Ein Sprung in die Geschichte von Barbados - The Treasure Islands
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Touren<br />
Sugar Factory - e<strong>in</strong>e Zuckerraff<strong>in</strong>erie mit e<strong>in</strong>em<br />
kle<strong>in</strong>en Museum, dem Sir Frank Hutson Sugar<br />
Mach<strong>in</strong>ery Museum, wo Zeugnisse der <strong>Geschichte</strong><br />
der Zucker<strong>in</strong>dustrie ab dem XVIII. Jh. ausgestellt<br />
s<strong>in</strong>d.<br />
<strong>E<strong>in</strong></strong> sympathischer Führer wird Ihnen <strong>die</strong><br />
kanariengelben Helme aushändigen und mit Ihnen<br />
e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>itour durch <strong>die</strong> Fabrik machen, <strong>die</strong> ganz<br />
mit Dampfkraft funktioniert!<br />
Hier lernen Sie, wie aus Zuckerrohr der Brown<br />
Sugar (Rohrzucker) entsteht, den Sie zusammen<br />
mit e<strong>in</strong>em wertvollen Nebenerzeugnis des<br />
Zuckerrohrs, der Melasse, kosten können, aus<br />
der e<strong>in</strong>e weitere Spezialität der Insel <strong>Barbados</strong><br />
gewonnen wird - der Rum. Wieder auf der<br />
Highway, fährt man <strong>in</strong> Richtung Speightstown, der<br />
zweitgrößten Stadt der Insel.<br />
In der Vergangenheit wurde <strong>die</strong> Stadt als “kle<strong>in</strong>es<br />
Bristol” bezeichnet, da sie <strong>in</strong> den goldenen Zeiten<br />
der Zuckerproduktion durch den regen Handel und<br />
sogar durch e<strong>in</strong>e direkte Schiffsverb<strong>in</strong>dung eng mit<br />
<strong>die</strong>ser englischen Stadt verbunden war.<br />
Zwischen den alten Gebäuden <strong>in</strong> den schrillen,<br />
karibischen Farben spürt man noch e<strong>in</strong>e gewisse<br />
Kolonialatmosphäre, auch wenn der Ort <strong>in</strong> der<br />
Zwischenzeit se<strong>in</strong>e besonderen Handelsmerkmale<br />
verloren hat.<br />
Auf der nördlichen Inselseite bef<strong>in</strong>det sich <strong>die</strong><br />
wunderschöne Animal Flower Cave (den Wegweisern<br />
folgen), e<strong>in</strong>e große Grotte mit Salzwassertümpeln,<br />
<strong>in</strong> denen spektakuläre Meeranemonen leben.<br />
Der Name der Grotte stammt aus dem Werk <strong>The</strong><br />
Natural History of <strong>Barbados</strong>, das der Gelehrte<br />
Griffith Hughes im Jahre 1750 veröffentlichte und<br />
wor<strong>in</strong> <strong>die</strong> Animal Flower, heute als Meeranemone<br />
bekannt, zum ersten Mal genannt wird. Auf dem<br />
Weg zur Höhle kommt man an vielen Chattel House<br />
vorbei, demontierbare, mobile Holzhütten, <strong>die</strong><br />
typisch s<strong>in</strong>d für <strong>die</strong> Plantagenarbeiter.<br />
NACH OSTEN,<br />
ZU ANTIKEN WOHNSITZEN<br />
UND TROPISCHEN GÄRTEN<br />
Wenn man erneut <strong>die</strong> Straße nach Süden befährt,<br />
erreicht man Fairfield und nicht weit entfernt <strong>die</strong><br />
Mounth Gay Distillery, e<strong>in</strong>e der berühmtesten<br />
Rumbrennereien der Insel, <strong>die</strong> bereits seit Anfang<br />
des 19. Jh. <strong>in</strong> Betrieb ist und zirka drei Millionen<br />
Flaschen pro Jahr produziert. Der hier destillierte<br />
Rum wird <strong>in</strong> den Lagerhäusern <strong>von</strong> Bridgetown<br />
gelagert, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong>e geführte Besichtigung<br />
möglich ist.<br />
Bei der Weiterfahrt <strong>in</strong> Richtung Boscobelle,<br />
zur Ostküste h<strong>in</strong>, gelangt man zu e<strong>in</strong>em der<br />
38<br />
ältesten Kolonialgebäude der Karibik, <strong>die</strong> Sa<strong>in</strong>t<br />
Nicholas Abbey (1650), e<strong>in</strong>es der drei Beispiele<br />
des Jakob<strong>in</strong>erstils (englische Renaissance), <strong>die</strong><br />
<strong>in</strong> Amerika überdauerten (<strong>die</strong> anderen beiden<br />
s<strong>in</strong>d Draxt Hall auf <strong>Barbados</strong> und Bacon’s Castle<br />
<strong>in</strong> Virg<strong>in</strong>ia), mit e<strong>in</strong>er seltsamen Fassade mit<br />
Bogenfeldern. Der erste Stock ist auch heute noch<br />
<strong>von</strong> der englischen Familie Cave bewohnt, <strong>die</strong><br />
auch Besitzer der Plantagen s<strong>in</strong>d, <strong>die</strong> das Haus<br />
umgeben, doch kann das Erdgeschoss besichtigt<br />
werden. Die <strong>E<strong>in</strong></strong>richtung besteht überwiegend aus<br />
englischen Möbeln des 19. Jh. Erwähnenswert<br />
ist vor allem e<strong>in</strong> Lehnstuhl aus dem XIX. Jh., der<br />
mit e<strong>in</strong>er Fußbank, Lesepult und ausziehbaren<br />
Armlehnen ausgestattet ist. <strong>E<strong>in</strong></strong>e Besonderheit s<strong>in</strong>d<br />
<strong>die</strong> unvermeidlichen, sehr englischen Kam<strong>in</strong>e, <strong>die</strong><br />
bei e<strong>in</strong>er W<strong>in</strong>tertemperatur <strong>von</strong> durchschnittlich<br />
20°C doch recht überflüssig zu se<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>en.....<br />
Weiter den H<strong>in</strong>weisschildern zur Mühle Morgan<br />
Lewis Sugar Mill folgend, erreicht man Cherry Tree<br />
Hill, e<strong>in</strong>en mit Mahagonibäumen bewachsenen<br />
Hügel, <strong>von</strong> dessen Gipfel aus man e<strong>in</strong>e<br />
atemberaubende Aussicht auf <strong>die</strong> Ostküste hat.<br />
Am Fuß der Hügel bef<strong>in</strong>det sich <strong>die</strong> e<strong>in</strong>zige noch<br />
funktionierende Mühle, <strong>die</strong> <strong>von</strong> den holländischen<br />
Juden aus Brasilien gebaut wurde, <strong>die</strong> auch den<br />
Zuckerrohranbau hier e<strong>in</strong>führten.<br />
Nimmt man dann <strong>die</strong> Highway 2 <strong>in</strong> Richtung Nord-<br />
Westen, gelangt man zum Farley Hill National<br />
Park, der se<strong>in</strong>en Namen e<strong>in</strong>em prächtigen<br />
Kolonialgebäude verdankt, das leider im Jahre 1965<br />
durch e<strong>in</strong>en Brand zerstört wurde. Gegenüber dem<br />
Park bef<strong>in</strong>det sich <strong>die</strong> <strong>Barbados</strong> Wildlife Reserve,<br />
e<strong>in</strong> Reservat, <strong>in</strong> dem alle Tiere frei leben.<br />
Auf der Highway 2 <strong>in</strong> Richtung Süd-Osten erreicht<br />
man Bathsheba, e<strong>in</strong> Fischerdorf am Atlantischen<br />
Ozean. Hier ist <strong>die</strong> Küste sehr rau und der Ozean<br />
tost gewaltig: <strong>E<strong>in</strong></strong> Para<strong>die</strong>s für Surfer und <strong>die</strong> Hölle<br />
für Schwimmer. Vom Baden wird <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Gegend<br />
wegen der mächtigen Wellen abgeraten und auch<br />
<strong>die</strong> Schilder der Regierung auf den Stränden<br />
weisen darauf h<strong>in</strong>.<br />
Südlich des Städtchens stößt man auf <strong>die</strong><br />
Andromeda Gardens, e<strong>in</strong>er der schönsten Gärten<br />
der Karibik, wo nicht nur Pflanzen des tropischen<br />
Ökosystems, sondern auch Gattungen aus allen<br />
Teilen der Welt bewundert werden können. Um sich<br />
e<strong>in</strong>e Vorstellung des ursprünglichen Aussehens<br />
der Insel machen zu können, weisen wir auf e<strong>in</strong><br />
Gebiet im Insel<strong>in</strong>neren h<strong>in</strong>, Turners Hall Wood –<br />
e<strong>in</strong> 18 Hektar großer Regenwald, wie er <strong>die</strong> ganze<br />
Insel bedeckt hat, bevor <strong>die</strong> Wälder zu Gunsten des<br />
Zuckerrohranbaus gerodet wurden.<br />
So muss <strong>die</strong> Insel ausgesehen haben, als noch ke<strong>in</strong><br />
Zuckerrohr angebaut wurde.