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KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012 dann Minka jedoch nur ein Schälchen Futter auf die Terrasse gestellt bekommt, wenn der Wochenendtrip an die Nordsee ansteht, dann kann es leicht passieren, dass Minka auf Nimmerwiedersehen verschwindet… Die Vermehrungsrate von Kleintieren ist ähnlich rasant. Auch hier halte ich nichts davon, sämtliche Schulfreunde der Kinder und deren Eltern zu bequatschen, bis endlich alle Tiere verteilt sind. Auch die Welpen der Familienhündin wird man irgendwie los. Klar, ist schnell ein „Unfall“ passiert, wenn die Hündin heiß ist. Aber warum kann man seine Hündin nicht spätestens nach der ersten Hitze kastrieren lassen? Ähnliches gilt für den Rüden, der auch schon vor Ablaufs seines ersten Lebensjahrs kastriert werden kann. Ein verantwortungsbewusster Tierhalter rechnet diese Kosten schon vor Übernahme des Tieres mit ein. Falls man doch knapp bei Kasse sein sollte, bieten viele Tierärzte Ratenzahlung an und viele örtliche Tierschutzvereine bieten finanzielle Hilfen an. Die Aufzucht eines Wurfs ist weitaus teurer und nervenaufreibender. Und wenn es doch schon passiert sein sollte, am nächsten Tag zum Tierarzt – auch für den Hund gibt es die „Pille danach“ (bzw. in diesem Fall wird eine Spritze verabreicht). Mindestens zweimal jährlich gibt es in Sachen Kleintiere Großalarm bei den deutschen Tierschutzorganisationen. So wurden im Sommer 2012 schon wieder vor dem Wuppertaler Tierheim 150 Meerschweinchen auf einmal in Kartons ausgesetzt. Wer will da angesichts dieser Zahlen noch züchten? Für mich hat Tierliebe und Tierschutz ganz viel mit Verantwortung zu tun und dem rechtzeitigen Kastrieren, damit nicht noch mehr „Wegwerftiere“ entstehen. Vom „Wegwerfen“ sind ja auch nicht nur die Straßentiere und Wald-und-Wiesen- Unfälle betroffen, sondern durchaus auch viele Zuchthunde, die klein und niedlich und unüberlegt angeschafft wurden. Für die meisten Familien ist der Hund ein Freund, ein Familienmitglied. Klar, muss mein Hund von der Größe und von den Eigenschaften zu mir passen. Es muss halt zwischen Hund und Herrchen/Frauchen „funken“ - aber für mich kann „Struppi“ ruhig ein Mix und sogenannter Straßenköter sein. Klar kann man auch diskutieren, warum man dann auch noch Tiere aus dem Ausland hierher holt zur Vermittlung. Ich rate den Leuten immer, zuerst im örtlichen Tierheim oder beim örtlichen Tierschutzverein nachzufragen, und freue mich für jedes Tier, das ein neues Zuhause gefunden hat - egal, ob aus Deutschland oder einem anderen Land. Viele werden da aber gar nicht „fündig“, weil die unproblematischen kleinen oder mittlelgroßen Hunde oft schon nach wenigen Tagen vermittelt sind. Überfüllt sind unsere deutschen Tierheime vor allem mit großen Hunden wie Schäferhunden und Schäferhund-Mischlingen, Rottweilern, Kangals, Staffordshire-Terriern etc. oder auch mit verzogenen Jack-Russell-Terriern & Co., die wegen Überforderung der Besitzer abgegeben wurden. Bei denen braucht der neue Besitzer erst einmal viel Zeit und Know-how, um ihnen die Macken wieder abzugewöhnen. Das kann oder will nicht jeder leisten. Wenn ich eine Familie mit kleinen Kindern habe oder eine betagte Omi bin, ist weder ein knurriger Rottweiler noch ein schnappiger Dackel das richtige für mich. Damit will ich nicht sagen, dass alle Rottweiler knurrig sind und alle Dackel schnappen ... bitte nicht falsch verstehen. Man kann auch in deutschen Tierheimen normale, unproblematische und süße Hunde und Katzen finden oder man kann auch einen Hund mit „Macken“ übernehmen und viel Spaß bei der gemeinsamen Arbeit haben und so einen Kumpel fürs Leben bekommen! Bevor die Leute aber nach dem vergeblichen Gang zum deutschen Tierheim zum Züchter gehen, finde ich es jedoch toll, wenn sie sich zuerst bei uns oder einer ähnlichen Organisation umschauen. Viele südländische Tiere sind für ihre Sozialverträglichkeit bekannt - sie hätten oft sonst gar nicht auf der Straße überleben können. Natürlich gibt es auch große oder problematische Tiere in Griechenland & Co., aber eben leider auch viele ungewollte kleine und mittlere Hunde mit tollem Charakter. Als wir uns nach dem Tod unserer alten Hündin dafür interessiert haben, Pflegestelle zu werden, war für uns vor allem wichtig, dass es eine seriöse Organisation ist, die a) kein unkontrolliertes Animal Hording betreibt, b) keinen Hundehandel unter dem Deckmantel des Tierschutzes macht, c) Kastrationsprojekte und Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit vor Ort leistet. Kastrieren ist für mich der erste Schritt in die richtige Richtung, um das Tierelend zu minimieren. Wer sich näher für die Arbeit der „Griechischen Pfötchen“ interessiert, findet alle Informationen unter www.griechische-pfoetchen.de. 20
KIARA - Online Magazin für Eltern und Kinder Ausgabe 4 - November 2012 Benna wurde mit ihren Geschwistern in einem Karton ausgesetzt. Alle haben ein Zuhause gefunden. In einer Platiktüte„entsorgt“. Die Welpen waren 1 Tag alt und wurden in der Tüte an das Tierheimtor gehängt. Gott-sei-Dank hat eine Hündin, die noch Milch hatte, adoptiert und den Wurf als Amme groß gezogen. Torry ist einer der Welpen und kann ab Oktober fertig geimpft ausreisen, wenn sich denn eine Familie für ihn findet. Manou wurde mit ihren Geschwistern ausgesetzt. Sie hat mittlerweile ein liebevolles Zuhause in Deutschland gefunden. Der Tierschutzverein Animal Refuge Katafigiozoon benötigt dringend finanzielle Hilfe. Bitte unterstützen Sie Vasso Hatzimanoli und ihre Tierwaisen! Notfallkonto: Notfälle, Wula Dertili, 90530 Wendelstein, Kto.Nr. 3871085 BLZ 76050101 bei der Sparkasse Nürnberg Auch werden Flugpatenschaften sowie Sachspenden dringend gesucht! Weitere Infos auf http://www.griechische-pfoetchen.de/vermittlung/spenden.html Noch ein Wurf - entsorgt neben der Mülltonne im Karton. Auch hier konnte eine Hundeamme gefunden werden. Ino hat sich gut gemacht. Auch Ida sucht noch nette Leute. Text und Bilder: Claudia Edeler 21
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