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Ausgabe 35 Doppelseiten - Gemeinsam Zukunft Gestalten

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Was ist los bei XXL!?<br />

In den letzten Monaten war viel<br />

über das Jugendprojekt XXL! bzw.<br />

den Thuringia Funpark zu lesen und<br />

zu hören. Da war von Schulden und<br />

einer Rückforderung von Fördermitteln<br />

in Höhe von 250.000 Euro<br />

die Rede, von dubiosen Kanälen, in<br />

die Geld geflossen sein soll, und<br />

von der Insolvenz (Zahlungsunfähigkeit)<br />

des Vereins. Es hieß, der<br />

Vorstand sei aufgrund der Fördergeldrückforderung<br />

abgetaucht, zurückgetreten<br />

und nicht erreichbar.<br />

Der Freundeskreis des Vereins<br />

übernahm daraufhin das Kommando,<br />

um die Skatehalle offen zu<br />

halten und die Abrechnung der<br />

Fördermittel zu bewerkstelligen. Er<br />

führten Gespräche mit der Stadtverwaltung,<br />

den Gläubigern (also<br />

den Unternehmen, die vom Verein<br />

noch Geld bekommen) und der<br />

Institution, die die Fördermittel abgerechnet<br />

oder zurück haben will.<br />

Nach Aussagen des Freundeskreises<br />

reagierten alle Gesprächspartner<br />

positiv und stellten ihre<br />

Unterstützung in Aussicht. Da die<br />

beteiligten allerdings nicht über die<br />

Berechtigung verfügten Überweisungen<br />

und Verträge zu unterzeichnen,<br />

waren sie auf die Unterschriften<br />

von Vorstandsmitgliedern<br />

angewiesen. Das gestaltete sich<br />

wohl äußerst schwierig, da diese,<br />

nach Aussagen des Freundeskreises,<br />

nur unregelmäßig oder gar<br />

nicht zu erreichen waren. Nachdem<br />

die Mühlhäuser Allgemeine<br />

Zeitung (MA) in einem Artikel auf<br />

die oben genannten Missstände<br />

hingewiesen hatte, kam es unter<br />

den Kooperationspartnern und in<br />

der Öffentlichkeit zu kritischen Äußerungen<br />

über die Geschäftsführung.<br />

Es wurde befürchtet, dass die<br />

Situation zur Schließung des Funparks<br />

führen könnte. Alle waren<br />

sich darin einig, dass genau das<br />

nicht passieren darf. Um volle<br />

Handlungsfähigkeit zu erlangen<br />

und die Veränderungen in der Ge-<br />

22<br />

schäftsführung des Vereins auch<br />

gegenüber den Kooperationspartnern<br />

und der Öffentlichkeit zu<br />

demonstrieren, lud der Förderverein<br />

Ende Juli deshalb zu einer außerordentlichenMitgliederversammlung<br />

ein. Zu dieser erschien<br />

neben den Mitgliedern des Freundeskreises<br />

auch eins der Vorstandsmitglieder,<br />

das angeblich zurückgetreten<br />

war. Außerdem waren<br />

die Stadträte Volker Bade (CDU),<br />

Norbert Mros (Die Linke) und Rene<br />

Seyfert (SPD) sowie etliche ehemalige<br />

und aktive Vereinsmitglieder<br />

anwesend. Allerdings stellte<br />

sich schnell heraus, dass die Mitgliederversammlung<br />

gar keine war,<br />

da zu dieser nur der Vorstand einladen<br />

darf und niemand anderes. So<br />

steht es in der Satzung. Sonst sind<br />

sämtliche Beschlüsse unwirksam.<br />

Nachdem das geklärt war, informierte<br />

der stellvertretende Ver-<br />

einsvorsitzende die Anwesenden<br />

darüber, dass er und der Vorsitzende<br />

gar nicht zurückgetreten seien<br />

und die Gesamtsituation gar nicht<br />

so prekär wäre, wie in der MA und<br />

manchen in Internetforen behauptet<br />

werden würde. Darauf hin wurde<br />

er von den Anwesenden dazu gedrängt,<br />

zum nächstmöglichen Termin<br />

eine beschlussfähige Versammlung<br />

einzuberufen. Auf dieser<br />

solle der Vorstand über die aktuelle<br />

Situation informieren, Rechenschaft<br />

über die finanzielle Lage des<br />

Vereins ablegen und anschließend<br />

am besten zurücktreten. Mehrere<br />

Teilnehmer vertraten die Meinung,<br />

der alte Vorstand hätte abgewirtschaftet<br />

und müsste durch neue,<br />

fähigere Leute ersetzt werden, um<br />

das Projekt weiter voranbringen zu<br />

können. Frust machte sich breit.<br />

Dazu trug auch bei, dass weder der<br />

Vereinsvorsitzende noch die Vorstandsmitglieder<br />

anwesend waren,<br />

die eine sofortige Entscheidung hätten<br />

herbeiführen können. Enttäuscht<br />

gingen die Teilnehmer auseinander.<br />

Knapp drei Wochen später<br />

wurde auf der Vereins-Homepage<br />

das Datum für die Versammlung<br />

bekanntgegeben. Wie wir erfuhren,<br />

ist dieser Termin allerdings<br />

auf einen späteren, nicht genannten<br />

Zeitpunkt verschoben worden.<br />

Nach Aussage des Vorstands will<br />

man erst die Bestätigung über die<br />

korrekte Abrechnung der Fördermittel<br />

abwarten, ein neues Konzept<br />

erarbeiten und die Finanzen<br />

des Vereins ordnen, bevor man die<br />

Mitglieder zusammenruft. Größtmögliches<br />

Durcheinander also. Wir<br />

wollten es etwas genauer wissen<br />

und befragten unabhängig voneinander<br />

den Vorstand des Vereins<br />

XXL! – Das Jugendprojekt, der Träger<br />

des Thuringia Funparks ist, und<br />

den Freundeskreises. Zur besseren<br />

Lesbarkeit haben wir die Antworten<br />

auf die Fragen einfach gegenüber<br />

gestellt.<br />

XXL! - DAS INTERVIEW<br />

Vorstand: Entgegen aller Gerüchte in der Presse ist der<br />

Vorstand definitiv nicht zurückgetreten, sondern nach<br />

wie vor sehr aktiv.<br />

Ist der Vorstand zurückgetreten oder nicht?<br />

Wer hat im Verein bzw. in der Skatehalle jetzt das Sagen?<br />

Vorstand: Weiterhin der Vorstand, in Zusammenarbeit<br />

mit weiteren ehrenamtlichen Mitarbeitern.<br />

In einem Zeitungsartikel der „Mühlhäuser Allgemeinen“ vom 10. Juni war zu lesen, der Verein hätte<br />

Schulden. Wie hoch sind diese und woher kommen sie?<br />

Vorstand: Unser Verein hat keine Schulden, sondern<br />

Verbindlichkeiten, die in Übereinstimmung mit den<br />

Firmen in Raten getilgt werden. Die Verbindlichkeiten<br />

sind entstanden durch unvorhersehbare <strong>Ausgabe</strong>n,<br />

wie Reparaturen, Anschaffungen usw., die nicht über<br />

die Fördermittel finanziert werden konnten, sondern in<br />

Eigenleistung erbracht werden mussten.<br />

Vorstand: Wie bereits erwähnt werden die Verbindlichkeiten<br />

in Raten abbezahlt, sodass wir sie in absehbarer<br />

Zeit getilgt haben werden. Das Geld dafür erwirtschaften<br />

wir aus den Betrieb der Skatehalle, also über<br />

Eintrittsgelder.<br />

Wie sollen diese Schulden abgebaut werden?<br />

Freundeskreis: Nein, es existierte jedoch nachweislich<br />

ein Rücktritts-Schreiben. Dieses kam aber leider nie<br />

im Thuringia Funpark an.<br />

Freundeskreis: Eigentlich der noch vorhandene alte<br />

Vorstand. Da aber niemand, außer Frau Göbel vom<br />

Vorstand eine Übersicht hat, tun wir als Freundeskreis<br />

unser Bestes.<br />

Freundeskreis: Wir geben gerne in persönlichen<br />

Gesprächen über die aktuelle Finanzlage Auskunft,<br />

denn diese ist positiv. Wer also Einsicht in die<br />

Vereinsbücher haben will, kann uns gerne ansprechen.<br />

Freundeskreis: Es wurden Gespräche mit den<br />

Gläubigern über Ratenzahlungsvereinbarungen geführt,<br />

um die Schulden sukzessive abzubauen. Knapp<br />

ein Drittel, also 10.000 Euro, wurden in den letzten<br />

drei Monaten abgetragen.<br />

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