Vorgeschwommen

Sein Geschmack, sein Geruch, seine Bewegungen, sie waren
allgegenwärtig, ein bleierner Mantel, der mich einhüllte und
erdrückte und den ich weder abschütteln noch in einer Therme
abwaschen konnte, egal, in wie viel Tonnen Wasser ich badete
und wie viele Schwämme Harim auf meinem Rücken
zerschrubbte.
Es war wie eine Algenpest, die mich langsam erstickte.
Wenn Mutter noch da gewesen wäre ... Aber so blieb nur Vater,
auf den ich meinen gesamten Zorn abwettern konnte.
Ein alter Mann, der mit der Agonie seiner Tochter überfordert
war und gleichzeitig unser Volk durch seine wahrscheinlich
schwerste Zeit manövrieren musste.
Als er jung war, kämpften die Menschen mit Schwert und
Schild. Wie sollte er Ingenui mit Smartphones oder die Welt des
21. Jahrhunderts begreifen?
Hasse ich ihn?
... nein.
Ebenso wenig wie Karl.
Was hätte er machen sollen?
Mich nicht kaufen, ja klar.
Aber dann wäre es eben ein anderes Arschloch gewesen ...
Bin ich wirklich so selbstzerstörerisch, dass ich jeden in meiner Umgebung
zwinge, mich zu quälen?
Keine Ahnung ...Und eigentlich war es auch egal.
Ich musste Vater sagen, was mit den natiff´Te´tala geschah. Er
musste wissen, dass wir nur ein paar Jahre in der e´Tascha
überleben konnten, ohne uns zurückzuverwandeln.
Und dann?
Ein Happy End?
Wieder keine Ahnung.
Meine Gedanken gingen nicht über dieses eine Gespräch mit
ihm hinaus.
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