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Très chic,

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cocoon<br />

kolumne<br />

Kleiner Mann – ganz groß<br />

Wie definiert man(n) eigentlich wahre Größe? Eine Frage, die mir in Anbetracht<br />

des üppigen Gemächts meines uniformierten Piff-Paff-Toyboys<br />

Marius nur allzu häufig in den Sinn kam. Sein 30er Kolben war unglaublich<br />

groß; sein Ego hingegen schrumpfte nach der Trennung von seiner<br />

langjährigen Freundin stetig. Das hatte wiederum negative Auswirkungen<br />

auf seine (emotionale) Standfestigkeit – und auf meine Libido.<br />

Kaum war er in seinen eigenen vier Single-Wänden (an)gekommen,<br />

herrschte plötzlich Flaute im horizontalen XXL-Paradies – dabei hatte<br />

ich mir doch als selbsternannte Trennungs-Bewältigungs-Expertin so viel<br />

Mühe gegeben: Ich kochte, schmiss mich in sexy Dessous, half ihm beim<br />

Umzug, massierte ihn, reichte ihm in schweren Stunden ein Taschentuch,<br />

s<strong>chic</strong>kte ihm Playboy-taugliche Selfies, freute mich auf „gemütliche“<br />

DVD-Abende, verwöhnte ihn so oft ich konnte mit vollem Körpereinsatz,<br />

schenkte ihm das heiß ersehnte, getragene Höschen (jedem Tierchen sein<br />

Pläsierchen…) und kaufte sogar ein dämliches Weihnachtsgeschenk. Und<br />

plötzlich wurde mir klar: Scheiße, du magst ihn.<br />

Um die Pointe meiner persönlichen Tragikomödie vorweg zu nehmen: Das<br />

S<strong>chic</strong>ksal zeigte mir den Mittelfinger. Tatsächlich distanzierte sich der<br />

knackige Polizist plötzlich von mir. Ich wurde mehrfach versetzt. Keine<br />

schmutzigen Mails, keine nächtlichen Anrufe oder spontanen Besuche<br />

mehr – was war nur los?! Mit rationaler Herangehensweise versuchte<br />

ich, dem Problem auf den Grund zu gehen und suchte ganz subtil die<br />

Aussprache: Eingehüllt in schwarze Spitze, sexy Strapse und 13cm High<br />

Heels schmiss ich mich so lasziv wie möglich auf seinen Schoß, um zwei<br />

Sekunden später mitsamt meiner Würde von eben diesem wieder heruntergeschoben<br />

zu werden. Das nennt man dann wohl „Fick-Fail“.<br />

Was tut frau in so einem Moment? Richtig: Die emotionale Notbremse<br />

ziehen und sich von einem attraktiven Notnagel nageln lassen – schließlich<br />

hatte ich einen „großen“ Verlust zu bewältigen. Nico war gerade 21,<br />

Student, und noch so herrlich unverdorben. Schnell wischte ich den Gedanken<br />

beiseite, dass ich zum Zeitpunkt seiner Geburt bereits die erste<br />

BRAVO durchgeblättert hatte, und hangelte mich mit meiner Zunge an<br />

seinen Bauchmuskeln entlang („Hahaha, das kitzelt!“). Voller Vorfreude<br />

auf eine äußerst potente After-Club-Session öffnete ich die Jeans des<br />

knackigen Jünglings und griff ihm beherzt in die kunterbunten Simpsons-<br />

Boxershorts. „Nicht so üppig wie das Filetstück seines Vorgängers, aber<br />

zumindest halbwegs appetitlich“, dachte ich mir und begann, das zarte<br />

Wienerle mit rhythmischen Bewegungen in eine grobe Bratwurst zu verwandeln.<br />

Gerade als ich anfing, mein frisch erbeutetes Fast-Food zu geniessen,<br />

kam der Satz, der mir binnen Sekunden den sexuellen Appetit verdarb:<br />

„Krass, du bist die dritte Frau, mit der ich schlafe… oh Gott, ich komme!“<br />

Das minimale Ego-Hoch dieses drittklassigen 1-Minuten-Ersatz-Quickies<br />

hielt ganze zwei Tage; nach und nach wich das triumphale Sexbomben-<br />

Feeling einem post-koitalen Anflug von Traurigkeit und Sehnsucht nach<br />

Marius und seinem besten Stück. Ich erkannte schließlich, dass ich meine<br />

Trauer nur mit Hilfe einer eigens kreierten und fachmännisch durchgeführten<br />

Feldstudie bewältigen konnte. Der Grundstein dafür war ja<br />

schon längst gelegt; nach all den heißen Polizisten schien es geradezu<br />

meine Bestimmung zu sein, die folgende Hypothese eingehend und natürlich<br />

mit vollem Körpereinsatz zu prüfen: Je maskuliner der Beruf, desto<br />

größer der Stößel.<br />

Meine uniformierten Ex-Toyboys hatten durchgehend gut abgeschnitten;<br />

Platz zwei belegten die Vertriebler. Um zum Vergleich ein neues Berufsfeld<br />

erforschen zu können, meldete ich mich bei Kuss-Virtuose Niclas. Kennengelernt<br />

hatte ich den bildschönen Prokuristen bereits im Spätsommer; nun<br />

war es endlich an der Zeit, den Mann mit dem Zahnpasta-Lächeln auf<br />

andere Qualitäten hin zu testen – also lud ich ihn eines Morgens spontan<br />

zum Sektfrühstück ein. Nach drei Gläsern Puffbrause wurde ich von zwei<br />

durchtrainierten Armen an die Wand gedrückt und in feinster Macho-<br />

Manier meiner wenigen Kleider entledigt. „Na los, f... mich!“, flüsterte<br />

ich ihm ins Ohr. „Tue ich doch schon“, antwortete der bis dato freudig<br />

grinsende Immobilien-Hai und unterstrich seine Aussage mit kräftigen<br />

Rangierbewegungen jenseits der Gürtellinie – doch auch mit viel Polieren<br />

kann man nun mal aus einem Smart keinen Hummer zaubern.<br />

So langsam aber sicher machte sich ein wenig Frust bei mir breit. Zwar<br />

zeichnete sich eine klare Tendenz ab, die meine Hypothese eindeutig untermauerte,<br />

allerdings kam ich selbst dabei im wahrsten Sinne des Wortes<br />

„zu kurz“. Ein neues Versuchsobjekt musste her – wie praktisch, dass<br />

Berufssoldat Bastian mir am darauffolgenden Wochenende über den Weg<br />

lief. Ich konnte keine Sekunde lang die Finger von dieser muskelbepackten<br />

Granate lassen. Sein süßes Lächeln, der sexy Duft und eine kleine Finger-<br />

Tour durch mein La Perla-Höschen reichten, um mich um den Verstand<br />

und schnurstracks in sein Feldbett zu bringen. Was mich dort erwartete?<br />

Eine wahrhaft gigantische Kanone – leider ohne ausreichend Munition.<br />

Nun denn: „Back to the roots!“, dachte ich mir und lud Sam, einen 30-jährigen<br />

Hundertschafts-Bullen, zu mir nach Hause ein – natürlich nur, um<br />

meine Studie zu verifizieren. Der Sex mit Sam war großartig: spontan,<br />

wild, ungezwungen. Und wie zu erwarten, hatte auch er eine durchaus<br />

üppige „Waffe“ - das kann einfach kein Zufall sein!!!<br />

Fazit: Für ein repräsentatives Ergebnis reichen meine Studienergebnisse<br />

noch lange nicht – aber Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag<br />

erbaut. Zunächst werde ich mich darauf konzentrieren, das uniformierte<br />

Dutzend zu komplettieren – natürlich ganz im Namen der Leiden… äh,<br />

pardon, Wissenschaft! ;-)<br />

Bis dahin grüßt und forscht<br />

Eure Denise<br />

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