Agenda 21 in der Schule - Institut Futur

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Ablauf eines Nachhaltigkeits-Audits Grenzen überschreiten, neue Handlungsspielräume gewinnen 10 Werner Kuth, Klaus Kurtz, Hans-Hermann Schrader Grenzen überschreiten, neue Handlungsspielräume gewinnen Die Schülerinnen und Schüler aus der Neusser und den Düsseldorfer BLK-Schulen haben inzwischen bei vielen Gelegenheiten Ergebnisse ihrer Öko- und Nachhaltigkeits-Audits präsentiert, zum Beispiel vor Vertreterinnen und Vertretern Düsseldorfer Unternehmen im Rahmen einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer zu Düsseldorf. Da stellten Sechstklässler eines Gymnasiums anregende pantomimische Szenen zur Abfallvermeidung vor, Zehntklässler einer Gesamtschule führten Lärmmessungen und Konzentrationstests vor, Berufsschüler einen selbst produzierten Videofilm zu ihrem schulischen Öko- Audit, um den Unternehmensvertretern einen Einblick in die schulische Mitarbeit am Modellversuch zu ermöglichen. Der Beifall der Unternehmensvertreterinnen und -vertreter war den Schülerinnen und Schülern sicher. Ob bei großen schulischen Veranstaltungen mit Gästen aus Politik, Verwaltung und Kooperationspartnern, bei der Messe der Düsseldorfer Energiesparschulen, auf dem Agenda-Markt in der Düsseldorfer Innenstadt oder vor Professoren der Universität, für die Schülerinnen und Schüler sind solche öffentlichen Auftritte eine besonders motivierende Herausforderung. Hier können sie mal zeigen, „was sie so drauf haben“: beachtliches fachliches Wissen, moderne
11 Präsentationsmethoden, souveränes Auftreten – Kompetenzen also, mit denen sie ihre beieindruckenden Projektergebnisse vorstellen, zum Beispiel Schülerfirmen, Unterstützung von Entwicklungsprojekten in Afrika oder die Einsparung von tausenden von Euro in den Bereichen Abfall, Energie und Wasser in den Modellschulen, die jetzt für schulische Nachhaltigkeitsprojekte eingesetzt werden können. Die mit den Auftritten verbundene öffentliche Wirkung war von Beginn an ein erwünschter Effekt, um der Öffentlichkeit die Qualität der Projektergebnisse des Modellversuchs in Düsseldorf zu vermitteln und längerfristige Unterstützung zu erreichen. Wer könnte das überzeugender als die Schülerinnen und Schüler selbst? Sicherlich ist es nicht zuletzt den Präsentationen zu verdanken, dass der Modellversuch in Düsseldorf von der Kommune und vom Schulministerium als erfolgreich bewertet wird. Schülerinnen und Schüler haben gemeinsam mit ihren Lehrerinnen und Lehrern sowie den außerschulischen Partnern viel bewegt. Grenzen wurden überschritten, neue Erfahrungen gewagt, Handlungsspielräume ausgeweitet, Strukturen in und außerhalb der Schulen verändert. Kooperation von Schulen mit Partnern aus dem gesellschaftspolitischen Umfeld war und ist ein wichtiger Erfolgfaktor. Verschiedene Formen und Ergebnisse der Kooperationen im Düsseldorfer Netzwerk „Öko-Audit/Nachhaltigkeits-Audit an Schulen“ werden hier vorgestellt. Geschwister-Scholl-Gymnasium und Hulda-Pankok-Gesamtschule: Gegenseitige Hilfe für nachhaltige Entwicklung in der Schule Seit 1999 kooperieren die Hulda-Pankok-Gesamtschule (HPG) und das Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) in Düsseldorf im Rahmen mehrerer Projekte. Die Kooperation entstand zunächst eher zufällig, wurde aber zunehmend zielgerichteter und systematischer – mit erfreulichen Erfolgen! Die beiden Schulen sind Nachbarn innerhalb eines größeren Schulzentrums im Stadtteil. Einen ersten Anstoß gab eine neu eingestellte Biologielehrerin im Geschwister-Scholl-Gymnasium. Der Schulgarten der Hulda-Pankok-Gesamtschule hatte es ihr angetan und sie wollte wissen, wie man BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung so etwas einrichten könne. Es folgten Gespräche mit den Schulgartenlehrern der HPG und der Austausch von Unterlagen und bald konnte der erste Spatenstich im zukünftigen Schulgarten des GSG erfolgen. Die Hilfe aus der HPG wurde bei der Einweihungsrede dankend hervorgehoben. Den nächsten Schritt machte die Hulda-Pankok- Gesamtschule. Das Eine-Welt-Projekt des GSG, in dem Schülerinnen und Schüler seit mehreren Jahren erfolgreich fair gehandelte Produkte wie Kaffee, Schokolade, Orangensaft etc. verkaufen und gleichzeitig über die globalen Zusammenhänge informieren, weckte das Interesse von Audit-Akteuren in der HPG. Als Konsequenz aus Untersuchungen zum Papierverbrauch in der HPG sollte dort nämlich eine der nachhaltigen Entwicklung verpflichtete Schülerfirma gegründet werden. Interessierte HPG-Schülerinnen und –Schüler besuchten zusammen mit ihrem Lehrer das GSG-Projekt und ließen sich umfassend darüber informieren, wie so eine Firma ans Laufen zu bringen sei. Zur Einweihungsfeier der HPG-Firma „Lucky tree – Papiercenter an der HPG“ waren die „Firmenkolleginnen und -kollegen“ vom GSG natürlich Ehrengäste. Unabhängig voneinander hatten sich beide Schulen im Jahre 1999 entschieden, dem Projekt „Öko- Audit/Nachhaltigkeits-Audit an Schulen“ der Lokalen Agenda 21 in Düsseldorf sowie dem damit verbundenen Modellprogramm „21“ (Bildung für eine nachhaltige Entwicklung) beizutreten. Beide Schulen arbeiteten in einem gemeinsamen Arbeitskreis von Schulen und außerschulischen Partnern mit, um das Managementsystem „Umwelt-Audit“, das Wirtschaftsunternehmen zur freiwilligen Selbstkontrolle und Effizienzsteigerung in Umweltbelangen nutzen, für schulische Bildungsprozesse nutzbar zu machen. Ein intensiver Erfahrungsaustausch sowie die gemeinsame Planung und Durchführung von Teilprojekten begann. Beide Schulen hatten unabhängig voneinander im Rahmen ihrer schulischen Audits Energiesparmaßnahmen eingeleitet. Gemeinsam experimentierten sie nun mit Wettbewerben zu verhaltensabhängigem Energiesparen, um möglichst viele Personen in den Schulen zu motivieren. Sie entwickelten mit Schülerinnen und Schülern verschiedene Verfahren zur effektiven Durchführung solcher Wettbewerbe sowie die Evaluation des methodischen Ansatzes mit und
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