so lautete der Titel unserer Festwoche - Neues
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Gott stellt unsere<br />
Füße auf weiten Raum<br />
Von Dorothea Ned<strong>der</strong>meyer,<br />
Pastorin in <strong>der</strong> Osterkirche, Bramfeld<br />
Es gibt bekanntlich unterschiedliche<br />
Urlaubs-Typen. Für manche<br />
Menschen zählt nur <strong>der</strong><br />
Urlaub am Meer. An<strong>der</strong>e brauchen<br />
die Berge, um sich <strong>so</strong> richtig erholen<br />
zu können. Zu diesen letzteren gehöre<br />
ich selbst.<br />
Für mich fängt <strong>der</strong> Urlaub an, wenn<br />
bei Hildesheim die Norddeutsche<br />
Tiefebene endet. Wenn dann bei klarem<br />
Wetter südlich von Ulm die Alpen<br />
zu sehen sind, ist <strong>der</strong> Urlaub<br />
schlagartig da. Die Berge rufen mich,<br />
sie wollen bestiegen sein, mühsam<br />
und schweißtreibend. Und dann <strong>der</strong><br />
Blick zurück. Weit unten im Tal <strong>der</strong><br />
Ausgangspunkt. „Sieh mal, man sieht<br />
genau den Weg, den wir gegangen<br />
sind.“ Orientierung im Raum: da liegt<br />
das Dorf, in dem wir wohnen, dort das<br />
Städtchen, in dem wir einkaufen, da<br />
drüben unser Badesee. Und gleich neben<br />
uns ganz nah <strong>der</strong> Gipfel, den wir<br />
von unserem Balkon aus sehen. Und<br />
weit, ganz weit dahinten: „Das muss<br />
das Ulmer Münster sein!“ Alle Mühsal<br />
des Aufstieges ist vergessen. Das<br />
Herz wird weit.<br />
Nein – diesmal hat er nicht die<br />
Qual (wie Sie jetzt vielleicht<br />
gedacht haben)! Gemeint ist<br />
die Wahl, die alle Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirche<br />
dieses Jahr wie<strong>der</strong> einmal haben. Am<br />
30. November, dem 1. Advent übrigens.<br />
Dann werden im gesamten Bereich <strong>der</strong><br />
Nordelbischen Kirche – das ist <strong>so</strong> etwas<br />
wie unsere Dachorganisation, sie reicht<br />
von Nordschleswig/Dänemark bis Nordnie<strong>der</strong>sachsen<br />
– Kirchenvorstandswahlen<br />
durchgeführt. In je<strong>der</strong> Gemeinde.<br />
Im Anschluss an den Gottesdienst, aber<br />
auch den gesamten Sonntag über.<br />
Wir von <strong>der</strong> kirchenzeitung werden das<br />
Ereignis „Kirchenwahl 2008“ begleiten.<br />
So werden wir Ihnen in <strong>der</strong> November-<br />
Ausgabe (die wird‘s dieses Jahr geben)<br />
alle Menschen vorstellen, die sich in<br />
„Ich verstehe dich nicht“, sagt meine<br />
Freundin. „Mich engen die Berge ein.<br />
Ich brauche die See, um mich richtig<br />
erholen zu können.“ Und dann fängt<br />
sie an zu schwärmen. Von dem Wind,<br />
<strong>der</strong> sie zum ersten Mal <strong>so</strong> richtig packt,<br />
wenn sie nach langer Zugfahrt über<br />
die Mole zum Fährschiff geht. Von<br />
<strong>der</strong> unermesslichen Weite. Von dem<br />
sich ständig wandelnden Himmel. Von<br />
den stundenlangen Spaziergängen am<br />
Strand. „Und die ganze Zeit siehst du<br />
den Horizont, die ganze Zeit ahnst du<br />
die Erdkrümmung. Das ist für mich<br />
<strong>der</strong> Inbegriff von Freiheit!“<br />
„Du stellst meine Füße auf weiten<br />
Raum, Gott“ (Psalm 31,9). Die Fernsicht<br />
über Täler und Berge und das<br />
Gefühl von Weite zwischen Wasser<br />
und Himmel, sie lassen uns durch-<br />
atmen. Sie stehen im Kontrast zu dem<br />
oft als eng und einengend empfundenen<br />
Alltag. Sie eröffnen neue Perspektiven,<br />
lassen uns unser Leben neu<br />
in den Blick nehmen. Wir entdecken<br />
Möglichkeiten, die wir bisher noch<br />
nicht gesehen haben. Das ist Erholung.<br />
Das stärkt uns.<br />
<strong>unserer</strong> Region als Kandidaten zur Verfügung<br />
stellen werden. Wie wichtig die<br />
Mitarbeit in Kirchenvorständen ist, aber<br />
auch wie befriedigend eine <strong>so</strong>lche Tätigkeit<br />
für die Allgemeinheit sein kann,<br />
das erzählen Ihnen erfahrene Kirchenvorständler<br />
in dieser Ausgabe. Auf den<br />
Seiten 8 und 9. In <strong>unserer</strong> Kirche geht es<br />
nämlich ganz schön demokratisch zu. So<br />
bestimmen Kirchenvorstände beispielsweise<br />
mit über Finanzen, Investitionen,<br />
über liturgische Abläufe im Gottesdienst<br />
und über ganz vieles mehr.<br />
Vielleicht überlegen Sie, liebe Leserin<br />
und lieber Leser, einmal, ob Sie im KV<br />
GEISTLICHES WORT<br />
Gedanken beim Zeitungmachen<br />
Wer die Wahl hat…<br />
Die kirchenzeitung stellt keine Werbung im rechtlichen Sinne dar<br />
Vielleicht gehört darum dieses Psalmwort<br />
zu meinen Lieblingssätzen in <strong>der</strong><br />
Bibel. Aber es enthält mehr als den<br />
Geschmack von Urlaub. Es ist, finde<br />
ich, in hohem Maße alltagstauglich.<br />
Denn es zeigt uns, welche Kraft zum<br />
Leben in unserem Glauben steckt. Er<br />
führt uns aus verengten Sichtweisen.<br />
Er eröffnet Freiräume. Weil uns vergeben<br />
wird, können wir uns selbst und<br />
an<strong>der</strong>en vergeben und neu anfangen.<br />
Der Glaube verbindet uns mit Menschen<br />
in <strong>der</strong> ganzen Welt. Er überschreitet<br />
Grenzen. „Du stellst meine<br />
Füße auf weiten Raum, Gott.“<br />
„In dieser Weite verliere ich mich“,<br />
sagt ein Bekannter. „Sie macht mir<br />
Angst. Ich brauche Geborgenheit.“<br />
Das schließt sich nicht aus, finde ich.<br />
Nur wenige Verse weiter im gleichen<br />
Psalm heißt es: „Meine Zeit steht in<br />
deinen Händen, Gott“ (Psalm 31,16a).<br />
Dieser Satz ist die Voraussetzung für<br />
die Wahrnehmung <strong>der</strong> Freiräume, die<br />
Gott schenkt. Wir sind getragen, gehalten<br />
und geborgen. Und gerade darum<br />
frei.<br />
Wenn das Urvertrauen stimmt, können<br />
wir offen und unternehmungslustig<br />
auf die Welt zugehen. Auf die<br />
weiten Räume, die es zu entdecken<br />
gilt. Auf die vielfältigen Möglichkeiten<br />
menschlichen Zusammenlebens.<br />
Auf das Leben, das Gott für uns bereithält.<br />
Dessen Gestaltung er uns ans<br />
Herz gelegt hat. Er stellt unsere Füße<br />
auf weiten Raum.<br />
(<strong>so</strong> lautet die Abkürzung) mitarbeiten<br />
möchten. In <strong>der</strong> kirchenzeitung lesen<br />
Sie alles Wichtige dazu. Die nächste erscheint<br />
zum 1. September. Bis dahin auf<br />
Wie<strong>der</strong>sehen und Gottes Segen.<br />
Ihre Redaktion<br />
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