Kinzigtal Aktiv 1/2014
Weitsicht heißt: die Zukunft planen. Im Schwarzwald wird längst an morgen gedacht Gift oder Genuss Drüber reden Stärke zeigen www.gesundes-kinzigtal.de
Weitsicht heißt: die Zukunft planen. Im Schwarzwald wird längst an morgen gedacht
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Wie wollen<br />
wir morgen leben?<br />
Gemeinde Fischerbach und Gesundes <strong>Kinzigtal</strong> planen für die Zukunft<br />
Es ist ein sperriger Begriff, und er klingt<br />
nach Bürokratie und Lebensferne: demografische<br />
Entwicklung.<br />
Doch dahinter verbergen sich Fragen,<br />
die uns alle beschäftigen: Wo wollen wir,<br />
wo können wir sicher und versorgt leben,<br />
wenn wir vielleicht nicht mehr so fit und<br />
agil sind? Ist das auch auf dem Land und<br />
in der bekannten Umgebung möglich?<br />
Muss ich – nur wegen meines Alters – in<br />
eine andere Stadt umziehen? Denn klar ist:<br />
Wir werden alle älter und leben länger als<br />
unsere Vorfahren.<br />
Konkrete Antworten auf diese Fragen<br />
will das Projekt „Gut leben in Fischerbach“<br />
finden. Dahinter stehen die Gemeindeverwaltung<br />
und Gesundes <strong>Kinzigtal</strong>.<br />
Es gibt auch ein fassbares Ziel, das Bürgermeister<br />
Armin Schwarz so formuliert:<br />
„Wir möchten die Attraktivität Fischerbachs<br />
als Lebens- und Arbeitsraum erhöhen<br />
und den Wegzug älterer Menschen<br />
verhindern.“ Ein möglicher Baustein dieses<br />
Entwicklungskonzepts ist die Schaffung<br />
eines Mehrgenerationenhauses mit<br />
Angeboten für demente und körperlich<br />
eingeschränkte Mitmenschen, die nicht<br />
mehr allein zu Hause leben können.<br />
Ein Umzug in dieses Haus stellt aber<br />
nur den letzten Schritt dar, sagt Projektleiterin<br />
Dr. Monika Roth: „Der Verbleib<br />
in der gewohnten Wohnung mit Erhalt der<br />
Selbständigkeit spielt in unseren Überlegungen<br />
die wichtigste Rolle.“ Das bedinge<br />
jedoch einen Mix aus unterschiedlichen<br />
Hilfen oder Angeboten, erläutert<br />
die Gesundheitswissenschaftlerin. Dazu<br />
zählten etwa technische Lösungen oder<br />
Umbaumaßnahmen, aber auch „innovative<br />
Dienstleistungen und Konzepte für eine<br />
bedarfsgerechte Versorgungssicherung“,<br />
wie es im schriftlichen Konzept heißt.<br />
Das können, so Monika Roth, technische<br />
Installationen wie intelligente Stromzähler<br />
sein, die an ein Haus-Notruf-System<br />
gekoppelt sind. Diese zeichnen ein Nutzungsprofil<br />
auf und geben Alarm, wenn<br />
dieses deutlich abweicht. Genauso zählen<br />
aber auch Versorgungspartnerschaften<br />
mit der Bürgergemeinschaft Fischerbach,<br />
der Sozialstation Haslach sowie anderer<br />
ambulanter Dienste im Tal dazu. „Es geht<br />
eben um einen Mix“, sagt die Expertin.<br />
Blaupause für andere Regionen<br />
„Fischerbach ist ein lebenswerter Ort. Unsere<br />
Aufgabe besteht darin, alle, die ein<br />
lebenswertes Altwerden auf dem Land<br />
unterstützen, zusammenzubringen. Zudem<br />
müssen wir Kriterien vereinbaren, die<br />
uns und den Betroffenen Klarheit darüber<br />
geben, ob und wie eine Wohnung barrierefrei<br />
ausgebaut werden kann“, fasst die<br />
Gesundheitswissenschaftlerin zusammen.<br />
„Davon werden auch andere Gemeinden<br />
in Deutschland profitieren.“ /pm<br />
Foto: Patrick Merck<br />
<strong>Kinzigtal</strong> aktiv | 2-<strong>2014</strong><br />
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