Die heilige Apollonia, Jungfrau und Märtyrerin (gest ... - Einsiedelei.at
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<strong>Die</strong> <strong>heilige</strong> <strong>Apollonia</strong>, <strong>Jungfrau</strong> <strong>und</strong> Märtyrerin (<strong>gest</strong>. 249)<br />
Ein Zauberer in der Stadt Alexandria h<strong>at</strong>te gegen die Christen einen furchtbaren<br />
Sturm erregt. Unter den vielen Opfern der Verfolgung zeichnete sich besonders die<br />
<strong>heilige</strong> <strong>Apollonia</strong> aus.<br />
<strong>Die</strong>selbe war eine <strong>Jungfrau</strong> aus adeligem Geschlecht, ehrwürdig schon durch ihr<br />
vorgerücktes Alter, noch mehr aber durch ihren frommen Lebenswandel. Von früher<br />
Jugend an h<strong>at</strong>te sie sich dem <strong>Die</strong>nst Gottes gewidmet <strong>und</strong> schon früh das Gelübde<br />
ewiger Jungfräulichkeit abgelegt. Nach dem Tode ihrer Eltern teilte sie alle ihre<br />
Reichtümer mit freigebigster Hand unter die Armen <strong>und</strong> Notleidenden aus.<br />
Piero della Francesca zugeschrieben, um<br />
1455/1460 (N<strong>at</strong>ional Gallery of Art,<br />
Washington)<br />
der glorreichen Marterkrone geziert zu werden.<br />
Da sie wegen ihrer Herzensgüte allbekannt<br />
war, stürmte der wilde heidnische Pöbel<br />
auch in ihre Wohnung, riss sie unter<br />
Schmähungen <strong>und</strong> Schlägen auf den<br />
Gerichtspl<strong>at</strong>z <strong>und</strong> forderte, mit dem Tod<br />
drohend, dass sie den Götzen opfere. Aber<br />
sie weigerte sich standhaft <strong>und</strong> rief laut:<br />
„Jesus Christus ist der wahre Gott, diesen<br />
allein muss man anbeten!“ Dafür wurden ihr<br />
alle Zähne ausgeschlagen. <strong>Die</strong> Heiden<br />
zündeten sodann einen hohen<br />
Scheiterhaufen an <strong>und</strong> drohten der<br />
Heiligen, sie lebendig zu verbrennen, wenn<br />
sie sich weigerte, den Götzen zu opfern<br />
<strong>und</strong> Christus zu lästern. <strong>Die</strong> ehrwürdige<br />
<strong>Jungfrau</strong> dachte, es sei besser, hier<br />
brennen, als im Jenseits, <strong>und</strong> sprang aus<br />
göttlichem Antrieb, sich den Händen der<br />
Peiniger entwindend, mit unerhörtem<br />
Heldenmut in die Flammen. Ihre von der<br />
göttlichen Liebe brennende Seele eilte aus<br />
den Flammen in den Himmel, um dort mit<br />
„<strong>Die</strong> Heiden“, schreibt Rufinus, „erkannten, ein schwaches Weib zu sehen, welches<br />
behänder war, für Christus zu sterben, als ihre grausamen Verfolger, sie zu<br />
peinigen.“ Und zweifelsohne wollte Gott, der Herr, der die Heilige antrieb, sich ins<br />
Feuer zu stürzen, den Götzendienern zeigen, was Großes die göttliche Liebe auch in<br />
einem schwachen Geschöpf zu wirken imstande ist.<br />
<strong>Die</strong> <strong>heilige</strong> <strong>Apollonia</strong> wird bei Zahnschmerzen angerufen; sie h<strong>at</strong> durch ihre mächtige<br />
Fürbitte schon viele von ihrem Leiden befreit.
*<br />
Anwendung: Wegen der Marter, welche die <strong>heilige</strong> <strong>Apollonia</strong> an den Zähnen litt,<br />
verdient sie als Fürsprecherin in Zahnschmerzen von uns verehrt <strong>und</strong> von Gott erhört<br />
zu werden. – Rufe die Heilige um ihre Fürbitte an. Auch in leiblichen Nöten kommt<br />
die Hilfe von Gott, die Heiligen aber sind unsere liebevollen <strong>und</strong> mächtigen Fürbitter<br />
beim Allerhöchsten.<br />
Gebet: O Gott, der Du der <strong>heilige</strong>n <strong>Apollonia</strong> solche Kraft verliehen hast, dass sie<br />
lieber dem Feuertod sich preisgeben, als Dich verleugnen wollte, gib auch uns die<br />
Gnade, dass wir eher alles leiden, als Dich beleidigen. Durch Christus, deinen Sohn,<br />
unseren Herrn. Amen.<br />
Quelle (Text): P. Philibert Seeböck, Kleine illustrierte Heiligen-Legende auf jeden Tag des Jahres, ein<br />
Paradiesgärtlein mit Blumen aller Art, 13. Auflage, 1886<br />
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