Zentralblatt der Bauverwaltung : Nachrichten d. Reichs- u ...
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Nummer 60 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNG 349<br />
[Alle Rechte vorbehalten.]<br />
»laß, betreffend den t'bergang <strong>der</strong> Aufgaben <strong>der</strong> Hauptsamraelstellen<br />
für die topographischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
von den Hoch- und Wasserbauämtern an die Kulturbauära<br />
ter.<br />
Berlin, den 10. Juni 1922.<br />
lofolge Umgestaltung' <strong>der</strong> Baubehörden werden in Abän<strong>der</strong>ung<br />
des Brlaases vom 1. April 1912 (III W. 2. 28 A B I D 2940 M. d. ö. A. —<br />
I ß I b 1453 in 2774 M. f. L. — I b 3413 M. d. J.), betreffend die „Grundsätze<br />
fllr die Benachrichtigung <strong>der</strong> Landesaufnahme über topographische<br />
Verän<strong>der</strong>ungen" vom I.April d. J. ab die Kulturbauämter<br />
an Stelle <strong>der</strong> Hocb- und Waaserbauämter mit den Aufgaben <strong>der</strong><br />
HauptsammelBtetlen für die topographischen Verän<strong>der</strong>ungen betraut.<br />
Für den neuen Stadtkreis Berlin ist die Hauptsammelstelle bei dem<br />
Polizeipräsidenten einzurichten.<br />
Nacb Abschluß <strong>der</strong> vorjährigen, noch von den Hoch- und Wasserbauämtern<br />
vorzunehmenden Ergänzung <strong>der</strong> Meßtischblätter (terminmäßige<br />
Vorlage: Januar 1922) ersuche ich, sämtliche von <strong>der</strong> Landesaufnahme<br />
seinerzeit eingerichteten Baukreismappen mit Meßtischblättern,<br />
einschließlich <strong>der</strong> Doppelmappen und <strong>der</strong> in den letzten<br />
Jahren nicht mehr bearbeiteten Mappen, sobald als möglich mir,<br />
dem Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten, Abwicklung<br />
Wasserbau, Wilhelxnstraße 80, vorlegen zu lassen, damit sie bei <strong>der</strong><br />
im Laufe des Sommers seitens <strong>der</strong> Landesaufnahme stattflodenden Einrichtung<br />
<strong>der</strong> Mappen für die Knlturbauämter verwertet werden können.<br />
Jedes Kulturbauamt sowie <strong>der</strong> Polizeipräsident in Berlin erhalten<br />
als Haaptsammelstelle eine Mappe mit den neuesten Meßtischblättern<br />
ihres Bezirks in doppelter Ausfertigung. Für Ämter, <strong>der</strong>en Bereich<br />
über die Grenzen des Regierungsbezirks o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Provinz hinauggeht,<br />
werden die Mappen den politischen Bezirken entsprechend eingerichtet,<br />
damit die Weiterfahrung <strong>der</strong> bezirksweise aufgestellten Straßenverzeichnisse<br />
ermöglicht wird.<br />
Ich ersuche, die anliegenden, für jeden Begierungsbezirk einzeln<br />
angelegten Netzkarten ausschnitte bezüglich <strong>der</strong> farbig dargestellten<br />
Bezirks- und Kultur-Bauamtsgrenzen prüfen und — gegebenenfalls nach<br />
Berichtigung — wie<strong>der</strong> vorlegen zu lassen.<br />
An Aktenmaterial sind den neuen Hauptsammelstellen vorläufig<br />
nur verfugbare Run<strong>der</strong>lasse und noch nicht verarbeitete Anzeigen<br />
über topographische Verän<strong>der</strong>ungen zu Übergeben.<br />
Die bisherigen Vorsammelstellen bestehen weiter, auch bleiben<br />
die einschlägigen Bestimmungen, soweit sie durch diesen Erlaß nicht<br />
geän<strong>der</strong>t sind, in Kraft.<br />
Zugleich im Namen des Finanzministers und des Ministers<br />
des Innern<br />
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten.<br />
Im Auftrage<br />
Abw.W.6497.L —IBIb3525. Articus.<br />
in. 18521. — K. V. 2.433. HI. 1.176. Fin. Min. - I b 374.1. Min. d. J.<br />
Erlaß, betreffend die Bezüge <strong>der</strong> Regierungsbauführer des<br />
Hochbaufaches und des Wasser- und Straßenbaufaches.<br />
Berlin, den 14. Juni 1922.<br />
Neben den in dem Ruu<strong>der</strong>laase vom S.März d. J.*) unter Nr. 2<br />
bezeichneten Vergütungssätzen sind den Regierungsbauführem des<br />
Hochbaufaches und des Wasser- und Straßenbaufaches während ihrer<br />
Beschäftigung bei einer örtlichen Bauleitung vom I.Januar 1922 ab<br />
85 vH <strong>der</strong> wi<strong>der</strong>ruflichen Wirtschaftsbeihilfe <strong>der</strong> planmäßigen Beamten<br />
nach Maßgabe <strong>der</strong> Bestimmungen des Run<strong>der</strong>lasses vom 21. Febr. 1932<br />
— Bes. 559, Lo. 520, Fin. Min. — zu zahlen.<br />
Infolge <strong>der</strong> Neuregelung <strong>der</strong> Dienstbeztlge <strong>der</strong> planmäßigen<br />
Beamten vom 1. April 1932 ab erhalten die Regierungsbauführer<br />
während ihrer Tätigkeit bei einer ÖrtUchen Bauleitung nunmehr von<br />
diesem Zeitpunkte ab<br />
a) eine Grundvergütung in Höhe von 85 vH des erhöhten<br />
Anfangs-Grondgebalts <strong>der</strong> planmäßigen Beamten <strong>der</strong> Besoldungsgruppe<br />
7,<br />
b) einen Ortszuscblag in Höhe von 85 vH des zu dem Anfangs-<br />
Grundgehalt <strong>der</strong> Gruppe 7 gehörenden Ortszuschlagsatzes,<br />
c) 85 vH <strong>der</strong> obengenannten wi<strong>der</strong>ruflichen Wirtschaftsbeihilfen,<br />
d) in voller Höhe den jeweiligen gesetzlichen Ausgleichszuschlag<br />
zur Grund Vergütung und zu dem Ortszuschlag (errechnet von<br />
den Beträgen unter a) und b) sowie den jeweiligen gesetzlichen<br />
weiteren Ausgleiohszuscblag zu den ersten 10000 Mark dieses<br />
Diensteinkommens, ferner gegebenenfalls die jeweiligen gesetzlichen<br />
Kin<strong>der</strong>beihilfen nebst Ausgleichszuschlag und die Frauenbeibilfe.<br />
*) <strong>Zentralblatt</strong> <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong> 1922, S. 145.<br />
Amtliche Mitteilungen.<br />
Wegen <strong>der</strong> zufolge des Ruu<strong>der</strong>lasses vom ü. März d. J. —<br />
III. 6-/28.1 D. 3-/563. Fin. Min. ~ bezw. des Run<strong>der</strong>lasses vom 8. April<br />
1922 - Abw. P. 6. 808/22, I B IIb 3537 M.f.L.D.u.F. — beantragten<br />
Mittel zur Gewährung von wi<strong>der</strong>ruflichen laufenden Unterhaltsauschüssen<br />
an bedürftige Regierungsbauführer für die im Rechnungsjahre<br />
1921 abgeleistete unentgeltliche Ausbildungs- und Staatsprüfungszeit<br />
wird beson<strong>der</strong>e Verfügung ergehen.<br />
Die für den Bereich <strong>der</strong> allgemeinen Verwaltung erlassene Rundverfugung<br />
vom 21. April 1923 — P. 1200 Fin. M., la I 511 M. d. I. —,<br />
betreffend wi<strong>der</strong>rufliche UnterhaltszuschUsse für Beamte im Vorbereitungsdienst<br />
gilt auch hinsichtlich <strong>der</strong> Berechnung <strong>der</strong> Unterhaltszuschüsse<br />
für Regierungsbauführer.<br />
Zusatz für den Oberpräsidenten (Rheinatrombauverw.) in Koblenz,<br />
„ „ „ (O<strong>der</strong>strombauverw.) in Breslau,<br />
für die Regierungspräsidenten in Köln, Koblenz, Trier, Aachen,<br />
Düsseldorf, Wiesbaden, Gumbinnen, AUenstein, Marienwer<strong>der</strong>,<br />
Schleswig und Oppeln und die Kanalbaudirektion in Essen:<br />
Den im besetzten Gebiet beschäftigten Regierungsbauführem, die<br />
während ihrer Beschäftigung bei einer örtlichen Bauleitung die oben<br />
bezeichneten Vergütungssätze beziehen, sowie den Regierungsbauführem,<br />
die laufende Unterhaltszuschüsse erhalten, darf mit Wirkung vom<br />
1. Januar 1932 ab auch die Wirtgchaftsbeihilfe für die Beamten<br />
des besetzten Gebiets nach Maßgabe des Run<strong>der</strong>lasses vom 30. August<br />
1920 — I. 11851 Fin. M. — und <strong>der</strong> ergänzenden Erlasse gewährt<br />
werden.<br />
Zugleich im Namen des Ministers für Landwirtschaft, Domänen<br />
und Forsten<br />
Der preußische Finanzminister.<br />
In Vertretung<br />
(nochbauabteil.)III.B,/67. — Weber.<br />
(Finanzabteil.)I.D,2./1250. — Min.f.L.Abw.P.2.1793/22 I Bllb 4941.<br />
Erlaß, betreffend die Bestimmungen über Nachtdienstzulagen<br />
im Bereiche <strong>der</strong> Wasserbau Verwaltung.<br />
Berlin, den 19. Juni 1922.<br />
Die Bestimmungen über Nacbtdienstzulagen im Bereiche <strong>der</strong><br />
Wasserbau Verwaltung vom 7. November 1921') werden mit Wirkung<br />
vom 1. April 1932 unter V dahin abgeän<strong>der</strong>t, daß die Zulage bis auf<br />
weiteres 1 Mark für die Stunde beträgt.<br />
Der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten<br />
Abwicklung Wasserbau.<br />
Im Auftrage<br />
P. IG. 1865. Hecht.<br />
Erlaß, betreffend die Zuschüsse o<strong>der</strong> Paasch Vergütungen zu<br />
den Dienstreisetagegel<strong>der</strong>n.<br />
Berlin, den 20. Juni 1922.<br />
Im Interesse <strong>der</strong> Geschäftsvereinfacbung ermächtigen wir hierdurch<br />
die Provinzialbehörden, für den Bereich <strong>der</strong> allgemeinen, Kreiskassen-,<br />
Kataster- und Hochbau Verwaltung sowie <strong>der</strong> inneren Verwaltung<br />
einschließlich <strong>der</strong> staatlichen Polizeiverwaltung, <strong>der</strong> Landjägerei<br />
und <strong>der</strong> Schutzpolizei in denjenigen Einzelfällen, in denen<br />
die bestimmungsmäßigen Dienstreisetagegel<strong>der</strong> (vergl. unseren Run<strong>der</strong>laß<br />
vom 15. Mai 1922'') für die seit dem 1. April 1922 ausgeführten<br />
Reisen zur Deckung <strong>der</strong> unbedingt notwendigen Ausgaben an Unterkunft<br />
und Verpflegung, jedoch unter Berücksdchtigung <strong>der</strong> häuslichen<br />
Ersparnisse nicht ausgereicht haben, Zuschüsse o<strong>der</strong> eine Pauschvergütung<br />
gemäß § 8 Abs. 2 des Reisekostengesetzes vom 26. Juli 1910<br />
— Gesetzsammlung S. 150 — und § 8 Abs. 3 <strong>der</strong> Reiaekostenverordordnung<br />
für die Landjägerei vom 9. Augast 1913 — Gesetzsammlung<br />
S. 372 — selbständig anzuweisen.<br />
Nachweisungen über die bewilligten Zuschüsse sind uns für die<br />
Zeit vom 1. April bis Ende September zum 1. November und tür die<br />
Zeit vom 1. Oktober bis Ende März zum 1. Mai jedes Jahres nach<br />
dem anliegenden Muster (Seite 350) einzureichen.<br />
Fehlanzeigen sind nicht erfor<strong>der</strong>lich.<br />
Zugleich im Namen des Ministers des Innern<br />
Der preußische Finanzminister.<br />
IC 3.3494 —<br />
In Vertretung<br />
M.d.LIa. 1.717.<br />
Weber.<br />
1) <strong>Zentralblatt</strong> <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong> 1921, S. 593.<br />
3) <strong>Zentralblatt</strong> <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong> 1923, S. 254.
350 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNO 36. Joli 183S<br />
Verwaltung<br />
Nachweisung<br />
über die in <strong>der</strong> Zeit vom T Af7 K *" 1^^ ^^^ Ende —^sr^ 1-^2 ..- bewilligten Zuschüsse zu den Tagegel<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> PauschVergütungen<br />
1. Oktober März<br />
bei Dienatreisen.<br />
Lfil.<br />
Des rciBh.'mien IJfJiiiiteii<br />
Dii'iislHhdtung !<br />
!<br />
ob<br />
mit<br />
Familie<br />
o<strong>der</strong> ohiif<br />
Fftinilic<br />
Bez('ic:i!nuiig<br />
<strong>der</strong> Reisi) und Zeit<br />
diT AuHfi'iiiruiig<br />
Höbe <strong>der</strong><br />
KUatändigen<br />
Tagegel<strong>der</strong><br />
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den<br />
Tag<br />
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Zahl<br />
<strong>der</strong><br />
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\u9gaben<br />
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LTnlerkunft<br />
und Verpflegung<br />
für die<br />
Geaiuiitrciaezelt<br />
Mithin<br />
ein<br />
Mehr-<br />
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Wiirid<br />
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liäiialiche<br />
Brapariiisse<br />
siud<br />
angerechnet<br />
Als<br />
Zuschuß<br />
(odiT<br />
Piiusolivergiltung)<br />
wurde<br />
bewilligt<br />
M<br />
Angabe, ob<br />
und in welcher<br />
Höhe während<br />
<strong>der</strong> Reiae lii'-<br />
schilftiKungstagegeld<br />
o<strong>der</strong><br />
W olinuiigsboihilfc<br />
bezogen<br />
wnrilijii<br />
ifit<br />
M<br />
Kur/c licgriinduTig<br />
fiir den<br />
Mi^hranfwand<br />
AD<br />
den Herrn Kinanzminister o<strong>der</strong><br />
den Herrn Minister des Innern.<br />
Zum Erlaß vom 21). Juni V.>2-J -V. ,\1.1.('. 2.24114— M.d.l.Ia. 1.717.<br />
[Allfl RMbt« Torbehaltan |<br />
Nichtamtlicher Teil.<br />
In Verbindung mit dem 53., .jährlich in Breslau stattHndenden<br />
landwirtschaftlichen Maschinen markt hat vom 18. bis 2
Nntnmer 60 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNO 351<br />
Abb. 5. Das Selbsthilfehaus im IJau.<br />
Das Haus war mit sehr beachtliclien Kleinwohnungsmöbcln ausirestattet,<br />
die nacfi dem Grundsatz eingerichtet sind (Form „Schles.<br />
Heim"), daß sie (nach Art <strong>der</strong> bekannten Hücherschranke) nach und<br />
nach durch Aufbau o<strong>der</strong> Erweiterung zu er^^änzen sind.<br />
Die „Zollbauweise" mit ihrem bekannten Lamellendach erweckte<br />
fjroßes Interesse. Zwei größere schlesische Siedlungen haben sich das<br />
System auf <strong>der</strong> .Messe für ihre Bauvorhaben gesichert.<br />
=ss^.sj^<br />
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i &rA»'Ciewewe^<br />
Abb. (i. Querschnitt durch eine Innenwand.<br />
Außer den Ambi-Mauer- und Dachsteinen waren noch die Berra-<br />
Hohlsteine vertreten (Berkes u. Ko. in Worms) sowie die in Deutach-<br />
Osterreich viel verwendeten Fax-Mauersteine (Berlin).<br />
Dem Verzicht auf ausländischen Marmot konnte die Schaustellung<br />
<strong>der</strong> „Feinbeton"-Marmor-Erzcugnisse <strong>der</strong> Firma Leuschner in Schweidnitz<br />
Vorschub leisten, die übrigens auch Schalttafeln aus diesem<br />
Ersatzstoff herstellt. Auch das „Bruscliit-Hartmarmorwerk" in Hindenburg<br />
i. O.-S. war mit Erzeugnissen gleicher Art vertreten.<br />
Backöfen und Käucberofen, beide transportabel, sind eine beachtenswerte<br />
Neuerung für Siedlungsanlagen und wurden von Waas<br />
(^Haynau), Meißner (Schweidnitz) und Biggen (Jauei') ausgestellt.<br />
Einen sehr sinnreich konstruierten Küchenherd, <strong>der</strong> bei Notwohnungen<br />
den Anschluß an die Heizöffnung jedes Zimmerofens<br />
gestattet, ebenso eine nahezu staublose Entleerung des Ofens von Asche,<br />
zeigte die Firma Garbatscheck in Liegnitz. Die Ofen weisen ungemein<br />
geringe Abmessungen auf. Die kleinere Art ist .38:52 cm groß und<br />
^1 cm hoch; sie kann auf einem beson<strong>der</strong>en Eisen tisch eben montiert<br />
werden und zeigt die Handlichkeit eines Gaskochers: die größere<br />
Art (mit Wasserhahn, Druckrohr) ist ö2:75 groß und 70 cm hoch.*)<br />
Die schon genannte Firma Biggen in Jauer bringt auch eine<br />
patentierte Ofenplatte zur Schau als Ersatz <strong>der</strong> bislang benutzten<br />
gußeisernen. Die aus Uberfalzten und vernieteten Eiuzelstücken erstellte<br />
Platte soll eine erhebliche Brennstoffersparnis bewirken.<br />
Frühbeetkasten aus Betoneinzelteilen stellen einen guten Fortschritt<br />
dar; sie wurden von Reichelt u. Wenzel (Breslau) und Krieke<br />
fNamsIau) ausgestellt. Beachtlich erscheinen die mit durchgehenden<br />
Luftisolierkanälen versehenen Wände und Pfosten.<br />
Die sinnreiche Erfindung eines Haus-Eisschrankes mit handlicher<br />
Eismaschine, tlie an einfachem Steckkontakt angeschlossen wird<br />
und die den bekannten Flugtechniker 2r.=3"(l- Rumpier zum Urheber<br />
hat (Fabrikation Mannesmann) fand größte Beachtung, wie auch<br />
hier die große Zahl <strong>der</strong> Bestellungen erwies (bei <strong>der</strong> Messe in Leipzig<br />
wurden 50(1 Stück bestellt).<br />
Sehr beachtlich war auch die Schaustellung von Apparaten einer<br />
Vakuum-Dampfbeizungsanlage seitens <strong>der</strong> Breslauer Heizllrma<br />
Zimmermann, die bei den Lincke-Hoffmann-Werken ausgeführt wurde.<br />
Endlich sei — gleichfalls ein Zeichen <strong>der</strong> Zeit — auf zwei überaus<br />
sinnreiche Richerungsanlagen gegen Einbruch hingewiesen.<br />
System „Bulst" <strong>der</strong> Firma Grieger u. Krächter (Breslau) für B^lurtüren,<br />
Geschäfts- und Lagerräume in <strong>der</strong>ber Ausführung (Preis 55 Mark) und<br />
„Hennetika" <strong>der</strong> bekannten Breslauer Ladenausbaufxrma Faulhaber.<br />
Letzteres System für vornehme, verglaste Ladeneingangstüren und mit<br />
gefälliger Vergitterung, die rückseitig (nach Art <strong>der</strong> Kassenschränke)<br />
einen achtfachen Verschluß herstellt, bewirkt durch einfaches Schlüsseleinführen.<br />
Der überaus günstige Besuch <strong>der</strong> Baumesse, auch aus dem benachbarten<br />
Ausland, dürfte diese zu einer ständig wie<strong>der</strong>kehrenden Einrichtung<br />
ausreifen lassen und <strong>der</strong> deutschen Bauindustrie weitere und<br />
große Absatzmöglichkeiten verschallen. Xr.i^^^Q- Grotte.<br />
*) Preis des kleinen Ofens etwa 700 Mark, Gestell 220 Mark, des<br />
großen 2500 Mark.<br />
Oio Würde eines Doktor-Iiijfcnieurs ehrenhalber ist von <strong>der</strong><br />
Technischen Hochschule Aachen dem Direktor <strong>der</strong> Zeiß-Werke<br />
Professor Dr. phil. Rudolf Rtraubel in Jena verliehen worden in<br />
Anerkennung seiner unermüdlichen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> technisch-wissenschaftlichen<br />
Forschung, seiner bewun<strong>der</strong>ungswürdigen technischen und<br />
wirtschaftlichen Leistungen und seiner hervorragenden Verdienste um<br />
die Elektrisierung Thüringens.<br />
Wettbewerb für Entwürfe m Wcjrkapellen, Wegkreuzen und<br />
Itildstücken mit malerischem o<strong>der</strong> plastischem Schmuck, ausgeschrieben<br />
von <strong>der</strong> Westdeutsehen Vereinigung für christliche l
352 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNQ 36, Juli 19aS<br />
beeinflussen. Wurmfraß, Fäulnis, Lockerung <strong>der</strong> Verbindungen sind<br />
Eracbeinungenj die man nicht tatenlos hinnimmt. Je<strong>der</strong> Fachmann,<br />
dem die Pflege eines Bauwerks anvertraut ist, wird es in regelmäßigen<br />
Zwischenräumen besichtigen und <strong>der</strong>artige Mängel sofort beseitigen.<br />
An<strong>der</strong>seits sind han<strong>der</strong>t- und mehrjährige wohlerbaltene Holzteile in<br />
Bauten keine Seltenheit.<br />
Güteproben auf dem Bau haben viel Mißliches. Anzuwenden sind<br />
sie, wenn man gegen die Güte <strong>der</strong> Ausführung Bedenken hat und<br />
die Abnahme vom Ausfall <strong>der</strong> Güteprobe abhäugig gemacht wird.<br />
Die Beansprucbungssiffer aber vom Ausfall einer Güteprobe abhängig<br />
zu machen, ist wohl möglich, wenn man eine Sache an <strong>der</strong> Brzeugungstätte<br />
abnimmt, aber nicht bei einem Bauwerk. Am allerwenigsten<br />
ist es möglich bei Holz, dessen einzelne Teile meiatetis von sehr verschiedener<br />
Festigkeit sind.<br />
Die zum Schluß gegebenen llichtUnien enthalten eine ganze Reihe<br />
von Voraussetzungen, die die Grundbeanspruchung um eine Anzahl<br />
von Hun<strong>der</strong>tteilen zu erhöhen o<strong>der</strong> zu verringern gestatten, so daß es in<br />
<strong>der</strong> Praxis kaum möglich sein wird, daraufhin eine unanfechtbare<br />
Zahl festzusetzen. Für Bauten im Freien (li) gibt es je nachdem<br />
30, 20, 10 vH Abzug, für Bauten im Wasser (4) 50 und 70 vH desgl.<br />
Für Erschütterungen (5) ündet man 30, 20, 10 vH weniger. Bei (6)<br />
schwierigen (?) HoizVerbindungen und unklarer (?) Durchbildung 10 vH.<br />
Oh wohl jemals ein Verfertiger zugegen wird, daß dieser Fall bei ihm<br />
zutrifft? Bei vorübergehenden Bauten (7) lindet man 2;'), 15, 10, 5 vH.<br />
Wer weiß aber vorher genau, wie lange ein solches Bauwerk steht?<br />
usw. Es muß stets danach gestrebt werden, daß baupolizeiliche Bestimmungen<br />
müglichst einfach und klar sind, da sie an<strong>der</strong>nfalls eine<br />
Quelle dauern<strong>der</strong> Streitigkeiten bilden. Man hat deshalb im Ausschuß<br />
nach langer Beratung sich dazu entschlossen, als Beanspruchungsziifer<br />
für Holz eine einheitliebe Zahl zu wählen, obwohl man sich<br />
bewußt war, daß das Holzwerk nach Art, Gegend, Standort, Behandlung,<br />
Alter, Astreinheit u. <strong>der</strong>gl. ganz verschiedene Festigkeit besitzt.<br />
Die von Prof. SchönhÖfer mitgeteilten, vom Ausschuß angenommenen<br />
Zahlen dürften wohl die richtige Mitte treffen.<br />
Berlin.<br />
Marcuse, Regierung- und Baurat.<br />
Siedlnng'Stechnife. Auf die Notwendigkeit, bei <strong>der</strong> Schaffang von<br />
Siedlungshäusern auf die Vereinfachung des Versorgungsnetzes<br />
<strong>der</strong> Kanalisations-, Wasser-, Gas- und fitektrizitätsanlagen Bedncjht<br />
zu nehmen, wird in einem neuen Krlaß des preußischen Ministers für<br />
Volkswohlfabrt hingewiesen. Die Leistung des Versorgungsnetzes ist<br />
am höchsten beim geschlossenen mehrgeschossigen Reihenbausbau.<br />
In dem Maße, in dem man sich Freiheit in <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Hausformen<br />
vorbehält, d. b. je mehr man von dem geschlossenen Bausystem zum<br />
offenen übergeht, müssen auch die Anfor<strong>der</strong>ungen, die an die Installation<br />
gestellt werden, herabgemin<strong>der</strong>t werden. Eine Doppelversorgung,<br />
d. h. mit Gas- und elektrischer Leitung ist, so bequem<br />
und angenehm sie für den Haushalt sein mag, in heutiger Zeit ein<br />
unzulässiger Luxus. Bei den mit Staatsmitteln unterstützten Wohnungsbauten<br />
soll jedenfalls, soweit nicht sclion die örtlichen Verhältnisse<br />
einer Doppel Versorgung entgegenstehen, darauf hingewirkt werden,<br />
daß nur das den Notwendigkeiten des Haushalts am meisten entsprechende<br />
System eingebaut wird. Wo nach den Wirtachafts- und<br />
Lebensverhältnissen <strong>der</strong> Wohnungainhaber Gasanschluß für den Kochherd<br />
notwendig ist, wird auch für die Beleuchtung Gaslicht zu wählen<br />
sein, während bei dem Vorhandensein von elektrischer Lichtleitung<br />
eine Beschränkung auf Kohlenfeuerung für den Kochherd geboten ist.<br />
Was die Frage des Anschlusses an Wasserleitung und Kanalisation<br />
anlangt, so wird man in weit zerstreuten Siedlungen und bei<br />
Anwendung von Einaelhäusem, wo <strong>der</strong> Anschluß an ein vorhandenes<br />
Netz nur durch neue und weite Hauptleiter möglich ist, auf Wasserleitung<br />
verzichten und sich mit Einzelbrunnen begnügen o<strong>der</strong> nötigenfalls<br />
auch für mehrere Wohnungen gemeinschaftliche Brunnen anlagen<br />
vorsehen. Ebenso müssen überall, wo die Landzulage ausreichend groß<br />
ist, an die Stelle <strong>der</strong> Kanalisation Grubenanlagen treten, umsomehr,<br />
als hierdurch die Abfallstoffe, die zur Bodendüngung dringend<br />
gebraucht werden, <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Nutzung erhalten bleiben.<br />
Auch in diesem Zusammenbang wird wie<strong>der</strong> darauf hingewiesen, bei<br />
<strong>der</strong> Wahl des Bauplatzes aus Sparsamkeitgründen solche Gelände zu<br />
bevorzugen, die ohne neue Leitungsführung an das Versorgungsnetz<br />
angeschlossen werden können (Baulücken, Grundstücke an fertig<br />
ausgebauten Straßen).<br />
Internationaler Wohnnngskongreß in Rom. Der Vorsitzende<br />
<strong>der</strong> italienischen Gruppe des Dauerausscbusses für zwischenstaatliche<br />
Wohnungskongresse, Professor Magali, ladet durch Vermittlung <strong>der</strong><br />
deutsehen Mitglie<strong>der</strong> jenes Ausschusses, <strong>der</strong> Herren Albrecht, Fuchs<br />
und Stubben, zum Besuch emes internationalen Kongresses in Rom<br />
ein, <strong>der</strong> in den Tagen vom 21. bis zum 26. September stattfinden<br />
und dem ehae Besichtigung neuer Wobnbauten in Neapel, Avezzano,<br />
Florenz, Mailand und in Rom selbst folgen soll. Aus <strong>der</strong> Tagesordnung<br />
mögen folgende Verhandlungsgegenstände erwähnt werden: Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Wohnungsfrage seil dem im Jahre 1913 abgehaltenen Kongreß in<br />
Scheveningen. Die Tätigkeit <strong>der</strong> öffentlichen Körperschaften zur Bekämpfung<br />
des Wohnungsmangels und des Mißverhältnisses zwiacben<br />
Baukosten und Miete. Erleichterung <strong>der</strong> vergleichenden Statistik durch<br />
Vereinheitlichung <strong>der</strong> Fachausdrucke. Neue Baustoffe und Bauweisen<br />
zur Ermäßigung <strong>der</strong> Baukosten. — Der Kongreßbeitrag ist<br />
oO Lire. Auch Nichtteilnehmer können die Kongreßberichte für<br />
40 Lire beziehen. Man wende sich an das Comitato esecutivo del<br />
Congresso intemazionale dell'abitatione, Roma, Via del Clementino 101.<br />
Lei<strong>der</strong> sind zweierlei Gründe dem Besuch deutscher Teilnehmer<br />
nachteilig. Der erste Grund ist <strong>der</strong> traurige Tiefstand <strong>der</strong> deutschen<br />
Valuta (1 Lira —23,21 Mark), <strong>der</strong> sehr vielen im Wohnungswesen<br />
tätigen Personen die Aufbringung <strong>der</strong> Reisegel<strong>der</strong> und <strong>der</strong> Aufenthaltkosten<br />
in Italien unmöglich machen wird. Die Gasthofkosten betragen<br />
bei bescheidensten Ansprüchen 35 bis 50 Lire täglich. Ein zweiter<br />
Grund liegt in dem auffallenden Umstände, daß, abweichend von<br />
früheren Kongressen, das Deutsche nicht zu den amtlichen Kongreßsprachen<br />
gehört. Diese sind neben dem Italienischen nur Französisch<br />
und Englisch. Ein unzureichen<strong>der</strong> Trost ist es, daß dem deutschen<br />
Teilnehmer, gleich dem Tschechen, Serben und Albanesen, <strong>der</strong> Gebrauch<br />
seiner Muttersprache bei den Verhandlungen gestattet sein soll.<br />
Dennoch sprechen politische Gründe stark daftü-, daß die deutsche<br />
Beteiligung nicht fehlen darf. Von unseren Feinden Im W^eltkriege<br />
waren die Italiener die ersten, die wie<strong>der</strong> deutschen AnaobLuß suchten.<br />
Ihnen sind die Englän<strong>der</strong> und Amerikaner in mäßigem Umfange<br />
gefolgt. Franzosen und Belgier stehen unversöhnlich abseits. Die<br />
Pflege deutsch-italienischer Beziehungen hat hiernach einen beson<strong>der</strong>en<br />
Wert. Unter diesem Gesichtspunkte dürfte es recht wüngcbeniwert<br />
sein, daß neben den Privatpersonen, denen <strong>der</strong> Besuch Italiens für<br />
eigene Rechnung trotz <strong>der</strong> hohen Kosten möglich ist, die Regierungen<br />
des <strong>Reichs</strong> und <strong>der</strong> deutschen Län<strong>der</strong> geeignete, sprachenknndige<br />
Vertretungen auf dem Wohnungskongreß in Erwägung ziehen. —n<br />
Kohlenersparnis durch Umban älterer Dampf anlagen. Im Juniheft<br />
<strong>der</strong> Hanomag-<strong>Nachrichten</strong>, herausgegeben von <strong>der</strong> Hannoverschen<br />
Maschinenbau-A.-G. (vorm. Georg Bgestoiff) in Hannover-<br />
Linden, werden u. a. zwei Beiträge veröffentlicht, die für jeden Dampfkessel-<br />
und Dampfmaschinenbesitzer von beson<strong>der</strong>er Bedeutung sind.<br />
Bin Aufsatz: „WärmeWirtschaft im Dampfmaschinenbetriebe" weist<br />
nach, daß durch Umbau älterer Dampfmaschinenanlagen in Heißdampfmaschinen<br />
große Brennstoffersparnisse erzielt und die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>der</strong> Dampfm aschinenanlagen erhöht werden. Der ferner beschriebene<br />
elektrische Schreib-Wasserstandsanzeiger, Bauart Bodenburg,<br />
bietet für den Dampfkesselbesitz er eine Neuerung in <strong>der</strong> Überwachung<br />
des Kesselbetriebs, die in bezug auf Speisung ausführlichere und unanfechtbarere<br />
Nachweise gibt, als dies bisher überhaupt möglich war.<br />
Banmesse In Wien. Anläßlich <strong>der</strong> Wiener Herbstmesse, die in<br />
<strong>der</strong> Woche vom 10. bis 18» September 1922 stattfindet, wird die Gruppe<br />
„Bauwesen", die bisher <strong>der</strong> Technischen Messe angeglie<strong>der</strong>t war, zu<br />
einer in größerem Maßstabe angelegten Baumesse ausgestaltet werden.<br />
Die Baumesse soll ein geschlossenes Bild über den jeweiligen Stand<br />
des gesamten Bauwesens geben und nach drei Haup^gebieten geglie<strong>der</strong>t<br />
werden: <strong>der</strong> Baubedarfs-, <strong>der</strong> Bauentwurfs- und Modellmesse und <strong>der</strong><br />
Mustermesse für Kleinwohnhäuser. Mit <strong>der</strong> Bauentwurfsmesse sollen<br />
Vorträge mit Lichtbil<strong>der</strong>n verbunden werden. In <strong>der</strong> Mustermesse<br />
sollen die verschiedenen Typen des Kleinhausbaues in einen Wettbewerb<br />
gebracht und durch eine Jury nach ihrer Zweckmäßigkeit beurteilt<br />
werden. Es ist geplant, diese Bauten fortbestehen zu lassen.<br />
FBustformeln für exzentrisch belastete, Hnßeiserne Stftbe und<br />
Stutzen. Zur Querschnittbestimmung acbsial gedrückter Stäbe und<br />
Stützen habe ich im Jahrg. 1920 d. Bl., S. 525 und 1921, S. 554 Faustformeln<br />
angegeben, welche die Abmessungen <strong>der</strong> im Hochbau Üblichen<br />
Formeisen*) rasch und bequem auffinden lassen. Dabei werden<br />
die Formeln den Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Tetmajerschen Knickformel<br />
für den Schlankheitsgrad >. < 105, wo die Bulerformel unzuverlässige<br />
Werte gibt, in vollem Maße gerecht. Nach den „Preußischen Bestimmungen"<br />
vom '24. Dezember 1919 hat für l:> 105 die Sicherheitn<br />
<strong>der</strong> Konstruktionsglie<strong>der</strong> mindestens 4 bzw. 5 zu betragen, je nachdem<br />
es sich um Druckstäbe o<strong>der</strong> Stützen handelt. Die Sicherbeitslinie<br />
n nimmt nach meiner Berechnung»weise für k < 105 stetig<br />
bis auf 2,4 bzw. 3 herunter innerhalb <strong>der</strong> praktischen Grenze (Jl > 25)<br />
ab. Ks fragt sloh nun, ob diese Formeln nicht auch für exzentrische<br />
Belastungen verwendet werden können. Dies trifft ohne weiteres zu,<br />
so daß zum mindesten ein zeitraubendes Ausprobieren willkOrlicb<br />
angenommener Profile entbehrlich wird. Ein Beispiel mag dies erläutern.<br />
Gegeben: die Hoheit5m <strong>der</strong> aus zwei C-Eisen gekuppelten<br />
Stütze und die Last P = 50 t. Diese greift In <strong>der</strong> T-Achse (baustofffreie)<br />
des Querschnitts in <strong>der</strong> Entfernung e =» 9 cm vom Schwer-<br />
*) Angegeben sind dort neun TyP*°- ^^^ Nr. 10 mag ergänzend<br />
angefügt werden für Stützen die Vollröhre aus vier normalen Quadranteisen<br />
N.P. 5 big 15 mit <strong>der</strong> Formel F= 1,0 p + 1,1 i».
Nummer 60 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNG 353<br />
punkt an. Gesucht: die Profilnummer. Der Abstand <strong>der</strong> Stege <strong>der</strong><br />
C-Eisen ist nach S. 555 (Jahrg. 1931) so zu hemessen, daß die Gefabr<br />
<strong>der</strong> Knickung um die X-Achse größer ist als die um die l'-Achse,<br />
d. h. mache den Abstand <strong>der</strong> Schwerpunkte <strong>der</strong> Profileisen etwa gleich<br />
<strong>der</strong> Höhe des Profils.<br />
Unsere Fonnel (Seite 527 von 1920) gibt uns den Querschnitt<br />
F= 1,1 P-f 0,6 ^3 = 55 + 15 ^ 70 qcm. Wenn kerne Exzentrizität vorhanden<br />
wäre, 80 wären die zwei E-Eisen Nr. 22 mit F:=74,8 qcm<br />
zu wählen. Es ist aber ohne weiteres klar, daß dieses Profil<br />
beim VorhandeDsein eines nicht unerheblichen Biegungsmoments<br />
K«=9-50000 — 450000 kg cm nicht ausreicht. Wir werden also das<br />
nächst höhere Profil zu prüfen haben. Die „Preußischen Bestimmungen''<br />
lassen in solchen Fällen Randspannungen mit (?j„g^
H54 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTÜNG 26. JDli 19S2<br />
Löhne und Preise.<br />
Die Ttidexziirer für BnnstoAc ist uach „Ziegel und Zement"<br />
unter Zugrundelegung <strong>der</strong> Erstellun(j von 70 qm Wohnüäcben vom<br />
1. Juli I9U (1584,50 J(.) bis zum 1. Mai 19^3 (107 437^0 auf die Zahl<br />
6780 gestiegen, das bedeutet, da <strong>der</strong> Index Anfang April 5533 betrug,<br />
eine Steigerung vom 1. April vom 55,33 fachen auf das G7,80 fache <strong>der</strong><br />
Baustoff preise zu Anfang Mai.<br />
Becndi^img des Maler Streiks in Berlin. Die Stundenlöhne<br />
wurden vom 15. Juli bis 31. Juli auf 35 M., vom 1, bis 15. August auf<br />
3(5 Jt festgesetzt. Da d^r Stundenlohn eines Gehilfen am 1. Januar<br />
d. .r. M,hO Ji betrug, wird vom 1. August ab also ein Mehr von<br />
213 vH. bezahlt. Unter Bertlcksichtigung <strong>der</strong> eingetretenen Erliöhungen<br />
<strong>der</strong> Materialpreisc stellen sich Lohnarbeiten etwa: eine Gehilfenstunde<br />
otme Material -|-65 vH Unkosten —59,40 J(-, eine Gehilfenstunde bei<br />
Leimfarbenausbesserungen 10 ^i^ mehr := r>P,40 Ji, bei Lack- und 01-<br />
farbenausbesserungen \^ M mehr ^=^n,iQJL<br />
Aiisschreilnmgsergebiiisse für Hanarbeilen iu Berliu (Bereich<br />
<strong>der</strong> Ministerial-Baukommission) im Juni 192^ (s. a. S. 208 u. 2G8 d. Bl )-<br />
Fflasterarbeiten: 1 qm Kleinsteine aus sächsischem (iranit, 8 bis<br />
10 cm groß, für Pflasterarbeiten fr. B. 240 Jft 1 (|m Moaaiksteine<br />
fr. B. 105 My 1 qm i^^opfsteinpflaster m. M. 370 Jt. — Mauerarbeiten:<br />
1000 Hintermauerungsteine fr. B. 2950 JC, 2 cbm<br />
= 1 Fuhre Kalkmörtel fr. B. 1530 JC. 1 cbm Mauermörtel fr. B.<br />
(Voroj-t) 760 bis 100 desgl. 57 mm° 2^ Jt,<br />
desgl. 70 mm° 235 JC, 1 m schmiedeeisernes Gewin<strong>der</strong>ohr 25 mm°<br />
130 JC, desgl. 34 mm° 165 JC, desgl. 65 mm*» 455 Ji. — Kraft-<br />
Licht- und Wasseranlagen: 1 m vcrz. 14 mm° Schmie<strong>der</strong>ohr<br />
einschl. Dichtung 104 Ji, desgl. 20 mm 141 J(-, desgl. 25 mm 199^,<br />
desgl. 34 mm 262 JC, desgl. 39 mm 338 JC, 1 Messiüg-Zapfhahn mit<br />
Kreuzknebel 10 mm'' 80^, 1 braunglasiertes Tonbecken 50/40/30 mit<br />
Bleiabflußventil 1460 JC, 1 Messing-Schwimmkugelhaha ''1^ " einschl.<br />
Schwimmkugel 560^, 1 kg Bleirohr 41,25 Jt.<br />
Ansschrelbuugsergebnisse für Banarbeiteu. Bez. Frankfurt<br />
a. d. 0. Waldarbeitergehöft, 9 km von <strong>der</strong> Bahn entfernt. 1 cbm Erdaushub<br />
50^. ~ Mauerarbeiten (Arbeitslohn): 1 cbm Grund-und<br />
Kellermauerwerk 337 JC, 1 cbm Erdgeschoßmauerwerk, 1 cbm Dachgeschoßmauerwerk<br />
je 386 M. 1 qm Fachwandausmauerung 55 bis 60 Ji,<br />
1 qm Betonfußboden 8 cm stark 30 Jt, desj^l. 10 cm stark 36 M, 1 qm<br />
Zementestrich 3 cm stark glatt 70 JI, 1 qm Außenpatz 60 Ji, 1 qm<br />
innerer glatter Waudputz 32,50 Jt, deagl. auf Fachwerk 40 JC. —<br />
Mauerbaustoffe (frei Baustelle): 1000 Hintermauerungsteine 2500 Jt,<br />
1 hl gebr. Stückkalk 125 Jt, 100 kg Zement 200 A 1 kg Rohrnägel<br />
;u; JC. — Asphaltarbeiten: 1 qm horizont. Isolierung einschl.<br />
Material 25 -M, 1 qm Goudronanstrich wie vor ii,bO J(.— Zimmerarbeiten<br />
(ausachl. Hfclz- und Eisenlieferung, jedoch einschl. Nägel):<br />
1 m Balkenhölzer zu verlegen 20 Jt, Im Verbandholz desgl. 22 JC,<br />
1 m Fußbodenlagor desgl. 9 .-U, 1 fm Rundholz zu schälen und zu<br />
Kanthölzern zu schneiden 385 JC, desgl. und zu Brettern usw. zuschneiden<br />
400 J^, 1 qm Einschubdecke 4 cm stark 4.50^, 1 qm Dachfläche mit<br />
*/g starken Dachlatten zu benageln d JC, l qm Deokenschalung 20 J^,<br />
1 qm Fußboden zu verlegen einschl. Hobeln und Spunden 30 JC,<br />
1 Steigung einer einfachen Treppe (zweiläulig, 90 cm breites Tritt- und<br />
Setzstufen einschl. Treppengelän<strong>der</strong> mit vierkantigen Stäben) fej'tig<br />
Iierzustellen, jedoch einschl. Holz 30() Ji, l Steigung einer 75 cm<br />
breiten Kellertreppe mit eingestemmten Trittstufen und einseitigem<br />
einfachen Handgelän<strong>der</strong>, jedoch einschl. Hola WOJt, 1 qm Tennentor<br />
100 JC, 1 qm glatte Brettertür aus gesp. und geh. Brettern mit eingeschobenen<br />
Ciuer- und aufgeschraubten Strebeleisten 90 JC. —<br />
Schmiedearbeiten: 1 kg Kleineisenzeug 35,.^, 1 Stellvorrichtung<br />
45^, 1 schmiedeeisernes Stallfenster 0,60:0,70, um die wagerechte<br />
Achse drehbar, mit Stellstange und Stift, ohne Glas und Anstrich<br />
750 JC. -- Dachdeckerarbeiten (einschl. Material): 1 qm Dachfläche<br />
als Ziegelkronendach 325 JC, 1 eisernes Dachfenster 40/50 om<br />
anzuliefern und einzusetzen einschl. Verglasung usw. komplett 300 M. —<br />
Tischlerarbeiten: 1 zweiteilige gehobelte und gespundete Brettertür<br />
0,95 bis 2 m groß 550 Ji, 1 einllüglige gehobelte Brettertür<br />
0,90/1,90 m l. L. 450 JC, I m Türverkleidung 12 cm breit, gehobelt und<br />
einfach profiliert 2G ^, 1 qm zweiflügliges und einflügliges einfaches<br />
Fenster 330 Ji, 1 qm zweiteilige einfache Fensterläden 25 Ji. —<br />
Austreicherarbeiten: 1 qm Deckenfläche mit Kalkfarbe zweimal<br />
zu streichen 5,35 Jt, 1 qm Wandfläche mit Leimfarbe zu streichen<br />
und mit einfacher Kante abzusetzen S Ji, l qm Ilolzfiäche mit Karbolineum<br />
zu streichen 8 JC, l qm gehobelte Dielung einschl. Scheuerleisten<br />
mit gutem heißen Leinölfirnis mit Farbzuaatz einmal zu streichen<br />
11,80 Jt, 1 qm Fenster nachzugrundieren, zweimal gut deckend mit<br />
guter Ölfarbe zu streichen und zu lackieren 85,50 Ji. — Ofenarbeiten:<br />
J Kachelofen 2 72:4:9 mit Wärmerohr 7650^, desgL<br />
SVü^SVs'S wie vor GiOOJC, 1 Küchenherd ausgebrannten Ziegelsteinen<br />
1,30:0,90 m, vollständig 2?,()0 Jt.<br />
Ansschreibnn^sergebnisso fUr Banarbeiteu. Reg.-Bez. Köln:<br />
1 m Zementrohrbrunnen bis zu 10 m Tiefe einschl. Zuschlag für<br />
Sprengmaterial usw., jedoch ohne Zementrohr 2500 M, 1 m wie<br />
vor über 10 m Tiefe nebst Zuschlägen für Luftkompresse und Hilfsarbeiter<br />
3000 Jt. — Reg.-Bez. Stade: 1 qm Decke mit Leimfarbe<br />
zu streichen 7 ^•IC, l qm Wandfläche wie vor 8 ^, 1 qm Fußboden<br />
zweimal Ölen 25L^, 1 Rureautisch, Plattengröße 1:1,50 m aus Kiefernholz<br />
geölt und lasiert 1700L^, 1 einfacher Bureaustuhl 300 Ji, 1 qm Aktenregal<br />
mit 11 :23 cm großer Teilung, 25 cm tief, ohne Rückwand<br />
1^10 JC, l Formularschrank 0,45:1,07:1,75 m groß, zweitürig mit<br />
26 Fächern 5150 Ji, 1 ra Ofenrohr aus Schwarzblech 70 JC, 1 Ofenrohrknie<br />
''10 Ji, 1 Mauergesellenstunde einschl. Meistergeld 42 JC.<br />
liöhne und Preise Im Freistaat Sachsen, Juni 1922. Tarifmäßige<br />
Stundenlöhne. Leipzig: 1 Tischlergesellenstunde 26,30.i^,<br />
1 Malergehilfenatunde 28,50 »Ä, 1 Anstreicherstunde 27,05 t^.— Lieferungen<br />
frei Bau. Dresden: 1000 Grundbauziegel 2130Ȁ. Bautzen:<br />
100 kg Graukalk 120 Jt, 100 kg Zement 240 JC, 1 cbm scharfer Sand<br />
120^. Leipzig: 1 kg Leim IS JC, I kg Ölfarbe HOJt, 1 kg Firnis<br />
Ib JC, 1 kg Türenlack ^b Ji, 1 kg Heizkürperlack 120^. — Fertige<br />
Arbeiten einschl. Baustofflieferung. Dresden: Iqm Außenputz<br />
mit Spritzbewurf 55 Jt, 1 qm Gebäudefläche ein- und abrüsten bis<br />
17 ra hoch 24 JC^ 1 m Hängedachrinne 50 om Zuschnitt aus Zink<br />
Nr. 33 230 JT, Im Dachabfallrohr 100 mm i. L. weit 170^, 1 qm<br />
Dachabdeckung aus Zink Nr. 13 420 J(. Leipzig: 1 qm Schieferdach<br />
417^, 1 (im Zinkblechbedachung mit stehendem Falz aus Zink Nr. 13<br />
440 JC, desgl. als Leistendach 530 Ji, 1 qm Wellblechbedaohung verzinkt<br />
860 JC, 1 qm Kastenfenster mit Beschlägen, Verglasung und Einsetzen<br />
3000 M, 1 qm einfaches Fenster wie vor 950 JC, 1 qm einfl.<br />
Füllungstür mit Blendrahmen und Verglaaung 1600 bis 2500 Ji, 1 qm<br />
Decken- und Wandanstrich in Kalkfarbe 8,85 Ji, 1 qm Wandanstrich in<br />
Leimfarbe hefl II Jt, desgl. dunkel und bemustert 27 .^, 1 qm dreimaliger<br />
Waadanstrich in Ölfarbe 71 Ji, 1 qm dreimahger Ölfarben anstrich und<br />
Lackierung auf Türen S2M, desgl. bei<strong>der</strong>seitig auf einfache Fenster 142 Ji,<br />
1 qm Heizkörperfläche zweimal mit Hitzlackfarbe zu streichen 41,60^,<br />
Höchstpreise für Mauerziegel In Saehsen, Kreishauptmannschaft<br />
Dresden. Vom 15. Juli bis auf weiteres 1000 Mauerziegel ab Werk<br />
frei Wagen 2400 Jt, Bautzen und Kamenz bis 26bO JC, Löbau und<br />
Zittau bis 2930 J(. Bei Kleinverkäufen unter 3000 Stück wird ein<br />
Zuschlag von 5 vH, unter 1000 Stück ein solcher von 10 vH erhoben.
Ntimmer 60 ZENTRALBLATT DER BAUVERWALTUNG 355<br />
Bücherschan.<br />
Die EiseukouBtruktlonen. Ein Lehrbuch ftii; Schule und Zeichentisch<br />
nebst einem Anhang mit Zahlentafela - zum Gebrauch beim Berechnen<br />
und Entwerfen eiserner Bauwerke. Voa Diplomingenieur<br />
Professor L. Geusen, Studienrat in Dortmund. Dritte verbesserte<br />
Auflage. Berlin 1921. Julius Springer. VII u. 283 Ö. in gr. 8» mit<br />
WU Abb. im Text u. auf 2 farbigen Tafeln. Geb. 96 M.<br />
Das bekannte Buch von Geusen liegt nunmehr in dritter Auflage<br />
vor. Bei seinem guten Aufbau und seinem klaren gediegenen Inhalt<br />
ist es erklärlich, daß in Abständen von je drei Jahren drei Auflagen notwendig<br />
geworden sind. Es behandelt den Eisenbochbau und den<br />
Etsenbrückenbau, und zwar im ersten Abschnitt die Konstruktionsgrundlagen,<br />
im zweiten Abschnitt die Hochbaukonstruktionen und im<br />
dritten Abschnitt den Brückenbau. Der erste Abschnitt enthält fUnf<br />
Kapitel. Im ersten Kapitel werden die Eigenschaften des Eisens und<br />
sein Schutz gegen Kost und Wärme, im zweiten die Verbindungsmittel<br />
<strong>der</strong> eisernen Bauteile, im dritten die Berechnung und bauliche<br />
Durchbildung <strong>der</strong> vollwandigen und geglie<strong>der</strong>ten Träger, im vierten<br />
die Berechnung und Konstruktion <strong>der</strong> Säulen und im fttnfteu die Verbindung<br />
von Trägern und Säulen erörtert. Im zweiten Abschnitt, <strong>der</strong><br />
in vier Kapitel geglie<strong>der</strong>t ist, wird die Berechnung und Konstruktion<br />
<strong>der</strong> Decken, <strong>der</strong> Dächer, Fachwerkwände und Treppen vorgeführt.<br />
Der letzte Abschnitt bringt in drei Kapiteln die Berechnung und<br />
Konstruktion <strong>der</strong> eisernen Eisenbabnbrttcken und Straßenbrücken.<br />
Die Hauptträger <strong>der</strong> eisernen Brücken konnten natürlich in dem<br />
Rahmen des vorliegenden Buches nicht erschöpfend behandelt<br />
werden. Das Buch beschränkt sich daher mit Recht auf die Erörterung<br />
<strong>der</strong> Ausbildung <strong>der</strong> Hauptträger von Balkenbrücken.<br />
Hin Anhang mit Angaben über die Belastungen und zulässigen Beanspruchungen<br />
<strong>der</strong> Hochbauten, <strong>der</strong> Bisenbahnbrücken und Straßenbrücken<br />
und mit Profiltafeln bildet den Schluß des Buches. Auf den<br />
282 Seiten des Buches wird ein sehr umfangreiches Gebiet des Eisenbaues<br />
behandelt. Es ist Geusen gelungen, mit <strong>der</strong> Kürze auch Verständlichkeit<br />
und Klarheit zu verbinden. In den einzelnen Unterabschnitten<br />
werden nach Erörterung <strong>der</strong> allgemeinen Regeln und Gesichtspunkte<br />
die Einzelheiten erschöpfend behandelt und die Anwendung<br />
des Vorgeführten au Beispielen erläutert. Ein ganz Iwson<strong>der</strong>er<br />
Vorzug des Geusenschen Buches ist darin zu erblicken, daß es dem<br />
Anfänger die Handhabe bietet, die Aufgaben des Eisenbaues nach<br />
allgemeinen Gesichtspunkten richtig zu erfassen und in den Einzelheiten<br />
rechnerisch und zeichnerisch einwandfrei zu lösen. Außerordentlich<br />
gute Abbildungen erleichtern das Verständnis des Textes<br />
sehr. Das Buch sei allen Baugewerkschülera, Studierenden des Ingenieurbaufaches<br />
und den werktätigen Bisenbauingenieuren warm empfohlen.<br />
Berlin.<br />
Schaper.<br />
Der Brückeuban. Leitfaden für den Unterricht an den Tiefbau-<br />
Abteilungen <strong>der</strong> Bau gewerkschulen und verwandten technischen Lehranstalten<br />
von A.Schau, staatlicher Baugewerkschuld itektor in Essen.<br />
I, T?il; Allgemeines. Durchlässe und massive Brücken. Hölzerne<br />
Brücken. Unterhaltung. Überschlägliche Kostenberechnung. Dritte<br />
Auflage. Leipzig und Berlin 1921,. B. Ö. Teubner. X u. 212 S. mit<br />
334 Abb. u. 6 Tafeln. Geh. 4Ö JL<br />
II. Teil: Die eisernen Brücken. Zweite Auflage, Leipzig u. Berlin<br />
I9iJ2. B. G. Teubner. X u. 225 S. mit 4G4 Abb. u. 8 Tafeln. Geh. 45 M,<br />
Der erste Band ist in fünf Abschnitte geglie<strong>der</strong>t. Der erste Abschnitt<br />
handelt von den Grundbegriffen <strong>der</strong> Brücken im allgemeinen,<br />
wie von <strong>der</strong> Einteilung <strong>der</strong> Brücken, <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Licht- und Stützweite,<br />
den Breiten- und Höhen ahm essungen, <strong>der</strong> ßauhöhe, dem Querund<br />
Längsgefälle und <strong>der</strong> Wahl des Baustoffes. Im zweiten Abschnitt<br />
wird die bauliche Durchbildung und <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong> Durchlässe und <strong>der</strong><br />
massiven Brücken vorgeführt und die Art <strong>der</strong> Lehrgerüste erörtert.<br />
Die Eisenbetonbauweise ist nur kurz gestreift. Bei <strong>der</strong> großen Bedeutung<br />
dieser Bauweise dürfte es sich empfehlen, in <strong>der</strong> nächsten<br />
Auflage auch ihr einen kurzen Abschnitt zu widmen. Der dritte Abschnitt<br />
bringt die hölzernen Brücken. In einer neuen Auf läge ist hier<br />
ein näheres Eingehen auf die neuesten Bestrebungen und Errungenschaften<br />
<strong>der</strong> Holzbauweisen erwünscht. Die beiden letzten Abschnitte<br />
bandeln von den Kosten und von <strong>der</strong> Unterhaltung <strong>der</strong> steinernen<br />
und hölzernen Brücken.<br />
Der zweite Band, <strong>der</strong> in vier Hauptabschnitte geteilt ist, behandelt<br />
die eisernen Brücken. Im ersten Abschnitt werden die Hauptbestandteile,<br />
die Baustoffe, die Grundeinheiten und die zulässigen Beanspruchungen<br />
<strong>der</strong> eisernen Brücken besprochen. Im zweiten Abschnitt<br />
werden die Verbindungsmtttel <strong>der</strong> Grundeinheiten und <strong>der</strong><br />
Bauteile, die Querschnittsanordnung, die Ausbildung <strong>der</strong> Hauptträger,<br />
die Anordnung <strong>der</strong> Fahrbahn und des Fahrbahnträgergerippes <strong>der</strong><br />
Bisenbahn- und Straßenbrücken, die Lager, <strong>der</strong> Windverband, <strong>der</strong><br />
Bremsverband, die Anordnung <strong>der</strong> schiefen Brücken und <strong>der</strong> Brücken<br />
auf mehreren Stützen- und schließlich die Pfeiler und Wi<strong>der</strong>lager vorgeführt.<br />
Die Erörterungen dieses Abschnittes sind auf Brücken mit<br />
vollwandigen Hauptträgern in Balkenform beschränkt. Der dritte Abschnitt<br />
bringt die Unterhaltung <strong>der</strong> eisernen Brücken und <strong>der</strong> vierte<br />
die Kosten eiserner Überbauten. Im Anhang ist die Festigkeitsberechnung<br />
eines Musterentwurfes <strong>der</strong> früheren preußischen Staatseiaenbalinen<br />
für einen eingleisigen Oberbau von 14 m Stützweite mit obenliegen<strong>der</strong><br />
Fahrbahn und unbeschränkter Bauhöhe abgedruckt.<br />
In dem angedeuteten Rahmen behandeln die beiden Bücher das<br />
Gebiet <strong>der</strong> Brücken in Holz, Stein und Eisen klar und erschöpfend<br />
und bringen das Dargebotene in kritischer Form, die für die richtige<br />
Anwendung des Stoffes so außerordentlich wichtig ist. Die zahlreichen<br />
Abbildungen sind durchweg sehr gut und verständlich. Die Bücher<br />
können für das Studium <strong>der</strong> genannten Gebiete warm empfohlen<br />
werden.<br />
Schaper.<br />
Städtebau. Von *St. = 3i^g. Otto Blum, ordentl. Prof. an <strong>der</strong><br />
Technischen Hochschule Hannover, G, Schimpff t, weil, ordentl.<br />
I'rof. an <strong>der</strong> Technischen Hochschule Aachen, und ®r.=5ng. Schmidt,<br />
Stadtbauinspektor in Stettin; Handbibliothek für Bauingenieure,<br />
herausgegeben vom Geheimen Regierungsrat R. Otzen, ordentl. Prof.<br />
an <strong>der</strong> Technischen Hochschule Hannover. '2, Teil: Eisenbahnwesen<br />
und Städtebau. I. Bd. Berlin 1921. Jul. Springer. XII u. 478 S.<br />
in gr. 80 mit 482 Textabb. Geb. 78^.<br />
Der Schluß des Jahres 1921 hat uns mit dem „Städtebau", dem<br />
ersten erschienenen Band des zweiten Teils <strong>der</strong> Handbibliothek für<br />
Bauingenieure, ein neuartiges Werk beschert, dessen Erscheinen in<br />
allen Kreisen <strong>der</strong> Bauingenieure lebhaft begrüßt werden wird. Hatte<br />
es bisher an einem Lehrbuch gefehlt, das geeignet war, auch dem<br />
Bauingenieur die für die Zusammenarbeit mit dem Städtebauer erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Kenntnisse des allgemeinen Städtebaues zu verschaffen,<br />
so ist nunmehr diese Lücke durch Blum auf Grund seiner reichen<br />
Erfahrungen auf diesem Gebiet durch den ersten Teil des Werkes auf<br />
das beste erfüllt. Er erörtert hier auf 135 Seiten in übersichtlicher<br />
Form und gewandter Darstellung die Großstadtfrage, die aligemeine<br />
Lösung <strong>der</strong> städtebaulichen Aufgabe, die Straßen und Plätze, den<br />
Fernverkehr, die Freiflächen und Grünanlagen, die Wohnungen und<br />
Gewerbeviertel und gibt so dem Bauingenieur einen ebenso reizvollen<br />
wie umfassenden Einblick in das gesamte Gebiet des Städtebaues.<br />
Hieran schließt sich <strong>der</strong> Abschnitt über städtisches Verkehrswesen<br />
aus <strong>der</strong> Fe<strong>der</strong> des lei<strong>der</strong> zu früh verstorbenen G. Schimpff,<br />
<strong>der</strong> auf 260 Seiten in den Abschnitten Stadtverkehr und seine Wege.<br />
Stadt- und Vorortbahnen, Straßenbahnen, Omnibusse, Wasserverkehr<br />
und Verkehrspoiitik dieses Fachgebiet auf beson<strong>der</strong>er Grundlage behandelt.<br />
Au einer zusammenfassenden erschöpfenden Darstellung <strong>der</strong><br />
städtischen Verkehrsmittel, wie sie hier gegeben wird, hat es bisher<br />
ebenfalls gemangelt.<br />
Xir.='i5ttg. Schmidt beschließt in einem „Abriß des Städtebaues"<br />
betitelten letzten, kürzeren Abschnitt das Werk mit Fragen, die den<br />
Bauingenieur schon in an<strong>der</strong>en Behandlungen nähergebracht sind.<br />
Immerhin gibt auch dieser Abschnitt, <strong>der</strong> in fünf Tuilen die allgemeinen<br />
Gesichtspunkte, die Linienführung, die Bauausführung des<br />
Straßenbaues, die Straßenreinigung und Müllbeseitigung bespricht, in<br />
knapper Darstellung eine gute Übersicht über alle Fragen des Straßenbaues.<br />
Alles in allem bedeutet das flott geschriebene und mit trefflichen<br />
Abbildungen ausgestattete Werk eine recht wertvolle Bereicherung<br />
unserer Fachschriften und wird nicht nur dem Bauingenieur, son<strong>der</strong>n<br />
auch dem im Städtebau tätigen Architekten eine Fundgrube wertvollster<br />
Anregungen sein,<br />
5Dr.= Sng, Giese.<br />
Handbnch <strong>der</strong> Kanstnissenschaft. Begründet von Dr. Fritz Burger,<br />
fortgeführt von Dr. A. E. Brinckmann unter Mitwirkung zahlreicher<br />
Universitätslehrer, Museumsdirektoren usw. Die Baukunst des 17. und<br />
18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. II. Baukunst des 17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts in den<br />
germanischen Län<strong>der</strong>n. Von Dr. Martin Wackeniagel. Berlin-Neubabelsberg.<br />
Akademäche Verlagsgesellschaft Athenaion. 208 S. in 4°<br />
mit IGl Textabb. u. 9 Kunsttafeln. Geh-<br />
Die Zeit einer Hochblüte germanischer Baukunst ersteht vor dem<br />
Leser dieses Buches. Mit dem Verlöschen und Erkalten <strong>der</strong> mittelalterlichen<br />
Baukunst drohte die dem deutschen Wesen fernstehende<br />
klassische Renaissance eine unpersönliche Note den germanischen<br />
Län<strong>der</strong>n aufzuzwingen. Fremde Meister trugen die fremde Kunst in<br />
unsere Heimat, weil <strong>der</strong> Germane den neuen Stil nicht meistern zu<br />
können schien. Doch bald wurde <strong>der</strong> germanische Geist mit seiner<br />
Gefühlsatärke und Erfindungsgabe auch des formalen Geistes <strong>der</strong> Renaissance<br />
Herr, und eine Schar von deutschen Künstlern — denn sie sind die<br />
Führer jener Jahrhun<strong>der</strong>te — schenkte uns die Meisterwerke deutschen<br />
germanischen Barocks. Glänzend erscheint dem Verfasser die Führung<br />
durch das Werden des Barocks gelungen, das seine ersten tastenden<br />
Versuche an den Werken <strong>der</strong> Schreiner erlebte, bis dann die großen<br />
Persönlichkeiten die Gedanken in den Stein umsetzten, gewaltige<br />
Kirchen, prachtatmende Schlösser und ätolze Bauten des Adels und<br />
<strong>der</strong> Bürgerschaft erstehen ließen. Ihr Geist ließ sich nicht von den
3r)6 ZENTRALBLATT DER BAU VERWALTUNG 26. Jali 10S2<br />
Bauaufgaben einengen, er drängte hinaus, griff von den Plätzen, den<br />
Gärten, ja den ganzen Stadtanlagen Besitz und vereinte alles zu einem<br />
seltenen Akkord von gewaltififer Größe. Der Architekt beherrschte<br />
die Zeit. Er zwang di^ Schwesterkiinste <strong>der</strong> Malerei und Bildnerei<br />
in seinen Dienst und ließ keine Meister neben sich hoch kommen.<br />
Nur die Wucht einer Musik von Bach kann sich den Architekturschöpfungen<br />
gleichwertig an die Seite stellen. Und wie die zum Berge<br />
hochgetriebenen "Wassermassen sich in überschäumen<strong>der</strong> glitzern<strong>der</strong><br />
Pracht in das Wellental stürzen, so bezeichnet auch den Wendepunkt<br />
dieses baugeschichtlichen Abschnittes das zart phantastische Rokoko,<br />
das die Massen unter einem Geflecht dekorativer Motive überwuchert<br />
und durch Farben und Glas die Wände zu lockern sucht.<br />
Mit Liebe hat <strong>der</strong> Verfasser sich in jene Zeit versenkt und mit<br />
großem Fleiß einen ungeheuren Stoff zusammengetragen. Doch will<br />
es scheinen, als ob an manchen Stellen weniger mehr gewesen wäre,<br />
wenn sich die Fülle <strong>der</strong> Beispiele fast zu einem Katalog verwandelt.<br />
Trotz <strong>der</strong> Fülle glänzen<strong>der</strong> Abbildungen fehlt doch manches, was er<br />
selbst als wichtig genug empfindet, um seiner Beschreibung eine ganze<br />
Textseite zu widmen o<strong>der</strong> was er, wie die Kirche von Banz, als ganz<br />
alleinstehendes Phänomen bezeichnet. Auch wäre es erwünscht, wenn<br />
<strong>der</strong> VerfMser insbeson<strong>der</strong>e die so ganz eigenartigen Treppenanlagen<br />
dieser Zeit mit mehr Grundrfssen belegte. Der Leser kommt doch<br />
mitunter kaum ohne Zuhilfenahme <strong>der</strong> von dem Verfasser aufgeführten<br />
Werke über die Baukunst jener Zeit zum vollen Genuß. Diese kleinen<br />
Ausstände, die unschwer später einmal abzustellen sind, sollen aber<br />
keineswegs den Wert des Buches schmälern. Es ist im allgemeinen<br />
doch mehr als nur ein Inventar <strong>der</strong> germanischen Baukunst des<br />
17. und 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts. Es führt den Leser tief in das Wesen jener<br />
Zeit und gibt ihm die Lust, sich weiter darin zu versenken.<br />
Berlin.<br />
Marcin owski.<br />
Chinesische Schattenschuitte. Ein Bil<strong>der</strong>buch. Gesammelt und<br />
herausgegeben von Bernd Melchers. München 1921. Hugo Brückmann,<br />
(14 S. in gr. 8". Geh,<br />
Der Verfasser nennt die Schattenschnitte ein Bil<strong>der</strong>buch; das ist<br />
selbstverständlich im besten Sinne zu verstehen. Alt und jung wird<br />
seine Freude daran haben, und dem Baukünstler kann es mancherlei<br />
Anregungen geben beson<strong>der</strong>s für Flächen schmuck; daher sei hier<br />
kurz darauf eingegangen- Es handelt sich um eine bei uns wenig<br />
bekannte chinesische Volkskunst. Die Sohattensclmitte hat Melchers<br />
in Tsinanfii gesammelt. Dort werden sie von ihren Verfertigem für<br />
die Ärmsten des Landes feilgeboten und zum Bekleben von Papierlaternen,<br />
Kasten, Totentruhen usw. benutzt. Wie Verfasser durch<br />
Vergleiche festgestellt hat, werden die Schattenschnitte nach Vorlagenwerken<br />
gemacht, aber für die Zwecke, denen sie dienen sollen, selbständig<br />
beim Schneiden verän<strong>der</strong>t, so daß eigenartige kleine bescheidene Werke<br />
<strong>der</strong> Volkskunst entstehen, die vom Leben einer fernen chinesischen<br />
Stadt erzählen, Die Schnitte sind in natürlichen Größen und Farben<br />
(schwarz, rot und tiefblau) wie<strong>der</strong>gegeben, und zwar bei einseitigem<br />
Druck <strong>der</strong> Seiten. In flotter Zeichnung werden menschliche Figuren, Tiere<br />
und Pflanzen, Geäste, Zweige und Blumen usw. dargestellt. Seh.<br />
Das Anschlußgleis vom Standpaukt des Inhabers. Von Regierungsbaumeister<br />
a.D. ^i:.=3"gf«edrich Hasse. Berlin 1922, Guido<br />
Hackebeil A.-G. 70 S. in S«. Geh. 42,50 Ji^<br />
Der Titel des Buches weist schon auf die nicht nur im Verhältnis<br />
<strong>der</strong> Staatseisenbahu zu den Inhabern <strong>der</strong> Anschlußgleise, son<strong>der</strong>n allgemein<br />
zum Ausdruck kommende Tatsache hin, daß die deutschen<br />
Staatseisenbahn-Verwaltungen viel zu wenig Träger eines mo<strong>der</strong>nen<br />
technisch-wirtschaftlichen Großbetriebes,son<strong>der</strong>n Verwaltungsbehörden<br />
waren und lei<strong>der</strong> heute noch sind. Diese Tatsache braucht durchaus<br />
nicht nur, wie <strong>der</strong> Verfasser ausführt, in einer gewissen Feindlichkeit<br />
gegen den Anschlußinhaber zum Ausdruck zu kommen, son<strong>der</strong>n äußert<br />
sich ebenso oft in dem mangelnden Verständnis für die eigenen wirtschaftlichen<br />
Vorteile, die durch Begünstigung des Anschlusses einerseits,<br />
an<strong>der</strong>seits durch ausreichende Beteiligung <strong>der</strong> Stammbahn an<br />
<strong>der</strong> finanziellen Ausbeute des Anschlusses herausgeholt werden können.<br />
Der Verfasser zielt auf eine beson<strong>der</strong>e reicfasgesetzliche Regelung<br />
<strong>der</strong> Verhältnisse <strong>der</strong> Anschlußgleise für sich allein hinaus. Ihre Notwendigkeit<br />
begründet er, indem er die Zwiespältigkeit darlegt, die<br />
sich aus <strong>der</strong> Verquickung <strong>der</strong> Prlvatanschlußbahnen mit den Kleinbahnen<br />
in dem preußischen Gesetz von 1892 ergibt, und an Hand<br />
einer Gegenüberstellung <strong>der</strong> einzelnen Bestimmungen für Kleinbahnen<br />
und Pfivatanschlußbahnen beweist, daß ein solches Gesetz erst durch<br />
eine richtige Gruppierung seiner Inhaltbestandteile die nötige Klarheit<br />
gewinnt. Er macht dann Vorschläge für ein neues Reiehsanschlußgleisgesetz<br />
nebst Ausführungsbestimmungen und für neue Anschlußgleiabedingungen.<br />
Er sucht überall einen gerechten Ausgleich zwischen<br />
den Interessen <strong>der</strong> Stammbahn und denen des Anschlußgleisinhabers<br />
zu schaffen.<br />
Im einzelüen erörtert er wichtige Bestimmungen unter neuen<br />
Gesichtspunkten; unter an<strong>der</strong>m legt er einen Anspruch auf Gewährung<br />
eines Anschlusses unter gewissen Voraussetzungen fest und sucht die<br />
Interessen des Anschlußgleisinhabers durch eine an<strong>der</strong>weite Regelung<br />
des Enteignungsrechts zu wahren. Er verficht den Grundsatz, daß<br />
je<strong>der</strong> Wirtschaftskörper höherer Ordnung dem nie<strong>der</strong>en gegenüber die<br />
Enteignungsbefugnis haben soll, und daß diese Befugnis nicht mehr<br />
an den Träger des Prinzips, z. B. die Staatsbahn, son<strong>der</strong>n an die gesamte<br />
wirtschaftliche Bedeutung des Unternehmens ohne Rücksicht<br />
auf seinen Träger gebunden sein soll. Die Übertragung des in dieser<br />
For<strong>der</strong>ung steckenden allgemeinen Gedankens auf alle Einzelbelten<br />
<strong>der</strong> Anschlußbedingungen läßt den Verfasser zu wesentlichen Abweichungen<br />
von den jetzigen Bedingungen kommen. Wenn auch,<br />
wie <strong>der</strong> Verfasser selbst annimmt, auf eine restlose Annahme dieser<br />
Vorschläge seitens <strong>der</strong> maßgebenden Stellen nicht zu rechnen ist, so<br />
geben die auf langjähriger Arbeit auf diesem Gebiet bepuheodeu Ausführungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e die Begründung <strong>der</strong> Einzelheiten <strong>der</strong> neuen<br />
Bestimmungen, ein klares Bild <strong>der</strong> jetzigen Verhältnisse und <strong>der</strong> Bestrebungen,<br />
die auf ihre Fortentwickelung hinzielen. Die Anregungen,<br />
die <strong>der</strong> Verfasser in die Erörterung dieser volkswirtschaftlich wichtigen<br />
Frage hineinwirft, können nicht Übergangen werden und zwingen<br />
daher jeden, <strong>der</strong> den Verhältnissen <strong>der</strong> Anschlußgleise Aufmerksamkeit<br />
schenkt, sich mit <strong>der</strong> Schrift zu befassen, umsomehr, als die unorganische<br />
Verquickung, die Kleinbahnen und Anschlußbahnen bisher<br />
in <strong>der</strong> Gesetzgebung gefunden haben, dringend eine Behandlung <strong>der</strong><br />
Frage nach verkehrstechnischen Gesichtspunkten for<strong>der</strong>t.<br />
®t.='3n8- Steinbrecher.<br />
Kanal-und Schlensenhau. Von Fr. Engelhard. Handbibliothek<br />
für Bauingenieure, herausgegeben von Friedr. Otzen. 3. Teil Wasserbau.<br />
4 Bd. Berlin 1921. Jul. Springer. VIII u. 261 S. in gr. 8"<br />
mit 303 Abb. u. einer farbigen Übersichtskarte. Geb. 42 M.<br />
Nach einem kurzen geschichtlichen Rückblick werden die Verkehrsmittel<br />
auf den Kanälen und die Wi<strong>der</strong>stände bei ihrem Bewegen<br />
an <strong>der</strong> Hand neuester Versuche besprochen. Ein Abriß wirtschaftlicher<br />
Erwägungen folgt, und ihnen schließt sich eine Darstellung über<br />
Linienführung, Querschnittgestaltung, Erdarbeiten, Bauwerke, Abdichtung.<br />
Kanalspeisung usw. an. Eine bemerkenswerte Abhandlung über<br />
Schiffahrtbetrieh auf Kanälen beendet den ersten Hauptabschnitt. Der<br />
zweite Abschnitt erörtert die technischen Grundlagen und Bauweisen<br />
<strong>der</strong> Schleusenkörper, die Vorrichtungen zum Füllen und Entleeren,<br />
die Schleusentore, die Nebenanlagen und die Mittel zur Wasserersparnis<br />
und Überwindung großer Höhen.<br />
Das Buch bringt alles dieses in anschaulicher Welse zum Vortrag,<br />
und als ein beson<strong>der</strong>er Vorzug erscheint das Eingehen auf viele Einzelheiten,<br />
die dem Studierenden und entwerfenden und ausführenden<br />
Ingenieur sehr von Wert sein werden. Eine umfangreiche Quellenangabe<br />
im Text und am Schluß bietet einen Wegweiser für tieferes<br />
Eindringen in den Stoff. Die zur Erläuterung herangezogenen Beispiele<br />
sind meist neuesten Bauausführungen entnommen und zeigen somit<br />
den Stand <strong>der</strong> heutigen Technik. Bei einer weiteren Auflage sei<br />
empfohlen, den Anlagen des Auslandes eine weitergehende Beachtung<br />
zu widmen. Hervorisuheben sind die Ausstattung des Buches, die<br />
vielen Bildbeilagen und das gute I'apler.<br />
Bei <strong>der</strong> gegenwärtigen starken Tätigkeit Im Ausbau von Kanälen<br />
wird das Buch vielen willkommen sein.<br />
Mt.<br />
Das Atom. Eine gemeinverständliche Darstellung <strong>der</strong> neueren<br />
Ergebnisse <strong>der</strong> physikalischen Strahlenforschung. Von Dr. Martin<br />
Weiser, Röntgenarzt in Dresden. Dresden 1923. Emil Fahl. 64 S.<br />
in 8" mit zahlr. Abb. Geh. 5 M.<br />
Das Büchleio ist für diejenigen geschrieben, die sich wenig mit<br />
<strong>der</strong> so überaus weitgreifenden Atomforschung <strong>der</strong> letzten Jahre haben<br />
beschäftigen können imd gleichwohl einen Überblick Über <strong>der</strong>en Ergebnisse<br />
gewinnen möchten. Es' ist leichtveratäadUch und knapp geschrieben<br />
und bringt das Wesentlichste, so daß es vielen Wissenshungrigen<br />
willkommen sein und seinen Zweck <strong>der</strong> ersten Einführung<br />
erfüllen dürfte.<br />
Mbg.<br />
INHALT: Amtliche«: ErlaB vom 10. Juni 1922, betr. den Übergang <strong>der</strong> Aufgaben<br />
<strong>der</strong> Hauptsammelitellan für die topog^raphiioben Yflrüit<strong>der</strong>ua{;e& von den<br />
Hoch- und WaBBerbaoämtem an die Kulturbau Ämter. — Erlaß vom 14. Juni 1922,<br />
betr. die Bcaüge <strong>der</strong> Kegierungsbaufübrer deg flochbaufachei und des Woseerund<br />
Straflenbaufacbei. ~ Erlaß vom Id. Juni 1923, betr. die Beatimmungen Über<br />
Nachtdlenatzulagen im Bereicbe <strong>der</strong> Was letbauVerwaltung. — Erlaß vom<br />
SO. Juni 1923, betr. die Zaacbüsse o<strong>der</strong> PauBcbvergütungon zu den Dlenatroiaetageg^Idem.<br />
— NIclitamtllclie«: Brealauer BaumesBe 1922. — Vermlaobtea:<br />
— Verleihung <strong>der</strong> Würde eine« Doktor-Ingenleura ehrenhalber. — Wettbe-werb<br />
für Entwürfe zu Wegkapellen, Wegkreuzen und BUdatöcken. — Neue amtliche<br />
Bezeichnung <strong>der</strong> Behörden und BionststeUen <strong>der</strong> <strong>Reichs</strong>bahn. — Die Frag« <strong>der</strong><br />
zuläsBigen Beanspruchung des Baubolse». — Siedlungat^cbnik. — lutemationaler<br />
Wohnungskongreß in Rom. — Kohleneiapamia durch Umbau älterer Dampfanlagen.<br />
— Baumease in Wien. — Faustformeln für eiiBentri»ch belastete, flußeiseme<br />
Stäbe und Stutzen. — Pauatformelu für breltflanschige Träger dea Peiner<br />
Walzwerks. — Die Wasserstände in den norddeutschen Stromgebieten im<br />
Juni 1938. — Löhne und Freise. — B&oheraehaTi.<br />
Scbriftleltung: Berlin W 68, Wilhelmatrafie 88.<br />
Für den nichtamtUchen Teil verantn^ortlioh: R. Bergiua, Berlin.<br />
Verlag Ton Wilhelm Etnat u. Sohn, Berlin.<br />
Druck <strong>der</strong> Buchdrftokerei Gebrö<strong>der</strong> Ernst, Berlin.<br />
Nr. 60.