitäten ausgebaut<br />

und ihre Produkte zu Dumping-Preisen<br />

von teilweise bis zu 30 Prozent unter den<br />

Herstellungskosten angeboten.“ Wäre anzumerken,<br />

dass selbst das einen weitsichtigen<br />

Unternehmer nicht überraschen sollte,<br />

zumal es doch kein Einzelfall ist.<br />

Das Fazit von all dem kann nur lauten, dass<br />

es in <strong>die</strong>ser Branche jetzt ums Überleben<br />

geht. Die Kurseinbrüche an den Börsen,<br />

oft schon auf Penny-Stock-Niveau, kennzeichnen<br />

<strong>die</strong> Situation. Die einst geliebten<br />

<strong>So</strong>lar-Wachstumswerte fallen inzwischen<br />

durch den Rost, werden von<br />

den Anlegern gemieden. Hinzu kommt,<br />

dass inzwischen potente Zocker, darunter<br />

auch einige Hedge-Fonds, sich teilweise<br />

mit Leerverkaufsspielchen bei den <strong>So</strong>larwerten<br />

tummeln. Beispiel Q-Cells: Vor<br />

Jahren, 2007 und 2008, noch zu Kursen<br />

zwischen 50 und 70 Euro gehandelt, erreichten<br />

sie im Oktober 2011 ein Niveau<br />

von 50 Cent (nicht Euro), wurden dann<br />

aber plötzlich auf über 1,20 Euro – also um<br />

über 100 Prozent – katapultiert, um dann<br />

wieder recht schnell auf ein Niveau von<br />

40 Cent und darunter zurückzufallen. Aber<br />

selbst auf <strong>die</strong>sem Niveau geht bei manchen<br />

Analysten der Daumen noch nach unten.<br />

<strong>So</strong> setzte soeben Independent Research<br />

das Kursziel für <strong>die</strong> Q-Cells-Aktie auf 25<br />

Cent, <strong>die</strong> Westdeutsche Landesbank sieht<br />

sogar nur noch 17 Cent als Ziel. Letzte<br />

Headlines: „Q-Cells blickt in den Abgrund<br />

– Horrender Verlust – Wandelanleihe kann<br />

nicht voll zurückgezahlt werden.“<br />

dIE ERStEN <strong>So</strong>LAR-IN<strong>So</strong>LVENZEN<br />

Auch <strong>die</strong> ersten Insolvenzmeldungen gab<br />

es schon bei den Penny Stocks <strong>So</strong>lon und<br />

<strong>So</strong>lar Millennium. Hier werden <strong>die</strong> Anleger<br />

ihre investierten Gelder also weitgehend<br />

abschreiben müssen. Allerdings<br />

berichtet der vorläufige <strong>So</strong>lon-Insolvenzverwalter<br />

Rüdiger Wienberg für den Mitte<br />

Dezember pleitegegangenen <strong>So</strong>larmodulbauer<br />

von „einer Handvoll potenzieller<br />

Investoren“. Es seien strategische Interessenten<br />

aus dem In- und Ausland. Ein kleiner<br />

Hoffnungsschimmer für <strong>die</strong> Anleger.<br />

Bei <strong>So</strong>lar Millennium sind rund 14 000<br />

Aktionäre und 16 000 Inhaber von Teilschuldverschreibungen<br />

des Unternehmens<br />

von der Insolvenz betroffen.


Bei dem Penny Stock Conergy – 2007<br />

lag der Kurs zeitweise deutlich über 150<br />

Euro – hat der bisherige Aufsichtsratschef<br />

Dr. Philip Comberg für ein Jahr das Ruder<br />

übernommen. Das operative Ergebnis 2011<br />

(vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen,<br />

Ebitda) wird auf 80 bis 85 Millionen Euro<br />

Verlust beziffert. Der operative Cash-flow<br />

sei im Schlussquartal positiv gewesen,<br />

heißt es. 2012 erwartet der Vorstand einen<br />

leicht sinkenden Umsatz sowie ein leicht<br />

positives Ebitda. Bei der Konstanzer Sunways<br />

wird sich offensichtlich <strong>die</strong> chinesische<br />

LDK <strong>So</strong>lar, eines der zehn größten<br />

Photovoltaik-Unternehmen der Welt und<br />

zuvor Zulieferer von Sunways, mit über<br />

50 Prozent beteiligen. Ein angekündigtes<br />

Übernahmeangebot von 1,90 Euro je Aktie<br />

bewirkte einen Kurssprung der Aktie.<br />

Gewartet wird auf eine Genehmigung des<br />

Kartellamtes.<br />

Wie schon an den Kursentwicklungen<br />

ablesbar, scheinen Unternehmen wie <strong>die</strong><br />

Bosch-Tochter Aleo <strong>So</strong>lar, SMA <strong>So</strong>lar und<br />

auch Wacker Chemie als Zulieferer zwar<br />

auch gebeutelt, aber doch etwas besser<br />

durch <strong>die</strong> Krise der Branche gekommen<br />

zu sein. Bei Aleo – einziger Kursgewinner<br />

in 2011 – ging der Umsatz um 17 %<br />

auf 462 Mill. Euro zurück. Aufgrund der<br />

Preisentwicklung bei <strong>So</strong>larpaneelen wird<br />

mit einem Verlust für 2011 von 25 bis 30<br />

Mill. Euro gerechnet, nach einem Gewinn<br />

von 32 Mill. Euro im Vorjahr. Eine aktuelle<br />

Einschätzungen von Analysten liegt zu<br />

Aleo derzeit nicht vor.<br />

SMA <strong>So</strong>lar hat 2011 zwar <strong>die</strong>, allerdings<br />

schon im Herbst drastisch zurückgenommene,<br />

Prognose – Umsatz 1,7 Milliarden<br />

Euro, Ebit 240 Millionen Euro – erreicht,<br />

doch wagt der Wechselrichter-Marktführer<br />

keine Prognose für das laufende Jahr. Das<br />

hat an der Börse enttäuscht und der Kurs<br />

geriet im Januar unter Druck. Die Deutsche<br />

Bank hat soeben <strong>die</strong> Einstufung für<br />

SMA <strong>So</strong>lar vor dem Hintergrund der vom<br />

Umweltministerium geplanten Kürzung<br />

der <strong>So</strong>lar-Einspeisetarife auf „Hold“ mit<br />

einem Kursziel von 45,00 Euro belassen.<br />

Die Kürzung der Einspeisetarife könnte<br />

<strong>die</strong> Preisbildung und somit <strong>die</strong> Ertragslage<br />

belasten, heißt es.<br />

<strong>So</strong>LAR-AKtIEN BLEIBEN EINE<br />

HEISSE KIStE<br />

Wacker Chemie als Zulieferer leidet mit<br />

der <strong>So</strong>larbranche; und auch <strong>die</strong> globale<br />

Misere in der Halbleiterbranche macht dem<br />

Münchener Spezialchemiekonzern zu schaffen.<br />

Ferner drücken Sanierungs- und steigende<br />

Rohstoffkosten. Deshalb war das letzte<br />

Quartal 2011 tief rot. Die Citigroup empfiehlt,<br />

<strong>die</strong> Aktie zu verkaufen mit einem<br />

Kursziel von 59,00 Euro. Die HSBC hingegen<br />

bleibt bei ihrer Einschätzung „übergewichten“<br />

mit einem Kursziel von 85,00<br />

Euro. Nach dem schlechten vierten Quartal<br />

dürfte <strong>die</strong> Talsohle durchschritten sein.<br />

Diese ausgesprochen unterschiedliche<br />

Einschätzung kann als symptomatisch für<br />

<strong>die</strong> <strong>So</strong>larbranche herhalten. Die Lage ist<br />

unübersichtlich, zumal auch im politischen<br />

Raum eine kontroverse Diskussion über<br />

<strong>die</strong> Förderung von <strong>So</strong>laranlagen – Minister<br />

Rösler gegen Minister Röttgen – im<br />

Gange ist. Eine Einschätzung und Wertung<br />

der Anlagewürdigkeit der einzelnen Titel<br />

bleibt dementsprechend problematisch,<br />

wenn nicht unmöglich. Natürlich sind hier,<br />

je nach Meldungseingang, immer wieder<br />

einmal schnelle Bewegungen, sicher auch<br />

nach oben, möglich, wie ja auch schon <strong>die</strong><br />

Kursentwicklung im Januar zeigt. Doch ist<br />

das nur etwas für Zocker.<br />

…KURZ NoTIERT…<br />

geld & Finanzen 7 5<br />

solar MillEnniuM insolvEnz<br />

Kleinanleger müssen um ihr Geld<br />

bangen<br />

Kleinsparer stellen <strong>die</strong> Mehrheit unter den<br />

anlegern, von denen <strong>die</strong> Ökoenergiefirma<br />

solar Millennium geld eingesammelt hat –<br />

und jetzt müssen sie um ihre Ersparnisse<br />

bangen. solar Millennium hatte kurz vor<br />

Weihnachten insolvenz beantragt. 16 000<br />

Privatanleger sind von der unternehmenspleite<br />

betroffen, wie der insolvenzverwalter<br />

volker böhm nach einem blick in <strong>die</strong><br />

bücher des Konzerns herausgefunden hat.<br />

<strong>die</strong> gläubiger, <strong>die</strong> der Erlanger Firma geld<br />

für den traum von der sauberen Energie<br />

geliehen hatten, teilen sich nun Forderungen<br />

in höhe von fast 227 Millionen Euro<br />

– mit dem geld hat solar Millennium seine<br />

Kraftwerksprojekte finanziert. nach<br />

schätzungen der schutzgemeinschaft der<br />

Kapitalanleger haben <strong>die</strong> Kleinanleger<br />

durchschnittlich 12.000 Euro angelegt – vor<br />

allem in teilschuldverschreibungen des<br />

unternehmens.<br />

stroMnEtzE<br />

Freileitung unter <strong>die</strong> Erde<br />

der verteilnetzbetreiber (vnb) rhein-<br />

Main-neckar ein tochterunternehmen<br />

des hsE-Konzern ersetzt <strong>die</strong> bestehenden<br />

stromfreileitungen durch unterirdische<br />

Mittelspannungskabel. aktuell wird in<br />

semd eine <strong>die</strong>ser stromfreileitungen abgebaut.<br />

im vorgriff <strong>die</strong>ser Maßnahmen sind in<br />

<strong>die</strong>burg bestehende Mittelspannungskabel<br />

durch leistungsstärkere ersetzt worden.<br />

durch <strong>die</strong>se Maßnahmen wird eine höhere<br />

übertragungsfähigkeit – bei geringeren<br />

Energieverlusten – und eine geringere<br />

störungsanfälligkeit erreicht. <strong>die</strong> neuen<br />

unterirdischen Kabel tragen laut angaben<br />

des unternehmens dazu bei, dass zukünftig<br />

mehr regenerativ erzeugter strom transportiert<br />

werden kann.<br />

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7 6 recht & steuern<br />

rEcht & stEuErn<br />

Anne Kronzucker ist Juristin im Bereich Wirtschaftsrecht<br />

und arbeitet für <strong>die</strong> d.A.S.<br />

<strong>die</strong> d.a.s. ist Europas nr. 1 im rechtsschutz. gegründet 1928, ist sie heute<br />

in beinahe 20 ländern in Europa und darüber hinaus vertreten. <strong>die</strong> Marke<br />

d.a.s. steht für <strong>die</strong> erfolgreiche Einführung der rechtsschutzversicherung<br />

in verschiedenen Märkten. über zwölf Mio. Kunden vertrauen ihr und<br />

ihren Experten in Fragen rund ums recht. <strong>die</strong> d.a.s. ist der spezialist für<br />

rechtsschutz der Ergo versicherungsgruppe und gehört damit zu Munich re,<br />

einem der weltweit führenden rück versicherer und risikoträger.<br />

anschubhilfe für angehende unternehmer<br />

im dschungel der Förderangebote ist es nicht leicht, den überblick zu behalten<br />

Es geht mit selbstgebackenem Kuchen<br />

oder Computerspielen, man kann es aber<br />

auch als Kosmetikerin oder Werbetexter<br />

wagen: Sein eigener Chef werden. Immer<br />

mehr Bundesbürger erfüllen sich den<br />

Traum von der Freiheit – 2010 haben sich<br />

936.000 Menschen selbstständig gemacht,<br />

acht Prozent mehr als 2009. Doch häufig<br />

ist <strong>die</strong> Finanzierung der Knackpunkt. Dabei<br />

gibt es zahlreiche Töpfe, <strong>die</strong> man anzapfen<br />

kann. Wie angehende Selbstständige<br />

an Fördermöglichkeiten herankommen,<br />

weiß <strong>die</strong> D.A.S. Rechtsschutzversicherung.<br />

Meist beginnt es mit einer guten Idee.<br />

Doch auf dem Weg in <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />

gibt es viele Hürden. Gleich am<br />

Anfang steht <strong>die</strong> Frage nach der Finanzierung.<br />

Wie soll <strong>die</strong> Betriebsausstattung<br />

bezahlt werden? Und wovon leben, bis es<br />

hoffentlich einmal läuft? „Der Fehler, den<br />

Jungunternehmer oft machen, ist, zu knapp<br />

zu kalkulieren. Damit wächst das Risiko,<br />

auf halber Strecke zu verdursten“, sagt<br />

Anne Kronzucker, Juristin bei der D.A.S<br />

Rechtsschutzversiche rung. „Die gute<br />

Nachricht: Angehende Selbstständige erhalten<br />

Unterstützung.“ Tatsächlich haben<br />

Gründer eine gewaltige Menge von Geldtöpfen<br />

zur Auswahl: In Deutschland gibt<br />

es zwischen 1500 und 2000 verschiedene<br />

Förderprogramme, <strong>die</strong> von staatlichen<br />

Stellen, Institutionen, Regionen und Unternehmen<br />

angeboten werden. Daher ist es<br />

nicht leicht, sich einen Überblick zu verschaffen.<br />

Am Anfang sollte deswegen eine<br />

ausführliche Beratung stehen. Ansprechpartner<br />

findet man bei den Industrie- und<br />

Handelskammern, bei der KfW Bankengruppe,<br />

der Arbeitsagentur, dem Förderinstitut<br />

des jeweiligen Bundeslandes oder<br />

auch bei einem Gründungszentrum, das


es mittlerweile in fast jeder Stadt gibt. Ein<br />

Hilfsmittel zur Suche nach geeigneten Programmen<br />

ist auch <strong>die</strong> Website www.foerderdatenbank.de.<br />

GESCHENKE VoM StAAt NutZEN<br />

Arbeitslose mit dem Wunsch zur Selbstständigkeit<br />

können vom Gründungszuschuss<br />

der Agentur für Arbeit profitieren.<br />

„Das Geld soll Gründern in der Anfangsphase<br />

eine Absicherung garantieren“, erklärt<br />

Anne Kronzucker. „Der Gründungszuschuss<br />

ist ein Geschenk. Er muss nicht<br />

zurückgezahlt werden – egal, ob sich das<br />

Geschäft einmal trägt oder nicht.“ Voraussetzung<br />

ist, dass <strong>die</strong> Antragsteller (nach<br />

neuer Rechtslage) noch für 150 Tage Anspruch<br />

auf Arbeitslosengeld I haben und<br />

wenigstens einen Tag arbeitslos gemeldet<br />

sind. Auch, wer selbst gekündigt hat,<br />

kann gefördert werden; hier gibt es jedoch<br />

eine Sperrzeit wie auch beim Bezug von<br />

Arbeitslosengeld. Allerdings hat <strong>die</strong> Regierung<br />

im November 2011 einige Einschnitte<br />

beschlossen: Damit entfällt der<br />

bisherige Rechtsanspruch. Ab jetzt liegt es<br />

im Ermessensspielraum der Arbeitsagentur,<br />

ob ein Antrag bewilligt wird. „Es wird<br />

damit noch wichtiger, <strong>die</strong> Tragfähigkeit<br />

des Konzepts überzeugend darzustellen“,<br />

betont <strong>die</strong> D.A.S. Expertin. „Am besten,<br />

in dEutschland gibt Es zWischEn<br />

1500 und 2000 vErschiEdEnE FÖrdEr-<br />

PrograMME, diE von staatlichEn<br />

stEllEn, institutionEn, rEgionEn und<br />

untErnEhMEn angEbotEn WErdEn …<br />

Ein hilFsMittEl zur suchE nach<br />

gEEignEtEn PrograMMEn ist diE<br />

WEbsitE WWW.FoErdErdatEnbanK.dE<br />

man lässt sich von der Handwerkskammer,<br />

dem jeweiligen Berufsverband oder<br />

einem Existenzgründungszentrum eine<br />

ausführliche Expertise ausstellen.“ Auch<br />

<strong>die</strong> Förderdauer hat sich geändert: Bislang<br />

erhielten Gründer neun Monate lang einen<br />

Zuschuss in Höhe des bisher gezahlten Arbeitslosengeldes<br />

und zusätzlich eine Pauschale<br />

zur sozialen Absicherung von 300<br />

Euro im Monat. Danach wurde – nach Ermessensentscheidung<br />

der Arbeitsagentur –<br />

<strong>die</strong> Pauschale von 300<br />

Euro sechs Monate<br />

lang weiter geleistet.<br />

Jetzt wird <strong>die</strong> Förderung<br />

in Höhe des Arbeitslosengeldes<br />

plus<br />

Pauschale nur noch<br />

für sechs Monate gezahlt.<br />

Im Anschluss<br />

kann <strong>die</strong> 300-Euro-<br />

Pauschale für weitere<br />

neun Monate beantragt<br />

werden. Auch für ALG-II-Bezieher<br />

gibt es übrigens staatliche Hilfen bei einer<br />

Existenzgründung: Ihnen kann das so<br />

genannte Einstiegsgeld gewährt werden.<br />

Diese Leistung wird zusätzlich zum ALG<br />

II ausgezahlt. Ein Rechtsanspruch darauf<br />

besteht jedoch nicht.<br />

GÜNStIGE KREdItE, AuCH oHNE<br />

EIGENKAPItAL<br />

Gründern fällt es oft schwer, Kredite zu<br />

bekommen, weil sie <strong>die</strong> nötigen Sicherheiten<br />

nicht vorweisen können. Um angehenden<br />

Unternehmern<br />

trotzdem <strong>die</strong> Möglichkeit<br />

zu geben, ihren<br />

Traum zu verwirklichen,<br />

hat der Staat<br />

eine ganze Reihe Förderkredite<br />

entwickelt.<br />

Das sind Kredite, <strong>die</strong><br />

speziell auf Gründer<br />

zugeschnitten sind.<br />

Vorteile: Niedrige<br />

Zinsen und eine lange<br />

Laufzeit. Bei einigen<br />

Programmen müssen<br />

in den ersten Jahren außerdem keine Tilgungsraten,<br />

sondern nur <strong>die</strong> Zinsen gezahlt<br />

werden. Selbst, wer kein Eigenkapital zur<br />

Verfügung hat, braucht <strong>die</strong> Hoffnung nicht<br />

aufzugeben: In <strong>die</strong>sem Fall bietet sich zum<br />

Beispiel der Gründerkredit StartGeld der<br />

recht & steuern 7 7<br />

Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />

an: Damit kann notfalls auch der gesamte<br />

Kapitalbedarf des Unternehmens finanziert<br />

werden. Der Höchstbetrag liegt bei<br />

FÖrdErKrEditE sind KrEditE, diE<br />

sPEziEll auF gründEr zugEschnittEn<br />

sind. vortEilE: niEdrigE<br />

zinsEn und EinE langE lauFzEit.<br />

bEi EinigEn PrograMMEn MüssEn in<br />

dEn ErstEn JahrEn aussErdEM<br />

KEinE tilgungsratEn, sondErn<br />

nur diE zinsEn gEzahlt WErdEn.<br />

100.000 Euro. Dabei wird der Kredit über<br />

<strong>die</strong> Hausbank des Gründers beantragt. Die<br />

KfW stellt <strong>die</strong> Bank jedoch zum Teil von<br />

der Haftung für einen Kreditausfall frei,<br />

was <strong>die</strong> Bewilligung des Kredites oft erleichtert.<br />

Bei kleineren Vorhaben ist auch<br />

eine Förderung über den Mikrokreditfonds<br />

Deutschland denkbar, der sich an Gründer<br />

mit einem Bedarf bis zu 20.000 Euro richtet.<br />

Die Europäische Union und <strong>die</strong> Bundesländer<br />

unterstützen Gründer ebenfalls<br />

mit finanziellen Hilfen. „Wichtig ist, dass<br />

man früh anfängt sich zu informieren und<br />

ein schlüssiges Konzept vorlegen kann“,<br />

so <strong>die</strong> D.A.S. Expertin. „Die meisten Fördermittel<br />

müssen beantragt werden, ehe<br />

man mit der Umsetzung seiner Geschäftsidee<br />

beginnt. Bei <strong>die</strong>ser Beantragung<br />

muss meist einen Businessplan vorgelegt<br />

werden – also ein Konzept, das von<br />

der Qualifikation des Gründers über <strong>die</strong><br />

Geschäftsidee bis hin zu Fragen nach der<br />

Konkurrenzsituation, der Kundenzielgruppe<br />

oder der geplanten Werbung alles<br />

enthält, was für das künftige Unternehmen<br />

von Bedeutung sein kann. Dabei müssen<br />

auch Zahlen, wie etwa Kosten- und<br />

Umsatzschätzungen präsentiert werden.<br />

Muster für den Businessplan finden sich<br />

im Internet; auch Gründungszentren oder<br />

<strong>die</strong> örtliche IHK können dazu Informationen<br />

liefern.“


7 8 recht & steuern<br />

stolperfalle scheinselbstständigkeit<br />

bei der beschäftigung freier Mitarbeiter gibt es viele vorteile – und risiken<br />

Ein unerwarteter Großauftrag kann vor allem<br />

mittelständische Unternehmer schnell<br />

in <strong>die</strong> Bredouille bringen: Mit den vorhandenen<br />

Angestellten ist <strong>die</strong> Arbeit nicht zu<br />

schaffen, doch neue Mitarbeiter wollen<br />

Viele auch nicht gleich einstellen. Zu hoch<br />

sind <strong>die</strong> Kosten, zu unsicher ist <strong>die</strong> Konjunktur.<br />

Eine Lösung ist <strong>die</strong> Beschäftigung<br />

von Selbstständigen.<br />

<strong>die</strong> Vorteile liegen auf der Hand“, sagt<br />

Anne Kronzucker, Juristin bei der<br />

D.A.S. Rechtsschutzversicherung. „Selbstständige<br />

werden nur bei Bedarf eingesetzt.<br />

Bei ihnen muss kein Kündigungsschutz<br />

eingehalten werden. Sie haben weder Anspruch<br />

auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall<br />

noch auf bezahlten Urlaub.“ Es<br />

muss jedoch damit gerechnet werden, dass<br />

<strong>die</strong> <strong>So</strong>zialkassen prüfen, ob <strong>die</strong> freien Mitarbeiter<br />

nicht in Wahrheit Scheinselbstständige<br />

sind. Dann kann es teuer werden:<br />

Im schlimmsten Fall muss der Arbeitgeber<br />

für das laufende Beitragsjahr und bis zu<br />

vier Jahre rückwirkend <strong>So</strong>zialversicherungsbeiträge<br />

und Lohnsteuer plus Säumniszuschläge<br />

und Zinsen nachzahlen und<br />

außerdem noch mit saftigen Bußgeldern<br />

rechnen. Ein Regress beim Arbeitnehmer<br />

ist nur äußerst eingeschränkt möglich. Darüber<br />

hinaus kann sich der Arbeitgeber zusätzlich<br />

noch nach § 266a Strafgesetzbuch<br />

strafbar gemacht haben (Vorenthalten und<br />

Veruntreuen von Arbeitsentgelt).<br />

KEINE KLARE dEFINItIoN, <strong>So</strong>NdERN<br />

EINE REIHE VoN KRItERIEN<br />

Allerdings ist es in der Praxis gar nicht so<br />

einfach, für Rechtssicherheit zu sorgen.<br />

Denn juristisch gibt es keine klare Definition,<br />

was genau ein Selbstständiger ist.<br />

Stattdessen entscheiden <strong>die</strong> <strong>So</strong>zialgerichte<br />

mittels einer ganzen Reihe von Kriterien:<br />

Kann sich der Mitarbeiter seine Arbeitszeit<br />

selbst einteilen? Handelt er wie ein Unternehmer,<br />

trifft er also eigene Entschei-<br />

dungen und trägt ein Unternehmerrisiko?<br />

Wirbt er für seine Tätigkeiten, etwa in<br />

Anzeigen oder mit einer Website? „Selbstständige<br />

sind in der Regel für mehrere<br />

Auftraggeber tätig“, erklärt <strong>die</strong> D.A.S. Expertin.<br />

„Es gibt allerdings auch Freie, <strong>die</strong><br />

überwiegend von nur einem Unternehmen<br />

abhängig sind.“ Diese Mitarbeiter werden<br />

als arbeitnehmerähnliche Selbstständige<br />

bezeichnet (§ 2 S. 1 Nr. 9 SGB VI), sofern<br />

sie selbst keine versicherungspflichtigen<br />

Arbeitnehmer beschäftigen, <strong>die</strong> mehr als<br />

400 Euro im Monat ver<strong>die</strong>nen. Bei den<br />

Arbeitnehmerähnlichen gelten besondere<br />

Bestimmungen: Sie haben im Gegensatz<br />

zu den „richtigen“ Freien Anspruch auf bezahlten<br />

Urlaub (§ 2 Bundesurlaubsgesetz).<br />

Zudem sind sie in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

versicherungspflichtig, nicht<br />

jedoch in den anderen Zweigen der <strong>So</strong>zialversicherung.<br />

Die Beiträge müssen sie<br />

allerdings in voller Höhe alleine zahlen.<br />

ANFRAGEVERFAHREN <strong>So</strong>RGt FÜR<br />

RECHtSSICHERHEIt<br />

Ein Scheinselbstständiger dagegen ist ein<br />

Mitarbeiter, der seinem Vertrag zufolge<br />

selbstständige Arbeitsleistungen erbringt,<br />

tatsächlich aber wie ein abhängig Beschäftigter<br />

arbeitet. „Die Grenze zwischen Selbstständigkeit<br />

und Scheinselbstständigkeit<br />

verläuft fließend“, meint <strong>die</strong> D.A.S. Juristin.<br />

Eine Möglichkeit ist es, das Beschäftigungsverhältnis<br />

ungefähr einen Monat<br />

nach Arbeitsantritt des Selbstständigen zu<br />

klären. Dazu können <strong>die</strong> Beteiligten gemäß<br />

§ 7a I SGB IV ein Anfrageverfahren,<br />

teilweise auch als Status feststellungsverfahren<br />

bezeichnet, beantragen. Diese<br />

Anfrage ist jedoch nur möglich, solange<br />

<strong>die</strong> <strong>So</strong>zialkassen ihrerseits noch kein Verfahren<br />

eingeleitet haben. Ansprechpartner<br />

ist <strong>die</strong> Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung<br />

Bund. Deren Gutachter<br />

stellt rechtsverbindlich fest, ob eine saubere<br />

Selbstständigkeit vorliegt oder nicht.<br />

Wenn <strong>die</strong> Entscheidung negativ ausfällt,<br />

kann sich der Arbeitgeber immer noch<br />

überlegen, was er jetzt tun möchte: Benötigt<br />

er den Mitarbeiter weiterhin, kann er<br />

ihn einstellen. Andernfalls muss das Beschäftigungsverhältnis<br />

beendet werden.<br />

„In der Praxis soll <strong>die</strong> Clearingstelle jedoch<br />

häufig gegen eine Selbstständigkeit<br />

entscheiden“, so <strong>die</strong> D.A.S. Expertin und<br />

empfiehlt unter Umständen eine kompetente<br />

unabhängige Rechtsberatung.<br />

BLoSS KEINE FEStEN ARBEItSZEItEN<br />

IM VERtRAG FEStHALtEN!<br />

Die Betriebsprüfer der <strong>So</strong>zialversicherungen<br />

bewerten bei ihren Überprüfungen vor<br />

Ort <strong>die</strong> Gesamtsituation des Mitarbeiters.<br />

Daher empfiehlt sich schon bei der Gestaltung<br />

des Vertrages über <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />

große <strong>So</strong>rgfalt. „Vermieden werden<br />

sollten alle Formulierungen, <strong>die</strong> auf ein abhängiges<br />

Beschäftigungsverhältnis schließen<br />

lassen“, rät Anne Kronzucker. Dazu<br />

gehört vor allem das Weisungsrecht des<br />

Arbeitgebers, aber auch <strong>die</strong> Pflicht zur Anwesenheit<br />

im Betrieb während der Arbeitszeiten<br />

oder ein Wettbewerbsverbot. Generell<br />

stehen bei freien Mitarbeitern Dienst-<br />

(§ 611 BGB) oder Werkverträge (§ 631 BGB)<br />

zur Auswahl. Der wesentliche Unterschied<br />

ist, dass ein Werkvertrag genau festlegt,<br />

welche konkrete Leistung erbracht, welcher<br />

Erfolg also erzielt werden muss. Ein Dienstvertrag<br />

dagegen verpflichtet den freien<br />

Mitarbeiter nur, eine bestimmte Dienstleistung<br />

zu verrichten – unabhängig vom Erfolg<br />

(BGH, Az. X ZR 27/01). Auch hier<br />

lohnt sich also genaues Hinschauen. Doch<br />

<strong>die</strong> Abgrenzung fällt oft schwer, denn welche<br />

Bezeichnung im Vertrag steht, ist juristisch<br />

nebensächlich. Vielmehr ist der Wille<br />

der beiden Parteien ausschlaggebend (§<br />

133 BGB). Ob also ein Werkvertrag oder<br />

ein Dienstvertrag vorliegt, ist damit Auslegungssache<br />

und muss von den Gerichten<br />

im Einzelfall entschieden werden.


Foto: Hemera/thinkstock<br />

17<br />

130<br />

3.200.000.000<br />

17% beträgt der Wirkungsgrad<br />

bei Photovoltaik-Anlagen maximal.<br />

das bedeutet, dass nur 17 Prozent<br />

einstrahlender <strong>So</strong>nnenenergie in<br />

elektrische Energie umgewandelt wird.<br />

130 Jahre gibt es in<br />

deutschland eine<br />

dauerhafte elektrischeStraßenbeleuchtung.<br />

<strong>die</strong> erste<br />

wurde Anfang Juli<br />

1882 in Nürnberg in<br />

Betrieb genommen.<br />

22.297<br />

Zehn<br />

440<br />

22.297 Windkraftanlagen<br />

stehen derzeit in deutschland.<br />

das entspricht einer<br />

installierten Leistung von<br />

29.075 Megawatt.<br />

6.300.000.000<br />

3.200.000.000 Euro Rückbaukosten<br />

werden für den Rückbau des Kernkraftwerks<br />

in Greifswald prognostiziert<br />

90<br />

440 Kernkraftwerke<br />

sind derzeit weltweit in<br />

Betrieb und 62 im Bau.<br />

500.000<br />

54<br />

zehn erstaunliche zahlen 7 9<br />

270.000<br />

6.300.000.000 Euro nahm der Fiskus<br />

2011 durch <strong>die</strong> Stromsteuer ein.<br />

90 Stunden Licht können mit einer<br />

Kilowattstunde Strom und einer<br />

Stromsparlampe (11 Watt) erzeugt<br />

werden. Beim Einsatz einer 60 Watt<br />

Glühbirne reicht eine Kilowattstunde<br />

nur für 17 Stunden.<br />

����aunlic�e<br />

Zahlen<br />

500.000 Quadratmeter<br />

misst das größte<br />

<strong>So</strong>larkraftwerk der<br />

Welt. <strong>die</strong> Anlage bei<br />

Granada in Andalusien<br />

liefert Strom für<br />

200.000 Menschen.<br />

Seit der Euro-Einführung<br />

ist der Preis für<br />

einen Liter <strong>die</strong>sel um<br />

54% gestiegen.<br />

270.000 Hektar Fläche<br />

werden in deutschland<br />

bis 2020 für Windenergieanlagen<br />

benötigt.


8 0 vorschau & impressum<br />

PrEviEW<br />

leitthema der nächsten ausgabe:<br />

it & Media – <strong>die</strong> Plattform für digitale unternehmen<br />

Wer an <strong>So</strong>ftware und IT denkt, soll<br />

künftig automatisch auch an Darmstadt<br />

denken“, sagte vor rund einem Jahr<br />

der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt<br />

Darmstadt, Walter Hoffmann, im Rahmen<br />

der Präsentation des Hauses der Informationstechnologie<br />

(HIT). Die Region in und<br />

um Darmstadt soll mittel- und langfristig<br />

als europäischer IT-Spitzenstandort weltweit<br />

bekannt werden.<br />

In der Gesamtregion Rhein-Main-Neckar<br />

werden ca. 20.000 IT-Unternehmen gezählt.<br />

Dazu kommen viele Forschungseinrichtungen,<br />

Organisationen und Hochschulen,<br />

<strong>die</strong> sich in <strong>die</strong>sem Umfeld bewegen.<br />

Ein großes Potential also, gekennzeichnet<br />

durch ein innovatives Umfeld, exzellent<br />

ausgebildete Wissenschaftler und Nachwuchskräfte<br />

sowie hervorragendes Know-<br />

D79227 · 5. Jahrgang <strong>WirtschaftsEcho</strong>· Ausgabe 2/2012 · 3,50 Euro<br />

Wirtschafts Echo<br />

DIALOGMAGAZIN FÜR DIE REGIONALE WIRTSCHAFT<br />

4 191575 903509 03<br />

Aktuell: Die Banken im Kreuzfeuer<br />

Finanzen: Wer finanziert den Börsengang?<br />

Trend: Goldsuchertum im Web<br />

Glosse: Frau Merkel weiß mehr<br />

IT & Media<br />

Hightech 2012:<br />

Chancen und Risiken<br />

how zu gesellschaftlich und wirtschaftlich<br />

relevanten Themen. Mehr als ein Grund<br />

also, das Leitthema der nächsten Ausgabe<br />

des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s dem Bereich IT und<br />

Me<strong>die</strong>n zu widmen.<br />

Die Messe IT&Media, <strong>die</strong> vom 30. bis<br />

31.5.2012 im darmstadtium erstmalig stattfindet,<br />

bietet Firmen aus der Region Rhein-<br />

Main-Neckar eine Plattform, um sich<br />

schnell und einfach über alle unternehmensrelevanten<br />

IT-Belange zu informieren.<br />

Hier lohnt eine nähere Betrachtung.<br />

Wir laden Sie herzlich zu einer Ausgabe<br />

ein, <strong>die</strong> einen Überblick über Leistungen,<br />

Lösungen und Erfahrungen wichtiger IT-<br />

Unternehmen in der Region bietet, ohne<br />

dabei aktuelle und informative Stories aus<br />

der digitalen Welt außen vor zu lassen.<br />

Erscheinungstermin : 19. April 2012<br />

Ausgabe 2/2012<br />

Erscheinungstermin:<br />

April (KW 16)<br />

Anzeigenschluss:<br />

KW 12<br />

VERLAG uNd HERAuSGEBER<br />

Echo | Kreativplanung | GmbH<br />

vertreten durch <strong>die</strong> Geschäftsführer:<br />

Hans-Werner Mayer, Dr. Hans-Peter Bach<br />

ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum<br />

genannten Verantwortlichen:<br />

Holzhofallee 25–31 · 64295 Darmstadt<br />

HRB 2000 (Amtsgericht Darmstadt)<br />

USt-IdNr.: DE 811 222 248<br />

Steuernummer: 007 232 051 71<br />

Ein Unternehmen der Unternehmensgruppe<br />

Me<strong>die</strong>nhaus Südhessen<br />

REdAKtIoN<br />

Hans-Werner Mayer, Chefredakteur<br />

(V.i.S.d.P., verantwortlich gem. § 55 II RStV)<br />

Telefon 06151 387-511<br />

hans-werner.mayer@echo-kp.de<br />

Alexander Götz · Telefon 06151 387-540<br />

alexander.goetz@echo-kp.de<br />

ANZEIGEN / VERtRIEB<br />

Alla Falk · Telefon 06151 387-671<br />

alla.falk@echo-kp.de<br />

Fax 06151 387-525<br />

Gültig für Anzeigen zzt. Tarif 5 vom 1. 1. 2012<br />

GRAFIK / LAyout<br />

Simone Steinbrech · Telefon 06151 387-401<br />

grafik@echo-kp.de<br />

Die Angaben der Echo Kreativplanung GmbH<br />

im Rahmen der Dienstleistungs-Informationspflichten-<br />

Verordnung finden Sie im Internet unter<br />

www.echo-kreativplanung.de/agb.<br />

Auf Wunsch stellen wir Ihnen gerne einen<br />

Ausdruck zur Verfügung.<br />

dRuCK<br />

Frotscher Druck GmbH · 64295 Darmstadt<br />

INtERNEt<br />

www.wirtschaftsecho.de<br />

KooPERAtIoNSPARtNER<br />

Unternehmerverband Südhessen, Marketing<br />

Club Südhessen, Wirtschaftsjunioren Südhessen,<br />

Wirtschaftsclub Südhessen<br />

Erscheinungsweise sechsmal jährlich.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen<br />

oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf<br />

Ersatz vorausbezahlter Bezugsgebühren.<br />

Nachdruck bedarf der ausdrücklichen vorherigen<br />

Genehmigung des Verlages. Gekennzeichnete<br />

Artikel stellen <strong>die</strong> Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt <strong>die</strong> der Redaktion dar. Die in der Zeitschrift<br />

veröffentlichten Beiträge und Bilder sind<br />

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Inhaber: Me<strong>die</strong>nhaus Südhessen GmbH<br />

Holzhofallee 25–31 · 64295 Darmstadt (100%)<br />

Me<strong>die</strong>nhaus Südhessen GmbH:<br />

1. Gesellschafter, allesamt mit Wohnort in<br />

Darmstadt: Dr. Hans-Peter Bach, Geschäftsführer<br />

(48,72%, 50%), Lars Bach (24,36%, 25%),<br />

Pia Schneider (24,36%, 25%);<br />

2. Geschäftsführer: Dr. Hans-Peter Bach.<br />

Die Angaben in Klammern geben als ersten Wert<br />

<strong>die</strong> Kapitalbeteiligung und als zweiten Wert <strong>die</strong><br />

Stimmbeteiligung je Gesellschafter in Prozent an.

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