Galvanische Korrosion von Dentallegierungen
Galvanische Korrosion von Dentallegierungen
Galvanische Korrosion von Dentallegierungen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> <strong>von</strong><br />
<strong>Dentallegierungen</strong>
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> <strong>von</strong> <strong>Dentallegierungen</strong> – Zusammenfassung<br />
<strong>Dentallegierungen</strong> können im Mundbereich unterschiedlich reagieren und orale Probleme auslösen. <strong>Korrosion</strong> ist eines der Phänomene,<br />
die im Mund auftreten können. Um Legierungen auswählen zu können, die in Kombination mit Titanimplantaten zur Anwendung<br />
kommen, ist es unabdingbar, Kenntnisse über die galvanische <strong>Korrosion</strong> der verwendeten Metalle zu haben.<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> ist eine dynamische <strong>Korrosion</strong> und tritt dann auf, wenn in korrosiven Medien unterschiedliche Metalle in Kontakt<br />
kommen. Elektrischer Strom induziert ein galvanisches Element. Die Menge der freigesetzten Metallionen ist messbar, somit ist<br />
die <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit auch unter verschiedenen Bedingungen quantifizierbar.<br />
<strong>Korrosion</strong>s-Tests wurden mit Implantalloy 1, Implantalloy 2 und Implantalloy 3 in Kombination mit Titan (üblicherweise in der Implantologie<br />
verwendeten Materialien) durchgeführt. Die Menge freigesetzter Ionen liegt bei allen diesen Legierungen weit unter dem<br />
akzeptierten Grenzwert.<br />
Implantalloy 1, Implantalloy 2 und Implantalloy 3 können wegen vernachlässigbar geringer galvanischer <strong>Korrosion</strong> und der damit verbundenen<br />
unbedeutenden Ionenabgabe in die Mundhöhle für Suprakonstruktionen auf Titanimplantaten empfohlen werden.
Einführung<br />
Im oralen Milieu können alle Materialien (Keramik, Metalle, Legierungen,<br />
Befestigungszement etc.) mit dem Speichel reagieren<br />
und verschiedene metallische, organische oder mineralische Verbindungen<br />
bilden. Der Speichel ist mehr oder weniger aggressiv,<br />
je nach seiner Zusammensetzung und seinem pH-Wert, der <strong>von</strong><br />
Patient zu Patient und im Tagesverlauf variiert. Je nach freigesetzter<br />
Verbindung und deren Menge können nachteilige biologische<br />
Reaktionen ausgelöst werden. Die Tatsache, dass orale<br />
Probleme wie beispielsweise Schwellungen des Zahnfleisches,<br />
Schleimhaut-Rötungen und Schmerzen, sowie lichenoide Reaktionen<br />
durch Zersetzung der im Mundbereich verwendeten Materialien<br />
entstehen können, ist nicht eindeutig bewiesen [1, 2]. Um<br />
Risiken zu minimieren, ist es aber unerlässlich, hoch korrosionsbeständige<br />
Materialien für orale Anwendungen einzusetzen. Im<br />
Allgemeinen weisen Edelmetall-Legierungen eine höhere <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit<br />
auf als edelmetallfreie Legierungen [3].<br />
Ohne Kontakt<br />
M 1<br />
n+<br />
M 1<br />
E Rest M1<br />
M 1<br />
n+<br />
M 1<br />
n+<br />
In Konktakt / Verbunden<br />
M 1<br />
n+<br />
M 2<br />
n+<br />
M 2<br />
E Rest M2<br />
M 2<br />
n+<br />
M 2<br />
n+<br />
Leitendes Medium<br />
Besonders dann, wenn verschiedene Legierungen bei einer dentalen<br />
Restauration zum Einsatz kommen, ist das Wissen um deren<br />
<strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit <strong>von</strong> wesentlicher Bedeutung, denn die<br />
<strong>Korrosion</strong> kann verstärkt werden, wenn die Materialien, die in<br />
direktem Kontakt zueinander stehen, nicht exakt gewählt wurden.<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> kann entstehen.<br />
M 1<br />
E Mixed<br />
M 2<br />
E Mixed<br />
Anodische Reaktion<br />
M 1<br />
n+<br />
Leitendes Medium<br />
Kathodische Reaktion<br />
Das Ziel dieser Arbeit ist es, technisches Wissen über galvanische<br />
<strong>Korrosion</strong> zu vermitteln, um Legierungen auswählen zu können,<br />
die die geringste Anfälligkeit für galvanische <strong>Korrosion</strong> aufweisen<br />
und zwar insbesondere dann, wenn sie als Suprakonstruktionen<br />
auf Titanimplantaten verwendet werden. Zahlreiche Parameter<br />
wie Oberflächenbeschaffenheit, Oberflächenverhältnis und<br />
korrosive Medien beeinflussen die <strong>Korrosion</strong>sgeschwindigkeit.<br />
Anhand verschiedener Kombinationsbeispiele wird deren Einfluss<br />
aufgezeigt. Die Ergebnisse der galvanischen Tests werden für 3<br />
Legierungen (Implantalloy 1, 2 und 3)* und Titan gezeigt. Titan<br />
wurde wegen seines überwiegenden Einsatzes als Werkstoff in<br />
der Implantologie gewählt. Die verschiedenen Gehalte <strong>von</strong><br />
Kohlenstoff und Sauerstoff, die bestimmend für die vier Reintitan-Grade<br />
sind, beeinflussen die mechanischen Eigenschaften<br />
<strong>von</strong> Reintitan, haben jedoch keinen nennenswerten Einfluss auf<br />
deren <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit. Deshalb wurde für die Versuche<br />
Rein-Titan Grade 2 sowie eine handelsübliche Titanlegierung<br />
(Titan Grade 5) verwendet. Alle Werte der galvanischen Stromdichte<br />
wurden mittels eines Voltalab-Model 21- (Radiometeranalytischen)<br />
Potentiometer / Galvanometers und der Evans-<br />
Diagramm-Methode gemessen.<br />
*(alle Metalor Dental AG)<br />
Definition<br />
<strong>Korrosion</strong> betrifft alle Materialien und führt deren, je nach <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit<br />
mehr oder weniger erhebliche Zersetzung<br />
herbei. <strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> ist keine natürliche <strong>Korrosion</strong>sart,<br />
sondern eine beschleunigte <strong>Korrosion</strong>, dadurch induziert, dass<br />
E Rest M1 < E Mixed < E Rest M2<br />
Erhöhte <strong>Korrosion</strong> für M 1<br />
Abbildung 1: <strong>Korrosion</strong> und galvanische <strong>Korrosion</strong><br />
zwischen zwei Metallen.<br />
metallische Materialien mit unterschiedlicher <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit<br />
in einem <strong>Korrosion</strong>smedium miteinander in Kontakt gebracht<br />
werden. Das Material mit der geringsten Beständigkeit<br />
korrodiert stärker, da es einem höheren elektrischen Potential<br />
ausgesetzt ist als es seinem charakteristischen Potential entspricht.<br />
Tatsächlich kann das elektrische Potential eines metallischen<br />
Werkstoffs gemessen werden, wenn er in ein leitendes<br />
Medium getaucht wird. Hierfür sind verschiedene Bezeichnungen<br />
wie Ruhepotential (ERest), Leerlaufpotential oder <strong>Korrosion</strong>spotential<br />
gebräuchlich. Wenn metallische Werkstoffe innerhalb<br />
eines leitenden Mediums in Kontakt gebracht werden, weisen sie<br />
eine gemeinsame elektrische Spannung auf, gemischtes Potential<br />
(EMixed)genannt. Diese Spannung unterscheidet sich vom Ruhepotential<br />
der einzelnen Materialien. Eine schematische Darstellung<br />
zeigt Abbildung 1.<br />
Wenn das Material M1 ein niedrigeres Ruhepotential ERest aufweist<br />
als das Material M2, dann wird das Material M1 ein anodisches<br />
Verhalten zeigen, wenn beide in direktem Kontakt sind. Das<br />
Material M1 korrodiert und setzt in Verbindung mit M2 mehr<br />
Metallionen frei als alleine.<br />
3
Mehrere Rekonstruktionen<br />
Mesialer / distaler Kontakt<br />
Einzelne Rekonstruktionen<br />
Gegenbezahnung<br />
Verschiedene Legierungen innerhalb der gleichen Rekonstruktion und Titanimplantate<br />
Abbildung 2: Beispiele galvanischer <strong>Korrosion</strong> im oralen Milieu.<br />
Einige Beispiele galvanischer<br />
<strong>Korrosion</strong> im Mund<br />
Im oralen Milieu ist vor allem der Speichel für die Degradation <strong>von</strong><br />
Materialien verantwortlich. <strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> kann in verschiedenen<br />
Fällen in Erscheinung treten, beispielsweise wenn<br />
zwei Gusskronen aus verschiedenen Legierungen in direktem<br />
Kontakt stehen oder wenn nicht korrosionsbeständige Materialien<br />
in Verbindung mit Titanimplantaten eingesetzt werden.<br />
Einige Beispiele sind in Abbildung 2 dargestellt.<br />
«Kompatible» Materialien versus<br />
Ruhepotential<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> tritt nur auf, wenn die Materialien, die in<br />
direkten Kontakt gebracht werden, nicht dieselbe vergleichbare<br />
<strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit aufweisen. Deshalb ist es wichtig, die<br />
<strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit der einzelnen Materialien zu kennen,<br />
bevor sie in Kontakt gebracht werden. Die in der ISO-Norm 10271<br />
[4] vorgeschlagenen <strong>Korrosion</strong>stests sind für die Beurteilung der<br />
<strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit <strong>von</strong> Werkstoffen sehr nützlich. Nach<br />
dieser Norm wird das Ruhepotential jeder Legierung für die Dauer<br />
<strong>von</strong> zwei Stunden aufgezeichnet. In erster Näherung ist dieser<br />
Wert des Ruhepotentials jeder verwendeten Legierung wesentlich<br />
für die Vorhersage der galvanischen <strong>Korrosion</strong>. Je größer die<br />
Differenz zwischen den Ruhepotentialen der kombinierten metallischen<br />
Materialien ist, desto signifikanter ist deren galvanische<br />
<strong>Korrosion</strong>. Deshalb ist es wichtig, Materialien auszuwählen, die<br />
ähnliche Ruhepotentiale aufweisen. Es ist selbstverständlich, dass<br />
der Ruhepotentialwert jeweils unter denselben Einsatz-Bedingungen<br />
(Medium, Bezugselektrode, pH-Wert, Temperatur, etc.) zu<br />
messen ist.<br />
In Abbildung 3 sind die Ruhepotentiale verschiedener Legierungstypen<br />
dargestellt. Im linken Teil der Abbildung sind die Ruhepotentialwerte<br />
für Bedingungen dargestellt, wie sie in der ISO-<br />
Norm beschrieben sind. Vor dem Eintauchen in die <strong>Korrosion</strong>slösung<br />
aus Natriumchlorid wird jede Probe poliert, um eine einheitliche<br />
Oberflächenqualität zu erhalten. Das Ruhepotential wird<br />
nach zweistündiger Einlagerungsdauer aufgezeichnet. Das Ruhepotential<br />
<strong>von</strong> Titan ist negativ, vergleichbar mit dem Ruhepotential<br />
<strong>von</strong> edelmetallfreien Legierungen, weil das Titan nicht <strong>von</strong> seiner<br />
Schutzoxidschicht überzogen ist. Nach der Politur und in dem sehr<br />
korrosiven Medium ist die natürliche Ausbildung des Titanoxids<br />
sehr schwierig. Die Ruhepotentiale <strong>von</strong> Edelmetalllegierungen<br />
sind am höchsten, d. h. sie sind sehr korrosionsbeständig. Nach<br />
einigen Tagen Immersionszeit sind die Ruhepotentiale aller Werkstoffe<br />
stabil, siehe Abbildung 3, rechts. Das Ruhepotential <strong>von</strong><br />
Titan ist vergleichbar mit den Ruhepotentialen der Edelmetalllegierungen.<br />
Sobald Titan mit seiner natürlichen Oxidschicht bedeckt<br />
ist, ist es sehr korrosionsbeständig. Andererseits haben<br />
einige edelmetallfreie Legierungen keine angepasste Zusammensetzung,<br />
die die Ausbildung einer Schutzoxidschicht ermöglicht.<br />
Deren Ruhepotentiale bleiben sehr negativ. Sie sind nicht korro-<br />
4
Ruhepotential nach 2 Stunden Einlagerungszeit<br />
Ruhepotential nach 3 Tagen Einlagerungszeit<br />
Entlüftete Lösung:<br />
NaCl 9 g/l<br />
pH= 7.3,<br />
ISO-Norm 10271<br />
Proben werden<br />
zuerst poliert<br />
200 mV<br />
100 mV<br />
0 mV<br />
E<br />
Rest<br />
/SCE<br />
Edelmetall<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
Titan<br />
Ausbildung einer Oxidschicht<br />
<strong>von</strong> Titan und<br />
einigen Nicht-Edelmetalllegierungen<br />
200 mV<br />
100 mV<br />
0 mV<br />
E<br />
Rest<br />
/SCE<br />
Edelmetall<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
Einige CoCr, NiCr-<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
-100 mV<br />
-200 mV<br />
CoCr-<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
-100 mV<br />
-200 mV<br />
Einige CoCr<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
Titan<br />
-300 mV<br />
NiCr-<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
-300 mV<br />
Einige NiCr<br />
<strong>Dentallegierungen</strong><br />
-400 mV<br />
-400 mV<br />
Abbildung 3: Ruhepotentiale verschiedener Legierungstypen.<br />
sionsbeständig. Da das verwendete Medium sehr korrosiv ist, kann<br />
angenommen werden, dass Ruhepotentiale dieser Größenordnung<br />
ähnlich denen im Mund unter ungünstigsten Bedingungen<br />
entsprechen.<br />
Demzufolge können einige edelmetallfreie Legierungen, wenn sie<br />
nicht korrosionsbeständig sind, eine nicht vernachlässigbare galvanische<br />
<strong>Korrosion</strong> induzieren, wenn sie mit Titan verbunden werden.<br />
Der Ruhepotentialwert ist nach seiner Stabilisierung ein guter<br />
Indikator für die <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit. Um galvanische <strong>Korrosion</strong><br />
zu vermeiden, ist es wichtig Materialien zu wählen, bei denen<br />
die Differenz zwischen den Ruhepotentialen gering ist. Kombinationsbeispiele<br />
<strong>von</strong> Legierungen und Titan Grade 5 sind in Abbildung<br />
4 dargestellt.<br />
Wenn die Differenz der Ruhepotentiale hoch ist, ist die galvanische<br />
<strong>Korrosion</strong> erheblich. Die galvanische Stromdichte ist maßgeblich<br />
für die <strong>Korrosion</strong>sgeschwindigkeit. Je höher die galvanische Stromdichte<br />
ist, um so größer ist die galvanische <strong>Korrosion</strong>.<br />
Die Legierungen A, B, C, D und Titan, <strong>von</strong> seiner natürlichen Oxidschicht<br />
bedeckt, haben ein ähnliches Ruhepotential. Sie neigen<br />
daher nicht zur beschleunigten <strong>Korrosion</strong>. Im Gegensatz hierzu ist<br />
das Ruhepotential der Legierung E niedriger als das Ruhepotential<br />
<strong>von</strong> Titan. Sie korrodiert in Verbindung mit Titan und zwar<br />
schneller, als wenn sie nicht in direkten Kontakt mit einem<br />
anderen Metall in einem leitenden Medium wäre.<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong>sstrom-Dichte (nA/cm 2 )<br />
500<br />
450<br />
400<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
0<br />
Unterschiede der Ruhepotentiale<br />
≤ 100 mV<br />
–365 mV<br />
A B C D E F<br />
A: Pd-Basis Legierung (Cerapall 2) / Ti Grade 5<br />
B: Au-Pt-Pd-Legierung (Implantalloy 1) / Ti Grade 5<br />
C: Au-Pt-Legierung (V-Gnathos Plus) / Ti Grade 5<br />
D: Au-Pd-Legierung (Implantalloy 2) / Ti Grade 5<br />
E: Au-Ag-Cu-Legierung (Implantalloy 3) / Ti Grade 5<br />
F: NiCr-Legierung / Ti Grade 5<br />
Abbildung 4: <strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> und Ruhepotential-<br />
Unterschiede (Oberflächenverhältnis 1:1, NaCl 9 g/L,<br />
pH = 7,3, T° = 37°C, entlüftete Lösung).<br />
5
Im Rahmen verschiedener Untersuchungen wurde gezeigt, dass<br />
die galvanische <strong>Korrosion</strong> bei einer Differenz der Ruhepotentiale<br />
<strong>von</strong> gleich oder weniger als 100 mV vernachlässigbar ist, weil sie<br />
mit der natürlichen <strong>Korrosion</strong>srate (50 nA/cm2) vergleichbar ist.<br />
Quantifizierung/Grössenbestimmung<br />
der <strong>Korrosion</strong><br />
Sind die Ruhepotentiale der Materialien bekannt, so kann deren<br />
anodisches oder kathodisches Verhalten vorhergesagt werden,<br />
wenn sie miteinander verbunden werden. Jedoch ist es schwierig,<br />
die «Menge» der <strong>Korrosion</strong> genau zu bestimmen.<br />
Für die Bestimmung der <strong>Korrosion</strong>smenge gibt es zwei Verfahren.<br />
Es kann der durch <strong>Korrosion</strong> entstehende elektrische Strom gemessen<br />
werden (elektrochemischer Test) oder die Menge der ausgelösten<br />
Metallionen bestimmt werden (chemischer Test).<br />
In der Theorie verknüpft das Faraday’sche Gesetz [1] die Menge<br />
des gelösten Metalls und den durch <strong>Korrosion</strong> entstehenden elektrischen<br />
Strom. Für Legierungen aus verschiedenen Metallen ist es<br />
jedoch schwierig, die gelöste Menge im Verhältnis zum elektrischen<br />
Strom zu bestimmen, da manche Parameter wie z. B. die<br />
Anzahl der ausgetauschten Elektronen unbekannt sind und der<br />
elektrische Strom nicht über die ganze Zeit hinweg stabil ist.<br />
I . t = n . F . (m /M) (1)<br />
I: elektrischer Strom (A)<br />
t: Zeit (s)<br />
n: Anzahl ausgetauschter Elektronen<br />
F: Faraday’sche Zahl, 96500 C /mol<br />
m: gelöste Menge (g)<br />
M: Mol-Masse (g /mol)<br />
mV/SCE<br />
200<br />
0<br />
–200<br />
–400<br />
–600<br />
0 2 24 48<br />
Zeit (h)<br />
Mischpotential<br />
Ruhepotential Implantalloy 1<br />
Ruhepotential Titan Grade 5<br />
Anstatt die <strong>Korrosion</strong>smenge <strong>von</strong> elektrochemischen Parametern<br />
abzuleiten, kann die tatsächliche Menge der in die Testlösung<br />
abgegebenen Metallionen direkt durch eine genaue Analysenmethode<br />
gemessen werden, wie z. B. mittels optischer Emissions-<br />
Spektroskopie mit induktiv gekoppeltem Plasma (ICP).<br />
Je höher der elektrische Strom oder die Menge an gelösten<br />
Metallionen, desto stärker ist die <strong>Korrosion</strong>. Die Werte der galvanischen<br />
Stromdichte oder der abgegebenen Menge <strong>von</strong> Ionen<br />
hängen <strong>von</strong> vielen Parametern ab, wie z. B. dem Oberflächenzustand<br />
der Materialien, dem Oberflächenverhältnis, den leitenden<br />
Medien und einer zusätzlichen Stromdichte durch andere <strong>Korrosion</strong>sarten<br />
(Spaltkorrosion). Der Einfluss jeden Parameters wird<br />
anhand <strong>von</strong> konkreten Beispielen in den folgenden Abschnitten<br />
separat dargestellt werden.<br />
800<br />
<strong>Galvanische</strong> Stromdichte und Oberflächenzustand<br />
der Materialien<br />
nA/cm 2<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
0 2 24 48<br />
Zeit (h)<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong>sstrom-Dichte<br />
Abbildung 5: <strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong>sstrom-Dichte und<br />
Oberflächenzustand der Probe (Implantalloy 1 / Ti Grade 5<br />
– Oberflächenverhältnis 1:1. NaCl 9 g/L, pH = 7,3, Temperatur<br />
= 37°C, entlüftete Lösung)<br />
• Oxidschicht<br />
Der Versuch bestand aus der Messung der galvanischen Stromdichte<br />
zwischen Proben aus Titan und einer Au-Pt-Pd-Edelmetalllegierung<br />
(Implantalloy 1) in einer entlüfteten Lösung <strong>von</strong> 9 g/L<br />
Natriumchlorid, pH 7,3 bei 37°C (entsprechend der Vorgabe des<br />
Elektrolyts in ISO 10271). Unmittelbar vor dem Eintauchen in die<br />
Lösung wurden die zwei Proben mit Siliziumkarbid-Schleifpapier<br />
und Diamantpaste poliert und mittels Ultraschall in entmineralisiertem<br />
Wasser gereinigt. Abbildung 5 zeigt die galvanische<br />
Stromdichte, sowie die Ruhe- und Misch-Potentiale der Proben<br />
nach unterschiedlichen Immersionszeiten.<br />
Je nach Oberflächenzustand kann das Ruhepotential eines Materials<br />
unterschiedlich sein. Nach Polieren der Titanoberfläche ist das<br />
Titan z. B. nicht mehr durch seine Oxidschicht geschützt, wodurch<br />
es ein sehr niedriges Ruhepotential <strong>von</strong> -500mV/SCE (Anmerkung<br />
6
des Übersetzers: SCE: Saturated Calomel Electrode, gesättigte<br />
Calomel-Elektrode, im Gegensatz nur Normal-Wasserstoff-Elektrode)<br />
aufweist. Da die Chloridlösung sehr korrosiv ist, dauert die<br />
Neubildung der Schutzschicht aus Titanoxid sehr lange. Das Ruhepotential<br />
steigt ungefähr bis auf einen, den Ruhepotentialen<br />
<strong>von</strong> hochgoldhaltigen Legierungen ähnlichen Wert <strong>von</strong> ca.<br />
200 mV/SCE an. Die galvanische Stromdichte ist zu vernachlässigen<br />
(10 nA /cm 2 ).<br />
Insgesamt ist Titan beim Einsetzen in den Mund vollständig<br />
<strong>von</strong> seiner Oxidschicht bedeckt, daher ist das Risiko der<br />
galvanischen <strong>Korrosion</strong> in der Kombination mit Edelmetall-<br />
Legierungen begrenzt.<br />
• Porosität und Infiltration <strong>von</strong> Speichel<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> und allgemeine <strong>Korrosion</strong> können verstärkt<br />
werden, wenn die Oberfläche des Materials Defekte aufweist,<br />
z. B. in Form <strong>von</strong> Porositäten durch einen nicht optimalen<br />
Guss (siehe Abbildung 6) oder durch kleine Hohlräume, durch die<br />
der Elektrolyt eindringen kann. Wenn Speichel z. B. zwischen<br />
Implantatpfosten und Suprakonstruktion eindringt (Leckage), so<br />
befinden sich die Materialien, die schon in einem direkten Kontakt<br />
stehen, zusätzlich in einem leitenden Medium und galvanische<br />
<strong>Korrosion</strong> kann auftreten. Spaltkorrosion wird durch die<br />
Geometrie der Konstruktion ausgelöst. Innerhalb der Hohlräume<br />
(Kavitäten) wird der Speichel nicht erneuert. Dies führt zu einer<br />
Reduzierung des gelösten Sauerstoffs, einer Diffusion <strong>von</strong> Chlor-<br />
Ionen und einer Verringerung des pH-Werts, was wiederum eine<br />
beschleunigte Auflösung des Materials in den Hohlräumen auslöst.<br />
Das Phänomen der Spaltkorrosion wurde bei Invitro-Tests zur<br />
Messung der durch die galvanische <strong>Korrosion</strong> freigesetzten<br />
Metallionen bei der Probenvorbereitung unbeabsichtigt herbeigeführt.<br />
Um nur klar definierte Flächenanteile in die <strong>Korrosion</strong>s-<br />
Poröse Stellen<br />
Zwischenraum<br />
Abbildung 6: Probe mit Porositäten.<br />
Abbildung 7. Spalt zwischen Epoxydharz und Legierung.<br />
Abbildung 8: neue Probe ohne Porositäten.<br />
Abbildung 9: Beseitigung des Spalts.<br />
7
600<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong>sstrom-Dichte (nA/cm 2 )<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
100<br />
0<br />
0 2 24 48 72<br />
Zeit (h)<br />
Porosität und Speichelinfiltration<br />
Speichelinfiltration<br />
ohne Porositäten oder Speichelinfiltration<br />
Na CI 9 g/l, pH = 7.3, 37°C, entlüftet<br />
Na CI 5,85 g/l, pH = 2.3, entlüftet<br />
Abbildung 10: Ausgelöste Metallionenmengen (Implantalloy<br />
3 / Ti Grade 2 – Oberflächenverhältnis 1:1, NaCl 5,85<br />
g/L, Milchsäure 9 g/L, pH = 2,3, Temperatur 37°C).<br />
Abbildung 12: <strong>Galvanische</strong> Stromdichte gemessen in<br />
2 <strong>Korrosion</strong>slösungen. (Implantalloy 1/Titan Grade 5,<br />
Oberflächenverhältnis 1: 1).<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Implantalloy 1 / Titan Grade 2<br />
Implantalloy 2 / Titan Grade 2<br />
Implantalloy 3 / Titan Grade 2<br />
Abbildung 11: Ausgelöste Metallionenmenge<br />
(Implantalloy 3 / Ti Grade 2 – Oberflächenverhältnis 1:1,<br />
NaCl 5,85 g/L, Milchsäure 9 g/L, pH = 2,3, Temperatur 37°C).<br />
lösung einzutauchen wurde ein Probenteil in Epoxydharz eingebettet.<br />
Ein geringer Teil der Lösung drang in einen Spalt zwischen<br />
Metall und Epoxydharz ein (siehe Abbildung 7). Durch die<br />
Verwendung <strong>von</strong> Proben ohne Porositäten und die Verwendung<br />
eines anderen Epoxydharzes wurde der Spalt und die damit einhergehende<br />
Spaltkorrosion vermieden (siehe Abbildungen 8 und<br />
9). Abbildung 10 zeigt den Einfluss <strong>von</strong> Porositäten und das Eindringen<br />
der Flüssigkeit auf die Menge der freigesetzten Metallionen<br />
für das gleiche Material.<br />
In Abbildung 11 sind die unter «normalen» Bedingungen abgegebenen<br />
Metallionen-Mengen der drei Legierungen, Implantalloy 1, 2<br />
und 3 dargestellt. Die freigesetzten Mengen liegen weit unter dem<br />
akzeptierten Grenzwert <strong>von</strong> 100 µg/cm2 . 7d.<br />
<strong>Galvanische</strong> Stromdichte und leitendes Medium (Zusammensetzung,<br />
pH, Temperatur)<br />
Je nach Speichel des Patienten oder der verwendeten Prüfflüssigkeit<br />
können die Ergebnisse, bedingt durch das Materialverhalten<br />
in den jeweiligen Medien, unterschiedlich sein. Parameter wie<br />
Zusammensetzung, pH-Wert und Temperatur beeinflussen die<br />
Werte der galvanischen Stromdichte. Eine galvanische Kopplung<br />
wurde in zwei verschiedenen Prüf-Lösungen für <strong>Korrosion</strong>stests<br />
nach ISO-Norm 10271 durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Abbildung<br />
12 dargestellt. Die zwischen Implantalloy 1 und Titan Grade<br />
5 gemessenen galvanischen Stromdichten sind nicht gleich, da die<br />
Prüf-Lösung für den chemischen Test aggressiver auf diese Materialien<br />
einzuwirken scheint. Die in der ISO-Norm 10271 ange-<br />
8
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong>sstrom-Dichte (nA/cm 2 )<br />
2500<br />
Anodische<br />
Fläche<br />
Kathodische<br />
Fläche<br />
Erster, ungünstiger Fall<br />
Anodische<br />
Fläche<br />
Zweiter Fall<br />
Kathodische<br />
Fläche<br />
2000<br />
1500<br />
Nach gleicher Verweildauer<br />
im korrosiven Medium<br />
1000<br />
500<br />
0<br />
0 2 24<br />
Zeit (h)<br />
48<br />
Anodische<br />
Fläche<br />
Kathodische<br />
Fläche<br />
Erster, ungünstigster Fall<br />
Anodische<br />
Fläche<br />
Zweiter Fall<br />
Kathodische<br />
Fläche<br />
Verhältnis anodische : kathodische Oberfläche<br />
Verhältnis 2:1<br />
Verhältnis 1:1<br />
Verhältnis 1:2<br />
Verhältnis 1:3<br />
Abbildung 13: Geschwindigkeit der galvanischen <strong>Korrosion</strong>,<br />
Beschleunigung durch Oberflächenverhältnis.<br />
Abbildung 14: Zeitlicher Verlauf der galvanischen Stromdichte<br />
für verschiedene Verhältnisse (Implantalloy 1/<br />
Ti Grade 5 – Oberflächenverhältnis 1:1, NaCl 9 g/L, pH = 7,3,<br />
Temperatur 37°C, entlüftete Lösung)<br />
gebenen Testlösungen sind im Verhältnis zu künstlichem oder<br />
natürlichem Speichel sehr korrosiv. Daher sind die in diesen Tests<br />
gemessenen Stromdichten wahrscheinlich höher als im Mund,<br />
wenn auch alle anderen Parameter (Oberflächenqualität, Flächenverhältnis,<br />
etc.) berücksichtigt werden.<br />
<strong>Galvanische</strong> Stromdichte und Oberfläche der Legierungen<br />
Es ist wichtig, das Verhältnis zwischen der anodischen Oberfläche<br />
(niedrigstes Ruhepotential) und der kathodischen Oberfläche<br />
(höchstes Ruhepotential) zu kennen, da die Stromdichte proportional<br />
zu diesen Oberflächen ist (2).<br />
i a = I a / S a (2)<br />
ia:<br />
Ia:<br />
Sa:<br />
Anodische Stromdichte<br />
Elektrischer Strom<br />
Anodische Oberfläche<br />
Je kleiner die anodische Oberfläche im Vergleich zur kathodischen<br />
Oberfläche ist , desto größer ist die anodische Stromdichte, d.h. die<br />
<strong>Korrosion</strong>sgeschwindigkeit ist <strong>von</strong> wesentlicher Bedeutung. Abbildung<br />
13 zeigt schematisch die beiden möglichen Situationen.<br />
Im Fall einer Lotverbindung mit einer kleinen Verbindungsfläche<br />
ist es beispielsweise nicht empfehlenswert, ein Material mit<br />
niedrigerer <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit als bei der restlichen Rekonstruktion<br />
zu verwenden, weil die Lotverbindung durch galvanische<br />
<strong>Korrosion</strong> stark angegriffen werden kann. Diese Problematik<br />
ist weniger schwerwiegend in Fällen, in denen die Oberfläche des<br />
weniger korrosionsbeständigen Materials größer ist als die der<br />
anderen Teile. Sind zum Beispiel die Stege einer großen Suprakonstruktion<br />
auf Titan- Implantaten weniger korrosionsbeständig als<br />
das Titan der Implantate, so werden Sie durch galvanische <strong>Korrosion</strong><br />
angegriffen. Wegen der großen Oberfläche, verglichen zur<br />
Oberfläche der Titanimplantate im Kontakt mit dem Elektrolyten,<br />
geschieht dies aber langsamer.<br />
In Abbildung 14 wird die galvanische Stromdichte bei unterschiedlichen<br />
Oberflächenverhältnissen dargestellt. Ist die anodische<br />
Oberfläche zweimal so groß wie die kathodische Oberfläche,<br />
so ist die galvanische Stromdichte zweimal niedriger als bei<br />
gleichgroßen anodischen und kathodischen Oberflächen.<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> und Materialien<br />
Außer dem Oberflächenzustand, dem Verhältnis der Material-<br />
Oberflächen und den Prüf-Medien beeinflussen die Materialien<br />
selbst offensichtlich die Ergebnisse der galvanischen <strong>Korrosion</strong>.<br />
Um die galvanische Stromdichte verschiedener Materialien zu vergleichen,<br />
wurden mehrere Kombinationen zwischen <strong>Dentallegierungen</strong><br />
und Titan Grade 5 unter sonst identischen Versuchsbedingungen<br />
getestet. Die Entwicklung der galvanischen Stromdichte<br />
bis zur Stabilisierung (nach 48 Stunden Immersionszeit) ist ebenfalls<br />
in Abbildung 15 dargestellt.<br />
Zu Beginn des Versuchs war die galvanische Stromdichte bei allen<br />
getesteten Legierungen beträchtlich, weil das Titan nicht vollständig<br />
<strong>von</strong> seiner Oxidschicht bedeckt war. Sein Ruhepotential<br />
9
nA/cm 2<br />
900<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
Edelmetalllegierungen (Legierungen A, B, C, D, E und F) werden geschützt (kathodisches Verhalten)<br />
Die NiCr-<br />
Legierung (H)<br />
korrodiert<br />
(anodisches<br />
Verhalten)<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
A B<br />
C<br />
D E F G<br />
H<br />
A: Pd-Basis Legierung (Cerapall2) / Titan Grade 5<br />
B: Au-Pt-Pd Legierung (Implantalloy 1) / Titan Grade 5<br />
C: Au-Pt Legierung (V-Gnathos Plus) / Titan Grade 5<br />
D: Au-Pd Legierung (Implantalloy 2) / Titan Grade 5<br />
E: Au-Ag Legierung (Aurofluid Plus) / Titan Grade 5<br />
F: Au-Ag-Cu Legierung (Implantalloy 3) / Titan Grade 5<br />
G: Ag-Pd Legierung (Ceradelta 2) / Titan Grade 5<br />
H: NiCr Legierung / Titan Grade 5<br />
0h<br />
2h<br />
24h<br />
48h<br />
Abbildung 15: <strong>Galvanische</strong> Stromdichte für verschiedene dentale Materialkombinationen (Oberflächenverhältnis 1:1,<br />
NaCl 9 g/L, pH = 7,3, Temperatur 37°C, entlüftete Lösung)<br />
differierte stark vom Ruhepotential der Legierungen. War die<br />
Titan-Oberfläche jedoch passiviert, d. h. <strong>von</strong> seinen Oxiden vollständig<br />
bedeckt, so war die galvanische <strong>Korrosion</strong> in Kombination<br />
mit Edelmetalllegierungen vernachlässigbar (
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> <strong>von</strong> <strong>Dentallegierungen</strong> – Zusammenfassung<br />
<strong>Dentallegierungen</strong> können im Mundbereich unterschiedlich reagieren und orale Probleme auslösen. <strong>Korrosion</strong> ist eines der Phänomene,<br />
die im Mund auftreten können. Um Legierungen auswählen zu können, die in Kombination mit Titanimplantaten zur Anwendung<br />
kommen, ist es unabdingbar, Kenntnisse über die galvanische <strong>Korrosion</strong> der verwendeten Metalle zu haben.<br />
<strong>Galvanische</strong> <strong>Korrosion</strong> ist eine dynamische <strong>Korrosion</strong> und tritt dann auf, wenn in korrosiven Medien unterschiedliche Metalle in Kontakt<br />
kommen. Elektrischer Strom induziert ein galvanisches Element. Die Menge der freigesetzten Metallionen ist messbar, somit ist<br />
die <strong>Korrosion</strong>sbeständigkeit auch unter verschiedenen Bedingungen quantifizierbar.<br />
<strong>Korrosion</strong>s-Tests wurden mit Implantalloy 1, Implantalloy 2 und Implantalloy 3 in Kombination mit Titan (üblicherweise in der Implantologie<br />
verwendeten Materialien) durchgeführt. Die Menge freigesetzter Ionen liegt bei allen diesen Legierungen weit unter dem<br />
akzeptierten Grenzwert.<br />
Implantalloy 1, Implantalloy 2 und Implantalloy 3 können wegen vernachlässigbar geringer galvanischer <strong>Korrosion</strong> und der damit verbundenen<br />
unbedeutenden Ionenabgabe in die Mundhöhle für Suprakonstruktionen auf Titanimplantaten empfohlen werden.
10/06 1120.103<br />
NIEDERLASSUNGEN<br />
Metalor Dental (Deutschland) GmbH<br />
Augustenstrasse 124<br />
D-70197 Stuttgart<br />
Telefon +49 (0) 1803 638 2567<br />
Fax +49 (0) 1803 638 2329<br />
www.metalordental.de<br />
Metalor Dental Products (UK) Ltd.<br />
Suite 10, The Green<br />
Fountain Street, Macclesfield<br />
Cheshire SK10 1JN<br />
Telefon +44 (0)845 070 3595<br />
Fax +44 (0)162 542 3558<br />
www.metalordental.com<br />
Metalor Dental AG<br />
Schweiz / Suisse / Svizzera<br />
Bittertenstrasse 15<br />
CH-4702 Oensingen<br />
Telefon +41 (0) 800 292 292<br />
Fax +41 (0) 62 388 69 70<br />
www.metalordental.com<br />
Metalor Dental (France) SAS<br />
Immeuble Le Sirius<br />
9, rte du Colonnel Marcel Moraine<br />
F-92360 Meudon<br />
Telefon +33 (0)1 46 99 95 60<br />
Fax +33 (0)1 46 99 95 61<br />
www.metalordental.com<br />
Metalor Dental (Hong Kong) Ltd.<br />
Suite 1705-9, The Metropolis Tower<br />
10 Metropolis Drive<br />
Hung Hom<br />
Kowloon, Hong Kong<br />
Telefon +852 2521 4131<br />
Fax +852 2365 1711<br />
www.metalordental.com<br />
Metalor Dental (USA) inc.<br />
255 John L.Dietsch Blvd<br />
P.O.Box 255<br />
02761 North Attleboro, MA<br />
USA<br />
Telefon +1 800 554 5504<br />
Fax +1 508 695 3447<br />
www.metalordental.com<br />
Metalor Dental (Iberoamérica) S.A.<br />
Avda. Diagonal 468, 5º A<br />
E-08006 Barcelona<br />
Telefon +34 933 032 311<br />
Fax +34 933 074 707<br />
www.metalordental.es<br />
Metalor Dental (Korea) Ltd.<br />
8F. Shinhan Bldg. 2-42<br />
Yangjae 1-dong<br />
Seocho-gu<br />
Seoul, Korea<br />
Telefon +82 (0)2 575 3848<br />
Fax +82 (0)2 575 2641<br />
www.metalordental.com<br />
HAUPTSITZ<br />
Metalor Dental AG<br />
Schweiz / Suisse / Svizzera<br />
Bittertenstrasse 15<br />
CH-4702 Oensingen<br />
Telefon +41 (0) 62 388 69 69<br />
Fax +41 (0) 62 388 69 70<br />
www.metalordental.com