Unterstützung bei der Selbsstpflege

Unterstützung bei der Selbsstpflege
ATL - Aktivitäten des täglichen Lebens - Juchli
AEDL - Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens - Monika Krohwinkel
Selbstpflege
Laienpflege
die Pflege, die ich an mir durchführe (keine Vorschriften)
mich pflegt jemand auf freiwilliger Basis
Professionelle Pflege meine Pflege wird von einer beruflichen Pflegekraft übernommen
Es gibt Vorschriften (Standards etc.)
Humanistisches Pflegeverständnis
Ressourcen
Achtung der Menschenwürde in der Pflege
a) innere Lebenseinstellung, Lebenswille, Motivation, Gewohnheiten
b) äußere von Außen auf dem Pflegeempfänger einwirken
Familie, Freunde, Haustiere
Bedeutung für den alten Menschen
– Zuwendung, Nähe, elementares Grundbedürfnis, Reinigung des Körpers
– Überwindung des Schamgefühls, Vertrauen in Pflegepersonal, muss zum Teil seine
Selbstständigkeit aufgeben
Bedeutung für die Pflegekraft
– Respekt und Akzeptanz (Empathie)
– Distanz
– Erkennen von Defiziten und Korrigieren ohne dass der Patient beschämt wirrd
– Gewohnheiten des Pat. Akzeptieren
– Eigene Hygiene (nicht nach Schweiß oder zu sehr nach Parfüm riechen)
– Kein Schmuck tragen
– Fingernägel sollen gepflegt sein
– muss Selbstsicherheit ausstrahlen
– Zwischenmenschliches Vertrauen und Fördern
– sehr gute Beobachtungsgabe

Ziel der Grundpflege
– Steigerung des Selbstwertgefühls
– Steigerung des Selbstbefindens
– Beobachtung des gesamten Körpers auf Veränderungen
Planung der notwendigen Unterstützung
– Art der Körperpflege überdenken (Baden, Duschen)
– Welche Pflegemittel benötige ich dazu?
– Bestimmung des Zeitpunktes der Hilfestellung und deren Umfang
Kompensierend – Negativ
Immobilität wird gefordert
HK System
Verdauung
- Herzbelastbarkeit sinkt - Obstipation
- Thromboserisiko steigt - Appetitlosikeit
- Gefäßdurchblutung fällt - Nahrungs-, und Flüssigkeitsaufnahme ist reduziert
- Herzrythmusstörungen
- Hypotonie (RR – Riva Rochi) Stütz-, und Bewegungssystem
- Muskelatrophie
Atmung
- Kontrakturrisiko
- Atemtiefe - Osteoporosebegünstigend
- Atemfrequenz
Allgemeines Wohlbefinden (AZ)
Nerven – und Reizweiterleitung
- AZ ist reduziert
- Wahrnehmung nimmt ab - Stimmungsschwankungen
- Reizaufnahme nimmt ab - Depressionen
- Müdigkeit
Haut
- Vitalwerte
- Dekubitusgefahr - Selbstwertgefühl
- Durchblutungsstörungen - Selbstständigkeit
- Pergamenthaut - Schlafqualität

aktivierende Pflege – POSITIV
Hilfe zur Selbsthilfe
anleiten, unterstützen, motivieren, beaufsichtigen
Art – Was
Haut
Wie – Durchführung
- Haut bleibt weitestgehend intakt
Warum – Grund
- Durchblutung nimmt zu
Wirkung
- Selbstwertgefühl steigt Allgemeines Wohlbefinden (AZ)
- Gefühl für den Patienten sinkt - Vermeidung von Depressionen
- Schamgefühl sinkt - Vitalwerte im Normbereich
- Unterstützung von Reha-Maßnahmen - Kontakt zum Umfeld
- langfristiger Pflegeaufwand geringer - Steigerung von Selbstvertrauen und
Selbstwertgefühl
HK – System wird angeregt
Atmung – Lungentätigkeit wird angeregt
Verdauungssystem
- ausreichende Nahrungs-, und Flüssigkeitszufuhr
- regelmäßig Stuhlgang
Nerven- und Reizweiterleitung
- verbesserte Wahrnehmung
- vermehrte Aufnahme von Reizen
Ganzkörperwaschung im Bett
Material
– Waschschüssel (laut hauseigenen Standard)
– 2 Waschlappen und ein Einmalwaschlappen (nach Lehrbuch) (hauseigenen
beachten)
– 2 Handtücher
– Waschzusatz, Bodylotion
– Zahnpflegemittel
– Neue Kleidung
– IKM-Material
– Haarpflege (Kamm/Spiegel/Büste)
– Feuchttücher
– Rasiermaterial
– Nagelbüste
Hände-, und Flächendesinfektion
– Handschuhe

Durchführung
– Fenster schließen, danach Händedesinfektion
– Informationen über den Bewohner
– Ablagefläche/Material beschaffen/Wasserschüssel füllen (Info an Heimbewohner über die
Waschung)
– Bett hochfahren/Runtermachen der Bettgitter
– Lagerungshilfsmittel rausmachen
– Bewohner was zu trinken anbieten
– Grundpflege beginnt mit der Mund-, und Zahnpflege
– Bettdecke halb zurückschlagen
– Handtuch auf Kopfkissen
– Nachthemd ausziehen
– Gesicht waschen Fr. Dempe hat gesagt ohne Wasser) ohne Seife
– Augen von außen nach innnen waschen
– in Form von einer 3 Gesicht waschen – 2x waschen
– Ohren waschen
– Mit Handtuch abwaschen was unter dem Kopfkissen liegt
– nach Gesicht Waschzusatz verwenden
– Handtuch rausnehmen und dieses unter den Körperfernen arm legen und arm waschen,
einschließlich hand und Achselhöhle
– von der Hand zum Oberarm
– abtrocknen
– mit dem 2. Arm genauso verfahren/Handtuch nicht vergessen
Intimbereich
– angefangen wird am Rest der Oberschenkel – körperfern
– Unterbauch waschen
– Oberschenkel körpernah waschen
– Leisten waschen – körperfern
Intimpflege Frauen
– Beine anstellen, wenn möglich auseinander
– große Labien beidseits 2x waschen
– kleine Labien waschen indem große gespreizt
– große Labien abtrocknen
– Pat. Auf Seite drehen (u. Hüfte waschen)
– Gesäß in Richtung Anus waschen
– Gesäßbacken 2 x waschen
– Analfalte mind. 2 x waschen
– Gesäß und Analfalte abtrocknen
– Wasser wird nach eingecremten und angezogenen Pat. Verworfen
– Handschuhe nach neuen IKM ausziehen
– alles desinfizieren was benutzt ist

Intimpflege Männer
– trennt sich von der Frau erst nach den Leisten
– Penis wird im Ganzen gewaschen, von der Wurzel zur Spitze (von unten nach oben)
– zurückziehen des Präputium (Vorhaut) vollständig zurückgezogen – Entfernung des Smagma
(Ablagerungen im Genitalbereich) wenn nicht besteht die Gefahr einer Paraphimose (Falsche
Vorhautverengung)
– Eichel (Glanz penis)waschen – erst links, dann rechts, dann Mitte (von unten oben nach unten)
– Skrotum waschen (Hodensack)
– erst obenrum dann untere Seite – Waschrichtung wie bei Frau
– weiterwaschen wie bei Frau
– erst Gesäßbacken dann die Analfalte
Ganzwaschung am Waschbecken
– an die aktivierende Pflege denken
– so weit wie möglich Rückengerecht arbeiten
– Intimpflege im Bett durchführen
– Durchführung siehe Grundpflege im Bett
Vorbereitung am Waschbecken
– alle Materialen zusammensammeln
– Abwurf für IKM
– angenehme Raumtemperatur
– langsames Herausheben aus dem Bett (othostaische Probleme)
– rutschfeste, sichere Hausschuhe
– Unterlage zum Füße waschen – Krankenunterlage, Handtuch
Nachbereitung
– siehe Grundpflege im Bett

Alternative Waschung
Hilfsmittel
– Waschlappen, Waschzusätze, Wassertemperatur, Waschrichtung (beruhigende und belebende)
Grundsätzliche Aspekte
– PE sollte sich warm fühlen
– Raumtemperatur mind. 19 Grad (angenehm)
– Fenster geschlossen
– mit einem um die Hand gewickelten Handschuh oder Waschtuch wird ein dünner Wasserfilm
kalt oder höhstens Zimmerwarm auf den gesamten Körper oder einzelne Körperabschnitte
aufgetragen
– nach einem anfänglichen Zusammenziehen erweitern sich dann die Gefäße und ein angenehmes
Wohlbefinden und Wärmegefühl stellt sich ein
– durch regelmäßige Anwendung kann man eine Steigerung der Abwehkräfte des Körpers
erreichen
– bei Anwendung von ätherischen Ölen als Waschzusatz ist grundsätzlich zu beachten, dass eine
Überdosis zu Haut-, und Schleimhautschäden führen kann
– außerdem reagieren viele Menschen auch auf rein pflanzliche Auszüge allergisch
– darum ist eine gründliche Pflegeanamnese und Absprache mit dem Arzt unumgänglich.
Belebende Waschung
– gegen die Haarwuchsrichtung
– setzt einen starken Reiz auf das Nervengeflecht, dass führt zu mehr Informationen über die
betreffende Hautregionen
– rauer Waschlappen und Handtuch gehören dazu – steigern Reize
– Wassertemperatur von max. 30 Grad und eine Dauer der Waschung von 20min sollten nicht
überschritten werden
– Waschzusätze
– Kontraindikationen ist Hyperaktivität, Hypertonie, Schmerz-, und Schlafstörungen
Beruhigende Waschung
– wird häufig Abends durchführt – mit der Hautrichtung
– weniger Hautreizung – weniger Informationen über die Haut
– verwendet wird weicher Lappen, weiches Handtuch
– wird getupft
– nicht länger als 20min bei einer Wassertemperatur von 38-39 Grad
– Kontraindikationen ist Hypotonie, Depressionen
Schweiß-, und Fiebersenkende Waschung
– 250ml Salbei oder Pfefferminztee auf einen Liter Wasser verwendet
– Wassertemperatur von ca. 30 Grad
– große, lange Waschzüge machen
– Salbei wirkt schweißhindernd – durch Zusammenziehen – Senkung der Aktivität der
Schweißdrüsen
– Pfefferminz wirkt fiebersenkend – Verdunstungskälte wird fördert und dadurch die
Wärmeabgabe der Haut erhöht (Seite 259)

Duschen
– siehe Waschbecken
– Kreislaufkontrolle durchführen (ggf. Messung von Puls und Blutdruck/Körpertemperatur)
– Besetzt-Schild an Tür/Badezimmertür
– Duschhocker in Kabine/Duschstuhl
– Einmalschürze/Badeschuhe für Personal
– Duschhaube oder Haarewaschen
Durchführung
– sollte aktivierend sein
– während des Duschen warm halten Wassertemp. ca. 38 Grad
– immer einen Finger unter Durchkopf zur Kontrolle der Wassertemperatur
– läuft ab wie Grundpfege
– als letztes die Haare waschen – Extra Handtuch verwenden
Nachbereitung
– alles was zum Duschen verwendet wurde desinfizieren
– Waschlappen unter fließenden Wasser ausspülen
– Bad wird aufgeräumt und gelüftet
Baden
– Vorbereitung und Nachbereitung wie Duschen
– beim Baden Temperatur kontrollieren (38 Grad)
– Wärmeeinwirkungen auf den Körper – regt Rezeptoren der Haut anregt – führt zur
Gefäßerweiterung, dadurch wird die Schweißsekretion erhöht – dadurch wird die
Wärmeproduktion vermindert – Anregung des Nervensystems und Kreislaufs
– Wasser gibt Auftrieb – Körpergewicht wird minimiert – Beweglichkeit wird verbessert –
Spastische Lähmungen werden minimiert
– nach dem Baden Kreislaufkontrolle durchführen und ordentlich desinfizieren – Handschuhe
anziehen – vom Körpernahen und Körperfernen

Pflanzliche Auszüge bzw. Öle
Fichtennadel
– leicht hautreizend
– Durchblutungsfördernd
– Indikationen: . Schlafstörungen, Nervosität
Kamille
– Reiz lindernd
– Entzündungshemmend
– Schmerzlindernd
– Beruhigend
– Schweißtreibend
– Indikationen: Entzündungen, Ekzeme, Schlaflosigkeit, Erschöpfung
Rosmarin
– Kreislauf aktivierend
– Durchblutungsfördernd
– Beruhigend und gleichzeitig belebend
– Indikationen: Abgespanntheit, Mu skel- und Gelenkrheumatismus
Melisse
– Beruhigend
– Entspannend
– Indikationen: Einschlafstörungen, Unruhe
Industriell bzw. künstlich hergestellte Zusätze
Zusatz Wirkung Indikationen Zu beachten
Kaliumpermanganat
Kochsalz
Schwefel
- Desinfizierend
- Entzündungshemmend
- Durchblutungssteigernd
- Stoffwechselsteigernd
Durchblutungssteigernd
- Stoffwechselanregend
- Hauterkrankungen
- Dekubitus
- Wunden
- Rheumatische
Erkrankungen
- Stoffwechselerkrank.
- Rheumatische
Erkrankungen
- Hauterkrankungen
- Sparsam dosieren
- die Wasserfarbe muss
hautfarben sein
- bei Überdosierung
ätzende Wirkung
- Konzentration 1 – 4%
- Temperatur 35-37 °C
- Dauer: 10-20 Min
- anschließ. Bettruhe
- Fertigpräparat
- Schmuck und Uhren
ablegen, da eine
Schwarzfärbung auftritt
- Packungsbeilage
beachten

Reinigungs-, und Pflegemittel für die Hautpflege
– Pflegekraft informiert sich über PE-Wunsch, eventuelle Allergien, Hauttyp, Hautzustand
(trockene – feinporig, nichtglänzend, Mischhaut – trocken mit fettigen Bereichen, Fettige hautgrobporig
– glänzend, Hornhaut – übermäßige Verhornung der Epidermis)
Auswahl:
Wasser greift den Säureschutzmantel der Haut an – Haut quilt auf (Marzeration), es
wäscht warm besser als kalt
Seife löst den Schmutz besser, greift Säureschutzmantel der Haut an, Rückfettende
Stoffe reichen nicht aus um Säureschutzmantel zu regenerieren, Duftstoffe reizen die
Haut
Puder hat feuchtigkeitsabweisende Eigenschaften, es schützt vor mechanischen
Einflüssen und kann bei richtiger Anwendung die Reibung minimieren, es vergrößert
die Verdunstungsfläche und wirkt dadurch kühlend, Puder muss immer sehr gut
verrieben werden – Kontakt mit Feuchtigkeit führt zu Verklumpungen – Reibung,
entzieht der Haut Wasser und Fett
Waschlotion ist eine dünnflüssige, oft milchige Substanz zur Reinigung, PH-Neutrale
Substanz benutzen
Creme/Lotion
Öl in Wasser (O/W)
Wasser in Öl (W/O)
- auf intakte Haut verwenden, da
sehr hoher Wasseranteil
- zieht sehr schnell ein und bildet
keinen Fettfilm
- leicht zu verreiben
- wirkt kühlend
- Hautfeuchtigkeit nimmt ab –
führt zur Austrocknung
- sehr geringer Wasseranteil – für ältere Haut
- hält länger auf der Haut und lässt sich schwer
verreiben
- zieht langsamer ein ein und bildet dadurch
einen luftdurchlässigen Fettfilm auf der Haut
- Haut trocknet nicht aus, da Säureschutzmantel
der Haut regeneriert werden kann

Ohrenpflege
– Gehörgang reinigt sich selbst – hervorgekommenes Cerumen entfernen
– Ohrmuschel wird mit Waschlappen gereinigt – in Verbindung mit Grundpflege
– keine Stäbchen etc. verwenden
Augenpflege
– meistens zur Reinigung (u. Konjunktivitis - zur Entfernung von Verkrustungen und
Verklebungen - nur Einwaschlappen/Material verwenden – einmal wischen und dann entsorgen
– zur Reinigung Fenchel-, Schwarz-, oder Kamillentee (stark verdünnt) nehmen mit klarem
Wasser
– Waschrichtung beachten
– Augen als erstes waschen
– Brille putzen
Vorbereitung:
– kleines Gefäß mit der entsprechenden Lösung füllen
– pro Auge mindestens 2 Tupfer einplanen
– Abwurfschale/Handschuhe mitnehmen
– Wenn Anordnung besteht Augensalbe/Augentropfen lt. Anordnung
Durchführung:
– Hände desinfizieren/Handschuhe anziehen
– mit feuchtem Tupfer das Augen von Außen nach Innen reinigen
– pro Tupfer nur einmal wischen – dann entsorgen
– mit dem gesunden Auge anfangen
– wenn das Auge trocken ist – Medikamente einbringen
Augentropfen
- Mit trockenem Tupfer das untere
Augenlid nach unten ziehen
- Patient schaut nach oben
- entweder 1 Tropfen verwerfen
oder gleich tropfen
- verordnete Tropfenzahl mit
indiziert – dabei nicht die Augen
berühren mit Flasche etc.
- auf Verfallsdatum achten
Augensalbe
- Augenlid nach unten ziehen
Patient schaut nach oben
- Augensalbe immer vor jeder
Anwendung die ersten 2-3mm
verwerfen
- Salbenstrang wird in das Unterlid
gelegt – ohne anzustoßen
- Unterlid wird losgelassen – PE
soll zwinkern

Augenpflege bei Prothese
Vorbereitung:
– Händedesinfektion
– Tupfer oder Kompressen
– 0,9% NacL Lösung
– Abwurfbehälter
– Glasstäbchen oder Saugglocke
– Zellstoff
– Augenprothese
Durchführung:
– Desinfektion der eigenen Hände
– sitzend oder mit Oberkörperhochlagerung gelagert
– PE soll nach oben schauen – das untere Augenlid nach
unten ziehen
– mit Glasstäbchen unter die Prothese „fahren“ -
Prothese unten aus der Augenhöhle herausdrücken
– Prothese nehmen und entfernen
– Gewebsflüssigkeit abtupfen oder unterhalb des Auges
Zellstoff legen
– Augenhöhle wird mit sterilem Tupfer und NacL-
Lösung säubern
– Augenprothese unter lauwarmen Wasser abwaschen
– Augen mit weichem Tuch trocken machen
– Augenlid oben anheben
– Prothese unter das angehobene Augenlid setzen – Unterlid herunterziehen – Prothese rutscht
nach hinten – PE macht Augen 2-3 mal auf und zu
– Entsorgung des gebrauchten Materials
Die beiden häufigsten Augenverbände
Geschlossener Augenverband
– nach Operationen, nach Verletzungen
– Augenkompresse wird mit Pflaster auf dem Auge befestigt
Uhrenglasverband
– bei periphären Facialisparese
– rundes Ohrenglas wird aufgesetzt – wird vollständig mit
Pflaster zugeklebt
– Uhren-Glas-Verband muss vollkommen dicht sein – Augen
wird durch die eigene Transpiration feucht gehalten

Nasenpflege
– bei Bewusstlosen, bei Gelähmten, Sterbenden, und bei Patienten mit Nasensonde
Ziel
– Feuchthalten der Nasenschleimhaut – Sicherung der Nasalen Atmung
– Borken und Krusten entfernen
– Einbringen von Medikamenten
Material
– Handschuhe
– Watteträger oder Kompressen
– 0,9% NacL-Lösung
– Abwurfbehälter
Durchführung
– Halbsitzend Lagern – ca. 45 Grad Winkel
– mit Watteträger Nase reinigen bis sie sauber ist
– Krusten und Borken abweichen, nicht abkratzen
– ggf. Medikament eingeben
Nasenpflege bei liegender Sonde
– zuerst liegende Sonde leicht lockern – Haltepflaster lösen
– Sonde vorsichtig reinigen
– Nase vorsichtig reinigen bei liegender Sonde
– Tupfer immer nur einmal verwenden
– mit einem Watterträger hauchdünn spezielle Nasencreme auftragen
– Pflasterreste von der Haut entfernen
– Neues Pflaster an der Sonde und im Gesicht ankleben (andere Stelle, als vorher kleben)
– ggf. Sonde abpolstern
– Dokumentation
– Händedesinfektion
Komplikationen
– Position der Nasensonde wurde verändert
– wenn Nasensalbe zu dick aufgetragen wird, kann es zu Verklebungen in der Nase kommen
– Nasenschleimhaut wird verletzt – Nasenbluten (Epistaxis)

Mund-, und Zahnpflege
„Der Mund ist eine höchst sensible Körperregion, eine Intimzone, in die nur besonders vertraute
Menschen eindringen dürfen. Daher muss sich jede Person darüber im Klaren sein, dass sie, wenn
sie die Mundpflege durchführt, einen Tabubereich berührt und sich entsprechend verhalten.
Gewaltsames Eindringen in den Mund verletzt nicht nur das Recht auf Selbstbestimmung, sondert
auch die Würde des Betroffenen.
Als erstes möchte ich empfehlen, auf die Klemme bei der Mundpflege zu verzichten. Ziehen sie
einen Handschuh an, wickeln den Tupfer um den Zeigefinger und Sie werden sehen, mit wie viel
Gedult Sie den Mund des Bewohners berühren und auswischen können“.
Zitat Hartwanger 1997
Gründe:
– Wohlbefinden
– Prophylaxe
– Reinigen/Befeuchten
– regt die Zahnfleischdurchblutung an
– entfernt Zahnbelag und Speisereste
– beugt Mundgeruch vor
– Vermeidung von Keimverschleppung in Atem-, und Magen-Darmdrakt
Material
– Zahnbecher, Zahnbürste, Zahnpasta
– Mundwasser
– Handtuch/Waschlappen
– Nierenschale
– Mundspatel/Taschenlampe
– ggf. Mundstäbchen
– Kunststoffklemme, Tupfer, ggf. Putzfingerling
– Prothesenbecher, Reiniger, Prothesenzahnpasta, Haftcreme
– Spiegel
– Lippenpflegemittel
Durchführung der Zahnpflege (im Bett)
– Oberkörperhochlagerung
– Material bereitstellen einschließlich vorbereitete Prothese
– Vorbereitung dass PE die Mundpflege selbstständig durchführen kann
– Handtuch umlegen
– Zahnpflege – putzen der Zähne – findet mit kreisenden Bewegungen statt – erst Außenflächen –
Kauflächen – Innenflächen
Durchführung der Mundpflege (im Bett)
– ggf. mit Spatel und Taschenlampe Mund inspizieren
– Mund ausspülen und/oder auswischen (Je Seite 1 Stück und für Zunge 1 = 3 Stück)
– Zungenreinigung mit Stick, Zungenschaber
– bei Patienten mit Sonde sollte die Mundpflege alle 2-3h durchgeführt werden