Lösungshinweise zu den Einheiten 1-14 - Narr.de
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Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten <strong>Lösungshinweise</strong> 21.11.2013 Seite 46<br />
Nur mithilfe <strong>de</strong>s Satzes im Indikativ lässt sich das im Satz Ausgedrückte als tatsächlich gegeben<br />
beschreiben. Der Satz im Konjunktiv Präsens in <strong>de</strong>r dritten Spalte signalisiert, dass für das von jemand<br />
an<strong>de</strong>rem Behauptete keine Gewähr übernommen wird, und sowohl im wür<strong>de</strong>-Konjunktiv in<br />
<strong>de</strong>r vierten als auch im Imperativ in <strong>de</strong>r ersten Spalte hat sich das im Satz Ausgedrückte (noch)<br />
nicht erfüllt.<br />
Der Imperativ ist sowohl formal (nur Verbformen in <strong>de</strong>r 2. Person, keine Tempusformen, keine<br />
Unterscheidung von Aktiv und Passiv, keine Konjunktivformen) als auch funktional im Wesentlichen<br />
auf Auffor<strong>de</strong>rungen spezialisiert. Daher wird in dieser Grammatik mit <strong>de</strong>m Terminus Imperativ<br />
kein Modus neben Indikativ und Konjunktiv, son<strong>de</strong>rn lediglich eine spezielle Verbform <strong>de</strong>r zweiten<br />
Person bezeichnet.<br />
Übung 3:<br />
In <strong>de</strong>m Minidiskurs steht <strong>de</strong>r einfach unterstrichene Teilsatz im Futur, <strong>de</strong>r doppelt unterstrichene<br />
im Futurperfekt (einen Überblick <strong>zu</strong>r Terminologie und Analyse <strong>de</strong>s Zusammenspiels von Verbformen,<br />
die etwas missverständlich als Tempusformen bezeichnet wer<strong><strong>de</strong>n</strong>, erhalten Sie in <strong>de</strong>r folgen<strong><strong>de</strong>n</strong><br />
Einheit 9):<br />
Er: „Ich fin<strong>de</strong> die Chips nicht. „<br />
Sie: „Wenn sie nicht in <strong>de</strong>r Küche sind, wer<strong><strong>de</strong>n</strong> sie weg sein.“<br />
Er: „In <strong>de</strong>r Küche sind sie nicht.“<br />
Sie: „Scha<strong>de</strong>, du wirst sie gestern gegessen haben!“<br />
Nun hat keiner <strong>de</strong>r bei<strong><strong>de</strong>n</strong> Sätze etwas mit Zukünftigem <strong>zu</strong> tun: Der einfach unterstrichene bezieht<br />
sich auf eine Vermutung, die sich auf die Gegenwart bezieht, die doppelt unterstrichene auf eine<br />
Vermutung, die sich auf Vergangenes bezieht. Insofern müsste man diese Verbformen eher als<br />
Modi <strong>de</strong>r Vermutung betrachten. Nicht nur aus systematischen Grün<strong><strong>de</strong>n</strong> und durch <strong><strong>de</strong>n</strong> Be<strong>zu</strong>g <strong>zu</strong>r<br />
lateinischen Grammatik konnten diese Formen in <strong>de</strong>r grammatischen Tradition bei <strong><strong>de</strong>n</strong> Tempusformen<br />
Eingang fin<strong><strong>de</strong>n</strong>: Da alles Zukünftige mehr o<strong>de</strong>r weniger ungewiss ist, eignen sich diese<br />
Formen eben prinzipiell auch für diese Funktion.