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Komplett - Das Sauerlandmagazin Oktober 2014

Ausgabe Oktober/November 2014

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Ein starkes Stück Sauerland<br />

3,80 Euro<br />

zwischen Verse und Sorpe<br />

05/<strong>2014</strong><br />

<strong>Das</strong> <strong>Sauerlandmagazin</strong><br />

Claudia Grote, Seite 8<br />

Herscheid<br />

Sundern<br />

Plettenberg<br />

Reibekuchen-Tag in Stottmert<br />

In der Küche führt Tante Hilde Regie<br />

Gesägte Kunst aus einem Stück<br />

Zu Besuch bei Kettensäge-Künstlerin Claudia Grote<br />

Schmiedegeschichte wird lebendig<br />

Industriemuseum Schmelzhütte nimmt Gestalt an<br />

www.<strong>Komplett</strong>-magazin.de


Sparkassen-Finanzgruppe<br />

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Machen Sie mehr daraus.<br />

Am 30. <strong>Oktober</strong> ist Weltspartag!<br />

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der vor allem eins ist: so gewinnbringend wie möglich. Natürlich denken wir auch an unsere jüngsten Kunden und belohnen fleißige<br />

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VORWORT<br />

<strong>Komplett</strong>. . .<br />

... neu, komplett anders. So stellten wir Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, vor genau<br />

einem Jahr das <strong>Sauerlandmagazin</strong> KOMPLETT vor. Ups, genau: <strong>Das</strong> ist schon wieder ein<br />

Jahr her. Mit der vor Ihnen liegenden siebten Ausgabe starten wir durch ins zweite<br />

Jahr und – da sind wir sicher – noch viele weitere Jahre. Wir haben viele Ideen, und<br />

unser starkes Stück Sauerland zwischen Verse- und Sorpetalsperre liefert zuhauf starke<br />

Geschichten und Motive, die wir für Sie entdecken und lesenswert aufbereiten.<br />

Für KOMPLETT hat sich ein wunderbares Team von Autorinnen und Autoren<br />

zusammengefunden, die alle eines gemeinsam haben: die Verbundenheit zum<br />

Sauerland. Wir leben gerne hier und möchten die Überzeugung, dass das Sauerland eine<br />

der schönsten Regionen Deutschlands ist, weitergeben.<br />

KOMPLETT wirkt ebenso daran mit, unsere Region weiterzuentwickeln. Wir begleiten<br />

zukunftsweisende Projekte mit konstruktiver Kritik, wir stellen Netzwerke vor, die hier<br />

vorhandene Kompetenzen zusammenbringen, und machen Menschen von außerhalb<br />

neugierig auf unser Stück Sauerland. Sei es für einen Urlaubsaufenthalt oder den<br />

Umzug in die Region mit hochwertigen Arbeitsplätzen, günstigen Immobilienpreisen<br />

und herrlicher Natur. Die Bündelung von Kompetenzen ist auch Ziel des neuen<br />

Mediennetzwerkes Südwestfalen, in dem sich junge Medienprojekte untereinander<br />

austauschen und gegenseitig unterstützen, um lokale Inhalte und Nachrichten sowohl in<br />

gedruckter Form als auch Online in immer hochwertigerer Form anzubieten.<br />

Mit den Verbrauchertipps, die Sie auch in diesem Heft lesen, stellen wir Ihnen<br />

regelmäßig Geschäfte und Unternehmen vor, die sich vor Ihrer Haustür befinden,<br />

und empfehlen Ihnen, dieses geballte Fachwissen vor Ort in Anspruch zu nehmen.<br />

So manches vermeintliche Schnäppchen beim Internetversand oder im Kaufhaus der<br />

nächsten Großstadt hält einem wirklichen Vergleich mit gleichartigen Angeboten vor<br />

Ort nicht stand.<br />

Liebe Leserin, lieber Leser, wir laden Sie herzlich ein, mit uns<br />

Kontakt aufzunehmen. Schreiben oder sagen Sie uns, ob<br />

KOMPLETT in Ihren Augen komplett ist, oder was wir für<br />

Sie noch besser machen könnten. Ihre Meinung ist<br />

uns wichtig.<br />

In diesem Sinne: Bleiben Sie komplett!<br />

Bernhard Schlütter<br />

und Heiko Höfner<br />

3


Zukunft gestalten - Geistersiedlung Elverlingsen<br />

Alles drin<br />

Zukunft gestalten<br />

Freie Fahrt in Finnentrop................................................12<br />

Uferpromenade in Amecke nimmt Gestalt an..............14<br />

Äpfel pflücken war gestern............................................18<br />

Werdohl baut um............................................................22<br />

Plettenberger sind ihres Glückes Schmiede..................24<br />

Echte Sauerländer - Neuenrader Winzer<br />

Für LEADER ziehen vier Städte an einem Strang...........30<br />

Jugendarbeiter geht in Herscheid auf die Straße..... 32<br />

Lenne-Radtour mit Hindernissen.............................. 50<br />

Haus Nordhelle wird modernisiert............................ 54<br />

Elverlingsen - Besuch in einer Geistersiedlung........ 56<br />

Pflegenetzwerk stellt Wegweiser vor....................... 66<br />

Echte Sauerländer<br />

Claudia Grote: Eine Eiche mit Herz.............................. 8<br />

Neuenrader Winzer hoffen auf guten Jahrgang............36<br />

Marita Langhoff: „Der Laden ist mein Leben“.......... 67<br />

<strong>Komplett</strong> lecker - 150.000 Reibekuchen...<br />

Niklas Bühner - Leichtathlet und Fußballfan............ 75<br />

<strong>Komplett</strong> lecker und gemütlich<br />

Am Reibekuchen-Tag führt Tante Hilde Regie ......... 46<br />

Kolumne Bitte ein Schnitzel, aber nicht aus Fleisch49<br />

Kultur komplett<br />

Festival Acapellissimo in Plettenberg......................... 7<br />

Winterspektakulum auf Burg Altena......................... 61<br />

Alphornklänge über Burgruine Schwarzenberg ....... 72<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv - Helfen, lernen, feiern


<strong>Komplett</strong> erleben - Rock- und Oldieparty<br />

<strong>Komplett</strong> erleben<br />

Der P-Weg kommt ins Kino....................................... 16<br />

Rasante Kutschfahrten in Wellin............................... 17<br />

Rock- und Oldieparty in Landemert.......................... 29<br />

Veranstaltungskalender: Nichts wie hin! ...........42/43<br />

Old School - Young Blood.......................................... 44<br />

<strong>Komplett</strong> aktiv<br />

Rotaract Club: Helfen, lernen, feiern........................ 40<br />

Weihnachtsengel polieren Spielzeug auf................. 65<br />

<strong>Komplett</strong> beraten - Bald Winterreifenwetter<br />

Serie Aussichtstürme an der Lenne Teil 3................ 68<br />

<strong>Komplett</strong> beraten<br />

So kommen Sie fit durch Herbst und Winter............ 31<br />

Auch Schmuddelwetter ist Winterreifenwetter........ 45<br />

Die Welt der kleinen Schuhe..................................... 53<br />

Berufswelt Sauerland<br />

Advertorial: Flock schmückt selbst Weltmeister ..... 34<br />

VDM Metals Weltmarktführer bei Nickelblechen..... 62<br />

Berufswelt Sauerland - Flocktechnik<br />

Mindestlohn - Taxi fahren soll teurer werden.......... 71<br />

<strong>Komplett</strong> in eigener Sache<br />

<strong>Das</strong> 1. Jahr KOMPLETT .................................................. 6<br />

Hubbi und der Friedhofsmörder ............................... 77<br />

Hier gibt‘s KOMPLETT ................................................. 79<br />

Impressum.................................................................. 81<br />

Ein unvergessenes Fußballspiel ................................ 82<br />

Alphornklänge


<strong>Das</strong> 1.<br />

Jahr<br />

KOMPLETT<br />

6


Festival Acapellissimo - Rock,<br />

Pop und Jazz mit drei Top-Chören<br />

und ausdrucksstarken Solisten<br />

Den 15. November sollten sich<br />

Freunde der A-Capella-Music rot im<br />

Kalender anstreichen – und sich flugs<br />

aufmachen, um Eintrittskarten für<br />

das Festival Acapellissimo in Plettenberg<br />

zu ergattern. Die Four Valleys<br />

vom MGV Bremcke veranstalten<br />

erneut den Chorkonzertabend, der<br />

nur alle zwei Jahre stattfindet. Gäste<br />

sind diesmal der Chor BIGGEsang aus<br />

Olpe und Groophonik aus Detmold.<br />

Der Chor BIGGEsang kennt keine<br />

Genregrenzen und singt alte Lieder<br />

ebenso wie moderne Rock- und<br />

Jazzstücke. Gerne wagt das Ensemble<br />

dabei auch sechs- oder achtstimmige<br />

Arrangements. Groophonik<br />

– das ist der etwas andere Chor aus<br />

Ostwestfalen-Lippe. Sie fühlen die<br />

Energie, lassen sich von ihr tragen<br />

und geben sie an ihr Publikum weiter.<br />

Dabei entlocken am Mikrofon<br />

33 Sängerinnen und Sänger ihren<br />

starken rockig-poppigen Stimmen<br />

dieses ganz besondere Knistern, das<br />

schnellen Liedern den nötigen Drive<br />

verpasst und den Zuhörern bei Balladen<br />

einen wohligen Schauer über<br />

den Rücken laufen lässt. Rock und<br />

GEWINNSPIEL<br />

Pop sind ihre Welt, in die sie ihr Publikum<br />

herzlich einladen. Groophonik<br />

besticht nicht nur durch seinen<br />

optimal aufeinander abgestimmten<br />

Chorgesang; alle Sängerinnen und<br />

Sänger sind gleichzeitig ausdrucksstarke<br />

Solisten und bilden eine starke<br />

Gemeinschaft unter der Leitung<br />

von Tobias Richter.<br />

Als Gastgeber wird natürlich auch<br />

der Männerchor Four Valleys auf<br />

der Bühne der Aula Böddinghausen<br />

stehen und Kostproben seines breit<br />

gefächerten Repertoires geben. Zuletzt<br />

hatten die Sänger 2012 den<br />

Titel „Meisterchor“ verteidigt. Thomas<br />

Weidebach und seine Sänger<br />

führen auch einige neu eingeübte<br />

Lieder auf. Darüber hinaus laden die<br />

Four Valleys zur After-Glow-Party im<br />

Anschluss ans Konzert im Foyer der<br />

Aula ein. In diesem lockeren Rahmen<br />

werden die drei Chöre noch das<br />

ein oder andere Lied singen.<br />

Sa., 15.11., 19.30 Uhr (Einlass 19<br />

Uhr), Aula Schulzentrum Böddinghausen,<br />

Eintritt 20 Euro, Vorverkauf<br />

bei den Sängern der Four Valleys und<br />

über die Homepage four-valleys.de<br />

Mit <strong>Komplett</strong> können Sie 3 mal 2 Eintrittskarten für das Festival Acapellissimo<br />

gewinnen. Dazu müssen sie die Preisfrage richtig beantworten:<br />

Wann verteidigte der Männerchor Die Four Valleys/MGV Bremcke<br />

zuletzt erfolgreich den Meisterchortitel im Chorverband NRW?<br />

a) 2008 b) 2010 c) 2012<br />

Die Antwort schicken Sie bitte per Postkarte an: <strong>Komplett</strong>-Verlag,<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg, Stichwort „Acapellissimo“<br />

oder an: acapellissimo@komplett-magazin.de, Betreff: „Acapellissimo“<br />

Alter Weg 7<br />

58840 Plettenberg-Ohle<br />

02391/50848 tel · 559377 fax<br />

post-ohle@hotmail.de<br />

www.post-ohle.de<br />

Wöchentlich<br />

wechselnde Angebote<br />

Einsendeschluss ist der 31. <strong>Oktober</strong>. Die Gewinner erhalten je zwei Eintrittskarten<br />

für das Festival Acapellissimo <strong>2014</strong>. Gehen mehr als drei richtige<br />

Antworten ein, entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

7


Eine Eiche mit Herz<br />

Besuch bei Kettensäge-Künstlerin<br />

Claudia Grote in Sundern-Hagen<br />

Text Pia Mester Foto Martin Büdenbender<br />

Es ist mein erstes Mal. Ich schwitze und mein Herz pocht.<br />

Warum funktioniert das nicht? Immer und immer wieder<br />

zerre ich an dem Riemen und hoffe, dass der Motor<br />

endlich anspringt. Doch nichts tut sich. Sollte es wirklich<br />

hier dran scheitern? Claudia Grote nimmt mir die Motorsäge<br />

aus der Hand, ein Zug und sie läuft. Sie gibt sie<br />

mir zurück. Jetzt bin ich an der Reihe: Vor mir steht ein<br />

Stück eines Eichenstamms. Im Laufe dieses Vormittags<br />

soll daraus ein Herz entstehen. Für Claudia Grote, die<br />

Kettensäge-Künstlerin aus Sundern-Hagen, eine Fingerübung,<br />

für mich eine ziemliche Herausforderung.<br />

Kettensägen sind gefährlich. Es gibt Horrorfilme, die das<br />

beweisen. Daher mangelt es mir auch nicht an Respekt<br />

vor diesem Ungetüm, was da in meinen Händen leise<br />

knurrt. Ich trage eine Schnittschutzhose, eine Schutzbrille<br />

und Ohrenschützer. Claudia Grote sägt seit sieben<br />

Jahren, verletzt hat sie sich dabei noch nie. Sie steht<br />

neben mir und passt auf. <strong>Das</strong> ist ein gutes Gefühl.<br />

8


Ein Schrank voller Sägen<br />

Als erstes soll ich die Seiten des Baumstammes absägen.<br />

Gar nicht so einfach. <strong>Das</strong> Holz wackelt, als das<br />

Sägeblatt immer wieder daran abrutscht. Die Säge will<br />

nicht so, wie ich. Außerdem ist sie verdammt schwer,<br />

jedenfalls für einen Schreibtischtäter wie mich. „Die anderen<br />

Sägen sind leichter“, ermutigt mich Claudia. Wir<br />

haben uns schon nach wenigen Minuten auf das „Du“<br />

geeinigt. Für die nächsten Schritte verwendet sie spezielle<br />

Echo-Sägen aus Japan mit sogenannten Carving-<br />

Blättern, die vorne spitz zulaufen. Sie hat einen ganzen<br />

Schrank voller Sägen. Martin Büdenbender, der Fotograf,<br />

der unser<br />

Tun ablichtet, hat einen ganzen Rucksack voller Objektive.<br />

Die beiden verstehen sich.<br />

Claudias Leidenschaft für Kettensägen hat sie vor über<br />

sieben Jahren entdeckt. Damals half sie beim Weihnachtsbaumverkauf<br />

und ärgerte sich, dass sie die Sägen<br />

nicht selber bedienen durfte. Ihr Mann schenkte ihr<br />

zu Weihnachten einen Kurs. Dann wurde die 47-jährige<br />

Kuhschisshagenerin auf einen Kettensägekünstler aufmerksam<br />

und leckte Blut. Pardon, Harz. Seitdem feilt<br />

sie an ihrer Technik. Ihre erste Holzfigur, ein Bär, steht<br />

noch immer neben ihrer Garage und beobachtet jeden<br />

ihrer Fortschritte. „Der ist unverkäuflich.“<br />

Jetzt wird`s filigran<br />

Auch ich bin einen Schritt weiter. Die Seiten des Eichenstammes<br />

sind weg, die schwere Säge ebenfalls. Jetzt<br />

wird es filigran, hoffe ich jedenfalls. Doch bevor ich<br />

weitersägen darf, muss ich mein Herz erst mal auf den<br />

Baumstamm malen. Auch Claudia arbeitet mit Vorlagen.<br />

Für ihre ersten Wildschweine und Eichhörnchen hat sie<br />

die Spielzeugtiere ihrer Kinder zum Vorbild genommen.<br />

Ich merke, dass ich ein Herz noch nicht einmal malen<br />

kann: <strong>Das</strong> Ergebnis sieht aus wie ein Pavian-Popo. <strong>Das</strong><br />

kann ja was werden.<br />

Herzen und Eichhörnchen, das sind Claudias Verkaufsschlager.<br />

Oft sieht man sie auf Märkten in der Umgebung,<br />

etwa dem Hemeraner Herbst oder dem Kürbismarkt<br />

in Rärin. Dort steht sie meistens inmitten einer<br />

Traube von interessierten Zuschauern und sägt. Kleine<br />

Werke wie Herzen oder Eichhörnchen nehmen die Besucher<br />

gerne als Andenken mit nach Hause.<br />

„Verliebte gibt es ja immer“, sagt Claudia. Größere Kunstwerke<br />

sind oft Auftragsarbeiten. „Bänke sind gerade<br />

sehr beliebt“, erzählt sie und zeigt auf ein Bild an der<br />

Tür in ihrer Garage. Ein leidenschaftlicher Schachspieler<br />

hat eine Bank bestellt, natürlich eine Bank aus Schachfiguren.<br />

Mit solchen Aufträgen und Auftritten finanziert<br />

Claudia ihr Hobby. <strong>Das</strong> Material, die Sägen und besonders<br />

die Lehrgänge, die sie so oft wie möglich besucht, gehen<br />

ins Geld. Doch gerade die sind ihr wichtig: „Es ist zwar<br />

nur ein Hobby, aber ich möchte weiterkommen“, sagt sie.<br />

Zuletzt hat sie an einem einwöchigen Kurs in Österreich<br />

teilgenommen. Dort lernten die Teilnehmer von einem<br />

Bildhauer grundlegende Techniken, etwa, wie sich Bewegung<br />

darstellen lässt oder wie Körper aufgebaut sind.<br />

Während dieses Lehrgangs hat Claudia einen lebensgroßen<br />

Steinbock aus Fichtenholz gesägt. Er steht gut sichtbar<br />

in ihrem Garten, denn sie ist ziemlich stolz auf ihn.<br />

Sieht aus wie ein Herz: Pia Mester mit<br />

ihrem ersten Kettensägenkunstwerk.<br />

9


Eiche und Lärche sind haltbar, Pappel stinkt<br />

Für ihre Arbeit nutzt Claudia Grote ein ganzes Sortiment an Kettensägen.<br />

Was sie in diesen Lehrgängen lernt, gibt Claudia gerne<br />

an andere weiter. Auf Anfrage gibt sie Kurse. Höchstens<br />

drei Teilnehmer dürfen einen ganzen Tag lang unter Anleitung<br />

sägen. Sie ist eine gute Lehrerin, geduldig erklärt<br />

sie jeden Schritt und zeigt, worauf es ankommt.<br />

Dennoch möchten ihrer Erfahrung nach höchstens drei<br />

von zehn Kursteilnehmern ihre neuerworbenen Fertigkeiten<br />

vertiefen. Kettensäge-Kunst ist eben ein ziemlich<br />

ausgefallenes Hobby. Nichts, was man so nebenbei<br />

macht.<br />

Nächster Arbeitsschritt, nächste Säge. Die Kanten müssen<br />

weg, ich soll das Herz endlich aus dem Stamm befreien.<br />

Claudia gibt mir Tipps: <strong>Das</strong> helle Holz am Rand,<br />

der sogenannte Splint, muss weg, weil er irgendwann<br />

gammelt. Sie arbeitet hauptsächlich mit Eiche oder Lärche,<br />

sehr haltbaren Hölzern, selten mit Pappel: „Die<br />

stinkt.“ Allerdings ist es schwer, an entsprechend dicke<br />

Stämme heran zu kommen. Sie ist froh über jeden<br />

Waldbauern, der ihr Baumstämme von mehr als 60 Zentimeter<br />

Durchmesser liefern kann. Kirsche oder Pflaume<br />

verarbeitet sie gerne, wegen der Maserung. In ihrer<br />

Werkstatt steht ein Männertorso aus rotem Kirschholz,<br />

ein Unikat und zu schön, um verkauft zu werden. Irgendwie<br />

erinnert mich das Stück an antike Skulpturen.<br />

Wir sind zertifiziert<br />

nach DIN EN ISO 9001<br />

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Wir leben LED!<br />

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Inh. Andreas Weiler<br />

Brockhauser Weg 24<br />

D-58840 Plettenberg<br />

Besuchen Sie uns im Internet unter:<br />

www.intertranet.net<br />

Tel. 02391 149 159<br />

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HINTERGRUND: ©ISTOCKPHOTO.COM/COREAY<br />

10


Die Herzform wird auf den Stamm gezeichnet<br />

Mit einer leichten Kettensäg, die über<br />

ein besonders spitzes Blatt verfügt,<br />

wird die Herzform herausgearbeitet.<br />

„Ich sehe mich als Kunsthandwerkerin und nicht als Künstlerin“<br />

Mein Baumstamm hingegen erinnert mich eher an<br />

Kyrill: Ganz viel zersplittertes Holz. Nach einigen anstrengenden<br />

Minuten, vielen guten Tipps vom Profi<br />

und ein paar Hilfestellungen sieht mein Herz fast aus<br />

wie ein Herz. Gut, die Kerbe in der Mitte ist etwas breit<br />

geworden und eine Seite ist etwas schief, aber egal.<br />

Ich finde mein Baby trotzdem schön. Jetzt soll ich die<br />

Kanten rund schleifen. Bei Claudia sieht das natürlich<br />

total einfach aus. Ich grübele noch, wie ich die Säge<br />

halten muss. „Immer eng am Körper“, erklärt sie. Ein<br />

Waldbauer würde mir wohl genau zum Gegenteil raten,<br />

aber so habe man das Blatt besser unter Kontrolle, sagt<br />

Claudia. Sie hat Recht. So langsam werden die Säge und<br />

ich Freunde.<br />

Und dann passiert es: Mein Sägeblatt gleitet über das<br />

Holz wie ein Messer durch weiche Butter. Ein irgendwie<br />

magischer Moment. Jeder Kante und jeder Ecke rücke<br />

ich so zuleibe. Claudia und Martin plaudern geduldig,<br />

während ich weiter an meinem Herz feile. Es macht<br />

Spaß. Und wie!<br />

Magie, nun ja. An den Kuss der Muße glaube ich ja nicht<br />

wirklich, und Claudia offenbar auch nicht. Für sie ist das,<br />

was sie tut, keine Kunst. „Ich sehe mich eher als Kunsthandwerkerin“,<br />

sagt sie. Es gebe schließlich so viele<br />

andere Kettensäge-Künstler, die besser seien als sie.<br />

Die könnten auch Gesichter schnitzen. Oder Haustiere.<br />

<strong>Das</strong> ist nämlich eine schwierige Sache, erklärt Claudia.<br />

Solche Auftragsarbeiten lehnt sie deshalb noch ab. Ob<br />

ihre Kunden in Claudia Grote auch nur eine Handwerkerin<br />

sehen, bezweifle ich. Was sie mit einer Kettensäge<br />

erschaffen kann, ist einfach schön. Uns so definiere ich<br />

Kunst. Basta.<br />

<strong>Das</strong> Holz-Herz bekommt jetzt den letzten Schliff. Claudia<br />

Grote drückt mir eine Schleifmaschine in die Hand.<br />

Feiner Holzstaub dringt mir in die Nase und in die Kleidung.<br />

Bis in die Unterwäsche, wie ich später feststellen<br />

werde. Schließlich ist mein Herz fertig. Nicht perfekt,<br />

aber fertig. Ein Herz aus einem Baumstamm. Es wird<br />

einen ganz besonderen Platz bekommen. So wie Claudias<br />

erster Bär.<br />

www.claudia-grote.de<br />

11


Rasante Kutschfahrten in Wellin<br />

Fahrsportgemeinschaft Westfalen lädt für 19. <strong>Oktober</strong> zur Märkischen Meisterschaft ein<br />

Premiere am Sonntag, 19. <strong>Oktober</strong>, in Herscheid-Wellin!<br />

Erstmals veranstaltet dort die Fahrsportgemeinschaft<br />

Westfalen die Märkischen Meisterschaften im Kutschfahren.<br />

„Wir hoffen, dass 20 bis 30 Gespanne antreten“,<br />

sagt Vorsitzender Alexander Zuchowski im Gespräch mit<br />

dem <strong>Komplett</strong>-Magazin. Ein lebhaftes Geschehen erwartet<br />

Teilnehmer und Gäste von 8 bis ca. 16 Uhr. Nach dem<br />

Dressurfahrwettbewerb am Morgen haben die Teams<br />

aus Mensch und Tier einen Pylonen- und Hindernisparcours<br />

zu meistern. Zwischen den Markierungen ist rechts<br />

und links der Kutschräder gerade mal 15 Zentimeter Luft.<br />

Fällt beim Durchfahren ein Pylon, gibt’s Strafpunkte. Es<br />

gilt den Parcours möglichst schnell fehlerfrei zu meistern.<br />

„<strong>Das</strong> ist wie Springreiten für Kutschen“, verdeutlicht Zuchowski<br />

die Wertungskriterien. Mit den abschließenden<br />

Siegerehrungen wird gegen 17 Uhr gerechnet.<br />

Gäste, die sich das Kutschfahren unter Wettbewerbsbedingungen<br />

anschauen wollen, sind herzlich auf das<br />

Fahrgelände in Wellin eingeladen. Der Eintritt ist frei.<br />

Wanderfreunde können das Fahrsportereignis als Station<br />

auf der Strecke Wiehardt-Wellin einplanen. Süße und<br />

herzhafte Verpflegung gibt es ab morgens um acht. (ut)<br />

Freie Fahrt in Finnentrop<br />

Fußgänger warten noch bis 2015 vor Glückauf-Schranke<br />

Text und Fotos Martin Droste<br />

12<br />

Fast hätte sich Dietmar Heß beim Termin mit dem<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin um einige Minuten verspätet. Aber<br />

nur fast. Der Bürgermeister der Gemeinde Finnentrop<br />

steckte auf dem Weg zum Rathaus mit seinem Wagen<br />

in einem Stau fest, und das in unmittelbarer Nähe des<br />

berühmt-berüchtigten Bahnübergangs. Hier mussten<br />

bis vor einigen Wochen alle Verkehrsteilnehmer auf der<br />

stark befahrenen L 539 zwei Bahnstrecken queren, um<br />

auf der anderen Seite in die B 236 einzumünden, oder<br />

umgekehrt. Und das konnte wegen der im Minutentakt<br />

geschlossenen Bahnschranken dauern.<br />

Mit diesem verkehrlichen Nadelöhr hatte der Stau<br />

diesmal aber nichts zu tun. Bürgermeister Heß saß mit<br />

vielen anderen Autofahrern in einer ganz „normalen“<br />

Straßenbaustelle fest, die aber auch schon wieder für<br />

viel Ärger sorgt.<br />

Seit Mitte Juni ist der höhengleiche Bahnübergang in<br />

Finnentrop, der in den letzten Jahren auch viele Leser<br />

des <strong>Komplett</strong>-Magazins fast zur Verzweiflung gebracht<br />

haben dürfte, endlich Geschichte. Aber erst einmal<br />

nur für alle Auto- und Kradfahrer. Fußgänger müssen<br />

nach wie vor warten, bis die im Volksmund „Glückauf-<br />

Schranke“ genannten rot-weißen Balken nach oben gehen.<br />

Und das kann manchmal ganz schön lange dauern.<br />

Mit dem Bau eines neuen Übergangs für Fußgänger und<br />

Radfahrer soll 2015 auch dieses Nerven kostende Provisorium<br />

zu Ende gehen.<br />

Was lange währt, wird endlich gut. So könnte zumindest<br />

der Optimist einen Schlussstrich unter die „unendliche<br />

Geschichte“ von der Beseitigung des Bahnübergangs<br />

Finnentrop ziehen, die in den letzten drei Jahrzehnten<br />

viele unliebsame Überraschungen bereitgehalten hat.<br />

Bürgermeister Dietmar Heß, der das planungsrechtliche<br />

Hin und Her zwischen der Deutschen Bahn, Bund<br />

und Land seit 25 Jahren im Rathaus beobachten musste<br />

und dabei meistens nur ohnmächtig zuschauen musste,


kann sich endlich freuen. „Auch wenn noch nicht alles<br />

fertig ist, wie die Anbindung der Fußgängerbrücke, so<br />

können wir doch heute hier beschwingt feiern“, begrüßte<br />

der Heggener im August die Gäste bei der Feier<br />

zum 45. Geburtstag der Gemeinde Finnentrop im neuen<br />

Lennepark.<br />

Mit diesem Bereich an der Lenne, neben der geänderten<br />

Trassenführung der L 539, hat die Kommune noch viel<br />

vor. Wo früher „alte Buden“ (BM Heß) standen, entsteht<br />

neben einem großen Park & Ride-Areal eine Grün- und<br />

Erholungszone mit einem Radweg. Auf die Ansiedlung<br />

von Gewerbe und Industrie hat die Gemeinde an dieser<br />

Stelle bewusst verzichtet.<br />

Die „neue“ L 539 lässt – aus Richtung Attendorn/Biggesee<br />

kommend – den Bahnübergang rechts liegen,<br />

führt weiter über die Lennebrücke an den Bahnanlagen<br />

vorbei und wird nördlich des Bahnhofs Finnentrop mit<br />

einem Kreisverkehr an die B 236 in Richtung Lenhausen<br />

oder Bamenohl „angedockt“ (Bürgermeister Dietmar<br />

Heß).<br />

Auch die enge Tallage im Bereich des Bahnhofs – die<br />

Entwicklung des Ortes Finnentrop ist seit 1861 eng mit<br />

dem Bau der Eisenbahnstrecke Hagen-Siegen (Ruhr-<br />

Sieg-Strecke) verbunden – soll städtebaulich aufgewertet<br />

werden. Dazu gehört vor allem die Umgestaltung<br />

des Bahnhofsbereichs.<br />

der einmal alles ganz anders. Weil die Oberleitungen<br />

der Deutschen Bahn im Weg waren, stand die teure<br />

neue Lennebrücke jahrelang ungenutzt und ohne Straßenanschluss<br />

in der Gegend herum. Jetzt rollt dort endlich<br />

der Verkehr.<br />

Die „Glückauf-Schranke“ geht zwar immer noch gefühlt<br />

alle paar Minuten rauf und runter. Aber genervt sind<br />

davon nur noch die Fußgänger. Der eine oder andere<br />

Autofahrer, der diese Stelle jetzt passiert, wird sich insgeheim<br />

schon einmal gefragt haben, wie viele Stunden<br />

oder sogar Tage er in den letzten drei Jahrzehnten vor<br />

dem geschlossenen Bahnübergang in Finnentrop gestanden<br />

haben mag.<br />

In den letzten Jahren musste sich die Gemeinde<br />

Finnentrop wegen des Ärgernisses Bahnübergangs<br />

viel Spott und Häme gefallen lassen, obwohl die<br />

Lenne-Kommune planungsrechtlich meistens nur<br />

Zuschauer war. Hier ein Beispiel:<br />

„Auf einer stark befahrenen Straße in Finnentrop<br />

gibt es eine Bahnschranke, die alle zehn Minuten<br />

schließt. Acht Stunden täglich wird somit der Verkehr<br />

blockiert. Um die Strecke umfahren zu können,<br />

baute man eine Brücke. Die ist seit April 2010<br />

fertig gestellt, aber bis heute nicht an die Straße<br />

angeschlossen. <strong>2014</strong> wird sich das ändern, aber<br />

bis dahin verschlingt die Brücke jährlich 116 000<br />

Euro an Instandsetzungskosten…“<br />

(Quelle: VOX.de vom 10. Juni 2011)<br />

i<br />

Beerdigungsinstitut Göhausen<br />

Ein für allemal will die Gemeinde Finnentrop in Sachen<br />

Bahnübergang aus den Negativschlagzeilen verschwinden.<br />

Zuletzt hatte nicht nur der Bund der Steuerzahler<br />

den Bau der 2,65 Mio. Euro teuren neuen Lennebrücke<br />

als Schildbürgerstreich angeprangert. Zum ersten Spatenstich<br />

war im März 2008 eigens der damalige NRW-<br />

Verkehrsminister Oliver Wittke in die Lenne-Gemeinde<br />

gekommen. Der CDU-Politiker kündigte dabei die Beseitigung<br />

des Bahnübergangs für „spätestens Ende 2010“ an.<br />

<strong>Das</strong> entsprechende Baustellenschild haben Finnentrops<br />

Bürgermeister Dietmar Heß und der 1. Beigeordnete<br />

Aloys Weber noch genau vor Augen. Es kam aber wie-<br />

• Erledigung sämtlicher Formalitäten<br />

• Erd-, Feuer- und Seebestattungen<br />

• Überführungen<br />

• Träger werden auf Wunsch gestellt<br />

• Sarglager<br />

• Bestattungsvorsorge<br />

• Trauerkarten und -briefe<br />

• Danksagungen<br />

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Breddestr. 23 · Plettenberg<br />

13


Uferpromenade in Amecke<br />

am Sorpesee wächst Von Heinz Krischer<br />

Barrierefreie Wege führen hinunter zum Seeufer<br />

Feierlich eröffnet ist sie schon – fertig aber noch nicht. Doch die neue Uferpromenade am Sorpesee macht auch jetzt<br />

schon einen tollen Eindruck. In den vergangenen Monaten wurde die Landstraße, die bisher dicht am Ufer vorbeiführte,<br />

auf rund 750 Metern Länge vom Ufer weg verlegt. So entstand ein Platz mit Wasserlauf, es wird eine Spielwiese<br />

angelegt und ein Piratenspielplatz für Kinder. Während daran zurzeit noch gearbeitet wird, sind die Promenaden-Wege<br />

für Fußgänger, die sanft zum Wasser hinunter führen, bereits fast fertig. Sie sind barrierefrei ausgestaltet, so dass auch<br />

Menschen zum Beispiel mit Rollstuhl oder Rollator dort ohne Probleme unterwegs sein können. Auf den Wegen fehlt<br />

nur noch ein letzter feiner Belag, der aber erst ganz am Schluss aufgebracht werden soll. „Sonst wird der Belag bei den<br />

noch anstehenden Arbeiten, wie zum Beispiel dem Aufstellen der Bänke an den Wegen, immer wieder beschädigt“,<br />

erläuterte Volker Broeske von der Stadt Sundern. Er leitet das Projekt und bekam bei der Eröffnung Anfang September<br />

viel Lob für die gelungene Ausführung.<br />

Gearbeitet wird zurzeit auch noch an den Stationen eines Gesundheitsweges, der einmal rund um das Vorbecken der<br />

Sorpe in Amecke führt. Barfußstationen, Kräuter-Riech-Garten und andere Punkte entlang des Weges werden aber noch<br />

bis Ende des Jahres fertig, versprach Reimund Klute, dessen Garten- und Landschaftsbauunternehmen aus Sundern-Stockum<br />

den Zuschlag für das Projekt bekommen hatte. Auch der zweite große Auftrag für die Straßen- und Tiefbauarbeiten<br />

ging an ein Sunderner Unternehmen, die Firma Hilgenroth. <strong>Das</strong>s viele der Aufträge des 4-Millionen-Euro-Projektes in der<br />

Region gehalten wurden, freute auch Sunderns Bürgermeister Detlef Lins bei der Eröffnung.<br />

14


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Jury entscheidet über<br />

Restaurant am See<br />

<strong>Komplett</strong> fertig gestellt ist der neue Radweg, der jetzt<br />

vom Ortsausgang Amecke bis zur Einmündung in den<br />

Uferrandweg an der Sorpebrücke führt. Er verläuft über<br />

eine erhöhte, breite Trasse, abgetrennt von der Straße.<br />

Bislang mussten Radler in diesem Bereich über die Landstraße<br />

fahren. Insbesondere Familien mit Kindern erlebten<br />

dabei immer wieder brenzlige Situationen.<br />

Noch offen ist, wer künftig die Gastronomie am See betreiben<br />

wird. An der Uferpromenade wurde eine künstliche<br />

Halbinsel geschaffen, auf der im nächsten Jahr ein<br />

Restaurant entstehen soll. Erste Pläne, dort ein Hotel zu<br />

eröffnen, wurden von der Stadt Sundern wieder fallengelassen.<br />

Zurzeit wird eine Ausschreibung vorbereitet; eine<br />

Jury, in der auch Experten des Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

sitzen, soll das attraktivste Konzept für das Restaurant<br />

am See auswählen.<br />

Stadt Sundern musste<br />

in die Bresche springen<br />

<strong>Das</strong> Regionale-Projekt Uferpromenade Amecke war zur<br />

Jahreswende in die Schlagzeilen geraten. Eine Tochtergesellschaft<br />

des Sunderner Stadtmarketings, die Sundern<br />

Projekt GmbH, hatte Insolvenz anmelden müssen. Sie war<br />

für die Grundstückskäufe an der Promenade zuständig.<br />

Letztlich musste die Stadt Sundern einspringen und aus<br />

ihrem Etat die notwendigen Grundstücke kaufen. Ein Teil<br />

der Kosten soll durch den Verkauf des „Filetgrundstückes“<br />

für die Gastronomie am See wieder hereingeholt werden.<br />

Aktuelle Termine:<br />

24.-26.10.14 Eröffnungs-Wochenende mit tollen Angeboten<br />

01.11.14 Allerheiligen geschlossen<br />

02.11.14 Bootfitting Spezialsonntag mit Henrich A. Blume<br />

Fußanalyse, Sohlenanpassung und Bootfitting bitte um<br />

Terminvereinbarung ab 10:00 Uhr<br />

Saison November bis Ostern<br />

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15


P-Weg kommt ins Kino<br />

Engagiertes Team um Patrick Tussnat<br />

und Tobias Wieneke produziert<br />

Dokumentation „P-beWEGt.<br />

Wenn der Weg zum Ziel wird“<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

Fotos Hendrik Schulz / Privat<br />

p-bewegt.de, facebook.com/p-bewegt,<br />

weidenhofplettenberg.de (Tel. 02391 606660)<br />

Filmreif ist das P-Weg-Marathon-Wochenende schon<br />

seit seiner Premiere im Jahr 2004. Jetzt, nach seiner<br />

zehnten Auflage, ist der P-Weg-Marathon auch reif fürs<br />

Kino. Am 25. <strong>Oktober</strong> wird der Film im Plettenberger<br />

Weidenhof-Kino uraufgeführt.<br />

Patrick Tussnat und Tobias Wieneke bringen das herausragende<br />

Sportereignis im Sauerland auf die große<br />

Leinwand. „Wenn der Weg zum Ziel wird“ lautet der Zusatztitel,<br />

der die Entwicklung des P-Weg-Marathons, die<br />

Herausforderung für die Sportler und das Werden des<br />

Kinofilms gleichermaßen beschreibt. „Die Idee hatten<br />

wir schon lange“, sagt Patrick Tussnat. Jetzt fiebern er,<br />

Tobias Wieneke und ihr vielköpfiges Filmteam der Kinopremiere<br />

entgegen, genau so wie die Sportler alljährlich<br />

dem P-Weg-Marathon.<br />

Filmprojekt begann im Februar<br />

Der Kletterfelsen an der Lennepromenade ist ein Spross des Bürgerstammtischs,<br />

der in den letzten Jahren prächtig gedeiht. Von weit her<br />

kommen Sportkletterer nach Werdohl, um sich an diesem Felsen zu<br />

versuchen.<br />

Im Februar begannen Tussnat und Wieneke mit der Vorbereitung.<br />

Mit Hilfe des P-Weg-Teams recherchierten<br />

sie die Geschichte des Sportereignisses, das seit 2004<br />

Jahr für Jahr (mit Ausnahme des Kyrill-Jahres 2007) über<br />

2000 Wanderer, Walker, Läufer und Mountainbiker in<br />

die Vier-Täler-Stadt zieht. Sie finden Teilnehmer, die sich<br />

der Herausforderung P-Weg-Marathon stellen, zunächst<br />

im Bekanntenkreis. Mit der Kamera werden sie bei Trainingseinheiten<br />

begleitet, in Interviews befragt, was sie<br />

antreibt und speziell am Plettenberger Marathonereignis<br />

fasziniert. Zu Wort kommen dabei die Organisatoren<br />

Michael Schröder, Ulrich Schulte und Sebastian Tengler,<br />

Sportler wie Steve Fuhrmann und Gordon Hensel sowie<br />

Helfer wie Carmen Funk und Friedhelm Kablau u.v.m.<br />

Tussnat und Wieneke übernehmen bei den Filmarbeiten<br />

zusammen die Aufgaben des Regie führens und der<br />

Organisation. Wienekes Schwerpunkt liegt auf der Technik,<br />

Tussnats auf Marketing und Kommunikation. Beide<br />

haben P-Weg-Erfahrung. „Als Zuschauer und Helfer“,<br />

sagt Tussnat schmunzelnd. Er fährt zwar Mountainbike,<br />

am Rennen rund um Plettenberg hat er aber noch nicht<br />

teilgenommen.<br />

<strong>Das</strong> Duo Tussnat/Wieneke ist filmtechnisch aufeinander<br />

eingespielt. Zusammen drehten und produzierten<br />

sie den Fantasy-Film „Melphatria und die Prophezeiung<br />

von Aronn“. Der 45-minütige Film wurde im Sauerland<br />

gedreht, feierte 2012 in Bestwig Kinopremiere und<br />

wurde auch im Plettenberger Weidenhof-Kino gezeigt.<br />

Tussnat, der im Freizeitpark Fort Fun in Bestwig die<br />

16


Ausbildung zum Kaufmann für Marketing und Kommunikation<br />

absolvierte, hat sich in der Film- und Werbebranche<br />

selbstständig gemacht. „T & H Movies“ produziert<br />

für Unternehmen Produktvideos und Imageclips.<br />

Tobias Wieneke absolviert ein Verbundstudium. Beide<br />

investierten einen großen Teil ihrer Freizeit ins Projekt<br />

„P-beWEGt“.<br />

Bewegende Enblicke<br />

Die Drohnen sind empfindlich. Bereits bei<br />

feinstem Sprühregen kann der Quattrocopter<br />

nicht aufsteigen.<br />

„Der Film zeigt die Geschichte des P-Wegs, die damit<br />

verbundenen Höhen und Tiefen. Vor allem aber zeigen<br />

wir bewegende Einblicke in die Vorbereitungen von<br />

Sportlern und Organisatoren, bis hin zum finalen Kampf<br />

gegen die Berge und um einen Platz auf dem Siegertreppchen“,<br />

beschreibt Tussnat den Inhalt.<br />

Für die Rückblicke auf vorherige P-Weg-Veranstaltungen<br />

konnten die Macher von „P-beWEGt“ unter anderem<br />

auf Archivmaterial von Stadtmarketing-Geschäftsführer<br />

Steffen Reeder zurückgreifen. Atemberaubende Luftbilder<br />

produzieren sie selbst und setzen dafür Oktokopter-<br />

Kameras ein.<br />

Für die Dokumentation der 10. P-Weg-Auflage verwendete<br />

das Team um Tussnat und Wieneke modernste<br />

Aufnahmetechnik. „Wir arbeiten mit 4-K-Kameras, die<br />

die höchstmögliche Auflösung haben. Am P-Weg-Wochenende<br />

hatten wir insgesamt 15 Leute im Einsatz.<br />

Der Film hat auch vom Sound her absolute Kinoqualität.<br />

Er ist sehr dynamisch, und die Zuschauer erhalten<br />

Einblicke, die sonst nicht möglich sind.“ So schaut die<br />

Kamera beim Start der Biker hinter die Kulissen, werden<br />

die Rennimpressionen aus den unterschiedlichen<br />

Perspektiven von Sportlern, Helfern, Organisatoren und<br />

Zuschauern gezeigt.<br />

Finanziert wird der Film „P-beWEGt“ übrigens durch<br />

heimische Sponsoren. Einen finanziellen Gewinn haben<br />

Tussnat & Co. nicht. „Alle haben aus Begeisterung mitgemacht,<br />

erhalten nur die Kosten für An- und Abfahrt,<br />

Unterkunft und Verpflegung.“ Und das passt ja zum P-<br />

Weg-Marathon, der eine ehrenamtlich organisierte Veranstaltung<br />

ist und dessen Erlös jedes Mal an eine andere<br />

gemeinnützige Einrichtung bzw. einen Verein geht.<br />

„Da haste dir jetzt richtig was eingebrockt“, sagt Steve<br />

Fuhrmann am Ende des Trailers für den Kinofilm. So<br />

ging es auch den Filmmachern während der achtmonatigen<br />

Arbeit an „P-beWEGt“. Auch für sie gilt der Titel<br />

„Wenn der Weg zum Ziel wird“.<br />

Der Kinofilm „P-beWEGt“ zeigt das Sportgroßereignis P-Weg-Marathon aus<br />

den Perspektiven von Sportlern, Organisatoren, Helfern und Zuschauern.<br />

Sebastian Tengler am Laptop bei den Filmaufnahmen zu „P-beWEGt“<br />

Genaue Anweisungen: Patrick Tussnat (rechts)<br />

erklärt seinen Leuten detailliert, wie er sich die<br />

Aufnahmen wünscht.<br />

Weitere Termine sind vorgesehen. Informationen gibt<br />

es im Weidenhof-Kino.


Moderne Technik<br />

hält Einzug auf<br />

Streuobstwiesen<br />

Obstsammler fördert Wirtschaftlichkeit –<br />

Naturschutzzentrum geht neue Wege<br />

Text und Fotos: Rüdiger Kahlke<br />

Es rauscht als falle eine Gewitterböe ein. Die Äste<br />

biegen sich. Aus dem grünen Blätterdach fallen rote<br />

Äpfel. Abgefedert durch das knöchelhohe Gras schlagen<br />

die purpurroten Cousinat dumpf auf dem Boden auf. - In<br />

der Streuobstwiese hat die Technik Einzug gehalten.<br />

Eine weich gepolsterte Manschette wird in der Krone<br />

um den Stamm gelegt. Sie ist über ein 15 Meter<br />

langes Stahlseil mit einem Rüttelaufsatz am Traktor<br />

verbunden. Auf Knopfdruck wird der Baum geschüttet<br />

– das Obst fällt runter. Jetzt bücken und aufsammeln<br />

ist nicht mehr. „Technik in der Obstwiese“ heißt das<br />

Tagesseminar in der Streuobstwiese in Iserlohn-Kalthoff.<br />

Während Klaus Schulte vom Naturschutzzentrum<br />

Märkischer Kreis noch ein paar Ausführungen zur<br />

maschinellen Obsternte macht, startet Patrick Mösch<br />

den Obstsammler. <strong>Das</strong> Gerät, das aussieht aus wie eine<br />

kleine Straßenkehrmaschine, sammelt die Äpfel auf.<br />

Bürsten fegen gleich das anhaftende Laub oder Gras<br />

weg. „<strong>Das</strong> machen sie in Süddeutschland schon seit<br />

20 Jahren so“, erläutert Schulte. Der Einsatz der<br />

Ertrag und Qualität der Ernte sind<br />

Technik schade weder der Streuobstwiese noch von Jahr zu Jahr verschieden.<br />

dem Obst. Allerdings: Es muss dann zeitnah<br />

verarbeitet werden. „Drei, vier Tage“, schätzt<br />

Schulte, „könnte man die Äpfel noch lagern“<br />

bevor sie in die Saftpresse müssen.<br />

Der Obstsammler eignet sich nur, wenn die Äpfel<br />

anschließend vermostet werden. <strong>Das</strong> 20.000<br />

Euro teure Gerät hat das Naturschutzzentrum<br />

im vorigen Jahr mit Fördermitteln der<br />

Bezirksregierung angeschafft. Es soll, so Klaus<br />

Schulte, zur Pflege alter Obstbestände eingesetzt<br />

werden. Bis zu drei Tonnen kann die Maschine<br />

in einer Stunde sammeln. – Nichts für kleine<br />

Flächen. Deswegen wird das Gerät auch in<br />

einem Umkreis bis zu 120 Kilometern verliehen.<br />

18


Interessenten können die Maschine<br />

mit Fahrer beim Naturschutzzentrum<br />

MK mieten.<br />

Aber auch auf kleineren Flächen hat<br />

das Bücken in den Streuobstwiesen<br />

ein Ende. Dafür gibt es kleine Sammler,<br />

die unter den Bäumen hergeschoben<br />

werden können.<br />

Für Hans Obergruber, Leiter des<br />

Naturschutzzentrums Märkischer<br />

Kreis, geht es darum „Hilfestellung<br />

In einem Seminar „Technik der Obstwiese“ stellt das Naturschutzzentrum MK<br />

maschinelles Obstbaum schütteln und Obstsammler vor. Die Geräte dienen der zu leisten, damit die Streuobstwiesen<br />

Bewirtschaftung von Streuobstwiesen. Der Ostsammler ist der erste in der Region. nicht verschwinden“. Und das geht<br />

In Süddeutschland ist der Einsatz dieser Maschinen längst üblich.<br />

am besten, wenn es halbwegs<br />

wirtschaftlich ist. Für den Agrar-Ingenieur sind die<br />

Streuobstwiesen, die es früher auf jedem Bauernhof<br />

gab, nicht nur „ästhetisch ein Genuss“, sie bieten auch<br />

optimale Bedingungen für eine Vielzahl von Lebewesen<br />

von Insekten über Vogelarten wie Steinkauz und<br />

Grünspecht bis zu Fledermausarten. Die Überlegung<br />

des Naturschutzzentrums war: „Wenn man was tut,<br />

steigt die Chance, die Wiesen zu erhalten“, blickt<br />

Obergruber zurück. Die Idee der Naturschützer: „Wir<br />

machen es selber.“ Seit mehr als 20 Jahren kauft das<br />

Naturschutzzentrum im Herbst Äpfel aus Streuobstwiesen<br />

auf, vergütet die Lieferanten in bar oder mit Saft. Der<br />

ist mittlerweile zwischen Ebbegebirge im Süden und<br />

Ruhrtal im Norden des Märkischen Kreises zur einer<br />

regionalen Spezialität geworden. Seit 1991 wird der<br />

Saft vermarktet. „Mit erfreulicher Tendenz nach oben“,<br />

bilanziert Obergruber.<br />

Cox Orange - ein Apfel wie aus dem<br />

Bilderbuch und das im Sauerland..<br />

Über Förderprogramme wurden seit den 1990-er<br />

Jahren kreisweit Streuobstwiesen mit annähernd<br />

5000 Bäumen angelegt, schätzt Obergruber. Dabei<br />

gibt es ein Nord-Süd-Gefälle. Im Raum Balve oder<br />

im Lennetal wachsen und tragen die Bäume besser<br />

als in Höhenlagen wie in Herscheid. Die Anschaffung<br />

des Obstsammlers soll „technikfreundliche Landwirte<br />

ansprechen“, sagt Obergruber. „Wir wollen zeigen,<br />

dass man damit auch die Ernte noch geregelt kriegt.“<br />

Trotzdem: Streuobstwiesen anzulegen „bleibt etwas<br />

für Liebhaber, sonst würden die auch ohne Förderung<br />

angelegt.“ Aber: ohne sie würde etwas in der Region<br />

fehlen. Den einen der Saft, den anderen die blühenden<br />

Bäume als Farbtupfer in der Landschaft – und vielen<br />

kleinen Tieren ihr Lebensraum.<br />

19


• Unter dem Label „Märkischer Garten“ vermarktet das Naturschutzzentrum Märkischer Kreis e.V. Apfelsaft<br />

aus Streuobstwiesen.<br />

• Grob gerechnet ergibt ein Kilo Äpfel eine Flasche (0,7 l) Saft.<br />

• Anfangs wurden im Jahr 30.000 Flaschen des Saftes hergestellt. Inzwischen werden jährlich etwa 100.000<br />

Flaschen der märkischen Spezialität produziert. Bisher gab es den Apfelsaft nur naturtrüb, künftig wird es<br />

auch klaren Saft gebe.<br />

• Zudem wird Obst aus den Streuobstwiesen auch zu Obstbrand verarbeitet.<br />

• Für Äpfel startet das Naturschutzzentrum im Herbst Sammelaktionen an verschiedenen Orten. Wer Obst<br />

abgibt, muss versichern, dass es unbehandelt ist und aus Streuobstwiesen stammt. Je 100 Kilo angelieferter<br />

Äpfel zahlt das Naturschutzzentrum 18 statt bisher 15 Euro.<br />

• Die Termine in diesem Jahr sind Samstag, 11. und 15. <strong>Oktober</strong>, am Hof Crone, Werdohl, Dösseln; Joest‘ s<br />

Hofladen, Meinerzhagen, Gräflingholz 1 und Landhandel Gödde, Balve, Hönnetalstraße 10-12 (Sammlung<br />

hier täglich).<br />

• Zur Vermostung kleinerer Mengen leiht das Naturschutzzentrum auch Saftpressen aus. Zielgruppen sind<br />

vor allen Kindergärten und Schulen, um den Kindern die Natur näher zu bringen.<br />

• Mehr über Streuobstwiesen und märkischen Apfelsaft:<br />

• www.naturschutzzentrum-mk.de / www.heesfelder-muehle.de<br />

i<br />

Personalausweis für<br />

alte Sorten – Kataster hilft<br />

bei Auswahl der Bäume<br />

Im Gespräch ….<br />

… mit Gabi Brunsmeier, Obstwiesen-Beraterin am Zentrum<br />

für Naturschutz und Kulturlandschaftspflege (Heesfelder<br />

Mühle) in Halver. Der Verein Heesfelder Mühle e.<br />

V. hilft bei der Anlage und Pflege von Streuobstwiesen.<br />

Frau Brunsmeier, was fällt Ihnen als erstes beim Stichwort<br />

„Apfel“ ein?<br />

Gabi Brunsmeier: Ein altes Kulturgut, eines der ältesten<br />

der Menschheit, das durch Auslese und Züchtung<br />

immer besser geworden ist.<br />

<strong>Das</strong> Sauerland steht nicht im Ruf Obstanbaugebiet<br />

zu sein. Sie haben selbst im Südkreis und Herscheid<br />

Streuobstwiesen angelegt. Wie sind die Erfahrungen?<br />

Äpfel wachsen bis zu 700 Höhenmetern, viele auch nur<br />

bis zu 200 Höhenmetern. Elster zum Beispiel wächst<br />

hier gar nicht. Zum Teil muss man das ausprobieren.<br />

Wie machen Sie das?<br />

Wir haben die Bäume katalogisiert. Wir wissen genau,<br />

wo welche Bäume stehen. <strong>Das</strong> ermöglicht uns Vergleiche<br />

zu ziehen und bei der Beratung entsprechende Hinweise<br />

zu geben, welche Sorten sinnvoll sind. Außerdem<br />

dient das Kataster bei sehr alten Bäumen auch dazu<br />

herauszufinden, um welcher Sorten es sich handelt.<br />

Wir können einen pomologischen Vergleich anstellen.<br />

Und schließlich wissen wir, welchen Baum wir ersetzen<br />

müssen, wenn mal einer eingeht. Schilder an Bäumen<br />

gehen zudem oft verloren oder sind nach einiger Zeit<br />

nicht mehr lesbar. Auch da hilft der Pflanzplan.<br />

Nicht jeder hat gleich riesige Grundstücke um Streuobstwiesen<br />

anzulegen. Was sind die Bedingungen?<br />

Für Streuobstwiesen gibt es Förderprogramme des<br />

Landes und der EU.<br />

20


Die Anträge können über uns gestellt werden. Eine<br />

Streuobstwiese muss mindestens 1500 Quadratmeter<br />

groß sein. Will jemand nur ein paar Bäume im Garten<br />

pflanzen, können wir das mit in einen Sammelantrag<br />

aufnehmen. Pro Baum gibt es 64 Euro Zuschuss. Der Eigenanteil<br />

beträgt 16 Euro. Damit sind auch Pflanz- und<br />

Pflegekosten abgegolten. Derzeit sind die Fördermittel<br />

aber wegen der Haushaltssperre des Landes nicht verfügbar.<br />

Gespräch mit Obstwiesen-Beraterin Gabi Brunsmeier über Streuobstwiesen<br />

und Baumkastater für alte Sorten an der Heesfelder Mühle.<br />

Hans Obergruber, Leiter des Naturschutzzentrums Märkischer Kreis<br />

in Lüdenscheid. Er erläutert die Geschichte der Streuobstwiesen und<br />

stellt Entsafter-Sets vor, die das Naturschutzzentrum an Schulen und<br />

Iinstitutionen verleiht. Neben Apfelsaft aus Streuobstwiesen vermarktet<br />

das Naturschutzzzentrum auch Obstbränbde aus märkischen<br />

Streuobstwiesen.<br />

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21


Sonnenfänger nennen sich diese gelb<br />

leuchtenden Scheiben, die schon bald den<br />

Wanderweg von der Lenne hinauf zum<br />

Aussichtspunkt Remmelshagen markieren<br />

sollen. Die ersten Sonnenfänger-Modelle<br />

hat das <strong>Komplett</strong>-Magazin schon im August<br />

in einem Büro von Stadtplaner Stefan<br />

Groß entdeckt.<br />

Werdohl baut um<br />

Im Kulturbahnhof wird Service- und Infopoint eingerichtet<br />

Text und Fotos<br />

Martin Büdenbender<br />

<strong>Das</strong> Stadtumbaubüro hat Ende August<br />

seine Türen geschlossen, aber<br />

der Stadtumbau in Werdohl läuft<br />

weiter. Aus dem Trio - Stadt Werdohl,<br />

Werdohl Marketing und Stadtumbaumanagement<br />

- ist ein Duo<br />

geworden.<br />

Trotz klammer Haushaltskassen<br />

tut sich im kleinen Werdohl in den<br />

letzten Jahren viel. Ermöglicht wird<br />

dies unter anderem durch das Förderprogramm<br />

Stadtumbau West des<br />

Landes NRW. Der neue Kulturbahnhof<br />

und auch die Neugestaltung des<br />

Schulumfeldes in Ütterlingsen sind<br />

zwei bereits abgeschlossene Projekte,<br />

die vom Stadtumbaumanagement<br />

begleitet wurden. Viele andere<br />

Maßnahmen - die Neugestaltung<br />

des Brüninghaus-Platzes mit Lennezugang,<br />

der Westpark, der Ausbau<br />

von Rad- und Wanderwegen, oder<br />

auch die Finanzierung von Aktionen<br />

über Beteiligungsbudget und Projektfonds<br />

- laufen weiter. Genug zu<br />

tun gäbe es also auch weiterhin für<br />

ein Stadtumbaumanagement. Susanne<br />

Macaluso vom Werdohl Marketing<br />

bedauert es daher sehr, „dass<br />

für den Betrieb des Stadtumbaubüros<br />

die finanziellen Mittel nur für<br />

drei Jahre zur Verfügung standen.“<br />

Stadtumbaubüro war<br />

Anlaufstelle für alle Bürger<br />

Bürgermeisterin Silvia Voßloh verabschiedete<br />

im Rahmen einer Feierstunde<br />

am 21. August die beiden<br />

Mitarbeiter Anna Schwengers und<br />

Erik Vorwerk, die für die Stadterneuerungs-<br />

und Stadtentwicklungsgesellschaft<br />

NRW künftig an anderer<br />

Stelle wirken werden. In den vergangenen<br />

36 Monaten standen sie Werdohls<br />

Bürgern zweimal wöchentlich<br />

22


mit Rat und Tat zur Seite. Ihr kleines<br />

Büro an der Freiheitsstraße 5a war<br />

Anlaufstelle für alle Bürger, die Fragen,<br />

Anregungen und Ideen zum<br />

Umbau ihrer Stadt hatten.<br />

Genauso wie Stadtplaner Stefan<br />

Groß ist Susanne Macaluso zuversichtlich,<br />

dass trotz der Schließung<br />

des Büros der Stadtumbau „reibungslos<br />

weiterlaufen wird“. Eine<br />

Lösung hat man auch schon parat:<br />

Künftig soll in Werdohler Kulturbahnhof<br />

ein Service- und Infopoint<br />

eingerichtet werden. Der wird unter<br />

anderem die Aufgaben des<br />

Stadtumbaubüros übernehmen. Die<br />

passenden Räumlichkeiten stehen<br />

im renovierten Bahnhofsgebäude<br />

schon bereit (Eingang Stadtmuseum<br />

und dann geradeaus). „Und<br />

wenn sich die Lenneroute etabliert,<br />

kommt einer solchen Informationszentrale<br />

eine noch größere Bedeutung<br />

zu“, ergänzt Susanne Macaluso<br />

und macht deutlich, dass diese Einrichtung<br />

nicht nur den Bürgern, sondern<br />

künftig auch vielen Besuchern<br />

der Stadt eine Hilfe sein wird.<br />

Wann der Servicepoint eröffnet, ob<br />

noch in diesem Herbst oder erst im<br />

kommenden Jahr, steht jedoch noch<br />

nicht fest. „Aber wir arbeiten daran“,<br />

versichert Bürgermeisterin Silvia<br />

Voßloh.<br />

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Bürgermeisterin Silvia Voßloh (2.v.r.)<br />

bedankt sich bei Anna Schwengers (2.v.l.)<br />

und Erik Vorwerk (links) für die geleistete<br />

Arbeit des Stadtumbaumanagements.<br />

Rechts: Tina Kuras-Sochanowski von<br />

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23


Ohne uns<br />

läuft nichts<br />

<strong>Das</strong> Plettenberger Gesenkschmiede-Museum soll erzählen,<br />

wie sich Plettenberg das Glück schmiedete<br />

Text Susanne Vohwinkel, Fotos Martin Büdenbender und Hendrik Schulz<br />

Wäre Plettenberg morgen von der<br />

Außenwelt abgeschnitten, stünden<br />

nächste Woche in den europäischen<br />

Autofabriken die Bänder still.<br />

VW, BMW, Mercedes, Renault oder<br />

Volvo – sie alle brauchen in ihren<br />

Motoren Schmiedestücke. Von Seissenschmidt,<br />

von Rasche, Groll, von<br />

Schmiedetechnik Plettenberg. Rund<br />

25 Prozent des weltweiten Bedarfs<br />

an Pleuelstangen etwa liefert Mahle<br />

Motorkomponenten aus Plettenberg.<br />

In manchen Marken steckt<br />

100 Prozent Mahle. Erklärung des<br />

Erfolgs? <strong>Das</strong> Unternehmen verweist<br />

auf die traditionell enge Zusammenarbeit<br />

mit der Autoindustrie. Man<br />

warte die Entwicklung eines neuen<br />

Motors nicht ab, sondern bringe sich<br />

im gemeinsamen Entwicklungsprozess<br />

ein. So sind technische Neuerungen<br />

zum frühesten Zeitpunkt<br />

lieferbar. Langjährige Erfahrung wird<br />

wohl auch eine Rolle spielen. Seit<br />

1866 wird am Standort geschmiedet,<br />

zuerst Bauteile für Nähmaschinen,<br />

dann für die Eisenbahn,<br />

für Fahrräder und schließlich für die<br />

Autoindustrie. Die ersten Pleuelstangen<br />

gingen 1904 in Serie.<br />

Mahle und ihre Pleuel sind typisch<br />

für die Plettenberger Industrie. Hier<br />

24


Keine Sorgen<br />

beim Entsorgen!<br />

Schrott- und<br />

Metallgroßhandel<br />

Eisenschrott · Kernschrott · Blechschrott<br />

Eisenspäne · Mischschrott · Gratschrott<br />

Stanzabfälle · Maschinenschrott<br />

Kühlschrott · Nirosta-Schrott · VA-Schrott<br />

Chromschrott · NE-Metalle · Aluminium<br />

Messing · Kupfer · Bronze<br />

Mulden- und<br />

Containerdienst<br />

Heute noch Wirrwarr, ab Sommer 2015 ein Museum:<br />

Die alte Gesenkschmiede soll zu neuem Leben erwachen.<br />

Bauschutt · Baumischabfälle<br />

Abfall zur Verwertung · Sperrmüll<br />

Holz · Pappe/Papier<br />

werden viele begehrte Teile hergestellt,<br />

deren Markennamen nur<br />

Insider kennen, ohne die aber<br />

nichts läuft. Wer irgendwo in Europa<br />

tankt, benutzt mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit Zapfventile für<br />

Tankpistolen, gegossen bei Elaflex<br />

Hiby. Zahnräder für die Fahrzeuge<br />

der Welt presst Seissenschmidt,<br />

10.000 Schmiedeteile pro Stunde.<br />

Alles aus Metall oder Kunststoff,<br />

gepresst, gegossen, gehämmert,<br />

gedreht, gestanzt, gezogen. Kalt<br />

oder warm umgeformt. Ausgedacht<br />

und produziert in einer<br />

Kleinstadt im Sauerland ohne<br />

Autobahnanschluss und ohne<br />

Ingenieur-Schule. Keine 30.000<br />

Einwohner, aber eine Hammer-<br />

Reputation überall da, wo präzise<br />

Bauteile gebraucht werden.<br />

25


Genau das will das Gesenkschmiede-Museum<br />

Plettenberg an authentischem<br />

Ort erzählen. Auf dem<br />

Gelände und in den Hallen der<br />

ehemaligen Gesenkschmiede Langenbach<br />

im Grünetal. Hier erfährt<br />

man ab Sommer 2015, wie Plettenberg<br />

Industriestadt wurde und<br />

wie es gelang, den Strukturwandel<br />

erfolgreicher zu meistern als andere<br />

Industrieregionen. <strong>Das</strong> Museum<br />

ist als Regionale-Projekt Teil der<br />

südwestfälischen Initiative „WasserEisenLand“.<br />

Unter dem Motto „lebendige<br />

Industriegeschichte“ haben<br />

sich technische Kulturdenkmäler der<br />

Region zusammengeschlossen. Zwischen<br />

Soest und Siegen erstreckt<br />

sich eine der ältesten und bedeutendsten<br />

Montanregionen Deutschlands.<br />

Es gab Erz, Wasser und Wald,<br />

schon im Mittelalter brachte heimisches<br />

Holz die ersten Hochöfen Europas<br />

zum Kochen, während in den<br />

Flusstälern Wasserräder die Schmiedehämmer<br />

antrieben. Bis heute ist<br />

hier die höchste Industriedichte in<br />

ganz NRW.<br />

Die Plettenberger Kleineisen-Industrie<br />

gilt als typisch für die Entwicklung<br />

der gesamten Region.<br />

Seit dem 17. Jahrhundert wird hier<br />

Roheisen zu Stahl veredelt und<br />

weiterverarbeitet. Man zog Draht<br />

und schmiedete Kleinteile: Sensen,<br />

Nadeln, Schrauben, Ketten und Nägel.<br />

Ab Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

spezialisierten sich viele Betriebe<br />

auf ein Novum, das Schmieden im<br />

Gesenk. Mit diesem Massenproduktionsverfahren<br />

lassen sich hoch beanspruchbare<br />

und dennoch leichte<br />

Bauteile herstellen. Erfolgsrezept:<br />

Kleine, flexible Unternehmen stellen<br />

hochpräzise Teile her, meist zu Fortbewegungszwecken.<br />

Zu dieser Zeit<br />

war das Eisenbahnzubehör, später<br />

Fahrradteile, ab 1920 Innenteile für<br />

Automobile – und das ist heute noch<br />

so. Viele Firmen sind bis heute das,<br />

was der Volksmund „Fabriksken“<br />

nennt: Mittelständler mit weniger<br />

als hundert Beschäftigten.<br />

Nicht allen gelang die permanente<br />

Anpassung an den Markt. Langenbach<br />

musste 1999 aufgeben, erwacht<br />

aber als Muesum nun wieder<br />

zum Leben. Baubeginn war erst vor<br />

Kurzem, noch ist das Areal eine Baustelle.<br />

Mit Phantasie, den Plänen<br />

und Beschreibungen werfen wir einen<br />

Blick in die Zukunft. Stellen Sie<br />

sich vor, das Museum ist eröffnet…<br />

Zuerst fallen riesige Maschinen ins<br />

Auge. Ein Lufthammer. Ein Fallreckhammer.<br />

Eine horizontale Schmiedepresse.<br />

Der nächste Eindruck: Explosionsartiges<br />

Knallen, alle 15 Sekunden<br />

hallen Schläge über das Gelände.<br />

Die Klänge der schlagenden<br />

Hämmer, die heute vom Tonband<br />

kommen, waren einst der Puls-<br />

MEHR FLÄCHE, MEHR LEISTUNG<br />

Mehrmarken-Center DS Automobile mit neuer Ausstellungshalle<br />

<strong>Das</strong> Mehrmarken-Center DS Automobile in Plettenberg-Ohle<br />

hat sein Angebot vergrößert. Mit einer neu-<br />

Fahrradträger, Dachboxen uvm.<br />

Festeinbau) und Zubehörteile wie Anhängerkupplung,<br />

en Ausstellungshalle und einer zusätzlichen gepflasterten<br />

Freifläche hat Inhaber Dennis Schemmel den lienunternehmen, das Rudi Schemmel 1955 als Tank-<br />

Dennis Schemmel bildet die dritte Generation im Fami-<br />

Betrieb um 900 auf insgesamt 4000 m2 erweitert. Hier stelle und KFZ-Werkstatt gründete. Sein Sohn Klaus<br />

präsentiert er den Kunden Neu- und Gebrauchtwagen übernahm und erweiterte den Betrieb ab 1985. 1996<br />

sowie Nutzfahrzeuge. „80 bis 100 Fahrzeuge sind immer<br />

vor Ort“, erklärt Schemmel.<br />

die Firma DS Automobile als reinen Fahrzeughandel.<br />

trat Dennis Schemmel ins Unternehmen ein, gründete<br />

<strong>Das</strong> Mehrmarken-Center führt Neu- und Werksdienstwagen<br />

aller namhaften Automarken. Darüber hinaus berg, ebenfalls ein alteingesessenes Plettenberger<br />

Seit 2005 gehört Schemmel auch der Autoverleih Lim-<br />

ist DS Automobile der richtige Ansprechpartner für Alufelgen<br />

führender Hersteller, Navigationsgeräte (auch PKW, LKW, Neun-Sitzer-Busse sowie<br />

Unternehmen. Zur Vermietung stehen derzeit rund 40<br />

Anhänger.<br />

26


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Wenn es um Urlaub geht, macht uns<br />

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Der Hammer: Kernstück des Schmiedemuseums.<br />

schlag der Innenstadt, bis 1970 im Zuge der Stadtsanierung<br />

die letzten Firmen ins heutige Industriegebiet<br />

umsiedelten. Wo heute das Rathaus steht, erstreckten<br />

sich früher Fabrikgebäude der Firma Seissenschmidt.<br />

Bei jedem Schlag des Fallhammers hüpfte in den nahen<br />

Wohnungen das Porzellan im Schrank.<br />

Die Firma Langenbach ist nie umgezogen. Die ersten<br />

Gebäude entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts als<br />

Kupferschmelzhütte, wurden kurz vor 1900 zur Gesenkschmiede<br />

mit Riemenfallhammer umgebaut, der bis<br />

zur Schließung in Betrieb blieb. Eine Ausstellung inszeniert<br />

den Arbeitsalltag der kleinen Fabrik um 1960: Neben<br />

der Meisterbude der Stechkartenhalter, via Monitor<br />

berichten Mitarbeiter über ihre Arbeit. Im Radio läuft<br />

Fußball – samstags wurde gearbeitet. Wirtschaftliches<br />

Überleben hing von der Anpassungsfähigkeit an die<br />

Nachfrage ab. Und von der Fähigkeit, speziell zu fertigen.<br />

Genau acht Spannglieder als Sonderanfertigung<br />

für die Raumfahrtbehörde ESA, teilt eine Info-Tafel mit.<br />

In der Schmiede selbst sieht es aus wie früher. Nichts<br />

repräsentativ, nichts dekorativ. Spärlich beleuchtet, es<br />

riecht nach Getriebeöl, Staub, Ruß und Rost. Es riecht<br />

nach schwerer, körperlicher Arbeit.<br />

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27


28<br />

Im diffusen Licht Zangensätze, ein<br />

Bündel Metallstangen. Unter der<br />

Decke ein Gewirr aus Transmissionsriemen,<br />

sie trieben den Hammer an.<br />

Bis 1966 lieferte Wasser ganz oder<br />

teilweise die Antriebskraft, bevor<br />

Strom übernahm. <strong>Das</strong> längst abgebaute<br />

so funktioniert das seit 150 Jahren<br />

und trotz allem technischen Fortschritt<br />

funktioniert das auch heute<br />

noch so. Die Produktion von Mahle-<br />

Pleuelstangen verläuft allerdings<br />

größtenteils vollautomatisch. Roboterarme<br />

legen an fünf hydraulischen<br />

Wasserrad läuft als schat-<br />

Oberdruckhämmern vorgeformte<br />

tenspielartige Projektion an einer<br />

Wand. Eine Vitrine zeigt ein Gesenk,<br />

zwei Hälften der Form, in die<br />

der Metallrohling gequetscht wird;<br />

als typisches Produkt eine Augenschraube,<br />

die es als Andenken am<br />

Ausgang gibt.<br />

Stahlstücke ein, alle 4,5 Sekunden<br />

kracht es, der Bär fällt hydraulisch<br />

beschleunigt aufs Schmiedestück.<br />

Keine Transmissionsriemen mehr,<br />

das Rohmaterial wird nicht mehr<br />

von Hand geteilt und vorgeglüht.<br />

Manches bleibt. Immer noch riecht<br />

es nach glühendem Metall, es ist<br />

In der Mitte des Raumes steht der<br />

Riemenfallhammer. Unscheinbar eigentlich,<br />

außer Funktion. Aber wenn<br />

der „Bär“ mit ungeheurer Wucht auf<br />

das Gesenk kracht… Er wurde restauriert,<br />

ist voll funktionsfähig. Einige<br />

Male im Jahr zeigt er, was er kann.<br />

Gesenkschmieden ist wie Waffelnbacken<br />

– ein Teigrohling aus vorgeformtem,<br />

glühenden Stahl wird in<br />

das Unterteil einer Form gelegt, die<br />

Gegenform darüber am Hammerbär.<br />

Sie wird fallengelassen, das Material<br />

gequetscht, rechts und links tritt<br />

„Stahlteig“ aus, der später abgegratet<br />

werden muss. Abkühlen, säubern,<br />

Qualitätskontrolle, fertig.<br />

Hitze, Stahl und Hammerschläge –<br />

heiß, rhythmische Hammerschläge<br />

bestimmen die Zeit. Und es gibt sie<br />

noch, die Männer, die rotglühenden<br />

Stahl mit großen Zangen unter Hämmer<br />

schieben. Bei Mahle werden<br />

Kleinserien unter 100.000 Stück an<br />

„manngeführten Anlagen“ gefertigt.<br />

Die Entwicklung vom Freischmieden<br />

über die ersten dampfgetriebenen<br />

Fallhämmer bis zum heutigen High-<br />

Tech-Schmieden, damit verbunden<br />

die Geschichte der Plettenberger –<br />

das möchte man in einer zweiten<br />

Halle auf dem Langenbach-Gelände<br />

vorstellen. Gebaut um 1980 wurden<br />

hier Schmiedestücke in Handarbeit<br />

an verschiedenen Maschinen<br />

weiterverarbeitet und die Gesenke<br />

Der alte Hammerteich ist längst nicht mehr in Benutzung.<br />

hergestellt. In der Vision der Museumsplaner<br />

soll hier eine Ausstellung<br />

auf den Spuren der 1896 in<br />

Betrieb genommenen Plettenberger<br />

Kleinbahn entstehen. Noch sind die<br />

Gelder nicht bewilligt, noch gibt es<br />

keinen Zeitplan. Aber man kann sich<br />

das ja mal vorstellen…<br />

Quer durch die Halle erstreckt sich<br />

ein Sockel, darauf ist ein historischer<br />

Kleinbahn-Plan von 1920 abgebildet.<br />

An Stationen bewegt sich<br />

der Besucher rückwärts in der Zeit.<br />

Am Bahnhof verlässt die Bahn das<br />

Werksgelände Graewe & Kaiser,<br />

dann der Opel P4/12, „Laubfrosch“<br />

– er lief 1924 vom Band, seine Fensterschienen<br />

lieferte die Firma Wilhelm<br />

Schade an der Bahnhofstraße.<br />

Vorbei an der Jahnturnhalle und am<br />

ehemaligen Theater geht es zur Gabelfabrik<br />

der Firma Reinländer. Hier<br />

wurde 1908 gestreikt, mit breiter<br />

Unterstützung der Plettenberger<br />

Arbeiterbewegung. Am Weg: Unternehmervillen<br />

und Arbeitersiedlungen,<br />

das Krankenhaus.<br />

Endstation Oestertal, bei der Firma<br />

Brockhaus Söhne, heute Mahle. Hier<br />

kommt der Pleuel wieder ins Spiel,<br />

mattgrau schimmernd. Ein Produkt,<br />

in dem 150 Jahre Schmiede-Schweiß<br />

stecken. Ergebnis von Erfahrungen,<br />

die sich unsere Ur-Urgroßväter in<br />

Zwölfstundenschichten in heißen,<br />

lauten Fabrikhallen erschufteten.<br />

Diesen Erfahrungen verdanken die<br />

Plettenberger an ihren klimatisierten<br />

Arbeitsplätzen mit schallgedämpften<br />

Maschinen heute ihre hohen<br />

Löhne und ihre Vollbeschäftigung.<br />

Fast 70 Prozent der Bürger arbeiten<br />

noch heute in der Industrie. Ein Spitzenwert.<br />

Hier wird in sechster Generation<br />

das Wissen weiterentwickelt,<br />

wie man aus großen Metallbrocken<br />

was kleines Feines macht. Perfekte<br />

Pleuel zum Beispiel.


10. Rock – und Oldienacht in Landemert<br />

Fans guter Musik sollten sich den 18. <strong>Oktober</strong> in ihrem<br />

Kalender anstreichen. Denn dann veranstaltet die Löschgruppe<br />

Landemert ihre Rock- und Oldienacht. Es ist die<br />

10. Auflage dieser beliebten Veranstaltung. Auch in diesem<br />

Jahr wird die Band Nightlife die Landemerter Schützenhalle<br />

zum Beben bringen. Die Musiker um Sänger Dirk<br />

Hackenberg bezeichnen Landemert als ein Highlight in<br />

ihrem Terminkalender. Karten gibt es für 10 Euro im Vorverkauf<br />

im Wiedengrill in der Grünestraße (Plettenberg)<br />

und im Gasthof Käsebrink in Landemert.<br />

Es ist Nightlife zum bewährten Ritual geworden: Spätestens<br />

beim dritten Titel bittet Sänger Dirk Hackenberg<br />

das Publikum zum ersten Mal freundlich um Mithilfe, und<br />

ungefähr ab der fünften Nummer sagt er dann nur noch:<br />

„Eure Hände, bitte!“ Die Energie von Rock- und Pop-Hits<br />

der letzten 30 Jahre überträgt sich von der Bühne unmittelbar<br />

auf das Publikum. Der immensen Spielfreude der<br />

fünf Musiker aus Dortmund, ihrer Spontanität und Lebendigkeit<br />

kann sich niemand entziehen. Wer ein Nightlife-<br />

Konzert erlebt hat, verlässt den Ort des Geschehens mit<br />

ziemlicher Sicherheit nassgeschwitzt, heiser und gutgelaunt.<br />

Ja, und manchem tun eben vom vielen (Mit)<br />

Klatschen auch die Hände weh. Jedenfalls ein bisschen.<br />

<strong>Das</strong>s leidenschaftliche Musiker in einer Band wie Nightlife<br />

jeden Song so authentisch wie möglich interpretieren,<br />

versteht sich von selbst. <strong>Das</strong> vielfältige Repertoire umfasst<br />

weit über 100 Titel: von Rock ‘n‘ Roll-Gassenhauern<br />

à la Status Quo über spritzige Medleys (80er Jahre, NDW,<br />

Disco-Classics) bis zu anspruchsvollen Songs von Queen<br />

oder Robbie Williams.<br />

Auf zur Rock- und Oldienacht am 18. <strong>Oktober</strong> in der Schützenhalle<br />

Landemert. Einlass ist ab 19 Uhr.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Mit <strong>Komplett</strong> können Sie Eintrittskarten für die Rockund<br />

Oldienacht in Landemert gewinnen. Schicken Sie<br />

einfach eine Mail an:<br />

oldienacht@komplett-magazin.de<br />

Betreff “Nightlife”<br />

Einsendeschluss ist der 12. <strong>Oktober</strong>. Unter allen Einsendern<br />

werden dreimal zwei Eintrittskarten für die<br />

Rock- und Oldienacht verlost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

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29


30<br />

Neuenrade, Balve, Sundern und<br />

Arnsberg wollen LEADER-Region werden<br />

Bewerbung für EU-Förderprogramm in Vorbereitung –<br />

Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg soll gestärkt werden<br />

Die Städte Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern bewerben<br />

sich gemeinsam für das europäische Förderprogramm<br />

LEADER. <strong>Das</strong> will die Entwicklung im ländlichen<br />

Raum und die Zusammenarbeit von Kommunen stärken.<br />

Die Bewerbung aus dem oberen Hönnetal und den Hochsauerland-Städten<br />

Arnsberg und Sundern zeichnet eine<br />

neue Qualität der Zusammenarbeit aus. Über die Grenzen<br />

von Märkischem Kreis (MK) und Hochsauerlandkreis<br />

(HSK) hinweg kooperieren vier Städte. <strong>Das</strong> bietet viel Potenzial<br />

für neue Perspektiven. <strong>Das</strong> haben die Stadt- und<br />

Regionalplaner Prof. Dr.-Ing. Ursula Stein und Dipl.-Ing.<br />

Henrik Schulz, die sich federführend um die LEADER-Be-<br />

Steuerberatung<br />

Rechtsberatung<br />

Wirtschaftsprüfung<br />

Unternehmensberatung<br />

Beteiligungen<br />

JÜTTENSTRASSE 8 . 58840 PLETTENBERG<br />

INFO@PRANGE.ORG . WWW.PRANGE.ORG<br />

Uwe Tonscheidt<br />

werbung kümmern, bereits herausarbeiten können. In<br />

jeder Stadt wurden Auftaktgespräche mit Vertretern aus<br />

Verwaltung, Wirtschaft, Vereins- und gesellschaftlichem<br />

Leben geführt.<br />

Und die förderten gemeinsame Anliegen zutage, berichtete<br />

Prof. Stein im Gespräch mit dem <strong>Komplett</strong>-Magazin.<br />

Als ein Beispiel, nennt sie das Thema „Mobilität auf dem<br />

Lande“. Da sehen alle Kommunen Verbesserungsbedarf.<br />

Blickt der Neuenrader Richtung Arnsberg, Neheim und<br />

Sundern, kommt er da fast nur hin, wenn er ein Auto<br />

zur Verfügung hat. Der Öffentliche Personen-Nahverkehr<br />

zwischen MK und HSK bietet viel Verbesserungspotenzial.<br />

Der Sorpesee, der sich zu einen Zentrum für Tourismus<br />

und Freizeitaktivitäten entwickelt hat, ist da ein von vielen<br />

Gesprächspartnern angeführtes Beispiel, berichtet<br />

Stein. Für Unmotorisierte aus dem MK fehlt es an öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, um die dortigen Angebote nutzen<br />

zu können.<br />

In den Kommunen gibt es zahlreiche weitere Problemund<br />

Aufgabenstellungen. Eine Zielsetzung von LEADER ist<br />

es, die Akteure vor Ort dabei zu unterstützen, gemeinsam<br />

nach Antworten zu suchen und da, wo es Sinn macht,<br />

zusammenzuarbeiten. Die Fachleute vom Planungsbüro<br />

Stein+Schultz in Frankfurt hatten die Aufgabe, all diese<br />

Beiträge für die öffentliche LEADER-Konferenz in Arnsberg<br />

aufzuarbeiten. Dort war die Öffentlichkeit gefragt, weitere<br />

Anregungen zu geben. Die Ausarbeitung aller Gesprächsergebnisse<br />

wird in einer zweiten LEADER-Konferenz<br />

am 27. <strong>Oktober</strong> in Neuenrade vorgestellt.<br />

„Da werden die Prioritäten für die Bewerbung besprochen“,<br />

so Ursula Stein. Daraus entsteht ein Regionales<br />

Entwicklungskonzept, „das im November und Dezember<br />

den Fachausschüssen und Räten der vier Kommunen zur<br />

Beschlussfassung vorgelegt wird“, erläutert die Städteplanerin.<br />

Ist das Konzept beschlossen, erfolge voraussichtlich<br />

im Januar die Einreichung der Bewerbung.<br />

Sollten Arnsberg, Balve, Neuenrade und Sundern zu den<br />

erfolgreichen Bewerbern gehören, stehen bis 2020 für<br />

LEADER-Projekte zwei Mio. Euro zur Verfügung. Geld, mit<br />

dem ein regionales Management in die Lage versetzt<br />

werden soll, regionale Projekte zu unterstützen, die vor<br />

allem durch bürgerschaftliches Engagement getragen<br />

werden. „Wenn jemand etwas tun will, das die Region<br />

stärkt, dann kann LEADER helfen,“ erläutert Prof. Stein.


Warum Joggen<br />

allein nicht reicht<br />

Mit diesen Tipps kommt jeder fit und<br />

gesund durch Herbst und Winter<br />

Text Romina Suliani<br />

Die Blätter fallen von den Bäumen, die Temperaturen<br />

sinken, der Wind frischt auf. Herbst und Winter rücken<br />

näher. Wie man trotzdem fit und gesund durch die kühlen<br />

Jahreszeiten kommt, weiß Sport- und Fitnesskauffrau<br />

Jennifer Marx.<br />

„Zu einem aktiven, gesundheitsbewussten Lebensstil<br />

gehört neben regelmäßiger Bewegung auch eine<br />

ausgewogene Ernährung, um unseren Körper bis ins<br />

hohe Alter fit zu halten“, erklärt die Clubmanagerin des<br />

Mrs.-Sporty-Clubs in Plettenberg. Sinnvoll ist der Sportexpertin<br />

zufolge eine kohlenhydratbetonte und fettbewusste<br />

Ernährung, bei der hochwertige Eiweiße eine<br />

große Rolle spielen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung<br />

(DGE) empfiehlt folgende Nährstoffverteilung<br />

für Erwachsene: ca. 50 bis 60 Prozent Kohlenhydrate,<br />

30 Prozent Fett und 10 bis 20 Prozent Eiweiß. Im richtigen<br />

Verhältnis kombiniert, ist der Körper so mit allen<br />

wichtigen Nährstoffen versorgt. Von Hungerkuren oder<br />

gar mit leerem Magen zu trainieren, rät Jennifer Marx<br />

entschieden ab: „Der Körper kann nur dann gute Leistungen<br />

bringen, wenn ihm während des Trainings auch<br />

genügend Treibstoff zur Verfügung steht.“ Ideal dafür<br />

geeignet sind Kohlenhydrate etwa aus Vollkornbrot,<br />

Nudeln oder Kartoffeln. „Besteht ein akuter Kohlenhydratmangel,<br />

greift der Körper im Extremfall seine körpereigenen<br />

Proteine an und baut Muskeln ab statt auf“,<br />

erklärt die Sportfachfrau.<br />

Ebenfalls wichtig ist regelmäßiges Essen mit Mahlzeitenpausen<br />

von vier bis sechs Stunden. Jennifer Marx<br />

weiß auch wieso: „Wer diese Pausen nicht einhält, riskiert<br />

starke Blutzuckerschwankungen. Und die sind insgesamt<br />

ungünstig für einen gesunden Stoffwechsel.“<br />

Am Abend sollte man auf energiereiche Mahlzeiten<br />

verzichten. Dem Körper steht sonst zu viel Energie zur<br />

Verfügung, die er nachts nicht benötigt und deshalb als<br />

Fett speichert.<br />

Wer nicht nur fit werden möchte, sondern auch Gewicht<br />

reduzieren will, erzielt die besten Resultate, wenn er<br />

seinen Energieverbrauch durch Bewegung und Muskelaufbau<br />

erhöht sowie gleichzeitig auf die Kalorienzufuhr<br />

achtet und diese gegebenenfalls ein wenig reduziert.<br />

<strong>Das</strong> schlanke Geheimnis mutet ganz leicht an:<br />

mehr verbrauchen – weniger zuführen.<br />

Mrs.-Sporty-<br />

Clubmanagerin<br />

Jennifer Marx<br />

Der Muskelaufbau durch gezieltes Training ist dabei<br />

entscheidend. Wer regelmäßig Ausdauertraining betreibt,<br />

also joggt, walkt, schwimmt oder Fahrrad fährt,<br />

steigert dauerhaft den Kalorienverbrauch während des<br />

Trainings. Der Grund: Die Mitochondrien in den Muskeln<br />

verbrennen während der Ausdauerbelastung mehr<br />

Energie. „Gerade für das Abnehmen ist es aber auch besonders<br />

wichtig, mehr Kraft aufzubauen“, sagt Jennifer<br />

Marx. „Beim Krafttraining verdicken sich einzelne, bislang<br />

wenig geforderte Muskelfasern, sodass der Muskel<br />

insgesamt an Volumen zunimmt.“ Dieses Mehr an<br />

Muskeln müsse stetig mit Energie versorgt werden – so<br />

ergibt sich ein höherer Energie-Grundumsatz, sprich ein<br />

erhöhter Kalorienverbrauch. Und das rund um die Uhr.<br />

„Joggen allein reicht nicht. Wir sehen ein ausgewogenes<br />

Training in Kombination mit einer abgestimmten Ernährung<br />

für einen langfristig gesunden Lebensstil vor“,<br />

erklärt Fitnesstrainerin Marx, „Und das für jedes Alter.“<br />

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31


Markenzeichen: Der Hut. Hilft nicht nur gegen<br />

Regen, sondern auch beim Wiedererkennen.<br />

Sein Arbeitsplatz ist die StraSSe<br />

Andreas Matrusch arbeitet mit Jugendlichen.<br />

Wer ihn nicht kennt – der mit dem schwarzen Hut<br />

Text und Fotos<br />

Rüdiger Kahlke<br />

Was für einen Torwart die Kappe bei tief stehender<br />

Sonne, ist für Andreas Matrusch (46) der schwarze<br />

Hut. Der schützt den Diplom-Sozialarbeiter nicht<br />

nur vor sauerländer Sommerregen – er ist auch sein<br />

Markenzeichen. Matrusch ist Streetworker. „Aufsuchende<br />

Jugendarbeit heißt das,“ um genau zu sein. Seit 1. Juli<br />

arbeitet der aus Essen stammende Sozialarbeiter in<br />

Herscheid. Sein Arbeitsplatz ist die Straße, nur manchmal<br />

das Büro im Jugendzentrum.<br />

Was macht ein Streetworker?<br />

Eigentlich kümmert sich ein Streetworker eher um<br />

Randgruppen, Obdachlose etwa. Matrusch macht mobile<br />

Jugendarbeit, jemanden dafür hat die Gemeinde schon<br />

länger gesucht. Er wartet nicht, bis junge Leute ins<br />

Jugendzentrum kommen. „Ich gehe dahin, wo die sich<br />

treffen“, sagt er. Zielgruppe: Jugendliche zwischen 14 und<br />

21, solche, für die das Jugendzentrum nicht attraktiv ist.<br />

Ist das ein Problem in Herscheid?<br />

Matrusch verschafft sich gerade einen Überblick, baut<br />

Kontakte auf. Nach zwei Monaten ist für ihn offensichtlich:<br />

„Für so eine kleine Gemeinde sind ganz schön viele<br />

Menschen auf der Straße.“ Wer den öffentlichen Raum<br />

als Lebens- und Freizeitbereich nutzt, fällt auf. Wenn junge<br />

Leute mit einer Flasche Bier zusammen stehen, fallen sie<br />

unter Generalverdacht, weiß der Sozialarbeiter.<br />

Welche Probleme haben junge Leute?<br />

Für Andreas Matrusch ist Mobbing ein großes Thema, auch<br />

und grade im Internet. „Fast schon sowas wie Volkssport<br />

Nummer eins an Schulen.“ Außerdem: Liebe, Eifersucht,<br />

Partnerschaft. Und natürlich Schwierigkeiten beim<br />

Übergang von der Schule in den Beruf. Da sind Pünktlichkeit<br />

und Zuverlässigkeit gefragt. Manch einer steht damit auf<br />

Kriegsfuß. Oder es hakt schon bei der Bewerbung. Wie<br />

schreibt man die? Hier hilft Andreas Matrusch.<br />

Wie geht der Streetworker vor?<br />

„Ich brauche erstmal eine tragfähige Beziehung“, sagt er.<br />

Erst dann könne man auch Kritik anbringen. Deswegen ist<br />

er viel unterwegs, auch abends, auch an Wochenenden.<br />

Er will deutlich machen: Ich bin für die Jugendlichen und<br />

ihre Probleme da. Ich kümmere mich um sie.“ Klar ist er<br />

auch als Vermittler tätig. Basis aber ist das Vertrauen,<br />

sich bei Problemen zu öffnen. Matrusch versucht zu<br />

ermitteln, was junge Menschen brauchen: „<strong>Das</strong> können<br />

Freizeitmöglichkeiten sein. Vielleicht sucht eine Gruppe<br />

einen Raum.“ Andere langweilen sich. Dann müsste<br />

über Freizeitangebote nachgedacht werden. Der mobile<br />

Sozialarbeiter erarbeitet dazu eine Bedarfsanalayse.<br />

Danach muss ein Angebot geschaffen werden. „Die<br />

Jugendlichen sollen wissen, welche Ressourcen sie bei<br />

mir abfragen können.“ Dazu müssen sie ihn aber erstmal<br />

kennen und akzeptieren. Ein halbes Jahr etwa setzt<br />

Matrusch für diese Phase an.<br />

Kann jemand mit 46 Jahren noch Jugendarbeit machen?<br />

Für den Streetworker ist das kein Problem. Als „Ruhri“<br />

ist er gut drauf, locker. Klar, seine Klientel duzt ihn, was<br />

manchen zunächst schwerfällt. „Tough muss man sein“,<br />

bestätigt Matrusch. Er hat Lust mit jungen Menschen zu<br />

32<br />

Bei einem Praktikum hat Tiana Sehnert (21) den Beruf der Werkstoffprüferin erstmals kennengelernt.<br />

Heute ist sie froh, sich für diese Ausbildung bei Wälzholz entschieden zu haben: „Die richtige Wahl.“


arbeiten. „Ich krieg immer noch Kontakt zu denen.“ Dazu<br />

bringt er viel Erfahrung mit. Die stammt aus etlichen<br />

Jahren Jugendarbeit in Soest, davon drei als Streetworker.<br />

Matrusch ist zertifizierter Anti-Gewalt-Trainer, versteht was<br />

von Anti-Mobbing-Training. Und dass er als Mann den Job<br />

macht, findet er auch okay. „Es gibt viel zu wenig Männer<br />

in der Kinder- und Jugendarbeit“, sagt er. Kindergärtner<br />

gibt es kaum. In manchen Schulen sind schon Lehrer<br />

selten. „Manche haben mit 16 in der Erziehungsarbeit<br />

noch keinen Mann gesehen“, bilanziert Matrusch. Dabei<br />

„brauchen Jungen auch männliche Vorbilder.“<br />

3<br />

Barbara<br />

Fragen<br />

Es bleibt spannend im Sauerland.<br />

Sauerland,<br />

Fachdienstleisterin öffentliche<br />

Sicherheit und Ordnung und Soziales,<br />

in Herscheid für Jugendarbeit<br />

zuständig.<br />

Warum braucht eine so ländliche Gemeinde wie Herscheid<br />

einen Streetworker?<br />

Auch in Herscheid gibt es informelle Treffpunkte von Jugendlichen,<br />

mit denen wir in Kontakt kommen möchten<br />

und denen wir Angebote machen wollen. Auch Jugendliche,<br />

die nicht ans Jugendzentrum, an Vereine und Verbände<br />

angebunden sind, sollen in Herscheid Gehör finden.<br />

Dazu muss er nicht nur physisch präsent sein sondern<br />

auch in sozialen Netzwerken. <strong>Das</strong> Smartphone ist ein<br />

wichtiges Werkzeug. Wer in Sachen Facebook, Twitter und<br />

Co. nicht mithält, „kann nicht mehr in der Jugendarbeit<br />

tätig sein. Selbst E-Mail ist nicht mehr angesagt“, weiß<br />

er. Vor allem kommt es aber darauf an „schlagfertig und<br />

witzig zu sein.“ Matrusch macht den Eindruck, dass er<br />

damit keine Probleme hat. Er drückt den schwarzen Hut<br />

auf den Kopf – aber nur weil es regnet. Mal wieder.<br />

Jugendzentrum<br />

Herscheid<br />

Im Uerp 17<br />

Tel. 02357/4591<br />

Facebook und Twitter<br />

Streetwork Herscheid<br />

Es heißt, die Gemeinde hätte schon länger die Absicht<br />

gehabt, einen Streetworker einzusetzen. Seit wann<br />

und warum nicht früher?<br />

Zunächst war geplant, einen Jugendarbeiter zu finden,<br />

der mobile und aufsuchende Jugendarbeit in drei Orten<br />

im Märkischen Kreis anbietet. Unter diesen Bedingungen<br />

hat sich aber niemand gefunden. Deshalb musste<br />

das Konzept der Jugendarbeit in Herscheid so umgestellt<br />

werden, dass ein neuer Mitarbeiter nur für Herscheid<br />

eingestellt werden kann.<br />

Was versprechen sie sich von dem Einsatz? Und wie<br />

ist Erfolg bei der Arbeit des Streetworkers messbar?<br />

Im Vordergrund steht die Schaffung von bedarfsgerechten<br />

Angeboten für diese Gruppe, die sich u. a. mit Themen<br />

wie Gewalt, Schule/Beruf, Sexualität oder Medien<br />

auseinandersetzen. Natürlich versprechen wir uns davon<br />

auch, dass die Ruhestörungen und Sachbeschädigungen<br />

langfristig und nachhaltig weniger werden.<br />

Wir sind umgezogen.<br />

Unseren Verkaufsladen<br />

finden Sie jetzt im Grafweg 17.<br />

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33


Advertorial<br />

Flock ist allgegenwärtig<br />

und schmückt selbst<br />

Weltmeister<br />

PFT Flock-Technik bietet geballtes Know-how für maßgeschneiderte Lösungen<br />

Nikolaos Koufodimos,<br />

Günter Rambow und Dietmar Benner (v. l.)<br />

Die vier Sterne auf dem Weltmeistertrikot der deutschen<br />

Nationalmannschaft, Innenbezüge von Schmuckkästchen,<br />

Brillenetuis oder dem Handschuhfach im Auto haben etwas<br />

gemeinsam: Sie sind mit Flock beschichtet. Mit Flock<br />

werden unzählige Gegenstände, die im täglichen Leben<br />

verwendet werden, veredelt, aufgewertet, handfreundlicher<br />

gestaltet. <strong>Das</strong> Herscheider Unternehmen PFT Flock-<br />

Technik setzt als Spezialist in diesem Bereich alle gängigen<br />

Flockverfahren ein und bietet seinen Kunden maßgeschneiderte<br />

Lösungen an.<br />

Flock, das sind kleine Fasern aus Baumwolle, Polyamid,<br />

Polyester oder Viskose, die auf unterschiedlichste Oberflächen<br />

aufgetragen werden. Anwendungsbereiche finden<br />

sich vielfach in der Automobilindustrie, wo Kunststoff- und<br />

Metallteile beflockt werden. <strong>Das</strong> Flock-Prinzip: Auf das Trägermaterial<br />

wird Klebstoff aufgetragen und synthetische<br />

Fasern werden in einem elektrischen Feld senkrecht zur<br />

Oberfläche eingeschossen. Nach dem Trocknen und Fixieren<br />

sind die Fasern fest mit dem Trägermaterial verbunden.<br />

Es gibt für nahezu jedes Material den speziellen Klebstoff<br />

und den passenden Flock. Je nach Anforderung sind<br />

beflockte Gegenstände wasch-, reinigungs- und extrem<br />

abriebsbeständig. Der modernen Flocktechnik sind heute<br />

kaum noch Grenzen gesetzt.<br />

Dementsprechend groß ist die Bandbreite bei PFT Flock-<br />

Technik. In Herscheid werden Autotürdichtungen und Ablagefächer<br />

im Innenraum ebenso beflockt wie Schraubenköpfe.<br />

„Der aktuelle Renner sind Federn, die wir mit<br />

einem samtweichen Überzug beflocken“, berichtet Dietmar<br />

Benner, einer der Geschäftsführer von PFT. Diese Federn<br />

werden z.B. für automatisch öffnende und schließende<br />

Kofferraumklappen von SUVs verwendet und<br />

verhindern störende Klack-Geräusche.<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen PFT wurde Ende 1993 in der Nachfolge<br />

der im Plettenberger Industriegebiet Bannewerth ansässigen<br />

Firma F.-J.-Rath Flock-Technik gegründet. Daher<br />

ist ein geballtes Know-how vorhanden. Geschäftsführer<br />

sind Dietmar Benner und Nikolaos Koufodimos, technischer<br />

Leiter ist Günter Rambow. Von anfangs 45 Mitarbeitern<br />

ist PFT auf heute rund 100 Mitarbeiter gewachsen.<br />

2013 wurde eine neue Produktionshalle am Standort im<br />

Industriegebiet Friedlin in Betrieb genommen. Eine weitere<br />

Halle wurde gemietet.<br />

Seit 2006 entwickelt und konstruiert PFT Beflockungsanlagen<br />

und Vorrichtungen selbst. <strong>Das</strong> versetzt die Herscheider<br />

in die Lage, äußerst flexibel, schnell und zielführend auf<br />

Kundenwünsche zu reagieren. Großkunden aus der Automobilindustrie,<br />

Hersteller von Haushaltsgeräten und Mittelständler<br />

z.B. aus der Möbel-, Verpackungs- und Unterhaltungsindustrie<br />

vertrauen auf den Erfahrungsschatz, den<br />

PFT gleichermaßen in der technischen als auch der Design-<br />

Beflockung vorweisen kann.<br />

34


Für die Beflockung und die Vorbehandlung<br />

auf hohem Qualitätsniveau stehen<br />

15 Flockanlagen zur Verfügung,<br />

auf denen sowohl flächige als auch<br />

Teile mit hochkomplizierten Geometrien<br />

gefertigt werden können. Eine Spezialität<br />

ist die vollautomatische Beflockung von Druckfedern.<br />

Die Fachleute von PFT bringen ihre Kompetenz schon in<br />

der Entwicklungsphase<br />

von neuen Teilen<br />

ein. Für die Designstudie<br />

eines Miele-<br />

Staubsaugers erhielt<br />

das Unternehmen den<br />

Flock Award 2013 mit<br />

den Höchstpunktzahlen<br />

in den Kriterien<br />

Innovation, Design,<br />

Herausforderungund<br />

Ausführung.<br />

Immer wieder nimmt<br />

PFT neue Herausforderungen<br />

an. So werden<br />

aktuell Torstangenspreizdübel für den alpinen Wintersport<br />

beflockt. „Diese<br />

Befestigungen für<br />

Slalomstangen halten besser<br />

im Schnee und lassen sich doch<br />

einfach wieder herausdrehen“, erklärt Benner.<br />

Dafür hätten die PFT-Konstrukteure mit verschiedenen<br />

Faserlängen experimentiert. Ein weiteres<br />

Nischenprodukt sind beflockte Bootsfender, die ungleich<br />

haltbarer sind, als die gebräuchlichen Netze zur Umhüllung<br />

der Abstandhalter für Boote.<br />

Die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Flocktechnik<br />

stellt PFT auf der Messe Fakuma vom 14. bis zum 18. <strong>Oktober</strong><br />

in Friedrichshafen vor. Interessierte finden den Stand<br />

in Halle A7 (Standnummer A7-7205).<br />

pft-flock.de<br />

CHRONIK<br />

1993 Gründung aus der vormaligen Firma Rath Flock-<br />

Technik in Plettenberg, Bannewertstraße;<br />

10 Mitarbeiter<br />

1997 Umzug in die Ziegelstraße in Plettenberg;<br />

30 Mitarbeiter<br />

2001 Betriebs- und Büroerweiterung; 65 Mitarbeiter<br />

2004 Eingliederung in die WMS Flocktechnik Group<br />

2007 Umzug ins Herscheider Industriegebiet Friedlin,<br />

Reidemeisterstraße; 45 Mitarbeiter<br />

2009 Ausgliederung aus der WMS Flocktechnik Group<br />

wegen deren Insolvenz<br />

2010 Neue Geschäftsführung und neue Gesellschafter,<br />

ehemalige leitende Angestellte bilden die neue<br />

Geschäftsführung<br />

2010 Patentierung der Anlagen- und Verfahrenstechnik<br />

zum vollautomatischen Beflocken von<br />

Torsionsfedern<br />

2013 Fertigstellung der neuen Halle mit 500 qm<br />

Produktionsfläche; 60 Mitarbeiter<br />

<strong>2014</strong> Aufnahme der Fertigung in angemieteter Halle<br />

(670 qm) Friedliner Straße, 100 Mitarbeiter<br />

35


Wird <strong>2014</strong> Neuenrades<br />

erstes neues Weinjahr?<br />

Seit 2011 wachsen und gedeihen am Neuenrader Weinberg rote und weiße Trauben<br />

In diesen Tagen werden 13 Neuenrader Freizeitwinzer beisammen<br />

sitzen und auf die Ernte eines wochenend-arbeitsreichen<br />

Weinanbaujahres <strong>2014</strong> zurückblicken. Zusammen<br />

mit dem Winzer Fritz von Nell aus Trier fragen sie<br />

sich: Machen wir zum ersten Mal aus unserer Neuenrader<br />

Traubenernte echten Neuenrader Wein?<br />

Schlecht stehen die Chancen nicht. Seit dem 21. April 2011<br />

gedeihen die dunklen Trauben des roten Regent bestens.<br />

Gleiches gilt für die Solarisbeeren, die ein Jahr später gepflanzt<br />

wurden.<br />

36<br />

Text Uwe Tonscheidt<br />

Fotos Martin Büdenbender


„2011 habe ich das für eine<br />

Schnapsidee gehalten“<br />

„Als mein Mann mit dem Vorhaben nach Hause kam,<br />

habe ich das für eine Schnapsidee gehalten“, berichtet<br />

Iris Middendorf dem <strong>Komplett</strong>-Magazin, während sie<br />

die Weinstöcke vom Unkraut befreit. Mittlerweile hat<br />

sie Gefallen an der Schnapsidee gefunden und übernimmt<br />

bei der Weinberg-Gartenarbeit auch schon mal<br />

die Vertretung ihres Gatten.<br />

„Es macht einfach Spaß hier zu arbeiten“, sagt eine<br />

Spalierreihe weiter ein lachender Dr. Sven Simons. Der<br />

Apotheker ist intensiv mit der Rebenpflege beschäftigt<br />

und stellt trotz schweißtreibender Arbeit fest: „<strong>Das</strong> war<br />

damals eine Super-Idee.“<br />

Damals heißt in diesem Fall 2008, verrät der Ebenfalls-<br />

Hobby-Winzer Daniel Wingen. Während der Fußball-<br />

Europameisterschaft fasste Klaus Peter Sasse den Plan,<br />

sich in seinem Ruhestand tatkräftig dem Thema Weinbau<br />

in Neuenrade zu widmen, inklusive Weinberg anlegen.<br />

„Wenn das was wird, bin ich dabei“, sagte Wingen<br />

dem damaligen Bürgermeister zu.<br />

Rankhilfen aus<br />

Neuenrader Produktion<br />

Es wurde was daraus. Wingen machte nicht nur als<br />

Hobby-Winzer mit. Er besorgte im Drahtwerk Elisental<br />

Stecken, Steher und Drahtrahmen, an denen die Weinstöcke<br />

ranken können.<br />

Bevor die erste Pflanze in die Erde durfte, waren viele<br />

Formalitäten zu erledigen, berichtet Klaus Peter Sasse.<br />

In deutschen Landen darf man nämlich nicht einfach aus<br />

einem Berg einen Weinberg machen, es sei denn, das<br />

gesamte Vorhaben ist kein Gewerbe und nimmt auch<br />

keine gewerblichen Dimensionen an. Um das sicher zu<br />

stellen, dürfen bei Fläche und Pflanzen gewisse Zahlen<br />

und Größen nicht überschritten werden. Im Falle des<br />

Neuenrader Weinberges bedeutete das: Die rund 1000<br />

Quadratmeter große Fläche war in 13 Parzellen einzuteilen.<br />

Auf keiner Parzelle durften mehr als 99 Pflanzen<br />

stehen. Daran haben sich die neuen Hobbywinzer akribisch<br />

gehalten, berichtet der heutige Altbürgermeister:<br />

„Jeder der 13 Parzelleninhaber hat einen eigenen<br />

Pachtvertrag mit dem Grundstückseigentümer.“<br />

Fachmann aus Trier<br />

unterstützt die Hobbywinzer<br />

Auf einer ehemaligen Schafswiese oberhalb der Stadt und<br />

ganz in der Nähe des Kreuzes hat eine Gruppe Neuenrader<br />

einen Weinberg angelegt. Im Bild: Antonius Wiesemann<br />

Klaus Peter Sasse teilt sich eine Parzelle mit Patrick Jost.<br />

„Ich hatte schon immer Interesse am Weinbau“, sagt<br />

der Architekt aus dem Neuenrader Bauamt: „Deshalb<br />

war ich 2011 sofort begeistert dabei und habe mittlerweile,<br />

wie alle anderen auch, viel über den Weinbau<br />

gelernt.“<br />

37


Als Fachmann steht den Hobbywinzern Fritz von Nell,<br />

Winzer in Trier, zur Seite. Er hat den Neuenradern auch<br />

empfohlen sich für die Rebsorten Regent (rot) und Solaris<br />

(weiß) zu entscheiden, weil es widerstandsfähige<br />

Sorten sind. Beim Regent handelt es sich um eine recht<br />

neue Züchtung. Die Kreuzung aus den Sorten Diana und<br />

Chambourcin scheint die Erwartungen zu erfüllen. Auch<br />

der Tipp, nur den oberen Teil des Südhanges zu bepflanzen,<br />

weil die Kälte morgens immer ins Tal zieht, hat<br />

sich bewährt. <strong>Das</strong> gärtnerische Know-How des amtierenden<br />

Bürgermeisters und gelernten Gärtnermeisters<br />

ist da ebenfalls von Nutzen. „Wir mussten bis heute keine<br />

Chemie einsetzen“, freut sich Antonius Wiesemann<br />

über gut wachsende Rebstöcke ohne Pilzbefall. Er ist<br />

ebenfalls von Anfang an dabei und kann von richtig leckeren<br />

Trauben berichten.<br />

Leckerer Saft mit begeisternder Farbe<br />

Die haben die Hobbywinzer im vergangenen Jahr als<br />

Traubensaft gekostet. Da reichte die Ernte noch nicht<br />

für den ersten Neuenrader Wein neueren Datums. Vielleicht<br />

klappt‘s in diesem Jahr. Wenn nicht, gibt’s eben<br />

noch einmal Neuenrader Traubensaft. Antonius Wiesemann:<br />

„Von der Farbe waren 2013 alle begeistert.“<br />

Jetzt, im Spätsommer, legen alle Hand an, um im Herbst<br />

die ersten Früchte ihrer Arbeit ernten zu können.<br />

In Zusammenarbeit mit :<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:<br />

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28. – 30. November <strong>2014</strong><br />

Burg Altena im Fackelschein, weihnachtliche Wohlgerüche, Handwerkskunst<br />

und ausgelassene Stimmung. Gaukler und Märchenhexe,<br />

Mitmachaktionen im Museum und sagenhafte Lichterführungen.<br />

Mittelalterliche Konzerte mit Nachtgeschrei, Abinferis und Harpyie<br />

unter freiem Himmel.<br />

Infos und Programm: www.maerkischer-kreis.de<br />

Impressum:<br />

Märkischer Kreis, Der Landrat<br />

Fachdienst 40<br />

Bismarckstraße 15, 58762 Altena<br />

Tel.: 02352 966-7050<br />

Fax: 02352 966-7166<br />

kultur@maerkischer-kreis.de<br />

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Iris Middendorf und Dr. Sven Sions nehmen eine Traube<br />

in Augenschein. Noch ist der Regent nicht ausgereift.<br />

Südhang mit herrlichem Blick<br />

Was immer es wird, kaufen kann man den Neuenrader<br />

Tropfen nicht. Es wird nicht ganz so einfach sein, in<br />

seinen Genuss zu kommen. Unmöglich ist es allerdings<br />

auch nicht. Spaziergänger, die des Weges kommen,<br />

können gerne mal dem Weinberg einen Besuch abstatten,<br />

wenn die Freizeitwinzer dort im Einsatz sind. Und<br />

wer weiß, vielleicht gibt es dann künftig bei der Gelegenheit<br />

auch ein Neuenrader Schlückchen. Was das sein<br />

wird, Wein oder Saft, ist derzeit noch offen. Eines gibt es<br />

aber auf jeden Fall: Einen herrlich Blick über Neuenrade,<br />

ganz besonders schön bei Sonnenschein.<br />

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Vieles spricht für eine Neuenrader<br />

Weinbautradition<br />

So richtig neu ist der Weinanbau in der Stadt am<br />

Hönnequell nicht. Dr. Rolf-Dieter Kohl, ehrenamtlicher<br />

Stadtarchivar Neuenrades, hat gute Argumente<br />

gefunden, die dafür sprechen, dass Weinanbau<br />

in Neuenrade eine lange Tradition hat. „Möglicherweise...“<br />

wurde das 7487 Quadratmeter große Areal<br />

am heutigen Tannenweg „...Jahrhunderte lang<br />

als Weinberg genutzt“, schrieb der Historiker in einem<br />

Beitrag für die Neuenrader Publikation „Die<br />

Schelle“. Er hält es für möglich, dass die Mönche<br />

des Prämonstratenserklosters Berentrop dort Wein<br />

angebaut haben.<br />

Dafür spricht auch die Bezeichnung des Bereiches<br />

auf einer Flurkarte aus dem Jahr 1771. „Am Winnenberg“<br />

ist dort zu lesen. „Wimmen“ bzw. „wümmen“,<br />

so das Deutsche Wörterbuch von Jacob und<br />

Wilhelm Grimm, bedeutet „Weinlese halten“.<br />

Auch das Urkataster von 1830 stützt die Vermutung,<br />

dass es klösterlichen Weinbau in Neuenrade<br />

gegeben haben könnte.<br />

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39


Helfen, lernen, feiern<br />

40<br />

5 Jahre Rotaract Club Plettenberg-Lennetal Text Bernhard Schlütter<br />

Der Rotaract Club Plettenberg-Lennetal<br />

feiert seinen 50. Geburtstag. Rotaract,<br />

das ist die Jugendorganisation des<br />

Rotary Clubs, doch was genau heißt<br />

das? Ich treffe mich mit den Rotaractern<br />

Lisa Haarmann, Jule Schöne, Anna<br />

Breitenbach und Barbara Voit. Sie sind<br />

Feuer und Flamme für Rotaract, möchten<br />

gerne mehr Gleichgesinnte gewinnen.<br />

Offen für junge Leute, egal welche<br />

Schulform sie besuchen oder besucht<br />

haltbare Lebensmittel für die Plettenberger<br />

Tafel sammeln, finden immer<br />

wieder gute Resonanz.<br />

Helfen, das ist eine von drei Säulen,<br />

die Rotaract tragen; Lernen und Feiern<br />

sind die weiteren. Vorträge z.B. von<br />

Mitgliedern des Rotary Clubs Altena/<br />

Werdohl/Plettenberg über ihre Wissensgebiete,<br />

praxisnahe Studien- und<br />

Berufsberatungen durch Berufstätige,<br />

Akademiker und Studenten für Schüler<br />

am Burggymnasium Altena und<br />

haben, ist Rotaract. „Einzige Voraussetzung<br />

Albert-Schweitzer-Gymnasium Plettenberg,<br />

ist die Bereitschaft, Gutes<br />

zu tun“, sagt Jule Schöne, aktuelle<br />

Vizepräsidentin des Rotaract Clubs<br />

Plettenberg-Lennetal, der in diesem<br />

Jahr seinen fünften Geburtstag feiert.<br />

„Wir engagieren uns für Einrichtungen<br />

vor Ort “, ergänzt Präsidentin Lisa<br />

Haarmann. So führen die Rotaracter<br />

zusammen mit der Plettenberger Tafel<br />

und Unterstützung der Sparkasse<br />

eine Weihnachtswunschaktion durch.<br />

<strong>Das</strong> funktioniert so: Kinder von Tafel-<br />

Familien schreiben Wunschzettel Geschenkwert<br />

maximal 10 Euro); diese<br />

werden in der Vorweihnachtszeit in<br />

der Vereinigten Sparkasse MK in Plettenberg<br />

aufgehängt; Kunden und Besucher<br />

nehmen sie mit und erfüllen<br />

den Wunsch. „Bei der letzten Tafelausgabe<br />

vor Weihnachten machen wir die<br />

Besichtigungen in Firmen,<br />

Museen, Brauereien, Flughäfen u.v.m.<br />

stehen auf dem Programm.<br />

„<strong>Das</strong> Feiern kommt auf keinen Fall zu<br />

kurz“, erzählt Anna Breitenbach lachend.<br />

Ob auf Charterfeiern, Distriktoder<br />

Deutschlandkonferenzen oder bei<br />

der traditionellen Maiwanderung, eine<br />

Gelegenheit findet sich meistens.<br />

Die Mitgliedschaft im Rotaract Club eröffnet<br />

Möglichkeiten zu internationalen<br />

Begegnungen. „Ich habe an Konferenzen<br />

in Moskau und Rom sowie Meetings<br />

in Breslau/Polen und Temeswar/<br />

Rumänien teilgenommen und viele<br />

Leute kennengelernt“, schwärmt Lisa<br />

Haarmann. Jule Schöne weist auf die<br />

weltweite Vernetzung der Rotaracter<br />

hin: „Es ist fast egal, wohin ich in der<br />

Welt reise. Mit Hilfe des weltweiten<br />

Bescherung im Sozialzentrum Allerlei<br />

Rotaract-Adressverzeichnisses würde<br />

in der Hechmecke.<br />

<strong>Das</strong> ist für alle ein wunderschönes<br />

Erlebnis“, strahlt Barbara Voit. „Die<br />

Plettenberger sind wirklich ein spendenfreudiges<br />

Völkchen. Im vergangenen<br />

Jahr hatten wir 120 Wünsche und<br />

sie wurden alle erfüllt “, erzählt Jule<br />

Schöne. Auch andere Maßnahmen wie<br />

die Hands-On-Aktion zur Renovierung<br />

des Gartens der Kinderheimat Oesterau<br />

ich überall eine Unterkunft finden.“<br />

Wer kann bei Rotaract mitmachen?<br />

„Jede Frau und jeder Mann zwischen<br />

18 und 30 Jahren. Wer interessiert ist,<br />

kann über unsere Homepage Kontakt<br />

mit uns aufnehmen“, erklärt Lisa Haarmann.<br />

Die Treffen finden an jedem 1.<br />

und 3. Samstag im Monat um 18 Uhr<br />

im „Plettenberger“ (Wilhelmstraße)<br />

statt.<br />

und „Kauf eins mehr“ im Kaufpark<br />

in Eiringhausen, wobei die Rotaracter<br />

plettenberg.rotaract.de


Jürgen Klopp,<br />

Genossenschaftsmitglied<br />

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41


Tipp des Monats<br />

So., 19.10.<strong>2014</strong>, 10 - 18 Uhr<br />

Sauerländer Apfelfest<br />

Auf dem Hof Crone in Werdohl-<br />

Dösseln dreht sich am 3. Sonntag<br />

im <strong>Oktober</strong> alles um Äpfel und<br />

Erdäpfel.<br />

Fr., 3.10.<strong>2014</strong>, 11 - 18 Uhr<br />

14. Räriner Kürbismarkt<br />

An über 70 Ständen bieten die Händler eine<br />

große Auswahl an Kürbissen, Dekorativem und<br />

interessanten handwerklichen Kleinigkeiten.<br />

Herscheid-Rärin, am Feuerwehrgerätehaus<br />

Sa., 4.10.<strong>2014</strong>, 20 Uhr<br />

Konzert mit Eleanor McEvoy, Irlands Sängerin<br />

und Songschreiberin Nr. 1<br />

Kleines Kulturforum Werdohl im Kulturbahnhof,<br />

Bahnhofsplatz 3, www.werdohl.de<br />

Eintritt 25 Euro<br />

So., 5.10.<strong>2014</strong>, 18 Uhr<br />

Konzert mit der Stipendiatin der Märkischen<br />

Kulturkonferenz <strong>2014</strong>, Diana Tishenko, und<br />

dem Pianisten Joachim Carr<br />

Villa am Wall, Neuenrade<br />

www.neuenrade.de<br />

Mo., 6.10. bis Do., 30.10.<strong>2014</strong><br />

Abschlussausstellung „Haus am Berg“<br />

der Werkstatt-Stipendiatin Viola Große<br />

in Plettenberg, Galerie der Vereinigten<br />

Sparkasse im MK, Sparkassenplatz 1<br />

17. - 19.10. und 24. bis 26.10, 15 - 20 Uhr<br />

VIP-<strong>Oktober</strong>fest in der AquaMagis-Saunawelt<br />

mit besonderen <strong>Oktober</strong>fest-Aufgüssen in der<br />

Blockhaus-Sauna sowie frisch gezapftem Pils<br />

und kleinen Snacks im Ruheraum<br />

www.aquamagis.de<br />

So., 19.10.<strong>2014</strong>, 19 Uhr<br />

Theaterabend der Kunstgemeinde Plettenberg<br />

Kabale und Liebe<br />

Schauspiel von Friedrich Schiller<br />

Mit Shari Asha Crosson, Georg Strohbach u. a.<br />

Aula Schulzentrum Böddinghausen<br />

Fr., 24.10.<strong>2014</strong>, 19 Uhr<br />

Bachforum-Konzert mit Dimitri Ashkenazy<br />

(Klarinette) und Roland Krüger (Klavier) mit<br />

Werken von Debussy, Tailleferre, Bozza, Poulenc,<br />

Reger und Brahms<br />

Rathaussaal Plettenberg<br />

So., 26.10.<strong>2014</strong>, 14 und 16 Uhr<br />

kostenlose Führungen durch die Luisenhütte<br />

Die Museumsführer verzichten auf ihr Honorar.<br />

Die Besucher zahlen lediglich den Museumseintritt<br />

(4/2 Euro)<br />

Luisenhütte Balve-Wocklum<br />

<strong>Oktober</strong> <strong>2014</strong><br />

1 Mi<br />

2 Do<br />

3 Fr<br />

4 Sa<br />

5 So<br />

6 Mo<br />

7 Di<br />

8 Mi<br />

9 Do<br />

10 Fr<br />

11 Sa<br />

12 So<br />

13 Mo<br />

14 Di<br />

15 Mi<br />

16 Do<br />

17 Fr<br />

18 Sa<br />

19 So<br />

20 Mo<br />

21 Di<br />

22 Mi<br />

23 Do<br />

24 Fr<br />

25 Sa<br />

26 So<br />

27 Mo<br />

28 Di<br />

29 Mi<br />

30 Do<br />

31 Fr<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

44<br />

veranstaltungen ### nichts wie hin!


November <strong>2014</strong><br />

So., 2.11.<strong>2014</strong>, 14.30 Uhr<br />

Musik und mehr<br />

mit Musikverein Allendorf und Kulturtrichter<br />

Sundern Alte Molkerei, Sundern-Allendorf<br />

www.kulturtrichter.de<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

Sa<br />

So<br />

Mo<br />

Di<br />

45<br />

Fr., 7.11.<strong>2014</strong>, 19.30 Uhr<br />

Grimm trifft Grimm / Die Grimms haben<br />

die Märchen musikalisch aufbereitet, um<br />

sie Jung und Alt neu zu präsentieren<br />

Stadtbücherei Werdohl, Freiheitstr. 1<br />

5<br />

6<br />

7<br />

Mi<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa., 8.11.<strong>2014</strong>, 20 Uhr<br />

Comedian Hennes Bender gastiert in<br />

Herscheid mit seiner Show „KLEIN/<br />

LAUT“, Rammberghalle Hüinghausen<br />

www.herscheid.de<br />

8<br />

Sa<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

So<br />

Mo<br />

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Mi<br />

46<br />

So., 9.11.<strong>2014</strong>, 19 Uhr<br />

Theaterabend der Kunstgemeinde Plettenberg<br />

Drei Männer im Schnee<br />

Komödie nach Erich Kästner, mit Michael<br />

Lesch, Isolde Polzin u.a.<br />

Aula Schulzentrum Böddinghausen<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

So., 9.11.<strong>2014</strong>, 11 - 18.30 Uhr<br />

Fahrtag der Märkischen Museumseisenbahn<br />

Tagsüber gibt es Grünkohl mit Mettwurst am Bahnhof<br />

in Herscheid-Hüinghausen, mit anbrechender Dunkelheit<br />

beginnen die Laternenfahrten zu St. Martin<br />

17<br />

18<br />

19<br />

20<br />

21<br />

22<br />

23<br />

Mo<br />

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Mi<br />

Do<br />

Fr<br />

Sa<br />

So<br />

47<br />

Sa., 15.11.<strong>2014</strong>, 19.30 Uhr<br />

Festival Acapelissimo<br />

mit den Chören Four Valleys, BIGGEsang<br />

und Groophonik, Aula Schulzentrum<br />

Plettenberg-Böddinghausen<br />

Sa., 22.11.<strong>2014</strong>, 17.30 Uhr<br />

Neuenrader Tafelmusik<br />

Kaisergarten-Koch Engelbert Groke und<br />

Musikschulleiter Martin Theile verbinden<br />

Kulinarisches mit Musikalischem<br />

Saal des Hotels Kaisergarten Neuenrade<br />

24<br />

25<br />

26<br />

Mo<br />

Di<br />

Mi<br />

48<br />

28. - 30.11.<strong>2014</strong><br />

Mittelalterliches Winter-Spektakulum auf<br />

der Burg Altena u.a. mit den Musikgruppen<br />

Nachtgeschrei, Harpyie und Abinferies<br />

Weitere Infos S. 61<br />

27<br />

Do<br />

28<br />

Fr<br />

Tipp des Monats<br />

29<br />

30<br />

Sa<br />

So<br />

Sa., 8.11.<strong>2014</strong>, 20 Uhr<br />

Old School - Young Blood<br />

Rockkonzert mit Acrobat Flavour,<br />

Bronkobeat und Finest Fathers<br />

Schützenhalle Plettenberg-Landemert<br />

Eintritt 9 Euro


Old School – Young Blood 2<br />

Die Neuauflage des Rockmusik-Ereignisses „Old School<br />

– Young Blood“ ist nach dem Erfolg der Premiere 2013<br />

Pflicht für den I-Rock-Verein als Veranstalter. Am 8. November<br />

(Einlass 19 Uhr) geben sich in der Dorfhalle<br />

Landemert die Bands Acrobat Flavour, Bronkobeat und<br />

2013 erstmals ans Licht der Öffentlichkeit. Jörg Wilmink,<br />

Reinbert Hammecke, Martin und Bernhard Schlütter<br />

sind im absolut guten Sinne Rocker der alten Schule.<br />

Vor ihnen ist kein Klassiker des Hard Rocks sicher, sie covern<br />

alles, was ihnen Spaß macht, von AC/DC bis ZZ Top.<br />

Bronkobeat<br />

Finest Fathers<br />

Acrobat Flavour<br />

Finest Fathers erneut die Ehre. Eventuell wird noch die<br />

Gewinner-Band des Eurogig Contests, der am 11. <strong>Oktober</strong><br />

in Lennestadt-Grevenbrück stattfindet, das Line-up<br />

ergänzen. Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr gewann<br />

Acrobat Flavour den Eurogig. Nic Hoffmann (Singer,<br />

Songwriter, Gitarrist), Vincent Witt (Gitarre), Patrick<br />

Kahler (Bass) und Kevin Reichling (Drums) haben seither<br />

vielerorts neue Fans gewonnen. U.a. reisten sie im<br />

April dieses Jahres als Eurogig-Sieger nach Glasgow und<br />

spielten im August beim Hafengeburtstag in Dortmund<br />

im Vorprogramm von Max Mutzke. Im April veröffentlichte<br />

Acrobat Flavour zudem die neue EP „Nothing like<br />

the first kiss“. Ihrem Stil, den sie selbst als Britrockindiepop<br />

beschreiben, bleiben sie treu und werden mit<br />

ihren Eigenkompositionen erneut die Musikfans in Landemert<br />

begeistern. Finest Fathers traten im November<br />

Davon konnten sich begeisterte Zuhörer bei Konzerten<br />

im „Plettenberger“ und beim Plewo-Stadtfest überzeugen.<br />

Auch Bronkobeat hat seine Konzertfrequenz in den<br />

zurückliegenden Monaten deutlich erhöht, spielte u.a.<br />

bei den Stadtfesten in Olpe und Attendorn. Alles außer<br />

Mainstream lautet das Motto, dem sich Jörg Großmann<br />

(Gitarre und Gesang), Carsten Langenbach (Bass und<br />

Gesang), Jens Maslo (Gitarre) und Johannes Gregory<br />

(Drums) verschreiben. Und so kommen die Fans am 8.<br />

November in den Genuss von Songs von Joe Bonamassa,<br />

Bruce Dickinson und Fisher Z im unverkennbaren<br />

Bronkobeat-Gewand.<br />

Karten im Vorverkauf (10 Euro) gibt es bei den auftretenden<br />

Bands sowie in den Geschäften Creativladen<br />

Heerich und Buchhandlung Plettendorff in Plettenberg.<br />

GEWINNSPIEL<br />

Mit <strong>Komplett</strong> können Sie 3x2 Eintrittskarten für „Old<br />

School – Young Blood“ gewinnen. Dazu müssen sie die<br />

Preisfrage richtig beantworten:<br />

In welcher Stadt gab Acrobat Flavour als Eurogig-Sieger<br />

2013 Konzerte?<br />

a) Marseille<br />

b) Köln<br />

c) Glasgow<br />

Die Antwort schicken Sie bitte per Postkarte an:<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag, Am Galgenhagen 13,<br />

58840 Plettenberg, Stichwort „Rock“<br />

oder per E-Mail an: rock@komplett-magazin.de<br />

Betreff: „Rock“<br />

Einsendeschluss ist der 24. <strong>Oktober</strong>. Die Gewinner erhalten<br />

je zwei Eintrittskarten für „Old School – Young<br />

Blood“. Gehen mehr als drei richtige Antworten ein,<br />

entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

44


Ab <strong>Oktober</strong> wechseln<br />

Auch Schmuddelwetter ist bereits Winterreifenwetter<br />

Auch wenn weiße Weihnachten noch in weiter Ferne<br />

scheint und sich die Sonne noch manchmal tagsüber<br />

durchsetzt: Ab <strong>Oktober</strong> sind Winterreifen am Auto definitiv<br />

die bessere Wahl und Sommerpneus in vielen<br />

Situationen deutlich überlegen. Denn in vielen Regionen<br />

Deutschlands muss bereits im <strong>Oktober</strong> mit Bodenfrösten<br />

gerechnet werden. Wer sich dann morgens mit<br />

Sommerreifen auf den Weg zur Arbeitsstelle macht,<br />

dem fehlen bereits wichtige Sicherheitsreserven. Und<br />

selbst wenn der Frost noch auf sich warten lässt: <strong>Das</strong><br />

Thermometer kann jetzt schon auf Temperaturen deutlich<br />

unter sieben Grad fallen.<br />

Sicher unterwegs bei Bodenfrost<br />

„Nicht erst bei Frost sind Winterreifen die bessere<br />

Wahl“, erläutert Raimund Kirchner vom Plettenberger<br />

Premio Reifenservice Maeder + Kirchner GmbH. Während<br />

die Gummimischungen hochwertiger Marken-<br />

Sommerreifen auf Haftung und geringen Abrieb bei<br />

wärmeren Temperaturen optimiert sind, steht bei Winterpneus<br />

die Flexibilität bei niedrigeren Temperaturen<br />

im Vordergrund. Sommerreifen verlieren bereits bei<br />

Temperaturen ab sieben Grad über dem Gefrierpunkt<br />

nach und nach an Elastizität, so dass sich der Grip bereits<br />

über null Grad verschlechtern kann. Die Gummimischungen<br />

von Winterreifen sind dagegen so entwickelt,<br />

dass sie auch bei Temperaturen unter null Grad noch gut<br />

greifen. Damit bieten sie nicht nur auf Schnee und Eis,<br />

sondern auch bei trockener Fahrbahn oder bei Nässe<br />

mehr Sicherheitsreserven.<br />

Restprofil rechtzeitig kontrollieren<br />

Wer sich nicht von den ersten kalten Tagen und Nächten<br />

überraschen lassen will, lässt seine Winterpneus am<br />

besten bereits Anfang <strong>Oktober</strong> in einer Fachwerkstatt<br />

kontrollieren. Auch wenn der Gesetzgeber noch Winterreifen<br />

mit 1,6 Millimeter Restprofil toleriert, sollte<br />

man sie nicht bis an diese Grenze nutzen. Mindestens<br />

vier Millimeter lautet die Empfehlung von KFZ-Experten.<br />

Raimund Kirchner empfiehlt: „Bei frühzeitiger Bestellung<br />

können Autobesitzer sicher sein, dass sie noch unter allen<br />

Reifentypen und -größen frei auswählen dürfen“, außerdem<br />

sollten sie bedenken, dass ein Preisanstieg bei zunehmenden<br />

Abverkauf möglich sein kann.<br />

Der Zwei-Euro-Winterreifen-Test<br />

Ob die in der Garage lagernden Winterreifen grundsätzlich<br />

noch taugen, lässt sich ganz einfach und ohne<br />

Spezialwerkzeug feststellen – eine Zwei-Euro-Münze<br />

genügt für einen schnellen Reifentest zu Hause. Wenn<br />

man die Münze ins Reifenprofil steckt, dann sollte ihr<br />

silberner Rand komplett darin verschwinden. Wenn<br />

der Rand der Münze sichtbar bleibt, dann wird es Zeit<br />

für einen Reifentausch. obs/djd<br />

Wer neue Winterreifen braucht, sollte sich im Herbst<br />

darum kümmern, die Auswahl ist jetzt groß.<br />

Pascal Asser holt Reifen aus dem Lager<br />

bei Maeder & Kirchner.<br />

45


46<br />

Chefin Magdalena Bühl serviert die<br />

Portion Reibekuchen für 8,80 Euro.


Dienstag ist Reibekuchen-Tag im Landhaus Stottmert<br />

Mit 76 Jahren führt<br />

„Tante Hilde“ Regie<br />

Dienstag ist Reibekuchen-Tag im Landhaus Stottmert<br />

Tante Hilde brät schon seit<br />

25 Jahren Reibekuchen<br />

Von Detlef Schlüchtermann<br />

Natürlich hat sie niemand gezählt. Aber 150.000 Stück,<br />

eher mehr, dürften es schon gewesen sein, die „Tante<br />

Hilde“ im letzten Vierteljahrhundert nach alter Sauerländer<br />

Tradition gebraten hat. Die Rede ist von knusprig leckeren<br />

Reibeplätzchen, jene kleinen Küchlein aus roh geriebenen<br />

Kartoffeln, die in heißem Öl zubereitet werden.<br />

In der Regel steht die 76-jährige rüstige Rentnerin aus<br />

Elsen jeden Dienstag von 16 bis 20.30 Uhr in der Küche<br />

des Landhauses Stottmert im gleichnamigen Herscheider<br />

Stadtteil am Herd, um die vielen Stammgäste zu beglücken.<br />

Denn die Reibeplätzchen von „Tante Hilde“, wie<br />

Hildegard von der Linde von Landhaus-Chefin Magdalena<br />

Bühl liebevoll genannt wird, sind ein Hit. „ Der Clou“,<br />

weiß die 35-Jährige, „ist wohl das ganz kleine Stückchen<br />

fetter Speck, das jeden Reibekuchen ziert und mitgebraten<br />

wird“. Die Portion besteht aus fünf goldbraunen Exemplaren,<br />

einem Schälchen hausgemachtem Apfelmus,<br />

einem Päckchen Rübenkraut und je einer Scheibe Grauund<br />

Vollkornbrot mit Butter. Zu haben ist das Ganze für<br />

8,80 Euro.<br />

„Heute wollen sich die Leute die Wohnung nicht mehr<br />

vollstinken lassen“, sagt Magdalena Bühl und sieht darin<br />

- natürlich neben der exzellenten Qualität von Hildes<br />

Puffern - einen Teil ihres Reibekuchen-Dienstag-Erfolgs.<br />

„Und deshalb gehen sie ins Gasthaus, wo sie liebgewonnene<br />

Genüsse aus früheren Zeiten genießen können.“<br />

Im Landhaus Stottmert werden die Reibekuchen ganz<br />

frisch zubereitet. Am frühen Nachmittag greift die Chefin<br />

selbst ins Geschehen ein. „Heute habe ich 25 Kilo<br />

Kartoffeln, natürlich fest kochende wie immer, geschält“,<br />

sagt sie und freut sich, dass für den Abend 33 Gäste reserviert<br />

haben. „Natürlich essen die nicht nur Reibekuchen.<br />

Krüstchen und Schnitzel gehen auch immer ganz<br />

hervorragend“, ergänzt die Gastronomin, die 20 Jahre<br />

lang selbst bei Stottmert in der Küche gearbeitet hat und<br />

das Restaurant seit dem 4. Juli diesen Jahres betreibt -<br />

fast so wie in all den Jahren seit 1859.<br />

Nur in den letzten 12 Monaten hatte es in Stottmert einen<br />

kleinen Bruch gegeben. Nachdem sich die Eigentümer<br />

Brigitte und Reinhard Freund aus dem Restaurant-Betrieb<br />

zurückgezogen hatten, wollten die neuen Pächter gehobene<br />

französische Küche ins Traditions-Gasthaus bringen.<br />

<strong>Das</strong> floppte. Flugs war Magdalena Bühl zur Stelle,<br />

machte sofort Nägeln mit Köpfen, stellte das bewährte<br />

13-köpfige Team wieder zusammen und legte sofort los.<br />

„Jetzt ist alles wieder wie früher“, jubelten die Stammgäste<br />

schon nach wenigen Tagen.<br />

47


Zurück zu den Reibekuchen: Nachdem die Kartoffeln geschält<br />

sind, greift auch Koch Ralf Milkereit ins Geschehen<br />

ein: Jetzt werden die geschälten Kartoffeln mit maschineller<br />

Hilfe gerieben, bevor sie mit Ei, Salz, Zwiebeln und<br />

Gewürzen komplettiert werden. Was nicht fehlen darf, ist<br />

die kleine Menge Haferflocken. Als der Koch eine ganze<br />

Handvoll in den Teig streut, schreit „Tante Hilde“ kurz auf:<br />

„Nicht so viel!“ Nach 25 Jahren hat sie die Mengenangaben<br />

einfach im Gefühl. Da kann ihr niemand etwas vormachen.<br />

Dennoch: Konflikte gibt es in der Stottmert-Küche kaum.<br />

„Wir sind ein unschlagbares Team“, sagt Milkereit und Hildegard<br />

von der Linde lächelt zustimmend.<br />

Jetzt müssen die Reibekuchen nur noch gebraten werden,<br />

dann folgt das Anrichten und schon sind die krossen Puffer<br />

beim Gast auf dem Teller.<br />

Einfach, aber lecker und genau wie früher – so wollen es<br />

die Gäste bei Stottmert und deshalb kommen sie auch<br />

wieder – und meistens am Dienstagabend zum großen<br />

„Reibekuchen-Tag“.<br />

Koch Ralf Milkereit bedient die Reibe-Maschine<br />

Landhaus Stottmert in Herscheid<br />

www.Landhaus-Stottmert.de<br />

Abbildung kann Sonderausstattung zeigen.<br />

Schauerte aktuell:<br />

Der neue Audi A7 Sportback<br />

ab sofort bei uns!<br />

Nichts ist überzeugender als eine klare Linie. Die puristische Anmut<br />

einer Limousine, die klare Vielseitigkeit eines Avant und die<br />

leidenschaftliche Dynamik eines Coupés – vereint in einem Fahrzeug,<br />

das begeistert. Sportliche Höchstleistung. Innovative Technologie.<br />

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www.grote-gmbh.de<br />

48


<strong>Komplett</strong> lecker. Autor Detlef Schlüchtermann<br />

Bitte ein Schnitzel,<br />

aber nicht aus Fleisch!<br />

In der hiesigen Region scheint die Zeit noch nicht reif<br />

zu sein für ein ausschließlich veganes Restaurant. Was<br />

ich aber entdeckt habe, ist die Facebook-Gruppe „Sauerland<br />

goes veggie“, die 177 Freunde verzeichnet und<br />

im November 2012 gegründet wurde mit dem Ziel, die<br />

vegane Ernährung auch den Menschen auf dem Lande<br />

etwas näher zu bringen. Eine interessante Geschichte.<br />

Schauen Sie mal rein.<br />

KOMPLETT feiert Geburtstag. Anlass für kleine Veränderungen.<br />

Bei mir musste der lustige Hut vom Foto weichen.<br />

Hüte stehen mir nicht und auf Terminen fragten<br />

meine Gesprächspartner bisweilen: „<strong>Das</strong> sollen Sie<br />

sein?“ Nun gut, der Hut ist weg. Die Kolumne bleibt.<br />

Auch im zweiten KOMPLETT-Jahr möchte ich Sie mit Interessantem<br />

aus Küche und Keller erheitern, vom vielfältigen<br />

gastronomischen Angebot zwischen Verse und<br />

Sorpe berichten und neue Trends, die auch das märkische<br />

Sauerland erobern, vorstellen.<br />

Und schon geht’s los.<br />

Brutaler Themenwechsel: Es geht um Innereien. Da<br />

verschreckt mich die Nachricht, dass immer mehr Deutsche<br />

vielen dieser Delikatessen mit Ekel begegnen. Ich<br />

erinnere mich daran, dass Kalbs- und Schweineleber,<br />

Bries, saure Nieren vom Schwein oder auch mal eine<br />

gepökelte Zunge früher regelmäßig auf dem Speiseplan<br />

standen. Und in dieser Zeit? Fehlanzeige. Dazu ein Esskultur-Forscher:<br />

„Heute ist Fleisch gefragt, das nicht wie<br />

Fleisch schmeckt, auch nicht wie Fleisch aussieht, oder<br />

gar an ein Tier erinnert“. Wer so denkt sollte dann auch<br />

konsequent sein und gar kein Schnitzel mehr bestellen,<br />

sondern sich gleich einen Tofu-Burger braten. Allen anderen<br />

rate ich häufiger nach Frankreich zu blicken, wo<br />

auch die Innereien als Delikatesse nach wie vor hoch im<br />

Kurs stehen. . .<br />

Wie schnell sich Gastronomen auf Neues einlassen,<br />

wenn die Nachfrage da ist, habe ich in den letzten Tagen<br />

in Großstädten wie Berlin, Leipzig und München<br />

erfahren. Es geht um die vegane Küche. Da schießen<br />

die Restaurants derzeit wie Pilze aus dem Boden. Trüffelravioli<br />

mit Okraschoten und Wallnüssen in Tomatencremesauce<br />

und Postelein - zu haben für 14,5 Euro<br />

im Münchener Max Pett. Da läuft einem beim Lesen<br />

schon das Wasser im Mund zusammen, auch wenn man<br />

kein ausgewiesener Freund einer Küche ist, die gänzlich<br />

ohne tierische Produkte auskommt. Und auch die<br />

Menüpreise für Kreativ-Vegan-Gerichte sind bisweilen<br />

schon ganz schön happig: Vier Gänge im Berliner Kopps<br />

sind für 38 Euro zu haben. Da gibt’s dann eine pikante<br />

Gemüseterrine, Zitronengras-Lauchsuppe, sautierte Pfifferlinge<br />

mit Süßkartoffeln und zum Dessert Passionsfrüchte-Törtchen.<br />

Sie haben Fragen, Anregungen oder Kritik? Schreiben<br />

Sie mir: schluechtermann@komplett-magazin.de<br />

49


Lenne-Radtour mit<br />

Hindernissen Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

Am 11. August fiel im Kurpark der Stadt Schmallenberg der<br />

Startschuss für die Bürgermeister-Tour entlang der Lenneroute.<br />

Am 12. August führte die 2. Etappe von Saalhausen (Foto) nach<br />

Finnentrop.<br />

50


So wechselhaft wie das Wetter während der Bürgermeister-Tour<br />

vom 11. bis 16. August war, so abwechslungsreich<br />

präsentierte sich ist die mit dieser öffentlichkeitswirksamen<br />

Aktion einem breitem Publikum<br />

vorgestellte Lenneroute selbst.<br />

Schlösser, Burgen, alte Wasserkraftwerke, hübsche Dörfer,<br />

einsame Höfe, Wälder und Wiesen, all das und vieles<br />

mehr hat die Lenne ihren Besuchern zu bieten. Aber<br />

wechselhaft ist auch der bauliche Zustand der Lenneroute.<br />

Sie ist von der Fertigstellung noch weit entfernt.<br />

Idyllische Radwege wechseln sich mit Abschnitten ab,<br />

die über die stark befahrene Bundesstraße führen.<br />

Da wagt sich keine Familie mit radfahrenden Kindern<br />

drauf.<br />

„Wir wollen den Lenneradweg lückenlos schließen“,<br />

versprach Bauminister Groschek als prominentester<br />

Teilnehmer der am Lennelebt!-Aktionstag im Radio<br />

übertragenen Gesprächsrunde aus dem Werdohler<br />

Westpark. Nimmt man ihn beim Wort, wird sich zwischen<br />

Schmallenberg und Letmathe in den nächsten<br />

Jahren noch einiges tun. Denn die Lenneroute wird erst<br />

dann zur touristischen Attraktion, wenn die komplette<br />

Strecke abseits der Bundesstraße von Jung und Alt gefahrlos<br />

befahren und genossen werden kann.<br />

Die 4. Etappe führte am 14. August von Plettenberg über Werdohl<br />

nach Altena. Über eine Holzbrücke geht es weiter nach Teindeln.<br />

Von Finnentrop nach Plettenberg führte die 3. Etappe am 13. August.<br />

Am Bahnübergang in Rönkhausen übergab Finnentrops Bürgermeister<br />

Dietmar Heß (rechts) das Staffelholz an seinen Plettenberger<br />

Amtskollege Klaus Müller.<br />

Feuchtes Hindernis auf dem Weg nach Werdohl-Dresel<br />

51


Am 11. August fiel im Kurpark der Stadt Schmallenberg der<br />

Startschuss für die Bürgermeister-Tour entlang der Lenneroute.<br />

Vor dem Start wurden die Tandems getestet.<br />

Dem Startbogen ging kurz die Luft aus,<br />

aber nicht der Bürgermeister-Tour.<br />

Fünf Tage lang trotzten die Bürgermeister der acht Städte<br />

und Gemeinden an der Lenne Wind und Wetter und<br />

radelten von Schmallenberg bis Letmathe. Eskortiert<br />

wurden sie dabei von einigen Hundert Radsportfreunden,<br />

die neugierig waren, was sich in den letzten Jahren<br />

entlang der Lenne getan hat.<br />

Neu ist dieser Fahrradweg nicht. Eröffnet wurde die insgesamt<br />

rund 140 Kilometer lange Route von der Lennequelle<br />

bis zur Mündung in die Ruhr bereits 2005. Aber<br />

die Bürgermeister-Tour sollte die noch wenig bekannte<br />

Radstrecke aus ihrem Dornröschenschlaf erwecken. Und<br />

schön anzusehen ist die Lenne allemal. Nahe dem Kahlen<br />

Asten entspringend bahnt sie sich den Weg durch<br />

ein malerisches Tal mit grünen Wiesen und Auen, bewaldeten<br />

Hängen und Bergen, gesäumt von idyllischen<br />

Ortschaften und schmucken Städten, von Schlössern<br />

und Burgen, aber auch von vielen Fabriken und mächtigen<br />

Wehranlagen.<br />

Noch wissen zu wenig Menschen von diesen Schätzen<br />

der Natur und Industriekultur, die entlang der Lenne<br />

zu sehen und zu erleben sind. <strong>Das</strong> hat sich seit Mitte<br />

August geändert. Die Teilnehmer waren sich einig:<br />

Radfahren an der Lenne macht Spaß, und das sogar bei<br />

schlechtem Wetter. Denn Petrus hatte es nicht durchweg<br />

gut mit den Radfahrern gemeint. Zwar startete die<br />

Tour am 11. August im Schallenberger Kulturpark bei<br />

schönstem Sonnenschein, und auch von Lennestadt-<br />

Saalhausen bis Finnentrop war die Sonne ein ständiger<br />

Begleiter der Veloisten. Aber während der dritten<br />

Etappe, von Finnentrop nach Plettenberg, öffnete der<br />

Himmel seine Schleusen. Nicht viel besser erging es<br />

den Teilnehmern auf dem Teilstück nach Werdohl und<br />

weiter nach Altena. Erst am Schlusstag, als es von Altena<br />

über Nachrodt zum Etappenziel in Letmathe ging,<br />

blieb es wieder trocken. Aber selbst beim schlimmsten<br />

Wolkenbruch sah man nur lachende Gesichter. Die bekannte<br />

Spruch „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt<br />

nur unpassende Kleidung“ hat sich bewahrheitet.<br />

So blieb zum Schluss die Erkenntnis: Nicht das Wetter im<br />

Sauerland ist das Problem, sondern der unvollständige<br />

Ausbau der Lenneroute. Radfahren entlang der B236,<br />

so wie hinter Saalhausen bis kurz vor Altenhundem,<br />

wie zwischen Teindeln und Kettling, wie zwischen Elverlingsen<br />

und Altena und vor allem wie von Altena bis<br />

hinter Nachrodt, das funktionierte während der Bürgermeister-Tour<br />

nur deshalb entspannt und gefahrlos, weil<br />

die Teilnehmer Begleitschutz erhielten. Sie wurden von<br />

Fahrzeugen des THW gesichert.<br />

Mit Interesse registrierten die Radfahrer daher nicht nur<br />

alte und neue Attraktionen entlang der Strecke, etwa<br />

die Sauerlandpyramiden in Meggen, die renovierten<br />

Bahnhöfe in Altenhundem und Werdohl, das Aquamagis<br />

mit seinem neuen Feriendorf in Plettenberg, oder<br />

die Burg und ihren Burgaufzug in Altena. Sie interessierten<br />

sich auch für den Ausbau der Fahrradstrecke.<br />

Wohlwollend wurden kleine und große Verbesserungen<br />

zur Kenntnis genommen, wie Anforderungskontakte für<br />

Radfahrer, die in Lennestadt die Bundesstraße queren<br />

müssen, oder die Errichtung einer Radfahrerbrücke kurz<br />

vor Werdohl, die die Route weg von der Hauptverkehrsstraße<br />

führt.<br />

Den Abschluss der Tour bildete der Lenne-lebt-Aktionstag<br />

am 17. August. Überall entlang der Lenne wurde<br />

gefeiert. Einer von vielen Gästen war an diesem Tag<br />

NRW Bau- und Verkehrsminister Michael Groschek, der<br />

Abschnitte der Route zwischen Werdohl und Letmathe<br />

besichtigte. Er versprach auch nach Abschluss des dreijährigen<br />

Regionale-Förderprojektes die Aktivitäten der<br />

acht Städte und Gemeinden entlang der Lenne im Auge<br />

zu behalten: „Aus dem Fokus wird Südwestfalen in Düsseldorf<br />

nicht verschwinden“.<br />

52


Die Welt der kleinen<br />

Schuhe<br />

Die Welt der kleinen Schuhe hat an<br />

der Grünestraße 21 in Plettenberg eröffnet.<br />

Die Eheleute Katia und Dimitrios<br />

Fidanidis haben den Schritt in die<br />

Selbstständigkeit gewagt und Piccolo<br />

Mondo, das Schuhgeschäft für kleine<br />

Füße eröffnet. Da für kleine Schuhe<br />

(Größe 19 bis 38) ein kleiner Laden<br />

reicht, haben sie ihr Fachgeschäft<br />

als Untermieter des dort seit langem<br />

beheimateten Friseursalons der mit Katia Fidanidis (rechts) hat in direkter Nachbarschaft des Salons CaSa von Carmelina Salamone<br />

(links) das Geschäft Piccolo Mondo Kinderschuhe eröffnet. Fürs Foto saß Elisasofia Modell.<br />

ihnen befreundeten Carmelina Salamone<br />

(Salon CaSa, vormals Salon Hundt bzw. Rainer unterscheidet sich schon sehr von der bei erwachsenen<br />

Müller) gestartet.<br />

Kunden“, so Fidanidis. „Kleine Kinder verspüren nicht in<br />

„Der früher als Herrensalon genutzte Raum war über. der Form den Schmerz, den ein zu enger Schuh auslösen<br />

Damen und Herren werden bei uns alle im selben Raum kann. Daher sind gut sitzende Schuhe sehr wichtig, um<br />

bedient“, erzählt Carmelina Salamone. „Da kam Katias Schädigungen an den Füßen zu verhindern.“ Gemessen<br />

und Dimis Idee, das Kinderschuhgeschäft zu eröffnen, werden die Kinderfüße im Laden nicht nur in der Länge,<br />

gerade zur rechten Zeit.“ Katia Fidanidis findet die Geschäftslage<br />

sehr gut: „Parkplätze befinden sich direkt werden, welcher Schuh am Ende wirklich passt. Ange-<br />

sondern auch in der Breite. Nur so kann exakt bestimmt<br />

vor der Tür und nebenan ist der Kinderspielplatz. <strong>Das</strong> boten werden Schuhe der Marken Richter, Naturino und<br />

passt.“<br />

Primigi sowie Accessoires (Schals, Mützen, Socken von<br />

Katia Fidanidis dürfte vielen Plettenbergern gut bekannt Sterntaler).<br />

sein. Sie arbeitete zuvor 12 Jahre lang im Modehaus Wir freuen uns darüber, dass wieder eine (kleine) Lücke<br />

Wilmink. In umfangreichen Lehrgängen hat sie sich zur im Portfolio des Plettenberger Einzelhandels geschlossen<br />

werden Kinderschuh-Beraterin schulen lassen. „Die Beratung<br />

konnte.“<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

53


BrandschutzmaSSnahmen<br />

verzögern Neueröffnung<br />

von Haus Nordhelle<br />

Von Wolfgang Teipel<br />

Sanierung des Evangelischen Tagungszentrums in Valbert wird teurer als gedacht.<br />

Moderne Technik soll Gäste aus der Industrie locken.<br />

54<br />

Valbert. Roll-out im Haus Nordhelle: Rund 3000 Quadratmeter<br />

neuer Bodenbelag sind vor wenigen Tagen im<br />

Evangelischen Tagungszentrum auf dem Valberter Koppenkopf<br />

verlegt worden. Ein helles, strapazierfähiges<br />

Gewebe mit braunen Punkten, so ganz anders als das<br />

alte und verschlissene Dunkelgrün. Der Teppich im Haus<br />

ist wie die neuen hellen Decken und der frische weiße<br />

Wandanstrich ein Teil des großen Mosaiks, mit dem sich<br />

die Einrichtung der beiden Kirchenkreise Lüdenscheid-<br />

Plettenberg und Iserlohn fit macht für den „Aufbruch<br />

2015“.<br />

Die Drei-Sterne-Sanierung des Hauses wird sich bis<br />

Ende <strong>Oktober</strong>/Anfang November hinziehen. <strong>Das</strong> sind<br />

zwei Monate mehr, als vorgesehen. Erst dann kann das<br />

Team um Christian Graf Übernachtungsgästen den versprochenen<br />

Komfort bieten.<br />

Brandschutz wird teurer,<br />

als zunächst gedacht<br />

Doch verschärfte Brandschutzbestimmungen verzögern<br />

die Baumaßnahmen erheblich. Zur besseren Feuereindämmung<br />

im Brandfall müssten in vielen der Gästezimmer<br />

Zwischendecken eingezogen werden. Zusätzlich ist<br />

eine Erweiterung der Brandmeldeanlage im Dachstuhl<br />

notwendig, um den behördlichen Auflagen gerecht zu<br />

werden – „Maßnahmen, die im Vorfeld nicht absehbar<br />

waren“ so Kai-Uwe Kersten, Geschäftsführer in Haus<br />

Nordhelle.<br />

Der Etat für den Umbau ist gedeckelt. Mehr als drei Millionen<br />

Euro dürfen für die Modernisierung des Hauses<br />

nicht ausgegeben werden. Da schmerzen die Zusatzkosten<br />

von ca. 160 000 Euro, die für den Brandschutz<br />

aufgebracht werden müssen. Die Folge: „Wir werden<br />

den geplanten Ausbau der Terrasse und auch den Bau<br />

der Sauna verschieben“, bedauert Christian Graf. Auch<br />

die vorgesehene Neu-Möblierung des Restaurants muss<br />

warten.<br />

Modernste Technik soll Tagungsgäste<br />

locken<br />

Am Kern der Planung, nämlich 65 gleichwertige Zimmer<br />

mit gehobener Ausstattung zu bauen, wird nicht<br />

gerüttelt. Auch an modernster Technik wird nicht gespart.<br />

Schließlich soll das Tagungszentrum neben den<br />

kirchlichen Gruppen auch Industriekunden aus der Region<br />

anziehen, die ein gut ausgestattetes Zentrum für<br />

Kongresse, Weiterbildungsveranstaltungen und Seminare<br />

suchen.<br />

Superintendent Klaus Majoress, Chef des Kirchenkreises<br />

Lüdenscheid-Plettenberg, und seine Iserlohner Kollegin<br />

Martina Espelöer sind zuversichtlich, dass diese Kunden<br />

kommen werden. Sie spielen im neuen Konzept des<br />

Hauses eine wichtige Rolle. „Wir müssen unsere Auslastung<br />

unter der Woche verbessern“, sagt Kai-Uwe<br />

Kersten. Angepeilt ist eine Quote von mindestens 55<br />

Prozent. Vor der Modernisierung waren es gerade mal<br />

40 Prozent. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Haus Nordhelle<br />

muss künftig ca. 8000 Übernachtungsgäste mehr<br />

gewinnen. <strong>Das</strong> funktioniert nur mit neuen Zielgruppen.<br />

Zurzeit haben aber Bauunternehmen und Handwerker<br />

das Sagen. Kabel hängen von unverkleideten Decken<br />

herunter, überall stehen Baugerüste – an vielen ande-


en Stellen muss sich noch Manches fügen. Die ehemaligen<br />

Erwachsenenzimmer und deren Bäder sind komplett<br />

entkernt, neue Anschlüsse und Armaturen werden<br />

gerade vorbereitet. Ein Muster-Bad kann bereits besichtigt<br />

werden.<br />

In den Zimmern des früheren Jugendtrakts steht kein<br />

Stein mehr auf dem anderen. Wanddurchbrüche wurden<br />

gestemmt, neue Versorgungsleitungen und Badanschlüsse<br />

gelegt, sowie erste Badezimmerwände und<br />

Rigipsdecken in den einzelnen Räumen eingezogen.<br />

Künftig werden auch diese Zimmer den Ansprüchen an<br />

einen gehobenen Komfort gerecht werden. Alle Räume<br />

werden Zug um Zug im <strong>Oktober</strong> fertiggestellt.<br />

Eingang zur neuen Kapelle steht schon<br />

Die Verzögerung hat dazu geführt, dass 50 Gruppen, die<br />

sich bereits für Aufenthalte in Nordhelle angemeldet<br />

hatten, ausgebucht werden mussten. „Die Einnahmen<br />

fehlen uns jetzt“, bedauert Christian Graf. Mehr noch:<br />

Haus Nordhelle kommt für die Mehrkosten auf, die den<br />

Gruppen bei der Unterbringung in anderen Einrichtungen<br />

entstehen. „<strong>Das</strong> ist für uns selbstverständlich“,<br />

sagt Christian Graf.<br />

Der pädagogische Leiter hat in den vergangenen Wochen<br />

intensive Kundenpflege betrieben und bei den<br />

Gruppen um Verständnis für die Verzögerung geworben.<br />

„Schließlich möchte ich alle als Gäste im Haus<br />

Nordhelle wiedersehen.“ Sie werden von den neuen<br />

Errungenschaften begeistert sein, ist sich Christian Graf<br />

ganz sicher. Auch von der automatischen Eingangstür,<br />

die Gästen mit Gepäck den Eintritt ins Haus erleichtert,<br />

und eben auch vom neuen Teppich.<br />

Eine weitere Baustelle wurde mit der Renovierung und<br />

Aufrüstung der Tagungs- und Gemeinschaftsräume eingerichtet.<br />

Wer hinter das Haus geht, der sieht gleich das<br />

ganze Ausmaß der Baustelle. Schon zu erkennen: Der<br />

Eingang zur neuen Kapelle. <strong>Das</strong> kleine Gotteshaus soll<br />

den traditionellen „Haus Nordhelle“-Dreiklang Bildung,<br />

Begegnung und Spiritualität schärfen.<br />

GASTHAUS „AM KÖNIGSEE“<br />

<strong>Das</strong> Restaurant mit Kneipencharakter<br />

Ihr Partner für Feiern im und außer Haus<br />

Partyservice mit kaltem und warmem Buffet<br />

Bierspezialitäten vom Fass,<br />

Steaks aus Irland, Argentinien oder Australien<br />

Deutsche XXL Schnitzel, Fisch und<br />

Meeresfrüchte, Pasta, Salatvariationen<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. Ruhetag / Di - Sa. 17.00 - Ende<br />

So. und Feiertags 11.00 - Ende<br />

Ab sofort neue Speisekarte!<br />

Am Königsee 1 · 58840 Plettenberg<br />

Tel. 02391 / 148723<br />

55


Besuch in einer<br />

Geistersiedlung<br />

Die Wohnsiedlung Elverlingsen<br />

zwischen Werdohl und Altena<br />

steht seit über einem Jahr leer.<br />

Zwei ehemalige Anwohner<br />

zeigen uns ihre Häuser.<br />

Text Pia Mester<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Seit März 2013 leben im Stadtteil Elverlingsen keine Menschen mehr. Noch einmal sind Klaus von der Weppen und Helmut<br />

Holub nach Elverlingsen zurückgekehrt. Ein Ort voller Erinnerungen, für die beiden Männer, die hier über 50 Jahre gelebt haben.<br />

56


„Hier war früher mein Wohnzimmer“, sagt Adolf von<br />

der Weppen, räuspert sich und zeigt in einen leeren<br />

Raum. Nur noch ein staubiger Teppich liegt dort. Daneben<br />

das Badezimmer, das hatte er erst vor wenigen<br />

Jahren renoviert. Es hängt noch Klopapier im Halter. Die<br />

Scheibe zum kleinen Garten ist eingetreten. Wie fast<br />

in allen Häusern der verlassenen Siedlung neben dem<br />

Kohlekraftwerk in Elverlingsen. Vandalen und Metalldiebe<br />

treiben hier ihr Unwesen, obwohl das Gelände<br />

überwacht wird. Alles verfällt, nur der Wein im ehemaligen<br />

Garten von Adolf von der Weppen gedeiht prächtig.<br />

Erst vor eineinhalb Jahren ist er aus Elverlingsen<br />

ausgezogen. Er war der letzte von einstmals fast 500<br />

Einwohnern. Aus der kleinen Wohnsiedlung im Schatten<br />

des Kraftwerkes ist ein Geisterdorf geworden.<br />

Die Mark-E hatte das Gelände aufgekauft, um ihr Kraftwerk<br />

erweitern zu können. Dann kam die Energiewende.<br />

Jetzt soll die Anlage geschlossen werden. Die Wohnhäuser<br />

bleiben stehen. Leer. Gemeinsam mit Adolf von<br />

der Weppen und Helmut Holub, der die Geschichte Elverlingsens<br />

im Internet dokumentiert, besuchen wir die<br />

Wohnsiedlung, die jetzt so scheinbar sinnlos verlassen<br />

wurde.<br />

An der Einbiegung zur Straße „Am Hang“ versperrt eine<br />

Schranke den Weg. Brombeersträucher überwuchern<br />

den Bürgersteig, zwischen den Pflastersteinen wächst<br />

Gras. Adolf von der Weppen dirigiert uns zu seinem<br />

ehemaligen Wohnhaus, ein Bau aus den Anfangsjahren<br />

der Siedlung. Dort könne man gut parken, sagt er, das<br />

Gestrüpp stehe dort noch nicht so hoch. Erst im Frühjahr<br />

2013 ist er dort ausgezogen. Er war der letzte Elverlingser<br />

und wurde bei seinem Auszug von einem Fernsehteam<br />

des WDR begleitet. Kurz zuvor hatten die letzten<br />

Nachbarn die Siedlung verlassen. Warum er so lange<br />

gewartet habe? „Ich hatte keine Lust.“<br />

Industriestandort seit 1789<br />

<strong>Das</strong> Kraftwerk Werdohl-Elverlingsen wurde 1912 in Betrieb<br />

genommen, nach nur einem Jahr Bauzeit. Schon<br />

lange vorher war Elverlingsen Industriestandort. Hier<br />

wurde 1789 das erste europäische Schwarzblechwalzwerk<br />

errichtet, das 1817 zum ersten deutschen<br />

Drahtwalzwerk umgebaut wurde. Aber erst durch das<br />

Kraftwerk wurden in Elverlingsen so viele Arbeitskräfte<br />

gebündelt, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des<br />

Stromerzeugers eine ganze Siedlung mit einer eigenen<br />

Infrastruktur entstand. Elverlingsen verfügte über Schule,<br />

Einkaufsladen, Metzger, Frisör, Hotel, Kegelbahn und<br />

Tennisplätze, ja, sogar eine kleine Poststelle gab es in<br />

Elverlingsen.<br />

Während des Zweiten Weltkriegs kamen viele Arbeiter<br />

mit ihren Familien hier her, weil sie im Kraftwerk eine<br />

Anstellung fanden. So auch die Eltern von Adolf von der<br />

Weppen. Nach und nach wurden immer mehr Häuser<br />

gebaut, beispielsweise die Siedlung in der Kampstraße<br />

in den 1950er Jahren.<br />

Vandalen sind durch die<br />

Terassentür von Klaus von der<br />

Weppens ehemaliger Wohnung<br />

ins Haus eingedrungen<br />

In den folgenden Jahren erlebte die kleine Siedlergemeinschaft<br />

ihre Blütezeit. Eine Zeit, an die die ehemaligen<br />

Bewohner noch heute gerne zurückdenken.<br />

Im Sommer, so erzählt Adolf von der Weppen, trafen<br />

sich die Nachbarn in ihren Gärten abends nach getaner<br />

Arbeit. Und im Winter öffnete Reiner Schmidt ein paar<br />

Häuser weiter seine Kellerbar.<br />

„Wer hier wohnte, arbeitete meist auch<br />

im Kraftwerk.“<br />

Man kann sich kaum noch vorstellen, dass in diesen<br />

Straßen einst das Leben pulsierte. Zeitweise wohnten<br />

hier bis zu 500 Menschen. „Früher gab es hier so<br />

viele Kinder, da brauchten Sie nur pfeifen und hatten<br />

eine Fußballmannschaft zusammen“, erinnert sich<br />

Adolf von der Weppen. Die Menschen lebten neben<br />

und mit dem Kraftwerk. „Wer hier wohnte, arbeitete<br />

meist auch im Kraftwerk“, erzählt der 75-Jährige.<br />

57


Die Mark-E kümmerte sich auch um die Freizeit ihrer Angestellten.<br />

Gemeinsame Feiern und Ausflüge standen<br />

häufig an und waren beliebt. Die Anwohner durften die<br />

Kegelbahn mit angeschlossenem Freizeitheim und die<br />

werkseigenen Tennisplätze nutzen.<br />

Auch Helmut Holub hat<br />

seine Kindheit in Elverlingsen<br />

verbracht: „Es<br />

war eine schöne Zeit.“<br />

1980 zog er weg, doch<br />

seinen Heimatort hat er<br />

seitdem nicht vergessen.<br />

Alles verfällt, nur der<br />

Der 60-Jährige, der mittlerweile<br />

in Neuenrade Garten von Adolf von der<br />

Wein im ehemaligen<br />

Weppen gedeiht prächtig.<br />

wohnt, sammelt Bilder<br />

und Dokumente, die den Aufstieg und Verfall Elverlingsens<br />

dokumentieren und macht sie auf seiner Internetseite<br />

www.helmutholub.net der Öffentlichkeit zugänglich.<br />

Als wir jetzt durch die Kampstraße gehen, ist sein Elternhaus<br />

kaum noch zu erkennen, wild wuchernder<br />

Blauregen verdeckt die halbe Front. Drinnen erwarten<br />

uns Staub, Spinnenweben und Dunkelheit. Helmut Holub<br />

atmet tief ein. „Es riecht hier wie in einer Kirche“,<br />

sagt er. Strom und Wasser sind schon vor langer Zeit<br />

abgestellt worden, die Jalousien sind heruntergelassen<br />

und klemmen in dieser Position fest. Ein weiterer<br />

Schutz vor Dieben, der kaum Wirkung zeigt.<br />

Kurz nach dem Krieg war Wohnraum rar und Flüchtlinge<br />

waren zahlreich. Die Siedlung in der Kampstraße<br />

sollte in den 1950er Jahren dieses Problem<br />

beheben. Anfangs war es eng,<br />

sechsköpfige Familien wohnten in vier<br />

Zimmern, so auch die Familie Holub.<br />

Doch mit der Zeit wurde es besser. Die<br />

Menschen richteten sich ein, sie wurden<br />

eine eingeschworene Gemeinschaft.<br />

Nicht die Häuser, sondern diese Dorfgemeinschaft<br />

war es, die die Anwohner<br />

nicht aufgeben wollten.<br />

Energiewende:<br />

Kraftwerk wird 2020 geschlossen<br />

1975 ist Ralph Zippelmeyer mit seiner Familie nach Elverlingsen<br />

gezogen. Er wohnte bis 2009 im alten Lehrerhaus.<br />

Es stand direkt neben der Schule. Nachdem sie<br />

geschlossen worden war, zog das Naturschutzzentrum<br />

Märkischer Kreis hier ein. 2005 wurde das Gebäude abgerissen.<br />

„Normalerweise wäre ich hier wohnen geblieben“, er-<br />

• Autowaschstraße ( Autowaschboxen<br />

• AU-Abnahme im Hause<br />

• Autoglas-Service<br />

• Auspuffschnelldienst<br />

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• TÜV-Abnahme im Haus<br />

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Bahnhofstraße 31 · 58840 Plettenberg<br />

58


Die Straße am Junkernberg ist,<br />

wie die ganze Siedlung, gesperrt.<br />

innert sich Zippelmeyer gerne an die 34 Jahre, die er in<br />

Elverlingsen verlebte.<br />

Aber die Expansionspläne von Mark-E standen dem im<br />

Weg. Diese sind nun schon rund zehn Jahre alt. Sie hatten<br />

damals eine Perspektive. Von langer Hand wurde<br />

das „Leerziehen“ der Siedlung geplant. Mehrere Jahre<br />

hatten die Elverlingser Zeit, sich von ihrem Zuhause,<br />

von ihrer Heimat zu trennen. Aber noch bevor die letzten<br />

Bewohner die Siedlung im Frühjahr 2013 verlassen<br />

hatten, war klar, dass es zu einer Expansion des Kraftwerkes<br />

nicht kommen würde. Im Gegenteil, bis 2020,<br />

spätestens 2022 gehen im Kraftwerk die Öfen aus. Die<br />

energiewirtschaftliche Entwicklung hatte alle Pläne<br />

zunichte gemacht, der Betrieb der Anlagen ist unrentabel<br />

geworden. Eine Wendung des Schicksals, die die<br />

ehemaligen Bewohner mit Bedauern betrachten: <strong>Das</strong>s<br />

sie ihre Heime räumen mussten, hätte gar nicht sein<br />

müssen. „Die eigentliche Tragik besteht darin, dass die<br />

Entscheidung vor der Energiewende gefallen ist. Heute<br />

würde die Siedlung wahrscheinlich nicht mehr freiziehen<br />

wollen“, sagt der Rechtsanwalt Ralf Mitschke, der<br />

1995 an das Haus seiner Schwiegereltern - Helmut Holubs<br />

Elternhaus – angebaut hat.<br />

Die elf Eigenheimbesitzer wurden entschädigt. Ein Gutachter<br />

schätzte den Wert dieser Häuser, diesen Preis<br />

zahlte ihnen die Mark-E schließlich. Wer sein Häuschen<br />

gut in Schuss gehalten hatte, profitierte. Den 44 Mietern,<br />

die in den werkseigenen Mietshäusern wohnten,<br />

wurde gekündigt. Insgesamt, so ein Mitarbeiter des<br />

Kraftwerkes, hätten die Einwohner mit Verständnis auf<br />

die Maßnahme reagiert. <strong>Das</strong>s dann doch alles anders<br />

kam, bedauern auch seine Kollegen und die Konzernleitung.<br />

Im Januar 2013 gingen die Straßen „Am Hang“,<br />

„Bergfelder Weg“, „Am Junkernberg“ und „Kampstraße“<br />

in den Besitz des Energielieferanten über.<br />

Abenteuerlustige und Metalldiebe<br />

Jetzt stehen die Wohnhäuser in Elverlingsen leer und<br />

sind sich selbst überlassen. Ab und zu dienen sie als<br />

Übungskulisse für Polizei und Feuerwehr. Manchmal<br />

als gruseliges Ausflugsziel von Abenteuerlustigen, die<br />

ihre Erlebnisse im Internet teilen, etwa auf der Seite<br />

www.gespensterweb.de: „Im ersten Moment war es<br />

einfach nur eine Siedlung“, schreibt dort ein Benutzer.<br />

59


<strong>Das</strong> Kraftwerk Anfang<br />

der 1950er Jahre<br />

Glückliche Kindheit in Elverlingsen: Die drei<br />

Kinder der Familie Pollock, im Hintergrund sieht<br />

man die ersten Häuser der Siedlergemeinschaft<br />

an der Kampstraße.<br />

„Doch je weiter man rein ging und umso dunkler es wurde,<br />

desto unheimlicher wurde es. Der Wachmann sagte<br />

uns, dass dort bis vor zwei Monaten noch vier oder fünf<br />

Leute gewohnt haben sollen ... <strong>Das</strong> konnte man sich nicht<br />

wirklich vorstellen, weil überall das Unkraut bis Kniehöhe<br />

ging. Viele Fenster waren offen, und man konnte in<br />

die Wohnungen reinschauen. Ich dachte: „Naja, was will<br />

man dort sehen ...“ Beim näheren Betrachten fiel sofort<br />

auf, dass noch alles eingerichtet war... komplette Schrankwände<br />

und Sessel, Sofas etc. Doch schon irgendwie unheimlich.<br />

Einmal nahm einer von unserer Gruppe einen<br />

dunklen Schatten an einem Fenster wahr, beim zweiten<br />

Hinleuchten war er weg. Irgendwie komisch...“<br />

Helmut Holub und Adolf von der Weppen wollen Elverlingsen<br />

so in Erinnerung behalten, wie sie es verlassen haben:<br />

Als hübsche Wohnsiedlung, in der jeder jeden kannte.<br />

Ein bitterer Anblick für Adolf von der Weppen (links) und Helmut<br />

Holub: Die verlassene Siedlung verfällt immer mehr.<br />

AZ_90x135.qxd 20.06.2011<br />

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www.baco.de<br />

60


Mittelalterlicher<br />

Weihnachtsmarkt<br />

Winter-Spektakulum auf<br />

Burg Altena vom<br />

28. bis 30. November<br />

GEWINNSPIEL<br />

Weihnachtlicher Trubel gepaart mit Musik, Spaß und<br />

Spannung: Vom 28. bis 30. November organisiert der<br />

Fachdienst Kultur und Tourismus des Märkischen Kreises<br />

zusammen mit der Pfiffikus-Agentur aus Altena auf der<br />

Burg Altena einen Weihnachtsmarkt im mittelalterlichen<br />

Ambiente. Händler, alte Handwerkskunst, Unterhaltung<br />

mit Gauklern, Musik und vieles mehr erwarten die Besucher.<br />

Die Burg im Fackelschein, weihnachtliche Wohlgerüche<br />

und ausgelassene Stimmung – diese romantische Atmosphäre<br />

macht einen Besuch des Winter–Spektakulums<br />

zum unvergesslichen Erlebnis.<br />

Höhepunkte werden die Open-Air Konzerte im oberen<br />

Burghof. Am Freitag steht das Siebengestirn „Nachtgeschrei“<br />

auf der Bühne. Die Musiker verbinden<br />

Drehleier, Flöte und Dudelsack<br />

mit E-Gitarren, Bass und Schlagzeug zu<br />

einem folkigen Sound.<br />

Die mittelalterlichen Spielleute von<br />

„Abinferis“ werden den Besuchern am<br />

Samstag mit deutschen und lateinischen<br />

Texten Themen aus Vergangenheit und<br />

Gegenwart ans Herz legen. Zu guter<br />

Letzt werden die sieben Sturmvögel der<br />

Gruppe „Harpyie“ am Sonntag den Staub<br />

aus vergangenen Jahrhunderten aufwirbeln<br />

und ihren unverwechselbaren und<br />

nuancenreichen Sound zu präsentieren.<br />

Außerdem bieten die Museen Mitmachaktionen<br />

an: die beliebte Ritter-Foto-<br />

Aktion, Weihnachtsmotive aus Draht<br />

biegen, Kerzen gestalten und Filzen<br />

stehen auf dem Programm. Am Freitag<br />

und Samstag werden Lichterführungen<br />

angeboten, bei denen Sagen und Geschichten rund um<br />

Burg Altena erzählt werden.<br />

Öffnungszeiten:<br />

Freitag, 28.11.: 9.30 – 17 Uhr Museen Burg Altena (normaler<br />

Museumeintritt), 17 – 22 Uhr Winter-Spektakulum<br />

Samstag, 29.11.: 11 – 22 Uhr Winter-Spektakulum und<br />

Museen Burg Altena<br />

Sonntag, 30.11.: 11 – 18 Uhr Winter-Spektakulum und<br />

Museen Burg Altena<br />

Eintritt: 2,00 Euro/Person (Sa. und So. inkl. Museumseintritt),<br />

Kinder unter 6 Jahren frei<br />

www.maerkischer-kreis.de<br />

Der MK-Fachdienst Kultur und Tourismus spendiert <strong>Komplett</strong>-Leserinnen<br />

und -Lesern 10x2 Eintrittskarten für das<br />

Winter-Spektakulum. Bei der Preisfrage geht es um die<br />

Jugendherberge auf der Burg Altena:<br />

Die Antwort schicken Sie bitte per Postkarte an:<br />

<strong>Komplett</strong>-Verlag<br />

Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

Stichwort „Burg Altena“<br />

Ihre internationale Bekanntheit verdankt die Burg<br />

Altena der ersten ständigen Jugendherberge der<br />

Welt. In welchem Jahr wurde diese Jugendherberge<br />

eingeweiht?<br />

a) 1854<br />

b) 1914<br />

c) 1964<br />

oder per E-Mail an:<br />

burgaltena@komplett-magazin.de<br />

Betreff: „Burg Altena“<br />

Einsendeschluss ist der 14. November. Die Gewinner erhalten<br />

je zwei Eintrittskarten für das Winter-Spektakulum<br />

<strong>2014</strong>. Gehen mehr als zehn richtige Antworten ein,<br />

entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

61


Hochleistungswerkstoffe<br />

nach Rezept<br />

VDM Metals Weltmarktführer bei Nickelblechen<br />

Von Rüdiger Kahlke<br />

Philipp Verbnik (Marketing) erläutert auf einer Karte,<br />

wo Produkte von VDM eingesetzt werden.. Aus den<br />

Drahtrollen werden Drähte für Zündkerzen.<br />

Mit dem Flieger in den Urlaub. Mit der Bahn zum<br />

Einkaufen nach Dortmund. Mit dem Auto zur Arbeit.<br />

Im Hotel auf Malle die Haare föhnen oder das Licht<br />

anschalten. - Ein Stück Heimat ist immer dabei. Manchmal<br />

etwas größer z. B. als Teil der Brennkammer im<br />

Düsentriebwerk. Oft versteckt wie im Anfahrwiderstand<br />

der Bahn oder der Zündkerze im Auto. Vielfach aber klein,<br />

wie der Heizdraht im Föhn oder winzig wie der Glühfaden<br />

in der Lampe. Gemeinsam ist allen die Herkunft: VDM<br />

Metals in Werdohl.<br />

<strong>Das</strong> Unternehmen an der Plettenberger Straße ist<br />

nach eigener Aussage „einer der weltweit führenden<br />

Werkstoffanbieter in allen Halbzeugformen“. Philipp<br />

Verbnik, bei VDM Metals für die Öffentlichkeitsarbeit<br />

zuständig, wird konkreter: VDM ist „Weltmarktführer<br />

bei Nickelblechen.“ Was das Werk verlässt, sind so<br />

genannte Halbzeuge für Produkte, die besonders hohe<br />

Anforderungen erfüllen müssen. <strong>Das</strong> können Hitze- oder<br />

Korrosionsbeständigkeit sein. Es können mechanische,<br />

thermische oder chemische Belastungen sein, denen<br />

sie standhalten müssen. „Mitunter auch allen dreien<br />

gleichzeitig“, heißt es auf der VDM-Homepage.<br />

62


Die Einsatzgebiete sind vielfältig, erläutert Philipp<br />

Verbnik. Am Schaubild zeigt er, dass das Unternehmen<br />

„in allen vier Elementen zuhause“ ist. Bleche, Bänder,<br />

Drähte oder Stangen, die von Werdohl und Altena aus<br />

in alle Welt geliefert werden, kommen in Bohrinseln, in<br />

Schiffsmotoren, in chemischen Produktionsanlagen, bei<br />

der Meerwasserentsalzung, in Motoren, Tankfahrzeugen,<br />

in der Geothermie, in E-Loks oder im Flugzeugbau zum<br />

Einsatz, um nur einige Beispiele zu nennen. „Meistens“,<br />

so Verbnik, „sind sie eher unscheinbar oder es sind nur<br />

ganz kleine Bauteile.“ Aber sie sind oft entscheidend<br />

für die Funktionsfähigkeit und Sicherheit. „Hightech“ aus<br />

dem Sauerland für Schlüsseltechnologien weltweit.<br />

entwickelt. „Jedes Element hat einen bestimmten<br />

Einfluss auf die Materialeigenschaft“, erläutert der<br />

Marketing-Experte. Eine eigene Forschungs- und<br />

Entwicklungsabteilung in Altena sorgt dafür, dass VDM<br />

liefern kann, was Kunden brauchen. Es geht darum,<br />

möglichst schon vorher zu sehen, welche Trends sich<br />

abzeichnen und was der Markt künftig braucht.<br />

Neue Anwendungen erschließen<br />

Oder für bekannte Werkstoffe neue Felder zu<br />

erschließen. „Alte“ Werkstoffe, die früher für Bauteile in<br />

Fernsehgeräten verwandt wurden, sind heute Grundlage<br />

im Formenbau für Kohlefaser-Werkstoffe, weist Verbnik<br />

In Erinnerung ist VDM vielen indes als Hersteller von<br />

Rohlingen für die Münzproduktion, als Produzent<br />

von Kleingeld für die große Welt. In Werdohl nahm<br />

der Euro seinen Anfang – als Metall-Legierung. Diese<br />

Zeiten sind vorbei. „Den Geschäftsbereich haben wir<br />

komplett eingestellt“, sagt Verbnik. VDM sei in der<br />

mehr als 80-jährigen Geschichte „immer in neue<br />

Anwendungsbereiche vorgestoßen“. Kraftwerksbau,<br />

Luftfahrt, Mobilität schlechthin sind inzwischen<br />

wesentliche Geschäftsfelder. Philipp Verbnik ergänzt:<br />

„Klimawandel, knappe Ressourcen. <strong>Das</strong> sind<br />

Megatrends.“ Und Felder, auf denen sich VDM inzwischen<br />

bewegt.<br />

Die Werkstoffe sind aus Nickel, Titan, Zirkonium. <strong>Das</strong><br />

klingt schon wie aus anderen Welt.<br />

Sie und hochlegierte Edelstähle werden teilweise mit<br />

den Kunden gemeinsam für die jeweilige Anwendung<br />

auf eine Innovation hin.<br />

Teilweise schreiben Kunden „genau vor, welche<br />

Anforderungen der Werkstoff erfüllen muss“, schildert<br />

er. In der Luftfahrt gelten besonders strenge Auflagen.<br />

Qualitätssicherung wird großgeschrieben. Für VDM heißt<br />

das Produktion aus einer Hand. Verbnik: „Wir bilden<br />

alle wichtigen Produktionsschritte ab.“ <strong>Das</strong> geht vom<br />

Schmelzen des Materials im Werk Unna über die weitere<br />

Verarbeitung, Warm- oder Kaltwalzen, bis zum Versand<br />

in Werdohl, Altena oder Unna. Durch umfangreiche<br />

Prüfungen und Tests während des gesamten<br />

Produktionsprozesses können die hohe Qualität und<br />

Sicherheit garantiert werden.<br />

Auf dem Hof stehen meterhohe Rollen aus fingerdickem<br />

Draht. Nichts Auffälliges. Schilder an den Rollen zeigen,<br />

was aus ihnen wird: Drähte für Zündkerzen. Mit dem<br />

63


• VDM Metals mit der Zentrale in Werdohl produziert in<br />

Deutschland an fünf Standorten: Altena, Essen, Unna,<br />

Siegen und Werdohl. Zwei weitere Werke gibt es in<br />

den USA.<br />

Ursprungsmaterial nicht zu vergleichen. Drähte bis zu<br />

einem Durchmesser von 0,01 Millimetern, hauchdünn<br />

also, kaum zu sehen, werden im Werdohler Werk<br />

gezogen. Hier sitzt auch das Service-Center, von dem aus<br />

Bleche, Drähte, Stangen oder Schweißwerkstoffe in die<br />

ganze Welt verschickt werden. <strong>Das</strong> Lennetal als Logistik-<br />

Zentrale, die man eher in der Nähe von Autobahn,<br />

Flughafen oder Container-Terminal vermuten würde.<br />

Modernes Ausbildungszentrum<br />

„Werdohl ist ein gewachsener Standort“, sieht Philipp<br />

Verbnik in der Lage kein Problem für das Unternehmen.<br />

Und das demografische Problem, das viele sehen,<br />

versucht das Unternehmen aus eigener Kraft zu<br />

bewältigen. Für Verbnik geht es darum, „die Attraktivität<br />

der Ausbildung hoch zu halten.“ VDM ist zertifizierter<br />

Ausbildungsbetrieb, hat erheblich in das eigene<br />

Ausbildungszentrum investiert. Die Lehrwerkstatt wurde<br />

ebenfalls modernisiert. Da wundert es nicht, dass alle<br />

Ausbildungsplätze besetzt werden können.<br />

• Weltweit unterhält VDM eigene Vertriebsstellen oder<br />

ist durch Agenturen vertreten.<br />

• Vorläufer mitgerechnet, besteht das Unternehmen<br />

seit mehr als 80 Jahren. Die Vorgängerunternehmen<br />

Carl Berg und Basse & Selve hatten sich<br />

1930 mit anderen Familienunternehmen zur<br />

Vereinigten Deutschen Metallwerke AG (VDM)<br />

zusammengeschlossen.<br />

• Inzwischen gehört VDM zum Konzern Krupp-Thyssen.<br />

• Weltweit beschäftigt das Unternehmen 2000<br />

Mitarbeiter, davon 1600 in Deutschland. 700<br />

Beschäftige sind in der Werdohler Zentrale tätig,<br />

jeweils zur Hälfte in der Produktion und in der<br />

Verwaltung.<br />

• In Werdohl hat auch das Service-Center seinen Sitz.<br />

Hier werden Werkstoffe gelagert, die, z. B. für die<br />

Instandhaltung, schnell verschickt werden können.<br />

• www.vdm-metals.com<br />

Tabakwaren • Zeitschriften<br />

Lotto-Toto • Geschenke<br />

25<br />

42<br />

60<br />

Jahre am Wieden<br />

Jahre Stadtmitte<br />

Jahre in Plettenberg<br />

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64<br />

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„Wir wollen etwas für Kinder in Plettenberg<br />

tun!“ Janina Reiß (32) und<br />

Sandra Eigemeier (33) ergriffen im<br />

<strong>Oktober</strong> 2013 die Initiative und gründeten<br />

kurzerhand die „Plettenberger<br />

Weihnachtsengel“. Die Idee: Es wird<br />

gebrauchtes Spielzeug gesammelt,<br />

nötigenfalls repariert bzw. aufpoliert<br />

und vor Weihnachten Kindern geschenkt,<br />

die nicht in den Genuss oft<br />

kostspieliger Geschenke kommen.<br />

Von der Resonanz in der Bevölkerung<br />

der Vier-Täler-Stadt sind die<br />

Frauen überwältigt. „Wir sind überall<br />

offene Türen eingerannt.“ Und<br />

haben schnell weitere Helferinnen<br />

gefunden. Zehn Frauen sind es derzeit,<br />

die nicht nur vor Weihnachten,<br />

sondern das ganze Jahr über Spielzeugspenden<br />

sammeln und aufbereiten.<br />

„Teilweise haben wir bis zu<br />

drei Kellerräume voll mit Spielzeug“,<br />

berichtet Janina Reiß.<br />

Einzelhändler spenden, in Kindergärten<br />

wird gesammelt, Bewohner<br />

des Seniorenzentrums St. Josef in<br />

Eiringhausen beteiligen sich an der<br />

Aufarbeitung der Spielsachen. Die<br />

Weihnachtsengel haben eine regelrechte<br />

Bewegung in Gang gebracht.<br />

Die „Plettenberger Weihnachtsengel“<br />

haben sich als Gruppe der Plettenberger<br />

Tafel angeschlossen. „Bis<br />

zu 500 Kinder sind es in den Familien,<br />

die auf die Lebensmittelausgabe<br />

bei der Tafel angewiesen sind“,<br />

weiß Sandra Eigemeier. Sie werden<br />

im Dezember zur Adventsfeier im<br />

Sozialzentrum Allerlei in der Hechmecke<br />

eingeladen. Für die Kinder ist<br />

dann Bescherung. Die Weihnachtsengel<br />

haben für jedes Kind ein<br />

Spielzeug. Von Geldspenden kaufen<br />

sie Gutscheine für die älteren Mädchen<br />

und Jungen. Die glücklichen<br />

Gesichter und strahlenden Augen<br />

der Kinder sind den Weihnachtsengeln<br />

mehr als genug Lohn für ihr<br />

Engagement.<br />

Die „Plettenberger Weihnachtsengel“<br />

freuen sich über Spenden und<br />

weitere Frauen und Männer, die mithelfen<br />

möchten, Kindern in Plettenberg<br />

eine Freude zu machen.<br />

Kontakt: Sandra Eigemeier,<br />

sandra_eigemeier@web.de.<br />

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65


Gut informiert älter werden<br />

in Plettenberg und Herscheid<br />

Gesundheits- und Pflegenetzwerk stellt Wegweiser vor<br />

Einwohnerzahlen sinken, gleichzeitig wird der Anteil<br />

älterer und pflegebedürftiger Menschen größer. Diese<br />

Entwicklung betrifft vor allem ländliche Regionen wie<br />

das Sauerland. Daraus ergeben sich neue Aufgaben zum<br />

Beispiel für die Gesundheitsversorgung. Vielversprechende<br />

Ansätze zur Lösung dieser Aufgaben liefert das Gesundheits-<br />

und Pflegenetzwerk Plettenberg/Herscheid.<br />

Als erstes für jeden Plettenberger und jeden Herscheider<br />

fassbares Ergebnis stellen die Netzwerker/innen den<br />

Wegweiser „Gut informiert älter werden“ vor.<br />

Die 80 Seiten starke Broschüre, die kostenlos erhältlich<br />

ist, listet alle bestehenden Angebote auf. Sie umfassen<br />

die Bereiche Freizeit und Aktivitäten, Wohnen im Alter,<br />

Gesundheitliche Versorgung, Mobilität, Pflege sowie Vorsorge<br />

für Krankheit und Todesfall. Darüber hinaus enthält<br />

die Broschüre praktische Checklisten, z.B. „Was mache<br />

ich, wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird“. „Wir<br />

haben festgestellt, dass es viele Angebote für ältere<br />

Menschen bei uns gibt, es aber an Informationen darüber<br />

mangelt beziehungsweise es schwierig ist, sie zu bekommen“,<br />

berichtet Christiane Wilk, Demografiebeauftragte<br />

der Stadt Plettenberg.<br />

Text Bernhard Schlütter<br />

<strong>Das</strong> im Sommer 2012 gegründete Netzwerk dient daher<br />

zum einen der Kontaktaufnahme und dem Erfahrungsaustausch<br />

der im Gesundheits- und Pflegebereich tätigen<br />

Personen und Einrichtungen, zum anderen der Bündelung<br />

von Informationen für die Bevölkerung. <strong>Das</strong> Gesundheitsund<br />

Pflegenetzwerk Plettenberg/Herscheid wird vom<br />

Märkischen Kreis und den beiden Kommunen getragen.<br />

Wissenschaftlich begleitet wird das wegen seiner interkommunalen<br />

Kooperation einzigartige Projekt von den<br />

Wissenschaftlerinnen Dr. Vera Gerling und Anja Gieseking<br />

von der TU Dortmund. <strong>Das</strong> Netzwerk ziele darauf<br />

ab, „die gesundheitliche und pflegerische Versorgung in<br />

den beiden Orten mittel- und langfristig sicherzustellen“,<br />

erklärt Dr. Vera Gerling. Dabei seien drei Themenfelder<br />

für Plettenberg und Herscheid als besonders wichtig erkannt<br />

worden: Vermeidung von Einsamkeit und Isolation<br />

im Alter, Angebote zur Demenzversorgung, Schnittstellen<br />

zwischen stationärer und ambulanter Versorgung.<br />

An Runden Tischen haben sich seit der öffentlichen Auftaktveranstaltung<br />

im <strong>Oktober</strong> 2013 kommunale Vertreter,<br />

ehrenamtlich Tätige und professionelle Anbieter aus dem<br />

Gesundheitsbereich sowie Kommunalpolitiker mit diesen<br />

Themenfeldern auseinandergesetzt.<br />

„Die Ergebnisse werden am 29. <strong>Oktober</strong> der Öffentlichkeit<br />

in Herscheid und Plettenberg in Form einer kleinen Fachtagung<br />

präsentiert“, kündigt Dr. Vera Gerling an. „Vom<br />

Auftakt zur Umsetzung“ ist diese Veranstaltung überschrieben.<br />

Sie findet am 29. <strong>Oktober</strong> von 14 bis 17.30 Uhr<br />

im Plettenberger Rathaus statt.<br />

Die neuen<br />

Kalender für 2015<br />

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66


25<br />

„Der Laden ist mehr als<br />

Arbeit – er ist mein Leben“<br />

Seit 25 Jahren betreibt Marita Langhoff-Suliani ihren Tabakwarenund<br />

Zeitschriftenfachhandel am Wieden in Plettenberg<br />

Mit einem Blümchen für jeden Kunden fing damals alles<br />

an: Am 1. September 1989 eröffnete Marita Langhoff-<br />

Suliani ihren Laden am Wieden – und alle Kunden bekamen<br />

eine kleine Rose als Dankeschön. Heute, 25 Jahre<br />

später, waren es keine Blumen, sondern eine kleine<br />

Tüte selbstgebrannte Mandeln, die alle Besucher Anfang<br />

September erhielten. „Ich habe mich gefragt, wie<br />

ich meinen Kunden für ihre Treue danken kann – und<br />

fand die Idee mit den Mandeln ideal. Und die Resonanz<br />

war durchweg positiv“, freut sich Marita Langhoff-Suliani.<br />

Ihr Geschäft gehört zu Plettenbergs ersten Adressen,<br />

wenn es um Zeitschriften, Tabakwaren und Glückwunschkarten<br />

geht. Geschätzte 1200 Zeitschriftentitel,<br />

etwa 80 Zigarettenmarken und rund 60 Tabaksorten<br />

finden auf den 38 Quadratmetern an der Grünestraße<br />

in Plettenberg Platz. Und nicht nur das: Auch Geschenkartikel,<br />

Süßwaren, Raucherbedarf und mehr zählen zum<br />

Sortiment.<br />

Der Grundstein für den beruflichen Weg der gebürtigen<br />

Plettenbergerin wurde 1972 gelegt. Damals eröffneten<br />

ihre Eltern Adolf und Margarete Langhoff in der Kaiserstraße<br />

einen Kiosk (heute der Parkplatz neben der<br />

Metzgerei Steinhoff). Fortan verkauften sie hier Tabakwaren,<br />

Zeitschriften, Süßwaren und Geschenkartikel.<br />

Mit 31 Jahren eröffnete 1989 Marita Langhoff-Suliani<br />

ihren eigenen Laden am Wieden. Noch heute kann sie<br />

sich an den Tag und die Stunden zuvor erinnern: „Die<br />

Lampen waren 24 Stunden vor Eröffnung noch nicht geliefert<br />

– und ich hatte fürchterliche Magenkrämpfe.“ Der<br />

Arzt verschrieb ihr Medikamente gegen die Schmerzen;<br />

leider führten die Nebenwirkungen zu einer geschwollenen<br />

Zunge. „Ich konnte gar nicht richtig sprechen, also<br />

habe ich die Tabletten wieder abgesetzt, damit ich den<br />

Kunden überhaupt gegenübertreten konnte.“ Heute<br />

kann Marita Langhoff-Suliani über die Episode lachen.<br />

<strong>Das</strong> Sortiment wurde seit der Eröffnung stets erweitert<br />

und verändert, um den Wünschen der Kunden bestmöglich<br />

gerecht zu werden. Ein weiterer Meilenstein in<br />

der Geschichte des Geschäfts wurde 1999 gelegt: die<br />

Einrichtung einer Lotto-Annahmestelle.<br />

Für Marita Langhoff-Suliani ist ihr kleiner Laden mehr<br />

als Arbeit: „Er ist mein Leben. Die Grenzen zwischen beruflich<br />

und privat verschwimmen. Kunden berichten mir<br />

von ihren privaten Problemen und Freuden. Die Zeit nehme<br />

ich mir gerne.“ In ihrem Geschäft werde ihr nie langweilig.<br />

„Unsere Kunden spiegeln die komplette, bunte<br />

Bandbreite der Gesellschaft wider. Vom Arbeitslosen bis<br />

zum Großindustriellen ist alles dabei. Und alle werden<br />

gleich behandelt: Freundlich, kompetent und zuvorkommend.“<br />

Gemeinsam mit ihren drei Mitarbeiterinnen ist<br />

Marita Langhoff-Suliani ein eingespieltes Team.<br />

Und die Ideen gehen der Plettenbergerin nicht aus. In<br />

diesem Winter wird das Sortiment noch mehr erweitert:<br />

Dann finden Kunden hier auch Handwerkskunst<br />

aus dem Erzgebirge sowie hochwertige Leuchtgläser in<br />

allen Farben des Regenbogens. rom<br />

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67


Haltbarer Humpferturm -<br />

Stahlbau ersetzt 1908<br />

marode Holzkonstruktionen<br />

Von der zweithöchsten Erhebung Nordrhein-Westfalens,<br />

dem Kahlen Asten (841,9 m ü. NN), bis zum<br />

Fuß der Hohensyburg schlängelt sich die Lenne 129,1<br />

Kilometer durch das Sauerland. Sicherlich haben die<br />

Bewohner des zum Teil engen Lennetales früh die<br />

Sehnsucht verspürt, von den Gipfeln nicht nur in die<br />

Ferne zu sehen, sondern ihren Fluss auch von oben<br />

zu betrachten. Dazu bedurfte es aber des Baus von<br />

Aussichtstürmen, da der Bewuchs der Bergkuppen in<br />

der Regel eine Aussicht vom Boden aus verhinderte.<br />

Der Wixbergturm<br />

<strong>Das</strong> Dorf Wixberg nahe des gleichnamigen Berges gehört<br />

zu Iserlohn. Die Gemeindegrenze zwischen Iserlohn<br />

und Altena verläuft genau über den 445 Meter<br />

hohen Gipfel des Wixberges. Sein Name leitet sich vom<br />

altsächsischen Wort „wig“ ab, was Streit oder Kampf<br />

bedeutet – also „Wigsberg“, Streitberg.<br />

So wurden von der Quelle bis zur Mündung elf Aussichtstürme<br />

bzw. -plattformen errichtet, von denen<br />

heute noch sieben dem Wanderer eine herrliche Aussicht<br />

bieten. Anhand der digitalen topographischen<br />

Karte TOP50 NRW lässt sich eine lückenlose Sichtverbindung<br />

zwischen zwei benachbarten Türmen nachweisen.<br />

Prof. Dr. Hans Fröhlich stellt den Lesern des<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazins die Türme vor. Im dritten nudn<br />

letzten Teil unseres Serie geht es um die Aussichtspunkte<br />

am Unterlauf der Lenne<br />

Aussichtsturm nicht mehr,.<br />

Wegen seiner guten Rundumsicht zierten diesen Berg<br />

schon 1897 ein erster Aussichtsturm, von dem bis heute<br />

noch kein Bild gefunden werden konnte, und von 1936<br />

bis Anfang der 1960er Jahre ein zweiter Aussichtsturm<br />

mit Schutzhütte.<br />

In einer außerordentlichen Versammlung am 30. September<br />

1892 fasste die neu gegründete Abteilung des<br />

SGV Altena den Beschluss, auf dem Gipfel des Wixberges<br />

eine Schutzhütte mit hohem Aussichtsturm zu<br />

bauen. <strong>Das</strong> sollte die Krönung ihrer bisherigen Arbeit<br />

werden. Wie beschlossen, wurde 1893 der insgesamt<br />

7,75 m hohe Holzbau auf dem Wixberg begonnen und<br />

vollendet. Er bestand aus der Schutzhütte und der darüber<br />

errichteten Aussichtsplattform, die über eine Außentreppe<br />

zu erreichen war. Der Besitzer des Gipfels<br />

hatte die Bebauung gestattet. Die nahe gelegene Restauration<br />

August Lüling existiert heute ebenso wie der<br />

Die Lennequelle auf dem<br />

Kahlen Asten<br />

68<br />

Foto Privatbesitz Biroth / Wixbergturm und Restauration von Aug. Lüling<br />

Foto Kreisarchiv des Märkischen Kreises P100 a/ Wixbergturm


Humpfertturm<br />

Die 1891 neu gegründete SGV-Abteilung Letmathe errichtete<br />

im gleichen Jahr auf der Humpfert einen hölzernen<br />

Aussichtsturm mit Schutzhütte. Die Plattform des<br />

am 15. November eingeweihten Turmes wies eine Höhe<br />

von 13 Metern auf. Im Winter 1891/92 jedoch wurde er<br />

von einem Sturm zerstört und stürzte in den damaligen<br />

Steinbruch am „Schwarzen Loch“.<br />

Ein zweiter, 1892 erbauter Aussichtsturm musste 1907<br />

nach 15 Jahren, abgerissen werden, weil er durch Witterungseinflüsse<br />

und Ameisenfraß baufällig geworden<br />

war. Der dritte Turm sollte haltbarer werden, ausgeführt<br />

als Stahlkonstruktion. Eingeweiht wurde er am 21. Juni<br />

1908. Der damalige Vorsitzende und Mitbegründer des<br />

SGV Letmathe, der Fabrikant Carl Hassel, hatte sich engagiert<br />

für den Turmbau eingesetzt. Daher trägt der<br />

Aussichtsturm seit 1941 den offiziellen Namen „Carl-<br />

Hassel-Turm“. Im Volksmund ist aber der Name „Humpfertturm“<br />

gebräuchlich. Der frei zugängliche Turm wurde<br />

zuletzt 2011 wegen Rostschäden saniert und erhielt<br />

wieder seinen charakteristischen blauen Anstrich.<br />

Während Humpfertturm einen weiten Blick über das<br />

Lennetal erlaubt, exisitiert der hölzerne Aussichtsturm<br />

auf dem 391 Meter hoch gelegenen Hirschberg nicht<br />

mehr. Lediglich eine alte Ansichtskarte zeugt von seiner<br />

Humpfertturm heute / Foto Stadt Iserlohn<br />

Humpfertturm von 1891/92 / Foto S.G.V.- Abteilung Letmathe<br />

früheren Existenz und dem ebenfalls weiten Blick über<br />

das Tal der Lenne bis zu ihrer Mündung in die Ruhr.<br />

das mit Moos abgedeckt wird, hergestellt. Oberhalb des<br />

Daches ist zwischen den Eckhölzern eine flache Rundholzdecke<br />

vorgesehen, die mittels einer Leiter bestiegen<br />

werden soll und eine Brüstung erhält. Von dieser Decke<br />

soll ein Rundblick ermöglicht werden. In dem Angebotspreis<br />

ist die Bearbeitung des Holzes, Richtung des Bauwerks,<br />

Anstrich der Holzteile mit Carbolineum und Lieferung<br />

der erforderlichen Schrauben, Bolzen und sonstigen<br />

Eisenteile einzureichen.“ <strong>Das</strong> von der Firma Selle eingereichte<br />

Angebot belief sich über 163,20 Reichsmark.<br />

Die tatsächlichen Kosten nach Fertigstellung betrugen<br />

232,20 Reichsmark. Dieses „Gebilde“ verfiel mit der Zeit<br />

und wurde nicht mehr erneuert.<br />

69


Foto Versandhandel Christian Boeger, Weil am Rhein / Fliegeraufnahme –<br />

Vincketurm und Kaiser Wilhelm I.-Denkmal oberhalb der Lennemündung<br />

Vincketurm<br />

Mehr als Freiligrath und<br />

Schücking („<strong>Das</strong> malerische und<br />

romantische Westphalen“, 1842)<br />

schätzte ein anderer berühmter<br />

Westfale die Landschaft um<br />

die Hohensyburg: der Freiherr<br />

Ludwig von Vincke (1744 –<br />

1844), preußischer Reformer<br />

und von 1816 bis 1844 erster<br />

Oberpräsident der preußischen Provinz Westfalen.<br />

Im Jahr 1810 heiratete er Eleonore von Syberg zum Busch<br />

und wurde so zum Eigentümer der mittelalterlichen<br />

Burgruine Hohensyburg. Vom Haus Busch im Lennetal<br />

ist Vincke oftmals den Burgberg herauf zu seinem<br />

Steinbruch nahe der Burgruine gekommen. Er liebte<br />

diesen Platz mit der weiten Aussicht auf das Lenne- und<br />

Ruhrtal in besonderem Maße und ließ hier einen Garten<br />

anlegen.<br />

Foto Fröhlich, H., 1983 / Vincketurm<br />

Unterhalb der Hohensyburg mit Vincketurm, (heute<br />

mit einem Spielcasino), Ruine Syburg und dem Kaiser-<br />

Wilhelm I.-Denkmal mündet die Lenne in die Ruhr.<br />

Auf dieser 129,1 km langen Strecke begleite(te)n elf<br />

Aussichtstürme ihren Lauf. Wer einmal von dem einen<br />

oder anderen Aussichtsturm einen Blick in das Lennetal<br />

oder über das „Land der tausend Berge“ geworfen<br />

haben, wird sicherlich gerne mit in die vierte Strophe<br />

des Türmerliedes von Johann Wolfgang von Goethe<br />

einstimmen:<br />

Aufgrund seiner großen Verdienste um den Aufbau<br />

Westfalens nach der französischen Herrschaft wurde<br />

1857 auf der Hohensyburg der achteckige, neugotische<br />

Vincketurm errichtet. Dieser ging 1882 in das Eigentum<br />

der Provinz Westfalen über.<br />

„Ihr glücklichen Augen,<br />

Was je ihr geseh´n,<br />

Es sei, wie es wolle,<br />

Es war doch so schön!“<br />

70


FeuerwehrWörterbuch<br />

„Czy jest pan ranny?” <strong>Das</strong> ist polnisch und heißt: „Sind Sie<br />

verletzt?“ Die Antwort auf diese Frage kann für weitere<br />

Hilfeleistung bedeutsam sein. Aber: nicht jeder versteht<br />

gut Deutsch. Um trotzdem zielgenau helfen und Einsätze<br />

erfolgreich abwickeln zu können, hat die Arnsberger Feuerwehr<br />

ein Einsatzwörterbuch entwickelt.<br />

In neun Sprachen, darunter Türkisch, Griechisch, Spanisch,<br />

Polnisch und Russisch, sind wichtige Aufforderungen, Hinweise<br />

oder Fragen aufgelistet, um auch die ansprechen<br />

zu können, die Verständigungsprobleme haben.<br />

Für Manfred Theile, Leiter der Werdohler Feuerwehr,<br />

kann ein solches Wörterbuch angesichts der Bevölkerung<br />

mit hohem Migrantenanteil Sinn machen. Durchsagen,<br />

so Theile, mache in der Regel die Polizei. Die Werdohler<br />

Feuerwehr setzt das Wörterbuch nicht ein. Theile interessiert<br />

aber, „wie und wo es sonst Anwendung findet“.<br />

Fündig werden könnte er bei der Feuerwehr Lüdenscheid.<br />

Wachführer Wolfgang Menzebach hat das Einsatzwörterbuch<br />

„auf dem Fahrzeug“. Anregungen wie<br />

die aus Arnsberg greife die Feuerwehr gerne auf. Auch<br />

wenn er das Buch bisher noch nicht gebraucht hat, meint<br />

Menzebach: „Sprachliche Probleme gibt es immer mal.“<br />

Die halten sich nach Ansicht von Frank Hinkelmann,<br />

stellvertretender Leiter der Feuer- und Rettungswache<br />

Plettenberg, aber in Grenzen. Ihm „ist kein Fall bekannt,<br />

wo es bei Einsätzen Verständigungsschwierigkeiten gegeben<br />

hat“. Im Bereich der Industrie gebe es immer jemanden,<br />

der ausreichend Deutsch spreche. Zudem hat<br />

die Plettenberger Wehr inzwischen selbst Einsatzkräfte<br />

mit Migrationshintergund in ihren Reihen. Hinkelmann:<br />

„Wir haben einen Kollegen aus Osteuropa, der übersetzt<br />

und selbst der Polizei schon geholfen hat.“<br />

Dringenden Bedarf sieht auch Kreisbrandmeister Rainer<br />

Blumenrath nicht. Er urteilt pragmatisch: <strong>Das</strong> Einsatzwörterbuch<br />

sei bekannt. Jede Wehr müsse selbst entscheiden,<br />

ob sie es brauche. rK<br />

Mindestlohn:<br />

Taxi fahren soll teurer<br />

werden<br />

Taxi fahren könnte zum Jahresende teurer werden. Ein<br />

Antrag des Taxiverbandes, die Tarife anzuheben, liegt<br />

seit August beim Märkischen Kreis vor. <strong>Das</strong> erklärte<br />

Ursula Erkens, Sprecherin des Kreises, auf Anfrage der<br />

<strong>Komplett</strong>-Redaktion.<br />

Über die Genehmigung der neuen Preise hat der Kreistag<br />

zu entscheiden. <strong>Das</strong> Thema kommt in der Sitzung am<br />

30. <strong>Oktober</strong> auf die Tagesordnung. Danach sind folgende<br />

Tarife vorgesehen:<br />

Grundpreis:<br />

• Steigerung um 50 Cent auf 3,20 Euro.<br />

• Für Nachtfahrten soll er auf 3,50 Euro steigen.<br />

• Bei Groß-Taxen ist eine Steigerung auf 5 Euro angedacht.<br />

Kilometer-Gebühr:<br />

• Steigerung um 30 Cent auf 1,90 Euro, nachts auf 2 Euro.<br />

• Der Nachttarif gilt von 22 Uhr bis 6 Uhr. Für Sonn- und<br />

Feiertage wird ebenfalls der Nachttarif berechnet.<br />

Die Tarife sind zuletzt zum 1. Dezember 2012 angepasst<br />

worden. Begründet, so Kreis-Sprecherin Ursula Erkens,<br />

werde die Erhöhung mit dem neuen Mindestlohn-Gesetz.<br />

Der Mindestlohn gilt künftig auch für Taxi-Fahrer.<br />

Die Preiserhöhung macht etwa 18 Prozent aus. Auch in<br />

den anderen Kreisen in Südwestfalen sollen die Taxi-<br />

Tarife angepasst werden. rk<br />

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zeitung@plbg.de<br />

plettenberger-stadtgespraech.de<br />

71


Alphornklänge<br />

über Burgruine<br />

Schwarzenberg<br />

Schweiz-Urlaub war Auslöser für<br />

ungewöhnliches Hobby<br />

Text und Fotos Martin Büdenbender<br />

Zwei-, dreimal im Jahr wird das verträumte Pasel aus<br />

seiner sonntäglichen Ruhe gerissen. Ungewohnte Klänge<br />

breiten sich dann von der Burgruine Schwarzenberg<br />

über dem Lennetal aus. Dort, in aller Abgeschiedenheit,<br />

proben die Viertäler-Alphornbläser und geben so ganz<br />

nebenbei ein kostenloses Konzert für alle Paseler.<br />

Doch freut man sich in Pasel tatsächlich über dieses unbestellte<br />

Sonntagskonzert? „Musik wird oft nicht schön<br />

gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“, hatte<br />

Wilhelm Busch schon vor 150 Jahren so treffend gedichtet.<br />

„Nein, Beschwerden hat es noch keine gegeben“,<br />

lacht Heinz-Günter Rittinghaus. Im Gegenteil, zu<br />

ihrem Dorffest haben sich die Paseler das Quartett auch<br />

schon mal direkt vor ihre Haustür geholt.<br />

An die 1800 organisierte Alphornbläser zählt der Eidgenössische<br />

Jodlerverband in der Schweiz und in der ganzen<br />

Welt zu seinen Mitgliedern. In die Alpen, da gehört<br />

der unverwechselbare Klang der meist mehr als drei Meter<br />

langen Hörner hin. Aber Alphornbläser im Sauerland?<br />

„Doch da gibt es schon ein paar“, weiß Heinz-Günter<br />

Rittinghaus. Aber so richtig bekannt sind die Meisten<br />

von ihnen nicht. Auch die Viertäler-Alphornbläser haben<br />

sich erst in den vergangenen sechs Jahren einen Namen<br />

in der Region gemacht.<br />

72


Die Viertäler-Alphornbläser: Hans-Günter Rittinghaus, Gundel Bank,<br />

Thomas May und Max May mit ihren Alphörnern am Tanneneck<br />

blasenden Plettenbergern vor 20 Jahren anschloss und<br />

inzwischen selbst zwei Alphörner besitzt.<br />

Aus dem einstigen Duo<br />

ist ein Quartett geworden<br />

Vor 30 Jahren fing alles an<br />

Tatsächlich wurden die ersten Alphörner bereits vor 30<br />

Jahren in der Viertälerstadt gesichtet. Angefangen hatte<br />

damals nämlich alles mit einem Schweizurlaub der Plettenberger<br />

Friedhelm Bank und Horst Raffenberg. Bei einem<br />

Konzertbesuch hatten die Beiden so viel Gefallen<br />

am Klang der Alphörner gefunden, dass Sie beschlossen,<br />

dieses Instrument selbst zu erlernen. Ein Alphornbauer<br />

wurde gesucht und gefunden, zwei Alphörner gekauft<br />

und ins Sauerland überführt. „Heute kostet ein in<br />

der Schweiz gefertigtes Alphorn etwa 2500 Euro“, weiß<br />

Heinz-Günter Rittinghaus, der sich den beiden Alphorn<br />

Kein preiswertes Vergnügen also, aber ein nachhaltiges.<br />

Denn aus dem einstigen Duo ist inzwischen ein Quartett<br />

geworden, das mit ungebrochener Begeisterung diesem<br />

ungewöhnlichen Hobby frönt. Neben Hans-Günter Rittinghaus<br />

zählen Gundel Bank, Thomas May, Max May<br />

und gelegentlich auch Rica May zum Bläserensemble.<br />

Alle Fünf sind musikalisch vorbelastet. Sie gehören dem<br />

Bläserchor des Hegerings an und sind zum Teil auch für<br />

den Musikzug der freiwilligen Feuerwehr Plettenberg<br />

aktiv. Die richtige Lippenspannung, um ein Blasinstrument<br />

zu beherrschen, haben sie also längst gelernt.<br />

Und diese Kunst zu beherrschen ist auch dringend erforderlich,<br />

will man einem Alphorn mehr als nur ein dumpfes<br />

Brummen entlocken.<br />

Übungsraum ist der Keller<br />

der Familie Rittinghaus<br />

Wie die meisten Jagdhörner verfügen auch die Alphörner<br />

über keine Ventile und sind daher bezüglich der zu<br />

spielenden Töne auf die Naturtonreihe beschränkt. Die<br />

verschiedenen Töne werden nur über die Anspannung<br />

der Lippen erzeugt. Er habe erst einmal ein ganzes Jahr<br />

im stillen Kämmerlein geübt, räumt daher auch Heinz-<br />

Günter Rittinghaus ein. <strong>Das</strong> Kämmerlein ist genau genommen<br />

der Keller der Familie Rittinghaus. Dort trifft<br />

sich jeden Montag der Nachwuchs des Bläserchors zur<br />

Probe und einmal im Monat das Alphorn-Quartett.<br />

73


Die Viertäler-Alphornbläser haben, wie gesagt, in<br />

den letzten Jahren für einiges Aufsehen gesorgt, traten<br />

zusammen mit den Jagdhornbläsern auf der Landesgarten-Schau<br />

in Hemer auf, musizierten mit dem<br />

Feuerwehrorchester in der Aula des Gymnasiums in<br />

Böddinghausen, eröffneten mit ihren Klängen im August<br />

die Bürgermeister-Radtour entlang der Lenne und<br />

waren in der Aktuellen Stunde des WDR zu sehen.<br />

Musikalische Exoten<br />

im Sauerland<br />

Trotzdem, der Märkische Kreis ist nicht die Schweiz. Dort<br />

ist das Alphorn so etwas wie ein Nationalsymbol. Hier<br />

sind die drei Männer und zwei Frauen so etwas wie<br />

die Exoten der volkstümlichen Musikszene. Aber damit<br />

können sie gut leben. „Wichtig ist, dass es uns Spaß<br />

macht“, versichern sie. Drei bis vier große Auftritte mit<br />

den Alphörnern im Jahr, daneben das ein oder andere<br />

Geburtstagsständchen im Freundeskreis, das reicht. Und<br />

da sind dann ja auch noch die Freikonzerte für Pasel.<br />

Alphornblasen von der Burgruine, das hat doch Stil.<br />

Wie das über drei Meter lange Alphorn<br />

ist auch das Mundstück aus Holz gefertigt.<br />

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Niklas Bühner,<br />

der groSSe FuSSballfan<br />

Text Martin Droste<br />

Niklas Bühner ist ein großer Fußballfan. Der noch<br />

24-Jährige drückt auch in den USA seinem Lieblingsklub<br />

FC Bayern München kräftig die Daumen und war<br />

als Jugendlicher Torhüter beim SC und TuS Plettenberg.<br />

In der C-Jugend hatte er es mit prominenten Gegnern<br />

wie dem VfL Bochum oder Borussia Dortmund zu tun.<br />

Kein Wunder, dass Niklas nach dem WM-Sommermärchen<br />

in Brasilien mit einem Trikot der deutschen Nationalmannschaft<br />

im Gepäck wieder zurück in die Vereinigten<br />

Staaten geflogen ist. Allerdings ein nicht mehr<br />

ganz aktuelles, mit nur drei Sternen.<br />

einmal beruflich machen will? „Richtung Sportmarketing“,<br />

antwortet der Mittelstreckler.<br />

Auf eines freut sich Niklas Bühner schon jetzt: auf die<br />

traditionelle Abschlusszeremonie im Dezember. Mit allem,<br />

was an einer US-Uni dazugehört: langer Umhang,<br />

Schärpe und einen Hut mit Kordel, der auf Kommando<br />

in die Luft geworfen wird. Seine Eltern werden vor Ort<br />

in Alabama sein. Danach geht es für die Bühners nach<br />

New York. Da will Niklas unbedingt mal hin.<br />

Nach einer tollen Karriere als Leichtathlet mit vielen<br />

Titeln und mehreren DM-Teilnahmen sah es zunächst<br />

Seit Januar 2011 ist die Universität Auburn im US-Bundesstaat<br />

Alabama zur zweiten Heimat von Niklas Bühner<br />

geworden. Hier studiert und trainiert der erfolgreiche<br />

Leichtathlet aus Plettenberg-Oesterau, der seit<br />

2007 im Trikot der Sportgemeinschaft (SG) Wenden<br />

läuft. <strong>Das</strong> <strong>Komplett</strong>-Magazin besuchte den 24-Jährigen<br />

zu Hause im Immecker Weg, wenige Tage vor seinem<br />

Rückflug in den Südstaat der Vereinigten Staaten.<br />

Noch ein Semester und eine Laufsaison, dann endet<br />

für den Studenten der Fächer Marketing und International<br />

Business mit dem Bachelor-Abschluss erst einmal<br />

das Abenteuer USA. Seinen Master will Niklas Bühner<br />

anschließend auf jeden Fall machen. <strong>Das</strong> wären dann<br />

noch einmal zwei Jahre Studium. „Ich habe mich aber<br />

noch nicht entschieden wo“, sagt der sympathische<br />

Blondschopf. Vielleicht bleibt der Neunte der Deutschen<br />

Meisterschaften <strong>2014</strong> über 5.000 Meter ja in<br />

Auburn, obwohl sein Vollstipendium dort ausläuft und<br />

Niklas sich wieder neu bewerben müsste. Auch Köln<br />

kann sich der Plettenberger, der im <strong>Oktober</strong> 25 Jahre<br />

alt wird, als Studienort gut vorstellen. Was er später<br />

gar nicht aus. Zwar war der junge Plettenberger nach<br />

eigener Einschätzung schon „in der Schule ein guter<br />

Läufer“; aber sportlich stand für den FC Bayern-Fan wie<br />

bei den meisten Jungen das runde Leder im Mittelpunkt.<br />

Bis zur C-Jugend hütete Niklas beim SC und TuS<br />

Plettenberg das Tor.<br />

Als der Trainer dann die Torleute rotieren ließ, machte<br />

es Niklas Bühner „nicht mehr so viel Spaß“ und<br />

er wechselte zur Leichtathletik. Mit 14 Jahren wurde<br />

das Naturtalent „ohne Training und aus dem Stand“<br />

Kreismeister über 1.000 Meter. Erster Verein war die<br />

LG Plettenberg/Herscheid, danach wechselte der Mittelstreckler<br />

zur LG Lüdenscheid, wo er unter die Fittiche<br />

von Trainer Friedhelm Afflerbach kam und „sehr<br />

leistungsbezogen“ die 800 und 1.500 Meter ins Visier<br />

nahm. Zwei- bis dreimal die Woche fuhren ihn die Eltern<br />

ins Nattenbergstadion. Der Lohn für diesen Aufwand<br />

und das harte Training war 2006 der siebte Platz<br />

als B-Jugendlicher (U18) bei den Deutschen Meisterschaften<br />

über 1.500 Meter.<br />

75


2007 folgte der nächste Karrieresprung. Niklas Bühner<br />

ging in den Nachbarkreis Olpe zur SG Wenden, die mit<br />

ihrem Cheftrainer Egon Bröcher schon damals einen<br />

exzellenten Ruf in der Leichtathletikszene hatte. Der<br />

Erfolg gab dem Plettenberger recht: Westfälischer<br />

Crossmeister, Fünfter bei den Deutschen U20-<br />

Meisterschaften über 2.000 Meter Hürden, Deutscher<br />

Jugend-Vizemeister über 1.500 Meter in der Halle und<br />

zweimal Sechster bei den nationalen Titelkämpfen<br />

in der Halle über 1.500 Meter. Zuletzt holte sich der<br />

24-Jährige während seines Heimaturlaubs im Sommer<br />

nach einem klugen Rennen bei der DM in Ulm über<br />

5.000 Meter den neunten Platz.<br />

Die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien verfolgte<br />

Niklas Bühner auf zwei Kontinenten. Die beiden<br />

ersten WM-Spiele von Philipp Lahm und Co. hatte der<br />

Plettenberger noch mit Studienkollegen in Auburn<br />

geguckt, den Rest zu Hause. <strong>Das</strong> 7:1 im Halbfinale gegen<br />

den Gastgeber Brasilien begeisterte auch US-Boy Jason<br />

Miller. Der Teamkollege von der Uni Auburn hatte Niklas<br />

Bühner im Sommer für eine Woche besucht. „<strong>Das</strong> hat<br />

meinem US-Freund richtig gut gefallen“, schmunzelt<br />

Niklas.<br />

Bis zu 20 Stunden Training<br />

in der Woche<br />

Fußball spielt ansonsten an der Universität Auburn<br />

keine große Rolle. Es gibt zwar eine Frauenmannschaft,<br />

aber sportlich dominieren neben der Leichtathletik die<br />

klassischen US-Sportarten wie Football oder Baseball.<br />

„Wir haben sehr gute Läufer an der Uni. Auch Sprinter,<br />

die die 100 Meter unter zehn Sekunden laufen“, sagt<br />

der Blondschopf.<br />

Als Gegenleistung für sein Stipendium - ein normales<br />

Studium hätte sich Niklas Bühner wegen der sehr hohen<br />

Studiengebühren gar nicht leisten können – ist der<br />

Plettenberger sportlich gefordert. „Wir trainieren 15 bis<br />

20 Stunden die Woche“, berichtet der US-Student. Dazu<br />

kommen regelmäßige Wettkämpfe gegen andere Uni-<br />

Mannschaften, für die Niklas und seine Teamkollegen<br />

bis nach Florida oder Texas fliegen.<br />

Ziel: 5000 Meter<br />

unter 14 Minuten<br />

In Auburn hatte sich der Plettenberger im roten Trikot<br />

der SG Wenden auch für die Deutschen Meisterschaften<br />

im Ulmer Donaustadion qualifiziert. Neben den 5.000<br />

Metern hätte Niklas Bühner ebenfalls 1.500 Meter oder<br />

3.000 Meter Hindernis laufen können. Zusammen mit<br />

Trainer Egon Bröcher entschied sich der 24-Jährige für<br />

die 5.000 Meter. „Die 1.500 Meter laufe ich zwar immer<br />

noch gerne. Aber mir fehlt die Grundschnelligkeit“, übt<br />

Niklas ein bisschen Selbstkritik.<br />

Nach einem bis 3.000 Meter eher „abwartenden“<br />

Rennen gab Niklas „hinten raus Gas“ und erreichte mit<br />

Rang 9 seine beste Platzierung bei einer Deutschen<br />

Meisterschaft der Männer.<br />

Ein „paar Jahre“ will Niklas Bühner weiter laufen. Und<br />

sportliche Ziele hat der US-Student natürlich auch noch.<br />

„Über 5.000 Meter will ich unter 14 Minuten laufen<br />

und über 1.500 Meter will ich ein bis zwei Sekunden<br />

besser werden.“ „<strong>Das</strong> Laufen macht mir nach wie<br />

vor Riesenspaß“, lacht der erfolgreiche Leichtathlet<br />

und freut sich schon auf seine vielleicht letzte Saison<br />

für die Universität Auburn. Dort heißt es bis zum<br />

Bachelor-Abschluss aber noch Büffeln für einen guten<br />

Notendurchschnitt.<br />

Nach seinem Abitur am St. Ursula-Gymnasium in Attendorn<br />

wollte der junge Leichtathlet aus Oesterau auf<br />

jeden Fall „in die USA gehen“. Dabei half ihm sein Laufkollege<br />

Simon Stützel, Vierter bei der DM in Ulm über<br />

5.000 Meter, der Stipendien in den Vereinigten Staaten<br />

vermittelt. Im <strong>Oktober</strong> 2010 hat sich Niklas Bühner<br />

dann einige Universitäten angeschaut. „Auburn hat mir<br />

am besten gefallen.“ Seitdem ist die Uni im US-Bundesstaat<br />

Alabama zu seiner zweiten Heimat geworden.<br />

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76


Hubbi und der<br />

Friedhofsmörder<br />

„Verdammt, nicht schon wieder!“ Hubbi starrte hinunter<br />

auf den dicken Tropfen roten Nagellack, der an ihrem<br />

Zehennagel hinunterlief. Ihr Rücken schmerzte vom<br />

krummen Sitzen. Sie hasste es, sich die Nägel zu lackieren.<br />

Aber ohne Farbe mochte sie ihre Füße nicht.<br />

<strong>Das</strong> Klingeln des Handys bewahrte das Nagellack-<br />

Fläschchen davor, im Mülleimer zu landen. Hubbi sah<br />

auf das Display: Es war Fritzi. Hubbi stutzte: Warum rief<br />

ihre nervige Cousine sie an einem Samstagabend um<br />

halb elf an? Sollte man mit 16 nicht irgendwo feiern<br />

und -- wie in Fritzis Fall -- Jungs das Herz brechen?<br />

„Ja?“ meldete sich Hubbi.<br />

„Hubbi, ich bin`s, Fritzi. Du musst schnell zum Friedhof<br />

kommen, hier ist gerade ein Mord passiert!“<br />

Damit hätte Hubbi nicht gerechnet. Ihre Cousine klang<br />

wirklich aufgeregt, allerdings nicht besonders verängstigt.<br />

<strong>Das</strong> hätte Hubbi auch nicht erwartet. So leicht<br />

konnte Fritzi nichts schocken. „Jetzt erzähl erst mal, was<br />

passiert ist, und zwar ganz von vorne.“<br />

„Ich bin mit Laura und Lena auf den Friedhof gegangen,<br />

wir wollten eine Séance abhalten, und dann…“<br />

„Eine was?“<br />

„Eine Séance, da nimmt man Kontakt mit den Geistern<br />

von Verstorbenen auf…“, flüsterte Fritzi.<br />

„Äh…“<br />

„<strong>Das</strong> mit den Buchstaben auf dem Brett!“<br />

„Schon klar.“ Jetzt verstand Hubbi. Sie musste sich sogar<br />

eingestehen, dass der Friedhof für so einen übersinnlichen<br />

Unsinn der denkbar beste Ort war. „Und was war<br />

jetzt mit dem Mord?“<br />

„Wir haben also hier gesessen und wirklich mit einem<br />

Toten geredet. <strong>Das</strong> war echt cool. Und dann hörten wir<br />

einen Schuss und kurze Zeit später schrie eine Frau: ‚Wie<br />

konntest du das tun?‘ Dann antwortete ein Mann: ‚Ich<br />

habe sie verwechselt. Hilf mir, sie hier fort zu schaffen.<br />

Und wehe, du erzählst davon jemandem auch nur ein<br />

Sterbenswörtchen.‘“<br />

„Soso. <strong>Das</strong> haben sie so gesagt?“<br />

„Naja, fast. Hubbi, du musst herkommen! Da ist wirklich<br />

etwas Schlimmes passiert!“<br />

„Wenn ihr glaubt, dass ein Mord geschehen ist, müsst<br />

ihr die Polizei rufen.“<br />

„Aber wir dürfen doch nicht hier sein.“<br />

Hubbi verstand. Fritzi war schließlich nicht das erste Mal<br />

von der Polizei an einem Ort aufgegabelt worden, an<br />

Ein Kurzkrimi<br />

von Pia Mester<br />

Zeichnungen<br />

Arnd Hawlina<br />

dem eine 16-Jährige nichts zu suchen hatte. „Na gut“,<br />

seufzte Hubbi, „bleibt wo ihr seid, ich bin sofort da.“<br />

Ächzend streckte Hubbi ihren verspannten Rücken, stieg<br />

in ihre Jeans und zog sich einen Pulli über den Kopf. Fast<br />

wäre sie dabei auf Meter, ihren Langhaardackel, getreten.<br />

Er blickte sie mit großen Augen aufgeregt an. Für<br />

nächtliche Sparziergänge war er immer zu haben.<br />

***<br />

Keine fünf Minuten später standen Hubbi und Meter auf<br />

dem Affelner Friedhof. Fritzis Freundinnen saßen dicht<br />

nebeneinander auf einer Bank und zitterten. Fritzi stand<br />

daneben und rauchte eine Zigarette. Als Hubbi vor den<br />

dreien auftauchte, erschraken die beiden Freundinnen.<br />

„Keine Panik, ich bin‘s doch nur, Fritzis Cousine Hubbi.<br />

Was ist hier los?“<br />

Bevor Fritzi ihre Geschichte erneut erzählen konnte,<br />

unterbrach eines der Mädchen sie: „Der Geist, er hat<br />

gesagt, dass der Tod auf uns wartet!“<br />

„Bitte?“<br />

„Er sagte: Der Tod wartet auf euch“, sagte Lena oder<br />

Laura. „Und dann hörten wir den Schuss und den Schrei.“<br />

Hubbi blinzelte verwirrt und sah dann, dass Lena oder<br />

Laura auf ein Stück beschriftete Pappe zeigte, auf der<br />

ein umgedrehtes Marmeladenglas stand. <strong>Das</strong> Séancebrett,<br />

vermutete sie. Jeder Teilnehmer legte einen Finger<br />

auf das Glas und der Geist des Verstorbenen bewegte<br />

dieses dann zu den Buchstaben. Hubbi blickte hoch<br />

zu Fritzi. Sie hätte schwören können, dass sie bei jedem<br />

Buchstaben kräftig nachgeholfen hatte.<br />

„Ihr glaubt doch nicht wirklich an so einen Unsinn! Und<br />

der Schuss, das war sicherlich ein Jäger. Von wo kam er<br />

denn?“<br />

Larissa oder Louisa zeigte auf die Wiese unterhalb des<br />

Friedhofs.<br />

„Ok, dann schauen wir mal nach“, sagte Hubbi und<br />

stapfte in die beschriebene Richtung. „Fritzi, Lisa, Lea,<br />

77


ihr kommt mit.“<br />

Fritzi und ihre Freundinnen kletterten hinter Hubbi durch<br />

ein Loch in der Hecke, bis sie auf einem Feld standen.<br />

Meter gab ein leises Knurren von sich, er musste wohl<br />

die Aufregung der Mädels spüren. Hubbi machte ein<br />

paar Schritte auf die Wiese und sah sich um. Alles sah<br />

aus, wie es nachts nun einmal aussah: Dunkel.<br />

„Taschenlampe“, verlangte Hubbi. Sofort gab Leila oder<br />

Leona ihr eine Maglite, mit der man einen Stier hätte<br />

K.O. schlagen können. Einen Moment später war die<br />

ganze Szenerie in weißes Kunstlicht getaucht. Hubbi<br />

kniff die Augen zusammen und drehte sich damit einmal<br />

um die eigene Achse. „Da, seht ihr, alles in Ordnung.“<br />

Jetzt sahen diese Gören hoffentlich ein, dass sie<br />

sich alles nur eingebildet hatten.<br />

Doch dann hörte Hubbi Fritzis erstickten Schrei: „Da!“<br />

Hubbi leuchtete die Stelle aus und erstarrte: <strong>Das</strong> Gras<br />

war blutgetränkt. In der Mitte lag ein zerfetztes Halstuch.<br />

Langsam näherte Hubbi sich der Stelle und sah<br />

sich das Tuch genauer an. <strong>Das</strong> Blumenmuster war vor<br />

lauter Blut kaum noch zu erkennen. <strong>Das</strong> Einschussloch<br />

dafür umso besser.<br />

Meter knurrte wieder und zog an seiner Leine. Hubbi<br />

wusste instinktiv, dass die Mörder noch in der Nähe sein<br />

mussten. Die Mädchen wimmerten.<br />

„Lara, Leonie, Fritzi – Ruhe! Einer von euch ruft jetzt mit<br />

dem Handy die Polizei, ich schaue nach, ob noch jemand<br />

hier ist.“<br />

„Mein Akku ist leer“, schluchzte eines der Mädchen.<br />

„Mein Handy liegt zuhause“, flüsterte das andere.<br />

„Kein Guthaben mehr“, sagte Fritzi. Hubbi stöhnte auf.<br />

<strong>Das</strong> passte ja mal wieder wie die Faust auf‘s Auge.<br />

Sie schaltete die Taschenlampe aus. <strong>Das</strong> Gewicht in ihrer<br />

Hand gab ihr Mut. „Ok, Lucy, Lilli, ihr klingelt beim<br />

nächsten Haus und ruft die Polizei. Fritzi, wir gehen<br />

nachgucken.“<br />

Mit Befriedigung sah Hubbi, dass ihre vorlaute Cousine<br />

jetzt nicht mehr so selbstsicher wirkte.<br />

Gemeinsam gingen die beiden in die Richtung, in die<br />

Meter sie zerrte. Dabei achteten sie darauf, kein Geräusch<br />

zu machen. Sogar der Dackel schien die Luft anzuhalten.<br />

Nach ein paar Metern hörten sie die Stimme von einem<br />

Mann und einer Frau. „<strong>Das</strong> ist doch jetzt tief genug,<br />

Niko!“<br />

„Jaja, bin fast fertig. So, jetzt hilf mir, sie da rein zu werfen.“<br />

Hubbi und Fritzi schlichen näher an die Geräusche heran.<br />

Erst als sie eine kleine Anhöhe erklommen hatten,<br />

sahen sie es: Ein Mann und eine Frau wuchteten etwas,<br />

das in eine Decke gewickelt war, in ein Erdloch.<br />

Auf dem Boden lag ein Gewehr. Die Frau hatte blutige<br />

Hände. Hubbi rutschte das Herz in die Hose. Mit einem<br />

Handzeichen gab sie Fritzi zu verstehen, dass sie sich<br />

78


zurückziehen sollten.<br />

Meter hielt nichts von der Idee. Er begann zu kläffen, als<br />

müsste er ein ganzes Fußballstadion übertönen.<br />

<strong>Das</strong> Paar am Erdloch drehte sich erschrocken um. Hubbi<br />

erkannte, dass es zur Flucht zu spät war. Sie schaltete<br />

die Maglite ein und blendete die beiden damit.<br />

Einen kurzen Moment passierte gar nichts. Dann stolperte<br />

die Frau rückwärts und fiel in die flache Mulde, der<br />

Mann kümmerte sich nicht um sie und rannte davon.<br />

Meter erkannte, dass sein Frauchen die Leine fallengelassen<br />

hatte und stürmte hinterher. „Bleib hier!“ schrie<br />

Hubbi und stolperte in dieselbe Richtung.<br />

Im flackernden Licht der Taschenlampe sah Hubbi, was<br />

dann geschah: Der Mann war schnell, aber der Dackel,<br />

der ihn jagte, war erstaunlicherweise schneller. Er überholte<br />

den Flüchtenden und stellte ihn. Jedoch konnte<br />

der Mann nicht mehr abbremsen. Voller Stolz auf ihren<br />

Hund beobachtete Hubbi, wie der Mann sich im Gras<br />

überschlug und auf dem Bauch liegen blieb. Mit einem<br />

Satz kniete sie auf seinem Rücken und drehte ihm den<br />

Arm nach hinten.<br />

„Au! Du blöde Ziege, lass mich los!“<br />

„Nix da, du bleibst schön liegen, bis die Polizei da ist.“<br />

Hubbi roch den Schweiß des Mannes. Sie hoffte, dass<br />

die Polizeibeamten sich beeilten.<br />

„Warum denn Polizei? <strong>Das</strong> muss doch nicht gleich sein.“<br />

Jetzt glaubte Hubbi, sich verhört zu haben. „Ihr habt jemanden<br />

erschossen!“<br />

„Ich habe sie verwechselt. <strong>Das</strong> kann jedem Jäger mal<br />

passieren. Ich weiß, dafür verliere ich meine Zulassung,<br />

aber es war wirklich keine Absicht.“<br />

Hubbi verstand gar nichts mehr. „Was? Wen hast du verwechselt?“<br />

„Sissy, die Hündin unserer Nachbarin. Sie war uns nachgelaufen,<br />

als meine Freundin und ich uns aufgemacht<br />

haben zum Ansitz. Und dann dachte ich, sie sei ein<br />

Wildschwein und habe auf sie geschossen. Sie war sofort<br />

tot, ehrlich, es war ein sauberer Blattschuss. Aber<br />

Kati war natürlich geschockt.“<br />

Es machte zwar Sinn, was der Mann sagte. Deshalb<br />

wollten die beiden den Hund auch vergraben, damit<br />

der Mann seinen Jagdschein nicht verlor. Erleichterung<br />

machte sich in Hubbi breit: Es war kein Mensch gestorben,<br />

immerhin. Sie stand auf. Der Mann rieb sich die<br />

Schulter. In der Ferne sah sie Blaulicht.<br />

Meter sprang an Hubbis Bein hoch. Sie kniete sich hin<br />

und kraulte ihren Dackel. „Ach Meter, von dir könnte<br />

Kommissar Rex noch so einiges lernen.“<br />

Info: hubbi-ermittelt.de<br />

Verkaufsstellen<br />

Plettenberg<br />

- Tabak-, Süßwaren-, Zeitschriftenhandel Marita<br />

Langhoff-Suliani, Grünestr. 8<br />

- Buchhandlung Plettendorff,<br />

Inh. Esther Pietsch, Umlauf 14<br />

- Tabakwaren Heyne, Wilhelmstr. 33<br />

- Postshop/Schreibwaren Horst Henkel,<br />

Kaiserstr. 14<br />

- Lehmann Presse & Buch, Ziegelstr. 7<br />

(im Kaufpark, vormals Globus)<br />

- Panorama-Café Krankenhaus Plettenberg,<br />

Ernst-Moritz-Arndt-Str. 17<br />

- Lotto/Postagentur/Schulbedarf Gitta Kleine<br />

(vormals Möller), Herscheider Str. 118<br />

in Holthausen<br />

- Lotto/Tabak/Presse Holterhof,<br />

Ebbetalstr. 125 in Kückelheim<br />

- Esso-Tankstelle Andreas Schachta,<br />

Bahnhofstr. 31<br />

- Goldbäckerei Grote, Scharnhorststr. 8<br />

(im Netto-Markt)<br />

- Reiseagentur/Lotto/Bürobedarf Schneider,<br />

Reichsstr. 56 e in Eiringhausen<br />

- Bahnhofskiosk Thomas Langenbach,<br />

Bahnhofsplatz 1 in Eiringhausen<br />

- Schreibwaren/Lotto/Postagentur<br />

Christiane Schütz, Lennestr. 39 in Ohle<br />

- Bäckerei Schubert, Lennestr. 21 in Ohle<br />

- Lebensmittelgeschäft Dattinger, Landemerter<br />

Weg 37 (und im Rollenden Frische-Markt)<br />

Herscheid<br />

- Zeitschriften/Lotto Axel Panne,<br />

Plettenberger Str. 10<br />

- Shell-Station Turk, Alte Dorfstr. 37<br />

in Hüinghausen<br />

- Dorfladen Hüinghausen, Alte Dorfstr. 11<br />

in Hüinghausen<br />

Werdohl<br />

- Goldbäckerei Grote, Bahnhofsplatz 3<br />

(im Bahnhof)<br />

- Lesen & Ambiente Katrin Guntermann, Freiheitstr.<br />

15<br />

Neuenrade<br />

- Goldbäckerei Grote,<br />

Werdohler Str. 25-29 (im Kaufpark)<br />

- Lotto/Zeitschriften Gabriele Schulte,<br />

Erste Str. 27<br />

- Buchhandlung und Schreibwaren<br />

Kettler-Cremer, Erste Str. 11<br />

- Lotto/Tabak/Zeitschriften<br />

Anja Gester-Schwarzer, Erste Str. 26<br />

- Goldbäckerei Grote, Hüttenweg 13, Küntrop<br />

(am Hagebaumarkt Arens & Hilgert)<br />

- Frisiersalon Die Haarwerkstatt,<br />

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Finnentrop-Rönkhausen<br />

- Geschenkartikel Beiersdorf,<br />

Lenscheider Str. 4<br />

- Friseursalon/Lotto-Toto Hessmann,<br />

Lenscheider Str. 42<br />

Sundern<br />

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<strong>Das</strong> nächste<br />

<strong>Komplett</strong>-Magazin<br />

erscheint am 4. Dezember<br />

79


<strong>Komplett</strong><br />

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<strong>Komplett</strong>-Verlag Schlütter, Höfner GbR, Am Galgenhagen 13, 58840 Plettenberg<br />

Gläubiger-Identifikationsnummer DE60ZZZ00001084125<br />

Ich möchte die Zeitschrift <strong>Komplett</strong> – <strong>Das</strong> <strong>Sauerlandmagazin</strong> regelmäßig lesen. Ich<br />

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der nächsten <strong>Komplett</strong>-Ausgabe beim <strong>Komplett</strong>-Verlag eingehen, werden erst ab<br />

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HERAUSGEBER:<br />

<strong>Komplett</strong> Verlag<br />

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Am Galgenhagen 13<br />

58840 Plettenberg<br />

02391/606376 tel<br />

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www.komplett-magazin.de<br />

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REDAKTION:<br />

verantwortlich Bernhard Schlütter<br />

Redaktionelle Mitarbeit Pia Mester,<br />

Romina Suliani, Martin Büdenbender,<br />

Detlef Schlüchtermann, Rüdiger Kahlke,<br />

Uwe Tonscheidt, Martin Droste, Hendrik<br />

Schulz, Horst Hassel, Mark Sonneborn<br />

redaktion@komplett-magazin.de<br />

GESTALTUNG:<br />

Heiko Höfner, www.perfect-art.de<br />

DRUCK:<br />

www.groll-druck.de, Meinerzhagen<br />

ERSCHEINUNGSWEISE:<br />

zweimonatlich (Februar, April, Juni, August,<br />

<strong>Oktober</strong>, Dezember; jeweils am ersten<br />

Donnerstag des Monats),<br />

Preis/Schutzgebühr 3,80 Euro.<br />

Abonnement:<br />

Abo gilt für ein Jahr/sechs Ausgaben<br />

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(Heft-Einzelpreis 3,50 Euro); Bedingungen<br />

auf dem Abo-Bestellformular im Heft und<br />

unter www.komplett-magazin.de<br />

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(Heft-Einzelpreis 3,50 Euro)<br />

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Horst Hanke, Graf-Engelbert-Str. 21, 02392<br />

6337 tel, h.hanke@hanke-werbung.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/13,<br />

gültig ab 1. <strong>Oktober</strong> 2013.<br />

Redaktions-/Anzeigenschluss:<br />

15. Januar/15. März/15. Mai/15. Juli/<br />

15. September/15. November<br />

für die jeweils nächste Ausgabe<br />

Copyright/Haftung: Alle in diesem Magazin<br />

veröffentlichten Beiträge, Bilder, vom Verlag<br />

gestalteten Anzeigen und graphischen<br />

Elemente sind urheberrechtlich geschützt und<br />

dürfen nur mit Genehmigung und gegebenenfalls<br />

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werden. Es wird keine Haftung übernommen<br />

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Manuskripte, Fotos und sonstige Unterlagen,<br />

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sowie für Satz- und Druckfehler. Veranstalter,<br />

die honorarpflichtige Fotos zur kostenlosen<br />

Ankündigung ihres Programms an <strong>Komplett</strong><br />

übergeben, sind für die Forderungen des<br />

Urhebers selbst verantwortlich. Namentlich<br />

gekennzeichnete Artikel und Leserbriefe<br />

geben nicht unbedingt die Meinung der<br />

Redaktion wieder. Bei Verlosungen/Aktionen<br />

ist der Rechtsweg ausgeschlossen.


Ein unvergessenes<br />

FuSSballspiel<br />

Es waren immer heiß<br />

umkämpfte Meisterschaftsspiele,<br />

Gerade lief der Küntroper Linksaußen in Höhe des<br />

Sechzehnmeterraumes auf das Gästetor zu, als ein lauter<br />

wenn Fallschirmöffnungsknall über dem Sportplatz ertönte.<br />

die zwei Fußballclubs Einer der Affelner Verteidiger wollte sich gerade auf den<br />

der benachbarten Küntroper Angreifer stürzen, als dieser den Ball stoppte,<br />

Ortsteile SSV Küntrop nach oben zeigte und ein kurzes „Och“ rief.<br />

und SV Affeln aufeinander<br />

trafen. Es wurde<br />

Der Verteidiger und seine sich im Strafraum befindlichen<br />

hart gekämpft, Mannschaftskollegen inklusive des Torhüters folgten<br />

pausenlos gemeckert,<br />

viel gefoult.<br />

mit ihren Blicken dem Fingerzeig gen Himmel. Genau<br />

das hatte sich der SSV-Stürmer erhofft, denn er konnte<br />

dadurch in der letzten Spielminute fast ungehindert das<br />

Die Schiris mussten Schwerstarbeit leisten und einer<br />

der neutralen Männer erlebte hier mal eine Situation,<br />

die ihm nicht nur die Sprache sondern auch die Pfeife<br />

verschlug, weil diese ihm nämlich aus dem Mund fiel.<br />

Vorab muss ich aber erklären, dass zur gleichen Zeit der<br />

Fußballspiele auch die Übungszeit des zwei Kilometer<br />

entfernten Luftsportvereines begann. An diesem<br />

Nachmittag absolvierten die Fallschirmspringer ihr<br />

Programm und jedes Mal, wenn die Springer in der Luft<br />

ihren Schirm aufzogen, ertönte ein kurzer aber lauter<br />

Knall.<br />

Siegtor erzielen.<br />

Was dann geschah, ist kaum wiederzugeben. Ohne das<br />

Einschreiten der Feuerwehr hätte später bestimmt auf<br />

den Straßenhinweisschildern statt „Zum Sportplatz“ der<br />

Text „Zum Schlachtfeld“ gestanden.<br />

Dem Schiri war seine Pfeife aus dem Mund gefallen.<br />

Die Heimmannschaft und ihre Zuschauer lagen auf dem<br />

Boden vor Lachen, die gesamte Gastmannschaft jagte<br />

wütend hinter dem Torschützen her, der sich in die<br />

Herrentoilette des Clubhauses retten konnte.<br />

Übrigens wurde das Tor wegen Unsportlichkeit nicht<br />

anerkannt. <strong>Das</strong> Spiel endete unentschieden.<br />

So war es auch dieses Mal.<br />

<strong>Das</strong> Meisterschaftsspiel der Nachbarvereine fand in<br />

Küntrop statt und verlief mit den schon erwähnten<br />

„Nettigkeiten“ in gewohnter Art und Weise. Die letzten<br />

fünf Minuten der Partie waren angebrochen und es<br />

Die Gäste lachten und die Gastgeber jagten hinter<br />

dem Schiedsrichter her. Der musste sich aber auf der<br />

Damentoilette verstecken, weil ich mich ja schon auf<br />

der Herrentoilette eingeschlossen hatte<br />

stand 1:1. Man kann sich vorstellen, welche Stimmung<br />

auf dem Sportplatz herrschte: nervöse Zuschauer,<br />

überaktive Spieler, ein Schiedsrichter, der das Spielende Gastkolumne von Horst Hanke<br />

herbeisehnte.<br />

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