16.04.2015 Aufrufe

TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERGAKADEMIE FREIBERG

Forschungsbroschüre

Forschungsbroschüre

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TU <strong>BERGAKADEMIE</strong> <strong>FREIBERG</strong> | NACHHALTIGKEIT<br />

INTERVIEW MIT<br />

PROF. DR. JÖRG<br />

MATSCHULLAT<br />

INTERVIEW WITH<br />

PROF. DR JÖRG MATSCHULLAT<br />

INTERDISZIPLINÄRES<br />

ÖKOLOGISCHES<br />

ZENTRUM<br />

Das Interdisziplinäre Ökologische Zentrum IÖZ wurde<br />

1996 als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der TU<br />

Bergakademie Freiberg gegründet. Es bündelt die<br />

umweltbezogenen Kompetenzen der Universität und<br />

bietet über die Fakultäten Lehrveranstaltungen für interdisziplinäre<br />

umweltrelevante Studiengänge an. Im<br />

IÖZ forschen fünf Arbeitsgruppen auf den Gebieten<br />

Biologie und Ökologie, Geochemie und Geoökologie,<br />

Umwelt- und Ressourcenmanagement, Umweltmikrobiologie<br />

sowie Umweltgeschichte.<br />

The „Interdisziplinäres Ökologische Zentrum“ (IÖZ,<br />

Interdisciplinary Centre for Ecology) is TU Bergakademie<br />

Freiberg‘s central research facility, founded in<br />

1996. It bundles the university‘s environmental expertise<br />

and presents interdisciplinary environmental course<br />

lectures through the faculties. Five working groups in<br />

the fields of biology and ecology, geochemistry and<br />

geoecology, environmental and natural resource management,<br />

and environmental microbiology and environmental<br />

history are carrying out research at the IÖZ.<br />

Das IÖZ wurde 1996 gegründet, um das Thema Umwelt<br />

an der TU Bergakademie Freiberg zu stärken.<br />

Welche konkre ten Aufgaben hat es?<br />

Im Jahr der IÖZ-Gründung wurden drei neue<br />

Umwelt-Studiengänge gestartet: Umwelt-Engineering,<br />

Angewandte Naturwissenschaften und Geoökologie.<br />

Sie waren maßgeblich am damals starken Anstieg der<br />

Studentenzahlen beteiligt. Diese Studiengänge waren<br />

nur möglich, weil mit dem IÖZ neue Professuren im<br />

Umweltbereich geschaffen wurden, die sehr vielfältige<br />

umweltspezifische Veranstaltungen anbieten können. In<br />

der Forschung hat das Thema Umwelt an der Bergakademie<br />

eigentlich schon immer eine Rolle gespielt, wenn<br />

auch nur eine Nebenrolle. Mit dem IÖZ hat es sich zu<br />

einer der vier gleichwertigen Profillinien entwickelt. Im<br />

Verein PraxisPartner kooperieren wir zudem eng mit mittelständischen<br />

Firmen der Region.<br />

An welchen Themen wird aktuell am IÖZ geforscht?<br />

Es gibt zahlreiche Projekte. Ein Beispiel ist die Emission<br />

von Treibhausgasen aus dem Boden. Mikroorganismen<br />

produzieren große Mengen Methan, Kohlendioxid<br />

und Lachgas, die im Boden gebunden sind. Wir<br />

versuchen zu verstehen, unter welchen Bedingungen<br />

diese Treibhausgase freigesetzt werden. Wir wissen<br />

zum Beispiel schon, dass in der Landwirtschaft bestimmte<br />

Praktiken die Ausgasung vermeiden helfen.<br />

Was können Sie mit Ihren Forschungen erreichen?<br />

Als Wissenschaftler können wir einen Anstoß geben<br />

für Veränderungen in Politik und Gesellschaft. Das große<br />

BMBF-Verbundprojekt EMTAL – Einzugsgebiets-Manage<br />

ment von Talsperren in Mittelgebirgen – hat z. B. die<br />

Erkenntnis gebracht, dass Talsperren nicht nur zur Regulierung<br />

des Wasserflusses da sind. Es sind multifunktionale<br />

Bauwerke mit einer wichtigen Bedeutung für die<br />

Wasserqualität, die Ökostromerzeugung und auch den<br />

Tourismus. Die Forschungsergebnisse haben zu einer<br />

radi kalen Veränderung der Landespolitik geführt, sodass<br />

Jörg Matschullat was appointed to the newly created<br />

Chair of Geo-ecology in 1999. Since then, he has<br />

also been Director of the Interdisciplinary Envi ronmental<br />

Research Centre, where he heads the geochemistry<br />

and geo-ecology working group.<br />

The IÖZ was established in 1996 to allow the Bergakademie<br />

to focus more intensively on environmental<br />

topics. What are the centre‘s specific objectives?<br />

Three new environment-related study programmes<br />

were introduced with the etsbalishment of the IÖZ: Environmental<br />

Engineering, Applied Natural Science and<br />

Geo-ecology. These programmes contributed significantly<br />

to the strong increase in the number of students at the time.<br />

The establishment of new Chairs in environ mental sciences<br />

stood at the core of the new pro grammes, allow ing us<br />

to offer a very wide range of envi ronment-related lectures,<br />

seminars and exercises. As far as research is<br />

con cerned, environmental studies have in fact always<br />

played a role at the TU Bergakademie Freiberg, albeit a<br />

secondary one. Once the IÖZ had been set up, they became<br />

one of four equally important profile areas. In our<br />

Praxis Partner collaborations, we also collaborate closely<br />

with medium-sized enterprises throughout the region.<br />

Which research topics is the IÖZ currently focusing on?<br />

There are numerous projects. One example is the<br />

die Talsperrenverwaltungen heute deutlich besser ausfach<br />

großartig.<br />

Jörg Matschullat wurde 1999 an die neu geschaf fe ne<br />

Professur für Geoökologie berufen und ist seit dem<br />

RESSOURCEN<br />

auch Direktor des Interdisziplinären Ökologischen<br />

EXKURS<br />

Zen trums, wo er die Arbeitsgruppe Geochemie und<br />

28 Geoökologie leitet.<br />

29<br />

ge stattet und Millionen in die Sanierung geflossen sind.<br />

Welches Thema liegt Ihnen besonders am Herzen?<br />

Das ist der Klimawandel. Das Spannende ist ja,<br />

dass es nicht nur ein naturwissenschaftliches Thema ist.<br />

Zum ers ten Mal begreifen wir uns als Menschheit, die<br />

gemeinsam Lösungen für ein globales Problem sucht.<br />

Als Wissenschaftler daran teilhaben zu dürfen, ist ein­<br />

ERHALTEN RESOURCE<br />

CONSERVATION<br />

emis sion of greenhouse gases from soils. Microorganisms<br />

pro duce large amounts of methane, carbon dioxide and<br />

nitrous oxide, which are bound in the soil. We are trying to<br />

under stand under which conditions these greenhouse<br />

gases are released. For instance, we know already that certain<br />

agri cultural practices help reducing related emissions.<br />

What could you achieve with your research?<br />

As scientists, we can trigger responses in the political<br />

arena and in society. The large-scale joint research project<br />

EMTAL on reservoir catchment management in mountainous<br />

regions, supported by the German Federal Minis try<br />

of Education and Research (BMBF), led to the realization<br />

that reservoirs do not only regulate water flow, but<br />

are multi-functional structures of considerable relevance<br />

to water quality management, hydropower generation<br />

and to tourism and recreation. Regional policies have<br />

radically changed in consequence of the research results.<br />

Today‘s reservoir operators are far better equipped and<br />

millions have been invested in renovation works.<br />

What is your favourite topic?<br />

Climate change. The exciting aspect is that this is<br />

not exclusively a scientific topic and science needs to<br />

acknow ledge the interface with society. For the first time<br />

ever, we see humanity as one entity looking for solutions<br />

to a global challenge. To be involved in this endeavour<br />

as a scientist is both challenging and gratifying.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!