Sanierung Altstadt und nördliche Innenstadt 1986 ... - Friedrichshafen
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<strong>Sanierung</strong> <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> <strong>nördliche</strong> <strong>Innenstadt</strong><br />
<strong>1986</strong> – 2006<br />
www.friedrichshafen.de
Inhaltsverzeichnis<br />
Die Historie von <strong>Friedrichshafen</strong> 5<br />
Planungsziele für die <strong>Altstadt</strong> 10<br />
Buchhornplatz <strong>und</strong> Erweiterung der <strong>Altstadt</strong> 17<br />
Autofreie Räume im Zentrum 23<br />
Das Projekt St. Antonius „Leben am See“ 26<br />
K 42 – Kultur <strong>und</strong> Kommerz im Glashaus 30<br />
Von der <strong>Altstadt</strong> zur Nordstadt 34<br />
Planungsziele für die Nordstadt 36<br />
St. Franziskus – ein neues Zentrum entsteht 38<br />
Ein Dienstleistungszentrum entsteht 42<br />
Eine Stadt ist nie zu Ende gebaut: Ausblicke, Zahlen, Daten, Fakten 48<br />
Impressum <strong>und</strong> Fotonachweis 60
Grußwort Oberbürgermeister<br />
Liebe Mitbürgerinnen <strong>und</strong> Mitbürger,<br />
Ein zwei Jahrzehnte währender Prozess ist nahezu abgeschlossen:<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> hat an der Seeseite, dort,<br />
wo wir noch heute von der <strong>Altstadt</strong> sprechen, ein<br />
neues Gesicht bekommen. Die Stadt hatte mit der<br />
Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht ihre Geschichte<br />
verloren, denn sie ist nach wie vor an Bauwerken, an<br />
dem Verlauf von Straßenzügen, an vielen Details in der<br />
Gesamtanlage abzulesen. Man muss sie nur verstehen.<br />
Deshalb freut mich diese Broschüre, mit der wir nun<br />
die Arbeit vieler Menschen <strong>und</strong> ihre Ideen von unserer<br />
Stadt dokumentieren.<br />
Die jüngsten Jahrzehnte <strong>und</strong> ihre Baustile haben der<br />
Stadt einen modernen Stempel aufgeprägt. Der Stil der<br />
fünfziger <strong>und</strong> sechziger Jahre, der zunehmend in den<br />
Blick der Denkmalschützer rückt, dominiert. Aber auch<br />
die letzten drei Jahrzehnte haben ihren jeweils charakteristischen<br />
Niederschlag gef<strong>und</strong>en. Deshalb unterscheidet<br />
sich <strong>Friedrichshafen</strong> so deutlich von all den historischen<br />
Städten in der Region. Viele vermissen die Heimeligkeit<br />
des Fachwerks <strong>und</strong> des Kopfsteinpflasters, der engen<br />
Gassen <strong>und</strong> verwinkelten Sträßchen. Das macht aber<br />
auch den besonderen Charakter der Stadt aus, die sich<br />
zunehmend zum See <strong>und</strong> nach Osten geöffnet hat, wie<br />
man auf den Plänen <strong>und</strong> Fotografien erkennt.<br />
<strong>Friedrichshafen</strong>, die Industriestadt am Bodensee, bekennt<br />
sich zu seiner Modernität <strong>und</strong> hat aus der Not eine<br />
Tugend gemacht. Wie entwickelt man eine Stadt aus<br />
ihren Trümmern zu einer, in der sich die Menschen wohl<br />
fühlen können, in der sie sich gern aufhalten, in der sie<br />
sich zum Beispiel nicht vom Verkehr zur Seite gedrängt<br />
fühlen? Eine Stadt, das sind nicht nur die Steine <strong>und</strong><br />
Gebäude, das sind auch die Menschen.<br />
Die neue Broschüre zur <strong>Sanierung</strong> der Alt- <strong>und</strong> der<br />
<strong>nördliche</strong>n <strong>Innenstadt</strong> beschreibt anschaulich, was die<br />
Planer in all den Jahrzehnten antrieb. Sie dokumentiert,<br />
wie sie sich der Tradition nicht verschlossen <strong>und</strong> trotzdem<br />
den Anforderungen der Gegenwart gestellt haben.<br />
Sie verdeutlicht auch die vielen Herausforderungen für<br />
die Planer, die zum Beispiel die Erweiterung der Fußgängerzone<br />
<strong>und</strong> die scharfe Trennung der Nord- von der<br />
<strong>Altstadt</strong> durch die Bahnlinie brachten.<br />
Ich bedanke mich bei all denen, die mit dieser Broschüre<br />
einen besonderen Wegweiser durch unsere Kernstadt<br />
erstellt haben. Ein Wegweiser ist entstanden, der Augen<br />
öffnet <strong>und</strong> Blicke schärft.<br />
Josef Büchelmeier<br />
Oberbürgermeister
Grußwort Erster Bürgermeister<br />
Liebe Mitbürgerinnen <strong>und</strong> Mitbürger,<br />
Eine Stadt ist nie zu Ende gebaut – wenn wir demnach<br />
heute auf die vom Land geförderte Erneuerungsmaßnahme<br />
„Nordstadt“ <strong>und</strong> die durch B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />
Landeszuschüsse geförderte <strong>Sanierung</strong>smaßnahme<br />
„Buchhornplatz/<strong>Altstadt</strong>“ schauen, dann können wir<br />
diese dennoch als Meilensteine der Stadtentwicklung<br />
wahrnehmen. <strong>1986</strong> offiziell in Angriff genommen, wird<br />
die <strong>Sanierung</strong> der <strong>Altstadt</strong> Ende 2006 mit dem Projekt<br />
K 42 – Medien- <strong>und</strong> Geschäftshaus ihren Abschluss<br />
finden. Die <strong>Sanierung</strong> der <strong>nördliche</strong>n <strong>Innenstadt</strong> begann<br />
1991 <strong>und</strong> wurde 2003 erfolgreich beendet. Beide Maßnahmen<br />
sind eng miteinander verb<strong>und</strong>en – räumlich<br />
<strong>und</strong> inhaltlich. Dies ist auch der Gr<strong>und</strong>, weshalb sie in<br />
dieser Broschüre zusammen dargestellt werden.<br />
Wer eine Stadt lange Zeit nicht gesehen hat, nimmt die<br />
Veränderungen staunend wahr. Wer in der Stadt lebt,<br />
kann sich kaum mehr erinnern, wie sie noch vor kurzer<br />
Zeit ausgesehen hat. Deswegen stellt die Broschüre das<br />
Vergangene dem Heutigen gegenüber. Die Gründe für<br />
die Erneuerung <strong>und</strong> die Ergebnisse werden so anschaulich<br />
gemacht.<br />
Man mag sich fragen, warum eine nach dem Krieg<br />
nahezu komplett wieder aufgebaute Stadt nach wenigen<br />
Jahrzehnten sanierungsbedürftig ist. Die <strong>Altstadt</strong><br />
trägt ihren Namen insoweit ja auch nicht zu Recht.<br />
Zumindest was die Gebäude angeht, kaum Bauten, die<br />
auf die Geschichte hinweisen. Historisch sind ein paar<br />
Straßenzüge geblieben. Mit dem Wiederaufbau wurde<br />
die Wohnungsnot behoben, für Lebensqualität war kein<br />
Geld vorhanden. Die Steigerung der Attraktivität war<br />
daher eines der wesentlichen Ziele der <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen.<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> hat sich enorm entwickelt <strong>und</strong> ist heute<br />
eine bedeutende Industrie-, Messe- <strong>und</strong> Fremdenverkehrsstadt.<br />
Aber auch Bildung, Kultur, Sport <strong>und</strong> Freizeit<br />
genießen einen hohen Stellenwert, was wichtige<br />
öffentliche Bauten der vergangenen Jahre eindrucksvoll<br />
belegen:<br />
� Das Graf-Zeppelin-Haus ist seit 1985 Mittelpunkt kultureller<br />
Veranstaltungen <strong>und</strong> ein sehr gern besuchter<br />
Tagungsort.<br />
� Das Zeppelin Museum, im Zeitraum der <strong>Altstadt</strong>sanierung<br />
durch Um- <strong>und</strong> Ausbau des unter Denkmalschutz<br />
stehenden Hafenbahnhofs entstanden, zeigt<br />
auf 3.500 Quadratmetern die weltgrößte Sammlung<br />
zur Geschichte <strong>und</strong> Technik der Luftschifffahrt.<br />
� Die städtische Volkshochschule wurde im <strong>Sanierung</strong>sgebiet<br />
Nordstadt zusammen mit dem Technischen<br />
Rathaus neu errichtet.<br />
� Der Neubau der Musikschule, unmittelbar an das<br />
<strong>Sanierung</strong>sgebiet Nordstadt angrenzend, stellt heute<br />
ein deutliches bauliches Bekenntnis zur Förderung<br />
der Musik dar.
� Die neue Stadtbücherei wird im <strong>Sanierung</strong>sgebiet<br />
<strong>Altstadt</strong> zum Medienhaus „K42“ erweitert.<br />
� Für den Ausbau <strong>und</strong> die <strong>Sanierung</strong> der Schulen<br />
beschloss der Gemeinderat, innerhalb weniger Jahre<br />
fast 40 Millionen Euro zu investieren.<br />
Parallel dazu war <strong>und</strong> ist der Ausbau der Infrastruktur<br />
eine große Herausforderung. Der Flughafen wurde durch<br />
enorme Investitionen den heutigen Anforderungen angepasst.<br />
Im Straßenbau sind wichtige Verkehrsabschnitte<br />
gebaut, im Bereich der B<strong>und</strong>esstraßen B 30 <strong>und</strong> B 31<br />
stehen aber auch noch große Vorhaben an.<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> hat sein Gesicht in den vergangenen<br />
Jahren gewaltig verändert. Wir können froh sein, dass<br />
die hiermit verb<strong>und</strong>enen „großstädtischen“ Anstrengungen<br />
finanziell gemeistert werden konnten, nicht zuletzt<br />
durch die Unterstützung durch B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Land <strong>und</strong> die<br />
damit verb<strong>und</strong>enen Zuschüsse.<br />
Ich möchte mich deshalb auch an dieser Stelle beim<br />
Land Baden-Württemberg <strong>und</strong> beim Regierungspräsidium<br />
Tübingen ganz herzlich bedanken. Sie hatten<br />
für die Anliegen der Stadt stets ein offenes Ohr <strong>und</strong><br />
großes Verständnis für deren Notwendigkeit. Dies zeigt<br />
sich allein schon daran, dass die ursprünglichen Bewilligungsrahmen<br />
mehrmals deutlich erhöht <strong>und</strong> die Bewilligungszeiträume<br />
verlängert wurden.<br />
Stadterneuerung ist Teil der Stadtentwicklung <strong>und</strong><br />
damit eine der Hauptaufgaben der Stadtplanung. Den<br />
umfangreichen Maßnahmen gingen intensive Voruntersuchungen<br />
<strong>und</strong> Planungen voraus. Mit Unterstützung<br />
namhafter Experten wurden die für <strong>Friedrichshafen</strong><br />
besten Lösungen gesucht. Ich bedanke mich bei<br />
allen Beteiligten. Herausheben möchte ich in diesem<br />
Zusammenhang vor allem den Gemeinderat der Stadt<br />
<strong>Friedrichshafen</strong>, der weitsichtige Gr<strong>und</strong>satzentscheidungen<br />
getroffen hat, <strong>und</strong> die Mitarbeiter des Stadtplanungsamtes<br />
<strong>und</strong> des Stadtbauamtes, die diese mit<br />
unermüdlichem Einsatz umgesetzt haben.<br />
Die Stadt konnte die umfangreichen Maßnahmen<br />
unmöglich alleine bewältigen. Es mussten Investoren<br />
gef<strong>und</strong>en <strong>und</strong> manches Vorhaben ganz von privater<br />
Seite realisiert werden. Mein Dank gilt deshalb umso<br />
mehr all denen, die das Gesamtinteresse der Stadterneuerung<br />
bei ihren eigenen Projekten berücksichtigten. Sie<br />
haben wesentlich zum Gesamterfolg beigetragen.<br />
Die Stadterneuerung beseitigte nicht nur städtebauliche<br />
Missstände. Sie hatte auch eine enorme wirtschaftliche<br />
Bedeutung: Insgesamt wurden in der <strong>Innenstadt</strong> über<br />
250 Millionen Euro investiert. Dies hat vielen Firmen<br />
Aufträge <strong>und</strong> damit Arbeitsplätze gesichert. Den am Bau<br />
beteiligten Firmen <strong>und</strong> Arbeitern ist für ihren Einsatz<br />
<strong>und</strong> die hochwertigen Leistungen zu danken.<br />
Für Sie, liebe Bürgerinnen <strong>und</strong> Bürger, Besucher <strong>und</strong><br />
Gäste der Stadt, wurde die <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> Nördliche <strong>Innenstadt</strong><br />
saniert, um eine lebens- <strong>und</strong> liebenswerte Stadt<br />
mit hohem Erlebnis- <strong>und</strong> Freizeitwert zu schaffen. Nicht<br />
alle Überlegungen ließen sich umsetzen. Dies wäre<br />
sicher auch zu viel verlangt. Man muss daher auch in<br />
Zukunft die Gesamtentwicklung im Auge behalten <strong>und</strong><br />
Chancen nutzen.<br />
Dieser Aufgabe werden sich Gemeinderat <strong>und</strong> Stadtverwaltung<br />
weiterhin stellen. Jetzt aber dürfen wir einen<br />
Moment inne halten <strong>und</strong> uns an dem erfreuen, was<br />
durch die <strong>Sanierung</strong> der <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> der <strong>nördliche</strong>n<br />
<strong>Innenstadt</strong> entstanden ist: Bereiche zum Leben <strong>und</strong><br />
Erleben, mit Aufenthaltsqualität <strong>und</strong> Flair. Die Ziele der<br />
Stadterneuerung wurden erreicht.<br />
Dieter Hornung<br />
Erster Bürgermeister
Die Historie von <strong>Friedrichshafen</strong><br />
Der Tag, an dem eigentlich alles begann, lässt sich für<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> eindeutig bestimmen: Es war der 17. Juli<br />
1811. An diesem Tag hat König Friedrich I. von Württemberg<br />
die frühere Reichsstadt Buchhorn, die im Herbst<br />
1810 an sein Land gefallen war, sowie das Schloss <strong>und</strong><br />
Dorf Hofen unter der neuen Ortsbezeichnung „Schloss<br />
<strong>und</strong> Stadt <strong>Friedrichshafen</strong>“ vereinigt. Er wollte am Bodensee<br />
eine Hafenstadt errichten, vor allem um den Handel<br />
in die Schweiz <strong>und</strong> nach Italien zu forcieren.<br />
Damals lebten in Buchhorn gerade einmal 750 Einwohner<br />
auf einer 3,67 Hektar großen Fläche. Die umfasste<br />
die heutige <strong>Altstadt</strong> zwischen der Schanzstraße, Eugen-<br />
Bolz-Straße, der westlichen Bebauung des Buchhornplatzes<br />
<strong>und</strong> dem Bodensee. Damit war Buchhorn eine<br />
der kleinsten unter den ehemaligen Reichsstädten<br />
– <strong>und</strong> nach wechselvoller Geschichte nicht besonders<br />
Der Plan der Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> von 1851 zeigt das<br />
ehemalige Buchhorn, links die heutige Karlstraße.<br />
wohlhabend. Um die Entwicklung der Stadt voranzutreiben,<br />
ließ König Friedrich I. einen Plan erarbeiten<br />
– in der Stadtgeschichte war dies das erste regelrechte<br />
Stadtentwicklungskonzept.<br />
Parallel zum Bodenseeufer entstanden eine neue Hauptverkehrsachse,<br />
die heutige Friedrichstraße, <strong>und</strong> zwei<br />
gleichschenklige Stichstraßen zur Stadt im Osten (westlicher<br />
Teil der heutigen Karlstraße) <strong>und</strong> zum Schloss im<br />
Westen (südlicher Teil der heutigen Olgastraße).<br />
Der Bau von Häusern an diesen Straßen wurde gefördert,<br />
doch sie durften nur an der Nordseite der Straßen<br />
errichtet werden. Denn der Ausblick auf das See- <strong>und</strong><br />
Bergpanorama sollte frei bleiben. Eine repräsentative<br />
Promenade war geschaffen. König Friedrichs Konzept<br />
prägt die <strong>Innenstadt</strong> heute noch.
König Wilhelm I., der 1816 den Thron bestiegen hatte,<br />
erklärte 1824 das Schloss zur königlichen Sommerresidenz<br />
<strong>und</strong> hielt sich alljährlich zwischen Mai <strong>und</strong> September<br />
hier auf. Ab 1830 folgte ihm auch der Hofstaat,<br />
<strong>und</strong> es war bald „in“, am Bodensee in <strong>Friedrichshafen</strong><br />
seine Ferien zu verbringen.<br />
Die Stadt wurde so zu einem der beliebtesten Kurorte<br />
Württembergs, mit entsprechenden baulichen Folgen:<br />
Um 1845 wurden die „Kuranstalt“ eröffnet, 1872 ein<br />
Kurhaus gebaut <strong>und</strong> an dessen Stelle 1909 das Kurgartenhotel<br />
errichtet.<br />
Neben Sommerresidenz – dies war die Stadt auch für<br />
die Könige Karl <strong>und</strong> Wilhelm II. bis zum Ende der<br />
Monarchie im Jahre 1918 – <strong>und</strong> Kurortleben bestimmte<br />
auch der Handelsverkehr die wirtschaftliche Struktur<br />
der Stadt. 1824 begann der fahrplanmäßige Verkehr<br />
mit dem Dampfschiff „Wilhelm“. Am 3. Juli 1824 wurde<br />
außerdem die „<strong>Friedrichshafen</strong>er Dampfboot-Gesellschaft“<br />
gegründet.<br />
Nachhaltiger als die Dampfschifffahrt wirkte sich jedoch<br />
die Eisenbahn auf die Stadtentwicklung aus: 1847 wurde<br />
der erste Abschnitt der „Südbahn Ulm-Bodensee“ von<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> nach Ravensburg dem Verkehr übergeben,<br />
im gleichen Jahr der Stadtbahnhof in Betrieb<br />
genommen. Damals hinter der Straßenflucht der „Neustadt“<br />
gebaut, war hier ein zentraler Platz geplant, mit<br />
Marktplatz <strong>und</strong> Kirche. Der Lage entsprechend hatte<br />
man den Stadtbahnhof als Repräsentativbau ausgestaltet.<br />
1850 entstand der erste Hafenbahnhof, <strong>und</strong> die Bodensee-Dampfschifffahrt<br />
erhielt gewaltigen Auftrieb. Bis<br />
1871 wurde der Hafen ausgebaut. Seitdem zeigt er sich<br />
in seiner heutigen Größe. 1885/86 nahm man den zweiten<br />
Hafenbahnhof, einen Fachwerkbau, in Betrieb.<br />
Auch für diesen Bau gab es später Ersatz – 1933 mit<br />
dem heutigen Hafenbahnhof, in dem inzwischen das<br />
Zeppelin Museum untergebracht ist. 1850 war die württembergische<br />
Südbahn fertig gestellt. 50 Jahre später<br />
kam die <strong>nördliche</strong> Bodenseegürtelbahn zwischen Lindau<br />
<strong>und</strong> Radolfzell hinzu. All dies hatte einen vollständigen<br />
Umbau des Stadtbahnhofs zur Folge. Er erhielt<br />
Die Friedrichstraße um 1850 - Promenade am See<br />
somit Anfang des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts seine<br />
heutige Gestalt.<br />
Die Verkehrserschließung machte <strong>Friedrichshafen</strong><br />
anfangs noch nicht zur Industriestadt. Die Eisenbahn-<br />
Reparaturwerkstätte, die 1848 ihren Betrieb aufgenommen<br />
hatte, war mit einer Belegschaft von 200 Leuten<br />
lange Zeit größtes Unternehmen in der Stadt. Den ersten<br />
wirklichen Industriebetrieb gründete zehn Jahre später<br />
Heinrich Hüni: die Lederfabrik Hüni & Co.<br />
Das 1872 erbaute Kurhaus<br />
Der neue Stadtbahnhof von <strong>Friedrichshafen</strong> um 1847
Ferdinand Graf von Zeppelin<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> war bis zur Jahrh<strong>und</strong>ertwende langsam,<br />
aber stetig gewachsen <strong>und</strong> zählte nunmehr 5.000<br />
Einwohner. Dass es mit <strong>Friedrichshafen</strong> dann wirklich<br />
aufwärts ging, hängt ursächlich mit einem Mann<br />
zusammen:<br />
Ferdinand Graf von Zeppelin<br />
Der gebürtige Konstanzer, dessen Familie mit dem württembergischen<br />
Königshaus seit langem eng befre<strong>und</strong>et<br />
war, erhielt von König Wilhelm II. (König von 1891 bis<br />
1918) für die Verwirklichung seiner Luftschiffpläne weitgehende<br />
Unterstützung. Auf der von König Wilhelm I.<br />
gegründeten Domäne Manzell bekam er ein Gelände<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Am 2. Juli 1900 stieg dort sein erstes Luftschiff LZ 1<br />
vom Bodensee auf. Damit begann für <strong>Friedrichshafen</strong><br />
tatsächlich ein neues Zeitalter.<br />
Die Luftschiffe des Grafen machten <strong>Friedrichshafen</strong> in<br />
der ganzen Welt bekannt. Die Würdigung seiner Person<br />
<strong>und</strong> die Darstellung der mit den Zeppelin-Luftschiffen<br />
verb<strong>und</strong>enen Leistungen sprengen den Rahmen dieser<br />
Broschüre. Das Zeppelin Museum im Hafenbahnhof<br />
dokumentiert die Geschichte der Luftschifffahrt.<br />
Mit dem Bau der Zeppeline entstanden die Luftschiffbau-Zeppelin<br />
GmbH (1908) <strong>und</strong> in der Folge die Maybach-Motorenbau<br />
GmbH (1909), die Dornier-Werke<br />
(1914) <strong>und</strong> die Zahnradfabrik <strong>Friedrichshafen</strong> AG (1915)<br />
Der zweite Hafenbahnhof, gebaut 1885/86<br />
sowie unter anderem die Zeppelin-Metallwerke, die<br />
Metallbearbeitung GmbH (mb Guss) <strong>und</strong> das Sauerstoffwerk<br />
<strong>Friedrichshafen</strong>.<br />
Die industrielle Entwicklung verlief rasant; bis zum<br />
Beginn des Zweiten Weltkriegs war <strong>Friedrichshafen</strong> auf<br />
über 25.000 Einwohner gewachsen.<br />
Die Arbeiter, Angestellten <strong>und</strong> ihre Familien brauchten<br />
Wohnungen. Nachdem schon im letzten Jahrzehnt des<br />
19. Jahrh<strong>und</strong>erts die Versorgung der Bevölkerung technisch<br />
auf- <strong>und</strong> ausgebaut worden war (das Leitungsnetz<br />
für Frischwasser verbesserte mit der Kanalisation ab<br />
1889 die Verhältnisse, ebenso die Gasbeleuchtung ab<br />
1890 <strong>und</strong> die Stromversorgung ab 1907), kamen bald<br />
tausende Hektar Siedlungsflächen hinzu.<br />
Den zeitgenössischen Planungsgedanken folgend, entstanden<br />
so die damals modernen Arbeitersiedlungen<br />
wie das Zeppelindorf (ab 1914), die Dornier-Siedlung<br />
(ab 1934), die Schmitthenner-Siedlung (ab 1935), die<br />
Löwental-Siedlung (ab 1936) oder nahe der Kernstadt<br />
die Mühlösch- <strong>und</strong> die Schreienesch-Siedlung. Sukzessive<br />
waren aber auch noch einige <strong>Friedrichshafen</strong><br />
umgebende Orte eingemeindet worden.<br />
Mit dem Verkehrs- <strong>und</strong> Industrieflughafen Löwental ab<br />
1928 <strong>und</strong> dem Neubau des Hafenbahnhofs im Stil der<br />
Neuen Sachlichkeit (heute Bauhaus-Stil genannt) im<br />
Jahre 1933 kamen Selbstbewusstsein ausstrahlende<br />
Infrastruktureinrichtungen hinzu.<br />
Der Hafenbahnhof nach 1933
Der Zweite Weltkrieg hat die Entwicklung der Stadt jäh<br />
gestoppt. Die hiesige Rüstungsindustrie war der Gr<strong>und</strong><br />
für elf Luftangriffe zwischen dem 20. Juni 1943 <strong>und</strong> dem<br />
25. Februar 1945. Dabei kamen r<strong>und</strong> 1.000 Menschen<br />
ums Leben.<br />
Etwa 90 Prozent der industriellen Anlagen wurden vernichtet<br />
<strong>und</strong> etwa die Hälfte aller Wohngebäude schwer<br />
beschädigt oder zerstört. Ende April 1945 war die Bevöl-<br />
Die <strong>Altstadt</strong> am Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
Wiederaufbau der <strong>Altstadt</strong><br />
Die Stadtentwicklung erhielt ihr zweites Konzept: den Baulinienplan 1901.<br />
kerungszahl nach vielen Evakuierungen auf geschätzte<br />
8.000 bis 10.000 Einwohner gesunken. Die Stadt lag in<br />
Schutt <strong>und</strong> Asche.<br />
Einer der ersten Ansätze für den Neubeginn war im<br />
Herbst 1947 die Auslobung eines Architektenwettbewerbs<br />
für den Wiederaufbau der <strong>Altstadt</strong>. Die Gr<strong>und</strong>idee<br />
sollte sein, den unteren Platz an der Nikolauskirche als<br />
städtebaulichen Mittelpunkt <strong>und</strong> Marktplatz zu erhalten.<br />
Aus 43 Entwürfen wählte das Preisgericht den des<br />
Langenargener Architekten Alfons Locher, der traditionsverb<strong>und</strong>en<br />
die Wiederherstellung des historischen<br />
Stadtgr<strong>und</strong>risses verfolgte.<br />
Großzügige Neuordnungsideen hatten keine Chance.<br />
Die Gr<strong>und</strong>einstellung lautete vielmehr: „Im Übrigen<br />
soll die Architektur unter Vermeidung romantischen<br />
Historizismus durchaus das Gesicht der heutigen Zeit<br />
tragen, welches auf Jahrzehnte hinaus durch Armut<br />
<strong>und</strong> Bescheidenheit geprägt sein wird …“ (Zitat aus<br />
dem Erläuterungsbericht zu einem Wettbewerbsbeitrag).<br />
Das heißt: Schon damals hat man sich von dem<br />
Gedanken verabschiedet, das Gesicht des alten Städtchens<br />
Buchhorn Haus für Haus wiederherzustellen. Eine<br />
nachgebaute <strong>Altstadt</strong> mit historischen Gebäuden <strong>und</strong><br />
Ensembles war nicht gewollt!<br />
Eine vom damaligen Stadtplanungsamt fortentwickelte<br />
Konzeption des Wettbewerbsergebnisses bildete schließlich<br />
die Gr<strong>und</strong>lage für den Beschluss des Gemeinderats<br />
am 6. Oktober 1948, einen Aufbau- <strong>und</strong> Baulinienplan<br />
mit Anbauvorschriften für den Kern der <strong>Innenstadt</strong> festzulegen<br />
sowie einen Umlegungsausschuss zu schaffen.<br />
Das Ziel des Gemeinderats war es, mit Rathaus,<br />
Kirche, Geschäften, Gaststätten <strong>und</strong> dem Schiffshafen<br />
mit Bahnhof wieder den Mittelpunkt des städtischen<br />
Lebens von <strong>Friedrichshafen</strong> zu erwecken. Dabei sollten<br />
aber die vorhandenen Straßen bei verbesserten Verkehrsverhältnissen<br />
erhalten, möglichst die bestehenden<br />
Eigentumsgrenzen beachtet, die Bebauung aufgelockert<br />
<strong>und</strong> die Hinterhöfe beseitigt werden. Bürgerschaft <strong>und</strong>
Gr<strong>und</strong>besitzer leisteten jedoch erbitterten Widerstand<br />
dagegen, ihre Trümmergr<strong>und</strong>stücke abzutreten oder<br />
auch nur einem Umlegungsverfahren zuzustimmen. Ein<br />
echter Neuanfang war unmöglich. Überlegungen wie<br />
großzügige Durchlässe von der Karlstraße zur Uferstraße<br />
zu schaffen oder die seit 1913 angedachte Realisierung<br />
einer durchgängigen Arkadenbebauung am See, selbst<br />
die Einrichtung von zusammenhängenden Laden- <strong>und</strong><br />
Schaufensterzonen in den Erdgeschossen ließen sich<br />
nicht oder nur in kleinen Schritten verwirklichen.<br />
Etwa sieben Jahre dauerte damals das Umlegungsverfahren.<br />
Der eigentliche Wiederaufbau begann jedoch<br />
schon im Frühjahr 1950, nachdem die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong><br />
6,8 Millionen DM aus dem Bauprogramm des<br />
Landes erhalten hatte, davon allein 2,5 Millionen DM<br />
ausschließlich für die <strong>Altstadt</strong>. Bereits 1954 stand mit<br />
dem „Ziller-Hochhaus“ (Friedrichstraße 81, heute auch<br />
„Orion-Hochhaus“ genannt) das erste sichtbare Zeichen<br />
der neu entstehenden <strong>Innenstadt</strong>. Ein Jahr später kam<br />
das „Panzer-Hochhaus“ („City-Tower“) am <strong>nördliche</strong>n<br />
Buchhornplatz hinzu, ehe 1956 der Wiederaufbau der<br />
<strong>Altstadt</strong> mit dem neu errichteten Rathaus einen vorläufigen<br />
Schlusspunkt fand.<br />
Danach verlief die städtebauliche Entwicklung der<br />
<strong>Innenstadt</strong> sowohl nördlich als auch südlich der Bahnlinie<br />
in gemächlicherem Tempo weiter. Vieles blieb „beim<br />
Alten“: Die Bahnlinie trennte <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> Nordstadt.<br />
Wettbewerbsbeitrag von 1948 für den Wiederaufbau der <strong>Altstadt</strong><br />
Großflächige Bahnanlagen östlich des Buchhornplatzes<br />
<strong>und</strong> nördlich des Stadtbahnhofs waren viele Jahre jeglicher<br />
Planung entzogen <strong>und</strong> stadtgestalterisch äußerst<br />
unattraktiv. Der zunehmende Autoverkehr nahm jeden<br />
nur möglichen Quadratmeter in Beschlag. Das war die<br />
Situation vor Beginn der Stadtsanierungen.<br />
Die <strong>Altstadt</strong> um 1957 nach Fertigstellung des neuen Rathauses
0<br />
Planungsziele für die <strong>Altstadt</strong><br />
Nachdem die B<strong>und</strong>esbahn 1976 das Gelände am Buchhornplatz<br />
<strong>und</strong> an der Fährezufahrt für eine städtebauliche<br />
Überplanung freigegeben <strong>und</strong> die Stadt zwei Jahre<br />
später diese Flächen erworben hatte, war der Weg frei<br />
für konkrete Planungen <strong>und</strong> Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Bereits ein Jahr später kamen ein Warenhaus auf dem<br />
Buchhornplatz <strong>und</strong> ein Parkhaus mit Ladenanbauten<br />
auf der Ostseite des Bahndammes ins Gespräch.<br />
In einer Bürgerversammlung im März 1977 forderte man<br />
sogar die Beseitigung des Bahndammes. Bei der weiteren<br />
Planung wurde auch eine Verlegung der Gleisanlagen<br />
in Erwägung gezogen. Vier namhafte Planungsbüros<br />
sollten zukunftsweisende Lösungen aufzeigen.<br />
Die Verlegung der Gleisanlagen stellte sich dann aber<br />
eher als Jahrh<strong>und</strong>ertaufgabe heraus, so dass man kurzfristig<br />
„nur“ eine gute städtebauliche Einbindung der<br />
Bahngleise anstrebte. Weil die B<strong>und</strong>esbahn auf zwei<br />
Gleise verzichten konnte, war eine Reduzierung des<br />
Bahndamms um 20 Meter Breite möglich. Erst dieser<br />
Flächengewinn auf der Seite zum Buchhornplatz hin<br />
erlaubte eine funktionsfähige viergeschossige Blockbebauung.<br />
Bauleitplanung<br />
Nach umfangreichen Voruntersuchungen konnte die<br />
Bauleitplanung in Angriff genommen werden: Am<br />
7. Dezember 1981 fasste der Gemeinderat den Beschluss<br />
zur Aufstellung des Bebauungsplans „Neugestaltung<br />
Buchhornplatz <strong>und</strong> Erweiterung der <strong>Altstadt</strong>“. Vorgabe<br />
der damaligen Planungen war, die <strong>Altstadt</strong> nach Osten<br />
zu erweitern <strong>und</strong> den Bahndamm als Barriere zu überwinden.<br />
Daraus leitete sich zunächst das allgemeine Ziel<br />
ab, die <strong>Altstadt</strong> attraktiver zu gestalten <strong>und</strong> als leistungs-<br />
<strong>und</strong> funktionsfähiges Zentrum weiterzuentwickeln. Der<br />
Leitplan „Stadtmitte-1981“ empfahl zur Stärkung dieses<br />
Kerngebietes vor allem die Ansiedlung von Handels-<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungsangeboten sowie von Einrichtungen<br />
Plan oben: Der Leitplan „Stadtmitte-1981“ zeigt das<br />
beschlossenes Gesamtkonzept zur Entwicklung der <strong>Innenstadt</strong><br />
Plan links: Der Geltungsbereich des Bebauungsplans<br />
„Neugestaltung Buchhornplatz <strong>und</strong> Erweiterung der <strong>Altstadt</strong>“
Der Buchhornplatz 1982 (rechts im Foto)<br />
– Parkplatz <strong>und</strong> sonst nichts.<br />
für Freizeit, Kultur <strong>und</strong> Wohnungen. Heute würde man<br />
von einem nachhaltigen multifunktionalen Konzept<br />
sprechen.<br />
Passagen sollten den Bahndamm durchstoßen <strong>und</strong> die<br />
<strong>Altstadt</strong> nach Osten öffnen, um dort in einen neuen<br />
Skizze zur Neubebauung (1=C&A, 4=Hafenbahnhof, 8=Parkhaus <strong>Altstadt</strong>)<br />
Aus der Modellskizze wurde Wirklichkeit.<br />
zentralen Platz zu münden. Dieser Platz sollte vorrangig<br />
dem Verkehr vorbehalten bleiben <strong>und</strong> so den unerwünschten<br />
Park-Such-Verkehr aus der <strong>Altstadt</strong> heraushalten.<br />
Angrenzend an den Buchhornplatz waren Einzelhandel,<br />
Dienstleistungs- <strong>und</strong> Freizeiteinrichtungen<br />
konzipiert.<br />
Während dieser Planungsphase kam östlich der Hafenbahn<br />
zunächst ein Bauwerk ins Gespräch, das sowohl<br />
Parkhaus als auch städtisches Museum beherbergen<br />
sollte. Dem damaligen Problemstand nach schienen<br />
diese beiden Nutzungen dem Bedarf zu entsprechen.<br />
Städtebauliche Gesamtkonzeption<br />
Für die anstehenden Baumaßnahmen auf dem Buchhornplatz<br />
<strong>und</strong> östlich des Bahndammes zeigte sich<br />
jedoch schnell, dass nur mit einem städtebaulichen<br />
Gesamtkonzept die öffentlichen <strong>und</strong> privaten Projekte<br />
wirtschaftlich <strong>und</strong> zügig abgewickelt werden können.<br />
Für das Zeppelin Museum wurden deshalb alternative<br />
Standorte am Hinteren Hafen angedacht. Nur so konnte<br />
das Parkhaus mit einem Kaufhaus komibiniert werden.<br />
Eine Projektgruppe <strong>und</strong> der Bauausschuss „Buchhornplatz“<br />
leisteten intensive Planungsarbeit, bevor 1987 der<br />
Gemeinderat dem Gesamtkonzept zustimmte.<br />
Auf dem südlichen Teil des Buchhornplatzes wurde,<br />
privat investiert, ein Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus mit Passage<br />
geplant, <strong>und</strong> zwar so, dass der mit der Bebauung<br />
des Kaufhauses C&A im Norden begonnene trichterförmige<br />
Platz mit seiner Öffnung zum See konsequent<br />
weitergeführt werden konnte.<br />
Für die Bebauung auf der Ostseite des Bahndamms,<br />
dem heutigen Romanshorner Platz, bildete man eine<br />
Bauherrengemeinschaft. Sie bestand aus der Stadt<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> <strong>und</strong> einem Bauträger. Das Park- <strong>und</strong><br />
Kaufhaus sollte, städtebaulich betrachtet, mit seiner<br />
geschwungenen Südfassade von der <strong>Altstadt</strong> durch die<br />
neue Bahndammpassage in den hinteren Hafenbereich<br />
überleiten. Das öffentliche Parkhaus mit seinen weithin
sichtbaren architektonischen R<strong>und</strong>bau- <strong>und</strong> turmartigen<br />
Eckbetonungen verfolgte auch das Ziel, diesen bisher<br />
unerschlossenen, abseits gelegenen Bereich stadtbildprägend<br />
hervorzuheben.<br />
Verkehrskonzept<br />
Der Stadtgr<strong>und</strong>riss <strong>und</strong> damit auch der Zuschnitt der<br />
Straßen waren aufgr<strong>und</strong> der geschilderten Rahmenbedingungen<br />
noch sehr stark von den Verhältnissen vor<br />
dem Zweiten Weltkrieg geprägt. Als der Wiederaufbau<br />
begann, konnte sich niemand vorstellen, wie sich der<br />
Verkehr entwickeln würde. Immer mehr Fahrzeuge verstopften<br />
die <strong>Altstadt</strong>straßen in einem Maße, dass man<br />
bald erkannte: So konnte es nicht weiter gehen! Es<br />
war nicht nur der Raum, den der Verkehr in Anspruch<br />
nahm. Lärm <strong>und</strong> Gestank führten zu einer unerträglichen<br />
Situation. Die Stadt hatte echte Verkehrsprobleme.<br />
Die <strong>Altstadt</strong> drohte zu ersticken. Die Entwicklung zu<br />
einem leistungs- <strong>und</strong> funktionsfähigen Zentrum war<br />
ernsthaft gefährdet. Und von Aufenthaltsqualität konnte<br />
keine Rede sein.<br />
Nur mit einer ganzheitlichen Verkehrsplanung konnte<br />
die <strong>Altstadt</strong> insgesamt attraktiver werden. Ausführliche<br />
Friedrichstraße/Ecke „Orion“:<br />
Bummeln auf 1,50 Meter Breite<br />
Gutachten <strong>und</strong> Empfehlungen namhafter Experten bildeten<br />
die Basis für umfassende Diskussionen.<br />
Doch ohne Autos geht es nicht. Dies war allen Beteiligten<br />
klar. Die Frage lautete: Wie kann man den Kfz-Verkehr<br />
so an die <strong>Altstadt</strong> heranführen, dass kurze Wege<br />
entstehen – ohne mit den Autos in die <strong>Altstadt</strong> einfahren<br />
zu müssen? Die Antwort leuchtete ein: Mit genügend<br />
Stellplätzen, <strong>und</strong> zwar so nah wie möglich um die <strong>Altstadt</strong><br />
herum. Da es nirgends ausreichend ebenerdige<br />
Flächen gab, kamen somit nur Parkhäuser <strong>und</strong> Tiefgaragen<br />
in Frage.<br />
Eine „Perlenkette“ an Parkhäusern um die <strong>Altstadt</strong> herum<br />
sollte entstehen: das Parkhaus östlich des Bahndamms,<br />
eine Tiefgarage im Bereich der Nordstadt <strong>und</strong> die Tiefgarage<br />
des Graf-Zeppelin-Hauses. Eine „Perle“ fehlte<br />
nach Meinung der Planer aber noch, um den wirklichen<br />
Bedarf zu decken: eine Tiefgarage westlich der <strong>Altstadt</strong>.<br />
Hier kam eigentlich nur der Uferpark in Frage. Vor diesem<br />
Eingriff schreckten aber alle zurück.<br />
Es war eher ein glücklicher Zufall, der dann doch zu<br />
einer optimalen Lösung führte. Nur durch die Absicht<br />
der Stiftung Liebenau, St. Antonius neu zu bauen, <strong>und</strong><br />
Die Situation an der Ecke Friedrichstraße/Buchhornplatz um 1983 Beste Aufenthaltsqualität auf dem Adenauerplatz – aber nur für Autos
Beginn der Fußgängerzone Friedrichstraße<br />
dank ihrer Bereitschaft zur Kooperation mit der Stadt<br />
konnte mitten in der heutigen Fußgängerzone eine<br />
weitere öffentliche Tiefgarage geschaffen werden.<br />
Vor der <strong>Sanierung</strong> gab es über die gesamte <strong>Altstadt</strong><br />
verteilt etwa 675 öffentliche Stellplätze. Heute stehen<br />
allein im Parkhaus „<strong>Altstadt</strong>“ <strong>und</strong> in der Tiefgarage „Am<br />
See“ zusammen 1.100 Stellplätze zur Verfügung. Das<br />
Stellplatzangebot hat sich wesentlich verbessert – qualitativ<br />
wie quantitativ.<br />
Die Inbetriebnahme des Parkhauses <strong>Altstadt</strong> am 16.<br />
Mai 1990 war damit Voraussetzung geworden für die<br />
erste Erweiterung der bescheidenen Fußgängerzone<br />
um die Wilhelm- <strong>und</strong> die Goldschmiedstraße. Das<br />
entsprechende Verkehrskonzept verabschiedete der<br />
Gemeinderat im März 1992: Der neue Fußgängerbereich<br />
sollte zunächst die östliche Karlstraße, die östliche<br />
Friedrichstraße, Sedanstraße, den Buchhorn- <strong>und</strong> den<br />
Adenauerplatz umfassen. Für den Autoverkehr blieb<br />
der „kleine Ring“ über Friedrich-, Schanz- <strong>und</strong> westliche<br />
Karlstraße.<br />
Mit diesem Entwicklungsschritt konnten wichtige Erfahrungen<br />
gesammelt werden. Die Erweiterung der Fußgän-<br />
gerzone fiel nämlich in eine Zeit, in der es in anderen<br />
Städten bereits wieder kritische Stimmen gab, die vor<br />
einer zu starken Beruhigung von <strong>Innenstadt</strong>bereichen<br />
warnten. In <strong>Friedrichshafen</strong> wurden vereinzelt ähnliche<br />
Argumente vorgetragen. Die Erfahrungen aus anderen<br />
Städten konnten so sehr sorgfältig in die Überlegungen<br />
einbezogen werden. Schließlich war es das Ziel, eine<br />
optimale <strong>und</strong> auf die speziellen Verhältnisse unserer<br />
Stadt zugeschnittene Lösung zu erhalten. Die verschiedenen<br />
Interessenlagen mussten abgewogen werden.<br />
Eine allen Ansprüchen gerecht werdende Konzeption<br />
gibt es nicht.<br />
Schnell wurde aber allen Beteiligten deutlich, einen<br />
Schritt zurück konnte <strong>und</strong> durfte es nicht geben. Ein<br />
besonderes Augenmerk legte man deshalb auf die<br />
Erreichbarkeit. Wer mit dem Auto zur <strong>Altstadt</strong> wollte,<br />
sollte ausreichenden Parkraum vorfinden <strong>und</strong> von dort<br />
auf kurzen Fußwegen zu seinen Zielen gelangen.<br />
Wer dies vor Augen hat <strong>und</strong> andere Städte kennt, muss<br />
heute objektiv feststellen: In <strong>Friedrichshafen</strong> ist dies wie<br />
kaum andernorts gelungen. Denn das Parkhaus „<strong>Altstadt</strong>“<br />
liegt unmittelbar am östlichen Rand der Fußgängerzone<br />
<strong>und</strong> reicht bis unter die Bebauung des Buch-<br />
Der Adenauerplatz mit den Buchhorn-Brunnen Die Fußgängerzone <strong>nördliche</strong>r Buchhornplatz mit Blick in die Friedrichstraße<br />
3
4<br />
hornplatzes, so dass man zu Fuß von der Parkgarage<br />
direkt in die Einkaufszone gelangt. Und die Tiefgarage<br />
„Am See“ unter der Karlstraße geht sogar noch weiter<br />
ins Herz der <strong>Altstadt</strong> hinein. Zwischen Parkhaus <strong>und</strong><br />
Tiefgarage liegen kaum mehr als 350 Meter! Das Thema<br />
„Erreichbarkeit“ war damit optimal gelöst.<br />
Nach dem Bau der Tiefgarage „Am See“ mit ihren Rampen<br />
zur Ein- <strong>und</strong> Ausfahrt sowie der Gestaltung des<br />
Antoniusplatzes konnte <strong>und</strong> musste nun auch der „kleine<br />
Ring“ für den allgemeinen Kfz-Verkehr geschlossen<br />
werden. Denn die westliche Karlstraße <strong>und</strong> die Schanzstraße<br />
sollten die gleiche Qualität gewinnen, die die<br />
Friedrichstraße nach ihrer Umgestaltung im Jahre 1993<br />
erlangt hatte.<br />
Eng wurde es für den Stadtbus in der Karlstraße<br />
Die Fußgängerzone Karlstraße<br />
Viele planerische Überlegungen gab es auch zum<br />
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), vor allem zu<br />
der Frage, wie die <strong>Altstadt</strong> in den ÖPNV einzubinden ist.<br />
Ein „Echt-Versuch“, die Busse des Stadtverkehrs durch<br />
die <strong>Altstadt</strong> fahren zu lassen, um Haltestellen mitten in<br />
der Fußgängerzone einrichten zu können, sollte im Jahr<br />
2000 eine Antwort dazu geben.<br />
Es zeigte sich jedoch bald, dass die engen Straßen<br />
der <strong>Altstadt</strong> für den Busverkehr zu viele Probleme mit<br />
sich brachten: Das Nebeneinander von Bussen, Fußgänger-<br />
<strong>und</strong> Radverkehr funktionierte nicht reibungslos<br />
<strong>und</strong> ließ sich nicht mit den Ansprüchen von Handel<br />
<strong>und</strong> Gastronomie vereinbaren. Kamen noch parkende<br />
Lieferfahrzeuge dazu, dann ging gar nichts mehr. Die<br />
Öffnung der Fußgängerzone für die Busse des öffentlichen<br />
Stadtverkehrs wurde deshalb bereits Anfang 2001<br />
rückgängig gemacht.<br />
Die Planung des ÖPNV konzentrierte sich alsdann auf<br />
eine zentrale Anbindung in der neu erschlossenen östlichen<br />
<strong>Altstadt</strong> am Romanshorner Platz. Entstanden war<br />
dort ein modern gestalteter Verkehrsknotenpunkt für<br />
Bahn, Schiff, Bus <strong>und</strong> Auto. Der neu geschaffene Zentrale<br />
Omnibusbahnhof (ZOB) sollte mit dem Stadtbahnhof<br />
der wichtigste Baustein sein für die Vernetzung des<br />
öffentlichen Verkehrsangebotes.<br />
Auch die <strong>Altstadt</strong> war so mit dem ÖPNV gut erreichbar<br />
geworden. Die eingangs genannten Ziele des Verkehrskonzeptes<br />
� Erweiterung des Stellplatzangebotes,<br />
� Erreichbarkeit durch kurze Wege,<br />
� Lösung des durch den Autoverkehr verursachten Verkehrsproblems<br />
� Schaffung attraktiver Aufenthaltsbereiche<br />
wurden voll erfüllt.<br />
<strong>Sanierung</strong>sprogramm<br />
Um das gr<strong>und</strong>sätzliche Ziel der Stadterneuerungsplanung<br />
zu erreichen, die <strong>Altstadt</strong> attraktiver zu gestalten<br />
<strong>und</strong> als leistungs- <strong>und</strong> funktionsfähiges Zentrum weiterzuentwickeln,<br />
bedurfte es also vieler Maßnahmen.<br />
Zu ihrer Umsetzung war <strong>Friedrichshafen</strong> jedoch auf<br />
finanzielle Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung angewiesen.<br />
Am 30. August 1985 hat die Stadt deshalb einen Antrag<br />
zur Aufnahme in das B<strong>und</strong>-Länder-<strong>Sanierung</strong>s- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsprogramm nach § 72 Städtebauförderungsgesetz<br />
(das sogenannte SE-Programm) gestellt.<br />
Der Investitionsaufwand wurde damals auf etwa 80<br />
Millionen Mark (ca. 41 Millionen Euro) geschätzt. Die<br />
Zielvorstellungen <strong>und</strong> Bestandsüberprüfungen basierten<br />
auf den Untersuchungen <strong>und</strong> Erhebungen zum Leitplan<br />
Stadtmitte.<br />
Am 3. Dezember 1985 bewilligte das Regierungspräsidium<br />
Tübingen die Förderung <strong>und</strong> genehmigte einen<br />
Förderrahmen von 24 Millionen Mark (12,27 Millionen<br />
Euro) für das Gesamtprojekt „<strong>Sanierung</strong>sgebiet <strong>Altstadt</strong>/<br />
Buchhornplatz“. Der Zuschuss aus den B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong><br />
Landesmitteln sollte zwei Drittel des Förderrahmens, also<br />
16 Millionen Mark (8,18 Millionen Euro), betragen.
Das Bewilligungsvolumen wurde im Laufe der folgenden<br />
Jahre nach entsprechenden Anträgen der Stadt vom<br />
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg mehrfach<br />
aufgestockt. Heute beträgt es 25,07 Millionen Euro, die<br />
Zuwendungen dementsprechend 17,2 Millionen Euro.<br />
Der Bewilligungszeitraum läuft am 31. Dezember 2006<br />
endgültig aus.<br />
Zu den ursprünglich geplanten Maßnahmen sind noch<br />
viele hinzugekommen. Unmittelbar im Rahmen der<br />
<strong>Sanierung</strong> wurden Maßnahmen mit einem Bauvolumen<br />
von mehr als 90 Millionen Euro umgesetzt. Dazu<br />
kommen noch private Projekte, die aber mangels Voraussetzungen<br />
nicht im Rahmen der <strong>Sanierung</strong> gefördert<br />
werden konnten. Da diese Investitionen natürlich auch<br />
dem heimischen Handwerk <strong>und</strong> den Gewerbetreibenden<br />
vor Ort zu Gute kommen, stellt die Städtebauförderung<br />
damit auch ein beschäftigungsförderndes, effektives<br />
Konjunkturprogramm dar.<br />
Durchführung der Stadterneuerungsmaßnahme<br />
Die Stadt hat für die Umsetzung der Maßnahmen die<br />
Wüstenrot Haus- <strong>und</strong> Städtebau GmbH (WHS), Ludwigsburg,<br />
für die <strong>Sanierung</strong>sgebiete als Experten hinzugezogen.<br />
Die Wüstenrot Haus- <strong>und</strong> Städtebau berichtet:<br />
Ein zentraler Aspekt unserer Tätigkeit in <strong>Friedrichshafen</strong><br />
war die förderrechtliche Begleitung der <strong>Sanierung</strong>s-<br />
Die <strong>Altstadt</strong> von oben: Am unteren Rand der Luftaufnahme oberhalb des Gondelhafens sieht man die Tiefgarage im Bau.
Als Maßnahmen wurden damals angemeldet:<br />
1. Passage Süd <strong>und</strong> Verkehrsanbindung Ost<br />
2. Ausbau des Verkehrsknotens Eckener-/ Montfortstraße<br />
mit Verlegung der Tankstelle<br />
3. Passage Nord, Ausbau in zwei Ebenen, <strong>und</strong> zwar Fußgängerebene<br />
<strong>und</strong> Tiefgaragenebene zur Erschließung<br />
der Tiefgaragenanlage auf dem Buchhornplatz<br />
4. Mehrfachhaltestelle für den Busverkehr auf der<br />
Ostseite<br />
5. Gestaltung des öffentlichen Raumes, qualität voller<br />
Ausbau in Aufteilung, Begrünung, Belag <strong>und</strong> einer<br />
besonderen Ausstattung mit Brunnen <strong>und</strong> Plastiken,<br />
um der Stadt Ausstrahlung zu verleihen<br />
6. Bebauung Buchhornplatz Süd <strong>und</strong> Nord mit je einem<br />
Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus mit Tiefgarageneinheiten<br />
7. Bebauung auf der Ostseite mit einem Vollsortimentkaufhaus<br />
<strong>und</strong> öffentlichem Parkhaus<br />
maßnahmen in der <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> der Nordstadt. Dazu<br />
gehörten das Aufstellen <strong>und</strong> regelmäßige Fortschreiben<br />
von Kosten- <strong>und</strong> Finanzierungsübersichten sowie<br />
die Aufgliederung der einzelnen Bauvorhaben, um die<br />
bewilligten B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> Landesfinanzhilfen entsprechend<br />
den Städtebauförderungsrichtlinien abrufen zu<br />
können. Die einzelnen städtischen Projekte wurden<br />
dabei in der Regel über die von der WHS verwalteten<br />
Treuhandkonten abgewickelt.<br />
Darüber hinaus wurden Förder- <strong>und</strong> Auszahlungsanträge<br />
erstellt <strong>und</strong>, sofern notwendig, gemeinsam mit<br />
der Stadtverwaltung die erforderlichen Abstimmungsgespräche<br />
mit dem Regierungspräsidium <strong>und</strong> dem Wirtschaftsministerium<br />
geführt – den für die Programme der<br />
Für die <strong>Sanierung</strong> der <strong>Altstadt</strong> lagen als planerische<br />
Gr<strong>und</strong>lagen eine ganze Reihe von ausführlichen Untersuchungen<br />
vor:<br />
� der Leitplan Stadtmitte, ingesta Köln, April 1981<br />
� Standortanalyse für ein SB-Warenhaus, GFK-Marktforschung,<br />
Nürnberg, März 1985<br />
� Verkehrsuntersuchung <strong>Altstadt</strong>, Büro Breinlinger, Tuttlingen,<br />
1983<br />
� Verkehrsuntersuchung <strong>Innenstadt</strong>, Ergänzung zum<br />
Generalverkehrsplan FN, Büro Schaechterle, Neu-Ulm,<br />
1985<br />
� Parkhaus-Gutachten, Büro Anselment, Karlsruhe, Juli<br />
1985<br />
� Geotechnisches Gutachten, Prof. Henke, Stuttgart, Juni<br />
1985<br />
� Rahmenplan <strong>Altstadt</strong>, Freiraumplanung, Büro Bauer,<br />
Karlsruhe, Entwurf 1984<br />
städtebaulichen Erneuerung <strong>und</strong> Entwicklung zuständigen<br />
„Förderstellen“. Als <strong>Sanierung</strong>sträger war es auch<br />
die Aufgabe, bei privaten Bauabsichten die sanierungsrechtlichen<br />
Berührungspunkte abzuklären. Am Ende<br />
jeder <strong>Sanierung</strong> steht die förderrechtliche Abrechnung,<br />
in der sämtliche für die <strong>Sanierung</strong> relevanten Ausgaben<br />
<strong>und</strong> Einnahmen bilanziert werden.<br />
Ein <strong>Sanierung</strong>sverfahren beginnt mit dem Gemeinderatsbeschluss<br />
zur „förmlichen Festlegung“ des <strong>Sanierung</strong>sgebietes.<br />
Der Ergebnisbericht über die vorbereitenden<br />
Untersuchungen lag im Juni 1987 vor, so dass<br />
der Gemeinderat das <strong>Sanierung</strong>sgebiet festlegen <strong>und</strong><br />
die Maßnahmen der <strong>Sanierung</strong>, wie sie im Antrag vorgesehen<br />
waren, auf den Weg bringen konnte.
Buchhornplatz <strong>und</strong> Erweiterung der <strong>Altstadt</strong><br />
Vor der förmlichen Anerkennung der <strong>Altstadt</strong> als <strong>Sanierung</strong>sgebiet<br />
wurde der privat finanzierte Bau eines<br />
Bekleidungshauses, als Bauabschnitt I bezeichnet, auf<br />
dem <strong>nördliche</strong>n Teil des Buchhornplatzes realisiert. Der<br />
Komplex war als zweistöckiges Gebäude konzipiert <strong>und</strong><br />
wurde bereits 1985 eröffnet. Das Bekleidungshaus C&A<br />
Brenninkmeyer verwirklichte 3.000 Quadratmeter zusätzliche<br />
Geschäftsfläche für das Einzelhandelsangebot in<br />
<strong>Friedrichshafen</strong>.<br />
Ein Jahr später folgten die Bahndammunterführungen<br />
nördlich <strong>und</strong> südlich davon. Beide Bauwerke stellten so<br />
Foto oben: Buchhornplatz <strong>und</strong> Umgebung<br />
vor der <strong>Sanierung</strong> 1984<br />
Foto rechts: Der Buchhornplatz Nord mit der<br />
Passage zum Park- <strong>und</strong> Kaufhaus, 2005<br />
die unmittelbaren Verbindungen her zur Erweiterung der<br />
<strong>Altstadt</strong> auf der Ostseite der Bahn.<br />
Die Unterführung Nord verbindet den Buchhornplatz<br />
<strong>und</strong> das Park- <strong>und</strong> Kaufhaus östlich des Bahndamms.<br />
Sie führt direkt auf den neu geschaffenen Romanshorner<br />
Platz. Damit sie für die Fußgänger nicht allzu<br />
„gedrückt“ wirkt, brachte man als optische Erweiterung<br />
einen Spiegelbogen über den Durchgängen an. Dank<br />
der Verglasung der Decke erscheint die Unterführung<br />
großzügig. Die edle Verkleidung <strong>und</strong> die aufwändigen<br />
Vitrinen erwecken eher den Eindruck einer Kaufhauspas-
sage. Die Treppe vom Bahnsteig in die Passage scheint<br />
in einen „Spiegelsaal“ zu führen – mit anderen Worten:<br />
keine Unterführung im üblichen Erscheinungsbild.<br />
Die Passage Süd ist eine ebenfalls großzügige ebenerdige<br />
Anbindung des südlichen Buchhornplatzes an den<br />
Busbahnhof. Das überbrückende Bauwerk bietet heute<br />
dem Zeppelin Museum zusätzliche Ausstellungsfläche.<br />
Mit seinem weit überkragenden leichten Dach sowie seinen<br />
filigran gestalteten Glasbaukörpern nimmt es den<br />
Charakter der ursprünglichen Bahnsteigüberdachung<br />
auf <strong>und</strong> leitet zum Hafenbahnhofgebäude über.<br />
Im Jahre 1987 begannen die Arbeiten auf zwei neuen<br />
Großbaustellen: auf der Westseite des Bahndamms der<br />
sogenannte Bauabschnitt II mit dem Bau des Geschäfts-<br />
<strong>und</strong> Wohnhauses am Buchhornplatz-Süd <strong>und</strong> auf der<br />
Ostseite der Bau des Park- <strong>und</strong> Kaufhauses.<br />
Das Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus auf dem Buchhornplatz-Süd<br />
schließt unmittelbar an das Kaufhaus C&A<br />
an. Ein wesentliches Element dieses Komplexes bildet<br />
die Buchhornpassage. Sie durchzieht das Gebäude von<br />
Buchhornplatz <strong>und</strong> Umgebung 1987<br />
West nach Ost <strong>und</strong> von Nord nach Süd, ist von der Tiefgarage<br />
direkt zugänglich <strong>und</strong> erschließt alle Geschäfte<br />
im Erdgeschoss. Die Passage hat eine Gesamtlänge von<br />
81 Metern <strong>und</strong> bringt viel Licht in das Gebäudeinnere.<br />
Einzelhandelsgeschäfte <strong>und</strong> Gastronomie erstrecken<br />
sich hier über zwei Ebenen. In zwei weiteren Geschossen<br />
entstanden Wohnungen von ca. 90 bis 115 Quadratmetern<br />
Größe. Sie umschließen einen Innenhof mit<br />
Dachbegrünung. In der Verlängerung der Flucht des<br />
C&A-Gebäudes formen sie ein geschlossenes Bauwerk,<br />
während sie zum Bahndamm hin fast als Einzelhäuser<br />
in Erscheinung treten <strong>und</strong> so einen gegliederten baulichen<br />
Abschluss nach Osten bilden. Das Geschäftshaus<br />
wurde im September 1988 eröffnet.<br />
Auf der Basis der oben erwähnten gutachterlichen Voruntersuchungen<br />
über Standorte <strong>und</strong> Größe künftiger<br />
Parkierungs-Einrichtungen wurde das Konzept für ein<br />
kombiniertes Park- <strong>und</strong> Kaufhaus entwickelt. Besonderes<br />
Augenmerk richtete man auf Benutzerfre<strong>und</strong>lichkeit<br />
<strong>und</strong> Sicherheit: überschaubare, möglichst stützenfreie<br />
Park- <strong>und</strong> Verkehrsflächen, helle Farbgestaltung mit<br />
Der Buchhornplatz vor der Verkehrsberuhigung Der Buchhornplatz ist heute Fußgängerzone
Das Zeppelin-Spielobjekt auf dem Buchhornplatz<br />
hoher Lichtreflexion <strong>und</strong> überdurchschnittliche Beleuchtung<br />
– eine Auszeichnung des ADAC im Jahre 1994<br />
war der Erfolg. Die Technischen Werke <strong>Friedrichshafen</strong><br />
betreiben das Parkhaus.<br />
Zwei Tiefgaragengeschosse, zwei Kaufhausebenen <strong>und</strong><br />
nochmals drei Parkdecks wurden geschaffen. Zusammen<br />
mit den 140 Parkständen in der Tiefgarage unter<br />
der Bebauung des Buchhornplatzes bringt es das Parkhaus<br />
<strong>Altstadt</strong> auf insgesamt 753 öffentliche Stellplätze.<br />
Das Bauwerk hat insgesamt nicht nur funktional die<br />
<strong>Altstadt</strong> bereichert, sondern stellt auch städtebaulich<br />
<strong>und</strong> gestalterisch einen Zugewinn dar. In diesem Teil<br />
der <strong>Altstadt</strong> entstanden durch die Neubebauung zwei<br />
hochwertige Stadtplätze: der Buchhornplatz <strong>und</strong> östlich<br />
davon der Romanshorner Platz.<br />
Der Buchhornplatz<br />
Der Buchhornplatz erstreckt sich von der Friedrichstraße<br />
bis hin zu den Anlegestellen am Seehafen. Sein charakteristisches<br />
Merkmal, bewusst so in Szene gesetzt,<br />
ist seine Trichterform, die sich nach Süden zum See<br />
hin öffnet. Durch sein leichtes Nord-Süd-Gefälle hat<br />
man im <strong>nördliche</strong>n Teil der langgestreckten Platzanlage<br />
einen weiten Blick in Richtung Hafen, See <strong>und</strong> Berge.<br />
Die Ausgestaltung des Platzes setzt mit einigen wenigen<br />
Accessoires Akzente, ohne überladen zu wirken.<br />
Großkronige Platanen beim Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus,<br />
die trotz Neubau erhalten werden konnten, minderten<br />
damals das Gefühl, alles neu erschaffen zu haben.<br />
Ergänzt wurden sie durch Baumreihen auf beiden Seiten<br />
des Platzes. Den gestalterischen Gesamtzielen entsprechend,<br />
entstanden auf dem Platz auch Brunnen <strong>und</strong><br />
ein Spielobjekt.<br />
Ein Brunnen ist als Wasserlauf mit kleiner Brücke entlang<br />
C&A <strong>und</strong> dem südlichen Geschäftshaus angelegt<br />
– für Kinder ein beliebtes Objekt zur Erk<strong>und</strong>ung. Noch<br />
interessanter, weil ganz speziell für sie gebaut, ist das<br />
Zeppelin-Spielobjekt des Künstlers Bonifatius Stirnberg<br />
aus Aachen. Auf dem kleinen Abenteuerspielplatz<br />
schwebt das Luftschiff über einer schiffsförmigen Gondel.<br />
Klettergerüst <strong>und</strong> Rutsche sorgen für Abwechslung.<br />
Während sich die Kinder dort vergnügen, können es<br />
sich Mütter <strong>und</strong> Väter unmittelbar daneben bei einem<br />
Der Brunnen von Axel Otterbachbrunnen Wasser ist leben <strong>und</strong> sorgt für Belebung.<br />
9
0<br />
Cappuccino gemütlich machen – dort, wo früher ausschließlich<br />
Autoparkplätze das Bild beherrschten.<br />
Zwischen dem Geschäftshaus <strong>und</strong> dem Zeppelin Museum<br />
weitet sich der Buchhornplatz noch einmal nach<br />
Osten aus. Dieser Bereich ist um zwei Stufen angehoben<br />
<strong>und</strong> ergibt somit einen „Platz im Platz“. Diese Anlage<br />
wird von einem Brunnen aus weißem Marmor dominiert,<br />
den der Künstler Axel Otterbach geschaffen hat.<br />
Vom <strong>nördliche</strong>n Buchhornplatz her senkt sich die Fußgängerpassage<br />
um 1,80 Meter nach Osten ab, bevor sie<br />
sich nach Unterquerung der Bahngleise kaum wieder<br />
ansteigend zum Romanshorner Platz hin öffnet.<br />
Der Romanshorner Platz<br />
Dieser wird räumlich <strong>und</strong> funktional bestimmt durch<br />
das Park- <strong>und</strong> Kaufhaus, den Bahndamm <strong>und</strong> den<br />
Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB). So erfüllt er in erster<br />
Linie praktische Zwecke, bietet aber auch urbane<br />
Aufenthaltsqualitäten – als neuer Eingangsbereich von<br />
Osten in die <strong>Altstadt</strong>.<br />
Der Platz vor dem Kaufhaus selbst ist mit kleinteiligem<br />
Granitpflaster belegt. Im östlichen Teil des Platzes findet<br />
man, kreisr<strong>und</strong> unter einem Baumdach, Abstellmöglichkeiten<br />
für Fahrräder. Auf der Südseite, unter einer<br />
Hafenbahnhof <strong>und</strong> Parkplatz östlich der Bahn, 1990<br />
ZOB mit Blick in Richtung Romanshorner Platz, Juli 1996<br />
Pergola, die den Platz zum ZOB abgrenzt, stehen Bänke<br />
mit einem Wasserspiel zum Verweilen. Die Pergola setzt<br />
sich auf der Westseite des Platzes fort, wo sie einen<br />
überdachten Bereich definiert. Westlich davon ist in den<br />
Bahndamm hinein eine öffentliche Toilette eingebaut<br />
worden.<br />
Für den Öffentlichen Personennahverkehr wurde südlich<br />
des Romanshorner Platzes der zentrale Omnibusbahnhof<br />
(ZOB) geschaffen. Neben dem Stadtbahnhof ist dies<br />
der wichtigste Knotenpunkt für den Stadtbus- wie auch<br />
den Regionalverkehr. Insgesamt wurden neun Busbuch-<br />
Nächtlicher Blick vom Museum auf das Park- <strong>und</strong> Kaufhaus.<br />
Zentraler Omnibusbahnhof mit Fährzufahrt
Das Zeppelin Museum im einstigen Hafenbahnhof<br />
ten angelegt, sechs Buchten davon überdacht <strong>und</strong> die<br />
Wartezonen zusätzlich mit Glaswänden vor der Witterung<br />
geschützt.<br />
Südlich des Busbahnhofs hat die Stadt ein neues<br />
Gebäude errichtet, in das die Einrichtungen aus dem<br />
ehemaligen Hafenbahnhof verlagert werden konnten.<br />
So wurde für das Zeppelin Museum ausreichend Fläche<br />
geschaffen.<br />
Am Romanshorner Platz ist die <strong>Innenstadt</strong> im Osten<br />
optimal durch Bahn <strong>und</strong> Bus erschlossen <strong>und</strong> mit dem<br />
Schiffs- <strong>und</strong> Fährverkehr verknüpft. Darüber hinaus bietet<br />
ein Parkhaus mit fast 800 Stellplätzen ausreichend<br />
Raum für Autos. Da der westlichste Teil der <strong>Altstadt</strong><br />
hiervon zu Fuß nicht einmal 400 Meter entfernt liegt,<br />
kann man feststellen: Die Erschließung der <strong>Altstadt</strong> ist<br />
vorbildlich gelöst.<br />
Das Zeppelin Museum<br />
Wichtigster Anziehungspunkt am Buchhornplatz ist das<br />
Zeppelin Museum im ehemaligen Hafenbahnhof. Dass<br />
die Stadt in dem denkmalgeschützten Gebäude ein<br />
Museum einrichten konnte, muss aus heutiger Sicht<br />
als Glücksfall bezeichnet werden. Erst recht, wenn man<br />
liest, wie es dazu kam.<br />
Die Nordseite des Museums mit der neuen Ausstellungshalle<br />
Bilder vom Hafenbahnhof mit davor liegenden Schiffen<br />
sind schon seit vielen Generationen untrennbar mit<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> verb<strong>und</strong>en. 1933 wurde der Bahnhof als<br />
architektonisches Werk im so genannten Bauhaus-Stil<br />
in Betrieb genommen.<br />
Im Krieg mehrfach von Bomben getroffen, überlebte das<br />
Gebäude nur dank seiner speziellen Skelettbauweise.<br />
Nach seiner Wiederherstellung war der Bahnhof bis<br />
Mitte der Siebziger Jahre in Betrieb, bis die Verlagerung<br />
des Güterverkehrs von der Schiene auf die Straße die<br />
Einstellung des Trajektverkehrs mit sich brachte. Ende<br />
der 1980er Jahre suchte die Bahn einen Käufer für den<br />
unrentabel gewordenen Bau.<br />
Die Idee für ein neues Zeppelin Museum <strong>und</strong> die Nutzung<br />
des Hafenbahnhofgebäudes ließen sich nach aufwändigen<br />
Untersuchungen von Museumsfachleuten<br />
<strong>und</strong> Architekten unter einen Hut bringen. Mit einem<br />
Kostenaufwand von 70 Millionen Mark (35,79 Millionen<br />
Euro) wurde schließlich das Gebäude zum Museum<br />
umgebaut <strong>und</strong> am 2. Juli 1996, dem Jahrestag des ersten<br />
Aufstiegs von LZ 1, eröffnet.<br />
Auf über 3.500 Quadratmetern kann man heute nicht<br />
nur die Geschichte der Luftschifffahrt nachvollziehen.<br />
Die Besucherzahlen zeigen, dass das Museumskonzept<br />
Die Eingangshalle des Museums
ankommt. Die interdisziplinäre Konzeption von „Technik<br />
<strong>und</strong> Kunst“ wurde sogar mit der Special Commendation<br />
des Europäischen Museumspreises ausgezeichnet. Dem<br />
sind mehrere Architektur-Preise vorausgegangen.<br />
Dass das Museum einen derartigen Erfolg hat, liegt<br />
sicher auch an einer besonderen Idee, in der neu hinzugefügten<br />
großen gläsernen Halle eine begehbare<br />
Teilrekonstruktion des Luftschiffes LZ 129 „Hindenburg“<br />
zu errichten. Mitarbeiter der heutigen Zeppelin-Werke<br />
haben die Rekonstruktion so detailgetreu wie möglich<br />
nachgebaut. Der Einblick, der damit in die Technik <strong>und</strong><br />
das Fahren mit einem Zeppelin ermöglicht wird, ist faszinierend.<br />
Die verglaste Halle wirkt als Schaufenster <strong>und</strong><br />
gewährt bei entsprechenden Lichtverhältnissen höchst<br />
Hafenbahnhof 1978<br />
eindrückliche Einblicke in das Museum <strong>und</strong> auf dieses<br />
besondere Ausstellungsstück.<br />
Mit dem Umbau des Hafenbahnhofs zum Museum<br />
hat dieser <strong>Sanierung</strong>sabschnitt sein erfolgreiches Ende<br />
gef<strong>und</strong>en. Die abschließenden zwei Bilder zeigen nochmals<br />
eindrucksvoll, welche Wandlung sich in diesem Teil<br />
der <strong>Innenstadt</strong> vollzog.<br />
Man kann mit Recht sagen: Die Stadt hat ihr Gesicht<br />
verändert. Nach vielen Jahrzehnten ist es gelungen, die<br />
<strong>Altstadt</strong> nach Osten zu erweitern <strong>und</strong> die Bahnlinie zu<br />
überwinden.<br />
Ein großes städtebauliches Ziel wurde erreicht.<br />
Der Buchhornplatz mit dem Zeppelin Museum, 1996
Autofreie Räume im Zentrum<br />
Der Weg zu einer Fußgängerzone führte nur über ein<br />
schlüssiges Parkierungskonzept. Und die Einrichtung<br />
der Fußgängerzone war wiederum Voraussetzung dafür,<br />
die <strong>Altstadt</strong> insgesamt attraktiv zu gestalten.<br />
Parken in der <strong>Innenstadt</strong><br />
Um zu einem gesamtheitlichen Parkierungskonzept zu<br />
gelangen, hat die Stadt bereits 1987 das Büro Anselment,<br />
Karlsruhe, mit einem Gutachten beauftragt. Anselment<br />
ging davon aus, dass es eine parkplatzgerechte Stadt<br />
genauso wenig geben kann wie eine autogerechte. Das<br />
Gutachten berücksichtigte somit nicht nur die <strong>Altstadt</strong>,<br />
sondern erstreckte sich über die gesamte <strong>Innenstadt</strong>,<br />
also wurden auch Bereiche nördlich der Bahn in die<br />
Untersuchung einbezogen.<br />
Durch eine differenzierte Auswertung der Daten <strong>und</strong><br />
sorgfältige Prognosen konnten sowohl der damalige<br />
Bestand als auch der gesamte Parkbedarf ermittelt werden.<br />
Anselment kam zu dem Ergebnis, dass mit den<br />
Die westliche Karlstraße 1995<br />
geplanten Parkhäusern (damals nur Parkhaus <strong>Altstadt</strong><br />
<strong>und</strong> Stadtwerkegelände) der zu erwartende mittlere<br />
Parkbedarf erfüllt werden könne.<br />
Nach Abschluss der Baumaßnahmen am Buchhornplatz<br />
konnte man schließlich die Fußgängerzone erweitern:<br />
Der Buchhornplatz selbst, die untere Karlstraße (ab<br />
Schanzstraße), der Adenauerplatz, die Friedrichstraße<br />
(östlicher Teil) <strong>und</strong> die Sedanstraße wurden verkehrsberuhigt.<br />
Die Baumaßnahmen erfolgten in den Jahren<br />
1992/1993 mit einem Kostenaufwand von insgesamt<br />
22,7 Millionen DM (11,6 Millionen Euro).<br />
Gestaltung der Freiräume<br />
Die einzelnen Freiräume, Straßen, Wege <strong>und</strong> Plätze<br />
wurden durchaus nach unterschiedlichen Gesichtspunkten<br />
neu gestaltet: Obwohl die Stadt kaum etwas von<br />
ihrer ursprünglichen Bausubstanz bewahren konnte,<br />
entschied man sich bei der Umgestaltung der unteren<br />
Karlstraße im Jahre 1992 dafür, ihren einstigen Charak-<br />
3
4<br />
ter wieder herzustellen. Der „Fahrbahnbereich“ in der<br />
breiten Mitte sollte mit einem Kleinpflaster versehen<br />
<strong>und</strong> durch die beidseitigen Entwässerungsrinnen von<br />
den plattenbelegten Gehwegen optisch getrennt werden.<br />
An verschiedenen Standorten sah man hochwertige<br />
Glasvitrinen für private <strong>und</strong> öffentliche Interessenten<br />
vor. Hinzugefügt wurden noch Bänke <strong>und</strong> Bäume, so<br />
dass die Straße selbst eher einen historischen Eindruck<br />
erweckt. Seit langer Zeit rückten wieder die K<strong>und</strong>en, die<br />
Besucher <strong>und</strong> viele (Rad-)Touristen in den Mittelpunkt.<br />
Der Adenauerplatz<br />
Bereits der Leitplan „Stadtmitte 1981“ empfiehlt zur Stärkung<br />
der Zentrumsaufgaben vorrangig die Entwicklung<br />
des Areals r<strong>und</strong> um den Adenauerplatz. Über eine<br />
Mehrfachbeauftragung von fünf Architekturbüros wurde<br />
1991 hierzu eine Lösung für die künftige Gestaltung<br />
gef<strong>und</strong>en, wobei im Wesentlichen die Aufenthaltsqualität<br />
verbessert werden sollte. Die Konturen des Platzes<br />
waren durch die vorhandene Bausubstanz vorgegeben<br />
<strong>und</strong> konnten nicht verändert werden.<br />
Der Belag hatte in den Jahren, in denen man den Platz<br />
als Parkplatz nutzte, großen Schaden genommen. Zahlreiche<br />
Unebenheiten <strong>und</strong> lose Steine erforderten eine<br />
gr<strong>und</strong>legende Erneuerung. So entschied der Gemeinderat,<br />
den Belag komplett zu sanieren. Das Büro Jauss +<br />
Gaupp aus <strong>Friedrichshafen</strong> schlug vor, die Wilhelmstraße<br />
mit einer Baumreihe optisch bis in den Platz hinein<br />
zu führen, die Nikolauskirche frei zu stellen <strong>und</strong> als<br />
wichtigen Solitär in das Gesamtkonzept der Neugestaltung<br />
einzubinden.<br />
Die Raumkanten sollten deutlicher als bisher herausgearbeitet<br />
werden, vor allem im südwestlichen Bereich<br />
des Platzes. Der Wettbewerbsentwurf sah dort Glasvorbauten<br />
an den Läden vor, die aber bis heute von den<br />
privaten Eigentümern nur teilweise verwirklicht wurden.<br />
Eine Passage sollte dort den städtebaulich immer schon<br />
Skizzen zur Neugestaltung des Adenauerplatzes<br />
schwierigen Übergang zur Karlstraße verbessern. Das<br />
ursprüngliche Kleinpflaster wurde durch gliedernde Plattenstreifen<br />
ergänzt, die strahlenförmig von Nord nach<br />
Süd verlaufen.<br />
Das Rathaus wird zwar von vielen Bürgern besucht, zur<br />
nachhaltigen Belebung der Fußgängerzone aber hatte<br />
es bis dahin nicht unbedingt beigetragen. Um dies zu<br />
ändern, kam man auf die Idee, im südlichen Flügel das<br />
auf Platzniveau liegende Kellergeschoss zu einem Café<br />
umzubauen. Das Café belebt den Platz heute mit seiner<br />
Außenbestuhlung deutlich.<br />
Der Schwanenbrunnen wurde vom Adenauerplatz auf<br />
den oberen Kirchplatz verlegt. Von dort führt nun ein<br />
attraktiver Wasserlauf über Kaskaden entlang der Kirche<br />
Gestaltungsentwurf des Büros Jauss+Gaupp
Der Adenauerplatz mit Brunnen<br />
hinunter zum Adenauerplatz in ein Wasserbecken. Ein<br />
weiteres Objekt sollte das Leben auf dem Platz bereichern.<br />
Gedacht war an ein Wasserspiel, für das ein<br />
beschränkter Kunst-Wettbewerb ausgeschrieben wurde.<br />
Von den sieben eingereichten Arbeiten bedachte die<br />
Jury im Jahre 1993 das Werk „Haus aus Wasser“ von<br />
Professor Horst Antes mit dem 1. Preis. Es entwickelte<br />
sich schnell eine öffentliche Diskussion über Kunst im<br />
Allgemeinen <strong>und</strong> über Kunst auf dem Adenauerplatz<br />
im Speziellen. Ergebnis der Debatte: Das Kunstwerk von<br />
Horst Antes wurde nicht verwirklicht.<br />
Heute steht ein Brunnen des Bildhauer-Ehepaars Barbara<br />
<strong>und</strong> Gernot Rumpf auf dem Platz. Der „Buchhorn-Brunnen“<br />
nimmt dort viele Elemente auf, die mit<br />
<strong>Friedrichshafen</strong> in unmittelbarer Verbindung stehen: Die<br />
Buche aus dem Stadtwappen, kleine Zeppeline, die<br />
Zahnräder der ZF, ein Motor der MTU, aber auch ein<br />
Fisch, dessen Gesichtszüge eine gewisse Ähnlichkeit<br />
mit König Friedrich aufweisen, sind in Bronze gegossene<br />
Details. Viele Kinder beklettern <strong>und</strong> bespielen<br />
den Brunnen tagaus tagein <strong>und</strong> haben ihn längst zu<br />
einem attraktiven Kinderspielplatz mitten in der <strong>Altstadt</strong><br />
Der Adenauerplatz im Winter 2005<br />
gemacht. Mit der Umgestaltung des Adenauerplatzes,<br />
des Buchhornplatzes, der Friedrichstraße, Sedanstraße<br />
<strong>und</strong> der unteren Karlstraße war es nun gelungen, die<br />
einstige Keimzelle der Fußgängerzone in der Wilhelm-<br />
<strong>und</strong> Goldschmiedstraße in einem ersten wesentlichen<br />
Schritt zu erweitern <strong>und</strong> so einen weiteren wichtigen<br />
Baustein zu setzen für die nachhaltige Attraktivierung<br />
<strong>und</strong> Belebung der <strong>Altstadt</strong>.<br />
Im westlichen Teil der <strong>Altstadt</strong>, der zunächst noch für<br />
den Verkehr offen blieb, wurde durch Drehung der Verkehrsrichtung<br />
ein neuer „kleiner Ring“ geschaffen über<br />
die Friedrichstraße, Schanz- <strong>und</strong> die obere Karlstraße.<br />
Die Einfahrt in den <strong>Altstadt</strong>bereich war somit nur noch<br />
am Orion-Hochhaus möglich <strong>und</strong> damit unattraktiver als<br />
früher. Ein Nebeneffekt: Die Verkehrsmenge in der <strong>Altstadt</strong><br />
sank zusehends von einstmals 8.000 Fahrzeugen<br />
pro Tag auf „nur“ noch 4.000. In der oberen Karlstraße<br />
trugen die weiterhin vorhandenen Schrägparkplätze<br />
dazu bei, diesen Ringverkehr am Leben zu halten. Die<br />
Folge: Der östliche Teil der <strong>Altstadt</strong> wurde attraktiver<br />
empf<strong>und</strong>en als der weiterhin verkehrsbelastete westliche<br />
Teil.<br />
Die Schanzstraße mit Autoverkehr
Das Projekt St . Antonius „Leben am See“<br />
Ein großer Teil der <strong>Altstadt</strong> hatte ein neues Gesicht<br />
bekommen. Der westliche Bereich jedoch rückte Anfang<br />
der 1990er Jahre in den Mittelpunkt des Interesses.<br />
Es stellte sich die Frage, ob man wirklich ein weiteres<br />
Parkhaus im Westen der <strong>Altstadt</strong> braucht.<br />
Gemeinsames Projekt mit der Stiftung Liebenau<br />
1994 wandte sich die Stiftung Liebenau an die Stadt <strong>und</strong><br />
trug ihre Überlegungen zum Altenheim „St. Antonius“<br />
an der Karlstraße vor. Da ein Umbau des Altersheims<br />
den Anforderungen unserer Zeit nicht gerecht geworden<br />
wäre, kam nur ein Neubau in Frage. Zum Gr<strong>und</strong>stück<br />
gehörte ein Garten auf der gegenüber liegende Seite<br />
direkt am Gondelhafen, der nur den Bewohnern des<br />
Altenheims vorbehalten war. Die einmalige Chance<br />
war da: Die Neuordnung des gesamten Areals konnte<br />
geplant werden!<br />
Das Vorhaben führte zu regen Diskussionen in der<br />
Öffentlichkeit, die letztlich durch einen Bürgerentscheid<br />
am 28. Juli 1996 abgeschlossen wurden. Der Gemeinde-<br />
Foto oben: Das Quartier Ecke Schanzstraße/Karlstraße vor der <strong>Sanierung</strong><br />
Foto links: St. Antonius <strong>und</strong> die Tiefgarage im Bau
St. Antonius aus der erhöhten Seeperspektive<br />
rat gab grünes Licht <strong>und</strong> bekräftigte das städtebauliche<br />
Interesse. Die heutige Bebauung an der Ecke Schanzstraße/Karlstraße<br />
mit öffentlicher Tiefgarage ist Ergebnis<br />
eines Realisierungswettbewerbs, von der Stiftung<br />
Liebenau ausgelobt: St. Antonius „Leben am See“ heißt<br />
das Konzept, dessen Architektur das Büro GMS aus Isny<br />
geschaffen hat.<br />
Die bestehende Gebäudereihung entlang der Karlstraße<br />
wurde mit einem neuen Baukörper abgeschlossen, der<br />
die Struktur <strong>und</strong> Proportionen der vorhandenen Gebäudereihe<br />
aufnimmt. Ein weiteres Bauwerk in Schiffsform<br />
hat man frei in einen Platz hinein gestellt. Durch die<br />
Positionierung der Baukörper öffnet sich die Schanzstraße<br />
zum See, wodurch eine sichtbare Verknüpfung<br />
zwischen Kirchplatz <strong>und</strong> Antoniusplatz gelingt.<br />
Im Erdgeschoss des Winkelbaus befinden sich Geschäfte;<br />
in den Obergeschossen sind Wohnungen untergebracht.<br />
Im „Schiffsbau“ orientiert sich im Erdgeschoss ein Café<br />
zum Gondelhafen, was entscheidend zur Belebung<br />
des Platzes beiträgt. Des Weiteren sind in den oberen<br />
Geschossen Praxisräume <strong>und</strong> Wohnungen vorhanden.<br />
Insgesamt finden sich im Komplex mehr als 40 qualitativ<br />
hochwertige Wohnungen der Stiftung Liebenau.<br />
Mit Ausnahme einiger Maisonettenwohnungen sind<br />
sie barrierefrei <strong>und</strong> zwischen 48 <strong>und</strong> 124 Quadratmeter<br />
groß. Das Angebot „Leben am See“ ist an Menschen ab<br />
Mitte 50 gerichtet, die Wohnkomfort <strong>und</strong> Lebensqualität<br />
schätzen, die Gemeinschaft wie Individualität bevorzugen<br />
<strong>und</strong> dennoch Sicherheit, Beratung <strong>und</strong> Hilfe im<br />
Hintergr<strong>und</strong> suchen – ein Konzept, das auf den demographischen<br />
Wandel unserer Gesellschaft eine attraktive<br />
Antwort gibt <strong>und</strong> auch als einzige größere private<br />
Maßnahme im Rahmen des <strong>Sanierung</strong>sprogrammes<br />
gefördert wurde.<br />
Der Antoniusplatz<br />
Mit dem vom Waldkraiburger Büro Lohrer & Hochrein<br />
geplanten Antoniusplatz hat der westliche <strong>Innenstadt</strong>-<br />
bereich einen neuen urbanen, attraktiven Ort erhalten.<br />
Geprägt von dem als Schiffskörper konzipierten Hauptgebäude<br />
<strong>und</strong> der abwechslungsreichen Brunnenanlage<br />
vermittelt dieser mediterranes Flair. Die weiträumig zum<br />
See sich öffnende Platzfläche liegt auf einer durch die<br />
TWF als R<strong>und</strong>bau erstellten fünfgeschossigen Tiefgarage,<br />
deren Kern interessante Ein- <strong>und</strong> Ausblicke offen<br />
hält, gleichzeitig aber für die angenehme Belichtung<br />
des Parkhauses am See sorgt.<br />
Die mehr als 100 Meter langen Garagenzu- <strong>und</strong> -ausfahrten<br />
folgen dem Verlauf der Karlstraße <strong>und</strong> binden<br />
den verkehrsberuhigten Platz direkt an die Friedrichstraße<br />
an. Mit 402 Stellplätzen, davon 56 privaten, wurde<br />
so am westlichen Rand der <strong>Altstadt</strong> ein attraktives Parkplatzangebot<br />
geschaffen.<br />
Planung für Parkhaus <strong>und</strong> Bebauung
Gleich am Uferpark gelegen, hat man großzügige <strong>und</strong><br />
bequem nutzbare Zonen für Fußgänger <strong>und</strong> Radfahrer<br />
angelegt, mit vielen Sitzmöglichkeiten <strong>und</strong> durch mehrere<br />
Abgänge mit den Uferanlagen optimal verknüpft. An<br />
der Ecke Friedrichstraße/Karlstraße steht als Entrée zur<br />
<strong>Altstadt</strong> ein 6,50 Meter hoher Infoturm, dessen Gestaltung<br />
sich bewusst an den Moleturm am Fährehafen<br />
anlehnt <strong>und</strong> eine Torsituation markieren soll.<br />
Der Kirchplatz<br />
Im Zuge der Neuplanung der westlichen Fußgängerzone<br />
Friedrich-, Schanz- <strong>und</strong> Karlstraße entwickelte das<br />
Karlsruher Büro Bauer die Idee, den damaligen Kurzzeitparkplatz<br />
an der Nikolauskirche aufzugeben <strong>und</strong><br />
den gesamten Kirchplatz umzugestalten. Eine zonierte<br />
Platzanlage mit Aufenthaltsqualität sollte entstehen.<br />
Zum einen war es Planungsziel, der Kirche einen urbanen<br />
städtischen Platz zu verschaffen. Und zum anderen<br />
sollte der Grünbereich zwischen Rathaus <strong>und</strong> Zollamt<br />
Spiel- <strong>und</strong> Sitzmöglichkeiten in ruhigen Nischen mitten<br />
in der <strong>Innenstadt</strong> bieten.<br />
So wurden die Blumenbeete entlang St. Nikolaus entfernt<br />
<strong>und</strong> das Kleinpflaster des Platzes bis ans Gebäude<br />
herangeführt, so dass die Kirche als Solitär <strong>und</strong> Mittelpunkt<br />
zwischen Kirchplatz <strong>und</strong> Adenauerplatz herausgehoben<br />
wird. Der Baumbestand der Grünfläche vor dem<br />
Zollamt blieb soweit möglich erhalten <strong>und</strong> wurde sogar<br />
ergänzt. Zur Schanzstrasse hin bietet eine überdachte<br />
Stahlkonstruktion Fahrradabstellplätze.<br />
„Der Denker“, eine Skulptur von Esther Seidel, steht<br />
selbstbewusst im Platz zwischen Kirche <strong>und</strong> Rathaus.<br />
Die Alte Apotheke<br />
Im Herbst 2000 erwarb die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> das<br />
Anwesen „Alte Apotheke“, eines der wenigen historischen<br />
„Der Denker“ auf dem Kirchplatz<br />
Gebäude in der <strong>Innenstadt</strong>, das als Kulturdenkmal an<br />
die baugeschichtliche Vergangenheit der Stadt erinnert:<br />
An der Karlstraße gelegen, ist die Alte Apotheke heute<br />
ein Zeugnis der Stadtgründung von <strong>Friedrichshafen</strong>.<br />
Alte Apotheke 2000<br />
Nach der <strong>Sanierung</strong> 2002
Das Gebäude war einst ein Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus,<br />
erbaut 1812 von Wilhelm Weißmann, der damals die<br />
Konzession der Löwentaler Klosterapotheke kaufte <strong>und</strong><br />
sich in der so genannten Neustadt niederließ.<br />
Abendstimmung am Antoniusplatz<br />
Der 22 Meter hohe Moleturm am Hafen<br />
Die Bebauung entlang der heutigen oberen Karlstraße<br />
war einheitlich vorgegeben; zweigeschossige Bauten<br />
mit Vollwalmdächern. Das Haus stellt einen schlichten,<br />
klassizistischen Putzbau über rechteckigem Gr<strong>und</strong>riss<br />
mit symmetrischer Fassadengliederung dar. Nach aufwändiger<br />
<strong>Sanierung</strong> dient das Gebäude nun als Studio<br />
für den Südwestr<strong>und</strong>funk Stuttgart. Die Studioräume,<br />
Empfang <strong>und</strong> Technikraum sind im Erdgeschoss untergebracht,<br />
in den anderen Geschossen findet man Büro-,<br />
Besprechungs- <strong>und</strong> Sozialräume.<br />
Neue Qualität für die <strong>Altstadt</strong><br />
Die städtebauliche, funktionale <strong>und</strong> gestalterische Qualität<br />
der <strong>Altstadt</strong> hatte somit eine enorme Aufwertung<br />
erfahren. Die Neubebauungen um den neu gestalteten<br />
Buchhornplatz mit C&A, der Buchhornpassage sowie<br />
dem Park- <strong>und</strong> Handelshaus am Romanshorner Platz<br />
markierten den Auftakt vor etwa 20 Jahren, das Zeppelin<br />
Museum im ehemaligen Hafenbahnhof 1996 schließlich<br />
einen architektonischen Glanzpunkt.<br />
Mit dem Parkhaus <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> dem Parkhaus „Am See“<br />
wurde das Parkplatzangebot in der <strong>Innenstadt</strong> spürbar<br />
erweitert.<br />
Die Umgestaltung nahezu der gesamten <strong>Altstadt</strong>-Straßen<br />
hat dabei nicht nur zur flächendeckenden Verkehrsberuhigung<br />
beigetragen <strong>und</strong> den heutigen Bedürfnissen<br />
Rechnung getragen, sondern die <strong>Altstadt</strong> insgesamt zur<br />
Visitenkarte der Stadt gemacht. Adenauerplatz, Kirchplatz<br />
<strong>und</strong> Antoniusplatz erhielten allesamt ein neues<br />
Gesicht – es wurde erstmals echte Aufenthaltsqualität<br />
geschaffen!<br />
Die außerhalb der <strong>Sanierung</strong>splanung neu gestalteten<br />
Hafenanlagen (Gondelhafen <strong>und</strong> Fährehafen mit Moleturm)<br />
tragen dazu bei, dass sich aus der einst bescheidenen<br />
<strong>Altstadt</strong> ein attraktives Zentrum entwickelte.<br />
9
K42 - Kultur <strong>und</strong> Kommerz im Glashaus<br />
Gleich neben dem Hafenbahnhof befand sich bis 2001<br />
das Hauptgebäude der ehemaligen Kreissparkasse<br />
<strong>Friedrichshafen</strong>, heute, im Frühjahr 2006, eine Großbaustelle.<br />
Aus dem Gerippe der einstigen Bankzentrale<br />
wird derzeit ein Komplex geschaffen, der nicht nur<br />
äußerlich modern <strong>und</strong> offen wirken, sondern auch in<br />
seinem Inneren den Aufbruch in eine neue Zeit charakterisieren<br />
soll.<br />
Für die Stadt war es von größter städtebaulicher <strong>und</strong><br />
wirtschaftlicher Bedeutung, eine geeignete Nachnutzung<br />
zu finden.<br />
Dem Standort am seeseitigen Rande der Fußgängerzone<br />
kam eine Schlüsselrolle für die funktionale <strong>und</strong> städtebauliche<br />
Weiterentwicklung der <strong>Innenstadt</strong> zu. Langer<br />
Leerstand oder „Kümmernutzungen“ durften nicht hingenommen<br />
werden. Dringend musste hier eine dem<br />
besonderen Standort entsprechende Nutzung in moderner<br />
Architektursprache gef<strong>und</strong>en werden, die zudem<br />
Bürger <strong>und</strong> Besucher anzieht.<br />
Sobald die Verlagerung der Sparkassenzentrale absehbar<br />
war, hat die Stadt daher in Abstimmung mit der<br />
Gr<strong>und</strong>stückseigentümerin sofort umfangreiche Machbarkeits-<br />
<strong>und</strong> Nutzungsuntersuchungen für das Gebäude<br />
erarbeitet <strong>und</strong> sich mittels einer Ausschreibung intensiv<br />
um private Investoren für dieses anspruchsvolle Projekt<br />
„K42“ (in der Karlstraße 42) bemüht.<br />
Ziel ist ein gemischt genutzter Gebäudekomplex mit Handel,<br />
Gastronomie sowie einer öffentlichen Einrichtung.<br />
Foto oben: Der einstige Kreissparkassenbau 2004<br />
Foto links: Der Umbau zum Handels <strong>und</strong> Medienhaus begann 2005
Dabei soll städtebaulich wichtigen Kriterien wie Transparenz der<br />
Fassade, klare Gliederung des Baukörpers, Durchlässigkeit <strong>und</strong><br />
Eigenständigkeit in gestalterisch hoher Qualität Rechnung getragen<br />
werden. Ohne dem benachbarten <strong>und</strong> denkmalgeschützten<br />
Zeppelin Museum die stadtbildprägende Dominanz zu nehmen,<br />
setzen die neue Glasfassade des K 42 <strong>und</strong> insbesondere auch<br />
der in seiner Form einem Bodensee-Kiesel nachempf<strong>und</strong>ene<br />
Veranstaltungsbau selbstbewusste Akzente.<br />
Bis Ende 2006 werden hier ein Geschäftshaus mit Büros <strong>und</strong><br />
Wohnungen sowie ein Medienhaus mit Veranstaltungsraum<br />
<strong>und</strong> angegliedertem Café-Restaurant entstehen. Im Medienhaus<br />
soll zukünftig die Stadtbibliothek in modernem Gewand <strong>und</strong><br />
Karlstraße 42 vor dem Umbau Entwurf des neuen Veranstaltungsbaus<br />
mit neuen, erweiterten Medienangeboten einen noch<br />
größeren Nutzerkreis mitten in der <strong>Altstadt</strong> von <strong>Friedrichshafen</strong><br />
ansprechen.<br />
Für die städtebauliche Erneuerung <strong>und</strong> funktionale<br />
Entwicklung der <strong>Innenstadt</strong> <strong>Friedrichshafen</strong>s bedeutet<br />
dieses Projekt eine große Chance. Durch die Nutzungsmischung<br />
aus öffentlichen <strong>und</strong> gewerblichen Einrichtungen<br />
(Buchhandel <strong>und</strong> Bekleidung) werden zum<br />
einen Defizite im Versorgungsangebot abgebaut <strong>und</strong><br />
darüber hinaus ein innerstädtischer Magnet für Einheimische<br />
<strong>und</strong> Besucher geschaffen – somit ein weiterer<br />
starker Anziehungspunkt in der <strong>Innenstadt</strong>.<br />
3<br />
Ansichten des neuen Handels- <strong>und</strong> Medienhauses
34<br />
Von der <strong>Altstadt</strong> zur Nordstadt<br />
Die Bahn verbindet Städte miteinander, aber sie zerschneidet<br />
auch. Wie in vielen Städten Deutschlands<br />
wird auch die <strong>Innenstadt</strong> in <strong>Friedrichshafen</strong> von einer<br />
Bahnlinie durchtrennt <strong>und</strong> damit in <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> <strong>nördliche</strong><br />
<strong>Innenstadt</strong> geteilt, im Volksm<strong>und</strong> auch Nordstadt<br />
genannt. Um das Stadtteilzentrum entlang der Charlottenstraße<br />
mit der Fußgängerzone am See verknüpfen zu<br />
können, musste man die Bahnlinie an mehreren Stellen<br />
kreuzen. Es galt, die Bahnanlagen durchlässiger <strong>und</strong> die<br />
Durchlässe attraktiver zu gestalten.<br />
Unterführung Riedleparkstraße<br />
Bis 1989 war die Unterführung an der Riedleparkstraße<br />
eng <strong>und</strong> dunkel. Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts gebaut,<br />
konnte sie den Bedürfnissen des heutigen Verkehrs<br />
nicht mehr gerecht werden. Ganz anders stellt sie sich<br />
heute dar: als modernes Verkehrsbauwerk mit viel Licht<br />
<strong>und</strong> großzügigen Dimensionen. Drei Fahrspuren statt<br />
einer lenken nun den Kraftverkehr.<br />
Und auch Fußgängern <strong>und</strong> Radfahrern wird viel Raum<br />
geboten. Der Künstler Diether F. Domes aus Langenargen<br />
hat die Wände mit emaillierten Platten zu einem<br />
graphischen Kunstwerk gemacht <strong>und</strong> somit dazu beigetragen,<br />
dass die Unterführung 1990 vom B<strong>und</strong> Deutscher<br />
Architekten ausgezeichnet wurde.<br />
Unterführung Bismarckstraße/Möttelistraße<br />
Nur für Fußgänger <strong>und</strong> für den Radverkehr wurde 1989<br />
die Mötteli-Unterführung errichtet, um über die Metz-<br />
Foto oben: Eine Luftaufnahme aus dem Jahre 1984<br />
Foto links: Die Riedleparkstraße mit Blick<br />
in Richtung Friedrichstraße, 1987
Die neue Riedleparkunterführung in Gegenrichtung 2005<br />
straße die südlich gelegene Fußgängerzone in der <strong>Altstadt</strong><br />
mit der Katharinenstraße sowie Marienstraße in<br />
der Nordstadt zu verbinden. Das 52 Meter lange Ingenieurbauwerk,<br />
ursprünglich mit Betonoberflächen <strong>und</strong><br />
funktionaler Beleuchtung auf die verkehrstechnischen<br />
Notwendigkeiten beschränkt, sollte durch die Ausbauplanung<br />
des Büros Jauss+Gaupp aus <strong>Friedrichshafen</strong><br />
attraktiver gestaltet <strong>und</strong> aufgewertet werden.<br />
Der Tunnel, dessen Querschnitt nicht mehr zu verändern<br />
war, wurde durch eine farbig hinterleuchtete wellenförmige<br />
Glassteinwand effektvoll bereichert. Selbst die<br />
nachträglich profilierten Wände der Fahrrad-Rampen<br />
trugen dazu bei, dass auch ein ursprünglich einfaches<br />
Verkehrsbauwerk gestalterische Akzente im öffentlichen<br />
Raum setzen kann.<br />
Unterführung Stadtbahnhof-Franziskusplatz<br />
Bestand früher nur die Möglichkeit, ausschließlich von<br />
Süden zu den Bahnsteigen zu gelangen, eröffnete sich<br />
die Chance, mit der Neuordnung des Bahngeländes<br />
an der Eugenstraße eine attraktive Wegeverbindung<br />
von der Nordstadt zum Bahnhof zu schaffen. Mit dem<br />
Ausbau <strong>und</strong> der Verlängerung der Unterführung am<br />
Stadtbahnhof sollte dieses wichtige Ziel auch verwirklicht<br />
werden.<br />
Blick vom Franziskusplatz auf den Tiefhof<br />
Seitdem kann man vom Bahnhofsvorplatz kommend<br />
direkt <strong>und</strong> bequem zur Nordstadt laufen. Über eine großzügig<br />
angelegte Unterführung mit dekorativen Schauwänden<br />
sind nicht nur die Bahnsteige gut erreichbar,<br />
sondern wird auf der Nordseite sogar unmittelbar eine<br />
Tiefgarage unter dem Franziskusplatz angeschlossen.<br />
Die beiden Glasaufzüge im Norden <strong>und</strong> im Süden<br />
haben für diese Verbindung nun auch mehr Komfort<br />
gebracht.<br />
Unterführung Stadtbahnhof/Franziskusplatz<br />
Moderne Lichtgestaltung in der Mötteliunterführung
Planungsziele für die Nordstadt<br />
Nicht nur im Stadtzentrum in der <strong>Altstadt</strong> am See hatte<br />
man mit funktionalen Strukturmängeln <strong>und</strong> städtebaulich-gestalterischen<br />
Defiziten zu kämpfen. Noch lange<br />
in den 1980er Jahren war auch das Erscheinungsbild<br />
des Quartiers in der sogenannten Nordstadt entlang der<br />
Charlotten-, Bismarck- <strong>und</strong> Eugenstraße alles andere<br />
als vorzeigenswert: Brachflächen, zahlreiche Nebengebäude<br />
<strong>und</strong> Baracken, unattraktive Nutzungen <strong>und</strong><br />
gestalterische Missstände prägten ein Image von städtebaulicher<br />
Unordnung.<br />
Große Teile des Bahngeländes nördlich der Bahnsteige<br />
waren damals ebenso mindergenutzt wie das ehemalige<br />
Gaswerke-Areal in der Nachbarschaft, das als provisorischer<br />
Parkplatz sein Dasein fristete.<br />
Ein offener Ideenwettbewerb im Jahre 1982 für das<br />
einstige Stadtwerkegelände bildete das erste Glied in<br />
einer langen „Planungs-Kette“, um<br />
� das gesamte Quartier als weiteren Teil der <strong>Innenstadt</strong><br />
anziehender zu gestalten,<br />
� neue Funktionen <strong>und</strong> Einrichtungen anzusiedeln,<br />
� das Parkplatzangebot der <strong>Innenstadt</strong> zu erweitern,<br />
� Wohnungen, öffentliche <strong>und</strong> private Dienstleistungen<br />
sowie Einzelhandelsflächen um das „Nebenzentrum“<br />
entlang der Charlottenstraße zu ergänzen,<br />
� Altenpflege- <strong>und</strong> Wohnheimplätze neu zu schaffen,<br />
� Frei- <strong>und</strong> Grünflächen anzulegen <strong>und</strong> die Aufenthaltsqualität<br />
zu steigern <strong>und</strong><br />
� durch Verkehrsberuhigung, Gestaltung <strong>und</strong> Begrünung<br />
das Wohnumfeld zu verbessern.<br />
Foto oben: Luftaufnahme 1981<br />
Foto links: Das Gaswerk Ecke Charlottenstraße/Riedleparkstraße 1956
Abgrenzungsplan des<br />
<strong>Sanierung</strong>sgebiets<br />
Nordstadt, Stand vor<br />
der <strong>Sanierung</strong> 1990<br />
Nachdem die Überlegungen dieses ersten Wettbewerbes<br />
nicht zum Tragen gekommen sind, aber mit der Riedlepark-<br />
<strong>und</strong> der Mötteli-Unterführung zwei wichtige Verknüpfungen<br />
gelungen waren, lobte man 1989 erneut<br />
einen städtebaulichen Wettbewerb aus <strong>und</strong> erweiterte<br />
das Plangebiet nach Westen. Das Sozialzentrum St.<br />
Franziskus, einschließlich Platz <strong>und</strong> öffentlicher Tiefgarage,<br />
sollte daraus entwickelt <strong>und</strong> somit zum ersten<br />
großen Baustein werden für die konkretere Planung<br />
zur Neuordnung des Quartiers. Nach umfangreichen<br />
Bestandsaufnahmen <strong>und</strong> -analysen beschloss deshalb<br />
der Gemeinderat im Jahre 1991, die Nordstadt als <strong>Sanierung</strong>sgebiet<br />
auszuweisen <strong>und</strong> mit Hilfe vom Land strukturell<br />
wie auch im Stadtbild weiter zu verbessern.<br />
Nachdem sich die Planungsüberlegungen zur Ansiedlung<br />
eines großen Kaufhauses östlich der Riedleparkstraße<br />
auf dem ehemaligen Stadtwerkegelände wieder-<br />
um zerschlagen hatten, musste für den zweiten großen<br />
Baustein der Nordstadt-Entwicklung erneut nach<br />
Lösungen gesucht werden.<br />
Die Kreissparkasse <strong>Friedrichshafen</strong> suchte Mitte der<br />
1990er Jahre einen verkehrsgünstigen Standort für ihre<br />
neue Bankzentrale. Zusammen mit der Stadt, die ihre<br />
technischen Ämter unter einem Dach konzentrieren<br />
wollte, ergab sich eine vorteilhafte Partnerschaft. Mit<br />
der Volkshochschule kam eine Einrichtung hinzu, um<br />
die großen Flächen mit Leben zu füllen.<br />
Ziel war es schließlich – im heutigen Sinne der Nachhaltigkeit<br />
– in der <strong>nördliche</strong>n <strong>Innenstadt</strong> urbane Dichte<br />
zu erzeugen <strong>und</strong> die vorhandenen Brachflächen möglichst<br />
maximal auszunutzen, um sowohl das Zentrum<br />
insgesamt zu stärken als auch Neubauflächen an den<br />
Rändern der Stadt schonen zu können.<br />
Das ursprüngliche Konzept von 1991 zur Neuordnung des Quartiers – heute sind anstelle der Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshäu-<br />
ser an der Charlottenstraße das Technisches Rathaus <strong>und</strong> die Sparkasse Bodensee um den Charlottenhof gruppiert.<br />
3
St . Franziskus – ein neues Zentrum entsteht<br />
1989 ergab sich mit dem Ergebnis des erwähnten zweiten<br />
Architektur-Wettbewerbs eine hervorragende Idee<br />
für eine Neubebauung des damaligen Bahngeländes<br />
an der Ecke Eugenstraße/Riedleparkstraße. Ein Jahr<br />
später brachte dann die Stiftung Liebenau ihre Überlegungen<br />
zur Errichtung eines Sozialzentrums in der<br />
<strong>Innenstadt</strong> ins Gespräch. Nach alternativen Standortuntersuchungen<br />
war man sich bald einig, anstelle des im<br />
Wettbewerb angedachten Hotelbetriebs dort das neue<br />
Sozialzentrum „St. Franziskus“ einzuplanen.<br />
Die Lösung sollte, unter strikter Beibehaltung des vom<br />
Büro ASPLAN (Stuttgart) erarbeiteten Wettbewerbskonzeptes,<br />
eine funktionale wie architektonische Verbindung<br />
zwischen der seenahen Bahnhofsumgebung <strong>und</strong> dem<br />
neu errichteten Platz an der Eugenstraße, dem heutigen<br />
Franziskusplatz, schaffen. Der Platz war gedacht als<br />
städtebauliches Gelenk mit ausdrucksstarker Einmündung<br />
in die Bahnsteigunterführung <strong>und</strong> zugleich als<br />
optische Aufweitung der Charlottenstraße, die in diese<br />
großzügige Platzanlage münden sollte.<br />
Zum Platz zugewandt waren neben dem Haupteingang<br />
für das Sozialzentrum auch mehrere Ladengeschäfte<br />
<strong>und</strong> ein Café vorgesehen, die so das Zentrum für verschiedenste<br />
Nutzer attraktiv gestalten. Den westlichen<br />
Abschluss des Platzes bildet im Plan schließlich ein<br />
modernes mehrgeschossiges Wohn- <strong>und</strong> Geschäftshaus.<br />
Foto oben: Das ehemalige Bahngelän-<br />
de Ecke Riedleparkstraße/Eugenstraße<br />
Foto links: Das Franziskuszentrum an gleicher Stelle 2004
Das Franziskuszentrum, vom Westbau aus gesehen<br />
Die Gesamtanlage sollte mit qualitätvoller Architektur<br />
eine Bereicherung der Baustruktur im stadträumlichen<br />
Gefüge entwickeln.<br />
Das Sozialzentrum der Stiftung Liebenau<br />
Die Stiftung Liebenau ist als katholischer <strong>und</strong> gemeinnütziger<br />
Träger zahlreicher sozialer Einrichtungen der<br />
Behindertenhilfe, Altenhilfe sowie des Bildungs- <strong>und</strong><br />
Ges<strong>und</strong>heitswesens an r<strong>und</strong> 50 Standorten im Süden<br />
von Baden-Württemberg <strong>und</strong> in Vorarlberg vertreten. Die<br />
Tochtergesellschaft St. Anna-Hilfe Deutschland gGmbH<br />
beschäftigt sich seit 1990 im Rahmen des Stiftungsauftrages<br />
mit der Entwicklung <strong>und</strong> Verwirklichung moderner<br />
Altenhilfe.<br />
Sie ist Trägerin des Franziskuszentrums, mit dem sie<br />
ein zeitgemäßes wie auch breit gefächertes alten- <strong>und</strong><br />
behindertengerechtes Angebot an sozialen Dienstleistungen<br />
verwirklicht hat – sowohl für ältere als auch für<br />
jüngere Menschen auf der Gr<strong>und</strong>lage christlicher Wertvorstellungen.<br />
Die von Anfang an gewünschte Kooperation<br />
mit allen sozialen Diensten der Stadt <strong>Friedrichshafen</strong><br />
wurde ebenso verwirklicht. Mit dieser Gesamtkonzeption<br />
haben die Menschen in dieser sozialen Einrichtung ein<br />
Umfeld erhalten, das das pulsierende Leben einer <strong>Innenstadt</strong><br />
mit all seinen Facetten des täglichen Miteinanders<br />
verspüren lässt.<br />
Die im 1996 fertig gestellten Franziskuszentrum verwirklichten<br />
Angebote umfassen 15 Plätze für Tagespflege,<br />
80 Pflegeplätze in Einzel- <strong>und</strong> Zweibettzimmern<br />
(Dauer- oder Kurzzeitwohnen), 25 Einzelzimmer für<br />
Schwerstpflegebedürftige, 30 Ein- <strong>und</strong> Zweizimmerwohnungen<br />
für betreutes Altenwohnen, Hospiz mit neun<br />
Wohnungen, Tagesbetreuung für Verwirrte, Therapieabteilungen,<br />
Altenberatung, Bildungsangebote wie die<br />
Schulung pflegender Angehörige, Ausbildungsstelle<br />
für pflegende Berufe, Kooperation mit den ambulanten<br />
Diensten; außerdem eine Ladenzeile mit Café <strong>und</strong><br />
Geschäften, Arztpraxen sowie Dienstleistungsbetriebe.<br />
Tiefgarage Stadtbahnhof <strong>und</strong> Franziskusplatz<br />
Der neue Franziskusplatz ist ebenfalls aus dem Wettbewerb<br />
hervorgegangen <strong>und</strong> als großzügiger städtischer<br />
Aufenthaltsraum konzipiert. Er dient, verkehrlich betrachtet,<br />
als Verbindung zwischen dem Quartier nördlich der<br />
Eugenstraße <strong>und</strong> der Bahnsteigunterführung. Unter dem<br />
Platz gelang mit der Tiefgarage „Am Stadtbahnhof“ ein<br />
weiterer wichtiger Baustein im innerstädtischen Parkierungssystem:<br />
320 öffentliche Stellplätze, davon 90<br />
als Park+Ride-Plätze, stellen heute nicht nur für die<br />
<strong>nördliche</strong> <strong>Innenstadt</strong> ein attraktives Angebot dar. Platzanlage<br />
<strong>und</strong> Tiefgarage, die von der Stiftung Liebenau<br />
für die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> errichtet wurden, bildeten<br />
ein Investitionsvolumen in Höhe von etwa 10 Millionen<br />
39<br />
Innenhof zur Riedleparkstraße Der Franziskusplatz bietet Aufenthaltsqualität.
40<br />
Euro. Aus dem <strong>Sanierung</strong>sprogramm des Landes Baden-<br />
Württemberg flossen Zuschüsse von insgesamt ca. 1,5<br />
Millionen Euro.<br />
Die optimalen Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen<br />
den verschiedenen Verkehrsarten (z.B. die niveaugleiche<br />
Anbindung der Tiefgarage an die Bahnsteigunterführung)<br />
steigern mittlerweile auch die Nachfrage<br />
nach öffentlichen Verkehrsangeboten. Es wurden gute<br />
Umsteige-Angebote auf Bahn <strong>und</strong> Bus verwirklicht.<br />
Nahe Park-and-Ride-Plätze in der Tiefgarage sowie<br />
Bike-and-Ride-Plätze mit überdachten Abstellanlagen<br />
<strong>und</strong> Fahrradboxen sorgen unter anderem auch für eine<br />
Stärkung des so genannten „Umweltverb<strong>und</strong>es“, dem<br />
Fußgänger- <strong>und</strong> Radverkehr sowie dem öffentlichen<br />
Bahn- <strong>und</strong> Busverkehr.<br />
Der Franziskusplatz allerdings wirkte anfänglich, aufgr<strong>und</strong><br />
der damals begrenzten Finanzmittel, in seiner<br />
gestalterischen Qualität <strong>und</strong> Ausstattung recht „schwäbisch“.<br />
Im Jahr 2001 jedoch gelang es, mit einem Aufwand<br />
von gut 200.000 Euro einiges zu verbessern:<br />
Ein Ziel war es, die lange Zeit von parkenden Autos<br />
belegte Platzfläche „frei vom Blech“ zu bekommen.<br />
Fünf Kurzzeit-Parkplätze sowie eine benutzerfre<strong>und</strong>liche<br />
Bushaltestelle entlang der Eugenstraße wurden<br />
deshalb eingerichtet <strong>und</strong> somit auch ein Wunsch der<br />
dort ansässigen Handelsbetriebe erfüllt, die ebenerdige<br />
Parkierungsmöglichkeiten für Schnelleinkäufe ihrer<br />
K<strong>und</strong>en in unmittelbarer Nähe vermisst hatten.<br />
Vorrangiges Ziel der Planungen am Franziskusplatz war<br />
aber eine deutliche Steigerung der Aufenthaltsqualität:<br />
Die ursprüngliche Situation zeigte, dass der Platz mit<br />
seiner Gestaltung kaum angenommen wurde, weil er<br />
fast ausschließlich als Verkehrs- <strong>und</strong> Parkplatzfläche in<br />
Erscheinung trat.<br />
Die gestalterischen Ergänzungen sollten deshalb,<br />
zusammen mit dem Umbau der Eugenstraße, mehr<br />
Aufenthaltsmöglichkeiten schaffen <strong>und</strong> dem Platz klare<br />
Funktionsbereiche geben. Heute wird der Platz begrenzt<br />
von einer Baumreihe mit Bänken entlang der Eugenstra-<br />
Der Franziskusplatz seit 2001<br />
ße, quasi eine „Grüne Spange“ <strong>und</strong> ein Filter zum motorisierten<br />
Straßenverkehr – transparent <strong>und</strong> durchgängig<br />
einerseits, ein schützender Rücken andererseits.<br />
Die lebendige Mitte des Platzes ist neben dem Café<br />
der Brunnen in seiner traditionellen Aufgabe als Treffpunkt<br />
<strong>und</strong> Kommunikationsort. Ein Pavillon unterstützt<br />
diese Funktion. Es entstand ein Ort zum Sitzen <strong>und</strong><br />
Spielen unter einem grünem Dach am Wasser. Selbst<br />
Die großzügige Treppenanlage zur Unterführung<br />
Der Brunnen mit Pavillon
Ideen des Agenda-21-Bürgerforums „Mit dem Fahrrad<br />
zur Arbeit“ konnten bei der Platzaufwertung mit insgesamt<br />
45 neuen Fahrrad-Abstellplätzen aufgegriffen werden.<br />
Das Franziskuszentrum mit seinen Einrichtungen<br />
<strong>und</strong> umfangreichen Angeboten hat zusammen mit der<br />
neuen Platzanlage somit nicht nur modernen Städtebau<br />
<strong>und</strong> Architektur verwirklicht, sondern darüber hinaus<br />
viele Menschen als Nutzer dieser Einrichtungen in eine<br />
neu exponierte Lage der Nordstadt gebracht – mitten ins<br />
Leben der <strong>Innenstadt</strong>.<br />
Der Fridolin-Endraß-Platz<br />
Der Fridolin-Endraß-Platz<br />
Ein Ziel des <strong>Sanierung</strong>sprogramms war es auch, die<br />
Wohnumfeldqualität in diesem Quartier zu verbessern.<br />
Mit Umgestaltungen im Bereich der Ernst-Lehmann-<br />
Straße <strong>und</strong> Hofener Straße entstand 1998 ein großer ver-<br />
kehrsberuhigter Bereich, der nicht nur für das Quartier<br />
selbst, sondern insbesondere auch für Fußgänger- <strong>und</strong><br />
Fahrradverbindungen neue Attraktivität erhielt. Die jetzt<br />
niveaugleiche Verbindungsachse führt durch die Ernst-<br />
Lehmann-Straße <strong>und</strong> verknüpft so das Industriegebiet<br />
an der Leutholdstraße direkt mit dem Stadtbahnhof. Ein<br />
erweitertes Parkplatzangebot im Karree bieten darüber<br />
hinaus die mit Bauminseln aufgelockert angelegten<br />
neuen Stellplatzflächen.<br />
Die neue Mitte dieses Quartiers bildet im Schnittpunkt<br />
von Ernst-Lehmann- <strong>und</strong> Hofener Straße der umgestaltete<br />
<strong>und</strong> mit einem Mahnmal für die Opfer des<br />
Nationalsozialismus akzentuierte Fridolin-Endraß-Platz,<br />
benannt nach dem damaligen Führer der <strong>Friedrichshafen</strong>er<br />
Widerstandsgruppe. Das Skulpturenensemble<br />
schuf der Überlinger Künstler Prof. Klaus Schultze.<br />
4<br />
Das Franziskuszentrum <strong>und</strong> das Quartier um die Ernst-Lehmann-Straße
Ein Dienstleistungszentrum entsteht<br />
Nach dem Bau des Franziskuszentrums, der ersten<br />
Neuordnung eines Areals nördlich der Bahnlinie, sollte<br />
wenige Jahre später eine weitere große Brachfläche<br />
gleich in der Nachbarschaft aus ihrem Dornröschenschlaf<br />
erweckt werden: Im Jahr 1998 stellte die Stadt<br />
daher fünf renommierten Planungsbüros die Aufgabe,<br />
für die Neubebauung des ehemaligen Stadtwerkegeländes<br />
städtebauliche wie architektonische Lösungsvorschläge<br />
zu entwickeln.<br />
Das Ziel lautete, für die damalige Kreissparkasse <strong>Friedrichshafen</strong><br />
einen zentralen Neubau zu schaffen, die<br />
technischen Ämter der Stadtverwaltung bürgerfre<strong>und</strong>lich<br />
in einen Komplex zusammenzuführen <strong>und</strong> außerdem<br />
auch der städtischen Volkshochschule eine neue<br />
Heimstatt zu geben.<br />
Das bis 1999 zuletzt als Parkplatz genutzte <strong>und</strong> mit<br />
umfangreichen Altlasten verseuchte Gr<strong>und</strong>stück des einstigen<br />
Gaswerks war dank seiner Nähe zur Fußgängerzone,<br />
zum Stadtbahnhof <strong>und</strong> auch zum See ein zweites<br />
„Filetstück“ für die städtebaulich-strukturelle Weiterentwicklung<br />
der Nordstadt, geeignet als Stadtteilzentrum<br />
für die benachbarten Wohn- <strong>und</strong> Schulquartiere. Eine<br />
sich ergänzende <strong>und</strong> damit auch kostenoptimierte Kombination<br />
von Neubebauung <strong>und</strong> Altlastensanierung galt<br />
es also in die Tat umzusetzen.<br />
Die Ausbildung klarer Straßenfronten, oft auch als Blockrandbebauung<br />
bezeichnet, sollte die städtebauliche<br />
Rahmenbedingung sein für urbanes <strong>und</strong> attraktives<br />
Leben. Mit dieser selbst gewählten Maßgabe schuf das<br />
Stuttgarter Architektenbüro AP-Plan als Sieger dieses<br />
Der heutige Altbau des Technischen Rathauses, mit dem Gaswerk<br />
im Hintergr<strong>und</strong>, nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg.
Die Sparkasse Bodensee im Weitwinkelblick<br />
wettbewerbsähnlichen Verfahrens eine Neukonzeption<br />
um einen öffentlichen zentralen Platz herum. Um<br />
den sollten sich die Neubauten mit Sparkasse, Handel,<br />
Gastronomie, Verwaltung, Volkshochschule <strong>und</strong> Wohnen<br />
gruppieren. Die neuen Gebäudeeinheiten wurden<br />
dabei zur Ergänzung der vorhandenen Infrastruktur im<br />
Erdgeschoss mit Geschäften <strong>und</strong> Gastronomie sowie<br />
in den oberen Geschossen zum Teil mit Wohnungen<br />
ausgestattet. Als moderne Stahlbetonskelett-Konstruktionen<br />
mit unterschiedlichen Fassadenausbildungen lehnen<br />
sie sich dennoch an die umgebenden historischen<br />
Gebäude an, die mit ihren typischen „Lochfassaden“ <strong>und</strong><br />
akzentuierten Traufkanten in der Formensprache der<br />
1920er <strong>und</strong> 30er Jahre gebaut worden waren.<br />
Neue Unternehmens- <strong>und</strong> Beratungszentrale<br />
Die einstige Kreissparkasse <strong>Friedrichshafen</strong> (heute Sparkasse<br />
Bodensee) verfolgte das Ziel, mit einem neuen<br />
Standort in der Charlottenstraße ihre Zukunftsfähigkeit<br />
zu sichern. Warum? Die damalige Bankzentrale in der<br />
Fußgängerzone war sowohl für die gestiegenen inner-<br />
Zwischennutzung des ehemaligen Stadtwerkegeländes als Parkplatz, 1997<br />
betrieblichen Anforderungen wie aus K<strong>und</strong>ensicht nicht<br />
mehr optimal. Das Gelände in der <strong>nördliche</strong>n <strong>Innenstadt</strong><br />
hingegen bot ideale Voraussetzungen für ein wachsendes<br />
Dienstleistungsunternehmen, das am neuen<br />
Standort vor allem verkehrstechnisch hervorragend mit<br />
Zug, Bus <strong>und</strong> Auto zu erreichen ist <strong>und</strong> zur Belebung<br />
der <strong>nördliche</strong>n <strong>Innenstadt</strong> beiträgt.<br />
Dem Selbstverständnis der Sparkasse Bodensee entsprechend,<br />
wurden die Außenflächen in hellem Naturstein<br />
verkleidet. Ziel war eine rhythmische Gliederung der<br />
Flächen. Durchlaufende Brüstungsbänder unterstreichen<br />
diesen Gedanken <strong>und</strong> bilden das verbindende Element<br />
aller vier Außenseiten des Gebäudes. Mit Rücksicht<br />
auf die kleinteilige Bebauung an der Charlottenstraße<br />
wurde ein vier Meter hoher Arkadengang geschaffen,<br />
die Ecksituation jedoch neu interpretiert <strong>und</strong> städtebaulich<br />
akzentuiert. Der Neubau wurde von den Architekten<br />
in verschiedene Bereiche gegliedert: In der vorderen<br />
K<strong>und</strong>enhalle finden die Nutzer den zentral gelegenen<br />
Servicepool. Durch filigrane Glaswände vom Zentralraum<br />
abgetrennt, stehen einzelne Büros an den Außenseiten<br />
43<br />
Kurz vor dem Abschluss der Bauarbeiten 2001
44<br />
des Gebäudes für individuelle Beratung bereit. Dieser<br />
„Marktbereich“ mit Selbstbedienungseinrichtungen<br />
wurde als Durchgangszone konzipiert, um den Haupteingang<br />
an der Ecke Charlotten-/Riedleparkstraße mit<br />
dem zentralen Platz, dem Charlottenhof, zu verbinden.<br />
Die über zwei Geschosse sich erhebende große Halle<br />
mit umlaufender Galerie wird in ihrer Mitte von einer<br />
großzügigen, leichten Stahl-Glas-Konstruktion überspannt<br />
<strong>und</strong> so durch natürliches Tageslicht erhellt. Die<br />
Halle ist sowohl über den Selbstbedienungsbereich als<br />
auch direkt aus der Riedleparkstraße nahe der Unterführung<br />
zugänglich. In den Obergeschossen finden<br />
sich weitere Beratungs- <strong>und</strong> Verwaltungsbüros, der Vorstandsbereich<br />
sowie Konferenz-, Schulungs- <strong>und</strong> Sozialräume.<br />
Für K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Beschäftigte stehen in der<br />
zweigeschossigen Tiefgarage ausreichend Parkplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Die Markthalle<br />
Die in der ehemaligen Feuerwache untergebrachte Markthalle<br />
profitiert von den Neubauten <strong>und</strong> der Belebung<br />
des gesamten Bereichs. Sie selbst wurde durch einen<br />
Anbau erweitert, der als Bindeglied zu den Neubauten<br />
dient, aber bewusst der Ursprungsarchitektur angepasst<br />
wurde. So hat auch der Anbau eine vorgehängte Klinker-<br />
<strong>und</strong> Werksteinfassade wie das historische Vorbild <strong>und</strong><br />
die gegenüberstehende Canisiuskirche.<br />
Der große Vorplatz der einstigen Feuerwache hat mittlerweile<br />
eine andere Funktion als ehedem gedacht. Er<br />
bietet heute Potenzial für verschiedenartige Nutzungen:<br />
Für Marktstände, als kleiner Festplatz oder als Kurzzeitparkplatz.<br />
Mit der Figurengruppe von Ingo Koblischek<br />
kam ein künstlerischer Akzent hinzu.<br />
Das Technische Rathaus<br />
Die K<strong>und</strong>enhalle der Sparkasse<br />
Schon lange lautete der Wunsch von Bürgern <strong>und</strong> Verwaltung,<br />
die auf viele Standorte verteilten technischen<br />
Ämter der Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> an einem Ort zu konzentrieren.<br />
Deshalb war es nur konsequent, an den<br />
Altbau des Technischen Rathauses einen neuen Erweiterungsbau<br />
anzukoppeln. Altbau <strong>und</strong> Neubau verbindet<br />
so seit dem Jahr 2002 eine gemeinsame gläserne<br />
Die Markthalle Der Anbau als Bindeglied zur weiteren Bebauung
Blick vom Turm der Canisiuskirche<br />
auf das neu gestaltete Quartier<br />
Eingangshalle mit Freitreppe <strong>und</strong> behindertengerechtem<br />
Aufzug.<br />
Auch in diesem Neubauteil tragen die unter Arkaden<br />
liegenden Ladenflächen im Erdgeschoss maßgeblich<br />
zur Belebung der Charlottenstraße <strong>und</strong> des zentralen<br />
Innenhofes bei. Flächen im Untergeschoss lassen sich<br />
als zusätzliche Verkaufsräume, alternativ aber auch als<br />
Sozial- oder Lagerräume nutzen.<br />
Alle Fachämter des Baudezernats sind nun in den vier<br />
Obergeschossen einander zugeordnet <strong>und</strong> stehen räumlich<br />
über die Halle hinweg in Verbindung. Die Geschosshöhen<br />
orientieren sich dabei am Altbau, so dass ein<br />
stufenloser Übergang zwischen Neu <strong>und</strong> Alt möglich<br />
ist. In Anlehnung an das Altgebäude aus den 1930er<br />
Jahren wurde für den Neubauteil eine ruhige Fassadengestaltung<br />
mit rhythmisch gegliederten Einzelfenstern<br />
entworfen.<br />
Die durchgehende Fensterfront im vierten Obergeschoss<br />
deutet ein „schwebendes“ Dach in zeitgenössischer Ausgestaltung<br />
an. Die geschlossenen Wand- <strong>und</strong> Brüstungs-<br />
felder der Fassade erscheinen verputzt <strong>und</strong> farblich auf<br />
den Neubau der Volkshochschule abgestimmt. Fast wie<br />
selbstverständlich entsteht zwischen Technischem Rathaus<br />
<strong>und</strong> VHS eine Einheit.<br />
Der außen wie innen generalsanierte Altbau des Technischen<br />
Rathauses aus dem Jahre 1938 hat eine gelungene<br />
Verjüngungskur erhalten – städtebaulich bewusst<br />
akzentuiert, aber durchaus im Kontext mit der Farbensprache<br />
seiner Umgebung.<br />
Die VHS<br />
Die Volkshochschule in zentraler <strong>Innenstadt</strong>lage wendet<br />
sich als wichtige, breitgefächerte Bildungseinrichtung<br />
an alle Bevölkerungsgruppen – seit 2002 an diesem<br />
neuen Standort auch optimal mit allen öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zu erreichen <strong>und</strong> nicht mehr so beengt<br />
wie im Max-Grünbeck-Haus.<br />
Mit ihren beiden Flügelbauten schließt die VHS den<br />
Innenhof nach Süden <strong>und</strong> nach Osten ab. Eine als<br />
zentrales Gelenk ausgebildete Eingangshalle erschließt<br />
Die gläserne Halle verbindet Neu- <strong>und</strong> Altbau des Technischen Rathauses. Blick aus dem Charlottenhof Richtung Markthalle<br />
4
4<br />
insgesamt drei Geschosse mit Unterrichts-, Verwaltungs-<br />
<strong>und</strong> Seminarräumen. Während im südlichen Teil des<br />
Erdgeschosses ein großer Vortragssaal mit Erweiterungsmöglichkeit<br />
sowie der Bewegungsraum angeordnet sind,<br />
orientieren sich im Nordflügel des Gebäudes ein Laden<br />
sowie ein Restaurant zur Platzmitte hin.<br />
Auf 1.200 Quadratmetern Nettonutzfläche hat die VHS<br />
nun 22 moderne Unterrichtsräume auf vier Ebenen<br />
erhalten. Im zweiten <strong>und</strong> dritten Obergeschoss, über<br />
getrennte Treppen <strong>und</strong> Aufzug erreichbar, sind acht<br />
hochwertige Wohnungen entstanden, zum Teil in Maisonettenform<br />
<strong>und</strong> sogar mit Alpenblick.<br />
Der Charlottenhof<br />
Dieser zentrale Platz war von Anfang an als prägendes<br />
urbanes Element für dieses Stadtquartier gewollt. Von<br />
den Gebäudekanten der Sparkasse, der VHS <strong>und</strong> dem<br />
Technischen Rathaus räumlich bestimmt, wirkt er seiner<br />
besonderen Lage <strong>und</strong> Funktion entsprechend zum<br />
einen als ein die angrenzenden Gebäude verbindender<br />
Bereich, andererseits aber auch als öffentlicher Aufenthalts-<br />
<strong>und</strong> Durchgangsraum. Hierbei hat das verantwortliche<br />
Büro Stötzer + Neher aus Sindelfingen eine<br />
Gliederung des Platzes durch wenige einfache, aber<br />
prägnante Merkmale erreicht:<br />
In der Mitte des Freiraumes, unter einer Baumgruppe,<br />
gliedert eine flach angehobene Plattform aus Lärchenholzplanken<br />
die umliegenden Flächen entsprechend<br />
der ihnen zugedachten Nutzung: Freisitz, Café, Marktflächen,<br />
Verbindungswege.<br />
Das Podest soll nicht nur Baumpflanzungen einen<br />
zusammenfassenden Rahmen geben, sondern darüber<br />
hinaus die Möglichkeit schaffen, die leichte Erhöhung<br />
zum Ausruhen, aber auch als Bühne für Aufführungen<br />
von Kunst <strong>und</strong> Kultur zu nutzen.<br />
Ein schmaler linearer Wasserlauf mit Steinbänken aus<br />
schwarzem Granit nimmt die Achse zum Marktplatz vor<br />
der Alten Feuerwache auf <strong>und</strong> führt vom Hof aus zum<br />
Eingang der Sparkasse. Als Platzbelag wurde ein klein-<br />
Die VHS von der Bahn aus gesehen<br />
teiliges helles Granitpflaster verwendet, unterbrochen<br />
von gliedernden dunklen Steinstreifen.<br />
Nicht allein in der Fachwelt wird der Charlottenhof heute<br />
als gelungenes Beispiel urbaner Quartiers-Innengestaltung<br />
bewertet. Seit Juli 2005 ist er, zusammen mit dem<br />
Vorplatz vor der benachbarten einstigen Feuerwache,<br />
auch als Marktplatz ein beliebter Treffpunkt – nicht nur<br />
am Dienstag für die Marktbesucher.<br />
Der Charlottenhof in abendlicher Stimmung<br />
Musikdarbietung auf dem Podest des Charlottenhofs
Das Podest gliedert den Charlottenhof.<br />
Die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> hat mit der Neuordnung des<br />
ehemaligem Bahngeländes wie auch des einstigen<br />
Stadtwerkeareals die Chance konsequent genutzt, das<br />
städtebauliche Erscheinungsbild des gesamten Quartiers<br />
nördlich der Bahnlinie entscheidend zu verbessern.<br />
War es früher umständlich <strong>und</strong> wenig attraktiv, vom See<br />
in Richtung Eugen- <strong>und</strong> Charlottenstraße zu gelangen,<br />
so sind heute nicht nur die verkehrlichen Verbindungen<br />
großzügiger <strong>und</strong> besser geworden.<br />
Auch die einstmals zahlreichen unansehnlichen Brachflächen,<br />
Nebengebäude <strong>und</strong> Baracken gehören als „vereinigte<br />
Hüttenwerke“, wie sie im Volksm<strong>und</strong> genannt<br />
wurden, mittlerweile der Vergangenheit an. Das Franziskuszentrum<br />
<strong>und</strong> die Bauten um den Charlottenhof<br />
sind heute Zeugnisse moderner Architektur <strong>und</strong> zeitgenössischen<br />
Städtebaus. Sie haben der Nordstadt einen<br />
nachhaltigen Impuls für Stadtentwicklung <strong>und</strong> Stadterneuerung<br />
gegeben.<br />
4<br />
Die neue Urbanität der <strong>Innenstadt</strong> aus der Luft betrachtet
4<br />
Eine Stadt ist nie zu Ende gebaut . . .<br />
Die mit dem ersten <strong>Sanierung</strong>sgebiet begonnene Erweiterung<br />
der <strong>Altstadt</strong> nach Osten ist nicht abgeschlossen.<br />
Es muss vielmehr Ziel sein, die Stadtentwicklung fortzusetzen:<br />
Aus der mindergenutzten „Hinterhofsituation“<br />
zwischen Werft <strong>und</strong> hinterem Hafenbereich könnte ein<br />
Areal entstehen, das sowohl städtebaulich wie architektonisch<br />
neue Maßstäbe setzt als auch das innerstädtische<br />
Angebot an öffentlichen <strong>und</strong> privaten Einrichtungen<br />
hervorragend ergänzt – neue Wohnformen<br />
am Wasser, Gastronomie <strong>und</strong> Handel, Dienstleistungen<br />
wie auch weitere Bausteine mit Kunst, Kultur <strong>und</strong> Sport<br />
könnten sich die Nähe des Hafens <strong>und</strong> des Sees zunutze<br />
machen. Wo sonst findet man in <strong>Friedrichshafen</strong> die<br />
Möglichkeit, aus Abstell-, Lager- <strong>und</strong> Parkplatzflächen<br />
direkt am See solche Potenziale zu erschließen?<br />
Im Anschluss daran nach Osten könnte sich durch die<br />
Internationale Gartenausstellung IGA 2017 die Chance<br />
eröffnen, die <strong>Altstadt</strong> mit dem Schreienesch-Gebiet<br />
bis hin zur Rotachmündung funktional wie gestalterisch<br />
besser zu verknüpfen. Viele Fragen suchen hier<br />
nach einer Antwort: Lassen sich die Freiflächen landschaftsplanerisch<br />
umgestalten <strong>und</strong> für die Öffentlichkeit<br />
zugänglich machen? Kann man die Fußweg- <strong>und</strong> Radfahrverbindung<br />
dorthin <strong>und</strong> Richtung Eriskircher Ried<br />
noch attraktiver gestalten? Sind schwimmende Gärten,<br />
naturnahe Bachgestaltung zur Umweltpädagogik, Flussgärten<br />
an der Rotach <strong>und</strong> andere Maßnahmen fürs<br />
IGA-Jahr realistische Szenarien? Wie verhält es sich dort<br />
mit dem Landschafts- <strong>und</strong> Naturschutz? Welche Freizeitangebote<br />
lassen sich vielleicht zusätzlich entwickeln?
In der Nordstadt sind nicht alle Entwicklungspotenziale<br />
ausgeschöpft. Recht bald dürfte das Gelände um den<br />
ehemaligen Güterbahnhof für eine neue Nutzung frei<br />
werden. Diese innerstädtische Brachfläche muss aber,<br />
nach ihrer formalen Entwidmung durch die Bahn, von<br />
ihren alten Gebäuden <strong>und</strong> Baracken ebenso befreit<br />
werden, wie von den zu erwartenden Bodenverunreinigungen<br />
<strong>und</strong> eventuellen Altlasten. Ein neues Erschließungskonzept<br />
mit Straßen, Wegen <strong>und</strong> Grünverbindungen<br />
soll auf fünf Hektar Fläche Ansiedlungsmöglichkeiten<br />
für Gewerbebetriebe, Dienstleistungsunternehmen,<br />
Handwerk <strong>und</strong> öffentliche Einrichtungen schaffen.<br />
Viele Erfahrungen zeigen, dass es lange dauern kann<br />
bis dieses Areal als quasi östlicher Endpunkt der Charlottenstraße<br />
städtebaulich neu geordnet ist.<br />
. . . Ausblicke<br />
Westlich an die Bebauung des Franziskusplatzes schließt<br />
sich ein Gelände an, das insgesamt 3,6 Hektar Größe<br />
umfasst <strong>und</strong> derzeit von der Deutschen Bahn, der RAB<br />
<strong>und</strong> der Bodensee-Oberschwaben-Bahn betrieblich voll<br />
genutzt wird. Wenngleich sich gegenwärtig eine Aufgabe<br />
dieser Nutzungen in absehbarer Zeit nicht abzeichnet,<br />
ist dieses Areal als weitere wichtige Entwicklungsfläche<br />
in der Nordstadt zu betrachten. Sollte insbesondere für<br />
den Busbetriebshof der RAB ein anderer Standort in<br />
Frage kommen, dann böte sich die Chance für ein neues<br />
städtebauliches Konzept: Wegen der zentrumsnahen<br />
Lage empfiehlt sich ein Mischgebiet mit Dienstleistungen,<br />
gewerblichen Nutzungen, Wohnen <strong>und</strong> eventuell<br />
Ergänzungen der in der Nachbarschaft etablierten sozialen<br />
Einrichtungen um das Franziskuszentrum.<br />
49
0<br />
Zahlen, Daten <strong>und</strong> Fakten<br />
Bauinvestitionen in der <strong>Altstadt</strong><br />
Hochbaumaßnahmen (neu errichtete, generalsanierte oder erweiterte Gebäude)<br />
� am Buchhornplatz (C&A, Buchhornpassage) � Alte Apotheke<br />
� Parkhaus <strong>Altstadt</strong> mit Marktkauf � Rathauscafé<br />
� Zeppelin Museum � H + M<br />
� Projekt St. Antonius � K 42<br />
� durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> 4, Millionen Euro<br />
� durch Private 3 , Millionen Euro<br />
Öffentliche Freiräume <strong>und</strong> Flächen (Straßen, Wege, Plätze)<br />
� Buchhornplatz � Schanzstraße<br />
� Romanshorner Platz � Antoniusplatz mit Tiefgarage am See<br />
� Untere Karlstraße � Obere Karlstraße<br />
� Adenauerplatz � Hafenmole<br />
� Friedrichstraße / Sedanstraße � Eugen-Bolz Straße<br />
� Kirchplatz<br />
� durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> 3 ,0 Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen in der <strong>Altstadt</strong> durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> insgesamt 9 , Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen in der <strong>Altstadt</strong> durch Private insgesamt 3 , Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen in der <strong>Altstadt</strong> durch Private <strong>und</strong> die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> insgesamt ,0 Millionen Euro<br />
Bauinvestitionen in der Nordstadt<br />
Hochbaumaßnahmen im <strong>Sanierung</strong>sgebiet (neu errichtete, generalsanierte oder erweiterte Gebäude)<br />
� Franziskuszentrum � VHS<br />
� Sparkasse Bodensee � Alte Feuerwache<br />
� Technisches Rathaus<br />
� durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> 30,9 Millionen Euro<br />
� durch Private ,9 Millionen Euro<br />
Öffentliche Freiräume <strong>und</strong> Flächen (Straßen, Wege, Plätze)<br />
� Tiefgarage Stadtbahnhof � Fridolin-Endraß Platz/Ernst-Lehmann-Straße/Hofener Straße<br />
� Franziskusplatz � Charlottenhof<br />
� Unterführung Stadtbahnhof � Umgestaltung Bismarckstraße<br />
� Unterführung Riedleparkstraße � Vorplatz Markthalle<br />
� Mötteli-Unterführung � Umgestaltung Charlottenstraße<br />
� durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> , Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen im <strong>Sanierung</strong>sgebiet Nordstadt durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> insgesamt , Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen im <strong>Sanierung</strong>sgebiet Nordstadt durch Private insgesamt ,9 Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen im <strong>Sanierung</strong>sgebiet Nordstadt durch Private <strong>und</strong> die Stadt insgesamt 4 ,0 Millionen Euro<br />
Gesamtinvestitionen<br />
� Bauinvestitionen in der <strong>Innenstadt</strong> durch die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> insgesamt 4 , Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen in der <strong>Innenstadt</strong> durch Private insgesamt 4,4 Millionen Euro<br />
� Bauinvestitionen in der <strong>Innenstadt</strong> durch Private <strong>und</strong> die Stadt <strong>Friedrichshafen</strong> insgesamt 3,0 Millionen Euro<br />
� Zum Vergleich: Investitionskosten Neue Messe (einschließlich Straßenneubaumaßnahmen) 0,0 Millionen Euro
Thema „Stellplätze“:<br />
Bereich der <strong>Altstadt</strong>:<br />
� Anzahl öffentlicher Stellplätze vor den <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen: Stück<br />
� Anzahl neu geschaffener öffentlicher Stellplätze (Parkhaus <strong>Altstadt</strong> <strong>und</strong> Tiefgarage Am See): . 00 Stück<br />
Bereich der Nordstadt:<br />
� Bilanz vorher/nachher + 4 Stück<br />
� Anzahl öffentlicher Stellplätze vor den <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen: 00 Stück<br />
� Anzahl neu geschaffener öffentlicher Stellplätze (Parkhaus<br />
Stadtbahnhof, Vorplatz Markthalle, Charlottenstraße, Bismarckstraße,<br />
etc.; ohne Tiefgarage Sparkasse <strong>und</strong> Technisches Rathaus): 400 Stück<br />
Thema „Einzelhandel in der <strong>Altstadt</strong>“:<br />
� Bilanz vorher/nachher + 300 Stück<br />
� Einzelhandelsflächen vor den <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen: 4.000 Quadratmeter<br />
� Einzelhandelsflächen nach Fertigstellung K 42: 30.000 Quadratmeter<br />
� Bilanz vorher/nachher + .000 Quadratmeter<br />
Zum Vergleich: Im Fachmarktzentum an der Ailinger Straße entstanden in den Jahren 2002/2003 Einzelhandelsflächen<br />
mit zentrenrelevanten Sortimenten in einer Größenordnung von insgesamt r<strong>und</strong> .000 Quadratmetern.<br />
Thema „Wohnen in der <strong>Innenstadt</strong>“:<br />
� Im Bereich der <strong>Altstadt</strong> wurden im Rahmen der oben genannten Bauinvestitionen insgesamt mehr als .000 Quadratmeter<br />
Wohnraum neu geschaffen. Aufgr<strong>und</strong> der <strong>Innenstadt</strong>lage entspricht dies etwa 00 Wohneinheiten.<br />
� Im <strong>Sanierung</strong>sgebiet Nordstadt entstanden mehr als .000 Quadratmeter neue Wohnfläche. Umgerechnet sind<br />
dies knapp neue 0 Wohnungen.<br />
Thema „Dienstleistungen in der <strong>Innenstadt</strong>“:<br />
� In der <strong>Altstadt</strong> sind durch die <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen zirka . 00 Quadratmeter Büro- <strong>und</strong> Dienstleistungsflächen<br />
neu errichtet worden.<br />
� Durch Sparkasse, Technisches Rathaus, VHS <strong>und</strong> andere Serviceanbieter kamen in der Nordstadt sogar 3 .000<br />
Quadratmeter Büro- <strong>und</strong> Dienstleistungsflächen hinzu.<br />
� Das Franziskuszentrum ist mit seinen etwa 4. 00 Quadratmeter Sonderflächen hierbei nicht eingerechnet.<br />
Thema „Kunst im öffentlichen Raum“:<br />
� Kunstwerke wie zum Beispiel „Die Spitze Länge“ im Kreisverkehr der Charlottenstraße, „Der Denker“ auf dem<br />
Kirchplatz, die Marktweiber vor der Alten Feuerwache oder das Mahnmal auf dem Fridolin-Endraß-Platz wurden<br />
für insgesamt mehr als 400.000 Euro im öffentlichen Raum platziert.<br />
� Die Brunnenanlagen in der <strong>Innenstadt</strong> erforderten Gesamtinvestitionen in Höhe von etwa Millionen Euro: Hierzu<br />
zählen unter anderem der Brunnen auf dem Buchhornplatz, der Otterbach-Brunnen, der Zeppelin-Brunnen, der<br />
Buchhorn-Brunnen auf dem Adenauerplatz, der rekonstruierte Zeppelin-Brunnen, die Brunnen auf dem Antonius-<br />
<strong>und</strong> dem Franziskusplatz sowie im Charlottenhof.
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mit der Stadt <strong>Friedrichshafen</strong>.<br />
Titel, Umschlaggestaltung sowie<br />
Art <strong>und</strong> Anordnung des Inhalts sind<br />
zugunsten des jeweiligen Inhabers<br />
dieser Rechte urheberrechtlich<br />
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Nachdruck <strong>und</strong> Übersetzungen sind<br />
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Staatliches Vermessungsamt: 49<br />
Stadtarchiv <strong>Friedrichshafen</strong>: 5, 6, 7, 8, 26, 36<br />
Stadtbauamt: 12, 13, 14, 19, 20, 28, 30, 38, 39, 40, 41, 46<br />
Stadtmarketing GmbH <strong>Friedrichshafen</strong>: 27, 29, 59<br />
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Stadtverkehr GmbH <strong>Friedrichshafen</strong>: 14<br />
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Technische Werke GmbH <strong>Friedrichshafen</strong>: 26, 27<br />
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