Kinder sind unsere Zukunft!
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<strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Zukunft</strong>!<br />
Konzept für ein kommunales Netzwerk für <strong>Kinder</strong><br />
1
Grußwort<br />
Liebe Eltern,<br />
liebe Erziehungsberechtigte,<br />
sehr geehrte Damen und Herren,<br />
ich möchte Sie in den pädagogischen Einrichtungen der Gemeinde Löhnberg<br />
herzlich willkommen heißen.<br />
„<strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Zukunft</strong>“ lautet das Motto <strong>unsere</strong>s gemeinsamen Konzeptes. Mit<br />
genau dieser Einstellung schaffen wir in der Gemeinde Löhnberg eine<br />
familienfreundliche Atmosphäre und Angebote, die für jede Familie die Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf ermöglichen. Um dies gewährleisten zu können, bieten wir<br />
Eltern flexible Betreuungsangebote und eine hohe Kapazität für die Betreuung von<br />
<strong>Kinder</strong>n unter drei Jahren und <strong>Kinder</strong>n im Grundschulalter. Alle Betreuungsangebote<br />
<strong>sind</strong> dabei kostenfrei.<br />
Darüber hinaus liegt uns eine hohe Qualität der Bildungsprozesse am Herzen. Die<br />
Implementierung des hessischen Bildungs- und Erziehungsplans hat uns zu dem<br />
Entschluss gebracht, die Arbeit der einzelnen pädagogischen Einrichtungen noch<br />
stärker zu vernetzen und die gemeinsamen Grundlagen und Ziele in einer<br />
einrichtungsübergreifenden Konzeption zu erarbeiten und zusammenzutragen. Wie<br />
der hessische Bildungs- und Erziehungsplan in <strong>unsere</strong>n Einrichtungen umgesetzt<br />
wird, können Sie auf den folgenden Seiten erfahren.<br />
Bürgermeister Dr. Frank Schmidt<br />
2
Inhalt<br />
1. Die Gemeinde Löhnberg stellt sich vor Seite 1<br />
2. Gemeinsame Ziele und Philosophie Seite 1-3<br />
3. Die Institutionen der Gemeinde Löhnberg Seite 4<br />
3.1. Tandem Seite 4<br />
3.2. <strong>Kinder</strong>tagesstätte „Habakuk“ Seite 4-5<br />
3.3. <strong>Kinder</strong>tagesstätte „Kleine Strolche“ Seite 6-7<br />
3.4. Förderprogramme in den Kitas Seite 8-12<br />
3.5. Ferienregelung Seite 12<br />
3.6. Schulsozialarbeit Seite 12-14<br />
3.7. Ganztagsangebote für Schulkinder Seite 14-23<br />
3.8. Grundschule „Auf dem Falkenflug“ Seite 23-25<br />
3.9. Das Mehrgenerationenhaus Seite 25-27<br />
4. Unser Bild vom Kind Seite 28-30<br />
5. Konsistenz der Bildungs- und Erziehungsziele Seite 31<br />
6. Transitionen Seite 31-32<br />
7. Beobachtung und Dokumentation Seite 32-33<br />
8. Bildungs-und Erziehungspartnerschaft Seite 33<br />
9. Reflexion und Evaluation Seite 33<br />
3
<strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong> <strong>unsere</strong> <strong>Zukunft</strong>!<br />
Löhnberg auf dem Weg zur familienfreundlichsten Gemeinde<br />
4
Leitbild BEP<br />
1. Die Gemeinde Löhnberg stellt sich vor<br />
Löhnberg liegt im Landkreis Limburg-Weilburg zwischen den Städten Wetzlar und<br />
Limburg. Löhnberg besteht aus den Ortsteilen Niedershausen, Obershausen und<br />
Selters, wobei sich die Gemeindeverwaltung und somit die Trägerschaft direkt in<br />
Löhnberg befindet.<br />
Insgesamt hat die Gemeinde 4570 Einwohner, wovon 1080 Einwohner in<br />
Niedershausen, 550 in Obershausen, 370 in Selters und 2570 direkt in Löhnberg<br />
wohnhaft <strong>sind</strong>. Der prozentuale Anteil der <strong>Kinder</strong> und Jugendlichen in allen Ortsteilen<br />
beträgt 35%, wohingegen der Anteil der Senioren über 65 bei 22% liegt. Bei<br />
Vernetzungsideen und Schwerpunkten ist außerdem zu berücksichtigen, dass der<br />
Anteil ausländischer Mitbürger bei 5% liegt. Ein Großteil dieser 5% ist direkt in<br />
Löhnberg wohnhaft und die dazugehörige Kita „Habakuk“ hat dementsprechend einen<br />
höheren Anteil an ausländischen <strong>Kinder</strong>n als die Kita „Kleine Strolche“ in<br />
Niedershausen.<br />
Löhnberg verfügt über gute Verkehrsanbindungen. Ein Bahnhof, sowie mehrere<br />
Bushaltestellen <strong>sind</strong> im öffentlichen Nahverkehr verfügbar. Mit dem Auto erreicht man<br />
über die Bundesstraße 49 in wenigen Fahrminuten die Städte Weilburg und Wetzlar.<br />
Außerdem steht den Bürgern von Löhnberg ein individuell fahrender Bürgerbus zur<br />
Verfügung.<br />
2. Gemeinsame Ziele und Philosophie<br />
Die Schwerpunkte in der Arbeit des kommunalen Netzwerks <strong>sind</strong> die Verbesserung<br />
der Bildungschancen von Anfang an und die Chancengleichheit für alle <strong>Kinder</strong>.<br />
Daraus ergibt sich aus <strong>unsere</strong>r Sicht die Notwendigkeit von Konsistenz in den<br />
Bildungs- und Erziehungszielen. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf<br />
ist für uns ein zentrales Thema.<br />
Die Gemeinde Löhnberg hat sich zum Ziel gemacht, jedem Kind die Möglichkeit zu<br />
geben sich willkommen zu fühlen. Dafür bietet Löhnberg eine anregende und<br />
1
ganzheitliche Lernumgebung von Anfang an, in der das Kind seine Persönlichkeit<br />
entfalten und mit Freude lernen kann. Auf diese Art wollen wir Bildungschancen<br />
verbessern.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt, den sich die Gemeinde gesetzt hat, ist die<br />
Chancengleichheit für alle sozialen Schichten. Es zeigt sich, dass die frühe Bildung<br />
schon in der Kita die Grundlage einer jeden Bildungsbiografie und den Schlüssel zur<br />
gesellschaftlichen Teilhabe darstellt. <strong>Kinder</strong> mit Migrationshintergrund und <strong>Kinder</strong> aus<br />
bildungsfernen Familien haben sehr viel schlechtere Chancen in <strong>unsere</strong>m<br />
Bildungssystem zu bestehen. Die PISA- Studie belegt sogar, dass die<br />
Bildungschancen in keinem anderen der untersuchten Länder so stark von der<br />
sozialen Herkunft beeinflusst werden wie in Deutschland. Wir möchten daher die<br />
Teilhabe der <strong>Kinder</strong> an der Gesellschaft und somit deren Bildungschancen erhöhen.<br />
Die Kostenfreiheit <strong>unsere</strong>r Angebote sorgt für Chancengleichheit und stellt einen<br />
niederschwelligen Zugang für Familien mit Migrationshintergrund dar.<br />
Um diese Ziele zu erreichen ist die Betreuung für <strong>Kinder</strong> im Alter von 1- 10 Jahren<br />
kostenfrei! Somit besteht eine Betreuungsmöglichkeit unabhängig von sozialen und<br />
finanziellen Aspekten. Alle <strong>Kinder</strong> haben Zugang zum pädagogischen<br />
Nachmittagsangebot für Grundschulkinder und zu einem Krippenplatz.<br />
Wir betrachten die Bedingungen des Aufwachsens ganzheitlich. Das bedeutet für uns,<br />
die vorhandenen Bildungseinrichtungen zu vernetzen. Der Fokus liegt dann nicht mehr<br />
auf der einzelnen Einrichtung, sondern auf dem Kind, das diese Institutionen<br />
durchläuft. Hierfür ist es von Vorteil, wenn alle Einrichtungen mit den gleichen<br />
Grundlagen und Einstellungen arbeiten, um eine Konsistenz der Bildungs- und<br />
Erziehungsziele zu erreichen. Hiermit werden für <strong>Kinder</strong> Transitionen erleichtert und<br />
Lernprozesse durchschaubar und verständlich. Die Transition von der<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätte in die Grundschule ist für <strong>Kinder</strong> ein sehr bedeutsames Erlebnis<br />
und sollte von allen Beteiligten sanft begleitet werden. Das Kind nimmt eine neue<br />
Identität, nämlich die eines Schulkindes, an und muss sich in kurzer Zeit an die neuen<br />
Personen und Gegebenheiten in seinem Umfeld anpassen. Unser Gedanke ist es,<br />
einen regen Austausch der Institutionen untereinander zu fördern, so dass<br />
Risikofaktoren, wie zum Beispiel Defizite in der Sprachentwicklung oder soziale<br />
2
Probleme, frühzeitig erkannt und konstruktiv bearbeitet werden können. Ebenso<br />
wichtig ist es, <strong>Kinder</strong>n die Möglichkeit zu geben, sich langsam an die neue Umgebung<br />
zu gewöhnen und bekannte Personen und Abläufe wiederzuerkennen.<br />
Selbstverständlich weisen die verschiedenen Einrichtungen trotzdem unterschiedliche<br />
konzeptionelle Ansätze (Kitakonzepte, Schulprogramm) auf. Diese Vielfalt ist positiv<br />
zu bewerten, da sie auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der <strong>Kinder</strong> und die<br />
unterschiedlichen Teamstrukturen und Gegebenheiten in den Einrichtungen<br />
abgestimmt ist. Es geht vielmehr um eine Konsistenz in der Sicht auf die <strong>Kinder</strong> und<br />
eine einheitliche Vorstellung davon, was später, als erwachsener Mensch, aus ihnen<br />
werden soll.<br />
Eine solche Vernetzung stellt zusätzlich ein soziales Frühwarnsystem dar. In den<br />
letzten Jahren <strong>sind</strong> in den Medien immer wieder Fälle von Vernachlässigung und<br />
Misshandlung bekannt geworden. Kindeswohl gefährdende Umstände können durch<br />
ein Netzwerk für <strong>Kinder</strong> vermieden oder zumindest früher aufgedeckt und bearbeitet<br />
werden. In diesen Fällen kooperieren wir mit dem Amt für Jugend Familie und Soziales<br />
und dessen Fachberatungen.<br />
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erfordert immer mehr, dass die Gemeinde<br />
optimale Betreuungseinrichtungen mit bedarfsorientierten Öffnungszeiten anbietet. Mit<br />
56 Betreuungsplätzen für unter Dreijährige bieten wir faktisch eine 100% Abdeckung.<br />
Dies erleichtert vielen Eltern den Wiedereinstieg in den Beruf und stabilisiert deren<br />
Einkommensniveau. Ähnlich verhält es sich für Eltern von Grundschulkindern, die<br />
durch <strong>unsere</strong> Betreuungsangebote bessere berufliche Chancen haben.<br />
3. Die Institutionen der Gemeinde Löhnberg<br />
Das kommunale Netzwerk setzt sich folgendermaßen zusammen:<br />
3
3.1. Tandem<br />
Im Zuge der Implementierung des hessischen Bildungs- und Erziehungsplans wurde<br />
unser Tandem 2008 gegründet. Seit dem besteht offiziell eine Zusammenarbeit<br />
zwischen der Grundschule „Auf dem Falkenflug“ und den <strong>Kinder</strong>tagesstätten<br />
„Habakuk“ in Löhnberg, „Kleine Strolche“ in Niedershausen und dem „Wichtelhaus“ in<br />
Drommershausen. Dieses Tandem hat die Aufgabe, die bereits beschriebenen<br />
Transitionsbedingungen für die <strong>Kinder</strong> weiterzuentwickeln und eine Konsistenz in den<br />
Bildungsverläufen zwischen <strong>Kinder</strong>tagesstätte und Schule zu schaffen.<br />
Für diese Aufgabe haben sich die Mitglieder des Tandems auf den pädagogischen<br />
Schwerpunkt Literacy, Bewegung und Sprache geeinigt.<br />
Der Standort „Wichtelhaus“ gehört ebenfalls zum Einzugsgebiet der Grundschule,<br />
obwohl er in einem Stadtteil Weilburgs (Drommershausen) liegt. Daher ist eine<br />
Kooperation für das Ziel der Konsistenz im Bildungsverlauf sinnvoll. Alle<br />
<strong>Kinder</strong>tagesstätten, deren <strong>Kinder</strong> an die Grundschule gehen, kooperieren auf diese<br />
Art mit den gleichen Voraussetzungen.<br />
3.2. Kita „Habakuk“<br />
Plätze 123<br />
Alter<br />
Ein bis sechs Jahre<br />
Gruppen<br />
Sechs, davon eine Krippengruppe<br />
Personal<br />
12 Fachkräfte<br />
Öffnungszeiten<br />
Montag bis Freitag 7.30 bis 16.30 Uhr<br />
Mittagessen:<br />
In <strong>unsere</strong>m Mehrgenerationenhaus wird täglich ein Dreigängemenü inklusive<br />
Getränk für 3,00 Euro für die <strong>Kinder</strong> der Kita angeboten.<br />
Ausstattung:<br />
4
6 Gruppenräume, 2 Bewegungsräume, 2 Schlafräume, 1 pädagogischer Raum, 3<br />
Küchen, 2 Spielplätze (U3 und Ü3), Bibliothek, <strong>Kinder</strong>werkstatt, Naturgarten und<br />
forstbotanischer Garten.<br />
Kurse und Förderprogramme:<br />
<strong>Kinder</strong>sprachscreening (KISS), Qualitätsentwicklung Integrationsplatz (QUINT),<br />
Qualifizierte Schulvorbereitung (QSV), Sprachvorlaufkurs, Musikalische<br />
Frühförderung, Waldpädagogik, Englisch im <strong>Kinder</strong>garten<br />
Schulsozialarbeit:<br />
Die Kita wird im Rahmen der Vorschulsozialarbeit betreut.<br />
Familienberatung:<br />
Über das Mehrgenerationenhaus wird allen Eltern eine umfangreiche<br />
Familienberatung angeboten.<br />
Flexibilität:<br />
Die Betreuung und das Mittagessen können täglich abgesagt und einzeln gebucht<br />
werden, so dass größtmögliche Flexibilität besteht.<br />
Ferienbetreuung:<br />
Die Kita „Habakuk“ und die Kita „Kleine Strolche“ schließen im Wechsel, so dass<br />
es keine Betreuungslücke gibt.<br />
Resonanz: Von 123 Plätzen <strong>sind</strong> derzeit 114 belegt.<br />
5
3.3. Kita<br />
„Kleine<br />
Strolche“<br />
Plätze 98<br />
Alter<br />
Ein bis sechs Jahre<br />
Gruppen<br />
Fünf, davon eine Krippengruppe<br />
Personal<br />
8 Fachkräfte<br />
Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag 7.30 bis 16.30<br />
Uhr, freitags 7.30 bis 13.00 Uhr<br />
Mittagessen:<br />
Das Mittagessen findet im Esszimmer in der Turnhalle neben der <strong>Kinder</strong>tagesstätte<br />
statt. Das täglich wechselnde Menü kostet 3, 20 Euro.<br />
Ausstattung:<br />
5 Gruppenräume, Esszimmer, Turnhalle, 2 Schlafräume, 2 Küchen, 2 Spielplätze<br />
(U3, Ü3), Bibliothek<br />
Kurse und Förderprogramme:<br />
<strong>Kinder</strong>sprachscreening (KISS), Qualitätsentwicklung Integrationsplatz (QUINT),<br />
Qualifizierte Schulvorbereitung (QSV), Sprachvorlaufkurs, Musikalische<br />
Frühförderung, Waldpädagogik, Englisch im <strong>Kinder</strong>garten, Chor, Kreativwochen<br />
Schulsozialarbeit:<br />
Die Kita wird im Rahmen der Vorschulsozialarbeit betreut.<br />
Familienberatung:<br />
6
Über das Mehrgenerationenhaus wird allen Eltern eine umfangreiche<br />
Familienberatung angeboten.<br />
Flexibilität:<br />
Die Betreuung und das Mittagessen können täglich abgesagt und einzeln gebucht<br />
werden, so dass größtmögliche Flexibilität besteht.<br />
Resonanz: Von 98 Plätzen <strong>sind</strong> derzeit 68 belegt.<br />
Altersmischung in den Kitas<br />
In den Kitas werden die Gruppen altersgemischt von 2 bis 6 Jahren zusammengesetzt.<br />
Dies hat zwei Gründe. Zum Einen nehmen wir diese Heterogenität als<br />
Entwicklungschance für die <strong>Kinder</strong> wahr. Zum Anderen ist es uns so möglich, den<br />
Bedarf an Betreuung für <strong>Kinder</strong> unter 3 Jahren besser zu decken. Die Altersmischung<br />
bietet vielfältige soziale Erfahrungen und die Orientierung, sowohl an älteren, als auch<br />
an jüngeren <strong>Kinder</strong>n. Da die Entwicklungsunterschiede nicht so unendlich groß wie im<br />
Vergleich zu einem Erwachsenen scheinen, wird der Prozess der Ko-Konstruktion<br />
zwischen den <strong>Kinder</strong>n angeregt. Jüngere <strong>Kinder</strong> beobachten die älteren intensiv und<br />
eifern ihnen nach. Auch die älteren <strong>Kinder</strong> profitieren von dieser Situation. Indem sie<br />
den Jüngeren helfen, erlernen sie soziale Kompetenzen und haben die Chance eigene<br />
Fertigkeiten zu erproben und Sicherheit zu gewinnen. Darüber hinaus wird das<br />
7
Selbstbewusstsein gestärkt. Wenn ein Kind zum Vorbild eines anderen wird und<br />
erkennt, dass die eigenen Fähigkeiten erstrebenswert <strong>sind</strong>.<br />
Ebenso bieten beide Kitas die Krippenbetreuung für <strong>Kinder</strong> im Alter von ein bis drei<br />
Jahren. So besteht die Möglichkeit, zweijährige <strong>Kinder</strong> nach ihren ganz individuellen<br />
Bedürfnissen einer Gruppe zuzuordnen. <strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong> verschieden. Für manche <strong>Kinder</strong><br />
ist es in ihrer Entwicklung, aus oben genannten Gründen, förderlich, wenn sie eine<br />
Gruppe mit großer Altersmischung besuchen. Andere <strong>Kinder</strong> brauchen noch die<br />
Sicherheit und Überschaubarkeit einer kleineren Gruppe um sich bestmöglich zu<br />
entfalten. <strong>Kinder</strong> im Alter von einem Jahr werden grundsätzlich der Krippe zugeordnet,<br />
da das Personal, die räumlichen Bedingungen und die Didaktik dort ideal auf die<br />
Bedürfnisse sehr junger <strong>Kinder</strong> eingestellt <strong>sind</strong>.<br />
3.4. Förderprogramme in den Kitas<br />
Neben der alltäglichen pädagogischen Arbeit werden in den Kitas verschiedene<br />
Förderprogramme angeboten, die die Entwicklung der <strong>Kinder</strong> besonders in den Fokus<br />
nehmen und diese unterstützen. Im folgenden Abschnitt werden diese einzelnen<br />
Programme erläutert.<br />
Qualitätsentwicklung Integrationsplatz<br />
Hintergrund und Projektauftrag<br />
Zielsetzung des Integrationsplatzes in Hessen ist die gemeinsame Erziehung,<br />
Bildung und Betreuung von <strong>Kinder</strong>n mit und ohne Behinderung in<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen. Das Praxisprojekt "QUINT - Qualitätsentwicklung<br />
Integrationsplatz" erarbeitete im Auftrag des Hessischen Sozialministeriums<br />
gemeinsam mit der Praxis in einer ausgewählten Region des Landes Hessen einen<br />
8
geeigneten Weg zur Umsetzung des Anspruchs auf Eingliederungshilfe jedes Kindes<br />
mit Behinderung.<br />
Inhalte<br />
Im Rahmen des Projektes wurde ein Verfahren zur Hilfeplanung in Kombination mit<br />
einem einzelfallbezogenen Dokumentationssystem entwickelt, erprobt und<br />
ausgewertet. Die entwickelten Instrumente unterstützen die Qualifikation der<br />
Fachkräfte der <strong>Kinder</strong>tagesstätten, indem sie zur Identifikation des Hilfebedarfs<br />
beitragen und die Zusammenarbeit mit Eltern und weiteren Beteiligten unterstützen.<br />
Die Dokumentation der Integrationsmaßnahme erlaubt darüber hinaus Rückschlüsse<br />
auf die Zielerreichung, die Entwicklung des Kindes und Wirkfaktoren am<br />
Integrationsplatz. Mit Hilfe der entwickelten Instrumente können Daten erhoben<br />
werden, die eine empirische Reflexionsgrundlage darstellen, auf der<br />
Verbesserungsbedarfe und Veränderungspotentiale sowohl im Einzelfall als auch auf<br />
Einrichtungsebene identifiziert werden können.<br />
Den Übergang gemeinsam gestalten<br />
Der Übergang vom <strong>Kinder</strong>garten in die Grundschule ist ein wichtiger<br />
Entwicklungsschritt für das Kind und eine besondere Herausforderung für die Eltern,<br />
aber auch für Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer. Damit allen<br />
<strong>Kinder</strong>n dieser Übergang optimal gelingt, müssen <strong>Kinder</strong>garten, Schule und<br />
Elternhaus frühzeitig eng zusammenarbeiten. Denn alle haben das gleich Ziel: Das<br />
Beste für das Kind.<br />
Da jedoch jedes Kind unterschiedlich und daher die Bedürfnisse des Kindes und der<br />
Bedarf an Unterstützung sehr individuell ist, heißt es für alle Beteiligten, genau<br />
hinzuschauen und hinzuhören und mit dem Kind, aber auch gemeinsam über das<br />
9
Kind zu kommunizieren. Eltern, Fach- und Lehrkräfte erleben das Kind ganz<br />
unterschiedlich und nur wenn alle Perspektiven zusammen betrachtet werden, ergibt<br />
sich daraus ein stimmiges Bild des Kindes.<br />
Hier setzt das Modellprojekt Qualifizierte Schulvorbereitung (QSV) an. Gemeinsam<br />
sollen Fach- und Lehrkräfte mit den Eltern die Entwicklung des Kindes in den letzten<br />
beiden <strong>Kinder</strong>gartenjahren gezielt unterstützen. So ist genügend Zeit, damit das Kind<br />
seine Potenziale und Fähigkeiten bestmöglich entfalten kann.<br />
Die durch das Projekt an den 28 beteiligten Standorten gewonnenen Erkenntnisse<br />
werden dann ab 2015 in Form eines Praxisleitfadens allen Kitas und Grundschulen<br />
und natürlich auch den Eltern zugänglich sein.<br />
Hier noch einmal die wichtigsten Argumente für die Qualifizierte Schulvorbereitung:<br />
• Das Kind steht im Mittelpunkt. Um seine Entwicklung in den letzten beiden<br />
<strong>Kinder</strong>gartenjahren optimal zu fördern, arbeiten Fach- und Lehrkräfte sowie die<br />
Eltern intensiv zusammen.<br />
• Der Übergang von der Kita in die Grundschule wird durch die frühzeitige und<br />
intensive Zusammenarbeit von Kita und Grundschule erleichtert.<br />
• Beobachtungen, Elterngespräche, Austausch zwischen Fach- und Lehrkraft sowie<br />
die Ergebnisse aus Erhebungen ermöglichen einen ganzheitlichen Blick auf das Kind<br />
und seine Bedürfnisse.<br />
• Die Kooperation zwischen Kita und Grundschule wird vertieft, denn diese beginnt<br />
schon früh. Davon profitieren letztendlich alle <strong>Kinder</strong>.<br />
© HSM<br />
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Was ist KiSS?<br />
Das <strong>Kinder</strong>sprachscreening "KiSS" für 4 bis 4½-jährige <strong>Kinder</strong> in allen<br />
<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen in Hessen ist ein systematisches Verfahren zur<br />
Überprüfung und Beobachtung des Sprachstands durch pädagogische Fachkräfte in<br />
hessischen <strong>Kinder</strong>tagesstätten.<br />
KiSS dient der Bestimmung der sprachlichen Fähigkeiten und des<br />
Kommunikationsverhaltens.<br />
Für welche Altersgruppe ist KiSS?<br />
Alle 4- bis 4 ½-jährigen <strong>Kinder</strong> mit Deutsch als Muttersprache oder Deutsch als<br />
Zweitsprache.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Was ist Ziel von KiSS?<br />
Bildungschancen aller <strong>Kinder</strong> in hessischen <strong>Kinder</strong>tagesstätten verbessern.<br />
Ganzheitliche Erfassung der sprachlichen Fähigkeiten erreichen.<br />
Fehleinschätzungen oder unentdeckten Entwicklungsrückständen im Bereich<br />
Sprache vorbeugen.<br />
Fachgerechte Grundlage für eine frühzeitige sprachliche Förderung sein.<br />
Die Bildungsqualität bezüglich Sprache an hessischen <strong>Kinder</strong>tagesstätten zu<br />
standardisieren.<br />
Welche Bestandteile hat KiSS?<br />
KiSS ist wie ein pädagogisches Arbeitsmittel aufgebaut und besteht aus drei Teilen:<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>Kinder</strong>bogen: Sprachstandsbestimmung mit dem Kind, welches die Spontansprache,<br />
Artikulation, Wortschatz, Wort- und Satzgrammatik umfasst;<br />
Kitabogen: Beobachtungen der pädagogischen Fachkräfte zur sprachlichen<br />
Entwicklung des Kindes in der <strong>Kinder</strong>tagesstätte und Faktoren, die die sprachliche<br />
Entwicklung dort beeinflussen.<br />
Elternbogen: Bisherige sprachliche Entwicklung des Kindes im heimischen Umfeld<br />
und Faktoren, die die sprachliche Entwicklung dort beeinflussen;<br />
Elterninformationen in 12 Fremdsprachen finden Sie unten in den Downloads.<br />
11
Welche Ergebnisse liefert KiSS?<br />
Es wird ein Profil erstellt, aus dem die Kompetenzen des Kindes abgelesen werden<br />
können.<br />
Das Verfahren ermöglicht die Einschätzung des Sprachstandes als<br />
<br />
<br />
<br />
unauffällig,<br />
sprachpädagogisch förderbedürftig<br />
medizinisch abklärungsbedürftig durch den <strong>Kinder</strong>arzt.<br />
Was folgt auf das Ergebnis?<br />
Bei <strong>Kinder</strong>n mit sprachpädagogischem Förderbedarf lassen sich anhand des Profils<br />
individuelle Förderziele ablesen, die nach den Grundsätzen des Hessischen<br />
Bildungs- und Erziehungsplanes umgesetzt werden können.<br />
Sollte ein Kind medizinisch abklärungsbedürftig sein, wird dieses von einer/einem<br />
Sprachexperten des Gesundheitsamtes erneut überprüft und die Vorstellung bei<br />
der/dem <strong>Kinder</strong>ärztin/-arzt empfohlen.<br />
KiSS im Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan<br />
Wegen der besonderen Bedeutung des Themas wird zum Aufbau der<br />
Sprachförderung mit dem Projekt KISS in Hessen eine Sprachstandserfassung<br />
durchgeführt.<br />
Mit KiSS wird Erzieherinnen und Erziehern ein Instrument zur Verfügung gestellt, um<br />
in Übereinstimmung mit dem Hessischen Bildungs- und Erziehungsplan ( BEP ) eine<br />
gezielte Sprachförderung des Kindes vornehmen zu können. Die in die gesamte<br />
Sprachförderung eines Kindes eingebettete Sprachstandserfassung dient dem<br />
Aufbau einer ganzheitlichen frühen Förderung im Bereich der Sprache.<br />
3.5. Ferienregelung<br />
Die Kitas schließen in den Sommerferien für drei Wochen. Dies geschieht im Wechsel,<br />
so dass berufstätige Eltern, ihre <strong>Kinder</strong> in der jeweils geöffneten Einrichtung betreuen<br />
lassen können.<br />
12
3.6. Schulsozialarbeit<br />
Schulsozialarbeit ist nach <strong>unsere</strong>m Selbstverständnis ein offensives,<br />
niederschwelliges Angebot, um die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler im<br />
Schulalltag besser berücksichtigen zu können. Es handelt sich dabei um eine<br />
eigenständige Einrichtung der Jugendhilfe. Die Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter arbeiten gleichberechtigt mit den Lehrkräften zusammen. Das Angebot ist<br />
vorrangig präventiv und kooperativ ausgerichtet und für alle Schüler/innen eine<br />
vertrauliche erste Anlaufstelle und Vermittlungsinstanz. Ausgehend von den<br />
Kompetenzen junger Menschen verfolgen wir in <strong>unsere</strong>r Arbeit einen ganzheitlichen<br />
Ansatz, der passgenaue und zielgerichtete Hilfen anbietet.<br />
In Löhnberg greift die gemeinsame Arbeit schon vor dem Eintritt in die Schule mit der<br />
„Vorschulsozialarbeit“.<br />
Mit der Schulsozialarbeit fördern wir, sowohl die schulische und berufliche Bildung, als<br />
auch die Herausbildung sozialer Kompetenzen und die Unterstützung der<br />
Persönlichkeit- und Identitätsentwicklung.<br />
Darüber hinaus legen wir in <strong>unsere</strong>r Arbeit besonderes Augenmerk auf<br />
geschlechtsspezifische Sichtweisen und Prozesse, die im Kontext schulischen und<br />
sozialen Lernens unterschiedliche Auswirkungen auf Mädchen und Jungen haben<br />
können (Stichwort „Gender Mainstreaming“).<br />
Folgende Ziele hat die Schulsoziarbeit in Löhnberg:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Förderung der Konfliktfähigkeit und konstruktiver Konfliktlösungen<br />
Förderung sozialer Kompetenz<br />
Förderung der Persönlichkeitsentwicklung<br />
Unterstützung bei Krisen in Schule, Familie, Gemeinwesen<br />
Unterstützung beim Übergang von Grundschule in 5./6. Klasse<br />
Unterstützung erfolgreiche Bewältigung Übergang Schule / Ausbildung<br />
Vermittlung in Konflikten Schüler/Lehrer/Eltern<br />
Förderung der Identifikation mit „ihrer“ Schule<br />
Bezogen auf die Institution Schule:<br />
13
Klimaverbesserung in der Schule<br />
Vernetzung und Kooperation von Schule und anderen Institutionen<br />
Entwicklung eines fortschrittlichen Schulprofils<br />
Psychosoziale Entlastung der Lehrkräfte<br />
Mitarbeit an einer „Corporate Identity“ der Schule<br />
Mitwirkung bei schwierigen Prozessen Schüler/Eltern/Lehrer<br />
Bezogen auf Eltern:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Motivierung der Eltern zur Mitwirkung bei schulischen Prozessen<br />
Abbau von Schwellenängsten gegenüber der Schule<br />
Förderung der Erziehungskompetenz der Eltern<br />
Vernetzung der Angebote im Bereich Hilfen zur Erziehung, des<br />
Jugendschutzes, der Berufsvorbereitung, des Freizeitbereichs<br />
Bezogen auf die Öffentlichkeit:<br />
<br />
<br />
Integration der Schule in das Gemeinwesen<br />
Mitentwicklung eines attraktiven Schulprofils<br />
3.7. Ganztagsangebote für Schulkinder<br />
Plätze<br />
Nach Bedarf<br />
Alter<br />
Sechs bis zehn Jahre<br />
Gruppen<br />
Eine, unterschiedliche AG´s<br />
Personal 4<br />
Öffnungszeiten Montag bis Freitag 7.30 Uhr bis 16.30<br />
Uhr<br />
Werdegang<br />
Nach der Entscheidung des Kreistages Limburg-Weilburg im Juni 2009 erhielt die<br />
Schule auf dem Falkenflug die Bewilligung durch das Land Hessen ab dem Schuljahr<br />
2009/2010 die Pädagogische Mittagsbetreuung aufzubauen. Träger der Maßnahme<br />
wurde die Gemeinde Löhnberg, die die Aufgabe an Hephata-Diakonie übertragen<br />
hat. Am 1. Januar 2010 kam die Vormittagsbetreuung, die vom Förderverein der<br />
Schule über die Gemeinde Löhnberg ebenfalls auf Hephata-Diakonie übertragen<br />
14
wurde, hinzu. 2011 übernahm die Gemeinde Löhnberg Teilfunktionen des<br />
Schulträgers im Bereich Unterhaltung der Schule, Organisation der<br />
Mittagsversorgung und Betreuung, Übernahme des Kreispersonals und Vergabe der<br />
Räume der Schule.<br />
Stand der Umsetzung<br />
Der Tagesablauf wird von Hephata-Diakonie organisiert. Hierzu gehört eine<br />
Vormittagsbetreuung von 7:45 Uhr bis 13:05 Uhr. Danach werden die <strong>Kinder</strong> zum<br />
Mittagessen im Mehrgenerationenhaus geführt und essen bis 14:00 Uhr zu Mittag. Im<br />
Anschluss findet die Hausaufgabenbetreuung im Mehrgenerationenhaus und/oder in<br />
der Schule statt. Von 15:00 Uhr bis 16:30/17:00 Uhr finden verschiedene<br />
Programmpunkte statt, die einzeln gewählt werden können oder die <strong>Kinder</strong> können<br />
weiterhin in der Betreuung verbleiben. Programmpunkte <strong>sind</strong>: Fußball, Tischtennis,<br />
Leichtathletik, Musik, Kreativkurs, Schwimmen, Reiten, Waldpädagogik, Schach,<br />
DRK-Jugendfeuerwehr, Stricken, Mikroskopie und ein Literacy Projekt<br />
(Bücherwürmer). Die Programme werden von offiziell zugelassenen Vereinstrainern,<br />
fachlich versierten Eltern oder Fachpersonal durchgeführt. Das Angebot richtet sich<br />
in jedem Halbjahr nach der Nachfrage. Die tägliche <strong>Kinder</strong>zahl schwankt in der<br />
Vormittagsbetreuung bis zum Ende der 6. Schulstunde von 30 bis 50 Schüler. An<br />
einigen Tagen <strong>sind</strong> bis zu 65 Schüler anwesend. Insgesamt nehmen zurzeit 117 von<br />
195 Schülern die Ganztagsangebote wahr.<br />
Zusätzlich wird eine Ferienbetreuung von 7:30 bis 17:00 Uhr angeboten. Hierzu<br />
zählen eine Woche in den Herbst und Osterferien und 3 Wochen in den<br />
Sommerferien. Das Ganztagsangebot der Schule ist pädagogisch in das<br />
Jahresprogramm eingebunden und trifft zunehmend auf reges Interesse. Inzwischen<br />
nehmen täglich 40 <strong>Kinder</strong> daran teil – Tendenz steigend.<br />
Für die Vormittags-, die Nachmittags-, Ferienbetreuung und die Begleitung beim<br />
Mittagessen werden Fachkräfte von Hephata-Diakonie eingesetzt.<br />
Obwohl die Schule auf dem Falkenflug noch als Schule mit Ganztagsangeboten<br />
nach Profil 1 gelistet ist (Liste des HKM über Ganztagsangebote an hessischen<br />
Schulen, Stand Schuljahr 2012/13), entspricht der Stand der Umsetzung bereits<br />
heute schon dem Profil 2 (vgl. Richtlinie für ganztägig arbeitende Schulen in Hessen<br />
nach § 15 Hessisches Schulgesetz – Erlass vom 1.11.1011, Ziffer 3.1.1-3.1.2), was<br />
15
den Bedarf nach einer Aufstockung der Lehrerstunden für den Nachmittag<br />
begründet.<br />
Sach- und Raumausstattung<br />
Räumlich werden Mittagessensraum/Cafeteria durch die Gemeinde Löhnberg im<br />
Mehrgenerationenhaus gestellt. Die Programmpunkte finden auf vorhandenen<br />
Sportgeländen (Schule/Reiterhof), Räumen im Mehrgenerationenhaus, im Wald oder<br />
im Kreishallenbad in Weilburg statt. Für die Betreuung steht zurzeit nur ein Raum zur<br />
Verfügung, der teilweise von über 60 <strong>Kinder</strong>n genutzt werden muss. Durch eine<br />
geplante Baumaßnahme kann der Betreuungsraum um 2 Räume<br />
(Hausaufgabenraum, Ruheraum) ergänzt werden, so dass der Richtlinie für<br />
ganztägig arbeitende Schulen in Hessen nach § 15 Hessisches Schulgesetz - Erlass<br />
vom 1.11.2011 genüge geleistet wird.<br />
Hausaufgabenbetreuung:<br />
Viele <strong>Kinder</strong>, insbesondere jene mit ganztags berufstätigen Eltern, haben zu Hause<br />
keine Hausaufgaben- und Lernbetreuung. Die Hausaufgabenbetreuung ist kein<br />
Nachhilfeunterricht, sondern ein gezieltes Anleiten zum selbstständigen Arbeiten. Sie<br />
wird von den Lehrern der Grundschule begleitet.<br />
Die einzelnen Angebote der Ganztagsschule:<br />
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Urzeittiere – Spannendes aus der Welt der Dinosaurier<br />
Unser Bürgermeister Dr. Frank Schmidt bietet diesen Kurs alle 14 Tage im MGH an.<br />
Mit großer Begeisterung wird er vor allem von den Jungen, aber auch von einigen<br />
Mädchen angenommen. Die Welt der Dinosaurier fasziniert immer wieder <strong>Kinder</strong> jeder<br />
Generation. Der Kurs wird altersheterogen angeboten, so dass die <strong>Kinder</strong> die<br />
Möglichkeit haben, voneinander zu lernen.<br />
In dem Kurs geht es zunächst um inhaltliches Wissen. Die <strong>Kinder</strong> lernen die<br />
verschiedenen Erdzeitalter (z.B. Kreidezeit und Jura) kennen und lernen, welche Dinos<br />
wann gelebt haben. Diese theoretischen Inhalte werden mit sehr anschaulichen<br />
Materialien (z.B. Nachbildung einer Kralle), interaktiven Sequenzen auf der Leinwand<br />
und Einbezug der <strong>Kinder</strong> aufgelockert und für die <strong>Kinder</strong> nachvollziehbar gemacht.<br />
Danach folgt eine Phase, in der die <strong>Kinder</strong> praktisch tätig <strong>sind</strong> und auf diese Art mit<br />
allen Sinnen lernen und auf mehreren Ebenen angesprochen werden. Die Thematik<br />
des Kurses orientiert sich stark am Interesse der <strong>Kinder</strong>. Mit Begeisterung widmen sich<br />
die <strong>Kinder</strong> den Inhalten, für die sie sich auch außerhalb der Schule interessieren. Die<br />
Nachmittagsbetreuung wird so nicht zum zusätzlichen Druck, sondern zum lehrreichen<br />
Freizeitspaß.<br />
Trommeln – Mit dem Rhythmus im Blut<br />
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Das Trommeln wird ebenfalls wöchentlich im MGH angeboten. Hierfür kooperieren wir<br />
mit der Musikschule Powwow. Die <strong>Kinder</strong> lernen gemeinsam mit einer Musikpädagogin<br />
das Musizieren, Gruppendynamik und Zuverlässigkeit. Musikalische Aktivitäten<br />
fördern die Sozialkompetenz und die Kognition der <strong>Kinder</strong>.<br />
Tischtennis<br />
Dieses Angebot findet wöchentlich in der Grundschule statt und wird durch <strong>unsere</strong>n<br />
örtlichen Tischtennisverein angeboten. Hier heißt es Koordination, Konzentration,<br />
Reaktion! Aber wir dürfen natürlich auch den Spaß nicht vergessen. Am Anfang ist es<br />
noch schwer, den Ball richtig zu treffen, aber schon bald <strong>sind</strong> die <strong>Kinder</strong> kleine Profis,<br />
vor deren Schmetterbällen man sich in Acht nehmen muss. Der Sport bietet eine<br />
Möglichkeit, sich mit Gleichaltrigen zu messen und Selbstvertrauen zu gewinnen.<br />
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Fußball<br />
Dieses Angebot findet ebenfalls wöchentlich auf dem eigens hierfür angelegten<br />
Kunstrasenplatz der Grundschule statt. Hierfür besteht eine Kooperation mit der JSG<br />
Löhnberg. Im Winter findet das Angebot in der Turnhalle der Grundschule statt.<br />
Fußball ist aus vielerlei Sicht ein sehr sinnvolles Angebot für Grundschulkinder.<br />
Unterschiedlichste Förderbereiche werden angesprochen. Durch die sportliche<br />
Betätigung wird der Bewegungsdrang der <strong>Kinder</strong> befriedigt. Weiterhin wird durch die<br />
verschiedenen Bewegungsmuster die Geschicklichkeit und Bewegungsfreude der<br />
<strong>Kinder</strong> unterstützt. Ausdauer und Kondition werden trainiert, so bleiben die <strong>Kinder</strong> fit<br />
und gesund. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung des Sozialverhaltens und<br />
des Gemeinschaftsgefühls. Das Team muss zusammenarbeiten um zu gewinnen und<br />
jeder einzelne Spieler ist wichtig. Ehrlichkeit, Fairness, Spaß, Respekt, Disziplin,<br />
Motivation, Teamgeist, Leidenschaft, Offenheit und Wille <strong>sind</strong> Werte des Fußballs, die<br />
wir den <strong>Kinder</strong>n für ihre sportliche und menschliche Entwicklung vermitteln wollen.<br />
Fußball ist für <strong>Kinder</strong> ebenso wie für viele Erwachsene ein großes Thema. <strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong><br />
motiviert diesen Sport auszuüben und haben viel Spaß daran.<br />
Kreativwerkstatt<br />
Unser MGH verfügt über eine neue, gut ausgestattete Werkstatt. Einmal in der Woche<br />
ist sie zum Schneiden, Hämmern und Basteln freigegeben. Alle Ideen, die mit<br />
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kreativem Gestalten zu tun haben, können hier verwirklicht werden. Selbst etwas zu<br />
produzieren macht stolz und gibt Selbstvertrauen. Das gemeinsame Arbeiten in der<br />
Gemeinschaft macht Spaß und fördert die Kreativität. Darüber hinaus lernen die <strong>Kinder</strong><br />
unterschiedliche Materialien und Techniken kennen.<br />
Reiten – Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde<br />
Dieses Angebot findet wöchentlich auf dem Reiterhof Schampemühle in Dillhausen<br />
statt. Reiten fördert als sportliche Betätigung durch verschiedene Bewegungsabläufe<br />
die Fitness, Gelenkigkeit und Ausdauer. Der gesamte Bewegungsapparat wird<br />
angesprochen und gefordert. Gleichgewicht und Körperspannung <strong>sind</strong> Bereiche die<br />
beim Reiten im Besonderen benötigt und trainiert werden. Im sozialen Bereich werden<br />
Feinfühligkeit, Sensibilität und Einfühlungsvermögen gefördert. All diese Fähigkeiten<br />
<strong>sind</strong> notwendig um mit dem Pferd zu arbeiten. Auch das Verantwortungsbewusstsein<br />
der <strong>Kinder</strong> wird angeregt. Sie <strong>sind</strong> beim Reiten nicht nur für ihr eigenes Wohlergehen,<br />
sondern auch für das des Pferdes verantwortlich. Darüber hinaus sprechen die<br />
Themen Reiten und Pferde im Allgemeinen die Interessen sehr vieler<br />
Grundschulkinder an. Somit ist eine besondere Motivation für diesen Sport gegeben.<br />
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Schwimmen – Ab ins kühle Nass!<br />
Dieses Angebot findet wöchentlich im Kreishallenbad in Weilburg statt und wird von<br />
Frau Sabine Schütz angeleitet. Das Schwimmen umfasst Spaß und Freude,<br />
Abbau von Angst, die Stärkung sozialer Kompetenzen innerhalb der Gruppe als auch<br />
die Möglichkeit, jedem Einzelnen Selbstvertrauen, Selbstständigkeit, Erfolgserlebnisse<br />
und Entspannung in einem Sport zu vermitteln. Hinzu kommen noch die Eindrücke,<br />
die die <strong>Kinder</strong> mit dem Element Wasser erfahren können. Beispielsweise eine nasse<br />
Haut, Druckunterschiede im Wasser, Wasserwiederstand, Auftrieb und die<br />
Wassertemperatur bzw. den Kältereiz. Die <strong>Kinder</strong> lernen hierbei auch Disziplin und<br />
Selbstkontrolle, was für das weitere Leben prägend ist. Die hohe Motivation von<br />
<strong>Kinder</strong>n, schwimmen zu gehen, ist eine ideale Grundlage zur Ausübung dieses<br />
sportlichen Angebots.<br />
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Mikroskopie<br />
Alle zwei Wochen findet die „Mikroskopie-Gruppe“ statt. Das genaue Untersuchen von<br />
Gegenständen weckt den Forschergeist der <strong>Kinder</strong> und fördert wissenschaftliches<br />
Interesse.<br />
Leichtathletik – Auf Los geht’s los!<br />
Laufen, Springen und Werfen gehören zu den grundlegendsten menschlichen<br />
Bewegungsabläufen. Umso wichtiger ist es, dass <strong>Kinder</strong> die Möglichkeit haben, diese<br />
Fähigkeiten zu trainieren und einen Rahmen zu haben, in dem ihre<br />
Bewegungsbedürfnisse ausgelebt werden können. Darüber hinaus bietet die<br />
Leichtathletik eine optimale Gelegenheit, sich unter fairen Bedingungen miteinander<br />
zu messen. <strong>Kinder</strong> im Grundschulalter haben das Bedürfnis, sich mit Gleichaltrigen zu<br />
vergleichen um ihre eigenen Fähigkeiten und Leistungen einzuschätzen. Durch<br />
Anleitung lernen die <strong>Kinder</strong>, wie sie es schaffen können, ihre Leistungen zu<br />
verbessern. Die richtige Technik beim Absprung und die richtige Startposition beim<br />
Sprint erleichtern den <strong>Kinder</strong>n die verschiedenen Disziplinen. Es entsteht ein<br />
Bewusstsein darüber, dass es sich lohnt zu trainieren und zu üben.<br />
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Waldpädagogik<br />
Einmal in der Woche heißt es: Ab in den Wald – bei Wind und Wetter! Es ist wichtig,<br />
dass die <strong>Kinder</strong> für den Umgang mit der Natur sensibilisiert werden. Direkt im Wald<br />
können sie lernen, dass unser Wald und seine Bewohner schützenswert <strong>sind</strong>.<br />
Waldpädagogik kann Anstöße geben, über das eigene Wertverständnis und über<br />
mögliche Verhaltensänderungen nachzudenken. Fernab von Nintendo und TV bietet<br />
der Wald einen idealen Raum für Bewegung und kreative Spiele der <strong>Kinder</strong>.<br />
Beispielsweise beim gemeinsamen Bau eines Waldsofas müssen die <strong>Kinder</strong><br />
kommunizieren und kooperieren, um zu einem Ergebnis zu kommen. Der<br />
jahreszeitliche Wechsel, die Veränderungen in der Natur und die Wetterbedingungen<br />
werden von den <strong>Kinder</strong>n direkt wahrgenommen und erlebt. Die Waldpädagogik<br />
versucht also das Interesse an der Natur über persönliche Erlebnisse zu wecken und<br />
zum Staunen über Naturzusammenhänge anzuregen. Letztendlich ist es nicht die<br />
Menge des vermittelten Wissens, worauf die Waldpädagogik abzielt, sondern vor allem<br />
selbst erlebte und erfühlte Erfahrungen im Wald und in der Natur.<br />
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3.8. Grundschule „Auf dem Falkenflug“<br />
Schüler 188<br />
Alter<br />
Sechs bis zehn Jahre<br />
Klassen 9<br />
Personal<br />
12 Lehrer/innen, 1 Pfarrer<br />
Unterrichtszeiten<br />
7.50 Uhr - 13.05 Uhr<br />
Die Grundschule „Auf dem Falkenflug“ feiert im Jahr 2014 ihr 50jähriges Bestehen.<br />
Sie hat sich auf den Weg gemacht, Naturschule zu werden.<br />
Im Schuljahr 2009 /2010 wurde die „Pädagogische Mittagsbetreuung“ eingerichtet,<br />
die heute als „Profil 1“ mit erweiterten Zeiten angeboten wird.<br />
Aktueller Stand:<br />
• Einzugsgebiet: Kerngemeinde Löhnberg, Niedershausen,<br />
Obershausen, Selters<br />
Stadtteile Weilburg: Ahausen,<br />
Drommershausen<br />
• Unterrichtszeiten: 7.50 Uhr 5 Min. offener Anfang<br />
1. Stunde: 7.55 – 8.45 Uhr<br />
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2. Stunde: 8.45 – 9.30 Uhr<br />
Frühstück: 9.30 – 9.40 Uhr<br />
Spielpause: 9.40 – 10.00Uhr<br />
3. Stunde: 10.00 – 10.45 Uhr<br />
4. Stunde: 10.45 – 11.30 Uhr<br />
Spielpause: 11.30 – 11.45 Uhr<br />
5. Stunde: 11.45 – 12.25 Uhr<br />
6. Stunde: 12.25 – 13.05 Uhr<br />
Die <strong>Kinder</strong> haben in der Regel zur ersten Stunde Unterricht. Der Unterricht endet<br />
nicht für alle <strong>Kinder</strong> gleich. Busse fahren nach der 4., 5. und 6. Stunde.<br />
Mittagessen: Im Mehrgenerationenhaus wird täglich ein Drei-Gänge-Menü<br />
angeboten. Das Menü kostet für <strong>Kinder</strong> 3, 00 € incl. Getränk.<br />
Ausstattung: 11 Klassenräume, Raum der Förderschullehrerin, Computerraum,<br />
Werkraum, Schülerbücherei, Whiteboard, Turnhalle, zwei Schulhöfe, großer<br />
Spielplatz, Kunstrasenplatz, Schulgarten, Schulteich, drei Betreuungsräume,<br />
Verwaltung<br />
Kurse und Förderangebote: Neben dem Fachunterricht des Fächerkanons bietet die<br />
Schule noch folgende Inhalte an: Förderunterricht Deutsch, Mathematik, Deutsch als<br />
Zweitsprache, Methodentraining Stufe 3 + 4, Stufe 4: Werken, Textiles Gestalten,<br />
Computerstunde, freiwillige AG´s für alle (freitags 5. Stunde) und einen Vorlaufkurs<br />
Nach der 4. und 5. Stunde sowie von 14.10 – 15.10 Uhr haben die <strong>Kinder</strong> die<br />
Möglichkeit, ihre Hausaufgaben zu erledigen. Lehrkräfte betreuen die<br />
Hausaufgabenzeit, in der 5. Stunde auch das Betreuerteam.<br />
Kooperationen:<br />
- Beratungs- und Förderzentrum, Windhofschule Weilburg<br />
- Schulsozialarbeit<br />
- Jugend- und Sozialamt<br />
- Schulpsychologen, Psychologen, Therapeuten<br />
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3.9. Das Mehrgenerationenhaus<br />
Das im Zentrum von Löhnberg befindliche Mehrgenerationenhaus besteht seit Anfang<br />
2009 und ist Mitglied der Initiative „Lokale Bündnisse für Familie“, sowie des<br />
Aktionsprogramms „Mehrgenerationenhäuser“ des Bundesfamilienministeriums. Um<br />
Familien ein attraktives Lebensumfeld zu bieten und das generationenübergreifende<br />
Miteinander zu stärken, <strong>sind</strong> die Mitarbeiter und Kooperationspartner des Hauses in<br />
vielseitigen Handlungsfeldern aktiv. Im Mittelpunkt stehen dabei unter Anderem die<br />
Vereinbarkeit von Familie und Beruf, <strong>Kinder</strong>betreuung, Erziehungsverantwortung und<br />
Bildung. Das geräumige Gebäude bietet eine Vielzahl an Nutzungsmöglichkeiten und<br />
ist mit moderner Präsentationstechnik ausgestattet. Durch die gemeinsame<br />
Mittagsversorgung ist es zu einem Treffpunkt für Jung und Alt, sowie zur<br />
Begegnungsstätte für Schul- und <strong>Kinder</strong>gartenkinder geworden. Auch für<br />
Elternveranstaltungen der Kita „Habakuk“ wird es gerne genutzt, da es sich in<br />
fußläufiger Entfernung befindet. Es bietet ideale Bedingungen für einen Elternabend,<br />
der so auf erwachsenengerechten Mobiliar und in geeigneten Räumlichkeiten<br />
stattfinden kann.<br />
Auch im Rahmen des Ganztagsangebotes der Grundschule spielt das MGH eine<br />
wichtige Rolle als Veranstaltungsort.<br />
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Das MGH verfügt über eine Bibliothek, die sich speziell mit den Leseinteressen von<br />
<strong>Kinder</strong>n und Jugendlichen befasst. Außerdem verfügt sie über einen gemütlich<br />
eingerichteten Leseraum, in dem Vorleseaktionen stattfinden. Es gibt hier eine<br />
Kooperation mit der Kita „Habakuk“. Einmal im Monat ist „Büchereitag“. An diesem Tag<br />
kommen die <strong>Kinder</strong> mit den Erzieherinnen zur Ausleihe in die Bücherei. Dort<br />
bekommen die <strong>Kinder</strong> von ehrenamtlichen Mitarbeitern ein Buch vorgelesen und<br />
dürfen danach selbst in den Büchern stöbern.<br />
27
Gemeinsamer Mittagstisch:<br />
In Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus in Weilburg wird ausgewogene, gesunde<br />
und täglich wechselnde Kost angeboten. Alle <strong>Kinder</strong> speisen gemeinsam in einer<br />
ruhigen Atmosphäre. Der gemeinsame Mittagstisch ist ein Ort der Kommunikation und<br />
der Begegnung und fördert das soziale Miteinander.<br />
Ferienbetreuung:<br />
Im Mehrgenerationenhaus wird darüber hinaus eine Ferienbetreuung angeboten. Drei<br />
Wochen während der Sommerferien, eine Woche während der Osterferien und eine<br />
Woche während der Herbstferien können <strong>Kinder</strong> dort betreut werden. Es gibt<br />
besondere Aktionen, wie Ausflüge und kreative Angebote.<br />
28
4. Unser Bild vom Kind<br />
Unser Bild vom Kind ist sehr stark von <strong>unsere</strong>r täglichen praktischen Arbeit geprägt.<br />
Ganz wichtig ist uns, dass <strong>Kinder</strong> unterschiedliche Stärken und Schwächen haben und<br />
nicht einheitlich gesehen werden können. Es ist nötig, Unterschiede zu machen und<br />
das Kind unter Berücksichtigung seiner individuellen Möglichkeiten zu fördern und<br />
einzuschätzen. Auch der Kontext des jeweiligen sozialen Umfelds ist hierfür von<br />
Bedeutung.<br />
Immer wieder wird deutlich, dass <strong>Kinder</strong> von heute in ihrem Alltag sehr verplant <strong>sind</strong><br />
und wenige Freiräume haben. Darum legen wir in <strong>unsere</strong>r Arbeit viel Wert auf das<br />
freie, spontane Spiel. <strong>Kinder</strong> brauchen Raum um Kreativität und Phantasie zu<br />
entfalten. Dafür ist es nötig, <strong>Kinder</strong> nicht immer zu beschäftigen, sondern ihnen Zeit zu<br />
lassen, sich selbst etwas zu überlegen. Darüber hinaus brauchen <strong>Kinder</strong> auch<br />
Momente der Ruhe, in denen sie lernen sich selbst zu regulieren und zu spüren, wann<br />
sie eine Pause brauchen.<br />
Grenzen <strong>sind</strong> wichtig für die kindliche Entwicklung. Sie geben Möglichkeit zur<br />
Orientierung und bieten Sicherheit.<br />
Für uns ist es wichtig, <strong>Kinder</strong> und ihre Gefühlswelt ernst zu nehmen. Kindheit und<br />
kindliche Entwicklung ist mit sehr vielen starken Gefühlen verbunden. Wir wollen<br />
<strong>Kinder</strong> dabei unterstützen diese Gefühle auszudrücken und zu lernen, angemessen<br />
mit ihnen umzugehen. Bei uns werden <strong>Kinder</strong> altersentsprechend an sie selbst<br />
betreffenden Entscheidungen beteiligt, so dass sie sich selbst besser kennenlernen<br />
und selbstbestimmt ihren Weg gehen.<br />
Um sich optimal zu entwickeln brauchen <strong>Kinder</strong> Bestätigung, Lob und Anerkennung<br />
von ihrem Umfeld. Dies bestärkt sie in ihrem Handeln und motiviert zum Lernen.<br />
Wir <strong>sind</strong> der Ansicht, dass <strong>Kinder</strong> wissbegierig <strong>sind</strong> und etwas lernen wollen. Wir <strong>sind</strong><br />
dafür da, die richtigen Anregungen zu bieten und das Lernen zu unterstützen.<br />
Wie lernen <strong>Kinder</strong>?<br />
Wichtig für das erfolgreiche Lernen von <strong>Kinder</strong>n <strong>sind</strong> die soziale Interaktion, Spaß, der<br />
richtige Anspruch, das Lernen mit allen Sinnen, alltägliche Erfahrungsmöglichkeiten<br />
und eine sichere Bindung. Dies wird im Folgenden näher erläutert.<br />
29
Die soziale Interaktion ist für das Lernen von <strong>Kinder</strong>n von großer Bedeutung. Inhalte<br />
die in einem sozialen Kontext erlernt wurden prägen sich besonders stark und schnell<br />
ein. Deswegen ist es besonders in frühen Jahren von Bedeutung, dass <strong>Kinder</strong>n Raum<br />
für Interaktionen sowohl mit Gleichaltrigen, als auch mit Erwachsenen ermöglicht<br />
werden. Denn in dieser Zeit werden entscheidende Grundlagen gelegt. Auf diese Art<br />
wird der Prozess der Ko-Konstruktion angeregt. Um den Lernprozess zu aktivieren<br />
brauchen <strong>Kinder</strong> Herausforderungen. Die Aufgaben für <strong>Kinder</strong> <strong>sind</strong> dann gut, wenn sie<br />
ein klein wenig über dem Bereich liegen der bereits beherrscht wird. Besonders wichtig<br />
ist es dabei, <strong>Kinder</strong>n Lerninhalte auf verschiedenen Ebenen anzubieten. Es kann<br />
davon ausgegangen werden, dass Inhalte, die mit allen Sinnen wahrgenommen<br />
wurden, am besten verinnerlicht werden. Damit <strong>Kinder</strong> lernen können, müssen sie sich<br />
in ihrem Umfeld wohl fühlen. Dies ist der Fall, wenn Geborgenheit und Sicherheit<br />
vermittelt wird, aber auch Anreize geboten werden, die die Neugier der <strong>Kinder</strong> weckt.<br />
Eine ganz große Bedeutung für das Lernen, vor allem in den sehr frühen Jahren, hat<br />
die sichere Bindung zu einer Bezugsperson. <strong>Kinder</strong>, die sicher gebunden <strong>sind</strong>, zeigen<br />
Explorationsverhalten und dies ist der Schlüssel zum frühkindlichen Lernen.<br />
Folgendes Zitat finden wir sehr passend und drucken es hier ab, um unser Bild vom<br />
Kind zu verdeutlichen und zum Nachdenken anzuregen.<br />
Verwöhne mich nicht!<br />
Ich weiß sehr wohl, dass ich nicht alles bekommen kann<br />
wonach ich frage; (ich will Dich nur auf die Probe stellen)<br />
Sei nicht ängstlich, im Umgang mit mir standhaft zu bleiben!<br />
Mir ist diese Haltung lieber, weil ich mich dann sicherer fühle.<br />
Hindere mich daran, schlechte Gewohnheiten anzunehmen.<br />
Ich muss mich darauf verlassen können, dass Du sie schon in ihren Ansätzen<br />
erkennst.<br />
Weise mich nicht im Beisein anderer Leute zurecht, wenn es sich vermeiden<br />
lässt!<br />
Ich werde Deinen Worten viel mehr Beachtung schenken,<br />
wenn Du zu mir leise unter vier Augen sprichst.<br />
Sei nicht fassungslos, wenn ich zu Dir sage: „Ich hasse Dich!“<br />
Ich hasse Dich nicht, sondern Deine Macht meine Pläne zu durchkreuzen.<br />
Bewahre mich nicht (immer) vor den Folgen meines Tuns!<br />
Ich muss auch einmal peinliche Erfahrungen machen.<br />
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Schenke meinen kleinen Unpässlichkeiten nicht zu viel Beachtung.<br />
Sie verschaffen mir nur manchmal die Zuwendung, die ich benötige!<br />
Nörgele nicht!<br />
Wenn Du das tust, schütze ich mich dadurch, dass ich mich taub stelle.<br />
Mache keine raschen Versprechungen!<br />
Bedenke, dass ich mich schrecklich im Stich gelassen fühle,<br />
wenn Versprechungen gebrochen werden.<br />
Sei nicht inkonsequent!<br />
Das macht mich völlig unsicher und lässt mich mein Vertrauen zu Dir verlieren.<br />
Unterbrich mich nicht, wenn ich Fragen stelle!<br />
Wenn Du das tust, so wirst Du bemerken, dass ich mich nicht mehr an Dich<br />
wende, sondern versuche, meine Informationen anderswo zu bekommen.<br />
Sag nicht, meine Ängste seien albern!<br />
Sie <strong>sind</strong> erschreckend echt, aber Du kannst mich beruhigen,<br />
wenn du versuchst, sie zu begreifen.<br />
Versuche nicht immer so zu tun, als seiest Du perfekt oder unfehlbar.<br />
Der Schock ist für mich zu groß, wenn ich herausfinde, dass Du es doch nicht<br />
bist.<br />
Vergiss nicht, ich liebe Experimente!<br />
Ich kann ohne sie nicht groß werden (bitte halte das aus).<br />
Denke nicht immer, dass es unter Deiner Würde sei, Dich bei mir zu<br />
entschuldigen!<br />
Eine ehrliche Entschuldigung erweckt bei mir ein überraschendes Gefühl der<br />
Zuneigung.<br />
Vergiss nicht, wie schnell ich aufwachse.<br />
Es muss für Dich sehr schwer sein, mit mir Schritt zu halten, aber bitte versuch<br />
es!<br />
Vergiss nicht, dass ich ohne eine Menge verständiger Liebe nicht gedeihen<br />
kann.<br />
(Aber das muss ich Dir wohl nicht sagen - nicht wahr?)<br />
(Quelle: Broschüre Diakonie in Essen)<br />
5. Konsistenz in den Bildungs- und Erziehungszielen<br />
31
Um das Ziel der Konsistenz in den Bildungs- und Erziehungszielen zu erreichen, findet<br />
in <strong>unsere</strong>r Gemeinde etwa alle 8 Wochen ein Treffen auf Leitungsebene statt. Dort<br />
kommen von jeder Kita Leitung und Stellvertretung, die Leitung des MGH, die<br />
Schulleitung und der Träger zusammen. Hier wird das gemeinsame Wirken reflektiert,<br />
es findet Informationsaustausch statt und es werden Ziele in den unterschiedlichen<br />
Bereichen <strong>unsere</strong>r Arbeit bestimmt. So wird die Kommunikation unter den<br />
verschiedenen Einrichtungen gefördert und gegenseitiges Verständnis und Vertrauen<br />
entsteht.<br />
6. Transitionen<br />
Im Laufe des Lebens eines Kindes <strong>sind</strong> Transitionen wiederholt von Bedeutung. Der<br />
Übergang von einem System in ein anderes ist für <strong>Kinder</strong> eine Möglichkeit neue<br />
Erfahrungen zu sammeln und sollte von allen Beteiligten sanft begleitet werden.<br />
Die erste Transition, die <strong>Kinder</strong> in der Regel bewältigen müssen, ist jene vom<br />
Elternhaus in die Krippe oder Kita. Für diesen Prozess haben <strong>unsere</strong> Kitas<br />
Eingewöhnungskonzepte. Diese orientieren sich an dem „Berliner<br />
Eingewöhnungsmodell. Ziel ist es, den <strong>Kinder</strong>n die Zeit zu geben, die sie brauchen,<br />
um sich an das neue Umfeld zu gewöhnen. Emotionaler Stress für das Kind soll<br />
minimiert werden, so dass die Transition vom Kind als positiv erlebt wird.<br />
<strong>Kinder</strong>, die die Krippe besuchen, erleben den nächsten Übergang beim Wechsel von<br />
der Krippengruppe in eine <strong>Kinder</strong>gartengruppe. Dieser Prozess verläuft fließend und<br />
wird von den Erzieherinnen begleitet.<br />
Ein sehr bedeutsamer Wechsel steht an, wenn das Kind in die Schule kommt. <strong>Kinder</strong><br />
<strong>sind</strong> motiviert und blicken freudig und neugierig auf das neue Umfeld Schule. Dennoch<br />
ist der Übergang von der Kita in die Grundschule für viele <strong>Kinder</strong> eine sensible Phase.<br />
Daher bieten wir den <strong>Kinder</strong>n während der Kitazeit vielfältige Anregungen, damit sie<br />
später von den dadurch erworbenen Kompetenzen profitieren können und somit den<br />
Übergang besser bewältigen können. Wir stärken die <strong>Kinder</strong> insofern, dass sie sich<br />
mit Stolz, Zuversicht und positivem Selbstwert auf den neuen Lebensabschnitt<br />
einlassen können. Dabei soll die Kita-Zeit nicht verschult werden.<br />
32
Im Laufe <strong>unsere</strong>r gemeinsamen Arbeit haben wir folgende Fähigkeiten und<br />
Voraussetzungen als besonders bedeutsam für einen guten Übergang<br />
herausgearbeitet:<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Vorfreude und Neugier auf die Schule<br />
Emotionale Sicherheit<br />
Feinmotorik (z.B. Malen, Schneiden, Kleben)<br />
Sprachkompetenz: <strong>Kinder</strong>, die grammatikalisch korrekte, vollständige Sätze<br />
sprechen und alle Laute bilden<br />
Entwicklung von kreativem Freispiel<br />
gute auditive Wahrnehmungsverarbeitung (Hören-Handeln)<br />
Um die <strong>Kinder</strong> beim Übergang gut zu unterstützen bieten Schule und Kita<br />
verschiedene gemeinsame Termine im Rahmen der Vorschularbeit an. Im Jahr vor<br />
der Einschulung gibt es einen Sprachvorlaufkurs, der von Lehrern der Schule in der<br />
Kita angeboten wird. Es gibt einen Kennenlerntag in der Schule und vor der<br />
Einschulung lesen die <strong>Kinder</strong> der zweiten Klasse den Kita <strong>Kinder</strong>n etwas vor. Im<br />
Sommer, kurz vor der Einschulung, gibt es einen Schnuppertag. An diesem Tag<br />
nehmen die Schulanfänger an zwei Schulstunden teil, erkunden das Schulgelände<br />
und erleben eine Pause auf dem Schulhof mit.<br />
Die Gestaltung und Steuerung von sozialen Prozessen setzt Kooperation und<br />
Vernetzung voraus. Wir stärken gemeinsam die Entwicklung der <strong>Kinder</strong>.<br />
Zur Übersichtlichkeit und Strukturierung der Zusammenarbeit gibt es einen<br />
Kooperationskalender, der allen Einrichtungen vorliegt und gemeinsame Termine<br />
enthält.<br />
7. Beobachtung und Dokumentation<br />
Alle Einrichtungen beobachten und dokumentieren die Entwicklung der <strong>Kinder</strong>.<br />
Hierfür hat jede Institution ihre eigenen Instrumente, so dass die <strong>Kinder</strong> bestmöglich<br />
und individuell unterstützt werden können.<br />
Alle Mitarbeiter sehen die Beobachtung als wichtiges Instrument um<br />
Bildungsprozesse zu begleiten und nutzen sie regelmäßig im Alltag. Sie <strong>sind</strong><br />
33
Grundlage für die Findung pädagogischer Ziele und die Feststellung des<br />
Entwicklungsstandes eines Kindes.<br />
Auch zur Reflexion der Wirksamkeit der eigenen Arbeit <strong>sind</strong> die verschiedenen<br />
Verfahren sehr wertvoll.<br />
8. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft<br />
Die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern ist für uns ein wichtiger Teil<br />
<strong>unsere</strong>r Arbeit. Wir möchten, dass Eltern sich in <strong>unsere</strong>n Einrichtungen willkommen<br />
fühlen und begegnen Ihnen mit Achtung, Respekt und Freundlichkeit. Nur wenn<br />
Eltern sich wohl fühlen, ist ein vertrauensvoller Austausch möglich. Dieser ist<br />
besonders wichtig, um die Entwicklung des Kindes ganzheitlich einzuschätzen und<br />
es bestmöglich zu unterstützen. Eltern kennen Ihr Kind am besten und nur wenn<br />
Fachkräfte und Eltern kooperieren, kann das Kind gut begleitet werden.<br />
Für den gezielten Austausch wählt jede Einrichtung eine eigene Form. Es gibt<br />
regelmäßige Elternsprechtage und Elternabende, sowie ein Elterncafé. Auch<br />
außerplanmäßig werden bei Bedarf Gesprächstermine vergeben.<br />
9. Einrichtungsübergreifende Reflexion und Evaluation<br />
Die gemeinsame Arbeit wird sowohl einrichtungsintern, als auch auf Steuerungsebene<br />
reflektiert. Jede Einrichtung hat eigene Strategien, um zu überprüfen, ob gesetzte Ziele<br />
erreicht wurden und den „roten Faden“ in der Arbeit nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
Auf Steuerungsebene findet alle acht Wochen das Bildungsnetzwerk Löhnberg statt.<br />
Die Leitungen und Stellvertretungen der pädagogischen Einrichtungen in Löhnberg<br />
kommen, gemeinsam mit dem Bürgermeister, zusammen. Hier werden Absprachen<br />
getroffen, Ziele vereinbart und die Kooperation der einzelnen Einrichtungen reflektiert.<br />
Auch problematische Strukturen und Einzelfallbesprechungen werden hier fokussiert<br />
und aufgegriffen.<br />
34