Ihr Grüner Draht - Die Grünen Landstrasse
Ihr Grüner Draht - Die Grünen Landstrasse
Ihr Grüner Draht - Die Grünen Landstrasse
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
3<br />
Auswirkungsexpertise über<br />
das Gürtelerweiterungsprojekt<br />
ZWEI PLANUNGSEX-<br />
PERTINNEN HABEN<br />
SICH DIE STRASSEN-<br />
AUSBAUPLÄNE EIN-<br />
MAL AUS FRAUEN-<br />
SICHT GENAU ANGE-<br />
SCHAUT.<br />
KnollSzalai, Technisches<br />
Büro für Landschaftsplanung<br />
und Unternehmensberatung,<br />
wurde von den<br />
Landstraßer <strong>Grünen</strong> und<br />
der <strong>Grünen</strong> Alternative Wien im<br />
Herbst 2004 mit der Erstellung einer<br />
feministischen Planungsexpertise zum<br />
„Vorprojekt 2001 B221 – Wiener Gürtel<br />
Straße vom Südtiroler Platz bis zur<br />
Landstraßer Hauptstraße“ beauftragt.<br />
Genderprüfung<br />
Für die Genderprüfung wurde die so<br />
genannte 5 R-Methode herangezogen.<br />
Entwickelt wurde diese von Gertrud<br />
Aström in Schweden, um Projekte,<br />
Maßnahmen und Prozesse und deren<br />
Auswirkungen auf Frauen und<br />
Männer, Mädchen und Burschen zu<br />
bewerten. Für planerische Fragestellungen<br />
und planerische Maßnahmen<br />
wurde die 5 R-Methode vom Büro<br />
KnollSzalai adaptiert und weiterentwickelt.<br />
Es wurden für die Genderprüfung<br />
sämtliche Pläne, die dazu gehörigen<br />
textlichen Erläuterungen und Berichte<br />
sowie die in den Planunterlagen<br />
zur Verfügung stehenden Sitzungsprotokolle<br />
analysiert.<br />
ARGUMENTE DER BÜRGERiNNEN<br />
Ergebnisse<br />
Das Vorprojekt unterstützt Menschen,<br />
die mit dem motorisierten Individualverkehr<br />
(MIV) unterwegs sind. Das Unterwegs-Sein<br />
im Umweltverbund (zu<br />
Fuß, öffentlich, mit Rad) wird durch<br />
den Vorentwurf massiv erschwert. So<br />
quert etwa die geplante Radroute<br />
mehrmals die Gürtelfahrbahnen.<br />
Menschen werden im Entwurf nicht<br />
genannt – die Thematik Mobilität und<br />
Verkehr wird über die Fortbewegungsarten<br />
dargestellt und diskutiert. Eine<br />
Genderperspektive fehlt völlig – Frauen<br />
und Männer als VerkehrsteilnehmerInnen,<br />
PlanerInnen und BewohnerInnen<br />
sind nie genannt. Ebenso fehlt der<br />
Bezug zu unterschiedlichen Alltagen<br />
von Frauen und Männern, Mädchen<br />
und Burschen völlig.<br />
<strong>Die</strong> ausschließliche Orientierung<br />
am MIV ist ein Abbild<br />
der gängigen Verkehrspla-<br />
<strong>Die</strong> Volksgarage Hegergasse wird nicht gebraucht<br />
<strong>Die</strong> BürgerInneninitiative Hegergasse hat die Stellplatzauslastung im Fasanviertel<br />
überprüft. Nur in der Mohsgasse konnte eine Überparkung festgestellt<br />
werden – bis zu 103%. Allerdings waren dort aufgrund einer Baustelle<br />
zehn Stellplätze unbenützbar. In den anderen Gassen fand die BI bis<br />
zu ca. 50% der Stellplatzfläche leer. Der Parkplatz an der A. Blamauergasse<br />
ist überhaupt nur zu maximal 20% ausgelastet. Zusätzlich befinden sich<br />
einige unausgelastete Garagen im Grätzel.<br />
Den AutofahrerInnen können doch ein paar Schritte vom und zum Auto<br />
zugemutet werden, wenn für FußgängerInnen ein Weg von 500 m bis zur<br />
nächsten Haltestelle öffentlicher Verkehrsmittel von Amtes wegen zumutbar<br />
ist. Wozu also eine extrem teure, anfällige und umweltfeindliche Volksgarage<br />
unter der Hegergasse? EL<br />
GRÜNE KRITIK IM BEZIRK ■ n<br />
Geplanter Straßenquerschnitt beim Wildgansplatz mit 9 (!) Fahrspuren.<br />
GENDER<br />
nung, innerhalb derer kein Bewusstsein<br />
vorhanden ist, dass das Unterwegs-Sein<br />
mit dem PKW für viele<br />
Menschen nicht das Hauptverkehrsmittel<br />
ist. Es fehlt das Wissen, dass das<br />
soziale Geschlecht „Gender“ wesentlichen<br />
Einfluss auf die Planung und Nutzung<br />
hat.<br />
DI in. Bente Knoll und DI in. Elke Szalai<br />
Kontakt: office@knollszalai.at,<br />
www.knollszalai.at<br />
<strong>Die</strong> Expertise steht zum Download auf<br />
www.gruene.at/landstrasse/ bereit<br />
oder kann unter Tel.: 521 25/234 bestellt<br />
werden.<br />
Unsere Anträge und weitere Informationen: www.gruene.at/landstrasse/<br />
HALTESTELLE<br />
Gender bedeutet nicht stereotyp „die Frauen“ oder<br />
„die Männer“. Wir leben in einer Welt, die maßgeblich<br />
durch die Zuweisung von Geschlechterrollen<br />
geprägt ist, und Menschen werden immer wieder<br />
mit impliziten geschlechtsspezifischen Erwartungen<br />
konfrontiert. Daher ist es wichtig, Geschlechterdifferenzen<br />
wahrzunehmen, sie aber nicht<br />
als tradierte Rollenzuweisungen zu verfestigen. Mit<br />
Gender sind also immer auch Vorstellungen von<br />
Geschlecht gemeint, die sich ändern lassen.<br />
GENDER MAINSTREAMING<br />
Gender Mainstreaming bedeutet, dass bei allen<br />
Entscheidungen und Maßnahmen immer berücksichtigt<br />
wird, dass sich Frauen und Männer in unterschiedlichen<br />
Lebenslagen befinden. Nur wer die<br />
jeweiligen Unterschiede berücksichtigt, kann Diskriminierung<br />
vermeiden. Mit der Strategie des Gender<br />
Mainstreaming wird verhindert, dass scheinbar<br />
neutrale Maßnahmen faktisch zu Benachteiligungen<br />
führen. Daher sind alle AkteurInnen auf allen<br />
Ebenen gefordert, Gleichstellung von Frauen und<br />
von Männern systematisch mitzudenken.