Junge Familie Mai 2015
Der Ratgeber für Schwangere und Familien mit Babys. Titelthema: "Das Beste für mein Kleines"
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Heft 3/<strong>2015</strong><br />
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Geburtshäuser<br />
<strong>Familie</strong>nbildungsstätten<br />
Elternschulen<br />
nach Hause kommt? Welcher Vorbereitunsgkurs<br />
ist richtig für mich? Was<br />
für Beratungsangebote finde ich sonst<br />
noch in meinem Ort? Und ganz wesentlich:<br />
In welche Klinik wollen wir<br />
gehen? Was für Zusatz-Leistungen bieten<br />
die einzelnen Krankenhäuser?<br />
Auf all diese Fragen müssen zeitnah<br />
Antworten gefunden werden.<br />
Denn jede werdende Mutter möchte<br />
sich die verschiedenen Einrichtungen<br />
vorher ansehen und sich vor Ort<br />
informieren. Unser Guide dient als<br />
perfekter Geburtsatlas: Er listet alle<br />
wichtigen Adressen von Gynäkologen,<br />
Hebammen und Kliniken auf – dazu<br />
kommen die wichtigsten Beratungsstellen<br />
in der Umgebung.<br />
Selbstverständlich kommen Sie<br />
auch im Internet mit unserem Klinik-<br />
Finder an die passenden Adressen:<br />
www.wireltern.de/go/klinikfuehrer<br />
Hebammen<br />
Geburtsvorbereiterinnen<br />
Stillberaterinnen<br />
Schwangerenberatungen<br />
Ein Teil der Klinikeinträge ist mit<br />
einem QR-Code versehen. So lässt er<br />
sich nutzen: Einfach mit dem Smartphone<br />
einscannen – und Sie erhalten<br />
noch mehr Infos dieser Klinik.<br />
Um einen QR-Code einscannen zu<br />
können, brauchen Sie eine entsprechende<br />
App, die Sie bei einem der<br />
großen App-Portale (wie Apple Appstore<br />
oder Google Playstore) runterladen.<br />
Folgende Apps (siehe rechts) können<br />
wir dazu empfehlen:<br />
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EDITORIAL<br />
Liebe Leserin, lieber Leser,<br />
Vorfreude und Panik.<br />
Wie wird das Baby aussehen?<br />
Kommt es gesund<br />
auf die Welt? Wird die<br />
Geburt schön? Verstehen<br />
wir uns mit der Hebamme?<br />
Hunderte solcher Fragen gehen<br />
Eltern vor der Geburt durch den Kopf.<br />
Titelfoto: Strandperle, Foto: Thinkstock<br />
Foto: Theresa Becherer/Thomas Ablard<br />
Nichts ist wirklich planbar. Natürlich ist<br />
jede Schwangerschaft unterschiedlich.<br />
Entsprechend sind auch die Stunden<br />
vor der Entbindung und der entscheidende<br />
Moment im Kreißsaal überhaupt<br />
nicht planbar. Das aber sollte jedes Elternpaar<br />
irgendwie auch als Geschenk<br />
betrachten: Dieser Moment ist einer der<br />
kostbarsten im Leben – eben weil er<br />
nicht steuerbar ist. Genießen Sie ihn.<br />
Gute Vorbereitung entlastet. Eltern sollen<br />
sich also voll darauf konzentrieren,<br />
dass ihr Kind gesund auf die Welt kommt.<br />
Vorher müssen sie natürlich möglichst<br />
alle Formalien erledigen und das, was<br />
wir das „Organisatorische” nennen. Soll<br />
heißen: Sie haben sich für eine Klinik entschieden,<br />
der Gynäkologe ist längst gefunden,<br />
meist auch die richtige Hebamme.<br />
Der Adressen-Finder von wireltern. de<br />
hilft dabei optimal (siehe rechts).<br />
Reden und Lesen tun gut. Nun lassen<br />
sich ein bisschen Angst und Respekt vor<br />
der Geburt nicht nehmen, das ist völlig<br />
normal. Erstgebärende sollten mit<br />
Freundinnen, ihrer Hebamme, auch<br />
der eigenen Mutter Erfahrungen austauschen.<br />
Und unsere Titelgeschichte<br />
hilft sicher ein wenig, Unsicherheiten<br />
abzubauen und mögliche Fragen zu<br />
beantworten (ab Seite 10).<br />
Und so bleibt mir nur noch, für die Geburt<br />
alles Gute zu wünschen.<br />
Herzlich Ihr<br />
Christian Personn<br />
Chefredakteur<br />
Der Klinikführer mit den wichtigsten Adressen<br />
Ihre Zeitschrift JUNGE FAMILIE und das dazugehörige Internetportal wireltern.de<br />
bieten ab sofort einen zusätzlichen und sinnvollen Nutzwert: einen umfangreichen<br />
regionalen Klinikführer mit allen Infos und Kontaktdaten zu Geburtskliniken,<br />
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Umgebung. Dieses Angebot schafft besonders durch die Suchfunktion im Internet<br />
einen hohen Nutzwert: So können Sie schnell und kostenlos alle wesentlichen<br />
Informationen zu einer Einrichtung abrufen. Und natürlich mit dem Smartphone<br />
auch sofort per E-<strong>Mai</strong>l oder telefonisch Kontakt aufnehmen.<br />
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Susanne Toth,<br />
freie Hebamme<br />
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Christina<br />
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Dipl.-Pfl egewissenschaftlerin,<br />
Leitung Fachbereich<br />
Hebammen<br />
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Foto: Thinkstock; Hersteller<br />
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Institut Berlin<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 3
INHALT<br />
Die Themen auf dem Titel sind mit<br />
gekennzeichnet<br />
Ratgeber<br />
Das Beste aus der Natur<br />
Muttermilch versorgt das Baby optimal mit<br />
Nährstoffen. Gute Gründe fürs Stillen . . . . . . . . . . 20<br />
Lifestyle<br />
Heute regnet es Geschenke!<br />
Babyshower: süße Ideen für die werdende<br />
Mama kurz vor der Geburt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Titelthema<br />
Schöne Aussichten<br />
Eltern zu werden ist ein unglaubliches Gefühl, der<br />
Weg dahin gespickt mit turbulenten Momenten.<br />
Wie sich Eltern in spe auf die Geburt vorbereiten 10<br />
News<br />
Aktuell für Sie recherchiert<br />
Neue Tipps, Produkte und ein Tragetuchtest . . . . 16<br />
Gut geschützt<br />
Kleiner Piks, große Wirkung: lieber vorbeugen . . . 24<br />
<strong>Familie</strong>nleben<br />
Alles im grünen Bereich<br />
Beauty-Auszeit für Mama mit selbst gemachter<br />
Naturkosmetik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Wege in den Wiedereinstieg<br />
Expertentipps, wie die Rückkehr in den Job<br />
problemlos gelingt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />
Ratgeber<br />
Wenn die Zähne kommen<br />
Gekühlte Beißringe oder geschälte Möhren lindern<br />
Schmerzen beim Zahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Die wahren Meilensteine<br />
Mit der Geburt beginnt eine Reise voller<br />
aufregender Erlebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Fotos: Gräfe und Unzer Verlag/Fotograin: Petra Ender (1), Thinkstock (1), Ralf Bielefeldt (1)<br />
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Dänemark-Reise<br />
Seite 62<br />
Wie finde<br />
ich eine gute<br />
Hebamme? Wo will<br />
ich entbinden? Wir<br />
beantworten Fragen<br />
rund um die Geburt<br />
10<br />
Neuanfang<br />
Nach der Babypause<br />
geht’s weiter:<br />
Wie Eltern berufl ich<br />
durchstarten<br />
30<br />
40<br />
Das Mobil-<br />
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<strong>Familie</strong>nleben<br />
Babys erster Brei<br />
Von der Muttermilch zum Möhrenmus . . . . . . . . . 36<br />
Extra – Mobil mit Baby<br />
Jetzt wird es bunt<br />
Babyschalen und Kombisitze im Redaktionstest.<br />
Außerdem: Einkaufstipps und Interview . . . . . . . . 40<br />
Raumwunder<br />
Die besten <strong>Familie</strong>nkutschen . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Vom Traumwagen zur Dreckskarre<br />
Saubere Idealvorstellung vom Kinderwagen<br />
versus schmutzige Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Reise<br />
In der Ruhe liegt die Kraft<br />
Babymoon mit Bauch: Wie Paare in der<br />
Schwangerschaft die Zeit zu zweit noch<br />
einmal so richtig genießen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />
Und sonst<br />
Editorial . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
Fragen & Antworten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Ihre Seite: Gewinnspiele und wireltern.de-News 62<br />
Vorschau. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Promi-Kolumne: Hollywood-Star Liam Neeson . . . 64<br />
Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
4 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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LIFESTYLE<br />
Babyshower-Partys sind auch bei uns Trend<br />
Heute regnet<br />
es Geschenke!<br />
Kurz vor der Geburt steht die werdende<br />
Mama im Mittelpunkt. Was bringt man mit?<br />
Über diese süßen Ideen freut sie sich sicher.<br />
6<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 7
LIFESTYLE<br />
Die Wucht in Tüten<br />
Der Name ist Programm: Ein „Wonneproppen“<br />
wird das Baby ganz sicher.<br />
Es ist nicht der erste Nachwuchs?<br />
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8 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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FAMILIENLEBEN<br />
Schöne<br />
Aussichten<br />
Die Geburt des eigenen<br />
Kindes ist wohl für alle<br />
Eltern ein unbeschreibliches<br />
Erlebnis, der<br />
Moment, das Baby zum<br />
ersten Mal in den Armen<br />
zu halten, umwerfend.<br />
Hinweise und Tipps, wie<br />
sich Eltern in spe darauf<br />
vorbereiten.<br />
Text: Irlana Nörtemann<br />
Die Schwangerschaft<br />
ist für viele Frauen<br />
eine ganz bewusste<br />
Zeit, in der sie sich<br />
viel mit ihrem Körper<br />
auseinandersetzen<br />
Foto: Gräfe und Unzer Verlag/Fotografi n: Petra Ender<br />
10 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Heute ist ein besonderer Tag<br />
für Caro (32) und Nick (37)<br />
Engelmann. Überwältigt<br />
hält Caro den positiven<br />
Schwangerschaftstest in der Hand. Was<br />
sie in den letzten Tagen schon ahnte,<br />
ist nun bestätigt: Ihr Wunschkind ist<br />
auf dem Weg. Bis es das Licht der Welt<br />
erblickt, bleiben dem Paar noch etwa<br />
achteinhalb Monate – die können Caro<br />
und Nick gut gebrauchen. Denn die Ankunft<br />
des neuen Erdenbürgers will gut<br />
vorbereitet sein. Doch nun heißt es, die<br />
Vorfreude zu zweit auszukosten.<br />
Großer Ultraschall nach<br />
etwa zwölf Wochen<br />
Auch werdende<br />
Väter müssen<br />
sich auf eine<br />
ganz neue<br />
Situation<br />
einstellen<br />
Viele Paare entscheiden sich dafür,<br />
erst nach zwölf Wochen Schwangerschaft<br />
oder nach der ersten großen Ultraschalluntersuchung<br />
anderen davon zu<br />
erzählen. Denn ab diesem Zeitpunkt<br />
passieren Fehlgeburten nur noch sehr<br />
selten. Außerdem ist es schön, das süße<br />
Geheimnis für einige Zeit zu zweit zu<br />
genießen.<br />
Zeit für sich<br />
In jedem Fall sollten werdende Mamis<br />
in der Schwangerschaft gut zu sich sein,<br />
sich viel mit sich und ihrem Körper beschäftigen,<br />
empfiehlt Susanne Toth, freie<br />
Hebamme aus Hamburg. Wesentlich ist<br />
so wenig Stress wie möglich oder zumindest<br />
regelmäßige Auszeiten zum<br />
Entspannen und Wohlfühlen. Auch eine<br />
abwechslungsreiche, vollwertige Ernährung<br />
dürfte selbstverständlich sein.<br />
Rauchen und Alkohol sind in dieser Zeit<br />
natürlich tabu. Viel Bewegung an der frischen<br />
Luft tut gut und hält den Kreislauf<br />
in Gang. Unter- und Übergewicht sind<br />
weder für die Mutter noch für<br />
den Nachwuchs gesund.<br />
Die Ankunft<br />
des neuen<br />
Erdenbürgers<br />
will gut<br />
vorbereitet<br />
sein<br />
Sportliche Frauen<br />
soll ten mit ihrem Gynäko<br />
logen sprechen, welche<br />
Sportarten in der<br />
Schwan gerschaft in welchem<br />
Ausmaß in Ordnung<br />
sind. Leistungssport passt<br />
ganz klar nicht in diese Lebensphase.<br />
Doch das Wichtigste:<br />
Mamis in spe sollten auf sich hören und<br />
Foto: Thinkstock<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
11
FAMILIENLEBEN<br />
Viel Ruhe<br />
und wenig<br />
Stress – gut<br />
für Mama<br />
und Baby<br />
UNSERE EXPERTINNEN<br />
Susanne Toth,<br />
Freie Hebamme in Hamburg,<br />
www.schanzenhebammen.de<br />
12<br />
auf körpereigene Signale achten. Dann<br />
machen sie in den meisten Fällen alles<br />
richtig.<br />
Werdende Mütter sind<br />
nicht krank!<br />
Ganzheitlich betreut<br />
Es wird Caros erstes Kind sein. Sie entschließt<br />
sich dazu, ein Vorgespräch zum<br />
Kennenlernen mit der Hebamme zu vereinbaren,<br />
die eine Freundin ihr empfohlen<br />
hat. Zum Glück stimmt die Chemie,<br />
sodass Tanja nun Caro und ihre <strong>Familie</strong><br />
als Hebamme bis zur Beikosteinführung<br />
beim Baby betreuen wird. „Durch diese<br />
Begleitung vom Beginn der Schwangerschaft<br />
bis zum Ende der Stillzeit kann<br />
die Hebamme die werdende und junge<br />
<strong>Familie</strong> ganzheitlich betreuen“, so Christina<br />
Hinderlich, Hebamme bei Weleda.<br />
„Sie kennt die familiäre Situation, die oft<br />
sehr facettenreich ist, und kann dieses<br />
Wissen in eine individuelle Betreuung<br />
mit einfließen lassen“, so die Hebamme<br />
über die Vorteile eines frühen und engen<br />
Kontakts. Außerdem wisse die Hebamme<br />
Schwangerschaftssymptome richtig<br />
einzuordnen. Übelkeit, Rückenschmerzen<br />
und Schlafstörungen sind in einer<br />
Schwangerschaft „normal“. Wichtig ist,<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
dass die Schwangere diese als solche versteht<br />
und sie nicht als krankhaft ansieht.<br />
Christina Hinderlich: „Das gibt einer Frau<br />
auch das Gefühl, dass ihr Körper dazu in<br />
der Lage ist, eine Schwangerschaft aus<br />
eigenen Kräften auszutragen, ohne medizinische<br />
Hilfe in Anspruch zu nehmen.<br />
Das ist sehr wichtig – denn wenn ich das<br />
Gefühl habe, mein Körper kann gewisse<br />
Dinge nicht ohne Hilfe, dann traue ich<br />
mir eine Geburt, ein normales Wochenbett<br />
oder das Stillen nicht wirklich zu.“<br />
Vorfreude ist die schönste Freude<br />
Tanja rät Caro, sich schnellstmöglich<br />
zu einem Geburtsvorbereitungskurs anzumelden.<br />
Hier berichten die Kursleiter<br />
über die verschiedenen Geburten, wo<br />
und wie man entbindet, welche Möglichkeiten<br />
zur Schmerzlinderung es gibt<br />
(siehe Webtipps) und was tatsächlich<br />
im Geburtsverlauf passiert. Außerdem<br />
lernen viele werdende Eltern Atem- und<br />
Bewegungsübungen für die Geburt. Ganz<br />
wichtig an diesen Kursen: Teilnehmer<br />
haben einen kompetenten Ansprechpartner<br />
und lernen <strong>Familie</strong>n kennen, die zu<br />
einem ähnlichen Zeitpunkt entbinden.<br />
Caro und Nick entscheiden sich für einen<br />
wöchentlichen Kurs, bei dem der Partner<br />
mit dabei sein kann. Es gibt aber auch<br />
Kurse nur für Frauen oder Intensivkurse<br />
am Wochenende (siehe Webtipps).<br />
Wissen teilen – gewusst wie<br />
Doch auch zu Hause kann frau viel tun.<br />
„Als Vorbereitung auf die Geburt sollten<br />
werdende Eltern mitteilungsbedürftige<br />
Ganz viele nützliche Tipps zum Nachlesen<br />
Foto: Gräfe und Unzer Verlag/Fotografi n: Petra Ender<br />
Dr. Maggie Blott:<br />
„Alles über meine<br />
Schwangerschaft Tag für<br />
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Silvia Höfer und Dr. med.<br />
Alenka Scholz: „Meine<br />
Schwangerschaft – Tag<br />
für Tag faszinierende<br />
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Rat“, GU 2014, 29,99 Euro.<br />
Christina Hinderlich,<br />
Hebamme, Dipl.-Pfl egewissenschaftlerin,<br />
Leitung Fachbereich<br />
Hebammen, Weleda AG,<br />
Arlesheim, Schweiz<br />
www.wireltern.de
Menschen ihres Umfelds darum<br />
bitten, nicht von eigenen Geburtserlebnissen<br />
zu erzählen.<br />
Denn oftmals sind<br />
diese Geschichten mit<br />
nicht verarbeiteten<br />
Traumata verbunden<br />
und haben mit der<br />
eigenen anstehenden<br />
Geburt nichts<br />
zu tun“, so Hinderlich.<br />
„Die Angst ist<br />
ein schlechter Begleiter<br />
unter der Geburt.“ Zudem<br />
hält sie Beckenbodentraining<br />
und Dammmassage für<br />
eine wichtige Vorbereitung. Caro will<br />
beim nächsten Treffen ihre Hebamme<br />
um eine Anleitung bitten.<br />
Geburt ohne Schrecken –<br />
reden hilft<br />
Ein bisschen Angst oder zumindest<br />
Respekt vor der Geburt und den nun anstehenden<br />
Veränderungen ist ganz normal.<br />
Oft ist es hilfreich, sich mit anderen<br />
Schwangeren, gerne auch mit Hebammen<br />
oder Gynäkologen zu unterhalten.<br />
In Erzählcafés (siehe Webtipps) berichten<br />
Frauen unter Moderation von der<br />
Geburt ihres Kindes. Ziel der Initiative ist<br />
Zu oft ein<br />
Kaiserschnitt?<br />
Etwa jedes dritte Kind kommt in<br />
Deutschland per Kaiserschnitt zur Welt.<br />
Doch muss das so sein?<br />
Laut Weltgesundheitsorganisation<br />
ist dies nur bei jeder achten Geburt<br />
medizinisch notwendig – etwa wenn die<br />
Plazenta den Geburtsweg versperrt.<br />
Das Hauptproblem: Das Risiko bei<br />
einem Kaiserschnitt wird je nach<br />
Klinik unterschiedlich bewertet<br />
und entsprechend als<br />
notwendig eingeschätzt.<br />
Thema<br />
Weshalb Alkohol<br />
in der Schwangerschaft<br />
tabu ist,<br />
erklärt die Broschüre<br />
„Verantwortung<br />
von Anfang an“<br />
vom „Arbeitskreis<br />
Alkohol und<br />
Verantwortung“.<br />
Kostenloser<br />
Download: www.<br />
verantwortungvon-anfang-an.de<br />
Im Geburtsvorbereitungskurs<br />
entwickeln Mamis ihr Körpergefühl<br />
Melina (8 Jahre) besitzt ein<br />
Stammzelldepot bei Vita 34.<br />
Ihre Eltern haben die einmalige<br />
Chance zur Geburt genutzt, die<br />
wertvollen Stammzellen aus der<br />
Nabelschnur einzulagern.<br />
Sie wollen mehr darüber erfahren?<br />
Fordern Sie kostenfrei<br />
Informationen an:<br />
0800 034 00 00 und auf<br />
www.vita34.de.<br />
Foto: Thinkstock<br />
Wichtig für<br />
SCHWANGERE<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
13<br />
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FAMILIENLEBEN<br />
es, altes <strong>Familie</strong>nwissen wieder aufleben<br />
zu lassen und „Horrorgeschichten“ über<br />
Geburten zu relativieren. „Die Geburt<br />
gehört ins Leben und zum Leben dazu.<br />
Wenn wir unsere Erlebnisse wieder mit<br />
anderen Frauen teilen, dann haben wir<br />
auch die Möglichkeit, die Geburt als<br />
etwas Normales und Gesundes zu<br />
begreifen“, so Hinderlich.<br />
Jetzt neu<br />
bei JUNGE Wo entbinden?<br />
FAMILIE: Suche<br />
Caro möchte, wie die<br />
nach Entbindungsklinik,<br />
Hebamme etc.<br />
Mehrheit der deutschen<br />
auf www.wireltern. Frauen, im Krankenhaus<br />
de/klinikfuehrer entbinden. Hier stehen die<br />
besten technischen und medizinischen<br />
Mittel zur Verfügung,<br />
falls es zu Komplikationen<br />
kommen sollte. Caro ist wichtig, dass die<br />
Klinik in der Nähe ihrer Wohnung liegt<br />
und dass es eine Kinderstation gibt, falls<br />
nach der Geburt etwas sein sollte. Dann<br />
könnten Mutter und Kind wenigstens in<br />
derselben Klinik sein. Entbindungskliniken<br />
bieten regelmäßig Infoabende an,<br />
oft auch verbunden mit einer Kreißsaal-<br />
Besichtigung. Diese Termine sind sehr<br />
sinnvoll, denn häufig finden werdende<br />
Eltern erst vor Ort heraus, wo sie sich<br />
wohlfühlen und worauf es ihnen tatsächlich<br />
ankommt.<br />
Weniger Eingriffe<br />
als im Krankenhaus<br />
„Leider haben wir durch die hohe Kaiserschnittrate<br />
das Gefühl, eine Geburt sei<br />
unglaub lich gefährlich und jede Geburt<br />
müsse mit viel Technologie überwacht<br />
werden. Aber letztlich sind es die Frauen,<br />
die gebären“, so Susanne Toth. „Und die<br />
Hebamme hat die Kompetenz zu entscheiden,<br />
wann die Frau oder das Kind<br />
intensivmedizinische Hilfe braucht.“<br />
Klinik, Geburtshaus<br />
oder zu Hause<br />
Toth verweist auf eine neue Richtlinie<br />
des englischen Gesundheitsministeriums,<br />
die allen Frauen mit geringem<br />
Risiko zur außerklinischen Geburt – also<br />
entweder zu Hause oder im Geburtshaus<br />
– rät. Das Risiko eines medizinischen<br />
Eingriffs sei in der Klinik höher als<br />
im Geburtshaus oder zu Hause. Zudem<br />
fühlen die Frauen sich in den eigenen<br />
vier Wänden meistens am wohlsten und<br />
können daher besser entspannen.<br />
Fast wie in den eigenen<br />
vier Wänden<br />
Tatsächlich erfreuen sich die hebammengeführten<br />
Geburtshäuser in Deutschland<br />
wachsender Beliebtheit. Denn hier ist es<br />
gemütlicher und wesentlich familiärer als<br />
in einer Klinik. Mamis in spe wissen, dass<br />
sie nicht krank sind, sondern schwanger.<br />
Und wenn es unter der Geburt doch zu einem<br />
Notfall kommen sollte, transportiert<br />
ein Rettungswagen die entbindende Mutter<br />
in das nächstgelegene Krankenhaus.<br />
Die wenigsten werdenden Eltern entschei-<br />
Foto: Thinkstock<br />
Viele<br />
Väter<br />
wollen<br />
bei der<br />
Geburt<br />
dabei<br />
sein<br />
Stammzellen aus der Nabelschnur<br />
können ggf. im späteren Leben dabei<br />
helfen, bestimmte Krankheiten zu behandeln.<br />
Daher entscheiden sich viele<br />
Eltern dafür, Stammzellen einzulagern.<br />
Die Entnahme bei der Geburt ist für<br />
Mutter und Kind risiko- und schmerzlos.<br />
Die Stammzellen können auch als<br />
Nabelschnurblut<br />
einlagern<br />
Spende an Nabelschnurblutbanken<br />
gegeben werden. In diesem Fall zahlt<br />
man nichts für die Einlagerung, hat<br />
aber auch kein Anrecht darauf, die<br />
eigenen Zellen später selbst zu nutzen.<br />
Die private Nabelschnurblutbank Vita<br />
34 beispielsweise hat auf ihrer Webseite<br />
einen Klinikfi nder (www.vita34.de).<br />
14 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Foto: Gräfe und Unzer Verlag/Fotografi n: Petra Ender<br />
den sich heutzutage für eine Hausgeburt.<br />
Aber auch das ist möglich.<br />
Wer gut<br />
vorbereitet ist,<br />
sieht einer<br />
Geburt<br />
gelassener<br />
entgegen<br />
Schnell und schmerzarm?<br />
Sicher wünschen sich die meisten Frauen<br />
eine wenig schmerzhafte, schnelle und<br />
möglichst natürliche Geburt. Caro stellt<br />
sich eine Geburt ohne PDA (siehe Webtipp<br />
„Schmerzlinderung“) vor und lässt<br />
dies auch im Klinik-Geburtsplan aufnehmen.<br />
Ob sie dabei bleiben wird, zeigt sich<br />
erst unter der Geburt. Denn die Wehenschmerzen<br />
und die allgemeine Verfassung<br />
fallen bei jeder Gebärenden anders<br />
aus und sind vorher nicht einzuschätzen.<br />
„Hypnobirthing“ können Schwangere<br />
und ihre Partner in speziellen Kursen<br />
üben. Es handelt sich um eine Art Meditation<br />
oder Selbsthypnose, bei der die<br />
Frauen in eine Art entspannten Trancezustand<br />
verfallen und idealerweise dadurch<br />
besser mit den Geburtsschmerzen<br />
umgehen können oder sie sogar weniger<br />
spüren. In vielen Kliniken gibt es jedoch<br />
noch kein geschultes Personal, sodass die<br />
Vorstellungen einer (natürlichen) Geburt<br />
dort oftmals auseinanderklaffen.<br />
Bald ist es so weit<br />
Der große Tag rückt immer näher. Caro<br />
bereitet nun – etwa vier Wochen vor dem<br />
Stichtag – die Kliniktasche (siehe Webtipps)<br />
mit den wichtigsten Dingen für die<br />
Geburt und die ersten Stunden danach<br />
vor. So steht die Tasche schon mal bereit,<br />
falls es früher als erwartet losgehen sollte.<br />
Nun heißt es, geduldig zu sein und<br />
den großen Tag abzuwarten.<br />
@<br />
Webseiten, die<br />
auch weiterhelfen<br />
Werdende Eltern suchen sich eine<br />
Hebamme zum Beispiel über die<br />
Seite www.hebammenverband.de<br />
Infos über Erzählcafés:<br />
www.erzaehlcafe.net<br />
Infos zu Geburtsvorbereitungskursen:<br />
www.wireltern.de/go/geburtskurs<br />
Infos zum Kreißsaal:<br />
www.wireltern.de/go/kreisssaal<br />
Schmerzlinderung unter der Geburt:<br />
www.wireltern.de/go/wehen<br />
Hypnobirthing:<br />
www.hypnobirthing.de und<br />
www.hebammenblog.de/<br />
hypnobirthing-aus-kliniksicht-wunschvs-wirklichkeit<br />
www.wireltern.de/go/kliniktasche<br />
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und sorgt im Nu für mehr<br />
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Perlgrau und Sand.<br />
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Königliche Babykutsche<br />
Ihre erste Reise nach der Geburt<br />
machte Charlotte Elizabeth Diana<br />
in einer Babyschale des deutschen<br />
Herstellers Britax-Römer.<br />
Die Eltern Kate und William sind<br />
Fans der Marke – schon<br />
Thronfolger George reiste in einer<br />
Britax-Babyschale. Übrigens:<br />
In unserem Praxistest zu Babyschalen<br />
ab Seite 40 schneidet das Modell<br />
„Dualfi x“ auch positiv ab.<br />
Zahl des<br />
Monats<br />
800<br />
Schwangere und junge Mütter sterben<br />
täglich weltweit an zum Teil leicht<br />
behandelbaren Krankheiten oder weil<br />
die medizinische Versorgung vielerorts<br />
miserabel sei, so die Hilfsorganisation<br />
World Vision. Daher fordert sie die<br />
Bundesregierung auf, die Gesundheitssysteme<br />
– auch in Afrika – stärker<br />
zu unterstützen. Infos unter<br />
www.worldvision.de<br />
Schön kuschelig<br />
Damit sich die Kleinsten rundum<br />
wohlfühlen und nur das Beste<br />
auf die Haut bekommen, hat<br />
C&A die Babykollektion noch<br />
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Geburtsklinik<br />
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16 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Dauer-Test der Redaktion<br />
Richtig wickeln …<br />
Ein Tragetuch – bei drei<br />
Kindern im Einsatz<br />
Unsere Mitarbeiterin Sonja<br />
Wickmann hat ihr Hoppediz-Tragetuch<br />
für ihre drei Kleinen (6,<br />
4, 1 Jahr alt) benutzt. Im Dauereinsatz.<br />
„Es sieht immer noch<br />
wie neu aus“, freut sie sich. Und<br />
Töchterchen Leni sitzt auch noch<br />
gern in dem türkisen Stoffteil.<br />
Haltbarkeit ist top<br />
„Ich habe meine drei eigenen Kinder<br />
drin getragen, das Tuch einmal<br />
verliehen – und dennoch sieht der<br />
Baumwollstoff immer noch wie neu<br />
aus. Die Farben sind intensiv wie<br />
am ersten Tag, die Stoffqualität ist<br />
unvermindert gut.“ Das Tuch hat<br />
Sonja bei 60 Grad Dutzende Male<br />
gewaschen und in den Trockner<br />
gelegt.<br />
Funktionaler als eine Trage<br />
„Natürlich ist es komplizierter zu<br />
handhaben als eine feste Trage,<br />
weil das Tuch mit einigen Handgriffen<br />
gewickelt werden muss. Aber<br />
da muss sich die Mama eben ein<br />
wenig überwinden und das Binden<br />
und festzurren …<br />
üben. Am besten erklärt das eine<br />
Hebamme. Man muss Strang für<br />
Strang festziehen, sonst hat man<br />
kein gutes Tragegefühl. Ist es ein<br />
paarmal gebunden worden,<br />
wollen Mama und Kind nichts<br />
anderes mehr.”<br />
Wohlfühleffekt<br />
„Das Baby schläft da drin fest,<br />
liegt geborgen wie im Bauch. Ich<br />
liebe es, mein Baby so zu tragen –<br />
es fühlt sich gut an. Das Tuch<br />
umschmeichelt das Baby – und<br />
es ist damit viel angenehmer und<br />
schöner als die härteren Tragen.”<br />
Fazit<br />
„Ich konnte meine Babys schon<br />
ganz früh mit ins Restaurant<br />
nehmen. Sie haben so ganz selig<br />
mehrere Stunden geschlafen.<br />
Damit kann sich eine Mami ein<br />
Stück Unabhängigkeit und<br />
Spontaneität bewahren.<br />
Ich fi nde das Öko-Design echt<br />
immer noch toll. Aber Hoppediz<br />
hat natürlich noch andere<br />
modische Designs. Und die<br />
Qualität ist immer top.”<br />
Der erste Dentalschnuller<br />
der den<br />
Beißdruck verteilt<br />
Herkömmliche Schnuller können auf Grund ihrer<br />
schmalen Saugerform Zahn- und Kieferfehlstellungen<br />
hervorrufen.<br />
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Gleichmäßige Druckverteilung<br />
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Miss Denti –<br />
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Zahnentwicklung.<br />
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… ist wesentlich für guten Sitz<br />
Miss Denti ist die Qualitätsmarke<br />
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Nürnberg Gummi Babyartikel<br />
GmbH & Co. KG<br />
facebook.com/babyartikelnip
News<br />
Da lacht die Sonne<br />
Babys und Kinder<br />
haben besonders<br />
sensible Haut, die –<br />
vor allem im Freien –<br />
speziellen Schutz<br />
braucht. Die „Babycare<br />
Sonnencreme LSF 50“<br />
wirkt mit rein mineralischen<br />
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vom Baby- zum Kinderzimmer umbauen. Das Bett in Hausform<br />
sorgt dafür, dass sich kleine Erdenbürger wohl und gut aufgehoben<br />
fühlen. Der Wickelaufsatz passt auf die Kommode, die Wiege, aber<br />
auch aufs Bettgestell. Später wird aus dem Babybett ein Spielhaus;<br />
Wickelaufsatz und Wiegengestell verwandeln sich in einen Spieloder<br />
Schreibtisch, die Kommode bleibt ohne Aufsatz erhalten.<br />
Wiege etwa 300 Euro, Bett etwa 600 Euro, Kommode etwa<br />
400 Euro, Wickelaufsatz etwa 200 Euro, www.stokke.com<br />
Weil ich ein Mädchen bin<br />
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von Kjomizo eignet sich<br />
zum Beispiel als Geschenk zur<br />
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Nach dem Test:<br />
Service verbessert<br />
In der letzten Ausgabe von JUNGE<br />
FAMILIE haben wir einen Babyphon-Test<br />
unserer Bloggerin Silke veröffentlicht. Der<br />
Hersteller Nuk hat uns daraufhin geschrieben,<br />
dass er die festgestellten Mankos verbessern will.<br />
Zudem hat er einen After-Sales-Service<br />
eingerichtet, der nach dem Kauf des „NUK Eco<br />
Smart Control 300“ bei Problemen hilft, so beim<br />
Installieren der App. Erreichbar ist dieser Service<br />
telefonisch unter 02163/59 40 oder per E-<strong>Mai</strong>l:<br />
HP.Mieruch@Menz.de<br />
Welche Maßnahmen Nuk insgesamt<br />
versprochen hat, lesen Sie unter:<br />
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und Babys geeignet! Bei TRAVELKID wird jede<br />
Rundreise ganz nach den Wünschen der <strong>Familie</strong> maßgeschneidert<br />
zusammengestellt und auf die Bedürfnisse der<br />
Kinder ausgerichtet. Schon deswegen ist eine Fernreise<br />
mit Babys und Kleinkindern bei TRAVELKID gut machbar.<br />
Und TRAVELKID bietet<br />
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18 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Ernährung in der Stillzeit.<br />
So machen Sie sich stark<br />
für Ihr Baby.<br />
Wer stillt, braucht Tag für Tag eine<br />
ausgewogene Ernährung. Denn Stillen<br />
geht an die Vitamin- und Mineralstoffreserven.<br />
Lesen Sie hier Wissenswertes<br />
über Ihren Mehrbedarf<br />
in der Stillzeit.<br />
Stillen ist die optimale Form der Prägung<br />
durch frühkindliche Ernährung.<br />
Mit Muttermilch bekommt Ihr Baby<br />
die optimale Nahrung für sein Wachstum<br />
und für eine gesunde Zukunft.<br />
Dafür nutzt Ihr Körper seine eigenen<br />
Nährstoffdepots.<br />
Ute Christ-Sörger, diplomierte<br />
Ernährungswissenschaftlerin,<br />
Leiterin des Aptawelt Elternservice<br />
und zweifache Mutter<br />
Stillen ist das Beste für ein<br />
Baby. Stillende müssen sich dabei<br />
mit der richtigen Ernährung<br />
für sich und ihr Baby stärken.<br />
Jeder Mutter liegt das Wohl ihres<br />
Babys besonders am Herzen. Aktuelle<br />
wissenschaftliche Erkenntnisse<br />
weisen darauf hin, dass maximal<br />
20 % der zukünftigen Gesundheit<br />
eines Babys durch seine Gene geprägt<br />
werden. Mindestens 80 %<br />
werden durch äußere Faktoren in<br />
jungen Jahren bestimmt, welche<br />
Sie von Anfang an positiv beeinflussen<br />
können. Hierbei spielt die<br />
Ernährung eine wesentliche Rolle.<br />
Deshalb brauchen Sie im Vergleich<br />
zu Müttern, die nicht stillen, deutlich<br />
mehr an bestimmten Vitaminen und<br />
Mineralstoffen. Beispielsweise ist Ihr<br />
Jodbedarf um 30 % erhöht, der Eisenbedarf<br />
um 33 %, der Folsäurebedarf<br />
um 50 % und der Zinkbedarf um 57 %.<br />
Auch wird für Stillende eine zusätzliche<br />
tägliche DHA-Zufuhr von 200 mg<br />
empfohlen – dies ist wichtig für die<br />
Entwicklung von Gehirn und Sehvermögen<br />
des Babys.*<br />
Mit einer ausgewogenen Ernährung<br />
können Sie Ihre Reserven Tag für<br />
Tag neu auffüllen. Doch das ist gar<br />
nicht so leicht in dieser gleichzeitig<br />
besonders schönen und besonders<br />
fordernden Lebensphase.<br />
* Diese positive Wirkung von DHA stellt sich ein, wenn täglich 200 mg DHA zusätzlich zu der für Erwachsene empfohlenen<br />
Tagesmenge von 250 mg Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden.<br />
Mehrbedarf stillender Mütter<br />
im Vergleich zu nicht stillenden Müttern<br />
(DACH-Referenzwerte, <strong>2015</strong>)<br />
Eisen<br />
+<br />
33 %<br />
Zink<br />
+<br />
57 %<br />
Jod<br />
Vit. E<br />
+ + + +<br />
+<br />
30 %<br />
42 %<br />
Vit. C<br />
25 %<br />
Folsäure<br />
50 %<br />
Empfohlene zusätzliche DHA-Zufuhr<br />
(DACH-Referenzwerte für Stillende, <strong>2015</strong>)<br />
DHA<br />
200 mg<br />
Welche Bedürfnisse hat die Stillende?<br />
Ute C.-S.: Es besteht ein bis zu 60 %iger<br />
Mehrbedarf an Nährstoffen. Der Körper bedient<br />
sich vermehrt aus eigenen Depots. Sehr<br />
wichtig sind z. B. Jod und die Omega-3-Fettsäure<br />
DHA. Daher bildet eine ausgewogene<br />
Ernährung die Grundlage dafür, dass die<br />
Nährstoffdepots immer aufgefüllt bleiben.<br />
Wie sieht eine ausgewogene Ernährung<br />
aus?<br />
Ute C.-S.: Ausgewogen heißt, die richtige<br />
Menge an unterschiedlichen Nährstoffen<br />
zu sich zu nehmen: fettarme Milch und<br />
Milchprodukte, fettarmes Fleisch, (Vollkorn-)Getreideprodukte,<br />
zweimal pro<br />
Woche fettreicher Seefisch sowie viel<br />
Obst und Gemüse.<br />
Was, wenn der Alltag eine ausgewogene<br />
Ernährung erschwert?<br />
Ute C.-S.: In der Stillzeit ist es nicht leicht,<br />
dafür Zeit zu finden. Dann kann eines der<br />
Profutura mama Produkte aus dem Hause<br />
Milupa mit nur einer Portion täglich<br />
Stillenden dabei helfen, ihre Nährstoffreserven<br />
aufzufüllen. Je nach Geschmack<br />
haben stillende Mütter die Wahl zwischen<br />
dem Müsli für einen ausgewogenen Start<br />
in den Tag, dem gesunden Milchgetränk<br />
für zwischendurch oder dem Müsliriegel<br />
für unterwegs.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 5 | 2014<br />
Erfahren Sie mehr auf www.aptawelt.de<br />
19
RATGEBER<br />
Stillen überall<br />
und jederzeit –<br />
Muttermilch ist<br />
die optimale<br />
Babynahrung<br />
Das<br />
Beste<br />
der<br />
Natur<br />
Foto: Thinkstock<br />
Stillen ist einfach ein<br />
wunderbares Erlebnis.<br />
So viel Nähe. So viel<br />
Liebe. Trotzdem ist<br />
das Stillen bei uns,<br />
anders als anderswo,<br />
nicht so populär,<br />
wie es schon aus<br />
gesundheitlichen<br />
Gründen sein sollte.<br />
20 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
Hebammen<br />
beraten:<br />
Die Expertinnen der<br />
„La Leche Liga“ beraten<br />
zum Thema Stillen,<br />
auch per E-<strong>Mai</strong>l.<br />
Weitere Infos: www.<br />
lalecheliga.de<br />
Das erste halbe Jahr sollte<br />
das Kind an die Brust<br />
Muttermilch, die Megamischung:<br />
Stillen, da stimmen<br />
alle Fachleute überein,<br />
ist das Beste für Babys.<br />
Aus praktischen Gründen – Muttermilch<br />
ist immer dabei, stets richtig temperiert,<br />
garantiert keimfrei und supergesund –<br />
Muttermilch enthält alles, was Babys in<br />
den ersten Monaten brauchen: Vitamine,<br />
Mineralstoffe, gesundes Fett, Kohlenhydra<br />
te, Immunabwehr.<br />
Für die meisten Mütter ist das Stillen<br />
deshalb etwas ganz Wichtiges – und<br />
in Deutschland sagen 94 Prozent der<br />
Schwangeren, dass sie vorhaben zu stillen<br />
– so belegt es die „Stillumfrage 2014“<br />
im Auftrag der Firma Lansinoh.<br />
Muttermilch richtet sich in Menge<br />
und Mix automatisch nach den<br />
Bedürfnissen des Kindes. Die<br />
Zusammensetzung ist variabel,<br />
die Bestandteile ändern<br />
sich auch im Laufe des Stillens<br />
– ganz individuell und<br />
genau so, wie das Baby es<br />
braucht. Das Saugen an der<br />
Brust fördert nicht nur die Mutter-Kind-Beziehung,<br />
sondern auch die<br />
Entwicklung von Kiefer- und Gesichtsmuskeln<br />
– das nützt später beim Essen<br />
und Sprechenlernen.<br />
Ein weiterer Vorteil: Gestillte Babys sind<br />
tendenziell weniger anfällig für Infektionen<br />
und Allergien, Diabetes oder<br />
Übergewicht. Zudem ist die Milch aus der<br />
Brust leicht verdaulich; dadurch kommt<br />
es seltener zu Magen-Darm-Störungen.<br />
Auch bleiben stillende Mütter eher gesund:<br />
Wochenbettinfektionen sind seltener,<br />
und das deutsche Krebsforschungszentrum<br />
weist sogar ein geringeres<br />
Brustkrebsrisiko nach. Zudem nützt Stillen<br />
bei der Rückbildung – man ist schneller<br />
wieder fit.<br />
Wie lange und wie oft stillen?<br />
Internationale Organisationen wie Unicef<br />
oder die WHO empfehlen, in den ersten<br />
sechs Monaten ausschließlich zu stillen.<br />
Damit ein Baby wirklich viel davon hat,<br />
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Für die Stillzeit<br />
Stillen ist das Beste für die gesunde<br />
Zukunft Ihres Babys. Profutura mama<br />
unterstützt Sie dabei.<br />
Solange Sie stillen, geben Sie Ihrem Baby alles, was es<br />
braucht. So steigt Ihr Nährstoffbedarf um bis zu 60 %.<br />
Auf Basis unserer ENP*-Forschung zur frühkindlichen<br />
Ernährung haben wir drei Profutura mama Produkte<br />
für die Stillzeit entwickelt.<br />
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› Das gesunde Milchgetränk für zwischendurch<br />
› Den praktischen Müsliriegel für unterwegs<br />
Jedes Profutura mama Produkt liefert ganz nach Ihrem<br />
Geschmack mit nur einer Portion täglich wertvolle<br />
Nährstoffe, die Sie in der Stillzeit benötigen.<br />
› Eisen, Zink und Folsäure, die zu einem gesunden<br />
Immunsystem beitragen<br />
› Jod, das zu einem normalen Energiestoffwechsel<br />
beiträgt<br />
› Vitamin D für Knochen und Zähne<br />
Profutura mama enthält zusätzlich DHA (Omega-3-<br />
Fettsäure) – wichtig für die Entwicklung von Gehirn<br />
und Sehvermögen Ihres Babys.**<br />
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Wichtiger Hinweis: Nehmen Sie nicht mehr als eine Portion pro Tag von einem dieser<br />
Produkte unseres Profutura mama Sortimentes zu sich.<br />
* Early Life Nutritional Programming. ** Diese positive Wirkung von DHA stellt sich ein,<br />
wenn täglich 200 mg DHA zusätzlich zu der für Erwachsene empfohlenen Tagesmenge<br />
von 250 mg Omega-3-Fettsäuren zugeführt werden.<br />
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RATGEBER<br />
Körperliche<br />
Nähe beruhigt<br />
muss es aber auch der Mutter dabei gut<br />
gehen. Und das Stillen muss eben auch<br />
funktionieren. Ganz nach Bedarf der<br />
Mutter und des Kindes richten sich normalerweise<br />
Dauer, Häufigkeit und Menge<br />
des Stillens: Anfangs steigt die Milchmenge<br />
rasch – von ein paar Tropfen (ein<br />
Fingerhut voll) kurz nach der Geburt auf<br />
täglich rund 500 ml nach einigen Tagen.<br />
Häufiges Anlegen und Wechselstillen an<br />
beiden Brüsten fördern die Milchproduktion.<br />
Ein sechs Monate altes Baby nimmt<br />
täglich rund 800 Milliliter zu<br />
sich. Es gilt der Grundsatz: Auf<br />
die Natur kann man sich verlassen<br />
– die Menge entspricht<br />
immer dem Bedarf – egal wie<br />
geformt, groß oder klein der<br />
Busen ist.<br />
Die Intervalle sind natürlich<br />
individuell, es gibt aber einen<br />
Richtwert – in den ersten Lebenswochen<br />
etwa alle zwei bis<br />
drei Stunden, bis sich das eingependelt<br />
hat. Je nach Saugstil<br />
des Babys dauert eine Mahlzeit<br />
zwischen 20 und 45 Minuten.<br />
Wichtig: Immer wieder die<br />
Seite wechseln – und darauf<br />
achten, dass jeweils lange genug<br />
gesaugt wird. Auch die<br />
Tag-Nacht-Abfolge spielt sich<br />
langsam ein, denn zu Beginn<br />
verstehen Babys diesen Ablauf<br />
ja noch nicht. Der Tipp: Die<br />
Mutter sollte schlafen, wenn<br />
das Kind schläft – denn Mütter<br />
brauchen jede Ruhe, die sie<br />
kriegen können.<br />
DIE ERSTE ZEIT Stillen klappt<br />
nicht immer gleich perfekt.<br />
Manchmal müssen sich Mutter<br />
und Kind erst aufeinander einstellen<br />
– doch ab dann wird es einfach. Und<br />
einfach einzigartig!<br />
– Stillen gibt Geborgenheit Das erste<br />
Spüren, Riechen, Sehen nach der Geburt<br />
Das Anlegen von älteren<br />
Kindern stört viele<br />
ist die Basis für die gute Beziehung. Auch<br />
das Baby muss sich nun etwas entspannen,<br />
dann sucht es sofort nach der Brust.<br />
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Brustkissen, gefüllt mit kleinen Gelperlen. Gekühlt<br />
lindert das Perlenkissen Schmerzen und reduziert<br />
Schwellungen. Warm auf die Brust gelegt, weitet es die<br />
Milchkanäle und fördert so den Milchfluss. Die 3-in-1<br />
ThermoPerlen passen zudem an jede Milchpumpe und<br />
unterstützen den Milchspendereflex. Ab sofort in dm<br />
Drogeriemärkten.<br />
– Stillen macht glücklich Hormone sorgen<br />
dafür, dass es einer Mutter unvergleichliche<br />
Glücksgefühle beschert, ihr<br />
Baby zu versorgen.<br />
– Stillen ist Nähe Durch die Trinkintervalle<br />
von zwei bis<br />
drei Stunden ist<br />
Intimität vorprogrammiert.<br />
Der<br />
Tipp: Dabei sollte<br />
der Partner integriert<br />
werden.<br />
– Stillen braucht Ruhe<br />
Das Telefon darf stumm geschaltet<br />
sein, die E-<strong>Mai</strong>ls können warten. Es<br />
braucht vor allem anfangs viel Konzentration,<br />
um alle Signale des Kindes zu<br />
verstehen.<br />
– Stillen ist verstehen<br />
Dem eigenen Instinkt darf man ruhig<br />
vertrauen. Sehr bald beherrschen<br />
Mütter Hungersignale,<br />
Stillrhythmus und Geschmacksvorlieben<br />
ihrer Kinder perfekt.<br />
– Stillen produziert Heilmittel<br />
Ein Tropfen Muttermilch enthält<br />
Tausende heilende Zellen –<br />
für die Nabelpflege, bei leicht<br />
entzündeten Augen, Schnupfen<br />
oder einem wunden Po. Tipp:<br />
etwas Milch ausdrücken oder<br />
abpumpen und mit dem Finger<br />
auftragen – saubere Hände natürlich<br />
vorausgesetzt.<br />
– Stillen ist ein Lernprozess<br />
Der Babymund umschließt die<br />
gesamte Brustwarze inklusive<br />
Vorhof, die Spannung in der<br />
Brust lässt nach, man hört das<br />
Schlucken und kurz darauf<br />
auch die Verdauung – so lässt<br />
sich erkennen, ob richtig gesaugt<br />
wird.<br />
– Stillen ist Teamwork<br />
Nur wenn es allen gut geht, tut<br />
es auch gut. Daher ist Abpumpen<br />
genauso okay wie sanftes<br />
Aufwecken, wenn die Stillpause<br />
einfach zu lange dauert.<br />
GESUNDE ERNÄHRUNG DER<br />
MUTTER Eines vorweg: Stillzeit und Diät<br />
vertragen sich gar nicht. Genauso sollte<br />
der alte Spruch vom „Essen für zwei“<br />
natürlich auch passé sein. Stillende Frauen<br />
brauchen nur rund 250 bis maximal<br />
Wenn's nicht gleich klappt<br />
Nicht immer funktioniert es mit dem Stillen auf<br />
Anhieb. Dieses Equipment unterstützt Mutter und<br />
Kind: www.wireltern.de/go/equipment-stillzeit<br />
22 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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@<br />
Essen für zwei – das gilt<br />
längst nicht mehr
Bis zum<br />
zweiten<br />
Lebensjahr<br />
ist Stillen<br />
total normal<br />
Fotos: Thinkstock; Quelle: mambaby.com<br />
500 Kalorien mehr als nicht stillende –<br />
da reicht schon ein dickes Käsebrot.<br />
Was sonst noch guttut:<br />
– Kalzium: in grünem Gemüse, schwarzem<br />
Sesam, Sojaprodukten, Tofu, Feigen<br />
und Datteln.<br />
– Jod: in Seefisch und jodiertem Salz.<br />
– Eiweiß: in Eiern, Fleisch, Getreide;<br />
auch in Hülsenfrüchten (Achtung: bei<br />
Blähungen wieder absetzen).<br />
Was die Mutter isst, prägt<br />
das Kind nachhaltig<br />
– Snacks: kleine Zwischenmahlzeiten<br />
mit Käse, Joghurt, Vollkornbrot, Müsli<br />
und Salat.<br />
– Flüssigkeit: sparsam bei Kaffee (max.<br />
eine Tasse pro Tag), auf Alkohol ganz verzichten;<br />
bei Tees besser auch auf Salbei<br />
und Pfefferminze – die können die Milchmenge<br />
reduzieren.<br />
– Fett: nur hochwertiges, zum Beispiel in<br />
kalt gepressten Ölen.<br />
– Obst und Gemüse: gerne auch roh;<br />
Zitrusfrüchte, Kiwis, Erdbeeren, Tomaten,<br />
Paprika führen oft zu Verstopfung.<br />
Richtiges Zufüttern in den ersten<br />
1.000 Tagen<br />
Die Nahrungspräferenzen im ersten<br />
Lebensjahr sind entscheidend für<br />
die spätere Kindheit bis hinein ins<br />
Erwachsenen alter. Deshalb sollte sowohl<br />
die Ernährung der stillenden Mutter als<br />
auch die zugefütterte Beikost oder Ersatznahrung<br />
eines Säuglings nicht nur<br />
altersgerecht, sondern möglichst auch<br />
vielseitig gestaltet sein, damit das Kind<br />
später gerne Gesundes wie Obst und Gemüse<br />
isst.<br />
Trotzdem sprechen Wissenschaftler<br />
von einer „Ernährungsschieflage“, weil<br />
Kleinkinder in Deutschland zu wenig Vitamin<br />
D, Eisen und Jod bekommen und<br />
zu viel Eiweiß, Zucker und Salz. Milchersatznahrung<br />
kann das z. B. ausgleichen.<br />
Dazu muss das Baby das Trinken aus der<br />
Flasche erst lernen. Auch das erfordert<br />
etwas Geduld.<br />
Den ersten Fütterungsversuch damit<br />
kann ja der Partner oder eine andere<br />
vertraute Person starten. Das Kind wird<br />
den Wechsel zur anderen Trinkmöglichkeit<br />
eher verstehen, wenn es nicht in den<br />
Armen seiner Mutter direkt an der Brust<br />
liegt.<br />
Keine Sorge, wenn das beim ersten Mal<br />
nicht klappt: Einfach ein paar Tage später<br />
wieder versuchen. Wie schon beim<br />
Stillen braucht es ein wenig Zeit und Geduld,<br />
damit das Kleine zufrieden trinkt.<br />
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Sanfte Medizin für kleine Patienten.<br />
Weil uns die Gesundheit Ihrer <strong>Familie</strong><br />
beson ders am Herzen liegt, bauen wir<br />
unsere hochwertigen Arzneipflanzen selbst<br />
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zertifiziert. Fragen Sie in Ihrer Apotheke<br />
nach Globuli Original DHU.<br />
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Gut geschützt<br />
Die Masernwelle im Frühjahr hat die Diskussion über eine<br />
Impfpflicht neu entfacht. Fakt ist: Vor vielen Infektionskrankheiten<br />
können wir unsere Kinder – und die anderer – nur durch Impfung schützen.<br />
<strong>Mai</strong> 1796. Der englische Arzt<br />
Edward Jenner wagt ein<br />
Experiment: Er infiziert<br />
einen <strong>Junge</strong>n mit Kuhpocken.<br />
Seine Vermutung: Menschen, die<br />
sich mit diesem Virus anstecken, sind<br />
gegen menschliche Pocken immun. Jenner<br />
hatte nämlich zuvor beobachtet,<br />
dass Stallbedienstete, die beim Melken<br />
in Kontakt mit Kuhpocken kamen, zwar<br />
daran erkrankten, jedoch nicht oder nur<br />
selten an den „echten“ Pocken. Seine<br />
Vermutung sollte schon bald Gewissheit<br />
werden. Der <strong>Junge</strong> blieb gesund, nachdem<br />
ihm der Mediziner das echte Virus<br />
injiziert hatte.<br />
Ein kleiner Piks – und dann?<br />
Die Pocken sind mittlerweile ausgerottet.<br />
Es gibt aber nach wie vor gefährliche Infektionskrankheiten,<br />
gegen die man sich<br />
nur durch eine Impfung schützen kann.<br />
Aber: Was passiert eigentlich bei einer<br />
Impfung? Impfstoffe enthalten abgetö-<br />
Ein guter<br />
Kinderarzt<br />
weiß die<br />
Kleinen<br />
abzulenken<br />
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Impfen-Spezial<br />
Die Masern sind in Deutschland<br />
wieder auf dem Vormarsch – in Berlin<br />
ist sogar ein Kind daran gestorben.<br />
Nur eine Impfung kann den<br />
Nachwuchs sicher vor dieser<br />
vermeintlich harmlosen Kinderkrankheit<br />
schützen. In unserem Impfen-<br />
Spezial lesen Sie alles zum Thema<br />
„Immunisierungen“.<br />
Plus: Impfkalender zum Download<br />
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24 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Die WHO hat ihr großes Ziel<br />
verfehlt, die Masern in Europa bis<br />
<strong>2015</strong> zu eliminieren. Die Impflücken<br />
in der Bevölkerung sind für den Anstieg<br />
der Masernfälle verantwortlich<br />
tete beziehungsweise abgeschwächte<br />
Viren und Bakterien, die keine Erkrankung<br />
mehr auslösen können. Nachdem<br />
der Arzt den Impfstoff verabreicht hat,<br />
kommt es im Körper zu einer Abwehrreaktion<br />
– so, als würde man eine echte<br />
Infektion durchleben. Das Immunsystem<br />
bildet Antikörper, um den „Krankheitserreger“<br />
zu bekämpfen. Kommt<br />
der Geimpfte später in Kontakt mit dem<br />
„echten“ Erreger, wird dieser vom Immunsystem<br />
erkannt – die Antikörper, die<br />
der Körper nach der Impfung gebildet<br />
hat, blockieren den Erreger und verhindern<br />
ein Ausbrechen der Krankheit.<br />
Keine Pflichtübung<br />
In Deutschland gibt es keine Impfpflicht,<br />
sondern nur Impfempfehlungen von der<br />
Ständigen Impfkommission (STIKO) am<br />
Robert Koch-Institut Berlin. Die Kosten<br />
für diese Impfungen trägt die Krankenkasse.<br />
Was man wissen muss: Man<br />
UNSER EXPERTE<br />
Dr. Jan Leidel,<br />
Facharzt für Mikrobiologie und<br />
Infektionsepidemiologie und<br />
Vorsitzender der Ständigen<br />
Impfkommission (STIKO) am<br />
Robert Koch-Institut Berlin<br />
schützt durch eine Impfung nicht nur<br />
sich selbst, sondern auch andere. Denn<br />
sind viele Menschen geimpft, breitet<br />
sich die Krankheit nicht aus („Herdenschutz“).<br />
Damit Eltern und Ärzte wissen,<br />
gegen welche Krankheiten ein Kind geimpft<br />
wurde und wann der nächste Impf-<br />
termin ansteht, werden alle Impfungen<br />
ins Impfbuch eingetragen. Wichtig: Das<br />
Kind muss bei der Immunisierung gesund<br />
sein. Eine leichte Erkältung ist in<br />
der Regel unproblematisch. Bei Fieber ist<br />
der Piks jedoch tabu.<br />
Janine Overmann<br />
Fotos: Thinkstock, Infografi k: GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG<br />
Glücklich mit Baby,<br />
ohne Schwangerschaftsstreifen<br />
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Gegen Schwangerschaftsstreifen.<br />
Um Dehnungsstreifen vorzubeugen, hilft laut einer Kundinnenbefragung nachweisbar<br />
das rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Medizinprodukt „StriaSan Pre“:<br />
Über 90 Prozent der Anwenderinnern waren mit der Wirksamkeit zufrieden.<br />
Zusätzlich hilft es gegen juckende Haut.<br />
Nach der Geburt mindert „StriaSan Post“ vorhandene Streifen<br />
und unterstützt die Rückbildung des gedehnten Gewebes.<br />
Beide Produkte sind frei von Mineralöl, Paraffin, Paraben,<br />
potentiell allergenen ätherischen Ölen, Parfum, Farbstoffen<br />
und Alkoholen.<br />
Informationen und Bestellungen unter www.striasan.de oder Tel. 0911 / 54 44 10
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(Rezept rechts)<br />
Nicht nur kleine Erdenbewohner<br />
brauchen sanfte Pfl ege für Haut und<br />
Haare. Auch die Mama möchte ihre<br />
Haut ganz natürlich reinigen und<br />
eincremen – hier zwei sehr schonende<br />
Rezepte zum Selbermachen.<br />
Fotos: Gräfe und Unzer Verlag/Fotograf: Jochen Arndt, Thinkstock<br />
26 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Fizzy Herbal Tabs für ein Gesichtsdampfbad<br />
Man braucht<br />
• Schüssel<br />
• Sieb<br />
• Löffel<br />
• kleine Silikonförmchen<br />
• Frischhaltefolie<br />
• Gewichte oder schwere Gegenstände<br />
• Behälter zur Aufbewahrung<br />
• ggf. Sprühfl asche<br />
Zutaten für etwa 10 Tabs<br />
• 12 EL Natron, z. B. Kaisernatron<br />
• 6 EL Zitronensäurepulver<br />
• 6 EL Pfl anzenstärke, z. B. Pfeilwurzpulver<br />
oder <strong>Mai</strong>sstärke<br />
• 2 EL Alkohol, 40%ig, z. B. neutraler<br />
Wodka oder Grappa<br />
• Ätherische Öle: 10 Tropfen Orange,<br />
3 Tropfen Rosmarin, 1 Tropfen Lavendel<br />
• Optional: 1 EL getrocknete Kräuter,<br />
Blüten oder Zitruszesten, 1 Msp.<br />
Kosmetik-Pigmente<br />
So geht’s<br />
1. Natron, Zitronensäure und Pfl anzenstärke<br />
in eine Schüssel sieben. Die ätherischen<br />
Öle, evtl. auch Deko und Pigmente<br />
zugeben und gut unterrühren.<br />
2. Den Alkohol einträufeln und weiterrühren.<br />
Falls das Gemisch anfängt zu<br />
schäumen, den Alkohol noch langsamer<br />
hinzugeben. Dies gelingt am besten<br />
mithilfe einer Sprühfl asche. Die Konsistenz<br />
ist genau richtig, wenn sich die Masse<br />
in kleine Kugeln pressen lässt, ohne auseinanderzufallen.<br />
3. Die Silikonförmchen mit der Mischung<br />
befüllen und diese fest andrücken. Dann<br />
mit Frischhaltefolie abdecken und einen<br />
schweren Gegenstand daraufl egen.<br />
4. Gelegentlich prüfen, ob die Masse<br />
etwas aufgegangen ist. Falls ja, immer<br />
wieder fest in die Form drücken. Nach<br />
etwa sechs Stunden sollten die Tabs<br />
ausgehärtet sein. Vorsichtig aus der<br />
Silikonform lösen und in einem trockenen<br />
Behälter aufbewahren.<br />
Anwendung & Haltbarkeit<br />
• Das Gesicht gründlich reinigen.<br />
• Einen Fizzy Herbal Tab in eine große<br />
Schüssel mit dampfendem, aber<br />
nicht kochendem Wasser geben.<br />
Ein Handtuch über Kopf und Schultern<br />
legen und das Gesicht etwa fünf<br />
Minuten über den Dampf halten.<br />
Die Düfte inhalieren.<br />
• Das Gesicht trocken tupfen und eine<br />
Reinigungsmaske auftragen.<br />
• Die Fizzy Herbal Tabs sind ein Jahr<br />
haltbar.<br />
Mit Gewichten beschwert kommen<br />
die Tabs in Form<br />
Ruhe für den wunden Babypo.<br />
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Alle: Nicht für die Anwendung am Auge. Packungsbeilage<br />
beachten. · Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. ·
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28 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Man braucht<br />
• Tasse oder feuerfestes Gefäß<br />
• Milchschäumer oder kleinen Schneebesen<br />
• sterilen Tiegel<br />
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Zutaten für 90 ml<br />
• 20 g unraffi nierte Sheabutter<br />
• 10 g Kakaobutter<br />
• 10 g Mangobutter<br />
• 35 ml Jojobaöl<br />
• 5 ml (1 TL) Wildrosenöl<br />
• 5 ml Nachtkerzenöl<br />
• 5 ml Glyzerin<br />
• 2,5 ml (1/2 TL) Vitamin E<br />
• Ätherische Öle, optional: 1 Tropfen Lavendel,<br />
3 Tropfen Mandarine rot, 1 Tropfen Rosa damascena<br />
So geht’s<br />
1. Shea-, Kakao- und Mangobutter im Wasserbad bei<br />
geringer Hitze schmelzen. Die fl üssige Mischung vom Herd<br />
nehmen und auf Raumtemperatur abkühlen.<br />
2. Jojoba-, Wildrosen- und Nachtkerzenöl hinzufügen,<br />
abschließend noch Glyzerin und Vitamin E.<br />
3. Alles mit einem Milchschäumer oder kleinen Schneebesen<br />
cremig aufschlagen.<br />
4. Die Masse in einen sterilisierten Tiegel füllen und eine<br />
Stunde im Kühlschrank aushärten lassen.<br />
Nr.1 *<br />
Hebammenempfehlung<br />
Anwendung & Haltbarkeit<br />
• Die Creme morgens und abends auf die<br />
gereinigte Haut auftragen und sanft einmassieren.<br />
• An einem kühlen Ort aufbewahren, im Sommer<br />
am besten im Kühlschrank.<br />
• Die Creme ist maximal sechs Monate haltbar.<br />
Tipp: In zwei Portionen aufteilen und eine davon<br />
einfrieren – so haben Sie länger was davon!<br />
Buchtipp<br />
Methoxydibenzoylmethane, Polyethylenglykol,<br />
Parabene: Viele der<br />
Kosmetikprodukte, die wir Tag für<br />
Tag benutzen, enthalten jede Menge<br />
gesundheitsgefährdende Stoffe.<br />
Grund genug, insbesondere für<br />
werdende Mütter, sich auf die Suche<br />
nach natürlichen Alternativen zu machen.<br />
Anita Bechloch hat sie gefunden und in diesem<br />
Buch zusammengetragen. Die Autorin und Mutter zeigt<br />
in ihren einfachen Step-by-Step- Anleitungen – unter<br />
anderem auch speziell für Schwangere und Babys –,<br />
dass es alles andere als kompliziert ist, natürliche<br />
Pfl ege produkte von Kopf bis Fuß selbst herzustellen.<br />
Anita Bechloch: „The Glow – Naturkosmetik selber<br />
machen“, GU <strong>2015</strong>, 16,99 Euro.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
29<br />
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Kindes wohltuende Geborgenheit und unterstützen ihre<br />
natürliche Widerstandskraft. So fördern Sie die Ent -<br />
wick lung einer gesunden Haut vom ersten Lebenstag an.<br />
* unabhängige Marktforschungsstudie 2014, Deutschland<br />
Im Einklang mit Mensch und Natur<br />
www.weleda.de
FAMILIENLEBEN<br />
Wege in den<br />
Wiedereinstieg<br />
Viele Frauen<br />
nutzen die<br />
Elternzeit auch,<br />
um sich beruflich<br />
neu zu orientieren<br />
Fotos: Thinkstock<br />
Elisa Rehschütz zieht es nach<br />
sechs Monaten Elternzeit zurück<br />
an den Schreibtisch. Für<br />
die Marketing-Managerin eines<br />
großen Hamburger Unternehmens<br />
stand von Anfang an fest, dass sie nach<br />
der Geburt ihres Sohnes zügig wieder im<br />
Job Fuß fassen will. „Meine Arbeit hat<br />
mir immer viel Spaß gemacht“, sagt die<br />
32-jährige Führungskraft. „Auch während<br />
der Elternzeit habe ich Kontakt mit<br />
UNSERE<br />
EXPERTIN<br />
30 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
Cornelia Heckermann,<br />
Projektmanagerin bei Worklife,<br />
der KWB Koordinierungsstelle<br />
Weiterbildung und Beschäftigung<br />
e.V. Hamburg,<br />
www.worklife-hamburg.de<br />
Nach der<br />
Babypause in den<br />
Job zurückzukehren<br />
ist für frischgebackene<br />
Mütter ein großer<br />
Schritt. Expertentipps,<br />
wie sie berufl ich wieder<br />
durchstarten.<br />
meinen Kollegen gehalten und bin gerade<br />
dabei, die Details hinsichtlich meines<br />
Wiedereinstiegs konkret zu planen.“<br />
Kind und Karriere lassen sich<br />
schwer vereinbaren<br />
Aus Expertensicht macht Elisa Rehschütz<br />
alles richtig. Sie pflegt während ihrer Abwesenheit<br />
den Kontakt zum Arbeitgeber<br />
und macht sich frühzeitig daran, ihren<br />
beruflichen Wiedereinstieg zu planen.<br />
Starre Arbeitsmodelle<br />
erschweren den Spagat<br />
Dennoch ist es für Frauen hierzulande<br />
immer noch schwer, Kind und Karriere<br />
unter einen Hut zu bekommen – auch<br />
wenn sich die Väter inzwischen viel<br />
mehr in Sachen Kindererziehung engagieren<br />
als früher. Die Gründe sind viel-<br />
www.wireltern.de
fältig. Da sind zum einen die nach wie<br />
vor starren Arbeitszeit- und Arbeitsortmodelle.<br />
Wer Karriere machen will, muss<br />
anwesend sein, so das altgediente Credo<br />
deutscher Unternehmen. Karriere in Teilzeit<br />
wird kaum gefördert. Ein weiteres<br />
Problem: die traditionellen Rollenbilder.<br />
Sie bestimmen immer noch die Rahmenbedingungen<br />
unserer Gesellschaft.<br />
Moderne Rollenbilder<br />
sind oft unrealistisch<br />
Kinderbetreuung, Steuerrecht, um nur<br />
zwei zu nennen, sind auf das männliche<br />
Ein-Ernährer-Modell zugeschnitten.<br />
Das macht es<br />
schwer bis unmöglich,<br />
moderne Rollenbilder<br />
im Alltag zu leben.<br />
„Oft fallen Mütter<br />
und Väter nach der<br />
Geburt des Kindes in<br />
alte Rollenmuster zurück,<br />
obwohl sie es zuvor<br />
anders vereinbart haben“,<br />
sagt Cornelia Heckermann, die<br />
Mütter zum Wiedereinstieg in den Beruf<br />
nach der Babypause berät. Nicht zuletzt<br />
stehen sich Mütter mit ihren hohen<br />
Ansprüchen oft selbst im Weg. Cornelia<br />
Heckermann: „Mütter müssen Prioritäten<br />
setzen. Sie sollten sich fragen: Will<br />
ich hauptsächlich Mutter sein und im<br />
Beruf kürzertreten, oder will ich meine<br />
Karriere pushen und weniger Zeit für<br />
meine Kinder haben? Oder will ich von<br />
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sowie Infos zu Kindergeld,<br />
Kinderzuschlag und weiteren<br />
familienrelevanten Themen<br />
gibt es unter www.<br />
familien-wegweiser.de<br />
beidem gleich viel?“<br />
Egal, für was sie sich<br />
entscheiden: Mütter<br />
sollten sich nicht scheuen,<br />
ihre Wünsche klar<br />
zu formulieren und den<br />
Partner, <strong>Familie</strong> und Freunde<br />
um Unterstützung zu bitten,<br />
wenn sie sie brauchen.<br />
Plädoyer für eine familien freundliche<br />
Unternehmenskultur<br />
Die Expertin appelliert aber auch an die<br />
Arbeitgeber, sich für eine familienfreundliche<br />
Unternehmenskultur einzusetzen.<br />
Da gibt es in Deutschland nämlich noch<br />
immer großen Nachholbedarf. Ein offener<br />
Umgang mit den Themen <strong>Familie</strong>,<br />
Es lohnt sich,<br />
während der<br />
Elternzeit<br />
Kontakt zum<br />
Arbeitgeber<br />
zu halten<br />
flexiblere Arbeitszeiten, eine eigene<br />
Kinderbetreuung für den Nachwuchs<br />
der Mitarbeiter beziehungsweise einen<br />
Zuschuss zur Kinderbetreuung – all das<br />
zeichnet einen familienfreundli chen Arbeitgeber<br />
aus. Elisa Rehschütz hat Glück.<br />
Sie hat einen verständnisvollen Chef,<br />
selbst Vater einer Tochter, mit dem sie<br />
ganz offen sprechen kann. Gemeinsam<br />
haben sie verschiedene Arbeitsmodelle<br />
eruiert und eine Lösung gefunden, die<br />
beide Seiten zufriedenstellt. „Ich werde<br />
mir mit einer Kollegin eine Arbeitsstelle<br />
teilen und zunächst Teilzeit arbeiten –<br />
mit Homeoffice-Option“, sagt Elisa Rehschütz.<br />
Das Beispiel von Elisa Rehschütz<br />
zeigt: Auch Führen in Teilzeit ist möglich<br />
– wenn der Arbeitgeber mitspielt.<br />
Janine Overmann<br />
Checkliste<br />
So gelingt der Wiedereinstieg<br />
in den Job<br />
• Kontakt halten. Sich schon<br />
während der Elternzeit regelmäßig<br />
mit Arbeitgeber und Kollegen<br />
austauschen, um auf dem<br />
Laufenden zu bleiben.<br />
• Strategisch planen. Für sich<br />
rechtzeitig klären, was man<br />
berufl ich erreichen will.<br />
• Klar kommunizieren. Wünsche<br />
und Vorstellungen formulieren<br />
und aktiv mit Vorschlägen auf<br />
den Arbeitgeber zugehen<br />
(Stichwort Arbeitszeitmodell).<br />
Die Bedürfnisse des Arbeitgebers<br />
dabei nie aus den Augen verlieren!<br />
• Up to date sein. Sich während<br />
der Elternzeit fortbilden, zum<br />
Beispiel mit Literatur.<br />
Möglicherweise bietet der<br />
Arbeitgeber sogar eine<br />
Weiterbildung an?<br />
• Praktisch üben. Schon frühzeitig<br />
vor der Jobrückkehr die Abläufe<br />
durchspielen, um sich an den<br />
neuen Alltag zu gewöhnen.<br />
• Den Partner einbeziehen.<br />
Die Vorstellungen hinsichtlich<br />
des Wiedereinstiegs mit dem<br />
Partner besprechen und die<br />
Arbeitsteilung im Alltag<br />
durchziehen.<br />
• Sich Hilfe holen. Institutionen<br />
wie Worklife, die bei der<br />
Rückkehr in den Beruf<br />
unterstützen, gibt es<br />
deutschlandweit.<br />
• Auszeit gönnen. Bei allem<br />
Engagement sollte man sich hin<br />
und wieder auch Zeit für sich<br />
nehmen, um aufzutanken.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
31
RATGEBER<br />
Dank früher<br />
Zahnpflege<br />
bleibt das<br />
Lachen so<br />
zauberhaft<br />
E<br />
r kündigt sich bei jedem Baby anders<br />
an. Manche merken kaum<br />
etwas, und Eltern sehen den ersten<br />
Zahn plötzlich schneeweiß<br />
aufblitzen. Andere Kinder sind vor dem<br />
Durchbruch quengelig, sabbern und<br />
haben schlechte Laune. Sie bekommen<br />
dicke rote Bäckchen, vielleicht sogar<br />
Durchfall oder leichtes Fieber. Kinderärzte<br />
weisen außerdem darauf hin, dass<br />
es nicht immer klar ist, ob hinter den<br />
Beschwerden wirklich die ersten Zähnchen<br />
stecken. Schließlich machen Babys<br />
früh auch Infektionen durch. Für Eltern<br />
bringt diese Zeit nicht selten zusätzlichen<br />
Stress oder Unsicherheit mit sich:<br />
Weint unser Baby jetzt, weil es zahnt<br />
und Schmerzen hat? Ist es sinnvoll, ein<br />
schmerzlinderndes Mittel aufzutragen?<br />
Welche Beißringe sind geeignet? Und<br />
was wird aus dem Stillen?<br />
Spucken gehört dazu<br />
An sich ist das Durchbrechen der Zähne<br />
eine von der Natur optimal gesteuerte<br />
Angelegenheit. Es ist lediglich von mehr<br />
oder weniger großer Unruhe begleitet,<br />
je nachdem was für ein Typ Ihr Kind ist.<br />
Eines haben alle zahnenden Kinder gemeinsam:<br />
Sie spucken vermehrt. Im Nu<br />
sind Lätzchen und Kleidung durchgeweicht.<br />
Zusätzliche Mullwindeln oder<br />
kleine Halstücher helfen, Strampelhose<br />
und Jäckchen halbwegs trocken zu halten.<br />
Die Ersten<br />
sind da<br />
Welcher Beißring ist der richtige? Gibt es<br />
Alternativen? Etwa im siebten Monat brechen<br />
bei den meisten Säuglingen die Milchzähne<br />
durch. Und jeder reagiert anders darauf.<br />
Fotos: Thinkstock<br />
Der erste Beißring<br />
Babys haben nun das Bedürfnis, auf harten<br />
Dingen herumzukauen. Dies wirkt<br />
wie eine Massage und hilft beim Durchbruch<br />
des Zahns. Jetzt wird es Zeit für<br />
den ersten Beißring. Ein leichter, gut zu<br />
greifender Ring ist sicherer als irgendein<br />
Spielzeug oder Gegenstand. Nicht<br />
alles, was die Kleinen sich so schnappen,<br />
ist speichelecht, mit ungiftigen Farben<br />
bemalt oder schön abgerundet. Ob harter<br />
oder weicher Ring ist Ihrem Baby vermutlich<br />
egal. Wenn Sie sich für einen weichen<br />
entscheiden, kaufen Sie sicherheitshalber<br />
nur Beißringe mit dem Vermerk „ohne<br />
Weichmacher“, „ohne Phthalat“ oder<br />
„PVC-frei“, diese Stoffe sind inzwischen<br />
verboten. Oder gleich solche Modelle, die<br />
aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen<br />
(PP) sind. Mit Flüssigkeit gefüllte Ringe<br />
32 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
sollten Sie nur im Kühlschrank,<br />
aber nicht im Eisfach kühlen.<br />
Sonst werden sie zu kalt und<br />
verletzen die zarte Mundschleimhaut.<br />
Auf Dingen<br />
herumzukauen<br />
wirkt jetzt wie<br />
eine Massage<br />
Kalte Karotten tun es<br />
auch<br />
Wer es lieber natürlich mag,<br />
sollte seinem Kind ein gekühltes<br />
Stück geschälte Karotte<br />
oder harte Brotrinde geben. Aber<br />
immer nur unter Aufsicht, da Ihr<br />
Kind sich an abgebissenen Stücken verschlucken<br />
könnte. Zahnfleischmassage<br />
hilft bei Zahnungsschmerzen: Falls Ihr<br />
Baby das mag, können Sie seine Zahnleiste<br />
zwischendurch sanft mit Ihrem<br />
sauberen Finger massieren.<br />
Zähne und Stillen<br />
Die ersten Zähne bedeuten übrigens<br />
keinesfalls, dass die Stillzeit vorbei<br />
ist. Das Stillen klappt auch jetzt noch<br />
ohne Einschränkung. Wenn Sie merken,<br />
dass Ihr Kleines kaum noch saugt und<br />
stattdessen mit seinen Zähnchen<br />
zwickt, nehmen Sie es von der<br />
Brust. Dies ist ein Signal dafür,<br />
dass es bald neugierig<br />
auf festere Nahrung wird.<br />
Schon der erste Zahn freut<br />
sich über eine Zahnbürste<br />
und sollte einmal täglich<br />
mit einer fluoridhaltigen<br />
Zahn pasta gepflegt werden. Am<br />
besten verwenden Sie eine Lernzahnbürste<br />
mit einem kindgerecht kleinen<br />
Kopf und weichen Borsten.<br />
Mittel gegen Schmerzen<br />
Mittel zur lokalen Schmerzlinderung bekommen<br />
Sie in der Apotheke. Sie werden<br />
aufs Zahnfleisch aufgetragen und leicht<br />
einmassiert. Es spricht nichts dagegen,<br />
dass Sie ein solches Präparat zwischendurch<br />
einsetzen, um Ihrem Kind die<br />
Zahnung zu erleichtern. Beispielsweise<br />
nachts, damit es besser schläft. Nach<br />
homöo pathischen Mitteln sollten Sie Ihren<br />
Kinderarzt fragen. Vorübergehend<br />
können Sie Ihr Kleines auch für einige<br />
Zeit ablenken. Wenn Sie mit ihm spielen<br />
oder schmusen, wird es seine Beschwerden<br />
sicher eine Weile vergessen.<br />
Vermeiden<br />
Sie zuckerhaltige<br />
Getränke. Das<br />
schützt vor Karies<br />
und späterem Übergewicht.<br />
Am besten geeignet<br />
sind zuckerfreie<br />
Tees und<br />
Wasser<br />
@<br />
Natürliche<br />
Linderung<br />
durch<br />
Möhren<br />
Web-Tipp<br />
Fluoride sind ein wichtiger<br />
Schutz vor Karies. Doch was<br />
hilft besser – Tabletten oder<br />
Zahncreme? Lesen Sie mehr<br />
auf www.wireltern.de/go/<br />
kariesgefahr<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 33<br />
Zähnchen<br />
kriegen ohne<br />
Qual<br />
… durch rechtzeitige<br />
Anwendung von<br />
Dentinox-Gel N Zahnungshilfe.<br />
ZUCKERFREI<br />
mit karieshemmendem<br />
Xylit<br />
Schmerzstillend<br />
Entzündungshemmend<br />
Wundheilungsfördernd<br />
Dentinox-Gel N wurde speziell für<br />
die Zahnung entwickelt und lindert<br />
die Beschwerden beim Durchtritt der<br />
ersten Zähnchen und des gesamten<br />
Milchgebisses.<br />
Dentinox ® -Gel N Zahnungshilfe, Anwendungsgebiete: Traditionell angewendet<br />
als mild wirkendes Arzneimittel zur kurzzeitigen Linderung der<br />
Beschwerden bei der ersten Zahnung. Enthält Sorbitol. Zu Risiken und<br />
Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker. Stand: 02/<strong>2015</strong><br />
Dentinox Gesellschaft für pharmazeutische<br />
Präparate Lenk & Schuppan KG · Nunsdorfer<br />
Ring 19 · 12277 Berlin · www.dentinox.de<br />
Für Zähnchen alles Gute
RATGEBER<br />
Mit der Geburt Ihres<br />
Babys beginnt für Sie als<br />
Eltern und Ihren kleinen<br />
Schatz eine spannende<br />
Reise voller erster<br />
Momente. Unsere vier<br />
Experten sagen, warum<br />
diese so aufregend sind.<br />
Die wahren<br />
MEILENsteine<br />
Die ersten zwölf Monate im<br />
Leben eines Babys sind ein<br />
Ereignis voller einzigartiger<br />
Momente. Jeden Tag passiert<br />
etwas Neues, und die Eltern kommen aus<br />
dem Staunen über ihren kleinen Schatz<br />
gar nicht mehr heraus. Wir haben ganz<br />
besondere Meilensteine in der Entwicklung<br />
eines Babys – auch in Anlehnung an<br />
eine neue Kampagne von Pampers – zum<br />
Anlass genommen und wichtige Tipps zu<br />
den ersten Momenten des kleinen Entdeckers<br />
zusammengestellt.<br />
Die erste Windel<br />
(ab dem 1. Tag)<br />
„Sie haben es bestimmt schon gemerkt:<br />
Ihr Neugeborenes hat von Geburt an<br />
ganz besondere Anforderungen an die<br />
richtige Windel – und auch das Wickeln ist<br />
neu und aufregend. Die Windel<br />
Ihres Lieblings sollte grundsätzlich<br />
unmittelbar nach dem Stuhlgang<br />
gewechselt werden, weil dieser<br />
die Haut bei längerem Kontakt<br />
schnell reizt. Urin hingegen wird<br />
von modernen Wegwerfwindeln<br />
recht umfassend absorbiert,<br />
sodass kein längerer intensiver<br />
Kontakt mit der Feuchtigkeit<br />
besteht. Ihr Schatz genießt so<br />
eine trockene und erholsame<br />
Nacht. Übrigens ist die Zeit auf<br />
dem Wickelplatz immer eine<br />
DIE<br />
EXPERTIN<br />
Anja Constance<br />
Gaca<br />
Hebamme und<br />
Stillberaterin<br />
gute Gelegenheit zum Spielen oder<br />
auch zum liebevollen Körperkontakt mit<br />
Ihrem Nesthäkchen – zum Beispiel durch<br />
Babymassage-Handgriffe.“<br />
Extra-Tipp: Für eine trockene<br />
Nacht sorgen vor allem Windeln<br />
mit Plus-Größen und dehnba ren<br />
Bündchen – sie sind saug fähiger<br />
als herkömmliche Windeln und<br />
passen sich jeder Schlafbewegung<br />
optimal an. Verschließen<br />
Sie dabei die Windel am besten<br />
so, dass noch ein fi ngerbreit<br />
Abstand am Verschluss vorhanden<br />
ist. Das verhindert in der<br />
Regel das Auslaufen am oberen<br />
Rand.<br />
Der erste Zahn (6. Monat)<br />
„Für viele Eltern kommt das erste Zähnchen<br />
völlig unbemerkt und bohrt sich<br />
quasi über Nacht durch das Zahnfl eisch.<br />
Die unteren Schneidezähne zeigen sich<br />
dabei üblicherweise zuerst.<br />
Mit dem Durchbruch des ersten Zähnchens<br />
im Alter zwischen fünf und zehn<br />
Monaten beginnen gleichzeitig das<br />
Zähneputzen und die regelmäßige Zahnpfl<br />
ege. Anfangs reicht es, wenn Sie die<br />
Zähne jeden Abend mit einer Fingerhut-<br />
Zahnbürste aus Silikon, einem weichen<br />
Tuch oder Wattestäbchen reinigen.<br />
Später können die Zähne mit einer<br />
altersgerechten Kinderzahnbürste und<br />
einer erbsengroßen Menge fl uoridierter<br />
Kinderzahnpasta geputzt werden.<br />
Der erste Besuch beim Zahnarzt wird ab<br />
den ersten Milchzähnen empfohlen und<br />
soll den Eltern helfen, die Mundgesundheit<br />
ihres Kindes von Anfang an optimal<br />
zu unterstützen. Und das Beste daran: Ihr<br />
Liebling kann bei diesen frühen Terminen<br />
bereits Vertrauen zum Arzt aufbauen.”<br />
DIE EXPERTIN<br />
Carmen Beck<br />
Kinderkrankenschwester und<br />
<strong>Familie</strong>nberaterin, Expertin<br />
für Kindergesundheit<br />
Fotos: Thinkstock, Pampers-Expertenteam<br />
34 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Die erste durchgeschlafene<br />
Nacht (6. bis 8. Monat)<br />
„Schlaf ist für die Entwicklung der Kleinsten<br />
von besonderer Bedeutung. Diese Fähigkeit<br />
müssen sie erst erlernen. Ein wichtiger<br />
Tipp ist hierbei, für Ihr Kind einen geregelten<br />
Tagesablauf zu fi nden: eine aus ge wogene<br />
Mischung aus Lebendigkeit, Aktivität<br />
und Ruhephasen.<br />
Zudem sind Einschlafrituale hervorragend<br />
geeignet, um das Baby auf eine erhol same<br />
Nacht einzustimmen: Ob das An ziehen<br />
des Schlafanzugs oder das Zähneputzen<br />
– machen Sie Ihrem Kind jeden<br />
Abend deutlich, dass dies die Dinge sind,<br />
die vor dem Schlafengehen passieren.<br />
Andere Möglichkeiten, Ihr Baby zu entspannen,<br />
sind ruhige Musik zu hören, eine<br />
Geschichte zu erzählen, vorzulesen oder<br />
das Kind zu baden.“<br />
DER EXPERTE<br />
Prof. Dr. Jürgen Zulley<br />
Diplom-Psychologe und<br />
international renommierter<br />
Schlafforscher<br />
Spezielle Windel fürs<br />
Neugeborene<br />
Der erste Schritt (10. bis 12. Monat)<br />
„Für Eltern ist der erste Schritt ihres Babys<br />
ein ganz besonderer erster Moment.<br />
Doch auch für das Kind sind die ersten<br />
Gehversuche etwas Einmaliges: Es ist<br />
buchstäblich ein großer Schritt in Richtung<br />
Eigenständigkeit. Der erste Schritt ist ein<br />
Resultat des natürlichen Bewegungs- und<br />
Entdeckungsdrangs Ihres Kindes. Erkunden<br />
und Spielen ist seine Art, die Welt um<br />
sich herum kennenzulernen und zu verstehen,<br />
wie Dinge eigentlich funktionieren.<br />
Der tolle Nebeneffekt: In der Bewegung<br />
und im Spiel werden zentrale Fähigkeiten<br />
DER<br />
EXPERTE<br />
Prof. Dr. Malte<br />
Mienert<br />
Entwicklungspsychologe<br />
gefestigt, die zu Babys gesunder Entwicklung<br />
beitragen. Dazu gehören beispielsweise<br />
die Ausbildung von Selbstvertrauen,<br />
die Förderung von Kreativität und<br />
Denk fähigkeit. Mit den ersten Schritten<br />
erkundet Ihr Baby die Welt besonders<br />
aktiv. Möglichkeiten, Ihr Kind bei seinen<br />
ersten Gehversuchen zu unterstützen, sind<br />
zum Beispiel das Anbieten der eigenen<br />
Hand zum Hochziehen, das Locken durch<br />
Spielzeug kurz unter Stehhöhe und natürlich<br />
das Anfeuern des Kindes beim Führen<br />
seiner ersten Laufversuche.“<br />
Einen speziellen Urinindikator<br />
weist die Windel „Pampers<br />
New Baby“ aus der<br />
„Premium Protection“-Reihe<br />
auf. Er verfärbt sich bei<br />
Feuchtigkeit blau und zeigt<br />
so an, wann es Zeit für eine<br />
frische Windel ist. Eine tolle<br />
Orientierungshilfe in den<br />
ersten aufregenden Wochen<br />
für die Eltern.<br />
Zudem hat die „New Baby“-<br />
Windel ein einzigartiges<br />
Doppel-Absorbiersystem, das<br />
Feuchtigkeit und weichen<br />
Neugeborenenstuhl sicher<br />
aufnimmt und die empfi ndliche<br />
Haut des Babys trocken<br />
hält.<br />
Die nabelfreundliche Form in<br />
Größe 1 und 2 sorgt für einen<br />
weichen und angenehmen<br />
Sitz am Bauch und schont<br />
den empfi ndlichen Nabelbereich<br />
Ihres Babys.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
35
FAMILIENLEBEN<br />
Babys<br />
erster Brei<br />
Von der Muttermilch<br />
zum ersten Möhrenmus:<br />
nicht nur eine neue<br />
Entwicklungsstufe,<br />
sondern ein wichtiger<br />
Schritt für Mama und<br />
Säugling.<br />
In der ersten Beikost-<br />
Zeit lautet das Motto:<br />
Weniger ist mehr<br />
Während des ersten Lebensjahres<br />
ist die Mutter- oder<br />
Säuglingsmilch das wichtigste<br />
Nahrungsmittel für<br />
Ihr Baby. Doch etwa ab dem sechsten Monat<br />
reicht sie allein nicht aus. Die Milch<br />
liefert nicht mehr die nötige Menge an<br />
Eisen und Zink, sodass das Baby zusätzlich<br />
Beikost benötigt. Jedes Kind hat<br />
seinen individuellen Rhythmus – ob es<br />
bereit dafür ist, zeigt sich zwischen dem<br />
fünften und siebten Monat an folgenden<br />
Anzeichen: Das Kleine kaut auf seinen<br />
Wenn die Muttermilch<br />
nicht mehr ausreicht<br />
Fäustchen herum, es führt Dinge zum<br />
Mund und zeigt Interesse an Essen, greift<br />
nach Speisen auf Ihrem Teller.<br />
Gewöhnlich wird mit einzelnen<br />
Gemüsesorten begonnen, und die süß<br />
schmeckende Möhre ist ein idealer Einstieg.<br />
Da das Baby immer nur ein Nahrungsmittel<br />
erhält, lernt es die einzelnen<br />
Aromen zu unterscheiden. Es können bis<br />
zu zehn Versuche notwendig sein, bis Ihr<br />
Baby ein neues Lebensmittel akzeptiert.<br />
Daher ist es wichtig, schon früh immer<br />
wieder Gemüse anzubieten. Am einfachsten<br />
ist die Einführung neuer Aromen<br />
vor dem siebten Monat. Später wird der<br />
Gemüsebrei mit Kartoffeln in den Speiseplan<br />
eingeführt. Anschließend kommt<br />
als dritte Komponente dann eisenreiches<br />
Fleisch oder auch Geflügel hinzu. Beginnen<br />
Sie mit dem Zufüttern jedoch nicht<br />
vor der 17. Woche. Nieren und Verdauungstrakt<br />
sind noch nicht in der Lage,<br />
feste Nahrung richtig zu verarbeiten.<br />
In der Einführungsphase sollte das<br />
Baby zuerst dünnen, später dickeren, zerdrückten<br />
Brei und schließlich zerdrückte<br />
Kost mit weichen Stückchen bekommen.<br />
Studien haben gezeigt, dass es Babys häu-<br />
Besser nicht:<br />
Verzichten Sie auf zuckerhaltige<br />
Speisen und Getränke. Sie verursachen<br />
Karies, und das Baby entwickelt<br />
schon frühzeitig eine Vorliebe<br />
für Süßes, die später zu Übergewicht<br />
führen kann. Als Trink-Flüssigkeit am<br />
besten nicht zu kaltes Leitungs wasser<br />
(wenn der Nitratgehalt unter 20 mg<br />
liegt) oder Mineralwasser (ohne<br />
Kohlensäure und mit dem Vermerk<br />
„geeignet zur Zubereitung von<br />
Säuglingsnahrung“) geben.<br />
Kuhmilch ist im ersten Lebensjahr<br />
als Getränk nicht geeignet. Für den<br />
Brei kann aber Vollmilch mit 3,5 %<br />
Fett verwendet werden. Geeignet<br />
sind pasteurisierte oder H-Milch.<br />
Roh- und Vorzugsmilch nicht, da sie<br />
Bakterien enthalten können. Sojamilch<br />
ist ebenfalls nicht geeignet.<br />
Vermeiden Sie salzige Speisen<br />
wie Parmesan, Speck, Räucherfi<br />
sch oder -schinken. Fertiggerichte<br />
enthalten ebenfalls viel Salz, sind<br />
deswegen tabu, ebenso wie Salz im<br />
selbst gekochten Gemüsebrei.<br />
Foto: Thinkstock<br />
36 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Der Humor?<br />
100 % Papa.<br />
Das Strahlen?<br />
100 % Mama.<br />
100 % Allergierisiko?<br />
Durch allergenarmes Eiweiß reduzieren.<br />
Stillen ist die beste Allergieprävention<br />
Die ersten 1.000 Tage, von der Empfängnis bis zum Ende des<br />
2. Lebensjahres, sind entscheidend für die gesunde Entwicklung des<br />
Babys. Durch die Ernährung im 1. Lebenshalbjahr können Sie maßgeblich<br />
dazu beitragen, das Allergierisiko Ihres Babys zu senken.<br />
Die Veranlagung, auf körperfremde Stoffe allergisch zu reagieren,<br />
wird dem Baby vererbt. Ob es tatsächlich zu einer allergischen<br />
Reaktion kommt, hängt auch vom Eiweiß in seiner Nahrung ab.<br />
Muttermilch enthält überwiegend körpereigenes und deshalb<br />
allergen armes Eiweiß. Daher treten allergische Reaktionen deutlich<br />
seltener auf. Ausschließliches Stillen in den ersten 4 bis 6<br />
Monaten schützt Babys mit erhöhtem Allergierisiko bestmöglich<br />
vor Allergien.*<br />
Für nicht gestillte Babys empfehlen Experten eine HA-Nahrung<br />
mit geprüftem hydrolysiertem Eiweiß (= Hydrolysat). Sprechen<br />
Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt oder Ihrer Hebamme.<br />
Erhöhtes Allergierisiko beim Baby?<br />
Machen Sie den Allergie-Check!<br />
Sind bei Mutter oder Vater Allergien bekannt? Ja Nein<br />
Traten bei beiden Eltern bereits Allergien auf? Ja Nein<br />
Liegen bei Geschwisterkindern Allergien vor? Ja Nein<br />
Bereits bei einem JA lassen Sie sich bitte von Ihrer Hebamme<br />
oder Ihrem Arzt über das erhöhte Allergierisiko<br />
Ihres Babys beraten. Machen Sie jetzt den ausführlichen<br />
Allergie-Check auf babyservice.de/allergie-check!<br />
* Quelle: AWMF-S3-Leitlinie Allergieprävention, Update 2014
FAMILIENLEBEN<br />
Zu Beginn sollten<br />
die Breie möglichst<br />
flüssig sein<br />
Sobald das Baby<br />
gut vom Löffel essen<br />
kann, werden die<br />
Breie etwas dicker<br />
von der Konsistenz<br />
Und schließlich gibt<br />
es zerdrückte<br />
Nahrungsmittel<br />
mit weichen<br />
Stückchen darin<br />
Vom Säugling zum Kleinkind: Die Grafik zeigt, wie sich der Ernährungsplan<br />
eines Babys im ersten Lebensjahr verändert<br />
figer schwerfällt, stückige Nahrung zu<br />
akzeptieren, wenn sie in den ersten neun<br />
Monaten ausschließlich dünnen Brei bekommen<br />
haben.<br />
Die erste Beikost-Mahlzeit ist für Eltern<br />
wie Baby ein Ereignis. Sie werden<br />
sich fragen, ob Ihr Kind das Essen wohl<br />
mag und wie es auf den Brei reagiert.<br />
Sind die Eltern<br />
entspannt,<br />
verbindet das<br />
Kleine mit<br />
dem Essen<br />
positive<br />
Erlebnisse<br />
Es wird spüren, ob Sie ängstlich oder<br />
aufgeregt sind, wenn es das Essen in<br />
den Mund nimmt und dann vielleicht<br />
wieder ausspuckt. Für das erste Mahl ist<br />
gutes Timing alles: Ihr Baby sollte nicht<br />
übermüdet oder übermäßig hungrig,<br />
sondern guter Dinge sein und vielleicht<br />
schon eine kleine Milchmahlzeit zu sich<br />
genommen haben. Sollte es die Nase<br />
Denkt die Mama positiv,<br />
spürt dies das Baby<br />
rümpfen, bedeutet es nicht, dass es das<br />
angebotene Essen nicht mag. Versuchen<br />
Sie es erneut. Öffnet es seinen Mund, ist<br />
es bereit, den Brei zu probieren. Wenn<br />
nicht, probieren Sie es ein anderes Mal<br />
erneut. Versuchen Sie, möglichst entspannt<br />
und positiv zu bleiben. Ihr Baby<br />
verbindet dann mit den Mahlzeiten<br />
Glücksgefühle und wird ihnen später<br />
positiv entgegensehen.<br />
38 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Buchtipp<br />
Gab es die ersten Monate nur Milch, kommt nach und nach Vielfalt auf<br />
den Löffel, bis das Baby mit einem Jahr (fast) selbstständig isst<br />
Die perfekte Ernährungsbegleitung<br />
durch Babys erstes Lebensjahr hat<br />
Fiona Wilcock geschrieben. In ihrem<br />
Buch „Babynahrung selbst gemacht<br />
– Nur das Beste für mein Kind“<br />
gibt es neben einem umfangreichen<br />
Ratgeber-Teil über 200 Rezepte sowie<br />
einen wochenweise zusammengestellten<br />
täglichen Menüplan.<br />
Dorling Kindersley,16,95 Euro<br />
Fotos: © Dorling Kindersley Verlag (7)<br />
Das Urvertrauen?<br />
Von Mama<br />
und Papa.<br />
Die Folgenahrung?<br />
Von BEBA.<br />
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BEBA HA 2 FOLGENAHRUNG<br />
MIT HYDROLYSIERTEM EIWEISS*<br />
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Sie haben Fragen? Besuchen Sie uns auf babyservice.de<br />
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Folgenahrung
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
Jetzt wird<br />
es bunt<br />
Praxis-<br />
Test:<br />
Babyschalen<br />
im Auto<br />
Die neue Generation<br />
von Babyschalen und<br />
Kombisitzen bringt<br />
Farbe ins Leben –<br />
und begeistert mit<br />
praktischen Details.<br />
Hier sechs Beispiele<br />
für die kleinsten<br />
Mitfahrer.<br />
Theos Favorit:<br />
In der leuchtend<br />
„Apple“-grünen<br />
Liegeschale<br />
von Kiddy gefiel<br />
es unserem<br />
Model<br />
am besten<br />
So sicher wie möglich, einfach zu<br />
bedienen und gern nicht allzu<br />
hässlich – das sind erfahrungsgemäß<br />
die drei Hauptanforderungen,<br />
die junge Eltern an die Babyschale<br />
beziehungsweise den Kindersitz ihrer<br />
Erstgeborenen stellen.<br />
Die führenden Hersteller von Rückhaltesystemen<br />
für Kinder machen es Eltern<br />
und Großeltern hierbei zunehmend<br />
Der Kopf ist das, was am<br />
meisten geschützt wird<br />
einfach: Wer die fünf goldenen Regeln<br />
(siehe Kasten Seite 45) beachtet, der kann<br />
einen Fehlkauf nahezu ausschließen.<br />
Die Jüngsten fahren von Geburt bis<br />
zu einem Gewicht von gut 13 kg (Gruppe<br />
0+) oder einer Körpergröße von 85 cm<br />
(nach der neuen i-Size-Verordnung) in<br />
einer Babyschale mit. Wesentlich ist, dass<br />
der Kopf des Kindes unbedingt geschützt<br />
wird. Sobald der Kopf signifikant über<br />
den oberen Schalenrand hinausragt, ist<br />
es Zeit für ein größeres Modell.<br />
40 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Geniale Liegefläche:<br />
einfach<br />
Tragegriff nach<br />
hinten klappen<br />
Kiddy Evo-Lunafix<br />
Kiddy „Evo-Lunafix“<br />
(ab ca. 399 Euro<br />
inkl. Basis)<br />
•Gruppe 0+, 0–13 kg,<br />
ab Geburt bis 15 Monate<br />
•Isofix erforderlich<br />
•Einbau entgegen<br />
der Fahrtrichtung<br />
•Travelsystem-tauglich<br />
•Patentierte Liegeposition<br />
•Sonnenschutz integriert<br />
•Neugeborenen-Einsatz<br />
Sehr stylishe, leichte Baby schale<br />
mit cleverer Liegeposition: Einfach<br />
den Tragebügel in Richtung<br />
Kopfende umklappen, dann<br />
schiebt sich im Inneren des Kiddy<br />
„Evo-Lunafix“ ein Lattenrost<br />
nach oben – und das Baby macht<br />
sich gaaanz lang in seiner „Liegeschale“.<br />
In dieser flachen Position<br />
Der Einbau des leuchtend blauen<br />
Joie „i-Anchor“ braucht ein<br />
kräftiges, geschultes Händchen,<br />
dafür sitzt er bombenfest, hat<br />
man ihn einmal ins Auto bugsiert.<br />
Da bleibt er dann aber<br />
auch: Mangels Tragegriff ist ein<br />
Ausflug samt Baby nicht mehr<br />
möglich. Die obligatorische Bakann<br />
der Sprössling bequem und<br />
Fünf-Punkt-Gurt-gesichert im Auto<br />
oder in seinem Reisesystem<br />
schlummern. Zügiges Umbetten<br />
erübrigt sich auf dem stoßabsorbierenden<br />
Mini-Bettchen, dessen<br />
luftiger Unterbau eine gute<br />
Rückenbelüftung verspricht. Für<br />
Schatten sorgt das integrierte<br />
Sonnendach, für sicheren Halt<br />
im Auto die Kiddy „Isofix Base 2“.<br />
Joie i-Anchor<br />
Joie „i-Anchor“ (ab ca.<br />
190 Euro, Basis ca. 110 Euro)<br />
• ab Geburt bis 105 cm<br />
Körpergröße<br />
• i-Size-Kombisitz (ECE R 129/00)<br />
• Isofix erforderlich<br />
• Nicht Travelsystem-tauglich<br />
• Einbau entgegen und<br />
in Fahrtrichtung<br />
• Kopfteil und Gurtsystem<br />
7-fach verstellbar<br />
(Ein-Hand-Bedienung)<br />
• Verstärkter Stahlrahmen<br />
sis „i-AnchorFix“ kann mittels<br />
der Vorrichtung Isofix befestigt<br />
werden. Super: Mit einem Handgriff<br />
kann der Kindersitz in oder<br />
gegen die Fahrtrichtung genutzt<br />
werden. Als eines der ersten Sys-<br />
teme erfüllt „i-Anchor“ die Mitte<br />
2013 eingeführte i-Size-Norm<br />
(siehe Seite 48). Praktisch: Kopfteil<br />
und Schultergurte lassen<br />
sich als Einheit mit einer Hand<br />
verstellen.<br />
Der bleibt,<br />
wo er ist. Joie-<br />
Fans, die ihr<br />
Neuge borenes<br />
im Auto mitnehmen<br />
möchten,<br />
sollten anfangs die<br />
Reboard-Schale<br />
„i-Anchor“ nutzen<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 41
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
EU-Sicherheitsverordnung<br />
ECE R 44/04 und ECE R 44/03 – diese<br />
beiden Prüfnormen entscheiden<br />
über Sein oder Nichtsein bei Kindersitzen<br />
und Babyschalen, sofern sie<br />
nicht bereits nach ECE R 129/00<br />
(i-Size) zertifi ziert sind. Rückhaltesysteme<br />
mit Prüfnummer 44/01 oder<br />
44/02 sind nicht mehr zulässig und<br />
dürfen daher weder verwendet<br />
noch verkauft werden – und das<br />
bereits seit April 2008! Also Finger<br />
weg von Onkel Hermanns altem<br />
Drei-Generationen-Lottersitz („Der<br />
tut es doch noch“) – und schleunigst<br />
auf den Müll mit den alten Teilen!<br />
Integrierte Liegeposition<br />
ist der neue Maßstab<br />
Die neue Generation von Babyschalen<br />
und Kombisitzen begeistert mit durchdachter<br />
Funktionalität und in lebensbejahenden<br />
Farben. „Apple“, „Sunshine“,<br />
„Jaffa“ – quietschbunte Babyschalen in<br />
knalligem Grün, Gelb oder Orange machen<br />
die Rückbank zum Blickfang. Dazu<br />
noch das Trendmuster Zebra, fertig ist<br />
das optische Kinderparadies im Fond.<br />
Neuer Maßstab bei Babyschalen ist<br />
die integrierte Liegeposition. Vorreiter<br />
Britax Römer Dualfix<br />
Britax Römer „Dualfix“<br />
(ab ca. 419 Euro)<br />
• Gruppe 0+/1, 0–18 kg,<br />
ab Geburt bis 4 Jahre<br />
• Isofix erforderlich<br />
• Einbau entgegen und<br />
in Fahrtrichtung<br />
• Nicht Travelsystem-tauglich<br />
• Liegeposition<br />
• Neugeborenen-Einsatz<br />
• um 360 Grad drehbar<br />
• Kopfteil und Gurtsystem<br />
mit einer Hand justierbar<br />
Der „Dualfix“ verwandelt die<br />
Rückbank in eine Burg, ist aber<br />
nichts für Leute, die mit ihrem<br />
Nachwuchs ständig das Auto<br />
wechseln. Fast 15 Kilo schwer,<br />
dazu das ausklappbare Stützbein<br />
– den „Dualfix“ von einer<br />
Rückbank zur nächsten zu<br />
hieven geht ins Kreuz. Einmal<br />
montiert, ist der durchdachte<br />
Sitz der Hit: Er lässt sich auf der<br />
Isofix-Basis komplett um die<br />
eigene Achse drehen. Man kann<br />
das Kind also „frontal“ hineinsetzen<br />
beziehungsweise herausheben<br />
– und die Sitzschale samt<br />
dem angeschnallten Nachwuchs<br />
in Fahrtposition drehen. Sehr<br />
praktisch, sehr rückenfreundlich<br />
– vor allem bei schweren<br />
oder größeren Kindern.<br />
Streifen<br />
machen<br />
schlank.<br />
Im „Smart<br />
Zebra“-Look<br />
kostet der<br />
„Dualfix“<br />
ca. 444 Euro<br />
Peg Pérego<br />
Peg Pérego „Primo Viaggio<br />
SL“ (ab ca. 170 Euro)<br />
• Gruppe 0+ (Babyschale),<br />
0–13 kg, 0 bis ca. 14 Monate<br />
• Keine Liegeposition<br />
• Travelsystem-tauglich<br />
• Nur 3,8 Kilogramm schwer<br />
• 5-fach höhenverstellbare<br />
Kopfstütze mit integrierter<br />
Gurtführung<br />
• Tragebügel mit vier<br />
Rasterstellungen (Zweihandbedienung<br />
erforderlich)<br />
• Drei Installationsmöglichkeiten<br />
(Gurt/Basis/Isofix)<br />
Dezenter Auftritt, federleicht,<br />
Testsieger (z. B. Stiftung<br />
Waren test 2013) – das sind die<br />
wesentlichen Charakteristika<br />
des Peg Pérego „Viaggio SL“.<br />
24 Dessins haben die Italiener<br />
von Peg für ihre Babyschale<br />
kreiert. Unterbau und Sonnenverdeck<br />
(LSF 50+) sind stets in<br />
Grau und Schwarz gehalten,<br />
dadurch wirkt der „SL“ auch<br />
mit buntem Polster (z. B. „Green<br />
Tea“, „Tulip“) unaufdringlich.<br />
Drei Installationsmöglichkeiten<br />
sorgen dafür, dass der Peg Pérego<br />
überall mitfahren kann:<br />
Befestigung per Sicherheitsgurt<br />
oder optional mit Gurt-<br />
Basis (Klicksystem, ca. 60 Euro)<br />
oder Isofix-Basis<br />
(ca. 120 Euro) –<br />
hier<br />
hat<br />
man<br />
wirklich<br />
die Wahl.<br />
Leichter Allrounder<br />
mit<br />
hervorragenden<br />
Testnoten:<br />
der Peg Pérego<br />
„Primo<br />
Viaggio<br />
SL“<br />
42<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong>
Cybex Cloud Q<br />
Cybex „Cloud Q“ (ca. 230 Euro)<br />
Maxi-Cosi 2wayPearl<br />
Maxi-Cosi „2wayPearl“<br />
(ab ca. 249 Euro,<br />
Basis ca. 199 Euro)<br />
• Gruppe 1, bis 18 kg,<br />
ab 6 Monate bis 4 Jahre<br />
• i-Size-Kombisitz (ECE R 129/00)<br />
• Isofix erforderlich<br />
• Einbau entgegen und<br />
in Fahrtrichtung<br />
• Nicht Travelsystem-tauglich<br />
• Kopfstütze und Gurtsystem<br />
mit einer Hand justierbar<br />
• Ruheposition<br />
• „Easy-out“-Gurtsystem<br />
Neugeborene schlüpfen im Hause<br />
Maxi-Cosi in Babyschalen wie<br />
„Pebble Plus“ oder „CabrioFix“.<br />
Ab etwa sechs Monaten können<br />
sie dann umsteigen auf den<br />
i-Size-Kombisitz „2wayPearl“.<br />
Einbau und Bedienung sind<br />
Ruckzuck<br />
angeschnallt:<br />
Das „Easy-out“-<br />
Gurtsystem<br />
erspart lästiges<br />
Fingern nach<br />
dem Fünf-Punkt-<br />
Gurt<br />
erfreulich einfach: Die visuelle und<br />
akustische Anzeige an der obligatorischen<br />
„2wayFix“-Basis bestätigt<br />
die korrekte Installation – da kann<br />
man (eigentlich) nix falsch machen,<br />
auch nicht beim Verschieben der<br />
Sitzschale in die Ruheposition. Lästige<br />
Fummelei beim Angurten des<br />
Nachwuchses im Sitz erspart einem<br />
das „Easy-out“-Gurtsystem: Es hält<br />
die beiden Enden des Fünf-Punkt-<br />
Sicherheitsgurts stets in Hab-Acht-<br />
Position.<br />
So schön kann eine Babyschale<br />
sein: Der Cybex<br />
„Cloud Q“ bringt Farbe<br />
auf die Rückbank – und<br />
seinen Passagier in die<br />
Liegeposition, allerdings<br />
nur außerhalb des Autos<br />
• Gruppe 0+ (Babyschale),<br />
0–13 kg, 0 bis ca. 18 Monate<br />
• Flache Liegeposition<br />
außerhalb des Autos möglich<br />
• Seitlich ausziehbare Abstandshalter<br />
für verbesserten Seitenaufprallschutz<br />
(L.S.P.-System)<br />
• Automatische Sitzhöhenverstellung<br />
• 8-fach höhenverstellbare Kopfstütze<br />
mit integrierter Gurtführung<br />
• Tragebügel mit zwei Rasterstellungen<br />
(Zweihandbedienung erforderlich)<br />
• Narrensichere Gurtführung,<br />
ohne und mit Isofix-Basis nutzbar<br />
Der Beau unter den Babyschalen.<br />
Puristisches Design, fröhliche Farben,<br />
hoch funktional. Der Teleskop-Seitenaufprallschutz<br />
absorbiert seitliche<br />
Aufprallkräfte und leitet sie vom Baby<br />
weg, verspricht Cybex. Das integrierte<br />
„XXL Cabrio-Sonnendach“ (Schutzfaktor<br />
LSF 50+) sperrt grelles Licht und lästigen<br />
Wind aus. Mit Travelsystemen wie dem<br />
puristischen „Priam“ wird der<br />
Cybex „Cloud Q“<br />
von der Babyschale<br />
zum „Kurzstrecken-Kinderwagen“.<br />
Einfach aus<br />
dem Auto aufs Fahrgestell<br />
umheben. Die<br />
vollständig verstellbare<br />
Rückenlehne des „Cloud Q“<br />
lässt sich außerhalb des<br />
Autos in eine nahezu<br />
flache Liegeposition<br />
bringen.<br />
Anzeige<br />
Der Kindersitz der<br />
nächsten Generation.<br />
Von der Babyschale<br />
zum Buggy in Sekunden.<br />
www.simpleparenting.de
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
ADAC: 14 kinderfreundliche<br />
Modelle<br />
Die Ingenieure vom Automobilclub<br />
haben die Automodelle recherchiert,<br />
wo auf dem Rücksitz drei Kinder<br />
sicher nebeneinander mitfahren:<br />
Citroën: C4 Picasso, Berlingo<br />
Multispace<br />
Ford: Tourneo Connect und Custom<br />
Kia: Carens<br />
Mercedes: Citan Kombi<br />
Peugeot: Partner Tepee, 5008<br />
Renault: Grand Scénic<br />
Seat: Alhambra<br />
Toyota: Prius Plus<br />
VW: Caddy, Sharan, T5<br />
Für die erste Fahrt: Die Verkleinerer-<br />
Funktion im Chicco „Auto-Fix Fast“<br />
ist typisch für die neue Generation<br />
der superschnell umbaubaren Babyschalen.<br />
Infos: www.chicco.de<br />
Das Raumwunder: Die „Doona“-Babyschale<br />
kann als Auto-Kindersitz, Buggy und<br />
Trageteil benutzt werden – mit einem Klick<br />
ist sie zusammen- oder aufgeklappt.<br />
Sie nimmt dann kaum Platz im Kofferraum ein.<br />
Infos: www.simpleparenting.de<br />
ist der Kiddy „Evo-Lunafix“ mit der neuen<br />
„Lie-Flat Technology“ (siehe Seite 41).<br />
Durch das Umlegen des Tragebügels bewegt<br />
sich im Inneren der Liegeschale ein<br />
Lattenrost nach oben. Dadurch wird das<br />
Kleinkind sachte aus der Sitz- in eine flache<br />
Liegeposition gebracht. Ein entscheidender<br />
Vorteil, befindet auch die Aktion<br />
Gesunder Rücken (www.agr-ev.de).<br />
Bei den neuen Kombinationssitzen<br />
(0 bis 4 Jahre) zieht ein Feature ein, das<br />
bislang nur von klassischen Gruppe-<br />
1- Sitzen bekannt war (z. B. Maxi-Cosi<br />
„AxissFix“, ca. 230 Euro): die 360-Grad-<br />
Funktion. Reboard-Sitze wie der Cybex<br />
„Sirona“ (ca. 430 Euro) oder Britax Römer<br />
„Dualfix“ (ca. 419 Euro) lassen sich auf der<br />
Isofix-Basis um die eigene Achse drehen.<br />
Zum An- und Abschnallen wird der Sitz<br />
einfach in Richtung Tür gedreht. Je nach<br />
Größe beziehungsweise Gewicht des Kindes<br />
können die Kombisitze in oder entgegen<br />
der Fahrtrichtung montiert werden.<br />
Das Rückhaltesystem wächst also mit.<br />
Den Rücken der Eltern wird es freuen.<br />
Diono im Dauertest<br />
Die Tochter von Online-<br />
Manager Sebastian Fix ist<br />
aus der Babyschale längst<br />
rausgewachsen. Für Kizette<br />
(7) ist somit der Diono jetzt<br />
genau richtig. Mit ihrem<br />
Papa hat sie das Modell<br />
„Monterey 2“ (Preis: rund<br />
115 Euro) getestet. Hier ihre<br />
sehr positiven Eindrücke:<br />
Kizette sitzt bequem – und das<br />
auch bei längeren Touren. Das ist<br />
ja erst mal das Wichtigste. Auch<br />
wenn sie es manchmal eher lästig<br />
findet, noch in einem Kindersitz<br />
mitzufahren. Denn sie ist ja schon<br />
„ziemlich groß“. Der „Monterey 2“<br />
passt ab 4 Jahre oder 15 Kilo<br />
Gewicht des Kindes. Wie ihr Papa<br />
ist auch die Grundschülerin durch<br />
sinnvolle Details zu begeistern – so<br />
vom integrierten Becherhalter am<br />
Sitz. Das Fazit der beiden: „Der<br />
gesamte Sitz wirkt superwertig.“<br />
Positive Aspekte:<br />
•Farblich ansprechender Bezug,<br />
wirkt im Auto nicht als optischer<br />
Fremdkörper.<br />
•Qualitativ wertiger Bezug, fasst<br />
sich angenehm an.<br />
•Alle Sitzelemente sind sehr gut<br />
gepolstert.<br />
•Das Isofix-System sichert den Sitz<br />
auch, wenn keiner darin sitzt und<br />
der Gurt nicht eingerastet ist.<br />
Verbesserungsvorschläge:<br />
•Der obere Einfädelpunkt für den<br />
Gurt ist, gerade bei schwierigen<br />
Lichtverhältnissen, etwas schwer<br />
zu finden.<br />
•Sinnvoll wäre ein Griff, an dem<br />
man den Kindersitz beim Fahrzeugwechsel<br />
oder beim Transport<br />
bequem greifen kann.<br />
44 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Am Anfang geht’s nur<br />
rückwärts vorwärts<br />
Wichtig bleibt aber: Größtmögliche<br />
Sicherheit beim Transport der Minis ist<br />
gewährleistet, wenn die Kinder rückwärts<br />
gerichtet mitfahren. Denn bei<br />
Reboard-Kindersitzen wird die Energie<br />
bei einem Frontalunfall durch die Sitzkon<br />
struktion deutlich reduziert, die empfindliche<br />
Nackenregion besser geschützt<br />
als bei vorwärts gerichteten Rückhaltesystemen.<br />
Hier ist der Rückschritt also<br />
mal ein echter Fortschritt.<br />
Test und Text: Ralf Bielefeldt<br />
Die fünf goldenen<br />
Regeln beim Kauf<br />
Finger weg von Babyschalen/<br />
1. Kindersitzen ohne ECE-Siegel!<br />
Keine Blindkäufe – das Baby<br />
2. sollte immer „Probe liegen“.<br />
Kindersitz im Auto testen –<br />
3. passt er rein? Gurtlänge<br />
ausreichend? Isofi x vorhanden?<br />
Gebrauchsanweisung lesen –<br />
4. so lässt sich eine Fehlbedienung<br />
sicher ausschließen.<br />
Einstellungen checken –<br />
5. wächst das Kind, müssen<br />
Gurtverlauf und Kopfpolster<br />
angepasst werden (und oft muss<br />
ein neuer, größerer Sitz her),<br />
erst recht, wenn hinten drei<br />
Kindersitze mitreisen sollen.<br />
Mit einem Aufroller:<br />
Der Sicherheitsgurt<br />
vom Casual<br />
„ Q-Retraktor Fix“<br />
funktioniert wie der für<br />
Erwachsene. Er wird<br />
automatisch bei einer<br />
plötzlichen Bewegung<br />
gespannt. Infos:<br />
www.casualplay.de<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 45<br />
Mobil mit Kind<br />
Ein Alltag mit Kindern ist alles andere als eintönig, jeder<br />
Tag birgt neue Erlebnisse. Damit Eltern die kostbare Zeit mit<br />
ihren Kindern uneingeschränkt genießen können, entwirft<br />
Britax Produkte mit intelligenten Funktionen, die das Leben<br />
von <strong>Familie</strong>n erleichtern. Ob ein Kindersitz mit integrierter<br />
Gurtkontrolle oder ein Kinderwagen, der sich besonders<br />
leicht zusammenfalten lässt — Ideen wie diese ermöglichen<br />
Eltern grenzenlose Mobilität auf allen Wegen.<br />
KING II ATS – der Kindersitz mit<br />
Echtzeit-Feedback<br />
Der Britax Römer KING II ATS<br />
(Gruppe 1, von 9 kg bis 18 kg /<br />
4 Jahre) verfügt über das neue<br />
5-Punkt-Gurt-Spannsystem.<br />
Die revolutionäre Sicherheitsfunktion,<br />
das sogenannte<br />
Active Tensioning System (ATS),<br />
strafft den Gurt und warnt mit<br />
einem Licht- und Tonsignal,<br />
sollte sich der Gurt gelöst haben<br />
oder nicht die nötige Spannung<br />
aufweisen.<br />
Die BRITAX GO <strong>Familie</strong><br />
Was Eltern<br />
besonders am<br />
BRITAX GO<br />
lieben, ist der simple<br />
Faltmechanismus,<br />
der hoch sitzende und<br />
damit gut erreichbare<br />
Kinderwagen-Aufsatz<br />
und die stufenlos<br />
verstellbare<br />
Rückenlehne.<br />
Er kann mit<br />
Kinderwagen-<br />
Aufsatz von Geburt an (bis 17 kg / 3 Jahre) verwendet werden.<br />
Der BRITAX GO NEXT ist der weiterentwickelte „große Bruder“.<br />
Obwohl beide <strong>Familie</strong>nmitglieder baugleich<br />
sind, hat der BRITAX GO NEXT zusätzlich<br />
luftgefüllte Gummireifen, er wird immer<br />
mit Kinderwagen-Aufsatz geliefert und hat<br />
noch weitere Features.<br />
Weitere Infos<br />
unter<br />
www.britax.de
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
Einkaufstipps<br />
In welchem Kindersitz ist mein Kind im Auto am sichersten unterwegs?<br />
Größe und Gewicht des Kindes sowie einfache Handhabung sind<br />
nur wenige Aspekte, auf die Eltern bei ihrer Wahl achten sollten.<br />
Der jahrelange Experte für Sicherheitsfragen bei Autokindersitzen,<br />
Oliver Mecky, gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.<br />
Es hat sich einiges getan in Sachen<br />
Sicherheit im Auto. Besonders<br />
für Kinder, die mitfahren.<br />
Gesetze schreiben inzwischen<br />
vor, dass Kinder in einem Alter bis zu<br />
12 Jahren oder einer Körpergröße von<br />
150 cm im Kindersitz mitreisen müssen.<br />
Eltern, die ihre Kinder nicht anschnallen,<br />
handeln unverantwortlich und gefährden<br />
das Leben und die Gesundheit<br />
des Kindes. Denn die Gurt- und Sicherheitssysteme<br />
im Auto sind für Erwachsene<br />
konzipiert und schützen Kinder nur<br />
ungenügend bis gar nicht. Wesentlich<br />
für den Kauf des richtigen Sitzsystems<br />
sind Größe und Gewicht des Kindes.<br />
JUNGE FAMILIE: Warum sollte<br />
es am Anfang immer eine<br />
Babyschale sein?<br />
Oliver Mecky: Für Neugeborene ist die<br />
Kinder, wie die Zeit vergeht –<br />
Autositzbau gestern und für heute<br />
Sicherheit hat Vorfahrt. Der Sitzbau<br />
für Autos muss seit alters her Wohlbefi<br />
nden immer mit dem Schutz der<br />
Insassen verbinden. Seit 100 Jahren<br />
baut z. B. der schwäbische Spezialist<br />
Recaro Sitze für Autos, Flugzeuge und<br />
den Rennsport. Für den berühmten<br />
Sportwagen Porsche 911 wurden<br />
Anfang der 1960er-Jahre in der<br />
Manufaktur Hochleistungssitze gefertigt.<br />
Damals brachte der Hersteller<br />
Storchenmühle mit dem Modell „Niki”<br />
den ersten Kindersitz der Welt auf den<br />
Markt. Seitdem hat sich die Sicherheitstechnik<br />
in und am Auto extrem weiterentwickelt.<br />
Gerade auch bei Kindersitzen:<br />
1989 wurde der Reboard eingeführt, seit<br />
2001 ist das Isofi x-System in Deutschland<br />
für Neuwagen vorgeschrieben.<br />
Die aktuellen Modelle der Hersteller schützen<br />
gerade die kleinsten Mitfahrer mit modernster<br />
Technologie: So verhindert bei der<br />
Recaro-Babyschale „Privia“ (siehe Foto<br />
rechts) ein spezielles System das Verdrehen<br />
oder Verrutschen<br />
der Gurte; Schulterpolster,<br />
Schultergurte<br />
und Kopfstütze bilden eine<br />
Sicherheitseinheit, der Stuhl ist kombiniert<br />
mit einer Isofi x-(Fuß-)Basis. Diese<br />
Innovationen hat die Stiftung Warentest<br />
mit der Bestnote 1,3 ausgezeichnet<br />
(Test 6/2014). Das 1oo Jahre alte<br />
Know-how der Sitzbauer von Recaro<br />
hat sich wahrlich ausgezahlt.<br />
Weitere Infos: www.recaro-cs.com<br />
46 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Babyschale zunächst die praktischste und<br />
sicherste Variante. Sie kann von Geburt<br />
bis zu einem Gewicht von rund 13 Kilogramm<br />
(Gruppe 0+ nach ECE R44.04)<br />
bzw. einer Körpergröße von 85 cm (bei<br />
i-Size-Produkten) verwendet werden.<br />
Damit hat sie zwar eine kürzere Nutzungsdauer<br />
als andere Konzepte, bietet<br />
dafür aber mehr Sicherheit – und mehr<br />
Komfort, da das Baby nicht für jede Fahrt<br />
umgebettet werden muss: Denn in den<br />
ersten Monaten dient die Babyschale<br />
nicht nur als Autositz, sondern als multifunktionales<br />
Transportmittel für Neugeborene<br />
im Alltag. Sie kann problemlos<br />
getragen oder auf das Fahrgestell des<br />
Kinderwagens aufgesetzt werden. Zudem<br />
lassen sich Babyschalen sehr einfach und<br />
flexibel in allen Autos befestigen, vorzugsweise<br />
eingeklickt in eine Basisstation<br />
oder in Ausnahmefällen fixiert mit<br />
dem Drei-Punkt-Gurt des Autos.<br />
Wann sind die Kleinen aus der<br />
Babyschale herausgewachsen?<br />
Oliver Mecky: Der Kopf des Kindes<br />
muss unbedingt geschützt sein. So ist die<br />
Babyschale erst zu klein, sobald der Kopf<br />
signifikant über den oberen Schalenrand<br />
hinausragt. Spätestens dann ist es Zeit<br />
für ein größeres Modell. Wachsen die Beine<br />
über den Sitz hinaus, ist das noch kein<br />
Problem für die Sicherheit des Kindes. Es<br />
empfiehlt sich daher, das Kind beim Kauf<br />
des Sitzes immer mitzunehmen, um eine<br />
„Anprobe“ vor Ort durchzuführen. So<br />
kann auch gleich der Sitzkomfort getestet<br />
werden.<br />
Warum sollen die jungen Mitfahrer<br />
möglichst rückwärts sitzen?<br />
Oliver Mecky: Um eine größtmögliche<br />
Sicherheit beim Transport des Kindes im<br />
Auto zu gewährleisten, gilt: Je länger das<br />
Kind rückwärts mitfährt, desto besser.<br />
UNSER EXPERTE<br />
Oliver Mecky<br />
Der 44-Jährige ist<br />
Geschäftsführer der Joie<br />
GmbH. Der gebürtige<br />
Hamburger ist selbst<br />
Vater zweier Kinder.<br />
Der Diplom-Kaufmann<br />
hat in seiner 14-jährigen<br />
Laufbahn mehrere<br />
führende Posten in der<br />
Branche für Kinder produkte<br />
bekleidet. Auch in sozialen<br />
Projekten übernimmt<br />
Oliver Mecky Verantwortung<br />
und engagiert sich mit<br />
der Joie GmbH für<br />
krebskranke Kinder.<br />
außen cool,<br />
innen kühl!<br />
Auf unseren neuen Lunchbags geht es außen<br />
tierisch wild und innen total aufgeräumt zu! Das<br />
isolierte Hauptfach hält alles an Ort und Stelle<br />
und schön kühl. Die Tiermotive sind auch auf<br />
unseren Kissen, Rücksäcken, Trolleys und<br />
Lätzchen los, und das zu einem guten Zweck:<br />
Mit der Wildlife-Kollektion unterstützen wir<br />
Tierschutzprojekte in Tansania.<br />
www.laessig-fashion.de
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
Denn mit Reboard-Kindersitzen wird die<br />
Energie bei einem Frontalunfall durch<br />
die Kindersitzkonstruktion deutlich<br />
reduziert, wodurch die empfindliche<br />
Nackenregion besser geschützt wird als<br />
bei vorwärts gerichteten Rückhaltesystemen.<br />
Der „i-Anchor“ von Joie wächst<br />
z. B. durch eine siebenfach verstellbare<br />
Kopfstütze und eine simultane Gurthöhenregulierung<br />
mit dem Kind mit und<br />
kann so bis zu einer Größe von 105 cm,<br />
was etwa einem Alter von vier Jahren<br />
entspricht, rückwärts genutzt werden.<br />
Das ist übrigens in Skandinavien längst<br />
gängige Praxis.<br />
Ein hohes Sicherheitsrisiko besteht<br />
für den kleinen Passagier, wenn<br />
Kindersitze nicht richtig installiert<br />
sind. Worauf ist zu achten?<br />
Oliver Mecky: Tatsache ist, dass laut<br />
dem schwedischen Kindersitzportal<br />
carseat.se bis zu 80 Prozent aller Eltern<br />
mit unsachgemäß montierten Kindersitzen<br />
fahren. Eltern sollten daher vor<br />
der Anschaffung eines Kindersitzes<br />
unbedingt eine gründliche Beratung<br />
in Anspruch nehmen – entweder im<br />
Fachhandel, bei Automobilclubs oder<br />
unabhängigen Dienstleistern wie der<br />
Kreis verkehrswacht.<br />
Gerade in älteren Autos fehlt oft noch<br />
das Isofix-System zur Befestigung des<br />
Kindersitzes. Dann ist es besonders<br />
wichtig, dass die Eltern wissen, wie<br />
der Fahrzeuggurt korrekt um den Sitz<br />
geführt wird, denn er allein sorgt für<br />
den Halt des Sitzes und folglich für die<br />
Sicherheit des Kindes.<br />
Hat der Wagen eine Isofix-Vorrichtung,<br />
muss es dann zwingend ein<br />
Sitz nach der i-Size-Norm sein?<br />
Oliver Mecky: Sollten im Wagen bereits<br />
Isofix-Bügel installiert sein, rate ich beim<br />
Kauf für Kinder bis 105 cm Größe auch<br />
zu einem i-Size-zertifizierten Kindersitz.<br />
Eltern sollten nicht erst bis 2018 warten,<br />
um sich den besseren Sicherheitsschutz<br />
für den Wagen anzuschaffen. Wir von<br />
Joie haben eine i-Size-Informationswebsite<br />
erstellt, auf der die wichtigsten<br />
Fragen zu i-Size anschaulich beantwortet<br />
werden: www.askforisize.com<br />
Woran erkenne ich bei einem älteren<br />
Wagen, ob eine solche Isofix-<br />
Vorrichtung eingebaut ist?<br />
Oliver Mecky: Bei modernen Fahrzeugen<br />
sind Isofix-Sitzplätze mit einem<br />
genormten Symbol gekennzeichnet. Bei<br />
älteren Fahrzeugmodellen sind die fahrzeugseitigen<br />
Isofix-Verankerungspunkte<br />
zwischen Sitzfläche und Rückenlehne<br />
versteckt und müssen erst gesucht werden.<br />
Ein Blick ins Fahrzeughandbuch<br />
oder eine Nachfrage beim Fahrzeughersteller<br />
hilft, um sichergehen zu können.<br />
Grundsätzlich weisen diese Sitze eine<br />
höhere Crash-Sicherheit auf, und eine<br />
Fixierung des Sitzes mit Isofix – sei es<br />
nun direkt oder über eine Basisstation –<br />
reduziert die Fehlerhäufigkeit bei der<br />
Installation drastisch. So zeigen drei farbliche<br />
Kontrollanzeigen bei unserer Basis,<br />
der „i-AnchorFix Base“, ob der Sitz korrekt<br />
eingeklickt ist. Die Besitzer älterer<br />
Autos müssen an und unter den Sitzen<br />
Warum die i-Size-<br />
Norm die beste ist<br />
Die neue EU-Zulassungsrichtlinie<br />
i-Size gilt ab 2018 verbindlich.<br />
Seitenaufprallschutz, Kompatibilität<br />
zwischen Auto und Kinderrück haltesystem<br />
und das rückwärts gerichtete<br />
Fahren (verpfl ichtend bis 15 Monate)<br />
sind darin klar defi niert. Zwar ist<br />
die i-Size-Norm aktuell noch nicht<br />
zwingend vorgeschrieben, jedoch<br />
ist der Transport in i-Size-Kindersitzen<br />
nachweislich sicherer für<br />
das Kind. Allerdings sind<br />
gebrauchte Fahrzeuge<br />
meistens nicht für i-Sizezertifi<br />
zierte Sitzsysteme<br />
geeignet: In der Regel hat<br />
der mittlere Sitzplatz hinten<br />
keine Isofi x-Halterungen –<br />
ist damit auch nicht<br />
i-Size-tauglich. Bei vielen<br />
Autos ist der Mittelplatz schmaler<br />
als die äußeren Plätze. Das behindert<br />
beim korrekten Anschnallen,<br />
gerade wenn hinten drei Kindersitze<br />
mitreisen sollen. Die Kindersitzhersteller<br />
haben auf ihren Websites<br />
Typenlisten, die zeigen, welche Sitze<br />
für welche Autos geeignet sind.<br />
prüfen, ob die Vorrichtung werkseitig<br />
eingebaut wurde. Sie ist beim VW Golf<br />
schon seit 1997 Standard.<br />
Wie sieht es mit dem Gurtverlauf<br />
aus?<br />
Oliver Mecky: Eltern müssen auf den<br />
korrekten Sitz der Gurte achten, sowohl<br />
bei den in den Sitz integrierten Gurtsystemen<br />
als auch bei der Sicherung mit<br />
dem Fahrzeuggurt. Für eine optimale<br />
Schutzwirkung muss der Schultergurt<br />
mittig verlaufen und im Bereich des<br />
Beckens am Beckenknochen anliegen.<br />
Zudem sollte das Kind immer straff angegurtet<br />
sein, sodass maximal eine Hand<br />
zwischen den Gurt und den Körper passt.<br />
Sie raten vom Kauf gebrauchter<br />
Kindersitze ab. Aber viele <strong>Familie</strong>n<br />
müssen ja aufs Geld achten.<br />
Oliver Mecky: Das ist auch verständlich,<br />
aber bei gebrauchten Sitzen ist leider<br />
nicht nachzuvollziehen, ob der Sitz schon<br />
einmal in einen Unfall verwickelt war.<br />
Schon das Runterfallen aus einem Meter<br />
Höhe, z. B. auf Beton, kann die Materialstruktur<br />
des Sitzes schädigen. Es könnten<br />
von außen nicht sichtbare Schäden, z. B.<br />
an der Schalenkonstruktion oder den<br />
Befestigungspunkten, entstanden sein.<br />
Die sind ein echtes Sicherheitsrisiko. Deshalb<br />
unbedingt eine Babyschale oder den<br />
Kindersitz beim Fachhändler kaufen.<br />
Und wenn ich zwei Kinder habe,<br />
somit beide nacheinander den<br />
Sitz nutzen?<br />
Oliver Mecky: Wenn die Eltern<br />
hundertprozentig wissen, dass<br />
der Sitz nicht in einen – auch<br />
kleinen Unfall – verwickelt war,<br />
spricht theoretisch nichts dagegen.<br />
Und deshalb sollten sie in<br />
den Urlaub für den Mietwagen<br />
möglichst auch den eigenen Sitz<br />
mitnehmen. Zumindest müssen die Eltern<br />
bei dem Autovermieter nachfragen,<br />
ob die Leihsitze den beschriebenen Normen<br />
entsprechen. Natürlich ist es immer<br />
besser, einen Kindersitz zu benutzen als<br />
keinen. Der muss aber vor Ort z. B. auf<br />
korrekten Gurtverlauf überprüft werden.<br />
Interview: Christian Personn<br />
48 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
BOOK<br />
POP-UP<br />
Entwickelt und produziert in Italien.<br />
Wählen Sie Ihr Gestell und Ihr Dessin ganz wie es Ihnen gefällt.<br />
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Ride<br />
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peg.de
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
wunder<br />
Im Test: die besten<br />
„Pampers-Bomber“<br />
Männer lieben Autos.<br />
Schnell müssen sie sein.<br />
Aber wenn sich der<br />
Nachwuchs ankündigt,<br />
ändert sich vieles.<br />
Der Patchwork-Papa<br />
und Blogger Kai Bösel<br />
testet <strong>Familie</strong>nautos.<br />
Hier seine Favoriten.<br />
Auch Väter lieben Autos.<br />
Aber nur, wenn diese einen<br />
großen Kofferraum für das<br />
viele Equipment haben, was<br />
nun transportiert werden muss. Und genügend<br />
Airbags und Sicherheitssysteme<br />
für das Kleinkind. Am besten versenkbare<br />
Sonnenblenden auf den Rücksitzen,<br />
genügend Getränkehalter für die Babyflasche<br />
und eine gute Soundanlage für<br />
die Rolf-Zuckowski-CD. Und Platz. Viel<br />
Platz. Das ist eins der wichtigsten Schlagworte<br />
junger <strong>Familie</strong>n. Wenn aus zwei<br />
plötzlich drei werden, dann können die<br />
Kinder-Songs erschallen<br />
aus guter Soundanlage<br />
140 x 200 cm im <strong>Familie</strong>nbett schon eng<br />
werden. Darum muss es dann auch eine<br />
Dreizimmerwohnung sein.<br />
Umziehen ist aber teuer. Ein neues<br />
Auto auch. Daher mischen sich zu den<br />
Attributen „sicher“, „funktional“ und<br />
„groß“ auch noch die Worte „günstig“<br />
oder „sparsam“. Und so macht der benzinbetriebene<br />
Jugendtraum, der Zuffenhausener<br />
Zweisitzer endgültig Platz in<br />
der Wunschgarage für ein … nennen wir<br />
es „Vernunftsauto“. Aber wir können<br />
50 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
euch beruhigen, es gibt auch verdammt<br />
lässige Exemplare in der Kategorie der<br />
<strong>Familie</strong>nautos, wenn auch nicht immer<br />
zum Schnäppchenpreis. Hier sind unsere<br />
Top drei der Pampers-Bomber:<br />
„Oh Lord, won’t you buy me …<br />
a Mercedes V-Klasse!“<br />
Fangen wir mal mit dem größten Boliden<br />
an, den wir auf <strong>Familie</strong>ntauglichkeit<br />
testen durften: Ab gut 42.000 Euro<br />
bekommt ihr bis zu acht Sitzplätze im<br />
Sternenkreuzer. So könnt ihr nicht nur<br />
euren Nachwuchs komfortabel und sicher<br />
transportieren, sondern gleich noch alle<br />
Großeltern nach Hause bringen.<br />
Der Verbrauch liegt trotz hohem<br />
Gewicht bei unter zehn Litern, der Innenraum<br />
ist ziemlich schick und bietet<br />
höchstmögliche Flexibilität. Serienmäßig<br />
sind im Fond vier Einzelsitze verbaut.<br />
Es lassen sich aber auch zwei Dreierbänke<br />
nachrüsten, die sich durch ein<br />
kostenpflichtiges Extra sogar zum Bett<br />
umklappen lassen. Ansonsten glänzt der<br />
Innenraum mit vielen Ablagefächern, Getränkehaltern<br />
und Steckdosen für echten<br />
Reisekomfort. Und auch Individualisten<br />
kommen zu ihrem Recht, denn bei der<br />
Konfiguration stehen diverse Motoren,<br />
Ausstattungslinien und Design-Pakete<br />
zur Auswahl. Dafür sollte dann aber noch<br />
reichlich zusätzliches Budget eingeplant<br />
werden. Natürlich passt auch der Kinderwagen<br />
in den Kofferraum. Wenn auch<br />
nur knapp. Wer viel Platz zum Parken<br />
und eine große <strong>Familie</strong> hat, der sollte sich<br />
die MercedesV-Klasse mal näher ansehen.<br />
Fasten your Seatbelts<br />
im Lancia Voyager<br />
Wir schalten platzmäßig einen Gang<br />
runter. Das heißt aber nicht, dass es<br />
weniger luxuriös werden muss. Der<br />
Lancia Voy ag er ist der Privatjet unter<br />
den Minivans. Mit 5,21 Meter Länge<br />
ist er kein graziler Stadtflitzer mehr,<br />
der sich in der überfüllten City schnell<br />
Raumwww.wireltern.de
parken lässt. Wer aber erst mal in den<br />
bequemen Ledersitzen Platz genommen<br />
hat, der möchte am liebsten gar nicht<br />
mehr aussteigen. Ein dezentes Lichtkonzept<br />
sorgt für entspannte Stimmung.<br />
Privacy- Verglasung, Leselampen, herunterklappbare<br />
Tische, beheizbare Sitze<br />
sogar hinten und üppige Ablagen in der<br />
Dachkonsole vermitteln VIP-Feeling.<br />
Der Preis für das Einstiegsmodell liegt<br />
bei rund 38.000 Euro. Ihr solltet aber etwas<br />
mehr Budget einplanen, denn Parksensoren,<br />
elektrische Schiebetüren und das Blu-<br />
Ray-DVD-Entertainmentsystem mit zwei<br />
ausklappbaren, hochauflösenden 9-Zoll-<br />
VGA-Bildschirmen in der Dachmittelkonsole<br />
machen gerade mit Kindern auf<br />
langen Touren durchaus Sinn. Leider ist<br />
der Voy a ger recht durstig, bei vielen Stadtfahrten<br />
knackt ihr schnell einen Schnitt<br />
von über zehn Litern. Ansonsten fand<br />
auch meine Frau den Voyager großartig.<br />
Lecker Schwedenhappen –<br />
Volvo XC70<br />
Früher war Volvo meine liebste Automarke.<br />
Robust und sicher, mit hoher<br />
Wiedererkennung, eine Portion Understatement<br />
und trotzdem auf Wunsch ein<br />
hohes Maß an Sportlichkeit. Das war genau<br />
mein Ding. Mit dem Verkauf an Ford<br />
haben die Schweden mich als Kunden<br />
verloren. Die Modelle waren kaum von<br />
anderen Herstellern zu unterscheiden.<br />
Aber jetzt dreht die Kultmarke wieder auf<br />
und schiebt eine Reihe schöner Fahrzeuge<br />
in die Showrooms der Händler. Der Volvo<br />
XC70 ist so eine Perle. Mit der Offroad-<br />
Variante des Kombis V70 bekommt ihr<br />
ein dynamisches Design von innen und<br />
außen, einen riesigen Kofferraum für die<br />
komplette <strong>Familie</strong>nausstattung sowie den<br />
Kinderwagen und dazu hilfreiche Sicherheitssysteme<br />
und zugstarke Motoren mit<br />
akzeptablem Verbrauch um die acht Liter.<br />
Der Innenraum ist ein feiner Mix aus dezentem<br />
Schwarz und Applikationen aus<br />
Chrom. Ein paar Ablagefächer mehr wären<br />
schön gewesen. Ansonsten überzeugt<br />
der Volvo XC70 als flotter Kombi. Preise<br />
starten bei 43.500 Euro.<br />
Und, ist ein interessantes Modell darunter?<br />
Das hoffen wir. Demnächst stellen<br />
wir hier weitere schöne Wagen vor.<br />
UNSER EXPERTE<br />
Kai Bösel<br />
Zusammen mit Kumpel Mark<br />
betreibt Kai Bösel seit gut zwei<br />
Jahren das Online-Magazin<br />
daddylicious.de. Werdende,<br />
junge und ältere Väter fi nden<br />
dort täglich neue Inhalte zu sämtlichen Themen,<br />
die für ihre neue Rolle als Vater relevant<br />
sind. Außerdem spannende Interviews<br />
mit Papas, Ratgeber-Texte, die Kolumne<br />
eines Anwalts, Produkttests, Beiträge von<br />
Gastautoren und einen Shop mit lässiger<br />
Daddy-Wear. Von Vätern. Für Väter.<br />
www.daddylicious.de<br />
Die größtmögliche Sicherheit für Ihr Kind:<br />
Das erste i-Size Kindersitzkonzept<br />
Neu!<br />
2wayFamily<br />
Sie haben die Wahl: Mit der Kombination aus dem<br />
neuen Maxi-Cosi Pebble Plus und dem 2wayPearl<br />
kann Ihr Kind entsprechend der i-Size Verordnung<br />
reisen.<br />
Nach 15 Monaten können Sie entscheiden, wie<br />
lange Sie den 2wayPearl weiter entgegen oder in<br />
Fahrtrichtung nutzen wollen – bis zu 4 Jahre<br />
rückwärtsgerichtetes Fahren ist möglich! Dabei<br />
bieten beide Sitze höchsten Seitenaufprallschutz.<br />
Mit nur einem Klick lassen sich beide Sitze ganz<br />
unkompliziert auf der 2wayFix Basis anbringen,<br />
eine visuelle und akustische Anzeige bestätigt die<br />
korrekte Installation.<br />
Jetzt können Sie jede Tour mit den Kindern<br />
entspannt und mit höchster Sicherheit genießen.<br />
Pebble Plus<br />
Rückwärtsgerichtetes<br />
Fahren in der Babyschale<br />
2wayPearl<br />
Länger rückwärtsgerichtetes<br />
Fahren<br />
ab ca. 6 Monate<br />
bis zu 4 Jahren<br />
Oder<br />
vorwärtsgerichtetes<br />
Fahren ab 15 Monate<br />
bis zu 4 Jahren<br />
Die 2wayFamily ist nach der neuen i-Size Verordnung<br />
zugelassen und bietet Ihrem Kind den allerhöchsten<br />
Sicherheitsstandard. Erfahren Sie mehr über die i-Size<br />
Verordnung unter www.maxi-cosi.de/i-Size.<br />
2wayFix<br />
Ab der Geburt bis<br />
4 Jahre
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
Schöne heile und<br />
vor allem saubere<br />
Welt: meist nur in<br />
der Fantasie<br />
Vom Traumwagen<br />
zur Dreckskarre<br />
Mami-Reporterin<br />
und Autorin<br />
Silke hatte<br />
romantische<br />
Vorstellungen<br />
von ihrem<br />
Kinderwagen.<br />
Nach einem<br />
Jahr mit Sohn<br />
Tom weiß sie: Die Realität sieht<br />
anders aus. Vor allem dreckiger.<br />
Disney-Filme liebe ich. Als<br />
Kind habe ich davon geträumt,<br />
in einem Palast zu<br />
leben wie Prinzessin Jasmin.<br />
Dazu wünschte ich mir eine wallende<br />
Mähne wie Meerjungfrau Arielle. Und<br />
mein Kind wollte ich à la Mary Poppins<br />
in einen nostalgischen Kinderwagen mit<br />
schneeweißer Seidendecke betten.<br />
Das Leben ist kein Disney-Film<br />
Mit klatschnassen Haaren nestele ich in<br />
meiner Wickeltasche nach dem Schlüssel.<br />
Die vierspurige Straße hinter mir<br />
lärmt fast so laut wie Tom. Den nervt<br />
die wasserdichte Folie über seinem Kinderwagen<br />
genauso sehr wie mich: von<br />
außen Regen, von innen flüssig-verklebte<br />
Essensreste. Eins von beidem läuft gleich<br />
52 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
eh wieder in den Fußsack. Kommt auch<br />
nicht mehr drauf an. Ich packe mit einer<br />
Hand mein Kind, mit der anderen den<br />
Wagen und schiebe mit dem Hintern<br />
endlich die Tür auf.<br />
Ja, ich habe resigniert. Meine Haare<br />
sind dünn, wir wohnen an der B5, und<br />
Toms Kinderwagen sieht aus wie Sau.<br />
Seide, Spitze, Speichenräder<br />
So ein Vintage-Wagen wäre schon<br />
zauber haft gewesen. Als ich das erste<br />
Mal mit meinem Mann Kinderwagen<br />
begutachtete, war ich begeistert von<br />
den riesigen Speichenrädern, dem funkelnden<br />
Chromgestell, der zierlichen<br />
Spitzen borte und dem Kopfkisschen aus<br />
Seide. Ich sah mich damit in Gedanken<br />
elfengleich durch Hamburgs Straßen<br />
schweben, die neidischen Blicke anderer<br />
Mütter auf meine märchenhafte Gesamterscheinung<br />
geheftet. Wann immer mir<br />
Eltern mit bekleckerten, schmutzigen<br />
Standardwagen begegneten (oder gar<br />
welche ohne farblich aufeinander abgestimmtes<br />
Bettzeug, pah!), rümpfte ich<br />
von da an pikiert mein unwissendes Näschen.<br />
DAS würde MIR nicht passieren.<br />
Wenn ich heute sehe, wie sich zierliche<br />
Jungmamis mit ihrem ganzen<br />
Bildhübsch,<br />
aber wenig<br />
funktional<br />
Körpergewicht auf die Lenkstange stemmen,<br />
um ihre schwerfälligen Speichenräder<br />
um eine Kurve zu kriegen, bin ich<br />
meinem Mann dankbar. Dafür, dass er<br />
mich am dritten Kinderwagen-Testfahr-<br />
Samstag zur Vernunft brachte: Unser<br />
Modell hat kleine Gummi-Schwenkräder.<br />
Damit kann ich selbst in engsten<br />
Supermarkt-Reihen am Fleck wenden.<br />
Das Kunststoffgestell funkelt nicht, läuft<br />
aber auch nicht an – und wird mit einem<br />
einzigen Feuchttuch-Wisch gereinigt. Natürlich<br />
ist nichts aus Seide. Dafür ist das<br />
gesamte Innenleben waschmaschinenund<br />
trocknerfest. Ein Segen. Wissen Sie,<br />
wie ausgespuckte Banane aussieht, auf<br />
der ein Einjähriger eine Stunde lang hinund<br />
hergerutscht ist? Ich schon.<br />
Die neue PLUS Serie<br />
Alles, was Sie<br />
sich für Ihr Baby<br />
wünschen.<br />
Romantisches Ideal,<br />
jedoch nicht waschbar<br />
Fotos: Thinkstock (3), privat (1)<br />
Happy End ganz ohne<br />
Disney-Zauber<br />
Wenn es keine Banane ist, ist es Zwieback.<br />
Oder Schnodder. Oder Sabber. Oft auch<br />
Kombinationen aus allem. Das Deckchen<br />
passt farblich längst nicht mehr zum<br />
Rest (zu oft gewaschen). Und in dem Netz<br />
fahre ich seit Wochen Pfandflaschen und<br />
Müll umher, weil ich einfach nicht zum<br />
Ausräumen komme.<br />
Manchmal sehe ich schwangere Frauen<br />
ihr Näschen rümpfen, wenn ich Tom<br />
schiebe. Dann lächle ich. Und freue mich<br />
für sie. Denn auch wenn ihre romantischen<br />
Vorstellungen vom Mami-Dasein<br />
durch Bananenpampe und Babykotze<br />
noch genauso entzaubert werden wie<br />
meine, so haben sie eine großartige Erfahrung<br />
noch vor sich: Dieser sabbernde<br />
kleine Mensch in seinem dreckigen Kinderwagen<br />
lässt einen ganz ohne Seidenkopfkissen<br />
und Spitze einfach nur strahlen<br />
vor Glück. Und zwar schöner und<br />
zauberhafter als jede Disney-Prinzessin.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 53<br />
3-Stufen-Federsystem<br />
Verstellbare Sitzeinheit<br />
Feststellbremse<br />
www.abc-design.com
EXTRA – MOBIL MIT BABY<br />
Aktuelle Modelle,<br />
die begeistern<br />
Kutschen<br />
für Kleine<br />
Der „Strawberry 2“<br />
lässt sich ganz leicht<br />
zum Sportwagen<br />
umbauen<br />
Selbst bei Outdoor-<br />
Ausflügen kommen<br />
die Kleinsten mit –<br />
dank der neuen,<br />
leichten Wagen<br />
Leicht unterwegs<br />
Der Kinderwagen „Strawberry 2“ hat ein<br />
großes, hoch positioniertes Tragebett und<br />
einen verstellbaren Sitz. Dank seines Alugestells<br />
ist er besonders leicht. Das Tragebett<br />
ist faltbar und daher platzsparend<br />
verstaubar. Der gesamte Wagen lässt sich in<br />
einer einzigen Bewegung zusammenfalten.<br />
Etwa 655 Euro,<br />
international.icandyworld.com/de/de<br />
Auf großer Fahrt<br />
Wendig in der Stadt (kleine Räder vorn),<br />
robust im Gelände (große Räder vorn) – der<br />
Kinderwagen „Beebop G3“ erscheint ab<br />
sofort in neuem Gewand. Dank des Schwenkschiebers<br />
(mit Metallverstärkung an den<br />
Gelenken) wählen die Eltern, ob sie ihren kleinen<br />
Schatz in oder entgegen der Fahrtrichtung<br />
kutschieren. Mit Wanne, Sportwagenaufsatz,<br />
Einkaufskorb, Sonnen- und Regenverdeck<br />
etwa 500 Euro, www.beebop-kinderwagen.de<br />
Foto: Thinkstock, Hersteller<br />
Große Geschwister:<br />
Tipps für Trittbrettfahrer<br />
Achtung Mehrfacheltern:<br />
Sogenannte Buggyboards oder<br />
Mitfahrbretter, die sich für größere<br />
Geschwister am Kinderwagen<br />
befestigen lassen, sind DER<br />
Renner. Doch beim Kauf gilt es<br />
einiges zu beachten: Beifahrer<br />
sollten zwischen einem und fünf<br />
Jahre alt sein und nicht mehr als<br />
20 Kilo wiegen. Viele Kinderwagenhersteller<br />
bieten ihre eigenen<br />
Boards an, bei Universalbrettern<br />
am besten im Laden sichergehen,<br />
dass sie nicht die Bremse des<br />
Wagens blockieren und dass der<br />
Schiebende genügend Beinfreiheit<br />
hat. Das Kind muss genug<br />
Platz zum Stehen haben, die<br />
Oberfl äche darf auf keinen Fall<br />
rutschig sein. Besonders hip sind<br />
Modelle, die wie ein Skateboard<br />
aussehen (zum Beispiel von Orbit<br />
Baby und Quinny).<br />
54 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Schonend schleppen:<br />
Tücher und Tragen<br />
Auf Schotterpisten, im Schnee,<br />
am Strand: Wo manche Kinderwagen<br />
an ihre Grenzen stoßen,<br />
haben sich Tragetücher, Bauchund<br />
Rückentragen als Transportmittel<br />
fürs Baby bewährt.<br />
Entscheidend ist dabei der orthopädisch<br />
korrekte Sitz des Babys. Damit sich seine<br />
Hüftgelenke gesund entwickeln, muss<br />
das Kind in der Tragehilfe die sogenannte<br />
Anhock-Spreizhaltung einnehmen, bei<br />
der es die Beine abspreizt und um mindestens<br />
90 Grad beugt.<br />
Die Beine dürfen nicht schlaff herunterhängen,<br />
die Beinöffnungen müssen<br />
zur Seite zeigen. An die eigenen Bedürfnisse<br />
denken und Haltung bewahren –<br />
das gilt auch für Eltern. Schließlich<br />
schleppen sie den kleinen Passagier<br />
regel mäßig durch die Gegend. Und da<br />
machen sich selbst Fliegengewichte nach<br />
einiger Zeit bemerkbar. Um das zusätzliche<br />
Gewicht gut zu verteilen und den<br />
Rücken zu entlasten, sollten Mama und<br />
Papa den Nachwuchs möglichst nah an<br />
ihrem Körperschwerpunkt tragen.<br />
Die Länge eines Tragetuchs variiert<br />
je nach Körpergröße des Trägers und<br />
nach bevorzugter Wickeltechnik. Das Wickeln<br />
am besten von der Hebamme oder<br />
in einem Tragetuchkurs zeigen lassen.<br />
Vorteile: Das Baby kann von Geburt an<br />
in angemessener Haltung umgebunden<br />
werden, in den ersten sechs Lebenswochen<br />
liegend vor dem Bauch. Später halb<br />
sitzend – am besten Bauch an Bauch.<br />
Trageschlingen sind quasi fertig gebundene<br />
Tücher, mit denen man sich das<br />
Binden und Knoten spart.<br />
Ganz eng<br />
an Mamas<br />
Körper fühlt<br />
sich das<br />
Baby wohl<br />
In Sachen Handling liegen<br />
Babytragen vorn. Mit Weiterlesen<br />
Zum<br />
wenigen Handgriffen hat<br />
man das Kind darin verstaut<br />
und herausgeholt. Es<br />
Evelin Kirkilionis: „Ein<br />
Baby will getragen<br />
sein“, Kösel 2013,<br />
gibt Modelle – zum Teil mit 16,99 Euro<br />
Neugeboreneneinsatz – für<br />
das Tragen vor dem Bauch und<br />
auf dem Rücken. Outdoor-Aktive<br />
mögen Rückentragen mit Metallstütze.<br />
Sie bieten viel Stauraum, haben oft Sonnendach<br />
und Reflektoren. Geeignet für<br />
Kinder, die bereits allein sitzen können.<br />
Irlana Nörtemann, Janine Overmann<br />
Foto: Thinkstock<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong> 55<br />
kostenlose Broschüre, Beratung und Bestellung:<br />
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DIDYMOS Erika Hoffmann GmbH<br />
Alleenstraße 8/1 D-71638 Ludwigsburg<br />
www.didymos.de<br />
Tel.: 0 71 41/ 92 10 25<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@didymos.de<br />
das Babytragetuch.<br />
Die natürlichste<br />
Verbindung<br />
DIDYMOS-Babytragetücher<br />
und -Tragehilfen mit der<br />
speziellen Webart für<br />
rundum sicheren Halt<br />
www.didymos.de
REISE<br />
Babymoon mit Bauch<br />
In der Ruhe<br />
liegt die Kraft<br />
Schwanger verreisen: Noch einmal vor der Geburt des Kindes die Zeit<br />
zu zweit genießen. Denn ist das Baby auf der Welt, ist es mit romantischen<br />
Stunden erst mal vorbei. Wir verraten kuschelige Hotels für erholsame<br />
Momente und Ferienunterkünfte am und auf dem Wasser.<br />
Historisches Ferienhaus in Wismar<br />
Wer statt Wellness lieber Wind und Weite sucht,<br />
ist hier richtig: Die alte Hansestadt liegt in der<br />
Mecklenburger Bucht und ist Unesco-Weltkulturerbe.<br />
Die Ostsee ist nicht weit, und auch<br />
ein Ausfl ug auf die Insel Poel oder nach Stralsund<br />
lohnt sich. Das Fachwerkhaus wurde im Jahr<br />
1406 erstmals erwähnt. Es steht über einem<br />
der ältesten künstlichen Wasserläufe Norddeutschlands<br />
am Rande der Altstadt. In dem<br />
Haus befi nden sich mehrere Ferienwohnungen,<br />
teilweise mit Blick auf den Fischereihafen.<br />
www.novasol.de<br />
Fotos: Thinkstock, Novasol<br />
56 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Fotos: Bodenmaiser Hof<br />
Bodenmaiser Hof<br />
Das Vier-Sterne-Superior-Hotel im<br />
Bayerischen Wald bietet verschiedene<br />
Wellnessangebote für werdende Mütter:<br />
50 Minuten Mama-Wohlfühlmassage mit<br />
Spezialpfl ege gegen Dehnungsstreifen,<br />
oder „Wiedergeburt“ – zartes Körper-Peeling<br />
für seidige Haut. Die „Streichelzart“-<br />
Packung von Kopf bis Fuß stärkt das<br />
Gewebe und hilft, die Haut in Form zu<br />
halten. Und während sie sich entspannt,<br />
kann sich der werdende Papa<br />
in der Sky-Fitness-Lounge austoben.<br />
www.bodenmaiser-hof.de<br />
Unvergessliche Flitterwochen<br />
krönten Ihre Hochzeit. Doch<br />
der Honeymoon ist schon<br />
einige Zeit her, und bald ist<br />
Babymoon angesagt: In wenigen Monaten<br />
sind Sie zu dritt, und aus dem einstigen<br />
Paar wird eine <strong>Familie</strong>. Das Neugeborene<br />
steht dann im Mittelpunkt, braucht viel<br />
Liebe und noch mehr Aufmerksamkeit.<br />
Um vor dem großen Ereignis noch<br />
einmal durchzuatmen und die Zeit zu<br />
zweit zu genießen, ist gerade ein Wellnessurlaub<br />
ideal. Sich noch mal so richtig<br />
verwöhnen lassen, den Tag mit einem<br />
ausgiebigen Frühstück starten und bei<br />
einer Massage oder einem Spaziergang<br />
entspannen. Und wer neben Wellness<br />
Hotels bieten Angebote<br />
für werdende Mamis<br />
Wert auf besondere Betreuung legt: Mittlerweile<br />
haben sich einige Hotels auf<br />
Babymoon-Reisende spezialisiert, bieten<br />
neben Erholung auch Anwendungen nur<br />
für angehende Mamis.<br />
Damit die Entspannung wirklich voll<br />
zum Tragen kommt, sollten Sie Folgendes<br />
bedenken: Als beste Reisezeit sehen Ärzte<br />
und Hebammen das mittlere Schwangerschaftsdrittel<br />
bzw. die Wochen um den<br />
fünften Monat. Das Risiko einer Frühgeburt<br />
ist noch gering und der Bauch noch<br />
nicht so groß, dass alles beschwerlich<br />
wird. Vermeiden Sie lange Flugreisen<br />
bzw. anstrengende Autofahrten. Falls es<br />
Lindenwirt<br />
für werdende Eltern<br />
Lindenwirt 3/4 Verwöhnpension<br />
1 x Partnermassage nach Haki- „Wohltuender<br />
Rhythmus“ (ca. 50 min.)<br />
1 x Partner Beinmassage „Freude für<br />
die Beine“ (ca. 25 min.)<br />
Lindenwirt Vitalprogramm<br />
pro Person pauschal<br />
4 Übernachtungen ab 456,00 €<br />
Wellness und Gesundheit<br />
Vital und Aktiv<br />
Gesunder Genuss<br />
Nachhaltigkeit<br />
Naturnahe Architektur<br />
WEITERE ANGEBOTE UNTER : WWW. HOTEL-LINDENWIRT.DE<br />
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Wellness & Regeneration<br />
für höchste Ansprüche<br />
Christian Geiger e. K.<br />
Unterried 9, D-94256 Drachselsried<br />
Bayerischer Wald / Bodenmais<br />
Tel. +49 (0) 9945 9510<br />
info@hotel-lindenwirt.de<br />
www.hotel-lindenwirt.de
REISE<br />
Entspannung heißt das<br />
(Urlaubs-)Ziel<br />
doch mal länger dauert mit dem Wagen,<br />
planen Sie häufigere Pausen ein. Bahnreisen<br />
haben den Vorteil, dass man auch<br />
bei längerer Fahrt aufstehen und herumgehen<br />
kann. Am Urlaubsziel angekommen,<br />
steht Entspannung obenan. Von<br />
einem Massagetermin<br />
zum nächsten zu hetzen<br />
ist wenig sinnvoll. Gönnen<br />
Sie sich auch jetzt ausreichend<br />
Pausen zwischen<br />
den Anwendungen, lassen<br />
Sie es ruhig angehen. Genießen<br />
Sie noch mal die<br />
letzte Zeit zu zweit, bevor<br />
das nächste große Abenteuer<br />
für Sie beide beginnt.<br />
Hotel Goldener Berg<br />
In den österreichischen Alpen, in Lech am Arlberg auf<br />
1.706 Metern, liegt das Vier-Sterne-Superior-Hotel. Modern-alpin,<br />
aus natürlichen Materialien eingerichtet, ist<br />
es <strong>Familie</strong>n-, Sport- und Genuss-Hotel in einem. Gesunde<br />
Ernährung aus heimischen Produkten sowie eine eigens<br />
entwickelte Pfl egeserie verwöhnen in traumhafter Lage.<br />
www.goldenerberg.at<br />
Fotos: Hotel Goldener Berg Oberlech<br />
Foto: Novasol<br />
Hausboot in Berlin<br />
Mitten in der Hauptstadt<br />
und trotzdem ganz für<br />
sich: Die Boote liegen in<br />
Berlin-Köpenick, und von<br />
da kann man auf Brandenburgs<br />
Gewässern bis<br />
zur Müritz schippern. Das<br />
führerscheinfreie Designer-<br />
Hausboot mit Panoramaverglasung<br />
und Sonnendeck<br />
ist gut ausgestattet<br />
und sicher ein romantisches<br />
Erlebnis, das man so<br />
schnell nicht vergisst.<br />
www.novasol.de<br />
Noch mehr Tipps<br />
• Familotel Ebbinghof im Sauerland<br />
www.familotel-ebbinghof.de<br />
• Hotel Alpenblick im Schwarzwald<br />
www.alpenblick-hotel.de<br />
• Hotel Birkenhof im Bayerischen Wald<br />
www.hotel-birkenhof.de<br />
• Die Website www.newlifehotels.<br />
com hat sich auf Babymoon-Urlaube<br />
spezialisiert.<br />
• Bei Christine Platzer sind schwangere<br />
Yoga-Fans besonders gut aufgehoben.<br />
www.indigourlaub.com<br />
Mirabell Dolomiten Wellness Residenz<br />
Rundum wohlfühlen: Eine Woche Ayurveda für<br />
Schwangere bietet das Fünf-Sterne-Hotel in Südtirol:<br />
Ganzkörpermassagen gegen Schwangerschaftsstreifen,<br />
Fußpackungen bei schweren Beinen und mehr. Dazu<br />
Beratung zum Thema Schwangerschaft und Geburt.<br />
www.mirabell.it/de<br />
Fotos: Dolomiten Wellness Residenz Mirabell<br />
58 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
www.wireltern.de
Fotos: Hotel Hohenwart<br />
Ferienhaus in Güstrow<br />
Für Naturliebhaber: Inmitten einer Flussund<br />
Seenlandschaft in Mecklenburg-<br />
Vorpommern liegt das großzügige<br />
Ferienhaus. Es steht auf 240 Pfählen,<br />
50 Meter vom Ufer entfernt. Vom Steg<br />
kann man in den See zum Baden. Güstrow<br />
ist in 30 Minuten zu Fuß zu erreichen.<br />
Das rustikal eingerichtete Haus hat eine<br />
80 Quadratmeter große (kindersichere)<br />
Sonnenterrasse sowie eine Sauna. Kanu,<br />
Kajak oder Surfbrett können für die Zeit<br />
des Aufenthalts dazugebucht werden.<br />
www.novasol.de<br />
Foto: Novasol<br />
Hotel Hohenwart<br />
Genießen mit allen Sinnen in Südtirol:<br />
erst eine romantische Behandlung<br />
für zwei bei Kerzenlicht im Spa – oder<br />
doch lieber eine Rosen-Stempelmassage?<br />
Und dann entspannen<br />
im Solebecken – hoch oben auf der<br />
Dachterrasse mit 360-Grad-Blick auf<br />
Schloss Schenna und die umliegenden<br />
Alpen. Alternativ gönnt sie sich<br />
ein Bad in der Schwebeliege, und<br />
auf ihn warten ein Entspannungsbad<br />
in naturtrübem Bier (!) sowie ein Glas<br />
hausgebrautes Pfefferbier.<br />
www.hohenwart.com<br />
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Mit dem Baby in die Alpenrose:<br />
Perfekt organisiert und entspannt<br />
Für den Urlaub mit einem Neugeborenen<br />
gibt es nur wenige wirklich<br />
empfehlenswerte Hotels –<br />
das Leading Family Hotel & Resort<br />
Alpenrose****S im Tiroler Lermoos ist laut<br />
Relax-Guide eines der besten Kinder- und<br />
Babyhotels im deutschsprachigen Raum.<br />
In diesem 5-Smiley-Kinderhotel können<br />
sich Eltern ganz auf den Nachwuchs,<br />
aber auch auf sich selbst konzentrieren.<br />
Babyphon, Fläschchenwärmer, Gitterbett,<br />
Kinderwagen und Wickelauflage<br />
stehen ohne Aufpreis zur Verfügung.<br />
Im Babyclub umsorgen die bestens ausgebildeten<br />
Betreuerinnen auf Wunsch<br />
die Kleinen bereits ab dem siebten Lebenstag<br />
ohne Aufpreis. Insgesamt sorgen<br />
Übrigens: Das Allgäuer Kinderhotel<br />
Oberjoch**** ist das Partnerhotel der<br />
Alpenrose. Zu den Highlights gehören<br />
die längste Hotel-Wasserrutsche<br />
Deutschlands (128 m), die <strong>Familie</strong>n-<br />
Bowlingbahn und der Minizoo.<br />
www.kinderhoteloberjoch.de<br />
24 Mitarbeiter(innen) 90 Stunden<br />
pro Woche für die Kinder.<br />
Einmal pro Woche zeigt eine<br />
Masseurin den Müttern eine<br />
ayurvedische Massage für ihre<br />
Babys. Zudem gibt es im Baby-<br />
Club Kuschelecken, Bällebäder,<br />
Spiele, Roller und Bobby-Cars. Ältere<br />
Geschwister erobern die Spielbereiche<br />
auf insgesamt 7.000 m 2 mit<br />
Abenteuer-Spielplatz, Kino, Gokartbahn<br />
und Wasser-Wunder-Welt. Bei diesem<br />
umfassenden All-inclusive-Service genießen<br />
Mama und Papa guten Gewissens eine<br />
Paarbehandlung im Wellness-Bereich,<br />
einen gemeinsamen Spaziergang oder<br />
ein romantisches Dinner zu zweit.<br />
www.hotelalpenrose.at<br />
Leading Family<br />
Hotel & Resort<br />
Alpenrose****S<br />
A-6631 Lermoos/Tirol
FRAGEN<br />
TITELTHEMA<br />
& ANTWORTEN<br />
Kaum etwas verändert das Leben so elementar<br />
wie ein Baby. Da tauchen plötzlich viele<br />
Fragen auf – unsere Experten beantworten sie.<br />
60<br />
? ? ? ?<br />
Ab wann kann frau mit einem<br />
Säugling am besten verreisen?<br />
Wenn das Wochenbett vorbei ist, alle gesund sind und<br />
Lust dazu haben, kann es losgehen. Mit meiner eigenen<br />
Tochter bin ich, als sie acht Wochen alt war, das erste<br />
Mal verreist. Ich fand das Reisen mit einem noch sehr<br />
kleinen Kind fast leichter als mit einem größeren, da es<br />
ja noch sehr viel schläft. Als Allererstes sollte man sich<br />
Gedanken um die Art des Urlaubs machen. Es macht<br />
natürlich einen gigantischen Unterschied, ob ich das<br />
Rundum-sorglos-Kinderhotel innerhalb Deutschlands<br />
buche oder ob ich trampend durch Asien reise.<br />
Zusätzlich zu den üblichen Vorbereitungen (Visum, Reisepass<br />
fürs Kind, Auslandskrankenversicherung, Impfungen)<br />
würde ich mich fragen: Was mache ich, wenn das<br />
Baby krank wird? Erreiche ich schnell eine Klinik? Welche<br />
Transportmittel nutzen wir vor Ort? Und: Im Ausland<br />
sind Babyschalen bei Taxifahrern noch absolut unüblich.<br />
Tipp fürs Fliegen: Unbedingt die erste Reihe reservieren.<br />
Denn nur da lässt sich das Babybettchen anbringen<br />
(unbedingt vorbestellen).<br />
Generell gilt: Da wo die Eltern sind, da ist zu Hause! Viel<br />
Körperkontakt gibt dem Baby Geborgenheit. Eine Trage<br />
oder ein Tragetuch ist hierfür ideal. Darin kann ein Baby<br />
auch schlafen, wenn man doch etwas länger als geplant<br />
unterwegs ist.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
Jana<br />
Friedrich,<br />
Hebamme<br />
aus Berlin,<br />
betreibt seit<br />
drei Jahren<br />
die Webseite<br />
hebammen<br />
blog.de<br />
Wie lange sollte ein Kind im Auto<br />
in der Babyschale mitfahren?<br />
Der Wechsel von der Babyschale<br />
zum nächstgrößeren<br />
Sitz wird nach der alten<br />
Norm R44 viel zu früh vollzogen.<br />
Warum? Weil diese<br />
alte Norm Kilogramm-Angaben<br />
macht. Viele Babys<br />
haben aber schon mit<br />
sechs oder acht Monaten<br />
neun Kilo erreicht.<br />
Daher halten es viele<br />
Eltern dann für die sicherere<br />
Variante, den nächsten<br />
Sitz zu nehmen. Das ist falsch.<br />
Michael Neumann,<br />
Geschäftsleitung Dorel<br />
Juvenile, Vorstand<br />
Bundesverband<br />
Deutsche Kinder-<br />
ausstattungs-<br />
Hersteller<br />
Daher macht die neue i-Size-Norm (R129) Zentimeter-Angaben.<br />
Wollen die Eltern als Nächstes<br />
einen gurtgesicherten, vorwärtsgerichteten Sitz<br />
nach der alten Norm nutzen, sollten sie damit<br />
warten, bis das Baby aus der Schale herausgewachsen<br />
ist, also bis der Kopf über den Rand der<br />
Babyschale hinausragt.<br />
Die Kinder sind dann zwölf bis 15 Monate alt.<br />
Alternativ kann der Folgesitz, unser Modell<br />
„2wayPearl“ nach der i-Size-Norm, auf der gleichen<br />
Basis wie die Babyschale sowohl vorwärtsals<br />
auch rückwärtsgerichtet installiert werden.<br />
Damit fährt das Kind ab einem Jahr theoretisch<br />
sogar bis zum Alter von etwa vier Jahren rückwärts.<br />
Es darf aber ab 15 Monate (neue i-Size-<br />
Norm) vorwärts mitfahren. Wir empfehlen allerdings,<br />
dass das Kind zwei Jahre lang rückwärts<br />
fährt. Darüber hinaus<br />
ist es nicht klar, ob es<br />
wirklich noch Sicherheitsvorteile<br />
bringt.<br />
www.wireltern.de
Warum sind Kuscheltiere<br />
für viele Kinder<br />
so wichtig?<br />
Illustrationen: Thinkstock; Fotos: Hersteller<br />
Ohne Teddy, Hund Fuffi oder<br />
Schäfchen Schnuggi gehen<br />
manche Kinder nirgendwohin.<br />
Nicht in die Krippe, nicht zur<br />
Oma, nicht ins Bett und schon<br />
gar nicht in den Urlaub. Entwicklungspsychologen<br />
haben<br />
festgestellt, dass das Kuscheltier<br />
für Kinder etwas ganz Besonderes ist: die erste<br />
große Liebe. Ein heiliger Besitz. Ein Gefährte. Oft für<br />
die ganze Kindheit.<br />
Kuscheltiere sind für Kinder emotional hoch besetzt.<br />
Sie sind treue Begleiter beim Einschlafen, einzigartige<br />
Tröster in der Not, geduldige Zuhörer, verlässliche<br />
Spielgefährten. Sie geben Kindern Sicherheit in der<br />
Dunkelheit oder in fremder Umgebung.<br />
Natürlich muss, wer so intensiv geliebt wird, auch<br />
ordentlich was aushalten. Besonders eignen sich<br />
da rum pflegeleichte, gut waschbare Materialien.<br />
Doch Vorsicht: Wird das schmutzige, weil überall mit<br />
hingeschleifte Tierchen mal in der Waschmaschine<br />
gereinigt, wird das von den Kindern nicht selten mit<br />
Tränen und Wutausbrüchen quittiert. Oft scheint die<br />
„Patina“ Teil des Wohlfühlfaktors!<br />
Wichtig ist in jedem Fall, dass das Schmusetier für<br />
das Kind keine Gefahrenquelle darstellt. Eltern sollten<br />
also nicht nur auf das Material und die Qualität<br />
der Verarbeitung achten, sondern auch darauf, ob<br />
alle Teile des Lieblingskuschlers so befestigt sind,<br />
dass sie von ihrem Kind nicht abgerissen werden<br />
können. Der Gesetzgeber hat dafür<br />
umfangreiche Bestimmungen<br />
Axel in einer Spielzeugrichtlinie<br />
Gottstein, festgelegt.<br />
Geschäftsführer Noch ein Tipp: Immer wieder<br />
erfahren wir von mittel-<br />
der Kuschelmarke<br />
Sigikid schweren Dramen, wenn<br />
das geliebte Schnuffeltuch<br />
oder Schmusetier verloren geht.<br />
Clevere Eltern kaufen darum<br />
gleich zwei, die sie wechselweise<br />
einsetzen. Dann ist auch der<br />
manchmal notwendige Waschgang<br />
kein Problem mehr.<br />
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mit Leitungswasser, und schon geht’s los. Ob<br />
Ente, Fisch oder die eigene Hand – sobald das Wasser<br />
getrocknet ist, verschwindet das Bild und macht Platz<br />
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an die eigene Körpergröße<br />
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Das Modell ist frei wählbar.<br />
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62 <strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Silke freut sich über Nachrichten –<br />
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Wie sicher ist das Spielzeug?<br />
Christian Gerling, Bereichsleiter<br />
Sales, Marketing und Customer<br />
Service beim Prüfi nstitut Hermes<br />
Hansecontrol, Hamburg, erklärt<br />
Gefahren, Prüfsiegel und gibt Tipps<br />
für den Spielzeugkauf.<br />
Das Interview: www.wireltern.de/<br />
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Im nächsten Heft:<br />
Die neue Ausgabe von JUNGE FAMILIE ab dem 5. August am Kiosk<br />
VORSCHAU<br />
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Gesund essen<br />
Dass Mütter in spe für zwei essen<br />
müssen, stimmt nicht. Doppelt<br />
so gut statt doppelt so viel, lautet<br />
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Sicher schlummern<br />
Während gerade frischgebackene<br />
Eltern zu wenig davon bekommen,<br />
kriegen Babys davon gar nicht genug:<br />
Schlaf. Warum die Kleinen so viel<br />
schlummern und wie man das Schlafumfeld<br />
kindgerecht gestaltet.<br />
Fotos: Thinkstock<br />
Altersgerecht<br />
spielen<br />
Mit dem richtigen<br />
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die Welt wortwörtlich<br />
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Spielsachen, die die Kleinen fördern, ohne<br />
sie zu überfordern.<br />
Entspannt<br />
stillen<br />
Nicht immer klappt’s mit dem<br />
Stillen auf Anhieb. Aber keine<br />
Sorge: Die Startschwierigkeiten<br />
lassen sich meist schnell in den<br />
Griff bekommen. Tipps und<br />
Tricks für ein harmonisches<br />
Stillerlebnis.<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
63
PROMI-KOLUMNE<br />
Liam Neeson<br />
„Meine Söhne<br />
fi nden, ich<br />
fahre viel zu<br />
langsam Auto“<br />
Der irische Schauspieler und Hollywood-Star<br />
Liam Neeson (62) schreibt hier exklusiv<br />
über seine <strong>Familie</strong>, Mut und Dankbarkeit.<br />
Foto: Shutterstock; Textgrundlage: Interview Hub<br />
Von Anfang an haben meine Eltern meinen<br />
Schwestern und mir eingebläut: „Egal was<br />
ihr werden wollt, das Wichtigste ist, dass ihr<br />
Arbeit habt. Sucht euch einen Job und sorgt für euch<br />
und eure <strong>Familie</strong>n.“ Also habe ich das getan.<br />
Obwohl ich im Film oft Action-Helden spiele, musste<br />
ich eher in meiner Freizeit wahren Mut beweisen:<br />
Trotz meiner Höhenangst bin ich einmal mit meinem<br />
Sohn auf einen Berg gestiegen. Okay, es war ein<br />
kleiner Berg, keine 1.000 Meter hoch. Und dennoch:<br />
Je näher wir dem Gipfel kamen, desto schlimmer<br />
war es. Mann, war das steil. Natürlich weiß ich, dass<br />
man nicht runtergucken soll, aber ich konnte es<br />
nicht lassen. Mein Gott, was habe ich für Angst ausgestanden.<br />
Der einzige Grund, weshalb ich mich darauf<br />
eingelassen hatte, war mein Sohn, der flink wie<br />
eine Bergziege war. Ich hingegen war völlig fertig.<br />
Aber wenigstens habe ich es letztendlich geschafft.<br />
Ich bin ein furchtsamer Mensch: In New York Auto<br />
zu fahren ist die Hölle. Meine Söhne beschweren<br />
sich immer, ich würde zu langsam fahren. Bei den<br />
Dreharbeiten zu „Unknown Identity“ fuhr mich ein<br />
verrückter französischer Stuntfahrer nachts durch<br />
Berlin. Ich dachte, ich würde gleich sterben – wenn<br />
nicht in einem Unfall, dann vor Angst.<br />
Meine Söhne werden allmählich erwachsen. Sie<br />
sollen ihre Flügel ausbreiten und ihr Leben in die<br />
Hand nehmen. Natürlich werde ich sie mit einem<br />
lachenden und einem weinenden Auge gehen<br />
lassen. Aber im Großen und Ganzen wünsche ich<br />
mir für meine Kinder, dass sie die Welt sehen, Spaß<br />
und Beziehungen haben und sich irgendwann<br />
niederlassen – wenn sie wollen. Aber dafür bleibt<br />
ihnen noch viel Zeit.<br />
Wir sind eine tolle <strong>Familie</strong> mit einem guten sozialen<br />
Netz. Und ich habe das große<br />
Glück, einen Job zu machen,<br />
den ich liebe. Für all das bin ich<br />
jeden Tag unendlich dankbar.<br />
Zur Person<br />
Theater- und Filmschauspieler Liam Neeson<br />
wurde am 7. Juni 1952 in Nordirland geboren.<br />
In den frühen 80ern war er mit der englischen<br />
Schauspielerin Helen Mirren liiert. International<br />
bekannt wurde er 1993 durch seine Rolle<br />
als Oskar Schindler in Steven Spielbergs Film<br />
Schindlers Liste. Außerdem spielte er u. a.<br />
in den Filmen „Nell“, „Michael Collins“ und<br />
„96 Hours“. Sein neuer Kinofi lm Run all Night<br />
erscheint im September auf DVD. Mit der englischen<br />
Schauspielerin Natasha Richardson<br />
war er seit 1994 verheiratet; die beiden haben<br />
zwei Söhne (19 und 18). Richardson starb 2009<br />
an den Folgen eines Skiunfalls.<br />
Mehr spannende Geschichten von prominenten Müttern und Vätern unter www.wireltern.de/promi-eltern<br />
64<br />
<strong>Junge</strong> <strong>Familie</strong> 3 | <strong>2015</strong><br />
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Abo-<br />
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Telefon:<br />
040/41 44 84 64<br />
erscheint 6-mal jährlich<br />
Chefredakteur: Christian Personn (v. i. S. d. P.)<br />
c.personn@junior-medien.de<br />
Artdirection: Beate Schmidt<br />
Redaktion: Irlana Nörtemann (verantwortlich)<br />
i.noertemann@junior-medien.de<br />
Janine Overmann, j.overmann@junior-medien.de<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
Ralf Bielefeldt, Kai Bösel, Silke Schroeckert,<br />
Regina Schwartz, Darko Zebic<br />
Geschäftsführung und Anzeigenleitung:<br />
Jan Wickmann (verantwortlich)<br />
j.wickmann@junior-medien.de<br />
Director Digital Publishing:<br />
Sebastian Fix, Tel. 040/357 29 19-26<br />
s.fix@junior-medien.de<br />
Anzeigenverkauf Mitte/Nord:<br />
Ute Grunwald, Tel. 040/357 29 19-14<br />
Fax 040/357 29 19-29<br />
u.grunwald@junior-medien.de<br />
Janina Latza, Tel. 040/357 29 19-11<br />
j.latza@junior-medien.de<br />
Laura von Rosenberg, Tel. 040/357 29 19-26<br />
l.rosenberg@junior-medien.de<br />
Anzeigenverkauf Süd (Baden-Württemberg,<br />
Bayern), Österreich, Slowenien, Schweiz, Kroatien:<br />
Junior Medien Süd<br />
Weinmarkt 1, D-90403 Nürnberg<br />
Sabine Raum, Tel. 0911/214 65 73, Fax 0911/214 65 70<br />
s.raum@junior-medien.de<br />
Valeska Janetzek, Tel. 0911/214 65 75, Fax 0911/214 65 70<br />
v.janetzek@junior-medien.de<br />
Anzeigen Italien mit Südtirol<br />
Media & Service, International S.r.L.<br />
Via Giotto 32, I-20145 Milano<br />
Tel. +39/02/48 00 61 93, Fax +39/02/48 19 32 74<br />
E-<strong>Mai</strong>l: info@it-mediaservice.com<br />
Internet: www.it-mediaservice.com<br />
Online-Vermarktung: Ströer Digital Media GmbH<br />
Sarah Dittmer, 040/468 567 432<br />
s.dittmer@stroeerdigitalmedia.de<br />
Herstellungsleitung:<br />
Birgit König, b.koenig@junior-medien.de<br />
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Herstellung: Otterbach Medien KG GmbH & Co.<br />
Druck: Vogel-Druck, Höchberg<br />
Leserservice und Vertrieb:<br />
c/o PressUp GmbH, Postfach 70 13 11,<br />
22013 Hamburg; junior-medien@pressup.de<br />
Das Abo für zwölf Ausgaben kostet EUR 12 inklusive<br />
Mehrwertsteuer und Versandkostenpauschale<br />
in Höhe von EUR 4,89 (Auslandsabo EUR 22 inkl.<br />
Versandkostenpauschale von EUR 14,89).<br />
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Für unverlangt eingesendete Manuskripte und<br />
Fotos übernimmt die Redaktion keine Haftung.<br />
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der Name<br />
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Ein erstes Dankeschön für Sie<br />
Wenn Sie sich innerhalb der ersten vier<br />
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Voraussetzung für die Mitgliedschaft im HiPP Mein BabyClub ist eine Postanschrift<br />
in Deutschland. Der HiPP Mein BabyClub behält sich vor, Leistungen ohne<br />
Vorankündigung zu ändern bzw. zu erweitern. Die Mitgliedschaft endet mit dem<br />
36. Lebens monat Ihres Babys.<br />
Sie erhalten die vollen Leistungen, wenn Ihr Baby bei der<br />
Anmeldung nicht älter ist als 5 Monate.
!<br />
Änderungen vorbehalten<br />
Kostenlose Mitgliedschaft<br />
Anmeldung auch online:<br />
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