Die drei ??? Kids - Der Adventskalender

KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012
Wie feiert Familie Tearsdontlie Weihnachten?
oder
Wir feiern Weihnachten ein wenig anders als die meisten Deutschen
Ja, wie feiert Familie Tearsdontlie denn eigentlich
Weihnachten? Ich muss dazu sagen, dass wir
bis zum Jahre 2002 nach guter alter deutscher
Tradition gefeiert haben. Sprich, es gab die Geschenke
am Heiligen Abend. In die Kirche sind wir
damals nicht gegangen.
2002 kam dann der Umbruch. Mein Mann äußerte
den Wunsch, er möchte gerne Weihnachten wie
bei den Amis feiern. Der Wunsch kam für mich eigentlich
nicht überraschend, liegen die ursprünglichen
Wurzeln seines leiblichen Großvaters doch
eigentlich in den USA. Nach einigem Hin und Her,
entschlossen wir uns also, es gibt die Geschenke
erst am 1. Weihnachtsfeiertag ganz früh morgens.
Die Kinder damals erst 5, 4 und 2 Jahre alt, nahmen
es ganz gelassen auf.
Seitdem feiern wir Weihnachten so:
Den Weihnachtsbaum schmücken wir meistens am
Abend des 23. Dezember. Wobei meine Kinder immer
mehr auf den Gedanken kommen, wir könnten
den Baum ja auch noch eher schmücken. Am 24.
bereite ich dann früh morgens das Essen für Heiligabend
und den 1. Feiertag vor. Die Kinder sind
derzeit noch am Spielen. Mittags gibt es meistens
nur eine schnelle Tütensuppe. Gegen 15 Uhr machen
wir uns auf den Weg in die Kirche. Vor der
Kirche spielt immer noch die örtliche Blaskapelle
Weihnachtslieder und es gibt Glühwein. Gegen 17
Uhr ist der Gottesdienst zu Ende. Wir gehen gemütlich
nach Hause, eventuell, wenn es das Wetter
zulässt, machen wir noch einen Spaziergang durch
den Ort oder eine Schneeballschlacht im Garten.
Danach gibt es Abendessen, welches allerdings
typisch deutsch ist - nämlich Kartoffelsalat und
Würstchen. Meistens sitzen wir abends noch gemütlich
beisammen, sofern die Großen das wollen
und nicht lieber in ihre Zimmer verschwinden, und
spielen ein Gesellschaftsspiel.
Wenn unsere Mäuse endlich alle im Bett verschwunden
sind, was meistens erst gegen 23 Uhr
der Fall ist, spielen mein Mann und ich Weihnachtsmann.
Aber vorher müssen die Kinder noch ein Glas
Milch und Weihnachtsplätzchen unter den Baum
stellen. Der Weihnachtsmann muss sich ja schließlich
stärken. Nur dieses Jahr können wir wohl die
Kekse und die Milch weglassen. Denn nun hat leider
auch unser jüngstes Mäuschen den Glauben an den
Weihnachtsmann verloren. Schade eigentlich.
Am Morgen des 25. hört man es dann meistens
schon vor 6 Uhr im Flur leise tapsen. Nackte Kinderfüße
machen sich auf den Weg, um zu schauen,
ob auch etwas unter dem Baum liegt. Meistens
dauert es dann nicht lange, bis mein Mann und ich
auch hellwach sind. An Schlaf ist nun eh nicht mehr
zu denken. Ich stehe auf, koche Kaffee und Kakao
und stelle einen Teller mit Plätzchen und allerlei
anderen Leckereien auf den Tisch.
Jetzt wird gewürfelt: Wer die höchste Zahl hat,
darf sich das erste Geschenk nehmen und auspacken.
Es muss auch immer so lange mit dem Auspacken
des nächsten Geschenks gewartet werden,
bis derjenige, der gerade auspackt, fertig ist und
sein Geschenk bestaunt hat. Wenn wir mit dem
Auspacken fertig sind, spielen die Kinder. Papa
hilft hier und da beim Aufbauen, wenn es was zum
Aufbauen gibt, und Mama ist in der Küche am Brutzeln.
Nach dem Mittag legen wir Erwachsenen uns
dann auf die Couch und schauen Märchen. Die Kinder
schauen entweder mit oder sind am Spielen.
Nachmittags gehen wir noch eine Runde spazieren.
Wenn Schnee liegt, werden die Kids in Schneesachen
gepackt, Kakao und Schlitten mitgenommen
und auf geht es zum Rodelberg bei uns im Ort.
Den 2. Weihnachtsfeiertag verbringen wir meistens
zu Hause oder eben auf dem Rodelberg.
Text: Tearsdontlie
Bild: Weisserose
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