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Besuch im Ungers-Archiv - Bürgerverein Köln-Müngersdorf ev

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kuLTuRELLES<br />

Zu Gast <strong>im</strong> kunstRaum: Dorissa Lem und Maria-Anna Nordiek<br />

Vor Ort<br />

Die Ausstellung Vor Ort fokussiert lebendige<br />

Präsenz in der Gegenwart - in ihrer<br />

Potenz ebenso wie in ihren Verstörungen.<br />

Zwei unterschiedliche Positionen begegnen<br />

sich in spannungsvoller Resonanz: in<br />

den Materialien ebenso wie <strong>im</strong> umgang<br />

der künstlerinnen mit dem Thema der Ausstellung.<br />

Die szenischen Miniatur-Installationen<br />

von Maria-Anna Nordiek schildern Situatio-<br />

Maria-Anna nordiek: orte (detail),<br />

eisen, silber, Zement, 2011<br />

34 BlickPunkt MÜNGERSDORF 19 | 2011/12<br />

nen, in die Menschen – insbesondere Frauen<br />

– scheinbar zufällig geraten. Trotz großer<br />

räumlicher Enge spiegeln sie Einsamkeit.<br />

Situationen, in denen Menschen kein Zuhause<br />

finden, in denen unwirtlichkeit und<br />

Ratlosigkeit herrschen.<br />

Die Zeile von Rose Ausländer „Denn wo<br />

ist He<strong>im</strong>at? keiner weiß Bescheid“ beschreibt<br />

diese „unwirtlichkeiten“ treffend.<br />

Dorissa Lem: „Vor Ort zu sein heißt für<br />

mich auch, als künstlerin in köln zu leben.<br />

Ich bewege mich hier auf altem Grund mit<br />

vielfältigen Schichten. Mein Anliegen ist<br />

es, alte Formen und Motive aufzugreifen<br />

und neu zu fassen. Be<strong>im</strong> Skulptieren lege<br />

ich <strong>im</strong> Holz Schichten frei, es ist eine Reise<br />

zum kern <strong>im</strong> Dialog mit dem Material. –<br />

Die Arbeit <strong>im</strong> räumlichen Gebilde ist <strong>im</strong>mer<br />

auch verknüpft mit meinem eigenen<br />

Sein als Frau <strong>im</strong> Leibesraum. In allen kulturen<br />

wurde der Leibesraum auch als überpersönlicher<br />

Symbolraum betrachtet und<br />

verehrt. In diesen kultischen Zusammenhang<br />

gestellt, erscheinen die Titel „Mandorla“,<br />

„Portal“ und „kernEnergie“ in neuem<br />

Licht.“<br />

Auch in ihrer aktuellen Malerei greift die<br />

künstlerin mehrfach auf eine alte Form zurück:<br />

das Triptychon. Die Bilder sind in <strong>im</strong>pulsiver,<br />

schichtender Spachtel- und Ritztechnik<br />

gearbeitet – sie entstehen aus dem<br />

Moment heraus, vor Ort. In ihren Frottagen<br />

und Blindzeichnungen spielt Dorissa Lem<br />

mit realen Ortsbezügen.

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