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Fouad und Barbara Ibrahim - nibis

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Dr. <strong>Fouad</strong> <strong>und</strong> <strong>Barbara</strong> <strong>Ibrahim</strong> 25.9.09<br />

Hans-Holbein-Str. 49 A<br />

31515 Wunstorf<br />

Tel. 05031 – 12741<br />

Fax 05031 – 8039<br />

fouadnibrahim@aol.com<br />

An den<br />

Vorstand des AFK<br />

sowie an alle großzügigen Spender für die Hilfsprojekte für die Armen<br />

Liebe Ägypten-Fre<strong>und</strong>e,<br />

Einmal mehr konnten wir einige der AFK-Projekte in Ägypten besuchen <strong>und</strong> dabei Projektgelder<br />

überbringen.<br />

Annette Sirikwa hatte – zuverlässig wie immer – die Gelder rechtzeitig überwiesen. Auf unserem<br />

Konto wurden am 14.8.09 1184 € verbucht: 1000 € davon zweckgeb<strong>und</strong>en für Kindergärten in<br />

Beni Suef <strong>und</strong> 184 € für „Ägypten“. Am 19.8.09 wurden 300 € für die Dorfprojekte der<br />

Schwester Joanna in Beni Suef auf unserem Konto verbucht sowie der AFK-Anteil von 2243 €<br />

für das Bengo-Projekt im Dorf Bayad für das Jahr 2009.<br />

Unser Besuch bei den Projektpartnerinnen in Beni Suef am 2. <strong>und</strong> 3.<br />

September 2009<br />

1) Besuch bei Schwester Joanna vom Coptic Center for Training and Development<br />

(CCTD)<br />

Der Besuch bei Schwester Joanna war dieses Mal sehr dringlich, hatten wir doch erst kurz vor<br />

unserem Abflug über Kirstin Wolf noch die w<strong>und</strong>erbare Nachricht erhalten, dass das BMZ unser<br />

„Bengo“-Projekt „Integrierte Entwicklung im Dorf Bayad, Ägypten“ in den kommenden<br />

drei Jahren mit 75 % bezuschussen wird. Das Projekt ist auf ein Gesamtvolumen von etwa 156<br />

000 € ausgelegt, so dass die Zuschüsse des BMZ über 117 000 € betragen werden. 15 % der<br />

Projektsumme müssen die Projektbegünstigten als „Eigenanteil“ aufbringen, der AFK muss 10 %<br />

der Projektsumme zur Verfügung stellen. Den AFK-Anteil für das Haushaltsjahr (s.o.) haben<br />

bereits einige großzügige im Ausland lebende Kopten gespendet, so dass wir das Geld bei<br />

unserem Besuch an Schwester Joanna übergeben konnten. Das Projekt hat offiziell am 1.8.2009<br />

begonnen, so kam das Geld gerade zur rechten Zeit, damit mit der Umsetzung des Projektes<br />

unverzüglich begonnen werden kann. Wir hatten die Schwester telefonisch auf dem Laufenden<br />

gehalten, so dass sie bereits mit den organisatorischen Vorbereitungen des Projektes begonnen<br />

hatte. Innerhalb von 3 Jahren soll nun im Dorf Bayad, unweit Beni Suefs auf der anderen<br />

Nilseite, ein Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Trainingszentrum entstehen, in dem viermal wöchentlich ein Arzt<br />

<strong>und</strong> täglich eine Krankenschwester für die Dorfbewohner zur Verfügung stehen <strong>und</strong> ein<br />

Kindergarten untergebracht ist sowie Aufklärungskampagnen zu ges<strong>und</strong>heitlichen Fragen <strong>und</strong><br />

Alphabetisierungskurse stattfinden sollen. Weiterhin sollen 55 Häuser dort an das<br />

Trinkwassernetz <strong>und</strong> 20 Haushalte an das Elektrizitätsnetz angeschlossen sowie 50 Häuser mit<br />

Grubenlatrinen ausgestattet werden. 80 Haushalten soll zum Aufbau einer Kleinviehhaltung<br />

verholfen werden. Diese Hilfe ist dringend nötig, da die meisten Menschen dort derzeit in großer<br />

Armut in spontan errichteten Behausungen in der Wüste leben, weil der Platz im fruchtbaren<br />

Niltal zu eng geworden ist.<br />

1


Die BMZ-Bedingungen zur Vergabe solcher Projektmittel sind überaus kompliziert. Wir selbst<br />

haben drei vorbereitende Seminare besucht, um uns darüber zu informieren. Nun mussten wir<br />

Schwester Joanna alles noch einmal bis ins Detail erklären <strong>und</strong> von ihr die Projektvereinbarung<br />

mit dem AFK unterzeichnen lassen. Ohne <strong>Fouad</strong>s Sprachkenntnisse wäre das alles nicht<br />

möglich. Der Projektantrag musste auf Deutsch gestellt werden, die Projektvereinbarung haben<br />

wir auf Englisch abgefasst, die Besprechungen vor Ort laufen natürlich auf Arabisch. Zwei Tage<br />

wurde sehr intensiv gearbeitet, um zu vermitteln, wie <strong>und</strong> wofür genau nach Projektvorgabe die<br />

Projektmittel ausgegeben werden können/müssen. Die Projektkoordination liegt in der Hand<br />

von Schwester Joanna selbst, als Sozialarbeiter wird George Farag (Jurist) beschäftigt, als<br />

Ges<strong>und</strong>heitsberaterin Sawsan Fayez Aziz, als Buchhalterin Mary Youssef Hanna. Sie alle waren<br />

bereits an der Projektvorbereitung beteiligt, die wir bei unseren zahlreichen Besuchen in Beni<br />

Suef <strong>und</strong> in Bayad durchführten. Frau Sawsan <strong>und</strong> Herr George führten auch zuvor eine<br />

ausführliche Studie über die bedürftigen Haushalte im Dorf Bayad durch. In Absprache mit<br />

ihnen wurden nun die Projektbegünstigten gemeinsam mit uns ausgewählt <strong>und</strong> teilweise<br />

nochmals aufgesucht.<br />

Wir sind sehr glücklich, dass dieses große Projekt, um das wir uns so sehr bemüht hatten, nun<br />

endlich umgesetzt wird <strong>und</strong> dass wir die Zusage von einigen Auslandsägyptern haben, dass sie<br />

den AFK-Anteil von 10 % daran übernehmen wollen. Im Moment hoffen wir sehr, dass das<br />

BMZ seinen Anteil der Projektmittel für das Haushaltsjahr 2009 von 15 225 € bald überweist,<br />

damit wir das Geld auf unserer nächsten Reise mitnehmen können.<br />

Wir konnten Schwester Joanna noch weitere 300 € übergeben, die zweckgeb<strong>und</strong>en für ihre Arbeit<br />

unter den Armen in den Fellachendörfern gespendet worden waren.<br />

2) Besuch bei Schwester Geneviève von der Behindertenschule <strong>und</strong> –werkstatt<br />

in Bayad<br />

Am 3.9.09 statteten wir dem Behindertenzentrum von Bayad einen raschen Besuch ab. Wir<br />

übergaben an Schwester Geneviève die 184 €, die für Projekte in Ägypten zweckgeb<strong>und</strong>en von<br />

der Evangelischen Kirchengemeinde in Kulmbach für Ägypten gespendet worden waren.<br />

Schwester Geneviève war glücklich <strong>und</strong> dankte sehr herzlich für die jetzige <strong>und</strong> auch für die<br />

langjährige Hilfe, die ihrem Projekt durch den AFK immer einmal wieder zukommt. Die teilweise<br />

recht schwer geistig <strong>und</strong>/oder körperlich Behinderten haben in Ägypten keine Lobby. Umso<br />

wichtiger ist die Arbeit der Schwester. Sie hat bei dem neuen Gebäude in Bayad aus der Wüste<br />

eine gepflegte kleine Oase entstehen lassen, so dass die Behinderten bei geeignetem Wetter auch<br />

einmal ihre Pausen im Grünen verbringen können. Schwester Geneviève ist sehr froh darüber,<br />

dass man inzwischen auch in Beni Suef <strong>und</strong> Umgebung erkennt, dass Behinderte nicht nur<br />

abgeschoben werden sollten, sondern dass sie bei entsprechender Förderung doch eine Reihe<br />

wichtiger Fertigkeiten erlernen können. So kommen in letzter Zeit immer häufiger Eltern zu ihr,<br />

die Auffälligkeiten an ihren Kindern beobachten <strong>und</strong> die Schwester bitten, sich die Kinder einmal<br />

anzuschauen um zu sehen, ob alles in Ordnung ist oder nicht. Schwester Genevève, die vor<br />

einigen Jahren eine Ausbildung in Montessori-Pädagogik absolvierte, wird nun 2 Klassen für<br />

Behinderte im Kindergartenalter einrichten. Hierfür wird sie auch das jetzt überbrachte Geld<br />

verwenden. Sie haben bereits begonnen, in der Behindertenwerkstatt entsprechende kleine Tische<br />

<strong>und</strong> Stühle herzustellen. Die ersten Exemplare zeigt sie uns voller Stolz.<br />

3) Besuch bei Schwester Amalia in Beni Suef<br />

Am gleichen Tag suchten wir auch noch Schwester Amalia auf. Die Koptische Gemeinde<br />

Niedersachsen hatte für ihre Projekte 1000 € an den AFK überwiesen, die möglichst für zwei<br />

kleinere Kindergärten ausgegeben werden sollten. Ursprünglich hatten wir diese Kindergärten,<br />

die sich außerhalb der Stadt in zwei Dörfern befinden, auch noch besuchen wollen. Da die Zeit<br />

aber sehr fortgeschritten war, mussten wir den Besuch verschieben. Schwester Amalia schilderte<br />

uns jedoch die Situation in den beiden Kindertagesstätten, <strong>und</strong> wir konnten per Telefon auch den<br />

Bericht der einen Leiterin entgegennehmen. Beide Kindergärten bestehen erst seit kurzer Zeit.<br />

2


Sie wurden gegründet, weil dringender Bedarf bestand <strong>und</strong> die Mütter Unterstützung bei der<br />

Kinderbetreuung brauchten, um einer Arbeit nachgehen zu können. Weil keine finanziellen<br />

Mittel zur Verfügung standen, hat Schwester Amalia sie zunächst mit altem Mobiliar <strong>und</strong><br />

Spielzeug aus ihren anderen Kindergärten ausgestattet, was aber keine Dauerlösung ist. Dringend<br />

werden auch einige Spielgeräte benötigt sowie ein Kühlschrank, da auch hier die Kinder soweit<br />

möglich mit einer warmen Mahlzeit täglich versorgt werden sollen, da viele Hunger leiden. So ist<br />

das zur Verfügung gestellte Geld hoch willkommen. Wir werden uns demnächst ein Bild von<br />

seiner Verwendung machen. Folgende Angaben wurden uns zu den beiden Kindergärten<br />

gemacht:<br />

a) Kindertagesstätte im Dorf Ezbet Mitry, 10 km südl. von Beni Suef:<br />

Hier werden insgesamt 50 Kinder in 2 Gruppenräumen im 2. Stock des Gemeindehauses<br />

betreut. Am vordringlichsten benötigt werden Tischchen sowie Schreib- <strong>und</strong> Malmaterial.<br />

b) Kindertagesstätte im Dorf Ezbet Khorshid, 35 km westlich von Beni Suef:<br />

Hier werden insgesamt 25 Kinder in 2 kleinen Gruppenräumen in einem Nebengebäude<br />

des St.-Georgs-Klosters betreut. Es fehlt die gesamte Gr<strong>und</strong>ausstattung, wie Stühlchen,<br />

Tischchen, Matten, eine Schaukel, ein Herd, Kochgeschirr, Teller <strong>und</strong> Besteck. Z.Zt.<br />

erhalten die Kinder zweimal wöchentlich eine warme Mahlzeit..<br />

Sie Sanierung des wassergeschädigten Hauptkindergartens der Schwester ist weit fortgeschritten.<br />

Alles sieht schon w<strong>und</strong>erbar aus. Die letzten Arbeiten sollen in den freien Tagen zum „Eid“ um<br />

den 20. September herum, wenn der Ramadan zu Ende geht, abgeschlossen werden.<br />

Unser Besuch beim neuen AFK-Projekt „Entwicklung der<br />

Plastikrecyclingbetriebe der Müllsammler von Ezbet En-Nawwar / Kairo<br />

Am 4. <strong>und</strong> 5. September 2009 besuchten wir das jüngste AFK-Projekt in Ägypten, das unter<br />

Leitung unseres langjährigen Projektpartners Gamal Zekrie Bisada steht. Es war bislang gelungen,<br />

Spendengelder für die Sanierung von 6 – 7 Plastikrecyclingbetrieben einzuwerben. Der Großteil<br />

der Gelder wurde durch Günter Förschner, der immer noch mit seiner Familie in Alexandria lebt<br />

<strong>und</strong> dort an einer der deutschen Schulen unterrichtet, Ende August an Gamal übermittelt. Das<br />

Projekt läuft bereits auf vollen Touren. Unser Bericht hierzu wird wegen der vielen technischen<br />

Details sehr umfangreich sein. Wir verschicken ihn deshalb in den nächsten Tagen getrennt.<br />

Die Belege über die Übergabe der AFK-Projektmittel an die Projektpartner wurden bereits an<br />

Annette Sirikwa übersandt.<br />

Wir danken allen großzügigen Spendern nochmals ganz herzlich.<br />

Die ProjektpartnerInnen baten uns auch, Euch allen herzlich zu danken <strong>und</strong> Euch ganz lieb zu<br />

grüßen, was wir hiermit tun möchten.<br />

Wir wünschen Euch alles Gute,<br />

Eure <strong>Fouad</strong> <strong>und</strong> <strong>Barbara</strong><br />

Fotos von unserem Projektbesuch in Beni Suef am 2. <strong>und</strong> 3. September 2009<br />

3


Foto 1.1 Bengo-Projekt im Dorf Bayad:<br />

So sieht es im Dorf derzeit noch in vielen Häusern aus: der Stall wird als Toilette benutzt.<br />

Einfache Grubenlatrinen, die regelmäßig geleert werden, sollen hier durch das AFK-Projekt in 50<br />

Haushalten Abhilfe schaffen.<br />

4


Foto 1.2 Bengo-Projekt im Dorf Bayad:<br />

Saadiya gehört zu den 80 bedürftigen Frauen, die durch das Projekt zwei Ziegen oder Kleintiere<br />

im entsprechenden Wird bekommen sollen. Ein Tier aus ihrer Zucht müssen sie später an<br />

andere bedürftige Frauen weitergeben.<br />

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Foto 2.1 Behindertenwerkstatt in Bayad:<br />

In der Tischlerei stellen Behinderte einfache Möbel, Klapptrittleitern, Ikonen <strong>und</strong> – hier im Bild<br />

zu sehen – Handtuchbretter her (li im Bild Schwester Geneviève).<br />

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Foto 2.2 Behindertenwerkstatt in Bayad:<br />

In der Tischlerei werden z.Zt. Tische <strong>und</strong> Stühle für die SchülerInnen der beiden neu zu<br />

errichtenden Klassen der Behindertenschule produziert. Schwester Geneviève hat eine<br />

Montessori-Ausbildung <strong>und</strong> ist gut auf die neue Aufgabe vorbereitet.<br />

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Foto 2.3 Behindertenwerkstatt in Bayad:<br />

In der Behindertenwerkstatt werden Kerzen aller Art hergestellt.<br />

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Foto 2.4 Behindertenwerkstatt in Bayad:<br />

Die Behinderten zählen die fertigen Kerzen mit Hilfe eines Zählbrettchens ab <strong>und</strong> verpacken sie<br />

für den Verkauf.<br />

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Foto 3.1 Kindergarten in Beni Suef:<br />

In ihrem Hauptkindergarten hat Schwester Amalia dringend nötige Sanierungsarbeiten<br />

durchgeführt. Nach Aussage des Architekten hätte die alte Treppe jederzeit abstürzen können.<br />

10


Foto 3.2 Kindergarten in Beni Suef:<br />

Der aus Raumnot oben auf dem Dach errichtete Spielplatz hatte durch die Regengüsse des<br />

vergangenen Winters auch gelitten. Jetzt wurde er mit Hilfe von AFK-Spendengeldern saniert<br />

<strong>und</strong> hat ein neues, fre<strong>und</strong>liches Aussehen bekommen (im Bild: Schwester Amalia).<br />

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