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Geschichte - Stuttgart Financial

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Versicherungen<br />

Vom Feuerschutz zum Rundum-Paket<br />

Das Prinzip der Versicherung reicht bis weit in die Antike zurück.<br />

Bereits die alten Ägypter, Griechen und Römer bildeten<br />

Vereine, um den zahlenden Mitgliedern im Todesfall standesgemäße<br />

Bestattungen zu ermöglichen.<br />

Im Mittelalter schlossen sich verschiedene Interessengruppen<br />

zu Gilden, Zünften und Genossenschaften zusammen,<br />

die nach dem Gegenseitigkeitsprinzip Hilfeleistungen bei Todesfällen<br />

und auch materiellen Verlusten, zum Beispiel durch<br />

Brände oder Viehsterben, boten.<br />

Die ersten Versicherungsunternehmen entstanden Ende des<br />

17. Jahrhunderts. Als ältestes Versicherungsunternehmen der<br />

Welt gilt die heute noch existierende Hamburger Feuerkasse,<br />

die 1676 als Zusammenschluss mehrerer Gilden gegründet<br />

wurde. Aufgrund der stetig wachsenden Städte und der damit<br />

steigenden Gefahr verheerender Brände wurden in<br />

den folgenden Jahrzehnten zahlreiche weitere Feuerversicherungen<br />

gegründet.<br />

14<br />

Im deutschen Südwesten wurde erstmals<br />

unter Markgraf Karl-Wilhelm<br />

von Baden-Durlach die Brandversicherung<br />

thematisiert. Karl-<br />

Wilhelm erließ 1715 eine<br />

neue Feuer-Ordnung. In<br />

diesem Zusammenhang<br />

wurde eine<br />

Versicherung erstmals diskutiert, aber für nicht umsetzbar befunden.<br />

Erst 1756 wurde durch Herzog Carl Eugen im benachbarten<br />

Württemberg eine freiwillige Brandversicherungsgesellschaft<br />

genehmigt. Umgesetzt wurde diese allerdings erst 1773<br />

in Form der „Herzöglichen Brand-Schadens-Versicherungs-<br />

Anstalt“. In Baden-Durlach war der neue Regent Markgraf<br />

Carl Friedrich mit der Umsetzung schließlich zuvor gekommen:<br />

1758 wurde hier die „Marggrävlich Baden-Durlachische<br />

Brand-Versicherungs-Societät“ gegründet. Es handelte sich<br />

um eine Monopolanstalt mit Zwangsmitgliedschaft für Hausbesitzer.<br />

Versichert waren ausschließlich Brandschäden an<br />

Gebäuden. Laut Vertrag musste ein abgebranntes Haus spätestens<br />

ein Jahr nach Erhalt der Versicherungssumme wieder<br />

aufgebaut sein.<br />

Beide Anstalten waren staatlich organisiert und nicht erwerbswirtschaftlich<br />

orientiert. Die erste private Sachversicherung im<br />

Südwesten wurde 1828 in Form des Gegenseitigkeitsvereins<br />

„Württembergische Privat-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft“<br />

gegründet. Diese ist heute noch als Württembergische Versicherung<br />

AG unter dem Dach der Wüstenrot & Württembergische<br />

AG (W&W) tätig.<br />

Auch die erste deutsche Rentenversicherung befi ndet sich<br />

heute unter dem Dach der W&W-Gruppe: Die „Allgemeine<br />

Rentenanstalt zu <strong>Stuttgart</strong>“, die 1833 gegründet wurde. Sie<br />

unterhielt schon ab 1923 enge Beziehungen zur Württembergischen<br />

Feuerversicherung und wurde 1991 mit Gründung der<br />

Bild links: <strong>Stuttgart</strong>, Königstraße 1929<br />

Bilder Mitte:<br />

Gründungsurkunde der MarggrävlichBaden-DurlachischenBrand-Versicherungs-Societät<br />

von 1758<br />

Herzoglich Würtembergische<br />

allgemeine Brand<br />

Schadens Versicherungs-<br />

Ordnung 1773<br />

Bild rechts: Mercedes Benz<br />

Cabriolet auf dem Schlossplatz<br />

1977

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