Agenda 21 in der Schule - Institut Futur

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Schülerinnen verkaufen den fair gehandelten „Dortmund Kaffee“ „Der Pott kocht fair“ Wie eine Spinne im Netz 30 Eine ähnliche Schnittmenge wurde bei einer Aktion der Verbraucherzentrale NRW gefunden, als durch ganz Nordrhein-Westfalen ein Sonderzug zum Thema „Der Pott kocht fair" fuhr und für den Verbrauch von fair gehandeltem Kaffee warb. Die Aktion wurde von den lokalen Agenda-Büros in NRW unterstützt. In Dortmund kam es zu einer Zusammenarbeit von Verbraucherberatung, Agenda-Büro, BLK-Koordinatorin, BLK-Modellschulen und dem Informationszentrum 3. Welt. Eine BLK-Schule baute einen Kaffee-Parcours im Dortmunder Bahnhof auf. Die Schülerinnen und Schüler informierten die Passanten über den Kaffeeanbau in Ländern der 3. Welt und warben für fair gehandelten Kaffee. Engagierte Mitarbeiterinnen aus mehreren Eine-Welt-Läden verkauften im Bahnhof fair gehandelte Produkte, eine Netzwerkschule bot vor dem Bahnhof gemeinsam mit der Verbraucherberatung Kostproben des fair gehandelten „Dortmund-Kaffees“ an. Als der Sonderzug dann im Dortmunder Bahnhof einfuhr, bereiteten ihm alle einen beeindruckenden Empfang. „Woche der Nachhaltigkeit“ Von der Agenda 21 des Landes Nordrhein-Westfalen als Schwerpunktaktion ausgewiesen und vom Agenda-Büro Dortmund für den Stadtbezirk organisiert, stellten die Agenda-21-Arbeitskreise unterschiedliche Aspekte ihrer Arbeit vor. In der Dortmunder Innenstadt wurde eine große Aktion zum Fairen Handel durchgeführt, bei der die Verbraucherzentrale, die Schülerfirma eines Dortmunder Gymnasiums, die BLK-Modellschulen und Mitarbeiter der Eine-Welt- Läden zusammenarbeiteten. „Recyclingpapier kaufen – Gegen die Urwaldzerstörung auf der Erde“ Unter diesem Motto findet im Mai 2004 eine große Aktion in der Innenstadt von Dortmund zum Thema Recyclingpapier statt. Verbraucherberatung, Entsorgungsgesellschaft Dortmund, Greenpeace, das Agenda-Büro, Vertreter der Volkshochschule, die Dortmunder Energie und Wasser GmbH und mehrere Schulklassen werden in der Stadt für den Verkauf und Kauf von Recyclingpapier werben. Interaktive Stände werden zum Mitmachen auffordern. Die beteiligten
Schülerinnen und Schüler werden ihre Unterrichtsergebnisse zu diesem Thema präsentieren. Eine Liste mit Geschäften, die Recyclinghefte verkaufen, wird an die Bevölkerung verteilt. Ein Greenpeace-Spot zeigt, wie für die Produktion von Frischfaserpapier riesige Urwaldflächen gerodet werden. Als große Puppen verkleidet, stellen Schülerinnen und Schüler die betroffenen Urwaldtiere dar. Strukturen schaffen Eine Lokale Agenda 21 muss mit konkreten Zielen und gemeinsamen Aktionen erfahrbar gemacht und lebendig gehalten werden. Ebenso darf es nicht vergessen werden, Strukturen zu schaffen. Durch die Landeskampagne „Agenda 21 in der Schule“ ist ein geeignetes Disseminationsinstrument geschaffen worden. Die Erfahrungen der Modellschulen werden auf diese Weise in andere Schulen getragen. Dreißig Dortmunder Schulen beteiligen sich inzwischen mit eigenen Projekten an der Kampagne „Agenda 21 in der Schule“. Es gibt ein funktionierendes Gremium aus Schulamt, Agenda-Büro und BLK-Koordinatorin, das die weitere Arbeit koordiniert, Treffen der Schulen organisiert, zwei Runde Tische zu den Themen „Müll“ und „Energie“ betreut, die Aktivitäten der verschiedenen Kooperationspartner wieder in die Schulen trägt und so Kommunikation und Zusammenarbeit fördert. Wie eine Spinne im Netz 31 Ein Netzwerk von Schulen und Kooperationspartnern ist geschaffen worden. Unterschiedliche Ebenen sind verzahnt. Die Netzwerkarbeit entlastet die einzelnen Agenda-Aktiven. Engagierte Lehrerinnen und Lehrer erfahren durch Runde Tische, lokale Arbeitskreise und die Landeskampagne „Agenda 21 in der Schule“ Unterstützung und lernten Kooperationspartner kennen. Netzwerkarbeit besteht jedoch nicht nur aus den einzelnen Mitgliedern. Der Prozess muss immer wieder gesteuert und koordiniert werden. In Dortmund sind es drei Institutionen, die den schulischen Agenda-21-Prozess immer wieder neu beleben: das Agenda-Büro, die Generalistin des Schulamtes und die BLK-Projektstelle. Sie bilden so etwas wie die „Spinne im Netz“. Ohne eine solche Schaltstelle und einen Verknüpfungspunkt würde der schulische Agenda- BLK-Programm „21“ – Bildung für eine nachhaltige Entwicklung Prozess möglicherweise wieder versanden. Abschließend lässt sich sagen: Obwohl natürlich jede Stadt anders ist, kann auf andere Lokale-Agenda-Prozesse übertragen werden: • Eine Landkarte der ortsansässigen Kooperationspartner ist für die lokale Agenda-Arbeit sehr nützlich, weil der Zusammenschluss mit außerschulischen Partnern zum gegenseitigem Vorteil ist. So war Greenpeace Dortmund beispielsweise froh, Dienstleistungen kommunaler Partner nutzen zu können. Der kommunale Agenda-21-Arbeitskreis Bildung und Schule wiederum freute sich, die vielfältigen Medien von Greenpeace in seine Arbeit einbeziehen zu können. • Konkrete Projektziele als praktische Schnittmengen helfen, die Akteure im konkreten Tun zusammenzubringen. Das gemeinsame Projekt ist die Triebfeder der Arbeit, ohne gemeinsame Projekte versandet die Arbeit schnell. • Gemeinsame Aktionen beleben die Arbeit und geben den Mitwirkenden Freude und Kraft. Arbeit muss Spaß machen. Auf gemeinsame Treffen sollten sich alle freuen können. Gleichzeitig schaffen solche Aktionen auch eine Präsentationsplattform. Die Aktionen halten die Akteure zusammen, gleichzeitig können sich alle auch selbstständig präsentieren. • Ohne klare Strukturen und regelmäßige Treffen der Hauptinitiatoren wird die Arbeit nicht zusammenwachsen. Wie eine Spinne ihr Netz immer weiter spinnt, so müssen alle Beteiligten in diesem Spinnennetz ihren Platz finden. Eine umfassende Koordination verstetigt die Zusammenarbeit. Literatur – Dortmunder Berichte 10/2001, 1. Dortmunder Agenda-Kongress, hg. von der Stadt Dortmund – Dortmunder Berichte 4/2002, Power für die Zukunft, 1. Dortmunder Schülerinnen- und Schülerkongress, hg. von der Stadt Dortmund – Werkstattmaterialien: Power für die Zukunft. Vom Energiesparen zum Agenda-Projekt, hg. vom BLK- Modellversuch „Agenda 21 in der Schule“, März 2004
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