einSteiger 2014
Regionaljournal einSteiger
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Oberscheinfeld<br />
A<br />
C<br />
B<br />
D<br />
A Einer der reichsten und bedeutendsten<br />
Bildstöcke des Landkreises<br />
steht am östlichen Ortsausgang<br />
von Oberscheinfeld nach Prühl.<br />
Der prächtige Sandstein-Bildstock<br />
wurde 1854 errichtet und im Jahr<br />
2003 restauriert. Seine Säule ist<br />
mit den Arma Christi, den Kreuzigungswerkzeugen,<br />
dekoriert und<br />
steht auf einem geschweiften Sockel,<br />
der auf der Vorderseite die Taufe<br />
Christi durch Johannes den Täufer<br />
abbildet. Der sich nach oben verjüngende<br />
Vierkantpfeiler trägt im<br />
Aufsatz im geschweiften Rocaillerahmen<br />
eine Bildnisplatte mit der<br />
Kreuzigungsszene. Im Plan auf der<br />
übernächsten Seite ist der Bildstock<br />
mit der Ziffer 2 gekennzeichnet.<br />
B Wenn die ersten Sonnenstrahlen<br />
morgens hinter dem Fuchsberg den<br />
Aufbau auf einem leicht nach oben<br />
verjüngten Vierkantpfeiler mit<br />
korinthischem Kapitell streifen,<br />
dann erstrahlt das Halbrelief<br />
der Maria mit Kind in den<br />
Wolken unter einem Baldachin. Gut<br />
versteckt zwischen einigen Bäumen<br />
und Sträuchern, die den Blick von<br />
westlicher, südlicher und nördlicher<br />
Himmelsrichtung aus kommend nur<br />
in den Wintermonaten frei geben,<br />
finden Interessierte den Sandstein-<br />
Bildstock am Ortsausgang von<br />
Oberscheinfeld an der Straße nach<br />
Erlabronn. (Plan Nr. 5)<br />
C<br />
Auf das Jahr 1688 ist der Pfeilerschaft<br />
des Sandstein-Bildstocks am<br />
Fußweg von Herpersdorf nach Ziegelmühle<br />
datiert. Mitten in der Flur<br />
stehend, setzt der älteste Bildstock<br />
der Region nicht nur einen landschaftlichen<br />
Akzent, über die Jahrhunderte<br />
hinweg war er aufgrund<br />
seiner exponierten Lage nachhaltig<br />
Wind und Wetter ausgesetzt. So<br />
sind von der Inschrift auf dem Aufsatzsockel<br />
nur noch folgende Zeilen<br />
vorhanden: „Diesen bildt stock<br />
ließen setzen ... u(nd) seine...“<br />
Darüber befindet sich ein Relieffeld<br />
mit fünf knienden Männern und<br />
Frauen, die auf das Schweißtuch der<br />
Veronika in der Mitte oben blicken.<br />
Der halbrund schließende Aufsatz<br />
zeigt die Arma Christi. Zu den<br />
Seiten stehen die Figürchen einer<br />
Frau und eines Mannes, vermutlich<br />
die Stifter. Zudem verrät uns der in<br />
Stein gehauene Schriftzug auf der<br />
Sockelstirn, dass der Bildstock bereits<br />
von Georg Rückel aus Herpersdorf<br />
renoviert wurde. Seiner Initiative<br />
ist es zu verdanken, dass einer<br />
weiteren Zerstörung vorerst Einhalt<br />
geboten werden konnte. (Plan Nr. 11)<br />
D Auch Bildstöcke mit einem<br />
ikonographischen Bezug zu einem<br />
Wallfahrtsort finden sich in der<br />
Oberscheinfelder Bildstocklandschaft.<br />
Bereits 1854 ließen Jos.<br />
Nikolaus Obermeier und sein<br />
Bruder Georg nordöstlich von Oberscheinfeld<br />
einen Bildstock mit dem<br />
Relief des Heilig-Blut-Wunders<br />
von Walldürn setzen. Ein weiterer<br />
Säulenbildstock, dessen Reliefplatte<br />
von den Vierzehn Nothelfern geziert<br />
wird, steht etwa 200 m nördlich von<br />
Oberambach, wo die Straße nach<br />
Herrenberg von der nach Schönaich<br />
abzweigt. Er wurde im Jahr 1893<br />
von Johan Georg Bodamer vermutlich<br />
als Erinnerung an eine Wallfahrt<br />
nach Vierzehnheiligen errichtet.<br />
zu höchsten Ehr Gottes<br />
Ob als Zeichen der Andacht, aus<br />
Lob, Dank oder Bitte gesetzt - jeder<br />
Bildstock erzählt seine eigene,<br />
besondere Geschichte. Entdecken<br />
und erleben Sie diese selbst auf zwei<br />
Rundwegen, die durch unsere schöne<br />
Steigerwaldgemeinde führen.<br />
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