Agenda 21 in der Schule - Institut Futur

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Lokal erworbene Kompetenzen in einer global vernetzten Welt 50 wissenschaftlicher Referent der Schülerkongresse zum BIRKE-Projekt. Sie ermöglichten den direkten Austausch über die Thematik Biologische Vielfalt und deren Erhalt und Nutzung. Die Schülerkongresse dienen neben dem Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch dazu, eine Zusammenschau der phänologischen Klimaindikatoren zum einen auf einer größeren räumlichen Skala (Europa, nördliche Hemisphäre), und zum anderen auf einer zeitlichen Skala (eigene Daten seit 2000, andere, zum Beispiel des DWD, seit mehreren Jahrzehnten) zu präsentieren und die Konsequenzen zu diskutieren. Die wissenschaftliche Relevanz der BIRKE-Daten wird beispielhaft deutlich • an der Nutzung der in NRW erhobenen BIRKE- Daten 2001 und 2002 für eine wissenschaftliche Arbeit an einer US-amerikanischen Hochschule (Budburst Analysis. Remote sensing of tree budburst in Germany), • am neuesten Phänologieprojekt von GLOBE, das von einem Doktoranden des Meteorologischen Instituts der Universität Bonn unter dem Eindruck des Schülerkongresses 2003 im DLR in Köln vorgeschlagen wurde: GLOBEs Obstbäume-Phänologie. Dieses Beobachtungsprogramm zur Erfassung phänologischer Daten von vier Obstbaumarten dient unter anderem der Validierung von Klimamodellen des Instituts (im Rahmen einer Doktorarbeit). Forschungsbedarf ist entstanden aus der Notlage der Obstbauern der Region, die jedes Jahr mehr um das Erfrieren der immer früher blühenden Obstbäume bangen müssen. Dies ist eine Folge des Klimawandels, das heißt konkret der Verlängerung der Vegetationsperiode. Schulische Forschung nutzt so letztlich auch den berechtigten wirtschaftlichen Interessen von Obstbauern in der Region. Sie sensibilisiert für das Thema Klimawandel und die möglichen Ursachen, Folgen und Reaktionen darauf, ganz im Sinne des Syndrom- Ansatzes. Folgerichtig sind an vielen GLOBE-Schulen in NRW Klimaschutzprogramme (Energiesparen) etabliert, in denen in der Regel ein praxisnaher Erfahrungsaustausch im Rahmen einer Lokalen Agenda 21 stattfindet. Seit 2000 hat sich so ein Kompetenznetzwerk für angewandte Phänologie entwickelt. Es bezieht seine Stärke aus den lokalen Strukturen (moderiertes Schulnetz mit Partnern aus BfN, BMU und der Universität in Bonn, organisierter Austausch durch Kongresse zusammen mit Wissenschaftlern) und der Unterstützung durch die globale GLOBE-Plattform, die den Blick in andere Klimazonen ermöglicht. Dies wird noch unterstrichen durch die Tatsache, dass sich – initiiert von GLOBE Germany auf Bundesebene und der Agrarmeteorologie der Humboldt-Universität Berlin – mittlerweile ein drittes, recht anspruchsvolles und aufwändiges Phänologieprojekt etabliert hat: GLOBEs Phänologischer Garten. Die Daten aus der Beobachtung von acht (genetisch identischen) Zeigerpflanzenarten über das ganze Jahr hinweg werden ebenfalls zur Validierung von Klimamodellen genutzt, die die Entwicklung des Klimas berechenbarer machen sollen. In NRW werden fünf GLOBEs Phänologische Gärten an GLOBE-Schulen unterhalten. GLOBE kooperiert 2004 auf der Plattform NatDet mit dem Bundesamt für Naturschutz im Themenbereich „Phänologische Gärten“: Naturformen der Zeigerpflanzen werden beobachtet und ihre Entwicklung mit denen aus den Schuleinrichtungen verglichen.
RHEIN21, das Projekt zur Hydrologie und zur Entwicklung des Rhein-Einzugsgebiets 51 Im Agenda-Projekt RHEIN21 als NRW-Teil des europäischen Projekts „Unser Rhein – mehr als Wasser“ beobachten und begleiten GLOBE- und assoziierte Schulen den Zustand und die nachhaltige Entwikklung des Rhein-Einzugsgebietes. Auch außerhalb dieses Gebietes werden GLOBE-Schulen unterstützt, beispielsweise im Einzugsgebiet der Ems. Das Projekt nutzt eine Reihe regionaler Strukturen, indem es in einzelnen Regionen unterschiedliche Partner gefunden hat: Vereinigung Deutscher Gewässerschutz in Bonn, Staatliche Umweltämter Köln/Bonn und Herten, Talsperrenverband Wupper, regionale Umweltverbände und Umweltzentren, Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW, Bayer Leverkusen, Hochwasserzentralen, Rhein-Laborschiff Köln etc. Zwei Säulen tragen das Projekt: • Das Hydrologie-Protokoll des GLOBE-Programms mit seinen vielfältigen Anknüpfungspunkten an Wasserthemen wie Gewässergüte, Fauna und Flora des Wassers, Trinkwasser, Wasserkreislauf, Wasserwirtschaft, Gewässerbelastungen, Wassermangel, Hochwasser etc. • Der lokale Bezug vieler NRW-Schulen zum Rhein und seinen Zuflüssen: das Flusssystem als System von Lebensadern mit seinen lebenserhaltenden Funktionen (Trinkwasserreservoir und lebensbedrohenden Belastungen (Emscher, Lippe, Ruhr, Rhein und deren Belastungen in den letzten Jahrzehnten). Seit jeher haben sich so zugleich die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte erschlossen. So ist ganz natürlich ein Projekt entstanden, das den Lebensraum Rhein mit allen Facetten seiner Entwicklung erfassen will, ganz im Sinne des Agenda-Projekts RHEIN 2010 der Rheinanliegerstaaten. BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung Im Rahmen des GLOBE-Programms werden Gewässerdaten aus verschiedenen Flusssystemen der Erde erhoben. So werden Indikatoren für eine nichtnachhaltige Nutzung von Gewässern gesammelt, die eine Analyse von Syndromen unseres Wasserplaneten erlauben. Für Schulen in der Nähe eines zusammenhängenden Flusssystems ergeben sich Fragestellungen von regionalem und überregionalem Interesse sozusagen von selbst, wie nun exemplarisch dargestellt werden soll. • Das Lessing-Gymnasium Köln hat in einem Unterrichtsvorhaben zur Trinkwasserbelastung mit dem rechtsrheinischen Arbeitskreis aus Wasser- und Landwirtschaft „drüber und drunter“ einen Lernpartner gefunden, der durch gezielte, programmierte Düngung die Trinkwasserbelastung der Region minimiert. • Schulen entlang des Rheins haben ihre Hydrologie-Messungen koordiniert und so Aussagen zu finden versucht, wie eine Großstadt (Köln) Gewässerparameter verändert oder etwa auf die Hochwasserbedrohung reagiert. • Berufsbildende Schulen in Aachen und Köln bieten im Netzwerk der NRW-RHEIN21-Schulen an, Schwermetallbelastungen des Rheins und seiner Zuflüsse zu messen. Das erfordert zwar aufwändige Laboruntersuchungen, passt jedoch hervorragend ins Ausbildungsprogramm. • Direkt am Rhein in Köln ist 2002 als Pilotprojekt des RHEIN-Projekts die „Weidenarena Köln“ entstanden, an deren Planung und Umsetzung
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