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Die drei ??? Kids - Der Adventskalender

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Ausgabe 4 | November 2012<br />

KIARA<br />

Kinderarmut Magazin<br />

Damals und heute ... Wie feiern wir Weihnachten?<br />

Tierzucht - pro und kontra<br />

Bei uns daheim ... Loris<br />

Überraschungen zum Fest der Liebe<br />

Rezepte, Bastelideen, Gewinnspiele u.v.m.


KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Editorial<br />

Ausgabe 4 | November 2012<br />

Liebe Leserinnen und Leser!<br />

In der 4. Ausgabe der KIARA wollen wir Euch auf die Advents- und<br />

Weihnachtszeit einstimmen.<br />

<strong>Der</strong> November ist ja oft einer der dunkelsten Monate, bis dann in der Adventszeit die Fenster hell<br />

erleuchtet sind, brennende Kerzen warmes Licht in die weihnachtlich geschmückten Wohnstuben<br />

zaubern. Mit Eifer wird gebacken und gebastelt. Weihnachtliche Grüße und gute Wünsche für das<br />

neue Jahr werden geschrieben und an liebe Menschen verschickt.<br />

Weihnachtsmärkte laden zum Bummeln ein und Kinderaugen leuchten, wenn sie die Schaufenster<br />

der Spielzeugläden anschauen. Für Kinder ist die Vorweihnachtszeit etwas ganz Besonderes. Sie<br />

hat etwas Märchenhaftes. Wird das Christkind oder der Weihnachtsmann das gewünschte Geschenk<br />

unter den Baum legen?<br />

In den letzten Jahren haben wir im Forum immer wieder gelesen, dass viele Familien Angst vor<br />

Weihnachten haben. <strong>Die</strong> finanziellen Mittel sind knapp. Wird das Geld reichen, ein schönes Weihnachtsessen<br />

auf den Tisch zu bringen? Kann man sich einen Baum leisten? Sind gewünschte Geschenke<br />

möglich? Vielen konnte innerhalb des Forums in vielen Privatinitiativen geholfen werden.<br />

Für viele Familien ist auch in diesem Jahr die Vorweihnachtszeit mit wirtschaftlichen Problemen belastet.<br />

Deshalb haben wir uns vom Redaktionsteam der KIARA in dieser Ausgabe ganz besondere<br />

Gewinnspiele und Aktionen ausgedacht. Mit der Unterstützung von lieben Menschen, denen wir<br />

hier ganz herzlich danken möchten, sind die vielen Preise möglich. Wir freuen uns, der einen oder<br />

anderen Familie helfen zu können.<br />

<strong>Die</strong> KIARA hat noch mehr zu bieten, um Euch die Adventszeit zu versüßen.<br />

Rezepte und Bastelideen laden zum Nachahmen ein. Berichte, wie Menschen früher Weihnachten<br />

verbracht haben, sollen Euch, liebe Leser, in nostalgische weihnachtliche Stimmung versetzen.<br />

Aber auch ernste Themen sollen nicht zu kurz kommen.<br />

So erfahrt Ihr in unserer Serie „Bei uns daheim...“ viel Wissenswertes über Papageienzucht. Wir<br />

durchleuchten das Thema Tierzucht - pro und contra und Trudy, unsere griechische Landschildkröte,<br />

erzählt uns wieder aus ihrem Leben.<br />

Und nun wünsche ich allen Lesern viel Spaß beim Stöbern in der KIARA!<br />

Eine besinnliche Adventszeit und ein fröhliches Weihnachtsfest<br />

wünscht Euch<br />

2


KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Ausgabe 4 | November 2012<br />

Editorial | Ein Vorwort von Zaubersternfee ........................... Seite 2<br />

Wissenswertes<br />

Weihnachten in aller Welt .................................................. Seite 4<br />

Das Rentier ......................... Seite 13<br />

Tierzucht? - Nein danke! ........................ Seite 19<br />

Tierzucht, ja aber mit Bedacht. ......................................... Seite 22<br />

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke ................................ Seite 24<br />

Bei uns daheim... Loris ......................................... Seite 16<br />

Schulkarriere ........................................................................... Seite 15<br />

Rezepte - In der Weihnachtsbäckerei ................................... Seite 25<br />

Weihnachtspostkarten ............................................................ Seite 28<br />

Wanderung über den Hexenstieg ........................................... Seite 37<br />

Bam-Beanie.de - Häkeln für den guten Zweck ..................... Seite 29<br />

Damals und Heute ...<br />

Weihnachten<br />

früher und heute, wie feiern wir Weihnachten Seite 8<br />

Kreativ-, Kinder- und Gewinnspielseiten<br />

Überraschungen zum Fest der Liebe Seite 30<br />

Großes Weihnachtsgewinnspiel Seite 33<br />

Nikolaussockenverlosung Seite 35<br />

Weihnachten der Tiere Seite 36<br />

Buchvorstellung - Weihnachten für Anfänger Seite 42<br />

Buchvorstellung - <strong>Die</strong> <strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong> - <strong>Der</strong> <strong>Adventskalender</strong> . Seite 43<br />

Schrötchenseiten, Trudy Schröte Seite 44<br />

Mein Hobby - Seidenmalerei Seite 46<br />

Rudolf, das Rentier mit der roten Nase Seite 47<br />

Bastelecke - Drachenstern Seite 49<br />

Bastelecke - Filtertüten Engel Seite 50<br />

Bastelecke - Schneemann Kette Seite 52<br />

Weihnachtssudoku Seite 53<br />

Gewinner Ausgabe 3 Seite 29<br />

Eine ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte Seite 54<br />

Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas Evangelium Seite 57<br />

Impressum Seite 58<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Weihnachten in aller Welt<br />

Fast überall auf der Welt wird Weihnachten gefeiert. Berichte über die verschiedenen Weihnachtsfeste<br />

in Deutschland werden in dieser Ausgabe von einigen Lesern der KIARA vorgestellt. Wie aber<br />

sieht es mit Bräuchen und Traditionen in anderen Ländern aus? Begleiten wir den Weihnachtsmann bei<br />

seiner Reise einmal rund um den Erdball und beginnen bei unseren Nachbarn, den Niederländern.<br />

In den Niederlanden wird<br />

bereits am 6. Dezember gefeiert.<br />

<strong>Der</strong> Sinterklaas (Nikolaus)<br />

kommt mit seinem<br />

Helfer, dem „Zwarte Piet“,<br />

und beschenkt die Kinder.<br />

<strong>Die</strong> Geschenke stehen aber<br />

an diesem Nikolaustag nicht<br />

im Mittelpunkt. <strong>Der</strong> Sinterklaas<br />

war ein Schutzpatron der Seefahrer und so<br />

wird jedes Jahr am letzten Samstag im November<br />

die Ankunft des<br />

Sinterklaas und<br />

seinem Wegbegleiter,<br />

dem „Zwarte<br />

Piet“, gefeiert.<br />

Große Menschenmengen<br />

und die<br />

Königin warten am<br />

Hafen auf die Ankunft<br />

von Sinterklaas. Er kommt ganz traditionell<br />

bekleidet mit Bischofsgewand und Bischofsmütze<br />

mit seinem Schiff im Hafen an. Auf einem weißen<br />

Pferd reitet er an Land und zieht durch die Städte,<br />

wo er von den Menschenmengen bejubelt wird.<br />

<strong>Die</strong> Kinder stellen ihre geputzten Schuhe vor die<br />

Tür und für das Pferd wird Wasser, Heu oder eine<br />

Mohrrübe vor die Tür gelegt. Am Abend des 6. Dezember<br />

wird ganz traditionell mit Geschenken und<br />

üppigen Mahlzeiten im Kreise der Familie gefeiert.<br />

In Frankreich kommt der Weihnachtsmann „Père<br />

Noël “ und bringt die Geschenke, wenn die ganze<br />

Familie bei der Mitternachtsmesse ist. <strong>Die</strong> Kinder<br />

haben ihre frisch geputzten Schuhe vor den Kamin<br />

gestellt und der Weihnachtsmann füllt diese mit<br />

Geschenken. Das Weihnachtsfest in Frankreich<br />

dreht sich um den Weihnachtsschmaus „Le Réveillon<br />

de Noël“. Das ist der Höhepunkt der Feierlichkeiten.<br />

In Italien wird die Weihnachtszeit sehr traditionell<br />

gefeiert. Am 6. Dezember kommt San Nicole<br />

und legt den Kindern Geschenke vor die Tür. Am<br />

13. Dezember wird Santa Lucia gefeiert. Sie war<br />

eine Lichterkönigin und vererbte ihr gesamtes<br />

Vermögen den Armen. <strong>Die</strong> Kinder bekommen an<br />

diesem Tag kleine Geschenke. Am 23. Dezember<br />

verkleiden sich die Kinder als Hirten und gehen<br />

von Tür zu Tür und singen Lieder mit Flötenbegleitung.<br />

Als Belohnung erhalten sie Geld und Süßigkeiten.<br />

<strong>Die</strong>se Tradition ist sehr alt. <strong>Die</strong> Hirten<br />

verdienten sich früher in der Vorweihnachtszeit<br />

ihr Geld durch alte Volksweisheiten, die sie auf<br />

dem Dudelsack oder der Flöte unter dem Volk<br />

verbreiteten. So finanzierten sie ihr Weihnachtsmahl.<br />

Am 24. Dezember gibt es ein großes Mahl<br />

mit Fisch und Gemüse. <strong>Die</strong> Geschenke werden unter<br />

den Tannenbaum gelegt, aber erst am 25. Dezember<br />

ausgepackt. Um 24.00 Uhr schauen sich<br />

viele Italiener die Mitternachtsmesse des Papstes<br />

an. Den Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten<br />

macht die Hexe Befana. In der Nacht vom<br />

5. auf den 6. Januar machte sich<br />

die Hexe Befana auf ihrem<br />

Besen reitend auf die Suche<br />

nach dem Jesuskind. Sie flog<br />

von Tür zu Tür und beschenkte<br />

die braven Kinder und die<br />

bösen wurden bestraft. Befana<br />

ist eine alte hässliche Hexe. Im<br />

laufe der Zeit wurde dieses böse mythologische<br />

Wesen zur guten Fee.<br />

Bei den Spaniern dreht sich alles um die große<br />

Lotterie. <strong>Die</strong>s ist eine alte Tradition, die schon<br />

seit 1812 jedes Jahr den Beginn der Weihnachtszeit<br />

einläutet. Es ist<br />

weltweit die größte<br />

Lotterie und die Spanier<br />

verfolgen die<br />

Ziehung der Losnummern<br />

gespannt vor dem<br />

Fernseher und dem<br />

Radio. Am 24. Dezember<br />

ist „Noche Buena“ (Heilige Abend) und die<br />

ganze Familie versammelt sich zu einem ausgewogenen<br />

Essen. Es gibt eine spanische Spezialität,<br />

das „Turrón“. Es besteht aus gerösteten Mandeln,<br />

Zucker, Honig und Eiern. Nach dem Essen kommt<br />

die „Urne des Schicksals“ auf den Tisch. In dieser<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Urne befinden sich kleine Geschenke. Jeder darf<br />

ein Geschenk aus der Urne ziehen. <strong>Die</strong> eigentliche<br />

Bescherung findet in Spanien erst am 6. Januar<br />

statt. Bereits am 5. Januar ziehen die „Heiligen<br />

<strong>drei</strong> Könige“ durch Spaniens Dörfer und schenken<br />

den Kindern Süßigkeiten. Am Abend stellen die<br />

Kinder ihre Schuhe, sowie Wasser und Stroh für<br />

die Kamele der „Heiligen <strong>drei</strong> Könige“ vor die Tür<br />

und hoffen, reich beschenkt zu werden. <strong>Der</strong> 6. Januar<br />

endet mit einem großen Festmahl.<br />

Für die Griechen hat Weihnachten nicht so eine<br />

Bedeutung, wie für die anderen Länder, die wir<br />

bisher bereist haben. Es gibt keine Adventszeit<br />

und da der 24. Dezember noch in der Fastenzeit<br />

liegt, werden auch keine üppigen Mahlzeiten zur<br />

Weihnachtszeit verspeist. Ab dem 24. Dezember<br />

werden 12 Nächte lang Weihnachtsfeuer angezündet.<br />

<strong>Die</strong>se Weihnachtsfeuer sollen die Kobolde<br />

(Kalikanzari) abschrecken. <strong>Die</strong>se Kobolde kommen<br />

durch den Kamin und treiben Unfug. Alles, was<br />

während dieser 12 Tage an Unglück passiert, wird<br />

den Kalikanzari zugeschrieben. Am 31. Dezember<br />

ist es dann endlich so weit: <strong>Die</strong> Familie trifft sich<br />

zu einem großen Festessen und als Nachtisch wird<br />

der Neujahrskuchen gereicht. In diesem Kuchen<br />

ist ein Goldstück eingebacken. Wer es findet, hat<br />

das nächste Jahr besonders viel Glück. Nach dem<br />

Essen gibt es dann auch endlich die Geschenke.<br />

Weihnachten in Skandinavien ist anders. Man<br />

könnte meinen, dass sich die Weihnachtsbräuche<br />

der Nordischen Völker ähneln. Aber es gibt doch<br />

einige Unterschiede. In Schweden findet am ersten<br />

Advent das Lichterfest der Heiligen Lucia mit<br />

einer Prozession statt. Im Mittelpunkt der schwedischen<br />

Weihnacht steht der Julbock. Er verkörpert<br />

die Fruchtbarkeit<br />

der Erde und in jedem<br />

Haus finden sich Julböcke<br />

aus Stroh. Bis ins 19.<br />

Jahrhundert brachte der<br />

Julbock auch die Geschenke.<br />

Am 24. Dezember wird<br />

in Schweden der Weihnachtsbaum<br />

geschmückt. Vor dem Essen wird in<br />

vielen Familien das Disney-Weihnachtsprogramm<br />

oder der Film „Karl-Bertil<br />

Jonssons julafton“ geschaut. Ähnlich<br />

wie in Griechenland, gibt es auch in<br />

Schweden einen Kobold (Tomte). Ihm<br />

wird an Heiligabend eine Schüssel mit<br />

Brei auf die Fensterbank gestellt. Das<br />

soll vor bösen Streichen schützen.<br />

Nach dem Weihnachtsessen folgt die Bescherung.<br />

Am 25. Dezember geht es dann zur Weihnachtsmesse.<br />

Das ist der Abschluss der Weihnachtsfeierlichkeiten.<br />

Das traditionelle Weihnachtsmahl der Norweger<br />

besteht aus Rippchen mit Kartoffeln, Sauerkraut<br />

und Steckrüben. Nach dem Essen werden vom<br />

jüngsten Familienmitglied die Geschenke verteilt.<br />

<strong>Der</strong> 25. Dezember ist in Norwegen ein sehr besinnlicher<br />

Tag, während der 26. Dezember etwas<br />

anders verläuft. An diesem Tag laufen die Kinder<br />

als Julbock verkleidet durch die Straßen und<br />

verlangen nach Süßigkeiten. <strong>Die</strong> Bars und Kinos<br />

sind überfüllt. Es ist regelrecht die Hölle los. <strong>Die</strong><br />

Weihnachtszeit endet in Norwegen am 6. Januar.<br />

<strong>Der</strong> Weihnachtsmann kommt aus Finnland, das<br />

weiß doch jedes Kind. Wie feiern der Weihnachtsmann<br />

und seine Frau das heilige Fest? <strong>Der</strong> Weihnachtsmann,<br />

auf finnisch heißt er „Joulupukki“<br />

(das bedeutet Weihnachtsbock), geht schwer gestützt<br />

auf seinem Stock von Tür zu Tür und fragt<br />

die Kinder, ob sie auch artig waren. Seine Frau<br />

bereitet währenddessen zu Hause das Festmahl<br />

vor. Zum finnischen Weihnachtsessen gehören der<br />

Weihnachtsschinken und ein Auflauf aus Kartoffeln<br />

und Steckrüben. Dazu wird ein Rote-Beete-<br />

Salat gereicht. Getrunken wird Glögi, das ist ein<br />

Weihnachtspunsch.<br />

Bei den Dänen beginnt der „kleine heilige Abend“<br />

am 23. Dezember. Dann wird der Weihnachtsbaum<br />

ins Haus geholt und in den Landesfarben rot<br />

und weiß geschmückt. Am 24. Dezember abends<br />

wird mit der ganzen Familie Gänse-, Enten- oder<br />

Schweinebraten mit Rotkohl und Knödel gegessen.<br />

Zum Nachtisch gibt es Weihnachtsgrütze.<br />

In dieser Grütze ist eine Mandel<br />

versteckt. Wer sie findet, hat im nächsten<br />

Jahr Glück und bekommt außerdem<br />

ein extra Geschenk. Auch den Wichteln<br />

(Nisser) wird ein Teller mit Grütze auf<br />

den Dachboden oder vor die Tür gestellt.<br />

Nach dem Mahl wird gesungen und um den<br />

Weihnachtsbaum getanzt, bevor es dann endlich<br />

die Geschenke gibt.<br />

In Russland ticken die Uhren ein bisschen anders.<br />

Anders als in Westeuropa und Amerika wird in<br />

Russland zuerst Silvester und dann Weihnachten<br />

gefeiert. In Russland lebt man nämlich noch nach<br />

dem alten Julianischen Kalender.<br />

Es gibt keinen Weihnachtsmann und auch keine<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Weihnachtslieder und Bräuche. Stattdessen kommt<br />

Väterchen Frost mit seinen Begleitern Schneeflocke<br />

(ein Mädchen) und Neujahr (einem Jungen)<br />

und bringt den Kindern die Geschenke. Väterchen<br />

Frost ähnelt unserem Weihnachtsmann sehr. Er ist<br />

mit einem langen blauen Mantel bekleidet und hat<br />

einen dicken<br />

Eiszapfen als<br />

Wanderstab.<br />

Mit dem Pferdeschlitten<br />

und beladen<br />

mit vielen<br />

Geschenken<br />

kommt er direkt vom Nordpol. Er wird mit viel<br />

lauter und fröhlicher Musik empfangen. <strong>Die</strong> Kinder<br />

verkleiden sich an Silvester als Schneeflocke,<br />

Schneemädchen oder Kaninchen und warten gespannt<br />

auf die Ankunft von Väterchen Frost. Wenn<br />

er dann da ist, stampft er mit seinem Eiszapfen<br />

kräftig auf den Boden. Es gibt am Silvestertag nur<br />

für die Kinder Geschenke. <strong>Die</strong> eigentlichen Feierlichkeiten<br />

finden am 6. und 7. Januar statt. Dann<br />

geht es mit der Familie zu langen Messen in die<br />

Kirche und im Anschluss wird ausgiebig gespeist.<br />

In Polen herrscht die ganze Adventszeit über eine<br />

besinnliche Stimmung, die Kirchen haben schon<br />

früh am Morgen geöffnet, Sternsinger ziehen<br />

durch die Stadt und singen Weihnachtslieder. <strong>Der</strong><br />

Höhepunkt ist der Heilige Abend. Tagsüber wird<br />

noch gefastet und bis zum Abend hat sich die ganze<br />

Familie zum weihnachtlichen Essen zusammengefunden.<br />

Unter dem prachtvollen Weihnachtsbaum<br />

liegen Geschenke. In Polen glaubt man, dass<br />

Jesus mit einem Esel vom Himmel kam. Deshalb<br />

wird auch Stroh unter den Weihnachtsbaum gelegt.<br />

Sobald der erste Stern am Himmel aufgeht,<br />

setzt sich die Familie an den gedeckten Tisch, auf<br />

dem auch immer ein zusätzliches Gedeck für einen<br />

unerwarteten Gast bereit steht. Auf dem Tisch<br />

steht eine Kerze und unter dieser Kerze liegt ein<br />

Geldstück. Das soll die Familie für das kommende<br />

Jahr vor Armut schützen. <strong>Der</strong> älteste Mann am<br />

Tisch reicht eine Oblate und bricht sie als Zeichen<br />

der Liebe und Versöhnung. Um Mitternacht geht<br />

es mit der ganzen Familie in die Weihnachtsmesse.<br />

Weihnachten in Tschechien oder „Tschechische<br />

Weihnacht“ ist das größte und beliebteste<br />

Fest der Republik. <strong>Die</strong> Straßen sind festlich geschmückt.<br />

<strong>Die</strong> Häuser werden mit vielen Lichtern<br />

geschmückt und die Kinder können die Zeit bis<br />

zum 6. Dezember gar nicht mehr erwarten. Am<br />

Vorabend des 6. Dezember kommt St. Nikolaus<br />

zusammen mit einem Engel und einem Teufel und<br />

besucht die Kinder. <strong>Die</strong> artigen Kinder bekommen<br />

Süßes und Obst, die frechen Kinder bekommen<br />

Kohle oder Kartoffeln. <strong>Die</strong> Krönung der Feierlichkeiten<br />

ist der 24. Dezember. Bis zum Abend wird<br />

nur wenig gegessen und, sobald der erste Stern<br />

am Himmel zu sehen ist, setzt sich die ganze Familie<br />

an den gedeckten Tisch. <strong>Der</strong> Tradition nach<br />

wird unter jedem Teller eine Fischschuppe gelegt,<br />

ein Symbol für Reichtum. Es wird an vielen alten<br />

Traditionen festgehalten. So darf während des<br />

Essens niemand vom Tisch aufstehen, damit auch<br />

im nächsten Jahr die ganze Familie vollzählig wieder<br />

zusammen ist. Das Essen besteht meist aus<br />

Fischsuppe und gebackenem Karpfen mit Kartoffelsalat.<br />

Nach dem Essen wird Blei gegossen.<br />

Merry Christmas aus England: In England und<br />

Schottland feiert man Weihnachten ähnlich wie<br />

in Deutschland. Während der Vorweihnachtszeit<br />

laufen Kinder in Gruppen<br />

durch die Straßen und singen<br />

die bekannten Christmas Carols<br />

(Weihnachtslieder). In<br />

der Nacht zum 25. Dezember<br />

kommt Father Christmas und<br />

steckt die Geschenke in die am<br />

Kamin aufgehängten Strümpfe.<br />

Es ist in England Tradition, die<br />

Weihnachtsstrümpfe selbst zu<br />

stricken. Ein typisches Weihnachtsessen<br />

besteht aus Truthahn<br />

und dem berühmten Plumpudding. Da die<br />

Engländer Weihnachten nicht ganz so melancholisch<br />

feiern, tragen sie während des Essens lustige<br />

Hüte. Im Anschluss wird getanzt und gesungen.<br />

<strong>Die</strong>se eher lustige Tradition geht bis zu den<br />

Festen von König Artus zurück. Am 26. Dezember<br />

ist „Boxing Day“ (box = Schachtel), ein sehr alter<br />

Brauch. Es war früher üblich, dass die Gesellen<br />

Geschenke in kleinen Schachteln von ihren Chefs<br />

bekamen. Heute werden an diesem Tag Freunde<br />

und Verwandte beschenkt. <strong>Die</strong> Weihnachtszeit<br />

endet am 6. Januar. Allerdings kommen nicht die<br />

„Heiligen <strong>drei</strong> Könige“, sondern Mari Lwyd. Das<br />

ist eine ganz in weiß gekleidete Frau, die von Tür<br />

zu Tür geht und Rätsel stellt. Wer die Rätsel nicht<br />

beantworten kann und auch kein neues Rätsel aufgibt,<br />

muss Mari Lwyd Essen und Trinken anbieten.<br />

<strong>Die</strong> Vereinigten Staaten lieben es bunt und glitzernd.<br />

<strong>Die</strong> Geschäfte erstrahlen in immer aufwändigeren<br />

Dekorationen und buhlen so um die<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Gunst ihrer Kunden. Aber auch Zuhause lieben<br />

es die Amerikaner bunt und glitzernd. Alles, was<br />

man schmücken kann,<br />

wird mit Kerzen, Lichterketten<br />

und Glitzer<br />

bestückt. <strong>Die</strong> amerikanische<br />

Antwort auf den<br />

Weihnachtsmann ist<br />

Santa Claus. Er kommt<br />

mit seinem fliegenden Schlitten direkt durch den<br />

Kamin. <strong>Der</strong> Schlitten<br />

wird von den Rentieren:<br />

Dasher, Dancer,<br />

Prancer, Vixen,<br />

Donder, Blitzen, Cupid,<br />

Comet und dem<br />

Leittier Rudolph gezogen.<br />

<strong>Die</strong> am Kamin<br />

hängenden Socken<br />

werden mit Geschenken gefüllt und für Santa<br />

Claus steht ein Glas warme Milch als kleiner Dank<br />

bereit. Während sich Santa Claus mit Milch begnügen<br />

muss, essen die Amerikaner Truthahn mit<br />

Kartoffelbrei. Übrigens ist der Ausdruck X-Mas<br />

kein Produkt schludriger Sprache, mit „X“ beginnt<br />

im griechischen das Wort „Christos“.<br />

Australien feiert Weihnachten bei 35 Grad. Wer<br />

in Australien einen traditionell gekleideten Santa<br />

Claus erwartet, der wird lange suchen müssen.<br />

Santa Claus braust auf Skiern und in Badehose bekleidet<br />

von einer Strandparty zur<br />

nächsten und beschenkt die Kinder.<br />

Seit einigen Jahren wird im Juni/<br />

Juli (dem australischen Winter)<br />

Christmas II gefeiert. <strong>Die</strong> Idee<br />

stammt von einigen Geschäftsleuten.<br />

Während dieser Zeit gibt es<br />

Weihnachtsessen und natürlich den Glühwein, der<br />

bei kalten Temperaturen besser schmeckt. So<br />

kommen auch die „Winterfans“ auf ihre Kosten.<br />

Bevor wir unsere Reise beenden, noch einige Kuriositäten:<br />

China und Japan haben keine Weihnachtstraditionen.<br />

Allerdings sind einige westliche Bräuche auch<br />

bis nach Asien durchgedrungen. So werden zur<br />

Weihnachtszeit Plastiktannenbäume aufgestellt<br />

und Socken aufgehängt.<br />

In Indien sind etwa 2,4% der<br />

Bevölkerung Christen und die<br />

schmücken zur Weihnachtszeit<br />

Palmen, Bananenstauden und<br />

Mangobäume mit bunten Lichterketten.<br />

In Afrika ist die Dekoration und<br />

das Aufräumen Sache der Kinder.<br />

Am 25. Dezember wird eine Ziege geschlachtet<br />

und das Fleisch in der Familie verteilt.<br />

In Sumatra ist im Dezember Regenzeit, deshalb<br />

wird am Tag gefeiert<br />

<strong>Der</strong> Schweizer Nikolaus kommt aus dem Schwarzwald<br />

und geht am 6. Dezember mit einem Esel und<br />

seinem Helfer „Schmutzli“ auf Wanderschaft.<br />

In Island könnte Weihnachten zum echten Horror<br />

werden. Wer es nicht schafft, sich bis Weihnachten<br />

ein neues Kleidungsstück zu erarbeiten, den<br />

besucht „Jólaköttur“ - ein Monster in Katzengestalt,<br />

das den faulsten Isländer heimsucht.<br />

Auf der ganzen Welt wird Weihnachten gefeiert: traditionell, fröhlich und ausgelassen oder auch<br />

kurios. Weihnachten scheint wichtiger denn je. Leider ist der wahre Grund des Weihnachtsfestes<br />

vielen nicht mehr bekannt. Früher wusste jedes Kind, welche Bedeutung das Weihnachtsfest hatte:<br />

Gott schickt seinen Sohn in die Welt, um uns mit sich zu versöhnen.<br />

Allen Lesern der KIARA ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest.<br />

Text: anni38<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Weihnachten damals und heute...<br />

So feiern wir Weihnachten.<br />

Damals war‘s – Weihnachten vor 50 Jahren<br />

Ich bin 1949 geboren und unser Weihnachten damals<br />

zu Hause war einfach immer schön. Wir waren<br />

7 Personen in der Familie: die Eltern, die Oma<br />

und 4 Kinder - ich, die Älteste, und meine 3 jüngeren<br />

Brüder.<br />

Schon die Vorweihnachtszeit war aufregend, aber<br />

auch sehr anstrengend. Unsere Eltern wünschten<br />

sich nämlich immer etwas Selbstgemachtes. Nun<br />

bin ich nicht so geschickt, aber meine Mutter gab<br />

mir immer Tipps und Hilfestellungen. Da kam dann<br />

mal ein Scherenschnitt zustande oder eine Federzeichnung<br />

vom Blick aus dem Kinderzimmerfenster<br />

oder mit viel Hilfe meiner Tante sogar mal eine<br />

kleine Handarbeit. Jedenfalls waren wir Kinder im<br />

Advent immer sehr beschäftigt. Außerdem sollte<br />

jedes Kind unter dem Weihnachtsbaum ein Gedicht<br />

aufsagen oder ein Lied singen, bevor wir die Geschenke<br />

bekamen. Das alles musste ja gelernt werden.<br />

Na ja, meine Eltern waren Lehrer. <strong>Die</strong> haben<br />

sicher gemeint, so ein bisschen auswendig lernen<br />

hat noch keinem geschadet. Es war schon schön,<br />

sich selbst ein Gedicht aussuchen zu dürfen, aber<br />

das Auswendiglernen fiel mir immer schwer.<br />

Am Heiligabend hatten Mutter und Oma immer unheimlich<br />

viel in der Küche zu tun. <strong>Die</strong> Enten und<br />

Kaninchen hatten sie natürlich schon vorher geschlachtet.<br />

<strong>Die</strong> wurden dann von früh an alle miteinander<br />

gebraten, damit das Essen für die nächsten<br />

3 Tage fertig war. Und der Kartoffelsalat für das<br />

Essen am Heiligabend wurde zubereitet. Trotz der<br />

vielen Arbeit musste ich an dem Tag nie in der Küche<br />

helfen, denn wir Kinder schmückten immer zusammen<br />

mit dem Vater den Weihnachtsbaum. Das<br />

dauerte jedesmal von früh bis zum Mittag. Danach<br />

wurde die Wohnstube abgeschlossen. Es gab in der<br />

Küche Hering zum Mittagessen und dann begann<br />

das für uns Kinder endlos scheinende Warten auf<br />

die Bescherung.<br />

Wir verpackten und verschnürten unsere eigenen<br />

Geschenke und warteten und warteten. Fernseher<br />

hatten wir noch nicht, als ich Kind war, aber selbst<br />

zum Lesen oder Radio Hören war ich viel zu nervös.<br />

<strong>Die</strong> Zeit wurde immer länger. Draußen läuteten<br />

die Glocken. Das ganze Dorf strömte zur Kirche.<br />

Wir aber nicht, denn wir waren ausgetreten,<br />

weil es die Partei so verlangte. Im Advent war ich<br />

darüber traurig gewesen: Alle meine Freundinnen<br />

schwärmten von dem Krippenspiel, den Kostümen<br />

und Liedern und wie toll das wäre. Ich hatte es<br />

so sehr bedauert, dass ich dabei nicht mitspielen<br />

kann, dass meine Freundinnen mir ein paar Tage<br />

später vom Pfarrer ausrichten ließen, ich könne<br />

ruhig trotzdem kommen und mitmachen. <strong>Die</strong> Rollen<br />

seien zwar alle schon vergeben, aber ich könne<br />

ja noch ein zusätzlicher Engel sein. Nur schade ...<br />

als ich das voller Freude meinen Eltern erzählte,<br />

waren die gar nicht begeistert, sagten was vom<br />

Schulrat und vom Parteisekretär, mit dem sie wegen<br />

so was einen Riesenärger kriegen könnten und<br />

verboten mir das Krippenspiel. Das fand ich schon<br />

sehr ungerecht, denn meine Mutter war als Kind<br />

selber Engel im Krippenspiel gewesen und hatte<br />

mir noch erzählt, wie schön das war. Dabei war in<br />

ihrer Kindheit die Nazizeit gewesen und Kirche<br />

damals auch nicht gerade erwünscht.<br />

Also waren bei uns nicht die Glocken das Zeichen<br />

zur Bescherung. Unser Vater hatte uns gesagt:<br />

„Weihnachten beginnt, wenn ihr den ersten Stern<br />

am Himmel sehen könnt.“ Und so standen wir Kinder<br />

dann in jedem Jahr nachmittags auf dem Hof<br />

und guckten. Ab 14 Uhr lauerten wir schon auf den<br />

ersten Stern und ließen uns da auch von bedecktem<br />

Himmel nicht irre machen. Und irgendwann<br />

viel später wurden wir dann erlöst. Unser Vater<br />

behauptete auch bei dichter Wolkendecke, nun<br />

den ersten Stern gesehen zu haben, ganz kurz<br />

nur, durch ein winziges Wolkenlöchlein. Wir durften<br />

rein in die warme Stube, die so wunderbar<br />

nach Tannenbaum roch. Wir sangen unsere Lieder<br />

und sagten Gedichte auf, die ganze Familie sang<br />

zusammen „O Tannenbaum“. Unsere Mutter, die<br />

besonders schön singen konnte, sang uns „Stille<br />

Nacht“ vor. Wir verteilten unsere Geschenke, die<br />

immer sehr bewundert wurden. Und dann durften<br />

wir uns unsere eigenen Geschenke auf dem großen<br />

Wohnzimmertisch suchen. Mein erster Blick war<br />

immer, was für ein Buch wohl dabei sein mag.<br />

Nun, dann haben wir bis zum Abendessen eine<br />

Weile gespielt oder gelesen, aber nicht lange, wir<br />

mussten ja den Tisch frei machen für Tee und<br />

Würstchen mit Kartoffelsalat. Aber danach konnten<br />

wir gleich weiterspielen und zwar so lange. wie<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

wir wollten. Spätestens nach 22 Uhr war ich aber<br />

immer schon sehr müde. Heiligabend war anstrengend!<br />

Am ersten Feiertag besuchten wir nachmittags<br />

und abends die Oma in der Stadt, Vaters Mutter.<br />

Meine Tante, Vaters jüngere Schwester, kam auch<br />

immer zu Besuch, oft auch Vaters Bruder. Am<br />

zweiten Feiertag kam die andere Tante, Mutters<br />

jüngere Schwester, zu uns. Und jedes Mal gab es<br />

wieder neue Geschenke für uns Kinder. Ich habe<br />

die ganze Weihnachtszeit von damals in Erinnerung<br />

als eine dichte Folge von Besuchen mit Geschenken<br />

und Gegengeschenken, von Gesellschaftsspielen in<br />

großer Runde am Wohnzimmertisch, von Kaffee<br />

trinken mit leckeren Plätzchen und von gebratenen<br />

Enten und Kaninchen zum Mittag. Einmal gab<br />

Bei uns stehen nicht die Geschenke im Vordergrund,<br />

sondern unser christlicher Glaube. Jedes<br />

Jahr zu Heiligabend gehen wir gemeinsam in die<br />

Kirche bei uns in der Nähe. Wir, das sind: Mark,<br />

Miriam, Inga und die Phoenix aus der Asche.<br />

Was bei uns Tradition ist:<br />

Tage vorher werden die Fenster gemeinsam geputzt<br />

und wir schmücken zusammen die Wohnung.<br />

<strong>Die</strong> Fenster werden mit Strohsternen und Lichterketten<br />

behangen und die hübsche Schneekugel mit<br />

dem Weihnachtsmann drinnen wird im Wohnzimmer<br />

aufgestellt. Unsere kleine Krippe wird dann<br />

auch schon auf unserem Sideboard aufgestellt.<br />

Es werden hübsche Tischdecken auf dem Esstisch<br />

und dem Wohnzimmertisch aufgelegt. <strong>Die</strong> ganze<br />

Wohnung wird festlich geschmückt. So stellen wir<br />

uns nach und nach auf Weihnachten ein.<br />

Zusammen besprechen wir, was wir an Weihnachten<br />

gerne essen wollen und kaufen dann auch gemeinsam<br />

dafür ein. 2011 kochte meine Schwester<br />

Inga das Weihnachtsessen! Himmlisch!!!!!! Es gab<br />

Hühnchenkeulen, Rotkohl, Gemüse, Soße, Kartoffeln,<br />

Reis und Nudeln. (Wir sind die absoluten Nudelfans!!!)<br />

Als Nachtisch gab es noch eine Kugel<br />

Vanilleeis mit heißen Beeren. Das Weihnachtsessen<br />

war mein tollstes Weihnachtsgeschenk, was<br />

ich je bekommen habe … erstens, weil Inga so gut<br />

kocht, und zweitens brauchte ich mal nicht ran, um<br />

zu kochen. Ich bin nämlich alleinerziehend und da<br />

weiß ich das wirklich zu schätzen. Natürlich hel-<br />

es allerdings Tränen, als sich mein jüngerer Bruder<br />

daran erinnerte, wie das Kaninchen geheißen<br />

hatte, das da vor uns auf den Tellern lag, und dass<br />

er im Sommer immer Löwenzahn für es gesucht<br />

hatte, es gestreichelt und mit ihm gespielt hatte.<br />

Er wollte dann doch lieber eine Entenkeule essen.<br />

Ach, und natürlich hatten wir an Weihnachten immer<br />

Frost und Schnee. Das Klima muss wohl in den<br />

50ern des letzten Jahrhunderts ein anderes gewesen<br />

sein. Allerdings wohnten wir ja auch ganz<br />

an der Ostgrenze Deutschlands, gleich hinter der<br />

Oder, wo im Winter bei Ostwind immer die Kälte<br />

direkt aus Sibirien geflogen kommt.<br />

Text: ingerose<br />

fen wir mit. <strong>Die</strong> Kinder decken den Tisch hübsch<br />

ein und ich helfe, wo ich kann. Zu zweit oder zu<br />

viert, in diesem Falle machte es einfach nur riesigen<br />

Spaß!<br />

Seit Jahren, mindestens eine Woche vor Weihnachten,<br />

suchen Inga und ich den Tannenbaum<br />

zusammen aus. <strong>Die</strong> letzten Jahre haben wir uns<br />

angewöhnt, den Tannenbaum einige Tage vor<br />

Weihnachten aufzustellen und mit den Kindern<br />

gemeinsam zu schmücken, da das Ganze dann viel<br />

entspannter vonstatten geht und wir länger etwas<br />

von unserem schönen Tannenbaum haben.<br />

Auch werden bei uns, wenn möglich, Kekse für<br />

Weihnachten gebacken. Mal macht das Inga mit<br />

den Kindern und mal ich. <strong>Die</strong> Kinder haben dann<br />

richtig viel Spaß dabei. Das geschieht oft in der<br />

Vorweihnachtszeit. Findet aber immer im Monat<br />

Dezember statt.<br />

Miriam nimmt seit Jahren schon am<br />

Weihnachtsmusical, Weihnachtsmärchen<br />

oder an der Weihnachtsgeschichte<br />

teil. Wochen vorher laufen<br />

dafür schon die Proben und Kostüme<br />

müssen angefertigt werden. Seit<br />

Jahren nimmt Miriam schon daran<br />

teil, d.h., es zählt bei uns schon zur<br />

Tradition dazu.<br />

Was uns Witziges passiert ist, als<br />

wir den Tannenbaum 2011 nach Hause gebracht<br />

haben:<br />

Mindestens eine Woche vor Weihnachten, suchen<br />

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Inga und ich den Tannenbaum zusammen aus. Oft<br />

half uns eine Freundin beim Transport des Tannenbaumes.<br />

Entweder brachte sie den Baum per Auto<br />

zu uns nach Hause oder Inga und ich schnappten<br />

uns unsere Fahrräder und brachten den Tannenbaum<br />

per Fahrrad oder per Fahrradanhänger nach<br />

Hause. Dort wird er auf dem Balkon entpackt und<br />

ein paar Tage stehen gelassen, damit er sich schön<br />

entfalten kann, bis er aufgestellt und geschmückt<br />

wird.<br />

In diesem Jahr war alles anders. <strong>Die</strong> Freundin<br />

meiner Schwester konnte uns beim Transport des<br />

Baumes leider nicht helfen. Es war ungefähr eine<br />

Woche vor Weihnachten und Inga und ich suchten<br />

lange Zeit einen Tannenbaum in der Innenstadt.<br />

Leider gab es keine hübschen Bäume dort<br />

und alle waren so teuer geworden. Also waren wir<br />

gezwungen, mit dem Bus zum Praktiker Markt, der<br />

so weit draußen bei uns ist, dass wir ihn nur mit<br />

dem Bus erreichen können, zu fahren. Dort angekommen<br />

haben wir schnell einen wunderschönen<br />

Tannenbaum zu einem fairen Preis gefunden. Wir<br />

baten den Verkäufer, uns den Tannenbaum in ein<br />

weißes Netz zu verpacken, was er auch tat. Wir<br />

schleppten den Baum zur Bushaltestelle und stiegen<br />

in den Bus ein. Während der Busfahrt hatten<br />

wir viel Spaß. Inga und ich bekamen fröhliche Blicke<br />

zu spüren. Menschen lächelten uns an und es<br />

duftete im ganzen Bus nach Tannennadeln. Selbst<br />

der Busfahrer staunte nicht schlecht, als wir hinten<br />

mit dem Tannenbaum einstiegen. Wir erklärten<br />

ihm, dass wir den Tannenbaum aber anders<br />

nicht nach Hause bekommen würden, denn ein<br />

Auto hatten wir nicht. Ich bezahlte für Inga und<br />

mich und wir stellten uns hinten im Bus hin. Ein<br />

kleiner Junge, der rechts von mir saß (ich stand<br />

hinten mit dem Tannenbaum im Arm, wo sonst die<br />

Kinderwagen stehen), schaute mich mit ganz großen<br />

Augen an und meinte: „<strong>Der</strong> ist ja riesig! Das<br />

der überhaupt in den Bus passt!“ Na ja, die Spitze<br />

bog sich schon ziemlich ... grins ... aber er passte<br />

in den Bus, was am wichtigsten war. <strong>Der</strong> Tannenbaumduft<br />

war wirklich schön und schien auf<br />

viele mitfahrende Menschen eine weihnachtliche<br />

Stimmung zu verbreiten. Wir mussten am Bahnhof<br />

noch einmal in einen anderen Bus umsteigen und<br />

dort wurden wir von unserem Busfahrer sehr nett<br />

empfangen. Wieder sprachen uns viele Menschen<br />

an. Sie fragten uns, ob es unser Weihnachtsbaum<br />

sei und wir bejahten. Viele Menschen sprachen uns<br />

auch darauf an, wie wunderschön der Tannenbaum<br />

roch. Kurz vor meinem Zuhause mussten wir noch<br />

ein Stück zu Fuß laufen und, als wir zu Hause ankamen,<br />

warteten schon die Kinder ganz ungeduldig<br />

auf den Tannenbaum. Ich schleppte ihn auf den<br />

Balkon und zerschnitt das weiße Netz. Nun konnte<br />

unser Tannenbaum seine ganze Pracht entfalten.<br />

<strong>Die</strong> Kinder waren begeistert. Am liebsten würden<br />

sie den Tannenbaum immer gerne sofort schmücken,<br />

aber das geht da noch nicht, denn er muss<br />

seine Äste noch schön entfalten.<br />

Das ist jedes Jahr so gewesen, dass Mark und Miriam<br />

sehr aufgeregt waren, wenn wir losgingen, um<br />

unseren Tannenbaum zu kaufen.<br />

Unser Heiligabend am 24.12.2011<br />

Am Heiligabend stehen wir früh auf. Das Essen<br />

wird vorbereitet und es geht oft mit Musik an die<br />

Arbeit. Es wird viel gelacht und ab und an auch mal<br />

genascht. Vor allem kann ich beim Rotkohl nach<br />

Mamis Art einfach nicht<br />

widerstehen! Schmunzel....<br />

<strong>Der</strong> Rotkohl wurde einen<br />

Tag zuvor schon so weit<br />

fertig gekocht, dass er am<br />

Heiligabend nur noch aufgewärmt<br />

werden musste und<br />

dann schmeckt er einfach<br />

himmlisch, denn die Gewürze<br />

konnten über Nacht<br />

wunderbar durchziehen und<br />

der Rotkohl ist ganz weich<br />

und zart.<br />

<strong>Die</strong> Decke für die Geschenke<br />

wird unter dem Tannenbaum<br />

schön hergerichtet.<br />

<strong>Die</strong> Geschenke werden von<br />

allen, bevor wir in die Kirche gehen, unter den Tannenbaum<br />

gelegt.<br />

Meine Kinder sind mittlerweile alt genug und wissen,<br />

dass wir das mit den Geschenken machen.<br />

Früher kam der Weihnachtsmann zu uns, wenn wir<br />

in der Kirche waren. Miriam hat das bis 2010 noch<br />

geglaubt. Nur Mark nicht, der kam schneller dahinter.<br />

Aber ich fand es toll, dass er es Miriam nie<br />

verraten hat.<br />

Wir gehen in zwei Schichten in die Kirche. Erst<br />

geht Inga mit den Kindern in die Kirche und ich<br />

bereite das Essen vor und dann gehe ich mit Rusty<br />

Gassi und übergebe ihn Inga, wenn die 2. Musicalvorstellung/Weihnachtsmärchen<br />

beginnt. Inga hat<br />

2011 das Weihnachtsessen dann alleine fertig gemacht<br />

und ich konnte in aller Ruhe die Vorstellung<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

in der Kirche sehen. Miriam tritt zweimal in der<br />

Kirche am Heiligabend auf. Danach sind Mark, Miriam<br />

und ich nach Hause gegangen.<br />

Sobald wir zu Hause angekommen sind, helfen alle<br />

mit, den Essenstisch aufzudecken. Wenn wir dann<br />

am Tisch sitzen und alles so feierlich gedeckt ist,<br />

dann denke ich immer an Jesus. Er ist der Grund,<br />

warum wir Weihnachten feiern. Es ist sein Geburtstag.<br />

Ein schöner Anlass. Wir sind zwar gläubig,<br />

aber wir beten jetzt kein Tischgebet oder so.<br />

Das tut jeder still für sich. Ich bete oft einfach<br />

so. Ich denke, das sollte jeder für sich selbst<br />

entscheiden. Dann, wenn alle zufrieden am Tisch<br />

sitzen und die Kinder immer ungeduldiger werden,<br />

was wohl für Geschenke unter dem Tannenbaum<br />

liegen, fangen wir an zu essen. Nach dem Essen<br />

gibt es dann die Bescherung. Oft sitzen wir danach<br />

noch zusammen und reden viel oder hören uns<br />

Weihnachtslieder an oder wir schauen gemeinsam<br />

Weihnachten war für mich schon immer etwas<br />

ganz Besonderes. <strong>Die</strong> Lichter, die Gerüche, Plätzchen<br />

backen, Geschenke aussuchen…<br />

In meiner Kindheit sind wir immer am 24.12. zu<br />

meinen Großeltern gegangen. Dort haben wir Lieder<br />

gesungen und es wurde uns die Weihnachtsgeschichte<br />

vorgelesen. Als wir älter waren, durften<br />

wir auch selber vorlesen. Im Anschluss gab es<br />

die Geschenke. Es war in dem gemütlichen, alten<br />

Wohnzimmer immer sehr stimmungsvoll.<br />

Später am Abend gingen wir wieder nach Hause<br />

und es gab die traditionellen Saitenwürstchen mit<br />

Kartoffelsalat. Wir haben Weihnachtslieder gehört<br />

und die Geschenke unter den Baum gelegt.<br />

Damit jeder sah, was der andere bekam, führten<br />

wir das „Geschenke ziehen“ ein. Einer begann und<br />

nahm ein Geschenk. Das war z.B. für meine Mutter.<br />

Sie packte es in Ruhe aus und nahm dann das<br />

nächste Geschenk und übergab es z.B. meinem<br />

Bruder. So ging es weiter, bis alle Geschenke verteilt<br />

waren.<br />

Aus finanziellen Gründen gab es von unseren Eltern<br />

meistens praktische Geschenke. Ein neues Schulmäppchen,<br />

Kleidung, Bücher… Mein Bruder und ich<br />

haben uns immer sehr darüber gefreut, auch wenn<br />

es nur selten Spielsachen gab. Uns war das Verschenken<br />

viel wichtiger.<br />

einen schönen Weihnachtsfilm an.<br />

Das Jahr 2011 war für mich persönlich ein ganz<br />

besonderes Jahr, da ich zu dieser Zeit einen längeren<br />

Klinikaufenthalt hatte. Er ging insgesamt<br />

über sechs Wochen und am 1. Weihnachtstag<br />

musste ich abends bis 22 Uhr oder so wieder in<br />

der Klinik sein. <strong>Die</strong> Trennung war hart für mich<br />

und die Kinder, aber wir haben Heiligabend und<br />

auch am 1. Weihnachtstag eine wirklich schöne<br />

Zeit miteinander verbracht und für mich war das<br />

mein schönstes und besinnlichstes Weihnachten<br />

seit vielen Jahren.<br />

Text und Bilder: Phoenix aus der Asche<br />

Am 1. Weihnachtsfeiertag kochte meine Mutter<br />

ihren berühmten Sauerbraten - natürlich mit<br />

selbst gemachten schwäbischen Spätzle.<br />

Seitdem ich ausgezogen bin, sieht unser Weihnachten<br />

natürlich anders aus. Ich schmücke schon<br />

am 1. Advent das Haus. <strong>Der</strong> Weihnachtsbaum wird<br />

am 24.12. von mir aufgestellt und geschmückt. Ich<br />

koche ein leckeres Abendessen für meinen Mann<br />

und mich, das auch gerne mal aufwändiger sein<br />

darf. Danach überreichen wir uns im Wohnzimmer<br />

die Geschenke.<br />

Am 1. Weihnachtsfeiertag sind wir natürlich bei<br />

meinen Eltern zum Sauerbraten-Essen. Wenn wir<br />

Urlaub bekommen, besuchen wir noch die Eltern<br />

meines Mannes. Sie wohnen so weit weg, dass wir<br />

über Nacht bleiben müssen. Somit können wir leider<br />

nicht jedes Jahr hinfahren.<br />

<strong>Der</strong> 24.12.2010 ist ein ganz besonderes Datum für<br />

mich. Ich hatte schon den ganzen Tag so ein komisches<br />

Gefühl. Mein Mann war derart nervös und<br />

durcheinander. Und er sagte mir ständig, dass er<br />

kein Geschenk für mich hätte… Aber ganz sicher,<br />

was er vorhatte, war ich mir nicht. Bis ich dann<br />

unter dem Weihnachtsbaum meinen Heiratsantrag<br />

bekommen habe.<br />

Text: Flower<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Wie feiert Familie Tearsdontlie Weihnachten?<br />

oder<br />

Wir feiern Weihnachten ein wenig anders als die meisten Deutschen<br />

Ja, wie feiert Familie Tearsdontlie denn eigentlich<br />

Weihnachten? Ich muss dazu sagen, dass wir<br />

bis zum Jahre 2002 nach guter alter deutscher<br />

Tradition gefeiert haben. Sprich, es gab die Geschenke<br />

am Heiligen Abend. In die Kirche sind wir<br />

damals nicht gegangen.<br />

2002 kam dann der Umbruch. Mein Mann äußerte<br />

den Wunsch, er möchte gerne Weihnachten wie<br />

bei den Amis feiern. <strong>Der</strong> Wunsch kam für mich eigentlich<br />

nicht überraschend, liegen die ursprünglichen<br />

Wurzeln seines leiblichen Großvaters doch<br />

eigentlich in den USA. Nach einigem Hin und Her,<br />

entschlossen wir uns also, es gibt die Geschenke<br />

erst am 1. Weihnachtsfeiertag ganz früh morgens.<br />

<strong>Die</strong> Kinder damals erst 5, 4 und 2 Jahre alt, nahmen<br />

es ganz gelassen auf.<br />

Seitdem feiern wir Weihnachten so:<br />

Den Weihnachtsbaum schmücken wir meistens am<br />

Abend des 23. Dezember. Wobei meine Kinder immer<br />

mehr auf den Gedanken kommen, wir könnten<br />

den Baum ja auch noch eher schmücken. Am 24.<br />

bereite ich dann früh morgens das Essen für Heiligabend<br />

und den 1. Feiertag vor. <strong>Die</strong> Kinder sind<br />

derzeit noch am Spielen. Mittags gibt es meistens<br />

nur eine schnelle Tütensuppe. Gegen 15 Uhr machen<br />

wir uns auf den Weg in die Kirche. Vor der<br />

Kirche spielt immer noch die örtliche Blaskapelle<br />

Weihnachtslieder und es gibt Glühwein. Gegen 17<br />

Uhr ist der Gottesdienst zu Ende. Wir gehen gemütlich<br />

nach Hause, eventuell, wenn es das Wetter<br />

zulässt, machen wir noch einen Spaziergang durch<br />

den Ort oder eine Schneeballschlacht im Garten.<br />

Danach gibt es Abendessen, welches allerdings<br />

typisch deutsch ist - nämlich Kartoffelsalat und<br />

Würstchen. Meistens sitzen wir abends noch gemütlich<br />

beisammen, sofern die Großen das wollen<br />

und nicht lieber in ihre Zimmer verschwinden, und<br />

spielen ein Gesellschaftsspiel.<br />

Wenn unsere Mäuse endlich alle im Bett verschwunden<br />

sind, was meistens erst gegen 23 Uhr<br />

der Fall ist, spielen mein Mann und ich Weihnachtsmann.<br />

Aber vorher müssen die Kinder noch ein Glas<br />

Milch und Weihnachtsplätzchen unter den Baum<br />

stellen. <strong>Der</strong> Weihnachtsmann muss sich ja schließlich<br />

stärken. Nur dieses Jahr können wir wohl die<br />

Kekse und die Milch weglassen. Denn nun hat leider<br />

auch unser jüngstes Mäuschen den Glauben an den<br />

Weihnachtsmann verloren. Schade eigentlich.<br />

Am Morgen des 25. hört man es dann meistens<br />

schon vor 6 Uhr im Flur leise tapsen. Nackte Kinderfüße<br />

machen sich auf den Weg, um zu schauen,<br />

ob auch etwas unter dem Baum liegt. Meistens<br />

dauert es dann nicht lange, bis mein Mann und ich<br />

auch hellwach sind. An Schlaf ist nun eh nicht mehr<br />

zu denken. Ich stehe auf, koche Kaffee und Kakao<br />

und stelle einen Teller mit Plätzchen und allerlei<br />

anderen Leckereien auf den Tisch.<br />

Jetzt wird gewürfelt: Wer die höchste Zahl hat,<br />

darf sich das erste Geschenk nehmen und auspacken.<br />

Es muss auch immer so lange mit dem Auspacken<br />

des nächsten Geschenks gewartet werden,<br />

bis derjenige, der gerade auspackt, fertig ist und<br />

sein Geschenk bestaunt hat. Wenn wir mit dem<br />

Auspacken fertig sind, spielen die Kinder. Papa<br />

hilft hier und da beim Aufbauen, wenn es was zum<br />

Aufbauen gibt, und Mama ist in der Küche am Brutzeln.<br />

Nach dem Mittag legen wir Erwachsenen uns<br />

dann auf die Couch und schauen Märchen. <strong>Die</strong> Kinder<br />

schauen entweder mit oder sind am Spielen.<br />

Nachmittags gehen wir noch eine Runde spazieren.<br />

Wenn Schnee liegt, werden die <strong>Kids</strong> in Schneesachen<br />

gepackt, Kakao und Schlitten mitgenommen<br />

und auf geht es zum Rodelberg bei uns im Ort.<br />

Den 2. Weihnachtsfeiertag verbringen wir meistens<br />

zu Hause oder eben auf dem Rodelberg.<br />

Text: Tearsdontlie<br />

Bild: Weisserose<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Das Rentier<br />

Welches Tier würde sich für die Weihnachtsausgabe<br />

der KIARA besser eignen als das Rentier?<br />

Schließlich ist das Rentier seit jeher ein Weihnachtssymbol,<br />

denn es erfüllt die wichtige Aufgabe,<br />

den Schlitten des Weihnachtsmannes zu ziehen.<br />

Nicht auszudenken, wie es sonst gehen sollte, die<br />

Menschen in vielen Ländern dieser Welt in einer<br />

einzigen Nacht zu beschenken.<br />

<strong>Der</strong> Lebensraum der Rentiere befindet sich in allen<br />

Ländern rund um den Nordpol.<br />

Es gibt zwei Arten von Rentieren: die Waldrentiere,<br />

die hauptsächlich in den Wäldern Kanadas<br />

leben, und die Tundrarentiere. <strong>Die</strong> leben ... richtig!<br />

... in der Tundra.<br />

Hier ein paar äußerliche Fakten:<br />

Rentiere erreichen vom Kopf bis zum Hintern eine<br />

Länge von 120-220 cm und im Rücken eine Höhe<br />

von 87-140 cm.<br />

<strong>Die</strong> Schwanzlänge beträgt 7-21 cm und das Gewicht<br />

liegt zwischen 60 und 340 kg.<br />

Das Waldrentier ist etwa doppelt so groß wie das<br />

Tundrarentier.<br />

Sie haben ein dichtes Fell mit Unterwolle, wodurch<br />

ihnen Kälte auch nichts ausmacht und am Hals haben<br />

sie eine Mähne.<br />

<strong>Die</strong> Färbung des Fells reicht von dunkel-graubraun<br />

über hellbraun bis fast weiß. Im Sommer<br />

haben Rentiere ein kurzes dunkles Fell.<br />

<strong>Die</strong> Füße der Rentiere oder wie man sie richtig<br />

nennt, die Klauen, lassen sich weit spreizen. Das<br />

ist im Winter sehr hilfreich, da durch die breitere<br />

Trittfläche das Risiko abnimmt, in den weichen<br />

Schnee einzusinken.<br />

Wer ein Rentier treffen sollte, bitte nicht über das<br />

Knacken in den Fußgelenken beim Gehen erschrecken.<br />

<strong>Die</strong>ses ist arttypisch und nicht schmerzhaft.<br />

Dass Rentiere schnelle und ausdauernde Läufer<br />

sind, können wir uns denken. Wie sollten sie sonst<br />

die weiten Wege zu Weihnachten schaffen?<br />

Rentiere sind mit den Elchen, Hirschen, dem<br />

Dammwild und den Rehen verwandt.<br />

Allerdings haben nur bei den Rentieren sowohl die<br />

Männchen als auch die Weibchen Geweihe. Gut, die<br />

der Männchen sind mit bis zu 130 cm deutlich länger<br />

als die der Weibchen mit 50 cm. <strong>Die</strong> Geweihe<br />

der Männchen können übrigens bis zu 15 kg schwer<br />

werden.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

<strong>Die</strong> Männchen schmeißen ihr Geweih direkt nach<br />

der Brunft im Oktober ab und im April fängt ein<br />

neues an zu wachsen. Kühe dagegen werfen ihr Geweih<br />

erst im April/Mai ab und ein neues wächst<br />

gleich nach.<br />

Rentiere werden in der freien Natur etwa 10-15<br />

Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 20 Jahren.<br />

Feinde der Rentiere sind Füchse, Wölfe, Luchse,<br />

Eisbären und Vielfraße. Allerdings sind Rentiere<br />

häufig in der Lage, ihre Feinde bei einer Flucht<br />

dadurch abzuschütteln, dass sie schnell und lange<br />

laufen können.<br />

Rentiere sind Herdentiere. Sie leben in kleineren<br />

Herden von 20-100 Tieren, wobei diese Gruppen<br />

meistens nur aus Kühen und noch nicht geschlechtsreifen<br />

Hirschen bestehen. Zu den Wanderungen<br />

finden sich die kleinen Gruppen zu Riesenherden<br />

von mehreren tausend Tieren zusammen. In einigen<br />

Gebieten kann so eine Herde sogar 100.000<br />

Tiere umfassen.<br />

Erwachsene Rentierhirsche leben häufig als Einzelgänger.<br />

Rentiere begeben sich auf Wanderungen. <strong>Die</strong><br />

Tundrarentiere sind keine allzugroßen Wanderer,<br />

aber die Waldrentiere dagegen schon. <strong>Die</strong>se können<br />

Wanderungen von mehreren hundert bis 5000!<br />

km unternehmen.<br />

Im Winter halten sie sich in den Waldzonen auf<br />

und im Sommer wandern sie weiter nach Norden<br />

in die Tundren. Rentiere sind gute Schwimmer und<br />

durchqueren auf ihren Wanderungen auch Flüsse<br />

und sogar Meeresarme.<br />

Sie fressen Flechten, Kräuter, Pilze, Laub, Baumrinden<br />

und Gräser. Wenn Schnee liegt, scharren<br />

sie mit ihren Vorderhufen den Schnee weg, um an<br />

die unter dem Schnee liegenden Flechten und Gräser<br />

zu kommen.<br />

<strong>Die</strong> Paarungszeit nennt man Brunft. Sie findet im<br />

September/Anfang Oktober statt. Brunftige Hir-<br />

Friede<br />

Süßes Glockenklingen wandert übers weite Land.<br />

Schneebedeckte Wald und Felder<br />

sind in Winters Hand.<br />

Hell erleuchtet sind die Fenster, strahlen Wärme aus.<br />

Leise klingen Kinderlieder<br />

aus so manchem Haus.<br />

sche geben laute Rufe von sich, um die Weibchen<br />

auf sich aufmerksam zu machen. Während dieser<br />

Zeit gibt es häufig auch Kämpfe zwischen den Hirschen.<br />

<strong>Der</strong> Hirsch versucht, eine Gruppe von etwa 12<br />

Weibchen um sich zu versammeln und sich mit allen<br />

zu verpaaren. In der gesammten Paarungszeit<br />

nehmen Hirsche keine Nahrung zu sich.<br />

Nach einer Tragzeit von etwa 230 Tagen bringt<br />

die Kuh 1-2 Kälber und in ganz seltenen Fällen sogar<br />

4 Kälber zur Welt. <strong>Die</strong> Kälbchen wiegen bei<br />

der Geburt etwa 5-12 kg und beginnen schon wenige<br />

Minuten nach der Geburt, teilweise noch im Liegen,<br />

bei der Mutter Milch zu trinken. Nach etwa 1<br />

Stunde stehen die Kälbchen auf den eigenen Beinchen<br />

und folgen der Mutter.<br />

In den ersten Tagen nach der Geburt bleibt die<br />

Mutter mit ihren Kälbchen alleine und lässt keine<br />

Artgenossen heran. Erst nach einigen Tagen<br />

schließen sich die Kühe mit ihren Kälbern wieder<br />

zu einer Herde zusammen. Mit etwa einem Monat<br />

fangen die Kälber an, Gräser zu fressen, und<br />

mit sechs Monaten werden sie von ihren Müttern<br />

entwöhnt. Rentiere werden mit etwa 2 Jahren geschlechtsreif.<br />

Eigentlich sind Rentiere Menschen gegenüber sehr<br />

scheu. Einige Völker, wie z.B. die Lappen und einige<br />

nordsibirische Stämme, haben sie aber gezähmt<br />

und halten sie als Haustiere. Sie liefern Milch und<br />

Fleisch und sind gute Zugtiere.<br />

Rentiere sind zahlreich vertreten und gelten nicht<br />

als gefährdet. Man schätzt den heutigen Bestand<br />

auf etwa 4 Millonen wildlebender Tiere. Von den<br />

als Haustiere gehaltenen Rentieren gibt es auch<br />

rund 3 Millionen.<br />

Text: Birgit<br />

Lieblich klingt der Chor der Engel unterm Himmelszelt.<br />

Frieden überall auf Erden<br />

wünschen wir der Welt.<br />

© Simone Binder (Luann) 2006<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Mein chaotischer Werdegang !!!<br />

Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich mich<br />

sehr auf meine Einschulung gefreut habe und dass<br />

ich endlich kein Kindergartenkind mehr bin ...<br />

Eingeschult wurde ich im Sommer des Jahres 1991<br />

zu einer sehr lieben Lehrerin - ich glaube für mich<br />

zu lieb.<br />

Eigentlich war ich in den ersten 2 Jahren ziemlich<br />

wissbegierig und wurde nach und nach fauler und<br />

spielte gern im Unterricht. In der 4. Klasse angelangt<br />

waren meine Noten nicht besonders gut – ich<br />

war versetzungsgefährdet. Also wurde ich getestet,<br />

ob ich für eine Regelschule geeignet war. <strong>Die</strong>sen<br />

Test bestand ich richtig gut und war für die<br />

Hilfsschule einfach zu gut.<br />

Ich bin damals mit meinen Eltern umgezogen und in<br />

eine neue Grundschule gekommen. Dort wiederholte<br />

ich die 4. Klasse. <strong>Die</strong>se habe ich auch geschafft.<br />

Also wurde ich dann 1996 in die Sekundarschule<br />

eingeschult, wo ich den Hauptschulweg gegangen<br />

bin ... bis zur 7. Klasse. Dann bin ich leider wieder<br />

„sitzengeblieben“ ... und das nur durch Faulheit<br />

und Schwänzerei. Da es damals die letzte Hauptschulklasse<br />

war und keine mehr folgte, wurde ich<br />

in die 7. Klasse des Realschulzweigs gesetzt (gleiche<br />

Schule). <strong>Die</strong>s hat eigentlich auch erst einmal<br />

wieder super geklappt - zumindestens mit dem<br />

Aufpassen in der Schule - und ich wurde erfolgreich<br />

in die 8. Klasse versetzt.<br />

Ich weiß nicht, was mich damals geritten hat ...<br />

aber dann fing es extrem an. Ich konnte mich nie<br />

in der Klasse einfinden und hatte dort auch keine<br />

Freunde, bis ich nur noch geschwänzt habe und es<br />

hieß, dass ich wieder nicht versetzt werde. Also<br />

habe ich die Schule hingeschmissen und habe ein<br />

Abgangszeugnis der 8. Klasse bekommen, was dazu<br />

auch noch grottenschlecht war ...<br />

Im Jahre 2000 habe ich dann noch einmal eine<br />

Chance erhalten und durfte ein Berufsfindungsjahr<br />

besuchen - eine Art Schule mit Berufsfächern,<br />

wo ich in meinem Lieblingsfach Textiles<br />

Gestalten und dazu das Pflichtfach Bürokauffrau<br />

unterrichtet wurde. Alles lief ganz super, bis ich<br />

2001 meinen jetzigen Mann kennengelernt habe<br />

und … ja, die große Liebe verändert alles.<br />

2002 habe ich recht erfolgreich eine Prüfung in<br />

Textiler Gestaltung abgelegt (2,1), aber den Rest<br />

habe ich wieder sausen lassen, weil ich unbedingt<br />

zu meinem Freund wollte, der knapp 600 km weit<br />

weg wohnte. Damals war ich 17. Bevor ich nach<br />

Rheinland-Pfalz gegangen bin, habe ich mich aber<br />

um eine Art Ausbildung gekümmert. Ich hätte ab<br />

Spätsommer 2002 ein freiwilliges Soziales Jahr in<br />

einem Altersheim machen können. Trotz meiner<br />

Zeugnisse hätte ich nach diesem Jahr eine Ausbildung<br />

machen können … aber es kam alles ganz<br />

anders.<br />

Im Sommer 2002 - mit gerade mal 17 Jahren - bin<br />

ich dann von Zuhause ausgezogen und mit meinem<br />

Freund zusammengezogen. Aus irgendeinem Zufall<br />

habe ich im gleichen Ort einen 400-€-Job in einem<br />

EDEKA-Markt bekommen. So habe ich das freiwillige<br />

Soziale Jahr nicht angefangen. <strong>Die</strong>sen Job<br />

habe ich dann ein Jahr gemacht, bis wir in ein kleines<br />

Kuhkaff umgezogen sind. Nun habe ich erst<br />

einmal mein Teenyleben gelebt, habe gesoffen und<br />

Partys gefeiert. Ende 2003 beschlossen meine<br />

Schwester, die auch die Liebe hierher verschlagen<br />

hat, und ich, zusammenzuziehen. Wir mieteten uns<br />

gemeinsam ein Haus. Mit meiner Schwester habe<br />

ich dann einen 400-€-Job als Inventurhelferin begonnen.<br />

<strong>Der</strong> hat auch wirklich Spaß gemacht. In<br />

diesem Job arbeitete ich, bis ich im 7. Monat mit<br />

meiner Tochter im Jahr 2004 schwanger war. Im<br />

Februar 2005 habe ich meine Tochter geboren. 4<br />

Wochen danach habe ich den Job als Inventurhelferin<br />

wieder angefangen, bis ich Mitte 2005 erfahren<br />

habe, dass ich erneut schwanger war. Ich<br />

beschloss, mit meinem Freund wieder in etwas Eigenes<br />

zu ziehen. Im Februar 2006 ist mein Sohn<br />

geboren und ich lebte das Leben als Hausfrau und<br />

Mutter bis Ende 2007. Nun trat ich einen 1-€-Job<br />

an. Ungefähr Mitte 2008 habe ich dann erfahren,<br />

dass ich mit Zwillingen schwanger bin, und habe ein<br />

sofortiges Arbeitsverbot erhalten. Meine Zwillinge<br />

sind dann im Januar 2009 geboren und ich war<br />

wieder Hausfrau bis Ende 2011. Jetzt konnte ich<br />

wieder einen 1-€-Job antreten. <strong>Die</strong> Arbeit hat<br />

wieder viel Spaß gemacht. Anfang 2012 habe ich<br />

erfahren, dass ich erneut schwanger bin. Da es bei<br />

dem 1-€-Job Neuerungen gab und keine Schwangeren<br />

mehr beschäftigt werden durften, bin ich<br />

nun wieder zu Hause.<br />

Wenn ich nun auf die letzten 21 Jahre zurückblicke,<br />

könnte ich mich selbst wegen der verpassten<br />

Chancen in den Hintern treten. Ich habe eigentlich<br />

nichts erreicht - aber glücklich bin ich trotzdem<br />

und würde keines meiner Kinder missen wollen.<br />

Ich habe mir jedoch gesagt: Wenn meine Kinder<br />

in die Schule kommen, machst du es anders … und<br />

dies mache ich auch. Ich schaue sehr, wie meine<br />

Kinder in der Schule sind, bin sehr hinterher und<br />

bin auch guten Mutes, dass es meine Kinder besser<br />

machen werden ...<br />

Text: cybercat0203<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

BEI UNS DAHEIM… LORIS<br />

Ulrike Mahl über die "Schreihälse" in Ihrem Garten<br />

Frauen-Lori bei akrobatischen Übungen am Gehege-Zaun<br />

Jeder, der unseren Garten betritt, wird unweigerlich<br />

in ihren Bann gezogen: laut lärmend und<br />

schreiend machen unsere Loris auf sich aufmerksam.<br />

Hat der Besucher erst mal die Quelle dieses<br />

Lärms gesichtet, kommt er aus dem Staunen nicht<br />

mehr heraus: große farbenprächtige Papageien<br />

fliegen munter in ihren Volieren umher, turnen auf<br />

Ästen und Baumstämmen herum – kaum eine Zeit<br />

der Ruhe oder eines bewegungslosen Verharrens.<br />

Jeder Vogelliebhaber kann sich kaum dem Charme<br />

dieser Tiere entziehen, und so ist auch die Lori-<br />

Haltung zum Hobby meines Mannes geworden.<br />

Glücklicherweise sind heute die Lori-Papageien aus<br />

den Zoohandlungen fast vollständig verschwunden<br />

und können nur über Züchter erworben werden.<br />

So mancher Vogelfreund hat sich durch die wunderschönen<br />

Farben und das lebhafte Wesen dieser<br />

Vögel zum Spontankauf hinreißen lassen. Loris<br />

sind aber absolut keine Haustiere, die in Vogelbauern<br />

im Wohnzimmer gehalten werden können.<br />

Auch als Futterspezialisten sind sie oft mit Körnerfutter<br />

falsch ernährt worden. Und so hatten<br />

viele Loris ein recht kurzes, erbärmliches Leben in<br />

Gefangenschaft.<br />

Ein kleiner Steckbrief:<br />

<strong>Die</strong> vielen Arten der Loris gehören zu der Familie<br />

der Pinselzungenpapageien. Ihren Namen verdanken<br />

sie der besonderen Beschaffenheit ihrer<br />

bürstenartigen Zunge. Sie kommen in Indonesien,<br />

Malaysia, Australien und Neuseeland und den um-<br />

gebenden Inseln dieser Länder vor. Ihr Lebensraum<br />

sind die Waldränder hoher Bäume. Sie leben<br />

teilweise in großen Schwärmen oder kommen als<br />

Paare vor, fallen in blühende Bäume oder Obst-<br />

Plantagen ein. Loris ernähren sich von Früchten,<br />

Nektar, Pollen und halbreifen Sämereien. Sie nisten<br />

in abgestorbenen Baumstämmen, in denen sie<br />

sich eine große Bruthöhle bauen, wo sie ihre Jungen<br />

großziehen. Loris gelten als überaus intelligente<br />

Vögel, sind selbst in der Natur nicht menschenscheu,<br />

obwohl der Mensch ihr größter Feind ist, da<br />

er ihren Lebensraum dezimiert.<br />

In unserem Garten leben <strong>drei</strong> verschiedene Arten<br />

von Loris, jeweils ein Pärchen Gelbmantellori<br />

(Lorius garrulus garrulus), Frauenlori (Lorius lory)<br />

und Gebirgslori (Trichoglossus haematodus moluccans).<br />

Jedes Paar hat seine große Flug-Volliere,<br />

da sich die Arten untereinander, besonders in der<br />

Brutzeit, nicht vertragen. Eine ganzjährige Freilandhaltung<br />

ist durch ein beheiztes Schutzhaus<br />

gewährleistet. <strong>Die</strong> Behausung muss gut und leicht<br />

zu reinigen sein, hier haben sich geflieste Wände<br />

und Böden bewährt, denn so breiig wie das Futter<br />

sind auch die Ausscheidungen. <strong>Der</strong> wässrige Kot<br />

wird oft regelrecht an die Wand gespritzt (deshalb<br />

ist eine Wohnungshaltung nicht machbar). Da<br />

Loris sehr gerne fliegen und wahre Kletterkünstler<br />

sind, muss man ihnen genügend Platz bieten und<br />

ihre Behausung mit Astwerk und Zweigen ausstatten.<br />

Es ist lustig anzuschauen, wie sie kopfüber in den<br />

Ästen und Zweigen turnen und auf ihren Sitzstan-<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

gen „die Rolle rückwärts“ machen. In der Natur<br />

sind diese akrobatischen Begabungen notwendig,<br />

um den Nektar und die Pollen aus den Blüten zu holen.<br />

Mit ihren bürstenartigen Zungen nehmen sie<br />

diese Nahrung auf. In menschlicher Obhut darf<br />

dieses Nahrungsangebot nicht fehlen; eine Körnerfütterung,<br />

wie sie die meisten Papageien- und<br />

Sitticharten benötigen, führt zu Fehlernährung<br />

und Unterversorgung. Unsere Loris bekommen<br />

deshalb eine Breimischung aus Baby-Früchtebrei,<br />

Blütenpollen, Haferflocken und Müsli. Dazu gibt<br />

es täglich frisches Obst: Äpfel, Birnen, Bananen,<br />

auch Melone, Pfirsich oder Kiwi, also alles mit süßem,<br />

weichem Fruchtfleisch. Sonnenblumenkerne<br />

als Beigabe werden gerne gefressen. Bei der Fütterung<br />

kommt es dann oft zu lautstarken Streitereien<br />

um die besten Stückchen. So mancher<br />

Leckerbissen wird gerne aus meiner Hand genommen.<br />

<strong>Die</strong> Tiere sind bei uns sehr zahm geworden.<br />

Sie lassen sich nicht gerne anfassen, fliegen aber<br />

spontan auf Arm, Schulter und Kopf wenn man im<br />

Gehege steht. Dann wird auch schon mal ausgiebig<br />

am Ohrläppchen geknabbert oder an den Haaren<br />

gezogen. Das sind kleine Spielereien, aber eine zu<br />

hastige Bewegung, die die Tiere erschreckt, und<br />

man bekommt ihren starken Schnabel zu spüren.<br />

Bisse sind sehr schmerzhaft.<br />

Muss man die Tiere fangen, um sie einer genauen<br />

Inspektion zu unterziehen oder zum Tierarzt zu<br />

bringen, geht dies nicht ohne dicke Handschuhe.<br />

So richtig handzahm werden diese Papageien nur,<br />

wenn man die frisch geschlüpften Vögel den Elterntieren<br />

wegnimmt und sie von Hand aufzieht.<br />

Da wir aber eine naturnahe Haltung anstreben,<br />

kommt das für uns nicht in Frage. <strong>Die</strong>se Tiere sind<br />

Wildtiere und sollten auch so gehalten werden.<br />

Obwohl wir nichts dazu tun, um sie zu dressieren,<br />

sind sie trotzdem sehr menschenbezogen. Sie<br />

kennen ihren Pfleger. Ja sogar unsere<br />

Katze darf kommentarlos über das<br />

Drahtdach der Voliere laufen. Bei<br />

fremden Katzen hingegen ist das<br />

Gezeter und Geschrei riesengroß.<br />

Loris sind sehr intelligente<br />

Vögel. Sie ahmen Stimmen,<br />

Laute und Geräusche<br />

nach. So werden<br />

die Vogelstimmen der<br />

einheimischen Vögel<br />

imitiert: nicht jedes<br />

Amsel-<br />

Gezwit-<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

scher in unserem Garten stammt tatsächlich von<br />

einer Amsel und das Gackern von Nachbars Hühnern<br />

war in unserem Garten noch lange zu hören,<br />

obwohl diese schon längst im Kochtopf gelandet<br />

waren. Immer wiederkehrende Laute oder gepfiffene<br />

Melodien werden irgendwann nachgemacht.<br />

So kommt es schon mal vor, dass ich meinen Mann<br />

pfeifend im Garten vermute, obwohl er tatsächlich<br />

gar nicht da ist. Auch kleine Sätze können<br />

Loris sprechen. Beim Füttern oder Säubern der<br />

Anlage sprechen wir natürlich mit unseren Vögeln,<br />

so wie es eigentlich jeder Tierhalter tut: „Lass<br />

das!“ (wenn sie mal wieder zu arg am Ohr zwicken)<br />

– „Komm her!“ (wenn man sie locken will) – „Was<br />

ist denn los?“ (wenn sie mal besonders laut zanken<br />

und streiten)… Nach einiger Zeit wird man dann<br />

mit diesen Sätzen begrüßt. Sind sie besonders guter<br />

Laune, reihen sie diese Wörter in einer langen<br />

Satzkette aneinander und plappern drauf los:<br />

„Lass das! Lass das! Ja, ja, ja! Was ist Los? Geh<br />

da weg! Was ist los? Lass das! Was ist los?“ Da<br />

oft zwei oder <strong>drei</strong> der Loris gleichzeitig quasseln,<br />

hat man den Eindruck, sie unterhielten sich miteinander.<br />

<strong>Die</strong>ses Geplapper vertreibt selbst dem<br />

größten Miesepeter die schlechte Laune bei der<br />

Gartenarbeit.<br />

Unsere Loris bringen uns regelmäßig Nachzuchten.<br />

Zwei Eier pro Gelege, ein bis zwei mal im Jahr,<br />

legt die Henne in einen 80 cm hohen Nistkasten,<br />

der einem hohlen Baumstamm nachempfunden ist.<br />

<strong>Die</strong> Jungen schlüpfen nach ca. 30 Tagen, verlassen<br />

jedoch erst nach zehn bis zwölf Wochen ihr Nest.<br />

Danach werden sie noch einige Wochen von den Elterntieren<br />

gefüttert, bevor sie ganz selbstständig<br />

sind. <strong>Die</strong> jungen Loris müssen zum Nachweis<br />

der Zucht mit Fußringen versehen werden. <strong>Die</strong>s ist<br />

nicht immer leicht zu bewerkstelligen – denn der<br />

Ring muss schon wenige Tage nach dem Schlupf<br />

über die kleinen Zehen gestreift werden. Macht<br />

man dies zu früh, verliert der Winzling den Ring<br />

wieder, ist man aber nur einen Tag zu spät, ist das<br />

Junge schon so gewachsen, dass der Ring nicht<br />

mehr über den Fuß zu streifen ist. <strong>Der</strong> Ring ist<br />

mit Jahreszahl und Züchternummer versehen, um<br />

die legale Herkunft des Tieres zu dokumentieren.<br />

Denn auch bei diesen Papageien ist eine Entnahme<br />

aus der Natur, so wie bei Schildkröten auch,<br />

streng verboten. Eine vor vielen Jahren bestehende<br />

Cites-Pflicht ist wieder aufgehoben worden, da<br />

die Vögel mittlerweile recht zahlreich legal nachgezüchtet<br />

werden.<br />

Mit unseren Nachzuchten leisten wir einen Beitrag<br />

zur Erhaltung dieser Tiere, die sich bei Vogelhaltern<br />

großer Beliebtheit erfreuen und so nicht der<br />

Natur entnommen werden müssen. In ihren Heimatländern<br />

sind die Populationen einiger Arten<br />

schon sehr stark zurückgegangen, da immer mehr<br />

Wälder gerodet werden um Obstplantagen Platz<br />

zu machen. Dort sind diese Vögel natürlich nicht<br />

gerne gesehen. Wenn sie in größerer<br />

Zahl auftreten, vernichten sie die<br />

Ernte der Obstbauern.<br />

Wenn auch Sie nun nach diesem<br />

Bericht Lust verspüren, solche<br />

Tiere zu halten – über Züchterlisten<br />

im Internet kann man<br />

an die entsprechenden Loris gelangen.<br />

Es gibt genügend Literatur<br />

zur Haltung und Pflege dieser<br />

wunderschönen Papageien. Und wenn<br />

dann noch ein großer Garten vorhanden<br />

ist, steht ihrem Wunsch nichts mehr im<br />

Wege. Eins sollten Sie jedoch bedenken:<br />

Sie brauchen sehr tolerante Nachbarn!<br />

Text und Bilder: Ulrike Mahl<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Tierzucht? – Nein, danke!<br />

Welpen oder kleine Kätzchen sind niedlich, genauso<br />

wie Meerschweinchen, Kaninchen & Co. <strong>Die</strong><br />

Tierliebe endet manchmal jedoch für das „neue<br />

Familienmitglied“ schon nach einer Woche, wenn<br />

der oder die Kleine überall hinpinkelt, die Schuhe<br />

angeknabbert oder beim Spielen das Kleinkind umgerannt<br />

hat. Meiner Erfahrung nach werden viele<br />

Hunde zwischen dem 1. und 2. Lebensjahr abgegeben,<br />

nämlich dann, wenn die „Hundepubertät“<br />

einsetzt und der kleine „Buddy“ plötzlich ausprobiert,<br />

ob alle gelernten Hunderegeln auch tatsächlich<br />

gelten! <strong>Die</strong> Katze bringt die Urlaubsplanung<br />

durcheinander, das Meerschweinchen- oder Kaninchen-Pärchen<br />

vermehrt sich rasant schnell und<br />

der Graupapagei schreit leider das ganze Mietshaus<br />

zusammen. Das Anschaffen eines Haustieres<br />

sollte immer wohl überlegt sein: Habe ich wirklich<br />

genügend Zeit für mein Tier? Welche Kosten<br />

kommen auf mich zu? Was mache ich im Urlaub<br />

oder wenn das Tier krank wird? Fragen, die nicht<br />

alle Züchter den neuen Besitzern stellen. Klar, es<br />

gibt sie, die seriösen Züchter, die aus Liebhaberei<br />

züchten und nicht aus Profitsucht. <strong>Die</strong> maximal<br />

zwei Würfe im Jahr betreuen und bei denen man<br />

sich, nachdem man auf Herz und Nieren geprüft<br />

wurde, auf eine Warteliste stellen lassen muss.<br />

Dort ist die Zuchthündin Familienmitglied, wird<br />

artgerecht gehalten und es wird nur mit gesunden<br />

Tieren gezüchtet. Und ja, natürlich gibt es auch<br />

Arbeitshunde, die ganz genau beschriebene Eigenschaften<br />

haben müssen, z.B. als Blindenführhund,<br />

als Rettungshund oder Hütehund. Ich bin auch<br />

nicht vollkommen gegen die Zucht. Aber meiner<br />

Meinung nach müsste die Zucht bestimmter Moderassen<br />

viel stärker reduziert werden, denn es<br />

werden für „den schnellen Euro“ von einigen Tiervermehrern<br />

zu viele Chihuahuas, Labradore oder<br />

Border Collies „produziert“, die dann irgendwann<br />

doch im Tierheim landen.<br />

Hinzu kommt die Zucht von Qualzüchtungen. Warum<br />

haben manche Perserkatzen mittlerweile eine<br />

so platte Nase, dass die Tränenkanäle ständig verstopft<br />

sind? Warum muss Hund (Mexikanischer<br />

Nackthund) ohne Fell auskommen, sodass sein<br />

Körper nicht mehr ordentlich den eigenen Wärmehaushalt<br />

regulieren kann? Hinzu kommen häufig<br />

schwere Gebissanomalien und Probleme mit dem<br />

Immunsystem und natürlich das ständige Risiko<br />

eines Sonnenbrandes. Warum musste die neue Moderasse<br />

Mops, die früher übrigens noch „Nasen“<br />

und nicht diese riesigen Kugelköpfe hatte, deren<br />

Körperbau insgesamt nicht ganz so gedrungen<br />

war, so verzüchtet werden, dass viele Hündinnen<br />

nur noch per Kaiserschnitt gebären können, da die<br />

Köpfe der Welpen nicht mehr durch das Becken<br />

passen? Warum bekommen Mops und Bulldoggen<br />

oft nicht mehr genügend Luft und sind selbst bei<br />

einem 10minütigen Spaziergang schon am Ende?<br />

Letticia und ihre Welpen wurden gerettet. <strong>Die</strong><br />

liebe Hündin hat inzwischen ein neues Zuhause<br />

gefunden.<br />

Wir sind selber Pflegestelle für die „Griechischen<br />

Pfötchen“ und nehmen ab und zu einen Pflegehund<br />

bis zur Vermittlung auf. Ich mache auch Vorkontrollen,<br />

Transportfahrten. Egal, ob hier in Deutschland<br />

oder im Ausland, die Tierheime sind voll von<br />

„überzähligen Tieren“. Gerade das Problem der<br />

unkontrollierten Katzenvermehrung kenne ich von<br />

klein auf, da ich auf einem Bauernhof groß geworden<br />

bin. Eine Katze kann zweimal im Jahr Junge<br />

bekommen. Nehmen wir aber mal an, dass die Versorgungsgrundlage<br />

nicht ganz so optimal ist, dann<br />

bleibt es bei einem Wurf. Ein durchschnittlicher<br />

Wurf zählt 4 kleine Kätzchen. Wenn man annimmt,<br />

dass davon zwei Katzen und zwei Kater sind und<br />

die Katzen spätestens mit einem Jahr (meist jedoch<br />

schon früher) selber Junge bekommen, dann<br />

hat man im zweiten Jahr schon insgesamt 18 Katzen.<br />

Jede Futterstelle verträgt nur eine bestimmte<br />

Dichte von Katzen, sonst geht der Konkurrenzkampf<br />

los oder Seuchen haben ein leichtes Spiel.<br />

Kein Wunder, dass die Katzen verwildern, abwandern<br />

(und dabei häufig überfahren werden), wenn<br />

der Bauer nichts dagegen tut. Aber nicht nur Bauernhofkatzen<br />

verwildern. Wie oft habe ich erlebt,<br />

dass Familienkatzen unerwünschten Nachwuchs<br />

mit nach Hause bringen und dieser schwuppdiwupp<br />

an die Nachbarschaft und Bekanntschaft verteilt<br />

wird. Alle wollen die süßen Kätzchen haben. Wenn<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

dann Minka jedoch nur ein Schälchen Futter auf<br />

die Terrasse gestellt bekommt, wenn der Wochenendtrip<br />

an die Nordsee ansteht, dann kann es<br />

leicht passieren, dass Minka auf Nimmerwiedersehen<br />

verschwindet…<br />

<strong>Die</strong> Vermehrungsrate von Kleintieren ist ähnlich<br />

rasant. Auch hier halte ich nichts davon, sämtliche<br />

Schulfreunde der Kinder und deren Eltern zu<br />

bequatschen, bis endlich alle Tiere verteilt sind.<br />

Auch die Welpen der Familienhündin wird man irgendwie<br />

los. Klar, ist schnell ein „Unfall“ passiert,<br />

wenn die Hündin heiß ist. Aber warum kann man<br />

seine Hündin nicht spätestens nach der ersten<br />

Hitze kastrieren lassen? Ähnliches gilt für den<br />

Rüden, der auch schon vor Ablaufs seines ersten<br />

Lebensjahrs kastriert werden kann. Ein verantwortungsbewusster<br />

Tierhalter rechnet diese<br />

Kosten schon vor Übernahme des Tieres mit ein.<br />

Falls man doch knapp bei Kasse sein sollte, bieten<br />

viele Tierärzte Ratenzahlung an und viele örtliche<br />

Tierschutzvereine bieten finanzielle Hilfen an. <strong>Die</strong><br />

Aufzucht eines Wurfs ist weitaus teurer und nervenaufreibender.<br />

Und wenn es doch schon passiert<br />

sein sollte, am nächsten Tag zum Tierarzt – auch<br />

für den Hund gibt es die „Pille danach“ (bzw. in<br />

diesem Fall wird eine Spritze verabreicht).<br />

Mindestens zweimal jährlich gibt es in Sachen<br />

Kleintiere Großalarm bei den deutschen Tierschutzorganisationen.<br />

So wurden im Sommer 2012<br />

schon wieder vor dem Wuppertaler Tierheim 150<br />

Meerschweinchen auf einmal in Kartons ausgesetzt.<br />

Wer will da angesichts dieser Zahlen noch<br />

züchten?<br />

Für mich hat Tierliebe und Tierschutz ganz viel<br />

mit Verantwortung zu tun und dem rechtzeitigen<br />

Kastrieren, damit nicht noch mehr „Wegwerftiere“<br />

entstehen. Vom „Wegwerfen“ sind ja auch<br />

nicht nur die Straßentiere und Wald-und-Wiesen-<br />

Unfälle betroffen, sondern durchaus auch viele<br />

Zuchthunde, die klein und niedlich und unüberlegt<br />

angeschafft wurden.<br />

Für die meisten Familien ist der Hund ein Freund,<br />

ein Familienmitglied. Klar, muss mein Hund von der<br />

Größe und von den Eigenschaften zu mir passen. Es<br />

muss halt zwischen Hund und Herrchen/Frauchen<br />

„funken“ - aber für mich kann „Struppi“ ruhig ein<br />

Mix und sogenannter Straßenköter sein. Klar kann<br />

man auch diskutieren, warum man dann auch noch<br />

Tiere aus dem Ausland hierher holt zur Vermittlung.<br />

Ich rate den Leuten immer, zuerst im örtlichen<br />

Tierheim oder beim örtlichen Tierschutzverein<br />

nachzufragen, und freue mich für jedes Tier,<br />

das ein neues Zuhause gefunden hat - egal, ob aus<br />

Deutschland oder einem anderen Land. Viele werden<br />

da aber gar nicht „fündig“, weil die unproblematischen<br />

kleinen oder mittlelgroßen Hunde oft<br />

schon nach wenigen Tagen vermittelt sind. Überfüllt<br />

sind unsere deutschen Tierheime vor allem<br />

mit großen Hunden wie Schäferhunden und Schäferhund-Mischlingen,<br />

Rottweilern, Kangals, Staffordshire-Terriern<br />

etc. oder auch mit verzogenen<br />

Jack-Russell-Terriern & Co., die wegen Überforderung<br />

der Besitzer abgegeben wurden. Bei denen<br />

braucht der neue Besitzer erst einmal viel Zeit<br />

und Know-how, um ihnen die Macken wieder abzugewöhnen.<br />

Das kann oder will nicht jeder leisten.<br />

Wenn ich eine Familie mit kleinen Kindern habe<br />

oder eine betagte Omi bin, ist weder ein knurriger<br />

Rottweiler noch ein schnappiger Dackel das richtige<br />

für mich. Damit will ich nicht sagen, dass alle<br />

Rottweiler knurrig sind und alle Dackel schnappen<br />

... bitte nicht falsch verstehen. Man kann auch in<br />

deutschen Tierheimen normale, unproblematische<br />

und süße Hunde und Katzen finden oder man kann<br />

auch einen Hund mit „Macken“ übernehmen und<br />

viel Spaß bei der gemeinsamen Arbeit haben und<br />

so einen Kumpel fürs Leben bekommen! Bevor die<br />

Leute aber nach dem vergeblichen Gang zum deutschen<br />

Tierheim zum Züchter gehen, finde ich es<br />

jedoch toll, wenn sie sich zuerst bei uns oder einer<br />

ähnlichen Organisation umschauen. Viele südländische<br />

Tiere sind für ihre Sozialverträglichkeit<br />

bekannt - sie hätten oft sonst gar nicht auf der<br />

Straße überleben können. Natürlich gibt es auch<br />

große oder problematische Tiere in Griechenland<br />

& Co., aber eben leider auch viele ungewollte kleine<br />

und mittlere Hunde mit tollem Charakter.<br />

Als wir uns nach dem Tod unserer alten Hündin<br />

dafür interessiert haben, Pflegestelle zu werden,<br />

war für uns vor allem wichtig, dass es eine seriöse<br />

Organisation ist, die<br />

a) kein unkontrolliertes Animal Hording betreibt,<br />

b) keinen Hundehandel unter dem Deckmantel des<br />

Tierschutzes macht,<br />

c) Kastrationsprojekte und Aufklärungs- und<br />

Überzeugungsarbeit vor Ort leistet.<br />

Kastrieren ist für mich der erste Schritt in die<br />

richtige Richtung, um das Tierelend zu minimieren.<br />

Wer sich näher für die Arbeit der „Griechischen<br />

Pfötchen“ interessiert, findet alle Informationen<br />

unter www.griechische-pfoetchen.de.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Benna wurde mit ihren Geschwistern in einem<br />

Karton ausgesetzt. Alle haben ein Zuhause gefunden.<br />

In einer Platiktüte„entsorgt“.<br />

<strong>Die</strong> Welpen<br />

waren 1 Tag<br />

alt und wurden<br />

in der Tüte an<br />

das Tierheimtor<br />

gehängt.<br />

Gott-sei-Dank<br />

hat eine Hündin,<br />

die noch<br />

Milch hatte,<br />

adoptiert und<br />

den Wurf als<br />

Amme groß gezogen.<br />

Torry ist einer<br />

der Welpen<br />

und kann<br />

ab Oktober<br />

fertig geimpft<br />

ausreisen,<br />

wenn sich denn<br />

eine Familie<br />

für ihn findet.<br />

Manou wurde mit ihren Geschwistern ausgesetzt.<br />

Sie hat mittlerweile ein liebevolles Zuhause<br />

in Deutschland gefunden.<br />

<strong>Der</strong> Tierschutzverein Animal Refuge Katafigiozoon benötigt dringend finanzielle Hilfe. Bitte unterstützen Sie<br />

Vasso Hatzimanoli und ihre Tierwaisen!<br />

Notfallkonto:<br />

Notfälle, Wula <strong>Der</strong>tili, 90530 Wendelstein,<br />

Kto.Nr. 3871085<br />

BLZ 76050101 bei der Sparkasse Nürnberg<br />

Auch werden Flugpatenschaften sowie Sachspenden dringend gesucht! Weitere Infos auf<br />

http://www.griechische-pfoetchen.de/vermittlung/spenden.html<br />

Noch ein Wurf<br />

- entsorgt neben<br />

der Mülltonne<br />

im Karton.<br />

Auch hier<br />

konnte eine<br />

Hundeamme<br />

gefunden werden.<br />

Ino hat sich<br />

gut gemacht.<br />

Auch Ida<br />

sucht noch<br />

nette Leute.<br />

Text und Bilder: Claudia Edeler<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Tierzucht? – Ja, aber mit Bedacht!<br />

Ich lehne Tierzucht oder Vermehrung nicht<br />

grundsätzlich ab. Ich selber züchte Griechische<br />

Landschildkröten nach. <strong>Die</strong>se Tiere sind in ihren<br />

natürlichen Ursprungsländern vom Aussterben<br />

bedroht, wie leider alle Landschildkröten-Arten.<br />

<strong>Die</strong> Gründe hierfür sind vielfältig. Ihr Gebiet<br />

wird durch landwirtschaftliche Nutzung, Bebauung<br />

und anderweitiger Nutzung der Flächen vernichtet.<br />

Eine ganz große Gefahr besteht durch die<br />

oft durchgeführte Brandrodung. Eine Schildkröte<br />

kann nicht schnell genug laufen, um einem Feuer zu<br />

entkommen. In einigen Ländern gilt „Schildkröte“<br />

immer noch als Delikatesse. Sie werden gefangen<br />

und verspeist. <strong>Der</strong> Massenexport der 70er Jahre<br />

hat sein Übriges getan, den Bestand drastisch zu<br />

verringern. So wurden in den 70er Jahren alleine<br />

aus Jugoslawien 400.000 Griechische Landschildkröten<br />

gefangen und exportiert. Ein Großteil dieser<br />

Tiere ist in den Importländern elendig umgekommen.<br />

Man kannte sich weder mit der Haltung<br />

noch mit den Bedürfnissen dieser Tiere aus.<br />

Natürlich sollte man bei der Zucht unbedingt auf<br />

Artreinerhaltung achten. Ich möchte schon fast<br />

sagen, leider gibt es inzwischen ausreichend Nachzuchten<br />

dieser Tiere. Viele Nachzuchten stammen<br />

aus Zuchtfarmen, werden in riesigen Mengen von<br />

dort importiert und landen oftmals bei schlecht<br />

informierten Haltern.<br />

Für mich gehört es dazu, meine Tiere sehr gut zu<br />

halten und mir die späteren Halter sehr genau anzugucken.<br />

Ich verkaufe Schildkröten nur an Halter,<br />

die ihnen eine artgerechte Haltung bieten<br />

können.<br />

Vor ca. 1,5 Jahren habe ich angefangen, neben<br />

meinen Schildkröten auch Zwergkaninchen und<br />

Meerschweinchen zu halten und zu züchten.<br />

Da wir ein sehr großes Grundstück haben, halte ich<br />

alle Tiere in großen Außengehegen. Ich habe alle<br />

Ställe in einem eingezäunten Bereich. Ich öffne<br />

morgens nur die Stalltüren und die Tiere bewegen<br />

sich den ganzen Tag frei im Gehege.<br />

Reine Käfighaltung lehne ich ab!<br />

<strong>Die</strong>ses Jahr habe ich bewusst von meinen 2 Kaninchenweibchen<br />

je 3 Würfe gehabt. <strong>Der</strong> letzte<br />

Wurf kann und soll jetzt verkauft werden. Für<br />

mich steht die weitere Haltung meiner Tiere im<br />

Vordergrund. Ich hatte einige Anrufer, die gleich<br />

fragten, ob sie alle Nachzuchten haben könnten.<br />

Sie wollten selber züchten bzw. einer wollte sie<br />

an den Zoofachhandel weiter verkaufen. Für mich<br />

wäre das ein einfaches, lukratives Geschäft gewesen.<br />

Ich habe diesen Anrufern jedoch gesagt, dass<br />

sie von mir keine Tiere bekommen. Ich erfrage bei<br />

den Anrufen, wie die spätere Haltung aussehen<br />

soll. Wenn es mir nicht zusagt, verkaufe ich kein<br />

Tier. Wer kein Außengehege hat, hat bei mir keine<br />

Chance, ein Tier zu erwerben. Natürlich kann ich<br />

nicht verlangen, dass die jeweiligen Halter so viel<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Platz für ihre Tiere haben wie ich. Das kann kaum<br />

jemand seinen Tieren bieten, bzw. ich habe das<br />

noch nie irgendwo gesehen. Ich bestehe jedoch<br />

unbedingt auf Außenhaltung. Wenn man etwas ge-<br />

schickt fragt, bekommt man das auch heraus.<br />

Ich versende auch kein Tier per Tierversand. Auch<br />

solche Anfragen hatte ich bereits. Ich möchte die<br />

Käufer kennenlernen und mit ihnen über die Haltung<br />

sprechen.<br />

Vor einigen Wochen habe ich einen zweiten Zuchtbock<br />

erworben. Ich möchte ein weiteres Weibchen<br />

zwecks Zucht behalten und brauchte dafür<br />

einen blutsfremden Bock. <strong>Die</strong> Züchterin hielt 34<br />

Zwergkaninchenweibchen in angeblicher Außenhaltung<br />

lt. ihrer Homepage. In Wirklichkeit sah es<br />

dann so aus, dass sie zwei Gartenhäuser mit Kaninchenkäfigen<br />

bestückt hat. Es war sehr sauber<br />

und ordentlich, das muss ich zugeben. Trotzdem<br />

behagte mir diese Haltung nicht. <strong>Die</strong> Ställe waren<br />

3-4 Stockwerke übereinander. Pro Stall ein Tier.<br />

<strong>Die</strong> Weibchen jeweils mit Jungtieren. Sie sagte,<br />

sie kennt Züchter mit 100-200 Kaninchenweibchen.<br />

Ihre Außenhaltung bestand aus 3 ca. 1,5x1 m<br />

großen Ausläufen, wo die Tiere wohl abwechselnd<br />

mal reinkommen. Als wir dort waren, war kein Tier<br />

im Auslauf.<br />

<strong>Der</strong> ZDRK (Zentralverband Deutscher Rassekaninchenzüchter<br />

eV.) gibt für Zwergkaninchen eine<br />

Fläche von 65x70 cm vor. <strong>Die</strong>sen Platz hatten sie<br />

wohl auch. Nur mir kommen bei solchen Angaben<br />

die Tränen, wenn ich meine Tiere dagegen sehe.<br />

Ich halte 2-3 Kaninchen auf 30-50 qm. Es ist einfach<br />

schön zu sehen, wie sie sich ganz natürlich<br />

verhalten. Tunnel und Höhlen graben, Haken schlagen<br />

und durchs Gehege rennen.<br />

Natürlich könnte ich darauf verzichten, Nachzuchten<br />

zu produzieren. Bei mir rechtfertigen die<br />

Kosten und die Zeit bei weitem nicht die Einnahmen.<br />

Ich habe jedoch selber viel Spaß daran und ich<br />

möchte das Wissen über annähernd artgerechte<br />

Haltung gerne weitergeben. Ich nehme mir sehr<br />

viel Zeit für diese Gespräche und lange nicht jedes<br />

Gespräch endet mit dem Verkauf eines Tieres.<br />

Einigen rate ich auch einfach davon ab, sich ein<br />

Tier anzuschaffen.<br />

Jedes Jahr im Frühjahr-Sommer habe ich 2-3<br />

Grundschulklassen hier zu Besuch. Ich erzähle<br />

ihnen viel über die Haltung und Zucht von Landschildkröten<br />

und jetzt natürlich auch über Kaninchen<br />

und Meerschweinchen.<br />

Ich möchte, dass sie sich vor einem Kauf über die<br />

Haltung Gedanken machen und nicht einfach losgehen<br />

und ein Tier kaufen oder aus dem Tierheim<br />

holen.<br />

Ich sehe meine Art, Tiere zu züchten und zu verkaufen,<br />

als aktiven Teil des Tierschutzes.<br />

Text und Bilder: SusanneH.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke<br />

Tiere gehören nicht unter den Weihnachtsbaum! Viele Eltern werden zur Weihnachtszeit weich, wenn<br />

es gilt, die Wünsche ihrer Kinder zu erfüllen. Doch bedeutet Tierhaltung eine hohe Verantwortung<br />

für eine hilflose Kreatur. <strong>Die</strong> Entscheidung für ein Tier sollte lange und reiflich überlegt werden.<br />

Viele Tiere landen kurz nach dem Fest im Tierheim oder werden sogar ausgesetzt. Bedenken Sie immer,<br />

Tiere sind Lebewesen und keine Handelsware. Einen Pullover kann man nach Weihnachten wieder<br />

umtauschen, ein Tier bleibt für lange Zeit in Ihrer Familie.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Finger-Kolatschen<br />

Zutaten für ca. 75 Stück:<br />

In der Weihnachtsbäckerei<br />

330 g Mehl<br />

140 g Zucker<br />

140 g gemahlene Haselnüsse<br />

330 g kalte Butter<br />

150 g Waldfruchtmarmelade<br />

Zubereitung:<br />

Mehl, Zucker und Haselnüsse in eine Schüssel geben.<br />

Butter in kleine Stücke schneiden und dazu<br />

geben. Alles zu einem Mürbeteig verkneten. Teig<br />

zu einer Rolle formen, in gleich große Stücke teilen<br />

und zu Kugeln formen.<br />

Mit einem Finger eine Mulde hineindrücken und<br />

diese mit Marmelade füllen. <strong>Die</strong> Plätzchen im vorgeheizten<br />

Backofen bei 180 Grad Ober-/Unterhitze<br />

bzw. 160 Grad Umluft ca. 10 min backen<br />

Wer mag, kann den Teig mit 1 TL Zimt oder mit<br />

3-4 Tropfen Vanille-Aroma verfeinern. Statt der<br />

Waldfruchtmarmelade kann auch Himbeermarmelade<br />

oder Johannisbeergelee verwendet werden.<br />

Knusprige Marzipan-Täschchen<br />

Zutaten für ca. 35 Stück:<br />

200 g Mehl<br />

75 g brauner Rohrzucker<br />

1/4 TL Salz<br />

1 Ei<br />

100 g kalte Butter<br />

150 g Marzipanrohmasse<br />

2 EL Orangenblütenwasser (gibt es in der<br />

Apotheke, ich habe es aber noch nie<br />

genommen)<br />

4 TL Puderzucker<br />

Mehl zum Arbeiten<br />

Zubereitung:<br />

40 min Zubereitung, 15 min backen pro Blech<br />

1. Aus Mehl, Zucker, Salz, Ei und Butter rasch<br />

einen Teig kneten.<br />

Ein Bachblech mit Backpapier belegen. Den<br />

Bachofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft<br />

160 Grad)<br />

2. Das Marzipan in 35 kleine Würfel schneiden<br />

und Röllchen daraus formen.<br />

Den Teig auf etwas Mehl etwa messerrücken-<br />

dick ausrollen. Mit einem Glas etwa 7 cm große<br />

Kreise ausstechen. Jeweils 1 Marzipanröllchen<br />

in die Mitte der Kreise legen, den Teig zusam<br />

men klappen, Ränder festdrücken. <strong>Die</strong> Täsch-<br />

chen auf das Backblech setzen.<br />

3. Im Backofen auf mittlerer Schiene etwa 15<br />

min backen. <strong>Die</strong> noch warmen Hörnchen mit<br />

Orangenblütenwasser bestreichen und dick mit<br />

Puderzucker bestreuen. Ich streue den Puder<br />

zucker einfach so drüber.<br />

Mohn-Sterne<br />

Zutaten für ca. 45 Stück:<br />

220 g kalte Butter<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

340 g Mehl<br />

80 g Joghurt<br />

1/2 P. fertige Mohnbackfüllung (125 g)<br />

1 Pr. Salz<br />

150 g Kirsch- oder Hagebuttenmarmelade<br />

Puderzucker<br />

Zubereitung:<br />

Butter in kleine Stücke schneiden. Butter, Mehl,<br />

Joghurt, Mohnbackfüllung und Salz zu einem glatten<br />

Teig verkneten. Den relativ weichen Teig mindestens<br />

1 Stunde kalt stellen.<br />

Teig dünn ausrollen und Sterne ausstechen. Auf<br />

ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen<br />

und die Plätzchen im vorgeheizten Backofen bei<br />

200 Grad Ober-/Unterhitze, bzw. 180 Grad Umluft<br />

ca. 12 min backen. Sterne auskühlen lassen.<br />

Marmelade kurz erhitzen und je zwei Sterne mit<br />

Marmelade zusammensetzen. Zum Schluss mit Puderzucker<br />

bestreuen.<br />

Nougat-Taler<br />

250 g Mehl auf die Backunterlage sie-<br />

ben, Mulde eindrücken, auf<br />

den Rand<br />

75 g Zucker<br />

1 EL Vanillinzucker<br />

150 g Mandeln, gemahlen, oder Haselnüsse<br />

1/2 TL Backpulver und<br />

200 g Butter in Flöckchen darauf geben.<br />

1 Ei in die Mulde geben, alles<br />

rasch verkneten und<br />

den Teig kühl stellen.<br />

Ausrollen und Taler ausstechen - mache ich mit<br />

einem Glas. Auf ein Backblech mit Backpapier<br />

legen und ca. 10 min bei 175 Grad Ober-/Unterhitze<br />

backen (Umluft ca. 155 Grad).<br />

200 g Nougat im Wasserbad schmelzen.<br />

<strong>Die</strong> Hälfte der Taler damit<br />

bestreichen, die andere Hälfte draufsetzen.<br />

Zur Hälfte in aufgelöste Kuvertüre tauchen.<br />

Orangen-Nougat-Plätzchen<br />

(aus Frankreich)<br />

Zutaten für etwa 50 Stück:<br />

40 g Orangeat<br />

175 g weiche Butter<br />

100 g Puderzucker<br />

1 Ei<br />

1 TL abgeriebene, unbehandelte Orangenschale<br />

300 g Mehl<br />

1 Pr Salz<br />

100 g gemahlene Mandeln<br />

Für Füllung und Glasur:<br />

100 g Nougatschokolade<br />

1 EL neutrales Öl<br />

100 g Orangenkonfitüre<br />

Zubereitung:<br />

Orangeat ganz fein hacken. <strong>Die</strong> Butter mit Puderzucker<br />

und Ei schaumig schlagen.<br />

Orangeat und abgeriebene Orangenschale unterrühren.<br />

Alles mit dem Mehl, Salz und Mandeln zu<br />

einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zuge-<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

deckt 30 min kühl stellen.<br />

Den Backofen auf 180 Grad vorheizen (Umluft 160<br />

Grad). Ein Backblech mit Backpapier belegen. Den<br />

Teig auf bemehlter Arbeitsfläche 3 mm dick ausrollen<br />

und runde oder ovale Plätzchen von 3-4 cm<br />

Durchmesser ausstechen.<br />

Auf das Blech legen, im Ofen in die mittlere Einschubleiste<br />

schieben und in 15-18 min goldgelb backen.<br />

<strong>Die</strong> Nougatschokolade in kleine Stücke brechen.<br />

Mit Öl über dem Wasserbad unter Rühren schmelzen.<br />

Orangenkonfitüre mit etwas Wasser oder mit<br />

2 cl Orangenlikör verrühren.<br />

Je 2 Plätzchen an der Unterseite mit Orangenkonfitüre<br />

bestreichen und zusammensetzen. Danach<br />

zur Hälfte in die geschmolzene Nougatschokolade<br />

tauchen.<br />

<strong>Die</strong> Plätzchen auf einem Kuchengitter 1 Stunde<br />

trocknen lassen. Zum Aufbewahren nebeneinander<br />

in einen großen Behälter füllen.<br />

Zitronenstangen<br />

Zutaten für 40 Stück:<br />

1 große Bio-Zitrone<br />

200 g Mehl<br />

75 g Zucker<br />

1/4 TL Salz<br />

1 Ei<br />

100 g kalte Butter<br />

100 g Puderzucker<br />

100 g Zartbitter-Kuvertüre<br />

Zubereitung:<br />

30 Min. Zubereitung, 10 min backen pro Blech<br />

1. <strong>Die</strong> Zitrone heiß abwaschen, die Schale abreiben<br />

und den Saft auspressen. Aus Mehl,<br />

Zucker, Zitronenschale, Salz, 3 EL Zitronensaft,<br />

Ei und Butter einen Teig kneten. Den<br />

Backofen auf 180 Grad (Umluft 160 Grad)<br />

vorheizen und ein Backblech mit Backpapier<br />

belegen.<br />

2. Vom Teig knapp walnussgroße Stücke abnehmen,<br />

diese zu 5 cm langen Röllchen formen und<br />

aufs Blech legen. Im Backofen (Mitte) 10 min<br />

backen. Auf einem Rost auskühlen lassen.<br />

3. Den Puderzucker mit 2 EL Zitronensaft verrühren.<br />

<strong>Die</strong> Zitronenstangen bis zur Hälfte<br />

eintauchen und den Guss trocknen lassen. <strong>Die</strong><br />

Kuvertüre nach Anleitung schmelzen, die andere<br />

Hälfte der Zitronenstangen eintauchen und<br />

die Kuvertüre ebenfalls trocknen lassen<br />

Ich selber mache sie meistens nur mit Zuckerguss.<br />

Wenn man sie ein paar Tage ziehen lässt, schmecken<br />

sie noch besser.<br />

Marmortaler<br />

Zutaten für ca. 60 Stück:<br />

250 g Mehl<br />

200 g Butter<br />

100 g Zucker<br />

1 TL Vanillinzucker<br />

50 g Mehl<br />

50 g Kakao<br />

Zubereitung:<br />

Aus den Zutaten (bis auf die 50 g Mehl und Kakao)<br />

einen Mürbeteig herstellen. Den Teig teilen und in<br />

eine Hälfte den Kakao und in die andere Hälfte das<br />

restliche Mehl kneten.<br />

<strong>Die</strong> beiden Teige kurz miteinander vergreifen, so<br />

dass der Teig marmoriert ist.<br />

Den Teig zu einer Rolle formen (ca. 3 cm dick), in<br />

Frischhaltefolie wickeln und kalt stellen (evtl. kurz<br />

einfrieren). <strong>Die</strong> Teigrolle in 1/2 cm dicke Scheiben<br />

schneiden und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes<br />

Backblech legen.<br />

Im vorgeheizten Backofen bei 190 Grad Ober-/<br />

Unterhitze ca. 10 min backen, bei Umluft bei ca.<br />

170 Grad backen.<br />

Tipp: Falls jemandem der Teig zu trocken sein sollte,<br />

können etwas Butter, ein halbes Ei oder etwas<br />

Milch Abhilfe schaffen.<br />

Rezepte und Bilder: Birgit<br />

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Liebe LeserInnen der KIARA,<br />

das Redaktionsteam der KIARA unterstützt den Verein Für soziales Leben e.V. und das dazu gehörige Forum www.<br />

kinder-armut.de.<br />

Da Weihnachten vor der Türe steht, kam uns der Gedanke hier in der KIARA selbst fotografierte Weihnachtspostkarten<br />

anzubieten. <strong>Der</strong> Erlös wird an den Verein Für soziales Leben e.V. gespendet, wo er dann Familien in<br />

Not zu Gute kommt.<br />

Das Projekt wird von Zaubersternfee, einer Userin aus dem kinder-armut-forum, betreut. Sie kümmert sich um<br />

die Bestellungen und den Versand der Postkarten, sowie um die anschließende Überweisung an den Verein Für<br />

soziales Leben e.V.<br />

Wenn Sie sich für ein oder mehrere Motive entschieden haben, schicken Sie mir bitte eine E-Mail an Zaubersternfee@aol.com<br />

Stichwort: Weihnachtskartenbestellung<br />

In der E-Mail nennen Sie bitte die gewünschte Anzahl der Motive und Ihre Adresse, an die verschickt werden soll.<br />

Im Anschluss erhalten Sie von mir meine Bankdaten und den Endpreis der gewünschten Postkarten.<br />

<strong>Die</strong> bestellten Postkarten werden unverzüglich nach dem Geldeingang versendet.<br />

Ich werde die Beträge sammeln und nach Abzug meiner Kosten ( Porto ) den Endbetrag an den Verein Für soziales<br />

Leben e.V. überweisen. In der Frühjahrsausgabe der KIARA werde ich berichten, wie viel Geld für den Verein<br />

zusammengekommen ist. Ich hoffe, dass wir gemeinsam eine schöne Summe zusammen bekommen.<br />

<strong>Die</strong> Weihnachtspostkarten haben eine Größe von 14x10,5 cm.<br />

Kosten: Portokosten:<br />

pro Karte 0,50 € zuzüglich Porto 1-5 Karten 0,55 € Porto<br />

6-10 Karten 0,90 € Porto<br />

mehr als 10 Karten 1,45 € Porto<br />

Motiv 1<br />

Motiv 4<br />

Motiv 8<br />

Motiv 2 Motiv 3<br />

Motiv 5 Motiv 6 Motiv 7<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Häkeln für den guten Zweck<br />

„Komm, ich zeig Dir mal, wie das geht!“ und schwupp, nahm mich meine Oma damals auf den Schoß und<br />

zeigte mir, wie man mit Wolle und Häkelnadel umgeht. Schon damals machte es mir ungeheuren Spaß,<br />

meine Barbiepuppen mit Häkelkleidern auszustatten und ihnen so eine ganz individuelle Garderobe zu<br />

verpassen. In Fotodokumentationen wurden so sogar eigene Modemagazine erstellt und mit der Freundin<br />

fantasievoll gestaltet.<br />

Heute sind es nicht mehr meine Barbiepuppen, die ein neues<br />

Kleid gehäkelt bekommen: Heute sind es meine <strong>drei</strong> Kinder,<br />

die sowohl Schals aus der Wunschwolle gestrickt oder auch<br />

Mützen passend zur Jacke gehäkelt bekommen. Aber nicht<br />

immer ist bei <strong>drei</strong> Kindern Zeit dafür. So lag dann die ein<br />

oder andere Arbeit nun doch schon längere Zeit wieder in<br />

der Ecke und wurde und wurde einfach nicht fertig.<br />

Ein Urlaub an der Ostsee, in dem ich zwei Wochen am Stück<br />

krank auf dem Sofa lag, brachte mich wieder ran an die Häkelnadel. An einem verregneten Nachmittag<br />

packte mein Mann mich und die Kinder ins Auto und wir fuhren <strong>drei</strong> Orte weiter in ein Kaufhaus. Ein<br />

großer Tisch voller Wolle zog mich sofort in seinen Bann und in meinem Kopf formte sich Mütze um<br />

Mütze! Mit neuer Häkelnadel, einer Riesentüte voller Wolle und Omas Häkelanleitung für Mützen im<br />

Kopf packte ich mich mit Hustentee und Halsbonbons auf das Sofa und fing an zu häkeln. Heraus kamen<br />

wunderschöne Mützen für Kinder, um die sich meine <strong>drei</strong> gleich rissen und am liebsten nicht mehr absetzen<br />

wollten.<br />

Auf der Heimfahrt von der Ostsee nach Nordrhein-Westfalen formte sich später die Idee, diese Kindermützen<br />

im Internet anzubieten und den Erlös unserem Verein Für soziales Leben e.V. zu spenden.<br />

<strong>Die</strong> Internetpräsenz www.bam-beanie.de wurde schnell erstellt und mit Leben gefüllt, so dass es nun<br />

möglich ist, derzeit unter vier Mützenmodellen sein Wunschmodell in passender Größe zu finden und in<br />

der Lieblingsfarbe häkeln zu lassen. Zum Preis von 35€ plus Porto und Verpackung werden unsere Mützen<br />

alle in einer exklusiven Geschenkbox und kleiner Überraschung versendet.<br />

Ariane Kosick-Albitz<br />

Wir bedanken uns für die zahlreiche Teilnahme an unseren Gewinnspielen der letzten Ausgabe der<br />

KIARA. Und hier sind nun unsere Gewinner, herzlichen Glückwunsch:<br />

je 1 Packung Salbei-Tee haben gewonnen: Daniela K., Marion B., Catrin B., Andrea H.<br />

je 1 Packung Buntstifte gehen an: Josef U., Marie und Max P., Harald G., Andrea H.<br />

das Buch „Aschenpummel“ erhält: Andrea H.<br />

das Buch „Wo das Glück wächst“ geht an: Dominik H.<br />

das „Buch der Tiere - Igel“ geht an: Marie und Max P.<br />

Über „Benny Blue Igel“ dürfen sich Steffi und Jan B. sowie Dominik H. freuen.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Überraschungen zum Fest der Liebe<br />

Weihnachten:<br />

<strong>Die</strong> Zeit der schönen Düfte, der funkelnden Lichter, der<br />

Leckereien und die Zeit des Schenkens und Beschenktwerdens.<br />

Nicht nur Geschenke bekommen ist schön:<br />

Geschenke aussuchen, für die Lieben besorgen und am Weihnachtstag<br />

unter den Baum legen oder überreichen macht mindestens<br />

ebenso viel Freude, wie Geschenke selber auspacken.<br />

Doch leider lässt es der Geldbeutel nicht immer zu, die Geschenke<br />

zu kaufen, die man gerne schenken würde.<br />

Wir haben hier 17 Geschenkpäckchen, die wir für unser Leser liebevoll zusammengestellt haben.<br />

<strong>Die</strong>se Päckchen möchten wir unter den Lesern auslosen.<br />

Nur.... wie kann man nun so ein Päckchen gewinnen?<br />

Ganz einfach:<br />

Bitte schicken Sie eine Email an das KIARA-Redaktionsteam mit folgenden Inhalten:<br />

1. Sie müssen die Nummer des gewünschten Päckchens als Betreff angeben.<br />

2. Sie verraten uns, an wen Sie das Päckchen gerne verschenken möchten.<br />

3. Wenn wir das Geschenk direkt an die zu beschenkende Person schicken sollen, dann teilen Sie uns<br />

bitte die Adresse der Person mit, ansonsten Ihre eigene Anschrift.<br />

4. Sie verfassen einen Text, in dem Sie verraten, warum Sie dieses Geschenk an die entsprechende<br />

Person schenken möchten. Vielleicht verfassen Sie das auch direkt als Brief an die zu beschenkende<br />

Person? <strong>Die</strong>sen Brief könnten wir dann dem Päckchen beilegen - die Freude wäre umso<br />

größer!<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen des KIARA-Magazins.<br />

Pro Haushalt darf eine Person teilnehmen! Jeder Teilnehmer darf bis zu 3 Mails mit Wunschpäckchen<br />

einsenden.<br />

<strong>Die</strong> Bekanntgabe der Gewinner erfolgt in der nächsten Ausgabe.<br />

<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Fehlt einer der o.g. Bedingungen nimmt die Mail nicht an der Verlosung teil!<br />

Einsendeschluss ist der 06.12.2012<br />

Wir wünschen allen Teilnehmern viel Glück.<br />

Und was ist drin in den Päckchen? Das erfahren Sie auf den nächsten Seiten.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Päckchen 1 (für den Mann):<br />

Gillette-Rasierer-Set im Täschchen,<br />

Playboy-Duschgel<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 1<br />

Päckchen 3:<br />

Buch „Barbie und die Drei Musketiere“ und ein<br />

Barbie-Bekleidungsset für Barbie und Ken<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 3<br />

Päckchen 5:<br />

1 Ernstings Family Gutschein<br />

im Wert von 15€<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 5<br />

Päckchen 7:<br />

1 Mal-Set inkl. DIN A 4-Malblock,<br />

Eberhard Faber Tuschkasten,<br />

Eberhard<br />

Faber Aquarellbuntstifte<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 7<br />

Päckchen 9:<br />

Saubär-Set inkl. Feuchte<br />

Toilettentücher<br />

Waldbeere, Malseife<br />

Ozean, Duschshampoo<br />

Aprikose, Schaumbad<br />

Pfirsich, Duschschaum<br />

rot Kirsche, Waschschaum Ananas<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 9<br />

Päckchen 2 (für die Frau):<br />

Balea Gesichtscreme-Set (Morgenfrische Tagescreme,<br />

Abendruhe Nachtcreme,<br />

Enzym-Peeling-Maske), Badezusatz „Glückliche<br />

Auszeit“<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 2<br />

Päckchen 4:<br />

3 Bekleidungssets für Barbie und Ken<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 4<br />

Päckchen 6:<br />

1 Zauberkasten<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 6<br />

Päckchen 8:<br />

Saubär-Set inkl.<br />

Duschshampoo Tropenfrüchte,Seifenblasenbad<br />

Mango-Traum, Badewasserfarbe blau, Waschschaum<br />

Banane, Duschshampoo<br />

Melone, Duschshampoo Heidelbeere<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 8<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Päckchen 10:<br />

Ein Set „Fruit de Noël“<br />

der Firma Yves Rocher<br />

bestehend aus:<br />

Handseife, Handcreme,<br />

Duschgel, Lippenbalsam<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 10<br />

Päckchen 12:<br />

<strong>Die</strong>ses Set von Bübchen<br />

aus der Serie „Prinzessin<br />

Rosalea“ beinhaltet<br />

Shampoo & Pflegebalsam<br />

und Dusch- & Badegel...<br />

in Herzform.<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 12<br />

Päckchen 14:<br />

Mützen für Mama<br />

und Tochter oder<br />

zwei Schwestern in<br />

Weite 52-56 cm und<br />

48-51 cm, Bübchen<br />

Duschgel und 2 Beutel Badesalz<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 14<br />

Päckchen 16:<br />

Schmidt Puzzle<br />

1000 Teile, Wintermotiv<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 16<br />

Päckchen 11:<br />

<strong>Die</strong>ses Set „AXE Sportblast“<br />

beinhaltet ein<br />

Duschgel und ein Deo – für<br />

den sportlichen Teenie<br />

oder einen Papa.<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 11<br />

Päckchen 13:<br />

Dises Set besteht aus<br />

Shampoo von Garnier<br />

„Olivenöl und Zitrone“ und<br />

Duschgel und Bodylotion<br />

„Zitrusblüten“ von Yves<br />

Rocher – für Teenies wie für die Mamas.<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 13<br />

Päckchen 15:<br />

Schmidt Puzzle 1000<br />

Teile für gemütliche<br />

Winterabende<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 15<br />

Päckchen 17:<br />

Gutschein für eine Kinder-Beanie<br />

in Höhe von<br />

39,95€ inklusive Porto<br />

und Verpackung auf www.<br />

bam-beanie.de<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Päckchen 17<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Weihnachtsgewinnspiel<br />

Wie, jetzt schon?<br />

Naja … nicht wirklich. Wir haben uns ein schönes Ratespiel ausgedacht und<br />

dazu braucht Ihr etwas Geduld, Zeit und Glück.<br />

Wir haben in dieser sowie in der KIARA Ausgabe 3 einige Buchstaben versteckt.<br />

<strong>Die</strong>se Buchstaben sollt Ihr finden und daraus ein Wort bilden.<br />

<strong>Die</strong> Buchstaben können im Text, sowie auf/in Bildern und in Bildunterschriften versteckt sein.<br />

Es werden sich keine gesuchten Buchstaben in den Überschriften der Artikel, im Inhaltsverzeichnis<br />

oder im Impressum befinden.<br />

<strong>Die</strong> Buchstaben werden sich vom Text/Bild in irgendeiner Form abheben. Beim aufmerksamen<br />

Lesen des Magazins werdet Ihr sie finden.<br />

Es könnte z.B. so aussehen: lernen - dieser Buchstabe zählt nicht mit. In diesem Fall ist der<br />

gesuchte Buchstabe farbig gedruckt.<br />

Was wir Euch nicht sagen werden ist, wie viele Buchstaben es überhaupt sind.<br />

Es ist möglich, dass Ihr mit den Buchstaben mehrere Wörter bilden könnt.<br />

Beispiel:<br />

Ihr findet die Buchstaben „O R T“.<br />

Daraus könnte man das Wort „rot“, das Wort „Tor“ oder auch „Ort“ bilden.<br />

Als richtige Lösung zählt jedoch nur unser Lösungswort!<br />

Sendet das Lösungswort bitte an<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Weihnachtsgewinnspiel<br />

Sollten bis zum 02. Dezember 2012 keine richtigen Lösungen eingehen, werden wir unter diesem<br />

Link http://www.kinder-armut.de/kiara/weihnachtsraetsel.pdf<br />

ab dem 02.12.2012 Hinweise online bringen, die euch bei der Lösung helfen werden.<br />

Bitte keine Lösungshilfen öffentlich, per Mail oder PN im Forum!<br />

Jeder Teilnehmer darf pro Tag bis zu 5 Lösungsvorschläge per Mail senden.<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen der KIARA einschl. Redaktionsteam. Ausgeschlossen<br />

von der Teilnahme sind die Betreiber des Forums (arilicia und Ingo), sowie SusanneH.<br />

<strong>Die</strong> Buchstaben werden erst kurz vor Veröffentlichung des Magazins versteckt, die Redaktionsmitglieder<br />

haben keinerlei Vorteil.<br />

<strong>Die</strong> Gewinner werden nicht ausgelost! <strong>Die</strong> Gewinne werden nach Eingang der richtigen Lösungen<br />

verteilt.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Falls Ihr noch Fragen zum Ablauf des Gewinnspieles habt, diese bitte im Forum kinder-armut.de<br />

oder per Mail an redaktion-kiara@kinder-armut.de stellen.<br />

Ihr dürft Euch auch per PN im kinder-armut Forum an SusanneH. oder arilicia wenden. Tipps zur<br />

Lösung gibt es jedoch nicht.<br />

<strong>Der</strong> Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.<br />

<strong>Die</strong> Gewinne werden von Mitgliedern von kinder-armut.de gestiftet.<br />

Und das gibt es zu gewinnen:<br />

1. Preis<br />

Carmen stiftet:<br />

Ein Weihnachtsessen (Gutschein 20,00 Euro) plus Naschsachen für Kinder, sowie Kaffee, Stollen<br />

und Lebkuchen. Wert des Päckchens inklusive Versandkosten ca. 50,-Euro<br />

2. Preis<br />

Flower stiftet:<br />

Ein Lebensmittelpäckchen im Wert von ca. 30,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />

3. Preis<br />

freshmum stiftet:<br />

Ein Lebensmittelpäckchen im Wert von ca. 30,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />

4. Preis<br />

delfin stiftet:<br />

Ein Lebensmittelpäckchen im Wert von ca. 30,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />

5. Preis<br />

Bärbel stiftet:<br />

Ein Kaffee und Lebkuchen Päckchen im Wert von ca. 20,00 Euro (einschl. Versandkosten)<br />

Vielen Dank an die Spender der Stiftpreise.<br />

Und nun allen Teilnehmern viel, viel Glück und viel Spaß beim Raten.<br />

Euer<br />

KIARA Redaktionsteam<br />

Lust auf mehr?<br />

Unter www.kinder-armut.de//kiara/<br />

finden Sie die vorangegangenen<br />

Ausgaben abgelegt.<br />

<strong>Die</strong> 5. Ausgabe wird am 01. Februar<br />

2013 erscheinen.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Nikolaussockenverlosung<br />

In großen Schritten geht es auf die Adventszeit zu und somit auch auf Nikolaus.<br />

Wir haben uns entschlossen, die Nikolaussockenverlosung, welche wir in den letzten <strong>drei</strong> Jahren innerhalb<br />

des Forums www.kinder-armut.de durchgeführt haben, in diesem Jahr über die KIARA laufen<br />

zu lassen … und so haben wir uns das vorgestellt:<br />

1. Jedes Kind, das eine oder mehrere Weihnachtskarten basteln möchte, darf mitmachen.<br />

2. Wenn Ihr die Weihnachtskarte(n) fertig habt, meldet Euch bitte bei<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de Von dort erfahrt Ihr dann die Adresse, zu der Ihr die Karten<br />

schicken sollt.<br />

3. Ihr schickt dann die gebastelten Weihnachtskarten mit den Angaben Name, Adresse, Schuhgröße<br />

und dem Forumsnamen Eurer Mama, wenn sie im Forum angemeldet ist, an uns. Wer nicht im Forum<br />

angemeldet ist, kann keinen Nick angeben.<br />

Einsendeschluss ist der 20. November 2012.<br />

4. Zaubersternfees Weihnachtsglückshund Watson wird aus den Zusendungen 3 Kinder auslosen, die<br />

ein Nikolaussocken-Päckchen erhalten. <strong>Die</strong> Päckchen werden mit den Nikolaussocken bis zum 6. De-<br />

zember 2012 bei den Gewinnern eintreffen.<br />

5. In der KIARA 5 werden alle Karten abgebildet sein. Unter den <strong>drei</strong> ausgelosten Karten steht der<br />

Name, wie bereits bei den Schultütenbildern.<br />

Denkt bitte daran, dass bei einer Verlosung keine Wertung über Eure Bastelarbeiten vorgenommen<br />

wird.<br />

<strong>Der</strong> Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen.<br />

Wir freuen uns über eine rege Teilnahme und senden vorweihnachtliche Grüße<br />

Bärbel und Zaubersternfee<br />

Hier ein paar Beispielfotos von den gebastelten Karten vom letzten Jahr:<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Weihnachten der Tiere<br />

<strong>Die</strong> Tiere diskutierten einmal über Weihnachten. Sie stritten, was wohl die<br />

Hauptsache an Weihnachten sei.<br />

„Na klar, Gänsebraten“, sagte der Fuchs, „was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!“<br />

„Schnee“, sagte der Eisbär, „viel Schnee!“ Und er schwärmte verzückt: „Weiße<br />

Weihnachten feiern!“<br />

Das Reh sagte: „Ich brauche aber einen Tannenbaum, sonst kann ich nicht<br />

Weihnachten feiern.“<br />

„Aber nicht so viele Kerzen“, heulte die Eule, „schön schummrig und gemütlich<br />

muss es sein. Stimmung ist die Hauptsache!“<br />

„Aber mein neues Kleid muss man sehen“, sagte der Pfau. „Wenn ich kein neues<br />

Kleid kriege, ist für mich kein Weihnachten.“<br />

„Und Schmuck,“ krächzte die Elster, „jede Weihnachten kriege ich was:<br />

einen Ring, ein Armband, eine Brosche oder eine Kette, das ist für mich das<br />

Allerschönste.“<br />

„Na, aber bitte den Stollen nicht vergessen“, brummte der Bär, „das ist doch<br />

die Hauptsache, wenn es den nicht gibt und all die süßen Sachen, verzichte ich lieber auf Weihnachten.“<br />

„Mach‘s wie ich“, sagte der Dachs, „pennen, pennen, das ist das Wahre an Weihnachten, mal richtig<br />

ausschlafen!“<br />

„Und saufen“, ergänzte der Ochse,“ mal richtig einen saufen und dann pennen...“;<br />

...dann aber schrie er „Aua!!“; denn der Esel hatte ihm einen gewaltigen Tritt versetzt:<br />

„Du Ochse, denkst du denn nicht an das Kind?“ Da senkte der Ochse beschämt den<br />

Kopf und sagte: „Das Kind, ja das Kind, das Kind ist die Hauptsache.“<br />

„Übrigens“, fragte der Esel: „ob das auch die Menschen wissen??“<br />

Autor unbekannt<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Wanderung über den Hexenstieg<br />

„Irgendwann will ich mal den<br />

Hexenstieg bewandern,“<br />

waren meine Worte vor<br />

einigen Monaten. Meine<br />

Familie hatte schon vorher<br />

abgewunken, weil sie keine Lust<br />

hatten. Aber meine Freundin, die gerade zu Besuch<br />

war, meinte nur: „Gut, da bin ich mit dabei!“<br />

Erst war ich platt, weil ich damit nicht gerechnet<br />

hatte. Kurze Zeit später saßen wir mit einer Karte<br />

und einem Reiseführer am Tisch. <strong>Die</strong> Unterlagen<br />

hat sie mitgenommen, um sie genauer durchzusehen,<br />

und sie wollte das Ganze auch gerne organisieren.<br />

Und tatsächlich - nach 14 Tagen war alles geplant<br />

und die Unterkünfte gebucht. <strong>Die</strong> Menschen in unserem<br />

Umfeld waren in den kommenden Wochen<br />

eher ungläubig: „Was, ihr wollt wandern? Das wäre<br />

nichts für mich!“<br />

Etwa 6 Wochen vor der Tour brach ich mir dann<br />

den großen Zeh und konnte dadurch keinen Sport<br />

mehr machen. So ein wenig verließ mich der Mut<br />

und auch die Freude an der geplanten Wanderung<br />

war eingeschränkt, weil ich Angst bekam, nicht<br />

durchzuhalten. Und je näher der Tag kam, an dem<br />

es mit dem Zug in den Harz gehen sollte, um so<br />

mehr fragte ich mich, was mich bloß geritten hatte,<br />

auf so eine Idee zu kommen.<br />

Am Montag, dem 6. August 2012, sind wir erst<br />

einmal mit Bus und Zug Richtung Harz gestartet,<br />

jede von uns mit einem ca. 10 kg schweren Rucksack,<br />

der neben einigen Teilen Wäsche auch unsere<br />

Funktions-T-Shirts, Wandersocken, Latschenkiefer<br />

Franzbranntwein, Blasenpflaster, Fußsalbe,<br />

Schmerzsalbe, Schmerztabeletten, Mückenmittel,<br />

Wasserflasche und Magnesium enthielt.<br />

<strong>Der</strong> Rucksack war schwer. Ich hatte ihn einige<br />

Male aus- und wieder eingepackt in der Hoffnung,<br />

das Gewicht zu reduzieren, was aber nicht wirklich<br />

etwas brachte. Ich bekam ihn nur mit beiden Händen<br />

hoch gehoben und das auf den Rücken Schnallen<br />

war nicht leicht.<br />

<strong>Die</strong> erste Nacht verbrachten wir in der Wohnung<br />

meiner Tochter, von wo uns am nächsten Morgen<br />

ein Taxi zum Anfang des ca. 94 km langen Wanderweges<br />

gebracht hat. Ein netter Mensch machte<br />

von uns ein Foto am Start in Osterode - es könnte<br />

ja das letzte sein! Und dann ging es frohen Mutes<br />

und mit flottem Schritt eine steile Straße nach<br />

oben mitten durch eine Wohnsiedlung und einmal<br />

mehr fragte ich mich, auf was ich mich da eingelassen<br />

hatte.<br />

Ich versuchte, mit Hilfe meiner Walkingstöcke in<br />

einen gleichmäßigen Gang und zu einer regelmäßigen<br />

Atmung zu kommen, ohne schon nach gut 200<br />

m an Herzversagen zu sterben.<br />

Irgendwann lag die Siedlung hinter uns und wir<br />

hatten statt der gepflasterten Straße einen Wirtschaftsweg<br />

mit Schlacke vor uns - leider immer<br />

noch bergauf. Er war schwer zu gehen und ich<br />

hatte das Gefühl, in absehbarer Zeit ein Sauerstoffzelt<br />

zu brauchen. Ich schwitzte und trug<br />

mittlerweile nur noch eins der neu erworbenen<br />

Funktions-T-Shirts. Meine Freundin schien das alles<br />

ohne Probleme zu schaffen, also hieß es, die<br />

Zähne zusammenzubeißen und weiter. Irgendwann<br />

nach gefühlten Stunden (es waren ca. 45 min)<br />

tauchte die erste Stempelstelle dieser Wanderung<br />

vor uns auf.<br />

Hierzu muss ich erklären, dass der Harzer Wanderverein<br />

sich etwas Nettes überlegt hat und<br />

seine Wanderwege an interessanten Stellen mit<br />

Stempelkästen versehen hat. Dazu gibt es verschiedene<br />

Hefte und in denen sammelt man diese<br />

Stempelabdrücke. Mogeln kann man nicht, denn die<br />

Dinger haben auch noch Nummern. Wenn man eine<br />

bestimmte Anzahl an Stempeln hat, dann kann man<br />

sich am Ende eine<br />

Wandernadel in<br />

einer der Touristikinformationen<br />

abholen.<br />

<strong>Die</strong>se Dinger sind<br />

echt eine moralische<br />

Hilfe, wie<br />

wir in den nächsten<br />

Tagen feststellen<br />

konnten.<br />

Wir hatten also<br />

unseren ersten<br />

Stempelabdruck<br />

und 10 min ohne<br />

Rucksack, um etwas<br />

zu trinken.<br />

Nur, dass wir laut<br />

Reiseführer erst<br />

3,5 km geschafft hatten, machte mir nicht gerade<br />

Mut, denn es waren für diesen Tag 24 km geplant.<br />

<strong>Die</strong> Landschaft war toll und ließ uns das schwere<br />

Gepäck fast vergessen. Mittags kamen wir zum<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Bärenbrucher Teich, wo wir Pause machten und<br />

uns die Karten vornahmen. Dabei fiel mir auf, dass<br />

irgendetwas mit der Tagesetappe nicht stimmen<br />

konnte.<br />

Meine Freundin hatte die Planung mit dem Touristikbüro<br />

gemacht und sich beraten lassen. So<br />

sollten wir abends in Clausthal-Zellerfeld übernachten.<br />

Nur, laut meinem Reiseführer wären wir<br />

dann erst 11 km gewandert und das war zu wenig,<br />

denn dann würden die fehlenen 13 km am nächsten<br />

Tag mit dazu kommen und das ging nicht, weil für<br />

den Tag eh schon 18 km geplant waren. Wir waren<br />

etwas ratlos und wussten nicht, was wir machen<br />

sollten. Aber erst einmal ging es weiter. Wir liefen<br />

nach der Pause wie zwei mindestens 80jährige, so<br />

taten uns die Knochen weh, aber zum Glück verschwand<br />

das bald wieder.<br />

Wir waren begeistert von der Landschaft und<br />

so ging es immer nur: „Schau mal da! Oh ist das<br />

schön! Hast du schon gesehen?” und meine Freundin<br />

knipste und knipste Foto um Foto.<br />

Endlich kamen wir an einen Wegweiser. Meine<br />

Freundin marschierte daran vorbei (wir waren gerade<br />

so gut im Tritt), doch ich schaute, wunderte<br />

mich und mein Hirn<br />

fing an zu arbeiten.<br />

„Du, Doris, Clausthal-Zellerfeld<br />

ist<br />

3 km in die andere<br />

Richtung laut diesem<br />

Schild!“<br />

Und damit in die<br />

Richtung aus der<br />

wir gerade kamen.<br />

<strong>Die</strong> nächste<br />

Ortschaft sollte<br />

Altenau in 10 km<br />

Entfernung sein<br />

- stand auf einem<br />

anderen Schild.<br />

Ich erst einmal<br />

kurz vor Altenau<br />

meinen Reiseführer<br />

raus. Ein tolles<br />

Teil übrigens!<br />

„Also, Doris, wenn wir nach Altenau gehen, dann<br />

ist alles wieder im Lot und es stimmt auch wieder<br />

mit unserer Tagesetappe.“ Nur hatten wir ja da<br />

nichts zur Übernachtung. Aber zurück wollten wir<br />

auf gar keinen Fall.<br />

Meine Freundin nahm also ihr Handy raus, ich in<br />

den besagten Reiseführer wegen Unterkünften<br />

geschaut, sie wegen Zimmer angerufen ... gleich<br />

beim ersten Anruf hatten wir Glück und bekamen<br />

eins. Danach in Claus-thal-Zellerfeld angerufen<br />

und abgesagt (na klar waren die nicht erfreut).<br />

Altenau, wir kommen! Und was sind schon 10 km?<br />

Das packen wir! <strong>Die</strong> Angaben mit den Entfernungen<br />

waren nicht ganz korrekt, wie wir merken mussten,<br />

und unser Wirt meinte am Abend nur, dass<br />

sei noch aus “DDR”-Zeiten, um den sozialistischen<br />

Westen in die Irre zu führen.<br />

Ha, ha, ha !!!<br />

Nach 8,5 Stunden und 24 km waren wir an unserer<br />

Unterkunft. Eine warme Dusche, Franzbranntwein,<br />

frische Kleidung, leckeres Essen und Alster und<br />

Weizenbier führten dazu, dass wir uns sehr wohl<br />

fühlten , bis … Ja, bis wir wieder aufstehen mussten,<br />

um in unsere Zimmer zu gehen. Außer meinen<br />

Füßen (wie seltsam) und meinem Kopf tat alles weh<br />

und war wie steif. Gut, dass wir niemandem begegneten.<br />

Übrigens waren wir um 20 Uhr im Bett und<br />

haben auch nicht viel später geschlafen.<br />

Am nächsten Tag musste ich morgens wieder duschen,<br />

um mich überhaupt bewegen zu können. Auf<br />

beiden Schultern, wo der Rucksack saß, hatte ich<br />

Beulen und mein bester Freund der Franz, mit<br />

Nachnamen Branntwein, kam wieder zum Einsatz<br />

- zusätzlich das Schmerzgel.<br />

Nach einem leckeren Frühstück starteten wir<br />

Richtung Torfhaus in 9 km Entfernung. Das war die<br />

schönste Etappe, schmale Wege durch den Wald.<br />

Es ging den Weg rauf und runter, steile Abhänge<br />

zur Linken und Berge zur Rechten, Wasserfälle,<br />

Brücken, über Steine und Baumwurzeln klettern,<br />

unter gefällte Bäume hindurch. <strong>Die</strong> Zeit verging<br />

wie im Fluge und wir waren überrascht, als wir auf<br />

einmal schon in Torfhaus waren.<br />

Von hier aus geht es offizell hoch zum Brocken -<br />

unserem heutigen Tagesziel.<br />

Nachdem wir einem Bohlenweg über ein Moor gefolgt<br />

waren und anschließend durch ein Gebiet<br />

kamen, in dem die nackten Überreste von Bäumen<br />

standen, die der Fresslust von Borkenkäfern zum<br />

Opfer gefallen waren, trafen wir auf einen zweispurigen<br />

Plattenweg mit dem schönen Namen Goetheweg.<br />

Ob Goethe mal hier war, weiß ich nicht, aber dieser<br />

Weg war Teil der Grenzkontrollanlage der “DDR”<br />

und führte 400 m hoch. Nun sind 400 m nicht weit,<br />

denkt man, aber dieser Weg war weit und er war<br />

steil, sehr steil. Wir hatten, seit wir in Torfhaus<br />

gestartet waren, viele Menschen getroffen. Fast<br />

alle kamen uns entgegen, sprich, sie gingen hinunter,<br />

locker und leicht, ohne Gepäck, während wir<br />

mit bestimmt roten Gesichtern und Gepäck „wanderten“.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Aber nun wurde es richtig unangenehm. Am liebsten<br />

hätte ich mich an Ort und Stelle hingesetzt und<br />

in der Hoffnung gewartet, dass mal jemand vorbei<br />

kommen würde und anhält. Aber meine Freundin<br />

setzte sich in Bewegung, ich hinterher. Nur nicht<br />

aus dem Tritt kommen. Ich merkte förmlich, wie<br />

mein Kopf rot wurde, und ich war froh, die Stöcker<br />

zu haben, sonst wäre ich wahrscheinlich irgendwann<br />

auf allen Vieren gegangen. Als ich mal<br />

stehen blieb, um wieder richtig Luft zu bekommen,<br />

und mich umdrehte, dachte ich erst, ich falle über,<br />

so steil ging es hinunter ... aber der Ausblick war<br />

unbeschreiblich schön.<br />

Als wir nach gefühlter Ewigkeit an den Schienen<br />

der Brockenbahn ankamen, hätte ich mich vor<br />

Dankbarkeit auf die Knie fallen lassen können, so<br />

froh war ich. Nur die Aussicht, mich vor all den<br />

Leuten zum totalen Deppen zu machen, hielt mich<br />

davon ab. Als wir wieder ruhig atmen konnten, was<br />

bei Doris deutlich schneller zu gehen schien als bei<br />

mir, denn sie war schon wieder am Fotografieren,<br />

starteten wir zu der Endetappe der letzten 3 km.<br />

Und was war das schon nach dem, was wir gerade<br />

geschafft hatten?<br />

Ein Klacks, so dachten wir. <strong>Die</strong> Gebäude auf dem<br />

Brocken kamen näher, wurden größer, waren über<br />

uns ... aber der Weg führte weiter. Aber da hinten<br />

geht er rum! Denkste! <strong>Der</strong> Weg ging weiter<br />

und weiter und irgendwann war nichts mehr vom<br />

Brocken zu sehen. Meine Laune war im Keller. Ich<br />

bin nur noch Schritt vor Schritt gegangen und, als<br />

wenn das nicht schon reichte, es ging noch schlimmer.<br />

Irgendwann war der Weg weggerissen, Baufahrzeuge<br />

verschiedener Arten, Walzen, Teermaschinen,<br />

was ein Jungen- und Männerherz erfreut.<br />

Es ratterte und polterte, es staubte und wir gingen<br />

über ganz groben Kies. Ich hatte das Gefühl,<br />

gleich zu implodieren.<br />

Man kann das Leben Scheiße sein, aber ich wollte<br />

es ja so haben, das hat man nun davon. Schritt vor<br />

Schritt, kurz Luft schnappen und weiter.<br />

Nach gefühlten Stunden sahen wir die Gebäude<br />

auf dem Brocken. Das Gehen fiel leichter, das Gepäck<br />

merkte man nicht mehr, einen traumhaften<br />

Blick über alle Orte - so weit das Auge reichte und<br />

das war weit.<br />

Ich wurde nicht müde zu sagen, was für ein Glück<br />

wir hatten, denn 300 Tage im Jahr ist der Brocken<br />

wolkenverhangen und nur an 6 Tagen im Jahr hat<br />

man einen Blick bis nach Osterode, Wernigerode,<br />

Schierke und wie die Orte alle heißen und wir hatten<br />

einen davon erwischt. Und den hatten wir uns<br />

hart erkämpft, ihn verdient und es gab doch einen<br />

Goetheweg<br />

<strong>Der</strong> Brocken noch in weiter Ferne (roter Turm).<br />

oben angekommen<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Gott - war ich mir sicher. Ab ca. 19 Uhr hatten wir<br />

und ein paar andere Übernachtungsgäste den Brocken<br />

für uns alleine. Wir saßen gemütlich im Lokal<br />

in der 7. Etage und ließen den Tag ausklingen.<br />

Vor den Fenstern schoben sich die Wolken und verschwanden<br />

wieder und kamen wieder. Wir fühlten<br />

uns wie im Himmel. Das schwierigste war an diesem<br />

Abend, einigermaßen aus dem Lokal zu kommen,<br />

ohne durch unsere Gangart Aufsehen zu erregen.<br />

Wir mussten an einer Reihe von Tischen vorbei,<br />

also zusammenreißen, Bauch rein , Brust raus, aufrechter<br />

Gang und möglichst locker zur Tür.<br />

<strong>Die</strong>se war kaum zu, da standen wir an der Wand<br />

gelehnt vor dem Fahrstuhl und stöhnten, weil alles<br />

so weh tat.<br />

<strong>Der</strong> dritte Tag fing wieder mit einem tollen Frühstück<br />

an und etwas mehr Zeit, weil wir den Tag mit<br />

der Fahrt der Brockenbahn starten wollten. Ich<br />

bin noch nie in so einem Teil gefahren und ich fand<br />

es toll und ganz nebenbei haben wir so auch noch<br />

8-10 km überbrückt.<br />

Von der Ortschaft<br />

Drei<br />

Annen sollte es<br />

heute bis nach<br />

Rübeland gehen,<br />

eine Strecke<br />

von etwa 18<br />

km. <strong>Die</strong> Schultern<br />

taten nicht<br />

mehr weh. Meinen<br />

Rucksack<br />

konnte ich mittlerweile<br />

mit einer<br />

Hand hochheben<br />

und das<br />

Aufsetzen desselbigenstellte<br />

kein Problem<br />

mehr dar. <strong>Der</strong><br />

Brockenbahn<br />

Franz war <strong>drei</strong>mal<br />

am Tag mein<br />

bester Freund und das Magnesium nahmen wir in<br />

doppelter Dosis, weil eine Dosis nicht ausreichte,<br />

um Wadenkrämfe zu verhindern. Was sollte also<br />

passieren? Wir hatten den höchsten Punkt hinter<br />

uns, ab nun ging es bergab.<br />

Ja, auf Forstwegen mit Schlacke, durch Ortschaften,<br />

über bewachsene Wege, die sehr schmal<br />

waren, und es tat mal hier und mal dort weh. Wenn<br />

die Schienbeine nicht zwiebelten, dann waren es<br />

die Knie, um dann von den Oberschenkeln abgelöst<br />

zu werden.<br />

Wir waren froh, wenn es mal bergauf ging, weil das<br />

nicht mehr so anstrengend war und vor allem nicht<br />

so weh tat. Wir standen irgendwann vor dem Tor<br />

der Pension und waren zwar geschafft, aber auch<br />

überrascht, da zu sein.<br />

An diesem Abend konnten wir fast normal auf die<br />

Zimmer gehen, so langsam merkten wir Fortschritte.<br />

Am 4. und letzten Tag unserer Wanderung<br />

mussten wir wieder etwas an Strecke einsparen,<br />

denn 31 km wären mit dem Gepäck zuviel gewesen.<br />

Wir hatten am Vortag wieder die Karten studiert<br />

und beschlossen, uns mit einem Taxi von Rübeland<br />

abholen zu lassen und ab Wendefurth zu wandern.<br />

So sparten wir 10 km und die restlichen 21 km<br />

sollten zu schaffen sein. Wir schafften 10 km nun<br />

schon in 3 Stunden und waren mittags in Treseburg<br />

und das ohne Schmerzen und Wehwehchen.<br />

Nach einer kurzen Pause ging es ins Bodetal - unsere<br />

letzten 11 km fingen an. Abends sollten wir in<br />

Thale sein, wo uns Zaubersternfee in Asyl nehmen<br />

würde, weil unser Hotel wegen Erdrutsch gesperrt<br />

worden war.<br />

im Bodetal Richtung Thale<br />

Das Bodetal ist traumhaft schön. <strong>Der</strong> Weg geht<br />

immer an dem Fluss Bode entlang, mal rauf und mal<br />

runter. Mal ist die Bode ruhig und breit, dann ist<br />

sie tief in einer Schlucht und reißend.<br />

<strong>Der</strong> Weg ist abenteuerlich mit Steinen und Geröll<br />

übersät, oft so eng, dass wir meistens hintereinander<br />

gegangen sind. Wir mussten auch aufpassen,<br />

uns an umgestürzen Bäumen nicht den Kopf zu stoßen,<br />

denn die kreuzten oft unseren Weg. Auf diesem<br />

Weg ist man nicht alleine. Es kommen einem<br />

immer wieder mal Menschen entgegen oder überholen<br />

einen, wenn man mal an einem Punkt länger<br />

steht. Wir waren etwas traurig, als wir merkten,<br />

dass wir so langsam an das Ende des Weges und<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

damit an das Ende dieser Tour kamen, und gleichzeitig<br />

auch froh, es geschafft zu haben.<br />

Wäre die Tour länger gewesen, so denke ich, wäre<br />

es uns immer besser gegangen - mit immer weniger<br />

Schmerzen.<br />

Das Wandern macht den Kopf frei. Auch wenn man<br />

sich zwischendurch unterhält, so ist es doch etwas,<br />

bei dem man meistens ruhig ist und seinen Gedanken<br />

nachgeht. Ich habe es genossen, diese Ruhe in<br />

mir zu finden und zur Ruhe zu kommen. Trotz aller<br />

Schmerzen war es ein tolles Gefühl, doch weiter<br />

gegangen zu sein. Denn sitzen zu bleiben bringt<br />

dich nicht weiter und die Schmerzen vergehen<br />

nur, wenn man weiter in Bewegung bleibt und die<br />

Muskeln warm werden. Ich habe oft gedacht, dass<br />

das Wandern ist, so wie es im Leben auch ist: Mal<br />

muss man kämpfen, um hoch zu kommen, und es tut<br />

weh nach unten, nur geht das leichter und schneller<br />

... und man muss sich, wenn es schwer ist, doch<br />

überwinden, um weiter zu machen.<br />

Wir haben den Endpunkt des Hexenstieges erreicht<br />

und die Stempel haben uns geholfen. <strong>Die</strong><br />

Kindersprüche:<br />

am Ziel in Thale angekommen<br />

Wandernadel steckt bei mir am Rucksack und da<br />

bleibt sie auch ... denn der wird noch gebraucht.<br />

Meine Freundin hat schon die nächste Tour ins<br />

Auge gefasst.<br />

Text und Bilder: Birgit<br />

• Wenn ein Mann und eine Frau sich verlieben, lügen sie sich zuerst ein bisschen an, damit<br />

sie sich auch füreinander interessieren.<br />

• Wenn man Kinder haben will, muss man entweder Sex machen oder heiraten.<br />

• Im Winter legen Hühner keine Eier, weil ihr Eierloch zufriert.<br />

• Zum Federvieh gehören alle Lebewesen mit Federn: Hühner, Gänse, Enten, Vögel und<br />

Indianer.<br />

• Mineralwasser ohne Kohlensäure mag ich nicht, das ist mir zu flüssig.<br />

• Mit Müttern schimpft man nicht, die sind nämlich nützlich!<br />

• Auch zwischen den Beinen sollte man sich waschen, sonst wird das Schamgefühl verletzt.<br />

• <strong>Der</strong> Jesus war so schön, den wollten sie nicht eingraben, den haben sie ans Kreuz genagelt.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Buchvorstellung<br />

Weihnachten für Anfänger<br />

von Annie Sanders<br />

(Altersempfehlung: Erwachsene)<br />

<strong>Die</strong>ser Roman passt richtig gut in die Adventszeit!<br />

<strong>Die</strong> Autorin beschreibt nicht nur die schönen Seiten von Weihnachten,<br />

sondern auch wie stressig die Vorbereitungen für das<br />

schönste Fest des Jahres sein können.<br />

Grundsätzlich geht es in dem Buch um <strong>drei</strong> Frauen, die von ihrem<br />

Charakter und ihren Lebensumständen her sehr unterschiedlich<br />

sind.<br />

Beth ist eine junge Akademikerin, die an der Uni arbeitet. Dort<br />

hat sie den wesentlich älteren Jacob kennengelernt, sich schwer<br />

verliebt und die beiden haben geheiratet. Jacobs erste Frau ist<br />

zu diesem Zeitpunkt bereits <strong>drei</strong> Jahre tot. Beth zieht zu ihm<br />

in ein kleines Dorf, obwohl sie selbst eher ein Stadtmensch ist.<br />

Sie tut sich schwer mit dem Leben auf dem Land. Im Verein<br />

der Dorffrauen hat sie das Gefühl, nicht akzeptiert zu werden. Beim Septembertreffen wird sie dann<br />

aber mit der Planung des großen Dorffestes betraut, was jedes Jahr in dem kleinen Örtchen am 24.<br />

Dezember stattfindet. Bisher wurde dieses Fest immer von Jacobs erster Frau perfekt organisiert.<br />

<strong>Die</strong> Damen des Vereins sagen Beth zwar ihre Hilfe zu, doch eigentlich ist Beth auf sich alleine gestellt.<br />

Hinzu kommt noch, dass sie das Weihnachtsfest für die Familie genauso perfekt gestalten möchte. Es<br />

ist schließlich das erste gemeinsame Weihnachtsfest mit Jacob und seine erwachsenen Kinder werden<br />

zu Besuch kommen.<br />

Nun kommen wir zu einer weiteren Hauptfigur. Holly! Sie ist Jacobs Tochter, Mitte 20 und arbeitet bei<br />

einer Frauenzeitschrift in London. Sie hasst ihre Stiefmutter Beth, obwohl diese stets um ein gutes<br />

Verhältnis bemüht ist. Holly hat den Tod ihrer Mutter noch nicht verarbeitet und versteht nicht, wieso<br />

sich ihr Vater neu verlieben musste. Sie selbst macht den Anschein einer verwöhnten Göre, die vom<br />

Vater bekommt, was sie möchte - vor allem in materieller Hinsicht. Außerdem gaukelt sie ihm vor, bei<br />

einem supertollen Magazin zu arbeiten. Dabei ist die Zeitschrift, für die sie tatsächlich tätig ist, auf<br />

dem absteigenden Ast.<br />

<strong>Die</strong> nächste Hauptakteurin heißt Carol. Sie ist die Chefredakteurin der Zeitschrift, für die Holly arbeitet<br />

- alleinerziehende Mutter von Tim, Karrierefrau durch und durch, trotzdem nie rücksichtslos<br />

oder eingebildet. Ihr Ziel ist es, die angeschlagene Zeitschrift und somit die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter,<br />

auf die sie große Stücke hält, zu retten. Dabei fällt ihr oft der Spagat zwischen ihren Verpflichtungen<br />

als Chefin und als Mutter schwer. <strong>Die</strong> Großmutter betreut Tim hauptsächlich. So manches<br />

Versprechen, Zeit mit Tim zu verbringen, kann Carol nicht einhalten, weil immer wieder berufliche Termine<br />

dazwischen kommen. <strong>Der</strong> kleine Junge hat sehr viel Verständnis für seine Mutter, doch er findet,<br />

es wäre Zeit, dass sie einen Partner findet. Tim träumt von einer kleinen Familie.<br />

Eines Tages lernt Carol auch einen Mann kennen, Nick - einen Musiker. Aber sie hat Bindungsängste …<br />

ob Nick es schafft, ihr diese Ängste zu nehmen?<br />

Kurz vor Weihnachten befinden sich alle <strong>drei</strong> Frauen im totalen Ausnahmezustand. Können Sie, liebe<br />

Leser, sich vorstellen, dass alle Drei gemeinsam Weihnachten feiern?<br />

Zum Schluss wird die Geschichte richtig schön. Das Lesen lohnt sich also!<br />

<strong>Die</strong>ses Buch lädt dazu ein, sich an einem kalten Wintertag einen kuscheligen Lesenachmittag mit Tee<br />

und Lebkuchen zu machen.<br />

Ein Exemplar können sie hier gewinnen + Tee (wahlweise Kaffee) und Lebkuchen. Schicken Sie uns eine<br />

E-Mail an redaktion-kiara@kinder-armut.de, Betreff: Weihnachten für Anfänger, in der Sie uns kurz<br />

umschreiben, was Weihnachten für Sie bedeutet.<br />

Einsendeschluss ist der 10.12.2012<br />

<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Liebe Kinder,<br />

Kinderbuchvorstellung<br />

<strong>Die</strong> <strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong> - <strong>Der</strong> <strong>Adventskalender</strong><br />

Ein Fall für 24 Tage<br />

erzählt von Ulf Blanck, Illustriert von Jan Saße<br />

(ab 8 Jahren)<br />

hier stelle ich Euch ein Buch vor, zu dessen Inhalt ich<br />

nichts verraten kann. Es ist ein <strong>Adventskalender</strong>buch!<br />

Ihr könnt jeden Tag zwei Buchseiten öffnen (am besten<br />

mit einem Lineal oder Brieföffner) und bis zum 24. Dezember<br />

Stück für Stück ein spannendes Abenteuer der<br />

„<strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong>“ lesen.<br />

Zwischen den „<strong>Adventskalender</strong>türchen“ findet ihr tolle<br />

Extras, wie z. B. Rezepte, Rätsel, einen Vordruck, auf<br />

den ihr Euren Wunschzettel schreiben könnt, Bastelanleitungen, Malen nach Zahlen und vieles mehr.<br />

Wer schon einmal ein Buch von den „<strong>drei</strong> ??? <strong>Kids</strong>“ gelesen hat, weiß, dass es bei den Geschichten<br />

immer spannend zugeht. <strong>Die</strong> Detektive lösen jeden Fall. Ob sie es dieses Mal auch schaffen werden?<br />

Hier in der KIARA verlosen wir ein Exemplar des Buches + Kindertee und Naschis.<br />

Beantwortet uns einfach folgende Frage per E-Mail:<br />

Wie heißen die „<strong>drei</strong> ???“ mit Vornamen?<br />

Sendet Eure Antwort an:<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: die <strong>drei</strong> ???<br />

Einsendeschluss ist der 20. November 2012. So ist das Buch am 1. Dezember beim Gewinner und das<br />

erste „Türchen“ kann geöffnet werden.<br />

Teilnahmeberechtigt sind alle LeserInnen des KIARA-Magazins.<br />

<strong>Die</strong> Bekanntgabe des Gewinners erfolgt in der nächsten Ausgabe.<br />

<strong>Der</strong> Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Text und Foto: Zaubersternfee<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Schrötchenseite<br />

Hallo,<br />

da bin ich wieder, eure Trudy Schröte, eine kleine griechische Landschildkröte.<br />

Heute fällt es mir schwer, euch zu schreiben, denn ich fühle mich so träge. Vielleicht liegt es daran,<br />

dass ich meine eigene Temperatur der Umgebungstemperatur anpasse. Man sagt wechselwarm dazu. Da<br />

es nun draußen kälter wird und die Sonnenstunden weniger werden, arbeitet mein Stoffwechsel nicht<br />

mehr so schnell. Mittlerweile vergrabe ich mich schon häufig in feuchter Erde. Ich fresse auch schon<br />

weniger. Es wird nicht mehr lange dauern und dann mache ich meine Winterstarre. - Was das ist? Mit<br />

der Winter-, oder auch Kältestarre genannt, versuche ich, die kalte Zeit zu überbrücken, denn in meinem<br />

Heimatland würde ich im Winter kaum etwas zum Fressen finden und aufgrund der Kälte könnte<br />

ich es nicht richtig verdauen. Um gesund zu bleiben, benötige ich deshalb diese Kältestarre auch hier<br />

in Deutschland. <strong>Die</strong>s auch schon im 1. Lebensjahr, denn keiner würde ja in Griechenland auf die Idee<br />

kommen, die kleinen Schildkröten einzusammeln.<br />

Ehrlich gesagt fühle ich mich am wohlsten bei ca. 35 Grad Körpertemperatur. Während der Überwinterungszeit<br />

sollte die Temperatur am besten zwischen 4 und 6 Grad liegen. So arbeitet mein Körper auf<br />

ein Minimum.<br />

<strong>Die</strong> Vorbereitung für die Winterstarre fängt allerdings schon viel früher an. Bereits im Sommer wird<br />

mein Kot ins Labor geschickt und genau auf Würmer untersucht. Je nach Befund muss ich dann entwurmt<br />

werden oder eben nicht.<br />

Zudem wird genau geschaut, ob ich wirklich gesund bin. Denn nur eine gesunde Schildkröte darf starren.<br />

Es gibt verschiedene Ursachen, die die Winterstarre einleiten. <strong>Die</strong> Sonne scheint nicht mehr so lange,<br />

es wird kälter und auch meine Hormone tragen ihren Teil dazu bei, dass mein Stoffwechsel immer weiter<br />

„herunterfährt“.<br />

Bei uns ist es ja kälter als in meiner ursprünglichen Heimat. Deswegen habe ich in meinem Freigehege<br />

ein Frühbeet/Gewächshaus und mit der zusätzlichen Beleuchtung wird es schön warm und hell. Doch<br />

trotz dieser technischen Unterstützung bekomme ich mit, dass die Tage kürzer werden, sich der Sonnenstand<br />

verändert. In dieser Zeit wird die Dauer der Beleuchtung dann langsam reduziert. Eine Deckelheizung<br />

im Schlafhaus hilft mir, wenn es doch zu kalt in der Nacht werden sollte.<br />

Eine natürliche Nachtabsenkung ist mir aber am liebsten. Damit ich kein Bauchweh in<br />

der Winterstarre bekomme, gehe ich immer wieder brav in meine Badeschale. Dort kann<br />

ich genügend Feuchtigkeit aufnehmen und meinen Darm entleeren. Irgendwann höre ich<br />

auf zu fressen. Manche von meinen Schildkrötenfreunden brauchen eine längere Vorbereitungszeit,<br />

andere sind schneller. Jedes Tier ist eben verschieden. Es ist also bei<br />

jeder Schildkröte ein bisschen anders.<br />

Wenn ich dann in die Starre „gefallen“ bin, werde ich in eine Plastikbox in herrliche<br />

feuchte Erde gelegt. Dort kann ich mich toll verbuddeln. Obendrauf kommt noch Buchenlaub<br />

und dann werde ich in den Überwinterungskeller gebracht.<br />

Viele haben nicht so einen kalten Keller und überwintern deswegen im Kühlschrank.<br />

Dort hat man jederzeit die Möglichkeit zu kontrollieren. Ein bis zweimal<br />

in der Woche sollte die Türe mal geöffnet werden, damit frische Luft in<br />

den Kühlschrank kommt.<br />

Es gibt auch die Möglichkeit, unterhalb des Frühbeetes/Gewächshauses zu<br />

überwintern. Da sich das Frühbeet/Gewächshaus aber auch im Winter sehr<br />

aufheizt, sollte es beschattet werden, damit es in der Überwinterungsgrube<br />

nicht zu warm wird. Andererseits muss es frostfrei gehalten werden und ein<br />

Schutz gegen Nager muss auch vorhanden sein.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Unabhängig wo überwintert wird: Es ist auf jeden Fall wichtig,<br />

dass die Erde feucht gehalten wird. Ich mag auch nicht ständig<br />

gestört werden. Höchstenfalls zur Kontrolle des Gewichtes.<br />

Ich sollte nämlich nicht mehr als 10-15 % meines Gewichtes<br />

verlieren. So kann man gleich schauen, ob ansonsten alles in<br />

Ordnung ist. Ich kann nämlich in der Winterstarre auch mal<br />

krank werden und z.B. eine Sepsis bekommen. Dann ist es wichtig,<br />

dies schnell zu erkennen und mich zu einem reptilienerfahrenen<br />

Tierarzt zu bringen.<br />

Wie lange ich in der Überwinterungsbox liege? - Drei bis fünf Monate. Es kommt dabei nicht darauf<br />

an, wie alt ich bin, sondern wo ich herkomme. Bei mir weiß man es nicht genau, deswegen starre ich vier<br />

Monate. (<strong>Die</strong> goldene Mitte!)<br />

Eine gute Haltung schließt eben für mich auch eine Winterstarre ein. Nur dann werde ich eine schöne,<br />

langsam gewachsene und gesunde europäische Landschildkröte. Es wäre doch schade, wenn ich diese<br />

Möglichkeit nicht bekommen würde und dann vielleicht sehr krank werden würde.<br />

Ich freue mich aufs nächste Mal<br />

Deine Trudy Schröte<br />

In dieser Ausgabe verlost Trudy<br />

2 x je 1 selbstgemachte Kette von alleinerziehend1978 sowie<br />

2 x je 1 selbstgemachtes Püppchen von cybercat0203<br />

Für die Teilnahme beantwortet uns bitte die folgenden Fragen:<br />

a) Bei welcher Temperatur fühlt sich Trudy am wohlsten und<br />

b) wann sollte mit der Vorbereitung auf die Winterstarre bei Trudy<br />

begonnen werden?<br />

<strong>Die</strong> Lösung sende uns bitte bis zum 20. November 2012 an<br />

redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Stichwort: Trudy<br />

Schreibt bitte in der Mail welchen Gewinn ihr möchtet, eine Kette oder<br />

ein Püppchen. <strong>Der</strong> Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen. <strong>Die</strong> Gewinner<br />

werden per Mail benachrichtigt.<br />

Viel Glück.<br />

Text: Anita Scheidig<br />

Bilder: Anita Schneidig, Silvia, Cordula61<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Eins meiner Hobbys:<br />

Seidenmalerei<br />

Bevor man mit der Seidenmalerei beginnen kann,<br />

benötigt man einige Dinge, auf die für eine erfolgreiche<br />

Arbeit auch nicht verzichtet werden kann.<br />

Folgende Dinge gehören zur Grundausstattung:<br />

einen Rahmen – die Rahmengröße bestimmt ihr<br />

selbst<br />

ein Seidentuch – passend für die Rahmengröße;<br />

es gibt Seidenstoff vom Meter, aber auch bereits<br />

fertig gesäumte Seidentücher<br />

1-2 feine Pinsel – es müssen nicht die Pinsel für<br />

Seidenmalerei sein, ein normaler weicher Rundhaar-Pinsel<br />

tut es auch (ist auch preisgünstiger)<br />

Reißzwecken oder Spezialnadeln, die das Seidentuch<br />

am Rahmen festhalten<br />

1 Konturen Stift<br />

einige Seidenmalfarben<br />

Wenn man die Grundausstattung zur Arbeit vorbereitet<br />

hat, beginnt man mit der Befestigung des<br />

Stoffes auf dem Rahmen. Man befestigt das Tuch<br />

mit Hilfe der Nadeln auf dem Rahmen, so dass der<br />

Stoff straff gespannt ist. Hierbei muss man vorsichtig<br />

arbeiten, dass der Stoff nicht reißt.<br />

Anschließend könnt ihr mit einem Bleistift auf das<br />

Tuch vorzeichnen, was ihr als Motiv malen wollt.<br />

Das ist aber kein Muss. Anschließend geht ihr mit<br />

einem Konturenstift über das Vorgezeichnete und<br />

lasst es trocknen. Man kann auch sofort mit dem<br />

Konturenstift arbeiten. Konturenstifte gibt es übrigens<br />

in verschieden Farben.<br />

Wenn die Konturen getrocknet sind, könnt ihr die<br />

Lücken mit den gewünschten Farben ausmalen.<br />

Doch Vorsicht! <strong>Die</strong> Farbe verläuft schon beim Berühren<br />

des Tuches.<br />

Es ist sehr wichtig, darauf zu achten, wie die<br />

gekauften Farben fixiert werden sollen. Man unterscheidet<br />

zwei Arten des Fixierens: Fixierung<br />

durch Dampf und Fixierung durch Bügeln. Entsprechende<br />

Informationen stehen auf den Farbdosen.<br />

Wenn man eine Farbe mit Dampf fixieren<br />

soll, braucht man dafür noch ein spezielles Gerät.<br />

Bei der Bügelfixierung genügt das übliche Bügeleisen<br />

zu Hause. Beim Kauf der Farben sollte also<br />

auch darauf geachtet werden, nur Farben mit derselben<br />

Fixierart zu kaufen. Wenn man vorhande-<br />

benötigtes Material<br />

fertige Stücke wie Halstücher, Kissenbezüge und<br />

Fensterbild<br />

ne Farben verwendet, noch einen Sicherheitsblick<br />

auf die Packungsanweisung werfen, um Farben mit<br />

derselben Fixierart zu verwenden.<br />

Wenn die Farbe auf dem Stoff getrocknet ist,<br />

kann das Tuch fixiert werden. Mit dem Fixiervorgang<br />

ist die Arbeit fertig.<br />

Wie jedes Hobby ist auch die Seidenmalerei ausbaufähig.<br />

Es ist aber sinnvoll, erst einmal mit der<br />

Grundausstattung zu arbeiten, um festzustellen,<br />

ob einem diese Arbeit überhaupt Freude bereitet.<br />

Wenn die Seidenmalerei gefällt, gibt es noch etliches<br />

Zubehör, das man sich nach und nach anschaffen<br />

kann.<br />

Viel Spaß beim Ausprobieren !<br />

Text: Angie-Biestly<br />

Bilder: Birgit<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Rudolph, das Rentier<br />

mit der roten Nase<br />

Hoch oben im Norden, wo die Nächte dunkler und<br />

länger und der Schnee viel weißer ist als in unseren<br />

Breitengraden, sind die Rentiere beheimatet.<br />

In jedem Jahr geht der Weihnachtsmann dort<br />

auf die Suche nach den stärksten und schnellsten<br />

Tieren, um seinen gewaltigen Schlitten durch die<br />

Luft zu befördern. In dieser Gegend lebte eine<br />

Rentierfamilie mit ihren fünf Kindern. Das Jüngste<br />

hörte auf den Namen Rudolph und war ein besonders<br />

lebhaftes und neugieriges Kind, das seine<br />

Nase in allerlei Dinge steckte. Tja, und diese Nase<br />

hatte es wirklich in sich. Immer wenn das kleine<br />

Rentier-Herz vor Aufregung ein bisschen schneller<br />

klopfte, leuchtete sie so rot wie die glühende<br />

Sonne kurz vor dem Untergang.<br />

Egal, ob er sich freute oder zornig war, Rudolphs<br />

Nase glühte in voller Pracht. Seine Eltern<br />

und Geschwister hatten ihren Spaß an der roten<br />

Nase, aber schon im Rentierkindergarten wurde<br />

sie zum Gespött der “vierbeinigen Racker“. Das ist<br />

der “Rudolph mit der roten Nase“, riefen sie und<br />

tanzten um ihn herum, während sie mit ihren kleinen<br />

Hufen auf ihn zeigten. Und dann erst in der<br />

Rentierschule! <strong>Die</strong> Rentierkinder hänselten ihn, wo<br />

und wann sie nur konnten.<br />

Mit allen Mitteln versuchte Rudolph, seine Nase<br />

zu verbergen, indem er sie mit schwarzer Farbe<br />

übermalte. Spielte er mit den anderen Verstecken,<br />

freute er sich, dass er diesmal nicht entdeckt<br />

worden war. Und im gleichen Moment begann seine<br />

Nase so zu glühen, dass die Farbe abblätterte.<br />

Ein anderes Mal stülpte er sich eine schwarze<br />

Gummikappe darüber. Nicht nur, dass er durch den<br />

Mund atmen musste, sondern als er auch noch zu<br />

sprechen begann, klang es, als säße eine Wäscheklammer<br />

auf seiner Nase. Seine Mitschüler hielten<br />

sich die Rentier-Bäuche vor Lachen, aber Rudolph<br />

lief nach Hause und weinte bitterlich. „Nie wieder<br />

werde ich mit diesen Blödhufen spielen“, rief<br />

er unter Tränen und die Worte seiner Eltern und<br />

Geschwister konnten ihn dabei nur wenig trösten.<br />

<strong>Die</strong> Tage wurden kürzer und wie in jedem Jahr<br />

kündigte sich der Besuch des Weihnachtsmannes<br />

an. In allen Rentier-Haushalten wurden die jungen<br />

und kräftigen Burschen herausgeputzt. Ihre Felle<br />

wurden so lange gestriegelt und gebürstet, bis<br />

sie kupfernfarbenschimmerten,<br />

die Geweihe<br />

mit Schnee geputzt, bis sie im<br />

fahlen Licht des nordischen Winters<br />

glänzten. Und dann war es endlich soweit. Auf<br />

einem riesigen Platz standen Dutzende von Rentieren,<br />

die ungeduldig und nervös mit den Hufen<br />

scharrten und schaurig-schöne Rufe ausstießen,<br />

um die Mitbewerber zu beeindrucken. Unter ihnen<br />

war auch Rudolph - an Größe und Kraft den<br />

anderen Bewerbern zumeist deutlich überlegen.<br />

Pünktlich zur festgelegten Zeit landete der Weihnachtsmann<br />

aus dem nahegelegenen Weihnachtsdorf,<br />

seiner Heimat, mit seinem Schlitten, der<br />

diesmal nur von Donner, dem getreuen Leittier<br />

gezogen wurde. Leichter Schnee hatte eingesetzt<br />

und der wallende rote Mantel war mit weißen Tupfern<br />

übersät. Santa Claus machte sich sofort an<br />

die Arbeit, indem er jedes Tier in Augenschein<br />

nahm. Immer wieder brummelte er einige Worte<br />

in seinen langen weißen Bart.<br />

Rudolph kam es wie eine Ewigkeit vor. Als die<br />

Reihe endlich bei ihm angelangt war, glühte seine<br />

Nase vor Aufregung fast so hell wie die Sonne.<br />

Santa Claus trat auf ihn zu, lächelte freundlich<br />

und schüttelte den Kopf. „Du bist groß und kräftig<br />

und ein hübscher Bursche dazu“, sprach er, „aber<br />

leider kann ich dich nicht gebrauchen. <strong>Die</strong> Kinder<br />

würden erschrecken, wenn sie dich sähen.“ Rudolphs<br />

Trauer kannte keine Grenzen. So schnell er<br />

konnte, lief er hinaus in den Wald und stampfte<br />

brüllend und weinend durch den tiefen Schnee.<br />

<strong>Die</strong> Geräusche und das weithin sichtbare rote<br />

Licht lockten eine Elfe an. Vorsichtig näherte sie<br />

sich, legte ihre Hand auf seine Schulter und fragte:<br />

„Was ist mit dir?“<br />

„Schau nur, wie meine Nase leuchtet. Keiner<br />

braucht ein Rentier mit einer roten Nase!“ antwortete<br />

Rudolph.<br />

„Das kenne ich“, sprach die Elfe, „ich würde<br />

gerne im Weihnachtsdorf mit den anderen Elfen<br />

arbeiten. Aber immer, wenn ich aufgeregt bin,<br />

beginnen meine Ohren zu wackeln. Und wackelnde<br />

Ohren mag Santa Claus nicht.“<br />

Rudolph blickte auf, wischte sich mit den Hufen<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

die Tränen aus den Augen und sah eine bildhübsche<br />

Elfe, deren Ohren im Rhythmus eines Vagelschlages<br />

hin und her wackelten.<br />

„Mein Name ist Herbie“, sagte sie schüchtern.<br />

Und während sie sich so in die Augen sahen, der<br />

eine mit einer leuchtend roten Nase, die andere<br />

mit rhythmisch wackelnden Ohren, prusteten sie<br />

urplötzlich los und lachten, bis ihnen die Bäuche<br />

weh taten.<br />

An diesem Tag schlossen sie Freundschaft,<br />

schwatzten bis in die Nacht hinein und kehrten<br />

erst am frühen Morgen heim.<br />

Mit Riesenschritten ging die Zeit auf Weihnachten<br />

zu. Herbi und Rudolph trafen sich in dieser<br />

Zeit viele Male im Wald. Alle waren mit den Vorbereitungen<br />

für das Weihnachtsfest so beschäftigt,<br />

dass sie nicht bemerkten, wie sich das Wetter von<br />

Tag zu Tag verschlechterte.<br />

Am Vorabend des Weihnachtstages übergab<br />

die Wetterfee Santa Claus den Wetterbericht.<br />

Mit sorgenvoller Miene blickte er zum Himmel und<br />

seufzte resigniert: „Wenn ich morgen anspanne,<br />

kann ich vom Kutschbock aus noch nicht einmal die<br />

Rentiere sehen. Wie soll ich da den Weg zu den<br />

Kindern finden?“<br />

In dieser Nacht fand Santa Claus keinen Schlaf.<br />

Immer wieder grübelte er über einen Ausweg<br />

nach. Schließlich zog er Mantel, Stiefel und Mütze<br />

an, spannte Donner vor seinen Schlitten und<br />

machte sich auf den Weg . „Vielleicht finde ich<br />

unterwegs eine Lösung“, dachte er. Während seines<br />

Fluges begann es in dichten Flocken zu schneien<br />

- so dicht, dass Santa Claus kaum etwas sehen<br />

konnte. In der Ferne leuchtete ein rotes Licht so<br />

hell, dass ihm der Schnee wie eine riesige Menge<br />

Erdbeereis vorkam. Santa Claus liebte Erdbeereis.<br />

Beim Näherkommen bemerkte er Rudolph mit der<br />

roten Nase. “Hallo!“ rief er, “Was hast du für eine<br />

hübsche und wundervolle Nase! Du bist genau der,<br />

den ich brauche. Was hältst du davon, wenn du am<br />

Weihnachtstag vor meinem Schlitten herläufst<br />

und mir so den Weg zu den Kindern zeigst?“<br />

Als Rudolph die Worte des Weihnachtsmannes<br />

hörte, fiel er vor Schreck fast um und seine Nase<br />

glühte so heftig wie noch nie in seinem Leben. Vor<br />

lauter Freude fehlten ihm fast die Worte. Erst<br />

langsam fand er seine Fassung wieder.<br />

„Natürlich, furchtbar gerne. Ich freue mich riesig.“<br />

Doch plötzlich wurde er sehr traurig. „Aber<br />

wie finde ich den Weg zurück ins Weihnachtsdorf,<br />

wenn es so dicht schneit?“ Im gleichen Moment, in<br />

dem er die Worte aussprach, kam ihm eine Idee.<br />

„Bin gleich wieder da!“ rief er, während er schon<br />

in schnellem Galopp auf dem Weg in den Wald war<br />

und einen verdutzten Santa Claus zurück ließ. Wenige<br />

Minuten später kehrten ein Rentier mit einer<br />

glühenden Nase und eine Elfe mit wackelnden Ohren<br />

aus dem Wald zurück. “Sie wird uns führen,<br />

Santa Claus“, sagte Rudolph voller Stolz und zeigte<br />

auf Herbi. “Mit ihren Ohren hält sie uns den<br />

Schnee vom Leibe. Und sie kennt den Weg.“ “Das<br />

ist eine prachtvolle Idee,“ dröhnte Santa Claus.<br />

Und so geschah es, dass Santa Claus am Weihnachtstag<br />

von einem Rentier mit einer roten Nase<br />

und einer Elfe mit wackelnden Ohren begleitet<br />

wurde.<br />

Rudolph wurde am nächsten Tag von allen Rentieren<br />

begeistert gefeiert. Sie waren richtig<br />

stolz auf ihn. Schließlich hatte er ja nicht nur<br />

dem Weihnachtsmann geholfen, sondern auch die<br />

Weihnachtsbescherung für die Kinder gerettet.<br />

Ein großes Fest wurde veranstaltet, zu dem auch<br />

Herbi kam, und alle Rentiere sangen und tanzten<br />

bis tief in die Nacht.<br />

Und es muss jemanden<br />

gegeben haben, der den<br />

Weihnachtsmann und seine<br />

beiden Helfer beobachtet<br />

hat. Sonst gäbe es<br />

sie heute nicht, die Geschichte<br />

von Rudolph mit<br />

der roten Nase.<br />

Aufgeschrieben von: Birgit<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Drachen-Stern<br />

Material:<br />

• Transparentpapier in der Farbe(n) nach Wunsch<br />

• Schere<br />

• Klebestift<br />

Bastelecke<br />

1. Du musst 8 Rechtecke in der Grösse 9 x 5 cm schneiden<br />

2. und einmal der Länge nach falten,<br />

3. wieder auffalten und dann alle Ecken zur Mitte hin falten,<br />

4. anschließend die beiden unteren Seitenteile nochmals zur Mitte hin falten.<br />

Du musst die Schritte 1 bis 4 mit allen Rechtecken wiederholen.<br />

Nun werden alle fertigen Drachenformen so zusammengelegt, dass die kurzen<br />

Kanten alle zur Mitte hinzeigen und dort zusammenstoßen. Weiterhin ist zu beachten,<br />

alle Formen so übereinander zu legen, dass sie immer bis an die Mittellinie<br />

der anderen Form reichen. Danach wird der Stern zusammengeklebt.<br />

<strong>Der</strong> Stern ist fertig und kann an das Fenster geklebt werden.<br />

Text und Bilder: Sungirl1778<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Filtertüten-Engel<br />

Material:<br />

• 5 Filtertüten<br />

• Perlen<br />

• Kleber<br />

• Musterklammer<br />

• Farbstifte<br />

• Malvorlage Engelkopf<br />

Bastelecke<br />

Für das Engelchen brauchen wir fünf Filtertüten. Zwei Filtertüten werden in der<br />

Mitte gefaltet. Das werden die Flügel. Eine Filtertüte wird rechts und links entsprechend<br />

der nebenstehenden Abbildung<br />

nach innen gefaltet. Von zwei Filtertüten werden die Arme seitlich ausgeschnitten.<br />

<strong>Der</strong> Kopf wird aus der Engelvorlage ausgeschnitten und bemalt. Das Engelchen<br />

wird passend zusammengelegt. <strong>Die</strong> Musterklammer wird durch die Nase, die Flügel<br />

und den Körper gesteckt. <strong>Die</strong> Arme werden aufgeklebt. <strong>Die</strong> Arme werden unten<br />

leicht geöffnet und es werden die Perlen als Hände eingeklebt.<br />

Das Röckchen wird unten leicht geöffnet und es<br />

werden zwei Perlen als Füße eingeklebt. Nun kann das<br />

Engelchen noch bemalt oder mit Kleinigkeiten<br />

beklebt werden.<br />

Text und Bilder: Sungirl1778<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Bastelecke<br />

Malvorlage „Engelskopf“<br />

Bilder: Sungirl1778<br />

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Schneemann-Kette<br />

Material:<br />

Bastelecke<br />

• Tonpapier oder Fotokarton in weiß für den Schneemann<br />

• Tonpapier oder Fotokarton in Wunschfarbe für Mütze und Schal<br />

• Tonpapier oder Fotokarton in orange für die Nase<br />

• Schere<br />

• Bleistift<br />

• Kleber<br />

• Edding in schwarz<br />

• Musterklammern<br />

1. Zuerst die gewünschte Anzahl der Schneemänner auf das Tonpapier übertragen. Dasselbe geschieht<br />

mit dem Hut, dem Schal und der Nase.<br />

2. Anschließend werden alle Teile ausgeschnitten und am Schneemann festgeklebt.<br />

3. Nun werden mit dem Edding die Augen, der Mund und die Knöpfe aufgezeichnet.<br />

4. Sind alle Schneemänner fertig, werden diese an den Händen mit den Musterklammern verbunden.<br />

Fertig ist die Schneemann – Kette.<br />

Vorlage Schneemann:<br />

Text und Bilder: Sungirl1778<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Passend zur Weihnachtszeit gibt es folgendes Sudoku:<br />

K S<br />

A C<br />

C S<br />

„Sack“<br />

und für die Fortgeschrittenen das Sudoku: „Glocke“<br />

G O<br />

C L G E<br />

C E G<br />

L O C K<br />

K C G<br />

O<br />

Gestaltung: Bärbel<br />

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Eine ungewoehnliche Weihnachtsgeschichte<br />

<strong>Die</strong> Wünsche der <strong>drei</strong> Bäume<br />

Es waren einmal <strong>drei</strong> kleine Bäume. Sie wuchsen oben auf einem Hügel. Jeder Baum<br />

hatte einen ganz besonderen Wunsch, was aus ihm einmal werden sollte, wenn er groß<br />

war.<br />

<strong>Der</strong> erste Baum schaute nachts zum Himmel hinauf und sah all die vielen Sterne, die<br />

wie Diamanten funkelten. „Ich wünsche mir, dass aus meinem Holz einmal eine schöne<br />

Schatzkiste gemacht wird. Sie soll mit Gold verziert sein und viele wertvolle Edelsteine sollen darin<br />

liegen.“<br />

<strong>Der</strong> zweite Baum sah den plätschernden Bach, der sich auf seinem Weg zum Meer durch den Wald<br />

schlängelte. „Wenn ich einmal groß bin“, träumte er, „soll aus meinem Holz ein großes Schiff gebaut<br />

werden. Ich möchte über das Meer fahren und im <strong>Die</strong>nst eines Königs stehen.“<br />

<strong>Der</strong> dritte Baum schaute hinunter ins Tal. Dort wohnten viele Menschen in einer großen Stadt; sie arbeiteten<br />

von früh bis spät. „Ich möchte für immer auf diesem Hügel stehen bleiben und ein großer Baum<br />

werden“, träumte er. „Wenn die Menschen dann zu mir hochschauen, werden sie den Himmel sehen und<br />

sie werden an Gott, den Schöpfer allen Lebens denken.<br />

Wie das Leben so spielt<br />

Viele Jahre vergingen. Auf Regen folgte Sonnenschein und aus den kleinen Bäumen wurden große Bäume.<br />

Eines Tages stiegen <strong>drei</strong> Holzfäller den Hügel herauf. Jeder trug eine scharfe Axt in der Hand.<br />

<strong>Der</strong> eine Holzfäller schaute sich den ersten Baum an und meinte dann: „Einen so schönen Baum kann ich<br />

gut gebrauchen!“ Und mit wuchtigen Hieben fällte er den schönen Stamm. „Jetzt machen sie bestimmt<br />

eine wunderschöne Truhe aus mir“, freute sich der Baum. „Dann werde ich einen wertvollen Schatz<br />

aufbewahren.“<br />

<strong>Der</strong> andere Holzfäller schaute sich den zweiten Baum an und meinte dann: „So einen starken Baum kann<br />

ich gut gebrauchen!“ Er griff nach seiner Axt und schon bald hatte er den Baum gefällt. „Jetzt bauen<br />

sie bestimmt ein großes Schiff aus meinem Holz“, freute der sich auf seine neue Bestimmung. „Dann<br />

wird ein König mit mir über das Meer fahren.“<br />

Dem dritten Baum wurde es Angst und Bange, als der Holzfäller ihn ansah. Kerzengerade und hochgewachsen<br />

ragte er zum Himmel empor. Doch der Mann überlegte nicht lange und murmelte bloß: „Ich<br />

kann jeden Baum gebrauchen.“ Und mit wuchtigen Axthieben fiel auch der dritte Baum.<br />

Zu seiner Bestimmung finden<br />

<strong>Der</strong> erste Baum jubelte, als er in eine Schreinerwerkstatt gebracht wurde. Doch welche Enttäuschung!<br />

<strong>Der</strong> Schreiner nahm das Holz des einst so schönen Baumes und machte daraus eine ganz normale Futterkrippe.<br />

Sie wurde auch nicht vergoldet und es kamen auch keine Edelsteine hinein. Stattdessen<br />

wurde sie mit Sägemehl bedeckt und schließlich mit Heu gefüllt. Schon bald fraßen Esel, Schafe und<br />

andere Tiere in einem Stall aus ihr.<br />

<strong>Der</strong> zweite Baum lächelte zufrieden, als der Holzfäller ihn zu einem Schiffsbau- er brachte.<br />

Doch welche Enttäuschung! Es wurde gar kein großes Schiff aus ihm gebaut, sondern<br />

nur ein einfaches Fischerboot - viel zu klein und zu schwach, um über Flüsse und Meere<br />

zu fahren. Als es fertig war, brachte man das Boot an einen See, wo ärmliche<br />

Fischer Tag für Tag damit zum Fischfang fuhren.<br />

<strong>Der</strong> dritte Baum war traurig, als der Holzfäller ihn zersägte und die<br />

dicken Balken in ein Holzlager brachte. Dort blieb er erst mal liegen<br />

und wusste nicht, wofür man sein Holz einmal verwenden würde. „Ich<br />

verstehe das nicht!“, jammerte der Baum, der einst so groß und schon gewachsen war. „Ich wollte doch<br />

so gern auf dem Hügel stehen und die Menschen an Gott, den Schöpfer des Lebens erinnern!“<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

Begrabene Träume<br />

Viele Tage und viele Nächte vergingen. <strong>Die</strong> <strong>drei</strong> Bäume hatten ihre Träume fast schon vergessen.<br />

Doch eines Nachts legte eine junge Frau ihr neugeborenes Kind in die Futterkrippe, die<br />

aus dem ersten Baum gezimmert worden war. „Ach, Maria, hätten wir doch nur eine<br />

richtige Wiege für das Kind!“ seufzte ihr Mann. Aber die Frau nahm seine Hand und<br />

lächelte, als das Licht der Sterne auf das glatte, derbe Holz fiel. „Aber Josef, diese<br />

Krippe ist doch wunderschön“, flüsterte sie. Und mit einem Mal wusste der erste<br />

Baum, dass der wertvollste Schatz der ganzen Welt in ihm lag.<br />

Auch der zweite Baum erlebte eine Überraschung. Eines Abends stieg ein müder<br />

Wanderer mit seinen Freunden in das alte Fischerboot. Er legte sich gleich nieder und schlief ein,<br />

während das Schiff auf den See hinausfuhr. Doch plötzlich brach ein gewaltiger Sturm los. Das kleine<br />

Boot erzitterte. Es wusste, dass es nicht stark genug war, um so viele Menschen sicher durch Wind und<br />

Wellen zu tragen. Schließlich erwachte der Mann. Er stand auf, streckte seine Hand aus und befahl dem<br />

Wind, sich zu legen. Da verstummte der Sturm so schnell, wie er gekommen war. Plötzlich wusste der<br />

zweite Baum, dass er den König des Himmels und der Erde an Bord trug.<br />

An einem Freitagmorgen schreckte der dritte Baum hoch: Mit einem kräftigen Ruck wurden zwei Balken<br />

aus dem vergessenen Holzstapel herausgerissen. Jemand trug sie mitten durch eine laute,<br />

gröhlende Menschenmenge einen Hügel hinauf. Er zuckte zusammen, denn Soldaten<br />

nagelten die Hände und Füße eines Mannes daran fest. Hässlich und grausam kam er<br />

sich vor. Doch als am Sonntagmorgen die Sonne aufging, wusste der dritte Baum<br />

mit einem Mal, dass sein alter Traum in Erfüllung gegangen war. Das Kreuz, das<br />

man aus seinem Holz gefertigt hatte, zeigte den Menschen den Weg zu Gott.<br />

So erfüllte sich der Wunsch der <strong>drei</strong> Bäume doch noch: <strong>Der</strong> erste Baum war tatsächlich zu<br />

einer kostbaren Schatztruhe geworden, die den wertvollsten aller Schätze aufnahm und<br />

in sich trug: Gottes Sohn ist als Kind in einer Krippe zur Welt gekommen. <strong>Der</strong> zweite Baum<br />

hatte tatsächlich den mächtigsten aller Könige an Bord gehabt: Jesus zeigte in dem kleinen<br />

Boot, dass er der Herr über alles ist. Als er zeichenhaft Wind und Wellen zur Ruhe<br />

brachte und seine Freunde vor dem sicheren Tod bewahrte, offenbarte er ihnen seine Macht. Und auch<br />

der Wunsch des dritten Baumes war in Erfüllung gegangen: Jedes Mal, wenn die Menschen das Kreuz<br />

ansehen, werden sie daran erinnert, wie sehr Gott jeden Menschen liebt.<br />

So fanden die <strong>drei</strong> Bäume zur Erfüllung ihres Lebens. Nicht als kostbare Schatzkiste, als mächtiges<br />

Schiff oder hochgewachsener Baum. Aber viel eindrücklicher, als sie es sich selbst hätten vorstellen<br />

können.<br />

Das Wesentliche ist für die Augen verborgen<br />

Nur eine kleine Geschichte! Doch wenn wir ihr ein wenig nachspüren und in unserem Herzen Raum geben,<br />

entdecken wir vielleicht, dass ihre Botschaft durchaus etwas mit unserem Leben zu tun haben kann.<br />

Denn Wünsche, die sich nicht erfüllen, und Vorstellungen, die sich komplett anders entwickeln als geplant,<br />

kennt vermutlich jeder von uns. Es bleiben ja im Laufe unseres Lebens tatsächlich viele Hoffnungen<br />

auf der Strecke und mit ihnen drohen Zuversicht, Vertrauen und Lebensfreude verloren zu gehen.<br />

Wenn man genau hinsieht, entdeckt man auch in der Weihnachtsgeschichte der Bibel solche Erfahrungen.<br />

- Maria wird schwanger, ohne dass ihr Mann der Vater ihres Kindes ist. Und sie weiß, dass niemand dieses<br />

göttliche Mysterium verstehen kann und glauben wird. Aber sie sagt Ja zu Gottes Geschichte mit<br />

ihrem Leben.<br />

- Josef versteht tatsächlich nichts und kann diese Geschichte auch nicht glauben. Aber er sagt letztlich<br />

Ja zu seiner Frau und vertraut ihr und Gott mehr als seinem Verstand und seiner Erfahrung.<br />

- <strong>Die</strong> Weisen aus dem Orient erwarten die Geburt eines Königs selbstverständlich im Palast von Jerusalem.<br />

Und sie finden ein Kind armer Leute in einem Viehstall. Doch sie sagen Ja zu dieser göttlichen<br />

Offenbarung und beten das Kind als König an, obwohl sie sicher nicht alles verstanden haben, was sie<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

da sahen.<br />

- <strong>Die</strong> Hirten, denen die Geburt von Jesus verkündigt wird, erwarteten den Messias, der sein Volk durch<br />

Macht und Stärke vom grausamen Joch der römischen Besatzungsmacht befreien sollte. Aber sie sagen<br />

trotzdem Ja zu Gottes Art, durch Liebe und Versöhnung Frieden in unserer Welt möglich werden zu<br />

lassen.<br />

<strong>Die</strong> Weihnachtsgeschichte ist also auch eine Geschichte, in der Menschen im Glauben Ja gesagt haben<br />

zu schweren und unverständlichen Lebensführungen. Sie haben dabei nicht nur Belastendes erlebt, sondern<br />

gleichzeitig erfahren, dass ihr Leben auf diese Weise neue Hoffnung und Lebensfreude gewonnen<br />

hat.<br />

Denn wer es lernt, Ja zu sagen zu den oft verschlungenen Wegen seines Lebens, wird vor der Bitterkeit<br />

bewahrt. Wer sich Zeit nimmt und bereit ist, das oft verborgene Handeln Gottes darin zu entdecken,<br />

der erhält sich ein dankbares Herz. Er entdeckt den Lebensfaden der Liebe Gottes in dem manchmal<br />

so wirren Strickmuster seines Lebens und kann - selbst wenn das oft erst im Nachhinein oder unter<br />

Tränen möglich ist - dennoch sagen: „Gott, du hast mich niemals fallen gelassen!“ Und wer dann das<br />

Schwere, Tragische und Schicksalhafte seines Lebens loslassen und bewusst in die Hand Gottes legen<br />

kann, der wird erfahren, wie er innerlich zur Ruhe kommt<br />

und seine Wunden heilen.<br />

Für diesen Weg schenkt Gott uns mit Jesus auch heute<br />

noch einen fürsorglichen Begleiter, der immer ein offenes<br />

Ohr und ein liebevolles Herz hat, und der da ist, wenn wir<br />

ihn brauchen und nicht mehr weiter wissen. Wer ihm sein<br />

Leben anvertraut und ihm im Leben vertraut, wird erfahren,<br />

dass sich auch auf Wegen, die ganz anders verliefen,<br />

Gottes Geschichte vollzog. Er wird spüren, dass sogar da,<br />

wo unsere Pläne ganz anders aussahen, sich Gottes Plan<br />

mit unserem Leben dennoch erfüllt. Und er wird erleben,<br />

dass er trotz gescheiterter Lebenspläne und menschlicher<br />

Schwäche für andere Menschen wichtig und ein besonderer<br />

Segen sein kann.<br />

Quelle: Marburger Medien<br />

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Es gibt viele Weihnachtsgeschichten, aber eine<br />

darf zur Weihnachtszeit nicht fehlen - die Weihnachtsgeschichte<br />

nach dem Evangelisten Lukas.<br />

Auch heute noch ist es in vielen Familien Tradition,<br />

die Weihnachtsgeschichte am heiligen Abend<br />

vorzulesen. In den Kirchen nimmt sie zur Weihnachtszeit<br />

eine wichtige Rolle ein: Wir gedenken<br />

und erinnern uns an die Geburt Jesu Christi.<br />

<strong>Die</strong> Weihnachtsgeschichte<br />

Evangelium nach Lukas, Kapitel 2, Vers 1 bis 20<br />

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt<br />

würde. Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter<br />

in Syrien war. Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.<br />

Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids,<br />

die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen<br />

ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. Und als sie dort waren, kam die Zeit, dass<br />

sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine<br />

Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.<br />

Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre<br />

Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie<br />

fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch<br />

große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist<br />

Christus der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln<br />

gewickelt und in einer Krippe liegen.“ Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen<br />

Heerscharen, die lobten Gott und sprachen:<br />

Ehre sei Gott in der Höhe<br />

und Friede auf Erden<br />

bei den Menschen seines Wohlgefallens.<br />

Und als die Engel von ihnen in den Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: „Lasst uns nun<br />

gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat.“<br />

Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es<br />

aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle,<br />

vor die es kam, wunderten sich über das, was die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese<br />

Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott<br />

für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.<br />

An dieser Stelle möchten wir, das KIARA-Redaktionsteam und die Moderatoren und Admins des<br />

kinder-armut-forum.de, Danke sagen:<br />

Danke an den Verein Für soziales Leben e.V., ohne den die KIARA und das Forum nicht möglich wären,<br />

Danke an die vielen Spender, die Leser der KIARA und den vielen Mitgliedern unseres Forums.<br />

Wir hoffen, das Ihr uns auch im nächstem Jahr weiterhin erhalten bleibt und wünschen<br />

allen Spendern, Lesern und Mitgliedern<br />

ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein Frohes Neues Jahr 2013.<br />

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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012<br />

IMPRESSUM<br />

Ausgabe 4 | November 2012<br />

HERAUSGEBER<br />

www.kinder-armut.de<br />

Verein Für soziales Leben e.V. | Eickholt 1, 59348 Lüdinghausen<br />

Inhaltlich verantwortliche Online-Redakteure gemäß § 10 Absatz 3 MDStV:<br />

Verein Für soziales Leben e.V.<br />

Kontakt zur Redaktion: Bitte über redaktion-kiara@kinder-armut.de<br />

Konzept, Gestaltung & Realisierung: SusanneH.<br />

Redaktion: anni38, arilicia, Bärbel, Birgit, Corrie, freshgarden, John67, Sungirl1778, SusanneH.,<br />

zauberstaub, Zaubersternfee<br />

Autoren dieser Ausgabe: Angie-Biestly, Anita Scheidig, anni38, arilicia, Bärbel, Birgit, Claudia<br />

Edeler, cybercat0203, Flower, freshgarden, ingerose, Phoenix aus der Asche, Simone Binder, Sungirl1778,<br />

SusanneH., tearsdontlie1979, Ulrike Mahl, zauberstaub, Zaubersternfee<br />

Titelbild: @Zauberstaub<br />

Abgedruckte Beiträge müssen nicht die Meinung der Redaktion wiedergeben, auch wenn nicht ausdrücklich<br />

darauf hingewiesen wird. Eingesandte Beiträge werden Eigentum des<br />

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