Stadtblick Oktober 2010 - Stadt Altdorf
Stadtblick Oktober 2010 - Stadt Altdorf
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Was nützte ein schönes,<br />
größtenteils gut erhaltenes<br />
historisches <strong>Stadt</strong>bild,<br />
wenn dieses nicht mit geschichtlichenInformationen<br />
unterfüttert wäre?<br />
Nichts, denn auf viele Fragen<br />
gäbe es keine Antworten.<br />
In diesem Zusammenhang<br />
hat <strong>Altdorf</strong> Glück gehabt.<br />
Durch die überaus emsige<br />
Recherchearbeit eines der<br />
berühmtesten Söhne der<br />
<strong>Stadt</strong> ist die Historie <strong>Altdorf</strong>s<br />
bereits am Ende des 18. Jahrhunderts<br />
unter Dach und<br />
Fach. Georg Andreas Will<br />
nennt sich der Verfasser, der<br />
u. a. mit der „Geschichte und<br />
Beschreibung der nürnbergischen<br />
Landstadt <strong>Altdorf</strong>“ im<br />
Jahr 1796 Licht ins Dunkel<br />
der Geschichte der Universitätsstadt<br />
bringt.<br />
Will, am 30. August 1727 in<br />
Obermichelbach bei Fürth<br />
geboren, nahm 1744 sein<br />
Studium an der Universität<br />
<strong>Altdorf</strong> in den Fächern<br />
Theologie, Philosophie, Philologie<br />
und Geschichte auf.<br />
1748 habilitierte er in Philosophie.<br />
Ab 1755 war er ordentlicher<br />
Professor an der<br />
<strong>Altdorf</strong>i na und bekleidete<br />
anschließend dort mehrmals<br />
die Ämter des Rektors<br />
und des Dekans. Als Verfasser<br />
einer Vielzahl von<br />
Werken, vor allem zur Geschichte<br />
Nürnbergs und seiner<br />
Umgebung, zählt sein<br />
Werk über die <strong>Stadt</strong> und<br />
Universität <strong>Altdorf</strong> zu den<br />
wichtigsten Quellen, ohne<br />
die der Blick in die <strong>Stadt</strong>historie<br />
kaum möglich wäre.<br />
Während seines über 50<br />
Jahre währenden Wirkens<br />
sammelte er die fast 2000<br />
Schriften, die über <strong>Altdorf</strong><br />
und seine Universität erschienen<br />
waren. Will selbst<br />
erbte von seinen Vorfahren<br />
eine bedeutende Bibliothek<br />
und vermehrte diesen<br />
Grundstock, so dass er in<br />
seinem rastlosen Sammelfl<br />
eiß fast alles vereinigen<br />
konnte, was auf dem Gebiet<br />
der regionalen Geschichte<br />
erreichbar war. Er hinterließ<br />
der <strong>Stadt</strong> Nürnberg eine Bibliothek<br />
von ca. 15000 Bänden,<br />
die dort bis heute einen<br />
Sonderbestand bildet.<br />
An dieser Stelle sei auch der<br />
historische Lesetipp des Monats<br />
angebracht.<br />
Wir empfehlen dem geneigten<br />
Leser, in die „Geschichte<br />
und Beschreibung der nürnbergischen<br />
Landstadt <strong>Altdorf</strong>“,<br />
die Dank der modernen<br />
Medien unter http://<br />
books.google.de/ (Suchbegriff<br />
s. Titel) vollständig<br />
veröffentlicht ist, einzutauchen<br />
- eine spannende Gelegenheit,<br />
die Geschichte<br />
unserer <strong>Stadt</strong> sozusagen<br />
hautnah aus der Feder des<br />
ausgehenden 18. Jahrhunderts<br />
mitzuerleben.<br />
„Nicht bloß Vorliebe für <strong>Altdorf</strong>,<br />
in welcher <strong>Stadt</strong> ich<br />
volle 50. Jahre wohne, ohne<br />
die dazwischen auswärts<br />
hingebrachte Zeit darzu zu<br />
rechnen, sondern auch andere<br />
Ursachen haben mich<br />
schon lange bestimmet zur<br />
Geschichte dieses kleinen,<br />
jedoch nicht unbedeutenden<br />
Ortes, alles zu sammeln, was<br />
sich auftreiben ließ“, so beginnt<br />
der Historiker seine<br />
umfassenden Abhandlungen<br />
über die kleine Landstadt.<br />
Von der „…aeltesten Geschichte<br />
der <strong>Stadt</strong> bis auf das Jahr<br />
<strong>Altdorf</strong>er Geschichte<br />
Spannende Lektüre:<br />
Georg Andreas Wills Geschichte der <strong>Stadt</strong> <strong>Altdorf</strong> von 1796.<br />
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1299…“ (Verpfändung <strong>Altdorf</strong>s<br />
an die Grafen von Nassau)<br />
bis in den Zeitabschnitt<br />
der Neueren Geschichte am<br />
Ende des 18. Jahrhunderts<br />
reicht der historische Reigen.<br />
In den nachfolgenden Kapiteln<br />
erhellt Will detailliert<br />
Themenbereiche, die spannende<br />
Einblicke in das kulturelle,<br />
politische, soziale,<br />
wirtschaftliche und geografi<br />
sche Erscheinungsbild der<br />
<strong>Stadt</strong> bieten. Neben Informationen<br />
zum Schulwesen,<br />
„…dem <strong>Stadt</strong>rath, den Aemtern<br />
und Dienern…“, über<br />
die „…Einwohner <strong>Altdorf</strong>s,<br />
ihr Unterschied, ihre Nahrung,<br />
Professionisten und<br />
Handwerker…“ bis hin zu „…<br />
Hopfenpreiße von <strong>Altdorf</strong>,<br />
Lauf und Hersbruck…“ und<br />
dem „…Verzeichnis, der <strong>Altdorf</strong>i<br />
schen Bürgersöhne und<br />
anderer zu gemeiner <strong>Stadt</strong><br />
gehörigen Personen, welche<br />
in ihrer Vaterstadt studieret<br />
haben…“ lässt Georg Andreas<br />
Will kaum ein Thema<br />
unbehandelt, das zum alltäglichen<br />
Leben <strong>Altdorf</strong>s<br />
gehörte.<br />
Georg Andreas Will, der<br />
noch am 29. Juni 1797 sein<br />
50jähriges Magisterjubiläum<br />
gefeiert hatte, starb ein<br />
Jahr später am 18. September<br />
1798. Am 22. September<br />
wurde er „… ohne Gepränge<br />
…nach seinem Wunsche in<br />
ein gewölbtes Grab, in dem<br />
bedeckten Gang an dem<br />
Ausgange der Totenkapelle…“<br />
in <strong>Altdorf</strong> bestattet -<br />
ein stiller Abgang für einen<br />
großen Historiker.<br />
Weitere Infos zur Geschichte<br />
der <strong>Stadt</strong> <strong>Altdorf</strong> fi nden<br />
Sie auch auf unserer Homepage<br />
unter www.altdorf.de<br />
Das Café im Ärztehaus<br />
„am Röder“ in <strong>Altdorf</strong><br />
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