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Mariä Himmelfahrt - ein babylonisches Märchen - Dr-Papke.de

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10 BIBLISCHER BOTSCHAFTER<br />

sprünglichen ERUA an <strong>de</strong>r Ekliptik liegend darstellten (Abb. 5); noch heute bezeichnen<br />

wir sie mit <strong>de</strong>m lat<strong>ein</strong>ischen Namen Virgo, "Jungfrau“. Diese <strong>ein</strong>e Virgo<br />

mußte notgedrungen alle drei Aspekte <strong>de</strong>r ERUA und <strong>de</strong>r Ischtar in sich ver<strong>ein</strong>en.<br />

Es nimmt darum kaum wun<strong>de</strong>r, wenn die klassischen Schriftsteller das Sternbild <strong>de</strong>r<br />

"Jungfrau" (Virgo) sowohl als Mutter <strong>de</strong>r Menschheit (Eva) wie auch als Mutter<br />

<strong>de</strong>s Erlösers besingen.<br />

Abb. 5 Die griechische Sternen-"Jungfrau" (Parthenos o<strong>de</strong>r Astraia) ersetzte die bei<strong>de</strong>n<br />

"Jungfrauen" ERUA und Ischtar am Himmel und wur<strong>de</strong> unterhalb <strong>de</strong>r ursprünglichen<br />

Jungfrau ERUA als Tierkreisbild zwischen Löwe und Waage an <strong>de</strong>r Ekliptik liegend dargestellt.<br />

Aus: Hevelius, Uranographia.<br />

Bei <strong>de</strong>n Griechen kommt das Sternbild häufig unter <strong>de</strong>m Namen Astraia vor, die<br />

Römer nannten es Astraea. Dies klingt noch leise an Ischtar o<strong>de</strong>r Astarte an, vor<strong>de</strong>rgründig<br />

be<strong>de</strong>utet es jedoch "Sternen-Jungfrau".<br />

Arat beschreibt um 270 v.Chr. in <strong>de</strong>n Versen 97 bis 136 s<strong>ein</strong>es astronomischen<br />

Lehrgedichts "Phainomena" das Sternbild <strong>de</strong>r griechischen "Jungfrau“ (Parthénos)<br />

als Astraia, "in <strong>de</strong>ren Hand die Ähre (stachýs, lat<strong>ein</strong>isch: spica) gol<strong>de</strong>n glänzt“, und<br />

erwähnt <strong>ein</strong>e Volkssage, wonach die "Jungfrau" Astraia, die (ursprünglich) "unsterblich"<br />

war, unter <strong>de</strong>m gol<strong>de</strong>nen Geschlecht auf Er<strong>de</strong>n als Dike, Göttin <strong>de</strong>r Gerechtigkeit,<br />

gelebt habe, im silbernen Zeitalter aber nur noch selten erschienen sei<br />

und im ehernen Zeitalter, kurz vor <strong>de</strong>r Sintflut, die Er<strong>de</strong> ob <strong>de</strong>s vielen Mor<strong>de</strong>ns dann<br />

ganz verlassen habe und zum Himmel emporstieg, um dort ihren Wohnsitz "nicht<br />

fern von <strong>de</strong>s Boötes Pracht" zu nehmen, wo sie seit<strong>de</strong>m in mancher klaren Nacht<br />

<strong>de</strong>n sterblichen Menschen sch<strong>ein</strong>t. Auch <strong>de</strong>r römische Dichter Ovid (43 v.Chr. bis<br />

etwa 17 n.Chr.) schreibt im ersten Buch s<strong>ein</strong>er "Metamorphosen" (149.150),<br />

"Astraea, die Jungfrau", habe damals "die blutige Er<strong>de</strong> verlassen". Diese <strong>Himmelfahrt</strong><br />

<strong>de</strong>r Astraia (Astraea) ist offensichtlich nichts an<strong>de</strong>res als <strong>ein</strong>e ätiologische<br />

Erklärung für die schon vor <strong>de</strong>r Sintflut geschehene Verstirnung <strong>de</strong>r Eva, <strong>de</strong>r<br />

"Mutter aller Leben<strong>de</strong>n“ (Genesis 3, 20), in <strong>de</strong>m Sternbild, das die Babylonier<br />

noch als ERUA kannten, und die noch in <strong>de</strong>m Tierkreisbild <strong>de</strong>r "Jungfrau“ (Virgo)

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