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VoN NEW YoRk bIS tEL AVIV - Vangardist

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74<br />

WEltkUltUrErBE<br />

roM<br />

Erst 1980 hat sich die UnESCo dazu<br />

entschlossen, das historische zentrum<br />

roms, den Petersdom und die Vatikanstadt<br />

zum Weltkulturerbe zu erklären.<br />

Spät, aber zum Glück rechtzeitig<br />

wurde damit ein bedeutendes Stück<br />

Weltgeschichte vor den Einflüssen<br />

gieriger Spekulanten und anderen<br />

radikalmodernisierern bewahrt. So<br />

ist ein Spaziergang durch diese imposante<br />

kulisse spannender als jeder<br />

Museumsbesuch, und man kann sich<br />

aufgrund der Masse an „ausstellungsstücken“<br />

sicher sein, dass man auch<br />

beim nächsten rom-Besuch noch<br />

neues altes entdecken wird.<br />

hoMoPhoBIE<br />

trotz des weltoffenen klimas in rom<br />

kam es in den letzten Monaten häufiger<br />

zu homophoben Gewalttaten. Ein<br />

Gesetzesentwurf, der Gewaltdelikte<br />

dieser art härter verurteilen sollte,<br />

wurde vor allem von den katholisch<br />

geprägten politischen kräften abgelehnt.<br />

auch eine große Demonstration<br />

konnte daran nichts ändern.<br />

roM, DIE<br />

WIDErSPrüCh-<br />

lIChE StaDt<br />

Schwulen-Bashing in rom ist eine<br />

Ironie für sich, denn um welche andere<br />

Stadt außer rom (und athen)<br />

ranken sich mehr legenden von<br />

(minderjährigen) lustknaben, sexsüchtigen<br />

kaisern und bizarren liebespraktiken?<br />

Die vielen spärlich bekleideten Statuen<br />

gut gebauter Männer können<br />

dabei kein zufall sein und sind ja<br />

auch nett anzusehen.<br />

Der trend zu schönen jungen Männern<br />

war im übrigen auch zur zeit<br />

des italienischen Faschismus nicht<br />

zu stoppen. zwar wurde homosexualität<br />

offiziell geächtet, doch dass<br />

zahlreiche Faschisten in Italien (wie<br />

auch nazis in Deutschland und österreich)<br />

homoerotische neigungen<br />

hatten, ist schon lange bekannt.<br />

kein Wunder also, dass die riesige,<br />

1938 fertiggestellte Sportanlage<br />

„Foro Italico“, in der zuletzt die<br />

Schwimmweltmeisterschaften 2009<br />

stattfanden, von „herrenmenschen“<br />

in Form von athletisch-trainierten<br />

adonis-körpern gesäumt ist.<br />

SChWEIzEr-<br />

GarDE<br />

Wer schon zu hause seinen Uniform-<br />

und Militärfetisch auslebt oder sich<br />

zumindest an entsprechenden Bildern<br />

erfreut, wird im Vatikan, der in rom<br />

zum absoluten Pflichtprogramm gehört,<br />

endgültig zum Fan von army-<br />

Chic. Fürs Protokoll: Die rekruten der<br />

Schweizergarde dürfen nicht älter als<br />

30 Jahre und müssen mindestens 1,74<br />

groß sein sowie höchste sportliche<br />

ausdauer vorweisen können. klingt<br />

nicht schlecht, und so soll sich jeder<br />

an dieser (zumeist?) heterosexuellen<br />

Spezies erfreuen, auch wenn die erotische<br />

Fantasie von Soldatensex im<br />

Vatikan wohl doch ein Wunschtraum<br />

bleiben wird.<br />

SChWUlE<br />

SzEnE<br />

Wer also keinen rekruten abgeschleppt<br />

hat, muss trotzdem nicht verzweifelt<br />

sein: Die schwule Szene roms<br />

ist besser als ihr ruf, und so lässt sich<br />

auch hier beinahe jedes Bedürfnis<br />

befriedigen.<br />

Foto: katharina Mückstein

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