So gelingt die Energiewende - WirtschaftsEcho
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D79227 · 5. Jahrgang <strong>WirtschaftsEcho</strong>· Ausgabe 1/2012 · 3,50 Euro<br />
Wirtschafts Echo<br />
DIALOGMAGAZIN FÜR DIE REGIONALE WIRTSCHAFT<br />
Der Energiemix in Deutschland<br />
Green IT – umweltfreundlich und wirtschaftlich<br />
Keine <strong>Energiewende</strong> ohne das Handwerk<br />
„Windkraft? Gerne. Aber nicht bei uns!“<br />
<strong>So</strong> <strong>gelingt</strong> <strong>die</strong><br />
<strong>Energiewende</strong><br />
Kosten und Nutzen<br />
effizienter Lösungen
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WiE gElingt diE<br />
EnErgiEWEndE?<br />
Im Oktober 2010 beschloss <strong>die</strong> schwarzgelbe<br />
Bundesregierung <strong>die</strong> AKW-Laufzeiten<br />
zu verlängern. Es war ein vernünftiger<br />
Ansatz, auf lange Sicht den Atomausstieg<br />
zu planen und durch <strong>die</strong> Einnahmen aus<br />
der Brennelementesteuer eine nachhaltige<br />
<strong>Energiewende</strong> zu finanzieren.<br />
Nach der schrecklichen Katastrophe in<br />
Japan war es sicher auch notwendig, <strong>die</strong><br />
Sicherheit von Kernkraftwerken bei außergewöhnlichen<br />
Naturereignissen und<br />
Terror-Anschlägen zu überprüfen. Doch<br />
obwohl <strong>die</strong> internationale Atombehörde<br />
den hohen Sicherheitsstandard der deutschen<br />
Kernkraftwerke attestierte, wurde<br />
Knall auf Fall im Frühjahr 2011 beschlossen,<br />
<strong>die</strong> sieben ältesten Atomkraftwerke<br />
sofort abzuschalten und <strong>die</strong> letzten Meiler<br />
spätestens Ende 2022 vom Netz nehmen.<br />
Da <strong>die</strong> meisten Wähler <strong>So</strong>rge haben, dass<br />
<strong>die</strong> Risiken der Kernenergie zu hoch seien,<br />
wurde aus der Klimakanzlerin von einem<br />
Tag zum anderen eine Atomausstiegskanzlerin.<br />
Aber Wind- und <strong>So</strong>larenergie können<br />
<strong>die</strong> Grundversorgung nicht garantieren.<br />
Nicht in unseren Breitengraden, nicht<br />
bei dem vorhandenen Widerstand der Bevölkerung<br />
gegen Windparks zu Lande und<br />
auf hoher See.<br />
Mit dem Atomausstieg wächst unsere Abhängigkeit<br />
von russischem Gas und Erdölimporten<br />
aus dem Nahen Osten, der politisch<br />
immer instabiler wird. Wenn wir <strong>die</strong><br />
Nutzung der Kernenergie beenden, aber<br />
täglich viele Tausend Megawatt Atomstrom<br />
aus Tschechien und Frankreich einkaufen,<br />
handeln wir scheinheilig.<br />
Deutschland ist dabei, sich weltweit zu isolieren.<br />
Hinter der Nutzung der Kernenergie<br />
in anderen Staaten steht ja nicht Ignoranz<br />
oder Gewinnsucht, sondern <strong>die</strong> Absicht<br />
der Regierungen, eine verlässliche Grundversorgung<br />
mit preisgünstigem Strom zu<br />
ermöglichen und dabei den klimaschädlichen<br />
Ausstoß von CO2 zu reduzieren.<br />
Eine Verringerung <strong>die</strong>ser Emissionen bei<br />
gleichzeitigem Verzicht auf <strong>die</strong> Kernenergie<br />
ist aber beim gegenwärtigen<br />
Stand der<br />
Technik nicht machbar.<br />
Die Wirtschaft ist im<br />
höchsten Maße abhängig<br />
von konkurrenzfähigen<br />
Strompreisen.<br />
Und es gehört auch zu<br />
sozialstaatlichen Aufgaben,<br />
einen großflächigen<br />
Blackout zu verhindern. Das klappt<br />
aber derzeit nur, wenn man verstärkt auf<br />
fossile Energieträger setzt.<br />
Langfristig ist <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> technisch<br />
zwar machbar, aber der Weg zu einer<br />
weitestgehend grünen Stromversorgung ist<br />
weit und bedarf enormer Anstrengungen.<br />
Ein Großteil der Bevölkerung pflegt<br />
weiterhin Vorbehalte gegen alle Formen<br />
der Energieherstellung, und zwar nicht<br />
nur gegen Atom und Kohle, auch gegen<br />
Stromleitungen, Biogas- oder Windanlagen.<br />
Das grandiose Scheitern des Bio-<br />
Sprits E 10 zeigt, dass <strong>die</strong> ökologisch sinnvolle<br />
Energieerzeugung aus Pflanzen nur<br />
in den Köpfen der Politiker funktioniert,<br />
von der Bevölkerung aber abgelehnt wird.<br />
Um erneuerbare Energien besser nutzen zu<br />
können, muss man deren Schwankungen<br />
ausgleichen. Dafür sind enorme Investitionen<br />
für den Umbau der Infrastruktur<br />
Editorial 1<br />
notwendig, sei es durch den verstärkten<br />
Einsatz von flexiblen Kraftwerken, eine<br />
neue Netzstruktur. oder verbesserte Möglichkeiten<br />
der Stromspeicherung. Natürlich<br />
kann <strong>die</strong> deutsche Wirtschaft davon<br />
auch profitieren. Hunderttausende neue<br />
Arbeitsplätze können so geschaffen werden.<br />
Bei allen Risiken des Atomausstiegs<br />
»WEnn Wir diE nutzung dEr KErn-<br />
EnErgiE bEEndEn, abEr täglich viElE<br />
tausEnd MEgaWatt atoMstroM aus<br />
tschEchiEn und FranKrEich Ein-<br />
KauFEn, handEln Wir schEinhEilig«<br />
liegt darin auch eine große Chance. Um<br />
<strong>die</strong> für den Ökostrom dringend benötigten<br />
neuen Netze und Speicher aber schneller<br />
bauen zu können, müssen noch viele<br />
bürokratische Hürden beseitigen werden,<br />
das Netzausbau-Beschleunigungsgesetz<br />
endlich auf den Weg gebracht werden und<br />
<strong>die</strong> Akzeptanz bei der Bevölkerung für<br />
<strong>die</strong> notwendigen Windparks und Leitungstrassen<br />
wachsen.<br />
Hans-Werner Mayer,<br />
Chefredakteur
2 inhaltsverzeichnis<br />
inhalt<br />
Leitthema <strong>Energiewende</strong><br />
04<br />
08<br />
10<br />
11<br />
14<br />
18<br />
20<br />
23<br />
24<br />
27<br />
28<br />
30<br />
32<br />
Der Energiemix in Deutschland<br />
Die Stromversorgung nach der <strong>Energiewende</strong><br />
Darmstadt unter den Städten der Stromverschwender<br />
Stu<strong>die</strong>: Pro-Kopf-Stromverbrauch in Deutschland<br />
Ökostrom wächst rasant<br />
Erneuerbare Energien überholen Atomkraft und Steinkohle<br />
<strong>So</strong>ziales und ökologisches Handeln<br />
Mittelständler und ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
Green IT<br />
Umweltfreundlich und wirtschaftlich<br />
Green IT – mehr als ein Modewort<br />
Interview mit Stephan Kohler<br />
Neubau und Sanierung von Firmengebäuden<br />
Förderprogramme für Betriebe<br />
Realistische Ziele setzen<br />
Anforderungen für <strong>die</strong> energetische Gebäudemodernisierung<br />
Keine <strong>Energiewende</strong> ohne das Handwerk<br />
Die richtigen Energiesparmaßnahmen finden und umsetzen<br />
Zukunft made in Germany<br />
Umweltwirtschaftsbericht 2011<br />
Heiße Ware für das Miramar<br />
Geothermie im Weinheimer Spaßbad<br />
„Windkraftanlagen? Gerne. Aber nicht bei uns!“<br />
Ein Stimmungsbild zur Windkraft im Odenwald<br />
Energieaudit zahlt sich zweifach aus<br />
Umfrage<br />
Produkte & Premieren<br />
39<br />
42<br />
48<br />
Mit Spannung in <strong>die</strong> Zukunft<br />
Wie <strong>die</strong> Elektromobilität unsere Zukunft bestimmen wird.<br />
„Wir haben auf der Erde alles, was wir brauchen“<br />
HSE AG – vom Energieversorger zum Energie<strong>die</strong>nstleister<br />
Chemiebranche aktuell<br />
Was <strong>die</strong> Branche bewegt<br />
Menschen & Märkte<br />
50<br />
51<br />
52<br />
53<br />
54<br />
56<br />
58<br />
Lage spitze, Erwartungen unsicher<br />
IHK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2012<br />
Maßgeschneiderte Lösungen für Unternehmen<br />
Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Roth & Friede<br />
Wirtschafts junioren Darmstadt<br />
… legen Ziele 2012 fest<br />
Dolmetscher für Ingenieure<br />
Designbüro Formsprache gestaltet technische Produkte<br />
„Das Unternehmen ist unser Kind“<br />
Die Darmstädter Firma Buttmi<br />
20 Jahre <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />
Aktion „Anstiften“ in Darmstadt und Darmstadt- Dieburg<br />
Von Darmstadt über Weiterstadt nach Paris<br />
Der Weg des Weiterstädter IT-Dienstleisters Devoteam Danet
Veranstaltungen & Kongresse<br />
60<br />
IT&Media 2012<br />
Die neue Fachmesse im darmstadtium<br />
62 Fachkräftesicherung<br />
Viele Wege stehen offen<br />
64 Wettbewerb<br />
Schülerzeitungsredakteure fordern und fördern<br />
65<br />
66<br />
68<br />
70<br />
71<br />
Da lohnt ein Besuch<br />
Veranstaltungskalender<br />
Beruflicher Erfolg ist erlernbar<br />
Hochkarätige Experten referieren bei der ECHO-Akademie<br />
Man muss das Rad nicht neu erfinden…<br />
Neujahrsempfang des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong> mit neuer Website<br />
Relaunch schafft neue Services und interessante Mehrwerte<br />
Es muss nicht immer Champagner sein<br />
Schaumwein von Bouvet Ladubay<br />
Geld & Finanzen<br />
72<br />
Einst beliebt – jetzt umzockt<br />
<strong>So</strong>lar-Aktien werden zu Zocker-Papieren<br />
Recht & Steuern<br />
76<br />
78<br />
Anschubhilfe für angehende Unternehmer<br />
Im Dschungel der Förderangebote<br />
Stolperfalle Scheinselbstständigkeit<br />
Beschäftigung freier Mitarbeiter – Vorteile und Risiken<br />
Wissenswert<br />
79<br />
80<br />
Zehn erstaunliche Zahlen<br />
Gut zu wissen…<br />
Vorschau und Impressum<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong> 2/2012<br />
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von Hans-Werner Mayer<br />
4 <strong>Energiewende</strong><br />
E r d g a s<br />
stEinKohlE<br />
dEr<br />
EnErgiEMix<br />
in dEutschland<br />
braunKohlE<br />
ato M K r a F t<br />
W a s s E r K r a F t<br />
E r n E u E r b a r E E n E r g i E n<br />
<strong>die</strong> stromversorgung<br />
nach der <strong>Energiewende</strong><br />
Eine wirtschaftliche, sichere und umweltverträgliche<br />
Energieversorgung ist<br />
Grundlage für <strong>die</strong> Funktionsfähigkeit unserer<br />
Volkswirtschaft, für den Wohlstand<br />
der Menschen und für <strong>die</strong> Zukunftschancen<br />
nachfolgender Generationen. Woher<br />
kommen unsere verschiedenen Energieträger,<br />
sind sie auch langfristig in ausreichendem<br />
Maße verfügbar? Können neue,<br />
umweltfreundlichere Energieträger ihren<br />
Anteil am Energiemix zu Lasten CO 2inten<br />
siver fossiler Energieträger erhöhen?<br />
Und welche Vor- und Nachteile haben <strong>die</strong><br />
einzelnen Energieträger?
+1,4%<br />
braunKohlE<br />
2010: 23,2%<br />
2011: 24,6%<br />
BRAuNKoHLE<br />
Die Braunkohle gehört zu den Gewinnern<br />
des Atomausstiegs. Braunkohlekraftwerke<br />
liefern Elektrizität zuverlässig und relativ<br />
preisgünstig. Braunkohle ist der einzige<br />
heimische Energieträger, der in großen<br />
Mengen langfristig subventionsfrei zu<br />
wettbewerbsfähigen Konditionen bereitgestellt<br />
werden kann. Kraftwerke auf Braunkohlebasis<br />
erzeugten im Jahre 2009 über<br />
146 Milliarden Kilowattstunden Strom<br />
und sind für <strong>die</strong> Grundlast-Versorgung gut<br />
geeignet. Die Produktion einer Kilowattstunde<br />
Braunkohlestrom kostet etwa mit<br />
2,40 Cent.<br />
Braunkohle hat aber <strong>die</strong> bei weitem<br />
schlechteste Kohlendioxid-Bilanz aller<br />
Energieträger. Selbst <strong>die</strong> modernen<br />
Braunkohlekraftwerke kommen auf CO 2-<br />
Emissionen von 950 Gramm je Kilowattstunde<br />
Strom. Klimaschützer sehen <strong>die</strong><br />
Renaissance der Braunkohle im Zuge des<br />
Atomausstiegs deshalb sehr kritisch. Die<br />
Befürworter der Braunkohleverstromung<br />
setzen dagegen große Hoffnung auf <strong>die</strong><br />
Abscheidung und Speicherung des entstehenden<br />
Kohlendioxids. Das bei Verbrennungsprozessen<br />
entstehende CO 2 soll in<br />
unterirdischen Gesteinsschichten eingelagert<br />
werden, damit es seine klimaverändernde<br />
Wirkung in der Atmosphäre nicht<br />
entfalten kann. Dieses Verfahren befindet<br />
sich allerdings noch im Entwicklungsstadium<br />
und ist zudem sehr umstritten – nicht<br />
nur weil <strong>die</strong> ökologischen Folgen schwer<br />
abzuschätzen sind.<br />
In den Braunkohlerevieren zwischen Aachen,<br />
Köln und Grevenbroich, in der Lausitz<br />
bei Cottbus und im mitteldeutschen<br />
Revier zwischen Leipzig, Halle und Bitterfeld<br />
sind rund 22.000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Der Abbau erfolgt mit riesigen Baggern<br />
kostengünstig über Tage. Allerdings<br />
hinterlässt <strong>die</strong>se Methode riesige Krater<br />
und für <strong>die</strong> Braunkohlegewinnung wurden<br />
schon ganze Dörfer umgesiedelt und<br />
Landschaften zerstört.<br />
+0,1%<br />
stEinKohlE<br />
2010: 18,6%<br />
2011: 18,7%<br />
StEINKoHLE<br />
Die heimische Steinkohle war lange Zeit<br />
<strong>die</strong> tragende Säule der deutschen Energieversorgung.<br />
Die Förderung liegt heute aber nur noch<br />
bei etwa zwölf Millionen Tonnen. Das<br />
entspricht etwa 30 Prozent des Bedarfs.<br />
Die deutschen Steinkohlekraftwerke sind<br />
damit zunehmend auf Importe angewiesen.<br />
In Deutschland gibt es insgesamt nur<br />
noch sechs Bergwerke im Ruhrgebiet, im<br />
Saarland und im Münsterland. Die Kohle<br />
wird in einer Tiefe von bis zu 1750 Metern<br />
abgebaut. Das ist technisch aufwendig und<br />
sehr kostspielig. Deshalb kann der Steinkohleabbau<br />
in Deutschland eigentlich<br />
nicht mehr mit der Einfuhr ausländischer<br />
Kohle konkurrieren, wird aber noch bis<br />
2018 subventioniert.<br />
Die Stromproduktion aus Steinkohle gilt<br />
als günstig; sie liegt in Deutschland bei<br />
3,35 Cent je Kilowattstunde. Bei der CO 2<br />
Emission schneidet Steinkohle mit „nur“<br />
740 Gramm CO 2-Emissionen je Kilowattstunde<br />
etwas besser ab als <strong>die</strong> Braunkohle.<br />
Bei den Erzeugungskosten wird das in den<br />
Preis für CO 2-Emissionszertifikate eingerechnet.<br />
Steinkohlekraftwerke sind relativ<br />
schnell steuerbar und eignen sich daher<br />
gut, um Windflauten, wolkenreiche Tage<br />
oder Bedarfsspitzen auszugleichen. Weil<br />
in Deutschland <strong>die</strong> Kohleverstromung<br />
zugunsten der erneuerbaren Energien und<br />
Erdgas an Bedeutung verloren hat, haben<br />
mehrere Energieversorgungsunternehmen<br />
ihre Pläne für den Bau neuer Kohlekraftwerke<br />
in Deutschland auf Eis gelegt.<br />
…KURZ NoTIERT…<br />
<strong>Energiewende</strong> 5<br />
Forsa-uMFragE<br />
Deutsche stützen <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong><br />
auch fast ein Jahr nach dem reaktorunglück<br />
im japanischen Fukushima ist <strong>die</strong><br />
bereitschaft in der bevölkerung, mehr geld<br />
für den umbau des Energiesystems auszugeben,<br />
sehr hoch. das zeigt eine repräsentative<br />
umfrage des renommierten Meinungsforschungsinstituts<br />
forsa, im auftrag<br />
des verbandes kommunaler unternehmen<br />
(vKu). so sind 61 Prozent der befragten bereit,<br />
mehr für ihren strom zu bezahlen, um<br />
damit den ausbau erneuerbarer Energien<br />
voranzubringen. dabei zeigt sich, je höher<br />
das nettoeinkommen, desto größer ist <strong>die</strong><br />
bereitschaft, höhere strompreise zu zahlen.<br />
durch höhere strompreise allein ist der<br />
umbau des Energiesystems jedoch nicht<br />
machbar. Eine wichtige voraussetzung ist<br />
auch <strong>die</strong> akzeptanz für große infrastrukturprojekte,<br />
wie beispielsweise für Windparks.<br />
tatsächlich fänden es 54 Prozent<br />
der befragten gut beziehungsweise sehr<br />
gut, wenn in der nachbarschaft eine Wind-<br />
Energie-anlage stünde.<br />
auszEichnung Für E.on<br />
Grüner Stromerzeuger des Jahres<br />
E.on climate & renewables hat den be-<br />
gehrten „global Energy award” – so etwas<br />
wie den „oscar“ für Energieunternehmen<br />
– in der Kategorie „grüner stromerzeuger<br />
des Jahres“ erhalten. der Preis wird<br />
von Platts, dem weltweit führenden informations<strong>die</strong>nst<br />
für Energie und rohstoffe,<br />
vergeben. ausgezeichnet wurde E.on<br />
in new York als bester Entwickler von<br />
offshore-Windparks. E.on zählt zu den<br />
wenigen unternehmen weltweit mit Erfahrung<br />
im bau von offshore-Windparks<br />
in unterschiedlichster Wassertiefe und mit<br />
allen arten von Fundamenten. 2010 wurde<br />
fast <strong>die</strong> hälfte aller in Europa installierten<br />
offshore-turbinen von E.on errichtet.<br />
E.on betreibt sechs offshore-Windparks<br />
mit einer leistung von ingesamt rund 500<br />
Megawatt, darunter deutschlands ersten<br />
hochsee-Windpark alpha ventus. derzeit<br />
baut E.on zusammen mit Partnern den<br />
weltweit größten Meereswindpark – london<br />
array – vor der britischen Küste. in den<br />
nächsten Jahren will E.on das tempo beim<br />
ausbau von offshore-Windkraft noch weiter<br />
beschleunigen und gleichzeitig <strong>die</strong> Kosten<br />
für den bau massiv senken.
Foto: Hemera/thinkstock<br />
6 <strong>Energiewende</strong><br />
-0,2%<br />
Erdgas<br />
2010: 13,8%<br />
2011: 13,6%<br />
ERdGAS<br />
Erdgas hat mittlerweile einen Anteil von<br />
fast 14 Prozent an der Stromerzeugung.<br />
Der größte Vorzug von Gas ist, dass bei<br />
seiner Verbrennung deutlich weniger Kohlendioxid<br />
entsteht als bei der Kohle- oder<br />
Erdölverstromung. Moderne Gaskraftwerke<br />
kommen auf CO 2-Emissionen von 340<br />
Gramm je Kilowattstunde Strom. Zudem<br />
lassen sich Gaskraftwerke schnell hochfahren<br />
und wieder abstellen, so dass sie<br />
zum einen hervorragend geeignet sind,<br />
<strong>die</strong> schwankende Stromversorgung aus<br />
regenerativen Quellen auszugleichen, und<br />
zum anderen, <strong>die</strong> Spitzenlast abzudecken.<br />
Außerdem erfordern Gaskraftwerke vergleichsweise<br />
geringe Investitionen. Als<br />
Nachteile sind <strong>die</strong> hohe Abhängigkeit<br />
Deutschlands vom Erdgas-Hauptlieferanten<br />
Russland sowie den Transitländern und<br />
der hohe Brennstoffpreis zu nennen.<br />
+3,5%<br />
ErnEuErbarE<br />
EnErgiEn<br />
2010: 16,4%<br />
2011: 19,9%<br />
ERNEuERBARE ENERGIEN<br />
Im Jahr 2000 trat das erste Erneuerbare-<br />
Energien-Gesetz in Kraft, das für Strom<br />
aus regenerativen Quellen ziemlich hohe,<br />
feste Vergütungssätze vorsah. Diese Förderung<br />
war vor allem umweltpolitisch<br />
motiviert. Realistischen Schätzungen nach<br />
summiert sie sich auf ca. 55 Mrd. Euro<br />
über einen Zeitraum von 30 Jahren. Obwohl<br />
Wind-, <strong>So</strong>lar- und Biomassestrom<br />
momentan noch weitaus teurer sind als<br />
Kohle- und Atomstrom, sind sie kräftig auf<br />
dem Vormarsch.<br />
Bei den erneuerbaren Energien ist Wasserkraft<br />
mit 4,30 Cent je Kilowattstunde am<br />
günstigsten. Eine mit Windkraft erzeugte<br />
Kilowattstunde kostet etwa neun Cent.<br />
Der Hauptkostenfaktor sind <strong>die</strong> hohen Investitionen<br />
in <strong>die</strong> Anlagen. Dass sich <strong>So</strong>larstrom<br />
überhaupt rechnet, ist der staatlichen<br />
Förderung, also den garantierten<br />
Einspeisevergütungen zu verdanken. Sie<br />
liegen zwischen 17,94 bis 24,43 Cent<br />
pro kWh über 20 Jahre. Außerdem<br />
sind <strong>die</strong> Netzbetreiber<br />
verpflichtet, sämtliche<br />
Windparks, Photovoltaik-<br />
und Biogasanlagen<br />
an das Stromnetz<br />
anzuschließen, also<br />
<strong>die</strong> Kosten des Netzausbauszutragen.<br />
Da <strong>die</strong> <strong>So</strong>nne nicht jeden Tag scheint<br />
und manchmal ein sehr flaues Lüftchen<br />
herrscht, müssen konventionelle Kraftwerke<br />
bei Bedarf einspringen können. <strong>So</strong>ll <strong>die</strong><br />
<strong>Energiewende</strong> in Deutschland mit moderaten<br />
Strompreisen einhergehen, müssen <strong>die</strong><br />
erneuerbaren Energien in Zukunft günstiger<br />
bereitgestellt werden als bisher. Dazu<br />
ist technischer Fortschritt, wie <strong>die</strong> Weiterentwicklung<br />
und der Ausbau von Stromspeichertechnologien<br />
nötig. Unerlässlich<br />
ist der Ausbau der Stromnetze sowie der<br />
zugehörigen Infrastruktur, damit <strong>die</strong> aus<br />
regenerativen Energien gewonnene Elektrizität<br />
dorthin transportiert werden kann,<br />
wo sie gebraucht wird. Zum Beispiel muss<br />
der Strom, den <strong>die</strong> geplanten Offshore-<br />
Windparks in Nord- und Ostsee einmal erzeugen<br />
werden, mindestens bis nach Hamburg<br />
und Berlin kommen, besser aber noch<br />
bis ins Ruhrgebiet, den Rhein-Main-Raum<br />
oder gar nach München.<br />
Sind aber erst einmal genügend Anlagen<br />
vorhanden, sieht <strong>die</strong> Rechnung besser aus<br />
– zumal <strong>die</strong> „Brennstoffe“ Wind und <strong>So</strong>nne<br />
im Gegensatz zu Kohle, Gas und Uran<br />
kostenlos zu haben sind: Die natürlichen<br />
Ressourcen werden geschont, es entstehen<br />
keine CO 2-Emssionen und obendrein reduziert<br />
sich <strong>die</strong> Abhängigkeit von den Ölförderländern.<br />
Fotos und Quellen: RAG / RWE / dEBRIV / Siemens /<br />
Initiative Neue <strong>So</strong>ziale Marktwirtschaft / thinkstock
-4,7%<br />
atoMKraFt<br />
2010: 22,4%<br />
2011: 17,7%<br />
KERNENERGIE<br />
Objektiv betrachtet, hat <strong>die</strong> Kernenergie<br />
viele Vorzüge: Sie liefert günstigen<br />
Strom zu Produktionskosten von 2,65<br />
Cent je Kilowattstunde und an speziell<br />
angereichertem Uran herrscht noch keine<br />
Knappheit. Außerdem entsteht in Kernkraftwerken<br />
kein CO 2. Dies war einer der<br />
Hauptgründe für <strong>die</strong> Laufzeitverlängerung<br />
der Atom reaktoren im Jahr 2010. Die Bundesregierung<br />
hoffte, auf <strong>die</strong>se Weise ihre<br />
ehrgei zigen Klimaziele zu relativ geringen<br />
Kosten zu erreichen. Doch Deutschlands<br />
billigste Energiequelle ist zugleich <strong>die</strong><br />
umstrittenste.<br />
Welche Gefahren für Mensch und Natur<br />
von Reaktorunfällen ausgehen, zeigte<br />
schon 1986 das Unglück in Tschernobyl<br />
– kommt es zu einer Atomkatastrophe wie<br />
in Fukushima, werden nicht wieder gut zu<br />
machende Schäden verursacht. Weiterhin<br />
ungelöst ist zudem das Problem der Endlagerung.<br />
Unabhängig davon, wie sicher<br />
oder unsicher <strong>die</strong>se Stätten wirklich sind<br />
– fest steht: Die Bundesbürger wollen sie<br />
nicht in ihrer Nähe haben. Das zeigen auch<br />
<strong>die</strong> inzwischen seit Jahrzehnten anhaltenden<br />
Proteste gegen <strong>die</strong> Castor-Transporte<br />
in das Zwischenlager Gorleben und gegen<br />
<strong>die</strong> Endlagerung von radioaktiven Abfällen<br />
im ehemaligen Salzbergwerk Asse.<br />
-0,1%<br />
WassErKraFt<br />
2010: 3,4%<br />
2011: 3,3%<br />
WASSERKRAFt<br />
Im Jahr 2010 erzeugten Wasserkraftanlagen<br />
19,7 Mrd. Kilowattstunden Strom.<br />
Das entspricht einem Anteil von 3,3 Prozent<br />
am gesamten deutschen Stromverbrauch.<br />
Das nutzbare Wasserkraftpotenzial<br />
beträgt etwa 27 Milliarden Kilowattstunden<br />
pro Jahr. Wasserkraft steht rund um<br />
<strong>die</strong> Uhr zur Verfügung und kann auch als<br />
Energiespeicher genutzt werden. Die Wasserkräfte<br />
können mit sehr verschiedenen<br />
Maschinen- und Anlagentechniken genutzt<br />
werden. Pumpspeicherkraftwerke <strong>die</strong>nen<br />
dazu, überschüssige elektrische Energie<br />
zu speichern. Mit ihr wird Wasser in ein<br />
höher gelegenes Staubecken gepumpt und<br />
bei Bedarf wieder abgelassen, um eine<br />
Turbine zur Stromerzeugung anzutreiben.<br />
Der größte Nachteil <strong>die</strong>ses Verfahrens ist,<br />
dass Energie verloren geht: Für das Hochpumpen<br />
wird mehr Elektrizität benötigt,<br />
als sich später gewinnen lässt. Trotzdem<br />
sind Pumpspeicher eine ideale Ergänzung<br />
zu <strong>So</strong>lar- und Windkraftanlagen. Deutschland<br />
verfügt schon heute über rund 30<br />
Pumpspeicherwerke mit einer Leistung<br />
von insgesamt knapp 7.000 Megawatt. Im<br />
Südschwarzwald soll außerdem bis 2018<br />
das Pumpspeicherwerk Atdorf mit einer<br />
Leistung von 1.400 Megawatt entstehen.<br />
Es wird dann das größte in Europa sein.<br />
FAZIt<br />
deutschland hat ambitionierte Klimaschutz ziele. Bis 2020 sollen <strong>die</strong> treib haus gas-<br />
Emissionen – gemeint ist in erster Linie Kohlendioxid (Co2) – um 40 Prozent unter<br />
dem Niveau von 1990 liegen. Bis 2050 peilt <strong>die</strong> Bundesrepublik sogar ein Minus von<br />
mindestens 80 Prozent an. um <strong>die</strong>ses Ziel zu erreichen, sollen <strong>die</strong> erneuerbaren<br />
Energien den Hauptanteil übernehmen. Bis der angestrebte Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien geschafft ist, wird deutschland allerdings nicht umhin kommen,<br />
den Wegfall der Kernenergie auch durch konventio nelle Stromerzeugung zu kompensieren.<br />
Letztlich entsteht durch den Atomausstieg ein völlig neuer Energiemix.<br />
Nicht vergessen werden darf bei allen Überlegungen zu deutschlands Energiezukunft<br />
vor allem eins: <strong>die</strong> Energieeffizienz. das Wuppertal Institut für Klima, umwelt,<br />
Energie geht davon aus, dass unternehmen und Privathaushalte ihren Stromverbrauch<br />
mithilfe energiesparender technologien in den kommenden zehn Jahren um<br />
bis zu 23 Prozent verringern können. ob und wie es gelingen kann, <strong>die</strong>se Potenziale<br />
komplett zu heben, ist allerdings noch unklar.<br />
…KURZ NoTIERT…<br />
<strong>Energiewende</strong> 7<br />
hochsEE-WindParKs<br />
Milliardenprogramm für <strong>die</strong><br />
<strong>Energiewende</strong><br />
der Energiekonzern E.on baut für rund<br />
eine Milliarde Euro den hochsee-Windpark<br />
amrumbank West. 80 turbinen von siemens<br />
mit einer gesamtleistung von 288<br />
Megawatt werden ab 2015 grünen strom<br />
für rund 300.000 haushalte liefern. als<br />
späterer betriebs- und servicestützpunkt<br />
für den offshore-Windpark ist wegen seiner<br />
günstigen lage helgoland vorgesehen.<br />
vor der englischen Küste entsteht im selben<br />
zeitraum für rund 850 Millionen Euro<br />
der 219 Megawatt starke Windpark humber<br />
gateway, der ebenfalls ab 2015 für sauberen<br />
strom sorgen wird. in der ostsee südlich<br />
von schweden errichtet E.on bis 2013<br />
den Windpark Kårehamn, 48 Megawatt<br />
stark, mit einem investitionsvolumen von<br />
120 Millionen Euro. bei beiden Projekten<br />
kommen neue turbinen mit je drei Megawatt<br />
zum Einsatz.<br />
MilliardEninvEstitionEn<br />
Stadtwerke sagen den Energiekonzernen<br />
den Kampf an<br />
Mit Milliardeninvestitionen wollen <strong>die</strong> kommunalen<br />
versorger ihren anteil an der<br />
stromproduktion verdoppeln. <strong>die</strong> Energiekonzerne<br />
geraten ins hintertreffen –<br />
weil sie zu lange auf Kohle und atomkraft<br />
gesetzt haben. <strong>die</strong> deutschen stadtwerke<br />
wollen zweistellige Milliardensummen<br />
investieren – in neue gaskraftwerke,<br />
Windparks an land und auf see sowie in<br />
biogasanlagen. derzeit produzieren <strong>die</strong><br />
stadtwerke rund zehn Prozent des deutschen<br />
stroms. „in den nächsten zehn bis<br />
15 Jahren wollen wir den anteil in deutschland<br />
auf 25 Prozent mehr als verdoppeln“,<br />
kündigte hans- Joachim reck, hauptgeschäftsführer<br />
des verbands kommunaler<br />
unternehmen (vKu), in einem interview mit<br />
der „süddeutschen zeitung“ an.
8 <strong>Energiewende</strong><br />
darMstadt untEr dEn städtEn dEr<br />
stroMvErschWEndEr<br />
stu<strong>die</strong>: West-deutsche verbrauchen bis ein drittel mehr als ost-deutsche<br />
Aschaffenburger, Oldenburger und Osnabrücker<br />
größte Stromverschwender –<br />
Städte in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Sachsen-Anhalt Stromsparer.<br />
durchschnittlich verbrauchen <strong>die</strong> Deutschen<br />
jährlich 1852 kWh Strom. Doch<br />
es gibt große Unterschiede: <strong>So</strong> leben <strong>die</strong><br />
größten Stromverschwender Deutschlands<br />
in Städten wie Aschaffenburg, Oldenburg<br />
und Osnabrück. Das ergab eine<br />
umfangreiche Auswertung in 120 Städten<br />
des Strom- und Produktvergleichsportals<br />
www.preisvergleich.de (2,7 Mio. Nutzer<br />
im Monat). Grundlage für <strong>die</strong> Auswertung<br />
bilden rund 120 000 stichprobenartig ausgewählte<br />
Strom-Vertragsabschlüsse für den<br />
Zeitraum 2009 bis 2011, <strong>die</strong> online über<br />
preisvergleich.de bei den Stromversorgern<br />
abgeschlossen wurden. Unter Berücksichtigung<br />
der durchschnittlichen Haushaltsgrößen,<br />
welche das Statistische Bundesamt<br />
oder <strong>die</strong> Statistischen Landesämter<br />
ausweisen, wurde aufgrund der Vertrags-<br />
Angaben der Pro-Kopf-Stromverbrauch<br />
pro Stadt ermittelt. Die Ergebnisse klassifizieren<br />
sich in drei Gruppen: „Stromsparer“<br />
verbrauchen zehn Prozent weniger<br />
(< 1667 kWh) als der ermittelte Durchschnitt.<br />
„Stromverschwender“ liegen um<br />
zehn Prozent darüber (> 2037 kWh). Die<br />
Normal-Stromverbraucher sind im Mittel.<br />
StRoMVERSCHWENdER<br />
Die Ergebnisse: Die Aschaffenburger<br />
verbrauchen fast ein Viertel mehr Strom<br />
als der deutsche Schnitt. Ähnlich sieht<br />
es in Oldenburg (+22,3 %), Osnabrück<br />
(+22,1 %) und Ludwigshafen (+20,7 %)<br />
aus. Weitere Stromverschwender sind: Regensburg,<br />
Trier, Bamberg, Aachen, Wolfsburg,<br />
Erlangen, Saarbrücken, Bayreuth,<br />
Karlsruhe, Passau, Celle, Darmstadt,<br />
Fürth, Hannover, Reutlingen, Marburg,<br />
Hanau, Moers, Münster und Straubing. Als<br />
größte Stromverschwender sind <strong>die</strong> Städte<br />
in Niedersachsen und im Saarland analysiert<br />
worden. Demnach verbrauchen <strong>die</strong><br />
saarländischen Bewohner ein Drittel mehr<br />
Strom als <strong>die</strong> Thüringer.<br />
GutES MIttELFELd uNd<br />
StRoMSPARER<br />
Allerdings geht es auch anders.<br />
<strong>So</strong> sind interessanterweise<br />
ausgerechnet <strong>die</strong> Bürger<br />
der Städte mit dem<br />
höchsten durchschnittlichenBruttojahreseinkommen<br />
oftmals sparsamer<br />
beim Stromver brauch und<br />
konnten im Test zumindest<br />
in einem guten Mittelfeld abschließen.<br />
Hierzu gehören beispielsweise <strong>die</strong> Bewohner<br />
von Frankfurt am Main (-4,0 %), Hamburg<br />
(-4,5 %), München (-8,5 %) oder<br />
Stuttgart (-8,5 %).<br />
Das Prädikat „Stromsparer“ können sich<br />
17 Prozent der untersuchten Städte ans<br />
Ortsschild heften. Hierzu gehören insgesamt<br />
20 Städte: Dresden (-10,2 %), Leverkusen<br />
(-10,2 %), Leipzig (-10,4 %), Zwickau<br />
(-12,5 %), Kiel (-12,6 %), Cottbus<br />
(-12,7 %), Ingolstadt (-14,3 %), Dessau-<br />
Roßlau (-16 %), Frankfurt/Oder (-16,7 %),<br />
Baden-Baden (-16,8 %), Pirmasens (-18.8),<br />
Magdeburg (-19.7 %), Rostock (-20,7 %),<br />
Suhl (-21 %), Jena (-21,5 %), Schwerin<br />
(-21,7 %), Garmisch-Partenkirchen<br />
(-22,9 %), Erfurt (-24,9 %), Gera (-24,9 %)<br />
und Neubrandenburg (-25,1 %). In einigen<br />
<strong>die</strong>ser Städte fällt zumindest auf, dass auch<br />
das durchschnittliche Pro-Kopf-Einkommen<br />
niedriger als im deutschen Durchschnitt<br />
ist. Das heißt: Es könnte sein, dass<br />
auch das zu einem umweltfreundlicheren<br />
Konsum führt. Aber: „Gerade in Ost-<br />
Deutschland gehen <strong>die</strong> Bürger häufig auch<br />
aus Tradition sparsamer mit Ressourcen<br />
um, also auch mit Energie, als im Westen.<br />
Das lässt sich leicht auch an den häufig<br />
kühleren Wohnungen in Ostdeutschland<br />
bemerken, als den oft (über)heizten westdeutschen“,<br />
so Dr. Konstantin Korosides<br />
von preisvergleich.de.<br />
Im Schnitt lässt sich sagen: In den Städten<br />
mit den meisten „Stromverschwendern“<br />
ver<strong>die</strong>nen <strong>die</strong> Bürger im Mittel etwas<br />
mehr als der deutsche Durchschnitt – rund<br />
5,5 %. Der relativ niedrige Wert bedeutet<br />
aber auch: Es gibt zahlreiche „Stromver
Moers<br />
Aachen<br />
Trier<br />
Saarbrücken<br />
Quelle: preisvergleich.de<br />
Leverkusen<br />
Münster<br />
Ludwigshafen<br />
Pirmasens<br />
Baden-Baden<br />
Oldenburg<br />
Osnabrück<br />
Marburg<br />
Hanau<br />
Darmstadt<br />
Karlsruhe<br />
Aschaffenburg<br />
Reutlingen<br />
Celle<br />
Kiel<br />
Hannover<br />
Stadt durchschnittl. Pro-Kopf-Verbrauch<br />
2009 – 2001<br />
Wolfsburg<br />
Erfurth<br />
Schwerin<br />
Suhl<br />
Bamberg Bayreuth<br />
Erlangen<br />
Fürth<br />
Ingolstadt<br />
Magdeburg<br />
Jena<br />
Rostock<br />
Gera<br />
Regensburg<br />
Neubrandenburg<br />
Dessau-Roßlau<br />
Leipzig<br />
Garmisch-Partenkirchen<br />
Zwickau<br />
Straubing<br />
Abweichung vom Mittelwert<br />
Pro-Kopf-Verbrauch<br />
Frankfurt/Oder<br />
Dresden<br />
Stromsparer*<br />
Stromverschender*<br />
Passau<br />
Cottbus<br />
* Abweichung vom<br />
Mittelwert um mehr<br />
als 10 %<br />
<strong>Energiewende</strong> 9<br />
Stu<strong>die</strong>:<br />
Pro-Kopf-Stromverbrauch<br />
in Deutschland<br />
Aschaffenburger und Oldenburger<br />
größte Stromverschwender<br />
schwender“, <strong>die</strong> eigentlich eher unterdurchschnittlich<br />
ver<strong>die</strong>nen. Dass<br />
Wohlstand nicht grundsätzlich zu<br />
verschwenderischem Stromverbrauch<br />
führen muss, zeigen Städte<br />
wie Ingolstadt (-14,3 % unter<br />
dem deutschen Stromverbrauch)<br />
oder Leverkusen (-10,2 %). Hier<br />
verbrauchen <strong>die</strong> Bürger trotz eines<br />
überdurchschnittlich hohen jährlichen<br />
Brutto-Einkommens (37 780 €<br />
bzw. 32 936 €) relativ wenig Strom.<br />
Auf der anderen Seite stehen Städte,<br />
<strong>die</strong> sogar bei einem leicht unterdurchschnittlichen<br />
Einkommen einen<br />
überaus hohen Stromverbrauch aufweisen.<br />
Hierzu gehören zum Beispiel Oldenburg<br />
(+22,3 %), Trier (+19,4 %), Moers<br />
(+11,0 %) und Straubing (+10,0 %). Klarer<br />
wird es in der Gruppe der zweifelsfreien<br />
„Stromsparer“. Hier verfügen <strong>die</strong> Haushalte<br />
im Schnitt auch um 9,9 % weniger Geld.<br />
Bei der preisvergleich.de-Erhebung ist zu beachten,<br />
dass sie lediglich eine Tendenz aufzeigen<br />
möchte, aber keinen Anspruch auf<br />
Signifikanz bis für <strong>die</strong> letzte Komma stelle hat.<br />
durchschnittl. Bruttojahreseinkommen<br />
(2009)<br />
aschaffenburg 2306 kWh +24,5 % 27.866,00 € -0,9 %<br />
ludwigshafen 2236 kWh +20,7 % 39.145,00 € +39,3 %<br />
darmstadt 2115 kWh +14,2 % 32.805,00 € +16,7 %<br />
offenbach 1886 kWh +1,9 % 31.498,00 € +12,1 %<br />
Mainz 1865 kWh +0,7 % 28.845,00 € +2,6 %<br />
durchschnitt 1852 kWh 0,0 % 28.105,35 € 0,0 %<br />
Frankfurt 1779 kWh -4,0 % 35.910,00 € +27,8 %<br />
heidelberg 1707 kWh -7,8 % 28,246,00 € +0,5 %<br />
berlin 1704 kWh -8,0 % 27.398,00 € -2,5 %<br />
Wiesbaden 1694 kWh -8,5 % 32.325,00 € +15,0 %<br />
Mannheim 1693 kWh -8,6 % 31.647,00 € +12,6 %<br />
neubrandenburg 1386 kWh -25,1 % 23.663,00 € -15,8 %<br />
Abweichung vom Mittelwert<br />
Bruttojahreseinkommen
Abb.: electriceye - Fotolia.com<br />
1 0 <strong>Energiewende</strong><br />
ÖKostroM<br />
Wächst rasant<br />
Jede fünfte Kilowattstunde wird in<br />
Deutschland mittlerweile aus erneuerbaren<br />
Energien erzeugt. Damit avancieren<br />
Windkraft, Photovoltaik und Co. hierzulande<br />
zur Nummer zwei - nur aus Braunkohle<br />
wird noch mehr Strom erzeugt.<br />
Struktur der Stromerzeugung in deutschland<br />
<strong>So</strong>NStIGE<br />
5,3% (5,6%)<br />
Stand: dezember 2011 (Vorjahr in Klammern)<br />
ERNEuERBARE<br />
19,9% (16,4%)<br />
StEINKoHLE<br />
18,7% (18,6%)<br />
AtoMKRAFt<br />
17,7% (22,4%)<br />
ERdGAS<br />
13,6% (13,8%)<br />
BRAuNKoHLE<br />
24,6% (23,2%)<br />
Grafik: <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Quelle: AGEB – AG Energiebilanzen e.V.<br />
Foto: iStockphoto/thinkstock<br />
der Ökostrom-Anteil im Energiemix<br />
ist 2011 erstmals an Atomkraft und<br />
Steinkohle vorbeigezogen. Mit knapp 20<br />
Prozent liegt Strom aus Wind, Wasser oder<br />
<strong>So</strong>nne nun an zweiter Stelle nach der heimischen<br />
Braunkohle (24,6 Prozent), wie<br />
der Bundesverband der deutschen Energiewirtschaft<br />
(BDEW) in ersten Berechnungen<br />
ermittelt hat. 2010 lag der Ökostrom-<br />
Anteil noch bei 16,4 Prozent.<br />
Die Atomkraft spielt als Energieträger hingegen<br />
eine erheblich geringere Rolle als im<br />
vergangenen Jahr. Wegen der Abschaltung<br />
der Altmeiler sackte ihr Anteil von 22,4<br />
auf nunmehr 17,7 Prozent ab. Steinkohle<br />
und Gas trugen mit 18,7 beziehungsweise<br />
13,6 Prozent etwa ebenso viel zur Stromerzeugung<br />
bei wie im Jahr 2010.<br />
WINdKRAFt<br />
Unter den erneuerbaren Energiequellen<br />
ist Wind <strong>die</strong> wichtigste. Der Anteil der<br />
Windkraft im Strommix stieg laut BDEW<br />
Erneuerbare Energien<br />
überholen atomkraft<br />
und steinkohle<br />
von sechs Prozent im Jahr 2010 auf jetzt<br />
7,6 Prozent. Sehr stark wuchs mit 1,9 auf<br />
3,2 Prozent auch der <strong>So</strong>larstrom und überholte<br />
damit sogar <strong>die</strong> Wasserkraft, deren<br />
Anteil als einzige der Öko-Energien leicht<br />
schrumpfte. Biomasse trug mit 5,2 Prozent<br />
zur deutschen Stromerzeugung bei.<br />
BIS ZuM JAHR 2020…<br />
…sollen nach dem Willen der Bundesregierung<br />
35 Prozent des deutschen Stroms<br />
aus erneuerbaren Energien erzeugt werden.<br />
Umweltminister Norbert Röttgen,<br />
CDU, rechnet damit, dass <strong>die</strong>ser Anteil<br />
noch übertroffen werden wird.<br />
Der BDEW warnte allerdings, mit dem<br />
Zuwachs steige auch der Druck auf das<br />
Gesamtsystem. Die erneuerbaren Energien<br />
müssten in den Markt integriert werden, so<br />
Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller.<br />
Zudem müsse <strong>die</strong> schwankende Einspeisung<br />
von Strom aus Wind oder <strong>So</strong>nne auch von<br />
den Netzen verarbeitet werden können.
sozialEs<br />
und ÖKologischEs<br />
handEln<br />
inwieweit kommen<br />
Mittelständler ihrer<br />
gesellschaftlichen<br />
verantwortung nach?<br />
Mit <strong>die</strong>ser Frage setzte sich <strong>die</strong> „compamedia-Stiftung<br />
zur Förderung ethischen<br />
Handelns in der Wirtschaft“ in ihrer kürzlich<br />
durchgeführten Umfrage „Unternehmensverantwortung<br />
im Mittelstand“,<br />
auseinander an der sich Geschäftsführer<br />
und Manager von 148 mittelständischer<br />
Unternehmen in Deutschland, Österreich<br />
und der Schweiz beteiligten.<br />
Stolze 99 Prozent der befragten Unternehmen<br />
geben an, dass das gewissenhafte<br />
Einbeziehen der Interessen von<br />
Lieferanten, Kunden, Mitarbeitern etc. ein<br />
wichtiges Feld unternehmensverantwortlichen<br />
Handelns ist.<br />
<strong>Energiewende</strong> 1 1<br />
<strong>So</strong>ZIALE uNd öKoLoGISCHE<br />
StANdARdS…<br />
… sind ebenfalls wichtige Gebiete unternehmerischer<br />
Verantwortung. Familienunternehmen<br />
und inhabergeführte Unternehmen<br />
sehen sich als <strong>die</strong> Avantgarde des Mittelstands,<br />
was <strong>die</strong> verantwortungsvolle Ausgestaltung<br />
ihrer Personalpolitik, den nachhaltigen<br />
Umgang mit ökologischen Ressourcen<br />
und das Engagement für Gemeinwesen<br />
und Gesellschaft angeht. <strong>So</strong> geben beispielsweise<br />
81 Prozent der Familienunternehmen<br />
an, dass ökologische Aspekte bei ihnen einen<br />
höheren Stellenwert als bei vielen ihrer Mitbewerber<br />
haben. Bei Nicht-Familienunternehmen<br />
trifft das nur auf 60 Prozent zu.<br />
123 der insgesamt 148 teilnehmenden unternehmen kommen aus deutschland, neun<br />
aus österreich und 16 aus der Schweiz. Am stärksten vertreten sind <strong>die</strong>nstleistungsun-<br />
ternehmen (46 %), gefolgt von produzierenden unternehmen (27 %). Zusätzlich<br />
vertreten sind Firmen aus dem Handel (10 %), aus dem sozialen Sektor<br />
(3 %) und <strong>So</strong>nstige (14 %). Gut <strong>die</strong> Hälfte sind Familienunternehmen<br />
(51 %), und zwei drittel sind inhabergeführt (67 %). <strong>die</strong> unterneh-<br />
men variieren auch hinsichtlich ihrer Größe. <strong>So</strong> entsprechen 59<br />
(40 %) der kleinen Größenklasse (20 – 100<br />
Mitarbeiter), 38 (26 %) der mittleren<br />
Größenklasse (101 – 500 Mitarbeiter),<br />
und 18 unternehmen (12 %) haben<br />
zwischen 501 und 5000 Mitarbeiter. Wei-<br />
tere 33 Firmen (22 %) sind sonstigen Größen-<br />
klassen zugehörig. Mit 52 % firmiert gut <strong>die</strong> Hälfte<br />
der unternehmen als Gesellschaft mit beschränkter Haf-<br />
tung, 16 % als Aktiengesellschaft und weitere 32 % der unter-<br />
nehmen als andere Gesellschaftsform.
1 2 <strong>Energiewende</strong><br />
FöRdERuNG dES GEMEINWESENS<br />
Zusätzlich stimmen 63 Prozent der inhabergeführten<br />
Firmen der Aussage zu,<br />
sich im Vergleich zu den Mitbewerbern<br />
überdurchschnittlich für <strong>die</strong> Förderung<br />
des Gemeinwesens zu engagieren. Bei<br />
managergeführten Unternehmen geben<br />
<strong>die</strong>s mit 36 Prozent nur ein gutes Drittel<br />
der Betriebe an. Dabei glauben 71 Prozent<br />
aller Unternehmen und 82 Prozent der großen<br />
Unternehmen, dass sich Investitionen<br />
in ethisches Wirtschaften lohnen. Nur 14<br />
Prozent sagen, dass sozial und ökologisch<br />
verantwortungsvolles Wirtschaften mehr<br />
koste als einbringe. Einen möglichen Wettbewerbsnachteil<br />
bei Investitionen in ethisches<br />
Wirtschaften, beispielsweise durch<br />
einen sich verstärkenden Wettbewerb, befürchten<br />
vorwiegend kleine und inhabergeführte<br />
Unternehmen.<br />
„Wodurch zeichnet sich ihr Unternehmen schon heute aus?“<br />
Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen<br />
Unsere Personalpolitik erfüllt hohe Standards<br />
wodurch wir uns in der Branche positiv von<br />
unseren Mitbewerbern abheben.<br />
Ökologische Aspekte haben für uns einen<br />
höheren Stellenwert als für viele unserer<br />
Mitbewerber.<br />
Wir engagieren uns, im Vergleich zu unseren<br />
Mitbewerbern, überdurchschnittlich in der<br />
Förderung von Gemeinwesen und Gesellschaft.<br />
Häufiger als unsere Mitbewerber thematisieren<br />
wir mit Akteuren aus Politik und Gesellschaft<br />
gemeinsame Interessen und Interessenskonflikte.<br />
Wir achten bei der Wahl unserer Geschäftspartner<br />
mehr als unsere Mitbewerber darauf,<br />
wie nachhaltig sie sich in der Wirtschaftswelt<br />
bewegen.<br />
0 %<br />
3 %<br />
8 %<br />
15 %<br />
14 %<br />
24 %<br />
20 %<br />
18 %<br />
15 %<br />
32 %<br />
23 %<br />
45 %<br />
71 %<br />
89 %<br />
stimme zu<br />
56 %<br />
stimme nicht zu<br />
keine Anwort<br />
68 %<br />
20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
„Wodurch zeichnet sich ihr Unternehmen schon heute aus?“<br />
Unterschiede bei Familienunternehmen und Nicht-Familienunternehmen:<br />
Unsere Personalpolitik erfüllt hohe Standards<br />
wodurch wir uns in der Branche positiv von<br />
unseren Mitbewerbern abheben.<br />
Ökologische Aspekte haben für uns einen<br />
höheren Stellenwert als für viele unserer<br />
Mitbewerber.<br />
Wir engagieren uns, im Vergleich zu unseren<br />
Mitbewerbern, überdurchschnittlich in der<br />
Förderung von Gemeinwesen und Gesellschaft.<br />
0 %<br />
öFFENtLICHKEItSINtERESSE<br />
WäCHSt<br />
Nahezu alle befragten Unternehmen sehen<br />
<strong>die</strong> steigende Bedeutung und Notwendigkeit<br />
von sozial und ökologisch verantwortungsvollem<br />
Handeln. <strong>So</strong> erwarten über 92<br />
Prozent der Unternehmen, dass <strong>die</strong> Öffentlichkeit<br />
in Zukunft noch stärker darauf achten<br />
wird, dass Firmen sozial und ökologisch<br />
verantwortlich handeln. Für <strong>die</strong> Zukunft erwarten<br />
<strong>die</strong> Befragten zudem eine gesteigerte<br />
Aufmerksamkeit seitens der Fachkräf te<br />
(84 %), Geschäftspartner und Kunden (80 %).<br />
Das Management ethischen Handelns ist<br />
noch nicht ausreichend systematisch und<br />
strukturiert – 37 Prozent der Unternehmen<br />
erarbeiten zwar Maßnahmen und Ziele in<br />
Sachen gesellschaftlicher Verantwortung,<br />
jedoch sind <strong>die</strong>se ohne jede strategische<br />
Ausrichtung und oft unsystematisch.<br />
82 %<br />
Familienunternehmen<br />
81 %<br />
61 %<br />
Nicht-Familienunternehmen<br />
47 %<br />
63 %<br />
Quelle: compamedia stiftung<br />
96 %<br />
20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
Quelle: compamedia stiftung
„Als Unternehmen Verantwortung in der Wirtschaft zu übernehmen bedeutet...<br />
Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen:<br />
…, möglichst hohe Gewinne erzielen, um<br />
Arbeitsplätze zu sichern.“<br />
…, unser Kerngeschäft sozialen Standards zu<br />
unterwerfen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> gesetzlichen<br />
Verpflichtungen hinausgehen.“<br />
…, unser Kerngeschäft ökologischen Standards<br />
zu unterwerfen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> gesetzlichen<br />
Verpflichtungen hinausgehen.“<br />
…, mit unseren Gewinnen das Gemeinwesen<br />
durch Spenden, Kooperationen etc. zu<br />
unterstützen.“<br />
…, <strong>die</strong> Interessen der von uns beeinflussten<br />
Gruppen ernst zu nehmen.“<br />
„Wie rentabel ist es, unternehmensverantwortlich zu handeln?“<br />
Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen:<br />
<strong>So</strong>zial und ökologisch verantwortungsbewusstes<br />
Wirtschaften rechnet sich finanziell.<br />
<strong>So</strong>zial und ökologisch verantwortungsbewusstes<br />
Wirtschaften kostet mehr als es einbringt.<br />
<strong>So</strong>ziale und ökologische Verantwortung<br />
übernehmen wir nur dann, wenn sie sich<br />
finanziell lohnt.<br />
Hohe Investitionen in ethisches Wirtschaften<br />
werden einen Wettbewerbsnachteil darstellen.<br />
stimme voll zu<br />
0 %<br />
0 %<br />
9 %<br />
35 % 48 % 15 %<br />
37 %<br />
10 %<br />
14 %<br />
14 %<br />
12 %<br />
20 %<br />
17 %<br />
13 %<br />
stimme eher zu<br />
57 % 34 % 7 %<br />
55 % 36 % 7 %<br />
stimme zu<br />
keine Anwort<br />
40 % 20 %<br />
78 % 21 %<br />
20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
71 %<br />
stimme nicht zu<br />
72 %<br />
71 %<br />
stimme nicht zu<br />
stimme eher nicht zu<br />
77 %<br />
20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
„Was erwarten Sie für <strong>die</strong> Zukunft?“<br />
Übersicht der Antworthäufigkeiten bei den 148 befragten Unternehmen:<br />
Die Öffentlichkeit wird zukünftig (noch) stärker<br />
darauf achten, dass Unternehmen sozial und<br />
ökologisch verantwortungsvoll handeln.<br />
Fachkräfte werden auf der Suche nach dem<br />
passenden Arbeitgeber stärker darauf achten,<br />
ob ein Unternehmen sozial und ökologisch<br />
verantwortungsvoll handelt.<br />
Zukünftig werden sich Unternehmen noch mehr<br />
als heute über ihr Kerngeschäft hinaus für ihr<br />
gesellschaftliches Umfeld engagieren müssen.<br />
Geschäftspartner und Kunden werden in Zukunft<br />
stärker auf ein verantwortungsbewusstes<br />
Wirtschaftshandeln von Unternehmen achten.<br />
0 %<br />
7 %<br />
1 %<br />
3 %<br />
14 %<br />
keine Anwort<br />
13 %<br />
7 %<br />
6 %<br />
14 %<br />
stimme zu<br />
stimme nicht zu<br />
80 %<br />
80 %<br />
84 %<br />
93 %<br />
20 % 40 % 60 % 80 % 100 %<br />
Quelle: compamedia stiftung<br />
Quelle: compamedia stiftung<br />
Quelle: compamedia stiftung<br />
…KURZ NoTIERT…<br />
<strong>Energiewende</strong> 1 3<br />
tana chEMiE gMbh<br />
Tana gewinnt Nachhaltigkeitspreis<br />
„Grünes Band“<br />
Mainz. <strong>die</strong> tana chemie gmbh, tochter des<br />
für seine Endverbrauchermarken Erdal,<br />
Frosch und Emsal bekannten Mainzer traditionsunternehmens<br />
Werner & Mertz, hat<br />
beim „grünen band – Preis für nachhaltigkeit<br />
im außer-haus-Markt“ in der Kategorie<br />
„Klima“ den 1. Platz belegt.<br />
„Wir sind uns der verantwortung gegenüber<br />
umwelt und gesellschaft bewusst.<br />
deshalb arbeiten wir täglich daran, unsere<br />
Produkte und leistungen kontinuierlich zu<br />
verbessern, umweltfreundlich zu gestalten<br />
und damit der nachhaltigkeit rechnung zu<br />
tragen“, sagte Josef haentjes, geschäftsführer<br />
der tana chemie gmbh.<br />
<strong>die</strong> auszeichnung wurde im rahmen der<br />
intergastra erstmals an Firmen vergeben,<br />
denen nachhaltiges handeln besonders<br />
wichtig ist und <strong>die</strong> sich durch umweltbewusstes<br />
Wirtschaften hervortun.<br />
beim nachhaltigkeitspreis überzeugte <strong>die</strong><br />
tana chemie gmbh, <strong>die</strong> als einziger hersteller<br />
für reinigungsmittel nominiert war,<br />
mit ihrem ganzheitlich nachhaltigen Konzept.<br />
Mittels vieler ideen und ansätze wird<br />
auf unterschiedlichen Ebenen der Kampf<br />
gegen den Klimawandel vorangetrieben.<br />
Wie sich Kohlendioxid und andere Klimagase<br />
verringern lassen, ist ein wichtiges thema<br />
bei tana. deshalb wurde bereits 1995<br />
<strong>die</strong> Produktion von Flaschen und Kanistern<br />
auf das Werksgelände in Mainz verlagert.<br />
hierdurch konnten Jahr für Jahr 1500 lKW-<br />
Fahrten, oder anders ausgedrückt eine Million<br />
lKW-Kilometer und 570 tonnen Kohlendioxid<br />
eingespart werden. zudem wurde<br />
der gesamte Fuhrpark auf Kraftstoff sparende<br />
Fahrzeuge umgestellt.<br />
huss-Me<strong>die</strong>n hat den nachhaltigkeitspreis<br />
„grünes band“ ausgelobt. aufgerufen waren<br />
hersteller, lieferanten und händler für<br />
den außer-haus-Markt, <strong>die</strong> sich mit ihren<br />
Erzeugnissen, technologien und <strong>die</strong>nstleistungen<br />
bewerben konnten, mit denen<br />
sie relevante nachhaltigkeitseffekte erzielen.<br />
Eine fünfköpfige Jury wählte aus allen<br />
Einsendungen in den Kategorien Energie,<br />
Wasser, Klima, Ökologie, Fairtrade und unternehmenskonzept<br />
jeweils drei unternehmen<br />
aus. Eine leserbefragung entschied<br />
über <strong>die</strong> Platzierung in den einzelnen Kategorien.
Foto: iStockphoto/thinkstock<br />
1 4 <strong>Energiewende</strong><br />
grEEn it –<br />
uMWEltFrEundlich<br />
und WirtschaFtlich<br />
Klimaschutz und nachhaltigkeit spielen in<br />
fast allen zweigen unserer Wirtschaft<br />
heute eine bedeutende rolle. Was<br />
kann dabei <strong>die</strong> informationstechnologie<br />
zum schutz der umwelt beitragen?<br />
Entscheidend ist, welche<br />
wirtschaftlichen vorteile „green<br />
it“ für mittelständische unternehmen<br />
bringt, nur dann werden auch<br />
umweltfreundliche Konzepte signifikant<br />
wirksam werden. und: Wie<br />
viel und welche informationstechnologie<br />
wird<br />
überhaupt wirklich<br />
benötigt?<br />
von dr. Martin Lippert
Quelle: FhG-12M und FhG-ISI (2009): Abschätzung des<br />
Energiebedarfs der weiteren Entwicklung der Informationsgesellschaft<br />
Der Begriff Green IT umfasst alle Aktivitäten,<br />
Produkte und Leistungen, <strong>die</strong> Nutzung<br />
von Informations- und Kommunikationstechnologie<br />
(IKT) über den gesamten<br />
Lebenszyklus hinweg umwelt- und ressourcenschonend<br />
zu gestalten sowie alle<br />
Bestrebungen, um durch den Einsatz von<br />
IT Umweltbelastungen zu verringern. Zur<br />
Beurteilung <strong>die</strong>ser Produkte und Leistungen<br />
gibt es wie bei den Öko-Siegeln auch<br />
einen ganzen Dschungel an „Green IT“<br />
Labels (z. B. Blauer Engel, Blue Swan,<br />
EPEAT, TCO, Energy Star, EU-Eco Label<br />
Blume) Es ist jedoch extrem schwer einzuschätzen,<br />
welches Label wie wirksam ist<br />
und in welchen Bereichen. Einige sind für<br />
<strong>die</strong> Hersteller von Geräten sehr einfach<br />
zu erlangen, andere basieren auf aufwendigen<br />
Zertifizierungsprozessen. In vielen<br />
Fällen ergänzen Anbieter ihre eigenen<br />
Markenbezeichnungen um „Green IT“<br />
-Bezeichnungen und propagieren damit<br />
ihre eigenen Begrifflichkeiten.<br />
Basisprognose des Stromverbrauchs der IKT<br />
Entwicklung des Stromverbrauchs in den einzelnen Sektoren<br />
45000<br />
40000<br />
35000<br />
30000<br />
25000<br />
20000<br />
15000<br />
10000<br />
5000<br />
0<br />
IKT-Endgeräte Haushalte<br />
IKT-Endgeräte Unternehmen<br />
Server- und Rechenzentrum<br />
Netzzugang und Kernnetz<br />
<strong>die</strong> IT erzeugt nach Angaben des<br />
Marktforschers Gartner weltweit ca.<br />
2% des gesamten Ausstoßes an Kohlendioxid.<br />
Dieser Verbrauch entspricht damit<br />
dem Gesamtverbrauch der Luftfahrt.<br />
Die Prognosen prophezeien einen starken<br />
Anstieg des absoluten Energieverbrauchs<br />
bedingt durch das starke Wachstum des IT-<br />
Einsatzes. Verursacht wird <strong>die</strong>s vor allem<br />
durch <strong>die</strong> Endgeräte in Haushalten und den<br />
starken Anstieg der Rechenzentrumsleistungen<br />
(siehe Grafik).<br />
Zehn Prozent des Stromverbrauchs in<br />
Deutschland gehen laut Umweltbundessamt<br />
auf <strong>die</strong> Informations- und Kommunikationstechnik<br />
zurück, Tendenz nach wie<br />
vor stark steigend. Der Energieverbrauch<br />
<strong>Energiewende</strong> 1 5<br />
2007 2010 2015 2020<br />
durch den IT-Einsatz selbst ist damit ein<br />
nicht übersehbarer Teil des gesamten CO 2<br />
Problems.<br />
Gleichzeitig kann der IT-Einsatz ein Teil<br />
der Lösung <strong>die</strong>ses Problems sein. Innovative<br />
Lösungen mit IT-Unterstützung<br />
können helfen, den Energiebedarf bei den<br />
betrieblichen Abläufen zu senken. Damit<br />
lässt sich idealerweise eine Hebelwirkung<br />
beim Senken des Stromverbrauchs der verbleibenden<br />
90% erzielen.<br />
WIRtSCHAFtLICHER It-EINSAtZ<br />
Zur Beurteilung, welche Kosten- und<br />
Wettbewerbsvorteile für das eigene Unternehmen<br />
unter dem Umweltschutzaspekt<br />
vorhanden sind, gilt es daher zwei Kernfragen<br />
zu beantworten:<br />
1. „grEEn IN DER it“: WElchE EnErgiE-<br />
KostEn und uMWEltbElastungEn Kann<br />
ich bEiM Einsatz dEr it vErMEidEn?<br />
2. „grEEn DURCH it“: WElchE it-ProduKtE<br />
und lÖsungEn tragEn insgEsaMt dazu<br />
bEi, EnErgiEKostEn und uMWEltbElastungEn<br />
zu rEduziErEn?
1 6 <strong>Energiewende</strong><br />
1. „grEEn IN DER it“<br />
Unter „Green in der IT“ versteht man<br />
<strong>die</strong> umweltschonende Nutzung der Informationstechnologie<br />
über deren gesamten<br />
Lebenszyklus – von der Planung<br />
der Hardware über deren Produktion und<br />
Verwendung bis zur Entsorgung. Dies beinhaltet<br />
<strong>die</strong> Optimierung des Ressourcenverbrauchs<br />
während der Herstellung, des<br />
Betriebs und der Entsorgung der Geräte.<br />
GESEtZLICHE REGELuNGEN<br />
Ganz freiwillig ist <strong>die</strong>ser Gedanke im<br />
Markt nicht angenommen worden: Bereits<br />
seit 2003 regelt <strong>die</strong>s <strong>die</strong> RoHS-Richtlinie<br />
der EU. Die entsprechenden gesetzlichen<br />
Umsetzungen sind in einem langjährigen<br />
Prozess mittlerweile erfolgt. Für <strong>die</strong><br />
Rücknahme und Entsorgung gewerblicher<br />
Altgeräte gelten besondere gesetzliche<br />
Regelungen. Hersteller und Nutzer können<br />
dabei vertraglich festlegen, wem von<br />
beiden <strong>die</strong> Erfüllung <strong>die</strong>ser gesetzlichen<br />
Pflichten obliegt.<br />
oPtIMIERuNGSMöGLICHKEItEN<br />
dER It-INFRAStRuKtuR<br />
Die weltweiten großen Rechenzentren von<br />
Google, Facebook, Amazon, Apple und anderen<br />
sind Giganten der modernen IT. Sie<br />
versuchen ständig, sich in der Optimierung<br />
der IT-Infrastruktur zu übertreffen. Google<br />
mit seinen weltweit verteilten Rechenzentren<br />
benötigt jährlich 2,3 Milliarden<br />
Kilowattstunden, um alle Google-Dienste<br />
zu betreiben. Das ist so viel Energie wie<br />
ein mittleres Gas/Kohlekraftwerk oder üblicherweise<br />
eine Stadt mit 200.000 Haushalten<br />
benötigt. Zum Einsatz gebracht<br />
wird in eigenen stromsparenden Rechnern<br />
spezifische Hardware, befreit von jeder<br />
nicht benötigten Funktionalität (Grafikunterstützung<br />
o. ä.), ergänzt um leistungsfähige<br />
Zwischenspeichermechanismen. Als<br />
Standorte werden Orte in nördlichen Regionen<br />
gesucht, um das Klimatisierungsproblem<br />
zu entschärfen. Zwischen 35 und 50<br />
Prozent der gesamten Energiekosten eines<br />
Rechenzentrums werden klassischerweise<br />
für <strong>die</strong> Kühlung aufgewendet. Durch Modernisierung<br />
von Mess- und Kühltechnik<br />
sowie durch bauliche Maßnahmen kann<br />
<strong>die</strong>ser Anteil jedoch stark gesenkt werden.<br />
Auch wer kein Google Rechenzentrum betreibt,<br />
kann von <strong>die</strong>sen Infrastrukturkonzepten<br />
lernen: Bei vielen Billigangeboten<br />
von PCs und Servern werden zum Beispiel<br />
standardmäßig Komponenten wie TV- und<br />
Grafikkarten eingesetzt, <strong>die</strong> möglicherweise<br />
unnötigen Stromverbrauch produzieren<br />
und entfernt werden können.<br />
KoN<strong>So</strong>LIdIERuNG<br />
Viele Rechner (Server), <strong>die</strong> rund um <strong>die</strong><br />
Uhr laufen, sind nur zu 10 bis 20 Prozent<br />
ausgelastet. Meist legt man Serverkapazitäten<br />
anhand von Betriebsspitzen aus, <strong>die</strong> jedoch<br />
nur selten erreicht werden. Ein Konzept<br />
hin zur Energieeinsparung ist hier <strong>die</strong><br />
Konsoli<strong>die</strong>rung: Dabei werden heterogene<br />
Systeme zusammengeführt und <strong>die</strong> Zahl<br />
an Servern und Rechenzentren reduziert.<br />
VIRtuALISIERuNG<br />
Eine weitere Möglichkeit für Rechenzentren,<br />
eine bessere Kapazitätsauslastung<br />
zu erreichen, ist <strong>die</strong> Virtualisierung. Damit<br />
lassen sich Anwendungsprogramme,<br />
<strong>die</strong> bisher auf verschiedenen Rechnern<br />
verstreut liefen, in so genannten „virtuellen<br />
Maschinen“ auf einem leistungsfähigen<br />
Rechner bündeln. Das Ergebnis ist<br />
eine sehr viel höhere Auslastung <strong>die</strong>ses<br />
einen Rechners und eine damit verbundene<br />
Senkung der Gesamtkosten. Auch bei<br />
Computern am Arbeitsplatz gibt es eine<br />
Entwicklung hin zu schlankeren, energiesparenden<br />
Rechnern. Die eigentliche Leistung<br />
erbringt dabei ein Server, ohne dass<br />
der Nutzer den Unterschied bemerkt. Bei<br />
<strong>die</strong>ser „ Desktop-Virtualisierung“ beziehen<br />
<strong>die</strong> abgespeckten Rechner am Arbeitsplatz<br />
nicht nur einzelne Anwendungen,<br />
sondern ihre komplette Arbeitsumgebung<br />
von einem Zentralrechner, also auch das<br />
Betriebssystem und <strong>die</strong> benutzerdefinierten<br />
Einstellungen.<br />
„CLoud CoMPutING“<br />
Ein weiterer häufig diskutierter Ansatz ist<br />
das „Cloud Computing“. Dabei erfolgt<br />
<strong>die</strong> Nutzung von IT-Leistungen in Echtzeit<br />
über ein Datennetz wie das Internet, statt<br />
auf lokalen Rechnern. Aus Nutzersicht<br />
scheint <strong>die</strong> zur Verfügung gestellte abstra-<br />
� „Cloud Computing“: <strong>die</strong> Anwendungen<br />
und daten befinden<br />
sich nicht mehr auf<br />
dem lokalen Rechner<br />
oder im Firmenrechenzentrum,sondern<br />
in der Wolke<br />
(engl. „cloud“).<br />
Foto: sellingpix - Fotolia.com
� <strong>die</strong> „desktop-Virtualisierung“<br />
ist ein Verfahren, um mehreren<br />
Benutzern gleichzeitig und<br />
unabhängig voneinander <strong>die</strong><br />
Ausführung von Programmen<br />
auf einem entfernten Computer<br />
(Host) zu erlauben.<br />
hierte IT-Infrastruktur fern und undurchsichtig,<br />
wie in einer „Wolke“ verhüllt, zu<br />
geschehen. Die Spannbreite der im Rahmen<br />
von „Cloud Computing“ angebotenen<br />
Dienstleistungen umfasst das komplette<br />
Spektrum der Informationstechnologie<br />
und beinhaltet Rechenleistung, Speicherplatz<br />
und <strong>So</strong>ftware. Vereinfacht kann das<br />
Konzept wie folgt beschrieben werden:<br />
Ein Teil der IT wird nicht mehr selbst betrieben<br />
oder örtlich bereitgestellt, sondern<br />
bei einem oder mehreren Anbietern als<br />
Dienst gemietet, der meist geografisch fern<br />
angesiedelt ist.<br />
Befürworter sehen im „Cloud Computing“<br />
Kostenvorteile gegenüber konventionellen<br />
Systemen. Dies ist der Fall, wenn sich beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Bezahlung nach der Dauer<br />
der Nutzung des Dienstes richtet und der<br />
Dienst nur gelegentlich genutzt wird. Kritiker<br />
befürchten neben allgemeinen rechtlichen<br />
Problemen des Datenschutzes und<br />
der Datensicherheit, dass <strong>die</strong> Kontrolle der<br />
Daten von Benutzern durch <strong>die</strong> marktdominanten<br />
Anbieter, wie etwa Google, hierdurch<br />
überhandnehme.<br />
Foto: AA+W - Fotolia.com<br />
2. „grEEn DURCH it“<br />
Der Begriff „Green durch IT“ zielt auf <strong>die</strong><br />
Reduktion der Umweltbelastungen durch<br />
den Einsatz von IT ab. IT-Systeme können<br />
auch außerhalb der IT-Branche in vielen<br />
anderen Anwendungsbereichen dazu<br />
beitragen, Prozesse energie- und ressourceneffizienter<br />
und somit umweltfreundlicher<br />
zu gestalten. Dazu einige Beispiele:<br />
• Einsparung von Energiekosten im Facility<br />
Management (Nutzung der IT zur<br />
effizienten Gebäudesteuerung (Heizung,<br />
Lüftung, Licht): Automatische Licht-<br />
und Heizungsschaltung in Abhängigkeit<br />
von der Nutzung von Büros).<br />
• Einsparung von Kosten für Reisen und<br />
Meetings durch Kommunikationslösungen<br />
(Videokonferenzen anstelle von<br />
Dienstreisen, dadurch Reduzierung des<br />
Flug- und Straßenverkehrs).<br />
• Einsparungen beim Betrieb von Anlagen<br />
(IT-Systeme für das Management von<br />
mehreren Kraftwerken: Die Kraftwerke<br />
arbeiten dadurch insgesamt effizienter<br />
und ressourcenschonender).<br />
• Einsparung von Kraftstoffen und Reduktion<br />
des Schadstoffausstosses im Verkehrs-<br />
<strong>Energiewende</strong> 1 7<br />
management (Verkehrsabläufe werden<br />
verbessert, besonders stark befahrene Zonen<br />
können für den Verkehr gesperrt oder beschränkt<br />
werden, bessere Verkehrsleitsysteme<br />
im öffentlichen Personennahverkehr).<br />
• Einsparung von Stromkosten mittels intelligenter<br />
Stromzähler, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Stromkosten<br />
automatisch messen und abrechnen.<br />
(Smart Metering: Über ein Display<br />
sieht der Kunde jederzeit, wie viel Strom<br />
er gerade wo verbraucht und wie viel ihn<br />
das kostet. Diese Transparenz kann dazu<br />
beitragen, sparsamer mit Energie umzugehen).<br />
• Einsparung von Kommunikationskosten<br />
in der Verwaltung ( Möglichkeit der elektronischen<br />
Erledigung von Behördengängen<br />
und Anträgen durch Internetportale<br />
der Kommunen).<br />
In sehr vielen Bereichen lassen sich durch<br />
intelligente Technologien also der Einsatz<br />
von Energie und Ressourcen verringern<br />
und damit CO 2-Emissionen vermeiden. <strong>So</strong><br />
hilft IT Kosten zu senken und trägt gleichzeitig<br />
als Basistechnologie zum Klimaschutz<br />
bei.<br />
FAZIt<br />
Zu beiden Aufgabenstellungen („Green in der It“ und „Green durch It“)gibt es von<br />
Herstellern und <strong>die</strong>nstleistern eine Vielzahl von Lösungsmöglichkeiten, standardisierten<br />
Vorgehensweisen und Empfehlungen. <strong>die</strong> damit verbundenen<br />
Vorteile können kurz- und mittelfristig realisiert werden. <strong>die</strong> versprochenen<br />
Einsparpotentiale bewegen sich zwischen 15% und beachtlichen<br />
90%, was natürlich im Einzelfall zu überprüfen ist. Wer seine It-Kosten<br />
noch nicht unter <strong>die</strong>sem Aspekt geprüft hat, kann mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit Kosten einsparen und gleichzeitig umweltbewusstsein<br />
zeigen.
1 8 <strong>Energiewende</strong><br />
➜ Herr Kohler, welchen Stellenwert hat<br />
Green IT heute?<br />
Der Stellenwert von Green IT hat in<br />
den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen.<br />
Nichtsdestotrotz gibt es weiterhin<br />
ungenutzte Effizienzpotenziale. Vielen<br />
Unternehmen sind <strong>die</strong> Dimensionen<br />
der möglichen Einsparungen noch nicht<br />
bekannt. Tatsächlich kann Green IT <strong>die</strong><br />
IT-Energiekosten um bis zu 75 Prozent<br />
senken. Nicht nur mit Computern und Druckern,<br />
<strong>die</strong> weniger Strom verbrauchen und<br />
energiesparender benutzt werden, sondern<br />
vor allem durch Green through IT. Damit<br />
sind Technologien gemeint, bei denen IT<br />
eingesetzt wird, um in anderen Bereichen<br />
Energie und weitere Ressourcen zu sparen.<br />
Videokonferenzen sind ein gutes Beispiel:<br />
<strong>So</strong>lche Systeme helfen dabei, <strong>die</strong> Zahl der<br />
Geschäftsreisen zu senken – und weniger<br />
Verkehr bedeutet geringere Emissionen.<br />
Aber auch sinkende Kosten im Unternehmen<br />
selbst, denn <strong>die</strong> Investitionen rechnen<br />
sich überraschend schnell.<br />
➜<br />
➜ Wird das Thema Green IT auch von<br />
der Politik gestützt?<br />
Green IT ist ein wichtiger Hebel, um<br />
<strong>die</strong> Klimaziele der Bundesregierung zu<br />
erreichen. 2020 könnte allein durch Green<br />
through IT der CO2-Ausstoß weltweit um<br />
➜<br />
grEEn it<br />
MEhr als<br />
Ein ModEWort<br />
interview mit stephan Kohler,<br />
vorsitzender der geschäfts führung der<br />
deutschen Energie-agentur gmbh<br />
7,8 Milliarden Tonnen gesenkt werden<br />
– das ist fünfmal mehr, als durch <strong>die</strong> Informationstechnik<br />
selbst entsteht. Deshalb<br />
fördert der Bund <strong>die</strong> Forschung und Entwicklung<br />
in <strong>die</strong>sem Bereich im Rahmen<br />
des Aktionsplans Green IT mit 400 Millionen<br />
Euro. Darüber hinaus eröffnet Green<br />
IT neue, spannende Märkte mit einem Volumen<br />
von vielen Milliarden Euro. Kurz<br />
gesagt: Von dem Thema profitieren alle<br />
– Wirtschaft, Gesellschaft und das Klima.<br />
➜ Green IT ist also mehr als ein Modewort?<br />
Natürlich sind viele Ideen und Konzepte,<br />
<strong>die</strong> hinter Green IT stecken, nicht ganz<br />
neu. Aber jetzt sind wir an einem Punkt, an<br />
dem <strong>die</strong>se Bemühungen gebündelt werden<br />
können. Unter einem griffigen Begriff wie<br />
Green IT lässt sich das besser vermitteln<br />
und in <strong>die</strong> Breite tragen. Entscheidend ist<br />
aber letztlich, dass sich der Energieeffizienzgedanke<br />
auf allen Ebenen durchsetzt.<br />
Heute gibt es viele erfreuliche Beispiele,<br />
wie mit Green IT in der Praxis Kosten sinken<br />
und gleichzeitig das Klima geschützt<br />
wird. Das führt zu einem stetig wachsenden<br />
Interesse an dem Thema – und zu einer<br />
steigenden Nachfrage. <strong>So</strong> werden Innovationen<br />
vorangetrieben. Für Unternehmen<br />
bieten sich hier sehr vielversprechende<br />
Perspektiven.<br />
➜ Wo liegen <strong>die</strong> größten Potenziale von<br />
Green IT?<br />
Um <strong>die</strong>se Frage zu beantworten, sollte<br />
man nach Potenzialen für Anwender und<br />
Anbieter von Green-IT-Lösungen unterscheiden:<br />
Anwender haben bereits heute<br />
sehr differenzierte Möglichkeiten, ihre IT<br />
„grüner“ zu machen – etwa mit sparsamen<br />
Notebooks anstelle großer PCs oder durch<br />
eine besseren Auslastung der Server. Die<br />
Bundesagentur für Arbeit hat beispielsweise<br />
ihre Rechenzentren zentralisiert, mit<br />
neuen, sparsamen Systemen verkleinert<br />
und damit <strong>die</strong> nötige Kühlleistung drastisch<br />
reduziert. Im Ergebnis macht das eine<br />
Million Euro weniger Stromkosten pro<br />
Jahr durch Green IT. Ein mittelständisches<br />
Unternehmen aus dem Bereich Kälte- und<br />
Klimatechnik hat durch <strong>die</strong> Einführung<br />
einer professionellen Videokonferenzsoftware<br />
Reisekosten in Höhe von 85.000<br />
Euro im Jahr eingespart. Auf Anbieterseite<br />
kann <strong>die</strong> IT-Branche von einem rasant<br />
wachsenden Markt für IT im Allgemeinen<br />
und einem noch schneller wachsenden<br />
für Green IT im Speziellen profitieren.<br />
Der Weltmarkt für Thin Clients etwa, für<br />
schlanke Rechner an den Arbeitsplätzen,<br />
wird sich laut Prognosen bis 2013 beinahe<br />
verzwanzigfachen. Für Energieeffizienzmaßnahmen<br />
in Rechenzentren besteht<br />
➜
allein in Deutschland ein Markt in Höhe<br />
von 400 Millionen Euro pro Jahr. Weil<br />
Energiesparmaßnahmen schnell wirken,<br />
sind sie für Kunden eben ganz besonders<br />
attraktiv. Wer Green-through-IT-Lösungen<br />
anbietet, beispielsweise für energiesparende<br />
Gebäudetechnik und Logistik, hat ausgezeichnete<br />
Marktchancen.<br />
➜ Wie kann denn ein Unternehmen<br />
Green IT nun konkret anwenden?<br />
Alle, <strong>die</strong> IT einkaufen, können in wenigen<br />
Schritten mehr Energieeffizienz bei<br />
der IT-Wahl erreichen. Der Weg führt von<br />
der Ermittlung des Bedarfs über <strong>die</strong> Auswahl<br />
der geeigneten technischen Lösung,<br />
das Finden der dazu passenden energieeffizientesten<br />
Geräte bis zur richtigen Konfiguration<br />
und zur Motivation der Mitarbeiter,<br />
<strong>die</strong> neue IT auch Strom sparend<br />
zu nutzen. Aber auch das Thema Green<br />
through IT lässt sich leicht umsetzen. <strong>So</strong><br />
sind zum Beispiel <strong>die</strong> bereits angesprochenen<br />
Web- und Videokonferenzsysteme für<br />
viele Anwender hochinteressant: Sie sind<br />
inzwischen einfach zu installieren und von<br />
jedem PC-Arbeitsplatz nutzbar. Videokonferenzlösungen<br />
helfen, Geschäftsreisen zu<br />
vermeiden und sparen so bis zu 30 Prozent<br />
der Kosten in <strong>die</strong>sem Bereich. Statt wertvolle<br />
Arbeitszeit in Verkehrsmitteln zu<br />
verbringen, können Mitarbeiter unmittelbar<br />
kommunizieren und Entscheidungen<br />
treffen. Die Datennetze sind dafür heute<br />
längst leistungsfähig genug.<br />
➜<br />
➜ Wenn jetzt alle auf Green IT umstellen,<br />
wird durch <strong>die</strong> Produktion der<br />
neuen Geräte nicht mehr Energie verbraucht<br />
als durch <strong>die</strong> Nutzung eingespart<br />
wird?<br />
Das ist ein oft geäußerter Einwand, der<br />
aber längst widerlegt ist. Ein neuer, energieeffizienter<br />
PC spart im Laufe der Nutzung<br />
drei- bis viermal so viel Energie ein<br />
wie für seine Herstellung benötigt wird.<br />
Die weitaus meiste Energie verbrauchen<br />
vor allem ältere Geräte für <strong>die</strong> Nutzung.<br />
Deshalb werben wir ja auch dafür, Green-<br />
IT-Produkte zu nutzen, insbesondere bei<br />
der ganz normalen Ersatzbeschaffung für<br />
ein defektes oder abgeschriebenes Gerät.<br />
➜<br />
KostEn sParEn iM büro<br />
durch EFFiziEntE bElEuchtung<br />
Bis zu 75 Prozent der Stromkosten für Beleuchtung in Büros können öffentliche<br />
Einrichtungen und unternehmen einsparen, wenn sie veraltete Beleuchtungsanlagen<br />
gegen moderne, energieeffiziente Systeme austauschen. Für ein unternehmen mit 200<br />
Büroarbeitsplätzen bedeutet das nach einer Modellrechnung der deutschen Energie-<br />
Agentur GmbH (dena) eine Kostenreduktion von 13.500 Euro im Jahr.<br />
➜<br />
Neue Website informiert und vernetzt Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
www.effiziente-energiesysteme.de. Für eine erfolgreiche <strong>Energiewende</strong> müssen Politik, Wirtschaft<br />
und Wissenschaft an einem strang ziehen. um <strong>die</strong> hierfür notwendige informationsbasis zu<br />
schaffen und fachlichen austausch zu fördern, stellt <strong>die</strong> deutsche Energie-agentur gmbh<br />
(dena) künftig unter www.effiziente-energiesysteme.de ein zen trales informationsangebot bereit.<br />
Mit fach lich aufbereiteten informationen und daten erhalten nutzer einen überblick über <strong>die</strong><br />
Funktionsweise des Energiesystems sowie <strong>die</strong> zu bewältigenden herausforderungen und lö-<br />
sungsoptionen einer zukunftsfähigen stromversorgung. im Fokus stehen <strong>die</strong> themen intelligente<br />
zähler, intelligente netze, lastmanagement und speicher sowie das Energiesystem als ganzes.<br />
im rahmen der Website werden zudem <strong>die</strong> dialogforen des Projekts vorgestellt. sie bieten<br />
Fachakteu ren <strong>die</strong> Möglichkeit, Fragen zur umgestaltung des Energiesystems zu erörtern und<br />
sich dabei zu vernetzen. Ein interaktives tool, der Energiedatenscout, ermöglicht es dem nut-<br />
zer, schnell geeignete Quellen für daten, statistiken und auswertungen im bereich intelligente<br />
Energiesysteme zu finden.<br />
Vor optimierung Nach optimierung<br />
18.000 E<br />
4.500 E<br />
Einsparung: 75%<br />
(13.500 E)<br />
Jährliche Stromkosten für Beleuchtung in einem Bürogebäude vor und nach einer energetischen optimierung.<br />
(Beispielrechnung: 4250 m 2 , 200 Mitarbeiter, Strompreis: 13 Cent/kWh) Quelle: Initiative Energieeffizienz, dena<br />
»Mit grEEn it EnErgiEvErbrauch<br />
sEnKEn, WEttbEWErbsvortEilE sichErn<br />
und MärKtE ErschliEssEn«<br />
Foto: Sven Hoppe - Fotolia.com
2 0 <strong>Energiewende</strong><br />
Foto: dynamic Graphics, 2007/liquidlibrary/thinkstock<br />
nEubau und<br />
saniErung<br />
von FirMEngEbäudEn<br />
Förderprogramme<br />
für betriebe<br />
von dr. Martin Lippert<br />
Für <strong>die</strong> privaten Haushalte sind eine<br />
ganze Reihe von Fördermaßnahmen und<br />
Steuererleichterungen für umweltgerechte<br />
Baumaßnahmen bekannt. Auch für mittelständische<br />
Betriebe gibt es Anreize, Maßnahmen<br />
in der energetischen Gebäudesanierung<br />
umzusetzen.<br />
Neben umweltfreundlicher Energieerzeugung<br />
ist <strong>die</strong> Reduktion des<br />
Energieverbrauchs der zweite wichtige<br />
Baustein zur Erreichung der Ziele der<br />
<strong>Energiewende</strong>. Nach Schätzungen sind<br />
Gebäude weltweit für ca. 40% des Energieverbrauchs<br />
verantwortlich und erzeugen<br />
etwa 21% der Treibhausgase. Es besteht<br />
ein enormes Einsparpotenzial, z.B. durch<br />
den Einsatz moderner Gebäudedämmung,<br />
innovative Energieversorgung und intelligente<br />
Verbrauchsteuerung. Für gezielte<br />
Einzelmaßnahmen oder auch umfangreiche<br />
Gesamtvorhaben bis zum Neubau gibt<br />
es viele Optionen von Fördermitteln über<br />
Finanzierungshilfen bis zur Unterstützung<br />
durch Beratung.
Foto: khorixas - Fotolia.com<br />
ÜBERBLICK ÜBER dIE<br />
MöGLICHKEItEN<br />
Die geplante Neuregelung der steuerlichen<br />
Förderung von Sanierungsmaßnahmen<br />
hat Ende letzten Jahres eine intensive politische<br />
Diskussion über <strong>die</strong> Finanzierung<br />
ausgelöst. Im Streit zwischen Bund und<br />
Ländern gilt es vor allem zu klären, wer<br />
<strong>die</strong> Kosten zu tragen hat.<br />
FöRdERPRoGRAMME<br />
Unabhängig von mit <strong>die</strong>sem Gesetz entstehenden<br />
zusätzlichen Anreizen gibt es<br />
aktuell nutzbare Förderprogramme des<br />
Bundes, der Länder und der EU. Eine<br />
Übersicht über <strong>die</strong> Möglichkeiten ist in der<br />
Förderdatenbank des Bundesministeriums<br />
für Wirtschaft und Technologie zu finden.<br />
Grundlagen der Anwendungsmöglichkeiten<br />
finden sich auf den Internetseiten des<br />
Ministeriums (www.bmwi.de). Ausgewählte<br />
Einzelprogramme, überwiegend<br />
für Maßnahmen an Wohngebäuden, sind<br />
bei der KfW Bankengruppe zu finden (siehe<br />
auch www.kfw.de).<br />
FINANZIERuNGSHILFEN<br />
Die Förderdatenbank mit ihrer Gesamtübersicht<br />
enthält wenige Einträge, in denen<br />
direkt energetische Gebäudesanierung<br />
angesprochen ist. Meistens geht es auch<br />
dabei um Wohngebäude. Ein gangbarer<br />
Weg ist jedoch, <strong>die</strong> baulichen Maßnahmen<br />
im Rahmen der vorhandenen Finanzierungsprogramme<br />
einzuordnen.<br />
BERAtuNG uNd uNtERStÜtZuNG<br />
Ansprechpartner zur Auswahl geeigneter<br />
Beratungs-Unterstützungsmaßnahmen<br />
bieten unter anderen auch IHK (www.<br />
darmstadt.ihk.de) und Handwerkskammer.<br />
(www.handwerkskammer-rhein-main.de)<br />
Für ihre Mitgliedsunternehmen hat <strong>die</strong><br />
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main<br />
eigens <strong>die</strong> Ansprechstelle eines Experten<br />
für <strong>die</strong> Energieeffizienzberatung eingerichtet.<br />
„Wir helfen unseren Mitgliedern,<br />
bei der ersten Orientierung generell Energieeinsparungen<br />
zu finden“, sagt Matthias<br />
Eberling von der Handwerkskammer<br />
Rhein-Main. Sein Angebot zum Thema<br />
<strong>Energiewende</strong> 2 1<br />
aKtuEll nutzbarE FÖrdErPrograMME dEs bundEs, dEr ländEr und<br />
dEr Eu sind in dEr FÖrdErdatEnbanK dEs bundEsMinistEriuMs Für<br />
WirtschaFt und tEchnologiE zu FindEn: WWW.bMWi.dE<br />
umweltgerechtes Bauen gibt gleichzeitig<br />
einen guten Überblick, an welchen Stellschrauben<br />
zur Steigerung der Energieeffizienz<br />
gedreht werden kann (Gebäudetechnik<br />
mit den Stichworten Heizung,<br />
Warmwasser, Wärmerückgewinnung,<br />
Wärmepumpe, Kraft-Wärme-Kopplung,<br />
Photovoltaik, Thermische <strong>So</strong>laranlage,<br />
Brennstoffzelle, „<strong>die</strong> stromerzeugende<br />
Heizung“, Beleuchtung, Lüften und Klimatisieren,<br />
Querschnittstechnologien wie<br />
Druckluft, Pumpensysteme, Kälteanlagen,<br />
Lüftungsanlagen, Warmluft- und Strahlungsheizung<br />
und Fördertechnik, Energiekostencheck<br />
bei Strom und Erdgas).<br />
Weitere Unterstützungsprogramme bietet<br />
das RKW Hessen, (www.rkw-hessen.de).<br />
Umbau oder Erneuerung von Anlagen<br />
könnte durch spezielle Förderungen wie<br />
„Produktionsorientierter Umweltschutz“<br />
adressiert werden. Auch das Bundesamt<br />
für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />
fördert <strong>die</strong> Steigerung der Leistungsfähigkeit<br />
durch Unternehmensberatungen für kleine<br />
und mittlere Unternehmen (www.bafa.de).
Foto: doc RaBe - Fotolia.com<br />
2 2 <strong>Energiewende</strong><br />
<strong>die</strong> Beratung zur Erhöhung der<br />
Energieeffizienz ist förderfähig.<br />
Bei Förderprogrammen zu Innovationsthemen<br />
gibt es vielleicht Überschneidungen<br />
durch den fortschrittlichen Einsatz von<br />
Energie-, Umwelt- oder Informations- und<br />
Kommunikationstechnologien (www.hessen-agentur.de,www.innovationsfoerderung-hessen.de).<br />
<strong>So</strong> gibt es in sehr vielen Unterstützungsprogrammen<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit, energetische<br />
Baumaßnahmen im Rahmen der weitergesteckten<br />
Ziele <strong>die</strong>ser Programme umzusetzen.<br />
Viele der Förderungen unterliegen als<br />
ANZEIGE<br />
LIGHTMOTIV<br />
P L A K AT W E R B U N G<br />
so genannte „De- Minimis<br />
– Beihilfen“ den Ausführungsbestimmungen<br />
des<br />
Subventionsrechts der<br />
EU. Bei Beantragung <strong>die</strong>ser<br />
Förderungen innerhalb<br />
eines 3-Jahres-Zeitraums sind<br />
in Summe bestimmte Obergrenzen<br />
einzuhalten.<br />
WIE NutZEN uNtERNEHMEN dIE<br />
FöRdERPRoGRAMME?<br />
Der wichtigste Schritt ist <strong>die</strong> Entscheidung,<br />
anzufangen und <strong>die</strong> eigenen Möglichkeiten<br />
zu prüfen. .„Da finden wir sicher<br />
nichts“, „Das ist zu umständlich und<br />
kompliziert“, „Den Aufwand können wir<br />
uns sparen“ – <strong>die</strong>se Argumente sind oft zu<br />
hören. Häufig ist <strong>die</strong>s aber ein vorschnelles<br />
Urteil. Es wäre vielleicht lohnenswert, mit<br />
der richtigen Information <strong>die</strong> vorhandenen<br />
Optionen zu bewerten. Ein Blick in <strong>die</strong><br />
Übersicht der Förderprogramme, ein Gespräch<br />
mit Vertretern der Verwaltung, Un-<br />
Hinterleuchtete Plakatwerbung<br />
an attraktiven Standorten in Südhessen<br />
rückt Ihre Werbung ins rechte Licht.<br />
ternehmensverbänden oder Experten hilft<br />
bei der Auswahl der geeigneten Verfahren.<br />
uMSEtZuNG<br />
In der Durchführung erfordern <strong>die</strong> meisten<br />
Förderprogramme ein präzise vorgeschriebenes<br />
Antrags- und Genehmigungsverfahren.<br />
Auch der Abwicklungsprozess erfordert in<br />
der Praxis einen gewissen administrativen<br />
Aufwand. Mit etwas Fleiß und bei Beachtung<br />
der aktuell gültigen Durchführungsregeln<br />
ist in aller Regel der Aufwand für<br />
das erzielte betriebswirtschaftliche Ergebnis<br />
gerechtfertigt. Die aktuelle Diskussion<br />
um zusätzliche Steuererleichterungen zeigt<br />
dabei: Die Haushaltslage ist angespannt,<br />
ein Zustand der auch in absehbarer Zukunft<br />
so sein wird. Dies bedeutet: Es werden<br />
auf Dauer insgesamt weniger Mittel<br />
zur Verfügung stehen und für <strong>die</strong>se werden<br />
<strong>die</strong> Regeln der Verteilung neu formuliert.<br />
Wer Förderprogramme im eigenen Unternehmen<br />
nutzen möchte, sollte daher jetzt<br />
damit beginnen.<br />
66, 50*<br />
€<br />
pro Kalenderwoche<br />
59,– €<br />
Euro für den Druck<br />
eines Plakates<br />
* je Citylight-Anlage<br />
Rufen Sie uns an,<br />
wir beraten Sie gerne:<br />
Fon 06151_870 1000
EalistischE<br />
ziElE sEtzEn<br />
immobilienwirtschaftliche anforderung an einen sanierungsfahrplan<br />
für <strong>die</strong> energetische gebäudemodernisierung<br />
von Prof. dr. Andreas Pfnür<br />
Die Bundesregierung hat mit dem Energiekonzept<br />
erstmals Sektor spezifische Ziele<br />
zur Energieeinsparung für den Gebäudebestand<br />
gesetzt. Bis 2050 sollen demzufolge<br />
80 Prozent Primärenergie eingespart<br />
werden (Bundesregierung 2010). Derzeit<br />
ist allerdings noch weitgehend offen, wie<br />
<strong>die</strong>ses Ziel erreicht werden soll. Hierzu<br />
wird derzeit an einem Sanierungsfahrplan<br />
gearbeitet, dessen Erfolg ganz wesentlich<br />
von ökonomischen Faktoren abhängen<br />
wird.<br />
Einerseits legen <strong>die</strong> Modellvorhaben<br />
der Deutschen Energie Agentur (dena)<br />
nahe, dass bis zu 90 Prozent Primärenergieeinsparungen<br />
bei Sanierungen im Bestand<br />
technisch möglich sind. Anderseits ist<br />
zumindest zum gegenwärtigen Zeitpunkt<br />
unsere Gesellschaft wohl kaum bereit, den<br />
dafür zu entrichtenden Preis zu bezahlen.<br />
Eine solche Reduktion des Primärenergiebedarfs<br />
ließe buchstäblich keinen Stein auf<br />
dem anderen. Zu erreichen wäre <strong>die</strong>s nur<br />
durch städtebauliche, architektonische,<br />
bautechnische und infrastrukturelle Eingriffe,<br />
<strong>die</strong> gravierende Auswirkungen auf<br />
den Alltag der Gesellschaft hätten. Kurzum:<br />
Die Realisierung des Energiekonzepts<br />
in der Immobilienwirtschaft funktioniert<br />
nur über Erneuerungsprozesse, <strong>die</strong> per se<br />
<strong>die</strong> Ängste des Menschen gegenüber Veränderung<br />
aktivieren und in Ablehnung und<br />
Widerstand enden.<br />
Entscheidend für <strong>die</strong> Umsetzung des<br />
Energiekonzepts ist daher, wie <strong>die</strong>se Widerstände<br />
am ehesten zu überwinden sein<br />
werden. Für erste Antworten bleibt nicht<br />
mehr viel Zeit, da sich seit Ankündigung<br />
der 2050-Ziele <strong>die</strong> Eigentümer bei Sanierungsvorhaben<br />
<strong>die</strong> berechtigte Frage stellen,<br />
ob sie denn bei heutigen Sanierungen<br />
das im Sinne zukünftiger Politik Richtige<br />
tun. Derzeit warten viele Eigentümer offensichtlich<br />
erst einmal ab, bis für sie ein<br />
verlässlicher Handlungsrahmen erkennbar<br />
ist. Seit kurzem wird der Attentismus der<br />
Eigentümer auch in den Sanierungszahlen<br />
ablesbar. Für <strong>die</strong> Politik und Verwaltung<br />
wird es höchste Zeit, <strong>die</strong> Grundrisse eines<br />
zukünftigen Sanierungsfahrplans zu skizzieren.<br />
Der Horizont des Sanierungsfahrplans ist<br />
mit knapp 40 Jahren noch fern, und das ist<br />
gut so. Denn nach heutigen Verhältnissen<br />
dürfte eine nach ökonomischen Kriterien<br />
wirtschaftliche Sanierung des Gesamtbestands<br />
mit dem Ziel der Reduktion des Primärenergieverbrauchs<br />
um 80 Prozent definitiv<br />
nicht machbar sein. Es bedarf schon<br />
besonderer Entwicklungen wie einer Inflation,<br />
einer lang anhaltenden volkswirtschaftlichen<br />
Boom-Phase, einer weiteren<br />
Präferenzänderung der Wirtschaftssubjekte<br />
zugunsten energetischer Gebäude oder<br />
eines technologischen Durchbruchs, um<br />
<strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit der Maßnahmen auf<br />
breiter Front herzustellen. Fragt man sich<br />
<strong>Energiewende</strong> 2 3<br />
Prof. dr. Andreas Pfnür<br />
leitet seit 2004 das<br />
Fachgebiet Immobilienwirtschaft<br />
und Baubetriebswirtschaftslehre<br />
an<br />
der tu darmstadt. Zudem<br />
ist er derzeit Präsident des<br />
Instituts für Immobilienwirtschaft<br />
e. V. (iddiw).<br />
Einer seiner Forschungsschwerpunkte<br />
ist das<br />
Management von Wohnungsunternehmen.<br />
Hier<br />
steht seit einigen Jahren<br />
insbesondere <strong>die</strong> Wirtschaftlichkeit<br />
und Finanzierbarkeit<br />
der energetischen<br />
Gebäudesanierung<br />
im Mittelpunkt seiner<br />
gemeinsam mit Ministerien,<br />
Parteien, Branchenverbänden<br />
und unternehmen<br />
durchgeführten<br />
Forschungsarbeiten.<br />
statt dessen, was denn zu erreichen sei,<br />
macht <strong>die</strong> Tatsache Mut, dass in den nächsten<br />
40 Jahren nahezu jedes Gebäude aus<br />
Anlass veränderter soziodemografischer<br />
Strukturen, eines Eigentümerwechsels<br />
oder einer großen Instandhaltung grundsaniert<br />
oder abgerissen und gegebenenfalls<br />
neu errichtet wird.<br />
Konzentriert man sich bei der Ausgestaltung<br />
des Sanierungsfahrplans auf genau<br />
<strong>die</strong>se „eh-da“-Sanierungsfälle und<br />
versucht <strong>die</strong> Ressourceneffizienz <strong>die</strong>ser<br />
jährlich anfallenden Teilbestände zu optimieren,<br />
dürfte im Jahr 2050 das Gap zum<br />
80%-<strong>So</strong>ll auch ohne <strong>die</strong> oben aufgezählten<br />
<strong>So</strong>ndereffekte denkbar klein ausfallen.
Foto: iStockphoto/thinkstock<br />
2 4 <strong>Energiewende</strong><br />
KEinE EnErgiEWEndE<br />
ohnE das<br />
handWErK<br />
Die Stimmung im Handwerk ist gut. Die<br />
Nachfrage nach qualitativ hochwertigen<br />
Produkten und Leistungen ist da. Es bleiben<br />
jedoch Zweifel, ob <strong>die</strong> hochgesteckten<br />
Ziele in der <strong>Energiewende</strong> und beim Klimaschutz<br />
erreicht werden.<br />
zuverlässige Partner helfen,<br />
<strong>die</strong> richtigen Energiesparmaßnahmen<br />
zu finden und umzusetzen<br />
von dr. Martin Lippert<br />
Bis zum Jahr 2050 sollen – folgt man<br />
den Ausführungen der Bundesregierung<br />
– <strong>die</strong> Ziele der <strong>Energiewende</strong> in<br />
Deutschland erreicht sein. Dann werden 80<br />
Prozent der Energieversorgung aus erneuerbaren<br />
Energiequellen gedeckt. Bis 2020<br />
soll der Energieanteil<br />
aus <strong>So</strong>nne,<br />
Wind & Co<br />
am Stromverbrauch<br />
mindestens<br />
35 Prozent<br />
betragen, heute sind es 16 Prozent. Spätestens<br />
Ende 2022 soll das letzte deutsche<br />
Kernkraftwerk vom Netz gehen. Dieser<br />
umfassende Umbau bietet große Chancen:<br />
Mit den Energieprodukten und den Dienstleistungen,<br />
<strong>die</strong> vom Handwerk bereitgestellt<br />
werden, kann <strong>die</strong> Gesellschaft in der<br />
Lösung wichtiger Fragen der <strong>Energiewende</strong><br />
unterstützt werden.<br />
Wesentliche Voraussetzungen für den<br />
Umbau sind jedoch, dass <strong>die</strong> Energieversorgung<br />
so zuverlässig funktioniert wie<br />
heute, außerdem müssen <strong>die</strong> Kosten für
den Umbau für <strong>die</strong> Unternehmen und für<br />
jeden Einzelnen kalkulierbar und vertretbar<br />
bleiben. Dafür braucht es klare und<br />
verlässliche politische und gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen. Die derzeitigen<br />
Debatten zu Vergütungsregeln, Förderfähigkeiten<br />
und steuerlichen Regelungen<br />
erzeugen Unsicherheit und erschweren<br />
belastbare Planungen. Mangelnde Entscheidungsfreudigkeit<br />
verhindert <strong>die</strong> notwendige<br />
Rechtssicherheit, <strong>die</strong> zur weiteren<br />
Beschleunigung des Veränderungsprozesses<br />
dringend erforderlich wäre.<br />
QuALItät, KoMPEtENZ uNd<br />
WIRtSCHAFtLICHKEIt<br />
Ungeachtet <strong>die</strong>ser Schwierigkeiten und mit<br />
nicht gerade idealen Rahmenbedingungen<br />
ist <strong>die</strong> Auftragslage dennoch gut. „Dem<br />
Handwerk macht in puncto Energie keiner<br />
so leicht etwas vor“, sagt Handwerkskammer-Präsident<br />
Bernd Ehinger von der<br />
Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main<br />
und unterstreicht damit <strong>die</strong> Bedeutung der<br />
regionalen Betriebe bei der <strong>Energiewende</strong>.<br />
Es sind vor allem drei Faktoren, an<br />
denen der erfolgreiche Beitrag des Handwerks<br />
gemessen werden kann: 1. qualitativ<br />
hochwertige Ausführung, 2. Kompetenz in<br />
Beratung und Planung und letztlich 3. <strong>die</strong><br />
Wirtschaftlichkeit der Leistungen.<br />
»You gEt What You PaY For«<br />
du Erhältst, Was du bEzahlst:<br />
Qualität gibt Es nicht zuM nulltariF<br />
QuALItät<br />
„Energiebewusst denkt heute eigentlich jeder<br />
und jeder möchte <strong>die</strong> wirtschaftlichste<br />
Lösung zum günstigsten Preis“, sagt Volker<br />
Deuber, Inhaber des Heizungs- und<br />
Sanitärbetriebs Deuber GmbH aus Eberstadt.<br />
„Qualifizierte Arbeit muss dafür geliefert<br />
werden. Allein mit dem Aufstellen<br />
des Kessels aus dem Baumarkt ist es dabei<br />
nicht getan.“<br />
Dabei gehören <strong>die</strong> Themen Energie,<br />
Klimawandel und Nachhaltigkeit in <strong>die</strong>ser<br />
Branche schon lange zum Alltagsgeschäft.<br />
Wartung und Pflege der Anlagen, <strong>die</strong><br />
Verwendung qualitativ hochwertiger<br />
Produkte und ein Gesamtkonzept für den<br />
Einsatz bis hin zur Entsorgung am Ende<br />
des Lebenszyklus sind <strong>die</strong> Voraussetzungen,<br />
dass <strong>die</strong> bis zu 30% erwarteten<br />
Einsparungen auch tatsächlich erzielt<br />
werden können.<br />
Unter Umweltgesichtspunkten ist auch<br />
der regionale Aspekt eines Angebots zu<br />
bewerten: Wird ein Anbieter mit langen<br />
An- und Abfahrtswegen aus weit entfernten<br />
Regionen im Norden oder Osten der<br />
Republik gewählt, bedeutet <strong>die</strong>s erhöhten<br />
Benzinverbrauch und möglicherweise<br />
ein vermeidbares Schadstoffaufkommen<br />
gegenüber der Auswahl eines lokalen<br />
Anbieters.<br />
<strong>Energiewende</strong> 2 5<br />
KoMPEtENZ<br />
Jüngste Nachrichten und Marktbereinigungen<br />
in der <strong>So</strong>larindustrie dokumentieren den<br />
hohen Wettbewerbsdruck in <strong>die</strong>ser Branche.<br />
Chinesische und taiwanesische Billigangebote<br />
drängen weiter in den Markt. Die<br />
Fragen nach tatsächlicher Qualität der Produkte,<br />
fachgerechter Installation und späterer<br />
Entsorgung treten in den Hintergrund.<br />
„Auf Nachfrage haben wir festgestellt, dass<br />
bei abgegebenen Angeboten häufig nur auf<br />
den Preis geschaut wird. Unterschiede in<br />
der angebotenen Leistung werden überhaupt<br />
nicht hinterfragt“, sagt Reinhold<br />
Kern, Mitinhaber der Elektro Wilk GmbH<br />
in Darmstadt. Dabei ist gerade bei der Planung<br />
von Photovoltaikanlagen eine sehr hohe<br />
fachliche Gesamtkompetenz erforderlich, um<br />
den höchsten Wirkungsgrad zu erzielen. <strong>So</strong><br />
ist zum Beispiel <strong>die</strong> Beachtung des Schattenwurfs<br />
direkt in der Nähe befindlicher<br />
Objekte wie Kamine, Schornsteine oder<br />
Nachbargebäude entscheidend für das<br />
Schaltverhalten der installierten Elemente<br />
im Tagesablauf. Eine horizontale oder vertikale<br />
Verbauung der Module kann entscheidend<br />
sein, ob <strong>die</strong> Anlage, wie geplant,<br />
wirtschaftlich betrieben wird. Gebraucht<br />
wird <strong>die</strong> fachliche Kompetenz außerdem<br />
spätesten bei der Endabnahme und dann,<br />
wenn <strong>die</strong> Anlage ans Netz gebracht wird.<br />
Foto: Helder Almeida - Fotolia.com
2 6 <strong>Energiewende</strong><br />
WIRtSCHAFtLICHKEIt<br />
Die Entscheidung zur Planung und Inbetriebnahme<br />
von <strong>So</strong>laranlagen basiert üblicherweise<br />
auf einer Wirtschaftlichkeitsrechnung<br />
über einen sehr langen Zeitraum,<br />
manchmal bis zu 20 Jahre und mehr. Beispielrechnungen<br />
gehen dabei typischerweise<br />
abgesehen von Alterungseffekten von einer<br />
nahezu konstanten Leistungsfähigkeit<br />
während der gesamten Betriebszeit aus.<br />
Eine sorgfältige Rechnung sollte auch Maßnahmen<br />
für <strong>die</strong> Ertragserhaltung berücksichtigen:<br />
Bei Anlagen <strong>die</strong> länger als 2 Jahre<br />
in Betrieb sind, ist in vielen Fällen ein<br />
signifikanter Leistungsabfall bis zu 15 %<br />
oder mehr zu beobachten und führt zu entsprechenden<br />
Mindereinnahmen. Mögliche<br />
Verschmutzungsursachen sind Industrieemissionen,<br />
Umweltfaktoren wie Vogelkot,<br />
Blütenstaub, Moos, Flechten usw. oder auch<br />
Rußablagerungen. „Dieser Effekt kann durch<br />
professionelle Reinigung kompensiert und<br />
der ursprüngliche Wirkungsgrad nahezu wiederhergestellt<br />
werden“, so Christof Dimpfl<br />
von Photovoltaik-Reinigung Rhein-Main.<br />
Die an <strong>die</strong> individuellen Bedürfnisse optimal<br />
angepasste, sachgerechte und materialschonende<br />
Behandlung der Anlage erfolgt<br />
mit Reinstwasser. Es wird keine Chemie<br />
verwendet und damit erfolgt keine Belastung<br />
der Umwelt.<br />
KoMPEtEnz und bEratung<br />
sind diE grundlagE Für<br />
Fachlich übErzEugEndE lÖsungEn<br />
AuSBLICK<br />
Die qualitative, kompetente und wirtschaftliche<br />
Leistungsfähigkeit des Handwerks<br />
ist durch <strong>die</strong>se und viele weitere<br />
Beispiele belegt. Bereits heute und auch<br />
ohne staatliche Hilfen und Förderungen<br />
werden viele Energiesparmaßnahmen umgesetzt.<br />
Allein mehr Planungs- und Rechtssicherheit<br />
könnte <strong>die</strong>sen Effekt – unabhängig<br />
von möglicher Förderung und Steuervorteilen<br />
– deutlich verstärken. Dies sollte<br />
allerdings rasch geschehen.<br />
Foto: iStockphoto/thinkstock<br />
Unabhängig davon gibt es noch eine Einflussgröße<br />
jenseits von gesetzlichen Richtlinien<br />
und Vorschriften: Jede und jeder<br />
Einzelne kann schon durch einfache Verhaltensänderungen<br />
im Alltag viel Energie<br />
sparen und damit seinen Beitrag zur <strong>Energiewende</strong><br />
leisten.<br />
Mit professioneller Reinigung wird <strong>die</strong><br />
Leistungsfähigkeit einer Photovoltaikanlage<br />
wiederhergestellt.<br />
Foto: Marina Lohrbach - Fotolia.com
zuKunFt MadE in gErManY<br />
dEutschland<br />
Wächst iMMEr<br />
nachhaltigEr<br />
bundesumweltministerium<br />
und umweltbundesamt<br />
veröffentlichen den umweltwirtschaftsbericht<br />
2011<br />
Mit dem Umweltwirtschaftsbericht 2011<br />
wird zum zweiten Mal nach 2009 ein Bericht<br />
über den Stand, <strong>die</strong> Herausforderungen<br />
und <strong>die</strong> Perspektiven der Umweltwirtschaft<br />
in Deutschland vorgelegt. Er zeigt,<br />
dass Deutschland auf dem Weg zu neuem,<br />
umweltverträglichem Wachstum schon erhebliche<br />
Fortschritte gemacht hat. Heute<br />
werden zum Erwirtschaften der gleichen<br />
Erträge deutlich weniger Rohstoffe, Flächen<br />
und Energie benötigt und weniger<br />
Schadstoffe ausgestoßen als noch vor zehn<br />
Jahren.<br />
<strong>die</strong> Umweltwirtschaft ist eine Querschnittsbranche,<br />
<strong>die</strong> Unternehmen umfasst,<br />
<strong>die</strong> Umweltschutzgüter und -<strong>die</strong>nstleistungen<br />
produzieren und anbieten. Der<br />
Bericht dokumentiert ihre kontinuierlich<br />
zunehmende Bedeutung innerhalb der<br />
deutschen Wirtschaft und bestätigt <strong>die</strong><br />
Vorreiterrolle deutscher Unternehmen auf<br />
<strong>die</strong>sem Gebiet. Die Produktion von Umweltschutzgütern<br />
in Deutschland ist weiter<br />
überdurchschnittlich gewachsen und erreicht<br />
inzwischen ein Produktionsvolumen<br />
von fast 76 Milliarden Euro. Mit einem<br />
Welthandelsanteil von 15,4 Prozent liegt<br />
Deutschland auf einem Spitzenplatz beim<br />
Export von Umweltschutzgütern. Nach<br />
jüngsten Berechnungen gibt es knapp 2<br />
Millionen Beschäftigte in der Umweltwirtschaft<br />
– ein neuer Höchststand.<br />
Bundesumweltminister Norbert Röttgen<br />
ist sich sicher: „Diesen Trend wird <strong>die</strong><br />
<strong>Energiewende</strong> noch deutlich beschleunigen.“<br />
Der Bericht, so Röttgen, sei auch ein<br />
Beleg für <strong>die</strong> Gestaltungskraft von Politik<br />
auf dem Weg in eine nachhaltige, ressourcenschonende<br />
Wirtschafts- und Lebensweise:<br />
„Die Innovationskraft der Umweltwirtschaft<br />
ist auch ein<br />
Erfolg von Rahmensetzungen<br />
in der Umweltund<br />
Energiepolitik.“<br />
Zugpferd <strong>die</strong>ser dynamischen<br />
Entwicklung<br />
waren und bleiben <strong>die</strong><br />
erneuerbaren Energien.<br />
Auch während der weltweiten Wirtschaftskrise<br />
legte dort <strong>die</strong> Güterproduktion zu –<br />
und zwar gegen den allgemeinen Trend.<br />
Der Weltmarkt für umweltfreundliche<br />
Energietechnologien soll sich nach einer<br />
Prognose von Roland Berger bis 2020<br />
fast vervierfachen, für <strong>die</strong> erneuerbaren<br />
Energien wie Photovoltaik, <strong>So</strong>larthermie,<br />
Biogasanlagen und Windenergie werden<br />
jährlich weltweite Wachstumsraten des<br />
Umsatzes von 15 bis über 30 Prozent erwartet<br />
– eine große Chance für deutsche<br />
Unternehmen.<br />
<strong>Energiewende</strong> 2 7<br />
Mit EinEM WElthandElsantEil<br />
von 15,4 ProzEnt liEgt dEutschland<br />
auF EinEM sPitzEnPlatz bEiM<br />
ExPort von uMWEltschutzgütErn.<br />
Die Zukunftsdynamik nachhaltiger Produktion<br />
wird durch ein weiteres interessantes<br />
Ergebnis unterstrichen: In der Umweltwirtschaft<br />
wird außergewöhnlich häufig,<br />
intensiv und kontinuierlich geforscht. Fast<br />
80 Prozent der Produktionsbereiche in<br />
der Umweltbranche sind besonders forschungs-<br />
und wissensintensiv. Ziel ist, Innovations-<br />
und Umweltpolitik sinnvoll zu<br />
verzahnen und gleichzeitig neue Märkte<br />
für Umwelttechnologien zu erschließen –<br />
ein wichtiges Thema im Wissenschaftsjahr<br />
2012.<br />
Quelle: Bundespresseamt
2 8 <strong>Energiewende</strong><br />
hEissE WarE<br />
Für das MiraMar<br />
geothermie pumpt warmes<br />
Wasser aus der tiefe ins<br />
Weinheimer spaßbad<br />
von Michael Lang<br />
Foto: fotolia<br />
Über einen Kilometer tief haben <strong>die</strong> Betreiber<br />
der Freizeitanlage in den Rheingraben gegraben.<br />
Nun umströmt <strong>die</strong> Besucher des<br />
bekannten Weinheimer Spaßbades wohlige<br />
Wärme in den Badebecken. Und <strong>die</strong><br />
stammt direkt aus dem Schoß der Erde. Die<br />
Geothermie-Anlage hat das Unternehmen<br />
MVV Energie<strong>die</strong>nstleistungen aus Mannheim<br />
gepachtet: Was vorher kostenintensiv<br />
aus fossilen Brennstoffen erzeugt werden<br />
musste, kommt jetzt als günstige Gabe des<br />
Globus daher. Umsonst war <strong>die</strong> Förderung<br />
der heißen Fluten in keinerlei Hinsicht.<br />
Man muss aber zur richtigen Zeit am<br />
richtigen Ort sein. Beides trifft für<br />
Weinheim zu: Im Jahre 755 n. Chr. wird<br />
<strong>die</strong> Zwei-Burgen-Stadt erstmals erwähnt,<br />
und gegründet haben <strong>die</strong> Altvorderen ihre<br />
Ansiedlung am Westrand der Oberrheinischen<br />
Tiefebene. Dies ist seit 2006 eine<br />
glückliche Fügung für <strong>die</strong> Betreiber des<br />
Miramar, denn sie profitieren nachhaltig<br />
von <strong>die</strong>sem Standortvorteil. Wasser, das<br />
mit einer Temperatur von 63° Celsius an<br />
<strong>die</strong> Oberfläche tritt, gibt es nämlich nicht<br />
überall. In <strong>die</strong>ser Region hat das Miozän,<br />
eine Abteilung der Erdneuzeit, den Weinheimern<br />
ihren heißen Segen beschert.<br />
Mittels spezieller Pumpen wird das Wasser<br />
aus einem der beiden Bohrlöcher ans<br />
Tageslicht gepresst und in doppelter Hinsicht<br />
sinnvoll verwendet: Ein Teil fließt<br />
gereinigt und aufbereitet sofort ins Thermalbecken,<br />
<strong>die</strong> wesentlich bedeutendere<br />
Menge erwärmt mittels Wärmetauscher<br />
<strong>die</strong> restlichen Badeeinrichtungen und <strong>die</strong><br />
Räumlichkeiten der Anlage. <strong>So</strong>mit kommen<br />
jährlich zirka 500 000 Besucher in<br />
den Genuss umweltfreundlicher Energie.<br />
dEM MIoZäN<br />
HAt MAN dIE ZäHNE GEZEIGt<br />
Diamantbestückte Bohrköpfe aus Hartmetall<br />
waren es, mit denen ein Fachunternehmen<br />
in <strong>die</strong> Warmwasser führende Schicht<br />
vorgedrungen ist. „Da hat man dem Miozän<br />
<strong>die</strong> Zähne gezeigt und gewonnen“,<br />
freut sich Diplom-Ingenieur Martin Heuser<br />
von MVV Energie<strong>die</strong>nstleistungen.<br />
„Mit stetem Vortrieb sind <strong>die</strong> Bohrer in<br />
<strong>die</strong> einige Millionen Jahre alten Schichten<br />
vorgedrungen und in den groben Sanden<br />
schließlich auf heißes Wasser gestoßen.“<br />
Dieses wird an der Oberfläche der ersten<br />
Bohrung entnommen, mittels Wärmetauscher<br />
auf ungefähr 30° Celsius heruntergekühlt<br />
und über <strong>die</strong> zweite Bohrung wieder<br />
ins Grundwasser geleitet. Ein immenser<br />
Aufwand, der sich aber lohnt. „Zirka 60<br />
Tonnen wog <strong>die</strong> Bohranlage, der dazugehörige<br />
Turm war 20 Meter hoch“, erinnert<br />
sich Heuser. Die Bohrlöcher sind ungefähr<br />
25 Meter von einander entfernt, verlaufen<br />
zunächst senkrecht und knicken in etwa<br />
300 Meter Tiefe ab. <strong>So</strong>mit liegen <strong>die</strong> Enden<br />
der Kanäle ungefähr 350 Meter auseinander.<br />
Stahlrohre sorgen für <strong>die</strong> Stabilität.<br />
Sechs Jahre läuft <strong>die</strong> Anlage mittlerweile.<br />
Gibt es keine Angst vor einem Absacken
des Bodens? „Das weiche Wasser bricht<br />
den Stein“, heißt es schließlich in einem<br />
Lied aus den 1970er Jahren. Blauäugig<br />
war man nicht und schon gar nicht planlos.<br />
Anhand mehrerer Analysen hatten <strong>die</strong><br />
Auftraggeber das Terrain zuvor gründlich<br />
son<strong>die</strong>rt. „Im Untergrund befinden sich<br />
Sand-, Kies-, Schluff- und Tonschichten,<br />
kein Fels“, erklärt Heuser. „Alle drei Wochen<br />
wechseln wir den Filter. Die Mengen<br />
an Feinmaterial, <strong>die</strong> wir entnehmen, bewegen<br />
sich in einer Größenordnung von weniger<br />
als 1000 Gramm. Eine Unterhöhlung<br />
des Bodens ist kaum vorstellbar.“<br />
KEINE BESCHWERdE ÜBER dIE<br />
WäRME AuS dER ERdE<br />
Derzeit läuft <strong>die</strong> Anlage mit 60 Prozent der<br />
maximalen Wassermenge. Das sind 10,5<br />
Liter pro Sekunde. Die Leistung liegt bei<br />
900 Kilowatt. Zu warten gebe es wenig,<br />
auch der Be<strong>die</strong>nungsaufwand des Systems<br />
sei gering, sagen <strong>die</strong> Verantwortlichen. Lediglich<br />
<strong>die</strong> erwähnten Filter müsse man regelmäßig<br />
tauschen. Anfänglich bestehende<br />
Probleme mit Sand und Ton habe man im<br />
Griff. <strong>So</strong>mit liegen <strong>die</strong> Reize der Region<br />
auch unter der Erde. Denn <strong>die</strong> Weinheimer<br />
verfügen über den Vorzug, dass <strong>die</strong> Temperatur<br />
mit zunehmender Tiefe recht schnell<br />
ansteigt. Deshalb hat sich auch <strong>die</strong> Bohrtiefe<br />
durchaus im Rahmen gehalten und<br />
damit Kosten erspart. Zudem besteht hier<br />
bereits ein zusammenhängendes Reservoir<br />
an Wasser, was bedeutet, dass man nicht<br />
Wasser von der Oberfläche mit hohem<br />
Druck in hartes Gestein pressen musste.<br />
Rund vier Millionen Euro hat <strong>die</strong> Anlage<br />
gekostet. Sie erzeugt nur Wärme, liefert<br />
aber keinen Strom. Bis Ende 2011 wurden<br />
mehr als 21 Millionen Kilowattstunden<br />
nutzbare Wärme an das Freizeitzentrum<br />
abgegeben. In enger Abstimmung mit den<br />
Kunden wird <strong>die</strong> geförderte Wassermenge<br />
schrittweise erhöht. Nicht zu verwechseln<br />
ist <strong>die</strong>se Technologie mit der Arbeitsweise<br />
von Wärmepumpen. Denn im Weinheimer<br />
Miramar laufen <strong>die</strong> Prozesse direkt über<br />
Wärmetauscher. Heuser weiß um <strong>die</strong> Vorteile<br />
der Anlage für <strong>die</strong> Umwelt: „Durch<br />
<strong>die</strong> Geothermie vermeiden wir pro Jahr<br />
den Ausstoß von rund 1.800 Tonnen CO 2.<br />
Die Emissionen sind nahezu Null.“ Das<br />
zur Wärmeversorgung geförderte Wasser<br />
kommt nicht mit der Atmosphäre oder dem<br />
Grundwasser in Kontakt und wird vor der<br />
Nutzung als Thermalwasser im Bad entsprechend<br />
aufbereitet. Zuvor wurde das<br />
Spaßbad mit Erdgas beheizt. Diesem hat<br />
man nun mit einer umweltfreundlichen Variante<br />
sozusagen den Hahn abgedreht – bis<br />
auf zirka 20 Prozent des Verbrauchs. Aufgrund<br />
der Expansion des Bades und des<br />
damit verbundenen Strombedarfs hat man<br />
außerdem ein Blockheizkraftwerk nachgerüstet,<br />
das ebenso mit Gas läuft. Doch<br />
<strong>die</strong> Vorteile und Einsparungen durch <strong>die</strong><br />
Geothermie liegen auf der Hand: Ökonomie<br />
und Ökologie befinden sich in einem<br />
Zustand erfreulicher Koexistenz.<br />
Foto: MVV <strong>die</strong>nstleistungen<br />
Foto: Miramar<br />
<strong>Energiewende</strong> 2 9<br />
<strong>die</strong>ser Bohrkopf zeigte dem Miozän seine<br />
Zähne. Aus 1050 Meter tiefe wird für<br />
das Miramar 63° Celsius heißes Wasser<br />
gefördert. Mit der Geothermie konnte<br />
<strong>die</strong> MVV Energie<strong>die</strong>nstleistungen aus<br />
Mannheim eine technologie platzieren,<br />
<strong>die</strong> ökonomie und ökologie gleichermaßen<br />
Rechnung trägt.<br />
das <strong>So</strong>lebecken im Miramar wird<br />
direkt mit aufbereitetem Wasser<br />
aus der Geothermie-Anlage befüllt.
3 0 <strong>Energiewende</strong><br />
»<br />
WindKraFtanlagEn?<br />
gErnE.<br />
abEr nicht bEi uns!<br />
zwischen zweifel<br />
und zuspruch:<br />
Ein stimmungsbild<br />
zur nutzung des<br />
himmlischen hauches<br />
im odenwald<br />
von Michael Lang<br />
der Windpark Hainhaus von Weiten-Gesäß aus gesehen.<br />
Rücken <strong>die</strong> Rotoren Richtung Haus und<br />
Hof, lüpft Don Quijote <strong>die</strong> Lanze: Der<br />
Kampf gegen <strong>die</strong> neuzeitlichen Windmühlen<br />
ist nämlich nicht ausgestanden. Gegner<br />
und Befürworter pusten sich eins, werfen<br />
sich ihre Argumente im eifrigen Schlagabtausch<br />
an den Kopf. Denn auch wenn sich<br />
<strong>die</strong> Technologie mit aktuell 15 Anlagen einen<br />
passablen Platz in der Region erobern<br />
konnte, stehen für manchen Odenwälder<br />
Bürger <strong>die</strong> Zeichen auf Sturm. Andere wiederum<br />
loben <strong>die</strong> Vorteile der geflügelten<br />
Brise. Erfrischende Böen, aber auch tüchtige<br />
Turbulenzen bestimmen momentan<br />
das Wetter im lokalen Windkanal.<br />
Vier Rotoren auf der Höhe bei Groß-<br />
Umstadt, fünf unweit von Modautal/<br />
Neutsch und ganze sechs Propeller beim<br />
Wohnplatz Hainhaus, nahe des Michelstädter<br />
Stadtteils Vielbrunn. Das macht 15<br />
Drehflügler auf Feld und Flur, ermöglicht<br />
durch einschneidende Trassen im grünen<br />
Tann. Weitere Rotoren werden kommen,<br />
«<br />
und ein Teil der Bürger rotiert. Andere<br />
freuen sich bereits auf <strong>die</strong> Segnungen der<br />
kreisenden Kolosse. Flächennutzungspläne<br />
sind in der Gestaltungsphase, Standortbestimmung<br />
ist jetzt in den Kommunen<br />
angesagt. „Wahllose Überkonzentrationen<br />
oder gar einzelne Verspargelungen wird es<br />
nicht geben“, verlautbart Dietrich Kübler,<br />
Landrat im Odenwaldkreis. Windparks mit<br />
mehreren Anlagen an sensibel gewählten<br />
Plätzen seien das Ziel. Die Wertschöpfung<br />
soll in der Region bleiben.<br />
StARKE SCHWANKuNGEN<br />
IM BÜRGEREMPFINdEN<br />
Wie argumentieren <strong>die</strong> Befürworter der<br />
Windenergie? Was meinen deren Gegner<br />
zum himmlischen Hauch? Bündnis 90/Die<br />
Grünen sagt: „Windräder unterstützen ohne<br />
Atom und Kohle den Klimaschutz, durch<br />
Pachteinnahmen und Gewerbesteuer kann<br />
<strong>die</strong> Finanzlage der Kommunen und der<br />
Kreise gestärkt werden. Mittels der „Bürgerwindräder“<br />
können Odenwälder ihr
Geld vor Ort investieren, zudem wird <strong>die</strong><br />
heimische Wirtschaft gestärkt. Auch wirken<br />
sich Führungen durch <strong>die</strong> Windparks<br />
positiv auf den Tourismus aus. Ein Rückbauproblem<br />
gibt es nicht, denn im Gegensatz<br />
zu den atomaren Altlasten entwickeln<br />
sich hier keine Millionenbeträge. Im Anschluss<br />
kann <strong>die</strong> Natur wieder Einzug halten.“<br />
Aber was macht der Wind, wenn er<br />
nicht weht? Eine Frage, <strong>die</strong> nicht nur den<br />
Kindermund beschäftigt. Der Odenwälder<br />
„Arbeitskreis Alternative Energien“ stellt<br />
fest: „Windräder sind keine Alternativen<br />
zu herkömmlichen Kraftwerken. Sie sind<br />
nicht in der Lage in der benötigten Menge<br />
kontinuierlich Strom zu liefern. Herrscht<br />
Flaute, stehen sie still. Bläst es zu stark,<br />
wird abgeschaltet. Diese geringe Effizienz<br />
muss durch Kohle, Gas oder importierten<br />
Atomstrom aufgefüllt werden. Eine<br />
ständig steigende Strompreiserhöhung ist<br />
<strong>die</strong> Folge“, so dessen Sprecher Eckhard<br />
Raabe. „Pumpspeicherkraftwerke reichen<br />
nicht aus, um in windstarken Zeiten überschüssigen<br />
Strom zu speichern. Andere<br />
Speicherme<strong>die</strong>n sind Zukunftsmusik“,<br />
diagnostiziert der Arbeitskreis und fragt:<br />
„Wo ist hier der Klimaschutz?“ Heinz<br />
Michelmann aus Brombachtal: „Bis zu<br />
95 Prozent der Leistung müssen parallel<br />
von konventionellen Kraftwerken erbracht<br />
werden. <strong>So</strong>mit machen Windkraftanlagen<br />
ökologisch keinen Sinn, auf den CO 2-Ausstoß<br />
haben sie zurzeit keinen Einfluss. Sie<br />
<strong>die</strong>nen nur dem Profit Einzelner.“ Eberhard<br />
Wagner aus Bensheim meint: „Die<br />
Erhöhungen der Strompreise sind ursächlich<br />
auf <strong>die</strong> Nutzung erneuerbarer Energien<br />
zurückzuführen. Denn <strong>die</strong> erheblichen<br />
Netzausbaukosten werden verschwiegen.<br />
Die Politik liefert eine Mogelpackung.“<br />
Gutachten, <strong>die</strong> den Kommunen hohe Erträge<br />
versprechen, hält man in den Zirkeln<br />
der Zauderer für geschönt. Die Erfahrungen<br />
aus vergleichbar windschwachen Gebieten<br />
belegten <strong>die</strong>s.<br />
ZWISt ZWISCHEN ZWEIFLERN<br />
uNd ZuGENEIGtEN<br />
Die Kritiker sind überzeugt: „Der Preis,<br />
der für illusionäre Hoffnungen bezahlt<br />
wird, ist hoch. Er manifestiert sich in der<br />
Zerstörung unserer Landschaft, eines der<br />
wenigen Aktiva, <strong>die</strong> im Odenwald vorhanden<br />
sind.“ Auch das Aktionsnetzwerk<br />
„Pro Klima kontra Windräder“ lehnt <strong>die</strong>se<br />
Technologie im Naherholungsgebiet<br />
Tromm bei Rimbach kategorisch ab: „Das<br />
käme einer Verhöhnung jahrzehntelanger<br />
Bemühungen zum Erhalt der Naturbelassenheit<br />
gleich“, heißt es von dort. Doch<br />
es gibt auch andere Stimmen aus dem<br />
Volke: „Hätte ich eine geeignete Fläche<br />
für <strong>die</strong> Errichtung einer solchen Anlage,<br />
ich würde sie zum Tiefpreis an <strong>die</strong> Bauwilligen<br />
verkaufen. Schließlich kann man<br />
nicht gegen Atomkraft sein und dann <strong>die</strong><br />
Windkraft rigoros ablehnen. Als Mitglied<br />
einer <strong>So</strong>lidargemeinschaft muss man auch<br />
eine von der Allgemeinheit getroffene<br />
Entscheidung mittragen, selbst wenn man<br />
eventuell anderer Meinung sein sollte“,<br />
findet Ingo Porzel aus Bad König. Dem<br />
fährt ein namentlich nicht genannt werden<br />
wollender Bürger aus Michelstadt in<br />
<strong>die</strong> Parade: „Sie werden unsere Landschaft<br />
nur des Profits wegen ruinieren, aber <strong>die</strong>ser<br />
– vermeintlich ökologische – Unfug ist<br />
nach Fukushima nicht mehr aufzuhalten.<br />
Natürlich biete ich heftigsten Widerstand,<br />
wenn mir so ein Monstrum seine Schatten<br />
ins Wohnzimmer schlägt.“ Dem wollen<br />
<strong>die</strong> potentiellen Betreiber mit dem zu den<br />
Siedlungsgebieten festgelegten Mindestabstand<br />
von 1000 Metern Rechnung tragen.<br />
Das Endergebnis für den Odenwaldkreis<br />
weist 3.493 Hektar Gunstfläche auf<br />
29 Einzelparzellen für Anlagen mit einer<br />
Mindestwindgeschwindigkeit von mehr<br />
als 5,2 Meter pro Sekunde in 100 Meter<br />
über Grund und einer Flächengröße von<br />
mehr als 30 Hektar auf. Das entspricht 5,6<br />
Prozent der Fläche des Kreises.<br />
text/Fotos: mil<br />
<strong>Energiewende</strong> 3 1<br />
FAKtEN IM FoKuS: äStHEtISCHE<br />
ANSICHtEN BLEIBEN AuSSEN VoR<br />
Aus Groß-Umstadt meldet sich Frank<br />
Loozer zu Wort: „Windräder haben in solchen<br />
Regionen nichts verloren. Außer am<br />
Hainhaus bringen sie nichts. Ohne <strong>die</strong><br />
EEG-Umlage, <strong>die</strong> eine auf 20 Jahre ausgelegte,<br />
aufgeblähte Förderung vorsieht, wäre<br />
niemand auf <strong>die</strong> Idee gekommen, Windräder<br />
in einem Schwachwindgebiet zu errichten.<br />
Durch den Hessischen Energiegipfel haben<br />
nun <strong>die</strong> Kommunen den Braten gerochen.<br />
Ob das für <strong>die</strong> betreffenden Gemeinden<br />
finanziell lukrativ wird, bleibt fraglich.“<br />
Ästhetische Befindlichkeiten stellen <strong>die</strong><br />
Gegner zurück, Gemäßigte zweifeln nicht<br />
an der Kernidee, <strong>die</strong> allemal besser als <strong>die</strong><br />
Idee mit dem Kern sei. Aber im Odenwald?<br />
„Über Deine Höhen pfeift der Wind<br />
so kalt“, heißt es im Westerwaldlied. Im<br />
Wipfel vom südlichen Hessenzipfel jedoch<br />
eher weniger. Sind auch <strong>die</strong> linden Lüfte<br />
erwacht, so säuseln und weben sie nicht<br />
Tag und Nacht. Und überhaupt schaffen<br />
sie nicht an allen Enden. Manch armes<br />
Herz ist da wohl bang. Wie wird sich alles,<br />
alles wenden? Die Befürworter befinden sich<br />
in Aufbruchstimmung, auch wissen sie, dass<br />
<strong>die</strong> Prozesshaftigkeit der Technologie noch<br />
nicht abgeschlossen und manches zu optimieren<br />
ist. Sie seien ja schließlich keine<br />
Illusionisten. „Jedem Anfang wohnt ein<br />
Zauber inne“, schreibt Hermann Hesse.<br />
Und <strong>die</strong> Chance auf saubere Energie will<br />
man sich nicht verhageln lassen. Auch<br />
wenn <strong>die</strong> Kritiker sagen: „Jedem Zauber<br />
wohnt ein Anfang inne.“ Volkes Meinung<br />
ist zweigeteilt. Viele äußern ein markantes<br />
„Jain!“ Bejahung, Empörung und Unsicherheit<br />
reichen sich gegenwärtig <strong>die</strong> Hand.<br />
Gutachten werden mit Gegengutachten gekontert.<br />
Die endgültige Lösung? Da darf<br />
man <strong>die</strong> Sängerin Juliane Werding zitieren,<br />
<strong>die</strong> 1973 einen <strong>So</strong>ng des Folkpoeten Bob<br />
Dylan ins Deutsche übertragen hat. Dieser<br />
trägt den Titel: „Die Antwort weiß ganz<br />
allein der Wind.“ Wenigstens bis heute.<br />
den Wind hat sich der Mensch auch in<br />
früheren Zeiten schon nutzbar gemacht.<br />
doch sind Intention und Gestaltung der<br />
damaligen Energielieferanten mit den<br />
heutigen Anlagen nicht zu vergleichen.
3 2 <strong>Energiewende</strong><br />
EnErgiEaudit<br />
zahlt sich zWEiFach aus<br />
Mit einem funktionierenden<br />
Energiemanagement können<br />
unternehmen ihre wirtschaftliche<br />
Energie effizienz<br />
steigern und somit den<br />
Energiesparrichtwerten<br />
entsprechen, <strong>die</strong> das Edl-g<br />
„gesetz über Energie<strong>die</strong>nstleistungen<br />
und andere<br />
Energie effizienzmaß nahmen“<br />
fordert.<br />
Quelle: WWW. umweltmanagement.de<br />
<strong>die</strong> Bundesregierung wird ab 2013<br />
Steuervergünstigungen im Rahmen<br />
der Energie- und Stromsteuer nur noch gewähren,<br />
wenn <strong>die</strong> Betriebe durch <strong>die</strong> Einführung<br />
von Energiemanagementsystemen<br />
einen Beitrag zur Energieeinsparung bei<br />
der Energieanwendung leisten.<br />
Die EU-Kommission hat <strong>die</strong> Steuervergünstigungen<br />
der deutschen Wirtschaft<br />
im Rahmen der Öko-Steuer bis zum<br />
31.12.2012 genehmigt. Die entsprechende<br />
Richtlinie fordert, dass <strong>die</strong> Betriebe für<br />
<strong>die</strong> Steuervergünstigung eine entsprechende<br />
Gegenleistung erbringen. Diese soll in<br />
Zukunft an <strong>die</strong> Durchführung von Energiemanagementsystemen<br />
entsprechend<br />
den internationalen Normen (EN 16001,<br />
ISO 50001) geknüpft werden. Damit sollen<br />
<strong>die</strong> entsprechenden Effizienzpotentiale<br />
sichtbar gemacht und damit auch genutzt<br />
werden können.<br />
WAS ISt EIN ENERGIEAudIt?<br />
Zusammengefasst ist ein Energieaudit eine<br />
Besichtigung, Inspektion und Bewertung<br />
von Energiequellen und Energieverbrauch<br />
in einer Organisation, um sicherzustellen,<br />
dass <strong>die</strong> Energie möglichst effizient eingesetzt<br />
und nicht verschwendet wird.<br />
uMFragE<br />
Im Sinne des EDL-G ist ein Energieaudit<br />
ein systematisches Verfahren zur Erlangung<br />
ausreichender Informationen über<br />
das bestehende Energieverbrauchsprofil<br />
wie z.B. eines Gebäudes, eines Betriebsablaufs,<br />
einer Industrieanlage oder einer<br />
Dienstleistung zur Ermittlung, Quantifizierung<br />
und Darstellung der Möglichkeiten<br />
für wirtschaftliche Energieeinsparungen.<br />
Unter einem Energieaudit speziell und im<br />
Einzelfall versteht man <strong>die</strong> Überprüfung<br />
eines Energie verbrauchenden Geräts/Systems<br />
mit dem Ziel, eine effiziente Nutzung<br />
der Energie sicherzustellen. In vielerlei<br />
Hinsicht ist <strong>die</strong>s mit der Finanzbuchhaltung<br />
vergleichbar: Der Gebäudemanager<br />
untersucht <strong>die</strong> Energiebilanz eines Energie<br />
verbrauchenden Geräts/Systems, prüft <strong>die</strong><br />
Verwendung des Stroms in den verschiedenen<br />
Bauteilen, überprüft, ob es ineffiziente<br />
Bereiche gibt, bzw. an welchen Stellen<br />
weniger Energie verbraucht werden kann,<br />
und bestimmt Verbesserungsmaßnahmen.<br />
Ein Energieaudit wird von der Geschäftsführung<br />
beschlossen und auf den unteren<br />
Ebenen umgesetzt. Seine Wirksamkeit<br />
hängt vor allem von der Einstellung ab,<br />
<strong>die</strong> das Management gegenüber dem Energieaudit<br />
hat.<br />
Energie und Energieanwendung ist für alle Menschen auf der Erde von zentraler<br />
Bedeutung. In allen Wirtschaftssystemen ist <strong>die</strong> ausreichende Energieversorgung<br />
und -bereitstellung eine Grundvoraussetzung für ihr Funktionieren und ihre Stabilität.<br />
Doch fossile Brennstoffe, <strong>die</strong> derzeit immer noch den Schwerpunkt bei der<br />
Energiegewinnung darstellen, stehen nicht unbegrenzt zur Verfügung, was sich<br />
auch in den drastisch steigenden Preisen widerspiegelt.<br />
Wir fragten ansässige Unternehmer, wie sie mit dem Thema Energie in ihrem Unternehmen<br />
umgehen. Die Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten.
Auto Schneider Gmbh<br />
Hybrid und Elektrofahrzeuge – gefragter denn je<br />
➜ An welcher Stelle der Entscheidungsfaktoren<br />
steht für Ihre Firmen-Kunden<br />
der Kraftstoffverbrauch eines neuen<br />
Fahrzeuges?<br />
Meist sogar an erster Stelle, da ein geringer<br />
Verbrauch nicht nur weniger Benzinkosten<br />
bedeutet, sondern auch noch<br />
niedrigere CO2-Emissionen, was wiederum<br />
eine geringer Steuerbelastung für <strong>die</strong><br />
Unternehmen ergibt.<br />
➜<br />
➜ Stellen Sie bei Ihren Firmenkunden<br />
ein energiebewussteres Kaufverhalten fest<br />
und wie macht sich <strong>die</strong>ses bemerkbar?<br />
Ja <strong>die</strong>s stellen wir fest. Grade im Flottenbereich<br />
gibt es oft für Firmenwagen eine<br />
Begrenzung des zulässigen CO2-Ausstoßes. Liegt ein Fahrzeug über <strong>die</strong>sem von den<br />
Unternehmen genannten Wert, so kommt es<br />
für den Kauf gar nicht erst in Betracht. Jedoch<br />
liegt <strong>die</strong>ser Wert, den <strong>die</strong> Unternehmen vor-<br />
➜<br />
michael Schneider,<br />
Geschäftsführer<br />
Auto Schneider,<br />
darmstadt<br />
»unsEr BEitrAg zur EnErgiE-<br />
BEwusstErEn umwElt ist AllEinE<br />
scHOn durcH diE grOssE pAlEttE<br />
vOn HyBridFAHrzEugEn gEgEBEn.<br />
sO HABEn wir mit tOyOtA und lExus<br />
dErzEit sEcHs HyBridmOdEllE im<br />
AngEBOt. Bis EndE diEsEn JAHrEs<br />
wird diEsE mOdEllpAlEttE um drEi<br />
wEitErE mOdEllE ErwEitErt.«<br />
geben, meist noch weit über der magischen<br />
120 g/km Grenze. Wenn wir nun unsere<br />
kleineren Hybridfahrzeuge betrachten, liegen<br />
wir beim CO 2-Ausstoß schon deutlich unter<br />
100 g/km (z. B. Lexus CT200h = 89 g/km).<br />
➜ Welche alternativen Antriebsmodelle<br />
werden von den Unternehmen für deren<br />
neue Fahrzeugflotte nachgefragt?<br />
Vor allem Hybrid und Elektrofahrzeuge.<br />
Auch Dieselfahrzeuge sind immer<br />
noch stark gefragt, wobei hier <strong>die</strong> Umweltbilanz<br />
eher zweifelhaft ist. Zwar hat<br />
ein Diesel auch in der Regel einen geringen<br />
CO2-Ausstoß und<br />
meist einen günstigen<br />
Verbrauch, doch<br />
sollte man auch über<br />
Stickoxidausstoß und<br />
Dieselpartikel (trotz<br />
Partikelfilter) reden.<br />
Beim VCD kann man<br />
zu <strong>die</strong>sem Thema lesen<br />
(www.vcd.org). <strong>So</strong> ist<br />
es z. B. eine Tatsache,<br />
dass ein Fahrzeug, das <strong>die</strong> heute gültige<br />
Euro Norm 5 erreichen will, als Diesel<br />
180 mg/km Stickoxid ausstoßen darf,<br />
ein Benziner jedoch nur 60 mg/km – also<br />
3-mal weniger. Bitte verstehen Sie mich<br />
nicht falsch, auch Toyota hat Dieselfahrzeuge,<br />
jedoch sollte man <strong>die</strong>s vor einer<br />
Neuanschaffung be denken.<br />
Bei der heute gültigen Abgasnorm Euro 5<br />
ist der Stickoxid-Ausstoß beim Diesel auf<br />
180 mg/km und beim<br />
Ottomotor auf 60 mg/<br />
km limitiert.<br />
➜<br />
➜ Wie gestaltet sich<br />
der Beitrag Ihres<br />
Autohauses zu einer<br />
energiebewussteren<br />
Umwelt?<br />
Unser Beitrag ist<br />
alleine schon durch<br />
<strong>die</strong> große Palette von<br />
Hybridfahrzeugen gegeben.<br />
<strong>So</strong> haben wir derzeit<br />
mit Toyota und Lexus derzeit sechs Hybridmodelle<br />
im Angebot. Bis Ende <strong>die</strong>sen<br />
Jahres wird <strong>die</strong>se Modellpalette um drei<br />
weitere Modelle erweitert. Wenn man bedenkt,<br />
dass selbst unsere großvolumigen<br />
➜<br />
<strong>Energiewende</strong> 3 3<br />
Benzinhybridfahrzeuge von Lexus mit einer<br />
Leistung von bis zu 300 PS nur einen<br />
CO 2-Ausstoß von 148 g/km haben, so ist<br />
das schon bemerkenswert.<br />
Jedoch ist nicht nur der CO 2-Ausstoß eines<br />
Fahrzeugs pro gefahrenen Kilometer<br />
entscheidend für <strong>die</strong> CO 2-Bilanz. Auch<br />
ist es wichtig, bei der Herstellung von<br />
»nicHt nur dEr cO2-AusstOss EinEs FAHrzEugs prO gEFAHrEnEn<br />
KilOmEtEr ist EntscHEidEnd Für diE<br />
cO2-BilAnz. AucH BEi dEr HErstEllung<br />
vOn FAHrzEugEn ist Es wicHtig,<br />
AuF diE cO2-BilAnz zu AcHtEn.«<br />
Fahrzeugen auf <strong>die</strong> CO 2-Bilanz zu achten.<br />
Hier haben wir mit Toyota einen zuverlässigen<br />
Partner, der nicht nur CO 2-arme<br />
Fahrzeuge baut sondern auch bei der Herstellung<br />
der Fahrzeuge auf <strong>die</strong> Umwelt<br />
schaut. Auch denkt Toyota schon vor der<br />
Herstellung an <strong>die</strong> CO 2-Bilanz. Der komplette<br />
Lebenszyklus eines Fahrzeugs wird<br />
hier von Toyota genau unter <strong>die</strong> Lupe genommen<br />
und erst dann wird entschieden,<br />
mit welchen Werkstoffen und welchem<br />
Energiebedarf <strong>die</strong>ses Fahrzeug gebaut<br />
werden darf.<br />
Toyota engagiert sich jedoch auch noch anderweitig<br />
für <strong>die</strong> Umwelt und das Thema<br />
Nachhaltigkeit, ob es um das Projekt „Plant<br />
for the Planet“ oder um das „Programm für<br />
Nachhaltigen Fahrzeugvertrieb“ geht, um<br />
nur ein paar Projekte zu nennen.<br />
Genaueres können Sie aus der Rubrik Umwelt<br />
auf der Homepage von Toyota entnehmen<br />
(www.toyota.de).<br />
Jedoch auch wir als Autohaus tun unser<br />
Möglichstes, um an der CO 2-Bilanz zu arbeiten.<br />
Zwar ist unser Haus – auch wenn<br />
wir eine Dachbegrünung haben – noch<br />
nicht nach den neuesten Umweltstandards<br />
von Toyota gebaut, aber auch wir beteiligen<br />
uns an den bestehenden Projekten gemeinsam<br />
mit Toyota und Lexus.
3 4 <strong>Energiewende</strong><br />
WIESt AutoHäuSER<br />
hausinterner „umweltkoordinator“ im Einsatz<br />
AutoHAuS ZuRELL GMBH<br />
➜ An welcher Stelle der Entscheidungsfaktoren<br />
steht für Ihre Firmenkunden der<br />
Kraftstoffverbrauch eines neuen Fahrzeuges?<br />
Firmenkunden betrachten in der Regel<br />
<strong>die</strong> Summe aller Kosten für ein Fahrzeug<br />
über den gesamten Nutzungszeitraum<br />
(Life Cycle Costing). Hierbei werden neben<br />
den Anschaffungs- und Finanzierungs-<br />
➜<br />
Sascha Krammig,<br />
Verkaufsleiter<br />
Großkunden,<br />
Wiest Autohäuser<br />
➜ An welcher Stelle der Entscheidungsfaktoren<br />
steht für Ihre Firmenkunden der<br />
Kraftstoffverbrauch eines neuen Fahrzeuges?<br />
Der Kraftstoffverbrauch und <strong>die</strong> damit<br />
verbundenen Kosten werden in der Vollkostenrechnung<br />
(TCO) berücksichtigt und<br />
sind daher mit maßgeblicher Faktor bei der<br />
Wahl des jeweiligen Referenzfahrzeugs.<br />
➜<br />
➜ Stellen Sie bei Ihren Firmenkunden<br />
ein energiebewussteres Kaufverhalten fest<br />
und wie macht sich <strong>die</strong>ses bemerkbar?<br />
Neben den Verbrauchsdaten gilt mittlerweile<br />
bei vielen Fuhrparks eine gestaffelte<br />
CO2 Obergrenze. Ergänzend dazu werden<br />
von den Fuhrparkbetreibern besonders<br />
effiziente Fahrzeuge mit einem Bonussystem<br />
mit mehr frei wählbarer Ausstattung<br />
für den Dienstwagennutzer prämiert.<br />
➜<br />
Planbarkeit der Kosten durch lange garantieleistungen<br />
Ramón Moya,<br />
geschäftsführender<br />
Inhaber der<br />
Autohaus Zurell<br />
GmbH, darmstadt<br />
➜ Welche alternativen Antriebsmodelle<br />
werden von den Unternehmen für deren<br />
neue Fahrzeugflotte nachgefragt?<br />
Hybrid- und Autogas<br />
➜<br />
➜ Wie gestaltet sich der Beitrag Ihres Autohauses<br />
zu einer energiebewussteren Umwelt?<br />
Wir versuchen, in verschiedenen Bereichen<br />
unseres Unternehmens das Thema<br />
Umweltverträglichkeit, CO2-Ausstoß sowie<br />
sparsamer und schonender Umgang mit<br />
Ressourcen bewusst umzusetzen. Maßnahmen<br />
wie Mülltrennung und eine gezielte<br />
Abwasserson<strong>die</strong>rung sind Instrumentarien,<br />
<strong>die</strong> unsere hausinterne Umweltpolitik beeinflussen.<br />
Insbesondere gibt es in unserem<br />
Hause einen Mitarbeiter, der zusätzlich zu<br />
seiner eigentlichen Aufgabe dazu benannt<br />
wurde, als Umweltkoordinator signifikante<br />
Umweltthemen anzusprechen, zu kontrollieren<br />
oder sogar umzusetzen. Hier ein<br />
kleiner Auszug seiner Aufgaben:<br />
• Überwachen der Einhaltung der gesetzlichen<br />
Vorschriften und Kontrollieren der<br />
Betriebsstätten<br />
• Einhalten aller Umweltgesetze und Verordnungen<br />
➜<br />
kosten auch <strong>die</strong> Energie- und Verbrauchskosten<br />
sowie alle Kosten für Wartungen und<br />
Reparaturen betrachtet. Da gewerbliche<br />
Fahrzeuge in der Regel eine hohe Jahreslaufleistung<br />
aufweisen und <strong>die</strong> Treibstoffpreise<br />
stark gestiegen sind, spielt <strong>die</strong> Anforderung<br />
an einen niedrigen Verbrauch<br />
eine zentrale Rolle. Da ein geringer Verbrauch<br />
auch weniger CO 2-Ausstoß verursacht,<br />
geht <strong>die</strong>s zusätzlich in eine geringere<br />
Kfz-Besteuerung mit ein und spart somit<br />
Kosten. Neben der reinen Kostenbetrachtung<br />
gibt es jedoch seit geraumer Zeit auch<br />
ein viel stärkeres Umweltbewusstsein der<br />
meisten Kunden, <strong>die</strong> hohe Verbräuche<br />
nicht akzeptieren. Generell ist für unsere<br />
• Einholen aller erforderlichen umweltrelevanten<br />
Genehmigungen<br />
• Auswählen von Dienstleistern unter Umweltaspekten<br />
• Beratung bei der Beschaffung umweltrelevanter<br />
Materialien<br />
• Permanentes Kontrollieren der Entsorgungswege<br />
und Entsorgungskosten,<br />
d. h. Untersuchen wirtschaftlicher Entsorgungsmöglichkeiten<br />
bei Abfällen,<br />
Abwasser und Reststoffen, Überwachen<br />
der Reststoff- und Abfall-Sammlung<br />
und der ordnungsgemäßen Entsorgung<br />
der Reststoffe als Abfälle, Informieren<br />
der Leitung über kostengünstige Entsorgungsalternativen,<br />
Einführen und Entwickeln<br />
von umweltfreundlichen Verfahren<br />
zur Reduzierung der Abfälle und Informieren<br />
der Mitarbeiter hinsichtlich Gefahren,<br />
Pflichten und Möglichkeiten zur<br />
Verbesserung im Umgang mit Gefahrstoffen,<br />
Abfällen und Reststoffen<br />
• Durchführen von Kontrollen bei der Abwasserreinigung<br />
• Durchführen und Kontrollieren von<br />
Maßnahmen zur Luftreinhaltung und des<br />
Lärmschutzes<br />
Kunden <strong>die</strong> Planbarkeit der Kosten sehr<br />
wichtig. Dem tragen wir generell mit langen<br />
Garantiezusagen Rechnung. Hervorzuheben<br />
ist hierbei z. B. <strong>die</strong> Kia 7 Jahre<br />
Garantie bis 150.000 km, <strong>die</strong> den Kunden<br />
vor Kosten schützt und <strong>die</strong> sehr stark verbesserte<br />
Produktqualität bei Kia in den<br />
vergangenen Jahren widerspiegelt.<br />
➜ Stellen Sie bei Ihren Firmenkunden<br />
ein energiebewussteres Kaufverhalten fest<br />
und wie macht sich <strong>die</strong>ses bemerkbar?<br />
Aus den o.g. Kostengesichtspunkten ist<br />
neben günstigen Leasing- und Finanzierungsangeboten<br />
der Verbrauch eines der<br />
wichtigsten Entscheidungskriterien. Dies hat<br />
➜
neben dem Energieeinspareffekt auch noch<br />
den praktischen Nutzen für Vielfahrer, sich<br />
nicht ständig nach einer Tankstelle umsehen<br />
zu müssen. Seit einiger Zeit stellen wir auch<br />
fest, dass <strong>die</strong> Fahrzeugnutzer aufgrund der<br />
1-Prozent-Regelung zur Pauschalversteuerung<br />
von Privatfahrten, sehr gerne <strong>die</strong> bereits<br />
gut aus gestatteten Fahrzeuge von Mazda<br />
oder Kia fahren, da <strong>die</strong> zur Berechnung herangezogenen<br />
Brutto-Listenpreise deutlich<br />
niedriger sind als bei vergleichbaren Modellen<br />
von Premiumherstellern. Bereits bei<br />
34 km Entfernung von der Wohnung zum<br />
Arbeitsplatz kommen neben dem 1 % für das<br />
Fahrzeug nochmals 1 % Pauschalversteuerung<br />
je Monat für <strong>die</strong> Strecke dazu. Hier<br />
kann der Mitarbeiter einiges an Steuern<br />
sparen, ohne an Fahrkomfort einzubüßen.<br />
➜ Welche alternativen Antriebsmodelle<br />
werden von den Unternehmen für deren<br />
neue Fahrzeugflotte nachgefragt?<br />
Nach dem starken Anstieg der Energiepreise<br />
ab 2009 wurden vor allem Gasumbauten<br />
für Benzinmotoren nachgefragt. Für<br />
kleine Fahrzeuge mit einem ohnehin geringen<br />
Verbrauch ist der aufwendige und teure<br />
Einbau jedoch nicht wirtschaftlich. Bei<br />
größeren Fahrzeugen mit hohen Laufleistungen<br />
ist <strong>die</strong> Technik für <strong>die</strong> in Deutschland<br />
hohen Geschwindigkeiten oftmals nicht<br />
robust genug und erfordert höhere Wartungsaufwendungen.<br />
Wir empfehlen für<br />
Vielfahrer nach wie vor den Dieselantrieb.<br />
➜<br />
➜ Wie gestaltet sich der Beitrag Ihres Autohauses<br />
zu einer energiebewussteren Umwelt?<br />
Wir versorgen das Autohaus Zurell seit<br />
Juni 2011 ausschließlich mit CO2-neutra lem Ökostrom NATURpur der ENTEGA,<br />
der nur mit erneuerbaren Energien erzeugt<br />
wird. Hierdurch werden jährlich 53 Tonnen<br />
CO2 eingespart. Auch haben wir bereits in<br />
Jahr 2010 eine Energieeffizienzanalyse unseres<br />
Autohauses von der DEKRA Umwelt<br />
GmbH erstellen lassen und konnten mit einem<br />
entsprechenden Maßnahmenplan und<br />
einigen Investitionen unseren Gasverbrauch<br />
bereits in 2011 um 24,8 % gegenüber<br />
2010 senken. Auch legen wir großen<br />
Wert darauf, unseren Kunden umweltbewusste<br />
Fahrzeuge anbieten zu können.<br />
Noch in <strong>die</strong>sem Frühjahr führen wir z. B.<br />
➜<br />
<strong>die</strong> neue Mazda SKYACTIV-Technologien<br />
mit dem neuen Mazda CX-5 ein. Dies wird<br />
ein großer Schritt in Richtung umweltbewussteres<br />
Fahren sein. Mit SKYACTIV<br />
wird Mazda komplett neue Motoren, Getriebe,<br />
leichte Karosserien und Plattformen auf<br />
den Markt bringen, <strong>die</strong> erhebliche Reduzierungen<br />
von Kraftstoffverbrauch und<br />
CO 2-Emissionen bei allen zukünftigen<br />
Mazda Modellen ermöglichen. Diese Technologien<br />
ermöglichen zunächst noch mit<br />
„konventionellen“ Otto- und Dieselmotoren<br />
Kraftstoffverbräuche, <strong>die</strong> den heutigen<br />
Hybrid-Systemen vergleichbar sind. Jedoch<br />
sind <strong>die</strong>se Fahrzeuge ohne den üblicherweise<br />
hohen Hybrid-Aufpreis für eine<br />
breite Kundenschicht erschwinglich und reduzieren<br />
somit den Flottenverbrauch nachhaltig.<br />
Die Dieselmotoren erfüllen bereits<br />
• Schiebetüren hinten<br />
• Klimatisierungsautomatik<br />
• 7-Sitzer<br />
Barpreis €<br />
oder monatlich leasen €<br />
<strong>Energiewende</strong> 3 5<br />
heute <strong>die</strong> ab 2014 gültige Euro-6-Norm, ohne<br />
zusätzliche Abgasnachbehandlung zur<br />
NOx-Reduzierung. In weiteren Schritten<br />
werden dann sukzessive weitere effizienzverbessernde<br />
Technologien, wie ein<br />
regeneratives Bremssystem oder Hybrid-<br />
Systeme eingeführt. Ziel von Mazda ist, so<br />
den weltweiten Flottenverbrauch aller<br />
Mazda Fahrzeuge bis 2015 um 30 Prozent<br />
gegenüber 2008 zu senken. Aber auch bei<br />
den aktuellen Modellen haben wir z. B. den<br />
neuen Kia Rio im Programm, der sich mit<br />
dem sparsamsten Dieselmotor mit einem<br />
Verbrauch von nur 3,2 Litern bei 85 g/km<br />
CO 2-Ausstoß begnügt. Auch wird für den<br />
in Kürze erscheinenden Kia Optima mittelfristig<br />
auch <strong>die</strong> Hybrid- Variante in<br />
Deutschland verfügbar sein, <strong>die</strong> es bereits<br />
in Korea und USA gibt.<br />
leidenschaftlich anders www.40JahreMazda.de<br />
M{zd{ schenkt Ihnen <strong>die</strong> Mehrwertsteuer. 1)<br />
M{zd{ 5 M{zd{ 6<br />
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125 4)<br />
• BOSE <strong>So</strong>und-System<br />
• Klimatisierungsautomatik<br />
• Spurwechselassistent<br />
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oder monatlich leasen €<br />
23.490 3)<br />
159 4)<br />
Kraftstoffverbrauch im kombinierten Testzyklus: 9,3 – 5,0 l/100 km.<br />
CO2-Emissionen im kombinierten Testzyklus: 168 – 155 g/km.<br />
1) Ersparnis in Höhe des in der UVP enthaltenen Mehrwertsteuerbetrages beim Erwerb eines Mazda2, Mazda3, Mazda5<br />
und Mazda6. 2) Endpreis nach Abzug der Ersparnis für den Mazda5 Center-Line 1.8 l MZR 85 kW (115 PS). 3) Endpreis<br />
nach Abzug der Ersparnis für den Mazda6 5-Türer Edition 1.8 l MZR 88 kW (120 PS). 4) Ein Privat-Leasing-Angebot der<br />
Mazda Finance – ein Service-Center der Santander Consumer Leasing GmbH, Santander-Platz 1, 41061 Mönchengladbach<br />
bei 15.000 km Laufleistung pro Jahr und 48 Monaten Laufzeit für den Mazda5 Center-Line 1.8 l MZR 85 kW (115 PS) bei €<br />
6.075,00 Leasing-<strong>So</strong>nderzahlung, für den Mazda6 5-Türer Edition 1.8 l MZR 88 kW (120 PS) bei € 7.360,00 Leasing-<br />
<strong>So</strong>nderzahlung. Alle Angebote verstehen sich inkl. Überführungs- und zzgl. Zulassungskosten. Abbildung zeigt Fahrzeuge<br />
mit höherwertiger Ausstattung. Gültig bei Zulassung bis zum 31.03.2012.<br />
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3 6 <strong>Energiewende</strong><br />
MERCK KGaA<br />
Konsequentes Energiemanagement<br />
➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />
in Ihrem Unternehmen um?<br />
Merck betreibt ein konsequentes Energiemanagement<br />
von der Energiebeschaffung<br />
bis hin zum Nutzer. Einerseits versucht<br />
Merck, den Einkauf von Energie<br />
stetig zu optimieren. Andererseits ist es für<br />
Merck wichtiger denn je, Energie effizient<br />
einzusetzen und den Bedarf zu reduzieren,<br />
um <strong>die</strong> Kosten und <strong>die</strong> CO2-Emissionen dauerhaft zu senken.<br />
Merck verfolgt ein ambitioniertes Klimaschutzziel:<br />
Wir wollen bis zum Jahr 2020<br />
unsere weltweiten CO2-Emissionen um<br />
20 Prozent senken (bezogen auf das Jahr<br />
2006).<br />
Der auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
sinnvollste Weg zur Senkung von<br />
CO2-Emissionen ist das Einsparen von<br />
Energie durch eine verbesserte Energieeffizienz<br />
in der Produktion und in den Gebäuden.<br />
Dabei analysieren Energieexperten<br />
von Merck bei allen größeren<br />
Betrieben, Laboren und Gebäuden syste-<br />
➜<br />
Stefan Müller,<br />
Leiter Energiemanagement<br />
bei Merck<br />
FRotSCHER dRuCK GMBH<br />
Kompletteinsparung der heizkosten durch Eigenenergie<br />
Wolfgang Frotscher,<br />
geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
Frotscher druck,<br />
darmstadt<br />
matisch, wo und wie Energie gespart werden<br />
kann. Die konsequente Umsetzung<br />
von Effizienzmaßnahmen und eine nachhaltige<br />
Kontrolle (Monitoring) sind <strong>die</strong><br />
Voraussetzung für<br />
langfristige Einsparerfolge.<br />
In den vergangenen<br />
Jahren konnten<br />
wir bereits zahlreiche<br />
Einsparprojekte erfolgreich<br />
umsetzen.<br />
Merck stellt aber auch<br />
innovative Produkte<br />
her, <strong>die</strong> wiederum den<br />
Kunden helfen, deren<br />
Energieverbrauch<br />
zu senken. Beispiele<br />
hierfür sind Materialen für <strong>So</strong>larzellen oder<br />
organische Leuchtdioden, <strong>die</strong> eine deutliche<br />
Senkung des Energieverbrauchs ermöglichen.<br />
➜ Machen Sie bereits von Alternativenergien<br />
Gebrauch?<br />
Der Einsatz regenerativer Energien<br />
wird bei Merck kontinuierlich geprüft.<br />
Fakt ist: Merck benötigt eine sichere, umweltschonende<br />
und bezahlbare Energieversorgung.<br />
Zwar begrüßen wir <strong>die</strong> Abkehr<br />
von den fossilen hin zu den<br />
regenerativen Energieträgern. Allerdings<br />
müssen <strong>die</strong> dazu notwendigen Vorausset-<br />
➜<br />
➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />
in Ihrem Unternehmen um?<br />
Frotscher Druck befasst sich seit einiger<br />
Zeit mit dem Thema Energie und vor allem<br />
Energieeinsparung.<br />
Wir haben unter anderem den kompletten<br />
Drucksaal in den vergangenen Monaten<br />
mit LED-Leuchten ausgestattet und führen<br />
<strong>die</strong>ses Stück für Stück auch in den Büroräumen<br />
durch.<br />
➜<br />
zungen bei der Energieversorgungsinfrastruktur,<br />
vor allem der Netzausbau und<br />
Ersatzkraftwerkskapazitäten, dringend<br />
umgesetzt werden.<br />
»Wir bEgrüssEn diE abKEhr von dEn<br />
FossilEn hin zu dEn rEgEnErativEn<br />
EnErgiEträgErn. allErdings<br />
MüssEn diE dazu notWEndigEn<br />
voraussEtzungEn bEi dEr EnErgiEvErsorgungsinFrastruKtur<br />
dringEnd uMgEsEtzt WErdEn.«<br />
Der auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
sinnvollere Weg zur Senkung von<br />
CO 2-Emissionen ist das Einsparen von<br />
Energie durch verbesserte Energieeffizienz<br />
in den Gebäuden und in der Produktion.<br />
➜ Oder erzeugen Sie sogar einen Teil der<br />
von Ihnen benötigten Energie selbst?<br />
Strom und Wärme werden bei Merck<br />
in Darmstadt mit Hilfe einer hocheffizienten<br />
Kraft-Wärme-Kopplungsanlage<br />
auf Basis von Erdgas bereitgestellt. Der<br />
Anteil der Stromeigenerzeugung am gesamten<br />
Bedarf beträgt in Darmstadt rund<br />
55 Prozent.<br />
➜<br />
Unsere Druckmaschinen arbeiten alle mit<br />
stromsparenden Antriebsaggregaten.<br />
Auch hinsichtlich des Heizens stellt unser<br />
Maschinenpark eine effiziente Energiesparquelle<br />
dar. Die Heizkosten sparen wir<br />
derzeit in der Produktion weitestgehend<br />
komplett, selbst bei den momentanen Minustemperaturen<br />
springen <strong>die</strong> Heizungen<br />
in den Produktionsräumen nicht an, da <strong>die</strong><br />
Räume durch Eigenenergie bzw. Maschinenwärme<br />
geheizt werden.
BAuVEREIN AG<br />
➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />
in Ihrem Unternehmen um?<br />
Wohnen und Energie sind untrennbar<br />
miteinander verbunden. Energieeinsparungen,<br />
beziehungsweise der verantwortungsvolle<br />
Umgang mit Energie und anderen<br />
Ressourcen sowie eine nachhaltige<br />
Bestandspflege stellen für <strong>die</strong> bauverein<br />
AG daher schon immer einen wichtigen<br />
Arbeitsschwerpunkt dar. Dies wird auch<br />
im jährlichen CSR-Bericht dokumentiert.<br />
Bei einem steigenden Anteil der jährlich<br />
durchgeführten Sanierungen handelt es<br />
sich um energetische Sanierungen, d.h: Die<br />
Energiebilanz des Gebäudes wird deutlich<br />
verbessert. Davon profitiert nicht nur <strong>die</strong><br />
Umwelt (sinkende CO2-Emissionen), sondern<br />
natürlich auch unsere Mieter (sinkende<br />
Heizkosten). Welche Dimension <strong>die</strong><br />
Energieersparnis für Mieter haben kann,<br />
zeigt eine Hochrechnung am Beispiel der<br />
erfolgreichen Quartierserneuerung in der<br />
Holzhofallee/Schepp Allee. Hier würden –<br />
eine weitere Steigerung der Gaspreise, wie<br />
<strong>die</strong>s in der Vergangenheit der Fall war, vorausgesetzt<br />
– Mieter sanierter Wohnungen<br />
im Jahr 2020 weniger als ein Drittel der<br />
Gaspreise zahlen, <strong>die</strong> in einem unsanierten<br />
Gebäude <strong>die</strong>ses Quartiers anfallen würden.<br />
Als Immobilien<strong>die</strong>nstleister verwaltet <strong>die</strong><br />
bauverein AG aber nicht nur Bestandsimmobilien.<br />
Sie baut auch regelmäßig<br />
neue Häuser. Hier wird in der Regel versucht,<br />
<strong>die</strong> Richtlinien der aktuell gültigen<br />
Energiesparverordnungen nach Möglichkeit<br />
noch zu unterbieten. Darüber hinaus<br />
engagiert sich <strong>die</strong> bauverein AG verstärkt<br />
im Bereich Passivhausbau. Mit Wohn-<br />
Art3 wurde 2011 das erste Passivhaus an<br />
<strong>die</strong> Mieter, ein Mehrgenerationenwohnprojekt,<br />
übergeben. Im Juni 2012 beginnt<br />
➜<br />
der Bau von Buildtog, einem europäischen<br />
Pilotprojekt in Sachen Passivhaus, als<br />
Bauträgermaßnahme in Kranichstein.<br />
Hinzu kommt <strong>die</strong> Teilnahme an diversen,<br />
teils in europäischer Zusammenarbeit<br />
organisierten Energiesparprojekten. Besonders<br />
interessant ist das Projekt BECA<br />
(Balanced European Conservation Approach).<br />
Hier geht es darum, zu testen,<br />
inwieweit sich das Nutzerverhalten durch<br />
eine bessere Information über den individuellen<br />
Wasser- und Energieverbrauch<br />
(positiv) beeinflussen lässt. Die Teilnehmer<br />
sind dazu in drei Gruppen aufgeteilt.<br />
Eine Testgruppe hat dabei <strong>die</strong> Möglichkeit,<br />
über ein Passwort geschütztes Portal täglich<br />
auf <strong>die</strong> jeweiligen Verbrauchswerte<br />
zuzugreifen.<br />
<strong>Energiewende</strong> 3 7<br />
Energetische sanierungen verbessern Energiebilanz<br />
dr.-Ing. Hans-<br />
Jürgen Braun,<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der<br />
bauverein AG<br />
darmstadt<br />
➜ Machen Sie bereits von Alternativenergien<br />
Gebrauch?<br />
Die bauverein AG hat bereits 2009 im<br />
Rahmen ihres Nachhaltigkeitskonzeptes<br />
einen Großteil ihrer Liegenschaften auf<br />
Ökostrom umgestellt. Neben der Unternehmenszentrale<br />
werden damit alle öffentlich<br />
zugänglichen Bereiche in den<br />
rund 2.300 Liegenschaften mit Ökostrom<br />
beliefert. Seit Mitte 2011 gilt das auch für<br />
<strong>die</strong> fünf im Unternehmensportfolio vertretenen<br />
Parkhäuser.<br />
➜<br />
➜ Oder erzeugen Sie sogar einen Teil der<br />
von Ihnen benötigten Energie selbst?<br />
Die bauverein AG erzeugt nicht selber Strom,<br />
stellt aber für <strong>die</strong> Bürgersolaranlagen in Darmstadt<br />
zahlreiche Dachflächen zur Verfügung.<br />
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3 8 <strong>Energiewende</strong><br />
RE<strong>So</strong>PAL<br />
auch mit kleinen schritten großes bewirken<br />
➜ Wie gehen Sie mit dem Thema Energie<br />
in Ihrem Unternehmen um?<br />
Wir übernehmen Verantwortung für unsere<br />
Mitarbeiter, deren Familien und für <strong>die</strong><br />
Zukunft derer Kinder, das ist der gelebte<br />
Leitsatz unserer Firmenphilosophie „Projekt<br />
M“, mit der wir uns unseren Mitmenschen<br />
und den Generationen nach uns verpflichtet<br />
fühlen. Der Leitsatz gibt auch <strong>die</strong><br />
Richtung für unser Umwelt- und Energiemanagement<br />
vor. Wir haben ein Energieund<br />
Umweltmanagementsystem installiert,<br />
das Leitlinien definiert, Ziele setzt und deren<br />
Erreichung vorantreibt und überprüft.<br />
Wir benötigen vor allem Wasser zur Kühlung<br />
der Pressen und Imprägniermaschinen<br />
sowie Strom für den Antrieb der Produktionsanlagen<br />
und natürlich, um den<br />
➜<br />
donald Schaefer,<br />
Vorsitzender der<br />
Geschäftsführung<br />
der Resopal GmbH,<br />
Groß-umstadt<br />
»in dEn lEtztEn zEhn JahrEn habEn<br />
Wir viEl ErrEicht. Wir habEn Ein<br />
KrEislauFsYstEM Mit KühltEich<br />
und KühltürMEn installiErt<br />
und unsErEn WassErbEdarF uM<br />
78 ProzEnt gEsEnKt.«<br />
Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten. Unser<br />
Ziel ist es, das Unternehmen langfristig<br />
auf einen geringen Ressourcenverbrauch<br />
auszu richten und den Betrieb so weit wie<br />
möglich auf erneuerbare Energien umzustellen.<br />
In den letzten zehn Jahren haben wir viel<br />
erreicht. Wir haben ein Kreislaufsystem<br />
mit Kühlteich und -türmen installiert und<br />
unseren Wasserbedarf um 78 Prozent gesenkt.<br />
Wir haben in ein biologisches Filtrierungssystem<br />
investiert, um Zusatzstoffe<br />
und Reinigungszyklen zu sparen. Ein intel-<br />
ligentes Druckluftmanagement senkt den<br />
Energiebedarf für <strong>die</strong> Pressen um ganze 20<br />
Prozent. Motoren und Antriebe tauschen<br />
wir kontinuierlich gegen neue, energieeffizientere<br />
aus. Weitere Energieeinsparungen<br />
erreichten wir mit dem Einsatz von<br />
TFT-Monitoren, der<br />
Umstellung von PC<br />
auf so genannte „Thin<br />
Clients“ in der Verwaltung<br />
und mit der Verwendungenergiesparender<br />
Leuchten. Ende<br />
2009 investierte Resopal<br />
in <strong>die</strong> neue Technik<br />
der Virtualisierung.<br />
Dadurch benötigt das<br />
Unternehmen bedeutend<br />
weniger physikalische Server und<br />
konnte den Energieverbrauch noch einmal<br />
deutlich senken.<br />
Die bei Resopal integrierte prozessbegleitende<br />
Qualitätssicherung hilft ebenfalls,<br />
Energie zu sparen. Darüber hinaus ist gewährleistet,<br />
dass Ausschuss frühzeitig im<br />
Produktionsprozess<br />
erkannt und für fehlerhafte<br />
Teile nicht<br />
unnötig Energie aufgewendet<br />
wird. Bonussysteme<br />
für Mitarbeiter<br />
sorgen dafür,<br />
Ausschuss zu reduzieren.<br />
Ausschussmaterial<br />
und Abfallstücke werden<br />
wieder dem Wertschöpfungskreislauf<br />
zugeführt: entweder<br />
zum Verpacken oder zur Verbrennung im<br />
Kesselhaus. Die so erzeugte Energie verwenden<br />
wir zur Beheizung der Pressen.<br />
Schadstoffe, <strong>die</strong> bei der Imprägnierung<br />
entstehen, gelangen nicht an <strong>die</strong> Luft, sondern<br />
werden zuverlässig abgesaugt und<br />
energiegewinnend verbrannt. Die mit <strong>die</strong>ser<br />
thermischen Nachverbrennung entstandene<br />
Wärme nutzen wir zur Erhitzung des<br />
Thermalöls für <strong>die</strong> Imprägniermaschinen.<br />
Aber das alles ist uns eben noch nicht genug.<br />
Wir müssen dran bleiben, weiterma-<br />
chen und wollen mit gutem Beispiel voran<br />
gehen. Vor allem wollen wir zeigen, dass<br />
man auch mit kleinen Schritten Großes<br />
bewirken kann und dass <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong><br />
nur im Zusammenspiel von ökologischen,<br />
sozialen und ökonomischen Zielen <strong>gelingt</strong>.<br />
»ausschussMatErial und abFallstücKE<br />
WErdEn WiEdEr dEM WErtschÖPFungsKrEislauF<br />
zugEFührt:<br />
EntWEdEr zuM vErPacKEn odEr zur<br />
vErbrEnnung iM KEssElhaus. diE so<br />
ErzEugtE EnErgiE vErWEndEn Wir<br />
zur bEhEizung dEr PrEssEn.«<br />
➜ Machen Sie bereits von Alternativenergien<br />
Gebrauch?<br />
Ja, seit 2010 decken wir unseren Strombedarf<br />
zu 100 Prozent mit physischer Wasserkraft,<br />
das heißt wir verwenden zu 100<br />
Prozent Ökostrom. Dank eines Vertrages<br />
mit der Entega, nach eigenen Angaben<br />
Deutschlands größter Ökostromanbieter<br />
und erster klimaneutraler Dienstleister,<br />
sparte Resopal dadurch im Vergleich zum<br />
Bezug von konventionell erzeugtem Strom<br />
allein 2010 15.000 Tonnen CO2 ein.<br />
➜<br />
➜ Oder erzeugen Sie sogar einen Teil der<br />
von Ihnen benötigten Energie selbst?<br />
Zwar erzeugen wir nicht direkt <strong>die</strong><br />
Energie selbst, <strong>die</strong> wir verbrauchen, jedoch<br />
richten wir unser Engagement darauf aus,<br />
möglichst einen großen Anteil erneuerbarer<br />
Energien in den Stromsee einzuspeisen.<br />
2009 entstand darum auf dem Dach einer<br />
unserer Lagerhallen eine 19.900 Quadratmeter<br />
große Photovoltaikanlage, <strong>die</strong> auf<br />
ein Jahr gerechnet ganz ohne CO2-Ausstoß den Strom erzeugt, den circa 300 Durchschnittshaushalte<br />
in Deutschland benötigen.<br />
Darüber hinaus denken wir zurzeit<br />
konkret gemeinsam mit der Gemeinde<br />
Groß-Umstadt, dem Landkreis Darmstadt-<br />
Dieburg und der HSE AG über eine Investition<br />
in ein Biomasseheizkraftwerk nach.<br />
➜
Wie <strong>die</strong> Elektromobilität<br />
unsere Zukunft<br />
bestimmen wird. bis zu einer Milli-<br />
on Elektrofahrzeuge sollen nach dem<br />
Willen der bundesregie rung bis 2020 auf<br />
deutschen straßen rollen. doch bis dahin gilt<br />
es viele hürden zu nehmen. <strong>die</strong> anschaffung<br />
neuer Elektro mobile ist teuer, <strong>die</strong> reichweite<br />
gering. <strong>die</strong> von der industrie vehement ge-<br />
forderten Kaufanreize in Form von För-<br />
derungen durch den bund fallen<br />
bislang allerdings eher<br />
spärlich aus.<br />
Produkte & Premieren 3 9<br />
Mit sPannung<br />
in diE zuKunFt<br />
von Frank Leber<br />
Volker Bouffier<br />
hat <strong>die</strong> Richtung<br />
vorgegeben. Im Januar<br />
schickte der<br />
hessische Ministerpräsident<br />
<strong>die</strong> Bewerbungsunterlagen<br />
für<br />
das Bundesprogramm<br />
„Schaufenster der Elektromobilität“<br />
von Frankfurt<br />
nach Berlin. Symbolisch, mit<br />
einem „Ampera“, dem neuen<br />
Elektrofahrzeug der Rüsselsheimer<br />
Autoschmiede Opel. Damit will Bouffier<br />
<strong>die</strong> Rhein-MainRegion als so genannte<br />
„Mobilitätsregion Frankfurt/Rhein-Main“<br />
zum Schaufenster der Elektromobilität<br />
werden lassen. „Hessen ist einer der wirtschaftsstärksten<br />
Standorte der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Als Transitland und<br />
Logistikstandort ist <strong>die</strong> Mobilität einer der<br />
wichtigsten Standortfaktoren“, sagte Bouffier.<br />
„Aus <strong>die</strong>sem Grund ist Elektromobilität<br />
für <strong>die</strong> hessische Landesregierung von<br />
wesentlicher Bedeutung, denn ohne ein<br />
Umdenken im Bereich der Mobilität<br />
ist eine <strong>Energiewende</strong> nicht<br />
möglich.“ Mehr als 130 Projekte mit einem<br />
Gesamtvolumen von insgesamt rund<br />
156 Millionen Euro sind hierfür bereits beantragt.<br />
Zu den Projekten zählen unter anderem<br />
der Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
im caritativen Dienst und in bestehenden<br />
Fahrzeugpools im Handwerks- und Unternehmensbereich.<br />
Geplant ist außerdem<br />
der Einsatz von mehr als 30 Elektrobussen<br />
in zahlreichen Städten, wie zum Beispiel<br />
Wiesbaden, Bad Homburg, Darmstadt und<br />
Mainz.<br />
EINE MILLIoN E-CARS BIS 2020<br />
Nach den Plänen von Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel (CDU) sollen bereits bis zum<br />
Jahr 2020 eine Million Elektroautos auf<br />
deutschen Straßen rollen, bis 2030 sollen<br />
es dann gar sechs Millionen sein.<br />
Ein ehrgeiziges Ziel, denn<br />
legt man das vergangene<br />
Jahr zugrunde,
Foto: Volkswagen<br />
4 0 Produkte & Premieren<br />
wurden in Deutschland<br />
gerade einmal 1800<br />
Elektrofahrzeuge neu zugelasen,<br />
1700 davon im gewerblichen<br />
Bereich. Eine verschwindend geringe<br />
Zahl, <strong>die</strong> Deutschland im internationalen<br />
Vergleich weit hinterherhinken lässt.<br />
Um ihre Pläne zu verwirklichen, will <strong>die</strong><br />
Bundesregierung daher <strong>die</strong> Förderung von<br />
Elektroautos künftig deutlich ausweiten:<br />
<strong>So</strong> soll beispielsweise <strong>die</strong> KFZ-Steuer für<br />
Stromer ausgesetzt werden. Der Entwurf<br />
des Finanzministeriums sieht außerdem<br />
vor, <strong>die</strong> Steuerfreiheit für Elektroautos<br />
von fünf auf zehn Jahre auszuweiten.<br />
Die Regelung soll für all jene Elektroautos<br />
gelten, <strong>die</strong> bis zum 31. Dezember<br />
2015 erstmals in Deutschland zuge-<br />
Ab 2013 will VW den Golf als Elektrolassen<br />
werden. Außerdem sollen<br />
auto anbieten, <strong>die</strong>ser wird seit Anfang 2012<br />
zusätzliche Parkflächen für E-<br />
auch international getestet.<strong>die</strong> Reichweite des Cars geschaffen und <strong>die</strong> Nut-<br />
Elektrogolfs beträgt 150 Kilometer, <strong>die</strong> Höchstgeschwindigkeit<br />
endet allerdings schon bei 135 km/h.<br />
Rechte Seite: opel-Blitz reloaded: das eigenständige<br />
design outet den Ampera gleich als Elektroauto. <strong>die</strong><br />
Batterie alleine liefert dem Hybriden Strom für ungefähr<br />
60 Kilometer, inklusive Benzintank kommt der Ampera<br />
rund 500 Kilometer weit. Statt eines herkömmli-<br />
chen tachos informiert ein tFt-display über<br />
Fahrwerte und Energiefluss.<br />
Foto: Volkswagen<br />
Golf e-Motion – Über das<br />
230-Volt-Hausnetz dauert der<br />
Ladevorgang 7 Stunden.<br />
Mit einem 380/400-Volt-<br />
Anschluss verkürzt sich<br />
<strong>die</strong> Ladezeit auf 3,5<br />
Stunden. <strong>die</strong> Steckdose<br />
zum Aufladen<br />
verbirgt sich hinter<br />
dem VW-Emblem in<br />
der Front.<br />
zung von Taxi- und Busspuren<br />
gestattet werden. Thüringens<br />
Wirtschaftsminister Matthias<br />
Machnig (SPD) forderte jüngst,<br />
dass bereits der Kauf eines Elektrofahrzeuges<br />
schnellstmöglich durch<br />
den Bund gefördert werden soll – mit einer<br />
Einzelförderung zwischen 3000 und<br />
5000 Euro. In anderen Ländern wie zum<br />
Beispiel den USA oder Japan gibt es eine<br />
solche Förderung bereits seit mehreren<br />
Jahren. Im Nachbarland Dänemark kann<br />
<strong>die</strong> staatliche Förderung gar bis zu 20000<br />
Euro ausmachen und den Kaufpreis für<br />
einen Stromer auf das Niveau eines herkömmlichen<br />
Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor<br />
senken.<br />
HoHE ANSCHAFFuNGSKoStEN<br />
SCHRECKEN KäuFER AB<br />
Der Absatz auf dem deutschen Markt<br />
läuft hingegen schleppend, <strong>die</strong> Nachfrage
leibt gering. Ein<br />
weiterer Grund, neben<br />
der geringen staatlichen<br />
Förderung: Die bislang noch hohen<br />
Anschaffungskosten für Stromer. <strong>So</strong> zahlt<br />
ein Kunde beispielsweise für den kleinen<br />
Stadtflitzer Citroen C-Zero schon rund<br />
30000 Euro, ein Opel Ampera schlägt in<br />
der Basisversion sogar bereits mit 43000<br />
Euro zu Buche. „Tatsächlich ist <strong>die</strong> neue<br />
Technologie momentan noch sehr teuer“,<br />
räumt auch Opel-Vorstandschef Karl-<br />
Friedrich Stracke ein. Dies soll sich nach<br />
Meinung des Rüsselsheimer Autobauers<br />
jedoch in den kommenden Generationen<br />
ändern.<br />
Abschreckend für viele E-Car-Interessenten<br />
dürfte auch <strong>die</strong> mangelnde Abdeckung<br />
des Tankstellen- bzw. Ladestationennetzes<br />
sein. Doch auch hier schaffen <strong>die</strong> Hersteller<br />
mittlerweile Abhilfe. Verschiedene Eigenheimanbieter<br />
präsentierten jüngst auf<br />
der „FertigHausWelt“ in Köln Lösungen<br />
für <strong>die</strong> Ladeproblematik. <strong>So</strong> sollen neue<br />
Eigenheime künftig direkt an der auf dem<br />
Hausdach angebrachten Photovoltaikanlage<br />
angeschlossene Stromtankstellen besitzen.<br />
Auch Carports mit <strong>So</strong>lardach und<br />
einer integrierten Ladestation für <strong>die</strong> Stro-<br />
merwurden präsentiert.<br />
Jedoch kommen bei einer Anschaffung<br />
eines solchen Carports Kosten<br />
von etwa 5000 Euro auf den Käufer zu.<br />
Auch <strong>die</strong> Stromzapfsäule schlägt je nach<br />
Ausstattung ebenfalls mit mehreren tausend<br />
Euro zu Buche.<br />
E-GoLF KoMMt IN 2013<br />
Einen der meistverkauften Kompakten<br />
will 2013 Konkurrent Volkswagen in einer<br />
E-Version auf den Markt bringen. Dann<br />
soll vom Wolfsburger Autobauer der Dauerbrenner<br />
„Golf“ in Form des Golf Blue-e-<br />
Motion auf <strong>die</strong> Reise geschickt werden. Je<br />
nach Fahrweise und Rahmenbedingungen<br />
(u.a. durch den Einsatz der Klimaanlage<br />
und der Heizung) seien mit dem frontgetriebenen<br />
Golf Blue-e-Motion aktuell<br />
bei Einsatz einer Lithium-Ionen-Batterie<br />
Reichweiten von bis zu 150 Kilometern<br />
realisierbar, so der Konzern. Die Lebensdauer<br />
und Speicherkapazität der Batterie<br />
soll sich laut Volkswagen deutlich von den<br />
bisherigen, auf dem Markt erhältlichen,<br />
abheben. Zusätzlich will VW seinen Kunden<br />
<strong>die</strong> Möglichkeit bieten, mit einer iPhone-App<br />
das Laden der Batterie zu steuern<br />
und zu kontrollieren. Einen Preis für den<br />
E-Golf nannten <strong>die</strong> Wolfsburger bislang<br />
allerdings noch nicht.<br />
Fotos: opel<br />
Produkte & Premieren 4 1<br />
IN ZuKuNFt<br />
MIt WASSERStoFF?<br />
Bis es soweit ist, bleiben den Stromern aber<br />
<strong>die</strong> großen Schwachstellen wie Reichweite<br />
und Speicherkapazität. Vor allem <strong>die</strong> Batterietechnologie<br />
erlaubt den Elektrofahrzeugen<br />
bislang noch keine großen Reichweiten.<br />
Der Ampera beispielsweise fährt<br />
mit einer Ladung etwa 40-60 km weit. Im<br />
Stadt- und im regionalen Verkehr noch<br />
ausreichend, muss für größere Distanzen<br />
jedoch der Range Extender zugeschaltet<br />
werden. Erst dann sind Laufleistungen<br />
von rund 500 km möglich. Laut Dr. Lars<br />
Thiersen, Leiter der Einführungsstrategie<br />
Wasserstoff und Brennstoffzelle, soll <strong>die</strong>se<br />
Technologie jedoch nur eine Übergangslösung<br />
sein: „Die Zukunft der individuellen<br />
Mobilität unter Berücksichtigung des<br />
Ausbaus erneuerbarer Energien sehen wir<br />
in Elektroautos auf Brennstoffzellenbasis<br />
mit Wasserstoff als Kraftstoff.“ Die Vorteile<br />
liegen laut Thiersen auf der Hand. <strong>So</strong><br />
haben Brennstoffzellenfahrzeuge aufgrund<br />
der hohen Energiedichte des Wasserstoffs<br />
eine Reichweite von mehreren hundert<br />
Kilometern, <strong>die</strong> völlig emissionsfrei zurückgelegt<br />
werden können. Auch ein wesentlich<br />
schnelleres Nachtanken innerhalb<br />
weniger Minuten zähle zu den Vorzügen<br />
<strong>die</strong>ser Technologie. Bis zum Jahr 2015<br />
plant Opel, <strong>die</strong>se Antriebstechnik zur Serienreife<br />
führen zu können.
4 2 Produkte & Premieren<br />
»Wir habEn<br />
auF dEr ErdE allEs,<br />
Was Wir brauchEn«<br />
06/1993<br />
HSE initiiert Forschungsprojekt<br />
„Hessische<br />
Brennstoffzelle“<br />
04/1999<br />
Gründung der NAtuRpur<br />
Energie AG für <strong>die</strong><br />
Erzeugung von 100 %<br />
regenerativem<br />
NaturPur-Strom<br />
11/1999<br />
Gründung ENtEGA<br />
12/1999<br />
Gründung der<br />
HSE-Stiftung<br />
12/2000<br />
Mitgliedschaft in der<br />
umweltallianz Hessen<br />
hsE ag vollzieht eindrucksvoll den<br />
Wandel vom Energieversorger zum<br />
Energie<strong>die</strong>nstleister und investiert<br />
dabei bis 2015 über eine Milliarde<br />
Euro in erneuerbare Energien.<br />
09/2006<br />
der Schülerwettbewerb<br />
NAtuRpur-Award wird<br />
erstmals ausgeschrieben
»unsEr gEMEinsaMEs ziEl iM<br />
vorstand ist Es, diE hsE<br />
und ihrE vErtriEbstochtEr<br />
EntEga zu dEM vorzEigE-<br />
und vorbilduntErnEhMEn<br />
dEr EnErgiEWEndE WEitEr<br />
05/2007<br />
ENtEGA führt günstigen<br />
ökostrom-tarif ein und holt<br />
damit ökostrom aus der<br />
Nische<br />
auszubauEn.«<br />
06/2007<br />
HSE beschließt ehrgeiziges<br />
Investitionsprogramm für<br />
Erneuerbare Energien<br />
Der Journalist, Buchautor und langjährige<br />
Leiter des politischen Magazins „Report“,<br />
Franz Alt, sagte <strong>die</strong>sen Satz als Resümee<br />
seiner Ausführungen Ende Oktober<br />
2011 bei einem HSE-Forum zum Thema<br />
<strong>Energiewende</strong>. Er zeigte an <strong>die</strong>sem Abend<br />
viele gelungene Beispiele auf, erneuerbare<br />
Energie zu erzeugen. Seine Einschätzung:<br />
es komme auf den richtigen Mix <strong>die</strong>ser<br />
Möglichkeiten an.<br />
Nach dem beschlossenen Atomausstieg<br />
sollen erneuerbare Energien <strong>die</strong> entstehende<br />
Lücke bei der Stromversorgung<br />
schließen. Wie lange es dauert – 20, 30<br />
Jahre oder länger – darüber streiten Experten.<br />
Doch nur darüber zu reden bringt<br />
keinen Fortschritt, schon eher, etwas dafür<br />
zu tun. <strong>So</strong> wird <strong>die</strong> HSE AG bis 2015<br />
rund eine Milliarde Euro in <strong>die</strong> Erzeugung<br />
erneuerbarer Energien investieren und demonstriert<br />
dabei ihren Wandel vom klassischen<br />
Energieversorger hin zu einem<br />
innovativen Energie-,<br />
Infrastruktur<br />
Produkte & Premieren 4 3<br />
christinE schEEl<br />
„HSE zum Vorzeigeunternehmen der <strong>Energiewende</strong> machen“<br />
christine scheel hat am 1. Februar 2012 ihr amt als vorstand des hsE-Konzerns angetreten.<br />
sie ist <strong>die</strong> erste Frau und <strong>die</strong> erste grüne im vorstand eines bundesweit agierenden Energiekonzerns.<br />
christine scheel, bis Ende Januar Mitglied des deutschen bundestages, wird bei<br />
der hsE das in <strong>die</strong>ser Form in einem deutschen Energiekonzern einmalige neugeschaffene<br />
ressort nachhaltigkeit verantworten.<br />
➜ Frau Scheel, Ihren Amtsantritt haben Sie mit einem Paukenschlag eingeleitet: Sie drohten<br />
gleich zu Beginn mit Rücktritt, falls <strong>die</strong> Stadt den 40-Prozent-Anteil von E.oN an der HSE<br />
AG zurückkaufen würde. Was bewog Sie zu <strong>die</strong>sem drastischen Schritt?<br />
Mir geht es in erster linie um <strong>die</strong> sachfrage. Wir sind angetreten, <strong>die</strong> hsE zum vorzeigeunternehmen<br />
der <strong>Energiewende</strong> zu machen. Kein anderer Energiekonzern steht so konsequent<br />
für eine nachhaltige Energieversorgung wie hsE und EntEga. Ein rückkauf der anteile würde<br />
unsere bonität am Markt schwächen und sich damit negativ auf <strong>die</strong> Finanzierung von weiteren<br />
investitionen auswirken. als rein kommunales unternehmen würden wir zudem vielen beschränkungen<br />
unterliegen und könnten damit nicht so agil am Markt agieren, wie wir das tun müssen.<br />
<strong>die</strong> bisher so erfolgreiche nachhaltigkeitsstrategie könnte dadurch gefährdet werden.<br />
➜<br />
➜ Welche Alternativen zur Rekommunalisierung sehen Sie?<br />
Wir – und damit meine ich den gesamten vorstand und <strong>die</strong> arbeitnehmervertreter im aufsichtsrat<br />
– wünschen uns einen strategischen Partner, der uns mit finanziellen Mitteln, mit<br />
Know-how und mit ressourcenzugang unterstützt.<br />
➜<br />
➜ Welche Schwerpunkte wollen Sie in Ihrer Arbeit setzen?<br />
zum einen will ich gemeinsam mit meinen vorstandskollegen den eingeschlagenen darmstädter<br />
Weg konsequent weitergehen. das bedeutet, dass wir den ausbau der regenerativen<br />
Energien wie geplant weiterführen. Weiterhin wollen wir dafür sorgen, dass EntEga der führende<br />
anbieter von Ökostrom und klimaneutralem Erdgas bleibt. und zu guter letzt wollen<br />
wir <strong>die</strong> wirtschaftlichen chancen einer nachhaltigen Energieversorgung auf allen Wertschöpfungsstufen<br />
nutzen. insbesondere im bereich der Energieeffizienz haben wir noch viel ungenutztes<br />
Potential.<br />
➜<br />
➜ Werden Sie sich auch in <strong>die</strong> politische diskussion um <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> einschalten?<br />
das ist absolut notwendig. in der vergangenheit haben vor allem <strong>die</strong> großen Energieversorger<br />
<strong>die</strong> politische diskussion mitbestimmt. der Mittelstand der Energiewirtschaft wurde<br />
oftmals im bund und in den ländern gar nicht gehört. das hat sich mit dem beschlossenen<br />
ausstieg aus der Kernenergie gott sei dank geändert. Wir beobachten <strong>die</strong> Entwicklungen auf<br />
länder- und bundesebene genau und werden unseren Einfluss geltend machen, damit <strong>die</strong><br />
<strong>Energiewende</strong> nicht auf halber strecke stehen bleibt. das gilt vor allem für <strong>die</strong> politischen<br />
rahmenbedingungen, <strong>die</strong> noch nicht ausgereift sind. insbesondere bei der Kraft-Wärme-<br />
Kopplung, beim thema Energieeffizienz und bei der zukunftsfähigen ausgestaltung der Energienetze<br />
sehe ich dringenden handlungsbedarf.<br />
➜
4 4 Produkte & Premieren<br />
ENtEGA Sponsoring 1. FSV Mainz 05 · Wiederaufforstungsprojekt in Kanada · Energetisch sanierte Schlossberghalle Heppenheim<br />
01/2008<br />
ENtEGA verzichtet<br />
vollständig auf Strom<br />
aus Kernenergie<br />
ENtEGA-denkanstöße: Schneemänner für Klimaschutz in Berlin<br />
04/2008<br />
Errichtung der ersten<br />
Biogasanlage in Hessen mit<br />
Einspeisung ins Erdgasnetz<br />
in darmstadt-Wixhausen<br />
und Klima<strong>die</strong>nstleister. „Wir nehmen unsere<br />
Verantwortung für den Klimaschutz<br />
an und zeigen mit unserem Transformationsprozess,<br />
dass nachhaltiges Wirtschaften<br />
und unternehmerischer Erfolg kein<br />
Widerspruch sind, sondern zwingend zu-<br />
sammengehören“, sagte Albert Filbert, der<br />
mit seiner Person <strong>die</strong>sen Wandel maßgeblich<br />
prägte. Ende Januar 2012 schied er aus<br />
dem Unternehmen aus.<br />
09/2008<br />
Gründung NAtuRpur<br />
Institut für Klima- und<br />
umweltschutz (IKu)<br />
rEgEnErativE EnErgiEErzEugung –<br />
EinE sichErE sachE. diE hsE ag<br />
invEstiErt 55 MillionEn Euro in dEn<br />
bau von zWEi hochEFFiziEntEn gasturbinEn.<br />
siE WErdEn auFtrEtEndE<br />
schWanKungEn dEr rEgEnErativEn<br />
EnErgiEErzEugung Mit MaxiMal<br />
100 MW ausglEichEn KÖnnEn. so ist<br />
EinE sichErE vErsorgung Mit<br />
rEgEnErativEr EnErgiE durch diE<br />
hsE JEdErzEit MÖglich.<br />
01/2009<br />
HSE beteiligt sich am<br />
offshore-Windpark Global<br />
tech1 in der Nordsee<br />
Den erfolgreich eingeschlagenen Weg<br />
will auch seine Nachfolgerin, <strong>die</strong> profilierte<br />
ehemalige Grünen-Politikerin,<br />
Christine Scheel, fortsetzen.<br />
„Unser gemeinsames Ziel im Vorstand ist<br />
es, <strong>die</strong> HSE und ihre Vertriebstochter<br />
ENTEGA zu dem<br />
Vorzeige- und Vorbildunternehmen<br />
der<br />
<strong>Energiewende</strong> weiter<br />
auszubauen. Dafür werde<br />
ich den „Darmstädter<br />
Weg“ der<br />
klimaneutralen Ener gie -<br />
versorgung gemein sam<br />
mit meinen Kollegen<br />
konsequent weitergehen“,<br />
so Scheel.<br />
Regenerative Energien,<br />
Energieeffizienz<br />
und Kompensation<br />
von nicht ver meidbaren<br />
Koh len dioxid-<br />
Emissionen bildeten<br />
dabei das „Nachhaltigkeits-Dreieck.“<br />
Hierfür wurde <strong>die</strong> HSE in 2010 von<br />
Eurosolar mit dem Deutschen <strong>So</strong>larpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
03/2009<br />
ENtEGA startet<br />
bundesweite Vermarktung<br />
von ökostrom<br />
09/2009<br />
NAtuRpur Institut stiftet<br />
Geothermie-Professur an<br />
der tu darmstadt<br />
Mit ihrer konsequent angelegten Strategie<br />
hat es <strong>die</strong> Tochtergesellschaft Entega in <strong>die</strong><br />
Spitzengruppe der deutschen Ökostromanbieter<br />
gebracht. Ehrgeizig ist <strong>die</strong> Rolle<br />
der HSE bei ihrem Engagement im Ausbau<br />
von erneuerbaren Energien. Alleine im<br />
Geschäftsjahr 2010 hat der Konzern rund<br />
215 Mio. Euro Investitionen in regenerative<br />
Energien getätigt. Anfang 2012 hat<br />
<strong>die</strong> HSE schon über 270 Megawatt (MW)<br />
Leistung aus regenerativen Quellen auf<br />
den Weg gebracht.<br />
In Groß-Umstadt (Landkreis Darmstadt-<br />
Dieburg) und Schlüchtern (Main-Kinzig-<br />
Kreis) wurden Windkraftanlagen mit einer<br />
Gesamtleistung von 14 MW in Betrieb<br />
genommen. Ende Dezember 2010 erwarb<br />
<strong>die</strong> HSE einen Anteil von 13,3 MW am<br />
Windpark Esperstedt-Obhausen bei Halle.<br />
Der Bau des 400-MW-Offshore-Windparks<br />
Global Tech I, an dem <strong>die</strong> HSE mit<br />
24,9 Prozent beteiligt ist, geht wie geplant<br />
voran. Alle wesentlichen Verträge zur Errichtung<br />
der Anlagen sind abgeschlossen.<br />
Gemeinsam mit der Stadt Haiger (Lahn-<br />
Dill-Kreis) plant der Darmstädter Energieversorger,<br />
den Windpark „Sinner Höfchen“<br />
auf der Kalteiche in der Gemarkung
»Wir nEhMEn unsErE vErant-<br />
Wortung Für dEn KliMaschutz<br />
an und zEigEn Mit unsErEM<br />
transForMationsProzEss, dass<br />
nachhaltigEs WirtschaFtEn<br />
und untErnEhMErischEr ErFolg<br />
KEin WidErsPruch sind, sondErn<br />
zWingEnd zusaMMEngEhÖrEn.«<br />
11/2009<br />
Gründung der Forest Carbon Group<br />
(FCG), <strong>die</strong> maßge schneiderte<br />
Konzepte für <strong>die</strong> natürliche<br />
Co 2-Kompensation anbietet<br />
11/2009<br />
ENtEGA führt klimaneutrales<br />
Erdgas ein<br />
Haiger unweit der BAB 45 zu errichten<br />
und zu betreiben. Die Anlagen sollen im<br />
kommenden Jahr gebaut und in Betrieb<br />
genommen werden.<br />
AuCH IM AuSLANd AKtIV<br />
In der Bretagne und in Lothringen wurden<br />
insgesamt 15 Windkraftanlagen mit<br />
einer Gesamtleistung von 33 MW in Betrieb<br />
genommen. Aktuell hat <strong>die</strong> HSE <strong>die</strong><br />
vertraglichen Grundlagen für drei weitere<br />
Windparks in Frankreich mit einer Gesamtleistung<br />
von 30 MW zum Abschluss<br />
gebracht. Die Anlagen werden ebenfalls in<br />
der Bretagne und in Lothringen errichtet<br />
und gehen im Jahr 2012 in Betrieb. Darüber<br />
hinaus hat sich <strong>die</strong> HSE an einem<br />
Windpark im Nordosten Polens bei Piecki<br />
mit 49 Prozent beteiligt. Der Windpark<br />
ging mit seinen 32 MW installierter Leistung<br />
im Dezember 2010 ans Netz.<br />
Neben der Windenergie investiert <strong>die</strong> HSE<br />
auch im Bereich der Photovoltaik. Im Oktober<br />
2010 hat der Darmstädter Konzern in<br />
Thüngen (Kreis Main-Spessart) einen <strong>So</strong>larpark<br />
mit einer Leistung von 19 MW in<br />
Betrieb genommen. Im südfranzösischen<br />
Pissos errichtete <strong>die</strong> HSE einen <strong>So</strong>larpark<br />
albErt FilbErt<br />
Ein Pionier der <strong>Energiewende</strong> geht von Bord<br />
Produkte & Premieren 4 5<br />
der darmstädter Weg zur Nachhaltigkeit. in <strong>die</strong> unternehmensgeschichte wird<br />
der hsE-vorstandsvorsitzende albert Filbert als derjenige eingehen, der in seiner<br />
14 Jahre dauernden amtszeit <strong>die</strong> hsE konsequent als nachhaltigkeitskonzern<br />
positioniert hat. der vielbeachtete „darmstädter Weg“ setzt auf <strong>die</strong> vermeidung,<br />
verringerung und Kompensation des treibhausgases Kohlendioxid bei gleichzeitigem<br />
verzicht auf atomenergie. Für <strong>die</strong>se stringente ausrichtung wurde das unternehmen<br />
2010 mit dem deutschen solarpreis ausgezeichnet. <strong>die</strong> nachhaltigkeitsstrategie<br />
der hsE wurde in den letzten Jahren sukzessive auf alle bestehenden<br />
geschäftsfelder ausgedehnt und eröffnete darüber hinaus neue Wertschöpfungsstufen.<br />
damit hat der 58-jährige diplom-Kaufmann das unternehmen zu einem<br />
der führenden Energie- und infrastruktur<strong>die</strong>nstleister deutschlands mit dem unverwechselbaren<br />
Markenkern der nachhaltigkeit ausgebaut.<br />
besonders am herzen liegt dem visionär der ausbau der regenerativen Energien.<br />
hierzu hat er ein umfassendes investitionsprogramm auf den Weg gebracht.<br />
bis 2015 wird das unternehmen rund eine Milliarde Euro in regenerative Energien<br />
investieren. als Filbert am 31. Januar 2012 aus dem unternehmen ausscheidet,<br />
hat er einen großteil des investitionsprogramms bereits auf den Weg gebracht.<br />
<strong>die</strong> hsE ist heute Eigentümerin bzw. Miteigentümerin von 13 Windparks, vier solarparks,<br />
über 120 Photovoltaikdachanlagen, vier biogasanlagen und einem biomasseheizkraftwerk.<br />
sie verfügt damit über 270 Megawatt (MW) regenerativer<br />
Kraftwerksleistung. damit lassen sich pro Jahr rund 700.000 Megawattstunden<br />
Ökostrom erzeugen. <strong>die</strong>s entspricht dem stromverbrauch von über 235.000 haushalten.<br />
<strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong> trieb den Energiemanager bereits lange vor Fukushima um und<br />
hat ihn auch veranlasst, sich aktiv in energiepolitische Entscheidungsprozesse<br />
einzubringen. so hat er beispielsweise als sprecher der 8Ku (8 größten kommunalen<br />
Energieversorger) und als vorstand des landesverbandes der Energie- und<br />
Wasserwirtschaft hessen/rheinland-Pfalz (ldEW) klare stellung gegen <strong>die</strong> 2010<br />
von der bundesregierung beschlossene laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke<br />
bezogen. Eine Position, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> geschehnisse in Japan auf tragische Weise<br />
bestätigt wurde. als teilnehmer des hessischen Energiegipfels hat er 2011 zudem<br />
an wichtigen Weichenstellungen für <strong>die</strong> Energiepolitik des landes mitgearbeitet.<br />
ganz konsequent hat der dort, wo er selbst verantwortung trug, <strong>die</strong> <strong>Energiewende</strong><br />
aktiv eingeleitet und sie als unternehmerische chance ergriffen. <strong>die</strong>se Weitsicht<br />
zeichnet den Energiemanager aus, der seine Karriere in darmstadt am 1. april<br />
1998 als kaufmännischer vorstand der hEag ag begonnen hat. Kaum ein anderer<br />
hat wie er Entwicklungen in der Energiebranche geradezu seismografisch erkannt<br />
und unternehmerische antworten darauf gefunden.
4 6 Produkte & Premieren<br />
12/2009<br />
Quelle: HSE<br />
HSE beteiligt sich am<br />
größten deutschen<br />
Windpark im Havelland<br />
01/2010<br />
unter der Leitung der HSE<br />
startet das Eu-Forschungsprojekt<br />
zu intelligenten<br />
Stromnetzen „Web2Energy“<br />
mit einer Leistung von 4,5 MW. Auch Biogas<br />
und Biomasse waren Bestandteil der<br />
Investitionen im Jahr 2010. <strong>So</strong> wurde in<br />
Groß-Umstadt <strong>die</strong> vierte Biogasanlage mit<br />
einer Leistung von 2,1 MW in Betrieb genommen.<br />
In Aschaffenburg ging 2010 ein<br />
Biomasseheizkraftwerk ans Netz. Der<br />
HSE-Konzern hält daran 35 Prozent der<br />
Anteile und damit eine Leistung von<br />
2,6 MW. Die HSE ist mittlerweile Eigentümerin<br />
von oder hält Beteiligungen an elf<br />
Windparks, vier <strong>So</strong>larparks, 120 Photovoltaik-Dachanlagen,<br />
vier Biogasanlagen und<br />
einem Biomasseheizkraftwerk. Sie verfügt<br />
01/2010<br />
<strong>die</strong> HSE-Vertriebstochter<br />
e-ben stellt ihre<br />
Gesamtstromlieferung<br />
auf ökostrom um<br />
dEr hsE-stroMMix: Mit MEhr<br />
tEchnologiE zu WEnigEr co2 : schon<br />
hEutE KoMMt dEr grÖsstE tEil<br />
dEs hsE-stroMs aus rEgEnErativEn<br />
EnErgiEQuEllEn. gEMEssEn<br />
aM absatz ist das untErnEhMEn<br />
EntEga dEr grÖsstE anbiEtEr von<br />
ÖKostroM in dEutschland.<br />
09/2010<br />
HSE erhölt den<br />
deutschen <strong>So</strong>larpreis<br />
damit über rund 270 MW regenerativer<br />
Kraftwerksleistung. Damit lassen sich pro<br />
Jahr rund 700.000 Megawattstunden Ökostrom<br />
erzeugen. Dies entspricht dem Stromverbrauch<br />
von über 235.000 Haushalten.<br />
Etwa 400.000 Tonnen Kohlendioxid werden<br />
damit zukünftig<br />
pro Jahr vermieden.<br />
Als wichtige Ergänzung<br />
zum Ausbau der<br />
Stromerzeugung aus<br />
regenerativen Quellen<br />
und als echte Brückentechnologie<br />
wurde im<br />
Juni 2010 mit dem Bau<br />
einer Gasturbinenanlage<br />
in Darmstadt begonnen.<br />
Die Anlage mit einer<br />
Gesamtleistung von<br />
100 MW wird ab dem<br />
Frühjahr 2012 Regelenergie erzeugen, mit<br />
der <strong>die</strong> natürlichen Schwankungen der Regenerativen<br />
ausgeglichen werden können.<br />
„Dieses 55 Mio. Euro teure Projekt ist neben<br />
dem Ausbau der regenerativen und den<br />
Investitionen in unsere Versorgungsnetze<br />
ein wesentlicher Beitrag zur <strong>Energiewende</strong><br />
in Hessen“, betonte Christine Scheel.<br />
10/2010<br />
Mainz 05 wird mit Hilfe<br />
von ENtEGA zum<br />
ersten klimaneutralen<br />
Bundesligaverein<br />
02/2011<br />
HSE tritt dem uN<br />
Global Compact bei<br />
ENERGIESPAREN FäNGt<br />
BEI uNS SELBSt AN<br />
Auf dem Weg zur Nachhaltigkeit ist ein<br />
hoher Standard bei Energieeinsparungen,<br />
verbesserter Energieeffizienz und anderen<br />
klimarelevanten Maßnahmen bedeutsam.<br />
Das Unternehmen hat sich deshalb einer<br />
von der hessischen Landesregierung gestarteten<br />
Initiative angeschlossen und als<br />
Selbstverpflichtung einen Aktionsplan zur<br />
Umsetzung von Energiesparmaßnahmen<br />
unterschrieben.<br />
Ein gutes Beispiel geben will man auch<br />
mit der Erstellung einer CO 2-Bilanz, <strong>die</strong><br />
sowohl den Ressourceneinsatz und <strong>die</strong><br />
Verbrauche sowie <strong>die</strong> damit korrelierenden<br />
Emissionen erfasst. Glaubwürdige<br />
Energieeinsparung beginne – so Scheel –<br />
„bei uns selbst“. <strong>So</strong> seien <strong>die</strong> mobilitätsbedingten<br />
umweltschädlichen Emissionen<br />
durch Dienstreisen gesenkt, der Fuhrpark<br />
energiesparend umgebaut, eine neue<br />
Dienstwagenrichtlinie mit Emissions obergrenzen<br />
eingeführt und Gebäude energetisch<br />
modernisiert und saniert worden.<br />
Außerdem plane man, <strong>die</strong> Fahrzeugflotte<br />
in absehbarer Zeit durch Elektrofahrzeuge<br />
zu ergänzen.
03/2011<br />
HSE leistet mit erster<br />
geothermischer<br />
tiefenbohrung in<br />
Hessen Pionierarbeit<br />
08/2011<br />
ENtEGA erhält Innovationspreis<br />
für Neuauflage der<br />
legendären „Schwalbe“ als<br />
Elektroroller<br />
NötIG SINd AuCH <strong>So</strong>ZIALE<br />
INNoVAtIoNEN<br />
Zwar gibt es einen globalen Konsens darüber,<br />
den drohenden Klimawandel verhindern<br />
zu müssen, im Kleinen ändert<br />
sich das menschliche Verhalten jedoch<br />
nicht (grundlegend). Das Problem ist der<br />
Mensch. Gibt es keinen tief greifenden<br />
Bewusstseinswandel, dann wird <strong>die</strong> Herkules-Aufgabe,<br />
mit umweltfreundlichen<br />
Energien und der damit verbundenen Reduzierung<br />
schädlicher Gase den Klimawandel<br />
zumindest abzumildern, nicht zu<br />
schaffen sein – allen Investitionen in erneuerbare<br />
Energien zum Trotz.<br />
Ein großes Thema ist beispielsweise <strong>die</strong><br />
nicht überall vorhandene Akzeptanz von<br />
Windrädern oder neuen Stromnetzen<br />
(siehe Artikel über Windkraftanlagen im<br />
Odenwald auf Seite 82 <strong>die</strong>ser Ausgabe).<br />
Organisierte Widerstände von gesellschaftlichen<br />
Gruppen, <strong>die</strong> aber im Grunde<br />
das gleiche Ziel, ausschließliche Stromgewinnung<br />
aus erneuerbaren Energien,<br />
verfolgen, könnten zu Verzögerungen führen.<br />
Deshalb achtet <strong>die</strong> HSE bei der Realisierung<br />
von Projekten nicht nur auf eine<br />
möglichst breite Zustimmung der politisch<br />
08/2011<br />
HSE gibt ersten<br />
Nachhaltigkeits bericht<br />
heraus<br />
Fortsetzung folgt …<br />
Verantwortlichen sondern auch auf <strong>die</strong> Zustimmung<br />
der Bevölkerung vor Ort.<br />
Im Rahmen des HSE-Energieforums<br />
machte Matthias Kleiner, zusammen mit<br />
Klaus Töpfer, dem Vorsitzenden der inzwischen<br />
aufgelösten Ethik-Kommission<br />
für eine sichere Energieversorgung und<br />
Wegbereiter des Atomausstiegs, deutlich:<br />
„Es reicht nicht, nur auf technische Inno-<br />
Produkte & Premieren 4 7<br />
vationen zu setzen, es müssten auch soziale<br />
Innovationen kommen, vorangetrieben<br />
von <strong>So</strong>zialwissenschaftlern.“<br />
Zum Gelingen des „Gemeinschaftswerks<br />
Energiezukunft Deutschlands“, wie es<br />
Kleiner nennt, sind Investitionen in erneuerbare<br />
Energien <strong>die</strong> Steilvorlage zur <strong>Energiewende</strong><br />
aus der Wirtschaft. Vollenden<br />
müssen wir sie alle zusammen.<br />
dEr darMstädtEr WEg<br />
Co 2 vermeiden. Co 2 reduzieren. Co 2 kompensieren.<br />
Co2 vermeiden. <strong>die</strong> hsE investiert bis 2015 über eine Milliarde Euro in den ausbau<br />
eigener regenerativer Energieerzeugungskapazitäten. über ihre vertriebsgesellschaften<br />
beliefert sie einen stetig wachsenden Kundenstamm mit Ökostrom und<br />
klimaneutralem Erdgas.<br />
Co2 reduzieren. durch verbesserte Energieeffizienz kann der Energieverbrauch<br />
maßgeblich verringert werden. <strong>die</strong> technischen unternehmen der hsE bieten<br />
<strong>die</strong>nstleistungen und Produkte an, <strong>die</strong> für einen besonders wirkungsvollen Einsatz<br />
von Energie in unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Privathäusern<br />
sorgen.<br />
Co2 kompensieren. nicht alle co2-Emissionen lassen sich vermeiden. sie können<br />
aber durch aufforstung ausgeglichen werden, weil bäume beim Wachstum<br />
Kohlendioxid aus der atmosphäre aufnehmen. <strong>die</strong> hsE realisiert Waldschutz- und<br />
aufforstungsprojekte über ihr tochterunternehmen Forest carbon group.<br />
Fotos: HSE
4 8 Produkte & Premieren<br />
chEMiEbranchE aKtuEll<br />
seit 1992 liefert chEManager,<br />
<strong>die</strong> zeitung für <strong>die</strong> Märkte<br />
der chemie und life sciences,<br />
Führungskräften im deutschsprachigen<br />
Europa wichtige<br />
brancheninformationen, um<br />
strategische geschäfts- und<br />
investitionsentscheidungen<br />
gEsEllschaFt dEutschEr chEMiKEr rung, <strong>die</strong> chancengleichheit und <strong>die</strong> zusammen-<br />
TUD-Professorin wird Präsidentin der arbeit von hochschule und industrie verbessern.<br />
Gesellschaft Deutscher Chemiker zudem will sie <strong>die</strong> chemie in der Öffentlichkeit<br />
sichtbarer machen und <strong>die</strong> gesellschaftliche ak-<br />
ab 1. Januar 2012 wird Professor<br />
dr. barbara albert<br />
von der technischen unizeptanz<br />
der grundlagenforschung erhöhen.<br />
versität darmstadt (tud)<br />
für zwei Jahre an der spitze<br />
der gesellschaft deutscher<br />
chemiker (gdch) stehen.<br />
EvoniK<br />
Querdenker gesucht – Evonik setzt<br />
bei Innovation auf Deutschland<br />
barbara albert arbeitet<br />
zum 1. Juli hat der Evo-<br />
seit 2005 am Eduard-zintl-<br />
Prof. dr. nik-Konzern, zu dem der<br />
zu unterstützen. das<br />
institut für anorganische<br />
und Physikalische chemie<br />
Barbara Albert darmstädter Plexiglasspezialist<br />
röhm gehört,<br />
der tud. von 2007 bis 2011 war sie dekanin des <strong>die</strong> Funktion des chief in-<br />
Fachbereichs chemie. albert gehört dem gdchnovation officer eingeführt.<br />
vorstand seit 2008 an, seit 2010 ist sie vizepräsi- zum obersten innovati-<br />
aktueller Meldungen.<br />
dentin der gdch.<br />
barbara albert ist <strong>die</strong> erste Frau in der höchsonsmanager<br />
des chemiekonzerns<br />
wurde dr. Peter dr. Peter Nagler<br />
ten Position der gdch, <strong>die</strong> mit rund 30.000 nagler ernannt. in einem Chief Innovation<br />
Mitgliedern eine der größten che- interview mit „chEMana- officer, Evonik<br />
miewissenschaftlichengesellger“ sprach dr. nagler darschaften<br />
weltweit ist. sie ist allerüber, wie aus ideen innovationen entstehen.<br />
dings nicht der erste repräsentant „Evonik hat eine gute innovationskultur – wir<br />
darmstadts in <strong>die</strong>sem amt. von sind bereit, auch vollkommen neue Wege zu be-<br />
1986 bis 1987 war der ehemalige schreiten“, erklärte der Forscher-Manager. „Wir<br />
Forschungsvorstand von Merck, lernen aus unseren Fehlern, wir fördern eigen-<br />
Professor dr. Jan thesing, der verantwortliches, unternehmerisches handeln,<br />
nach seiner beruflichen laufbahn wir räumen unseren Forschern Freiräume ein,<br />
viele Jahre als herausgeber des wir suchen Querdenker und wir fördern diversi-<br />
„chEManager“ gewirkt hat, tät sowie interdisziplinäres und interkulturelles<br />
Präsident der gdch. Mit dem zusammenarbeiten. Kurzum, wir haben „Mut<br />
schatzmeister dr. thomas ge- zum neuen“ und betrachten <strong>die</strong> zukunft als<br />
elhaar von der Merck Kgaa chance.“<br />
kommt ein weiteres aktu- nagler hob hervor, dass innovationen für ein unelles<br />
Mitglied des gdchternehmen der spezialchemie essentiell seien:<br />
vorstands aus darmstadt. „Wir konzentrieren uns auf <strong>die</strong> weltweiten Me-<br />
in ihrer zweijährigen gatrends gesundheit und Ernährung, ressour-<br />
amtszeit möchte <strong>die</strong> neue ceneffizienz und globalisierung. stichworte sind<br />
gdch-Präsidentin vor al- z.b. Klimaschutz, Elektromobilität und leichtlem<br />
<strong>die</strong> nachwuchsfördebau. <strong>die</strong> Megatrends zeigen auch, dass <strong>die</strong> Welt<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong> präsentiert<br />
in jeder ausgabe eine auswahl<br />
Foto: Katrin Binner
vor großen herausforderungen steht, für <strong>die</strong> wir<br />
lösungen finden müssen. <strong>die</strong> chemie kann und<br />
muss hier enorme beiträge leisten.“<br />
Evonik betreibt innovation an 35 standorten auf<br />
der Welt, denn Kundennähe sei unabdingbar.<br />
„nichtsdestotrotz“, so nagler, „unsere wichtigsten<br />
Kompetenzzentren stehen nach wie vor in deutschland.<br />
und das wird sich auch in absehbarer zeit<br />
nicht ändern, denn deutschland bietet hervorragende<br />
voraussetzungen für innovationen.“<br />
basF<br />
BASF zieht Konsequenz aus<br />
Gentechnikskepsis<br />
<strong>die</strong> basF wird <strong>die</strong> unternehmenszentrale des<br />
bereichs Pflanzenbiotechnologie aufgrund der<br />
mangelnden akzeptanz für <strong>die</strong> grüne gentechnik<br />
in Europa von limburgerhof, nahe ludwigshafen,<br />
in <strong>die</strong> usa verlegen. das tochterunternehmen<br />
basF Plant science konzentriert seine<br />
aktivitäten künftig auf <strong>die</strong> hauptmärkte in nordund<br />
südamerika. <strong>die</strong> standorte in gatersleben,<br />
sachsen-anhalt, und svalöv, schweden, sollen<br />
geschlossen werden. <strong>die</strong> Entwicklung und Kommerzialisierung<br />
aller Produkte, <strong>die</strong> ausschließlich<br />
auf den europäischen Markt ausgerichtet<br />
sind, werden gestoppt. lediglich bereits eingeleitete<br />
zulassungsprozesse sollen weitergeführt<br />
werden.<br />
Führende Politiker und Wissenschaftler kommentierten<br />
<strong>die</strong> Entscheidung des chemiekonzerns.<br />
bundesforschungsministerin annette<br />
schavan (cdu) sieht <strong>die</strong> verlagerung der<br />
basF-gentechniksparte in <strong>die</strong> usa als deutliches<br />
Warnzeichen für den technologiestandort<br />
deutschland. „bei aller liebe zu erneuerbaren<br />
Energien können wir in zukunft nicht nur von<br />
sonne, Wind und Wasser leben“, sagte schavan<br />
dem „spiegel“.<br />
FdP-Fraktionschef rainer brüderle zeigte sich<br />
alarmiert von der Entscheidung des basF-Konzerns.<br />
„das ist ein fatales beispiel für <strong>die</strong> Fehlsteuerung,<br />
<strong>die</strong> wir haben. Wenn das der trend<br />
ist, geht‘s schief.“<br />
der geschäftsführer der deutschen industrievereinigung<br />
biotechnologie (dib), dr. ricardo<br />
gent, sagte: „<strong>die</strong> Entscheidung der basF trägt<br />
dem schwierigen Marktumfeld in deutschland<br />
und Europa rechnung. das war zu erwarten.“<br />
heribert Warzecha, Professor für Plant biotechnology<br />
and Metabolic Engineering an der tu<br />
darmstadt, erklärt in der Februarausgabe der<br />
branchenzeitung chEManager: „<strong>die</strong> Forschung<br />
innerhalb der grünen biotechnologie bewegt<br />
sich in deutschland in richtung „nicht existent“.<br />
hier steckt viel innovationspotenzial, welches<br />
durch <strong>die</strong> anhaltende, aggressive blockade einer<br />
Minderheit verschenkt wird. <strong>die</strong> argumente der<br />
biotech-gegner sind in der Mehrheit überzogen<br />
oder schlichtweg falsch.“<br />
Produkte & Premieren 4 9<br />
Forschung für bessere, gesündere<br />
Pflanzen: In Petrischalen werden<br />
<strong>die</strong> unterschiedlichen Wachstumsphasen<br />
der gentechnisch<br />
verbesserten Gewebekulturen<br />
von Mais sichtbar.<br />
Foto: BASF
5 0 Menschen & Märkte<br />
lagE sPitzE,<br />
ErWartungEn unsichEr<br />
ihK-Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2012:<br />
beschäftigung und investitionen nehmen zu/auslandsgeschäft auf hohem niveau/<br />
Konsumklima kühlt sich ab<br />
„Die Unternehmen aus<br />
der Region Darmstadt-Rhein-Main-<br />
Neckar berichten<br />
uns von einem außerordentlich<br />
guten<br />
Geschäftsverlauf.<br />
Die Erwartungen<br />
an <strong>die</strong> kommenden<br />
Monate sind aber von<br />
großer Unsicherheit geprägt“,<br />
fasst Dr. Uwe Vetterlein,<br />
Hauptgeschäftsführer<br />
der Industrie- und Handelskammer (IHK)<br />
Darmstadt <strong>die</strong> Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage<br />
zum Jahresbeginn 2012<br />
zusammen. „Mittelfristig gehen <strong>die</strong> Unternehmen<br />
aber von einem ordentlichen<br />
Wachstum aus, denn sie sind auf der Suche<br />
nach zusätzlichen Mitarbeitern und<br />
<strong>die</strong> Ausgaben für Investitionen werden im<br />
Jahr 2012 wohl nochmals zulegen.“<br />
INduStRIE WEItER AuF<br />
WACHStuMS KuRS<br />
Ein Drittel der Industrieunternehmen<br />
spricht von guten Geschäften. Weitere 60<br />
Prozent sind mit der Geschäftslage zufrieden.<br />
Nur vier Prozent berichten der IHK<br />
von einem schlechten Geschäftsverlauf.<br />
Besonders gut läuft das Auslandsgeschäft.<br />
„Ein Drittel der exportierenden Industrieunternehmen<br />
rechnet mit einer weiteren<br />
Zunahme der Ausfuhren in den ersten Monaten<br />
des Jahres, nur sieben Prozent mit<br />
einem schwierigeren Auslandsgeschäft“,<br />
sagt Vetterlein. Obwohl sich <strong>die</strong> Erwartun-<br />
gen an <strong>die</strong> kommenden Monate abkühlen,<br />
plant ein Fünftel aller Industrieunternehmen<br />
<strong>die</strong> Investitionen aufzustocken.<br />
Neben der Industrie berichten das Baugewerbe,<br />
der Großhandel, <strong>die</strong> Banken und<br />
<strong>die</strong> Dienstleister von guten Geschäften.<br />
Vor allem in der IT-Branche haben <strong>die</strong><br />
Geschäfte in den vergangenen Monaten<br />
deutlich an Schwung gewonnen. Im Konjunkturhoch<br />
im letzten Jahr haben viele<br />
Firmen zunächst zusätzliche Mitarbeiter<br />
eingestellt und neue Maschinen angeschafft.<br />
Erst jetzt werden DV-Systeme und<br />
Programme angepasst.<br />
Nicht so gut läuft es dagegen im Einzelhandel.<br />
Das Weihnachtsgeschäft verpasste<br />
der Stimmung einen Dämpfer. Ein Drittel<br />
der Einzelhändler meldet sinkende Umsätze.<br />
Die gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt<br />
hatte mehr erwarten lassen. Jetzt<br />
rechnet ein Drittel der Einzelhändler mit<br />
einer Abkühlung des Konsumklimas.<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
Geschäftsklima<br />
Indikatorpunkte<br />
2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012<br />
Quelle: IHK Darmstadt 2012<br />
40<br />
42 %<br />
47 %<br />
11 %<br />
Lage<br />
14 %<br />
66 %<br />
20 %<br />
Erwartungen<br />
positiv<br />
unverändert<br />
negativ<br />
ZuNAHME dER BESCHäFtIGuNG<br />
ERWARtEt<br />
In den kommenden Monaten ist mit einer<br />
deutlichen Zunahme der Beschäftigung zu<br />
rechnen. Vor allem Unternehmen aus der<br />
Industrie und dem Verkehrsgewerbe sowie<br />
Dienstleister suchen dringend zusätzliche<br />
Fachkräfte. Für das Jahr 2012 rechnet <strong>die</strong><br />
IHK Darmstadt insgesamt mit einem Beschäftigungszuwachs<br />
von rund 4000 sozialversicherungspflichtigen<br />
Stellen.<br />
RISIKEN FÜR dEN AuFSCHWuNG<br />
In einer Zusatzfrage zum Konjunkturbericht<br />
hat <strong>die</strong> IHK Unternehmen gefragt,<br />
welche Risiken sie für den Aufschwung<br />
sehen. Zu den größten Gefahren zählen<br />
demnach <strong>die</strong> wirtschaftspolitischen<br />
Rahmenbedingungen, beispielsweise <strong>die</strong><br />
Staatsschuldenkrise und deren Bewältigung.<br />
Als weitere Gefahren werden ein<br />
möglicher Wegbruch der inländischen<br />
Nachfrage, <strong>die</strong> zunehmende Knappheit<br />
an gut qualifizierten Fachkräften und steigende<br />
Kosten für Energie und Rohstoffe<br />
genannt. Die Nachfrage aus dem Ausland<br />
und <strong>die</strong> Entwicklung auf den Währungsmärkten<br />
werden hingegen kaum als Risiko<br />
genannt.<br />
Quelle: IHK Darmstadt 2012
MassgEschnEidErtE<br />
lÖsungEn<br />
Für untErnEhMEn<br />
<strong>die</strong> Wirtschafts prüfungsgesellschaft roth & Friede<br />
bietet seit 2011 individuelle lösungen für den Mittelstand<br />
Von Frank Leber<br />
<strong>die</strong> gestiegenen Anforderungen hinsichtlich<br />
eines funktionierenden internen<br />
Kontrollsystems und der Unternehmensüberwachung<br />
sind gerade für viele mittelständische<br />
Unternehmen oftmals eine<br />
große Herausforderung. Diesen Herausforderungen<br />
stellt sich seit April 2011<br />
<strong>die</strong> Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Roth<br />
& Friede. Die beiden Firmengründer Tobias<br />
Roth und Thomas Friede bieten interessierten<br />
Unternehmen Hilfestellung in allen<br />
Fragen der Rechnungslegung. Auch bei<br />
der Erstellung von Jahres- und Konzernabschlüssen<br />
nach deutschem Han dels recht<br />
oder International Financial Reporting<br />
Standards (IFRS) sowie der rechnungslegungsbezogenen<br />
Prozessberatung bieten<br />
Roth & Friede maßgeschneiderte Lösungen<br />
an. Der Mandantenstamm ist von<br />
der kleinen Personengesellschaft bis zur<br />
großen Kapitalgesellschaft mit internationaler<br />
Präsenz breit gefächert. „Gerade<br />
<strong>die</strong>se Mandanten profitieren am meisten<br />
von unserer Erfahrung, <strong>die</strong> wir in den<br />
unterschiedlichsten Branchen und im<br />
internationalen Umfeld erworben haben“,<br />
sagt Tobias Roth. Beide haben sich in der<br />
Vergangenheit bereits ein breites Netzwerk<br />
aufgebaut, welches sie im vergangenen<br />
Jahr mit Berufskollegen aus Österreich<br />
und Frankreich erweitern konnten. Langjährige<br />
Erfahrung bringen Tobias Roth und<br />
Thomas Friede zudem aus ihrer rund zehnjährigen<br />
Tätigkeit in der renommierten<br />
Wirtschaftsprüfungsabteilung bei Ernst &<br />
Young in Eschborn mit. „Die Bedürfnisse<br />
und Aufgabenstellungen der einzelnen<br />
Unternehmen sind sehr individuell und<br />
vielschichtig. Daher arbeiten wir gemeinsam<br />
mit dem Kunden speziell auf ihn<br />
zugeschnittene Lösungen aus“, erklärt<br />
Thomas Friede. Die Nähe zum Mandanten<br />
ist den beiden Wirtschaftsprüfern dabei<br />
besonders wichtig. „Wir sind fast<br />
immer unterwegs, um so oft<br />
wie möglich vor Ort zu<br />
sein“, sagt Firmengründer<br />
Tobias Roth.<br />
Dass <strong>die</strong>s gut ankommt,<br />
zeigt<br />
»bEdürFnissE und auFgabEnstEllungEn<br />
dEr EinzElnEn untErnEhMEn sind<br />
sEhr individuEll und viElschichtig.<br />
dahEr arbEitEn Wir gEMEinsaM<br />
Mit dEM KundEn sPEziEll auF ihn<br />
zugEschnittEnE lÖsungEn aus.«<br />
tobias Roth und thomas Friede<br />
Menschen & Märkte 5 1<br />
auch der äußerst erfolgreiche Firmenstart<br />
im vergangenen Jahr. „Wir haben einen<br />
tollen Start hingelegt“, freuen sich beide.<br />
Dies soll sich 2012 auch in der weiteren<br />
Expansion ausdrücken. Erklärtes Ziel von<br />
Roth & Friede ist es, in <strong>die</strong>sem Jahr den<br />
Bekanntheitsgrad vor allem in der Rhein-<br />
Main-Neckar-Region deutlich auszubauen.<br />
Roth & Friede Partnerschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Landwehrstraße 50a · 64293 darmstadt<br />
telefon 06151 / 850 75-0 · Fax 850 75-19<br />
info@roth-friede.de
5 2 Menschen & Märkte<br />
Robert Skutik, Marco tarsia, Michael Gauder und dr. Eva Brodehl (v. l.)<br />
➜ Was können Sie Neues berichten?<br />
Anfang Februar traf sich der Vorstand<br />
der Wirtschaftsjunioren Darmstadt mit<br />
dem Kernteam und zwei Trainern zum so<br />
genannten „Teambuilding Wochenende“ in<br />
Seligenstadt. Zunächst legte unser Vorstand<br />
(Robert Skutik, Michael Gauder, Marco<br />
Tarsia und ich) <strong>die</strong> Ziele des Wochenendes<br />
fest. Im Anschluss erlernten wir anhand eines<br />
Spiels, wie <strong>die</strong> Zusammenarbeit innerhalb<br />
des Vorstands optimiert werden kann.<br />
Samstags besuchten wir gemeinsam <strong>die</strong><br />
Kreissprechersitzung der hessischen Kreise<br />
der Wirtschaftsjunioren. Abends kam<br />
dann das Kernteam nach Seligenstadt, um<br />
sich mithilfe von Kommunikationsspielen<br />
näher kennenzulernen und um sich in den<br />
verschiedensten Bereichen der Kreisarbeit<br />
auf Ziele, Angebot und Veranstaltungen für<br />
das Jahr 2012 festzulegen.<br />
➜<br />
➜ Welche Veranstaltungen wird es 2012<br />
geben?<br />
Die Kreisarbeit wird in verschiedene<br />
Bereiche aufgeteilt: „Start Up & Unternehmertum“,<br />
„ProAusbildung“, Trainings,<br />
Pressearbeit und Mitgliederservice. Im Be-<br />
WirtschaFts-<br />
JuniorEn<br />
darMstadt<br />
lEgEn ziElE 2012 FEst<br />
alexander götz befragte <strong>die</strong><br />
Kreissprecherin der<br />
Wirtschaftsjunioren darmstadt<br />
dr. Eva brodehl.<br />
reich „Start Up & Unternehmertum“ wird<br />
es in <strong>die</strong>sem Jahr wieder unser „Start Up<br />
Forum“ geben. Junge Unternehmer erhalten<br />
hier <strong>die</strong> Möglichkeit, ihre Geschäftsidee<br />
vorzustellen. Sie stellen sich den kritischen<br />
Fragen der Teilnehmer und bekommen ein<br />
ehrliches Feedback.<br />
Zudem starten wir <strong>die</strong> Veranstaltungsreihe<br />
„Der Weg zum erfolgreichen Unternehmer“.<br />
Wir werden uns auch an der Unternehmenstour<br />
von vier hessischen Kreisen<br />
im Rhein-Main-Gebiet beteiligen. Im Bereich<br />
„ProAusbildung“ wird es Bewerberchecks<br />
an Schulen geben, und das Erfolgsprojekt<br />
„Schüler als Bosse“, das Schülern<br />
<strong>die</strong> Gelegenheit gibt, in das Alltagsleben<br />
ihres Traumberufes zu schnuppern, wird<br />
fortgeführt.<br />
Im Projekt „DarmstadtLeben“ haben Darmstädter<br />
Bürger <strong>die</strong> Gelegenheit, auf Herausforderungen<br />
in unserer Stadt aufmerksam<br />
zu machen und Lösungen vorzuschlagen.<br />
Um unsere Mitglieder zu schulen, veranstalten<br />
wir unterschiedliche Trainings, in<br />
denen man beispielsweise Präsentationstechniken,<br />
Führung oder Definition und<br />
Umsetzung von Zielen erlernt.<br />
Desweiteren werden wir unsere Pressearbeit<br />
verstärken und im Bereich „Mitgliederservice“<br />
sowohl Interessenten als auch<br />
Mitglieder umfassend betreuen.<br />
➜ Was werden <strong>die</strong> Highlights 2012 sein?<br />
Im Rahmen der 150-Jahr-Feier der IHK<br />
Darmstadt sind „Highlightveranstaltungen“<br />
geplant. Eine davon soll Teil der Veranstaltungsreihe<br />
„Der Weg zum erfolgreichen<br />
Unternehmer“ sein. Ein Unternehmer<br />
„plaudert aus dem Nähkästchen“, berichtet,<br />
wie es zum Erfolg kam und stellt sich<br />
den Fragen der Zuhörer.<br />
➜<br />
➜ Woran machen Sie als Kreissprecherin<br />
am Ende 2012 Ihren Erfolg fest?<br />
Den Erfolg mache ich zusammen mit<br />
meinem Vorstand insbesondere daran fest,<br />
dass unser Kreis weiter zusammenwächst<br />
und sich <strong>die</strong> Mitglieder verstärkt untereinander<br />
vernetzen können. Und wir möchten<br />
in der Öffentlichkeit noch mehr als Trainingsorganisation<br />
von jungen Führungskräften<br />
und Selbständigen wahrgenommen<br />
werden.<br />
➜<br />
➜
designbüro Formsprache<br />
gestaltet<br />
technische Produkte<br />
dolMEtschEr Für<br />
ingEniEurE<br />
Wolfgang Brunner geht es um mehr als<br />
um eine schöne Optik. Der Darmstädter<br />
Industriedesigner hat den Anspruch,<br />
technischen Produkten durch gute Gestaltung<br />
eine langlebige und funktionale Formensprache<br />
zu verleihen.<br />
<strong>die</strong>s gilt für das Interieur eines Wohnwagens<br />
ebenso wie für Klappsitze<br />
und Gepäckablagen im Stadtbus, für <strong>die</strong><br />
Be<strong>die</strong>n elemente technischer Geräte ebenso<br />
wie für Verkleidungen großer Industriemaschinen.<br />
„Ich sehe mich als Dolmetscher“, sagt der<br />
37-Jährige, der sich 2000 mit seinem Büro<br />
„Formsprache“ als Dienstleister für Industriedesign<br />
selbstständig gemacht hat. Als<br />
Dolmetscher für Ingenieure und Konstrukteure,<br />
deren technische Innovationen er übersetzt.<br />
Und zwar in gut gestaltete Produkte<br />
mit Wiedererkennungswert. Modisches Styling<br />
von Saisonartikeln ist seine Sache hingegen<br />
nicht: „Mir geht es nicht um trendgebundene<br />
Konsumgüter, sondern um langlebige,<br />
technisch-funktionale Produkte“, betont er.<br />
Wie das aussieht, können beispielsweise<br />
<strong>die</strong> Fahrgäste in der neuesten Generation<br />
von Mercedes-Benz-Stadtbussen erleben:<br />
Hier hat er das komplette Haltestangensystem<br />
entworfen, samt Trennwänden, Halteschlaufen<br />
und auch den Haltewunsch-<br />
Tasten. Dingen also, <strong>die</strong> auf den ersten<br />
Blick kein großes Designpotenzial vermuten<br />
lassen. Doch spätestens beim zweiten<br />
Blick zeigt sich, dass seine Halteschlaufen<br />
nicht nur ansprechender aussehen als andere,<br />
sondern sich auch besser anfühlen.<br />
Denn der Designer, der an der FH Darmstadt<br />
stu<strong>die</strong>rt hat, legt Wert darauf, dass<br />
alle Details stimmen. „Um am Markt Erfolg<br />
zu haben, ist es heute für Hersteller<br />
wichtig, auch bei solch kleinen Komponenten<br />
hohen Ansprüchen an <strong>die</strong> Optik,<br />
<strong>die</strong> Ergonomie und <strong>die</strong> Materialien gerecht<br />
zu werden.“ Kostengünstig in der Herstellung<br />
und problemlos in der Wartung sollen<br />
<strong>die</strong> Produkte zudem sein. Ihm sei aber<br />
ebenso wichtig, dass sich <strong>die</strong> späteren Nutzer<br />
damit wohlfühlen.<br />
Das Innere von Caravans hat der gebürtige<br />
Südbadener mit <strong>die</strong>ser Philosophie ebenso<br />
gestaltet wie Gehäuse für Industriemaschinen.<br />
Vor allem Mittelständler aus der<br />
Investitionsgüterbranche sind seine Kun-<br />
Wolfgang Brunner<br />
Menschen & Märkte 5 3<br />
www.formsprache-gestaltung.de<br />
den, außerdem Zulieferer der Bus- und<br />
Bahnhersteller. Anfangs arbeitete er auch<br />
anderen Designbüros zu, heute stemmt<br />
„Formsprache“ ausschließlich eigene Projekte<br />
– unterstützt durch ein Netzwerk aus<br />
freien Mitarbeitern und Fachleuten aus<br />
Nachbardisziplinen wie Web-Design oder<br />
CAD-Animation. Dass seine<br />
Dienstleistung Potenzial<br />
hat, davon ist der<br />
junge Unternehmer, der<br />
sich auch bei den Wirtschaftsjunioren<br />
engagiert,<br />
überzeugt: „Gutes Design<br />
schafft auf jeden Fall<br />
Wettbewerbsvorteile.“<br />
Fotos: thomas Häfner
5 4 Menschen & Märkte<br />
„das untErnEhMEn<br />
ist unsEr Kind“<br />
<strong>die</strong> darmstädter<br />
Firma buttmi,<br />
gegründet vor 180<br />
Jahren als sattlerei,<br />
setzt auf individuelle<br />
lösungen bei<br />
der Wohnraum-<br />
gestaltung.<br />
Von Judith Feaux de Lacroix<br />
Sie sind gut versteckt, <strong>die</strong> Geschäftsräume<br />
von Raumausstattung Buttmi in Darmstadt.<br />
Wer sie nicht kennt, läuft an der<br />
unscheinbaren Hofeinfahrt an der Rheinstraße<br />
vorbei, ohne einen Blick hineinzuwerfen.<br />
Aber Daniel und Beatrice Buttmi<br />
haben es nicht nötig, auf sich aufmerksam<br />
zu machen. „Wir gewinnen unsere Kunden<br />
weniger über Werbung, als über Empfehlung“,<br />
sagt Daniel Buttmi. Und wer einmal<br />
den Weg zu ihnen gefunden hat, kommt<br />
oft wieder. „Der Kundenrücklauf liegt bei<br />
85 Prozent.“<br />
das Unternehmen ist gut in 2012 gestartet.<br />
Die Mitarbeiterzahl ist um zwei<br />
auf insgesamt 16 gestiegen. Im Oktober<br />
2011 hatte man bereits den Umsatz des<br />
gesamten Jahres 2010 eingefahren, wobei<br />
<strong>die</strong>s bis dato das beste Jahr in der Firmengeschichte<br />
war. In der Kundenstruktur gibt<br />
es seit einiger Zeit Veränderungen: „Das<br />
Objektgeschäft, das Geschäft mit gewerblichen<br />
Kunden und Behörden, hat wieder<br />
zugenommen. Mittlerweile stimmen hier<br />
auch wieder <strong>die</strong> Margen. Der Preiskampf<br />
ist dem Qualitätsbedürfnis und der Termintreue<br />
gewichen“, so Daniel Buttmi.<br />
Das war nicht immer so. „Wir haben rechtzeitig<br />
umgestellt, weg vom reinen Industriekunden-Bereich“,<br />
erklärt er. „Bei der<br />
Raumausstattung für Großunternehmen<br />
wurde immer mehr an der Preisschraube<br />
gedreht, nur der billigste Anbieter bekam<br />
den Auftrag.“<br />
PRIVAtKuNdEN ACHtEN MEHR<br />
AuF QuALItät<br />
Bei Privatkunden ist das anders: Wer einen<br />
Raumausstatter damit beauftragt, ihm<br />
das Wohnzimmer einzurichten, der schaut<br />
nicht aufs Geld, sondern auf <strong>die</strong> Qualität.<br />
Man spüre den Willen der Kunden in<br />
Werterhalt und Schönheit zu investieren<br />
und könne den Effekt des Cocooning besonders<br />
in solchen Zeiten beobachten, in<br />
denen <strong>die</strong> Welt draußen oft keine schönen<br />
Bilder vermittelt. Daheim ist es doch am<br />
schönsten.<br />
Beatrice und daniel Buttmi
Fotos: thomas Häfner<br />
Wer berät, der setzt das Projekt auch um.<br />
Darauf legt Daniel Buttmi großen Wert –<br />
<strong>die</strong> persönliche Betreuung. Er nimmt sich<br />
Zeit für <strong>die</strong> Kunden. Es geht darum, gemeinsam<br />
Ideen zu entwickeln: „Wir sind<br />
Wohn-Visionäre“, sagt der Raumausstatter.<br />
Es gibt kein Verkaufspersonal. Diejenigen,<br />
<strong>die</strong> beraten, sind <strong>die</strong> gleichen, <strong>die</strong><br />
das Projekt später umsetzen. Der nächste<br />
Schritt sei immer, den Kunden zu Hause<br />
zu besuchen. Buttmi muss <strong>die</strong> Räume sehen,<br />
um Vorschläge machen zu können.<br />
„Das ist schon etwas sehr Intimes“, sagt<br />
der Raumausstatter, „wir kommen bis ins<br />
Schlafzimmer.“<br />
Aber damit haben <strong>die</strong> Kunden offenbar<br />
kein Problem. Viele überlassen ihr Haus<br />
den Raumausstattern, während sie im Urlaub<br />
sind – und wenn sie wiederkommen,<br />
ist alles gemacht. Der Raumausstatter legt<br />
einen genauen Zeitplan fest, und der Kunde<br />
kann sich darauf verlassen, dass <strong>die</strong>ser<br />
eingehalten wird. Von der Auftragserteilung<br />
bis zur Fertigstellung dauert es vier<br />
bis sechs Wochen. „Die Kunden geben das<br />
in unsere Hände, sie vertrauen uns voll“,<br />
sagt Daniel Buttmi.<br />
INVEStItIoNEN IN EIN HäRtER<br />
WERdENdES GESCHäFt<br />
„<strong>So</strong> einfach wie früher ist das Geschäft<br />
nicht. Der Aufwand ist wesentlich höher,<br />
Ansprüche steigen. Dem müssen wir natürlich<br />
gerecht werden. Wir verfolgen ein<br />
ganzheitliches Kundenkonzept, in das wir<br />
immer wieder investieren“ erklärt Buttmi.<br />
Die jüngste Anschaffung ist ein 3D-Zeichenprogramm,<br />
das <strong>die</strong> räumliche Darstellung<br />
von Projekten ermöglicht, wobei<br />
der Kunde virtuell durch <strong>die</strong> Räume gehen<br />
kann. Auch auf den iPad kann das Pro-<br />
Das Unternehmen Buttmi ist seit Mitte der 60er Jahre Raumausstatter Menschen – & gegrün- Märkte 5 5<br />
det wurde es vor 180 Jahren als Sattlerei. daniel Buttmi machte <strong>die</strong> Ausbildung<br />
zum Raumausstatter im Betrieb seiner Eltern, 1991 übernahm er das unternehmen<br />
und konzentrierte sich ganz auf <strong>die</strong> Raumausstattung. Heute hat Buttmi 16<br />
Mitarbeiter. <strong>die</strong> Geschäftsräume in darmstadt erstrecken sich über 480 Quadratmeter<br />
– 200 Quadratmeter davon sind Ausstellungsfläche. das unternehmen<br />
betreibt eine eigene Polsterei, eine Näherei und eine technikwerkstatt. <strong>die</strong><br />
Lagerräume werden im Laufe des Jahres wieder nach darmstadt verlegt.<br />
daniel Buttmi · Raumausstatter-Meister · Rheinstraße 37 · 64283 darmstadt<br />
telefon 06151 / 22096 · Fax 291527 · info@buttmi.de · www.buttmi.de<br />
gramm aufgespielt werden. Ein weiterer<br />
Punkt sei <strong>die</strong> wachsende Rechtssicherheit:<br />
kein detailliertes Angebot, keine exakte<br />
Auftragsbestätigung ohne korrespon<strong>die</strong>rendes<br />
Schriftstück.<br />
dAS uNtERNEHMEN WäCHSt<br />
Jedes Jahr stellt der Raumausstatter einen<br />
Auszubildenden ein mit der Absicht, ihn<br />
zu übernehmen – oder sie. Insgesamt gebe<br />
es nicht viele, <strong>die</strong> sich für eine Ausbildung<br />
zum Raumausstatter bewerben. Der Beruf<br />
sei zu unbekannt. „Wir rekrutieren viel<br />
aus dem Bekanntenkreis“, erklärt Buttmi.<br />
Die Mitarbeiter betrachtet der 47-Jährige<br />
als wertvolles Anlagevermögen und lässt<br />
jeden einzelnen am Unternehmenserfolg<br />
teilhaben. „Dadurch wächst <strong>die</strong> Bereitschaft<br />
der Mitarbeiter, auch mal länger<br />
zu arbeiten, und <strong>die</strong> Eigenständigkeit wird<br />
gefördert.“<br />
PREISE AuF dEM RoHStoFFMARKt<br />
SCHLAGEN duRCH<br />
Alleine in 2011 sind <strong>die</strong> Preise für Rohstoffe<br />
drei Mal erhöht worden. Dennoch<br />
pflegt das Unternehmen <strong>die</strong> Treue zu seinen<br />
meist deutschen Lieferanten und das<br />
Prinzip der Nachhaltigkeit: Kein Holz wird<br />
verarbeitet, das nicht durch ein Aufforstungsprojekt<br />
wieder nachwächst. In der<br />
Frage der erneuerbaren Energien, bezogen<br />
auf den Betrieb, ist Daniel Buttmi gespalten:<br />
„Das, was in unseren Möglichkeiten<br />
steht, wollen wir gerne beitragen. Unsere<br />
Transporter haben wir modernisiert, so<br />
dass nun alle <strong>die</strong> grüne Feinstaubplakette<br />
haben. Auch würden wir uns gerne ein<br />
Elektrofahrzeug rein für <strong>die</strong> Stadtfahrten<br />
anschaffen. Der Preis dafür ist uns allerdings<br />
noch zu hoch.“<br />
ZIELE WERdEN JäHRLICH NEu<br />
dEFINIERt<br />
Trotz (oder gerade wegen) der guten Geschäftsperformance<br />
haben <strong>die</strong> Buttmis immer<br />
wieder neue Ziele: „Wir reflektieren<br />
am Jahresende immer, was gut und auch<br />
weniger gut war. Wie wir uns verbessern<br />
können. Das betrifft nicht nur neue Umsatzziele,<br />
sondern auch Verbesserungen in<br />
der Mitarbeiterzufriedenheit oder auch in<br />
der Steigerung der Lebensqualität“, sagt<br />
Daniel Buttmi, der das Unternehmen zusammen<br />
mit seiner Frau Beatrice (42) leitet.<br />
„Das ist das Beste, was man machen<br />
kann“, sagt Buttmi, „<strong>die</strong> Arbeit schweißt<br />
zusammen.“ Das Paar hat keine Kinder:<br />
„Das Unternehmen ist unser Kind.“ Und<br />
für <strong>die</strong>ses Kind tun <strong>die</strong> Buttmis alles. „Wir<br />
stehen morgens um halb sechs auf und<br />
kommen abends nicht vor acht oder neun<br />
Uhr nach Hause.“ Selbst wenn Daniel und<br />
Beatrice Buttmi Urlaub machen, nutzen<br />
sie <strong>die</strong> Reise, um Inspirationen für ihre Arbeit<br />
zu sammeln.<br />
Ob er einen Traum hat, den er noch verwirklichen<br />
möchte? „Ich würde gern mein<br />
eigenes Traumhaus am Meer gestalten“,<br />
sagt Buttmi. Aber es wird noch dauern, bis<br />
er dafür Zeit findet.
5 6 Menschen & Märkte<br />
»von sEinEr natur hEr<br />
MüsstE iM WirtschaFtslEbEn<br />
dEr MEnschEn<br />
brüdErlichKEit hErrschEn,<br />
iM untErschiEd zu<br />
FrEihEit iM gEistEslEbEn<br />
und glEichhEit iM rEchtslEbEn.<br />
auch WEnn Wir<br />
20 JahrE<br />
soFtWarE ag –<br />
stiFtung<br />
aktion „anstiften“ in der stadt darmstadt und im landkreis darmstadt- <strong>die</strong>burg<br />
oFFEnKundig hEutE noch<br />
WEit EntFErnt sind von<br />
diEsEr bEWusstEn brüdEr-<br />
lichKEit, so Muss Man<br />
ErFahrbarE bEisPiElE<br />
Für diE zuKunFt dEr WElt<br />
sEtzEn.«<br />
der Stifter dr. h. c. Peter Schnell<br />
<strong>So</strong>ziales Engagement beginnt vor der eigenen<br />
Haustür. Davon ist <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG –<br />
Stiftung seit ihrer Gründung überzeugt<br />
und lebt <strong>die</strong>ses Credo mit zahlreichen<br />
Projekten vor: Ob Diesterweg-Stipendium<br />
für Kinder und ihre Eltern, das Circus<br />
Projekt Waldoni oder das Projekt „Haus<br />
Lebensweg“ auf dem Hofgut Oberfeld in<br />
Kooperation mit „Echo hilft“. Insgesamt<br />
680.000 Euro kamen hier zusammen. Die<br />
eine Hälfte spendeten ECHO-Leser, <strong>die</strong><br />
andere Hälfte legte <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />
drauf.<br />
Nach zwanzig Jahren der vielfältigsten<br />
Projektbegleitungen besteht genügend<br />
Grund, mit Dankbarkeit auf <strong>die</strong> wertvolle<br />
Zusammenarbeit mit den Projektpartnern<br />
zurückzublicken. Für ihr Jubiläum in<br />
Fotos: Colin<br />
<strong>die</strong>sem Jahr hat sich <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG –<br />
Stiftung daher eine besonders originelle<br />
Idee ausgeliehen: <strong>die</strong> Aktion „Anstiften“.<br />
Vorbild ist das Projekt der Körber-Stiftung<br />
aus dem Jahr 2009: Die Körber-Stiftung<br />
stellte zu ihrem 50-jährigen Bestehen<br />
als Impulsgeberin 250.000 Euro zur Verfügung,<br />
um 50 innovative gemeinnützige<br />
Projekte aus Hamburg mit jeweils 5.000<br />
Euro zu unterstützen. Für jedes der 50<br />
Projekte suchte <strong>die</strong> Stiftung ein Partnerunternehmen<br />
aus der Hamburger Wirtschaft,<br />
welches weitere 5.000 Euro dazugab. Eine<br />
unabhängige Jury wählte aus der Vielzahl<br />
der eingehenden Bewerbungen 50 Engagement-Partnerschaften<br />
aus.<br />
Nach <strong>die</strong>sem Muster soll es auch in<br />
Darmstadt laufen. Mit der Aktion möchte<br />
<strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung in Darmstadt<br />
und im Landkreis Darmstadt-Dieburg von<br />
Mitte März bis Ende April Unternehmen<br />
mit gemeinnützigen Initiativen oder Einrichtungen<br />
so in Kontakt bringen, dass<br />
es zu einem Spendenversprechen über<br />
5.000 Euro kommt. Eine mehrköpfige<br />
fachkundige Jury, deren Vorsitz der bekannte<br />
Schauspieler Walter Renneisen<br />
übernommen hat, wählt dann Anfang Mai<br />
aus den eingegangenen Bewerbungen 20<br />
besonders innovative Engagement-Partnerschaften<br />
aus.<br />
Den auserwählten Initiativen oder Einrichtungen<br />
doppelt <strong>die</strong> <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />
<strong>die</strong> zugesagte Spende, sodass jedes ausgewählte<br />
Projekt 10.000 Euro erhält, und<br />
somit ein Innovationskapital von insge-
samt 200.000 Euro in der Stadt und im<br />
Landkreis als Anschub für gute Projekte<br />
zur Wirkung kommt. „Wichtig ist uns das<br />
Miteinander von Stadt und Landkreis.<br />
Nicht nur Darmstädter Betriebe sind eingeladen<br />
mitzumachen. Auch solche aus dem<br />
Umland sind herzlich willkommen“, sagt<br />
Walter Hiller, Direktor für Kommunikation<br />
und internationale Beziehungen der <strong>So</strong>ftware<br />
AG – Stiftung. Die Aktion Anstiften,<br />
zu der es eine Ergebnisdokumentation geben<br />
wird, findet ihren Höhepunkt und Abschluss<br />
am 15. Juni in einem Jubiläumsfestakt<br />
in der Darmstädter Orangerie.<br />
Die Me<strong>die</strong>npartner (Darmstädter Echo,<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong>) werden <strong>die</strong> Aktion über<br />
den gesamten Zeitraum begleiten. Teilneh-<br />
»Wir hElFEn ProJEKtPartnErn<br />
dabEi, ihrEn iMPuls<br />
vErantWortlich und hEilsaM<br />
Für andErE MEnschEn und<br />
unsErE lEbEnsgrundlagEn<br />
uMzusEtzEn.«<br />
mende Unternehmen werden zudem auf<br />
den Info-Broschüren, auf Flyern und unter<br />
der Rubrik „Anstiften“ auf der Homepage<br />
der <strong>So</strong>ftware AG – Stiftung dargestellt. Da<br />
der offizielle Beginn der Aktion erst Mitte<br />
März ist, bietet sich schnell entschlossenen<br />
Anstiftern ein vorteilhafter „Frühbuchervorteil“,<br />
denn sie sind als erste auf den<br />
Kommunikationsmitteln präsent.<br />
Der Grundgedanke der Aktion sollte jedoch<br />
Motivation genug für Unternehmen<br />
sein, sich zu melden: als Anstifter hier<br />
vor Ort, in der Region, um Menschen in<br />
Projekten von gemeinnützigen Initiativen<br />
und gesellschaftlich engagierten Gruppen<br />
Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Damit ist<br />
jeder von Anfang an ein Gewinner.<br />
aKtion »anstiFtEn«<br />
Zeitplan<br />
hintErgrund<br />
<strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />
Menschen & Märkte 5 7<br />
14. März: start der initiative<br />
bis 30. April: bewerbungsfrist für Projekte<br />
und unternehmungen<br />
Anfang Mai: Jury-Entscheidung<br />
Zweite Mai-Hälfte: besuch und Publizierung<br />
der ausgewählten Kooperationspartner<br />
15. Juni: abschluss-Fest in der orangerie,<br />
darmstadt, mit Präsentation ausgewählter<br />
Engagement-Partnerschaften<br />
Es war im Jahr 1992, als Peter schnell, der<br />
Mitbegründer der software ag, in anderer<br />
Weise unternehmerisch tätig sein wollte<br />
und <strong>die</strong> software ag – stiftung begründete.<br />
Mit dem börsengang in 1999 ergab sich <strong>die</strong><br />
finanzielle grundlage für den Erwerb des sitzes<br />
der stiftung in darmstadt-Eberstadt.<br />
Mit den zur verfügung stehenden Erträgen<br />
werden seither in einem weiten Förderspektrum<br />
von bildung und Erziehung bis zur<br />
Wissenschaftsförderung im bereich der ökologischen<br />
landwirtschaft oder der Komplementärmedizin<br />
„heilsame impulse“ gesetzt.<br />
als eine der großen Förderstiftungen in<br />
deutschland hat <strong>die</strong> software ag – stiftung<br />
zahlreiche Projekte in Europa und brasilien<br />
unterstützt, in denen initiative Menschengruppen<br />
für soziale notwendigkeiten verantwortung<br />
übernommen und ihre Kompetenz<br />
eingebracht haben.<br />
<strong>So</strong>ftware AG – Stiftung<br />
Am Eichwäldchen 6<br />
64297 darmstadt<br />
Kontakt in der Stiftung:<br />
Walter Hiller<br />
telefon 06151 / 91665-144<br />
stiftung@sagst.de<br />
Nähere Infos in Kürze unter<br />
www.sagst.de
5 8 Menschen & Märkte<br />
von darMstadt<br />
übEr WEitErstadt<br />
nach Paris<br />
der Weg des Weiterstädter it-<strong>die</strong>nstleisters devoteam danet<br />
Fotos: devoteam danet<br />
»iM rücKblicK War diE<br />
EntschEidung Pro<br />
dEvotEaM goldrichtig.<br />
Wir KonntEn uns dEutlich<br />
bEssEr aM MarKt<br />
auFstEllEn. auF unsErEr<br />
listE stEhEn nEuE<br />
intErnationalE KundEn<br />
und ProJEKtE, zudEM ist<br />
unsEr lEistungsangEbot<br />
aKtuEllEr dEnn JE.«<br />
Jürgen Hatzipantelis,<br />
Geschäftsführer<br />
der Weiterstädter<br />
devoteam danet GmbH<br />
Neue Anbieter, neue Technologie, neue Anforderungen<br />
der Kunden – in der Informations-<br />
und Kommunikationsbranche ist das Tempo<br />
seit Jahren immens hoch. Wer sich in einem<br />
solchen Markt als Dienstleister behauptet,<br />
muss bereit sein, das Tempo mitzugehen, agil<br />
zu bleiben und immer wieder neue Wege zu<br />
gehen. <strong>So</strong> wie der Weiterstädter IT-Dienstleister<br />
Devoteam Danet, der wieder den<br />
Wachstumskurs aufgenommen hat.<br />
Jedes Unternehmen hat seine eigene Geschichte.<br />
„Unsere ist mit einer Rallye<br />
vergleichbar“, erläutert Jürgen Hatzipantelis,<br />
Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />
Devoteam Danet GmbH. „Wir konnten auf<br />
unserem Weg Vollgas fahren, mussten aber<br />
hin und wieder auch Rückschläge verkraften.<br />
Unter dem Strich haben wir das Ziel<br />
jedoch immer erreicht.“<br />
Die Geschichte von Devoteam Danet begann<br />
vor über 30 Jahren in Darmstadt.<br />
Genauer gesagt am 30. Oktober 1981 – als<br />
Ausgründung aus der GSI-Datel GmbH<br />
mit den Gesellschaftern Deutsche Bundespost,<br />
Siemens, Nixdorf und AEG. Damals<br />
noch unter Danet firmierend, war das<br />
Unternehmen Wegbereiter für <strong>die</strong> offene<br />
Datenkommunikation. Mit dem Projekt<br />
„Home Banking über Btx-Terminal“ für<br />
<strong>die</strong> Deutsche Bundespost machte Danet<br />
erstmals auf sich aufmerksam. Der Durchbruch<br />
am Markt gelang mit der Einführung<br />
von Abrechnungssystemen im Telekommunikationsmarkt.<br />
In den folgenden Jah-<br />
ren entwickelte sich das Unternehmen rasant.<br />
Es zog nicht nur von Darmstadt nach<br />
Weiterstadt, sondern expan<strong>die</strong>rte auch in<br />
<strong>die</strong> USA, Österreich, Litauen, Schweiz,<br />
Frankreich und England. 2002 änderte sich<br />
<strong>die</strong> Nachfrage am Markt, der Wettbewerb<br />
nahm deutlich zu und <strong>die</strong> Umsätze sanken.<br />
Danet blieb im Geschäft, auch wenn einige<br />
Jahre der Konsoli<strong>die</strong>rung folgten.<br />
MIt NEuEM tEAM GAS GEBEN<br />
Ein neuer Wind wehte 2009. Zu Beginn<br />
jenes Jahres übernahm einer der führenden<br />
europäischen IT-Dienstleister Danet. Seitdem<br />
haben <strong>die</strong> Weiterstädter als deutsche Landesgesellschaft<br />
der französischen Devoteam<br />
Gruppe eine neue Identität und eine neue<br />
Aufgabe. „Wir haben von heute auf<br />
morgen einen neuen Motor bekommen“,<br />
so Hatzipantelis. „Dies ist <strong>die</strong> beste Chance,<br />
um wieder wachsen zu können.“ Der Start<br />
war nicht einfach, da der IT-Markt wenig<br />
später <strong>die</strong> Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
deutlich zu spüren bekam. Dafür gelang den<br />
Weiterstädtern in nur sechs Monaten <strong>die</strong><br />
Integration in <strong>die</strong> Devoteam Gruppe. Heute,<br />
drei Jahre später, ist vieles in der Gruppe<br />
standardisiert, aber manche Prozesse haben<br />
eine lokale Ausprägung – sei es in Deutschland<br />
oder in anderen Devoteam-Landesgesellschaften.<br />
„Die Kunst liegt darin, das<br />
richtige Maß zu finden“, so Hatzipantelis.<br />
Devoteam hat sich bewusst für ein kontinuierliches<br />
Change Management entschieden.<br />
Die IT-Berater wollen auf ihrem Weg alle
Mitarbeiter mitnehmen. Dazu braucht es neben<br />
einer klaren Vision der Unternehmensleitung<br />
und einem langfristigen Plan auch <strong>die</strong> Einsicht<br />
aller Beteiligten. Die Mitarbeiter sollen<br />
<strong>die</strong> Entwicklungen und damit einhergehen de<br />
Veränderungen als etwas Positives erkennen<br />
und als Chance wahrnehmen. Nur so eröffnet<br />
sich <strong>die</strong> Möglichkeit, gemeinsam etwas<br />
besser zu machen als bisher.<br />
BEIM KuNdEN IM RENNEN BLEIBEN<br />
Aktuell passt <strong>die</strong> deutsche Landesgesellschaft<br />
ihr Leistungsangebot für ihre<br />
Kunden an. Auf der einen Seite werden<br />
etablierte Beratungsleistungen aus<br />
Deutschland weiterentwickelt. <strong>So</strong> gehört<br />
Devoteam Danet bereits heute in den Bereichen<br />
Identity Management, Kundenbeziehungsmanagement<br />
oder Enterprise<br />
Portfolio Management zu den führenden<br />
Dienstleistern auf dem deutschen Markt.<br />
Gleichzeitig greifen <strong>die</strong> Berater aber auch<br />
neue Themen wie Enterprise Service Management,<br />
Enterprise Content Management<br />
und Mobility aus der Gruppe auf<br />
und positionieren <strong>die</strong>se stärker bei ihren<br />
Kunden. Dabei können <strong>die</strong> Berater auf das<br />
Know-how und <strong>die</strong> Erfahrungen der internationalen<br />
Kollegen zurückgreifen. <strong>So</strong><br />
präsentierten sie vor kurzem zum Beispiel<br />
bei einem deutschen Markenhersteller eine<br />
Be<strong>die</strong>nungsanleitung als mobile App. Dies<br />
wäre für <strong>die</strong> Weiterstädter als eigenständige<br />
Einheit nur schwer möglich gewesen bzw.<br />
sie hätten erheblich investieren müssen.<br />
„Im Rückblick war <strong>die</strong> Entscheidung pro<br />
Devoteam goldrichtig“, zieht Hatzipantelis<br />
Bilanz. Seiner Meinung nach gelang es,<br />
sich deutlich besser am Markt aufzustellen.<br />
Auf der Liste stünden neue internationale<br />
Kunden und Projekte, zudem sei das Leistungsangebot<br />
aktueller denn je. Aber auch<br />
auf dem Arbeitsmarkt seien <strong>die</strong> Auswirkungen<br />
zu spüren. Devoteam Danet wächst<br />
wieder und sucht aktuell viele neue Mitarbeiter.<br />
„Diesen können wir eine attraktive<br />
Arbeitsumgebung und soziale Netzwerke<br />
fürs Büro bieten – damit sind wir für High<br />
Potentials attraktiv. Mit neuen, jungen<br />
Mitarbeitern wollen wir noch mehr bewegen.“<br />
<strong>So</strong> wie das bei Devoteam Danet<br />
schon seit drei Jahrzehnten der Fall ist.<br />
Das ist in der IT-Branche eine lange Reise.<br />
IT-BUCH RHEIN-MAIN-NECKAR<br />
Menschen & Märkte 5 9
6 0 veranstaltungen & Kongresse<br />
it&MEdia 2012<br />
<strong>die</strong> neue Fachmesse im darmstadtium geht mit prominenter unterstützung an den start<br />
<strong>die</strong> It& Media wird am<br />
30. Mai 2012 um 9.30 uhr<br />
offiziell eröffnet.<br />
Neben der Messe mit mehr<br />
als 140 Ausstellern auf<br />
rund 2000 Quadratmetern<br />
erwartet <strong>die</strong> Besucher ein<br />
Kongress mit Vorträgen<br />
und Podiumsdiskussionen<br />
sowie ein Live-talk mit<br />
dem Hessischen Rundfunk<br />
hr-iNFo. <strong>die</strong> Messe kostet<br />
12,- Euro Eintritt. Studenten<br />
und Schüler zahlen 4,-Euro.<br />
In Darmstadt, dem Zentrum der deutschen<br />
<strong>So</strong>ftwareindustrie, geht am 30. und 31.<br />
Mai 2012 erstmals <strong>die</strong> neue Fachmesse<br />
„IT&Media“ an den Start. Dort stellen<br />
sich mehr als 140 Unternehmen 3000 erwarteten<br />
Besuchern vor. Die Messe richtet<br />
sich an mittelständische Unternehmen aus<br />
der Region Rhein-Main-Neckar. Im Fokus<br />
stehen aktuelle Fragestellungen zu Cloud<br />
Computing, <strong>So</strong>cial Media, IT-Sicherheit<br />
und mobile Strategien sowie übergreifende<br />
Themen wie der Fachkräftemangel oder<br />
Kostendruck im Mittelstand.<br />
Mit dem neuen Konzept der IT&Media<br />
richten wir uns ganz klar an <strong>die</strong> Entscheider<br />
mittelständischer Unternehmen<br />
aus der Region Rhein-Main-Neckar“, erklärt<br />
Michael Mattis, Geschäftsführer der<br />
AMC24 GmbH & Co. KG und Veranstalter<br />
der IT&Media 2012. „Damit sich <strong>die</strong><br />
IT&Media als Drehscheibe für innovative<br />
IT-Lösungen etablieren wird, arbeiten <strong>die</strong><br />
wichtigsten Partner aus Politik, Wissenschaft<br />
und Wirtschaft in der Region Hand in Hand.“<br />
Als Schirmherrin für <strong>die</strong> regionale Fachmesse<br />
konnte Brigitte Zypries, Bundestagabgeordnete<br />
für den Wahlkreis Darmstadt<br />
und Justizministerin a.D., gewonnen werden.<br />
Sie überzeugte vor allem das neue<br />
Format und <strong>die</strong> Ausrichtung auf kleine Unternehmen.<br />
Auch <strong>die</strong> Stadt Darmstadt steht<br />
hinter der regionalen Messe. „Mit der ersten<br />
IT&Media im darmstadtium zeigt sich,<br />
wie stark und agil <strong>die</strong> IKT-Branche in der<br />
Rhein-Main-Neckar-Region ist. Allen Besuchern<br />
und Ausstellern wünsche ich zwei<br />
gewinnbringende Messe- und Kongresstage“,<br />
so Jochen Partsch, Oberbürgermeister<br />
der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
ProMinEntE untErstützung:<br />
schirMhErrin brigittE zYPriEs,<br />
bundEstagabgEordnEtE Für dEn<br />
WahlKrEis darMstadt, und JochEn<br />
Partsch, obErbürgErMEistEr dEr<br />
WissEnschaFtsstadt darMstadt<br />
Weitere Fürsprecher der IT&Media<br />
sind <strong>die</strong> IHK Darmstadt mit dem Unternehmensnetzwerk<br />
IT FOR WORK, das<br />
<strong>So</strong>ftware-Cluster, der Bundesverband<br />
mittelständische Wirtschaft (BVMW),<br />
<strong>die</strong> Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-<br />
Main und <strong>die</strong> Technische Universität<br />
Darmstadt.<br />
Die klare Ausrichtung sowie der regionale<br />
Bezug der neuen Fachmesse kommen<br />
nicht von ungefähr. Zum Auftakt der neuen<br />
Fachmesse führte der BVMW unter<br />
mittelständischen Unternehmen eine Umfrage<br />
durch. Diese sollte Aufschluss darüber<br />
geben, was sich <strong>die</strong> Unternehmen von<br />
einer neuen Fachmesse versprechen. Eine<br />
regionale Fachmesse wie <strong>die</strong> IT&Media<br />
müsse ein breites und branchenübergreifendes<br />
Themenspektrum abdecken, so der<br />
Tenor der Befragten.<br />
Auf <strong>die</strong>ser Grundlage hat sich der Veranstalter<br />
der IT&Media entschlossen, vor<br />
allem Geschäftsführern, Vorständen, IT-<br />
Entscheidern und -Professionals im Zentrum<br />
der deutschen <strong>So</strong>ftwareindustrie eine<br />
neue Plattform zu bieten, auf der sie sich<br />
schnell und zielgerichtet über neue Lösungen<br />
und Trends in der IT informieren können.<br />
Die IT& Media gibt Antworten auf<br />
aktuelle Fragen zu Cloud Computing, Virtualsierung,<br />
<strong>So</strong>cial Media, IT-Sicherheit<br />
und mobile Strategien. Sie widmet sich<br />
zudem übergreifenden Themen wie dem<br />
Fachkräftemangel oder dem Kostendruck<br />
in den Unternehmen und will Antworten<br />
für <strong>die</strong>se Herausforderungen geben.<br />
Darmstadt und das Thema IT passen<br />
hervorragend zusammen. Der <strong>So</strong>ftware-<br />
Cluster Rhein-Main-Neckar gehört zu<br />
den weltweit leistungsstärksten und größten<br />
IKT-Netzwerken von Herstellern,<br />
Dienstleistern, Forschungs- und Ausbildungseinrichtungen<br />
sowie Anwendern.<br />
Dass mit dem darmstadtium<br />
auch ein passender<br />
Veranstaltungsort gefunden<br />
wurde, der eine gute Infrastruktur<br />
und ein modernes<br />
Umfeld miteinander<br />
vereint, ist ein<br />
gutes Argument für<br />
den Erfolg der neuen<br />
Fachmesse. Der<br />
Messeveranstalter<br />
erwartet rund 3000<br />
Besucher aus der<br />
Region Rhein-Main-<br />
Neckar.<br />
veranstaltungen & Kongresse 6 1<br />
Werben auf und mit der IT&Media<br />
darmstadt. <strong>die</strong> it&Media findet im zentrum<br />
des weltbekannten silicon-valley<br />
Europe statt, dem it-cluster rhein-Mainneckar<br />
statt. auf der Messe wird ein anbieter/anwender<br />
Matching angeboten,<br />
bei dem aussteller direkt auf ihre Kunden<br />
treffen. aber nicht nur dort. unternehmen<br />
können sich in der sonderbeilage zur<br />
it&Media und im <strong>WirtschaftsEcho</strong> direkt<br />
der passenden zielgruppe präsentieren.<br />
auch das redaktionelle umfeld stimmt,<br />
denn das leitthema der nächsten ausgabe<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s dreht sich um <strong>die</strong><br />
Welt der digitalen unternehmen. dazu gibt<br />
es attraktive Kombinations-angebote. Eine<br />
preiswerte Möglichkeit, sich der passenden<br />
zielgruppe in einem optimalen redaktionellen<br />
umfeld zu präsentieren. Mit einer anzeige<br />
und/oder einem artikel über sich und<br />
ihre leistungen machen sie zusätzlich auf<br />
sich aufmerksam und nutzen <strong>die</strong> veranstaltung<br />
optimal.<br />
detaillierte auskunft dazu gibt ihnen gerne:<br />
Herr Michael Mattis – It&Media<br />
telefon 06151/5007354<br />
Fax 06151/9500660<br />
kontakt@itandmedia.de<br />
oder info@amc24.de<br />
Alexander Götz – <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
telefon 06151/387540<br />
Fax 06151/387525<br />
service@wirtschaftsecho.de
6 2 veranstaltungen & Kongresse<br />
FachKräFtEsichErung –<br />
viElE WEgE<br />
stEhEn oFFEn<br />
in südhessen führen viele Wege<br />
zum begehrten ausbildungs- oder<br />
stu<strong>die</strong>nplatz. Einige davon<br />
verknüpfen in vernetzter<br />
Form schulische berufsorientierungsaktivitäten<br />
mit betrieblichen beratungsangeboten.<br />
Mit<br />
hilfe von gütesiegelinitiative,Kompetenzfeststellungsverfahren,<br />
berufswahlpass und olovstrategie<br />
können schulen<br />
und schüler erfolgreich den<br />
übergang in <strong>die</strong> berufs- und<br />
arbeitswelt gestalten.<br />
Zu den besonders nachgefragten und von<br />
den Unternehmerverbänden Südhessen geförderten<br />
und koordinierten Informationsangeboten<br />
gehören <strong>die</strong> Nacht der Ausbildung,<br />
der Ausbildungsinfotag und das<br />
InfoMobil der Metall- und Elektro-Industrie.<br />
Nacht der Ausbildung Darmstadt<br />
nach einer erfolgreichen Pilotveranstaltung im<br />
März 2011, findet am 9. März 2012 von 17 bis<br />
23 uhr <strong>die</strong> zweite nacht der ausbildung statt.<br />
Für <strong>die</strong> nacht der ausbildung öffnen wieder elf<br />
darmstädter unternehmen für interessierte<br />
schülerinnen und schüler sowie deren Familien<br />
und Freunde ihre türen. besucher bekommen<br />
direkt vor ort Einblicke in den ausbildungsalltag<br />
und können sich mit azubis und ausbildern austauschen,<br />
ihre bewerbungsunterlagen checken<br />
lassen oder ein simuliertes bewerbungsgespräch<br />
führen.<br />
Ein kostenloser shuttlebus transportiert <strong>die</strong> besucher<br />
schnell, einfach und sicher zwischen den<br />
unternehmen.<br />
vor dem eigentlichen Event öffnet <strong>die</strong> agentur<br />
für arbeit darmstadt von 14 bis 17 uhr das biz.<br />
vorgestellt werden <strong>die</strong> ausbildungsbezogenen<br />
<strong>die</strong>nstleistungen. auch hier ist ein check der<br />
bewerbungsmappen möglich.<br />
www.nachtderausbildung-darmstadt.de
Ausbildungsinfotag<br />
www.unternehmerverbaende-suedhessen.de<br />
speziell an <strong>die</strong> Jahrgangsstufen 8 und 9 sowie an<br />
oberstufenschüler richtet sich der ausbildungsinfotag,<br />
der alljährlich im berufsschulzentrum<br />
nord in darmstadt stattfindet.<br />
in entspannter atmosphäre treffen <strong>die</strong> schüler<br />
auf ausbilder, Personalverantwortliche und Experten<br />
aus verbänden, betrieben, beruflichen<br />
schulen, Kammern, der agentur für arbeit und<br />
dem bildungswerk der hessischen Wirtschaft.<br />
der Mehrwert für <strong>die</strong> besucher liegt nicht nur<br />
darin, dass sie all ihre Fragen zu den themen<br />
berufswahl, ausbildungssuche, duale stu<strong>die</strong>ngänge,<br />
vollschulische berufsausbildung, anforderungsprofile<br />
oder bewerbungsverfahren stellen<br />
können, sondern auch darin, dass sie bereits früh<br />
Kontakt zu unternehmensvertretern und bewerbungsfachleuten<br />
knüpfen können. <strong>die</strong>s hilft, <strong>die</strong><br />
chancen für einen erfolgreichen berufseinstieg<br />
zu verbessern. der ausbildungs infotag findet<br />
am 23. März 2012 von 9 bis 14 uhr bereits zum<br />
14. Mal statt und ist eine Kooperation der Wissenschaftsstadt<br />
darmstadt, des landkreises<br />
darmstadt-<strong>die</strong>burg, des staatlichen schulamts<br />
und der vereinigung der hessischen unternehmerverbände<br />
(vhu), geschäftsstelle darmstadt<br />
und südhessen.<br />
auch <strong>die</strong> bergstraße verfügt über einen eigenen<br />
ausbildungsinfotag, der in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
am 7. november in der heinrich-Metzendorfschule<br />
in bensheim stattfindet.<br />
InfoMobil<br />
der Metall- und Elektro-Industrie<br />
als bindeglied zwischen schule und Wirtschaft<br />
ist das infoMobil der Metall- und Elektro-industrie<br />
seit 1988 bundesweit auf tour und stellt<br />
deutschlands größten industriezweig in seiner<br />
ganzen (ausbildungs-)vielfalt vor. das infoMobil<br />
richtet sich nicht nur an schüler, auch lehrkräfte<br />
profitieren von der 18 Meter langen berufsinformationsquelle,<br />
<strong>die</strong> oftmals den ersten Kontakt<br />
zur branche und ihren berufen darstellt.<br />
zur modernen ausstattung gehören elektronische<br />
arbeitsplätze, computergesteuerte Werkzeugmaschinen,<br />
ein Multimedia-terminal und<br />
eine ausbildungsinfothek. zudem geben Experten<br />
wertvolle tipps für <strong>die</strong> berufswahl. <strong>die</strong><br />
„längste berufsberatung der Welt“ macht spaß,<br />
und hilft schülern aus 8. und 9. Klassen ihr<br />
Wissen über ausbildungsberufe zu erweitern<br />
und <strong>die</strong> richtige berufswahl zu treffen.<br />
<strong>die</strong> bezirksgruppe darmstadt und südhessen<br />
von hEssEnMEtall schickt das infoMobil alljährlich<br />
an südhessische schulen aller schulformen.<br />
das M+E–infoMobil ist außerdem bei<br />
den hochschul- und berufsinformationstagen<br />
(hobit), den ausbildungsinfotagen und der nacht<br />
der ausbildung in der region im Einsatz.<br />
Vielfältiges Engagement<br />
<strong>die</strong> unternehmerverbände südhessen engagieren<br />
sich seit Jahren im bereich ausbildung<br />
und studium und arbeiten intensiv mit unternehmen,<br />
schulen und hochschulen aus der<br />
region zusammen. <strong>die</strong> herangehensweise ist<br />
dabei vielfältig und reicht von berufsmessen wie<br />
den hochschul- und berufsinformationstagen<br />
(hobit), dem infotag, <strong>die</strong> nacht der ausbildung<br />
und dem girls‘ day bis hin zu rollenden berufsberatungen<br />
wie dem infoMobil der Metall- und<br />
Elektro-industrie und dem azubimobil.<br />
Mit dem 2011 gegründeten arbeitskreis hochschule-Wirtschaft<br />
bietet der verband eine Plattform<br />
des austauschs zwischen hochschulen,<br />
Wirtschaft, stu<strong>die</strong>nabsolventen und betrieblichen<br />
Fachabteilungen. durch betriebsexkursionen,<br />
Wissens- und technologietransfer sowie Praktika<br />
und stu<strong>die</strong>narbeiten werden neue zugänge<br />
zu arbeitsstellen geschaffen und effizient <strong>die</strong><br />
südhessische Fachkräfteförderung unterstützt.<br />
auch im World Wide Web sind <strong>die</strong> unternehmerverbände<br />
südhessen aktiv. neben der<br />
ausbildungsinfothek, <strong>die</strong> ausbildungs- und<br />
Praktikumsplätze sowie Plätze für duale stu<strong>die</strong>ngänge<br />
südhessischer unternehmen aufzeigt<br />
und berufs profile vorstellt, werden auch auf<br />
der Facebookseite „sprungbrett südhessen“ <strong>die</strong><br />
themen ausbildung und duales studium aktiv<br />
behandelt.
6 4 veranstaltungen & Kongresse<br />
WEttbEWErb<br />
<strong>die</strong> arbeitskreise schulEWirtschaFt südhessen und das <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
wollen schülerzeitungsredakteure fordern und fördern<br />
dAS ZIEL<br />
Aufgabe des Wettbewerbs ist <strong>die</strong> Nachberichterstattung<br />
zur Nacht der Ausbildung<br />
2012.<br />
Hierzu soll ein zweiseitiger Bericht für<br />
das <strong>WirtschaftsEcho</strong> verfasst werden, der<br />
maximal 8.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen)<br />
enthält und durch vier bis fünf Bilder<br />
visualisiert wird.<br />
dER INHALt<br />
Wie der Artikel verfasst und geschrieben<br />
wird, das bleibt der Kreativität der Schülerzeitungsredakteure<br />
überlassen. Wichtig<br />
ist, dass <strong>die</strong> Zeichenzahl eingehalten wird<br />
und es dazu aussagekräftige Bilder gibt.<br />
Die Artikel können als Einzelarbeit oder<br />
auch im Team erstellt werden.<br />
dIE uMSEtZuNG<br />
Die zweite Nacht der Ausbildung in Darmstadt<br />
findet am 9. März 2012 in zahlreichen<br />
Darmstädter Betrieben statt (mehr Infos<br />
unter www.nachtderausbildung-darmstadt.<br />
de). Danach haben <strong>die</strong> Teilnehmer rund<br />
zwei Wochen Zeit, um bis zum 22.3.2012<br />
den Bericht zu verfassen. In der zweiten<br />
Ausgabe des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s (Erscheinungstermin<br />
ist der 19. April 2012) werden<br />
<strong>die</strong> Preisträger vorgestellt und der Bericht<br />
der Gewinnerschule veröffentlicht.<br />
dIE PREISE<br />
Belohnt wird <strong>die</strong> Schülerzeitunsgredaktion<br />
der Siegerschule mit einem Laptop<br />
und dem Layout-Programm QuarkXPress<br />
(Einzelplatzlizenz). Auch für <strong>die</strong> Plätze<br />
Interessenten können<br />
sich für den Wettbewerb<br />
bei den Arbeitskreisen<br />
SCHuLEWIRtSCHAFt<br />
Südhessen schriftlich<br />
anmelden unter:<br />
unternehmerverbände<br />
Südhessen<br />
Presse- und<br />
öffentlichkeitsarbeit<br />
Postfach 11 01 64<br />
64216 darmstadt<br />
klehmann@vhu.de<br />
Anmeldeschluss:<br />
5. März 2012<br />
Abgabetermin:<br />
22. März 2012<br />
2 und 3 wird es attraktive Preise geben.<br />
Neben den Preisen bietet <strong>die</strong> ECHO Kreativplanung<br />
als Verlag und Herausgeber des<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong>s einen Workshop an, in<br />
dem Schülerzeitungsredakteure (aber auch<br />
alle anderen interessierten Schüler) Tipps<br />
und Ratschläge (vom Verfassen eines Textes<br />
bis hin zur Vermarktung eines Titels)<br />
zur Zeitungsproduktion erhalten. Datum<br />
und Veranstaltungsort werden zu einem<br />
späteren Zeitpunkt bekanntgegeben.<br />
Eine fachkundige Jury wird <strong>die</strong> eingereichten<br />
Arbeiten bewerten. Die Ergebnisse<br />
dürfen vom <strong>WirtschaftsEcho</strong> und den<br />
Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT<br />
Südhessen redaktionell verwendet werden.<br />
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
LEBEN<br />
veranstaltungen & Kongresse 6 5<br />
01.04. Innenstadt Darmstadt „Darmstädter Frühling“ – verkaufsoffener <strong>So</strong>nntag von 13 – 19 Uhr<br />
KuNSt & KuLtuR<br />
29.01. bis 29.04. Kunsthalle Darmstadt SCHLACHTPUNK – Malerei der Achtziger Jahre<br />
11.03. darmstadtium Kikeriki-Theater „Der Deppenkaiser“ zugunsten „Echo hilft“<br />
31.03. und 01.04. darmstadtium 8. Weitsicht, Multivisions-Festival<br />
06.04. darmstadtium Konzertchor Darmstadt, Karfreitagskonzert<br />
SPoRt<br />
29.02. bis 11.03. Chiemgau Arena, Ruhpolding Biathlon Weltmeisterschaften<br />
29.02. Weser Stadion, Bremen Fußball-Länderspiel: Deutschland – Frankreich<br />
03.03. bis 04.03. Ofterschwang, Deutschland Ski Alpin Weltcup Frauen, Riesenslalom und Slalom<br />
04.03. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – 1.FC Saarbrücken<br />
17.03. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – FC Heidenheim<br />
25.03. bis 01.04. Westfalenhalle, Dortmund Tischtennis-Weltmeisterschaft für Mannschaften<br />
31.03. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – SpVgg. Unterhaching<br />
05.04. bis 08.04. National Golf Club Golf, Augusta/USA The Masters<br />
11.04. Stadion am Böllenfalltor, Darmstadt Fußball 3. Liga: SV Darmstadt 98 – RW Oberhausen<br />
MESSEN<br />
da lohnt Ein bEsuch<br />
unser veranstaltungskalender zeigt eine auswahl an<br />
interessanten terminen bis zum Erscheinen der nächsten ausgabe<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s am 19. april 2012:<br />
01.03. darmstadtium Mauerwerkstage 2012 von Wienerberger:<br />
Zukunftssichere Konzepte für <strong>die</strong> Gebäudeplanung mit Ziegelmauerwerk<br />
10.03. bis 11.03. darmstadtium Silberne Rose 2012, Deutscher Fachverband der Floristen<br />
06.03. bis 10.03. CeBIT, Hannover Die CeBIT ist das weltweit wichtigste und internationalste Ereignis der<br />
digitalen Wirtschaft.<br />
07.03. bis 11.03. ITB, Berlin Die Weltleitmesse des Tourismus präsentiert auf 160 000 m² neue Trends<br />
auf dem Reisemarkt von mehr als 11 000 Aussteller aus rund 180 Ländern.<br />
03.04. bis 05.04. eCarTec, Paris Auf dem Messegelände Porte de Versailles zeigen rund 400 Aussteller ihre<br />
Innovationen und Zukunftsvisionen zur Elektromobilität.<br />
Die Termine stellen nur eine Auswahl der Veranstaltungen im Zeitraum März und April 2012 dar.<br />
Haben wir einen wichtigen Termin verpasst?<br />
Senden Sie uns einen Hinweis auf Ihr Event unter service@wirtschaftsecho.de
EruFlichEr ErFolg<br />
ist ErlErnbar<br />
hochkarätige Experten referieren bei der Echo-akademie<br />
Die Echo-Akademie holt seit Mai 2009<br />
wertvolles Wissen der besten Referenten<br />
Deutschlands nach Darmstadt. Am 7. Mai<br />
2012 starten <strong>die</strong> neuen hochkarätigen Vortragsabende<br />
für kreative Kopfarbeit, effektives<br />
und effizientes Arbeiten.<br />
Fachwissen allein reicht heute nicht mehr<br />
aus, um sich seinen Arbeitsplatz zu sichern,<br />
sich im Wettbewerb durchzusetzen<br />
und letztlich erfolgreich zu sein. Es sind<br />
vor allen <strong>die</strong> soziale, kommunikative und<br />
methodische Kompetenz – <strong>die</strong> so genannten<br />
<strong>So</strong>ft Skills – <strong>die</strong> stärken und ein gutes<br />
Gefühl geben. Diese Schlüsselqualifikationen<br />
bringt <strong>die</strong> Echo-Akademie in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kooperationspartner<br />
Sprecherhaus auf <strong>die</strong> Bühne: Dabei werden<br />
<strong>die</strong> Themen unterhaltsam und konzentriert<br />
vermittelt. Das Besondere dabei ist, dass<br />
<strong>die</strong> wichtigen Impulse von den Experten in<br />
jeweils 90 Minuten komprimiert vorgetragen<br />
werden. Das spart Arbeitszeitenausfall<br />
und teure Seminarkosten.<br />
AuS ECHo KoMPEtENZFoRuM<br />
SÜdHESSEN WIRd dIE<br />
ECHo BuSINESS-AKAdEMIE<br />
In der Rubrik „Business + Erfolg“ wird<br />
mit der ECHO Business-Akademie eine<br />
Fortsetzung der erfolgreichen Vortragsreihe<br />
„ECHO Kompetenzforum Südhessen<br />
2011“ geboten. An acht Abenden finden<br />
<strong>die</strong> Vorträge in entspannter Atmosphäre im<br />
Jagdschloss Kranichstein statt.<br />
„Die Echo Zeitungen bieten allen, <strong>die</strong> ihren<br />
beruflichen und privaten Erfolg nicht<br />
dem Zufall überlassen, ein exklusives<br />
Veranstaltungsprogramm. Komprimiertes<br />
Seminarwissen verpackt in unterhaltsame<br />
Abendvorträge“, betont Verleger Dr. Hans-<br />
Peter Bach. Mit den umfassenden Angeboten<br />
der hervorragenden Referenten kann<br />
jeder sein persönliches Fachwissen, seine<br />
Kompetenz erweitern und vertiefen, um<br />
sich so einen Vorsprung im Verdrängungswettbewerb<br />
zu sichern.<br />
7. MAI 2012<br />
SIEGER WERdEN NICHt GEBoREN, <strong>So</strong>NdERN GEMACHt<br />
Martin Limbeck<br />
Bestsellerautor und trainer des Jahres<br />
„langFristig übErholt dEr FlEissigE iMMEr das talEnt!“<br />
<strong>die</strong> dna der champions hat fünf gene: spaß, optimismus, klare ziele, Persönlichkeit<br />
und der Wille zur selbstentwicklung. nur mit der richtigen Einstellung werden wir<br />
dauerhaft zu gewinnern. Kunden kaufen nur von siegern! der zweifache trainer des<br />
Jahres begeistert und motiviert mit praxisnahen strategien.<br />
4. JuNI 2012<br />
dIE HoHE KuNSt dER KAuFVERFÜHRuNG<br />
Business+Erfolg<br />
dr. Hans-Georg Häusel<br />
Bestsellerautor und Experte für Marketing<br />
„MarKEn, ProduKtE odEr sErvicEs, diE KEinE EMotionEn auslÖsEn,<br />
sind Für das gEhirn WErtlos.“<br />
Wertsteigerung von Produkten, Marken und <strong>die</strong>nstleistungen ist nur über Emotionalisierung<br />
möglich. spannend stellt dr. hans-georg häusel <strong>die</strong> neuesten Erkenntnisse der<br />
gehirnforschung für Marketing und verkauf vor und zeigt anhand vieler Fallbeispiele,<br />
was zu beachten ist, wenn man einen logenplatz im gehirn des Kunden besetzen will.<br />
20. AuGuSt 2012<br />
REVoLutIoN 2.0 – WIE CoMPutER uNd INtERNEt uNS<br />
VERäNdERN<br />
Prof. dr. Ewald Wessling<br />
Professor für Neue Kommunikationsformen an der Hochschule Hannover<br />
„das intErnEt braucht siE nicht. siE brauchEn das intErnEt.“<br />
der digitale Wandel trifft jeden: <strong>die</strong> Frage ist nur wann, wie stark und mit welchen<br />
Konsequenzen. Prof. dr. Ewald Wessling stellt begeisternd dar, was uns alle<br />
bewegt, wie wir den überblick behalten, was aktuell trend ist und warum wir von den<br />
„digital natives“ lernen müssen.
10. SEPtEMBER 2012<br />
<strong>So</strong>uVERäNES VERHALtEN IN SCHWIERIGEN GESPRäCHEN<br />
Michael Rossié<br />
Schauspieler, Experte für <strong>die</strong> nonverbale und paraverbale Kommunikation<br />
„WEr an MEnschEn hEruMschnitzt, Macht siE KlEinEr. WEr ihnEn EtWas<br />
zEigt, ÖFFnEt ihnEn nEuE MÖglichKEitEn.“<br />
Keine angst vor plötzlichen angriffen, unfairer Kritik, endlosen diskussionen<br />
und guten ratschlägen. Michael rossié zeigt ihnen, wie sie Konflikte ansprechen,<br />
bedürfnisse erkennen und gemeinsame lösungen finden.<br />
1. oKtoBER 2012<br />
BuSINESSÜBERFLIEGER IM INtERNEt – dIGItALER<br />
ERFoLG<br />
Edgar K. Geffroy<br />
unternehmer, Bestseller-Autor, trendbrecher<br />
„JEtzt ist diE bEstE zEit. Es ist ihrE zEit.<br />
diE WElt ist auF dEr suchE nach businEssübErFliEgErn iM intErnEt.“<br />
Erfahren sie, wie sie als Mensch zur Marke werden und was sie tun müssen,<br />
wenn sie schließlich ein business überflieger sind. Wandeln sie ihre idee in ihr<br />
online-geschäft und somit in ihre finanzielle Freiheit um.<br />
29. oKtoBER 2012<br />
AuSWEItuNG dER KoNSuMZoNE © – WIE MARKEtING<br />
uNSER LEBEN BEStIMMt<br />
Prof. dr. Christian Blümelhuber<br />
Professor für Euromarketing der Freien universität Brüssel<br />
„Was trEibt vErFührEr, stratEgEn und bastlEr an?<br />
diE drittE idEE iM MarKEting.“<br />
sie werden entdecken, welcher starke antrieb sie, ihre Marke und ihre Kunden<br />
zum Erfolg führen kann. der anerkannte Wissenschaftler liefert auf unterhaltsame,<br />
sympathische art anwendungsorientierte Konzepte auf dem Fundament<br />
wissenschaftlicher Erkenntnisse.<br />
26. NoVEMBER 2012<br />
RESPEKt! - WIE SIE BEKoMMEN, WAS SIE WoLLEN<br />
tom Schmitt<br />
Experte für Status-Intelligenz ®<br />
„status-artistEn stEllEn sich auF Führung Ein.“<br />
Es gibt Personen, <strong>die</strong> reißen innerhalb weniger augenblicke jedes gespräch an sich.<br />
andere werden ständig unterbrochen. Wie werden sie zum gewinner in <strong>die</strong>sem<br />
statusspiel? tom schmitt zeigt <strong>die</strong> auswirkungen von status und erklärt, wie sie<br />
mit status-intelligenz ® den eigenen status bewusst und authentisch verändern<br />
können.<br />
17. dEZEMBER 2012<br />
<strong>So</strong>CIAL MEdIA KNIGGE – <strong>So</strong>uVERäN BEI<br />
FACEBooK & Co.<br />
Rainer Wälde<br />
deutschlands Knigge-Experte Nr. 1<br />
„Wir WErdEn als original gEborEn und sollEn originEll lEbEn.“<br />
700 Millionen Menschen nutzen Facebook für ihre tägliche Kommunikation. doch<br />
<strong>die</strong> fließenden übergänge zwischen beruflich und privat überfordern. rainer Wälde<br />
beschäftigt sich intensiv mit den sozialen netzwerken und ihren grenzen.<br />
Für den deutschen Knigge rat hat er einen „social Media Knigge“ entwickelt.<br />
veranstaltungen & Kongresse 6 7<br />
LEBENSLANGES LERNEN KANN <strong>So</strong><br />
EINFACH SEIN<br />
Neben der ECHO Business-Akademie gibt<br />
es noch weitere interessante Abendseminare.<br />
In der Rubrik „Frauen“ findet <strong>die</strong> Vortragsreihe<br />
„ECHO Frauen-Akademie“ statt und<br />
beschäftigt sich ab September mit den<br />
Themen Stressstabilität und Lebensglück,<br />
Rhetorik und Kommunikationsstärke sowie<br />
Persönlichkeit und Durchsetzungskraft.<br />
Ein weiteres Highlight ist <strong>die</strong> Reihe<br />
„ECHO Specials + Highlights“. Im November<br />
und Dezember zeigen Top Referenten<br />
im Duett neue Perspektiven<br />
und mutige Lösungen jenseits des Mainstreams<br />
auf, außerdem stehen Querdenken<br />
und Selbstverwirklichung im Mittelpunkt.<br />
Themen wie Weinseminare, Whisky-Dinner<br />
und Flirt + Cook sind ebenfalls in <strong>die</strong>ser<br />
Rubrik zu finden.<br />
Körper und Geist in Einklang zu bringen<br />
ist <strong>die</strong> Zielsetzung der Reihe „ECHO Gesundheits-Akademie“<br />
in der Rubrik „Gesundheit<br />
+ Geist“. Die Vorträge beginnen<br />
ab Mai zu den Themen Lebenskraft &<br />
Vitalität, Ernährung, persönliche Bestleistung<br />
und Stressmanagement.<br />
Das hochwertige Angebot der Echo-Akademie<br />
wird in <strong>die</strong>sem Jahr ergänzt durch<br />
<strong>die</strong> vierteilige Schülerreihe „ECHO Kinder-Akademie“<br />
der Rubrik „Kinder + Jugend“.<br />
Vermittelt werden Lerntechniken,<br />
Lernmethoden und Lernwerkzeug sowie<br />
Lernmotivation.<br />
Jeden einzelnen Vortrag der Seminarreihe<br />
ECHO Business-Akademie können Teilnehmer<br />
ab 60 Euro buchen. Je nach Anzahl<br />
der Tickets sind <strong>die</strong> weiteren Preise<br />
gestaffelt. Inhaber der Echo-AboCard und<br />
Kunden der Volksbank Darmstadt • Kreis<br />
Bergstraße erhalten beim Ticketkauf generell<br />
einen Bonus von zehn Prozent.<br />
Nähere Informationen und Anmeldungen<br />
sind telefonisch unter 02542/8070730, online<br />
auf echo-akademie.de und sprecherhaus.de<br />
oder im Kundencenter City-Echo,<br />
Luisenstraße 10 und im Kundencenter Me<strong>die</strong>nhaus,<br />
Holzhofallee 25 – 31 in Darmstadt<br />
möglich. Die Termine der Rubriken<br />
Frauen, Specials + Highlights, Gesundheit<br />
+ Geist und Kinder + Jugend werden noch<br />
auf echo-akademie.de und auf sprecherhaus.de<br />
bekannt gegeben.
6 8 in eigener sache<br />
Benoit defranoux<br />
Man Muss das rad<br />
nicht nEu ErFindEn…<br />
…man sollte sich nur kontinuierlich weiterentwickeln<br />
deshalb wurde für das neue <strong>WirtschaftsEcho</strong> ein klares Magazin-Layout<br />
konzipiert und eine neue Website entwickelt.<br />
Erste Einblicke in das neue Konzept erhielten etwa 50 geladen Kunden<br />
beim Neujahrsempfang am 19. Januar im Alten Schalthaus. Die Macher<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s präsentierten vorab <strong>die</strong> wesentlichen Verbesserungen<br />
und freuten sich über <strong>die</strong> positive Resonanz ihrer Gäste.<br />
Die neue Optik, der konsequente Schritt zum Hochglanz-Magazin<br />
und das hochwertige Papier wurden ebenso begrüßt, wie<br />
<strong>die</strong> neuen Präsentationsmöglichkeiten in Kombination<br />
mit dem aktualisierten Online-Auftritt von<br />
www.wirtschaftsecho.de<br />
Den passenden Rahmen für <strong>die</strong> Preview trug Benoit<br />
Defranoux bei. Der Export-Manager von der Loire<br />
vermittelte einen interessanten Einblick in Frankreichs<br />
Wein-Business. Unter dem Motto „Muss es Champagner<br />
sein?“ kredenzente er eine Auswahl exzellenter Weine.<br />
Fotos: thomas Häfner
Hans-Werner Mayer, Chefredakteur <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
»das nEuE WirtschaFtsEcho stEht Für<br />
WirtschaFtsbErichtErstattung Mit<br />
loKalEM bEzug, bEhält dabEi diE MärKtE<br />
iM blicK und zEigt übEr rEgionalE<br />
EntWicKlungEn auF, diE Für diE<br />
MEtroPolrEgion rhEin-Main von<br />
bEdEutung sind. Es ist Ein MarKtPlatz<br />
Für untErnEhMEn und diEnstlEistEr,<br />
institutionEn und vErbändE und allE,<br />
diE sich Für WirtschaFtsFragEn<br />
intErEssiErEn.«<br />
Alexander Götz und Alla Falk, <strong>WirtschaftsEcho</strong><br />
Wirtschafts Echo<br />
DIALOGMAGAZIN FÜR DIE REGIONALE WIRTSCHAFT<br />
dialogMagazin Für diE rEgionalE WirtschaFt
7 0 veranstaltungen & Kongresse<br />
WirtschaFtsEcho Mit<br />
nEuEr WEbsitE<br />
relaunch schafft neue services<br />
und interessante Mehrwerte<br />
Mit dem Erscheinungstag der ersten Ausgabe<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s 2012 öffnet<br />
sich der Vorhang unserer neuen Website,<br />
<strong>die</strong> in Zusammenarbeit mit der Agentur<br />
„electronic minds“ völlig neu konzipiert<br />
wurde. Sie ergänzt <strong>die</strong> regionalen Wirtschaftsinformationen<br />
mit einigen neuen<br />
Service-Funktionen. Täglich aktuelle Unternehmensmeldungen<br />
informieren ab sofort<br />
<strong>die</strong> User unseres Portals und schaffen<br />
so ein digitales Spiegelbild der wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten der Region.<br />
das neue Web-Portal des<br />
<strong>WirtschaftsEcho</strong>s ist inspiriert<br />
vom Print-Magazin.<br />
Dessen Optik wurde auf das<br />
Medium Web übertragen.<br />
Es hat ein klares, prägnantes<br />
Er scheinungsbild und<br />
erfreut <strong>die</strong> User durch eine<br />
unkonventionelle, raffinierte<br />
Navigation. Auch von<br />
unter wegs ist das Lesen<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s dank<br />
iPad-Kompatibilität kein<br />
Problem.<br />
Für unsere Kunden bieten<br />
sich – besonders zwischen den Erscheinungsterminen<br />
der Print-Ausgaben – vielfältige<br />
Kommunikationsmöglichkeiten.<br />
Sie können Pressemitteilungen, Personalanzeigen<br />
und Firmeninformationen völlig<br />
unkompliziert direkt vom Schreibtisch aus<br />
auf der Website des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s veröffentlichen.<br />
Ein Portrait des eigenen Unternehmens<br />
mit einer genauen Übersicht der Produkte<br />
und Dienstleistungen interessiert Leser,<br />
aber auch andere Kunden aus dem <strong>WirtschaftsEcho</strong>-Netzwerk.<br />
Der neu geschaffene<br />
Stellenmarkt bietet eine zusätzliche<br />
Quelle, begehrte Fachkräfte auf sich aufmerksam<br />
zu machen.<br />
„Wir wollen mit den neuen Services <strong>die</strong><br />
Werthaltigkeit einer Kundenbeziehung<br />
mit dem <strong>WirtschaftsEcho</strong> weiter verbessern.<br />
Auf <strong>die</strong>sem Wege hoffen wir, dass<br />
Kunden untereinander ihre geschäftlichen<br />
Kontakte vertiefen, aber auch unsere Leser<br />
bei ihren Einkäufen und Investitionsentscheidungen<br />
noch stärker als bisher Unternehmen<br />
in Erwägung ziehen, <strong>die</strong> sich<br />
in und auf unserem Medium präsentieren“,<br />
so Alexander Götz, Objektleiter des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s.<br />
Die neuen Angebote verbinden Print und<br />
Online sowie <strong>die</strong> Dialogforen des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s<br />
sinnvoll miteinander und bieten<br />
so eine adäquate Plattformen für zielführende<br />
Unternehmenskommunikation.<br />
Der persönliche Kontakt ist durch einen<br />
Internetauftritt natürlich nicht zu ersetzen,<br />
allerdings findet man hier sehr schnell den<br />
richtigen Ansprechpartner. Wer sich worum<br />
kümmert zeigt <strong>die</strong> Seite »Kontakt«,<br />
hier stehen Telefonnummern und E-Mail-<br />
Adressen von Ansprechpartnern des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s.<br />
Nähere Informationen über <strong>die</strong> Angebote<br />
und Nutzungsmöglichkeiten unter telefon<br />
06151 / 387540.<br />
www.wirtschaftsecho.de
Es Muss nicht iMMEr<br />
chaMPagnEr sEin<br />
benoit defranoux präsentiert<br />
schaumwein von bouvet<br />
ladubay beim neujahrsempfang<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s<br />
Alleine sein charmanter französischer<br />
Akzent ist es wert, den Ausführungen von<br />
Benoit Defranoux zu folgen. Der Exportmanager<br />
mit Wohnsitz in Berlin, hat nicht<br />
unerheblichen Einfluss auf den Erfolg<br />
des Sekterzeugers Bouvet-Ladubay in<br />
Deutschland. Und auch am Neujahrsempfang<br />
präsentiert er <strong>die</strong> Produkte von der<br />
Loire mit viel Hingabe und Fachwissen.<br />
Bouvet-Ladubay, nach seiner Gründung<br />
Inbegriff für Lebenslust und Luxus,<br />
wurde nach schwierigen Zeiten und<br />
Jahren der Stagnation 1974 vom Champagnerhaus<br />
Taittinger übernommen. Im Juli<br />
2006 erwarb das indische Unternehmen<br />
United Breweries den traditionsreichen<br />
Schaumweinproduzenten und Bouvet-<br />
Ladubay investierte gut sechs Millionen<br />
Euro in neue Kellertechnik und Gebäude,<br />
setzte auf Wachstum, Expansion und neue<br />
Produkte.<br />
Dazu zählt auch das Gemeinschaftsprojekt<br />
mit dem französischen Schauspieler<br />
und Genussmenschen Gérard Depar<strong>die</strong>u.<br />
Gemeinsam haben sie einen trockenen<br />
Schaumwein kreiert: „Taille Princesse de<br />
Gérard Depar<strong>die</strong>u by Bouvet-Ladubay“,<br />
ein aus den Rebsorten Chenin Blanc<br />
und Chardonnay gekelterter trockener<br />
Schaumwein.<br />
Bouvet-Ladubay verkauft nicht nur <strong>die</strong><br />
meisten AOC Crémant de Loire weltweit,<br />
sondern ist auch größter Exporteur von<br />
Schaumweinen der Loire allgemein. Das<br />
Gut gilt zweifellos als einer der renommiertesten<br />
Erzeuger von Brut-Weinen,<br />
produziert werden heute gut 4,5 Millionen<br />
Flaschen pro Jahr, wovon alleine eine Million<br />
nach Deutschland exportiert werden.<br />
Ein paar <strong>die</strong>ser Flaschen können Sie auch<br />
in Darmstadt verkosten und erwerben. Genauer<br />
in Karl ‚Eiseles Weinschmecker‘<br />
in der Dieburger Straße. Der Gastronom<br />
ist für Darmstadts Weinkenner kein Unbekannter,<br />
denn vor mehr als 20 Jahren<br />
begeisterte er <strong>die</strong> Gourmets erstmals mit<br />
seinem Restaurant „Weinmichel“, und seit<br />
einiger Zeit existiert in der Dieburger Straße<br />
<strong>die</strong> „Weinbar, Bistro, Vinothek“, das<br />
jüngste Lokal des Gastronomen.<br />
Der Weinkäufer bekommt auf Wunsch<br />
eine Kleinigkeit zu essen, und wenn der<br />
Restaurantgast Wein kaufen möchte, wird<br />
man ihm das auch nicht verweigern. Das<br />
Schönste an <strong>die</strong>sem Lokal ist <strong>die</strong> Vielzahl<br />
der Möglichkeiten – lassen Sie sich von<br />
Karl Eisele zu einer ganz persönlichen<br />
Weinreise entführen. Nicht nur an <strong>die</strong><br />
Loire. Aber natürlich auch dorthin.<br />
veranstaltungen & Kongresse 7 1<br />
Eiseles Weinschmecker<br />
<strong>die</strong>burger Straße 19<br />
64287 darmstadt<br />
telefon 06151 / 6040456 · Fax 9586675<br />
info@weinschmecker.de
Foto: iStockphoto/thinkstock<br />
7 2 geld & Finanzen<br />
Einst bEliEbt –<br />
JEtzt uMzocKt<br />
solar-aktien werden zu zocker-Papieren<br />
von Bruno Hidding<br />
allEin iM dEzEMbEr 2011 liEFErtEn diE bEstEhEndEn<br />
PhotovoltaiK-anlagEn auF hausdächErn übEr 3000<br />
MEgaWatt stroM. diEs EntsPricht bEi vollEr auslastung<br />
dEr lEistung von drEi KErnKraFtWErKEn.<br />
Es liegt nicht an den Förderkürzungen,<br />
es liegt an China – Dort landet das Fördergeld<br />
– Immer preiswertere Module unterlaufen<br />
<strong>die</strong> Förderkürzung – <strong>So</strong>larwerte<br />
rutschen vom Börsenstar in <strong>die</strong> Insolvenz<br />
Wer nur einen schnellen Blick auf <strong>die</strong><br />
Kursentwicklung der deutschen <strong>So</strong>larwerte<br />
im Jahr 2011 wirft, dem tränen<br />
<strong>die</strong> Augen und er atmet auf, wenn er nicht<br />
dabei war. Und bei einem zweiten schnellen<br />
Blick auf <strong>die</strong> Explosion der Anzahl<br />
an Photovoltaik-Anlagen auf den Haus-<br />
dächern – allein über 3000 Megawatt im<br />
Dezember 2011 – schlägt das Erstaunen<br />
in Unverständnis um. Denn <strong>die</strong>se 3000<br />
MW entsprechen bei voller Auslastung der<br />
Leistung von drei Kernkraftwerken. Aber<br />
auch dafür gibt es Erklärungen. Zum einen<br />
<strong>die</strong> per Januar 2012 angekündigte Kürzung<br />
der Förderung um 15 Prozent auf 24,43<br />
Cent je Kilowattstunde. Da wollten viele<br />
Hausbesitzer noch schnell dabei sein.<br />
Zum anderen, und der Effekt sollte noch<br />
stärker und nachhaltiger sein, <strong>die</strong> Tatsache,<br />
dass <strong>die</strong> <strong>So</strong>lar-Module ständig billiger
<strong>So</strong>LARAKtIEN<br />
– Kurse in Euro –<br />
geworden sind. Und zwar so stark, dass<br />
nach Meinung von Experten auch <strong>die</strong> per<br />
Jahresmitte 2012 geplante weitere Förderkürzung<br />
um 15 Prozent den Trend nicht<br />
stoppen wird. Denn <strong>die</strong> Förderkürzungen<br />
werden durch den Preisverfall in der Kalkulation<br />
der Bürger mehr als ausgeglichen.<br />
„Dieser Effekt konterkariert das Ziel des<br />
Gesetzgebers, <strong>die</strong> Kosten der Förderung<br />
der <strong>So</strong>larenergie wirksam zu begrenzen“,<br />
wird dazu der Präsident der Netzagentur,<br />
Matthias Kurth, zitiert. Und er kann Tacheles<br />
reden, zumal er aus parteipolitischen<br />
Gründen in <strong>die</strong>sem Februar abgelöst werden<br />
soll.<br />
<strong>So</strong>LAR-ModuLE Zu 80 PRoZENt<br />
AuS CHINA<br />
Fragt sich nur, aber <strong>die</strong>se Frage beantwortet<br />
sich eigentlich schon von selbst,<br />
wodurch <strong>die</strong>se Verbilligung der <strong>So</strong>lar-<br />
Module zustande kommt: China. Was zu<br />
befürchten war, trat also ein; Bis zu 80<br />
Prozent der Module, so schätzen Experten,<br />
kommen inzwischen aus China. Und <strong>die</strong>se<br />
im Strompreis weitergegebene Förderung<br />
nimmt im Volumen damit ständig zu; auch<br />
für den stromverbrauchenden Hartz-IV-<br />
Empfänger, wie ein Kollege kürzlich bissig<br />
formulierte.<br />
All <strong>die</strong>s hat <strong>die</strong> Börsenlieblinge der vergangenen<br />
Jahre, <strong>die</strong> <strong>So</strong>lar-Aktien, je nach<br />
ihrer Konstruktion, Ausrichtung und Qualität<br />
des Managements, stark getroffen.<br />
Haben <strong>die</strong> Unternehmen geschlafen und<br />
sich nicht rechtzeitig auf <strong>die</strong>se neue Konkurrenz<br />
aus Fernost eingestellt? „Jein“,<br />
meinen viele Experten. <strong>So</strong>ll heißen, dass<br />
einige <strong>So</strong>lar-Unternehmen sich offensichtlich<br />
zu lange darauf verlassen haben, dass<br />
das Geschäft vor dem Hintergrund der<br />
saftigen Subventionen immer so weiter<br />
läuft. Inzwischen profitieren in immer<br />
stärkerem Ausmaß <strong>die</strong> Chinesen von der<br />
staatlichen deutschen Förderung; wozu<br />
beiträgt, dass deren noch vor Jahren belächelte<br />
Produktqualität sich deutlich gemausert<br />
hat.<br />
geld & Finanzen 7 3<br />
Gesellschaft Ende 2010 Hoch 2011 Tief 2011 Ende 2011 Veränd. Stand: Veränd. zu Börsenwert<br />
zu 2010 27.1.2012 Ende 2011 Mio.Euro<br />
Aleo <strong>So</strong>lar 17,15 26,60 16,90 21,40 24,8 % 20.495 -4,2 % 267,1<br />
Centrotherm 26,94 44,00 8,82 9,90 -63,3 % 12,455 25,8 % 263,6<br />
Conergy 2,47 6,20 0,24 0,30 -87,9 % o,383 27,7 % 61,2<br />
Phoenix <strong>So</strong>lar 23,68 25,99 2,08 2,13 -90,1 % 2,342 10,0 % 17,3<br />
Q-Cells 2,51 3,75 0,46 0,52 -79,3 % 0,375 -27,9 % 66,1<br />
SMA <strong>So</strong>lar 69,50 89,60 35,50 43,17 -37,9 % 43,91 1,7 % 1.523,7<br />
<strong>So</strong>larworld 7,47 11,96 2,56 3,25 -56,5 % 3.915 20,5 % 437,4<br />
<strong>So</strong>lar Millenium 22,02 21,33 0,29 0,30 -98,6 % 0,29 -3,3 % 3,6<br />
<strong>So</strong>lon 2,19 6,40 0,35 0,36 -83,5 % 0,299 -16,9 % 5,2<br />
Sunways 3,90 5,47 1,04 1.473 -62,2 % 1,87 27,0 % 21,7<br />
Wacker 130,60 172,80 57,00 62,15 -52,4 % 67,26 8,2 % 3.507,6<br />
dAX 6.914,19 7.600,41 4.965,80 5.898,35 -14,7 % 6391 8,4 % 664.808<br />
M-dAX 10.128,12 11.258,91 7.636,63 8.897,81 -12,1 % 9776 9,9 % 133.364<br />
tec-dAX 850,67 948,59 626,22 685,06 -19,5 % 738 7,7 % 22.663<br />
Foto: vege - Fotolia.com
Abb.: LosRobsos - Fotolia.com<br />
7 4 geld & Finanzen<br />
Netzeinspeisegerät<br />
Zähler<br />
NEtZGEKoPPELtE PHotoVoLtAIKANLAGE<br />
<strong>So</strong>largenerator<br />
Netzanschluss<br />
<strong>die</strong> Grafik zeigt<br />
<strong>die</strong> wichtigsten<br />
Komponenten einer<br />
netzgekoppelten Photovoltaik anlage:<br />
mehrere <strong>So</strong>larpaneele (= <strong>So</strong>largenerator),<br />
Netzeinspeisegerät, Stromzähler.<br />
EIN uNFAIRER WEttBEWERB?<br />
Doch gibt es andererseits von deutscher<br />
Seite auch scharfe Kritik hinsichtlich eines<br />
ausgesprochen unsauberen Wettbewerbs.<br />
<strong>So</strong> zitiert Capital den Chef von <strong>So</strong>larworld,<br />
Frank Asbeck: „In unserer Branche gibt es<br />
keinen fairen Wettbewerb. Die Chinesen<br />
haben einen Industriekrieg begonnen. Zentralstaat<br />
und Provinzen haben <strong>So</strong>larunternehmen<br />
allein 2011 Kreditzusagen über 21<br />
Milliarden Euro gegeben, zu Zinsen von<br />
unter zwei Prozent.“ Damit hätten <strong>die</strong> Unternehmen<br />
„massiv Kapazitäten ausgebaut<br />
und ihre Produkte zu Dumping-Preisen<br />
von teilweise bis zu 30 Prozent unter den<br />
Herstellungskosten angeboten.“ Wäre anzumerken,<br />
dass selbst das einen weitsichtigen<br />
Unternehmer nicht überraschen sollte,<br />
zumal es doch kein Einzelfall ist.<br />
Das Fazit von all dem kann nur lauten, dass<br />
es in <strong>die</strong>ser Branche jetzt ums Überleben<br />
geht. Die Kurseinbrüche an den Börsen,<br />
oft schon auf Penny-Stock-Niveau, kennzeichnen<br />
<strong>die</strong> Situation. Die einst geliebten<br />
<strong>So</strong>lar-Wachstumswerte fallen inzwischen<br />
durch den Rost, werden von<br />
den Anlegern gemieden. Hinzu kommt,<br />
dass inzwischen potente Zocker, darunter<br />
auch einige Hedge-Fonds, sich teilweise<br />
mit Leerverkaufsspielchen bei den <strong>So</strong>larwerten<br />
tummeln. Beispiel Q-Cells: Vor<br />
Jahren, 2007 und 2008, noch zu Kursen<br />
zwischen 50 und 70 Euro gehandelt, erreichten<br />
sie im Oktober 2011 ein Niveau<br />
von 50 Cent (nicht Euro), wurden dann<br />
aber plötzlich auf über 1,20 Euro – also um<br />
über 100 Prozent – katapultiert, um dann<br />
wieder recht schnell auf ein Niveau von<br />
40 Cent und darunter zurückzufallen. Aber<br />
selbst auf <strong>die</strong>sem Niveau geht bei manchen<br />
Analysten der Daumen noch nach unten.<br />
<strong>So</strong> setzte soeben Independent Research<br />
das Kursziel für <strong>die</strong> Q-Cells-Aktie auf 25<br />
Cent, <strong>die</strong> Westdeutsche Landesbank sieht<br />
sogar nur noch 17 Cent als Ziel. Letzte<br />
Headlines: „Q-Cells blickt in den Abgrund<br />
– Horrender Verlust – Wandelanleihe kann<br />
nicht voll zurückgezahlt werden.“<br />
dIE ERStEN <strong>So</strong>LAR-IN<strong>So</strong>LVENZEN<br />
Auch <strong>die</strong> ersten Insolvenzmeldungen gab<br />
es schon bei den Penny Stocks <strong>So</strong>lon und<br />
<strong>So</strong>lar Millennium. Hier werden <strong>die</strong> Anleger<br />
ihre investierten Gelder also weitgehend<br />
abschreiben müssen. Allerdings<br />
berichtet der vorläufige <strong>So</strong>lon-Insolvenzverwalter<br />
Rüdiger Wienberg für den Mitte<br />
Dezember pleitegegangenen <strong>So</strong>larmodulbauer<br />
von „einer Handvoll potenzieller<br />
Investoren“. Es seien strategische Interessenten<br />
aus dem In- und Ausland. Ein kleiner<br />
Hoffnungsschimmer für <strong>die</strong> Anleger.<br />
Bei <strong>So</strong>lar Millennium sind rund 14 000<br />
Aktionäre und 16 000 Inhaber von Teilschuldverschreibungen<br />
des Unternehmens<br />
von der Insolvenz betroffen.
Bei dem Penny Stock Conergy – 2007<br />
lag der Kurs zeitweise deutlich über 150<br />
Euro – hat der bisherige Aufsichtsratschef<br />
Dr. Philip Comberg für ein Jahr das Ruder<br />
übernommen. Das operative Ergebnis 2011<br />
(vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen,<br />
Ebitda) wird auf 80 bis 85 Millionen Euro<br />
Verlust beziffert. Der operative Cash-flow<br />
sei im Schlussquartal positiv gewesen,<br />
heißt es. 2012 erwartet der Vorstand einen<br />
leicht sinkenden Umsatz sowie ein leicht<br />
positives Ebitda. Bei der Konstanzer Sunways<br />
wird sich offensichtlich <strong>die</strong> chinesische<br />
LDK <strong>So</strong>lar, eines der zehn größten<br />
Photovoltaik-Unternehmen der Welt und<br />
zuvor Zulieferer von Sunways, mit über<br />
50 Prozent beteiligen. Ein angekündigtes<br />
Übernahmeangebot von 1,90 Euro je Aktie<br />
bewirkte einen Kurssprung der Aktie.<br />
Gewartet wird auf eine Genehmigung des<br />
Kartellamtes.<br />
Wie schon an den Kursentwicklungen<br />
ablesbar, scheinen Unternehmen wie <strong>die</strong><br />
Bosch-Tochter Aleo <strong>So</strong>lar, SMA <strong>So</strong>lar und<br />
auch Wacker Chemie als Zulieferer zwar<br />
auch gebeutelt, aber doch etwas besser<br />
durch <strong>die</strong> Krise der Branche gekommen<br />
zu sein. Bei Aleo – einziger Kursgewinner<br />
in 2011 – ging der Umsatz um 17 %<br />
auf 462 Mill. Euro zurück. Aufgrund der<br />
Preisentwicklung bei <strong>So</strong>larpaneelen wird<br />
mit einem Verlust für 2011 von 25 bis 30<br />
Mill. Euro gerechnet, nach einem Gewinn<br />
von 32 Mill. Euro im Vorjahr. Eine aktuelle<br />
Einschätzungen von Analysten liegt zu<br />
Aleo derzeit nicht vor.<br />
SMA <strong>So</strong>lar hat 2011 zwar <strong>die</strong>, allerdings<br />
schon im Herbst drastisch zurückgenommene,<br />
Prognose – Umsatz 1,7 Milliarden<br />
Euro, Ebit 240 Millionen Euro – erreicht,<br />
doch wagt der Wechselrichter-Marktführer<br />
keine Prognose für das laufende Jahr. Das<br />
hat an der Börse enttäuscht und der Kurs<br />
geriet im Januar unter Druck. Die Deutsche<br />
Bank hat soeben <strong>die</strong> Einstufung für<br />
SMA <strong>So</strong>lar vor dem Hintergrund der vom<br />
Umweltministerium geplanten Kürzung<br />
der <strong>So</strong>lar-Einspeisetarife auf „Hold“ mit<br />
einem Kursziel von 45,00 Euro belassen.<br />
Die Kürzung der Einspeisetarife könnte<br />
<strong>die</strong> Preisbildung und somit <strong>die</strong> Ertragslage<br />
belasten, heißt es.<br />
<strong>So</strong>LAR-AKtIEN BLEIBEN EINE<br />
HEISSE KIStE<br />
Wacker Chemie als Zulieferer leidet mit<br />
der <strong>So</strong>larbranche; und auch <strong>die</strong> globale<br />
Misere in der Halbleiterbranche macht dem<br />
Münchener Spezialchemiekonzern zu schaffen.<br />
Ferner drücken Sanierungs- und steigende<br />
Rohstoffkosten. Deshalb war das letzte<br />
Quartal 2011 tief rot. Die Citigroup empfiehlt,<br />
<strong>die</strong> Aktie zu verkaufen mit einem<br />
Kursziel von 59,00 Euro. Die HSBC hingegen<br />
bleibt bei ihrer Einschätzung „übergewichten“<br />
mit einem Kursziel von 85,00<br />
Euro. Nach dem schlechten vierten Quartal<br />
dürfte <strong>die</strong> Talsohle durchschritten sein.<br />
Diese ausgesprochen unterschiedliche<br />
Einschätzung kann als symptomatisch für<br />
<strong>die</strong> <strong>So</strong>larbranche herhalten. Die Lage ist<br />
unübersichtlich, zumal auch im politischen<br />
Raum eine kontroverse Diskussion über<br />
<strong>die</strong> Förderung von <strong>So</strong>laranlagen – Minister<br />
Rösler gegen Minister Röttgen – im<br />
Gange ist. Eine Einschätzung und Wertung<br />
der Anlagewürdigkeit der einzelnen Titel<br />
bleibt dementsprechend problematisch,<br />
wenn nicht unmöglich. Natürlich sind hier,<br />
je nach Meldungseingang, immer wieder<br />
einmal schnelle Bewegungen, sicher auch<br />
nach oben, möglich, wie ja auch schon <strong>die</strong><br />
Kursentwicklung im Januar zeigt. Doch ist<br />
das nur etwas für Zocker.<br />
…KURZ NoTIERT…<br />
geld & Finanzen 7 5<br />
solar MillEnniuM insolvEnz<br />
Kleinanleger müssen um ihr Geld<br />
bangen<br />
Kleinsparer stellen <strong>die</strong> Mehrheit unter den<br />
anlegern, von denen <strong>die</strong> Ökoenergiefirma<br />
solar Millennium geld eingesammelt hat –<br />
und jetzt müssen sie um ihre Ersparnisse<br />
bangen. solar Millennium hatte kurz vor<br />
Weihnachten insolvenz beantragt. 16 000<br />
Privatanleger sind von der unternehmenspleite<br />
betroffen, wie der insolvenzverwalter<br />
volker böhm nach einem blick in <strong>die</strong><br />
bücher des Konzerns herausgefunden hat.<br />
<strong>die</strong> gläubiger, <strong>die</strong> der Erlanger Firma geld<br />
für den traum von der sauberen Energie<br />
geliehen hatten, teilen sich nun Forderungen<br />
in höhe von fast 227 Millionen Euro<br />
– mit dem geld hat solar Millennium seine<br />
Kraftwerksprojekte finanziert. nach<br />
schätzungen der schutzgemeinschaft der<br />
Kapitalanleger haben <strong>die</strong> Kleinanleger<br />
durchschnittlich 12.000 Euro angelegt – vor<br />
allem in teilschuldverschreibungen des<br />
unternehmens.<br />
stroMnEtzE<br />
Freileitung unter <strong>die</strong> Erde<br />
der verteilnetzbetreiber (vnb) rhein-<br />
Main-neckar ein tochterunternehmen<br />
des hsE-Konzern ersetzt <strong>die</strong> bestehenden<br />
stromfreileitungen durch unterirdische<br />
Mittelspannungskabel. aktuell wird in<br />
semd eine <strong>die</strong>ser stromfreileitungen abgebaut.<br />
im vorgriff <strong>die</strong>ser Maßnahmen sind in<br />
<strong>die</strong>burg bestehende Mittelspannungskabel<br />
durch leistungsstärkere ersetzt worden.<br />
durch <strong>die</strong>se Maßnahmen wird eine höhere<br />
übertragungsfähigkeit – bei geringeren<br />
Energieverlusten – und eine geringere<br />
störungsanfälligkeit erreicht. <strong>die</strong> neuen<br />
unterirdischen Kabel tragen laut angaben<br />
des unternehmens dazu bei, dass zukünftig<br />
mehr regenerativ erzeugter strom transportiert<br />
werden kann.<br />
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7 6 recht & steuern<br />
rEcht & stEuErn<br />
Anne Kronzucker ist Juristin im Bereich Wirtschaftsrecht<br />
und arbeitet für <strong>die</strong> d.A.S.<br />
<strong>die</strong> d.a.s. ist Europas nr. 1 im rechtsschutz. gegründet 1928, ist sie heute<br />
in beinahe 20 ländern in Europa und darüber hinaus vertreten. <strong>die</strong> Marke<br />
d.a.s. steht für <strong>die</strong> erfolgreiche Einführung der rechtsschutzversicherung<br />
in verschiedenen Märkten. über zwölf Mio. Kunden vertrauen ihr und<br />
ihren Experten in Fragen rund ums recht. <strong>die</strong> d.a.s. ist der spezialist für<br />
rechtsschutz der Ergo versicherungsgruppe und gehört damit zu Munich re,<br />
einem der weltweit führenden rück versicherer und risikoträger.<br />
anschubhilfe für angehende unternehmer<br />
im dschungel der Förderangebote ist es nicht leicht, den überblick zu behalten<br />
Es geht mit selbstgebackenem Kuchen<br />
oder Computerspielen, man kann es aber<br />
auch als Kosmetikerin oder Werbetexter<br />
wagen: Sein eigener Chef werden. Immer<br />
mehr Bundesbürger erfüllen sich den<br />
Traum von der Freiheit – 2010 haben sich<br />
936.000 Menschen selbstständig gemacht,<br />
acht Prozent mehr als 2009. Doch häufig<br />
ist <strong>die</strong> Finanzierung der Knackpunkt. Dabei<br />
gibt es zahlreiche Töpfe, <strong>die</strong> man anzapfen<br />
kann. Wie angehende Selbstständige<br />
an Fördermöglichkeiten herankommen,<br />
weiß <strong>die</strong> D.A.S. Rechtsschutzversicherung.<br />
Meist beginnt es mit einer guten Idee.<br />
Doch auf dem Weg in <strong>die</strong> Selbstständigkeit<br />
gibt es viele Hürden. Gleich am<br />
Anfang steht <strong>die</strong> Frage nach der Finanzierung.<br />
Wie soll <strong>die</strong> Betriebsausstattung<br />
bezahlt werden? Und wovon leben, bis es<br />
hoffentlich einmal läuft? „Der Fehler, den<br />
Jungunternehmer oft machen, ist, zu knapp<br />
zu kalkulieren. Damit wächst das Risiko,<br />
auf halber Strecke zu verdursten“, sagt<br />
Anne Kronzucker, Juristin bei der D.A.S<br />
Rechtsschutzversiche rung. „Die gute<br />
Nachricht: Angehende Selbstständige erhalten<br />
Unterstützung.“ Tatsächlich haben<br />
Gründer eine gewaltige Menge von Geldtöpfen<br />
zur Auswahl: In Deutschland gibt<br />
es zwischen 1500 und 2000 verschiedene<br />
Förderprogramme, <strong>die</strong> von staatlichen<br />
Stellen, Institutionen, Regionen und Unternehmen<br />
angeboten werden. Daher ist es<br />
nicht leicht, sich einen Überblick zu verschaffen.<br />
Am Anfang sollte deswegen eine<br />
ausführliche Beratung stehen. Ansprechpartner<br />
findet man bei den Industrie- und<br />
Handelskammern, bei der KfW Bankengruppe,<br />
der Arbeitsagentur, dem Förderinstitut<br />
des jeweiligen Bundeslandes oder<br />
auch bei einem Gründungszentrum, das
es mittlerweile in fast jeder Stadt gibt. Ein<br />
Hilfsmittel zur Suche nach geeigneten Programmen<br />
ist auch <strong>die</strong> Website www.foerderdatenbank.de.<br />
GESCHENKE VoM StAAt NutZEN<br />
Arbeitslose mit dem Wunsch zur Selbstständigkeit<br />
können vom Gründungszuschuss<br />
der Agentur für Arbeit profitieren.<br />
„Das Geld soll Gründern in der Anfangsphase<br />
eine Absicherung garantieren“, erklärt<br />
Anne Kronzucker. „Der Gründungszuschuss<br />
ist ein Geschenk. Er muss nicht<br />
zurückgezahlt werden – egal, ob sich das<br />
Geschäft einmal trägt oder nicht.“ Voraussetzung<br />
ist, dass <strong>die</strong> Antragsteller (nach<br />
neuer Rechtslage) noch für 150 Tage Anspruch<br />
auf Arbeitslosengeld I haben und<br />
wenigstens einen Tag arbeitslos gemeldet<br />
sind. Auch, wer selbst gekündigt hat,<br />
kann gefördert werden; hier gibt es jedoch<br />
eine Sperrzeit wie auch beim Bezug von<br />
Arbeitslosengeld. Allerdings hat <strong>die</strong> Regierung<br />
im November 2011 einige Einschnitte<br />
beschlossen: Damit entfällt der<br />
bisherige Rechtsanspruch. Ab jetzt liegt es<br />
im Ermessensspielraum der Arbeitsagentur,<br />
ob ein Antrag bewilligt wird. „Es wird<br />
damit noch wichtiger, <strong>die</strong> Tragfähigkeit<br />
des Konzepts überzeugend darzustellen“,<br />
betont <strong>die</strong> D.A.S. Expertin. „Am besten,<br />
in dEutschland gibt Es zWischEn<br />
1500 und 2000 vErschiEdEnE FÖrdEr-<br />
PrograMME, diE von staatlichEn<br />
stEllEn, institutionEn, rEgionEn und<br />
untErnEhMEn angEbotEn WErdEn …<br />
Ein hilFsMittEl zur suchE nach<br />
gEEignEtEn PrograMMEn ist diE<br />
WEbsitE WWW.FoErdErdatEnbanK.dE<br />
man lässt sich von der Handwerkskammer,<br />
dem jeweiligen Berufsverband oder<br />
einem Existenzgründungszentrum eine<br />
ausführliche Expertise ausstellen.“ Auch<br />
<strong>die</strong> Förderdauer hat sich geändert: Bislang<br />
erhielten Gründer neun Monate lang einen<br />
Zuschuss in Höhe des bisher gezahlten Arbeitslosengeldes<br />
und zusätzlich eine Pauschale<br />
zur sozialen Absicherung von 300<br />
Euro im Monat. Danach wurde – nach Ermessensentscheidung<br />
der Arbeitsagentur –<br />
<strong>die</strong> Pauschale von 300<br />
Euro sechs Monate<br />
lang weiter geleistet.<br />
Jetzt wird <strong>die</strong> Förderung<br />
in Höhe des Arbeitslosengeldes<br />
plus<br />
Pauschale nur noch<br />
für sechs Monate gezahlt.<br />
Im Anschluss<br />
kann <strong>die</strong> 300-Euro-<br />
Pauschale für weitere<br />
neun Monate beantragt<br />
werden. Auch für ALG-II-Bezieher<br />
gibt es übrigens staatliche Hilfen bei einer<br />
Existenzgründung: Ihnen kann das so<br />
genannte Einstiegsgeld gewährt werden.<br />
Diese Leistung wird zusätzlich zum ALG<br />
II ausgezahlt. Ein Rechtsanspruch darauf<br />
besteht jedoch nicht.<br />
GÜNStIGE KREdItE, AuCH oHNE<br />
EIGENKAPItAL<br />
Gründern fällt es oft schwer, Kredite zu<br />
bekommen, weil sie <strong>die</strong> nötigen Sicherheiten<br />
nicht vorweisen können. Um angehenden<br />
Unternehmern<br />
trotzdem <strong>die</strong> Möglichkeit<br />
zu geben, ihren<br />
Traum zu verwirklichen,<br />
hat der Staat<br />
eine ganze Reihe Förderkredite<br />
entwickelt.<br />
Das sind Kredite, <strong>die</strong><br />
speziell auf Gründer<br />
zugeschnitten sind.<br />
Vorteile: Niedrige<br />
Zinsen und eine lange<br />
Laufzeit. Bei einigen<br />
Programmen müssen<br />
in den ersten Jahren außerdem keine Tilgungsraten,<br />
sondern nur <strong>die</strong> Zinsen gezahlt<br />
werden. Selbst, wer kein Eigenkapital zur<br />
Verfügung hat, braucht <strong>die</strong> Hoffnung nicht<br />
aufzugeben: In <strong>die</strong>sem Fall bietet sich zum<br />
Beispiel der Gründerkredit StartGeld der<br />
recht & steuern 7 7<br />
Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW)<br />
an: Damit kann notfalls auch der gesamte<br />
Kapitalbedarf des Unternehmens finanziert<br />
werden. Der Höchstbetrag liegt bei<br />
FÖrdErKrEditE sind KrEditE, diE<br />
sPEziEll auF gründEr zugEschnittEn<br />
sind. vortEilE: niEdrigE<br />
zinsEn und EinE langE lauFzEit.<br />
bEi EinigEn PrograMMEn MüssEn in<br />
dEn ErstEn JahrEn aussErdEM<br />
KEinE tilgungsratEn, sondErn<br />
nur diE zinsEn gEzahlt WErdEn.<br />
100.000 Euro. Dabei wird der Kredit über<br />
<strong>die</strong> Hausbank des Gründers beantragt. Die<br />
KfW stellt <strong>die</strong> Bank jedoch zum Teil von<br />
der Haftung für einen Kreditausfall frei,<br />
was <strong>die</strong> Bewilligung des Kredites oft erleichtert.<br />
Bei kleineren Vorhaben ist auch<br />
eine Förderung über den Mikrokreditfonds<br />
Deutschland denkbar, der sich an Gründer<br />
mit einem Bedarf bis zu 20.000 Euro richtet.<br />
Die Europäische Union und <strong>die</strong> Bundesländer<br />
unterstützen Gründer ebenfalls<br />
mit finanziellen Hilfen. „Wichtig ist, dass<br />
man früh anfängt sich zu informieren und<br />
ein schlüssiges Konzept vorlegen kann“,<br />
so <strong>die</strong> D.A.S. Expertin. „Die meisten Fördermittel<br />
müssen beantragt werden, ehe<br />
man mit der Umsetzung seiner Geschäftsidee<br />
beginnt. Bei <strong>die</strong>ser Beantragung<br />
muss meist einen Businessplan vorgelegt<br />
werden – also ein Konzept, das von<br />
der Qualifikation des Gründers über <strong>die</strong><br />
Geschäftsidee bis hin zu Fragen nach der<br />
Konkurrenzsituation, der Kundenzielgruppe<br />
oder der geplanten Werbung alles<br />
enthält, was für das künftige Unternehmen<br />
von Bedeutung sein kann. Dabei müssen<br />
auch Zahlen, wie etwa Kosten- und<br />
Umsatzschätzungen präsentiert werden.<br />
Muster für den Businessplan finden sich<br />
im Internet; auch Gründungszentren oder<br />
<strong>die</strong> örtliche IHK können dazu Informationen<br />
liefern.“
7 8 recht & steuern<br />
stolperfalle scheinselbstständigkeit<br />
bei der beschäftigung freier Mitarbeiter gibt es viele vorteile – und risiken<br />
Ein unerwarteter Großauftrag kann vor allem<br />
mittelständische Unternehmer schnell<br />
in <strong>die</strong> Bredouille bringen: Mit den vorhandenen<br />
Angestellten ist <strong>die</strong> Arbeit nicht zu<br />
schaffen, doch neue Mitarbeiter wollen<br />
Viele auch nicht gleich einstellen. Zu hoch<br />
sind <strong>die</strong> Kosten, zu unsicher ist <strong>die</strong> Konjunktur.<br />
Eine Lösung ist <strong>die</strong> Beschäftigung<br />
von Selbstständigen.<br />
<strong>die</strong> Vorteile liegen auf der Hand“, sagt<br />
Anne Kronzucker, Juristin bei der<br />
D.A.S. Rechtsschutzversicherung. „Selbstständige<br />
werden nur bei Bedarf eingesetzt.<br />
Bei ihnen muss kein Kündigungsschutz<br />
eingehalten werden. Sie haben weder Anspruch<br />
auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall<br />
noch auf bezahlten Urlaub.“ Es<br />
muss jedoch damit gerechnet werden, dass<br />
<strong>die</strong> <strong>So</strong>zialkassen prüfen, ob <strong>die</strong> freien Mitarbeiter<br />
nicht in Wahrheit Scheinselbstständige<br />
sind. Dann kann es teuer werden:<br />
Im schlimmsten Fall muss der Arbeitgeber<br />
für das laufende Beitragsjahr und bis zu<br />
vier Jahre rückwirkend <strong>So</strong>zialversicherungsbeiträge<br />
und Lohnsteuer plus Säumniszuschläge<br />
und Zinsen nachzahlen und<br />
außerdem noch mit saftigen Bußgeldern<br />
rechnen. Ein Regress beim Arbeitnehmer<br />
ist nur äußerst eingeschränkt möglich. Darüber<br />
hinaus kann sich der Arbeitgeber zusätzlich<br />
noch nach § 266a Strafgesetzbuch<br />
strafbar gemacht haben (Vorenthalten und<br />
Veruntreuen von Arbeitsentgelt).<br />
KEINE KLARE dEFINItIoN, <strong>So</strong>NdERN<br />
EINE REIHE VoN KRItERIEN<br />
Allerdings ist es in der Praxis gar nicht so<br />
einfach, für Rechtssicherheit zu sorgen.<br />
Denn juristisch gibt es keine klare Definition,<br />
was genau ein Selbstständiger ist.<br />
Stattdessen entscheiden <strong>die</strong> <strong>So</strong>zialgerichte<br />
mittels einer ganzen Reihe von Kriterien:<br />
Kann sich der Mitarbeiter seine Arbeitszeit<br />
selbst einteilen? Handelt er wie ein Unternehmer,<br />
trifft er also eigene Entschei-<br />
dungen und trägt ein Unternehmerrisiko?<br />
Wirbt er für seine Tätigkeiten, etwa in<br />
Anzeigen oder mit einer Website? „Selbstständige<br />
sind in der Regel für mehrere<br />
Auftraggeber tätig“, erklärt <strong>die</strong> D.A.S. Expertin.<br />
„Es gibt allerdings auch Freie, <strong>die</strong><br />
überwiegend von nur einem Unternehmen<br />
abhängig sind.“ Diese Mitarbeiter werden<br />
als arbeitnehmerähnliche Selbstständige<br />
bezeichnet (§ 2 S. 1 Nr. 9 SGB VI), sofern<br />
sie selbst keine versicherungspflichtigen<br />
Arbeitnehmer beschäftigen, <strong>die</strong> mehr als<br />
400 Euro im Monat ver<strong>die</strong>nen. Bei den<br />
Arbeitnehmerähnlichen gelten besondere<br />
Bestimmungen: Sie haben im Gegensatz<br />
zu den „richtigen“ Freien Anspruch auf bezahlten<br />
Urlaub (§ 2 Bundesurlaubsgesetz).<br />
Zudem sind sie in der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
versicherungspflichtig, nicht<br />
jedoch in den anderen Zweigen der <strong>So</strong>zialversicherung.<br />
Die Beiträge müssen sie<br />
allerdings in voller Höhe alleine zahlen.<br />
ANFRAGEVERFAHREN <strong>So</strong>RGt FÜR<br />
RECHtSSICHERHEIt<br />
Ein Scheinselbstständiger dagegen ist ein<br />
Mitarbeiter, der seinem Vertrag zufolge<br />
selbstständige Arbeitsleistungen erbringt,<br />
tatsächlich aber wie ein abhängig Beschäftigter<br />
arbeitet. „Die Grenze zwischen Selbstständigkeit<br />
und Scheinselbstständigkeit<br />
verläuft fließend“, meint <strong>die</strong> D.A.S. Juristin.<br />
Eine Möglichkeit ist es, das Beschäftigungsverhältnis<br />
ungefähr einen Monat<br />
nach Arbeitsantritt des Selbstständigen zu<br />
klären. Dazu können <strong>die</strong> Beteiligten gemäß<br />
§ 7a I SGB IV ein Anfrageverfahren,<br />
teilweise auch als Status feststellungsverfahren<br />
bezeichnet, beantragen. Diese<br />
Anfrage ist jedoch nur möglich, solange<br />
<strong>die</strong> <strong>So</strong>zialkassen ihrerseits noch kein Verfahren<br />
eingeleitet haben. Ansprechpartner<br />
ist <strong>die</strong> Clearingstelle der Deutschen Rentenversicherung<br />
Bund. Deren Gutachter<br />
stellt rechtsverbindlich fest, ob eine saubere<br />
Selbstständigkeit vorliegt oder nicht.<br />
Wenn <strong>die</strong> Entscheidung negativ ausfällt,<br />
kann sich der Arbeitgeber immer noch<br />
überlegen, was er jetzt tun möchte: Benötigt<br />
er den Mitarbeiter weiterhin, kann er<br />
ihn einstellen. Andernfalls muss das Beschäftigungsverhältnis<br />
beendet werden.<br />
„In der Praxis soll <strong>die</strong> Clearingstelle jedoch<br />
häufig gegen eine Selbstständigkeit<br />
entscheiden“, so <strong>die</strong> D.A.S. Expertin und<br />
empfiehlt unter Umständen eine kompetente<br />
unabhängige Rechtsberatung.<br />
BLoSS KEINE FEStEN ARBEItSZEItEN<br />
IM VERtRAG FEStHALtEN!<br />
Die Betriebsprüfer der <strong>So</strong>zialversicherungen<br />
bewerten bei ihren Überprüfungen vor<br />
Ort <strong>die</strong> Gesamtsituation des Mitarbeiters.<br />
Daher empfiehlt sich schon bei der Gestaltung<br />
des Vertrages über <strong>die</strong> Zusammenarbeit<br />
große <strong>So</strong>rgfalt. „Vermieden werden<br />
sollten alle Formulierungen, <strong>die</strong> auf ein abhängiges<br />
Beschäftigungsverhältnis schließen<br />
lassen“, rät Anne Kronzucker. Dazu<br />
gehört vor allem das Weisungsrecht des<br />
Arbeitgebers, aber auch <strong>die</strong> Pflicht zur Anwesenheit<br />
im Betrieb während der Arbeitszeiten<br />
oder ein Wettbewerbsverbot. Generell<br />
stehen bei freien Mitarbeitern Dienst-<br />
(§ 611 BGB) oder Werkverträge (§ 631 BGB)<br />
zur Auswahl. Der wesentliche Unterschied<br />
ist, dass ein Werkvertrag genau festlegt,<br />
welche konkrete Leistung erbracht, welcher<br />
Erfolg also erzielt werden muss. Ein Dienstvertrag<br />
dagegen verpflichtet den freien<br />
Mitarbeiter nur, eine bestimmte Dienstleistung<br />
zu verrichten – unabhängig vom Erfolg<br />
(BGH, Az. X ZR 27/01). Auch hier<br />
lohnt sich also genaues Hinschauen. Doch<br />
<strong>die</strong> Abgrenzung fällt oft schwer, denn welche<br />
Bezeichnung im Vertrag steht, ist juristisch<br />
nebensächlich. Vielmehr ist der Wille<br />
der beiden Parteien ausschlaggebend (§<br />
133 BGB). Ob also ein Werkvertrag oder<br />
ein Dienstvertrag vorliegt, ist damit Auslegungssache<br />
und muss von den Gerichten<br />
im Einzelfall entschieden werden.
Foto: Hemera/thinkstock<br />
17<br />
130<br />
3.200.000.000<br />
17% beträgt der Wirkungsgrad<br />
bei Photovoltaik-Anlagen maximal.<br />
das bedeutet, dass nur 17 Prozent<br />
einstrahlender <strong>So</strong>nnenenergie in<br />
elektrische Energie umgewandelt wird.<br />
130 Jahre gibt es in<br />
deutschland eine<br />
dauerhafte elektrischeStraßenbeleuchtung.<br />
<strong>die</strong> erste<br />
wurde Anfang Juli<br />
1882 in Nürnberg in<br />
Betrieb genommen.<br />
22.297<br />
Zehn<br />
440<br />
22.297 Windkraftanlagen<br />
stehen derzeit in deutschland.<br />
das entspricht einer<br />
installierten Leistung von<br />
29.075 Megawatt.<br />
6.300.000.000<br />
3.200.000.000 Euro Rückbaukosten<br />
werden für den Rückbau des Kernkraftwerks<br />
in Greifswald prognostiziert<br />
90<br />
440 Kernkraftwerke<br />
sind derzeit weltweit in<br />
Betrieb und 62 im Bau.<br />
500.000<br />
54<br />
zehn erstaunliche zahlen 7 9<br />
270.000<br />
6.300.000.000 Euro nahm der Fiskus<br />
2011 durch <strong>die</strong> Stromsteuer ein.<br />
90 Stunden Licht können mit einer<br />
Kilowattstunde Strom und einer<br />
Stromsparlampe (11 Watt) erzeugt<br />
werden. Beim Einsatz einer 60 Watt<br />
Glühbirne reicht eine Kilowattstunde<br />
nur für 17 Stunden.<br />
����aunlic�e<br />
Zahlen<br />
500.000 Quadratmeter<br />
misst das größte<br />
<strong>So</strong>larkraftwerk der<br />
Welt. <strong>die</strong> Anlage bei<br />
Granada in Andalusien<br />
liefert Strom für<br />
200.000 Menschen.<br />
Seit der Euro-Einführung<br />
ist der Preis für<br />
einen Liter <strong>die</strong>sel um<br />
54% gestiegen.<br />
270.000 Hektar Fläche<br />
werden in deutschland<br />
bis 2020 für Windenergieanlagen<br />
benötigt.
8 0 vorschau & impressum<br />
PrEviEW<br />
leitthema der nächsten ausgabe:<br />
it & Media – <strong>die</strong> Plattform für digitale unternehmen<br />
Wer an <strong>So</strong>ftware und IT denkt, soll<br />
künftig automatisch auch an Darmstadt<br />
denken“, sagte vor rund einem Jahr<br />
der ehemalige Oberbürgermeister der Stadt<br />
Darmstadt, Walter Hoffmann, im Rahmen<br />
der Präsentation des Hauses der Informationstechnologie<br />
(HIT). Die Region in und<br />
um Darmstadt soll mittel- und langfristig<br />
als europäischer IT-Spitzenstandort weltweit<br />
bekannt werden.<br />
In der Gesamtregion Rhein-Main-Neckar<br />
werden ca. 20.000 IT-Unternehmen gezählt.<br />
Dazu kommen viele Forschungseinrichtungen,<br />
Organisationen und Hochschulen,<br />
<strong>die</strong> sich in <strong>die</strong>sem Umfeld bewegen.<br />
Ein großes Potential also, gekennzeichnet<br />
durch ein innovatives Umfeld, exzellent<br />
ausgebildete Wissenschaftler und Nachwuchskräfte<br />
sowie hervorragendes Know-<br />
D79227 · 5. Jahrgang <strong>WirtschaftsEcho</strong>· Ausgabe 2/2012 · 3,50 Euro<br />
Wirtschafts Echo<br />
DIALOGMAGAZIN FÜR DIE REGIONALE WIRTSCHAFT<br />
4 191575 903509 03<br />
Aktuell: Die Banken im Kreuzfeuer<br />
Finanzen: Wer finanziert den Börsengang?<br />
Trend: Goldsuchertum im Web<br />
Glosse: Frau Merkel weiß mehr<br />
IT & Media<br />
Hightech 2012:<br />
Chancen und Risiken<br />
how zu gesellschaftlich und wirtschaftlich<br />
relevanten Themen. Mehr als ein Grund<br />
also, das Leitthema der nächsten Ausgabe<br />
des <strong>WirtschaftsEcho</strong>s dem Bereich IT und<br />
Me<strong>die</strong>n zu widmen.<br />
Die Messe IT&Media, <strong>die</strong> vom 30. bis<br />
31.5.2012 im darmstadtium erstmalig stattfindet,<br />
bietet Firmen aus der Region Rhein-<br />
Main-Neckar eine Plattform, um sich<br />
schnell und einfach über alle unternehmensrelevanten<br />
IT-Belange zu informieren.<br />
Hier lohnt eine nähere Betrachtung.<br />
Wir laden Sie herzlich zu einer Ausgabe<br />
ein, <strong>die</strong> einen Überblick über Leistungen,<br />
Lösungen und Erfahrungen wichtiger IT-<br />
Unternehmen in der Region bietet, ohne<br />
dabei aktuelle und informative Stories aus<br />
der digitalen Welt außen vor zu lassen.<br />
Erscheinungstermin : 19. April 2012<br />
Ausgabe 2/2012<br />
Erscheinungstermin:<br />
April (KW 16)<br />
Anzeigenschluss:<br />
KW 12<br />
VERLAG uNd HERAuSGEBER<br />
Echo | Kreativplanung | GmbH<br />
vertreten durch <strong>die</strong> Geschäftsführer:<br />
Hans-Werner Mayer, Dr. Hans-Peter Bach<br />
ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum<br />
genannten Verantwortlichen:<br />
Holzhofallee 25–31 · 64295 Darmstadt<br />
HRB 2000 (Amtsgericht Darmstadt)<br />
USt-IdNr.: DE 811 222 248<br />
Steuernummer: 007 232 051 71<br />
Ein Unternehmen der Unternehmensgruppe<br />
Me<strong>die</strong>nhaus Südhessen<br />
REdAKtIoN<br />
Hans-Werner Mayer, Chefredakteur<br />
(V.i.S.d.P., verantwortlich gem. § 55 II RStV)<br />
Telefon 06151 387-511<br />
hans-werner.mayer@echo-kp.de<br />
Alexander Götz · Telefon 06151 387-540<br />
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Alla Falk · Telefon 06151 387-671<br />
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