Die drei ??? Kids - Der Adventskalender
Die drei ??? Kids - Der Adventskalender
Die drei ??? Kids - Der Adventskalender
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Ausgabe 4 | November 2012<br />
KIARA<br />
Kinderarmut Magazin<br />
Damals und heute ... Wie feiern wir Weihnachten?<br />
Tierzucht - pro und kontra<br />
Bei uns daheim ... Loris<br />
Überraschungen zum Fest der Liebe<br />
Rezepte, Bastelideen, Gewinnspiele u.v.m.
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Editorial<br />
Ausgabe 4 | November 2012<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
In der 4. Ausgabe der KIARA wollen wir Euch auf die Advents- und<br />
Weihnachtszeit einstimmen.<br />
<strong>Der</strong> November ist ja oft einer der dunkelsten Monate, bis dann in der Adventszeit die Fenster hell<br />
erleuchtet sind, brennende Kerzen warmes Licht in die weihnachtlich geschmückten Wohnstuben<br />
zaubern. Mit Eifer wird gebacken und gebastelt. Weihnachtliche Grüße und gute Wünsche für das<br />
neue Jahr werden geschrieben und an liebe Menschen verschickt.<br />
Weihnachtsmärkte laden zum Bummeln ein und Kinderaugen leuchten, wenn sie die Schaufenster<br />
der Spielzeugläden anschauen. Für Kinder ist die Vorweihnachtszeit etwas ganz Besonderes. Sie<br />
hat etwas Märchenhaftes. Wird das Christkind oder der Weihnachtsmann das gewünschte Geschenk<br />
unter den Baum legen?<br />
In den letzten Jahren haben wir im Forum immer wieder gelesen, dass viele Familien Angst vor<br />
Weihnachten haben. <strong>Die</strong> finanziellen Mittel sind knapp. Wird das Geld reichen, ein schönes Weihnachtsessen<br />
auf den Tisch zu bringen? Kann man sich einen Baum leisten? Sind gewünschte Geschenke<br />
möglich? Vielen konnte innerhalb des Forums in vielen Privatinitiativen geholfen werden.<br />
Für viele Familien ist auch in diesem Jahr die Vorweihnachtszeit mit wirtschaftlichen Problemen belastet.<br />
Deshalb haben wir uns vom Redaktionsteam der KIARA in dieser Ausgabe ganz besondere<br />
Gewinnspiele und Aktionen ausgedacht. Mit der Unterstützung von lieben Menschen, denen wir<br />
hier ganz herzlich danken möchten, sind die vielen Preise möglich. Wir freuen uns, der einen oder<br />
anderen Familie helfen zu können.<br />
<strong>Die</strong> KIARA hat noch mehr zu bieten, um Euch die Adventszeit zu versüßen.<br />
Rezepte und Bastelideen laden zum Nachahmen ein. Berichte, wie Menschen früher Weihnachten<br />
verbracht haben, sollen Euch, liebe Leser, in nostalgische weihnachtliche Stimmung versetzen.<br />
Aber auch ernste Themen sollen nicht zu kurz kommen.<br />
So erfahrt Ihr in unserer Serie „Bei uns daheim...“ viel Wissenswertes über Papageienzucht. Wir<br />
durchleuchten das Thema Tierzucht - pro und contra und Trudy, unsere griechische Landschildkröte,<br />
erzählt uns wieder aus ihrem Leben.<br />
Und nun wünsche ich allen Lesern viel Spaß beim Stöbern in der KIARA!<br />
Eine besinnliche Adventszeit und ein fröhliches Weihnachtsfest<br />
wünscht Euch<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Ausgabe 4 | November 2012<br />
Editorial | Ein Vorwort von Zaubersternfee ........................... Seite 2<br />
Wissenswertes<br />
Weihnachten in aller Welt .................................................. Seite 4<br />
Das Rentier ......................... Seite 13<br />
Tierzucht? - Nein danke! ........................ Seite 19<br />
Tierzucht, ja aber mit Bedacht. ......................................... Seite 22<br />
Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke ................................ Seite 24<br />
Bei uns daheim... Loris ......................................... Seite 16<br />
Schulkarriere ........................................................................... Seite 15<br />
Rezepte - In der Weihnachtsbäckerei ................................... Seite 25<br />
Weihnachtspostkarten ............................................................ Seite 28<br />
Wanderung über den Hexenstieg ........................................... Seite 37<br />
Bam-Beanie.de - Häkeln für den guten Zweck ..................... Seite 29<br />
Damals und Heute ...<br />
Weihnachten<br />
früher und heute, wie feiern wir Weihnachten Seite 8<br />
Kreativ-, Kinder- und Gewinnspielseiten<br />
Überraschungen zum Fest der Liebe Seite 30<br />
Großes Weihnachtsgewinnspiel Seite 33<br />
Nikolaussockenverlosung Seite 35<br />
Weihnachten der Tiere Seite 36<br />
Buchvorstellung - Weihnachten für Anfänger Seite 42<br />
Buchvorstellung - <strong>Die</strong> <strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong> - <strong>Der</strong> <strong>Adventskalender</strong> . Seite 43<br />
Schrötchenseiten, Trudy Schröte Seite 44<br />
Mein Hobby - Seidenmalerei Seite 46<br />
Rudolf, das Rentier mit der roten Nase Seite 47<br />
Bastelecke - Drachenstern Seite 49<br />
Bastelecke - Filtertüten Engel Seite 50<br />
Bastelecke - Schneemann Kette Seite 52<br />
Weihnachtssudoku Seite 53<br />
Gewinner Ausgabe 3 Seite 29<br />
Eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte Seite 54<br />
Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas Evangelium Seite 57<br />
Impressum Seite 58<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Weihnachten in aller Welt<br />
Fast überall auf der Welt wird Weihnachten gefeiert. Berichte über die verschiedenen Weihnachtsfeste<br />
in Deutschland werden in dieser Ausgabe von einigen Lesern der KIARA vorgestellt. Wie aber<br />
sieht es mit Bräuchen und Traditionen in anderen Ländern aus? Begleiten wir den Weihnachtsmann bei<br />
seiner Reise einmal rund um den Erdball und beginnen bei unseren Nachbarn, den Niederländern.<br />
In den Niederlanden wird<br />
bereits am 6. Dezember gefeiert.<br />
<strong>Der</strong> Sinterklaas (Nikolaus)<br />
kommt mit seinem<br />
Helfer, dem „Zwarte Piet“,<br />
und beschenkt die Kinder.<br />
<strong>Die</strong> Geschenke stehen aber<br />
an diesem Nikolaustag nicht<br />
im Mittelpunkt. <strong>Der</strong> Sinterklaas<br />
war ein Schutzpatron der Seefahrer und so<br />
wird jedes Jahr am letzten Samstag im November<br />
die Ankunft des<br />
Sinterklaas und<br />
seinem Wegbegleiter,<br />
dem „Zwarte<br />
Piet“, gefeiert.<br />
Große Menschenmengen<br />
und die<br />
Königin warten am<br />
Hafen auf die Ankunft<br />
von Sinterklaas. Er kommt ganz traditionell<br />
bekleidet mit Bischofsgewand und Bischofsmütze<br />
mit seinem Schiff im Hafen an. Auf einem weißen<br />
Pferd reitet er an Land und zieht durch die Städte,<br />
wo er von den Menschenmengen bejubelt wird.<br />
<strong>Die</strong> Kinder stellen ihre geputzten Schuhe vor die<br />
Tür und für das Pferd wird Wasser, Heu oder eine<br />
Mohrrübe vor die Tür gelegt. Am Abend des 6. Dezember<br />
wird ganz traditionell mit Geschenken und<br />
üppigen Mahlzeiten im Kreise der Familie gefeiert.<br />
In Frankreich kommt der Weihnachtsmann „Père<br />
Noël “ und bringt die Geschenke, wenn die ganze<br />
Familie bei der Mitternachtsmesse ist. <strong>Die</strong> Kinder<br />
haben ihre frisch geputzten Schuhe vor den Kamin<br />
gestellt und der Weihnachtsmann füllt diese mit<br />
Geschenken. Das Weihnachtsfest in Frankreich<br />
dreht sich um den Weihnachtsschmaus „Le Réveillon<br />
de Noël“. Das ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten.<br />
In Italien wird die Weihnachtszeit sehr traditionell<br />
gefeiert. Am 6. Dezember kommt San Nicole<br />
und legt den Kindern Geschenke vor die Tür. Am<br />
13. Dezember wird Santa Lucia gefeiert. Sie war<br />
eine Lichterkönigin und vererbte ihr gesamtes<br />
Vermögen den Armen. <strong>Die</strong> Kinder bekommen an<br />
diesem Tag kleine Geschenke. Am 23. Dezember<br />
verkleiden sich die Kinder als Hirten und gehen<br />
von Tür zu Tür und singen Lieder mit Flötenbegleitung.<br />
Als Belohnung erhalten sie Geld und Süßigkeiten.<br />
<strong>Die</strong>se Tradition ist sehr alt. <strong>Die</strong> Hirten<br />
verdienten sich früher in der Vorweihnachtszeit<br />
ihr Geld durch alte Volksweisheiten, die sie auf<br />
dem Dudelsack oder der Flöte unter dem Volk<br />
verbreiteten. So finanzierten sie ihr Weihnachtsmahl.<br />
Am 24. Dezember gibt es ein großes Mahl<br />
mit Fisch und Gemüse. <strong>Die</strong> Geschenke werden unter<br />
den Tannenbaum gelegt, aber erst am 25. Dezember<br />
ausgepackt. Um 24.00 Uhr schauen sich<br />
viele Italiener die Mitternachtsmesse des Papstes<br />
an. Den Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten<br />
macht die Hexe Befana. In der Nacht vom<br />
5. auf den 6. Januar machte sich<br />
die Hexe Befana auf ihrem<br />
Besen reitend auf die Suche<br />
nach dem Jesuskind. Sie flog<br />
von Tür zu Tür und beschenkte<br />
die braven Kinder und die<br />
bösen wurden bestraft. Befana<br />
ist eine alte hässliche Hexe. Im<br />
laufe der Zeit wurde dieses böse mythologische<br />
Wesen zur guten Fee.<br />
Bei den Spaniern dreht sich alles um die große<br />
Lotterie. <strong>Die</strong>s ist eine alte Tradition, die schon<br />
seit 1812 jedes Jahr den Beginn der Weihnachtszeit<br />
einläutet. Es ist<br />
weltweit die größte<br />
Lotterie und die Spanier<br />
verfolgen die<br />
Ziehung der Losnummern<br />
gespannt vor dem<br />
Fernseher und dem<br />
Radio. Am 24. Dezember<br />
ist „Noche Buena“ (Heilige Abend) und die<br />
ganze Familie versammelt sich zu einem ausgewogenen<br />
Essen. Es gibt eine spanische Spezialität,<br />
das „Turrón“. Es besteht aus gerösteten Mandeln,<br />
Zucker, Honig und Eiern. Nach dem Essen kommt<br />
die „Urne des Schicksals“ auf den Tisch. In dieser<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Urne befinden sich kleine Geschenke. Jeder darf<br />
ein Geschenk aus der Urne ziehen. <strong>Die</strong> eigentliche<br />
Bescherung findet in Spanien erst am 6. Januar<br />
statt. Bereits am 5. Januar ziehen die „Heiligen<br />
<strong>drei</strong> Könige“ durch Spaniens Dörfer und schenken<br />
den Kindern Süßigkeiten. Am Abend stellen die<br />
Kinder ihre Schuhe, sowie Wasser und Stroh für<br />
die Kamele der „Heiligen <strong>drei</strong> Könige“ vor die Tür<br />
und hoffen, reich beschenkt zu werden. <strong>Der</strong> 6. Januar<br />
endet mit einem großen Festmahl.<br />
Für die Griechen hat Weihnachten nicht so eine<br />
Bedeutung, wie für die anderen Länder, die wir<br />
bisher bereist haben. Es gibt keine Adventszeit<br />
und da der 24. Dezember noch in der Fastenzeit<br />
liegt, werden auch keine üppigen Mahlzeiten zur<br />
Weihnachtszeit verspeist. Ab dem 24. Dezember<br />
werden 12 Nächte lang Weihnachtsfeuer angezündet.<br />
<strong>Die</strong>se Weihnachtsfeuer sollen die Kobolde<br />
(Kalikanzari) abschrecken. <strong>Die</strong>se Kobolde kommen<br />
durch den Kamin und treiben Unfug. Alles, was<br />
während dieser 12 Tage an Unglück passiert, wird<br />
den Kalikanzari zugeschrieben. Am 31. Dezember<br />
ist es dann endlich so weit: <strong>Die</strong> Familie trifft sich<br />
zu einem großen Festessen und als Nachtisch wird<br />
der Neujahrskuchen gereicht. In diesem Kuchen<br />
ist ein Goldstück eingebacken. Wer es findet, hat<br />
das nächste Jahr besonders viel Glück. Nach dem<br />
Essen gibt es dann auch endlich die Geschenke.<br />
Weihnachten in Skandinavien ist anders. Man<br />
könnte meinen, dass sich die Weihnachtsbräuche<br />
der Nordischen Völker ähneln. Aber es gibt doch<br />
einige Unterschiede. In Schweden findet am ersten<br />
Advent das Lichterfest der Heiligen Lucia mit<br />
einer Prozession statt. Im Mittelpunkt der schwedischen<br />
Weihnacht steht der Julbock. Er verkörpert<br />
die Fruchtbarkeit<br />
der Erde und in jedem<br />
Haus finden sich Julböcke<br />
aus Stroh. Bis ins 19.<br />
Jahrhundert brachte der<br />
Julbock auch die Geschenke.<br />
Am 24. Dezember wird<br />
in Schweden der Weihnachtsbaum<br />
geschmückt. Vor dem Essen wird in<br />
vielen Familien das Disney-Weihnachtsprogramm<br />
oder der Film „Karl-Bertil<br />
Jonssons julafton“ geschaut. Ähnlich<br />
wie in Griechenland, gibt es auch in<br />
Schweden einen Kobold (Tomte). Ihm<br />
wird an Heiligabend eine Schüssel mit<br />
Brei auf die Fensterbank gestellt. Das<br />
soll vor bösen Streichen schützen.<br />
Nach dem Weihnachtsessen folgt die Bescherung.<br />
Am 25. Dezember geht es dann zur Weihnachtsmesse.<br />
Das ist der Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten.<br />
Das traditionelle Weihnachtsmahl der Norweger<br />
besteht aus Rippchen mit Kartoffeln, Sauerkraut<br />
und Steckrüben. Nach dem Essen werden vom<br />
jüngsten Familienmitglied die Geschenke verteilt.<br />
<strong>Der</strong> 25. Dezember ist in Norwegen ein sehr besinnlicher<br />
Tag, während der 26. Dezember etwas<br />
anders verläuft. An diesem Tag laufen die Kinder<br />
als Julbock verkleidet durch die Straßen und<br />
verlangen nach Süßigkeiten. <strong>Die</strong> Bars und Kinos<br />
sind überfüllt. Es ist regelrecht die Hölle los. <strong>Die</strong><br />
Weihnachtszeit endet in Norwegen am 6. Januar.<br />
<strong>Der</strong> Weihnachtsmann kommt aus Finnland, das<br />
weiß doch jedes Kind. Wie feiern der Weihnachtsmann<br />
und seine Frau das heilige Fest? <strong>Der</strong> Weihnachtsmann,<br />
auf finnisch heißt er „Joulupukki“<br />
(das bedeutet Weihnachtsbock), geht schwer gestützt<br />
auf seinem Stock von Tür zu Tür und fragt<br />
die Kinder, ob sie auch artig waren. Seine Frau<br />
bereitet währenddessen zu Hause das Festmahl<br />
vor. Zum finnischen Weihnachtsessen gehören der<br />
Weihnachtsschinken und ein Auflauf aus Kartoffeln<br />
und Steckrüben. Dazu wird ein Rote-Beete-<br />
Salat gereicht. Getrunken wird Glögi, das ist ein<br />
Weihnachtspunsch.<br />
Bei den Dänen beginnt der „kleine heilige Abend“<br />
am 23. Dezember. Dann wird der Weihnachtsbaum<br />
ins Haus geholt und in den Landesfarben rot<br />
und weiß geschmückt. Am 24. Dezember abends<br />
wird mit der ganzen Familie Gänse-, Enten- oder<br />
Schweinebraten mit Rotkohl und Knödel gegessen.<br />
Zum Nachtisch gibt es Weihnachtsgrütze.<br />
In dieser Grütze ist eine Mandel<br />
versteckt. Wer sie findet, hat im nächsten<br />
Jahr Glück und bekommt außerdem<br />
ein extra Geschenk. Auch den Wichteln<br />
(Nisser) wird ein Teller mit Grütze auf<br />
den Dachboden oder vor die Tür gestellt.<br />
Nach dem Mahl wird gesungen und um den<br />
Weihnachtsbaum getanzt, bevor es dann endlich<br />
die Geschenke gibt.<br />
In Russland ticken die Uhren ein bisschen anders.<br />
Anders als in Westeuropa und Amerika wird in<br />
Russland zuerst Silvester und dann Weihnachten<br />
gefeiert. In Russland lebt man nämlich noch nach<br />
dem alten Julianischen Kalender.<br />
Es gibt keinen Weihnachtsmann und auch keine<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Weihnachtslieder und Bräuche. Stattdessen kommt<br />
Väterchen Frost mit seinen Begleitern Schneeflocke<br />
(ein Mädchen) und Neujahr (einem Jungen)<br />
und bringt den Kindern die Geschenke. Väterchen<br />
Frost ähnelt unserem Weihnachtsmann sehr. Er ist<br />
mit einem langen blauen Mantel bekleidet und hat<br />
einen dicken<br />
Eiszapfen als<br />
Wanderstab.<br />
Mit dem Pferdeschlitten<br />
und beladen<br />
mit vielen<br />
Geschenken<br />
kommt er direkt vom Nordpol. Er wird mit viel<br />
lauter und fröhlicher Musik empfangen. <strong>Die</strong> Kinder<br />
verkleiden sich an Silvester als Schneeflocke,<br />
Schneemädchen oder Kaninchen und warten gespannt<br />
auf die Ankunft von Väterchen Frost. Wenn<br />
er dann da ist, stampft er mit seinem Eiszapfen<br />
kräftig auf den Boden. Es gibt am Silvestertag nur<br />
für die Kinder Geschenke. <strong>Die</strong> eigentlichen Feierlichkeiten<br />
finden am 6. und 7. Januar statt. Dann<br />
geht es mit der Familie zu langen Messen in die<br />
Kirche und im Anschluss wird ausgiebig gespeist.<br />
In Polen herrscht die ganze Adventszeit über eine<br />
besinnliche Stimmung, die Kirchen haben schon<br />
früh am Morgen geöffnet, Sternsinger ziehen<br />
durch die Stadt und singen Weihnachtslieder. <strong>Der</strong><br />
Höhepunkt ist der Heilige Abend. Tagsüber wird<br />
noch gefastet und bis zum Abend hat sich die ganze<br />
Familie zum weihnachtlichen Essen zusammengefunden.<br />
Unter dem prachtvollen Weihnachtsbaum<br />
liegen Geschenke. In Polen glaubt man, dass<br />
Jesus mit einem Esel vom Himmel kam. Deshalb<br />
wird auch Stroh unter den Weihnachtsbaum gelegt.<br />
Sobald der erste Stern am Himmel aufgeht,<br />
setzt sich die Familie an den gedeckten Tisch, auf<br />
dem auch immer ein zusätzliches Gedeck für einen<br />
unerwarteten Gast bereit steht. Auf dem Tisch<br />
steht eine Kerze und unter dieser Kerze liegt ein<br />
Geldstück. Das soll die Familie für das kommende<br />
Jahr vor Armut schützen. <strong>Der</strong> älteste Mann am<br />
Tisch reicht eine Oblate und bricht sie als Zeichen<br />
der Liebe und Versöhnung. Um Mitternacht geht<br />
es mit der ganzen Familie in die Weihnachtsmesse.<br />
Weihnachten in Tschechien oder „Tschechische<br />
Weihnacht“ ist das größte und beliebteste<br />
Fest der Republik. <strong>Die</strong> Straßen sind festlich geschmückt.<br />
<strong>Die</strong> Häuser werden mit vielen Lichtern<br />
geschmückt und die Kinder können die Zeit bis<br />
zum 6. Dezember gar nicht mehr erwarten. Am<br />
Vorabend des 6. Dezember kommt St. Nikolaus<br />
zusammen mit einem Engel und einem Teufel und<br />
besucht die Kinder. <strong>Die</strong> artigen Kinder bekommen<br />
Süßes und Obst, die frechen Kinder bekommen<br />
Kohle oder Kartoffeln. <strong>Die</strong> Krönung der Feierlichkeiten<br />
ist der 24. Dezember. Bis zum Abend wird<br />
nur wenig gegessen und, sobald der erste Stern<br />
am Himmel zu sehen ist, setzt sich die ganze Familie<br />
an den gedeckten Tisch. <strong>Der</strong> Tradition nach<br />
wird unter jedem Teller eine Fischschuppe gelegt,<br />
ein Symbol für Reichtum. Es wird an vielen alten<br />
Traditionen festgehalten. So darf während des<br />
Essens niemand vom Tisch aufstehen, damit auch<br />
im nächsten Jahr die ganze Familie vollzählig wieder<br />
zusammen ist. Das Essen besteht meist aus<br />
Fischsuppe und gebackenem Karpfen mit Kartoffelsalat.<br />
Nach dem Essen wird Blei gegossen.<br />
Merry Christmas aus England: In England und<br />
Schottland feiert man Weihnachten ähnlich wie<br />
in Deutschland. Während der Vorweihnachtszeit<br />
laufen Kinder in Gruppen<br />
durch die Straßen und singen<br />
die bekannten Christmas Carols<br />
(Weihnachtslieder). In<br />
der Nacht zum 25. Dezember<br />
kommt Father Christmas und<br />
steckt die Geschenke in die am<br />
Kamin aufgehängten Strümpfe.<br />
Es ist in England Tradition, die<br />
Weihnachtsstrümpfe selbst zu<br />
stricken. Ein typisches Weihnachtsessen<br />
besteht aus Truthahn<br />
und dem berühmten Plumpudding. Da die<br />
Engländer Weihnachten nicht ganz so melancholisch<br />
feiern, tragen sie während des Essens lustige<br />
Hüte. Im Anschluss wird getanzt und gesungen.<br />
<strong>Die</strong>se eher lustige Tradition geht bis zu den<br />
Festen von König Artus zurück. Am 26. Dezember<br />
ist „Boxing Day“ (box = Schachtel), ein sehr alter<br />
Brauch. Es war früher üblich, dass die Gesellen<br />
Geschenke in kleinen Schachteln von ihren Chefs<br />
bekamen. Heute werden an diesem Tag Freunde<br />
und Verwandte beschenkt. <strong>Die</strong> Weihnachtszeit<br />
endet am 6. Januar. Allerdings kommen nicht die<br />
„Heiligen <strong>drei</strong> Könige“, sondern Mari Lwyd. Das<br />
ist eine ganz in weiß gekleidete Frau, die von Tür<br />
zu Tür geht und Rätsel stellt. Wer die Rätsel nicht<br />
beantworten kann und auch kein neues Rätsel aufgibt,<br />
muss Mari Lwyd Essen und Trinken anbieten.<br />
<strong>Die</strong> Vereinigten Staaten lieben es bunt und glitzernd.<br />
<strong>Die</strong> Geschäfte erstrahlen in immer aufwändigeren<br />
Dekorationen und buhlen so um die<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Gunst ihrer Kunden. Aber auch Zuhause lieben<br />
es die Amerikaner bunt und glitzernd. Alles, was<br />
man schmücken kann,<br />
wird mit Kerzen, Lichterketten<br />
und Glitzer<br />
bestückt. <strong>Die</strong> amerikanische<br />
Antwort auf den<br />
Weihnachtsmann ist<br />
Santa Claus. Er kommt<br />
mit seinem fliegenden Schlitten direkt durch den<br />
Kamin. <strong>Der</strong> Schlitten<br />
wird von den Rentieren:<br />
Dasher, Dancer,<br />
Prancer, Vixen,<br />
Donder, Blitzen, Cupid,<br />
Comet und dem<br />
Leittier Rudolph gezogen.<br />
<strong>Die</strong> am Kamin<br />
hängenden Socken<br />
werden mit Geschenken gefüllt und für Santa<br />
Claus steht ein Glas warme Milch als kleiner Dank<br />
bereit. Während sich Santa Claus mit Milch begnügen<br />
muss, essen die Amerikaner Truthahn mit<br />
Kartoffelbrei. Übrigens ist der Ausdruck X-Mas<br />
kein Produkt schludriger Sprache, mit „X“ beginnt<br />
im griechischen das Wort „Christos“.<br />
Australien feiert Weihnachten bei 35 Grad. Wer<br />
in Australien einen traditionell gekleideten Santa<br />
Claus erwartet, der wird lange suchen müssen.<br />
Santa Claus braust auf Skiern und in Badehose bekleidet<br />
von einer Strandparty zur<br />
nächsten und beschenkt die Kinder.<br />
Seit einigen Jahren wird im Juni/<br />
Juli (dem australischen Winter)<br />
Christmas II gefeiert. <strong>Die</strong> Idee<br />
stammt von einigen Geschäftsleuten.<br />
Während dieser Zeit gibt es<br />
Weihnachtsessen und natürlich den Glühwein, der<br />
bei kalten Temperaturen besser schmeckt. So<br />
kommen auch die „Winterfans“ auf ihre Kosten.<br />
Bevor wir unsere Reise beenden, noch einige Kuriositäten:<br />
China und Japan haben keine Weihnachtstraditionen.<br />
Allerdings sind einige westliche Bräuche auch<br />
bis nach Asien durchgedrungen. So werden zur<br />
Weihnachtszeit Plastiktannenbäume aufgestellt<br />
und Socken aufgehängt.<br />
In Indien sind etwa 2,4% der<br />
Bevölkerung Christen und die<br />
schmücken zur Weihnachtszeit<br />
Palmen, Bananenstauden und<br />
Mangobäume mit bunten Lichterketten.<br />
In Afrika ist die Dekoration und<br />
das Aufräumen Sache der Kinder.<br />
Am 25. Dezember wird eine Ziege geschlachtet<br />
und das Fleisch in der Familie verteilt.<br />
In Sumatra ist im Dezember Regenzeit, deshalb<br />
wird am Tag gefeiert<br />
<strong>Der</strong> Schweizer Nikolaus kommt aus dem Schwarzwald<br />
und geht am 6. Dezember mit einem Esel und<br />
seinem Helfer „Schmutzli“ auf Wanderschaft.<br />
In Island könnte Weihnachten zum echten Horror<br />
werden. Wer es nicht schafft, sich bis Weihnachten<br />
ein neues Kleidungsstück zu erarbeiten, den<br />
besucht „Jólaköttur“ - ein Monster in Katzengestalt,<br />
das den faulsten Isländer heimsucht.<br />
Auf der ganzen Welt wird Weihnachten gefeiert: traditionell, fröhlich und ausgelassen oder auch<br />
kurios. Weihnachten scheint wichtiger denn je. Leider ist der wahre Grund des Weihnachtsfestes<br />
vielen nicht mehr bekannt. Früher wusste jedes Kind, welche Bedeutung das Weihnachtsfest hatte:<br />
Gott schickt seinen Sohn in die Welt, um uns mit sich zu versöhnen.<br />
Allen Lesern der KIARA ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.<br />
Text: anni38<br />
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Weihnachten damals und heute...<br />
So feiern wir Weihnachten.<br />
Damals war‘s – Weihnachten vor 50 Jahren<br />
Ich bin 1949 geboren und unser Weihnachten damals<br />
zu Hause war einfach immer schön. Wir waren<br />
7 Personen in der Familie: die Eltern, die Oma<br />
und 4 Kinder - ich, die Älteste, und meine 3 jüngeren<br />
Brüder.<br />
Schon die Vorweihnachtszeit war aufregend, aber<br />
auch sehr anstrengend. Unsere Eltern wünschten<br />
sich nämlich immer etwas Selbstgemachtes. Nun<br />
bin ich nicht so geschickt, aber meine Mutter gab<br />
mir immer Tipps und Hilfestellungen. Da kam dann<br />
mal ein Scherenschnitt zustande oder eine Federzeichnung<br />
vom Blick aus dem Kinderzimmerfenster<br />
oder mit viel Hilfe meiner Tante sogar mal eine<br />
kleine Handarbeit. Jedenfalls waren wir Kinder im<br />
Advent immer sehr beschäftigt. Außerdem sollte<br />
jedes Kind unter dem Weihnachtsbaum ein Gedicht<br />
aufsagen oder ein Lied singen, bevor wir die Geschenke<br />
bekamen. Das alles musste ja gelernt werden.<br />
Na ja, meine Eltern waren Lehrer. <strong>Die</strong> haben<br />
sicher gemeint, so ein bisschen auswendig lernen<br />
hat noch keinem geschadet. Es war schon schön,<br />
sich selbst ein Gedicht aussuchen zu dürfen, aber<br />
das Auswendiglernen fiel mir immer schwer.<br />
Am Heiligabend hatten Mutter und Oma immer unheimlich<br />
viel in der Küche zu tun. <strong>Die</strong> Enten und<br />
Kaninchen hatten sie natürlich schon vorher geschlachtet.<br />
<strong>Die</strong> wurden dann von früh an alle miteinander<br />
gebraten, damit das Essen für die nächsten<br />
3 Tage fertig war. Und der Kartoffelsalat für das<br />
Essen am Heiligabend wurde zubereitet. Trotz der<br />
vielen Arbeit musste ich an dem Tag nie in der Küche<br />
helfen, denn wir Kinder schmückten immer zusammen<br />
mit dem Vater den Weihnachtsbaum. Das<br />
dauerte jedesmal von früh bis zum Mittag. Danach<br />
wurde die Wohnstube abgeschlossen. Es gab in der<br />
Küche Hering zum Mittagessen und dann begann<br />
das für uns Kinder endlos scheinende Warten auf<br />
die Bescherung.<br />
Wir verpackten und verschnürten unsere eigenen<br />
Geschenke und warteten und warteten. Fernseher<br />
hatten wir noch nicht, als ich Kind war, aber selbst<br />
zum Lesen oder Radio Hören war ich viel zu nervös.<br />
<strong>Die</strong> Zeit wurde immer länger. Draußen läuteten<br />
die Glocken. Das ganze Dorf strömte zur Kirche.<br />
Wir aber nicht, denn wir waren ausgetreten,<br />
weil es die Partei so verlangte. Im Advent war ich<br />
darüber traurig gewesen: Alle meine Freundinnen<br />
schwärmten von dem Krippenspiel, den Kostümen<br />
und Liedern und wie toll das wäre. Ich hatte es<br />
so sehr bedauert, dass ich dabei nicht mitspielen<br />
kann, dass meine Freundinnen mir ein paar Tage<br />
später vom Pfarrer ausrichten ließen, ich könne<br />
ruhig trotzdem kommen und mitmachen. <strong>Die</strong> Rollen<br />
seien zwar alle schon vergeben, aber ich könne<br />
ja noch ein zusätzlicher Engel sein. Nur schade ...<br />
als ich das voller Freude meinen Eltern erzählte,<br />
waren die gar nicht begeistert, sagten was vom<br />
Schulrat und vom Parteisekretär, mit dem sie wegen<br />
so was einen Riesenärger kriegen könnten und<br />
verboten mir das Krippenspiel. Das fand ich schon<br />
sehr ungerecht, denn meine Mutter war als Kind<br />
selber Engel im Krippenspiel gewesen und hatte<br />
mir noch erzählt, wie schön das war. Dabei war in<br />
ihrer Kindheit die Nazizeit gewesen und Kirche<br />
damals auch nicht gerade erwünscht.<br />
Also waren bei uns nicht die Glocken das Zeichen<br />
zur Bescherung. Unser Vater hatte uns gesagt:<br />
„Weihnachten beginnt, wenn ihr den ersten Stern<br />
am Himmel sehen könnt.“ Und so standen wir Kinder<br />
dann in jedem Jahr nachmittags auf dem Hof<br />
und guckten. Ab 14 Uhr lauerten wir schon auf den<br />
ersten Stern und ließen uns da auch von bedecktem<br />
Himmel nicht irre machen. Und irgendwann<br />
viel später wurden wir dann erlöst. Unser Vater<br />
behauptete auch bei dichter Wolkendecke, nun<br />
den ersten Stern gesehen zu haben, ganz kurz<br />
nur, durch ein winziges Wolkenlöchlein. Wir durften<br />
rein in die warme Stube, die so wunderbar<br />
nach Tannenbaum roch. Wir sangen unsere Lieder<br />
und sagten Gedichte auf, die ganze Familie sang<br />
zusammen „O Tannenbaum“. Unsere Mutter, die<br />
besonders schön singen konnte, sang uns „Stille<br />
Nacht“ vor. Wir verteilten unsere Geschenke, die<br />
immer sehr bewundert wurden. Und dann durften<br />
wir uns unsere eigenen Geschenke auf dem großen<br />
Wohnzimmertisch suchen. Mein erster Blick war<br />
immer, was für ein Buch wohl dabei sein mag.<br />
Nun, dann haben wir bis zum Abendessen eine<br />
Weile gespielt oder gelesen, aber nicht lange, wir<br />
mussten ja den Tisch frei machen für Tee und<br />
Würstchen mit Kartoffelsalat. Aber danach konnten<br />
wir gleich weiterspielen und zwar so lange. wie<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
wir wollten. Spätestens nach 22 Uhr war ich aber<br />
immer schon sehr müde. Heiligabend war anstrengend!<br />
Am ersten Feiertag besuchten wir nachmittags<br />
und abends die Oma in der Stadt, Vaters Mutter.<br />
Meine Tante, Vaters jüngere Schwester, kam auch<br />
immer zu Besuch, oft auch Vaters Bruder. Am<br />
zweiten Feiertag kam die andere Tante, Mutters<br />
jüngere Schwester, zu uns. Und jedes Mal gab es<br />
wieder neue Geschenke für uns Kinder. Ich habe<br />
die ganze Weihnachtszeit von damals in Erinnerung<br />
als eine dichte Folge von Besuchen mit Geschenken<br />
und Gegengeschenken, von Gesellschaftsspielen in<br />
großer Runde am Wohnzimmertisch, von Kaffee<br />
trinken mit leckeren Plätzchen und von gebratenen<br />
Enten und Kaninchen zum Mittag. Einmal gab<br />
Bei uns stehen nicht die Geschenke im Vordergrund,<br />
sondern unser christlicher Glaube. Jedes<br />
Jahr zu Heiligabend gehen wir gemeinsam in die<br />
Kirche bei uns in der Nähe. Wir, das sind: Mark,<br />
Miriam, Inga und die Phoenix aus der Asche.<br />
Was bei uns Tradition ist:<br />
Tage vorher werden die Fenster gemeinsam geputzt<br />
und wir schmücken zusammen die Wohnung.<br />
<strong>Die</strong> Fenster werden mit Strohsternen und Lichterketten<br />
behangen und die hübsche Schneekugel mit<br />
dem Weihnachtsmann drinnen wird im Wohnzimmer<br />
aufgestellt. Unsere kleine Krippe wird dann<br />
auch schon auf unserem Sideboard aufgestellt.<br />
Es werden hübsche Tischdecken auf dem Esstisch<br />
und dem Wohnzimmertisch aufgelegt. <strong>Die</strong> ganze<br />
Wohnung wird festlich geschmückt. So stellen wir<br />
uns nach und nach auf Weihnachten ein.<br />
Zusammen besprechen wir, was wir an Weihnachten<br />
gerne essen wollen und kaufen dann auch gemeinsam<br />
dafür ein. 2011 kochte meine Schwester<br />
Inga das Weihnachtsessen! Himmlisch!!!!!! Es gab<br />
Hühnchenkeulen, Rotkohl, Gemüse, Soße, Kartoffeln,<br />
Reis und Nudeln. (Wir sind die absoluten Nudelfans!!!)<br />
Als Nachtisch gab es noch eine Kugel<br />
Vanilleeis mit heißen Beeren. Das Weihnachtsessen<br />
war mein tollstes Weihnachtsgeschenk, was<br />
ich je bekommen habe … erstens, weil Inga so gut<br />
kocht, und zweitens brauchte ich mal nicht ran, um<br />
zu kochen. Ich bin nämlich alleinerziehend und da<br />
weiß ich das wirklich zu schätzen. Natürlich hel-<br />
es allerdings Tränen, als sich mein jüngerer Bruder<br />
daran erinnerte, wie das Kaninchen geheißen<br />
hatte, das da vor uns auf den Tellern lag, und dass<br />
er im Sommer immer Löwenzahn für es gesucht<br />
hatte, es gestreichelt und mit ihm gespielt hatte.<br />
Er wollte dann doch lieber eine Entenkeule essen.<br />
Ach, und natürlich hatten wir an Weihnachten immer<br />
Frost und Schnee. Das Klima muss wohl in den<br />
50ern des letzten Jahrhunderts ein anderes gewesen<br />
sein. Allerdings wohnten wir ja auch ganz<br />
an der Ostgrenze Deutschlands, gleich hinter der<br />
Oder, wo im Winter bei Ostwind immer die Kälte<br />
direkt aus Sibirien geflogen kommt.<br />
Text: ingerose<br />
fen wir mit. <strong>Die</strong> Kinder decken den Tisch hübsch<br />
ein und ich helfe, wo ich kann. Zu zweit oder zu<br />
viert, in diesem Falle machte es einfach nur riesigen<br />
Spaß!<br />
Seit Jahren, mindestens eine Woche vor Weihnachten,<br />
suchen Inga und ich den Tannenbaum<br />
zusammen aus. <strong>Die</strong> letzten Jahre haben wir uns<br />
angewöhnt, den Tannenbaum einige Tage vor<br />
Weihnachten aufzustellen und mit den Kindern<br />
gemeinsam zu schmücken, da das Ganze dann viel<br />
entspannter vonstatten geht und wir länger etwas<br />
von unserem schönen Tannenbaum haben.<br />
Auch werden bei uns, wenn möglich, Kekse für<br />
Weihnachten gebacken. Mal macht das Inga mit<br />
den Kindern und mal ich. <strong>Die</strong> Kinder haben dann<br />
richtig viel Spaß dabei. Das geschieht oft in der<br />
Vorweihnachtszeit. Findet aber immer im Monat<br />
Dezember statt.<br />
Miriam nimmt seit Jahren schon am<br />
Weihnachtsmusical, Weihnachtsmärchen<br />
oder an der Weihnachtsgeschichte<br />
teil. Wochen vorher laufen<br />
dafür schon die Proben und Kostüme<br />
müssen angefertigt werden. Seit<br />
Jahren nimmt Miriam schon daran<br />
teil, d.h., es zählt bei uns schon zur<br />
Tradition dazu.<br />
Was uns Witziges passiert ist, als<br />
wir den Tannenbaum 2011 nach Hause gebracht<br />
haben:<br />
Mindestens eine Woche vor Weihnachten, suchen<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Inga und ich den Tannenbaum zusammen aus. Oft<br />
half uns eine Freundin beim Transport des Tannenbaumes.<br />
Entweder brachte sie den Baum per Auto<br />
zu uns nach Hause oder Inga und ich schnappten<br />
uns unsere Fahrräder und brachten den Tannenbaum<br />
per Fahrrad oder per Fahrradanhänger nach<br />
Hause. Dort wird er auf dem Balkon entpackt und<br />
ein paar Tage stehen gelassen, damit er sich schön<br />
entfalten kann, bis er aufgestellt und geschmückt<br />
wird.<br />
In diesem Jahr war alles anders. <strong>Die</strong> Freundin<br />
meiner Schwester konnte uns beim Transport des<br />
Baumes leider nicht helfen. Es war ungefähr eine<br />
Woche vor Weihnachten und Inga und ich suchten<br />
lange Zeit einen Tannenbaum in der Innenstadt.<br />
Leider gab es keine hübschen Bäume dort<br />
und alle waren so teuer geworden. Also waren wir<br />
gezwungen, mit dem Bus zum Praktiker Markt, der<br />
so weit draußen bei uns ist, dass wir ihn nur mit<br />
dem Bus erreichen können, zu fahren. Dort angekommen<br />
haben wir schnell einen wunderschönen<br />
Tannenbaum zu einem fairen Preis gefunden. Wir<br />
baten den Verkäufer, uns den Tannenbaum in ein<br />
weißes Netz zu verpacken, was er auch tat. Wir<br />
schleppten den Baum zur Bushaltestelle und stiegen<br />
in den Bus ein. Während der Busfahrt hatten<br />
wir viel Spaß. Inga und ich bekamen fröhliche Blicke<br />
zu spüren. Menschen lächelten uns an und es<br />
duftete im ganzen Bus nach Tannennadeln. Selbst<br />
der Busfahrer staunte nicht schlecht, als wir hinten<br />
mit dem Tannenbaum einstiegen. Wir erklärten<br />
ihm, dass wir den Tannenbaum aber anders<br />
nicht nach Hause bekommen würden, denn ein<br />
Auto hatten wir nicht. Ich bezahlte für Inga und<br />
mich und wir stellten uns hinten im Bus hin. Ein<br />
kleiner Junge, der rechts von mir saß (ich stand<br />
hinten mit dem Tannenbaum im Arm, wo sonst die<br />
Kinderwagen stehen), schaute mich mit ganz großen<br />
Augen an und meinte: „<strong>Der</strong> ist ja riesig! Das<br />
der überhaupt in den Bus passt!“ Na ja, die Spitze<br />
bog sich schon ziemlich ... grins ... aber er passte<br />
in den Bus, was am wichtigsten war. <strong>Der</strong> Tannenbaumduft<br />
war wirklich schön und schien auf<br />
viele mitfahrende Menschen eine weihnachtliche<br />
Stimmung zu verbreiten. Wir mussten am Bahnhof<br />
noch einmal in einen anderen Bus umsteigen und<br />
dort wurden wir von unserem Busfahrer sehr nett<br />
empfangen. Wieder sprachen uns viele Menschen<br />
an. Sie fragten uns, ob es unser Weihnachtsbaum<br />
sei und wir bejahten. Viele Menschen sprachen uns<br />
auch darauf an, wie wunderschön der Tannenbaum<br />
roch. Kurz vor meinem Zuhause mussten wir noch<br />
ein Stück zu Fuß laufen und, als wir zu Hause ankamen,<br />
warteten schon die Kinder ganz ungeduldig<br />
auf den Tannenbaum. Ich schleppte ihn auf den<br />
Balkon und zerschnitt das weiße Netz. Nun konnte<br />
unser Tannenbaum seine ganze Pracht entfalten.<br />
<strong>Die</strong> Kinder waren begeistert. Am liebsten würden<br />
sie den Tannenbaum immer gerne sofort schmücken,<br />
aber das geht da noch nicht, denn er muss<br />
seine Äste noch schön entfalten.<br />
Das ist jedes Jahr so gewesen, dass Mark und Miriam<br />
sehr aufgeregt waren, wenn wir losgingen, um<br />
unseren Tannenbaum zu kaufen.<br />
Unser Heiligabend am 24.12.2011<br />
Am Heiligabend stehen wir früh auf. Das Essen<br />
wird vorbereitet und es geht oft mit Musik an die<br />
Arbeit. Es wird viel gelacht und ab und an auch mal<br />
genascht. Vor allem kann ich beim Rotkohl nach<br />
Mamis Art einfach nicht<br />
widerstehen! Schmunzel....<br />
<strong>Der</strong> Rotkohl wurde einen<br />
Tag zuvor schon so weit<br />
fertig gekocht, dass er am<br />
Heiligabend nur noch aufgewärmt<br />
werden musste und<br />
dann schmeckt er einfach<br />
himmlisch, denn die Gewürze<br />
konnten über Nacht<br />
wunderbar durchziehen und<br />
der Rotkohl ist ganz weich<br />
und zart.<br />
<strong>Die</strong> Decke für die Geschenke<br />
wird unter dem Tannenbaum<br />
schön hergerichtet.<br />
<strong>Die</strong> Geschenke werden von<br />
allen, bevor wir in die Kirche gehen, unter den Tannenbaum<br />
gelegt.<br />
Meine Kinder sind mittlerweile alt genug und wissen,<br />
dass wir das mit den Geschenken machen.<br />
Früher kam der Weihnachtsmann zu uns, wenn wir<br />
in der Kirche waren. Miriam hat das bis 2010 noch<br />
geglaubt. Nur Mark nicht, der kam schneller dahinter.<br />
Aber ich fand es toll, dass er es Miriam nie<br />
verraten hat.<br />
Wir gehen in zwei Schichten in die Kirche. Erst<br />
geht Inga mit den Kindern in die Kirche und ich<br />
bereite das Essen vor und dann gehe ich mit Rusty<br />
Gassi und übergebe ihn Inga, wenn die 2. Musicalvorstellung/Weihnachtsmärchen<br />
beginnt. Inga hat<br />
2011 das Weihnachtsessen dann alleine fertig gemacht<br />
und ich konnte in aller Ruhe die Vorstellung<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
in der Kirche sehen. Miriam tritt zweimal in der<br />
Kirche am Heiligabend auf. Danach sind Mark, Miriam<br />
und ich nach Hause gegangen.<br />
Sobald wir zu Hause angekommen sind, helfen alle<br />
mit, den Essenstisch aufzudecken. Wenn wir dann<br />
am Tisch sitzen und alles so feierlich gedeckt ist,<br />
dann denke ich immer an Jesus. Er ist der Grund,<br />
warum wir Weihnachten feiern. Es ist sein Geburtstag.<br />
Ein schöner Anlass. Wir sind zwar gläubig,<br />
aber wir beten jetzt kein Tischgebet oder so.<br />
Das tut jeder still für sich. Ich bete oft einfach<br />
so. Ich denke, das sollte jeder für sich selbst<br />
entscheiden. Dann, wenn alle zufrieden am Tisch<br />
sitzen und die Kinder immer ungeduldiger werden,<br />
was wohl für Geschenke unter dem Tannenbaum<br />
liegen, fangen wir an zu essen. Nach dem Essen<br />
gibt es dann die Bescherung. Oft sitzen wir danach<br />
noch zusammen und reden viel oder hören uns<br />
Weihnachtslieder an oder wir schauen gemeinsam<br />
Weihnachten war für mich schon immer etwas<br />
ganz Besonderes. <strong>Die</strong> Lichter, die Gerüche, Plätzchen<br />
backen, Geschenke aussuchen…<br />
In meiner Kindheit sind wir immer am 24.12. zu<br />
meinen Großeltern gegangen. Dort haben wir Lieder<br />
gesungen und es wurde uns die Weihnachtsgeschichte<br />
vorgelesen. Als wir älter waren, durften<br />
wir auch selber vorlesen. Im Anschluss gab es<br />
die Geschenke. Es war in dem gemütlichen, alten<br />
Wohnzimmer immer sehr stimmungsvoll.<br />
Später am Abend gingen wir wieder nach Hause<br />
und es gab die traditionellen Saitenwürstchen mit<br />
Kartoffelsalat. Wir haben Weihnachtslieder gehört<br />
und die Geschenke unter den Baum gelegt.<br />
Damit jeder sah, was der andere bekam, führten<br />
wir das „Geschenke ziehen“ ein. Einer begann und<br />
nahm ein Geschenk. Das war z.B. für meine Mutter.<br />
Sie packte es in Ruhe aus und nahm dann das<br />
nächste Geschenk und übergab es z.B. meinem<br />
Bruder. So ging es weiter, bis alle Geschenke verteilt<br />
waren.<br />
Aus finanziellen Gründen gab es von unseren Eltern<br />
meistens praktische Geschenke. Ein neues Schulmäppchen,<br />
Kleidung, Bücher… Mein Bruder und ich<br />
haben uns immer sehr darüber gefreut, auch wenn<br />
es nur selten Spielsachen gab. Uns war das Verschenken<br />
viel wichtiger.<br />
einen schönen Weihnachtsfilm an.<br />
Das Jahr 2011 war für mich persönlich ein ganz<br />
besonderes Jahr, da ich zu dieser Zeit einen längeren<br />
Klinikaufenthalt hatte. Er ging insgesamt<br />
über sechs Wochen und am 1. Weihnachtstag<br />
musste ich abends bis 22 Uhr oder so wieder in<br />
der Klinik sein. <strong>Die</strong> Trennung war hart für mich<br />
und die Kinder, aber wir haben Heiligabend und<br />
auch am 1. Weihnachtstag eine wirklich schöne<br />
Zeit miteinander verbracht und für mich war das<br />
mein schönstes und besinnlichstes Weihnachten<br />
seit vielen Jahren.<br />
Text und Bilder: Phoenix aus der Asche<br />
Am 1. Weihnachtsfeiertag kochte meine Mutter<br />
ihren berühmten Sauerbraten - natürlich mit<br />
selbst gemachten schwäbischen Spätzle.<br />
Seitdem ich ausgezogen bin, sieht unser Weihnachten<br />
natürlich anders aus. Ich schmücke schon<br />
am 1. Advent das Haus. <strong>Der</strong> Weihnachtsbaum wird<br />
am 24.12. von mir aufgestellt und geschmückt. Ich<br />
koche ein leckeres Abendessen für meinen Mann<br />
und mich, das auch gerne mal aufwändiger sein<br />
darf. Danach überreichen wir uns im Wohnzimmer<br />
die Geschenke.<br />
Am 1. Weihnachtsfeiertag sind wir natürlich bei<br />
meinen Eltern zum Sauerbraten-Essen. Wenn wir<br />
Urlaub bekommen, besuchen wir noch die Eltern<br />
meines Mannes. Sie wohnen so weit weg, dass wir<br />
über Nacht bleiben müssen. Somit können wir leider<br />
nicht jedes Jahr hinfahren.<br />
<strong>Der</strong> 24.12.2010 ist ein ganz besonderes Datum für<br />
mich. Ich hatte schon den ganzen Tag so ein komisches<br />
Gefühl. Mein Mann war derart nervös und<br />
durcheinander. Und er sagte mir ständig, dass er<br />
kein Geschenk für mich hätte… Aber ganz sicher,<br />
was er vorhatte, war ich mir nicht. Bis ich dann<br />
unter dem Weihnachtsbaum meinen Heiratsantrag<br />
bekommen habe.<br />
Text: Flower<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Wie feiert Familie Tearsdontlie Weihnachten?<br />
oder<br />
Wir feiern Weihnachten ein wenig anders als die meisten Deutschen<br />
Ja, wie feiert Familie Tearsdontlie denn eigentlich<br />
Weihnachten? Ich muss dazu sagen, dass wir<br />
bis zum Jahre 2002 nach guter alter deutscher<br />
Tradition gefeiert haben. Sprich, es gab die Geschenke<br />
am Heiligen Abend. In die Kirche sind wir<br />
damals nicht gegangen.<br />
2002 kam dann der Umbruch. Mein Mann äußerte<br />
den Wunsch, er möchte gerne Weihnachten wie<br />
bei den Amis feiern. <strong>Der</strong> Wunsch kam für mich eigentlich<br />
nicht überraschend, liegen die ursprünglichen<br />
Wurzeln seines leiblichen Großvaters doch<br />
eigentlich in den USA. Nach einigem Hin und Her,<br />
entschlossen wir uns also, es gibt die Geschenke<br />
erst am 1. Weihnachtsfeiertag ganz früh morgens.<br />
<strong>Die</strong> Kinder damals erst 5, 4 und 2 Jahre alt, nahmen<br />
es ganz gelassen auf.<br />
Seitdem feiern wir Weihnachten so:<br />
Den Weihnachtsbaum schmücken wir meistens am<br />
Abend des 23. Dezember. Wobei meine Kinder immer<br />
mehr auf den Gedanken kommen, wir könnten<br />
den Baum ja auch noch eher schmücken. Am 24.<br />
bereite ich dann früh morgens das Essen für Heiligabend<br />
und den 1. Feiertag vor. <strong>Die</strong> Kinder sind<br />
derzeit noch am Spielen. Mittags gibt es meistens<br />
nur eine schnelle Tütensuppe. Gegen 15 Uhr machen<br />
wir uns auf den Weg in die Kirche. Vor der<br />
Kirche spielt immer noch die örtliche Blaskapelle<br />
Weihnachtslieder und es gibt Glühwein. Gegen 17<br />
Uhr ist der Gottesdienst zu Ende. Wir gehen gemütlich<br />
nach Hause, eventuell, wenn es das Wetter<br />
zulässt, machen wir noch einen Spaziergang durch<br />
den Ort oder eine Schneeballschlacht im Garten.<br />
Danach gibt es Abendessen, welches allerdings<br />
typisch deutsch ist - nämlich Kartoffelsalat und<br />
Würstchen. Meistens sitzen wir abends noch gemütlich<br />
beisammen, sofern die Großen das wollen<br />
und nicht lieber in ihre Zimmer verschwinden, und<br />
spielen ein Gesellschaftsspiel.<br />
Wenn unsere Mäuse endlich alle im Bett verschwunden<br />
sind, was meistens erst gegen 23 Uhr<br />
der Fall ist, spielen mein Mann und ich Weihnachtsmann.<br />
Aber vorher müssen die Kinder noch ein Glas<br />
Milch und Weihnachtsplätzchen unter den Baum<br />
stellen. <strong>Der</strong> Weihnachtsmann muss sich ja schließlich<br />
stärken. Nur dieses Jahr können wir wohl die<br />
Kekse und die Milch weglassen. Denn nun hat leider<br />
auch unser jüngstes Mäuschen den Glauben an den<br />
Weihnachtsmann verloren. Schade eigentlich.<br />
Am Morgen des 25. hört man es dann meistens<br />
schon vor 6 Uhr im Flur leise tapsen. Nackte Kinderfüße<br />
machen sich auf den Weg, um zu schauen,<br />
ob auch etwas unter dem Baum liegt. Meistens<br />
dauert es dann nicht lange, bis mein Mann und ich<br />
auch hellwach sind. An Schlaf ist nun eh nicht mehr<br />
zu denken. Ich stehe auf, koche Kaffee und Kakao<br />
und stelle einen Teller mit Plätzchen und allerlei<br />
anderen Leckereien auf den Tisch.<br />
Jetzt wird gewürfelt: Wer die höchste Zahl hat,<br />
darf sich das erste Geschenk nehmen und auspacken.<br />
Es muss auch immer so lange mit dem Auspacken<br />
des nächsten Geschenks gewartet werden,<br />
bis derjenige, der gerade auspackt, fertig ist und<br />
sein Geschenk bestaunt hat. Wenn wir mit dem<br />
Auspacken fertig sind, spielen die Kinder. Papa<br />
hilft hier und da beim Aufbauen, wenn es was zum<br />
Aufbauen gibt, und Mama ist in der Küche am Brutzeln.<br />
Nach dem Mittag legen wir Erwachsenen uns<br />
dann auf die Couch und schauen Märchen. <strong>Die</strong> Kinder<br />
schauen entweder mit oder sind am Spielen.<br />
Nachmittags gehen wir noch eine Runde spazieren.<br />
Wenn Schnee liegt, werden die <strong>Kids</strong> in Schneesachen<br />
gepackt, Kakao und Schlitten mitgenommen<br />
und auf geht es zum Rodelberg bei uns im Ort.<br />
Den 2. Weihnachtsfeiertag verbringen wir meistens<br />
zu Hause oder eben auf dem Rodelberg.<br />
Text: Tearsdontlie<br />
Bild: Weisserose<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Das Rentier<br />
Welches Tier würde sich für die Weihnachtsausgabe<br />
der KIARA besser eignen als das Rentier?<br />
Schließlich ist das Rentier seit jeher ein Weihnachtssymbol,<br />
denn es erfüllt die wichtige Aufgabe,<br />
den Schlitten des Weihnachtsmannes zu ziehen.<br />
Nicht auszudenken, wie es sonst gehen sollte, die<br />
Menschen in vielen Ländern dieser Welt in einer<br />
einzigen Nacht zu beschenken.<br />
<strong>Der</strong> Lebensraum der Rentiere befindet sich in allen<br />
Ländern rund um den Nordpol.<br />
Es gibt zwei Arten von Rentieren: die Waldrentiere,<br />
die hauptsächlich in den Wäldern Kanadas<br />
leben, und die Tundrarentiere. <strong>Die</strong> leben ... richtig!<br />
... in der Tundra.<br />
Hier ein paar äußerliche Fakten:<br />
Rentiere erreichen vom Kopf bis zum Hintern eine<br />
Länge von 120-220 cm und im Rücken eine Höhe<br />
von 87-140 cm.<br />
<strong>Die</strong> Schwanzlänge beträgt 7-21 cm und das Gewicht<br />
liegt zwischen 60 und 340 kg.<br />
Das Waldrentier ist etwa doppelt so groß wie das<br />
Tundrarentier.<br />
Sie haben ein dichtes Fell mit Unterwolle, wodurch<br />
ihnen Kälte auch nichts ausmacht und am Hals haben<br />
sie eine Mähne.<br />
<strong>Die</strong> Färbung des Fells reicht von dunkel-graubraun<br />
über hellbraun bis fast weiß. Im Sommer<br />
haben Rentiere ein kurzes dunkles Fell.<br />
<strong>Die</strong> Füße der Rentiere oder wie man sie richtig<br />
nennt, die Klauen, lassen sich weit spreizen. Das<br />
ist im Winter sehr hilfreich, da durch die breitere<br />
Trittfläche das Risiko abnimmt, in den weichen<br />
Schnee einzusinken.<br />
Wer ein Rentier treffen sollte, bitte nicht über das<br />
Knacken in den Fußgelenken beim Gehen erschrecken.<br />
<strong>Die</strong>ses ist arttypisch und nicht schmerzhaft.<br />
Dass Rentiere schnelle und ausdauernde Läufer<br />
sind, können wir uns denken. Wie sollten sie sonst<br />
die weiten Wege zu Weihnachten schaffen?<br />
Rentiere sind mit den Elchen, Hirschen, dem<br />
Dammwild und den Rehen verwandt.<br />
Allerdings haben nur bei den Rentieren sowohl die<br />
Männchen als auch die Weibchen Geweihe. Gut, die<br />
der Männchen sind mit bis zu 130 cm deutlich länger<br />
als die der Weibchen mit 50 cm. <strong>Die</strong> Geweihe<br />
der Männchen können übrigens bis zu 15 kg schwer<br />
werden.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
<strong>Die</strong> Männchen schmeißen ihr Geweih direkt nach<br />
der Brunft im Oktober ab und im April fängt ein<br />
neues an zu wachsen. Kühe dagegen werfen ihr Geweih<br />
erst im April/Mai ab und ein neues wächst<br />
gleich nach.<br />
Rentiere werden in der freien Natur etwa 10-15<br />
Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 20 Jahren.<br />
Feinde der Rentiere sind Füchse, Wölfe, Luchse,<br />
Eisbären und Vielfraße. Allerdings sind Rentiere<br />
häufig in der Lage, ihre Feinde bei einer Flucht<br />
dadurch abzuschütteln, dass sie schnell und lange<br />
laufen können.<br />
Rentiere sind Herdentiere. Sie leben in kleineren<br />
Herden von 20-100 Tieren, wobei diese Gruppen<br />
meistens nur aus Kühen und noch nicht geschlechtsreifen<br />
Hirschen bestehen. Zu den Wanderungen<br />
finden sich die kleinen Gruppen zu Riesenherden<br />
von mehreren tausend Tieren zusammen. In einigen<br />
Gebieten kann so eine Herde sogar 100.000<br />
Tiere umfassen.<br />
Erwachsene Rentierhirsche leben häufig als Einzelgänger.<br />
Rentiere begeben sich auf Wanderungen. <strong>Die</strong><br />
Tundrarentiere sind keine allzugroßen Wanderer,<br />
aber die Waldrentiere dagegen schon. <strong>Die</strong>se können<br />
Wanderungen von mehreren hundert bis 5000!<br />
km unternehmen.<br />
Im Winter halten sie sich in den Waldzonen auf<br />
und im Sommer wandern sie weiter nach Norden<br />
in die Tundren. Rentiere sind gute Schwimmer und<br />
durchqueren auf ihren Wanderungen auch Flüsse<br />
und sogar Meeresarme.<br />
Sie fressen Flechten, Kräuter, Pilze, Laub, Baumrinden<br />
und Gräser. Wenn Schnee liegt, scharren<br />
sie mit ihren Vorderhufen den Schnee weg, um an<br />
die unter dem Schnee liegenden Flechten und Gräser<br />
zu kommen.<br />
<strong>Die</strong> Paarungszeit nennt man Brunft. Sie findet im<br />
September/Anfang Oktober statt. Brunftige Hir-<br />
Friede<br />
Süßes Glockenklingen wandert übers weite Land.<br />
Schneebedeckte Wald und Felder<br />
sind in Winters Hand.<br />
Hell erleuchtet sind die Fenster, strahlen Wärme aus.<br />
Leise klingen Kinderlieder<br />
aus so manchem Haus.<br />
sche geben laute Rufe von sich, um die Weibchen<br />
auf sich aufmerksam zu machen. Während dieser<br />
Zeit gibt es häufig auch Kämpfe zwischen den Hirschen.<br />
<strong>Der</strong> Hirsch versucht, eine Gruppe von etwa 12<br />
Weibchen um sich zu versammeln und sich mit allen<br />
zu verpaaren. In der gesammten Paarungszeit<br />
nehmen Hirsche keine Nahrung zu sich.<br />
Nach einer Tragzeit von etwa 230 Tagen bringt<br />
die Kuh 1-2 Kälber und in ganz seltenen Fällen sogar<br />
4 Kälber zur Welt. <strong>Die</strong> Kälbchen wiegen bei<br />
der Geburt etwa 5-12 kg und beginnen schon wenige<br />
Minuten nach der Geburt, teilweise noch im Liegen,<br />
bei der Mutter Milch zu trinken. Nach etwa 1<br />
Stunde stehen die Kälbchen auf den eigenen Beinchen<br />
und folgen der Mutter.<br />
In den ersten Tagen nach der Geburt bleibt die<br />
Mutter mit ihren Kälbchen alleine und lässt keine<br />
Artgenossen heran. Erst nach einigen Tagen<br />
schließen sich die Kühe mit ihren Kälbern wieder<br />
zu einer Herde zusammen. Mit etwa einem Monat<br />
fangen die Kälber an, Gräser zu fressen, und<br />
mit sechs Monaten werden sie von ihren Müttern<br />
entwöhnt. Rentiere werden mit etwa 2 Jahren geschlechtsreif.<br />
Eigentlich sind Rentiere Menschen gegenüber sehr<br />
scheu. Einige Völker, wie z.B. die Lappen und einige<br />
nordsibirische Stämme, haben sie aber gezähmt<br />
und halten sie als Haustiere. Sie liefern Milch und<br />
Fleisch und sind gute Zugtiere.<br />
Rentiere sind zahlreich vertreten und gelten nicht<br />
als gefährdet. Man schätzt den heutigen Bestand<br />
auf etwa 4 Millonen wildlebender Tiere. Von den<br />
als Haustiere gehaltenen Rentieren gibt es auch<br />
rund 3 Millionen.<br />
Text: Birgit<br />
Lieblich klingt der Chor der Engel unterm Himmelszelt.<br />
Frieden überall auf Erden<br />
wünschen wir der Welt.<br />
© Simone Binder (Luann) 2006<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Mein chaotischer Werdegang !!!<br />
Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich<br />
sehr auf meine Einschulung gefreut habe und dass<br />
ich endlich kein Kindergartenkind mehr bin ...<br />
Eingeschult wurde ich im Sommer des Jahres 1991<br />
zu einer sehr lieben Lehrerin - ich glaube für mich<br />
zu lieb.<br />
Eigentlich war ich in den ersten 2 Jahren ziemlich<br />
wissbegierig und wurde nach und nach fauler und<br />
spielte gern im Unterricht. In der 4. Klasse angelangt<br />
waren meine Noten nicht besonders gut – ich<br />
war versetzungsgefährdet. Also wurde ich getestet,<br />
ob ich für eine Regelschule geeignet war. <strong>Die</strong>sen<br />
Test bestand ich richtig gut und war für die<br />
Hilfsschule einfach zu gut.<br />
Ich bin damals mit meinen Eltern umgezogen und in<br />
eine neue Grundschule gekommen. Dort wiederholte<br />
ich die 4. Klasse. <strong>Die</strong>se habe ich auch geschafft.<br />
Also wurde ich dann 1996 in die Sekundarschule<br />
eingeschult, wo ich den Hauptschulweg gegangen<br />
bin ... bis zur 7. Klasse. Dann bin ich leider wieder<br />
„sitzengeblieben“ ... und das nur durch Faulheit<br />
und Schwänzerei. Da es damals die letzte Hauptschulklasse<br />
war und keine mehr folgte, wurde ich<br />
in die 7. Klasse des Realschulzweigs gesetzt (gleiche<br />
Schule). <strong>Die</strong>s hat eigentlich auch erst einmal<br />
wieder super geklappt - zumindestens mit dem<br />
Aufpassen in der Schule - und ich wurde erfolgreich<br />
in die 8. Klasse versetzt.<br />
Ich weiß nicht, was mich damals geritten hat ...<br />
aber dann fing es extrem an. Ich konnte mich nie<br />
in der Klasse einfinden und hatte dort auch keine<br />
Freunde, bis ich nur noch geschwänzt habe und es<br />
hieß, dass ich wieder nicht versetzt werde. Also<br />
habe ich die Schule hingeschmissen und habe ein<br />
Abgangszeugnis der 8. Klasse bekommen, was dazu<br />
auch noch grottenschlecht war ...<br />
Im Jahre 2000 habe ich dann noch einmal eine<br />
Chance erhalten und durfte ein Berufsfindungsjahr<br />
besuchen - eine Art Schule mit Berufsfächern,<br />
wo ich in meinem Lieblingsfach Textiles<br />
Gestalten und dazu das Pflichtfach Bürokauffrau<br />
unterrichtet wurde. Alles lief ganz super, bis ich<br />
2001 meinen jetzigen Mann kennengelernt habe<br />
und … ja, die große Liebe verändert alles.<br />
2002 habe ich recht erfolgreich eine Prüfung in<br />
Textiler Gestaltung abgelegt (2,1), aber den Rest<br />
habe ich wieder sausen lassen, weil ich unbedingt<br />
zu meinem Freund wollte, der knapp 600 km weit<br />
weg wohnte. Damals war ich 17. Bevor ich nach<br />
Rheinland-Pfalz gegangen bin, habe ich mich aber<br />
um eine Art Ausbildung gekümmert. Ich hätte ab<br />
Spätsommer 2002 ein freiwilliges Soziales Jahr in<br />
einem Altersheim machen können. Trotz meiner<br />
Zeugnisse hätte ich nach diesem Jahr eine Ausbildung<br />
machen können … aber es kam alles ganz<br />
anders.<br />
Im Sommer 2002 - mit gerade mal 17 Jahren - bin<br />
ich dann von Zuhause ausgezogen und mit meinem<br />
Freund zusammengezogen. Aus irgendeinem Zufall<br />
habe ich im gleichen Ort einen 400-€-Job in einem<br />
EDEKA-Markt bekommen. So habe ich das freiwillige<br />
Soziale Jahr nicht angefangen. <strong>Die</strong>sen Job<br />
habe ich dann ein Jahr gemacht, bis wir in ein kleines<br />
Kuhkaff umgezogen sind. Nun habe ich erst<br />
einmal mein Teenyleben gelebt, habe gesoffen und<br />
Partys gefeiert. Ende 2003 beschlossen meine<br />
Schwester, die auch die Liebe hierher verschlagen<br />
hat, und ich, zusammenzuziehen. Wir mieteten uns<br />
gemeinsam ein Haus. Mit meiner Schwester habe<br />
ich dann einen 400-€-Job als Inventurhelferin begonnen.<br />
<strong>Der</strong> hat auch wirklich Spaß gemacht. In<br />
diesem Job arbeitete ich, bis ich im 7. Monat mit<br />
meiner Tochter im Jahr 2004 schwanger war. Im<br />
Februar 2005 habe ich meine Tochter geboren. 4<br />
Wochen danach habe ich den Job als Inventurhelferin<br />
wieder angefangen, bis ich Mitte 2005 erfahren<br />
habe, dass ich erneut schwanger war. Ich<br />
beschloss, mit meinem Freund wieder in etwas Eigenes<br />
zu ziehen. Im Februar 2006 ist mein Sohn<br />
geboren und ich lebte das Leben als Hausfrau und<br />
Mutter bis Ende 2007. Nun trat ich einen 1-€-Job<br />
an. Ungefähr Mitte 2008 habe ich dann erfahren,<br />
dass ich mit Zwillingen schwanger bin, und habe ein<br />
sofortiges Arbeitsverbot erhalten. Meine Zwillinge<br />
sind dann im Januar 2009 geboren und ich war<br />
wieder Hausfrau bis Ende 2011. Jetzt konnte ich<br />
wieder einen 1-€-Job antreten. <strong>Die</strong> Arbeit hat<br />
wieder viel Spaß gemacht. Anfang 2012 habe ich<br />
erfahren, dass ich erneut schwanger bin. Da es bei<br />
dem 1-€-Job Neuerungen gab und keine Schwangeren<br />
mehr beschäftigt werden durften, bin ich<br />
nun wieder zu Hause.<br />
Wenn ich nun auf die letzten 21 Jahre zurückblicke,<br />
könnte ich mich selbst wegen der verpassten<br />
Chancen in den Hintern treten. Ich habe eigentlich<br />
nichts erreicht - aber glücklich bin ich trotzdem<br />
und würde keines meiner Kinder missen wollen.<br />
Ich habe mir jedoch gesagt: Wenn meine Kinder<br />
in die Schule kommen, machst du es anders … und<br />
dies mache ich auch. Ich schaue sehr, wie meine<br />
Kinder in der Schule sind, bin sehr hinterher und<br />
bin auch guten Mutes, dass es meine Kinder besser<br />
machen werden ...<br />
Text: cybercat0203<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
BEI UNS DAHEIM… LORIS<br />
Ulrike Mahl über die "Schreihälse" in Ihrem Garten<br />
Frauen-Lori bei akrobatischen Übungen am Gehege-Zaun<br />
Jeder, der unseren Garten betritt, wird unweigerlich<br />
in ihren Bann gezogen: laut lärmend und<br />
schreiend machen unsere Loris auf sich aufmerksam.<br />
Hat der Besucher erst mal die Quelle dieses<br />
Lärms gesichtet, kommt er aus dem Staunen nicht<br />
mehr heraus: große farbenprächtige Papageien<br />
fliegen munter in ihren Volieren umher, turnen auf<br />
Ästen und Baumstämmen herum – kaum eine Zeit<br />
der Ruhe oder eines bewegungslosen Verharrens.<br />
Jeder Vogelliebhaber kann sich kaum dem Charme<br />
dieser Tiere entziehen, und so ist auch die Lori-<br />
Haltung zum Hobby meines Mannes geworden.<br />
Glücklicherweise sind heute die Lori-Papageien aus<br />
den Zoohandlungen fast vollständig verschwunden<br />
und können nur über Züchter erworben werden.<br />
So mancher Vogelfreund hat sich durch die wunderschönen<br />
Farben und das lebhafte Wesen dieser<br />
Vögel zum Spontankauf hinreißen lassen. Loris<br />
sind aber absolut keine Haustiere, die in Vogelbauern<br />
im Wohnzimmer gehalten werden können.<br />
Auch als Futterspezialisten sind sie oft mit Körnerfutter<br />
falsch ernährt worden. Und so hatten<br />
viele Loris ein recht kurzes, erbärmliches Leben in<br />
Gefangenschaft.<br />
Ein kleiner Steckbrief:<br />
<strong>Die</strong> vielen Arten der Loris gehören zu der Familie<br />
der Pinselzungenpapageien. Ihren Namen verdanken<br />
sie der besonderen Beschaffenheit ihrer<br />
bürstenartigen Zunge. Sie kommen in Indonesien,<br />
Malaysia, Australien und Neuseeland und den um-<br />
gebenden Inseln dieser Länder vor. Ihr Lebensraum<br />
sind die Waldränder hoher Bäume. Sie leben<br />
teilweise in großen Schwärmen oder kommen als<br />
Paare vor, fallen in blühende Bäume oder Obst-<br />
Plantagen ein. Loris ernähren sich von Früchten,<br />
Nektar, Pollen und halbreifen Sämereien. Sie nisten<br />
in abgestorbenen Baumstämmen, in denen sie<br />
sich eine große Bruthöhle bauen, wo sie ihre Jungen<br />
großziehen. Loris gelten als überaus intelligente<br />
Vögel, sind selbst in der Natur nicht menschenscheu,<br />
obwohl der Mensch ihr größter Feind ist, da<br />
er ihren Lebensraum dezimiert.<br />
In unserem Garten leben <strong>drei</strong> verschiedene Arten<br />
von Loris, jeweils ein Pärchen Gelbmantellori<br />
(Lorius garrulus garrulus), Frauenlori (Lorius lory)<br />
und Gebirgslori (Trichoglossus haematodus moluccans).<br />
Jedes Paar hat seine große Flug-Volliere,<br />
da sich die Arten untereinander, besonders in der<br />
Brutzeit, nicht vertragen. Eine ganzjährige Freilandhaltung<br />
ist durch ein beheiztes Schutzhaus<br />
gewährleistet. <strong>Die</strong> Behausung muss gut und leicht<br />
zu reinigen sein, hier haben sich geflieste Wände<br />
und Böden bewährt, denn so breiig wie das Futter<br />
sind auch die Ausscheidungen. <strong>Der</strong> wässrige Kot<br />
wird oft regelrecht an die Wand gespritzt (deshalb<br />
ist eine Wohnungshaltung nicht machbar). Da<br />
Loris sehr gerne fliegen und wahre Kletterkünstler<br />
sind, muss man ihnen genügend Platz bieten und<br />
ihre Behausung mit Astwerk und Zweigen ausstatten.<br />
Es ist lustig anzuschauen, wie sie kopfüber in den<br />
Ästen und Zweigen turnen und auf ihren Sitzstan-<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
gen „die Rolle rückwärts“ machen. In der Natur<br />
sind diese akrobatischen Begabungen notwendig,<br />
um den Nektar und die Pollen aus den Blüten zu holen.<br />
Mit ihren bürstenartigen Zungen nehmen sie<br />
diese Nahrung auf. In menschlicher Obhut darf<br />
dieses Nahrungsangebot nicht fehlen; eine Körnerfütterung,<br />
wie sie die meisten Papageien- und<br />
Sitticharten benötigen, führt zu Fehlernährung<br />
und Unterversorgung. Unsere Loris bekommen<br />
deshalb eine Breimischung aus Baby-Früchtebrei,<br />
Blütenpollen, Haferflocken und Müsli. Dazu gibt<br />
es täglich frisches Obst: Äpfel, Birnen, Bananen,<br />
auch Melone, Pfirsich oder Kiwi, also alles mit süßem,<br />
weichem Fruchtfleisch. Sonnenblumenkerne<br />
als Beigabe werden gerne gefressen. Bei der Fütterung<br />
kommt es dann oft zu lautstarken Streitereien<br />
um die besten Stückchen. So mancher<br />
Leckerbissen wird gerne aus meiner Hand genommen.<br />
<strong>Die</strong> Tiere sind bei uns sehr zahm geworden.<br />
Sie lassen sich nicht gerne anfassen, fliegen aber<br />
spontan auf Arm, Schulter und Kopf wenn man im<br />
Gehege steht. Dann wird auch schon mal ausgiebig<br />
am Ohrläppchen geknabbert oder an den Haaren<br />
gezogen. Das sind kleine Spielereien, aber eine zu<br />
hastige Bewegung, die die Tiere erschreckt, und<br />
man bekommt ihren starken Schnabel zu spüren.<br />
Bisse sind sehr schmerzhaft.<br />
Muss man die Tiere fangen, um sie einer genauen<br />
Inspektion zu unterziehen oder zum Tierarzt zu<br />
bringen, geht dies nicht ohne dicke Handschuhe.<br />
So richtig handzahm werden diese Papageien nur,<br />
wenn man die frisch geschlüpften Vögel den Elterntieren<br />
wegnimmt und sie von Hand aufzieht.<br />
Da wir aber eine naturnahe Haltung anstreben,<br />
kommt das für uns nicht in Frage. <strong>Die</strong>se Tiere sind<br />
Wildtiere und sollten auch so gehalten werden.<br />
Obwohl wir nichts dazu tun, um sie zu dressieren,<br />
sind sie trotzdem sehr menschenbezogen. Sie<br />
kennen ihren Pfleger. Ja sogar unsere<br />
Katze darf kommentarlos über das<br />
Drahtdach der Voliere laufen. Bei<br />
fremden Katzen hingegen ist das<br />
Gezeter und Geschrei riesengroß.<br />
Loris sind sehr intelligente<br />
Vögel. Sie ahmen Stimmen,<br />
Laute und Geräusche<br />
nach. So werden<br />
die Vogelstimmen der<br />
einheimischen Vögel<br />
imitiert: nicht jedes<br />
Amsel-<br />
Gezwit-<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
scher in unserem Garten stammt tatsächlich von<br />
einer Amsel und das Gackern von Nachbars Hühnern<br />
war in unserem Garten noch lange zu hören,<br />
obwohl diese schon längst im Kochtopf gelandet<br />
waren. Immer wiederkehrende Laute oder gepfiffene<br />
Melodien werden irgendwann nachgemacht.<br />
So kommt es schon mal vor, dass ich meinen Mann<br />
pfeifend im Garten vermute, obwohl er tatsächlich<br />
gar nicht da ist. Auch kleine Sätze können<br />
Loris sprechen. Beim Füttern oder Säubern der<br />
Anlage sprechen wir natürlich mit unseren Vögeln,<br />
so wie es eigentlich jeder Tierhalter tut: „Lass<br />
das!“ (wenn sie mal wieder zu arg am Ohr zwicken)<br />
– „Komm her!“ (wenn man sie locken will) – „Was<br />
ist denn los?“ (wenn sie mal besonders laut zanken<br />
und streiten)… Nach einiger Zeit wird man dann<br />
mit diesen Sätzen begrüßt. Sind sie besonders guter<br />
Laune, reihen sie diese Wörter in einer langen<br />
Satzkette aneinander und plappern drauf los:<br />
„Lass das! Lass das! Ja, ja, ja! Was ist Los? Geh<br />
da weg! Was ist los? Lass das! Was ist los?“ Da<br />
oft zwei oder <strong>drei</strong> der Loris gleichzeitig quasseln,<br />
hat man den Eindruck, sie unterhielten sich miteinander.<br />
<strong>Die</strong>ses Geplapper vertreibt selbst dem<br />
größten Miesepeter die schlechte Laune bei der<br />
Gartenarbeit.<br />
Unsere Loris bringen uns regelmäßig Nachzuchten.<br />
Zwei Eier pro Gelege, ein bis zwei mal im Jahr,<br />
legt die Henne in einen 80 cm hohen Nistkasten,<br />
der einem hohlen Baumstamm nachempfunden ist.<br />
<strong>Die</strong> Jungen schlüpfen nach ca. 30 Tagen, verlassen<br />
jedoch erst nach zehn bis zwölf Wochen ihr Nest.<br />
Danach werden sie noch einige Wochen von den Elterntieren<br />
gefüttert, bevor sie ganz selbstständig<br />
sind. <strong>Die</strong> jungen Loris müssen zum Nachweis<br />
der Zucht mit Fußringen versehen werden. <strong>Die</strong>s ist<br />
nicht immer leicht zu bewerkstelligen – denn der<br />
Ring muss schon wenige Tage nach dem Schlupf<br />
über die kleinen Zehen gestreift werden. Macht<br />
man dies zu früh, verliert der Winzling den Ring<br />
wieder, ist man aber nur einen Tag zu spät, ist das<br />
Junge schon so gewachsen, dass der Ring nicht<br />
mehr über den Fuß zu streifen ist. <strong>Der</strong> Ring ist<br />
mit Jahreszahl und Züchternummer versehen, um<br />
die legale Herkunft des Tieres zu dokumentieren.<br />
Denn auch bei diesen Papageien ist eine Entnahme<br />
aus der Natur, so wie bei Schildkröten auch,<br />
streng verboten. Eine vor vielen Jahren bestehende<br />
Cites-Pflicht ist wieder aufgehoben worden, da<br />
die Vögel mittlerweile recht zahlreich legal nachgezüchtet<br />
werden.<br />
Mit unseren Nachzuchten leisten wir einen Beitrag<br />
zur Erhaltung dieser Tiere, die sich bei Vogelhaltern<br />
großer Beliebtheit erfreuen und so nicht der<br />
Natur entnommen werden müssen. In ihren Heimatländern<br />
sind die Populationen einiger Arten<br />
schon sehr stark zurückgegangen, da immer mehr<br />
Wälder gerodet werden um Obstplantagen Platz<br />
zu machen. Dort sind diese Vögel natürlich nicht<br />
gerne gesehen. Wenn sie in größerer<br />
Zahl auftreten, vernichten sie die<br />
Ernte der Obstbauern.<br />
Wenn auch Sie nun nach diesem<br />
Bericht Lust verspüren, solche<br />
Tiere zu halten – über Züchterlisten<br />
im Internet kann man<br />
an die entsprechenden Loris gelangen.<br />
Es gibt genügend Literatur<br />
zur Haltung und Pflege dieser<br />
wunderschönen Papageien. Und wenn<br />
dann noch ein großer Garten vorhanden<br />
ist, steht ihrem Wunsch nichts mehr im<br />
Wege. Eins sollten Sie jedoch bedenken:<br />
Sie brauchen sehr tolerante Nachbarn!<br />
Text und Bilder: Ulrike Mahl<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Tierzucht? – Nein, danke!<br />
Welpen oder kleine Kätzchen sind niedlich, genauso<br />
wie Meerschweinchen, Kaninchen & Co. <strong>Die</strong><br />
Tierliebe endet manchmal jedoch für das „neue<br />
Familienmitglied“ schon nach einer Woche, wenn<br />
der oder die Kleine überall hinpinkelt, die Schuhe<br />
angeknabbert oder beim Spielen das Kleinkind umgerannt<br />
hat. Meiner Erfahrung nach werden viele<br />
Hunde zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr abgegeben,<br />
nämlich dann, wenn die „Hundepubertät“<br />
einsetzt und der kleine „Buddy“ plötzlich ausprobiert,<br />
ob alle gelernten Hunderegeln auch tatsächlich<br />
gelten! <strong>Die</strong> Katze bringt die Urlaubsplanung<br />
durcheinander, das Meerschweinchen- oder Kaninchen-Pärchen<br />
vermehrt sich rasant schnell und<br />
der Graupapagei schreit leider das ganze Mietshaus<br />
zusammen. Das Anschaffen eines Haustieres<br />
sollte immer wohl überlegt sein: Habe ich wirklich<br />
genügend Zeit für mein Tier? Welche Kosten<br />
kommen auf mich zu? Was mache ich im Urlaub<br />
oder wenn das Tier krank wird? Fragen, die nicht<br />
alle Züchter den neuen Besitzern stellen. Klar, es<br />
gibt sie, die seriösen Züchter, die aus Liebhaberei<br />
züchten und nicht aus Profitsucht. <strong>Die</strong> maximal<br />
zwei Würfe im Jahr betreuen und bei denen man<br />
sich, nachdem man auf Herz und Nieren geprüft<br />
wurde, auf eine Warteliste stellen lassen muss.<br />
Dort ist die Zuchthündin Familienmitglied, wird<br />
artgerecht gehalten und es wird nur mit gesunden<br />
Tieren gezüchtet. Und ja, natürlich gibt es auch<br />
Arbeitshunde, die ganz genau beschriebene Eigenschaften<br />
haben müssen, z.B. als Blindenführhund,<br />
als Rettungshund oder Hütehund. Ich bin auch<br />
nicht vollkommen gegen die Zucht. Aber meiner<br />
Meinung nach müsste die Zucht bestimmter Moderassen<br />
viel stärker reduziert werden, denn es<br />
werden für „den schnellen Euro“ von einigen Tiervermehrern<br />
zu viele Chihuahuas, Labradore oder<br />
Border Collies „produziert“, die dann irgendwann<br />
doch im Tierheim landen.<br />
Hinzu kommt die Zucht von Qualzüchtungen. Warum<br />
haben manche Perserkatzen mittlerweile eine<br />
so platte Nase, dass die Tränenkanäle ständig verstopft<br />
sind? Warum muss Hund (Mexikanischer<br />
Nackthund) ohne Fell auskommen, sodass sein<br />
Körper nicht mehr ordentlich den eigenen Wärmehaushalt<br />
regulieren kann? Hinzu kommen häufig<br />
schwere Gebissanomalien und Probleme mit dem<br />
Immunsystem und natürlich das ständige Risiko<br />
eines Sonnenbrandes. Warum musste die neue Moderasse<br />
Mops, die früher übrigens noch „Nasen“<br />
und nicht diese riesigen Kugelköpfe hatte, deren<br />
Körperbau insgesamt nicht ganz so gedrungen<br />
war, so verzüchtet werden, dass viele Hündinnen<br />
nur noch per Kaiserschnitt gebären können, da die<br />
Köpfe der Welpen nicht mehr durch das Becken<br />
passen? Warum bekommen Mops und Bulldoggen<br />
oft nicht mehr genügend Luft und sind selbst bei<br />
einem 10minütigen Spaziergang schon am Ende?<br />
Letticia und ihre Welpen wurden gerettet. <strong>Die</strong><br />
liebe Hündin hat inzwischen ein neues Zuhause<br />
gefunden.<br />
Wir sind selber Pflegestelle für die „Griechischen<br />
Pfötchen“ und nehmen ab und zu einen Pflegehund<br />
bis zur Vermittlung auf. Ich mache auch Vorkontrollen,<br />
Transportfahrten. Egal, ob hier in Deutschland<br />
oder im Ausland, die Tierheime sind voll von<br />
„überzähligen Tieren“. Gerade das Problem der<br />
unkontrollierten Katzenvermehrung kenne ich von<br />
klein auf, da ich auf einem Bauernhof groß geworden<br />
bin. Eine Katze kann zweimal im Jahr Junge<br />
bekommen. Nehmen wir aber mal an, dass die Versorgungsgrundlage<br />
nicht ganz so optimal ist, dann<br />
bleibt es bei einem Wurf. Ein durchschnittlicher<br />
Wurf zählt 4 kleine Kätzchen. Wenn man annimmt,<br />
dass davon zwei Katzen und zwei Kater sind und<br />
die Katzen spätestens mit einem Jahr (meist jedoch<br />
schon früher) selber Junge bekommen, dann<br />
hat man im zweiten Jahr schon insgesamt 18 Katzen.<br />
Jede Futterstelle verträgt nur eine bestimmte<br />
Dichte von Katzen, sonst geht der Konkurrenzkampf<br />
los oder Seuchen haben ein leichtes Spiel.<br />
Kein Wunder, dass die Katzen verwildern, abwandern<br />
(und dabei häufig überfahren werden), wenn<br />
der Bauer nichts dagegen tut. Aber nicht nur Bauernhofkatzen<br />
verwildern. Wie oft habe ich erlebt,<br />
dass Familienkatzen unerwünschten Nachwuchs<br />
mit nach Hause bringen und dieser schwuppdiwupp<br />
an die Nachbarschaft und Bekanntschaft verteilt<br />
wird. Alle wollen die süßen Kätzchen haben. Wenn<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
dann Minka jedoch nur ein Schälchen Futter auf<br />
die Terrasse gestellt bekommt, wenn der Wochenendtrip<br />
an die Nordsee ansteht, dann kann es<br />
leicht passieren, dass Minka auf Nimmerwiedersehen<br />
verschwindet…<br />
<strong>Die</strong> Vermehrungsrate von Kleintieren ist ähnlich<br />
rasant. Auch hier halte ich nichts davon, sämtliche<br />
Schulfreunde der Kinder und deren Eltern zu<br />
bequatschen, bis endlich alle Tiere verteilt sind.<br />
Auch die Welpen der Familienhündin wird man irgendwie<br />
los. Klar, ist schnell ein „Unfall“ passiert,<br />
wenn die Hündin heiß ist. Aber warum kann man<br />
seine Hündin nicht spätestens nach der ersten<br />
Hitze kastrieren lassen? Ähnliches gilt für den<br />
Rüden, der auch schon vor Ablaufs seines ersten<br />
Lebensjahrs kastriert werden kann. Ein verantwortungsbewusster<br />
Tierhalter rechnet diese<br />
Kosten schon vor Übernahme des Tieres mit ein.<br />
Falls man doch knapp bei Kasse sein sollte, bieten<br />
viele Tierärzte Ratenzahlung an und viele örtliche<br />
Tierschutzvereine bieten finanzielle Hilfen an. <strong>Die</strong><br />
Aufzucht eines Wurfs ist weitaus teurer und nervenaufreibender.<br />
Und wenn es doch schon passiert<br />
sein sollte, am nächsten Tag zum Tierarzt – auch<br />
für den Hund gibt es die „Pille danach“ (bzw. in<br />
diesem Fall wird eine Spritze verabreicht).<br />
Mindestens zweimal jährlich gibt es in Sachen<br />
Kleintiere Großalarm bei den deutschen Tierschutzorganisationen.<br />
So wurden im Sommer 2012<br />
schon wieder vor dem Wuppertaler Tierheim 150<br />
Meerschweinchen auf einmal in Kartons ausgesetzt.<br />
Wer will da angesichts dieser Zahlen noch<br />
züchten?<br />
Für mich hat Tierliebe und Tierschutz ganz viel<br />
mit Verantwortung zu tun und dem rechtzeitigen<br />
Kastrieren, damit nicht noch mehr „Wegwerftiere“<br />
entstehen. Vom „Wegwerfen“ sind ja auch<br />
nicht nur die Straßentiere und Wald-und-Wiesen-<br />
Unfälle betroffen, sondern durchaus auch viele<br />
Zuchthunde, die klein und niedlich und unüberlegt<br />
angeschafft wurden.<br />
Für die meisten Familien ist der Hund ein Freund,<br />
ein Familienmitglied. Klar, muss mein Hund von der<br />
Größe und von den Eigenschaften zu mir passen. Es<br />
muss halt zwischen Hund und Herrchen/Frauchen<br />
„funken“ - aber für mich kann „Struppi“ ruhig ein<br />
Mix und sogenannter Straßenköter sein. Klar kann<br />
man auch diskutieren, warum man dann auch noch<br />
Tiere aus dem Ausland hierher holt zur Vermittlung.<br />
Ich rate den Leuten immer, zuerst im örtlichen<br />
Tierheim oder beim örtlichen Tierschutzverein<br />
nachzufragen, und freue mich für jedes Tier,<br />
das ein neues Zuhause gefunden hat - egal, ob aus<br />
Deutschland oder einem anderen Land. Viele werden<br />
da aber gar nicht „fündig“, weil die unproblematischen<br />
kleinen oder mittlelgroßen Hunde oft<br />
schon nach wenigen Tagen vermittelt sind. Überfüllt<br />
sind unsere deutschen Tierheime vor allem<br />
mit großen Hunden wie Schäferhunden und Schäferhund-Mischlingen,<br />
Rottweilern, Kangals, Staffordshire-Terriern<br />
etc. oder auch mit verzogenen<br />
Jack-Russell-Terriern & Co., die wegen Überforderung<br />
der Besitzer abgegeben wurden. Bei denen<br />
braucht der neue Besitzer erst einmal viel Zeit<br />
und Know-how, um ihnen die Macken wieder abzugewöhnen.<br />
Das kann oder will nicht jeder leisten.<br />
Wenn ich eine Familie mit kleinen Kindern habe<br />
oder eine betagte Omi bin, ist weder ein knurriger<br />
Rottweiler noch ein schnappiger Dackel das richtige<br />
für mich. Damit will ich nicht sagen, dass alle<br />
Rottweiler knurrig sind und alle Dackel schnappen<br />
... bitte nicht falsch verstehen. Man kann auch in<br />
deutschen Tierheimen normale, unproblematische<br />
und süße Hunde und Katzen finden oder man kann<br />
auch einen Hund mit „Macken“ übernehmen und<br />
viel Spaß bei der gemeinsamen Arbeit haben und<br />
so einen Kumpel fürs Leben bekommen! Bevor die<br />
Leute aber nach dem vergeblichen Gang zum deutschen<br />
Tierheim zum Züchter gehen, finde ich es<br />
jedoch toll, wenn sie sich zuerst bei uns oder einer<br />
ähnlichen Organisation umschauen. Viele südländische<br />
Tiere sind für ihre Sozialverträglichkeit<br />
bekannt - sie hätten oft sonst gar nicht auf der<br />
Straße überleben können. Natürlich gibt es auch<br />
große oder problematische Tiere in Griechenland<br />
& Co., aber eben leider auch viele ungewollte kleine<br />
und mittlere Hunde mit tollem Charakter.<br />
Als wir uns nach dem Tod unserer alten Hündin<br />
dafür interessiert haben, Pflegestelle zu werden,<br />
war für uns vor allem wichtig, dass es eine seriöse<br />
Organisation ist, die<br />
a) kein unkontrolliertes Animal Hording betreibt,<br />
b) keinen Hundehandel unter dem Deckmantel des<br />
Tierschutzes macht,<br />
c) Kastrationsprojekte und Aufklärungs- und<br />
Überzeugungsarbeit vor Ort leistet.<br />
Kastrieren ist für mich der erste Schritt in die<br />
richtige Richtung, um das Tierelend zu minimieren.<br />
Wer sich näher für die Arbeit der „Griechischen<br />
Pfötchen“ interessiert, findet alle Informationen<br />
unter www.griechische-pfoetchen.de.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Benna wurde mit ihren Geschwistern in einem<br />
Karton ausgesetzt. Alle haben ein Zuhause gefunden.<br />
In einer Platiktüte„entsorgt“.<br />
<strong>Die</strong> Welpen<br />
waren 1 Tag<br />
alt und wurden<br />
in der Tüte an<br />
das Tierheimtor<br />
gehängt.<br />
Gott-sei-Dank<br />
hat eine Hündin,<br />
die noch<br />
Milch hatte,<br />
adoptiert und<br />
den Wurf als<br />
Amme groß gezogen.<br />
Torry ist einer<br />
der Welpen<br />
und kann<br />
ab Oktober<br />
fertig geimpft<br />
ausreisen,<br />
wenn sich denn<br />
eine Familie<br />
für ihn findet.<br />
Manou wurde mit ihren Geschwistern ausgesetzt.<br />
Sie hat mittlerweile ein liebevolles Zuhause<br />
in Deutschland gefunden.<br />
<strong>Der</strong> Tierschutzverein Animal Refuge Katafigiozoon benötigt dringend finanzielle Hilfe. Bitte unterstützen Sie<br />
Vasso Hatzimanoli und ihre Tierwaisen!<br />
Notfallkonto:<br />
Notfälle, Wula <strong>Der</strong>tili, 90530 Wendelstein,<br />
Kto.Nr. 3871085<br />
BLZ 76050101 bei der Sparkasse Nürnberg<br />
Auch werden Flugpatenschaften sowie Sachspenden dringend gesucht! Weitere Infos auf<br />
http://www.griechische-pfoetchen.de/vermittlung/spenden.html<br />
Noch ein Wurf<br />
- entsorgt neben<br />
der Mülltonne<br />
im Karton.<br />
Auch hier<br />
konnte eine<br />
Hundeamme<br />
gefunden werden.<br />
Ino hat sich<br />
gut gemacht.<br />
Auch Ida<br />
sucht noch<br />
nette Leute.<br />
Text und Bilder: Claudia Edeler<br />
21
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Tierzucht? – Ja, aber mit Bedacht!<br />
Ich lehne Tierzucht oder Vermehrung nicht<br />
grundsätzlich ab. Ich selber züchte Griechische<br />
Landschildkröten nach. <strong>Die</strong>se Tiere sind in ihren<br />
natürlichen Ursprungsländern vom Aussterben<br />
bedroht, wie leider alle Landschildkröten-Arten.<br />
<strong>Die</strong> Gründe hierfür sind vielfältig. Ihr Gebiet<br />
wird durch landwirtschaftliche Nutzung, Bebauung<br />
und anderweitiger Nutzung der Flächen vernichtet.<br />
Eine ganz große Gefahr besteht durch die<br />
oft durchgeführte Brandrodung. Eine Schildkröte<br />
kann nicht schnell genug laufen, um einem Feuer zu<br />
entkommen. In einigen Ländern gilt „Schildkröte“<br />
immer noch als Delikatesse. Sie werden gefangen<br />
und verspeist. <strong>Der</strong> Massenexport der 70er Jahre<br />
hat sein Übriges getan, den Bestand drastisch zu<br />
verringern. So wurden in den 70er Jahren alleine<br />
aus Jugoslawien 400.000 Griechische Landschildkröten<br />
gefangen und exportiert. Ein Großteil dieser<br />
Tiere ist in den Importländern elendig umgekommen.<br />
Man kannte sich weder mit der Haltung<br />
noch mit den Bedürfnissen dieser Tiere aus.<br />
Natürlich sollte man bei der Zucht unbedingt auf<br />
Artreinerhaltung achten. Ich möchte schon fast<br />
sagen, leider gibt es inzwischen ausreichend Nachzuchten<br />
dieser Tiere. Viele Nachzuchten stammen<br />
aus Zuchtfarmen, werden in riesigen Mengen von<br />
dort importiert und landen oftmals bei schlecht<br />
informierten Haltern.<br />
Für mich gehört es dazu, meine Tiere sehr gut zu<br />
halten und mir die späteren Halter sehr genau anzugucken.<br />
Ich verkaufe Schildkröten nur an Halter,<br />
die ihnen eine artgerechte Haltung bieten<br />
können.<br />
Vor ca. 1,5 Jahren habe ich angefangen, neben<br />
meinen Schildkröten auch Zwergkaninchen und<br />
Meerschweinchen zu halten und zu züchten.<br />
Da wir ein sehr großes Grundstück haben, halte ich<br />
alle Tiere in großen Außengehegen. Ich habe alle<br />
Ställe in einem eingezäunten Bereich. Ich öffne<br />
morgens nur die Stalltüren und die Tiere bewegen<br />
sich den ganzen Tag frei im Gehege.<br />
Reine Käfighaltung lehne ich ab!<br />
<strong>Die</strong>ses Jahr habe ich bewusst von meinen 2 Kaninchenweibchen<br />
je 3 Würfe gehabt. <strong>Der</strong> letzte<br />
Wurf kann und soll jetzt verkauft werden. Für<br />
mich steht die weitere Haltung meiner Tiere im<br />
Vordergrund. Ich hatte einige Anrufer, die gleich<br />
fragten, ob sie alle Nachzuchten haben könnten.<br />
Sie wollten selber züchten bzw. einer wollte sie<br />
an den Zoofachhandel weiter verkaufen. Für mich<br />
wäre das ein einfaches, lukratives Geschäft gewesen.<br />
Ich habe diesen Anrufern jedoch gesagt, dass<br />
sie von mir keine Tiere bekommen. Ich erfrage bei<br />
den Anrufen, wie die spätere Haltung aussehen<br />
soll. Wenn es mir nicht zusagt, verkaufe ich kein<br />
Tier. Wer kein Außengehege hat, hat bei mir keine<br />
Chance, ein Tier zu erwerben. Natürlich kann ich<br />
nicht verlangen, dass die jeweiligen Halter so viel<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Platz für ihre Tiere haben wie ich. Das kann kaum<br />
jemand seinen Tieren bieten, bzw. ich habe das<br />
noch nie irgendwo gesehen. Ich bestehe jedoch<br />
unbedingt auf Außenhaltung. Wenn man etwas ge-<br />
schickt fragt, bekommt man das auch heraus.<br />
Ich versende auch kein Tier per Tierversand. Auch<br />
solche Anfragen hatte ich bereits. Ich möchte die<br />
Käufer kennenlernen und mit ihnen über die Haltung<br />
sprechen.<br />
Vor einigen Wochen habe ich einen zweiten Zuchtbock<br />
erworben. Ich möchte ein weiteres Weibchen<br />
zwecks Zucht behalten und brauchte dafür<br />
einen blutsfremden Bock. <strong>Die</strong> Züchterin hielt 34<br />
Zwergkaninchenweibchen in angeblicher Außenhaltung<br />
lt. ihrer Homepage. In Wirklichkeit sah es<br />
dann so aus, dass sie zwei Gartenhäuser mit Kaninchenkäfigen<br />
bestückt hat. Es war sehr sauber<br />
und ordentlich, das muss ich zugeben. Trotzdem<br />
behagte mir diese Haltung nicht. <strong>Die</strong> Ställe waren<br />
3-4 Stockwerke übereinander. Pro Stall ein Tier.<br />
<strong>Die</strong> Weibchen jeweils mit Jungtieren. Sie sagte,<br />
sie kennt Züchter mit 100-200 Kaninchenweibchen.<br />
Ihre Außenhaltung bestand aus 3 ca. 1,5x1 m<br />
großen Ausläufen, wo die Tiere wohl abwechselnd<br />
mal reinkommen. Als wir dort waren, war kein Tier<br />
im Auslauf.<br />
<strong>Der</strong> ZDRK (Zentralverband Deutscher Rassekaninchenzüchter<br />
eV.) gibt für Zwergkaninchen eine<br />
Fläche von 65x70 cm vor. <strong>Die</strong>sen Platz hatten sie<br />
wohl auch. Nur mir kommen bei solchen Angaben<br />
die Tränen, wenn ich meine Tiere dagegen sehe.<br />
Ich halte 2-3 Kaninchen auf 30-50 qm. Es ist einfach<br />
schön zu sehen, wie sie sich ganz natürlich<br />
verhalten. Tunnel und Höhlen graben, Haken schlagen<br />
und durchs Gehege rennen.<br />
Natürlich könnte ich darauf verzichten, Nachzuchten<br />
zu produzieren. Bei mir rechtfertigen die<br />
Kosten und die Zeit bei weitem nicht die Einnahmen.<br />
Ich habe jedoch selber viel Spaß daran und ich<br />
möchte das Wissen über annähernd artgerechte<br />
Haltung gerne weitergeben. Ich nehme mir sehr<br />
viel Zeit für diese Gespräche und lange nicht jedes<br />
Gespräch endet mit dem Verkauf eines Tieres.<br />
Einigen rate ich auch einfach davon ab, sich ein<br />
Tier anzuschaffen.<br />
Jedes Jahr im Frühjahr-Sommer habe ich 2-3<br />
Grundschulklassen hier zu Besuch. Ich erzähle<br />
ihnen viel über die Haltung und Zucht von Landschildkröten<br />
und jetzt natürlich auch über Kaninchen<br />
und Meerschweinchen.<br />
Ich möchte, dass sie sich vor einem Kauf über die<br />
Haltung Gedanken machen und nicht einfach losgehen<br />
und ein Tier kaufen oder aus dem Tierheim<br />
holen.<br />
Ich sehe meine Art, Tiere zu züchten und zu verkaufen,<br />
als aktiven Teil des Tierschutzes.<br />
Text und Bilder: SusanneH.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke<br />
Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum! Viele Eltern werden zur Weihnachtszeit weich, wenn<br />
es gilt, die Wünsche ihrer Kinder zu erfüllen. Doch bedeutet Tierhaltung eine hohe Verantwortung<br />
für eine hilflose Kreatur. <strong>Die</strong> Entscheidung für ein Tier sollte lange und reiflich überlegt werden.<br />
Viele Tiere landen kurz nach dem Fest im Tierheim oder werden sogar ausgesetzt. Bedenken Sie immer,<br />
Tiere sind Lebewesen und keine Handelsware. Einen Pullover kann man nach Weihnachten wieder<br />
umtauschen, ein Tier bleibt für lange Zeit in Ihrer Familie.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Finger-Kolatschen<br />
Zutaten für ca. 75 Stück:<br />
In der Weihnachtsbäckerei<br />
330 g Mehl<br />
140 g Zucker<br />
140 g gemahlene Haselnüsse<br />
330 g kalte Butter<br />
150 g Waldfruchtmarmelade<br />
Zubereitung:<br />
Mehl, Zucker und Haselnüsse in eine Schüssel geben.<br />
Butter in kleine Stücke schneiden und dazu<br />
geben. Alles zu einem Mürbeteig verkneten. Teig<br />
zu einer Rolle formen, in gleich große Stücke teilen<br />
und zu Kugeln formen.<br />
Mit einem Finger eine Mulde hineindrücken und<br />
diese mit Marmelade füllen. <strong>Die</strong> Plätzchen im vorgeheizten<br />
Backofen bei 180 Grad Ober-/Unterhitze<br />
bzw. 160 Grad Umluft ca. 10 min backen<br />
Wer mag, kann den Teig mit 1 TL Zimt oder mit<br />
3-4 Tropfen Vanille-Aroma verfeinern. Statt der<br />
Waldfruchtmarmelade kann auch Himbeermarmelade<br />
oder Johannisbeergelee verwendet werden.<br />
Knusprige Marzipan-Täschchen<br />
Zutaten für ca. 35 Stück:<br />
200 g Mehl<br />
75 g brauner Rohrzucker<br />
1/4 TL Salz<br />
1 Ei<br />
100 g kalte Butter<br />
150 g Marzipanrohmasse<br />
2 EL Orangenblütenwasser (gibt es in der<br />
Apotheke, ich habe es aber noch nie<br />
genommen)<br />
4 TL Puderzucker<br />
Mehl zum Arbeiten<br />
Zubereitung:<br />
40 min Zubereitung, 15 min backen pro Blech<br />
1. Aus Mehl, Zucker, Salz, Ei und Butter rasch<br />
einen Teig kneten.<br />
Ein Bachblech mit Backpapier belegen. Den<br />
Bachofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft<br />
160 Grad)<br />
2. Das Marzipan in 35 kleine Würfel schneiden<br />
und Röllchen daraus formen.<br />
Den Teig auf etwas Mehl etwa messerrücken-<br />
dick ausrollen. Mit einem Glas etwa 7 cm große<br />
Kreise ausstechen. Jeweils 1 Marzipanröllchen<br />
in die Mitte der Kreise legen, den Teig zusam<br />
men klappen, Ränder festdrücken. <strong>Die</strong> Täsch-<br />
chen auf das Backblech setzen.<br />
3. Im Backofen auf mittlerer Schiene etwa 15<br />
min backen. <strong>Die</strong> noch warmen Hörnchen mit<br />
Orangenblütenwasser bestreichen und dick mit<br />
Puderzucker bestreuen. Ich streue den Puder<br />
zucker einfach so drüber.<br />
Mohn-Sterne<br />
Zutaten für ca. 45 Stück:<br />
220 g kalte Butter<br />
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340 g Mehl<br />
80 g Joghurt<br />
1/2 P. fertige Mohnbackfüllung (125 g)<br />
1 Pr. Salz<br />
150 g Kirsch- oder Hagebuttenmarmelade<br />
Puderzucker<br />
Zubereitung:<br />
Butter in kleine Stücke schneiden. Butter, Mehl,<br />
Joghurt, Mohnbackfüllung und Salz zu einem glatten<br />
Teig verkneten. Den relativ weichen Teig mindestens<br />
1 Stunde kalt stellen.<br />
Teig dünn ausrollen und Sterne ausstechen. Auf<br />
ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen<br />
und die Plätzchen im vorgeheizten Backofen bei<br />
200 Grad Ober-/Unterhitze, bzw. 180 Grad Umluft<br />
ca. 12 min backen. Sterne auskühlen lassen.<br />
Marmelade kurz erhitzen und je zwei Sterne mit<br />
Marmelade zusammensetzen. Zum Schluss mit Puderzucker<br />
bestreuen.<br />
Nougat-Taler<br />
250 g Mehl auf die Backunterlage sie-<br />
ben, Mulde eindrücken, auf<br />
den Rand<br />
75 g Zucker<br />
1 EL Vanillinzucker<br />
150 g Mandeln, gemahlen, oder Haselnüsse<br />
1/2 TL Backpulver und<br />
200 g Butter in Flöckchen darauf geben.<br />
1 Ei in die Mulde geben, alles<br />
rasch verkneten und<br />
den Teig kühl stellen.<br />
Ausrollen und Taler ausstechen - mache ich mit<br />
einem Glas. Auf ein Backblech mit Backpapier<br />
legen und ca. 10 min bei 175 Grad Ober-/Unterhitze<br />
backen (Umluft ca. 155 Grad).<br />
200 g Nougat im Wasserbad schmelzen.<br />
<strong>Die</strong> Hälfte der Taler damit<br />
bestreichen, die andere Hälfte draufsetzen.<br />
Zur Hälfte in aufgelöste Kuvertüre tauchen.<br />
Orangen-Nougat-Plätzchen<br />
(aus Frankreich)<br />
Zutaten für etwa 50 Stück:<br />
40 g Orangeat<br />
175 g weiche Butter<br />
100 g Puderzucker<br />
1 Ei<br />
1 TL abgeriebene, unbehandelte Orangenschale<br />
300 g Mehl<br />
1 Pr Salz<br />
100 g gemahlene Mandeln<br />
Für Füllung und Glasur:<br />
100 g Nougatschokolade<br />
1 EL neutrales Öl<br />
100 g Orangenkonfitüre<br />
Zubereitung:<br />
Orangeat ganz fein hacken. <strong>Die</strong> Butter mit Puderzucker<br />
und Ei schaumig schlagen.<br />
Orangeat und abgeriebene Orangenschale unterrühren.<br />
Alles mit dem Mehl, Salz und Mandeln zu<br />
einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zuge-<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
deckt 30 min kühl stellen.<br />
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft 160<br />
Grad). Ein Backblech mit Backpapier belegen. Den<br />
Teig auf bemehlter Arbeitsfläche 3 mm dick ausrollen<br />
und runde oder ovale Plätzchen von 3-4 cm<br />
Durchmesser ausstechen.<br />
Auf das Blech legen, im Ofen in die mittlere Einschubleiste<br />
schieben und in 15-18 min goldgelb backen.<br />
<strong>Die</strong> Nougatschokolade in kleine Stücke brechen.<br />
Mit Öl über dem Wasserbad unter Rühren schmelzen.<br />
Orangenkonfitüre mit etwas Wasser oder mit<br />
2 cl Orangenlikör verrühren.<br />
Je 2 Plätzchen an der Unterseite mit Orangenkonfitüre<br />
bestreichen und zusammensetzen. Danach<br />
zur Hälfte in die geschmolzene Nougatschokolade<br />
tauchen.<br />
<strong>Die</strong> Plätzchen auf einem Kuchengitter 1 Stunde<br />
trocknen lassen. Zum Aufbewahren nebeneinander<br />
in einen großen Behälter füllen.<br />
Zitronenstangen<br />
Zutaten für 40 Stück:<br />
1 große Bio-Zitrone<br />
200 g Mehl<br />
75 g Zucker<br />
1/4 TL Salz<br />
1 Ei<br />
100 g kalte Butter<br />
100 g Puderzucker<br />
100 g Zartbitter-Kuvertüre<br />
Zubereitung:<br />
30 Min. Zubereitung, 10 min backen pro Blech<br />
1. <strong>Die</strong> Zitrone heiß abwaschen, die Schale abreiben<br />
und den Saft auspressen. Aus Mehl,<br />
Zucker, Zitronenschale, Salz, 3 EL Zitronensaft,<br />
Ei und Butter einen Teig kneten. Den<br />
Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad)<br />
vorheizen und ein Backblech mit Backpapier<br />
belegen.<br />
2. Vom Teig knapp walnussgroße Stücke abnehmen,<br />
diese zu 5 cm langen Röllchen formen und<br />
aufs Blech legen. Im Backofen (Mitte) 10 min<br />
backen. Auf einem Rost auskühlen lassen.<br />
3. Den Puderzucker mit 2 EL Zitronensaft verrühren.<br />
<strong>Die</strong> Zitronenstangen bis zur Hälfte<br />
eintauchen und den Guss trocknen lassen. <strong>Die</strong><br />
Kuvertüre nach Anleitung schmelzen, die andere<br />
Hälfte der Zitronenstangen eintauchen und<br />
die Kuvertüre ebenfalls trocknen lassen<br />
Ich selber mache sie meistens nur mit Zuckerguss.<br />
Wenn man sie ein paar Tage ziehen lässt, schmecken<br />
sie noch besser.<br />
Marmortaler<br />
Zutaten für ca. 60 Stück:<br />
250 g Mehl<br />
200 g Butter<br />
100 g Zucker<br />
1 TL Vanillinzucker<br />
50 g Mehl<br />
50 g Kakao<br />
Zubereitung:<br />
Aus den Zutaten (bis auf die 50 g Mehl und Kakao)<br />
einen Mürbeteig herstellen. Den Teig teilen und in<br />
eine Hälfte den Kakao und in die andere Hälfte das<br />
restliche Mehl kneten.<br />
<strong>Die</strong> beiden Teige kurz miteinander vergreifen, so<br />
dass der Teig marmoriert ist.<br />
Den Teig zu einer Rolle formen (ca. 3 cm dick), in<br />
Frischhaltefolie wickeln und kalt stellen (evtl. kurz<br />
einfrieren). <strong>Die</strong> Teigrolle in 1/2 cm dicke Scheiben<br />
schneiden und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />
Backblech legen.<br />
Im vorgeheizten Backofen bei 190 Grad Ober-/<br />
Unterhitze ca. 10 min backen, bei Umluft bei ca.<br />
170 Grad backen.<br />
Tipp: Falls jemandem der Teig zu trocken sein sollte,<br />
können etwas Butter, ein halbes Ei oder etwas<br />
Milch Abhilfe schaffen.<br />
Rezepte und Bilder: Birgit<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Liebe LeserInnen der KIARA,<br />
das Redaktionsteam der KIARA unterstützt den Verein Für soziales Leben e.V. und das dazu gehörige Forum www.<br />
kinder-armut.de.<br />
Da Weihnachten vor der Türe steht, kam uns der Gedanke hier in der KIARA selbst fotografierte Weihnachtspostkarten<br />
anzubieten. <strong>Der</strong> Erlös wird an den Verein Für soziales Leben e.V. gespendet, wo er dann Familien in<br />
Not zu Gute kommt.<br />
Das Projekt wird von Zaubersternfee, einer Userin aus dem kinder-armut-forum, betreut. Sie kümmert sich um<br />
die Bestellungen und den Versand der Postkarten, sowie um die anschließende Überweisung an den Verein Für<br />
soziales Leben e.V.<br />
Wenn Sie sich für ein oder mehrere Motive entschieden haben, schicken Sie mir bitte eine E-Mail an Zaubersternfee@aol.com<br />
Stichwort: Weihnachtskartenbestellung<br />
In der E-Mail nennen Sie bitte die gewünschte Anzahl der Motive und Ihre Adresse, an die verschickt werden soll.<br />
Im Anschluss erhalten Sie von mir meine Bankdaten und den Endpreis der gewünschten Postkarten.<br />
<strong>Die</strong> bestellten Postkarten werden unverzüglich nach dem Geldeingang versendet.<br />
Ich werde die Beträge sammeln und nach Abzug meiner Kosten ( Porto ) den Endbetrag an den Verein Für soziales<br />
Leben e.V. überweisen. In der Frühjahrsausgabe der KIARA werde ich berichten, wie viel Geld für den Verein<br />
zusammengekommen ist. Ich hoffe, dass wir gemeinsam eine schöne Summe zusammen bekommen.<br />
<strong>Die</strong> Weihnachtspostkarten haben eine Größe von 14x10,5 cm.<br />
Kosten: Portokosten:<br />
pro Karte 0,50 € zuzüglich Porto 1-5 Karten 0,55 € Porto<br />
6-10 Karten 0,90 € Porto<br />
mehr als 10 Karten 1,45 € Porto<br />
Motiv 1<br />
Motiv 4<br />
Motiv 8<br />
Motiv 2 Motiv 3<br />
Motiv 5 Motiv 6 Motiv 7<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Häkeln für den guten Zweck<br />
„Komm, ich zeig Dir mal, wie das geht!“ und schwupp, nahm mich meine Oma damals auf den Schoß und<br />
zeigte mir, wie man mit Wolle und Häkelnadel umgeht. Schon damals machte es mir ungeheuren Spaß,<br />
meine Barbiepuppen mit Häkelkleidern auszustatten und ihnen so eine ganz individuelle Garderobe zu<br />
verpassen. In Fotodokumentationen wurden so sogar eigene Modemagazine erstellt und mit der Freundin<br />
fantasievoll gestaltet.<br />
Heute sind es nicht mehr meine Barbiepuppen, die ein neues<br />
Kleid gehäkelt bekommen: Heute sind es meine <strong>drei</strong> Kinder,<br />
die sowohl Schals aus der Wunschwolle gestrickt oder auch<br />
Mützen passend zur Jacke gehäkelt bekommen. Aber nicht<br />
immer ist bei <strong>drei</strong> Kindern Zeit dafür. So lag dann die ein<br />
oder andere Arbeit nun doch schon längere Zeit wieder in<br />
der Ecke und wurde und wurde einfach nicht fertig.<br />
Ein Urlaub an der Ostsee, in dem ich zwei Wochen am Stück<br />
krank auf dem Sofa lag, brachte mich wieder ran an die Häkelnadel. An einem verregneten Nachmittag<br />
packte mein Mann mich und die Kinder ins Auto und wir fuhren <strong>drei</strong> Orte weiter in ein Kaufhaus. Ein<br />
großer Tisch voller Wolle zog mich sofort in seinen Bann und in meinem Kopf formte sich Mütze um<br />
Mütze! Mit neuer Häkelnadel, einer Riesentüte voller Wolle und Omas Häkelanleitung für Mützen im<br />
Kopf packte ich mich mit Hustentee und Halsbonbons auf das Sofa und fing an zu häkeln. Heraus kamen<br />
wunderschöne Mützen für Kinder, um die sich meine <strong>drei</strong> gleich rissen und am liebsten nicht mehr absetzen<br />
wollten.<br />
Auf der Heimfahrt von der Ostsee nach Nordrhein-Westfalen formte sich später die Idee, diese Kindermützen<br />
im Internet anzubieten und den Erlös unserem Verein Für soziales Leben e.V. zu spenden.<br />
<strong>Die</strong> Internetpräsenz www.bam-beanie.de wurde schnell erstellt und mit Leben gefüllt, so dass es nun<br />
möglich ist, derzeit unter vier Mützenmodellen sein Wunschmodell in passender Größe zu finden und in<br />
der Lieblingsfarbe häkeln zu lassen. Zum Preis von 35€ plus Porto und Verpackung werden unsere Mützen<br />
alle in einer exklusiven Geschenkbox und kleiner Überraschung versendet.<br />
Ariane Kosick-Albitz<br />
Wir bedanken uns für die zahlreiche Teilnahme an unseren Gewinnspielen der letzten Ausgabe der<br />
KIARA. Und hier sind nun unsere Gewinner, herzlichen Glückwunsch:<br />
je 1 Packung Salbei-Tee haben gewonnen: Daniela K., Marion B., Catrin B., Andrea H.<br />
je 1 Packung Buntstifte gehen an: Josef U., Marie und Max P., Harald G., Andrea H.<br />
das Buch „Aschenpummel“ erhält: Andrea H.<br />
das Buch „Wo das Glück wächst“ geht an: Dominik H.<br />
das „Buch der Tiere - Igel“ geht an: Marie und Max P.<br />
Über „Benny Blue Igel“ dürfen sich Steffi und Jan B. sowie Dominik H. freuen.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Überraschungen zum Fest der Liebe<br />
Weihnachten:<br />
<strong>Die</strong> Zeit der schönen Düfte, der funkelnden Lichter, der<br />
Leckereien und die Zeit des Schenkens und Beschenktwerdens.<br />
Nicht nur Geschenke bekommen ist schön:<br />
Geschenke aussuchen, für die Lieben besorgen und am Weihnachtstag<br />
unter den Baum legen oder überreichen macht mindestens<br />
ebenso viel Freude, wie Geschenke selber auspacken.<br />
Doch leider lässt es der Geldbeutel nicht immer zu, die Geschenke<br />
zu kaufen, die man gerne schenken würde.<br />
Wir haben hier 17 Geschenkpäckchen, die wir für unser Leser liebevoll zusammengestellt haben.<br />
<strong>Die</strong>se Päckchen möchten wir unter den Lesern auslosen.<br />
Nur.... wie kann man nun so ein Päckchen gewinnen?<br />
Ganz einfach:<br />
Bitte schicken Sie eine Email an das KIARA-Redaktionsteam mit folgenden Inhalten:<br />
1. Sie müssen die Nummer des gewünschten Päckchens als Betreff angeben.<br />
2. Sie verraten uns, an wen Sie das Päckchen gerne verschenken möchten.<br />
3. Wenn wir das Geschenk direkt an die zu beschenkende Person schicken sollen, dann teilen Sie uns<br />
bitte die Adresse der Person mit, ansonsten Ihre eigene Anschrift.<br />
4. Sie verfassen einen Text, in dem Sie verraten, warum Sie dieses Geschenk an die entsprechende<br />
Person schenken möchten. Vielleicht verfassen Sie das auch direkt als Brief an die zu beschenkende<br />
Person? <strong>Die</strong>sen Brief könnten wir dann dem Päckchen beilegen - die Freude wäre umso<br />
größer!<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen des KIARA-Magazins.<br />
Pro Haushalt darf eine Person teilnehmen! Jeder Teilnehmer darf bis zu 3 Mails mit Wunschpäckchen<br />
einsenden.<br />
<strong>Die</strong> Bekanntgabe der Gewinner erfolgt in der nächsten Ausgabe.<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Fehlt einer der o.g. Bedingungen nimmt die Mail nicht an der Verlosung teil!<br />
Einsendeschluss ist der 06.12.2012<br />
Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück.<br />
Und was ist drin in den Päckchen? Das erfahren Sie auf den nächsten Seiten.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Päckchen 1 (für den Mann):<br />
Gillette-Rasierer-Set im Täschchen,<br />
Playboy-Duschgel<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 1<br />
Päckchen 3:<br />
Buch „Barbie und die Drei Musketiere“ und ein<br />
Barbie-Bekleidungsset für Barbie und Ken<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 3<br />
Päckchen 5:<br />
1 Ernstings Family Gutschein<br />
im Wert von 15€<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 5<br />
Päckchen 7:<br />
1 Mal-Set inkl. DIN A 4-Malblock,<br />
Eberhard Faber Tuschkasten,<br />
Eberhard<br />
Faber Aquarellbuntstifte<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 7<br />
Päckchen 9:<br />
Saubär-Set inkl. Feuchte<br />
Toilettentücher<br />
Waldbeere, Malseife<br />
Ozean, Duschshampoo<br />
Aprikose, Schaumbad<br />
Pfirsich, Duschschaum<br />
rot Kirsche, Waschschaum Ananas<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 9<br />
Päckchen 2 (für die Frau):<br />
Balea Gesichtscreme-Set (Morgenfrische Tagescreme,<br />
Abendruhe Nachtcreme,<br />
Enzym-Peeling-Maske), Badezusatz „Glückliche<br />
Auszeit“<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 2<br />
Päckchen 4:<br />
3 Bekleidungssets für Barbie und Ken<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 4<br />
Päckchen 6:<br />
1 Zauberkasten<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 6<br />
Päckchen 8:<br />
Saubär-Set inkl.<br />
Duschshampoo Tropenfrüchte,Seifenblasenbad<br />
Mango-Traum, Badewasserfarbe blau, Waschschaum<br />
Banane, Duschshampoo<br />
Melone, Duschshampoo Heidelbeere<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 8<br />
31
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Päckchen 10:<br />
Ein Set „Fruit de Noël“<br />
der Firma Yves Rocher<br />
bestehend aus:<br />
Handseife, Handcreme,<br />
Duschgel, Lippenbalsam<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 10<br />
Päckchen 12:<br />
<strong>Die</strong>ses Set von Bübchen<br />
aus der Serie „Prinzessin<br />
Rosalea“ beinhaltet<br />
Shampoo & Pflegebalsam<br />
und Dusch- & Badegel...<br />
in Herzform.<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 12<br />
Päckchen 14:<br />
Mützen für Mama<br />
und Tochter oder<br />
zwei Schwestern in<br />
Weite 52-56 cm und<br />
48-51 cm, Bübchen<br />
Duschgel und 2 Beutel Badesalz<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 14<br />
Päckchen 16:<br />
Schmidt Puzzle<br />
1000 Teile, Wintermotiv<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 16<br />
Päckchen 11:<br />
<strong>Die</strong>ses Set „AXE Sportblast“<br />
beinhaltet ein<br />
Duschgel und ein Deo – für<br />
den sportlichen Teenie<br />
oder einen Papa.<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 11<br />
Päckchen 13:<br />
Dises Set besteht aus<br />
Shampoo von Garnier<br />
„Olivenöl und Zitrone“ und<br />
Duschgel und Bodylotion<br />
„Zitrusblüten“ von Yves<br />
Rocher – für Teenies wie für die Mamas.<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 13<br />
Päckchen 15:<br />
Schmidt Puzzle 1000<br />
Teile für gemütliche<br />
Winterabende<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 15<br />
Päckchen 17:<br />
Gutschein für eine Kinder-Beanie<br />
in Höhe von<br />
39,95€ inklusive Porto<br />
und Verpackung auf www.<br />
bam-beanie.de<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Päckchen 17<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Weihnachtsgewinnspiel<br />
Wie, jetzt schon?<br />
Naja … nicht wirklich. Wir haben uns ein schönes Ratespiel ausgedacht und<br />
dazu braucht Ihr etwas Geduld, Zeit und Glück.<br />
Wir haben in dieser sowie in der KIARA Ausgabe 3 einige Buchstaben versteckt.<br />
<strong>Die</strong>se Buchstaben sollt Ihr finden und daraus ein Wort bilden.<br />
<strong>Die</strong> Buchstaben können im Text, sowie auf/in Bildern und in Bildunterschriften versteckt sein.<br />
Es werden sich keine gesuchten Buchstaben in den Überschriften der Artikel, im Inhaltsverzeichnis<br />
oder im Impressum befinden.<br />
<strong>Die</strong> Buchstaben werden sich vom Text/Bild in irgendeiner Form abheben. Beim aufmerksamen<br />
Lesen des Magazins werdet Ihr sie finden.<br />
Es könnte z.B. so aussehen: lernen - dieser Buchstabe zählt nicht mit. In diesem Fall ist der<br />
gesuchte Buchstabe farbig gedruckt.<br />
Was wir Euch nicht sagen werden ist, wie viele Buchstaben es überhaupt sind.<br />
Es ist möglich, dass Ihr mit den Buchstaben mehrere Wörter bilden könnt.<br />
Beispiel:<br />
Ihr findet die Buchstaben „O R T“.<br />
Daraus könnte man das Wort „rot“, das Wort „Tor“ oder auch „Ort“ bilden.<br />
Als richtige Lösung zählt jedoch nur unser Lösungswort!<br />
Sendet das Lösungswort bitte an<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Weihnachtsgewinnspiel<br />
Sollten bis zum 02. Dezember 2012 keine richtigen Lösungen eingehen, werden wir unter diesem<br />
Link http://www.kinder-armut.de/kiara/weihnachtsraetsel.pdf<br />
ab dem 02.12.2012 Hinweise online bringen, die euch bei der Lösung helfen werden.<br />
Bitte keine Lösungshilfen öffentlich, per Mail oder PN im Forum!<br />
Jeder Teilnehmer darf pro Tag bis zu 5 Lösungsvorschläge per Mail senden.<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen der KIARA einschl. Redaktionsteam. Ausgeschlossen<br />
von der Teilnahme sind die Betreiber des Forums (arilicia und Ingo), sowie SusanneH.<br />
<strong>Die</strong> Buchstaben werden erst kurz vor Veröffentlichung des Magazins versteckt, die Redaktionsmitglieder<br />
haben keinerlei Vorteil.<br />
<strong>Die</strong> Gewinner werden nicht ausgelost! <strong>Die</strong> Gewinne werden nach Eingang der richtigen Lösungen<br />
verteilt.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Falls Ihr noch Fragen zum Ablauf des Gewinnspieles habt, diese bitte im Forum kinder-armut.de<br />
oder per Mail an redaktion-kiara@kinder-armut.de stellen.<br />
Ihr dürft Euch auch per PN im kinder-armut Forum an SusanneH. oder arilicia wenden. Tipps zur<br />
Lösung gibt es jedoch nicht.<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.<br />
<strong>Die</strong> Gewinne werden von Mitgliedern von kinder-armut.de gestiftet.<br />
Und das gibt es zu gewinnen:<br />
1. Preis<br />
Carmen stiftet:<br />
Ein Weihnachtsessen (Gutschein 20,00 Euro) plus Naschsachen für Kinder, sowie Kaffee, Stollen<br />
und Lebkuchen. Wert des Päckchens inklusive Versandkosten ca. 50,-Euro<br />
2. Preis<br />
Flower stiftet:<br />
Ein Lebensmittelpäckchen im Wert von ca. 30,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />
3. Preis<br />
freshmum stiftet:<br />
Ein Lebensmittelpäckchen im Wert von ca. 30,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />
4. Preis<br />
delfin stiftet:<br />
Ein Lebensmittelpäckchen im Wert von ca. 30,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />
5. Preis<br />
Bärbel stiftet:<br />
Ein Kaffee und Lebkuchen Päckchen im Wert von ca. 20,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />
Vielen Dank an die Spender der Stiftpreise.<br />
Und nun allen Teilnehmern viel, viel Glück und viel Spaß beim Raten.<br />
Euer<br />
KIARA Redaktionsteam<br />
Lust auf mehr?<br />
Unter www.kinder-armut.de//kiara/<br />
finden Sie die vorangegangenen<br />
Ausgaben abgelegt.<br />
<strong>Die</strong> 5. Ausgabe wird am 01. Februar<br />
2013 erscheinen.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Nikolaussockenverlosung<br />
In großen Schritten geht es auf die Adventszeit zu und somit auch auf Nikolaus.<br />
Wir haben uns entschlossen, die Nikolaussockenverlosung, welche wir in den letzten <strong>drei</strong> Jahren innerhalb<br />
des Forums www.kinder-armut.de durchgeführt haben, in diesem Jahr über die KIARA laufen<br />
zu lassen … und so haben wir uns das vorgestellt:<br />
1. Jedes Kind, das eine oder mehrere Weihnachtskarten basteln möchte, darf mitmachen.<br />
2. Wenn Ihr die Weihnachtskarte(n) fertig habt, meldet Euch bitte bei<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de Von dort erfahrt Ihr dann die Adresse, zu der Ihr die Karten<br />
schicken sollt.<br />
3. Ihr schickt dann die gebastelten Weihnachtskarten mit den Angaben Name, Adresse, Schuhgröße<br />
und dem Forumsnamen Eurer Mama, wenn sie im Forum angemeldet ist, an uns. Wer nicht im Forum<br />
angemeldet ist, kann keinen Nick angeben.<br />
Einsendeschluss ist der 20. November 2012.<br />
4. Zaubersternfees Weihnachtsglückshund Watson wird aus den Zusendungen 3 Kinder auslosen, die<br />
ein Nikolaussocken-Päckchen erhalten. <strong>Die</strong> Päckchen werden mit den Nikolaussocken bis zum 6. De-<br />
zember 2012 bei den Gewinnern eintreffen.<br />
5. In der KIARA 5 werden alle Karten abgebildet sein. Unter den <strong>drei</strong> ausgelosten Karten steht der<br />
Name, wie bereits bei den Schultütenbildern.<br />
Denkt bitte daran, dass bei einer Verlosung keine Wertung über Eure Bastelarbeiten vorgenommen<br />
wird.<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.<br />
Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und senden vorweihnachtliche Grüße<br />
Bärbel und Zaubersternfee<br />
Hier ein paar Beispielfotos von den gebastelten Karten vom letzten Jahr:<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Weihnachten der Tiere<br />
<strong>Die</strong> Tiere diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten, was wohl die<br />
Hauptsache an Weihnachten sei.<br />
„Na klar, Gänsebraten“, sagte der Fuchs, „was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!“<br />
„Schnee“, sagte der Eisbär, „viel Schnee!“ Und er schwärmte verzückt: „Weiße<br />
Weihnachten feiern!“<br />
Das Reh sagte: „Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht<br />
Weihnachten feiern.“<br />
„Aber nicht so viele Kerzen“, heulte die Eule, „schön schummrig und gemütlich<br />
muss es sein. Stimmung ist die Hauptsache!“<br />
„Aber mein neues Kleid muss man sehen“, sagte der Pfau. „Wenn ich kein neues<br />
Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten.“<br />
„Und Schmuck,“ krächzte die Elster, „jede Weihnachten kriege ich was:<br />
einen Ring, ein Armband, eine Brosche oder eine Kette, das ist für mich das<br />
Allerschönste.“<br />
„Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen“, brummte der Bär, „das ist doch<br />
die Hauptsache, wenn es den nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich lieber auf Weihnachten.“<br />
„Mach‘s wie ich“, sagte der Dachs, „pennen, pennen, das ist das Wahre an Weihnachten, mal richtig<br />
ausschlafen!“<br />
„Und saufen“, ergänzte der Ochse,“ mal richtig einen saufen und dann pennen...“;<br />
...dann aber schrie er „Aua!!“; denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt:<br />
„Du Ochse, denkst du denn nicht an das Kind?“ Da senkte der Ochse beschämt den<br />
Kopf und sagte: „Das Kind, ja das Kind, das Kind ist die Hauptsache.“<br />
„Übrigens“, fragte der Esel: „ob das auch die Menschen wissen??“<br />
Autor unbekannt<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Wanderung über den Hexenstieg<br />
„Irgendwann will ich mal den<br />
Hexenstieg bewandern,“<br />
waren meine Worte vor<br />
einigen Monaten. Meine<br />
Familie hatte schon vorher<br />
abgewunken, weil sie keine Lust<br />
hatten. Aber meine Freundin, die gerade zu Besuch<br />
war, meinte nur: „Gut, da bin ich mit dabei!“<br />
Erst war ich platt, weil ich damit nicht gerechnet<br />
hatte. Kurze Zeit später saßen wir mit einer Karte<br />
und einem Reiseführer am Tisch. <strong>Die</strong> Unterlagen<br />
hat sie mitgenommen, um sie genauer durchzusehen,<br />
und sie wollte das Ganze auch gerne organisieren.<br />
Und tatsächlich - nach 14 Tagen war alles geplant<br />
und die Unterkünfte gebucht. <strong>Die</strong> Menschen in unserem<br />
Umfeld waren in den kommenden Wochen<br />
eher ungläubig: „Was, ihr wollt wandern? Das wäre<br />
nichts für mich!“<br />
Etwa 6 Wochen vor der Tour brach ich mir dann<br />
den großen Zeh und konnte dadurch keinen Sport<br />
mehr machen. So ein wenig verließ mich der Mut<br />
und auch die Freude an der geplanten Wanderung<br />
war eingeschränkt, weil ich Angst bekam, nicht<br />
durchzuhalten. Und je näher der Tag kam, an dem<br />
es mit dem Zug in den Harz gehen sollte, um so<br />
mehr fragte ich mich, was mich bloß geritten hatte,<br />
auf so eine Idee zu kommen.<br />
Am Montag, dem 6. August 2012, sind wir erst<br />
einmal mit Bus und Zug Richtung Harz gestartet,<br />
jede von uns mit einem ca. 10 kg schweren Rucksack,<br />
der neben einigen Teilen Wäsche auch unsere<br />
Funktions-T-Shirts, Wandersocken, Latschenkiefer<br />
Franzbranntwein, Blasenpflaster, Fußsalbe,<br />
Schmerzsalbe, Schmerztabeletten, Mückenmittel,<br />
Wasserflasche und Magnesium enthielt.<br />
<strong>Der</strong> Rucksack war schwer. Ich hatte ihn einige<br />
Male aus- und wieder eingepackt in der Hoffnung,<br />
das Gewicht zu reduzieren, was aber nicht wirklich<br />
etwas brachte. Ich bekam ihn nur mit beiden Händen<br />
hoch gehoben und das auf den Rücken Schnallen<br />
war nicht leicht.<br />
<strong>Die</strong> erste Nacht verbrachten wir in der Wohnung<br />
meiner Tochter, von wo uns am nächsten Morgen<br />
ein Taxi zum Anfang des ca. 94 km langen Wanderweges<br />
gebracht hat. Ein netter Mensch machte<br />
von uns ein Foto am Start in Osterode - es könnte<br />
ja das letzte sein! Und dann ging es frohen Mutes<br />
und mit flottem Schritt eine steile Straße nach<br />
oben mitten durch eine Wohnsiedlung und einmal<br />
mehr fragte ich mich, auf was ich mich da eingelassen<br />
hatte.<br />
Ich versuchte, mit Hilfe meiner Walkingstöcke in<br />
einen gleichmäßigen Gang und zu einer regelmäßigen<br />
Atmung zu kommen, ohne schon nach gut 200<br />
m an Herzversagen zu sterben.<br />
Irgendwann lag die Siedlung hinter uns und wir<br />
hatten statt der gepflasterten Straße einen Wirtschaftsweg<br />
mit Schlacke vor uns - leider immer<br />
noch bergauf. Er war schwer zu gehen und ich<br />
hatte das Gefühl, in absehbarer Zeit ein Sauerstoffzelt<br />
zu brauchen. Ich schwitzte und trug<br />
mittlerweile nur noch eins der neu erworbenen<br />
Funktions-T-Shirts. Meine Freundin schien das alles<br />
ohne Probleme zu schaffen, also hieß es, die<br />
Zähne zusammenzubeißen und weiter. Irgendwann<br />
nach gefühlten Stunden (es waren ca. 45 min)<br />
tauchte die erste Stempelstelle dieser Wanderung<br />
vor uns auf.<br />
Hierzu muss ich erklären, dass der Harzer Wanderverein<br />
sich etwas Nettes überlegt hat und<br />
seine Wanderwege an interessanten Stellen mit<br />
Stempelkästen versehen hat. Dazu gibt es verschiedene<br />
Hefte und in denen sammelt man diese<br />
Stempelabdrücke. Mogeln kann man nicht, denn die<br />
Dinger haben auch noch Nummern. Wenn man eine<br />
bestimmte Anzahl an Stempeln hat, dann kann man<br />
sich am Ende eine<br />
Wandernadel in<br />
einer der Touristikinformationen<br />
abholen.<br />
<strong>Die</strong>se Dinger sind<br />
echt eine moralische<br />
Hilfe, wie<br />
wir in den nächsten<br />
Tagen feststellen<br />
konnten.<br />
Wir hatten also<br />
unseren ersten<br />
Stempelabdruck<br />
und 10 min ohne<br />
Rucksack, um etwas<br />
zu trinken.<br />
Nur, dass wir laut<br />
Reiseführer erst<br />
3,5 km geschafft hatten, machte mir nicht gerade<br />
Mut, denn es waren für diesen Tag 24 km geplant.<br />
<strong>Die</strong> Landschaft war toll und ließ uns das schwere<br />
Gepäck fast vergessen. Mittags kamen wir zum<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Bärenbrucher Teich, wo wir Pause machten und<br />
uns die Karten vornahmen. Dabei fiel mir auf, dass<br />
irgendetwas mit der Tagesetappe nicht stimmen<br />
konnte.<br />
Meine Freundin hatte die Planung mit dem Touristikbüro<br />
gemacht und sich beraten lassen. So<br />
sollten wir abends in Clausthal-Zellerfeld übernachten.<br />
Nur, laut meinem Reiseführer wären wir<br />
dann erst 11 km gewandert und das war zu wenig,<br />
denn dann würden die fehlenen 13 km am nächsten<br />
Tag mit dazu kommen und das ging nicht, weil für<br />
den Tag eh schon 18 km geplant waren. Wir waren<br />
etwas ratlos und wussten nicht, was wir machen<br />
sollten. Aber erst einmal ging es weiter. Wir liefen<br />
nach der Pause wie zwei mindestens 80jährige, so<br />
taten uns die Knochen weh, aber zum Glück verschwand<br />
das bald wieder.<br />
Wir waren begeistert von der Landschaft und<br />
so ging es immer nur: „Schau mal da! Oh ist das<br />
schön! Hast du schon gesehen?” und meine Freundin<br />
knipste und knipste Foto um Foto.<br />
Endlich kamen wir an einen Wegweiser. Meine<br />
Freundin marschierte daran vorbei (wir waren gerade<br />
so gut im Tritt), doch ich schaute, wunderte<br />
mich und mein Hirn<br />
fing an zu arbeiten.<br />
„Du, Doris, Clausthal-Zellerfeld<br />
ist<br />
3 km in die andere<br />
Richtung laut diesem<br />
Schild!“<br />
Und damit in die<br />
Richtung aus der<br />
wir gerade kamen.<br />
<strong>Die</strong> nächste<br />
Ortschaft sollte<br />
Altenau in 10 km<br />
Entfernung sein<br />
- stand auf einem<br />
anderen Schild.<br />
Ich erst einmal<br />
kurz vor Altenau<br />
meinen Reiseführer<br />
raus. Ein tolles<br />
Teil übrigens!<br />
„Also, Doris, wenn wir nach Altenau gehen, dann<br />
ist alles wieder im Lot und es stimmt auch wieder<br />
mit unserer Tagesetappe.“ Nur hatten wir ja da<br />
nichts zur Übernachtung. Aber zurück wollten wir<br />
auf gar keinen Fall.<br />
Meine Freundin nahm also ihr Handy raus, ich in<br />
den besagten Reiseführer wegen Unterkünften<br />
geschaut, sie wegen Zimmer angerufen ... gleich<br />
beim ersten Anruf hatten wir Glück und bekamen<br />
eins. Danach in Claus-thal-Zellerfeld angerufen<br />
und abgesagt (na klar waren die nicht erfreut).<br />
Altenau, wir kommen! Und was sind schon 10 km?<br />
Das packen wir! <strong>Die</strong> Angaben mit den Entfernungen<br />
waren nicht ganz korrekt, wie wir merken mussten,<br />
und unser Wirt meinte am Abend nur, dass<br />
sei noch aus “DDR”-Zeiten, um den sozialistischen<br />
Westen in die Irre zu führen.<br />
Ha, ha, ha !!!<br />
Nach 8,5 Stunden und 24 km waren wir an unserer<br />
Unterkunft. Eine warme Dusche, Franzbranntwein,<br />
frische Kleidung, leckeres Essen und Alster und<br />
Weizenbier führten dazu, dass wir uns sehr wohl<br />
fühlten , bis … Ja, bis wir wieder aufstehen mussten,<br />
um in unsere Zimmer zu gehen. Außer meinen<br />
Füßen (wie seltsam) und meinem Kopf tat alles weh<br />
und war wie steif. Gut, dass wir niemandem begegneten.<br />
Übrigens waren wir um 20 Uhr im Bett und<br />
haben auch nicht viel später geschlafen.<br />
Am nächsten Tag musste ich morgens wieder duschen,<br />
um mich überhaupt bewegen zu können. Auf<br />
beiden Schultern, wo der Rucksack saß, hatte ich<br />
Beulen und mein bester Freund der Franz, mit<br />
Nachnamen Branntwein, kam wieder zum Einsatz<br />
- zusätzlich das Schmerzgel.<br />
Nach einem leckeren Frühstück starteten wir<br />
Richtung Torfhaus in 9 km Entfernung. Das war die<br />
schönste Etappe, schmale Wege durch den Wald.<br />
Es ging den Weg rauf und runter, steile Abhänge<br />
zur Linken und Berge zur Rechten, Wasserfälle,<br />
Brücken, über Steine und Baumwurzeln klettern,<br />
unter gefällte Bäume hindurch. <strong>Die</strong> Zeit verging<br />
wie im Fluge und wir waren überrascht, als wir auf<br />
einmal schon in Torfhaus waren.<br />
Von hier aus geht es offizell hoch zum Brocken -<br />
unserem heutigen Tagesziel.<br />
Nachdem wir einem Bohlenweg über ein Moor gefolgt<br />
waren und anschließend durch ein Gebiet<br />
kamen, in dem die nackten Überreste von Bäumen<br />
standen, die der Fresslust von Borkenkäfern zum<br />
Opfer gefallen waren, trafen wir auf einen zweispurigen<br />
Plattenweg mit dem schönen Namen Goetheweg.<br />
Ob Goethe mal hier war, weiß ich nicht, aber dieser<br />
Weg war Teil der Grenzkontrollanlage der “DDR”<br />
und führte 400 m hoch. Nun sind 400 m nicht weit,<br />
denkt man, aber dieser Weg war weit und er war<br />
steil, sehr steil. Wir hatten, seit wir in Torfhaus<br />
gestartet waren, viele Menschen getroffen. Fast<br />
alle kamen uns entgegen, sprich, sie gingen hinunter,<br />
locker und leicht, ohne Gepäck, während wir<br />
mit bestimmt roten Gesichtern und Gepäck „wanderten“.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Aber nun wurde es richtig unangenehm. Am liebsten<br />
hätte ich mich an Ort und Stelle hingesetzt und<br />
in der Hoffnung gewartet, dass mal jemand vorbei<br />
kommen würde und anhält. Aber meine Freundin<br />
setzte sich in Bewegung, ich hinterher. Nur nicht<br />
aus dem Tritt kommen. Ich merkte förmlich, wie<br />
mein Kopf rot wurde, und ich war froh, die Stöcker<br />
zu haben, sonst wäre ich wahrscheinlich irgendwann<br />
auf allen Vieren gegangen. Als ich mal<br />
stehen blieb, um wieder richtig Luft zu bekommen,<br />
und mich umdrehte, dachte ich erst, ich falle über,<br />
so steil ging es hinunter ... aber der Ausblick war<br />
unbeschreiblich schön.<br />
Als wir nach gefühlter Ewigkeit an den Schienen<br />
der Brockenbahn ankamen, hätte ich mich vor<br />
Dankbarkeit auf die Knie fallen lassen können, so<br />
froh war ich. Nur die Aussicht, mich vor all den<br />
Leuten zum totalen Deppen zu machen, hielt mich<br />
davon ab. Als wir wieder ruhig atmen konnten, was<br />
bei Doris deutlich schneller zu gehen schien als bei<br />
mir, denn sie war schon wieder am Fotografieren,<br />
starteten wir zu der Endetappe der letzten 3 km.<br />
Und was war das schon nach dem, was wir gerade<br />
geschafft hatten?<br />
Ein Klacks, so dachten wir. <strong>Die</strong> Gebäude auf dem<br />
Brocken kamen näher, wurden größer, waren über<br />
uns ... aber der Weg führte weiter. Aber da hinten<br />
geht er rum! Denkste! <strong>Der</strong> Weg ging weiter<br />
und weiter und irgendwann war nichts mehr vom<br />
Brocken zu sehen. Meine Laune war im Keller. Ich<br />
bin nur noch Schritt vor Schritt gegangen und, als<br />
wenn das nicht schon reichte, es ging noch schlimmer.<br />
Irgendwann war der Weg weggerissen, Baufahrzeuge<br />
verschiedener Arten, Walzen, Teermaschinen,<br />
was ein Jungen- und Männerherz erfreut.<br />
Es ratterte und polterte, es staubte und wir gingen<br />
über ganz groben Kies. Ich hatte das Gefühl,<br />
gleich zu implodieren.<br />
Man kann das Leben Scheiße sein, aber ich wollte<br />
es ja so haben, das hat man nun davon. Schritt vor<br />
Schritt, kurz Luft schnappen und weiter.<br />
Nach gefühlten Stunden sahen wir die Gebäude<br />
auf dem Brocken. Das Gehen fiel leichter, das Gepäck<br />
merkte man nicht mehr, einen traumhaften<br />
Blick über alle Orte - so weit das Auge reichte und<br />
das war weit.<br />
Ich wurde nicht müde zu sagen, was für ein Glück<br />
wir hatten, denn 300 Tage im Jahr ist der Brocken<br />
wolkenverhangen und nur an 6 Tagen im Jahr hat<br />
man einen Blick bis nach Osterode, Wernigerode,<br />
Schierke und wie die Orte alle heißen und wir hatten<br />
einen davon erwischt. Und den hatten wir uns<br />
hart erkämpft, ihn verdient und es gab doch einen<br />
Goetheweg<br />
<strong>Der</strong> Brocken noch in weiter Ferne (roter Turm).<br />
oben angekommen<br />
39
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Gott - war ich mir sicher. Ab ca. 19 Uhr hatten wir<br />
und ein paar andere Übernachtungsgäste den Brocken<br />
für uns alleine. Wir saßen gemütlich im Lokal<br />
in der 7. Etage und ließen den Tag ausklingen.<br />
Vor den Fenstern schoben sich die Wolken und verschwanden<br />
wieder und kamen wieder. Wir fühlten<br />
uns wie im Himmel. Das schwierigste war an diesem<br />
Abend, einigermaßen aus dem Lokal zu kommen,<br />
ohne durch unsere Gangart Aufsehen zu erregen.<br />
Wir mussten an einer Reihe von Tischen vorbei,<br />
also zusammenreißen, Bauch rein , Brust raus, aufrechter<br />
Gang und möglichst locker zur Tür.<br />
<strong>Die</strong>se war kaum zu, da standen wir an der Wand<br />
gelehnt vor dem Fahrstuhl und stöhnten, weil alles<br />
so weh tat.<br />
<strong>Der</strong> dritte Tag fing wieder mit einem tollen Frühstück<br />
an und etwas mehr Zeit, weil wir den Tag mit<br />
der Fahrt der Brockenbahn starten wollten. Ich<br />
bin noch nie in so einem Teil gefahren und ich fand<br />
es toll und ganz nebenbei haben wir so auch noch<br />
8-10 km überbrückt.<br />
Von der Ortschaft<br />
Drei<br />
Annen sollte es<br />
heute bis nach<br />
Rübeland gehen,<br />
eine Strecke<br />
von etwa 18<br />
km. <strong>Die</strong> Schultern<br />
taten nicht<br />
mehr weh. Meinen<br />
Rucksack<br />
konnte ich mittlerweile<br />
mit einer<br />
Hand hochheben<br />
und das<br />
Aufsetzen desselbigenstellte<br />
kein Problem<br />
mehr dar. <strong>Der</strong><br />
Brockenbahn<br />
Franz war <strong>drei</strong>mal<br />
am Tag mein<br />
bester Freund und das Magnesium nahmen wir in<br />
doppelter Dosis, weil eine Dosis nicht ausreichte,<br />
um Wadenkrämfe zu verhindern. Was sollte also<br />
passieren? Wir hatten den höchsten Punkt hinter<br />
uns, ab nun ging es bergab.<br />
Ja, auf Forstwegen mit Schlacke, durch Ortschaften,<br />
über bewachsene Wege, die sehr schmal<br />
waren, und es tat mal hier und mal dort weh. Wenn<br />
die Schienbeine nicht zwiebelten, dann waren es<br />
die Knie, um dann von den Oberschenkeln abgelöst<br />
zu werden.<br />
Wir waren froh, wenn es mal bergauf ging, weil das<br />
nicht mehr so anstrengend war und vor allem nicht<br />
so weh tat. Wir standen irgendwann vor dem Tor<br />
der Pension und waren zwar geschafft, aber auch<br />
überrascht, da zu sein.<br />
An diesem Abend konnten wir fast normal auf die<br />
Zimmer gehen, so langsam merkten wir Fortschritte.<br />
Am 4. und letzten Tag unserer Wanderung<br />
mussten wir wieder etwas an Strecke einsparen,<br />
denn 31 km wären mit dem Gepäck zuviel gewesen.<br />
Wir hatten am Vortag wieder die Karten studiert<br />
und beschlossen, uns mit einem Taxi von Rübeland<br />
abholen zu lassen und ab Wendefurth zu wandern.<br />
So sparten wir 10 km und die restlichen 21 km<br />
sollten zu schaffen sein. Wir schafften 10 km nun<br />
schon in 3 Stunden und waren mittags in Treseburg<br />
und das ohne Schmerzen und Wehwehchen.<br />
Nach einer kurzen Pause ging es ins Bodetal - unsere<br />
letzten 11 km fingen an. Abends sollten wir in<br />
Thale sein, wo uns Zaubersternfee in Asyl nehmen<br />
würde, weil unser Hotel wegen Erdrutsch gesperrt<br />
worden war.<br />
im Bodetal Richtung Thale<br />
Das Bodetal ist traumhaft schön. <strong>Der</strong> Weg geht<br />
immer an dem Fluss Bode entlang, mal rauf und mal<br />
runter. Mal ist die Bode ruhig und breit, dann ist<br />
sie tief in einer Schlucht und reißend.<br />
<strong>Der</strong> Weg ist abenteuerlich mit Steinen und Geröll<br />
übersät, oft so eng, dass wir meistens hintereinander<br />
gegangen sind. Wir mussten auch aufpassen,<br />
uns an umgestürzen Bäumen nicht den Kopf zu stoßen,<br />
denn die kreuzten oft unseren Weg. Auf diesem<br />
Weg ist man nicht alleine. Es kommen einem<br />
immer wieder mal Menschen entgegen oder überholen<br />
einen, wenn man mal an einem Punkt länger<br />
steht. Wir waren etwas traurig, als wir merkten,<br />
dass wir so langsam an das Ende des Weges und<br />
40
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
damit an das Ende dieser Tour kamen, und gleichzeitig<br />
auch froh, es geschafft zu haben.<br />
Wäre die Tour länger gewesen, so denke ich, wäre<br />
es uns immer besser gegangen - mit immer weniger<br />
Schmerzen.<br />
Das Wandern macht den Kopf frei. Auch wenn man<br />
sich zwischendurch unterhält, so ist es doch etwas,<br />
bei dem man meistens ruhig ist und seinen Gedanken<br />
nachgeht. Ich habe es genossen, diese Ruhe in<br />
mir zu finden und zur Ruhe zu kommen. Trotz aller<br />
Schmerzen war es ein tolles Gefühl, doch weiter<br />
gegangen zu sein. Denn sitzen zu bleiben bringt<br />
dich nicht weiter und die Schmerzen vergehen<br />
nur, wenn man weiter in Bewegung bleibt und die<br />
Muskeln warm werden. Ich habe oft gedacht, dass<br />
das Wandern ist, so wie es im Leben auch ist: Mal<br />
muss man kämpfen, um hoch zu kommen, und es tut<br />
weh nach unten, nur geht das leichter und schneller<br />
... und man muss sich, wenn es schwer ist, doch<br />
überwinden, um weiter zu machen.<br />
Wir haben den Endpunkt des Hexenstieges erreicht<br />
und die Stempel haben uns geholfen. <strong>Die</strong><br />
Kindersprüche:<br />
am Ziel in Thale angekommen<br />
Wandernadel steckt bei mir am Rucksack und da<br />
bleibt sie auch ... denn der wird noch gebraucht.<br />
Meine Freundin hat schon die nächste Tour ins<br />
Auge gefasst.<br />
Text und Bilder: Birgit<br />
• Wenn ein Mann und eine Frau sich verlieben, lügen sie sich zuerst ein bisschen an, damit<br />
sie sich auch füreinander interessieren.<br />
• Wenn man Kinder haben will, muss man entweder Sex machen oder heiraten.<br />
• Im Winter legen Hühner keine Eier, weil ihr Eierloch zufriert.<br />
• Zum Federvieh gehören alle Lebewesen mit Federn: Hühner, Gänse, Enten, Vögel und<br />
Indianer.<br />
• Mineralwasser ohne Kohlensäure mag ich nicht, das ist mir zu flüssig.<br />
• Mit Müttern schimpft man nicht, die sind nämlich nützlich!<br />
• Auch zwischen den Beinen sollte man sich waschen, sonst wird das Schamgefühl verletzt.<br />
• <strong>Der</strong> Jesus war so schön, den wollten sie nicht eingraben, den haben sie ans Kreuz genagelt.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Buchvorstellung<br />
Weihnachten für Anfänger<br />
von Annie Sanders<br />
(Altersempfehlung: Erwachsene)<br />
<strong>Die</strong>ser Roman passt richtig gut in die Adventszeit!<br />
<strong>Die</strong> Autorin beschreibt nicht nur die schönen Seiten von Weihnachten,<br />
sondern auch wie stressig die Vorbereitungen für das<br />
schönste Fest des Jahres sein können.<br />
Grundsätzlich geht es in dem Buch um <strong>drei</strong> Frauen, die von ihrem<br />
Charakter und ihren Lebensumständen her sehr unterschiedlich<br />
sind.<br />
Beth ist eine junge Akademikerin, die an der Uni arbeitet. Dort<br />
hat sie den wesentlich älteren Jacob kennengelernt, sich schwer<br />
verliebt und die beiden haben geheiratet. Jacobs erste Frau ist<br />
zu diesem Zeitpunkt bereits <strong>drei</strong> Jahre tot. Beth zieht zu ihm<br />
in ein kleines Dorf, obwohl sie selbst eher ein Stadtmensch ist.<br />
Sie tut sich schwer mit dem Leben auf dem Land. Im Verein<br />
der Dorffrauen hat sie das Gefühl, nicht akzeptiert zu werden. Beim Septembertreffen wird sie dann<br />
aber mit der Planung des großen Dorffestes betraut, was jedes Jahr in dem kleinen Örtchen am 24.<br />
Dezember stattfindet. Bisher wurde dieses Fest immer von Jacobs erster Frau perfekt organisiert.<br />
<strong>Die</strong> Damen des Vereins sagen Beth zwar ihre Hilfe zu, doch eigentlich ist Beth auf sich alleine gestellt.<br />
Hinzu kommt noch, dass sie das Weihnachtsfest für die Familie genauso perfekt gestalten möchte. Es<br />
ist schließlich das erste gemeinsame Weihnachtsfest mit Jacob und seine erwachsenen Kinder werden<br />
zu Besuch kommen.<br />
Nun kommen wir zu einer weiteren Hauptfigur. Holly! Sie ist Jacobs Tochter, Mitte 20 und arbeitet bei<br />
einer Frauenzeitschrift in London. Sie hasst ihre Stiefmutter Beth, obwohl diese stets um ein gutes<br />
Verhältnis bemüht ist. Holly hat den Tod ihrer Mutter noch nicht verarbeitet und versteht nicht, wieso<br />
sich ihr Vater neu verlieben musste. Sie selbst macht den Anschein einer verwöhnten Göre, die vom<br />
Vater bekommt, was sie möchte - vor allem in materieller Hinsicht. Außerdem gaukelt sie ihm vor, bei<br />
einem supertollen Magazin zu arbeiten. Dabei ist die Zeitschrift, für die sie tatsächlich tätig ist, auf<br />
dem absteigenden Ast.<br />
<strong>Die</strong> nächste Hauptakteurin heißt Carol. Sie ist die Chefredakteurin der Zeitschrift, für die Holly arbeitet<br />
- alleinerziehende Mutter von Tim, Karrierefrau durch und durch, trotzdem nie rücksichtslos<br />
oder eingebildet. Ihr Ziel ist es, die angeschlagene Zeitschrift und somit die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter,<br />
auf die sie große Stücke hält, zu retten. Dabei fällt ihr oft der Spagat zwischen ihren Verpflichtungen<br />
als Chefin und als Mutter schwer. <strong>Die</strong> Großmutter betreut Tim hauptsächlich. So manches<br />
Versprechen, Zeit mit Tim zu verbringen, kann Carol nicht einhalten, weil immer wieder berufliche Termine<br />
dazwischen kommen. <strong>Der</strong> kleine Junge hat sehr viel Verständnis für seine Mutter, doch er findet,<br />
es wäre Zeit, dass sie einen Partner findet. Tim träumt von einer kleinen Familie.<br />
Eines Tages lernt Carol auch einen Mann kennen, Nick - einen Musiker. Aber sie hat Bindungsängste …<br />
ob Nick es schafft, ihr diese Ängste zu nehmen?<br />
Kurz vor Weihnachten befinden sich alle <strong>drei</strong> Frauen im totalen Ausnahmezustand. Können Sie, liebe<br />
Leser, sich vorstellen, dass alle Drei gemeinsam Weihnachten feiern?<br />
Zum Schluss wird die Geschichte richtig schön. Das Lesen lohnt sich also!<br />
<strong>Die</strong>ses Buch lädt dazu ein, sich an einem kalten Wintertag einen kuscheligen Lesenachmittag mit Tee<br />
und Lebkuchen zu machen.<br />
Ein Exemplar können sie hier gewinnen + Tee (wahlweise Kaffee) und Lebkuchen. Schicken Sie uns eine<br />
E-Mail an redaktion-kiara@kinder-armut.de, Betreff: Weihnachten für Anfänger, in der Sie uns kurz<br />
umschreiben, was Weihnachten für Sie bedeutet.<br />
Einsendeschluss ist der 10.12.2012<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Liebe Kinder,<br />
Kinderbuchvorstellung<br />
<strong>Die</strong> <strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong> - <strong>Der</strong> <strong>Adventskalender</strong><br />
Ein Fall für 24 Tage<br />
erzählt von Ulf Blanck, Illustriert von Jan Saße<br />
(ab 8 Jahren)<br />
hier stelle ich Euch ein Buch vor, zu dessen Inhalt ich<br />
nichts verraten kann. Es ist ein <strong>Adventskalender</strong>buch!<br />
Ihr könnt jeden Tag zwei Buchseiten öffnen (am besten<br />
mit einem Lineal oder Brieföffner) und bis zum 24. Dezember<br />
Stück für Stück ein spannendes Abenteuer der<br />
„<strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong>“ lesen.<br />
Zwischen den „<strong>Adventskalender</strong>türchen“ findet ihr tolle<br />
Extras, wie z. B. Rezepte, Rätsel, einen Vordruck, auf<br />
den ihr Euren Wunschzettel schreiben könnt, Bastelanleitungen, Malen nach Zahlen und vieles mehr.<br />
Wer schon einmal ein Buch von den „<strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong>“ gelesen hat, weiß, dass es bei den Geschichten<br />
immer spannend zugeht. <strong>Die</strong> Detektive lösen jeden Fall. Ob sie es dieses Mal auch schaffen werden?<br />
Hier in der KIARA verlosen wir ein Exemplar des Buches + Kindertee und Naschis.<br />
Beantwortet uns einfach folgende Frage per E-Mail:<br />
Wie heißen die „<strong>drei</strong> ???“ mit Vornamen?<br />
Sendet Eure Antwort an:<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: die <strong>drei</strong> ???<br />
Einsendeschluss ist der 20. November 2012. So ist das Buch am 1. Dezember beim Gewinner und das<br />
erste „Türchen“ kann geöffnet werden.<br />
Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen des KIARA-Magazins.<br />
<strong>Die</strong> Bekanntgabe des Gewinners erfolgt in der nächsten Ausgabe.<br />
<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Text und Foto: Zaubersternfee<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Schrötchenseite<br />
Hallo,<br />
da bin ich wieder, eure Trudy Schröte, eine kleine griechische Landschildkröte.<br />
Heute fällt es mir schwer, euch zu schreiben, denn ich fühle mich so träge. Vielleicht liegt es daran,<br />
dass ich meine eigene Temperatur der Umgebungstemperatur anpasse. Man sagt wechselwarm dazu. Da<br />
es nun draußen kälter wird und die Sonnenstunden weniger werden, arbeitet mein Stoffwechsel nicht<br />
mehr so schnell. Mittlerweile vergrabe ich mich schon häufig in feuchter Erde. Ich fresse auch schon<br />
weniger. Es wird nicht mehr lange dauern und dann mache ich meine Winterstarre. - Was das ist? Mit<br />
der Winter-, oder auch Kältestarre genannt, versuche ich, die kalte Zeit zu überbrücken, denn in meinem<br />
Heimatland würde ich im Winter kaum etwas zum Fressen finden und aufgrund der Kälte könnte<br />
ich es nicht richtig verdauen. Um gesund zu bleiben, benötige ich deshalb diese Kältestarre auch hier<br />
in Deutschland. <strong>Die</strong>s auch schon im 1. Lebensjahr, denn keiner würde ja in Griechenland auf die Idee<br />
kommen, die kleinen Schildkröten einzusammeln.<br />
Ehrlich gesagt fühle ich mich am wohlsten bei ca. 35 Grad Körpertemperatur. Während der Überwinterungszeit<br />
sollte die Temperatur am besten zwischen 4 und 6 Grad liegen. So arbeitet mein Körper auf<br />
ein Minimum.<br />
<strong>Die</strong> Vorbereitung für die Winterstarre fängt allerdings schon viel früher an. Bereits im Sommer wird<br />
mein Kot ins Labor geschickt und genau auf Würmer untersucht. Je nach Befund muss ich dann entwurmt<br />
werden oder eben nicht.<br />
Zudem wird genau geschaut, ob ich wirklich gesund bin. Denn nur eine gesunde Schildkröte darf starren.<br />
Es gibt verschiedene Ursachen, die die Winterstarre einleiten. <strong>Die</strong> Sonne scheint nicht mehr so lange,<br />
es wird kälter und auch meine Hormone tragen ihren Teil dazu bei, dass mein Stoffwechsel immer weiter<br />
„herunterfährt“.<br />
Bei uns ist es ja kälter als in meiner ursprünglichen Heimat. Deswegen habe ich in meinem Freigehege<br />
ein Frühbeet/Gewächshaus und mit der zusätzlichen Beleuchtung wird es schön warm und hell. Doch<br />
trotz dieser technischen Unterstützung bekomme ich mit, dass die Tage kürzer werden, sich der Sonnenstand<br />
verändert. In dieser Zeit wird die Dauer der Beleuchtung dann langsam reduziert. Eine Deckelheizung<br />
im Schlafhaus hilft mir, wenn es doch zu kalt in der Nacht werden sollte.<br />
Eine natürliche Nachtabsenkung ist mir aber am liebsten. Damit ich kein Bauchweh in<br />
der Winterstarre bekomme, gehe ich immer wieder brav in meine Badeschale. Dort kann<br />
ich genügend Feuchtigkeit aufnehmen und meinen Darm entleeren. Irgendwann höre ich<br />
auf zu fressen. Manche von meinen Schildkrötenfreunden brauchen eine längere Vorbereitungszeit,<br />
andere sind schneller. Jedes Tier ist eben verschieden. Es ist also bei<br />
jeder Schildkröte ein bisschen anders.<br />
Wenn ich dann in die Starre „gefallen“ bin, werde ich in eine Plastikbox in herrliche<br />
feuchte Erde gelegt. Dort kann ich mich toll verbuddeln. Obendrauf kommt noch Buchenlaub<br />
und dann werde ich in den Überwinterungskeller gebracht.<br />
Viele haben nicht so einen kalten Keller und überwintern deswegen im Kühlschrank.<br />
Dort hat man jederzeit die Möglichkeit zu kontrollieren. Ein bis zweimal<br />
in der Woche sollte die Türe mal geöffnet werden, damit frische Luft in<br />
den Kühlschrank kommt.<br />
Es gibt auch die Möglichkeit, unterhalb des Frühbeetes/Gewächshauses zu<br />
überwintern. Da sich das Frühbeet/Gewächshaus aber auch im Winter sehr<br />
aufheizt, sollte es beschattet werden, damit es in der Überwinterungsgrube<br />
nicht zu warm wird. Andererseits muss es frostfrei gehalten werden und ein<br />
Schutz gegen Nager muss auch vorhanden sein.<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Unabhängig wo überwintert wird: Es ist auf jeden Fall wichtig,<br />
dass die Erde feucht gehalten wird. Ich mag auch nicht ständig<br />
gestört werden. Höchstenfalls zur Kontrolle des Gewichtes.<br />
Ich sollte nämlich nicht mehr als 10-15 % meines Gewichtes<br />
verlieren. So kann man gleich schauen, ob ansonsten alles in<br />
Ordnung ist. Ich kann nämlich in der Winterstarre auch mal<br />
krank werden und z.B. eine Sepsis bekommen. Dann ist es wichtig,<br />
dies schnell zu erkennen und mich zu einem reptilienerfahrenen<br />
Tierarzt zu bringen.<br />
Wie lange ich in der Überwinterungsbox liege? - Drei bis fünf Monate. Es kommt dabei nicht darauf<br />
an, wie alt ich bin, sondern wo ich herkomme. Bei mir weiß man es nicht genau, deswegen starre ich vier<br />
Monate. (<strong>Die</strong> goldene Mitte!)<br />
Eine gute Haltung schließt eben für mich auch eine Winterstarre ein. Nur dann werde ich eine schöne,<br />
langsam gewachsene und gesunde europäische Landschildkröte. Es wäre doch schade, wenn ich diese<br />
Möglichkeit nicht bekommen würde und dann vielleicht sehr krank werden würde.<br />
Ich freue mich aufs nächste Mal<br />
Deine Trudy Schröte<br />
In dieser Ausgabe verlost Trudy<br />
2 x je 1 selbstgemachte Kette von alleinerziehend1978 sowie<br />
2 x je 1 selbstgemachtes Püppchen von cybercat0203<br />
Für die Teilnahme beantwortet uns bitte die folgenden Fragen:<br />
a) Bei welcher Temperatur fühlt sich Trudy am wohlsten und<br />
b) wann sollte mit der Vorbereitung auf die Winterstarre bei Trudy<br />
begonnen werden?<br />
<strong>Die</strong> Lösung sende uns bitte bis zum 20. November 2012 an<br />
redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />
Stichwort: Trudy<br />
Schreibt bitte in der Mail welchen Gewinn ihr möchtet, eine Kette oder<br />
ein Püppchen. <strong>Der</strong> Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. <strong>Die</strong> Gewinner<br />
werden per Mail benachrichtigt.<br />
Viel Glück.<br />
Text: Anita Scheidig<br />
Bilder: Anita Schneidig, Silvia, Cordula61<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Eins meiner Hobbys:<br />
Seidenmalerei<br />
Bevor man mit der Seidenmalerei beginnen kann,<br />
benötigt man einige Dinge, auf die für eine erfolgreiche<br />
Arbeit auch nicht verzichtet werden kann.<br />
Folgende Dinge gehören zur Grundausstattung:<br />
einen Rahmen – die Rahmengröße bestimmt ihr<br />
selbst<br />
ein Seidentuch – passend für die Rahmengröße;<br />
es gibt Seidenstoff vom Meter, aber auch bereits<br />
fertig gesäumte Seidentücher<br />
1-2 feine Pinsel – es müssen nicht die Pinsel für<br />
Seidenmalerei sein, ein normaler weicher Rundhaar-Pinsel<br />
tut es auch (ist auch preisgünstiger)<br />
Reißzwecken oder Spezialnadeln, die das Seidentuch<br />
am Rahmen festhalten<br />
1 Konturen Stift<br />
einige Seidenmalfarben<br />
Wenn man die Grundausstattung zur Arbeit vorbereitet<br />
hat, beginnt man mit der Befestigung des<br />
Stoffes auf dem Rahmen. Man befestigt das Tuch<br />
mit Hilfe der Nadeln auf dem Rahmen, so dass der<br />
Stoff straff gespannt ist. Hierbei muss man vorsichtig<br />
arbeiten, dass der Stoff nicht reißt.<br />
Anschließend könnt ihr mit einem Bleistift auf das<br />
Tuch vorzeichnen, was ihr als Motiv malen wollt.<br />
Das ist aber kein Muss. Anschließend geht ihr mit<br />
einem Konturenstift über das Vorgezeichnete und<br />
lasst es trocknen. Man kann auch sofort mit dem<br />
Konturenstift arbeiten. Konturenstifte gibt es übrigens<br />
in verschieden Farben.<br />
Wenn die Konturen getrocknet sind, könnt ihr die<br />
Lücken mit den gewünschten Farben ausmalen.<br />
Doch Vorsicht! <strong>Die</strong> Farbe verläuft schon beim Berühren<br />
des Tuches.<br />
Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, wie die<br />
gekauften Farben fixiert werden sollen. Man unterscheidet<br />
zwei Arten des Fixierens: Fixierung<br />
durch Dampf und Fixierung durch Bügeln. Entsprechende<br />
Informationen stehen auf den Farbdosen.<br />
Wenn man eine Farbe mit Dampf fixieren<br />
soll, braucht man dafür noch ein spezielles Gerät.<br />
Bei der Bügelfixierung genügt das übliche Bügeleisen<br />
zu Hause. Beim Kauf der Farben sollte also<br />
auch darauf geachtet werden, nur Farben mit derselben<br />
Fixierart zu kaufen. Wenn man vorhande-<br />
benötigtes Material<br />
fertige Stücke wie Halstücher, Kissenbezüge und<br />
Fensterbild<br />
ne Farben verwendet, noch einen Sicherheitsblick<br />
auf die Packungsanweisung werfen, um Farben mit<br />
derselben Fixierart zu verwenden.<br />
Wenn die Farbe auf dem Stoff getrocknet ist,<br />
kann das Tuch fixiert werden. Mit dem Fixiervorgang<br />
ist die Arbeit fertig.<br />
Wie jedes Hobby ist auch die Seidenmalerei ausbaufähig.<br />
Es ist aber sinnvoll, erst einmal mit der<br />
Grundausstattung zu arbeiten, um festzustellen,<br />
ob einem diese Arbeit überhaupt Freude bereitet.<br />
Wenn die Seidenmalerei gefällt, gibt es noch etliches<br />
Zubehör, das man sich nach und nach anschaffen<br />
kann.<br />
Viel Spaß beim Ausprobieren !<br />
Text: Angie-Biestly<br />
Bilder: Birgit<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Rudolph, das Rentier<br />
mit der roten Nase<br />
Hoch oben im Norden, wo die Nächte dunkler und<br />
länger und der Schnee viel weißer ist als in unseren<br />
Breitengraden, sind die Rentiere beheimatet.<br />
In jedem Jahr geht der Weihnachtsmann dort<br />
auf die Suche nach den stärksten und schnellsten<br />
Tieren, um seinen gewaltigen Schlitten durch die<br />
Luft zu befördern. In dieser Gegend lebte eine<br />
Rentierfamilie mit ihren fünf Kindern. Das Jüngste<br />
hörte auf den Namen Rudolph und war ein besonders<br />
lebhaftes und neugieriges Kind, das seine<br />
Nase in allerlei Dinge steckte. Tja, und diese Nase<br />
hatte es wirklich in sich. Immer wenn das kleine<br />
Rentier-Herz vor Aufregung ein bisschen schneller<br />
klopfte, leuchtete sie so rot wie die glühende<br />
Sonne kurz vor dem Untergang.<br />
Egal, ob er sich freute oder zornig war, Rudolphs<br />
Nase glühte in voller Pracht. Seine Eltern<br />
und Geschwister hatten ihren Spaß an der roten<br />
Nase, aber schon im Rentierkindergarten wurde<br />
sie zum Gespött der “vierbeinigen Racker“. Das ist<br />
der “Rudolph mit der roten Nase“, riefen sie und<br />
tanzten um ihn herum, während sie mit ihren kleinen<br />
Hufen auf ihn zeigten. Und dann erst in der<br />
Rentierschule! <strong>Die</strong> Rentierkinder hänselten ihn, wo<br />
und wann sie nur konnten.<br />
Mit allen Mitteln versuchte Rudolph, seine Nase<br />
zu verbergen, indem er sie mit schwarzer Farbe<br />
übermalte. Spielte er mit den anderen Verstecken,<br />
freute er sich, dass er diesmal nicht entdeckt<br />
worden war. Und im gleichen Moment begann seine<br />
Nase so zu glühen, dass die Farbe abblätterte.<br />
Ein anderes Mal stülpte er sich eine schwarze<br />
Gummikappe darüber. Nicht nur, dass er durch den<br />
Mund atmen musste, sondern als er auch noch zu<br />
sprechen begann, klang es, als säße eine Wäscheklammer<br />
auf seiner Nase. Seine Mitschüler hielten<br />
sich die Rentier-Bäuche vor Lachen, aber Rudolph<br />
lief nach Hause und weinte bitterlich. „Nie wieder<br />
werde ich mit diesen Blödhufen spielen“, rief<br />
er unter Tränen und die Worte seiner Eltern und<br />
Geschwister konnten ihn dabei nur wenig trösten.<br />
<strong>Die</strong> Tage wurden kürzer und wie in jedem Jahr<br />
kündigte sich der Besuch des Weihnachtsmannes<br />
an. In allen Rentier-Haushalten wurden die jungen<br />
und kräftigen Burschen herausgeputzt. Ihre Felle<br />
wurden so lange gestriegelt und gebürstet, bis<br />
sie kupfernfarbenschimmerten,<br />
die Geweihe<br />
mit Schnee geputzt, bis sie im<br />
fahlen Licht des nordischen Winters<br />
glänzten. Und dann war es endlich soweit. Auf<br />
einem riesigen Platz standen Dutzende von Rentieren,<br />
die ungeduldig und nervös mit den Hufen<br />
scharrten und schaurig-schöne Rufe ausstießen,<br />
um die Mitbewerber zu beeindrucken. Unter ihnen<br />
war auch Rudolph - an Größe und Kraft den<br />
anderen Bewerbern zumeist deutlich überlegen.<br />
Pünktlich zur festgelegten Zeit landete der Weihnachtsmann<br />
aus dem nahegelegenen Weihnachtsdorf,<br />
seiner Heimat, mit seinem Schlitten, der<br />
diesmal nur von Donner, dem getreuen Leittier<br />
gezogen wurde. Leichter Schnee hatte eingesetzt<br />
und der wallende rote Mantel war mit weißen Tupfern<br />
übersät. Santa Claus machte sich sofort an<br />
die Arbeit, indem er jedes Tier in Augenschein<br />
nahm. Immer wieder brummelte er einige Worte<br />
in seinen langen weißen Bart.<br />
Rudolph kam es wie eine Ewigkeit vor. Als die<br />
Reihe endlich bei ihm angelangt war, glühte seine<br />
Nase vor Aufregung fast so hell wie die Sonne.<br />
Santa Claus trat auf ihn zu, lächelte freundlich<br />
und schüttelte den Kopf. „Du bist groß und kräftig<br />
und ein hübscher Bursche dazu“, sprach er, „aber<br />
leider kann ich dich nicht gebrauchen. <strong>Die</strong> Kinder<br />
würden erschrecken, wenn sie dich sähen.“ Rudolphs<br />
Trauer kannte keine Grenzen. So schnell er<br />
konnte, lief er hinaus in den Wald und stampfte<br />
brüllend und weinend durch den tiefen Schnee.<br />
<strong>Die</strong> Geräusche und das weithin sichtbare rote<br />
Licht lockten eine Elfe an. Vorsichtig näherte sie<br />
sich, legte ihre Hand auf seine Schulter und fragte:<br />
„Was ist mit dir?“<br />
„Schau nur, wie meine Nase leuchtet. Keiner<br />
braucht ein Rentier mit einer roten Nase!“ antwortete<br />
Rudolph.<br />
„Das kenne ich“, sprach die Elfe, „ich würde<br />
gerne im Weihnachtsdorf mit den anderen Elfen<br />
arbeiten. Aber immer, wenn ich aufgeregt bin,<br />
beginnen meine Ohren zu wackeln. Und wackelnde<br />
Ohren mag Santa Claus nicht.“<br />
Rudolph blickte auf, wischte sich mit den Hufen<br />
47
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
die Tränen aus den Augen und sah eine bildhübsche<br />
Elfe, deren Ohren im Rhythmus eines Vagelschlages<br />
hin und her wackelten.<br />
„Mein Name ist Herbie“, sagte sie schüchtern.<br />
Und während sie sich so in die Augen sahen, der<br />
eine mit einer leuchtend roten Nase, die andere<br />
mit rhythmisch wackelnden Ohren, prusteten sie<br />
urplötzlich los und lachten, bis ihnen die Bäuche<br />
weh taten.<br />
An diesem Tag schlossen sie Freundschaft,<br />
schwatzten bis in die Nacht hinein und kehrten<br />
erst am frühen Morgen heim.<br />
Mit Riesenschritten ging die Zeit auf Weihnachten<br />
zu. Herbi und Rudolph trafen sich in dieser<br />
Zeit viele Male im Wald. Alle waren mit den Vorbereitungen<br />
für das Weihnachtsfest so beschäftigt,<br />
dass sie nicht bemerkten, wie sich das Wetter von<br />
Tag zu Tag verschlechterte.<br />
Am Vorabend des Weihnachtstages übergab<br />
die Wetterfee Santa Claus den Wetterbericht.<br />
Mit sorgenvoller Miene blickte er zum Himmel und<br />
seufzte resigniert: „Wenn ich morgen anspanne,<br />
kann ich vom Kutschbock aus noch nicht einmal die<br />
Rentiere sehen. Wie soll ich da den Weg zu den<br />
Kindern finden?“<br />
In dieser Nacht fand Santa Claus keinen Schlaf.<br />
Immer wieder grübelte er über einen Ausweg<br />
nach. Schließlich zog er Mantel, Stiefel und Mütze<br />
an, spannte Donner vor seinen Schlitten und<br />
machte sich auf den Weg . „Vielleicht finde ich<br />
unterwegs eine Lösung“, dachte er. Während seines<br />
Fluges begann es in dichten Flocken zu schneien<br />
- so dicht, dass Santa Claus kaum etwas sehen<br />
konnte. In der Ferne leuchtete ein rotes Licht so<br />
hell, dass ihm der Schnee wie eine riesige Menge<br />
Erdbeereis vorkam. Santa Claus liebte Erdbeereis.<br />
Beim Näherkommen bemerkte er Rudolph mit der<br />
roten Nase. “Hallo!“ rief er, “Was hast du für eine<br />
hübsche und wundervolle Nase! Du bist genau der,<br />
den ich brauche. Was hältst du davon, wenn du am<br />
Weihnachtstag vor meinem Schlitten herläufst<br />
und mir so den Weg zu den Kindern zeigst?“<br />
Als Rudolph die Worte des Weihnachtsmannes<br />
hörte, fiel er vor Schreck fast um und seine Nase<br />
glühte so heftig wie noch nie in seinem Leben. Vor<br />
lauter Freude fehlten ihm fast die Worte. Erst<br />
langsam fand er seine Fassung wieder.<br />
„Natürlich, furchtbar gerne. Ich freue mich riesig.“<br />
Doch plötzlich wurde er sehr traurig. „Aber<br />
wie finde ich den Weg zurück ins Weihnachtsdorf,<br />
wenn es so dicht schneit?“ Im gleichen Moment, in<br />
dem er die Worte aussprach, kam ihm eine Idee.<br />
„Bin gleich wieder da!“ rief er, während er schon<br />
in schnellem Galopp auf dem Weg in den Wald war<br />
und einen verdutzten Santa Claus zurück ließ. Wenige<br />
Minuten später kehrten ein Rentier mit einer<br />
glühenden Nase und eine Elfe mit wackelnden Ohren<br />
aus dem Wald zurück. “Sie wird uns führen,<br />
Santa Claus“, sagte Rudolph voller Stolz und zeigte<br />
auf Herbi. “Mit ihren Ohren hält sie uns den<br />
Schnee vom Leibe. Und sie kennt den Weg.“ “Das<br />
ist eine prachtvolle Idee,“ dröhnte Santa Claus.<br />
Und so geschah es, dass Santa Claus am Weihnachtstag<br />
von einem Rentier mit einer roten Nase<br />
und einer Elfe mit wackelnden Ohren begleitet<br />
wurde.<br />
Rudolph wurde am nächsten Tag von allen Rentieren<br />
begeistert gefeiert. Sie waren richtig<br />
stolz auf ihn. Schließlich hatte er ja nicht nur<br />
dem Weihnachtsmann geholfen, sondern auch die<br />
Weihnachtsbescherung für die Kinder gerettet.<br />
Ein großes Fest wurde veranstaltet, zu dem auch<br />
Herbi kam, und alle Rentiere sangen und tanzten<br />
bis tief in die Nacht.<br />
Und es muss jemanden<br />
gegeben haben, der den<br />
Weihnachtsmann und seine<br />
beiden Helfer beobachtet<br />
hat. Sonst gäbe es<br />
sie heute nicht, die Geschichte<br />
von Rudolph mit<br />
der roten Nase.<br />
Aufgeschrieben von: Birgit<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Drachen-Stern<br />
Material:<br />
• Transparentpapier in der Farbe(n) nach Wunsch<br />
• Schere<br />
• Klebestift<br />
Bastelecke<br />
1. Du musst 8 Rechtecke in der Grösse 9 x 5 cm schneiden<br />
2. und einmal der Länge nach falten,<br />
3. wieder auffalten und dann alle Ecken zur Mitte hin falten,<br />
4. anschließend die beiden unteren Seitenteile nochmals zur Mitte hin falten.<br />
Du musst die Schritte 1 bis 4 mit allen Rechtecken wiederholen.<br />
Nun werden alle fertigen Drachenformen so zusammengelegt, dass die kurzen<br />
Kanten alle zur Mitte hinzeigen und dort zusammenstoßen. Weiterhin ist zu beachten,<br />
alle Formen so übereinander zu legen, dass sie immer bis an die Mittellinie<br />
der anderen Form reichen. Danach wird der Stern zusammengeklebt.<br />
<strong>Der</strong> Stern ist fertig und kann an das Fenster geklebt werden.<br />
Text und Bilder: Sungirl1778<br />
49
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Filtertüten-Engel<br />
Material:<br />
• 5 Filtertüten<br />
• Perlen<br />
• Kleber<br />
• Musterklammer<br />
• Farbstifte<br />
• Malvorlage Engelkopf<br />
Bastelecke<br />
Für das Engelchen brauchen wir fünf Filtertüten. Zwei Filtertüten werden in der<br />
Mitte gefaltet. Das werden die Flügel. Eine Filtertüte wird rechts und links entsprechend<br />
der nebenstehenden Abbildung<br />
nach innen gefaltet. Von zwei Filtertüten werden die Arme seitlich ausgeschnitten.<br />
<strong>Der</strong> Kopf wird aus der Engelvorlage ausgeschnitten und bemalt. Das Engelchen<br />
wird passend zusammengelegt. <strong>Die</strong> Musterklammer wird durch die Nase, die Flügel<br />
und den Körper gesteckt. <strong>Die</strong> Arme werden aufgeklebt. <strong>Die</strong> Arme werden unten<br />
leicht geöffnet und es werden die Perlen als Hände eingeklebt.<br />
Das Röckchen wird unten leicht geöffnet und es<br />
werden zwei Perlen als Füße eingeklebt. Nun kann das<br />
Engelchen noch bemalt oder mit Kleinigkeiten<br />
beklebt werden.<br />
Text und Bilder: Sungirl1778<br />
50
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Bastelecke<br />
Malvorlage „Engelskopf“<br />
Bilder: Sungirl1778<br />
51
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Schneemann-Kette<br />
Material:<br />
Bastelecke<br />
• Tonpapier oder Fotokarton in weiß für den Schneemann<br />
• Tonpapier oder Fotokarton in Wunschfarbe für Mütze und Schal<br />
• Tonpapier oder Fotokarton in orange für die Nase<br />
• Schere<br />
• Bleistift<br />
• Kleber<br />
• Edding in schwarz<br />
• Musterklammern<br />
1. Zuerst die gewünschte Anzahl der Schneemänner auf das Tonpapier übertragen. Dasselbe geschieht<br />
mit dem Hut, dem Schal und der Nase.<br />
2. Anschließend werden alle Teile ausgeschnitten und am Schneemann festgeklebt.<br />
3. Nun werden mit dem Edding die Augen, der Mund und die Knöpfe aufgezeichnet.<br />
4. Sind alle Schneemänner fertig, werden diese an den Händen mit den Musterklammern verbunden.<br />
Fertig ist die Schneemann – Kette.<br />
Vorlage Schneemann:<br />
Text und Bilder: Sungirl1778<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Passend zur Weihnachtszeit gibt es folgendes Sudoku:<br />
K S<br />
A C<br />
C S<br />
„Sack“<br />
und für die Fortgeschrittenen das Sudoku: „Glocke“<br />
G O<br />
C L G E<br />
C E G<br />
L O C K<br />
K C G<br />
O<br />
Gestaltung: Bärbel<br />
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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />
Eine ungewoehnliche Weihnachtsgeschichte<br />
<strong>Die</strong> Wünsche der <strong>drei</strong> Bäume<br />
Es waren einmal <strong>drei</strong> kleine Bäume. Sie wuchsen oben auf einem Hügel. Jeder Baum<br />
hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal werden sollte, wenn er groß<br />
war.<br />
<strong>Der</strong> erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all die vielen Sterne, die<br />
wie Diamanten funkelten. „Ich wünsche mir, dass aus meinem Holz einmal eine schöne<br />
Schatzkiste gemacht wird. Sie soll mit Gold verziert sein und viele wertvolle Edelsteine sollen darin<br />
liegen.“<br />
<strong>Der</strong> zweite Baum sah den plätschernden Bach, der sich auf seinem Weg zum Meer durch den Wald<br />
schlängelte. „Wenn ich einmal groß bin“, träumte er, „soll aus meinem Holz ein großes Schiff gebaut<br />
werden. Ich möchte über das Meer fahren und im <strong>Die</strong>nst eines Königs stehen.“<br />
<strong>Der</strong> dritte Baum schaute hinunter ins Tal. Dort wohnten viele Menschen in einer großen Stadt; sie arbeiteten<br />
von früh bis spät. „Ich möchte für immer auf diesem Hügel stehen bleiben und ein großer Baum<br />
werden“, träumte er. „Wenn die Menschen dann zu mir hochschauen, werden sie den Himmel sehen und<br />
sie werden an Gott, den Schöpfer allen Lebens denken.<br />
Wie das Leben so spielt<br />
Viele Jahre vergingen. Auf Regen folgte Sonnenschein und aus den kleinen Bäumen wurden große Bäume.<br />
Eines Tages stiegen <strong>drei</strong> Holzfäller den Hügel herauf. Jeder trug eine scharfe Axt in der Hand.<br />
<strong>Der</strong> eine Holzfäller schaute sich den ersten Baum an und meinte dann: „Einen so schönen Baum kann ich<br />
gut gebrauchen!“ Und mit wuchtigen Hieben fällte er den schönen Stamm. „Jetzt machen sie bestimmt<br />
eine wunderschöne Truhe aus mir“, freute sich der Baum. „Dann werde ich einen wertvollen Schatz<br />
aufbewahren.“<br />
<strong>Der</strong> andere Holzfäller schaute sich den zweiten Baum an und meinte dann: „So einen starken Baum kann<br />
ich gut gebrauchen!“ Er griff nach seiner Axt und schon bald hatte er den Baum gefällt. „Jetzt bauen<br />
sie bestimmt ein großes Schiff aus meinem Holz“, freute der sich auf seine neue Bestimmung. „Dann<br />
wird ein König mit mir über das Meer fahren.“<br />
Dem dritten Baum wurde es Angst und Bange, als der Holzfäller ihn ansah. Kerzengerade und hochgewachsen<br />
ragte er zum Himmel empor. Doch der Mann überlegte nicht lange und murmelte bloß: „Ich<br />
kann jeden Baum gebrauchen.“ Und mit wuchtigen Axthieben fiel auch der dritte Baum.<br />
Zu seiner Bestimmung finden<br />
<strong>Der</strong> erste Baum jubelte, als er in eine Schreinerwerkstatt gebracht wurde. Doch welche Enttäuschung!<br />
<strong>Der</strong> Schreiner nahm das Holz des einst so schönen Baumes und machte daraus eine ganz normale Futterkrippe.<br />
Sie wurde auch nicht vergoldet und es kamen auch keine Edelsteine hinein. Stattdessen<br />
wurde sie mit Sägemehl bedeckt und schließlich mit Heu gefüllt. Schon bald fraßen Esel, Schafe und<br />
andere Tiere in einem Stall aus ihr.<br />
<strong>Der</strong> zweite Baum lächelte zufrieden, als der Holzfäller ihn zu einem Schiffsbau- er brachte.<br />
Doch welche Enttäuschung! Es wurde gar kein großes Schiff aus ihm gebaut, sondern<br />
nur ein einfaches Fischerboot - viel zu klein und zu schwach, um über Flüsse und Meere<br />
zu fahren. Als es fertig war, brachte man das Boot an einen See, wo ärmliche<br />
Fischer Tag für Tag damit zum Fischfang fuhren.<br />
<strong>Der</strong> dritte Baum war traurig, als der Holzfäller ihn zersägte und die<br />
dicken Balken in ein Holzlager brachte. Dort blieb er erst mal liegen<br />
und wusste nicht, wofür man sein Holz einmal verwenden würde. „Ich<br />
verstehe das nicht!“, jammerte der Baum, der einst so groß und schon gewachsen war. „Ich wollte doch<br />
so gern auf dem Hügel stehen und die Menschen an Gott, den Schöpfer des Lebens erinnern!“<br />
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Begrabene Träume<br />
Viele Tage und viele Nächte vergingen. <strong>Die</strong> <strong>drei</strong> Bäume hatten ihre Träume fast schon vergessen.<br />
Doch eines Nachts legte eine junge Frau ihr neugeborenes Kind in die Futterkrippe, die<br />
aus dem ersten Baum gezimmert worden war. „Ach, Maria, hätten wir doch nur eine<br />
richtige Wiege für das Kind!“ seufzte ihr Mann. Aber die Frau nahm seine Hand und<br />
lächelte, als das Licht der Sterne auf das glatte, derbe Holz fiel. „Aber Josef, diese<br />
Krippe ist doch wunderschön“, flüsterte sie. Und mit einem Mal wusste der erste<br />
Baum, dass der wertvollste Schatz der ganzen Welt in ihm lag.<br />
Auch der zweite Baum erlebte eine Überraschung. Eines Abends stieg ein müder<br />
Wanderer mit seinen Freunden in das alte Fischerboot. Er legte sich gleich nieder und schlief ein,<br />
während das Schiff auf den See hinausfuhr. Doch plötzlich brach ein gewaltiger Sturm los. Das kleine<br />
Boot erzitterte. Es wusste, dass es nicht stark genug war, um so viele Menschen sicher durch Wind und<br />
Wellen zu tragen. Schließlich erwachte der Mann. Er stand auf, streckte seine Hand aus und befahl dem<br />
Wind, sich zu legen. Da verstummte der Sturm so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich wusste der<br />
zweite Baum, dass er den König des Himmels und der Erde an Bord trug.<br />
An einem Freitagmorgen schreckte der dritte Baum hoch: Mit einem kräftigen Ruck wurden zwei Balken<br />
aus dem vergessenen Holzstapel herausgerissen. Jemand trug sie mitten durch eine laute,<br />
gröhlende Menschenmenge einen Hügel hinauf. Er zuckte zusammen, denn Soldaten<br />
nagelten die Hände und Füße eines Mannes daran fest. Hässlich und grausam kam er<br />
sich vor. Doch als am Sonntagmorgen die Sonne aufging, wusste der dritte Baum<br />
mit einem Mal, dass sein alter Traum in Erfüllung gegangen war. Das Kreuz, das<br />
man aus seinem Holz gefertigt hatte, zeigte den Menschen den Weg zu Gott.<br />
So erfüllte sich der Wunsch der <strong>drei</strong> Bäume doch noch: <strong>Der</strong> erste Baum war tatsächlich zu<br />
einer kostbaren Schatztruhe geworden, die den wertvollsten aller Schätze aufnahm und<br />
in sich trug: Gottes Sohn ist als Kind in einer Krippe zur Welt gekommen. <strong>Der</strong> zweite Baum<br />
hatte tatsächlich den mächtigsten aller Könige an Bord gehabt: Jesus zeigte in dem kleinen<br />
Boot, dass er der Herr über alles ist. Als er zeichenhaft Wind und Wellen zur Ruhe<br />
brachte und seine Freunde vor dem sicheren Tod bewahrte, offenbarte er ihnen seine Macht. Und auch<br />
der Wunsch des dritten Baumes war in Erfüllung gegangen: Jedes Mal, wenn die Menschen das Kreuz<br />
ansehen, werden sie daran erinnert, wie sehr Gott jeden Menschen liebt.<br />
So fanden die <strong>drei</strong> Bäume zur Erfüllung ihres Lebens. Nicht als kostbare Schatzkiste, als mächtiges<br />
Schiff oder hochgewachsener Baum. Aber viel eindrücklicher, als sie es sich selbst hätten vorstellen<br />
können.<br />
Das Wesentliche ist für die Augen verborgen<br />
Nur eine kleine Geschichte! Doch wenn wir ihr ein wenig nachspüren und in unserem Herzen Raum geben,<br />
entdecken wir vielleicht, dass ihre Botschaft durchaus etwas mit unserem Leben zu tun haben kann.<br />
Denn Wünsche, die sich nicht erfüllen, und Vorstellungen, die sich komplett anders entwickeln als geplant,<br />
kennt vermutlich jeder von uns. Es bleiben ja im Laufe unseres Lebens tatsächlich viele Hoffnungen<br />
auf der Strecke und mit ihnen drohen Zuversicht, Vertrauen und Lebensfreude verloren zu gehen.<br />
Wenn man genau hinsieht, entdeckt man auch in der Weihnachtsgeschichte der Bibel solche Erfahrungen.<br />
- Maria wird schwanger, ohne dass ihr Mann der Vater ihres Kindes ist. Und sie weiß, dass niemand dieses<br />
göttliche Mysterium verstehen kann und glauben wird. Aber sie sagt Ja zu Gottes Geschichte mit<br />
ihrem Leben.<br />
- Josef versteht tatsächlich nichts und kann diese Geschichte auch nicht glauben. Aber er sagt letztlich<br />
Ja zu seiner Frau und vertraut ihr und Gott mehr als seinem Verstand und seiner Erfahrung.<br />
- <strong>Die</strong> Weisen aus dem Orient erwarten die Geburt eines Königs selbstverständlich im Palast von Jerusalem.<br />
Und sie finden ein Kind armer Leute in einem Viehstall. Doch sie sagen Ja zu dieser göttlichen<br />
Offenbarung und beten das Kind als König an, obwohl sie sicher nicht alles verstanden haben, was sie<br />
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da sahen.<br />
- <strong>Die</strong> Hirten, denen die Geburt von Jesus verkündigt wird, erwarteten den Messias, der sein Volk durch<br />
Macht und Stärke vom grausamen Joch der römischen Besatzungsmacht befreien sollte. Aber sie sagen<br />
trotzdem Ja zu Gottes Art, durch Liebe und Versöhnung Frieden in unserer Welt möglich werden zu<br />
lassen.<br />
<strong>Die</strong> Weihnachtsgeschichte ist also auch eine Geschichte, in der Menschen im Glauben Ja gesagt haben<br />
zu schweren und unverständlichen Lebensführungen. Sie haben dabei nicht nur Belastendes erlebt, sondern<br />
gleichzeitig erfahren, dass ihr Leben auf diese Weise neue Hoffnung und Lebensfreude gewonnen<br />
hat.<br />
Denn wer es lernt, Ja zu sagen zu den oft verschlungenen Wegen seines Lebens, wird vor der Bitterkeit<br />
bewahrt. Wer sich Zeit nimmt und bereit ist, das oft verborgene Handeln Gottes darin zu entdecken,<br />
der erhält sich ein dankbares Herz. Er entdeckt den Lebensfaden der Liebe Gottes in dem manchmal<br />
so wirren Strickmuster seines Lebens und kann - selbst wenn das oft erst im Nachhinein oder unter<br />
Tränen möglich ist - dennoch sagen: „Gott, du hast mich niemals fallen gelassen!“ Und wer dann das<br />
Schwere, Tragische und Schicksalhafte seines Lebens loslassen und bewusst in die Hand Gottes legen<br />
kann, der wird erfahren, wie er innerlich zur Ruhe kommt<br />
und seine Wunden heilen.<br />
Für diesen Weg schenkt Gott uns mit Jesus auch heute<br />
noch einen fürsorglichen Begleiter, der immer ein offenes<br />
Ohr und ein liebevolles Herz hat, und der da ist, wenn wir<br />
ihn brauchen und nicht mehr weiter wissen. Wer ihm sein<br />
Leben anvertraut und ihm im Leben vertraut, wird erfahren,<br />
dass sich auch auf Wegen, die ganz anders verliefen,<br />
Gottes Geschichte vollzog. Er wird spüren, dass sogar da,<br />
wo unsere Pläne ganz anders aussahen, sich Gottes Plan<br />
mit unserem Leben dennoch erfüllt. Und er wird erleben,<br />
dass er trotz gescheiterter Lebenspläne und menschlicher<br />
Schwäche für andere Menschen wichtig und ein besonderer<br />
Segen sein kann.<br />
Quelle: Marburger Medien<br />
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Es gibt viele Weihnachtsgeschichten, aber eine<br />
darf zur Weihnachtszeit nicht fehlen - die Weihnachtsgeschichte<br />
nach dem Evangelisten Lukas.<br />
Auch heute noch ist es in vielen Familien Tradition,<br />
die Weihnachtsgeschichte am heiligen Abend<br />
vorzulesen. In den Kirchen nimmt sie zur Weihnachtszeit<br />
eine wichtige Rolle ein: Wir gedenken<br />
und erinnern uns an die Geburt Jesu Christi.<br />
<strong>Die</strong> Weihnachtsgeschichte<br />
Evangelium nach Lukas, Kapitel 2, Vers 1 bis 20<br />
Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt<br />
würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter<br />
in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.<br />
Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids,<br />
die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen<br />
ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass<br />
sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine<br />
Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.<br />
Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre<br />
Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie<br />
fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch<br />
große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist<br />
Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln<br />
gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen<br />
Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:<br />
Ehre sei Gott in der Höhe<br />
und Friede auf Erden<br />
bei den Menschen seines Wohlgefallens.<br />
Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lasst uns nun<br />
gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“<br />
Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es<br />
aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle,<br />
vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese<br />
Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott<br />
für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.<br />
An dieser Stelle möchten wir, das KIARA-Redaktionsteam und die Moderatoren und Admins des<br />
kinder-armut-forum.de, Danke sagen:<br />
Danke an den Verein Für soziales Leben e.V., ohne den die KIARA und das Forum nicht möglich wären,<br />
Danke an die vielen Spender, die Leser der KIARA und den vielen Mitgliedern unseres Forums.<br />
Wir hoffen, das Ihr uns auch im nächstem Jahr weiterhin erhalten bleibt und wünschen<br />
allen Spendern, Lesern und Mitgliedern<br />
ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein Frohes Neues Jahr 2013.<br />
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IMPRESSUM<br />
Ausgabe 4 | November 2012<br />
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Autoren dieser Ausgabe: Angie-Biestly, Anita Scheidig, anni38, arilicia, Bärbel, Birgit, Claudia<br />
Edeler, cybercat0203, Flower, freshgarden, ingerose, Phoenix aus der Asche, Simone Binder, Sungirl1778,<br />
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Titelbild: @Zauberstaub<br />
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