Ihr Grüner Draht - Die Grünen Landstrasse
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■ GRÜNE VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE<br />
Zentralbahnhof Neu<br />
DER NEU GEPLANTE BAHNHOF WIEN EUROPA MITTE UND DIE BEGLEIT-<br />
PROJEKTE RUND UM DEN DERZEITIGEN STANDORT DES SÜDBAHNHOFS<br />
WERDEN GROSSE AUSWIRKUNGEN AUF DEN DRITTEN BEZIRK HABEN,<br />
VOR ALLEM IM VERKEHRSBEREICH.<br />
DIE WIENER GRÜNEN HABEN VERBESSERUNGSVORSCHLÄGE.<br />
Am 17. Dezember 2004 stand im Wiener<br />
Gemeinderat der Masterplan für<br />
die städtebauliche Entwicklung des<br />
neuen Zentralbahnhofs mit dem provinziell<br />
anmutenden Namen „Bahnhof<br />
Wien Europa Mitte“ auf der Tagesordnung.<br />
Nach jahrelangen Verhandlungen<br />
ist es der Stadt Wien endlich gelungen,<br />
sich mit den Österreichischen<br />
Bundesbahnen (ÖBB) und der Bundespolitik<br />
auf die Realisierung dieses wich -<br />
tigen Verkehrsknotens zu einigen.<br />
Bahnhof Wien Europa Mitte, Modell mit Bahnhofsvorplatz<br />
Leider bahnt sich nun ein weiteres Beispiel<br />
für das ausgeprägte Profitdenken<br />
der ausgegliederten ÖBB als Grundstücksspekulantin<br />
an. <strong>Die</strong> städtebauliche<br />
Entwicklung, die in den nächsten<br />
Jahren rund um den Südbahnhof in einem<br />
„letter of intent“ mit dem SP-Planungsstadtrat<br />
festgemacht wurde,<br />
wird eine Entwicklung im 3., 4. und vor<br />
allem 10. Bezirk einleiten, die nachhaltige<br />
Folgen mit sich bringt.<br />
Beispielsweise wünschen sich die ImmobilienentwicklerInnen<br />
der ÖBB entlang<br />
des Wiedner Gürtels beim Südtiroler<br />
Platz eine Widmung für ein Ein -<br />
kaufszentrum mit 80.000m 2 Verkaufsfläche.<br />
Es sträubt sich nun sogar die<br />
Wirtschaftskammer und fordert maximal<br />
10.000 m 2, da ein Einkaufszentrum<br />
dieser Dimension (vgl. Donaucity<br />
ca. 50.000 m 2) die Geschäftstruktur<br />
des vierten Bezirks und der unteren Favoritenstraße<br />
für immer zerstören würde.<br />
Sie hält maximal ein Viertel der Gesamtfläche<br />
der FußgängerInnenzone<br />
Favoritenstraße (49.000 m 2) für verträglich.<br />
Der Hintergrund: Einkaufszentren bringen<br />
derzeit die höchsten Renditen und<br />
sind deshalb für die InvestorInnen mit<br />
vergleichsweise geringen Investitionskosten<br />
und hohen Mieterträge sehr attraktiv.<br />
Im selben Teil des Plangebiets zwischen<br />
Gürtel und Arsenalstraße soll es<br />
laut Masterplan die höchste Dichte an<br />
Bauvolumen – Hotel- und vor allem<br />
Büroflächen mit insgesamt rund<br />
500.000 m 2 Geschoßflächen und einigen<br />
Baukörpern bis zu 100 m Höhe –<br />
geben. <strong>Die</strong> Bauphasen sollen zwischen<br />
2010 und 2020 realisiert werden. <strong>Die</strong><br />
<strong>Grünen</strong> Forderungen für dieses Plangebiet<br />
lauten: weniger Nutzflächen,<br />
niedrigere Dichten, sowie vor allem<br />
eine Nutzungsmischung mit lebendigen<br />
Erdgeschoßzonen und Wohnungsnutzungen,<br />
um nicht nach Büroschluss<br />
eine Geisterstadt rund um den Bahnhof<br />
vorzufinden.<br />
Der erste Stadtentwicklungsschritt bis<br />
zum Jahr 2010 soll allerdings entlang<br />
der Sonnwendgasse (zehnter Bezirk)<br />
mit Wohnbauten und einem kleinen<br />
Unsere Anträge und weitere Informationen: www.gruene.at/landstrasse/<br />
Park erfolgen. Bis 2020 soll das restliche<br />
Gebiet zwischen der Bahntrasse<br />
und der Gudrunstraße mit Wohnungen,<br />
Büro- und Gewerbeflächen aufgefüllt<br />
werden, so dass insgesamt rund<br />
30.000 Menschen im neuen Stadtteil<br />
wohnen und arbeiten werden.<br />
Weitere Verbesserungsvorschläge und<br />
Kritikpunkte der <strong>Grünen</strong> beziehen sich<br />
neben der Verkehrsproblematik und<br />
Umweltverträglichkeit auch auf die Art<br />
und Weise, wie die Bevölkerung von<br />
den Planungen informiert und eingebunden<br />
werden sollte. Aus dem <strong>Grünen</strong><br />
Antragstext: „Dazu soll ein Gebietsmanagement<br />
nach Vorbild der<br />
Planung bei der Entwicklung des<br />
KDAG-Geländes (ehemaliges Kabelwerk<br />
Tscherttegasse, 12. Bezirk) eingesetzt<br />
werden, das alle Planungsschritte<br />
transparent macht, auf die Vorschläge<br />
und Ideen der BewohnerInnen der umliegenden<br />
Bezirke eingeht und die<br />
Qualitätssicherung im sozialen, ökologischen,<br />
kulturellen, städtebaulichen,<br />
architektonischen und verkehrsplanerischen<br />
Sinne sicherstellt.“<br />
DIin. Sabine Gretner<br />
Referentin für Stadtplanung,<br />
Architektur und Bauen,<br />
<strong>Grüner</strong> Klub im Rathaus<br />
4<br />
Sabine Gretner