Vorgeschwommen

Und dann?
Was mache ich, wenn er nicht mit mir reden will? Dann säße ich hilflos
in einer Zelle im Keller des roten Turms.
Um es mit Nermins Worten auszudrücken: Epic fail!
Ich konnte es natürlich dem Kommandanten sagen, dem Boten
und jedem, dem ich auf den Weg in die Zelle begegnete, … aber
wenn ich wirklich etwas erreichen wollte, musste ich mit Vater
sprechen. Er war der amasch´Lareff und der Einzige, der
tatsächlich etwas ändern konnte. Sich zu stellen, war eine
betörend einfache Lösung und wahrscheinlich würde Vater
entgegen meiner Bedenken im Sturmschritt gerannt kommen,
um mich aus der Zelle zu holen. Aber es konnte einfach zu viel
schief gehen.
Also würde ich es doch mit dem Hineinschleichen versuchen müssen.
Der einzige Weg in die Aggra führte durch die Teiche der Tiefe.
Es war zwar Nacht, aber an den Becken war immer jemand.
Und wenn es nur die Sklaven waren, die darauf warteten,
Heimkehrer und Besucher abzutrocknen und in eine Toga zu
hüllen.
Doch wenn ich dort gesehen wurde … Eine aman`Natur, die in
ihrer i´Tascha auftauchte und ein Halsband der Ingenui trug.
Das wäre ein riesen Spaß.
Schreiende Sklaven, entgleiste Gesichtszüge. Ich brauchte nicht
viel Fantasie, um mir die dämlichen Fratzen und das Getuschel
vorzustellen. Und weit werde ich nicht kommen, bevor der halbe rote
Turm um die Ecke trabt.
Es war meine va´Arna, aber im Moment waren sie einfach im
Weg.
Ich seufzte, ließ eine Luftblase von meinen Lippen aufsteigen
und folgte ihr mit den Augen, bis sie in der Schwärze
verschwand.
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