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Ausgabe 02_2010 - oucc.de

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und susanne Knaf<br />

ChIrurGIe<br />

Dr.med. beatrix schlögl<br />

Dr.med. barbara Fittges<br />

AusgAbe N o 7 · II/<strong>2010</strong><br />

CHIEMGAU<br />

Viele interessante<br />

Beiträge für Ihre Gesundheit!


Prien<br />

am Chiemsee<br />

MÜNCHEN<br />

Chiemsee<br />

ouCC nIeDerlassunGsstanDorte<br />

CHIEMGAU<br />

CHIEMGAU<br />

TrAuNsTeIN<br />

stadtplatz 31<br />

83278 Traunstein<br />

Tel.: 08 61 / 35 34<br />

Fax: 08 61 / 35 09<br />

bAD reIcheNhALL<br />

Alte saline 3<br />

83435 bad reichenhall<br />

Tel.: 0 86 51 / 33 33<br />

Fax: 0 86 51 / 63 0 86<br />

KlInIKstanDorte<br />

CHIEMGAU<br />

CHIEMGAU<br />

CHIEMGAU<br />

berchTesgADeN · KreIsKLINIK<br />

BeleGstatIon<br />

Locksteinstr. 16<br />

83471 berchtesga<strong>de</strong>n<br />

Tel.: 0 86 52 / 5 7-0<br />

Seebruck<br />

TrAuNreuT<br />

Martin-Niemöllerstr. 2<br />

83301 Traunreut<br />

Tel.: 0 86 69 / 909 119<br />

Fax: 0 86 69 / 135 49<br />

CHIEMGAU<br />

Chieming<br />

A8<br />

berchTesgADeN<br />

Locksteinstr. 16<br />

83471 berchtesga<strong>de</strong>n<br />

Tel.: 0 86 52 / 6 55 39 11<br />

Fax: 0 86 52 / 6 55 39 12<br />

CHIEMGAU<br />

TrosTberg · KreIsKLINIK<br />

BeleGstatIon 1B<br />

siegerthöhe 1<br />

83308 Trostberg<br />

Tel.: 0 86 21 / 87 12 50<br />

Trostberg<br />

Traunreut<br />

Traunstein<br />

Bad Reichenhall<br />

Freilassing<br />

Berchtesga<strong>de</strong>n<br />

PrIeN AM chIeMsee<br />

geigelsteinstraße 24<br />

83209 Prien am chiemsee<br />

Tel.: 0 80 51 / 96 57 67 0<br />

Fax: 0 80 51 / 96 57 67 40<br />

schöNAu AM KöNIgssee<br />

Artenreitring 1c<br />

83471 schönau am Königssee<br />

Tel.: 0 86 52 / 54 54<br />

Fax: 0 86 52 / 14 38<br />

CHIEMGAU<br />

CHIEMGAU<br />

CHIEMGAU CHIEMGAU<br />

FreILAssINg · KreIsKLINIK<br />

aMBulantes oP ZentruM<br />

Vinzentiusstraße 56<br />

83395 Freilassing<br />

Tel.: 0 86 54 / 60 60<br />

Salzburg<br />

Schönau<br />

a. Königssee<br />

TrosTberg<br />

siegerthöhe 3<br />

83308 Trostberg<br />

Tel.: 0 86 21 / 50 69 90<br />

Fax: 0 86 21 / 50 69 91 9<br />

sALZburg<br />

berchtesgadner str. 35c<br />

5<strong>02</strong>0 salzburg/Anif<br />

Tel.: +43 662 / 231 007<br />

orthopädische basisversorgung<br />

und spezialisierung in <strong>de</strong>r balance<br />

sehr geehrte Patientin, sehr geehrter Patient,<br />

eDITorIAL<br />

ein Je<strong>de</strong>r hat in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren die bewegung innerhalb unserer <strong>oucc</strong>-gemeinschafts-<br />

praxis spüren können. Manch einer wird sich da fragen, was die Ärzte antreibt, und in welche<br />

richtung sich alles entwickeln soll.<br />

Die entwicklung unserer gemeinschaftspraxis für orthopädie und unfallchirurgie <strong>oucc</strong> ist in<br />

direktem Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s gesundheitswesens in <strong>de</strong>r aktuellen Form<br />

zu sehen, welche letztlich unter <strong>de</strong>m strich einen zufrie<strong>de</strong>nen Patienten schaffen sollen.<br />

In <strong>de</strong>m breiten hiesigen ländlichen bereich sehen sich unsere Fachärzte zunächst – nachgeschaltet<br />

hinter <strong>de</strong>n hausärzten – sehr wohl ebenso als „basisversorger“, die auch für die alltäglichen<br />

medizinischen Probleme <strong>de</strong>r Patienten gerne ein offenes ohr haben. Nachweislich versuchen wir,<br />

diesen täglichen Anfor<strong>de</strong>rungen durch eine breitgefächerte Präsenz an <strong>de</strong>n acht standorten <strong>de</strong>r<br />

<strong>oucc</strong> im chiemgau und im berchtesga<strong>de</strong>ner Land rechnung zu tragen.<br />

Die personell gut besetzte Telefonzentrale hat eine hohe zeitliche erreichbarkeit, die Mitarbeiterinnen<br />

können auf einen blick feststellen, wo Ihr Wunscharzt gera<strong>de</strong> für sie erreichbar ist.<br />

Notfallversorgungen können oft schon wenige Minuten nach <strong>de</strong>m Anruf terminlich wohnortnah<br />

veranlasst wer<strong>de</strong>n.<br />

Im rahmen dieser sprechstun<strong>de</strong>n können zumeist wesentliche Probleme innerhalb <strong>de</strong>s orthopädischen<br />

Versorgungsbereiches kompetent gelöst wer<strong>de</strong>n.<br />

und wenn dann Folgeversorgungen in das operative Fachgebiet hinein notwendig sind, so bietet<br />

Ihnen das engmaschige Netz von operativen spezialisten innerhalb unserer <strong>oucc</strong> optimale und<br />

individuelle Qualität:<br />

Von einfacheren o<strong>de</strong>r bis hin zu hochkomplizierten oP-Techniken wer<strong>de</strong>n sie unter unseren Fachärzten<br />

stets <strong>de</strong>n richtigen spezialisten für ihr Problem fin<strong>de</strong>n. Dieser wird für sie offenes ohr haben<br />

und Ihnen eine professionelle Führung durch das Dickicht <strong>de</strong>r gesamtbetreuung bieten. oP-<br />

Vorbetreuung, die eigentliche oP-Durchführung und – eminent wichtig – die nachoperative und<br />

rehabilitative betreuung laufen bei uns erfahren und hand-in-hand ab. Probieren sie es aus!<br />

Die <strong>oucc</strong> wird sich somit auch zukünftig um die richtige balance bemühen zwischen <strong>de</strong>r orthopädischen<br />

basisversorgung, <strong>de</strong>m Angebot hochspezialisierter Leistungen und einer optimalen<br />

rehabilitationsarbeit im einzelfall. Dieses ist <strong>de</strong>r einzig richtige Weg in eine tragfähige Zukunft<br />

sowohl für <strong>de</strong>n Patienten selbst, aber auch für seine versorgen<strong>de</strong> einrichtung.<br />

seien sie – sehr geehrte Patientinnen und Patienten – sich bitte gewiss, dass wir Fachärzte unserer<br />

orthopädie und unfallchirurgie chiemgau auch zukünftig alles er<strong>de</strong>nkliche tun wer<strong>de</strong>n, um<br />

für sie die „Alten“ zu bleiben:<br />

Individuell · fachlich kompetent · serviceorientiert und einfach „gut“.<br />

Ihr<br />

Dr.med. Markus lorenz<br />

Geschäftsführung OUCC<br />

CHIEMGAU<br />

3


INhALT<br />

IMPressuM:<br />

Dr. med. christian blumrath informiert:<br />

INTegrIerTe VersorguNg als Weg in die Zukunft..................................5<br />

AQuAJoggINg: Nichts für Wasserscheue..................................................6<br />

unsere neue Kollegin: susanne Knaf...........................................................7<br />

susanne Knaf informiert: schMerZeN......................................................8/9<br />

Dr. med. Thomas Kanig informiert:<br />

hÜFTAThrosKoPIe .......................................................................... .10/11<br />

Dr. med. Markus Lorenz informiert:<br />

Das instabile schultergelenk ..............................................................12/13<br />

Dr. med. Martin spehr informiert:<br />

Postoperative schmerzen an <strong>de</strong>r Wirbelsäule ...........................................14<br />

Dr. med. Arthur bergmann informiert:<br />

Der KNIcK seNK Fuss ..................................................................................15<br />

<strong>oucc</strong> standort: TrAuNsTeIN............................................................. .16/17<br />

Dr. med. Andreas Lindner informiert:<br />

MeNIKusschÄDeN ............................................................................18/19<br />

unser neue Kollege: ThoMAs schrADer...................................................19<br />

ein erfahrungsbericht von Dr. med. Jörg hägele<br />

Dank MeDITAPe auf <strong>de</strong>n Kilimandscharo....................................................20<br />

Dr. med. Andreas Kölling informiert:<br />

Künstlicher KNIegeLeNKsersATZ...............................................................21<br />

Dr. med. Michael Koller informiert:<br />

FITVIbe®-Therapie senioren unter Vibration.............................................22<br />

Dr. med. christian blumrath informiert:<br />

rÜcKeNschMerZeN, ist <strong>de</strong>r Arbeitsplatz noch zeitgemäß... .............. ......23<br />

Dr. med. Andreas Kölling informiert:<br />

Interessantes aus <strong>de</strong>r geschichte <strong>de</strong>r orthopädie<br />

heute: eINLAgeN.................................................................................24<br />

Dr. med Andreas schnabl informiert:<br />

Für sie angeschaut! „MbT“-schuh – „gehen wie ein Masai......................25<br />

Dr. med Jürgen Winter informiert:<br />

ultraschalluntersuchung <strong>de</strong>r sÄugLINgshÜFTe...................................26/27<br />

Dr. med. Karl becher informiert:<br />

gelenkschmerz: Arthrose o<strong>de</strong>r rheuma?................................................28/29<br />

Zu guter letzt: Kaffee kostet Knochen..........................................................29<br />

Alle Ärzte auf einen blick ................................................................... .30/31<br />

herAusgeber DIeser INFoZeITuNg: orThoPÄDIe & uNFALLchIrurgIe chIeMgAu<br />

Überörtliche gemeinschaftspraxis für orthopädie, unfallchirurgie, Neurochirurgie, chirurgie, Physikalische und rehabilitative Medizin<br />

stadtplatz 31 · 83278 Traunstein · Tel.: 08 61 / 35 34 · Fax: 08 61 / 35 09 · info@<strong>oucc</strong>.<strong>de</strong> // www.<strong>oucc</strong>.<strong>de</strong><br />

reDAKTIoNeLL VerANTWorTLIcher ANsPrechPArTNer:<br />

Dr. med. christian blumrath · stadtplatz 31· 83278 Traunstein · Tel.: 08 61 / 35 34 · Fax: 08 61/ 35 09 · info@<strong>oucc</strong>.<strong>de</strong> // www.<strong>oucc</strong>.<strong>de</strong><br />

DesIgN uND gesTALTuNg: XoXo-Medien<strong>de</strong>sign · Anja garschhammer · obere hammer str. 20 · 83278 Traunstein<br />

Tel.: 08 61 / 1 66 18 64 · anja@xoxo-medien<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong> // www.xoxo-medien<strong>de</strong>sign.<strong>de</strong><br />

rechTLIche hINWeIse: Inhalt und struktur dieser Praxiszeitung sind urheberrechtlich geschützt. Vervielfältigung o<strong>de</strong>r gewerbliche Nutzung <strong>de</strong>r bereitgehaltenen Inhalte,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Verwendung von Texten, bil<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Teile dieser, bedürfen <strong>de</strong>r vorherigen, schriftlichen Zustimmung <strong>de</strong>s rechteinhabers.<br />

neue Ärztliche Versorgung<br />

Das Wachstum unserer gemeinschaftspraxis für orthopädie<br />

und unfallchirurgie <strong>oucc</strong> ist in direktem Zusammenhang<br />

zu sehen mit <strong>de</strong>m Thema <strong>de</strong>r „Integrierten Versorgung“, die<br />

auf sicherer gesetzesgrundlage neuen und mo<strong>de</strong>rnen Versorgungswegen<br />

räume öffnet.<br />

so ist es <strong>de</strong>n gesetzlichen Krankenkassen gestattet, mit<br />

leistungsfähigen <strong>de</strong>finierten Vertragspartnern solche integrieren<strong>de</strong>n<br />

und direkten Versorgungsverträge abzuschließen,<br />

nach Möglichkeit „interdisziplinär-fachübergreifend“. Auch<br />

soll nach <strong>de</strong>m gesetz eine „bevölkerungsbezogene Flächen<strong>de</strong>ckung“<br />

erreicht wer<strong>de</strong>n, sowohl in <strong>de</strong>r ambuanten als<br />

auch in <strong>de</strong>r stationären Versorgung.<br />

Verbun<strong>de</strong>n damit ist das „bekenntnis zu hochwertiger<br />

und qualitätsgesicherter medizinischer<br />

Angebote durch die medizinischen Leistungserbringer“<br />

– alles in allem also gera<strong>de</strong>zu<br />

eine herausfor<strong>de</strong>rung für die Fachärzte<br />

Ihrer <strong>oucc</strong>.<br />

Dem gesetzgeber schwebte mit<br />

<strong>de</strong>r einführung <strong>de</strong>r Integrierten<br />

Versorgung eine stärker an<br />

<strong>de</strong>n Versorgungbedürfnissen<br />

<strong>de</strong>r Patienten orientierten Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r medizinischen<br />

behandlung vor.<br />

Dr. med. christian blumrath informiert<br />

InteGrIerte VersorGunG<br />

als WeG In DIe ZuKunFt<br />

eIN JeDer hAT IN DeN VergANgeNeN JAhreN DIe beWeguNg INNerhALb uNseres gesuNDheITssysTeMs sPÜreN<br />

KöNNeN, WeLche sIch MIT Der bILDuNg Neuer VersorguNgsForMeN IN uNserer beVöLKeruNg beschÄFTIgT.<br />

Durch die möglich gewor<strong>de</strong>ne Kooperation zwischen haus-<br />

und Fachärzten, zwischen ärztlichen und nichtärztlichen<br />

Leistungserbringern sowie zwischen <strong>de</strong>m ambulanten und<br />

stationären Versorgungsbereich soll nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>s<br />

gesetzgebers eine „Aktivierung von Produktionsfortschritten<br />

im rahmen <strong>de</strong>r vertragsärztlichen Versorgung“ erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ziele sind die Vermeidung von Mehrfachuntersuchungen<br />

sowie die Mobilisierung von einsparmöglichkeiten und Wirtschaftlichkeitsreserven.<br />

beson<strong>de</strong>rs interessant ist dabei die<br />

ausdrücklich vom gesetzgeber erwünschte Ausschaltung<br />

<strong>de</strong>r diesbezüglichen einflussnahme durch die Kassenärztliche<br />

Vereinigung bei <strong>de</strong>r gestaltung solcher IV-Verträge.<br />

unter <strong>de</strong>m freien Aushan<strong>de</strong>ln von Leistungspaketen zwischen<br />

z.b. Ihrer gesetzlichen Krankenkasse und <strong>de</strong>r <strong>oucc</strong><br />

kann bei gesteigerter Qualität eine <strong>de</strong>nnoch attraktive<br />

Preisgestaltung erzielt wer<strong>de</strong>n. Wichtiger gemeinsamer<br />

Partner in diesem boot wer<strong>de</strong>n hierbei die<br />

Kliniken südostbayern Ag sein, die <strong>de</strong>n Leistungssektor<br />

stationäre Versorgung in wesentlichen<br />

Zügen mitbestimmen.<br />

Die <strong>oucc</strong> wird sich zukünftig gemeinsam<br />

mit Ihren Partnern darum bemühen, die<br />

positiven Möglichkeiten dieser Integrierten<br />

Versorgung zu Ihren gunsten zu nutzen.<br />

PraxIs<br />

KlInIK<br />

rehaBIlItatIon<br />

CHIEMGAU<br />

5


6<br />

Dr. med. christian blumrath informiert<br />

aQuaJoGGInG<br />

Nichts für Wasserscheue<br />

KrÄFTIguNg Der beINMusKuLATur hILFT beI ArThroseN Der uNTereN eXTreMITÄT<br />

Kaum einer kennt nicht das verän<strong>de</strong>rte<br />

Bewegungsempfin<strong>de</strong>n im<br />

Medium Wasser. Die Bewegungstherapie<br />

in stehen<strong>de</strong>m o<strong>de</strong>r strömen<strong>de</strong>n<br />

Wasser ist für arthrose-<br />

patienten an hüfte, Knie- und<br />

sprunggelenk zukünftig ein<br />

wichtiger Baustein im gesamten<br />

Behandlungskonzept.<br />

Verschleißerkrankungen <strong>de</strong>r gelenke führen zu schmerzen, schmerzen führen<br />

zu verspannter Muskulatur und sehnenreizungen, diese wie<strong>de</strong>rum erzwingen<br />

die Inaktivität unserer anvertrauten Patienten. Der typische „Teufelskreis <strong>de</strong>r<br />

Arthrosekrankheit“ ist in gang gekommen. Inaktivität ist bei <strong>de</strong>r behandlung<br />

von Arthrosen aber sicher ebenso schlecht, wie belasten<strong>de</strong> Überfor<strong>de</strong>rung solcherart<br />

geschädigter gelenke.<br />

„VöLLIg LosgeLösT“<br />

Funktionelle bewegungstherapie im/unter Wasser kann da wichtige Impulse für<br />

die gestörte motorische Funktion <strong>de</strong>r unteren extremität geben:<br />

Nach <strong>de</strong>m physikalischen Auftriebsgesetz verringert sich im angemessen warmen<br />

Wasser das eigene Körpergewicht, man fühlt sich „schwerelos“. gleichsam<br />

ist durch <strong>de</strong>n hydrotherapeutischen effekt die Muskulatur stimuliert und gelockert,<br />

dieses wie<strong>de</strong>rum erleichtert die bewegungsfähigkeit und vergrößert <strong>de</strong>n<br />

bewegungsradius <strong>de</strong>r betroffenen gelenke. gelenksteifen können somit „gelöst“<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

regelmäßig durchgeführt kommt es über einen 3-4-monatigen Zeitraum zu sehr<br />

positiven Anpassungsreaktionen. In <strong>de</strong>n allermeisten Fällen verbessert sich die<br />

Kraft, die Koordination und die gelenkfunktion, <strong>de</strong>mentsprechend oft kommt es<br />

in Folge zu Verbesserungen <strong>de</strong>r schmerzreaktion.<br />

Aquatherapie ist somit aus orthopädischer sicht ein respektabler baustein in <strong>de</strong>r<br />

heutigen konservativen Arthrosetherapie, <strong>de</strong>r in einem abgestuften mo<strong>de</strong>rnen<br />

behandlungskonzept nicht fehlen sollte. Die eigeninitiative unserer Arthrose-<br />

Patienten ist gefragt!<br />

herZLIch WILLKoMMeN<br />

IM ouCC teaM!<br />

susanne<br />

KnaF<br />

Fachärztin für Physikalische &<br />

rehabilitative Medizin,<br />

sportmedizin & chirotherapie<br />

IM MAI <strong>2010</strong> TrAT FrAu susANNe KNAF ALs FAchÄrZTIN FÜr<br />

PhysIKALIsche uND rehAbILITATIVe MeDIZIN DeM FAchArZT-<br />

TeAM Der ÜberörTLIcheN geMeINschAFTsPrAXIs Der <strong>oucc</strong><br />

chIeMgAu-berchTesgADeNer LAND beI.<br />

Nach <strong>de</strong>m studium <strong>de</strong>r humanmedizin an <strong>de</strong>r Johannes<br />

gutenberg universität Mainz konnte sie erste praktische<br />

erfahrung in <strong>de</strong>n horst-schmidt-Kliniken sowie in <strong>de</strong>r rheumaklinik<br />

unter Prof. Dr. Mielke in Wiesba<strong>de</strong>n sammeln.<br />

eine das studium begleiten<strong>de</strong> Tätigkeit übte sie als freiberufliche<br />

Dozentin über mehrere Jahre für die Fächer Pharmakologie,<br />

Anatomie und Physiologie an <strong>de</strong>r chemieschule Fresenius<br />

Wiesba<strong>de</strong>n sowie an <strong>de</strong>r Pharmareferenten-Aka<strong>de</strong>mie<br />

Worms in <strong>de</strong>r Pharmareferentenausbildung aus.<br />

In langjähriger Tätigkeit in <strong>de</strong>r rheumaklinik Wen<strong>de</strong>lstein<br />

bad Aibling <strong>de</strong>r DrV bund konnte sie umfassen<strong>de</strong> Kenntnisse<br />

und erfahrungen, sowohl in <strong>de</strong>r konservativen orthopädie<br />

wie auch in <strong>de</strong>r internistischen rheumatologie, unter<br />

<strong>de</strong>r Leitung <strong>de</strong>r chefärzte Dr. med. W. Miehle und Dr. med.<br />

A. höfter erlangen. Darüber hinaus wur<strong>de</strong>n im rahmen <strong>de</strong>r<br />

Mitarbeit in <strong>de</strong>r orthopädischen Praxis Dr. med. h. Locher mit<br />

schwerpunkt Manuelle Therapie/osteopathie und spezielle<br />

schmerztherapie in Tettnang am bo<strong>de</strong>nsee die Kenntnisse<br />

diesbezüglich vertieft und erweitert.<br />

Facharztanerkennung für Physikalische und rehabilitative<br />

Medizin im Jahr 1995, <strong>de</strong>s weiteren die ermächtigung zur<br />

Führung <strong>de</strong>r Zusatzbezeichnungen sportmedizin und chirotherapie<br />

/ Manuelle Medizin seitens <strong>de</strong>r bayerischen Ärztekammer.<br />

Abgeschlossene Weiterbildungen absolvierte sie für Arthrosonographie,<br />

Akupunktur, sozialmedizin und Patientenschulung<br />

für rückenschulseminar. Diese wur<strong>de</strong>n bei über 25 jähriger<br />

klinischer Ausübung eingesetzt.<br />

Die ärztliche Ausbildung beinhaltet das gesamtspektrum <strong>de</strong>r<br />

konservativen orthopädie einschließlich postoperativer Anschlussheilbehandlung<br />

nach gelenk- und Wirbelsäulenoperationen,<br />

nach unfallchirurgischen eingriffen, die systemisch<br />

rheumatologische erkrankungen, Therapie bei chronischen<br />

schmerzkrankheit und sozialmedizinische begutachtung<br />

einschließlich rentenbegutachtung.<br />

FrAu KNAF PrIVAT<br />

<strong>oucc</strong> informiert<br />

CHIEMGAU CHIEMGAU<br />

Privater Mittelpunkt ihres Lebens ist die Familie, sie lebt<br />

seit über 25 Jahren mit ihrem ehemann in ihrer Wahlheimat<br />

oberbayern und ist stolze Mutter zweier erwachsener Töchter.<br />

Die knapp bemessene Freizeit erlaubt neben sportlicher<br />

Aktivität, Lesen und reisen.<br />

7


8<br />

CHIEMGAU<br />

susanne Knaf informiert<br />

schMerZ IsT eINe hochKoMPLeXe eMPFINDuNg uND IsT Durch eINeM uNANgeNehMeN sINNes- oDer geFÜhLser-<br />

LebNIs chArAKTerIsIerT. MAN KANN schMerZeN gruNDsÄTZLIch IN AKuTeN uND chroNIscheN, WIeDerKehreN-<br />

DeN schMerZeN KATegorIsIereN.<br />

Akute schmerzen treten immer dann auf, wenn das gewebe<br />

beschädigt wur<strong>de</strong>, sie haben eine signal- und schutzfunktion<br />

und sollen <strong>de</strong>n Körper vor schä<strong>de</strong>n und Überlastung bewahren.<br />

schmerz hat <strong>de</strong>mnach als Warnsystem eine positive<br />

Auswirkung, trägt durch die Lokalisation und schmerzbeschreibung<br />

wegweisend zu Diagnostik und Therapie bei.<br />

Akute schmerzen entstehen durch äußere einflüsse, treten<br />

z.b. bei schnittwun<strong>de</strong>n, Prellungen, Knochenbrüche, Verbrennungen,<br />

entzündungen o<strong>de</strong>r durch krankhafte Prozesse<br />

im Körperinneren auf.<br />

Der entstan<strong>de</strong>ne scha<strong>de</strong>n wird in Form von elektrischen<br />

strömen als schmerzinformation über die Leitungsbahnen<br />

im rückenmark zum gehirn weitergeleitet. Das gehirn ist<br />

im stan<strong>de</strong> die umschaltstellen zu kontrollieren, so dass<br />

das schmerzempfin<strong>de</strong>n in seiner Ausprägung verän<strong>de</strong>rt<br />

wird. Während <strong>de</strong>r Verschaltung im rückenmark kann das<br />

schmerzempfin<strong>de</strong>n durch körpereigene stoffe ( endorphine )<br />

reduziert wer<strong>de</strong>n. In extremsituationen – z.b. in Wettkampfsituationen,<br />

bei akutem stress - kann <strong>de</strong>r Körper stoffe herstellen,<br />

die <strong>de</strong>n schmerz lin<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r sogar für kurze Zeit<br />

ausschalten. genau an dieser stelle wirken einige schmerzmedikamente,<br />

wie z. b. opiate.<br />

bei Angst o<strong>de</strong>r Depression wird die umschaltstelle im rük<br />

kenmark geöffnet, so dass schmerzen intensiver wahrge-<br />

nommen wer<strong>de</strong>n. schmerz ist ebenfalls als eine komplexe<br />

Wechselwirkung zwischen biologischen, psychischen und<br />

sozialen Faktoren zu verstehen.<br />

In <strong>de</strong>r großhirnrin<strong>de</strong> wird <strong>de</strong>r schmerz bewusst und emotional<br />

bewertet. Die bewusste schmerzwahrnehmung und<br />

die genaue Lokalisation eines schmerzes ist <strong>de</strong>mnach auch<br />

ein Lernprozess.<br />

Der chronische schmerz hält im gegensatz zum akuten<br />

schmerz über eine längere Zeit an, <strong>de</strong>r Zeitrahmen beträgt<br />

drei bis zwölf Monate. chronischer schmerz hat die Warn-<br />

und signalfunktion verloren.<br />

In Deutschland lei<strong>de</strong>n 15 Millionen Menschen an ständigen<br />

o<strong>de</strong>r immer wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n schmerzen.<br />

Vielfältige Faktoren wie etwa erblicher Veranlagung, emotionen,<br />

erinnerungen, umweltreize können das geschehen<br />

beeinflussen.<br />

chronische schmerzen können auch dann entstehen, wenn<br />

sich akute schmerzen sich ständig wie<strong>de</strong>rholen. Der Körper<br />

speichert erfahrungen mit schmerzen an mehreren stellen<br />

<strong>de</strong>s zentralen Nervensystems und verän<strong>de</strong>rt sich im Laufe<br />

<strong>de</strong>r Zeit. chronische schmerzen haben oft mehrfache auslösen<strong>de</strong><br />

o<strong>de</strong>r unterhalten<strong>de</strong> ursachen, sie sind multikausal.<br />

chronische schmerzen sind beispielsweise rückenschmerzen,<br />

Zosterneuralgie, Migräne, Trigeminusneuralgie, Phan-<br />

tomschmerzen, Krebsschmerz. Im gegensatz zu <strong>de</strong>n Akut-<br />

schmerzen ist bei solchen schmerzen nicht zu erwarten<br />

diese in einem engen Zeitlimit zu beseitigen. Die behandlungsstrategie<br />

ist vielmehr präventiv <strong>de</strong>r entwicklung einer<br />

chronischen schmerzkrankheit entgegenzuwirken.<br />

schMerZZusTÄNDe sIND FÜr DeN KörPer erLerNbAr<br />

Der Körper kann erfahrungen mit schmerzen speichern,<br />

wie<strong>de</strong>rholt auftreten<strong>de</strong> schmerzen können zu intensiverem<br />

und längerem schmerzempfin<strong>de</strong>n führen. Das sogenannte<br />

schmerzgedächtnis kann stets schmerzen hervorrufen, die<br />

schmerzschwelle wird herabgesetzt, <strong>de</strong>r schmerz hat <strong>de</strong>n<br />

ursprünglichen Anlass überdauert.<br />

eine frühzeitige und ausreichen<strong>de</strong> schmerzbekämpfung im<br />

rahmen einer multimodalen schmerztherapie ist daher das<br />

oberste gebot. bei akuten schmerzen gilt zunächst die ursache<br />

zu beseitigen. Die chronischen schmerzen erfor<strong>de</strong>rn<br />

ein umfassen<strong>de</strong>s interdisziplinäres schmerzmanagement.<br />

Die schmerztherapie hat sich grundsätzlich daran zu orientieren,<br />

inwieweit die mit <strong>de</strong>r Therapie verbun<strong>de</strong>ne belastung<br />

im Verhältnis zum Nutzen steht. grundlage ist die<br />

individuelle patientenorientierte schmerztherapie, darüber<br />

hinaus sind gegenseitiger respekt, die schaffung von Vertrauen<br />

in sicherheit und effizienz <strong>de</strong>s Therapeuten.<br />

9


10<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. Thomas Kanig informiert<br />

ÄhNLIch WIe beI ArThrosKoPIscheN eINgrIFFeN AM<br />

schuLTer- uND KNIegeLeNK sIND geLeNKsPIegeLuNgeN<br />

AM hÜFTgeLeNK Aus DeM sPeKTruM Der oPerATIVeN<br />

TechNIKeN NIchT Mehr WegZuDeNKeN.<br />

Technische Fortschritte und die stete Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Instrumente<br />

eröffnen <strong>de</strong>m operateur viele neue Möglichkeiten.<br />

WIe KANN MAN sIch DeN AuFbAu Des hÜFTgeLeNKes<br />

VorsTeLLeN?<br />

Der schenkelknochen mit schenkelhals und hüftkopf (schenkelkopf<br />

– caput ossis femoris) bil<strong>de</strong>n das gesamte Femur. Der<br />

schenkelkopf liegt eingebettet in <strong>de</strong>r hüftpfanne (Acetabulum).<br />

Die Kapsel (capsula articularis) umhüllt <strong>de</strong>n Kopf und<br />

<strong>de</strong>n größten Teil <strong>de</strong>s schenkelhalses. Die Innenseite <strong>de</strong>r hüftpfanne<br />

ist am Dach mit Knorpel und am bo<strong>de</strong>n mit bin<strong>de</strong>gewebe<br />

und Fett ausgeklei<strong>de</strong>t. Den rand <strong>de</strong>r hüftpfanne formt<br />

die gelenklippe, ein faserknorpeliger reif – das Labrum acetabulare.<br />

Diverse bän<strong>de</strong>r (z. b. Ligamentum capitis femoris, Lig.<br />

transversum acetabuli) vervollständigen das hüftgelenk.<br />

unterschiedliche hüftgelenkserkrankungen können die Indikation<br />

zu einem mikrochirurgischen eingriff – zu <strong>de</strong>nen die hüftarthroskopien<br />

gezählt wer<strong>de</strong>n – darstellen. Der Patient klagt<br />

über schmerzen im hüftgelenk bei <strong>de</strong>r bewegungsausführung<br />

und/o<strong>de</strong>r über bewegungseinschränkungen. häufig wird auch<br />

über einen Anlaufschmerz o<strong>de</strong>r über einen ruheschmerz berichtet.<br />

Zur behandlung dieser schmerzen kann dabei eine<br />

hüftarthroskopie hilfreich sein; und zwar nicht nur zu diagnostischen<br />

Zwecken. Knorpelglättungen, die entfernung von<br />

freien gelenkkörpern, behandlung von Labrumverletzungen<br />

sowie synovektomien (entfernung von gelenkschleimhaut)<br />

zählen schon längstens zu <strong>de</strong>n standar<strong>de</strong>ingriffen.<br />

beim femoroazetabulären Impingement beispielsweise liegt<br />

eine Formstörung mit Knochen-/Knorpelzubildungen am<br />

Übergang vom Femurkopf zum schenkelhals bzw. am Pfannenrand<br />

vor. Die beseitigung <strong>de</strong>r Formstörung kann durch<br />

eine hüftarthroskopie vorgenommen wer<strong>de</strong>n und somit<br />

nachfolgend eine mechanisch bedingte Koxarthrose vermie<strong>de</strong>n<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich verzögert wer<strong>de</strong>n. Ziel <strong>de</strong>s eingriffes<br />

ist die Verbesserung <strong>de</strong>r einschränkung <strong>de</strong>r hüftgelenksbeweglichkeit<br />

und die Wie<strong>de</strong>rerlangung von schmerzfreiheit.<br />

rechtzeitig durchgeführt, trägt dieser eingriff dazu bei, die<br />

Versorgung mit einer Teil- o<strong>de</strong>r Totalendoprothese im hüftgelenk<br />

(vorerst o<strong>de</strong>r grundsätzlich) zu umgehen.<br />

Die entfernung und damit die beseitigung mechanisch stören<strong>de</strong>r<br />

Partikel aus <strong>de</strong>m hüftgelenk ist eine Domäne <strong>de</strong>r arthroskopischen<br />

Therapie. Die freien gelenkkörper sammeln sich<br />

zumeist im hinteren gelenkabschnitt, verursachen schmerzen<br />

und können durch einklemmungen weitere strukturen<br />

im gelenk schädigen. bei Verletzungen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Pfannenrand<br />

abschließen<strong>de</strong>n gelenklippe ist bei <strong>de</strong>r arthroskopischen<br />

Therapie zwischen einer glättung o<strong>de</strong>r entfernung <strong>de</strong>s Labrums<br />

und einer Wie<strong>de</strong>rherstellung zu unterschei<strong>de</strong>n. Neben<br />

<strong>de</strong>r komplizierteren Labrumrefixation setzen sich auch in<br />

<strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit immer mehr arthroskopische<br />

eingriffe durch, die hochentwickelte Techniken zur ersatzknorpelbildung<br />

voraussetzen. Die Durchführung aller Arthroskopien<br />

- auch <strong>de</strong>r zuletzt genannten anspruchsvollen eingriffe<br />

- zeichnen <strong>de</strong>n kompetenten operateur mit jahrelanger<br />

erfahrung aus.<br />

Der ganz klare Vorteil <strong>de</strong>r genannten minimalinvasiven eingriffe<br />

liegt in <strong>de</strong>r schonen<strong>de</strong>n Vorgehensweise <strong>de</strong>s Arthroskopeurs,<br />

aufgrund operierens ohne Durchtrennung von Muskeln,<br />

was sich letztendlich in <strong>de</strong>r schnelleren rehabilitation<br />

nie<strong>de</strong>rschlägt. Wann eine hüftarthroskopie vorgenommen<br />

wer<strong>de</strong>n kann und wann ein offenes Vorgehen empfehlenswert<br />

ist, bestimmen auch <strong>de</strong>r schweregrad <strong>de</strong>r Deformitäten,<br />

<strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s Labrums und <strong>de</strong>r Knorpelstatus. bei fortgeschrittener<br />

Koxarthrose sowie bei hüftgelenksinfektionen<br />

ist die hüftarthroskopie kontraindiziert.<br />

Zusammenfassend kann gesagt wer<strong>de</strong>n, dass eine allgemeine<br />

skepsis o<strong>de</strong>r gar Ablehnung seitens <strong>de</strong>r Patienten gegenüber<br />

hüftarthroskopien zu unrecht besteht und es diese<br />

anhand einer entsprechen<strong>de</strong>n fachlichen Aufklärung durch<br />

<strong>de</strong>n orthopä<strong>de</strong>n zu minimieren gilt. bei einer frühzeitigen<br />

Vorstellung <strong>de</strong>s Patienten in <strong>de</strong>r Praxis können mittels einer<br />

hüftarthroskopie (abhängig vom schweregrad <strong>de</strong>r beschwer<strong>de</strong>n)<br />

einer Koxarthrose entgegengewirkt und somit in letzter<br />

Konsequenz die Implantation einer künstlichen hüftprothese<br />

herausgezögert, wenn nicht sogar vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

11


12<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. Markus Lorenz informiert<br />

Das InstaBIle<br />

sChulterGelenK<br />

DAs schuLTergeLeNK IsT DAs beWegLIchsTe geLeNK Des MeNschLIcheN KörPers. seINe<br />

grosse beWegLIchKeIT beruhT DArAuF, DAss Der KugeLIge oberArMKoPF IN eINer<br />

reLATIV FLAcheN schuLTerPFANNe ruhT. AuFgruND DIeser gerINgeN KNöcherNeN<br />

begreNZuNg KANN DAs geLeNK reLATIV LeIchT AusKugeLN. WIr ÄrZTe beZeIchNeN DIese<br />

hÄuFIgsTe VerLeTZuNg Des schuLTergeLeNKs ALs LuXATIoN.<br />

Die schulterluxation ist nicht nur die<br />

häufigste schulterverletzung, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die am häufigsten auftreten<strong>de</strong><br />

gelenkverrenkung überhaupt. sie trifft<br />

in erster Linie sportler, beispielsweise<br />

beim handball, Fußball, ski- und<br />

snowboardfahren, vor allem, wenn<br />

sie nicht ausreichend trainiert o<strong>de</strong>r<br />

aufgewärmt sind. Ausgangspunkt <strong>de</strong>s<br />

unfalls ist meist eine hebelbewegung<br />

<strong>de</strong>s nach außen gedrehten oberarms,<br />

bei welcher <strong>de</strong>r Arm vom Körper weggeführt<br />

wird.<br />

bei dieser bewegung kann es nun dazu<br />

kommen, dass <strong>de</strong>r Kopf <strong>de</strong>s oberarmknochens<br />

aus <strong>de</strong>r schulterpfanne herausspringt.<br />

bei <strong>de</strong>n meisten Luxationen<br />

(zu 90 Prozent) springt er nach<br />

vorne o<strong>de</strong>r nach unten, Verrenkungen<br />

nach hinten sind dagegen eher selten.<br />

bei einer vor<strong>de</strong>ren schulterluxation<br />

hakt sich <strong>de</strong>r oberarmkopf mit seinem<br />

hinterrand am unteren Pfannenwulst<br />

ein. Dadurch entsteht die charakteristische<br />

„hill-sachs-Delle“, die im<br />

röntgenbild o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Kernspintomogramm<br />

gut sichtbar ist. Außer<strong>de</strong>m<br />

kommt es zur schädigung <strong>de</strong>s Knorpels<br />

innerhalb <strong>de</strong>r gelenkpfanne, <strong>de</strong>r<br />

Kapsel-band-Apparat <strong>de</strong>s schultergelenks<br />

wird gezerrt o<strong>de</strong>r zerreißt sogar.<br />

Meist kann die schulter nur mit ärztlicher<br />

hilfe wie<strong>de</strong>r eingerenkt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach<strong>de</strong>m die schulter bereits einmal<br />

ausgekugelt war, kann es vor allem bei<br />

jungen und aktiven sportlern immer<br />

wie<strong>de</strong>r dazu kommen, dass die schulter<br />

aus <strong>de</strong>m gelenk springt – sogar bei<br />

einfachen und nicht beson<strong>de</strong>rs kraftvollen<br />

bewegungen, beispielsweise<br />

beim Anziehen einer Jacke o<strong>de</strong>r gar im<br />

schlaf. um das wie<strong>de</strong>rholte Auskugeln<br />

zu vermei<strong>de</strong>n und Zusatzverletzungen<br />

wie das mögliche Anbrechen <strong>de</strong>r<br />

schulterpfanne zu vermei<strong>de</strong>n, empfiehlt<br />

sich vor allem für junge, sportlich<br />

aktive Menschen nach einer erlittenen<br />

Luxation eine operation. bei etwas<br />

inaktiveren Menschen o<strong>de</strong>r Patienten,<br />

die älter als 35 Jahre sind, kann<br />

eine ausgekugelte schulter durchaus<br />

auch ohne operation behan<strong>de</strong>lt wer-<br />

<strong>de</strong>n. Die schulter wird eingerenkt und<br />

danach in einem speziellen Verband<br />

kurzfristig ruhiggestellt.<br />

Anschließend wird das schultergelenk<br />

durch ein entsprechen<strong>de</strong>s Trainingsprogramm<br />

mit stabilisieren<strong>de</strong>n Übungen<br />

behan<strong>de</strong>lt.<br />

In vielen Fällen besteht bereits eine<br />

angeborene Neigung zur vollständigen<br />

o<strong>de</strong>r unvollständigen (subluxation)<br />

Auskugelung <strong>de</strong>r schulter auf<br />

grund einer zu lockeren gelenkkapsel<br />

wie z.b. in <strong>de</strong>r extremform bei <strong>de</strong>n<br />

„schlangenmenschen“. bei entsprechen<strong>de</strong>n<br />

beschwer<strong>de</strong>n sollte hier immer<br />

zunächst ohne operativen eingriff<br />

mit einem entsprechen<strong>de</strong>n stabilitäts<br />

training versucht wer<strong>de</strong>n die Instabilität<br />

zu behan<strong>de</strong>ln.<br />

MINIMAL-INVAsIVe oPerATIoN<br />

Vor <strong>de</strong>r entscheidung, wie operiert<br />

wer<strong>de</strong>n kann, steht die genaue untersuchung<br />

<strong>de</strong>s Patienten, gegebenenfalls<br />

unter hinzuziehung <strong>de</strong>r röntgendiagnostik<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kernspintomographie.<br />

Meist kann die operation minimalinvasiv<br />

arthroskopisch erfolgen. Das<br />

be<strong>de</strong>utet, dass über drei sehr kleine<br />

hautschnitte operiert wird. Dabei wird<br />

<strong>de</strong>r abgerissene Kapsel-band-Apparat<br />

mit Fa<strong>de</strong>nankern aus selbstauflösbaren<br />

Materialien wie<strong>de</strong>r am Knochen<br />

<strong>de</strong>r gelenkpfanne fixiert. Dabei ist es<br />

unerheblich, ob o<strong>de</strong>r wie oft die schulter<br />

bereits ausgekugelt war.<br />

Nach <strong>de</strong>r operation wird <strong>de</strong>r Arm bis<br />

zur Abheilung <strong>de</strong>r operationswun<strong>de</strong>n<br />

ruhiggestellt, dann nur noch nachts.<br />

bereits am ersten Tag nach <strong>de</strong>r operation<br />

wer<strong>de</strong>n krankengymnastische<br />

Übungen durchgeführt. bis sechs Wochen<br />

nach <strong>de</strong>r operation darf <strong>de</strong>r Arm<br />

nicht nach außen gedreht wer<strong>de</strong>n.<br />

Anschließend wird ein spezielles rehabilitationsprogramm<br />

zur stabilisierung<br />

und Kräftigung <strong>de</strong>r schulter durchgeführt.<br />

Überkopfsportarten, Werfen und<br />

Kontaktsportarten sind für ein halbes<br />

Jahr nicht erlaubt.<br />

13


14<br />

Dr. med. Martin spehr informiert<br />

In <strong>de</strong>r Wirbelsäulenchirurgie ist außer<br />

<strong>de</strong>r eigentlichen chirurgischen Technik<br />

die richtige Indikationsstellung zur<br />

operation entschei<strong>de</strong>nd, um eine sol-<br />

che nachoperative Problematik mit<br />

einer Ten<strong>de</strong>nz zur schmerzchronifizierung<br />

zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />

grundsätzlich sind die Möglichkeiten<br />

in <strong>de</strong>r Wirbelsäulenchirurgie mittlerweile<br />

sehr vielfältig und die Vorteile<br />

liegen im ergebnis zumeist sehr positiv<br />

für unsere Patienten auf <strong>de</strong>r hand:<br />

Die allermeisten wer<strong>de</strong>n beschwer<strong>de</strong>frei<br />

und lassen sich sehr gut wie<strong>de</strong>r in<br />

ihre alltäglichen Anfor<strong>de</strong>rungen integrieren.<br />

Dennoch obliegt <strong>de</strong>m behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n<br />

Facharzt eine große Verantwortung. er<br />

muss bei <strong>de</strong>r „Wegesgabelung“ (oP:<br />

JA o<strong>de</strong>r NeIN?) sehr genau auf Zeichen<br />

achten, die eine ungünstige Prognose<br />

belegen.<br />

bei Wirbelsäulenoperationen wegen<br />

akuter schmerzen ist zu beachten, dass<br />

viele Patienten unter lange vorbestehen<strong>de</strong>n<br />

schmerzen lei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r risikofaktoren<br />

für verstärkte peri- und postoperative<br />

schmerzen bestehen.<br />

bei elektiven operativen eingriffen<br />

an <strong>de</strong>r Wirbelsäule sollte unter umstän<strong>de</strong>n<br />

durchaus auch einmal eine<br />

psychologisch-schmerztherapeutische<br />

untersuchung vorgeschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />

Liegen etwa psychosoziale risikofaktoren<br />

vor sollte die operationsanzeige<br />

unter enger einbindung <strong>de</strong>s Patienten<br />

Postoperative schmerzen an <strong>de</strong>r Wirbelsäule<br />

Wie sich ein<br />

PosTNuKLeoToMIesyNDroM<br />

verhin<strong>de</strong>rn lässt<br />

ALs PosTNuKLeoToMIe-syNDroM WIrD eINe schMerZKrANKheIT NAch WIrbeLsÄuLeNchIrurgIscheN eINgrIFFeN<br />

beZeIchNeT, DIe oFT NIchT eINDeuTIg AuF orgANIscheN gruNDLAgeN erKLÄrbAr uND NAchVoLL-<br />

ZIehbAr IsT. WIe LÄssT sIch eIN soLcher ZusTAND FÜr PATIeNTeN VerMeIDeN?<br />

strengstens überdacht und geprüft<br />

wer<strong>de</strong>n. hier können ggf. sog. multimodale<br />

behandlungsmaßnahmen eingeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Weises Voraussehen aller beteiligten<br />

einige Faktoren, die bei z.b. einem<br />

bandscheibenvorfall ein schlechtes<br />

operationsergebnis voraussagen lassen<br />

sind:<br />

· DePressIoN<br />

· begLeITKrANKheITeN WIchTIger<br />

NATur<br />

· ANgsT<br />

· schWere KINDheITsTrAuMeN<br />

· erhebLIche schMerZINTeNsITÄT<br />

· PsychosoZIALe ProbLeMe IM<br />

PATIeNTeNuMFeLD.<br />

Der Patient selbst, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r<br />

behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> Neuro-/Wirbelsäulenchirurg<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r begleiten<strong>de</strong> orthopä<strong>de</strong><br />

sollten auf „Zeichen“ <strong>de</strong>s Patienten<br />

achten, egal ob sie bewusst o<strong>de</strong>r unbewusst<br />

ausgesen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n:<br />

„Die Patienten scheinen beispielweise<br />

überzeugt, dass Aktivität, belastung<br />

und bewegung <strong>de</strong>m rücken scha<strong>de</strong>n,<br />

dass dieses sogar die beschwer<strong>de</strong>n<br />

verursache o<strong>de</strong>r verstärke.<br />

o<strong>de</strong>r die betroffenen glauben -› „ dass<br />

passive behandlungsmaßnahmen viel<br />

besser helfen als aktive“. hinweisend<br />

sind zu<strong>de</strong>m katastophisieren<strong>de</strong> gedanken,<br />

„dass die schmerzen immer<br />

schlimmer wer<strong>de</strong>n“ (1). Insgesamt<br />

sind Vermeidungsstrategien von Patienten<br />

mit Absenkung <strong>de</strong>s eigenen<br />

Aktivitätsniveaus, mit Äußerungen zur<br />

Arbeitsplatz-unzufrie<strong>de</strong>nheit, mit emotionalen<br />

Problemen, nie<strong>de</strong>rgedrückter<br />

stimmung und sozialem rückzug, aber<br />

auch mit laufen<strong>de</strong>n rentenanträgen<br />

durchaus ein ungünstiger Prognosefaktor<br />

(1).<br />

Wer<strong>de</strong>n also solche hinweiszeichen<br />

von Patient und Arzt nicht beachtet,<br />

kann dies durchaus dazu führen, dass<br />

postoperative beschwer<strong>de</strong>n subjektiv<br />

eng mit <strong>de</strong>m chirurgischen eingriff und<br />

<strong>de</strong>r erlittenen enttäuschung in Verbindung<br />

gebracht wer<strong>de</strong>n.<br />

bereits erfolglos am rücken operierte<br />

Patienten haben nach erneuter operation<br />

beson<strong>de</strong>rs oft verstärkte schmerzen.<br />

Deshalb ist gera<strong>de</strong> bei ihnen die Anzeige<br />

für weitere chirurgische eingriffe<br />

beson<strong>de</strong>rs kritisch zu prüfen.<br />

Je<strong>de</strong>r Patient sollte sich ver<strong>de</strong>utlichen,<br />

dass eine unpassen<strong>de</strong> oP-Anzeige<br />

letztlich ja ihm selbst scha<strong>de</strong>n könnte.<br />

Insofern liegt auch im NeIN zur oP<br />

durchaus auch mal etwas heilsames,<br />

letztlich kommt es auf das ergebnis<br />

an!<br />

(1) Klinger r et al · orthopä<strong>de</strong> 2008, 37:1000-1006<br />

Der KNIcKseNKFuss IsT eINer Der hÄuFIgsTeN grÜNDe,<br />

Der VorsTeLLuNg VoN KINDerN beIM orThoPÄDeN.<br />

beim gehbeginn ist dies die häufigste,<br />

meist harmlose kindliche Fuß<strong>de</strong>formität<br />

mit verstärkter Valgusstellung <strong>de</strong>r<br />

Ferse (Knickfuß) und Abflachung <strong>de</strong>s<br />

Fußgewölbes (senkfuß), die bis zu einem<br />

gewissen gra<strong>de</strong> physiologisch<br />

ist.<br />

Durch spielerische Fußgymnastik wie<br />

beispielsweise greifen von gegenstän<strong>de</strong>n<br />

und regelmäßiges barfußlaufen<br />

wird die gewölbe-aufrichten<strong>de</strong> und<br />

–stabilisieren<strong>de</strong> Muskulatur gekräftigt.<br />

eine Versorgung mit orthopädischen<br />

einlagen wirkt im Alltag unterstützend.<br />

Kommt es jedoch trotz konservativer<br />

Therapie zu einer Zunahme <strong>de</strong>r Fehlstellung<br />

und beschwer<strong>de</strong>n, sollte ein<br />

operatives Verfahren in betracht ge-<br />

jeweils rechter Fuss: Bereits op-versorgt · linker Fuss: vor OP<br />

zogen wer<strong>de</strong>n um eine weitere Verschlimmerung<br />

zu vermei<strong>de</strong>n.<br />

Im Wachstumsalter besteht hierbei die<br />

Möglichkeit über die Arthrorise eine<br />

Wachstumslenkung vorzunehmen. Wie<br />

ein Türstopper verhin<strong>de</strong>rt hierbei eine<br />

schraube, welche zwischen sprung<br />

und Fersenbein eingebracht wird, das<br />

einknicken <strong>de</strong>s Fußes. Durch die hierdurch<br />

erreichte Korrektur kommt es im<br />

weiteren Wachstum zu einer Aufrichtung<br />

<strong>de</strong>s Fußgewölbes.<br />

Ist das Wachstum <strong>de</strong>s Fußes erst einmal<br />

abgeschlossen, so ist dieses alleinige<br />

Verfahren nicht mehr erfolgversprechend.<br />

hier besteht über eine Fersenbeinumstellung<br />

die Möglichkeit einer gelenkerhalten<strong>de</strong>n<br />

Korrektur.<br />

Ziel <strong>de</strong>r operation ist die Wie<strong>de</strong>rher-<br />

Dr. med. Arthur bergmann informiert<br />

CHIEMGAU CHIEMGAU<br />

stellung <strong>de</strong>s Fußlängsgewölbes und<br />

reorientierung <strong>de</strong>s rückfußes durch<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Zugrichtung <strong>de</strong>r Achillessehne.<br />

Liegt die ursache <strong>de</strong>r Fehlstellung<br />

überwiegend beim senkfuß ,wird das<br />

Fersenbein in seinem vor<strong>de</strong>ren Anteil<br />

durchtrennt und mit mo<strong>de</strong>rnen winkelstabilen<br />

Implantaten die äußere Fußsäule<br />

verlängert.<br />

Ist dies nicht ausreichend o<strong>de</strong>r liegt<br />

das krankhafte geschehen im rückfuß<br />

,erfolgt die Durchtrennung und<br />

Verschiebung <strong>de</strong>s Fersenbeins an <strong>de</strong>m<br />

Ansatz <strong>de</strong>r Achillessehne.<br />

Durch die verän<strong>de</strong>rte Zugrichtung <strong>de</strong>r<br />

Achillessehne und/o<strong>de</strong>r die Verlängerung<br />

<strong>de</strong>r lateralen säule kommt es<br />

zu einer Aufrichtung <strong>de</strong>s Fußgewölbes<br />

und hierdurch zur Wie<strong>de</strong>rherstellung<br />

<strong>de</strong>r physiologischen belastungsverhältnisse.<br />

um <strong>de</strong>n richtigen Zeitpunkt, das geeignete<br />

Therapieverfahren und das<br />

richtige Ausmaß <strong>de</strong>r Korrektur zu bestimmen,<br />

bedarf es viel erfahrung. unser<br />

Fußchirurgisches Team steht Ihnen<br />

hierbei zu Verfügung.<br />

15


16<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. hans-Peter schlögl informiert<br />

Wo können sie uns,<br />

die Fachärzte <strong>de</strong>r <strong>oucc</strong> fin<strong>de</strong>n?<br />

CHIEMGAU<br />

Die Praxisräume am traunsteiner<br />

stadtplatz sind die eigentliche<br />

Gründungsstätte <strong>de</strong>r ouCC in <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>rzeitigen struktur.<br />

Die bei<strong>de</strong>n „senioren“ <strong>de</strong>r heutigen<br />

Ärztegemeinschaft, Dr.blumrath und<br />

Dr.schlögl, zogen im oktober 1999<br />

vom „Maxplatz“ an <strong>de</strong>n „stadtplatz“,<br />

nach<strong>de</strong>m umfangreiche restrukturierungs-<br />

und Neubaumaßnahmen in <strong>de</strong>n<br />

ehemaligen räumen <strong>de</strong>s Traunsteiner<br />

Arbeitsamtes ausgeführt waren.<br />

Die Praxis ist mit <strong>de</strong>m Auto in zentral-<br />

ster Innenstadtlage direkt ansteuerbar,<br />

somit können auch frisch operierte o<strong>de</strong>r<br />

gehbehin<strong>de</strong>rte Patienten direkt bis vor<br />

<strong>de</strong>n eingang <strong>de</strong>r <strong>oucc</strong> gelangen. (Aufzug<br />

vorhan<strong>de</strong>n!)<br />

Der kleine Nachteil, dass nicht immer<br />

auch sofort <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong> Parkplatz direkt<br />

vor <strong>de</strong>r Praxis gefun<strong>de</strong>n wird, wird<br />

nach Aussage <strong>de</strong>r Patienten durch die<br />

zentrale Innenstadtlage mehr als ausgeglichen,<br />

in<strong>de</strong>m sie gerne nach <strong>de</strong>m<br />

Arztbesuch ein cafe besuchen o<strong>de</strong>r<br />

eine Kleinigkeit in <strong>de</strong>n umliegen<strong>de</strong>n<br />

geschäften besorgen wollen.<br />

WIr WoLLeN IhNeN uNsere VerschIeDeNeN sTANDorTe eIN WeNIg VorsTeLLeN.<br />

LehNeN sIe sIch ZurÜcK uND besucheN sIe uNs heuTe IN ...<br />

In traunsteIn, aM staDtPlatZ 31<br />

Die empfangszone wur<strong>de</strong> großzügig<br />

im 2.stockwerk gestaltet. hinter <strong>de</strong>r<br />

Anmeldung sind dort auch einige Teile<br />

<strong>de</strong>r <strong>oucc</strong>-Verwaltung lokalisiert.<br />

Zumeist arbeiten zeitgleich 3-4 Fachärzte<br />

<strong>de</strong>r <strong>oucc</strong> in Traunstein. Deren<br />

sprechstun<strong>de</strong>nbereiche (insgesamt<br />

14 behandlungsräume!) verteilen sich<br />

über 2 stockwerke, entspannend gestaltete<br />

Verweilzonen sind <strong>de</strong>n jeweiligen<br />

Arztbereichen organisatorisch<br />

zugeordnet.<br />

Wie auch die an<strong>de</strong>ren Praxisstandorte<br />

überraschen auch die Traunsteiner Pra-<br />

xisräume mit überraschen<strong>de</strong>n architektonischen<br />

effekten, mit angenehmer<br />

Farb- und Materialauswahl. Auch ist<br />

in stockwerk 3 die Versorgung unserer<br />

Patienten mit heißgetränken und Wasser<br />

vorgesehen. Die Praxislektüre ist<br />

ständig auf aktuellem stand.<br />

Die technische, voll digitalisierte Ausstattung<br />

befin<strong>de</strong>t sich auf <strong>de</strong>m momentan<br />

überhaupt nur vorstellbaren<br />

stand:<br />

Mo<strong>de</strong>rnste ultraschalldiagnostik, Digitales<br />

röntgen und auch extremitäten-Kernspintomographie<br />

run<strong>de</strong>n das<br />

<strong>de</strong>rzeit perfekte Diagnostiksystem im<br />

Fachgebiet <strong>de</strong>r orthopädie nach oben<br />

hin ab.<br />

und <strong>de</strong>nnoch ersetzt die schönste<br />

Facharztpraxis natürlich nicht das Wesentliche:<br />

Die qualifizierte fachärztliche Versorgung<br />

unserer Patienten, an welcher wir<br />

ebenso emsig und ständig arbeiten, um<br />

diese auf <strong>de</strong>m hohen und gewohnten<br />

Niveau weiter sicher zu stellen.<br />

Ihr<br />

Dr.med. hans-Peter schlögl<br />

17


18<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. Andreas Lindner informiert<br />

MenIsKussChÄDen<br />

Bei Beschwer<strong>de</strong>n am Knie sowohl unfallbedingt als<br />

auch als Folge einer arthrose (Gelenkverschleiß, abnutzungsbedingt)<br />

<strong>de</strong>nkt sowohl <strong>de</strong>r laie als auch <strong>de</strong>r<br />

Fachmann oft zuerst an <strong>de</strong>n Meniskus.<br />

WAs IsT NuN Der MeNIsKus?<br />

Meniskus steht für griechisch kleiner Mond. Als halbmond-,<br />

sichelförmige, faserknorpelige (ähnlich <strong>de</strong>m Nasenknorpel)<br />

struktur besitzt das menschliche Kniegelenk eine Außenmeniskus<br />

und einen Innenmeniskus die sich zwischen ober-<br />

und unterschenkelknochen aufspannen.<br />

sie dienen zum einen ähnlich einem Keil <strong>de</strong>r Verhin<strong>de</strong>rung<br />

von abnormen bewegungen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Knochen , zum beispiel<br />

<strong>de</strong>m gleiten <strong>de</strong>s Femurs ( oberschenkelknochen) noch<br />

vorne o<strong>de</strong>r zur seite über die Tibia ( schienbein).<br />

Zum Zweiten übertragen sie das gewicht optimal vom ober-<br />

auf <strong>de</strong>n unterschenkel, tragen so zur besseren Druckvertei-<br />

lung auf <strong>de</strong>n sehr druckempfindlichen, weicheren und verletzlicheren,<br />

hyalinen oberflächenknorpel <strong>de</strong>s Kniegelenkes<br />

bei. sie sichern so auch das perfekte gleiten <strong>de</strong>r gelenkpartner<br />

zueinan<strong>de</strong>r.<br />

schlussendlich sind sie auch für die ernährung <strong>de</strong>s hyalinen<br />

oberflächenknorpels verantwortlich, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r gelenkschmiere<br />

( synovialflüssigkeit) heraus seine bausteine<br />

per Diffusion holt (wie ein schwamm, <strong>de</strong>r bei je<strong>de</strong>r bewegung<br />

ausgequetscht wird und dann wie<strong>de</strong>r neue gelenkflüssigkeit<br />

aufnimmt) in<strong>de</strong>m sie für eine perfekte benetzung <strong>de</strong>r<br />

oberflächen sorgen.<br />

Diese Menisken können nun bei einem unfall akut einreissen<br />

o<strong>de</strong>r als Folge von alten, teilweise Jahre zurückliegen<strong>de</strong>n<br />

ereignissen langsam <strong>de</strong>generative (abnutzungsbedingte)<br />

risse ausbil<strong>de</strong>n. Da <strong>de</strong>r Innenmeniskus zusätzlich am<br />

Innenband festgewachsen ist, <strong>de</strong>r Aussenmeniskus aber nur<br />

am hinterhorn und am Vor<strong>de</strong>rhorn und so besser ausweichen<br />

kann, ist <strong>de</strong>r Innenmeniskus 10-20 fach häufiger von<br />

Verletzungen betroffen.<br />

Während akute risse meist mit starken schmerzen, schwellungen,<br />

ergussbildungen und einer bewegungsbehin<strong>de</strong>rung<br />

einhergehen, bemerkt <strong>de</strong>r Patient bei <strong>de</strong>generativen rissen<br />

meist nur gelegentliche schmerzen, die häufig auch wie<strong>de</strong>r<br />

zeitweise verschwin<strong>de</strong>n. oft tritt dies auch in <strong>de</strong>r Nacht bei<br />

entspannung <strong>de</strong>r Muskulatur auf. Dies liegt daran, dass <strong>de</strong>r<br />

zwischen ober- und unterschenkel eingeklemmte, eingerissene<br />

Anteil oft spontan wie<strong>de</strong>r an seinen alten Platz zurückgleitet.<br />

Dies be<strong>de</strong>utet aber natürlich keine heilung, da <strong>de</strong>r<br />

riß von selbst nicht wie<strong>de</strong>r zusammenwächst.<br />

ein wichtiger Punkt ist auch, dass die Menisken aus relativ<br />

hartem Faserknorpel bestehen und bei einklemmungen <strong>de</strong>n<br />

weichen oberflächenknorpel <strong>de</strong>s gelenkes zerstören.<br />

haben nun die schmerzen <strong>de</strong>n Patienten zum orthopä<strong>de</strong>n<br />

geführt kann dieser häufig bereits aus <strong>de</strong>r schil<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />

beschwer<strong>de</strong>n auf die Art <strong>de</strong>r schädigung schliessen. An eine<br />

klinische untersuchung , meist mit sonographie und röntgen<br />

folgt heute meist noch ein NMr ( Kernspin). hier erkennt<br />

<strong>de</strong>r Fachmann meist relativ gut die Art und grösse<br />

<strong>de</strong>s scha<strong>de</strong>ns.<br />

Die verschie<strong>de</strong>nen Arten <strong>de</strong>r rissen erfor<strong>de</strong>rn ein differenziertes<br />

Vorgehen. Während kleine risse meist nicht operiert<br />

wer<strong>de</strong>n müssen und konservativ mit hyaluronsäure- o<strong>de</strong>r<br />

Kortisonspritzen und Physiotherapie behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n,<br />

wer<strong>de</strong>n heute grössere risse meist arthroskopisch (sog.<br />

schlüssellochchirurgie) mittels kleiner schnitte über die<br />

eine Kamera und spezielle mikrochirurgische Instrumente<br />

operativ versorgt.<br />

Nur große, basisnahe und vor allem aber frische risse können<br />

mit Aussicht auf erfolg wie<strong>de</strong>r angenäht wer<strong>de</strong>n. Dies<br />

liegt daran, dass nur die basis <strong>de</strong>s Meniskus durchblutet ist<br />

und nur in diesem bereich eine heilung stattfin<strong>de</strong>n kann.<br />

Alle an<strong>de</strong>ren risse wer<strong>de</strong>n so sparsam wie möglich reseziert<br />

und anschliessend geglättet<br />

um möglichst viel Meniskusgewebe zu erhalten. Die Zeiten<br />

<strong>de</strong>r totalen Meniskusresektionen ist vorbei. eher nimmt man<br />

heute in Kauf in einigen Jahren erneut einen kleinen Anteil<br />

entfernen zu müssen.<br />

herZLIch WILLKoMMeN<br />

IM ouCC teaM!<br />

thoMas sChraDer<br />

FAchArZT FÜr orThoPÄDIe uND uNFALLchIrurgIe<br />

sportmedizin · Notfallmedizin · endoprothetik von hüft-/Kniegelenk<br />

sporttraumatologie · Arthroskopische gelenkoperationen<br />

bandscheibenchirurgie · Konservative orthopädie mit<br />

schmerztherapie <strong>de</strong>r Wirbelsäule · TÜV-zertifizierter Wun<strong>de</strong>xperte (IcW)<br />

Thomas schra<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> 1970 in Mün-<br />

chen geboren. seine gymnasialzeit<br />

absolvierte er in <strong>de</strong>r kleinen universitätsstadt<br />

eichstätt am musischen<br />

gabrieli-gymnasium. Danach leistete<br />

er seinen Zivildienst in <strong>de</strong>r unfallchirurgie<br />

im Klinikum großha<strong>de</strong>rn/LMu<br />

München ab. Ab <strong>de</strong>m Jahre 1992<br />

begann er sein Medizinstudium im<br />

München, wobei er 1995 für 1 Jahr<br />

an die universität Wien wechselte.<br />

Neben einer internistischen PJ-Ausbildung<br />

im Krankenhaus harlaching<br />

führte ihn <strong>de</strong>r Weg in die kin<strong>de</strong>rorthopädische<br />

universitätsklinik basel/<br />

schweiz unter <strong>de</strong>r Leitung von Prof.<br />

Dr. Fritz hefti/Prof. Dr. Lutz von Laer.<br />

Als Abschluß <strong>de</strong>s praktischen Jahres<br />

arbeitete herr schra<strong>de</strong>r 1999 in <strong>de</strong>r<br />

Karibik im bereich <strong>de</strong>r Allgemeinchirurgie<br />

<strong>de</strong>s general hospital/Port of<br />

spain in Trinidad/Tobago. seine weitere<br />

ärztliche Ausbildung fand als AIP<br />

im Zentrum für orthopädie/sportorthopädie<br />

unter <strong>de</strong>r Leitung von herrn<br />

Prof. Dr. r. gradinger/Klinikum rechts<br />

<strong>de</strong>r Isar statt.<br />

Allgemeinchirurgische und traumatologische<br />

erfahrung und grundlagen<br />

eignete es sich ab <strong>de</strong>m Jahre 2000<br />

im Kreiskrankenhaus Freilassing an.<br />

In Freilassing ist er seit 2001 Mitglied<br />

<strong>de</strong>r ortsansässigen Notarztgemeinschaft<br />

und zuletzt auch 2. Vorsitzen-<br />

<strong>de</strong>r dieser einrichtung , mit <strong>de</strong>m ent-<br />

sprechen<strong>de</strong>n Aufgabenfeld <strong>de</strong>r Mitorganisation<br />

und Koordiantion zwischen<br />

rettungswesen und <strong>de</strong>n Kreiskliniken.<br />

seit herbst 2005 war herr<br />

schra<strong>de</strong>r als Assistenzarzt im Zentrum<br />

für orthopädie, orthopädische<br />

chirurgie und sportorthopädie in<br />

Der erfolg <strong>de</strong>r operation hängt maßgeblich vom Ausmaß <strong>de</strong>r<br />

bereits eingetreten begleit-/ Folgeschä<strong>de</strong>n am oberflächenknorpel<br />

ab. sind diese noch gering, so kann frühfunktionell<br />

nachbehan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, die Patienten können nach wenigen<br />

Tagen bereits wie<strong>de</strong>r voll belasten. bei bereits grösseren<br />

Knorpelschä<strong>de</strong>n , die in 4 gra<strong>de</strong> eingeteilt wer<strong>de</strong>n , wobei<br />

4.° ein komplettes Freiliegen <strong>de</strong>s Knochens meint, muss<br />

häufig mit Folgeeingriffen wie Knorpelanbohrungen, umstellungsoperationen<br />

( geradstellung <strong>de</strong>s beines) bis hin zur<br />

endoprothese gerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

generell kann gesagt wer<strong>de</strong>n, dass je früher die Arthroskopie<br />

erfolgt umso besser sind die ergebnisse.<br />

MITgLIeDschAFTeN:<br />

Deutsche Assoziation für Fuß und sprunggelenk (DAF), Deutsche gesellschaft für orthopädie und<br />

orthopädische chirurgie (Dgooc), Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r in bayern tätigen Notärzte<br />

berchtesga<strong>de</strong>n tätig. seine manuellen<br />

Fähigkeiten kann er beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>n<br />

operativen bereichen <strong>de</strong>r endoprothetik<br />

zur geltung bringen. Nach <strong>de</strong>r<br />

Facharztanerkennung oktober 2009<br />

ist herr schra<strong>de</strong>r zuletzt als Funktionsoberarzt<br />

seit Mai <strong>2010</strong> Partner in<br />

<strong>de</strong>r orthopädischen gemeinschafspraxis<br />

<strong>oucc</strong> am standort Kreisklinik<br />

berchtesga<strong>de</strong>n.<br />

Mit seiner ehefrau, <strong>de</strong>n zwei söhnen<br />

und seiner Tochter wohnt er sein einigen<br />

Jahren in <strong>de</strong>r stadt salzburg, wo<br />

er neben <strong>de</strong>r familären erholung durch<br />

seine sportlichen hobbies (rennrad/<br />

Mountainbike /skifahren) auch in <strong>de</strong>r<br />

Musik (Klassik/Jazz) seinen Ausgleich<br />

fin<strong>de</strong>t. ganz beson<strong>de</strong>re entspannung<br />

fin<strong>de</strong>t er zu<strong>de</strong>m als hobby-Koch, auch<br />

zum Wohle seiner Freun<strong>de</strong>.<br />

19


20<br />

Dr. med. Jörg hägele<br />

CHIEMGAU CHIEMGAU<br />

Dank MeDItaPe<br />

auf <strong>de</strong>n Kilimandscharo<br />

auch Ärzte sind manchmal Patienten…<br />

eIN erFAhruNgsberIchT...<br />

Letzten herbst ergab sich für mich<br />

kurzfristig die Möglichkeit, einen lange<br />

gehegten Traum in die realität umsetzen<br />

zu können… die besteigung <strong>de</strong>s<br />

Kilimandscharo, mit fast 6000 Metern<br />

<strong>de</strong>r höchste berg Afrikas und eines <strong>de</strong>r<br />

Traumziele für je<strong>de</strong>n Alpintouristen…<br />

seit Jahren schon erhoffte ich mir,<br />

diese Tour auf <strong>de</strong>n bekanntesten berg<br />

<strong>de</strong>r Welt einmal bewältigen zu können:<br />

69 Kilometer Aufstieg durch bergregenwäl<strong>de</strong>r<br />

und hochmoore hinweg<br />

über 5 verschie<strong>de</strong>ne Vegetationszonen<br />

bis auf die schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> schneekappe<br />

<strong>de</strong>s Kibogletschers …<br />

Während <strong>de</strong>r Vorbereitungsphase jedoch<br />

verletzte ich mich am rechten Knie<br />

und zog mir eine extrem unangenehme<br />

Kniescheibenentzündung zu („Pa-<br />

tellofemorales schmerzsyndrom“).<br />

Dieses hin<strong>de</strong>rte mich in <strong>de</strong>r<br />

Folge hartnäckig an <strong>de</strong>n notwendigen<br />

sportlichen Vorbereitungen, das Knie<br />

schwoll immer wie<strong>de</strong>r schmerzhaft an.<br />

An Joggen o<strong>de</strong>r Klettern war nicht zu<br />

<strong>de</strong>nken, nur radfahren ging noch leidlich.<br />

Der lange ersehnte Termin zum<br />

Abflug zum Kilimandscharo Airport in<br />

Tansania rückte unerbittlich näher und<br />

gestaltete sich zum Wettlauf gegen<br />

die Zeit. Auch Voltaren in Mengen und<br />

zuletzt sogar eine Kortison-eigeninjektion<br />

halfen nicht viel…<br />

Kurzfristig überlegte ich mir sogar, die<br />

Tour ganz abzusagen, da ich meine<br />

gipfel-chancen für diesen „once in<br />

a lifetime“-berg als für zu gering erach-<br />

tete… Doch dann fiel mir eine altbe-<br />

währte und in <strong>de</strong>r Praxis häufig angewandte<br />

geheimwaffe ein:<br />

DAs MeDITAPe.<br />

Ich bestelle mir per Internet verschie<strong>de</strong>ne<br />

Tapes und beginne zu experimentieren<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Klebetechniken<br />

und Materialien. endlich, 2 Wochen vor<br />

<strong>de</strong>m geplanten start, verbesserte sich<br />

die Kniefunktion erstmalig. Die letzten<br />

Trainingseinheiten auf <strong>de</strong>m ergometer<br />

bereiteteten keine Probleme mehr. Den<br />

langen Flug überstand ich mit angelegtem<br />

patella-stabilisieren<strong>de</strong>n Tape.<br />

Danach ging alles problemlos, mit<br />

4 rollen Tape im gepäck schaffte ich<br />

die strapaziöse, aber fantastische Tour<br />

und stand am Morgen <strong>de</strong>s 25. November<br />

auf <strong>de</strong>m eisgletscher <strong>de</strong>s uhurupeaks…<br />

Auch wenn <strong>de</strong>r berg mir physisch und<br />

psychisch alles abverlangte, hatte ich<br />

während <strong>de</strong>r gesamte Woche keine<br />

Probleme mit <strong>de</strong>m Knie…<br />

Aus dieser erfahrung heraus stehe ich<br />

mit rat und Tat allen Patienten mit<br />

dieser sehr erfolgreichen Metho<strong>de</strong> zur<br />

Verfügung…<br />

aktuelles thema<br />

Künstlicher<br />

Kniegelenksersatz<br />

KNIe-eNDoProTheseN sTAbILer ALs geDAchT<br />

In unserer alltäglichen Praxisarbeit<br />

beschäftigen wir Fachärzte<br />

<strong>de</strong>r ouCC sehr häufig mit Fragen<br />

zur nachoperativen leistungsfähigkeit<br />

von Menschen mit<br />

„künstlichem Kniegelenksersatz“.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re wird von unseren<br />

Patienten nach <strong>de</strong>r stabilität <strong>de</strong>r<br />

eingebrachten endoprothese und<br />

nach Gefahren von Knochenbrüchen<br />

im Bereich <strong>de</strong>r Knie-teP bei<br />

Wie<strong>de</strong>raufnahme von sportlichen<br />

aktivitäten gefragt.<br />

eine hohe belastung <strong>de</strong>s Implantates bereits kurz nach en<strong>de</strong> <strong>de</strong>r medizinischen<br />

rehabilitation könnte früh das risiko für Knochenbrüche („Frakturen“)<br />

erhöhen, so die befürchtung. Die Veröffentlichung einer Forschergruppe<br />

aus Frankreich (1) scheint aber exakt das gegenteil zu beweisen.<br />

bei untersuchung konnte festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass 218 operativ versorgte<br />

Patienten zwischen 18 und 90 Jahren sich nicht an die ärztliche empfehlung<br />

hielten und trotz eingebrachter Knie-TeP sportarten mit hohen Kniebelastungen<br />

wie<strong>de</strong>r aufnahmen.<br />

VerbesserTe KNIeFuNKTIoN<br />

Trotz Power-Aerobic, Joggen, gewichtheben o<strong>de</strong>r Fußballspielen hatten sie<br />

nach einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 7 ½ Jahren bei klinischen<br />

und röntgen-Kontrollen hinsichtlich <strong>de</strong>s „Implantatüberlebens“ keine<br />

Nachteile gegenüber vergleichsweise geprüften 317 Patienten, die gemäß<br />

<strong>de</strong>r ärztlichen empfehlung nur „Knie-schonen<strong>de</strong>“ Aktivitäten pflegten.<br />

Im gegenteil: unter berücksichtigung spezieller studienaspekte war die<br />

Kniefunktion in <strong>de</strong>r gruppe mit stärkeren belastungen sogar etwas besser.<br />

Nachoperationen –egal aus welchem grund- waren sogar in <strong>de</strong>r schonen<strong>de</strong>n<br />

Kontrollgruppe bis zu 20% an <strong>de</strong>m betroffenen gelenk häufiger!<br />

beruhIguNg, Aber KeINe eMPFehLuNg<br />

Dr. med. Andreas Kölling informiert:<br />

„Wir glaubten vor <strong>de</strong>r studie bereits daran, dass hohe belastungen kaum das<br />

risiko für Probleme mit <strong>de</strong>m Implantat erhöhen, aber wir waren überrascht, dass<br />

die hohe beanspruchung die klinischen Werte sogar verbesserten“, berichtete<br />

Dr. sebastian Paratte aus Marseille.<br />

Die studienleiter warnen jedoch ausdrücklich, aus diesem studienresultat<br />

verallgemeinern<strong>de</strong> rückschlüsse ziehen zu können.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re ist keine empfehlung an Patienten hinsichtlich einer gar absichtlichen<br />

risikovermehrung beim sportbetrieb auszusprechen. In je<strong>de</strong>m<br />

Fall darf aber immerhin eine gewisse beruhigung ausgesprochen wer<strong>de</strong>n,<br />

dass schä<strong>de</strong>n durch „eigenmächtiges betreiben von risikosportarten“<br />

nach Knie-TeP keineswegs so groß sind, wie man hätte annehmen können.<br />

Wir Fachärzte <strong>de</strong>r <strong>oucc</strong> empfehlen unser Patienten in <strong>de</strong>n nachoper<br />

ativen besprechungen sehr individualisierte Konzepte hinsichtlich ihrer<br />

sportarten nach oP.<br />

(1) Paratte Set al · Jahrestagung <strong>de</strong>r American Aca<strong>de</strong>my of Orthopaedic<br />

Surgeons <strong>2010</strong>, New Orleans<br />

21


22<br />

Dr. med. Michael Koller informiert Dr. med. christian blumrath informiert<br />

CHIEMGAU CHIEMGAU<br />

FItVIBe®-theraPIe<br />

senioren unter Vibration<br />

Die sturz- und Knochenbruchgefahr<br />

steigt mit <strong>de</strong>m Alter an. Mit einem sensomotorischen<br />

spezialtraining ist es<br />

möglich, die notwendigen muskulären<br />

und knöchernen Voraussetzungen älter<br />

wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Menschen zu verbessern.<br />

Die sportwissenschaftlichen erkenntnisse<br />

zeigen uns orthopä<strong>de</strong>n durchaus<br />

ein hohes Maß an Trainierbarkeit auch<br />

älter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Menschen auf. Darüber<br />

haben wir in <strong>de</strong>n vergangen Praxiszeitungen<br />

mit verschie<strong>de</strong>nen Artikeln<br />

bereits hingewiesen.<br />

FITVIbe® IN Der <strong>oucc</strong> PrAXIs<br />

TrAuNsTeIN<br />

Mit <strong>de</strong>m FitVibe® bietet unsere <strong>oucc</strong><br />

eine zeitsparen<strong>de</strong> und äußerst effiziente<br />

Methodik an, um Kraft und Koordination<br />

zu schulen, die Ausdauer auch<br />

älterer Menschen zu verbessern und<br />

einer zunehmen<strong>de</strong>n sturzneigung entgegen<br />

zu wirken.<br />

unsere erfahrungen entsprechen exakt<br />

<strong>de</strong>n wissenschaftlichen studienergebnissen:<br />

Die Vibrationstherapie auf <strong>de</strong>r rutschfesten<br />

unterlage bewirkt, dass die damit<br />

behan<strong>de</strong>lten Patienten signifikant<br />

besser in <strong>de</strong>r Lage sind, die Position<br />

ihres Körpers im raum kraftvoll zu kontrollieren<br />

sowie das gleichgewicht und<br />

die orientierung im raum zu halten als<br />

Patienten ohne ein solches spezifisches<br />

Training.<br />

WeNIge MINuTeN geNÜgeN<br />

Das zwei- bis dreimal pro Woche stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Training benötigt ca. 12-15<br />

Minuten Zeitinvestition, entschei<strong>de</strong>nd<br />

ist <strong>de</strong>r Wille <strong>de</strong>s Patienten und die regelmäßigkeit<br />

<strong>de</strong>r Durchführung.<br />

Individuell auf je<strong>de</strong>n Patienten abgestimmt<br />

startet man selbstverständlich<br />

nicht mit höchstbelastungen, son<strong>de</strong>rn<br />

führt – je nach Möglichkeit und Ausgangsstatus<br />

– <strong>de</strong>n Patienten stufenweise<br />

an seine persönliche Leistungsbreite<br />

heran. Dies geschieht unter fachlicher<br />

Aufsicht in <strong>de</strong>r Praxis am stadtplatz in<br />

Traunstein.<br />

WIrKWeIse Noch NIchT VoLLsTÄN-<br />

DIg geKLÄrT<br />

Wie sich die neuromuskulären Mechanismen<br />

unter <strong>de</strong>m Training anpassen,<br />

ist wissenschaftlich noch nicht vollständig<br />

geklärt. sowohl Anpassungsvorgänge<br />

auf ebene <strong>de</strong>s rückenmarkes,<br />

aber auch im gehirn scheinen eine<br />

wichtige rolle zu spielen.<br />

hinzu kommen die verbesserte intermuskuläre<br />

Koordination („Zusammenspielen<br />

<strong>de</strong>r Muskulatur“) sowie<br />

Anpassungsprozesse auch im Innenohr<br />

als gleichgewichtsorgan. Die Muskelspin<strong>de</strong>ln<br />

reagieren zu<strong>de</strong>m sensibler auf<br />

reize, dieses hat dann eine verstärkte<br />

reflektorische Ansteuerung <strong>de</strong>r Muskulatur<br />

zur Folge.<br />

Fast je<strong>de</strong>r Zweite <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

büroangestellten lei<strong>de</strong>t regelmäßig<br />

unter rückenschmerzen. Abgesehen<br />

von <strong>de</strong>m persönlichen Leid resultieren<br />

daraus betriebswirtschaftliche<br />

Folgen für die unternehmen, <strong>de</strong>r<br />

volkswirtschaftliche scha<strong>de</strong>n ist<br />

unerwartet hoch. Dabei sind sowohl<br />

die beschwer<strong>de</strong>ursachen als auch Vorbeugungsmöglichkeiten<br />

und mögliche<br />

heilmetho<strong>de</strong>n aus orthopädischer<br />

sicht ausreichend bekannt.<br />

Nur die schlafenszeit „im bett“ übersteigt<br />

im Normalfall bei büroangestellten<br />

stun<strong>de</strong>nbezogen die Zeit am Arbeitsplatz,<br />

o<strong>de</strong>r besser gesagt: am Pc.<br />

Im medizinischen Wissen gilt es aber als<br />

gesichert, dass die körperliche struktur<br />

und sein Aufbau für eine <strong>de</strong>rartige belastung<br />

in keiner Weise strukturiert ist.<br />

so sind die statistischen erkenntnisse,<br />

dass bei <strong>de</strong>rart berufstätigen in<br />

Deutschland jährlich 18 Arztbesuche<br />

pro einwohner wegen rückenschmerzen<br />

stattfin<strong>de</strong>n, nicht wirklich überraschend.<br />

An<strong>de</strong>rs als in skandinavien (3 pro einwohner<br />

pro Jahr) wer<strong>de</strong>n die nor<strong>de</strong>uro-<br />

päischen rücken aber wohl kaum „stabiler“<br />

sein als die <strong>de</strong>utschen.<br />

arBeItsPlatZerGonoMIe<br />

entsCheIDet<br />

Die lösung ist ebenso einfach<br />

wie plausibel:<br />

Die Aufklärung und gleichzeitig die<br />

realisierung optimaler Arbeitsplatz-ergonomie<br />

wird in <strong>de</strong>n skandinavischen<br />

Län<strong>de</strong>rn ernster genommen, Vorbeugungsmaßnahmen<br />

sind im bewusstsein<br />

<strong>de</strong>r bevölkerung etablierter und<br />

gehören „zum Alltag dazu“.<br />

unergonomische „eingabeplätze“, also<br />

Tastaturen und Mäuse haben sehr wohl<br />

eine negeative rückkopplung auf sitzhaltung<br />

und resultieren<strong>de</strong> muskuläre<br />

Dauer-belastung. so entsteht zwangsläufig<br />

eine unnatürliche haltung und<br />

stellung <strong>de</strong>r schultern, <strong>de</strong>r Arme und<br />

hän<strong>de</strong> im raum -oft ohne Abstützung-<br />

und zumeist mit nachweislichen Langzeitschä<strong>de</strong>n<br />

für die Wirbelsäule.<br />

In gleicher Weise ist auf optimiertes<br />

sitz-stuhlwerk zu achten, auch sollte<br />

<strong>de</strong>r bildschirm sollte frontal aufgestellt<br />

sein. Neben <strong>de</strong>m i<strong>de</strong>alen Abstand (ca.<br />

70 cm) zum Auge sollte <strong>de</strong>r bildschirm<br />

– natürlich angepasst an die jeweiligen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen (> Text? · > graphische<br />

Arbeit?) – nicht zu groß gestaltet sein<br />

(in <strong>de</strong>r regel 19``bis 21``).<br />

Fast unmerklich, aber gesichert sind die<br />

positiven Langzeiterkenntnisse zur ergonomischen<br />

Tastatur und handmaus.<br />

Wichtig ist hierbei, dass neben <strong>de</strong>m<br />

ergonomischen Design die eingabe-<br />

instrumente ein bequemes Auflegen<br />

<strong>de</strong>r handballen ermöglichen, wodurch<br />

<strong>de</strong>r schultergürtel entlastet wird.<br />

Zusammenfassend ist im ergebnis ein<br />

möglicher finanzieller Mehraufwand<br />

bei <strong>de</strong>r einrichtung <strong>de</strong>s Arbeitsplatzes<br />

sicher rentabel in mehrfacher hinsicht.<br />

so wer<strong>de</strong>n die Mehrkosten schnell<br />

durch die erhöhung <strong>de</strong>r betriebswirtschaftlichen<br />

effektivität <strong>de</strong>r Arbeit<br />

eines je<strong>de</strong>n einzelnen, seiner persönlichen<br />

Arbeitsplatzzufrie<strong>de</strong>nheit und<br />

seiner Motivation ausgeglichen.<br />

23


24<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. Andreas Kölling informiert<br />

Unsere neue Rubrik:<br />

Interessantes aus <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r orthopädie<br />

heuTe: eInlaGen<br />

15 MILLIoNeN JAhre DAuerT es, bIs<br />

sIch Der MeNsch ZuM AuFrech-<br />

TeN gANg eNTWIcKeLT hAT. DAMIT<br />

VerbuNDeN WAr eINe „sPeZIALIsIeruNg“<br />

VoN hAND uND Fuss.<br />

Die ersten Fußbekleidungen sind von <strong>de</strong>n Nean<strong>de</strong>rtalern überliefert (130.000 bis<br />

30000 v. chr., sie trugen Lappen aus Le<strong>de</strong>r und rin<strong>de</strong> zum schutz <strong>de</strong>r Füße.<br />

Die alten Ägypter (um 3000 v. chr.) trugen bereits sandalen.<br />

Im Laufe <strong>de</strong>r geschichte und mit <strong>de</strong>m bau von städten und durch die Völkerwan<strong>de</strong>rungen<br />

kam die Notwendigkeit von „festem“ schuhwerk auf. Anekdotisch kam<br />

es gegen en<strong>de</strong> <strong>de</strong>s 16. Jahrhun<strong>de</strong>rts zur entwicklung <strong>de</strong>s Absatzes, um kleine Männer<br />

größer erscheinen zu lassen. Ist das nicht heute auch noch ein gerne benutztes<br />

Instrument, gera<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>n meist kleinen, männlichen hollywood-„größen“.<br />

Dass unzweckmäßige schuhe die ursache für Fuß<strong>de</strong>formitäten und haltungsschä<strong>de</strong>n<br />

seien, beschrieb Professor Petrus camper bereits im Jahre 1784. Zu diesen<br />

Zeiten gab es noch keine seitendifferenzen bei schuhen!<br />

Viele Personen aus <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten bereichen <strong>de</strong>r Medizin (chirurgen, Anatomen)<br />

und diverser handwerkszünfte (schmied, schlosser, Instrumentenbauer)<br />

machten sich gedanken über die Anfertigung angepasster und orthopädischer<br />

schuhbekleidung. Als begrün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r mechanischen orthopädie gilt Johann georg<br />

heine, <strong>de</strong>r im 18. Jahrhun<strong>de</strong>rt eine heilanstalt für behin<strong>de</strong>rte in Würzbug grün<strong>de</strong>te.<br />

Dieser georg heine, seines Zeichens Messerschmied und Instrumentenbauer,<br />

erhielt sogar eine ehrendoktorwür<strong>de</strong> auf empfehlung von Johann Wolfgang von<br />

goethe.<br />

Über die ersten einlagen wur<strong>de</strong> 1903 in einer Fachzeitung berichtet. hierbei han<strong>de</strong>lte<br />

es sich um fabrikmäßig hergestellte Fertigeinlagen. Diese sehr steifen Produkte<br />

stießen im weiteren Verlauf auf immer mehr Ablehnung. bald kam <strong>de</strong>shalb<br />

carl birkenstock zu <strong>de</strong>r Überlegung, dass die Fussmuskulatur stimuliert wer<strong>de</strong>n<br />

sollte. Weitere orthopädietechniker taten sich hervor (u.a. Max schotte, Detleff<br />

Neumann-Neuro<strong>de</strong>, hans spitzy) und erst in <strong>de</strong>n 50-ziger Jahren begannen die<br />

orthopädieschuhmacher, sich um die Individualeinlagen zu kümmern.<br />

seit <strong>de</strong>n 70er Jahren hat sich die technische entwicklung zur Fertigung von einlagen<br />

stark verän<strong>de</strong>rt. heutzutage wer<strong>de</strong>n computergestützte untersuchungen<br />

angewandt, um das „gesicht <strong>de</strong>s Fußes“ optimal zu erfassen und daraus eine<br />

individuelle einlage herzustellen. Die verwen<strong>de</strong>ten Materialien sind Kork, Le<strong>de</strong>r,<br />

Kunststoffe und/o<strong>de</strong>r Metall. heute wird beson<strong>de</strong>rs Wert auf anatomisch geformte<br />

schuhe und einlagen gelegt. Das „barfußlaufen“ soll im schuh simuliert wer<strong>de</strong>n.<br />

schuhwerk und einlagen haben nicht nur lokale einflüsse. Wir stehen mit bei<strong>de</strong>n<br />

beinen auf <strong>de</strong>r er<strong>de</strong>! unsere Füße und sohlen stellen <strong>de</strong>n stärksten mechanischen<br />

Kontakt mit <strong>de</strong>r umwelt dar und steuern die gesamtbewegung unseres Körpers.<br />

Dr. med. Andreas schnabl informiert<br />

MBt“-sChuh – „gehen wie ein Masai“<br />

Die Firma MBt“ -mittlerweile beinahe je<strong>de</strong>m bekannt- hat neue schuh-Mo<strong>de</strong>lle entwickelt. Wir wollen Ihnen<br />

die orthopädietechnisch ausgezeichnete I<strong>de</strong>e nochmals näher bringen.<br />

hier unser Frage- und antwort-spiel zu diesem etwas eigenartig ausschauen<strong>de</strong>n schuhwerk.<br />

Was be<strong>de</strong>utet eigentlich „MBt“?<br />

· gelenke um das Mehrfache schont<br />

MbT“ kürz „Masai barefoot Technology“ ab, was nichts an- · und schlaffes gewebe an <strong>de</strong>r haut<strong>de</strong>cke straffen hilft<br />

<strong>de</strong>res be<strong>de</strong>utet, als dass das barfußgehen <strong>de</strong>r Masai-Krieger, Wie reagiert meine Muskulatur auf „MBt“?<br />

bei <strong>de</strong>nen selten Fuss- und rückenlei<strong>de</strong>n beobachtet wer- MbT“ verwan<strong>de</strong>lt <strong>de</strong>n härtesten Waldbo<strong>de</strong>n in einen weich<strong>de</strong>n,<br />

in unseren europäischen Alltag eingebracht wird. elastischen Naturbo<strong>de</strong>n, so wer<strong>de</strong>n täglich ca. 10.000 schläge<br />

in weiche und gut abgefe<strong>de</strong>rte schritte überführt, wie bei<br />

einem moosweichen Waldbo<strong>de</strong>n.<br />

Wie wirkt „MBt“?<br />

MbT“ wirkt durch die orthopädisch be<strong>de</strong>utsame bo<strong>de</strong>nkonstruktion<br />

eher als ein sportmedizinisches Trainingsgerät,<br />

welches die<br />

· Fuss- bein- bauch- und rückenmuskulatur schon in drei<br />

Monaten um 30 – 50 % kräftiger macht<br />

· Muskelverspannungen am rücken löst<br />

· Fuss-schmerzen und „schwere beine“ vom stehen schnell<br />

zum Verschwin<strong>de</strong>n bringt<br />

Eingehen<strong>de</strong> Beratung und Probegehen:<br />

Traunstein | Trostberg | Bad Reichenhall | Schönau<br />

www.bergasana.<strong>de</strong><br />

Wieviel Zeit ich für das training mit „MBt“?<br />

Der entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Vorteil von MbT®: Man trägt das Trainingsgerät<br />

ja durchaus als „Alltags- o<strong>de</strong>r Arbeitsschuh“.<br />

also keine Zeitaufwand zusätzlich!<br />

MBT“-Schuh – „gehen wie ein Masai“<br />

· Sportmedizinisches Trainingsgerät<br />

Aktives Trainieren <strong>de</strong>r Muskulatur von Bein,<br />

Bauch und Rücken<br />

· Zur Behandlung von chronischen Beschwer<strong>de</strong>n<br />

an Fuß, Knie, Hüfte und Rücken<br />

· Erhöhter muskulärer Energieverbrauch,<br />

somit hilfreich bei Gewichtsreduktion<br />

CHIEMGAU<br />

25


Die hüftdysplasie ist die häufigste angeborene<br />

erkrankung am stütz- und<br />

Bewegungssystem. Die häufigkeit beträgt<br />

5-10 pro 1000 lebendgeborene,<br />

Mädchen sind 5- 8 mal häufiger betroffen<br />

als Buben. Familiäre Veranlagung,<br />

EMGAU<br />

steißlage, Mehrlingsschwangerschaft,<br />

raummangel und geografische Gegebenheiten<br />

sind die häufigsten Grün<strong>de</strong>.<br />

24<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. Jürgen Winter informiert<br />

ultraschalluntersuchung<br />

<strong>de</strong>r säuglingshüfte<br />

unter einer hüftdysplasie versteht man ein Missverhältnis<br />

bei <strong>de</strong>r Überdachung <strong>de</strong>s hüftkopfes durch die hüftpfanne.<br />

Kommt es zu einem vollständigen Kontinuitätsverlust spricht<br />

man von einer hüftluxation.<br />

Die regelrechte reifung <strong>de</strong>s hüftgelenks beruht darauf, dass<br />

<strong>de</strong>r hüftkopf von <strong>de</strong>r hüftpfanne umgriffen wird und dadurch<br />

ein konzentrisches Wachstum mit Vertiefung <strong>de</strong>r Pfanne entsteht.<br />

Der hüftkopf <strong>de</strong>s Neugeborenen besteht aus Knorpel<br />

und verknöchert im weiteren Wachstum vom Mittelpunkt<br />

aus. In <strong>de</strong>n ersten sechs Lebensmonaten ist das Wachstums-<br />

potenzial und somit die chance krankhafte Verän<strong>de</strong>rungen<br />

ohne operation zu beheben am größten.<br />

Dies hat dazu geführt, dass namhafte experten versucht<br />

haben Tests zur frühest möglichen erkennung von hüftgelenksstörungen<br />

zu entwickeln. gesäß-/Adduktorenfaltenasymmetrien,<br />

Abspreizhemmung, Klick-Phänomene, ein-/Ausrenkmanöver<br />

u.v.m. stellen jedoch keine sicheren Zeichen<br />

bei <strong>de</strong>r Diagnostik dar!<br />

eine revolution bei <strong>de</strong>r Diagnostik <strong>de</strong>r hüftdysplasie stellt<br />

die hüftsonografie. dar. Wir verdanken diese geniale Metho<strong>de</strong><br />

herrn Prof. Dr. reinhard graf aus österreich, bei <strong>de</strong>m ich<br />

meine Ausbildung in hüftsonographie machen durfte. sie ist<br />

schmerzlos, ohne gesundheitsgefähr<strong>de</strong>n<strong>de</strong> einflüsse, exakt<br />

und je<strong>de</strong>rzeit reproduzierbar. bedingung ist jedoch ein absolut<br />

standardisiertes Vorgehen ohne wenn und aber, was dazu<br />

führt, dass ein fehlerhafter untersuchungsablauf und daraus<br />

resultieren<strong>de</strong> Fehlinterpretationen nicht akzeptiert wer<strong>de</strong>n<br />

können! In Deutschland, österreich und <strong>de</strong>r schweiz gehört<br />

sie inzwischen zu <strong>de</strong>n offiziellen screening-untersuchungen<br />

bei Kin<strong>de</strong>rn spätestens bei <strong>de</strong>r u 3. Trotz<strong>de</strong>m sollte bereits<br />

kurz nach <strong>de</strong>r geburt erstmals geschallt wer<strong>de</strong>n um ggf.<br />

frühzeitig therapeutisch eingreifen zu können (s. o.).<br />

Die technische Durchführung besteht aus drei hauptpunkten,<br />

wobei die standardisierte Lagerung <strong>de</strong>s Kinds in einer<br />

speziellen schale und die Verwendung eines schallkopfführungssystems<br />

Fehlerquellen minimieren:<br />

1. AbTAsTTechNIK (AM WIchTIgsTeN): hierbei bestehen<br />

feine unterschie<strong>de</strong> für die rechte und linke hüfte. Die praktische<br />

Durchführung basiert auf einer schallkopfführung mit<br />

<strong>de</strong>m Ziel die sog. standar<strong>de</strong>bene bildlich zu fixieren [„unterrand<br />

– schnitt – Labrum“].<br />

2. ANAToMIsche IDeNTIFIKATIoN: Typische „Landmarken“<br />

und zwar in ein<strong>de</strong>utiger reihenfolge sind die Indikatoren zur<br />

beurteilung <strong>de</strong>s hüftgelenks:<br />

Knorpel-Knochengrenze, hüftkopf, umschlagfalte, gelenkkapsel,<br />

Labrum acetabulare (periphere begrenzung <strong>de</strong>s<br />

knorpeligen Pfannendachs – vier exakte Definitionen), knorpeliges<br />

Pfannendach, knöchernes Pfannendach (knöcherner<br />

erker und unterrand <strong>de</strong>s os ilium). Als sog. standardreihe<br />

– Labrum – Knorpel – Knochen mit daraus zu <strong>de</strong>finieren<strong>de</strong>r<br />

Konkavität / Konvexität tragen diese strukturen zur ein<strong>de</strong>utigen<br />

I<strong>de</strong>ntifikation und exakten Vermessbarkeit <strong>de</strong>s sonogramms<br />

bei!<br />

3. brAuchbArKeITsPrÜFuNg:<br />

standar<strong>de</strong>bene genau getroffen?<br />

Fehlprojektion durch evtl. Kippfehler?<br />

Falls nicht sämtliche Kriterien erfüllt sind, ist eine Verwertbarkeit<br />

nicht möglich! Ausnahme: <strong>de</strong>zentrierte hüften!<br />

Für die Diagnostik und Klassifizierung einer hüftreifungsstörung<br />

ist es nur wichtig die hüftpfanne zu beurteilen.<br />

bei unvollständig o<strong>de</strong>r nicht zentrierten hüften hinterlässt<br />

<strong>de</strong>r hüftkopf spuren an <strong>de</strong>r Pfanne, wobei am Kopf keine<br />

Verän<strong>de</strong>rungen vorhan<strong>de</strong>n sind. Die Fehlerquellen einer<br />

röntgendiagnostik sind bei <strong>de</strong>r sonografie <strong>de</strong>r hüften nicht<br />

vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Die Typisierung <strong>de</strong>r hüftbefun<strong>de</strong> ist mit hilfe von bestimmten<br />

Messlinien möglich, wenn oben beschriebene I<strong>de</strong>ntifikationsmerkmale<br />

vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

Man unterschei<strong>de</strong>t vier Typen mit teilweisen untertypen.<br />

Für die Vermessung wer<strong>de</strong>n drei <strong>de</strong>finierte Linien verwen<strong>de</strong>t:<br />

1. PFANNeNDAchLINIe: vom unterrand <strong>de</strong>s os ilium wird<br />

diese tangential an <strong>de</strong>n knöchernen Pfannenerker (am weitesten<br />

außen liegen<strong>de</strong>r Punkt <strong>de</strong>r Pfanne) angelegt.<br />

2. gruNDLINIe: vom obersten Kontaktpunkt <strong>de</strong>s Knorpels<br />

(Perichondrium) wird sie von außen berührend an das Darmbein<br />

angelegt.<br />

3. AussTeLLuNgsLINIe: sie ist die Verbindungslinie vom<br />

knöchernen erker zur Mitte <strong>de</strong>s Labrum acetabulare.<br />

Mit hilfe o. g. Messlinien wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Winkel alpha bzw. beta<br />

bestimmt.<br />

Der Winkel alpha eignet sich für die beurteilung <strong>de</strong>r knöchernen<br />

Formgebung; er resultiert aus <strong>de</strong>r Kreuzung zwischen<br />

<strong>de</strong>r Pfannendach- und grundlinie.<br />

Der Winkel beta ist ein Kriterium für <strong>de</strong>n knorpeligen erker<br />

und somit die sog. Überdachung <strong>de</strong>s hüftkopfes; er errechnet<br />

sich aus <strong>de</strong>r Kreuzung <strong>de</strong>r Ausstellungs- mit <strong>de</strong>r grundlinie.<br />

Diese Winkel sind basis für die einteilung in verschie<strong>de</strong>ne<br />

hüfttypen:<br />

TyP - I: ausgereifte hüften in je<strong>de</strong>m Lebensalter.<br />

TyP - II: ausreichen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r sogar mangelhafte knöcherne<br />

Formgebung bei noch übergreifen<strong>de</strong>r knorpeliger gesamtüberdachung.<br />

eine beson<strong>de</strong>rheit stellt die untergruppe<br />

TyP - IIc dar. Dieser hüfttyp ist gefähr<strong>de</strong>t in eine Luxation<br />

zu geraten und muss entsprechend konsequent behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

TyP - III: abgeflachter knöcherner erker, was dazu führt, dass<br />

<strong>de</strong>r knorpelige erker, <strong>de</strong>m nach oben aus <strong>de</strong>r Pfanne drängen<strong>de</strong>m<br />

hüftkopf, keinen ausreichen<strong>de</strong>n Wi<strong>de</strong>rstand entgegen<br />

setzen kann und nach oben außen verschoben wird. bei<br />

länger bestehen<strong>de</strong>m, <strong>de</strong>rartigen Druck wird <strong>de</strong>r Knorpel (z. T.<br />

irreversibel) geschädigt.<br />

TyP - IV: vollständig luxierte hüfte, wobei <strong>de</strong>r hüftkopf über<br />

<strong>de</strong>n Pfannendachknorpel nach oben außen hinweg geglitten<br />

ist und diesen nach unten zwischen hüftkopf und beckenknochen<br />

vor <strong>de</strong>r Pfanne einquetscht.<br />

Therapeutisch ergibt sich aus o. g. grün<strong>de</strong>n ein umso besseres<br />

ergebnis je früher eine notwendige Therapie begonnen<br />

wird. Der Ausprägungsgrad <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rungen (Typ IV/III/<br />

IIc-instabil) erfor<strong>de</strong>rt eine reposition (Zurückführung <strong>de</strong>s<br />

hüftkopfes in die Pfanne) und sichere retention (halten <strong>de</strong>s<br />

Kopfes in <strong>de</strong>r Pfanne). hierfür gibt es bewährte Maßnahmen<br />

(z.b. overhead-extension, Fettweis-gips). Für die weniger<br />

ausgeprägten Verän<strong>de</strong>rungen o<strong>de</strong>r im späteren Verlauf <strong>de</strong>r<br />

ehemals luxierten hüften genügen meist spreizschienen<br />

o<strong>de</strong>r -hosen. Ziel ist in je<strong>de</strong>m Fall eine optimale<br />

Nachreifung. begleitend kommen Krankengymnastik<br />

auf neurophysiologischer basis und teilweise<br />

osteopathie zum einsatz.<br />

Ihre Ärzte <strong>de</strong>r <strong>oucc</strong> bieten Ihnen für Ihre Kin<strong>de</strong>r<br />

die Durchführung <strong>de</strong>r hüftsonographie auf<br />

höchstem standard nach <strong>de</strong>n gefor<strong>de</strong>rten Qualitätskriterien<br />

an. eventuell notwendige therapeutische<br />

Maßnahmen wer<strong>de</strong>n von uns eingeleitet<br />

und überwacht. um dies zu ermöglichen besuchen<br />

wir regelmäßig Fortbildungen. Für Fragen<br />

stehen wir Ihnen je<strong>de</strong>rzeit zur Verfügung!<br />

25


28<br />

CHIEMGAU<br />

Dr. med. Karl becher informiert<br />

Gelenkschmerz<br />

20 Millionen Deutsche lei<strong>de</strong>n an Gelenkschmerzen. Die<br />

häufigste ursache von schmerzen sind erkrankungen <strong>de</strong>r<br />

Gelenke, Knorpel, Muskeln und Bän<strong>de</strong>r. „Das rheuma“ als<br />

eigenständige Krankheit besteht eigentlich nicht. es wer<strong>de</strong>n<br />

vier Gruppen rheumatischer erkrankungen unterschie<strong>de</strong>n:<br />

Arthose und rheuma sind erkrankungen, die im Laufe <strong>de</strong>s<br />

Lebens immer weiter fortschreiten und zu starken schmerzen<br />

und zu einer Zerstörung <strong>de</strong>r gelenke führen können.<br />

Durch regelmäßige bewegung kann die entstehung von<br />

Fehlstellungen und Fehlhaltungen verhin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r verzögert<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Ist <strong>de</strong>r Knorpel und <strong>de</strong>r Knochen einmal zerstört, lässt sich<br />

<strong>de</strong>r scha<strong>de</strong>n nicht mehr rückgängig machen.<br />

Die ersten Anzeichen einer Arthrose o<strong>de</strong>r einer entzündlichen<br />

erkrankung zu erkennen, ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten ärztlichen<br />

Aufgaben. Nur so kann durch eine konsequente Therapie<br />

o<strong>de</strong>r<br />

schmerz gemin<strong>de</strong>rt, das Krankheitsbild verlangsamt o<strong>de</strong>r<br />

gar gestoppt wer<strong>de</strong>n.<br />

Neue Metho<strong>de</strong>n wie die Knorpelzüchtung im brutkasten,<br />

sowie die entwicklung einer „spritze gegen Arthrose“ geben<br />

grund zur hoffnung, dass auf molekularer ebene gelenkzerstörung<br />

noch früher entgegengewirkt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

entschei<strong>de</strong>nd ist hierbei <strong>de</strong>r frühe Therapiebeginn.<br />

um die richtige Diagnose am beginn <strong>de</strong>r gelenkerkrankung<br />

zu stellen, setzen wir unser gesamtes Wissen ein. Die interdisziplinäre<br />

Zusammenarbeit unseres Teams stellt dazu eine<br />

wichtige Voraussetzung dar.<br />

1. Verschleißbedingte Gelenkerkrankungen<br />

(Arthrose im eigentlichen sinn)<br />

2. Gelenkerkrankungen durch entzündung<br />

(z.b. chronische Polyarthritis, Morbus bechterew)<br />

3. erkrankungen <strong>de</strong>r Weichteile - Weichteilrheuma<br />

(Muskel, sehnen, sehnenschei<strong>de</strong>n)<br />

4. Gelenksentzündungen aufgrund von stoffwechselerkrankungen<br />

(z.b. gicht, eisenspeicherkrankheit)<br />

· häufig betroffene gelenke <strong>de</strong>r Arthrose sind vor allem das<br />

Knie – und das hüftgelenk. Als ursache für <strong>de</strong>n gelenkverschleiß<br />

kommen neben <strong>de</strong>m erhöhten Körpergewicht, auch<br />

angeborene Fehlstellungen in Frage. Der Anlauf – und<br />

ZU gUteR letZt<br />

belastungsabhängige schmerz ist ein Kardinalsyndrom <strong>de</strong>r<br />

Arthrose. Die schmerzen nehmen bei einer Wärmebehandlung<br />

und bei gleichmäßig dosierten bewegungen ab.<br />

· Die entzündlich rheumatischen erkrankungen beginnen<br />

meist an mehreren gelenken <strong>de</strong>r hän<strong>de</strong> und Füße, zu einem<br />

späteren Zeitpunkt sind auch häufig großen gelenke<br />

betroffen.<br />

· erkrankungen <strong>de</strong>r gelenkweichteile führen ebenso wie gelenkbezogene<br />

Probleme zu schmerz - und Funktions<strong>de</strong>fizit.<br />

Nach ursachenforschung sind medikamentöse, physiotherapeutische<br />

und gegebenenfalls auch operative Maßnahmen<br />

erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

· gelenkschmerzen die ihren ursprung in einer stoffwechselstörung<br />

haben, bedürfen neben einer ernährungsumstellung<br />

gezielten therapeutischen Maßnahmen.<br />

Kaffee kostet Knochen<br />

eIN hoher KAFFeeKoNsuM KANN NAch eINer VIeLbeAchTeTeN MeDIZINIscheN sTuDIe beI<br />

ÄLTereN MÄNNerN DIe KNocheNDIchTe VerrINgerN.<br />

Wie schon in an<strong>de</strong>ren studien zuvor war dieser effekt bei<br />

Frauen dagegen nicht nachzuweisen. Männer, die vier und<br />

mehr Tassen Kaffee pro Tag tranken, wiesen im Vergleich<br />

zu null bis zwei Tassen trinken<strong>de</strong>n geschlechtsgenossen<br />

eine um 4% reduzierte Knochendichte am oberschenkelhalsknochen<br />

auf.<br />

Dabei scheinen beson<strong>de</strong>rs diejenigen von einem kaffeeabhängigen<br />

Knochenverlust bedroht, die aufgrund eines<br />

bestimmten gentyps und eines bestimmten nachgewiesenen<br />

enzyms („cytochrom P450 1A2“) zu einer hohen<br />

stoffwechselaffinität beim Metabolismus <strong>de</strong>s Wirkstoffes<br />

coffein neigen.<br />

Insgesamt als also eine wichtige medizinische erkenntnis,<br />

mit <strong>de</strong>r im min<strong>de</strong>sten Fall eine männliche risikogruppe für<br />

osteoporose gefun<strong>de</strong>n zu sein scheint.<br />

(aus Nutrition & Metabolism <strong>2010</strong>;7:12)<br />

29


30<br />

Alle <strong>oucc</strong> Ärzte auf einen blick<br />

Dr. chrIsTIAN bLuMrATh<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin, chirotherapie, osteologe (DVo)<br />

52 Jahre, verheiratet, 3 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. Jörg hÄgeLe<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin, chirotherapie, Akupunktur<br />

radiologische Diagnostik für orthopä<strong>de</strong>n<br />

Dr. ANDreAs schNAbL<br />

Facharzt für orthopädie<br />

orthopädische chirurgie, chirotherapie<br />

sportmedizin, 44 Jahre, verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. hANs-PeTer schLögL<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin, chirotherapie, Physikalische<br />

Medizin, h-Arzt, spezielle Fußchirurgie<br />

49 Jahre, verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. ANDreAs KöLLINg<br />

Facharzt für orthopädie u. unfallchirurgie<br />

spezielle orthopädische chirurgie,<br />

sportmedizin, Physikalische Therapie<br />

48 Jahre, verheiratet<br />

Dr. KArL becher<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin, chirotherapie<br />

rheumatologie, Physikalische Therapie<br />

49 Jahre, verheiratet, 1 Kind<br />

Dr. MArKus LoreNZ<br />

Facharzt für orthopädie u. unfallchirurgie<br />

sportmedizin, chirotherapie<br />

42 Jahre, verheiratet, 4 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. ArTur bergMANN<br />

Facharzt für orthopädie u. unfallchirurgie<br />

chirotherapie, sportmedizin, Notfallmedizin,<br />

Akupunktur, spezielle Fußchirurgie<br />

38 Jahre, verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. MArTIN sPehr<br />

Facharzt für Neurochirurgie<br />

sportmedizin, chirotherapie<br />

46 Jahre, verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. JÜrgeN WINTer<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin, chirotherapie<br />

Physikalische Therapie<br />

56 Jahre, 4 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. ANDreAs LINDNer<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin, Akupunktur, chirotherapie<br />

Physikalische Therapie,<br />

47 Jahre<br />

Dr. bArbArA FITTges<br />

Fachärztin für chirurgie<br />

61 Jahre<br />

Dr.ThoMAs KANIg<br />

Facharzt für orthopädie und unfallchirurgie<br />

spezielle orthopädische chirurgie,<br />

chirotherapie, Physikalische Therapie<br />

48 Jahre, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. MIchAeL KoLLer<br />

Facharzt für orthopädie<br />

sportmedizin/sporttraumatologie<br />

50 Jahre, verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

Dr. beATrIX schLögL<br />

Fachärztin für chirurgie<br />

verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

49 Jahre<br />

Dr. LuTZ KIsTeNMAcher<br />

Facharzt für orthopädie und unfallchirurgie<br />

sportmedizin, chirotherapie, Akupunktur<br />

45 Jahre, verheiratet, 1 Kind<br />

Dr. sAbINe schIrLe-VoIgTLÄNDer<br />

Fachärztin für Physikalische und<br />

rehabilitative Medizin<br />

48 Jahre, verheiratet, 1 Kind<br />

susANNe KNAF<br />

Fachärztin für Physikal. & rehabilitative<br />

Medizin, sportmedizin<br />

& chirotherapie<br />

verheiratet, 2 Kin<strong>de</strong>r<br />

54 Jahre<br />

31


CHIEMGAU<br />

besuchen sie uns im Internet: www.<strong>oucc</strong>.<strong>de</strong>

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