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Gute Arbeit im Schichtbetrieb? So werden Schichtpläne besser

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<strong>Gute</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>im</strong> <strong>Schichtbetrieb</strong>? <strong>So</strong> <strong>werden</strong> <strong>Schichtpläne</strong> <strong>besser</strong><br />

2 Gesundheitliche und soziale Auswirkungen der Schichtarbeit<br />

Nacht- und Schichtarbeit stellt eine besondere<br />

<strong>Arbeit</strong>sbelastung dar, die zu einer dauerhaften<br />

Beanspruchung und nicht selten zu arbeitsbedingten<br />

gesundheitlichen Störungen oder Erkrankungen<br />

der Schichtarbeiter/innen führen kann.<br />

Mitbetroffen von der Schichtarbeit sind <strong>im</strong>mer<br />

auch die Partner, die Familien. Im Grunde <strong>werden</strong><br />

fast alle Lebensbereiche durch Schichtarbeit beeinflusst.<br />

„Innere Uhr“<br />

Die tieferen Gründe für die besonderen körperlichen<br />

Belastungen des Menschen durch Nachtarbeit<br />

und Schichtarbeit hängen zusammen mit der<br />

Circadianrhythmik physiologischer Systeme. „Circadianrhythmik“<br />

meint kurvenartige Verläufe von<br />

körperlichen Funktionen, die ungefähr einen Tag<br />

dauern. Alle Körperfunktionen des Menschen unterliegen<br />

einer solchen Tages- und Nachtperiodik.<br />

Sie haben einen Tagesgang, d.h. ein Max<strong>im</strong>um<br />

und ein Min<strong>im</strong>um innerhalb von 24 Stunden.<br />

Dieser 24-stündige Lebensrhythmus (wenn der<br />

Rhythmus frei laufen könnte, wären es 25 Stunden<br />

oder mehr) ist dem Menschen angeboren.<br />

Der Körper mit seiner Vielzahl von körperlichen<br />

Funktionen ist dadurch am Tage opt<strong>im</strong>al auf Leistungsabgabe<br />

eingestellt, in der Nacht auf Erholung<br />

und Ruhe.<br />

Die Rhythmik beruht auf kombinierten Effekten<br />

einer angeborenen inneren Komponente (sog.<br />

„innere Uhr“) und einer äußeren Komponente<br />

(„maskierenden“ Einflüssen von außen, d.h. überdeckenden<br />

Einflüssen der Umwelt). Die innere<br />

oder endogene Komponente (der Rhythmus der<br />

inneren Uhr) bleibt erhalten, auch wenn die Steuerfaktoren<br />

der Umwelt (u.a. Zeitgeber, siehe auch<br />

weiter unten) ausgeschaltet <strong>werden</strong>. Die äußere<br />

oder exogene Komponente hängt mit dem Schlaf-<br />

Wach-Wechsel zusammen. Viele physiologische<br />

Funktionen <strong>werden</strong> direkt durch den Schlaf beeinflusst.<br />

Zu den exogenen Faktoren aus der Umwelt<br />

gehören u.a. der Hell-Dunkel-Wechsel, Temperaturunterschiede,<br />

Lärm, das Zeitbewußtsein und<br />

das Zeitverhalten der Gesellschaft.<br />

In engem Zusammenhang mit diesen körperlichen<br />

Tagesrhythmen steht der Verlauf der<br />

menschlichen Leistungsbereitschaft über den<br />

24-Stunden Tag. <strong>So</strong> ist beispielsweise die Leistungsfähigkeit<br />

auf ihrem Tageshöhepunkt etwa<br />

um 9:00 Uhr morgens um ca. 40 Prozent höher<br />

als die durchschnittliche tägliche Leistungsfähigkeit<br />

des Menschen. Im Verlaufe der Nacht fällt<br />

das Leistungsvermögen weit unter die Tageswerte<br />

und auch die durchschnittliche Leistungsfä-<br />

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