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Lösungshinweise zu den Einheiten 1-14 - Narr.de

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Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten <strong>Lösungshinweise</strong> 21.11.2013 Seite 44<br />

3. Person Plural:<br />

<strong>de</strong>r – das - die<br />

- Z.9: die bauen die Geräte absichtlich so<br />

Mit <strong>de</strong>r Einheit die könnte auf eine an<strong>de</strong>re Einheit im Text verwiesen wer<strong><strong>de</strong>n</strong>. Allerdings führt dieser<br />

Verweis ins Leere, da im Text keine Einheit erwähnt wur<strong>de</strong>, auf die sich <strong>de</strong>r Satz beziehen<br />

könnte. Es liegt nun am Leser, mithilfe seines Weltwissens diese Lücke <strong>zu</strong> füllen: die Menschen, die<br />

Konstrukteure, die Arbeiter, ... bauen die Geräte absichtlich so, dass …<br />

er – es – sie<br />

- Z.9: daß sie schnell kaputtgehen<br />

Das Pronomen sie dient da<strong>zu</strong>, die in <strong>de</strong>rselben Zeile fokussierten Gegenstän<strong>de</strong> (die Geräte) fort<strong>zu</strong>führen.<br />

Da sich sie auf die Einheit die Geräte bezieht, die das Besprochene benennt und durch <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

Plural markiert ist, erscheint <strong>de</strong>r konjugierte Verbbestandteil gehen auch in <strong>de</strong>r 3. Person Plural.<br />

Anmerkung: Die Form <strong>de</strong>r 3. Person Plural kaputtgehen ist hier i<strong><strong>de</strong>n</strong>tisch mit <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>s Infinitivs<br />

kaputtgehen. Im Text ist die Form kaputtgehen jedoch vom Subjekt sie bestimmt, von <strong>de</strong>m es<br />

die Person- und Numerusmerkmale erhalten hat. Daher han<strong>de</strong>lt es sich in diesem Beispiel um die<br />

finite Verbform, auch wenn sie sich in ihrer Konjugation nicht vom Infinitiv unterschei<strong>de</strong>t. Schüler<br />

haben häufig Probleme, solche finiten Verbformen vom Infinitiv <strong>zu</strong> unterschei<strong><strong>de</strong>n</strong>. Die Betrachtung<br />

<strong>de</strong>r finiten Verben sollte also immer <strong>zu</strong>sammen mit <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s Subjekts erfolgen.<br />

Daran wird erneut <strong>de</strong>utlich, dass <strong>Einheiten</strong> <strong>de</strong>s Satzes nicht isoliert, son<strong>de</strong>rn immer in ihrem Zusammenspiel<br />

betrachtet wer<strong><strong>de</strong>n</strong> müssen.<br />

Dass sich das finite Verb nicht im linken, son<strong>de</strong>rn im rechten Verbfeld befin<strong>de</strong>t, ist auf die Einheit<br />

dass <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen, die hier als Subjunktion verwen<strong>de</strong>t wird (Einheit 4.2 und 5.4).<br />

b)<br />

Die bauen die Geräte absichtlich so, daß sie schnell kaputtgehen …<br />

Zum Terminus Personalpronomen: Der erste Teil <strong>de</strong>s Kompositums lässt vermuten, dass diese<br />

Wörter auf Personen zielen. Dies greift <strong>zu</strong> kurz, wie unser Beispiel zeigt. Sie können auch da<strong>zu</strong> dienen,<br />

Gegenstän<strong>de</strong> (im weitesten Sinne) und Sachverhalte in einem Text auf<strong>zu</strong>greifen bzw. thematisch<br />

fort<strong>zu</strong>führen.<br />

Zu<strong>de</strong>m könnte <strong>de</strong>r zweite Teil <strong>de</strong>s Wortes Pronomen missverständlich sein, wenn man ihn wörtlich<br />

nimmt: Ein „pro nomen“ wäre dann ein Wort, das „für ein Nomen“ steht (Fürwort, Stellvertreterfunktion).<br />

Dass Pronomen keine Ersatzwörter für Nomen sind, zeigt sich am <strong>de</strong>utlichsten bei <strong><strong>de</strong>n</strong><br />

„Personalpronomen“ <strong>de</strong>r ersten und zweiten Person: Die Wörter ich und du stehen nicht für ein<br />

Nomen. Sie haben vielmehr Verweisfunktion. Worauf o<strong>de</strong>r auf wen im Einzelnen verwiesen wird,<br />

muss ein Hörer bzw. Leser in einer konkreten Situation bzw. in einem Text nachvollziehen können,<br />

damit die Sprachhandlung gelingt. Und dies gilt letztendlich für alle <strong>Einheiten</strong>, die unter <strong>de</strong>m Terminus<br />

Pronomen gefasst wer<strong><strong>de</strong>n</strong>.<br />

Aus diesen Grün<strong><strong>de</strong>n</strong> wird häufig vorgeschlagen, statt von Personalpronomen von Verweis- o<strong>de</strong>r<br />

Zeigwörtern (insb. erste und zweite Person) und von Fortführern (dritte Person) <strong>zu</strong> sprechen. Wir<br />

haben in dieser Grammatik <strong><strong>de</strong>n</strong> Terminus Pronomen beibehalten, verstehen ein Pronomen aber<br />

nicht als Fürwort o<strong>de</strong>r Stellvertreter einer an<strong>de</strong>ren Einheit, son<strong>de</strong>rn als Einheit, die auf Unterschiedlichstes<br />

verweisen kann (da<strong>zu</strong> Einheit 10.5).

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